Eisenwerkstoffe und -legierungen

Zusammenfassung Stahl Werkstoffe 1 WS 08/09 1.10 Eisenwerkstoffe und -legierungen 1.10.1 Reines Eisen Gitterstruktur abhängig von T, c, p (97127) Git...
Author: Guido Solberg
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Zusammenfassung Stahl Werkstoffe 1 WS 08/09 1.10 Eisenwerkstoffe und -legierungen 1.10.1 Reines Eisen Gitterstruktur abhängig von T, c, p (97127)

Gitterumwandlung über der Temperatur (97128) Gitterstruktur über der Temperatur (Abkühlung) Kristallisation Tm = 1539°C → δ-Fe (krz) δ-Ferrit Umwandlung Ar4 T = 1392°C → γ-Fe (kfz) Austenit Umwandlung Ar3 (Aufheizen Ac3 = 911°C) T = 906°C → α-Fe (krz) Ferrit Curie Temperatur Ar2 T = 769°C → α-Fe (krz) wird ferromagnetisch Unterschied zwischen Aufheizen (chauvage) und Abkühlung (refroidissement) nimmt zu mit - Aufheiz-, Abkühlgeschwindigkeiten, - Legierungsgehalt.

1.10.2 Das System Fe - C C wichtigstes Legierungselement interstitielle Einlagerung (Atomdurchmesser 0,152 nm) Oktaeder-, Tetraederlücken (97129) Löslichkeit im Austenit 2 % im Ferrit 0,02 % DiffusionDγC = 1/100 Dα^c

1.2.10.1 Zustandsdiagramm Fe-C (stabiles System) System gestrichelte Linien temperaturabhängige Phasenumwandlung (97130) langsame Abkühlung (technisch nicht sinnvoll) → Si, Al stabilisiert graphitische Erstarrung = unterdrückt Carbidbildung C wird als Graphit

stabiles

metastabiles

„Ledeburit“ untereutektisch (< 4,3 %C) (97131) primär γ-Fe aus der Schmelze Restschmelze erstarrt eutektisch γ-Fe/C Umwandlung γ → α eutektisch (4,3 %C) Schmelze erstarrt eutektisch γ-Fe/C Umwandlung γ → α übereutektisch (> 4,3 %C) primär C aus der Schmelze Restschmelze erstarrt eutektisch γ-Fe/C Umwandlung γ → α In diesem Teildiagramm sind 3 P hasenumsetzungen zu beobachten: 1 . bei 1493°C eine peritektische U msetzung bei Legierungen v on 0,1 bis 0,51% C , technisch unbedeutend. Deshalb w ird auf die w eitere Besprechung an dieser Stelle v erzichtet. 2 . Wichtiger ist die eutektische U msetzung der Schmelze zw ischen 2,06 und 6,67% C bei einer Temperatur v on 1147 °C . Das Eutektikum besteht aus γ -MK und Zementit (nach A . Ledebur als Ledebur it bezeichnet). 3 . V on besonderer Bedeutung ist der eutektoide Zerfall des γ -MK in α-MK und Zementit. U nter einer eutektoiden Reaktion w ird die U msetzung einer festen Phase nach dem Mechanismus der eutektischen Reaktion v erstanden. Das Eutektoid führt die Bezeichnung P er lit, da das Gefüge im Schliff ein perlmuttartiges A ussehen zeigt. Die U mw andlung erfolgt bei 723°C . Im folgenden sollen die Erstarrungsv orgänge für v erschiedene Legierungen besprochen w erden.

Kästchen gut für Werkzeug

Ledeburit bezeichnet bestimmte eutektische Gefüge der Eisen-KohlenstoffLegierungen. Es wurde nach seinem Entdecker, dem Metallurgen Karl Heinrich Adolf Ledebur (1837 - 1906), benannt. Ledeburit tritt bei Kohlenstoffgehalten zwischen 2,06 % und 6,67 % (Linie ECF im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm) auf. Der Kohlenstoffanteil des eutektischen Gemisches liegt bei 4,3 %, die Schmelztemperatur liegt bei 1.147 °C (eutektischer Punkt C). Bei dieser Kohlenstoffkonzentration liegt 100 % Ledeburit im Gefüge vor. Ledeburit ist keine Phase, es ist ein Phasengemisch, bestehend aus (zerfallenem) Austenit und Zementit. Hierbei wird zwischen Ledeburit I und Ledeburit II unterschieden. Während es sich bei Ledeburit I (dicht unterhalb 1.147 °C) um ein Gefüge aus Austenit und Zementit handelt, besteht der Ledeburit II (Raumtemperatur) aus Zementit I mit ankristallisiertem Sekundärzementit (aus dem Austenit bei sinkender Temperatur ausgeschieden) und (bei langsamer Abkühlung) aus Perlit. Der Perlit entsteht durch den eutektoiden Zerfall des Austenits aus dem Ledeburit I bei 723 °C. Bei rascherer Abkühlung kann anstelle des Perlit auch Bainit bzw. bei sehr schneller Abkühlung Martensit vorliegen.

Gusseisen

1.2.10.2 Zustandsdiagramm Fe-Fe3C (metastabiles System)

alles was zuerst aus schmelze ausscheidet primär ledeburitisch- beides gleichzeitig!

durchgezogene Linien bei technischer Abkühlung Bildung von Fe3C (Zementit) mit 6,67 %C technische Legierungen Stähle bis ca. 2 % C Guss bis ca. 5 % C mit C Veränderung der Umwandlungspunkte

wichtige Umwandlungen (97132)

untereutektisch (< 4,3 % C) (97133) primär γ-Fe aus der Schmelze Restschmelze erstarrt eutektisch γ-Fe/Fe3C (Ledeburit) eutektoide Umwandlung γ → α/Fe3C (Perlit) (97066) eutektisch (4,3 % C) Schmelze erstarrt eutektisch γ-Fe/Fe3C eutektoide Umwandlung γ → α/Fe3C übereutektisch (> 4,3 % C) primär Fe3C aus der Schmelze Restschmelze erstarrt eutektisch γ-Fe/Fe3C eutektoide Umwandlung γ → α/Fe3C für Stähle bis ca. 1,5 % C

nun Zermentit anstatt graffit rechts also mehr als 4,3 %...links weniger...

eutektisch also immer im zusamh mit erstarren austenit kristall-- muss umw andeln kohlenstoff passt nicht mehr rein ... also aus dem austenit -ferrit zermentit ( 2 phasen also)

untereutektoid (0,4 % C) primär δ-Fe aus der Schmelze peritektische Umwandlung δ → γ entlang GOS (A3) Umwandlung γ → α bei PSK (A1) eutektoide Umwandlung γ → α/Fe3C eutekoid (0,83 % C) primär γ-Fe aus der Schmelze bei PSK (A1) eutektoide Umwandlung γ → α/Fe3C übereutektoid (> 0,83 % C) primär γ-Fe aus der Schmelze entlang ES Ausscheidung von Fe3C (auf Korngrenzen) (Schalenzementit, Sekundärzementit) bei PSK (A1) eutektoide Umwandlung γ → α/Fe3C (Perlit, Tertiärzementit entlang PQ)

1.10.3 Gefüge und Wärmebehandlung gezielte Einstellung von Fertigungseigenschaften z.B. Umformen, Spanen Gebrauchseigenschaften mechanisch, chemisch, thermisch, tribologisch

1.10.3.1 Gefüge, gleichgewichtsnah Phasen abhängig von T, c, p Ferrit (97135) krz, ferromagnetisch geringe Löslichkeit für C hohe Diffusionsgeschwindigkeit → duktil

Austenit (97136) kfz, nicht magnetisierbar hohe Löslichkeit für C geringe Diffusionsgeschwindigkeit → duktil Ausscheidungen (intermediär, interstitiell, intermetallisch) Karbide (Fe3C), Boride (Fe23B6) Nitride (Fe2N), Oxide (überwiegend als NME) IP (Ni2Al, Ni3Ti) → spröde

1.10.3.2 Gefüge, gleichgewichtsfern Phasen abhängig von T, c, (p), +/- dT/dt (97137/138) Aufheizen Zeit-TemperaturAustenitisierungsschaubild Abkühlen Zeit-Temperatur Umwandlungsschaubild isotherm, kontinuierlich (97139/140) Martensit (M) hohe Abkühlgeschwindigkeit keine Diffusion von C Umklappvorgang γ → α → C-Atome eingefroren → tetragonale Verzerrung + hohe Fehlstellendichte

bei schneller aufheizung löst sich zermentit nicht ganz auf obwohl zustandsdiagramm nicht vermerkt... difussion von temp und zeit abh.! entsteht w erkstoff mit 40 % ferrit 60 % perlit

= Mischkristall- +Versetzungshärtung hohe Härte

-w eich

zw ischenstufe beinit...

Martensit -sehr v iel Kohlenstoff und v ersetzungen.. martensitische umw andlung ist diffussionslos -martensit start -m. finish... Hart!!

Also ohne Abkühlkurven

Begriffe kritische Abkühlgeschwindigkeit T1 Martensit-Start Temperatur Ms Martensit-Ende Temperatur Mf Lattenmartensit trz C < 0,4 % (97141) Plattenmartensit trz C > 0,8 % ferromagnetisch ε-Martensit hdp in Cr-Ni, bzw Mn-Stählen nicht magnetisierbar, spröde Restaustenit (RA) nicht umgewandelter Austenit Mf unterhalb RT weich, duktil metastabil (kann unter Spannung umwandeln) Beseitigung durch Anlassen, Tiefkühlen

nach abschrecken immer tetragonalraumzentr.

mf und ms sinken mit steigendem C man kann hiermit große bauteile abschrecken ohne dass sie zerspringen restauszenit kann ich auch rausbekommen... indem ich auf raumtemp. runter und w enn kalt bei - 20 grad -- restauszenit w eg!

schw arze ist martensit unterschied ist klar die härte w eiße- auszenit

A uszenit normalerw eise nicht magn.

Bainit (B oder Zw (Zwischenstufe)) geringe Abkühlgeschwindigkeit T2 höhere Bildungstemperatur diffusionsbehaftet C-Atome werden ausgeschieden (97142) → Gitter ähnlich M → geringe Fehlstellendichte → geringe Härte → höhere Duktilität unterer (hohe Festigkeit) / oberer (niegrige Festigkeit) Bainit Ferrit (F) + Perlit (P) s. gleichgewichtsnah

da wo C war nun Ausscheidungen

Wenig duktilität

beinit mit ein bisschen zu viel C hohe duktilität: verformbarkeit

Martensit der w arm gew orden ist

w enn teilchen größer( hier ausscheidungen) desto geringer v erfestigung

1.10.4 Wärmebehandlung von Stahl / Glühbehandlungen Ziele: Annäherung an das Gleichgewicht Beseitigung der Fehlordnungen Weg: Halten bei bestimmter Temperatur

1.10.4.1 Wasserstoffarmglühen (200-250°C) H aus Stahlerschmelzung oder Galvanik interstitiell in Fehlstellen Austreiben durch Diffusion z.B. bei hartverchromten Werkzeugen verzinkten Schrauben chromatierten Schaltteilen

1.10.4.2 Spannungsarmglühen (550-650°C) Spannungen aus Wärmebehandlung, Kaltverformung Abbau der Eigenspannungen Rekristallisation (Gefügeneubildung) z.B. zum Zwischenglühen in der Umformtechnik schlanke Drehteile (Wellen, Achsen) Schweißkonstruktionen

1.10.4.3 Weichglühen (um Ac1, 680-750°C) ggf. Pendelglühen bei Stählen hoher Härte oder Festigkeit Abbau der Mischkristallhärte und Versetzungsdichte Einformen des lamellaren Perlits zu kugeligem Perlit Vergröberung der kugeligen Karbide z.B. zur spanenden Bearbeitung harter Stähle Kaltumformung (97143

1.10.4.4 Normalglühen (Ac3 + 30°C) grobes Korn aus Wärmebehandlung Einstellung eines feinen, gleichmäßigen (homogenen) Gefüges α-γ-α-Umwandlung → Umkörnung (97144) z.B. bei (97145) Grobkornzone in WEZ ungleichmäßiger Kornverteilung in Guss-, Walz-, Schmiedstücken

1.10.4.5 Lösungsglühen (um 1100°C im γ-Gebiet) Ausscheidungen binden Legierungselemente Auflösen von Ausscheidungen, homogener Mischkristall z.B. bei austenitischen Stählen (97146) 30min/1100°C/H2O

1.10.4.6 Diffusionsglühen (1200 – 1300°C) Seigerungen aus der Stahlerschmelzung Abbau von Mikroseigerungen durch Diffusion z.B. bei (97147) Warmarbeitsstählen zur Verringerung (97148) der Sulfidlängen durch Einformung

1.10.5 Härten (Ac3 + 50°C) Ziel: Erhöhung der Härte der statischen, dynamischen Festigkeit des Verschleißwiderstandes durch Erzeugung eines martensitischen Gefüges strategie: groß oder klein...- wie soll ich wärmebehandeln -

erwärmen immer ins auszenitgebiet kohlenstoff in lösung bringen denn ins auszenit passt das rein kohlenstoff wird aus den karbiden gelöst bei der temperatur reicht 30 min ...

manche werkstoffe erhitzt man nicht gern weil die reißen können beim aufheizen

-verschleißwiderstand kein zusammenhang mit härten

zu jedem w erkstoff gibts härtetemperatur ...

Weg: Erwärmung in das γ-Gebiet (97149) Austenitisierung = f (T,t)

homogener Austenit (Kornwachstum) (97150) Abkühlung = f (TA, Medium) (97161) körner wachsen bei härtetemp.

- so langsam, wie möglich, so schnell, wie nötig Achtung: Achtung Eigenspannungen beachten !

härten wenns geht nur im inhomogenen austenit

ac3 temp vom kohlenstoffgehalt / zeit ab

kern nich so schlecht kalt wie oberfläche Aufhärten C brauch ich legierungselemente einhärten: chrom molybdän mangan nickel valadin, niob

Bauteileinfluss aus dem Querschnitt (97151) → Einhärtung Legierungseinfluss auf Aufhärtung C (97152) auf Einhärtung Cr,Mo,Mn,Ni (97153-155) Verschiebung der Umwandlung zu größeren Zeiten

kunst ist so langsam abschrecken , dass keine härterisse entstehen -eigenspannungen machen ärger und so schnell dass zielgefüge entsteht

martensit immer härter über 770 HV zu spröde... bei 0,9 wir weicher bsw. restaustenit ist da

mit mehr kohlenstoffgehalt w ird nicht w eicher ! nur mikroskopisch... extra v iel kohlenstoff manchmal w eil sekundärhärte stärker ...

Mf ist linie w o alles in martensit umgew andelt... das graue ist der bereich w o ich nich mehr hinkomme

1.10.6 Anlassen Vergüten = Härten + Anlassen ( -Anlassen immer unter 723°) Ziel: Zähigkeitserhöhung gehärteter Bauteile Weg: Wiedererwärmen < Ac1b diffusionsabhängige Vorgänge:

tertiär fragt er nicht nach... sekundär reicht

RT – 200°C (97169) auch nicht in grundv orlesung primärkarbide Umordnung der C-Atome Umwandlung des Martensits trz → krz (Ms) Ausscheidung Fe2C 200 – 300°C Umwandlung des Restaustenits kfz → krz (Ms) Umwandlung von Fe2C → Fe3C 300 – 400°C Umwandlung des Martensits in Ferrit + Fe3C > 400°C Koagulation zu größeren Fe3C Ausscheidung von Sondercarbiden von Cr, Mo, V, W → Sekundärhärte (97156)

Diffusion t- und T-abhängig t meistens 2 h ansonsten nach Anlassparameter P (Jaffee-Hollomon) auswählen P = T[K] ● (log t[s] + c)

(1)

un-, mittellegierte Stähle: c ca. 14 - 20 z.B. C60 mit 0,56 % C (97157) c ca. 14,3 Zielhärte 40 HRC → P = 13 x 103 → 5,5 min/500°C → 1740 min(29h)/400°C Beispiele für Vergütungsbehandlungen: Kugellager: 100Cr6 20min/830°C/Öl+1h/170°C/Luft Blattfeder: 50CrV4 30min/860°C/Öl+2h/450°C/Luft Antriebswelle: 42CrMo4 45min/850°C/Öl+3h/650°C/Luft Achtung: Achtung Versprödungsbereiche meiden ! (97224) Blausprödigkeit (um 300°C)

möglichst zügig durch!! zb in klausur skizziert

Ausscheidung von Fe3C und Änderung im Verfestigungsverhalten Anlasssprödigkeit (um 500°C) Anreicherung (Segregatioan) von P, Sn, As, Sb an den Korngrenzen

1.10.7 Bainitisieren Ziel: ausreichende Festigkeit bei hoher Zähigkeit Verringern von hohen Eigenspannungen/Verzügen Vermeiden der Anlassversprödung Weg: Abfangen der Abkühlung im Warmbad isothermes Halten bei bestimmten Stählen mit charakteristischen ZTU-Schaubild (isotherm) (97158)

die sprödikeitsbereiche v orher kann man umgehen...

1.10.8 Perlitisieren - Patentieren Ziel: feinstreifiger Perlit für gute Kaltverformbarkeit z.B. zum Drahtziehen Weg: s.o. hohe Kaltverfestigung erlaubt Herstellung hochfester Drähte Rm . 3000 MPa (∆σMK+∆σV+∆σT)

Das Ziel also gleiche guten Eigenschaften ohne sprödigkeitsbereiche

1.10.9 Oberflächenhärten Ziel: harte Oberfläche, zäher Kern Erhöhung der Verschleißbeständigkeit der Dauerfestigkeit Weg: mechanisch, thermisch, thermochemisch mechanisch: Kugelstrahlen, Festwalzen thermisch: thermisch Flammhärten, Induktionshärten thermochemisch: thermochemisch Einsatzhärten, Nitrierhärten Ergebnis: Härtegradient zur Oberfläche (97159) thermisch: Rht thermochemisch: Eht, Nht (97160)

1.10.9.1 Randschichthärten (thermisch) Erwärmen der Randzone > Ac3 schnelles Abschrecken durch Wärmeleitung Kühlmedium (Pressluft, Öl, Wasser) → Martensitbildung Wärmequelle: Brenngas (Flammhärten) elektrische Induktion (97568) mit steigender Frequenz sinkt die Eindringtiefe Laserlicht (97162) Rht: 0,1 bis 30 mm bei Vergütungsstählen (C45 (1.0503), 42CrMo4 (1.7225)) Anwendung: Kurbel-, Nockenwellen Kaltwalzen, Zahnflanken

1.10.9.2 Einsatzhärten (thermochemisch) Erwärmen der Randzone eines C-armen Stahls bei 950°C in C-haltiger Umgebung halten (Aufkohlen) → Vermeiden von Fe3C-Bildung ! Abschrecken in Öl → Martensitbildung Anlassen bei 180 – 200°C Eht: 0,1 - 10 mm technisch: 2 - 3 mm in 16 h ca, 0,7 %C im Rand Druckeigenspannungen Kern zäh (300 HV) Aufkohlungsmittel Pulver (Holzkohle+BaCO3) Salzbad (Cyanid-haltig) Gas (CO, CO2, CH4 (Methan)) Anwendung Zahnflanken 16MnCr5 (1.7131) (97163) Verschleißbeständigkeit Wellen 17CrNiMo6 (1.6587) (97164) Schwingfestigkeit Wälzlagerringe schnelllaufender Lager 13MoCrNi42-16-14 (1.3555)

1.10.9.3 Nitrierhärten (thermochemisch) Erwärmen der Randzone von Cr-, Al-haltigen Vergütungsstählen bei 450 – 570°C in N-haltiger Umgebung halten, langsam Abkühlen (verzugsarm) Nht: 5 - 500 µm Rand: (97165) Verbindungsschicht: Nitridzone, γ'-Fe4N, ε-Fe3N hart (- 1200HV), spröde, durch Schleifen bearbeitbar Diffusionszone: N-gelöst, als Nitrid ausgeschieden hart (- 700HV), zäher, Druckeigenspannungen Kern: wenig beeinflusst Verfahren: Pulver (selten) Badnitrieren (Tenifer-Verfahren) N-haltiges Salzbad (CN-haltig) Gasnitrieren in NH3 (97166) Plasmanatrieren in NH3, N2 (97167) (97168) Anwendung: Werkzeuge, Spindeln, Getriebeteile Extruderschnecken Bauteile mit geringem Verzug

1.10.9.4 Eisengusswerkstoffe stabiles System Fe - C lange Glühzeiten langsames Abkühlen Karbidzerleger Si, Al → C als Graphit

1.10.9.5 Gusseisen mit Lamellengraphit (Grauguss)

DIN EN 1561 (08/97 ) Gießereiwesen: Gusseisen mit Lamellengraphit Lamellengraphit (97169) hohe Druckfestigkeit geringe Zugfestigkeit gute Gleiteigenschaften gutes Dämpfungsverhalten Anwendung: Kanaldeckel Gehäuse für Motoren, Getriebe (97170) Bezeichnung: GJL-200 → Grauguss mit 200 MPa Zugfestigkeit

1.10.9.6 Gusseisen mit Kugelgraphit DIN EN 1563 (02/03) Gießereiwesen: Gusseisen mit Kugelgraphit Graphitkugeln, Sphärolite (97171) bessere mechanische Eigenschaften als GJL

Anwendung: (97172) Gehäuse für Motoren, Turbinen, Kompressoren Teile für Automobilbau (Gewichtsersparnis) Querlenker alt: C45, Schmiedekonstruktion neu: GJS-400-15, 10 % leichter (97646) Kupplungselement aus GJS-1000-5 (bainitisiert) (04027) Bezeichung: GJS-400-15 → Kugelgraphitguss mit 400 MPa Zugfestigkeit

1.10.9.7 Temperguss DIN EN 1562 (08/97) Gießereiwesen: Temperguss metastabile Erstarrung Fe - Fe3C langes Glühen zur Graphitausscheidung (2 - 7 Tage) in neutraler Atmosphäre: schwarzer Temperguss (GJMB) Fe3C → α-Fe + Graphit in oxidierender Atmosphäre: weißer Temperguss (im Rand < 7 mm entkohlt) (GJMW) Fe3C → α-Fe + CO2 Anwendung: dünnwandige Kleinteile, Hebel, Schraubzwingen, Bremstrommeln Bezeichnung: GJMW-450-7 → entkohlter Temperguss mit 450 MPa Zugfestigkeit und 7 % Bruchdehnung GJMW-360-12 → entkohlter Temperguss mit 360 MPa Zugfestigkeit und 12 % Bruchdehnung + schweißbar (97174)

1.10.9.8 Gusseisen mit Vermiculargraphit VDG-Merkblatt W 50 (03/02) Gusseisen mit Vermiculargraphit Würmchenartiges Eutektikum (04023) bessere mechanische Eigenschaften als EN-GJL und EN-GJS hohe Festigkeit und Duktilität sowie hohe Zähigkeit bei hohen Temperaturen gutes mechanisches Dämpfungsverhalten geringerer thermischer Ausdehnungskoeffizient als EN-GJL und EN-GJS aber auch Zerspanung erzeugt hohe Temperaturen d.h. Zerspanen ist “problematisch”, ”, Schnittkraftsteigerung bis 20% Anwendung: Ersatz von EN-GJS im Motorenbau (hauptsächlich Dieselmotoren) Hochleistungsdieselmotoren (Kurbelgehäuse, Zylinderkopf) (04024) Bezeichnung: GJV-300 → Vermicularguss mit 300 MPa Zugfestigkeit und 1,5% Bruchdehnung

1.10.9.9 Stahlguss Abgrenzung zu den Gusseisen (97175) < 0,8 % C grobes Korn inhomogenes Gefüge wg. dendritischer Erstarrung (97569) Bezeichung: (wie Stahl aber z.T. unterschiedliche Nummern zur entsprechenden Stahlsorte): z.B. unlegierter Stahlguss (DIN 1681 (6/85); ISO 3755 (91); ISO DIS 8062 (91)) Bez. nach den mechanischen Eigenschaften GS-38 oder GE200 (1.0420) → Zugfestigkeit > 380 MPa oder Dehngrenze > 200 MPa z.B. korrosionsbeständiger Stahlguss, Bez. nach der chemischen Zusammensetzung GX10CrNiMoNb18-10 (1.4580) DIN 17440 (09/96) GX6CrNiMo18-12 (1.4437)

Anwendung: -Motorgehäuse für Großmotoren G42CrMo4 (1.7231)

DIN 17205 (04/92) Vergütungsstahlguss; DIN SEW 835 (06/97) Stahlguss für Flamm- und Induktionshärtung. -Armaturen für Druckbehälter GP240GH (1.0619)

EN10213-2 (01/96) Technische Lieferbedingungen für Stahlguss für Druckbehälter. Stahlsorten für die Verwendung bei Raumtemperatur und erhöhten Temperaturen. (97420) - Baggerschaufeln aus Manganhartstahl (Hadfield-Stahl) (97418) GX120Mn13 (1.3802) DIN SEW 395 (06/98)

Nichtmagnetisierbarer Stahlguss. -Gehäuseauskleidung für Betonmischer aus karbidreichem Kaltarbeitsstahl

GX180CrMoCo14-1-1 (04025)

-Turbinenschaufeln, Zerkleinerungs-,

Mahlwerkzeuge für die Papierindustrie (99003) -Bauteile für den warmfesten und hochwarmfesten Anlagenbau (98258, 04026)

-Turbinengehäuse für die Energieerzeugung (97419, 98262) -Sicherheitsventile GX23CrMoV12-1 (1.4931)

DIN EN 10213-2 (01/96) Technische Lieferbedingungen für Stahlguss für Druckbehälter. Stahlsorten für die Verwendung bei Raumtemperatur und erhöhten Temperaturen. (98260)

-Schleudergussrohre für die chemische Industrie GX40NiCrSINb35-25 (1.4852)

DIN 17465 (08/93) Hitzebeständiger Stahlguss. Nachfolgedokument E DIN 17465 (05/98); DIN E 17465 (05/98) (Entwurf/brouillon/proof) Hitzebeständiger Stahlguss.; DIN SEW 595 (08/76) Stahlguss für Erdöl- und Erdgasanlagen. Nachfolgedokument E SEW 595 (01/96) (99104) -Turbinengehäuse für die chemische Industrie z.B. GX10CrNiMoNb18-10 (1.4580)

DIN EN 10088-1 (08/95) Nichtrostende Stähle. Verzeichnis. (97176)

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