Einzeln sind wir nur Worte, zusammen ein Gedicht

Einzeln sind wir nur Worte, zusammen ein Gedicht CBE Jahresbericht 2010 CBE Jahresbericht 2010 3-5 3 4 5 Über uns Grußwort Das CBE Unser Team 31-...
2 downloads 1 Views 3MB Size
Einzeln sind wir nur Worte, zusammen ein Gedicht

CBE Jahresbericht 2010

CBE Jahresbericht 2010 3-5 3 4 5

Über uns Grußwort Das CBE Unser Team

31-34 32 33 34 34 34

Beratung & Unterstützung Vermittlung Freiwilligendienste aller Generationen CBE hilft Tandems Mülheimer Bündnis für Familie – Netzwerk Saarn Metalog

6

Ausgezeichnet!

7-20 8-9 10 11 12 13 14-15 16-17 18 18 19 20 20

Projekte ZIEL – Schule mal ganz anders Ausbildungspaten ILJA Lotsen Service Learning – Verantwortung lernen GenerationenWerkstatt Das Bücher Antiquariat – Schmökerstube KulturbotschafterInnen Sprachkundigenpool Freiwilligendienst Das Heinzelwerk EFI-Netzwerk Mülheim Aktiv im Alter

35-37 36 36 36 37 37 37 37 37

Netzwerke Netzwerk Ruhrgebiet lagfa NRW und bagfa e.V. UPJ-Netzwerk Common Purpose CC-Club Rhein Ruhr Ausbildungspaten-Netzwerk NRW Mülheimer Nachbarschaft e.V. kooperationsPoolnrw

38-40 39 39 40

Anerkennungskultur Freiwilligenkarte Mülheim Ehrenamtskarte NRW Helden im Alltag

21-25 22 22-23 24-25 25

Corporate Citizenship Corporate Citizenship RUHRDAX 2010 Aktionstage Spenden/Sponsoring

41-43 42-43 43

Fortbildungen Fortbildungen für Ehrenamtliche Informationsveranstaltungen

26-30 27 27 27 28 29 30

Veranstaltungen WDR 5 liest vor Markt der guten Taten BBE-Woche Bergbaustammtisch und Ausstellung Stillleben A40 Ritter Rost zum Welttag des Buches

44-45 45

CBE Förderkreis CBE Förderkreis

46-48 47 48

Gremien & Mitglieder Gremien Mitglieder

1

2

Grußwort Liebe Leserinnen und Leser, lieber Freunde des CBE, in Zeiten der kommunalen Haushaltskrisen wird immer häufiger nach dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger gerufen. Unser Jahresbericht zeigt wieder sehr deutlich, was alles erreicht werden kann, wenn Menschen bereit sind, sich für andere einzusetzen, ihre Zeit und ihr Wissen zum Wohl aller einzubringen. Eins darf dabei jedoch nicht aus den Augen verloren werden: Das bürgerschaftliche Engagement ist kein Lückenbüßer für wegfallende staatliche Leistungen, sondern eine Ergänzung und Unterstützung vorhandener Strukturen bzw. notwendiger Aufgaben. Es bietet die Möglichkeit völlig neuer Entwicklungen, schafft neue Netzwerke und hebt ungeahnte Potenziale. Die Menschen, die sich freiwillig für das Gemeinwohl einbringen, wissen meist ganz genau, wofür und warum sie sich engagieren möchten und erkennen sehr wohl, wenn ihr ehrenamtlicher Einsatz nur Mittel zum Zweck ist. Engagement fordert von allen Beteiligten den Umgang auf Augenhöhe und die Auseinandersetzung mit anderen oder fremden Vorstellungen, Arbeitsweisen und Ideen. Und gerade darin liegt der Reiz und die Chance zur positiven Entwicklung unserer Gesellschaft: Alle profitieren vom bürgerschaftlichen Engagement, es stabilisiert die Gesellschaft und führt zu einem besseren und verständnisvollerem Miteinander. Auch deshalb hat sich das CBE zur Aufgabe gemacht, gerade im Bereich der Bildung bürgerschaftliches Engagement so zu verankern, dass Kinder und Jugendliche bessere Chancen für ihr weiteres Leben entwickeln können. Unübersehbar ist der Effekt, dass sich auf diese Weise auch das Verständnis der Generationen füreinander positiv entwickelt und es stärkt unsere Überzeugung, dass bürgerschaftliches Engagement für eine funktionierende Gesellschaft unverzichtbar ist! Klar ist aber auch: Engagement braucht verlässliche Strukturen. Nur diese können dafür Sorge tragen, dass der freiwillige Einsatz der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig wirkt, dass sie in ihrem Engagement begleitet, qualifiziert und auch anerkannt werden. Und auch diese Strukturen sind nicht zum Nulltarif zu haben.

Wir wünschen uns deshalb neben der generellen Zustimmung, die das CBE allerorten erfährt, auch den finanziellen Rückhalt, den wir für unsere Arbeit benötigen. Danken möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich allen für ihre tatkräftige Unterstützung – sei es mit einer Spende, als Sponsor, als Mitglied im CBE oder im Förderkreis, als Unterstützer der Freiwilligenkarte oder als Türöffner. 2011 können wir unser 10jähriges Jubiläum feiern – wir haben in diesen Jahren viel erreicht. Aber das CBE ist nicht fertig – ebenso wenig, wie das bürgerschaftliche Engagement jemals abschließend entwickelt sein kann. Es gibt viel zu tun – lassen Sie es uns gemeinsam angehen. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen die erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen zu können und mit vielen weiteren Akteuren in diesem Jahr neue Aktivitäten gemeinsam zu entwickeln, welche die solidarische Bürgergesellschaft in Mülheim an der Ruhr weiter voranbringt. Freundliche Grüße und ein herzliches Glückauf

Ihr Ihre Lothar Fink Andrea Hankeln 1. Vorsitzender Geschäftsführerin Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V.

Über uns

3

Das CBE Das Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V. Das CBE ist ein gemeinnütziger Verein. Seine Mitglieder sind die Stadt Mülheim an der Ruhr, die Wohlfahrtsverbände, gemeinnützige Einrichtungen und Vereine sowie Unternehmen (siehe Seite 48). Auch Privatpersonen können Mitglied werden. Die Aufgabe des CBE ist generell die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements – vor allem natürlich in der Stadt Mülheim. Dazu gehört, die Mitwirkung vieler verschiedener gesellschaftlicher Gruppen zu aktivieren und zu unterstützen, wie auch Multiplikatoren aus Politik und Wirtschaft zu finden, die diese Ziele gemeinsam mit uns umsetzen. Die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements setzen wir auf ganz unterschiedlichen Wegen um. Wir sprechen von den drei Säulen unserer Arbeit: Vermittlung und Beratung von Freiwilligen, Projektentwicklung und Corporate Citizenship bzw. Corporate Volunteering. Unser Jahresrückblick gibt Ihnen einen guten Überblick über diese drei Arbeitsbereiche sowie über unsere weiteren Aktivitäten, denn auch Anerkennungskultur, Fortbildung und Vernetzung spielen eine wichtige Rolle in unserer alltäglichen Arbeit. Vermittlung und Beratung von Freiwilligen Die Vermittlung von Freiwilligen ist eine unserer Hauptaufgaben. Sie möchten sich freiwillig engagieren? Bei uns werden Sie kompetent beraten und begleitet. Wir helfen Ihnen dabei, den passenden Einsatzort zu finden. Sie haben die Wahl: Aus über 200 Angeboten von Organisationen suchen wir gemeinsam mit Ihnen das für Sie heraus, was Ihren persönlichen Interessen, Wünschen und Möglichkeiten entspricht. Projektentwicklung Wir entwickeln eigene Projekte, in deren Rahmen Freiwillige zum Einsatz kommen bzw. das Thema bürgerschaftliches Engagement eine Rolle spielt. Dabei werden Akteure aus dem Gemeinwesen, der öffentlichen Hand und der Wirtschaft zusammengebracht. Inhalte und Themen der Projekte können stark variieren: Das Spektrum reicht von Leseförderung über Projekte zur Förderung des Austausches zwischen den Generationen bis hin zur Frage der Stärkung von Ehrenamtsstrukturen in den Stadtteilen sowie Fortbildungsinitiativen für Freiwillige. 4

Über uns

Corporate Citizenship/Corporate Volunteering Das CBE ist Ansprechpartner für Unternehmen, die sich in Mülheim im Sinne des Corporate Citizenship (das Unternehmen als guter Bürger) engagieren wollen. Das CBE möchte zur Verankerung des bürgerschaftlichen Engagements bei Unternehmen beitragen, die Unternehmen beraten, begleiten und gemeinsam mit ihnen Projekte entwickeln. Es kann sich dabei ebenso um das Engagement einzelner MitarbeiterInnen handeln wie um den Einsatz ganzer Abteilungen bzw. des ganzen Unternehmens. Unter anderem soll den Unternehmern anhand von Best-Practice-Beispielen gezeigt werden, welche vielfältigen Formen des Engagements es gibt und welche Bedeutung dieses für ihre Personalentwicklung haben kann. Gemeinsam mit den Unternehmen entwickeln wir Projekte, die in ihr eigenes Portfolio passen. Ist Ihr Interesse geweckt? Lesen Sie weiter – Sie werden viele interessante Informationen finden. Melden Sie sich bei uns! Wir freuen uns auf Sie!



Unser Team

Julia Bledau

Carina Brühl

Marlies Diedrich

Dr. Jörg Ernst

Georg Fox

Gudrun Führ

Johanna Geistert

Christian Giardina

Andrea Hankeln

Jörg Petzold

Marlies Rustemeyer

Luise Scheib

Burkhart Stork

Kristina Weitz

Katharina Wehner

Eva Winkler

Über uns

5

Ausgezeichnet! Das Projekt Kulturbotschafter – mehrfach preiswürdig! Das Projekt Jugendliche mit Migrationshintergrund als Kulturbotschafter im Ruhrgebiet (siehe Seite 16) konnte 2010 gleich auf mehrere Preise stolz sein: Die Stadt Oberhausen zeichnete es mit dem Jugendförderpreis aus. Es folgte ein Preis im Rahmen von Plus Punkt Kultur, der von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin Kristina Schröder vergeben wird. Die Jury überzeugte insbesondere, dass das Projekt Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund zu einem nachhaltigen Engagement im Kulturbereich motiviert und durch große Gestaltungsmöglichkeiten Eigenverantwortlichkeit und Selbstorganisation der jungen TeilnehmerInnen stärkt. Sichtbar fröhlich nahmen die drei Kulturbotschafterinnen Lisa Marie Appel, Alina Stanke, Ezgi Güzelant (v.l.n.r.) stellvertretend für die vielen anderen im Projekt engagierten Jugendlichen den Preis in Berlin entgegen und erkundeten dabei auch noch die Hauptstadt. Höhepunkt für die jungen Leute war im November die Überreichung des Innovationspreises der bagfa e.V. in der Kategorie Kooperationen – ein von der Deutschen Bank ausgelobter Preis. Die Verleihung fand in Essen unter Beteiligung von Ministerin Ute Schäfer statt. KulturbotschafterInnen aus den drei Städten – Essen,

6

Ausgezeichnet!

Mülheim und Oberhausen – nutzten die Gelegenheit, einem großen Publikum und der Ministerin die Brandbreite ihres Könnens und Engagements zu zeigen. Und es war nicht zu übersehen: Das Publikum war begeistert. Zum Abschluss überreichte Jinchen Quin der Ministerin als Andenken an die Kulturbotschafter eine Kalligraphie.

Bereits in 2009 hatte das Kooperationsprojekt der Städte Essen, Mülheim und Oberhausen sowohl den Landessieg als auch den Bundessieg beim Integrationswettbewerb der Stiftung Bürger für Bürger gewonnen.



Projekte Schenken

Joachim Ringelnatz (1883-1934) Schenke groß oder klein, Aber immer gediegen. Wenn die Bedachten Die Gaben wiegen, Sei dein Gewissen rein. Schenke herzlich Und frei. Schenke dabei, Was in dir wohnt An Meinung, Geschmack Und Humor, So dass die eigene Freude zuvor Dich reichlich belohnt. Schenke mit Geist Ohne List. Sei eingedenk, Dass dein Geschenk Du selber bist.

Projekte

7

ZIEL – Schule mal ganz anders ZIEL ist seit fünf Jahren fest in der Mülheimer Bildungslandschaft verankert: Menschen aller Altersgruppen (mehrheitlich Senioren) nehmen sich nachmittags Zeit, um ehrenamtlich mit Hauptschülern zu arbeiten. In 2010 gaben 25 Menschen regelmäßig ihr Wissen an die SchülerInnen der drei Mülheimer Hauptschulen weiter. Die Freiwilligen bieten Arbeitsgruppen zu ganz unterschiedlichen Themen an und lassen die Schülerinnen und Schüler an ihrem Erfahrungsschatz teilhaben. Das können Erfahrungen eines langen Berufslebens sein, die Begeisterung für ein Hobby, Hilfestellungen in den Unterrichtsfächern wie z.B. Englisch, Mathematik, oder einfach auch nur das Entdecken neuer Dinge wie z.B. Astronomie. So reicht die Bandbreite von Schneidern und Kochen über Malen und Handwerken und Theater zu Elektronik und Technik und Geschichte. Es entwickeln sich Angebote, die einzigartig sind: Der Phantasie und der Kreativität der Ehrenamtlichen sind keine Grenzen gesetzt – und egal, was sie mit den Jugendlichen umsetzen: Die Schülerinnen und Schüler erhalten zahlreiche Anregungen, erleben Erfolge und Anerkennung, schulen ihre Konzentrationsfähigkeit und erhalten so eine echte Hilfe bei der Bewältigung des eigenen (Schul-)Alltags. Immer wieder beeindruckend und bemerkenswert sind dabei auch die persönlichen Veränderungen bei den beteiligten Schülerinnen und Schülern: Sie gewinnen an Selbstvertrauen und bauen (nicht selten zum ersten Mal) Vertrauen zu Erwachsenen auf. Diese positive Lernerfahrung ohne Notendruck und außerhalb des Curriculums führt zu einer größeren Motivation auch innerhalb des klassischen Unterrichts. Die Freiwilligen erleben, welchen Wert ihre eigenen Erfahrungen und Kenntnisse für die Jugendlichen haben. Beide Gruppen – die Jugendlichen und die Erwachsenen – profitieren vom Austausch der Generationen und entwickeln ein ganz neues Verständnis füreinander. Gefördert wird das ZIEL-Projekt von der LeonhardStinnes-Stiftung. Ansprechpartnerin: Marlies Rustemeyer, 0208/970 68-0 oder 0160 /89 54 631

8

Projekte

Drei Highlights in 2010 Gerichtsverhandlung nachgespielt Eine runde Sache waren die Besuche von Benno Braun, dem ehemaligen Jugendrichter, in der Klasse 10 A der Gemeinschaftshauptschule Dümpten, fand die Lehrerin Jutta Breil-Lahmer. Intensiv war das Thema Jugendstrafrecht vor- und nachbereitet worden. Benno Braun hatte mit der Leiterin des ZIEL-Projekts Marlies Rustemeyer ein Rollenspiel für eine Gerichtsverhandlung entworfen. Für das Üben der Rollen von Staatsanwaltschaft, Jugendgerichtshilfe und Verteidigung sowie Anklage hatten die SchülerInnen am Vortag Rollenkarten bekommen. Benno Braun spielte den Richter, um den Prozessverlauf besser steuern zu können. Das Rollenspiel dauerte eine Stunde. Für die echte Gerichtsverhandlung „räuberische Erpressung mit Zeugenvernehmung“ mussten die SchülerInnen vier Stunden lang die Besucherbank des Amtsgerichts Essen drücken. Das war eine spannende Sache, aus der die SchülerInnen viel lernen konnten. Aufgrund des großen Erfolges bietet Benno Braun diese Aktivität inzwischen in allen Hauptschulen Mülheims an. Der Jugendrichter gibt sein Wissen an Jugendliche weiter und möchte zur Prävention von Jugendgewalt beitragen.

Foto: Andreas Köhring

Money and Kids – Ausstellung in der Sparkasse Mülheim an der Ruhr Seit vielen Jahren engagiert sich die Malerin Gisela Lentz ehrenamtlich im ZIEL-Projekt. Jeden Mittwoch geht sie in die Hauptschule an der Bruchstraße und bringt den Kindern bei, „richtig zu sehen“ und zu malen. Die beeindruckenden Ergebnisse ihrer SchülerInnen der 8. bis 10. Klasse wurden im Juli in der Kundenhalle der Sparkasse Mülheim gezeigt. Die Idee zu dieser Ausstellung entstand im Rahmen der Weltspartagaktion 2009 „Sparen und Helfen“, deren Erlös dem ZIELProjekt zu Gute kam. Die Jugendlichen malten fleißig Bilder, die zum Thema Geld passten. Kunden und MitarbeiterInnen der Sparkasse waren sich einig: „Die Bilder bringen Glanz und vor allem Freude in die Kundenhalle. Es ist erstaunlich, was die Jugendlichen geleistet haben und wie viel Talent und Können in ihnen steckt!“ Viele waren über die Qualität der Bilder überrascht. Einige der Bilder kamen sogar so gut an, dass die SchülerInnen noch Duplikate anfertigen mussten. Eröffnet wurde die Ausstellung vom stellvertretenden Sparkassenvorstand Helmut Schiffer und der Bürgermeisterin Renate aus der Beek.

100 Geschichten aus dem Königkreich Dümpten – Buchvorstellung in der Aula der Gemeinschaftshauptschule Dümpten In Kostümen aus Anfang des letzten Jahrhunderts und mit einem großen Dankeschön an die Autoren begrüßten am 16. September Karin Medenblik-Bruck, die Initiatorin des Buches 100 Geschichten aus dem Königreich Dümpten und Marlies Rustemeyer, Projektleiterin ZIEL, die 150 Gäste zur Buchvorstellung. Gemeinsam mit den SchülerInnen der 8a (jetzt 9a) der Schule und ihrer Deutschlehrerin Ursel Kokott wurden 44 Dümptener BürgerInnen interviewt. Die Interviews formten die SchülerInnen zu Geschichten. 56 Personen schrieben selbst, sodass das Buch mit seinen rund 200 Seiten 100 Geschichten beinhaltet. Das Themenspektrum ist so bunt wie die Menschen in Dümpten. Karin Medenblik-Bruck hatte zu allen persönlichen Kontakt aufgenommen, zu Jungen und Alten, zu Privaten und Öffentlichen. Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld nannte das Buch eine Bereicherung für die Stadtgesellschaft. Wie so viele andere Projekte des CBE, sei dies ein ganz besonderes Kleinod. Sie lobte das Engagement der SchülerInnen und betonte, was jenseits des Schulalltags möglich ist, wenn man ihnen Raum gebe und sie fördere. Das Buch, das schon nach wenigen Wochen vergriffen war, wurde durch eine Spende der Sparkasse Mülheim unterstützt. Wir danken allen UnterstützerInnen, die zum Erscheinen des Buches im Dümptener Jubiläumsjahr beigetragen haben!



Projekte

9

Ausbildungspaten Im Projekt „Ausbildungspaten für Mülheim“ wurden seit 2007 über 60 Patenschaften vermittelt. In diesem Jahr gingen 15 Ehrenamtliche, fast die Hälfte davon zum zweiten Mal, eine Patenschaft mit SchülerInnen einer Haupt- oder Realschule ein. Die Jugendlichen werden durch die Paten ab Ende der 9. Klasse beim Übergang von der Schule in den Beruf begleitet und unterstützt. Ein Drittel der SchülerInnen gingen Dank der Unterstützung durch die Paten in Ausbildung. Ein weiteres Drittel möchte einen höherwertigen Schulabschluss machen, da ihr Berufswunsch einen qualifizierten Schulabschluss voraussetzt. Aber auch dann ist es nicht leicht, einen Ausbildungsplatz zu finden. Da ist es gut, wenn sich ein Pate den Sorgen und Nöten eines Jugendlichen annimmt, dessen Stärken erkennt und ihn motiviert, nicht aufzugeben. Eitel-Friedrich Dohrmann ist einer von 27 aktiven Paten, die sich zurzeit für die Jugendlichen einsetzen: „Meine Patenschülerin heißt Kosovare und geht in die 10. Klasse der Hauptschule Bruchstraße in Mülheim. Sie ist 16 Jahre alt. Ihre Lieblingsfächer sind Englisch und Erdkunde. Nicht so gerne mag sie Mathematik und Deutsch. In ihrer Freizeit joggt sie zwei- bis dreimal in der Woche und tanzt in einer kleinen Sportgruppe. Da sie wie ich Interesse an Malerei hat, haben wir gemeinsam das Folkwang Museum in Essen besucht. Kosovare möchte entweder eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin (PTA) oder zur Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA) oder das Abitur machen. Gemeinsam haben wir ein Beratungsgespräch mit Herrn Nastaly, Agentur für Arbeit, geführt. Während der Patenschaft haben wir in unregelmäßigen Abständen telefoniert und uns getroffen, um uns kennen zu lernen und weitere Schritte zu besprechen. Ich selber habe vor vielen Jahren eine Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel gemacht. Durch ein Schreiben der Industrie- und Handelskammer, für die ich 25 Jahre einem Prüfungsausschuss angehörte, wurde ich auf das Projekt „Ausbildungspaten für Mülheim“ und das CBE aufmerksam. Als 2008 Paten gesucht wurden, habe ich mich an das CBE gewandt. Nach einem ausführlichen Gespräch entschied ich mich für das Projekt, da ich mir jetzt

10

Projekte

langfristig Zeit nehmen kann und bereits im Beruf viel mit Jugendlichen gearbeitet habe. In zwei Schulungen bin ich auf meine Aufgabe vorbereitet worden. Dort lernte ich sowohl die anderen Paten als auch das Netzwerk kennen, das mir während meiner Tätigkeit zur Verfügung steht. Ich habe dann 2009 einen männlichen Patenschüler bekommen, zu dem nach wie vor ein guter Kontakt besteht, und dann Kosovare in 2010. In der Schule fand im Beisein der Projektleitung und der beteiligten Lehrer das erste Kennenlernen statt. Auch Mitarbeiter der Kompetenzagentur wurden uns vorgestellt. Es finden regelmäßig Reflexionsabende und Fortbildungsveranstaltungen zu den Themen Berufsinformation, interkulturelle Kompetenz, Jugend und Motivation statt. Meine Motivation für diese Tätigkeit ist, Jugendliche bei der Berufsfindung zu unterstützen, ihnen den Weg in ein erfolgreiches Berufsleben zu erleichtern und sie dabei ein Stück zu begleiten. Gleichzeitig lerne ich Ansichten und Einstellungen junger Menschen kennen. Das bereichert auch mein Leben.“ Das Projekt wird von der Leonhard-Stinnes Stiftung gefördert. In 2010 wurde das Projekt auch von dem Rotary Club Mülheim an der Ruhr – Schloss Broich unterstützt. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für die Förderung bedanken. Sollten Sie ebenfalls Interesse haben, Pate/Patin zu werden, dann wenden Sie sich bitte an die Projektleiterin Katharina Wehner, 0208/970 68-18.



ILJA Lotsen Eine Ausbildung zu finden ist nicht leicht – für einen Förderschüler ist es umso schwieriger. Viele von ihnen verlassen die Schule ohne qualifizierenden Schulabschluss und gehen oftmals beim Verlassen der Schule auf ihrem weiteren Weg „verloren“. Um diese Jugendlichen zu stärken, zu motivieren und sie bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu unterstützen, übernehmen seit November 2010 Ehrenamtliche die Aufgabe eines Lotsen und begleiten einzelne Förderschüler ab dem Ende der neunten Klasse in dieser wichtigen Übergangsphase. Als kontinuierlicher Ansprechpartner über einen Zeitraum von circa zwei Jahren steht der Lotse dem Jugendlichen dabei mit Rat und Tat zur Seite. Er unterstützt den Jugendlichen unter anderem bei der Berufswahlorientierung, der Suche nach Praktikumsplätzen und begleitet ihn zu wichtigen Terminen. Wichtig dabei ist, dass der Lotse gerne mit Jugendlichen arbeitet und sich auf die Lebenswelt und den individuellen Bedürfnissen von Jugendlichen einlassen möchte. Im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen wird der Ehrenamtliche geschult und auf seine Aufgabe als Lotse vorbereitet. Während seiner Zeit als Lotse wird der Ehrenamtliche ebenfalls vom CBE begleitet und unterstützt. Dabei kann er auch auf Unterstützung eines Netzwerkes zurückgreifen, in das er eng eingebunden ist und das ihm mit seinen kompetenten Partnern (Bildungsbüro, Agentur für Arbeit, Förderschulen) bei Fragen zur Berufswahl oder sozialen Angeboten weiter hilft. Gefördert wird das Pilotprojekt ILJA (Integration lernbehinderter Jugendlicher in Ausbildung) vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAIS) und dem Europäischen Sozialfonds. Möchten auch Sie Lotse werden? Weitere Informationen erhalten Sie von: Julia Bledau, 0208/970 68-25

Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V. d i e

m i t w i r k z e n t r a l e

Entwirren macht Ihnen Spaß?

Werden Sie Lotse für Mülheimer Förderschüler



Projekte

11

Service Learning – Verantwortung lernen Kinder und Jugendliche engagieren sich außerhalb der Schule Service Learning ist in den USA bereits eine Selbstverständlichkeit. Es bietet SchülerInnen die Möglichkeit, sich für das Gemeinwohl zu engagieren. Von der Schule initiiert, setzen sich die SchülerInnen mit ihrem sozialen Umfeld auseinander, entdecken Gegebenheiten, die sie mit gestalten wollen und in die sie sich mit ihren Interessen und Stärken einbringen können. Dabei erarbeiten sie sich eigene Lerninhalte und erlangen verschiedene Fähigkeiten. Neben den sozialen entwickeln sich methodische aber auch fachliche Kompetenzen, die für ihre berufliche Orientierung hilfreich sein können. Die beteiligten Institutionen sind offen für das Engagement und die Impulse von Außen und ermöglichen entweder kurzfristige (eine Woche) oder auch langfristige (ganzes Schuljahr) Projekte. Service Learning hat viele Gesichter und ist ganz individuell von der Schule, den Kooperationspartnern und den SchülerInnen zu gestalten. Service Learning ist ein neuer Weg des Lernens, der die Eigeninitiative der SchülerInnen und ihre persönlichen Potenziale stärkt. Er bereichert alle, die an diesem Prozess des Lernens teilnehmen. 2009 begann Brigitte Walter-Böing, Lehrerin an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule, ihren SchülerInnen Bürgerschaftliches Engagement als Wahlpflichtfach ab der 9. Klasse anzubieten. Einige gingen in die Senioreneinrichtung Haus auf dem Bruch und besuchten BewohnerInnen, die wenig Besuch bekamen, spielten mit ihnen oder gingen mit ihnen im Rollstuhl spazieren. In der Altentagesstätte Hügelstraße war mehr organisatorische und tatkräftige Unterstützung bei Ausflügen und Gruppenangeboten gefragt. In den Grundschulen freuten sich die Mitarbeiterinnen des offenen Ganztags und besonders die Kinder auf die jugendlichen Mädchen, die mit ihnen spielten und bastelten. Aber auch bei der Lebenshilfe und im Jugendzentrum Nordstraße kam die Unterstützung der Jugendlichen gut an. Die Erfahrungen der Jugendlichen, sich auch mit eigenen Ideen einzubringen und etwas bewirken und mit gestalten zu können, hat sie stolz und selbstbewusster gemacht.

12

Projekte

Für diesen gelungenen Auftakt, bürgerschaftliches Engagement in der Schule anzuregen, und für die dabei erbrachten Leistungen, erhielten Brigitte Walter-Böing und ihre SchülerInnnen eine Auszeichnung: Im Rahmen der Fachtagung Service Learning 2010 von der Initiative sozialgenial wurde das Engagement der SchülerInnen in einem Festakt in Düsseldorf am 1.Juni 2010 entsprechend gewürdigt. Auch im Schuljahr 2010 haben sich wieder viele freiwillig für das Wahlpflichtfach Bürgerschaftliches Engagement entschieden. Diesmal sind es ausschließlich Schülerinnen, die ihre Fähigkeiten und Interessen ehrenamtlich in Institutionen einbringen wollen. Sie haben sich teilweise ihre Einrichtungen selbst ausgesucht und diese von der Idee überzeugen können. So konnte auch der Waldorfkindergarten und ein Reitverein hinzu gewonnen werden. Jede Woche gehen die Schülerinnen für zwei Stunden in ihre Einrichtungen und bringen sich aktiv ein. Dass soziales Engagement und Verantwortung Lernen zukünftig auch weitere Schulen und Institutionen überzeugen wird, dessen sind wir uns ganz sicher. Das Projekt Verantwortung Lernen wird von der Stiftung Bildung und Kultur unterstützt. Bei Interesse, ein ähnliches Projekt zum Thema Verantwortung Lernen an Ihrer Schule umzusetzen, wenden Sie sich bitte an Katharina Wehner, 0208/970 68-18.



GenerationenWerkstatt Seit Anfang 2009 gibt es die Generationenwerkstatt. Für Jugendliche in Mülheim ist sie Anlaufstelle für eigene Projektideen, für deren Umsetzung die Generationenwerkstatt handwerklich und hauswirtschaftlich erfahrene Menschen sucht. Von den älteren Experten angeleitet und unterstützt, können die Jugendlichen dann ihre Ideen verwirklichen. In den letzten beiden Jahren sind vielfältige Projekte entstanden, die trotz ihrer Verschiedenheit zu denselben Erfahrungen führten. Die Jugendlichen sehen, wie viel Wissen und Kenntnisse die ältere Generation besitzt. Diese wiederum stellt entgegen landläufiger Meinungen fest, wie neugierig, engagiert und ideenreich Jugendliche in Wirklichkeit sind. Das Prinzip der Generationenwerkstatt wird in ihren ersten beiden Leitsätzen beschrieben: „Jugendliche bringen ihre Ideen ein“ und „Ältere bringen ihre Fähigkeiten ein“. Und in dieser Reihenfolge werden die Projekte von „Jung und Alt“ dann auch gemeinsam besprochen, geplant und vereinbart. In kleinen Generationen-Teams von durchschnittlich drei bis fünf Personen werden die Vorhaben anschließend umgesetzt. Das Wissen der Älteren ermöglicht, den Gestaltungswillen der Jugendlichen aufzugreifen und die gewünschten Ergebnisse zu erarbeiten. Dagegen bestimmen letztlich die Jugendlichen mit ihren Projektideen, was sie an althergebrachten Kenntnissen der Älteren erlernen möchten – ob Nähen, Schreinern, Stricken oder Kochen. Drei Schülerinnen des Gymnasiums Heißen hatten die Idee, ein Essen zu kochen, zu dem Senioren und Jugendliche aus dem Stadtteil eingeladen werden sollten. Gemeinsam mit vier hauswirtschaftlichen Expertinnen vereinbarten sie ein 3-Gänge-Menü – Hausmannskost nach Hausfrauenart. Jeder Gang wurde diskutiert zwischen dem, was die Jugendlichen kochen (und natürlich auch essen) wollten und dem, was die Hauswirtschaftlerinnen zubereiten konnten. Durch fleißiges Werben konnten die Schülerinnen nach gemeinsamem Einkauf und der Zubereitung rund 15 Gäste begrüßen, die allesamt begeistert waren.

In Kooperation mit dem Amt für Kinder, Jugend und Schule der Stadt Mülheim gaben Ehrenamtliche der Generationenwerkstatt Kurse für Jugendliche, die sich in Kinderfreizeiten engagieren. Mit dem Bau eines Drachen aus Papier, Holz, Schnur und Kartoffelkleber oder dem Schnitzen einer Flöte aus Weidensträuchern können die Jugendlichen während den Freizeiten ungewöhnliche und lehrreiche Aktivitäten anbieten. Durch Back- und Kochkurse können sie ebenso für gesundes Essen ihrer Schützlinge sorgen. Der bereits im Oktober 2009 begonnene Bau eines Turnierkickers wurde im Mai fertig gestellt. Nicht ohne Stolz konnte das Generationen-Team dann endlich die lang ersehnte erste Partie spielen. In weiteren Projekten wurden Taschen genäht, Socken gestrickt und gestopft, mittelalterliche Hosen geschneidert, Marmelade eingekocht und erwachsene Jugendliche setzten ihren eigenen Likör an. Haben Sie Interesse an der Generationenwerkstatt? Ob Sie sich als handwerklich oder hauswirtschaftlich Erfahrener engagieren möchten oder ob Du als kreativer Jugendlicher eigene Projektideen hast – das CBE steht Ihnen/Dir als Ansprechpartner zu Verfügung. Auch sozialen Trägern, die intergenerative Projekte in ihren Einrichtungen entwickeln möchten, stehen wir gerne beratend zur Seite. Das Projekt wird von der Leonhard-Stinnes Stiftung gefördert. Ansprechpartner: Christian Giardina, 0208/970 68-16



Projekte

13

Das Bücher-Antiquariat Schmökerstube „So many books – so little time!” (So viele Bücher – so wenig Zeit!) lese ich im Gästebuch der Schmökerstube, dem kleinen Buchladen in der Wallstraße, das ich sowohl als Mitarbeiter als auch als Kunde kenne. Da ist was dran: Umberto Eco’s Baudolino steht schon seit Monaten in meinem Bücherregal. Oder vielmehr: Es dreht mir nicht wie die anderen den Bücherrücken zu, sondern liegt obenauf, damit ich nicht so tun kann, als hätte ich es schon gelesen. Gebundene Ausgabe, Preis: 3 Euro. Top-Zustand. Aber 600 Seiten. Und wann bitte soll ich endlich Rafik Schami’s Reise zwischen Nacht und Morgen lesen...? Die Schmökerstube wurde 2010 drei Jahre alt und der ständige Zustrom an Büchern, die von Mülheimer Bürgern gespendet werden, reißt nicht ab, nimmt immer noch weiter zu. Damit sind diese vielen SpenderInnen von ganz entscheidender Bedeutung für den Erhalt des Antiquariats. Und weil der kleine Laden auf diese Weise ständig neue Nahrung bekommt, lohnt es sich auch, regelmäßig dort zu stöbern. Aber Vorsicht – unsere Besucher können im wahrsten Sinne des Wortes ein Lied davon singen, worauf man sich dann einlässt: „Hier könnte ich Stunden, Tage verbringen – lesen, lesen, zwischendurch singen...“ Auch das steht jedenfalls schwarz auf weiß im Gästebuch der Schmökerstube. Das Bücher-Antiquariat ist ein Gemeinschaftsprojekt vom CBE und dem Freundeskreis der Stadtbibliothek Mülheim an der Ruhr e.V. Es wird von 24 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen organisiert. Zu einem Teil fließen die Verkaufserlöse in die Anschaffung neuer Medien für die Stadtbibliothek, die aus dem laufenden Etat nicht finanziert werden können. Der andere Teil der Einnahmen wird für die Leseförderung des CBE (siehe Seite 15) genutzt. Unterstützt wird das Gemeinschaftsprojekt von der Leonhard-Stinnes-Stiftung. Ansprechpartner: Jörg Petzold, 0208/970 68-20

14

Projekte

10.000ste Besucherin in der Schmökerstube In der „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ wurde am 25. September in Anwesenheit des 2. stellv. Vorsitzenden des CBE, Jochen Leyendecker, sowie des Vorsitzenden des Freundeskreises der Stadtbibliothek Mülheim an der Ruhr e.V., Bernhard Haake, der Literaturfreundin Ursula Piorr als 10.000ste Besucherin der Schmökerstube ein Geschenkgutschein für das Bücherantiquariat überreicht. Die positive Entwicklung der Besucherzahlen seit Eröffnung der Schmökerstube im Mai 2007 und die Tatsache, dass manche Bücherfreunde auch aus Nachbarstädten anreisen, um hier zu stöbern, sind in erster Linie den ehrenamtlichen Kräften zu verdanken, die mit ihrer Arbeit einen Beitrag zu Kultur und Bildung in Mülheim leisten. Ursula Piorr ist selbst engagierte Ehrenamtlerin und freut sich, dass das Bücherangebot so gut angenommen wird. Sie besucht das Antiquariat regelmäßig und ist sicher, dass sie hier auch in Zukunft noch viele Bücherschätze heben wird. Wallstraße 7, 45468 Mülheim an der Ruhr Öffnungszeiten: Di. und Do. 14-18 Uhr, Sa. 10-14 Uhr

Das Schmökerstuben-Team auf Erfahrungstour – Besuch in der Bücherstadt Langenberg Wer Bücher liebt, den zieht es auch immer wieder zu Büchermärkten. Alljährlich im Mai und September veranstaltet der Förderverein der Stadt Langenberg einen Büchermarkt mit ganz besonderer Atmosphäre, zu dem viele kommen, die nach Bücherraritäten suchen, und andere, die sie anbieten. Am 19. September machte sich das Team der Schmökerstube auf den Weg, um zu erleben, wie es andere machen. Für die Gründung der Schmökerstube vor mehr als drei Jahren stand nämlich das Modell der Bücherstadt Langenberg Pate.

Leseförderung in der Schmökerstube „Ich wollte unbedingt etwas für Kinder und ihre Bildung und Integration tun”, erklärt die Saarnerin Ulrike Mostafai ihr ehrenamtliches Engagement im Projekt Leseförderung des CBE. Bereits 2009 hatte sie von Lehrern und Erzieherinnen der Offenen Ganztagsschule an der Zunftmeisterstraße erfahren, dass die Leselust und Leseleistung ihrer Schützlinge im Laufe des Jahres spürbar zugenommen hat. „Das war ein wunderbares Feedback, das mich wahnsinnig stolz gemacht hat. So eine Erfolgsmeldung ist für mich die größtmögliche Motivation, weiter zu machen“, sagt Ulrike Mostafai. Seit Ende 2008 besteht eine Kooperation zwischen dem CBE und der Schule. 20 Kinder waren es im letzten Jahr, die jede Woche in Gruppen oder auch einzeln die Schmökerstube besuchten, um sich im Rahmen der Nachmittagsbetreuung mit Büchern und Geschichten zu beschäftigen. Auch die Räumlichkeiten des CBELadenlokals sind für die Kinder mittlerweile fest verplant, damit verschiedene Lesestunden auch gleichzeitig abgehalten werden können. Die Leseförderung findet montags, mittwochs und freitags zwischen 14.30 und 17.00 Uhr statt. Das Projekt wird von der Leonhard-Stinnes Stiftung gefördert. Ansprechpartner: Jörg Petzold, 0208/970 68-20



Projekte

15

KulturbotschafterInnen KulturbotschafterInnen sind Jugendliche – mit und ohne Migrationshintergrund – die sich für die Kultur ihrer Stadt engagieren. Die jungen BotschafterInnen entwickeln verschiedene Projekte immer mit dem gleichen Ziel: Junge Menschen auf die kulturelle Vielfalt ihrer Stadt aufmerksam zu machen und dafür zu begeistern. Unter dem Motto Kultur entdecken – Gemeinschaft erleben lernen sie Mülheimer Kulturstätten intensiv kennen, blicken dabei auch hinter die Kulissen und geben ihr neu erworbenes Wissen mit Begeisterung an andere Jugendliche weiter. Das Projekt Kulturbotschafter gibt es bereits seit 2007. Es entstand als Gemeinschaftsprojekt des Netzwerk Ruhrgebiet (siehe Seite 36) für bürgerschaftliches Engagement in Zusammenarbeit mit dem Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V. in Mülheim, der Ehrenamt Agentur Essen e.V. und der Freiwilligenagentur Oberhausen. Kulturbotschafter in Aktion Auf unterschiedlichste Art und Weise haben sich die jungen BotschafterInnen in 2010 für die Kultur ihrer Heimatstadt engagiert und damit auch eine Vielzahl von anderen Jugendlichen für das kulturelle Erleben ihres Lebensumfeldes begeistert. Einige Beispiele: KulturbotschafterInnen als Poetry-Slammer Eine KulturbotschafterInnen-Gruppe hat ihre ganz eigenen literarischen Werke verfasst. Unter Anleitung des Poetry-Slammers Marco Jonas Jahn schrieben die Jugendlichen in ihrer Freizeit ganz unterschiedliche Texte. Das Besondere: Die Jugendlichen gestalteten ihren eigenen Poetry-Slam Wettbewerb. Die Sieger wurden per Abstimmung des Publikums gewählt. Natürlich gingen die Gewinner nicht leer aus, die Erstplazierten erhielten einen Backstage-Pass für das Olgas-Rock-Festival 2010. Große Fotoausstellung zur Camera Obscura Gemeinsam präsentierten das Jugendzentrum Stadtmitte und das Projekt Kulturbotschafter eine von Jugendlichen erstellte Fotoreihe rund um die Camera Obscura. Die ausgestellten Bilder waren das Ergebnis eines zweitägigen Fotoworkshops; sie zeigen die weltweit größte begehbare „Camera“, abgelichtet aus der Perspektive der jungen BotschafterInnen.

16

Projekte

Theaterworkshop Anfang 2010 startete ein KulturbotschafterInnenTheaterworkshop in Kooperation mit dem Theater an der Ruhr und dem Jugendmigrationsdienst. Unter Anleitung der Theaterpädagogin Nina Hofmann wurden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen an die Welt des Theaters herangeführt. Bei einer Exkursion zum Theater an der Ruhr erhielten die TeilnehmerInnen auch einen Einblick hinter die Kulissen und schauten gemeinsam ein Theaterstück. Schließlich erarbeiteten die jungen Erwachsenen ein eigenes Theaterstück und präsentierten es vor rund 60 Personen. Kulturbotschafter-Song Amina Machmour und Sophia Chahid verfassten den Kulturbotschafter-Song „Say Mülheim“. Der Song weist auf die kulturelle Vielfalt der Stadt hin und soll Jugendliche mal auf eine ganz andere Art und Weise für kulturelle Aktivitäten begeistern. Unter professioneller Anleitung von Hossam Ali, Mitglied der Mülheimer Hip-Hop-Gruppe Pottpoeten, wurde der Song im Studio vertont. Der entstandene Clip zu dem Song wurde bereits zu verschiedenen Anlässen vorgeführt.

Musik an ungewöhnlichen Orten Vier KulturbotschafterInnen entwickelten das Teilprojekt Musik an ungewöhnlichen Orten. Hierzu wurde die Alte Dreherei an einem Samstag in ein Film-Set mit Tonaufnahme-Studio verwandelt. Schlagzeug, Akkordeon, Shrutiboxen, Mundharmonikas und andere Instrumente waren während der Aufnahmen zu hören. Die musikalische Darbietung wurde aus verschiedenen Perspektiven von den jungen KulturbotschafterInnen gefilmt und fotografiert. Nach Fertigstellung der Aufnahmen in der Alten Dreherei fand ein Umzug zum Kulturort AZ statt. Hier wurde der nächste Song vertont. Als besonderes Highlight wurde das zum Videodreh von Kulturbotschafter Max für einen Euro ersteigerte Klavier in Szene gesetzt. Unter: www.myspace.com/video/vid/106961876 kann der fertige Clip angeschaut werden. Präsentationsparty der Kulturbotschafter Am 16. April fand die Präsentationsparty der KulturbotschafterInnen aller drei Städte im Zentrum Altenberg in Oberhausen statt. Gezeigt wurden Fotos, Video-Clips und Performances, die im Laufe des Projektes entstanden waren. Von Lichtkunst über Video-Clips, musikalische Vorführungen bis hin zur chinesischen

Kalligraphie – eine Vielzahl von kulturellen Erlebnissen stellten die Kulturbotschafter ihrem Publikum vor. Darüber hinaus präsentierten die Jugendlichen ihre Projekte, die für das Jahr 2010 geplant sind. Projektmanagement im Kulturbereich: Wie starte ich ein Projekt? Unter dieser Fragestellung trafen sich im November 17 Jugendliche im Jugendzentrum Stadtmitte und arbeiteten einen ganzen Tag an dieser Themenstellung. Für den fachlichen Input sorgte der Journalist Felix Winnands, der das Seminar der Friedrich-Ebert-Stiftung anleitete. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen wurden aber auch selber aktiv und entwickelten eigene Projektideen, die im Kulturbotschafter-Jahr 2011 umgesetzt werden sollen. Das Projekt wurde von Juli 2007 bis Juli 2010 vom Bundesamt für Migration gefördert. Seit August 2010 unterstützt die Leonhard Stinnes Stiftung die Kulturbotschafter in Mülheim.



Ansprechpartnerin: Johanna Geistert, 0208/970-68-15

Projekte

17

Sprachkundigenpool

Freiwilligendienst

Ehrenamtliche SprachvermittlerInnen helfen Zugewanderten Kommunikation hat eine Schlüsselrolle in fast allen Lebenssituationen. Unter den sogenannten Muttersprachlern oft schon nicht ganz konfliktfrei, kann sie zu einem großen Problem werden, wenn man sich schon rein sprachlich nicht versteht. Gerade Neuzugewanderten fällt ein intensives Gespräch wie z.B. bei Elterngesprächen in der Schule oder beim Arzt in der deutschen Sprache oft schwer. Es entstehen Schwierigkeiten, weil die sprachlichen Zugänge fehlen oder nur mangelhaft funktionieren. Um auf informellem Weg grundlegende Hilfe bei der Verständigung in Alltagssituationen anbieten zu können, organisiert das CBE einen Sprachkundigenpool mit ehrenamtlichen SprachvermittlerInnen. Diese stellen ihre Sprachfähigkeit und interkulturelle Kompetenz unentgeltlich zur Verfügung, um Sprachlosigkeit bei MigrantInnen zu vermeiden. Die Einsatzorte und -zeiten werden mit den SprachvermittlerInnen je nach Bedarf der Zugewanderten und nach den zeitlichen Möglichkeiten der SprachvermittlerInnen abgesprochen. Im Jahr 2009 unterstützte die RWE Rheinland Westfalen Netz AG das Projekt. Ab August 2010 übernahm die Leonhard-Stinnes-Stiftung diese wichtige Förderung. Sind Sie zweisprachig, offen für interkulturelle Begegnungen oder sehen Sie sich als VermittlerIn zwischen den Kulturen? Dann melden Sie sich – bei Interesse beraten wir Sie gerne!

Der Freiwilligendienst aller Generationen (FDaG) in Mülheim Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend brachte Anfang 2009 im Rahmen der Initiative Alter schafft Neues das Programm Freiwilligendienste aller Generationen auf den Weg (siehe Seite 33). Der neue Freiwilligendienst ist eine besonders verbindliche und zeitlich begrenzte Form des bürgerschaftlichen Engagements und bietet besonders Menschen in Übergangsphasen die Chance, interessante Aufgaben zu finden und neue Kompetenzen zu erwerben. Den Freiwilligendienst aller Generationen kann in Mülheim jeder Mensch ab 16 absolvieren, der willens und in der Lage ist, 15 Stunden pro Woche für die Dauer von mindestens einem halben Jahr in einer gemeinnützigen Einrichtung tätig zu sein (eine Verlängerung auf max. 24 Monate ist möglich). Auf folgende Kriterien haben sich Stadt, Wohlfahrtsverbände und CBE geeinigt, um den Freiwilligendienst von anderen Beschäftigungsformen abzugrenzen: Für jedes halbe Jahr, das die Freiwilligen tätig sind, hat er/sie Anspruch auf 30 Stunden Qualifizierung. Deren Inhalte werden gemeinsam mit den Freiwilligen, der Einsatzstelle und dem CBE, als Träger des Programms in Mülheim, abgestimmt. Das CBE bleibt verantwortlicher Ansprechpartner für die Freiwilligen, sucht die passenden Einsatzstellen, bietet den erforderlichen Versicherungsschutz und sorgt für die Vernetzung der Freiwilligen untereinander. Die Freiwilligen erhalten pro Monat eine pauschale Aufwandsentschädigung von 80 Euro und nach Beendigung ihres Einsatzes ein Zertifikat über ihre Tätigkeit. Wenn Sie mehr über die Möglichkeiten des Mülheimer Freiwilligendienstes aller Generationen erfahren möchten, rufen Sie uns an!

Ansprechpartnerin: Julia Bledau, 0208/970 68-25



Ansprechpartnerin: Eva Winkler, 0208/970 68-13

18

Projekte



Das Heinzel werk Ziel des Heinzelwerkes ist, älteren und bedürftigen Menschen mit einfachen, handwerklichen Arbeiten zu helfen. Ältere Menschen sind oft in ihrer Mobilität eingeschränkt, so dass z.B. auf eine Leiter zu steigen, ein gewisses Risiko darstellt. Bedürftige haben z.T. kein Geld, fremde Hilfe zu bezahlen. Diese Hilfe kann nun durch den ehrenamtlichen Einsatz der HeinzelwerkerInnen erfolgen. Die Idee ist in Mülheim zunehmend auf fruchtbaren Boden gefallen. Bis Ende 2010 konnten die Heinzelwerker in etwa 380 Fällen inzwischen Hilfe leisten. Das Spektrum umfasste Arbeiten aller Art vom Wechseln einer Glühlampe bis hin zum Aufbau von Schränken. Ein solches Arbeitsvolumen kann natürlich nur in einem Team geleistet werden, in dem die einzelnen Mitglieder einen Teil ihrer freien Zeit dem Heinzelwerk ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Seit dem Start im Juli 2009 mit sieben HeinzelwerkerInnen ist die Gruppe zwischenzeitlich auf 16 ehrenamtliche Helfer (2 Damen, 14 Herren) gewachsen. Einmal im Monat trifft man sich, um Erfahrungen auszutauschen und immer gibt es viel zu erzählen. Den rechtlichen Rahmen der Hilfeleistung stellen die beiden Träger: das Diakonische Werk in Mülheim und das CBE. Beide Organisationen unterstützen das Heinzelwerk umfassend und nachhaltig. Die Diakonie

ist insbesondere mit ihrer Telefonzentrale die Anlaufstelle für Hilfesuchende. Das CBE stellt u.a. seine Räume für die Treffen zur Verfügung und sucht neue HelferInnen. Obwohl ursprünglich als Zielgruppe ältere Menschen im Fokus standen, arbeitet das Heinzelwerk in der überwiegenden Zahl der Fälle für Menschen, die aufgrund ihrer sozialen Situation keine andere Hilfe in Anspruch nehmen können. Viele von ihnen sind dabei nicht einmal in der Lage, die notwendigen Reparaturmaterialien zu bezahlen. Das Geld dafür kommt aus dem Spendentopf. Spenden sind jederzeit sehr willkommen. Wir danken deshalb der Sparkasse Mülheim für ihre Unterstützung in Höhe von 500 Euro. Trotz dieser schon recht großen Zahl von HelferInnen kommt es aufgrund des hohen Bedarfs immer mal wieder zu Engpässen, so dass die HeinzelwerkerInnen noch Verstärkung gebrauchen können. InteressentInnen wenden sich bitte ans CBE unter der Rufnummer 0208/970 68-13 (Eva Winkler). Wer selber Hilfe braucht, wende sich bitte unter der Rufnummer 0208/3003-277 an die Diakonie, dort werden die Anfragen entgegen genommen. Weitere Informationen finden Sie unter www.heinzelwerk-mh.de



Projekte

19

EFI-Netzwerk Mülheim

Aktiv im Alter

Erfahrungswissen Für Initiativen – kurz EFI – ist ein Programm, das sich an besonders engagierte Menschen im nachberuflichen Leben richtet. Es wird vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW gefördert und in Mülheim an der Ruhr außerdem von der Stiftung Bildung und Kultur unterstützt. Zielsetzung des Projektes ist es, Menschen, die sich nach Beendigung des Berufslebens bürgerschaftlich engagieren wollen, beim Aufbau eigener Projekte zu unterstützen. Nach einem eingehenden persönlichen Gespräch wird den TeilnehmerInnen eine Qualifizierung angeboten, die ihnen hilft, sich auf ihre neue Aufgabe vorzubereiten. Die Qualifizierung umfasst insgesamt neun Tage und thematisiert unter anderem den Wandel des bürgerschaftlichen Engagements und seine Bedeutung für die Menschen heute. Auch Projektmanagement, Finanzierungsmöglichkeiten und Öffentlichkeitsarbeit stehen auf dem Programm, den Schwerpunkt bildet aber die Suche nach der eigenen Herzensangelegenheit. Denn die freiwillige Übernahme von Verantwortung und längerfristigem Engagement funktionieren nur, wenn man von dem, was man tut, überzeugt ist. Einen hohen Stellenwert haben auch der Austausch mit Gleichgesinnten und die Bildung von Netzwerken. So ist in Mülheim inzwischen ein regelrechter KompetenzPool entstanden, in den die TeilnehmerInnen ihre vielfältigen Fähigkeiten und ihr erworbenes Wissen einbringen. Ein verantwortungsvolles Engagement bietet die Möglichkeit, dieses Wissen – zum Wohl der Gesellschaft und orientiert an den eigenen Bedürfnissen – weiterhin nutzbar zu machen und sinnvoll einzusetzen. Mülheim hat in den letzten fünf Jahren insgesamt 38 EFIs qualifiziert und die Tatsache, dass noch 35 von ihnen zu den halbjährlichen Treffen kommen, ist ein Riesenerfolg! Ab Februar 2011 wird es zusätzlich einen monatlichen EFI-Stammtisch geben, der auf eigene Initiative der EFIs ins Leben gerufen wurde.

Alter schafft Neues – das Programm Aktiv Im Alter Das Programm Aktiv im Alter will die Mitgestaltung und das Mitentscheiden älterer Menschen in den Kommunen fördern. Diese sollen dabei unterstützt werden, Strukturen auf- und auszubauen, die eine stärkere Partizipation älterer Menschen ermöglichen. Leitmotiv für die Senioren und Seniorinnen sollte dabei die Fragestellung sein „Wie will ich im Alter leben?“ Seit 2008 werden insgesamt 150 Kommunen vom Bund gefördert sowie fünf weitere, zu denen auch Mülheim gehört, vom Generali Zukunftsfonds. Mit dieser finanziellen Unterstützung konnte das CBE das städtische Netzwerk der Generationen – hier vor allem die Aktivitäten in Dümpten – inhaltlich und organisatorisch begleiten. Am 2.Februar 2010 wurde unter großer Beteiligung der Dümptener BürgerInnen, ein erster Servicepunkt im Seniorenheim auf dem Bruch eröffnet. Hier stehen ehrenamtliche Bürgerlotsen – einmal wöchentlich – hauptsächlich älteren BürgerInnen mit Rat und Tat zur Seite. Sie vermitteln den Ratsuchenden die richtigen Ansprechpartner für verschiedene Anliegen, stellen bei Bedarf einen ersten Kontakt her und helfen Hemmschwellen abzubauen. Das Angebot wird zunehmend angenommen: Die Lotsen haben gut zu tun und im Herbst konnte das CBE zwei weitere Bürgerlotsen gewinnen, mit deren Hilfe die Sprechzeiten nun ausgeweitet werden können. Ziel ist die Einrichtung weiterer Anlaufstellen in Dümpten und nach Möglichkeit auch die Ausweitung dieses Services auf weitere Stadtteile.

Die nächste Qualifizierung findet im Herbst 2011 statt und bietet wieder bis zu 15 engagierten Personen die Möglichkeit teilzunehmen. Bei Interesse beraten wir Sie gerne! Ansprechpartnerin: Eva Winkler, 0208/970 68-13 20

Projekte



Ansprechpartnerin im CBE: Eva Winkler, 0208/970 68-13



Corporate Citizenship Aus: Gefunden

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) Ich grub’s mit allen Den Würzlein aus, Zum Garten trug ich’s Am hübschen Haus. Und pflanzt es wieder Am stillen Ort; Nun zweigt es immer Und blüht so fort.

Corporate Citizenship

21

Corporate Citizenship

RUHRDAX 2010

Der Begriff Corporate Citizenship (CC) beschreibt das aktive und verantwortungsvolle Handeln eines Unternehmens, das sich für das Gemeinwohl einsetzt und damit soziale Verantwortung übernimmt. Es geht dabei um die Verknüpfung von Unternehmensund Gemeinwohlinteressen, um eine win-win-Situation zwischen Unternehmen, den gemeinnützigen Einrichtungen und dem gesellschaftlichen Umfeld. Beim Corporate Volunteering ist die Unterstützung nicht finanzieller Art wie beim Spenden oder Sponsoring, sondern wird durch den freiwilligen und unbezahlten Einsatz der MitarbeiterInnen getragen. Geld- oder Sachmittel sind ergänzend zum personellen Einsatz immer willkommen. Das CBE ist in dem Bereich Corporate Citizenship auf ganz unterschiedlichen Ebenen tätig: Ein Unternehmen kann einer gemeinnützigen Einrichtung sein Knowhow und seine ureigene Geschäftstätigkeit pro bono zur Verfügung stellen. Bei den sogenannten Aktionstagen engagieren sich MitarbeiterInnen für ein oder zwei Tage projektbezogen in einer gemeinnützigen Einrichtung. Wichtig ist dabei, dass mindestens zwei MitarbeiterInnen eines Unternehmens das Projekt durchführen und sie dabei Kontakt zu den Menschen bekommen. Das kann z.B. ein Ausflug mit Senioren in den Zoo sein, eine Forschungsexpedition mit Kindern, die Anlage eines Kräutergartens oder die Sanierung eines Kita-Spielplatzes. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Bei einem Seitensprung wechseln Führungskräfte für eine begrenzte Zeit – meist für eine Woche – ihren Arbeitsplatz und arbeiten in einer gemeinnützigen Einrichtung. Dabei werden soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Empathie ausgebaut und Einblicke in andere Lebenswelten gewonnen. Darüber hinaus akquiriert das CBE Spendengelder bei Unternehmen und organisiert gemeinsam mit vielen Partnern den RUHRDAX.

Wirtschaft trifft Ehrenamt: Börse des ehrenamtlichen Handelns feiert Jubiläum Als der RUHRDAX im Jahr 2006 aus der Taufe gehoben wurde, konnten die Beteiligten nicht abschätzen, ob die aus den Niederlanden stammende Idee sich auch auf deutsche Verhältnisse übertragen lässt: Es klappte und zwar so gut, dass der RUHRDAX in 2010 ein kleines Jubiläum feiern konnte. Der einmal jährlich stattfindende Handel auf dem ehrenamtlichen Parkett startete zum fünften Mal! Nachdem er in den Vorjahren in Essen, Mülheim an der Ruhr, Recklinghausen und Oberhausen Station gemacht hatte, war der RUHRDAX im Jubiläumsjahr zu Gast in Gelsenkirchen im Nordsternpark bei der THS Wohnen GmbH. Veranstalter des RUHRDAX waren auch 2010 wieder das Netzwerk Ruhrgebiet für bürgerschaftliches Engagement und die RWE Rheinland Westfalen Netz AG (ab 01.01.2011 RWE Deutschland AG) sowie – nur in Gelsenkirchen dabei – die ELE Emscher Lippe Energie GmbH. Partner der RUHRDAX-Veranstaltung waren CP/COMPARTNER, die Messe Essen, K+S Studios GmbH, der Caterer Schultenhof sowie der BVMW-Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. und Tom Hegermann (WDR), der den RUHRDAX seit der ersten Veranstaltung ehrenamtlich moderiert. Aus Anlass des kleinen Jubiläums gab es deshalb ein Extra-Dankeschön nicht nur an Tom Hegermann, der mit seiner engagierten und motivierenden Moderation in all den Jahren der Veranstaltung ihren besonderen Kick gegeben hat, sondern natürlich auch an diejenigen Mitveranstalter und Partner des RUHRDAX, die ebenfalls von Anfang an dabei sind, und eine solche Veranstaltungsreihe durch ihre Förderung erst möglich machen.

Ansprechpartnerin: Andrea Hankeln, 0208/970 68-11

22

Corporate Citizenship



Den RUHRDAX ‘10 eröffneten Frank Baranowski, Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen, Kurt Rommel, Geschäftsführer der Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) sowie Bernd Böddeling, Finanzvorstand der RWE Rheinland Westfalen Netz AG (ab 01.01.2011 RWE Deutschland AG).

Foto: RWE Service GmbH, André Laaks

Seiner Art entsprechend führte der RUHRDAX die anwesenden Anbieter und Nachfrager ehrenamtlicher Leistungen in ungezwungener Atmosphäre in nur knapp zwei Stunden gezielt zusammen. Wie in jedem Jahr hatten sich auch in Gelsenkirchen wieder zahlreiche VertreterInnen gemeinnütziger Organisationen aus dem Ruhrgebiet aufwändige Verkleidungen oder Modelle ausgedacht, um auf ihre Belange aufmerksam zu machen. Schließlich trafen hier unter anderen Kindergärten, Fördervereine, soziale oder kulturelle Einrichtungen, die Unterstützung bei bestimmten Aufgaben benötigen, auf Unternehmen, Handwerksbetriebe und Dienstleister, die sich unentgeltlich bürgerschaftlich engagieren möchten. Da galt es, die zur Verfügung stehende Zeit gut zu nutzen, auf sich aufmerksam zu machen und mit möglichen Partnern ins Gespräch zu kommen. Unternehmen und gemeinnützige Einrichtungen zeigten sich in hervorragender Handelslaune. Die aus Mülheim angereisten gemeinnützigen Organisationen konnten insgesamt 16 Vereinbarungen, sogenannte Matches, mit Unternehmen erzielen. Die Vereinbarungen über konkrete ehrenamtliche Leistungen von Unternehmen reichten beispielsweise von der Reparatur von Kinderrädern bedürftiger Familien, über Malerarbeiten im Haus des Sports bis zur kostenlosen Projektberatung.

Dass beim RUHRDAX nicht nur lokale Partnerschaften geschlossen wurden, zeigt die Auswertung der getroffenen Vereinbarungen. In der Mehrzahl kam es zu Matches zwischen Unternehmen und gemeinnützigen Einrichtungen, die ihren Sitz in unterschiedlichen Städten des Ruhrgebietes haben. Gemeinsam mit den Organisatoren freuten sich die knapp 200 Teilnehmer von Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen am Ende des Handels über den Erfolg der Veranstaltung in Gelsenkirchen: 122 Kontrakte verkündeten die Organisatoren, mit einem geschätzten Gegenwert von 146.000 Euro. Viele zufriedene Gesichter zeigten, dass sich die Mühe gelohnt hat. Und auch wer am Ende der Ehrenamtsbörse keine Vereinbarung in den Händen hielt, hat von der Veranstaltung profitiert: Der RUHRDAX bietet eben auch eine Plattform für neue Kontakte und anregende Gespräche. Weitere Infos über den RUHRDAX und auch Eindrücke der Veranstaltung gibt es im Internet unter www.ruhrdax.de. Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/970 68-12



Corporate Citizenship

23

Aktionstage Océ engagiert sich bei der AWO Mülheim Ganz neue Erfahrungen konnten 23 Azubis des Mülheimer Drucksysteme-Lieferanten Océ bei den sozialpsychiatrischen Einrichtungen der AWO Mülheim machen: Tatkräftig packten die jungen Leute an und ließen die Blumenkästen der Hausfassade und die Wände des Gemeinschaftsbereichs in einem neuen Licht erstrahlen. Mit der Verschönerung der Einrichtung war das Engagement des Unternehmens aber noch nicht beendet: Océ sponserte auch das abschließende abendliche Grillfest. Die Aktion begeisterte nicht nur die Bewohner, sondern hinterließ auch bei den Jugendlichen viele positive Eindrücke. Anlass des Einsatzes war das jährlich stattfindende Treffen aller kaufmännischen Auszubildenden der sechs deutschen Océ-Standorte. Angeregt durch den RUHRDAX kam die für die Ausbildung verantwortliche Océ-Mitarbeiterin auf die Idee, den Teamgedanken mit einer gemeinnützigen Aktion in Mülheim zu verbinden. Das CBE vermittelte den Kontakt zur AWO. Alle Seiten waren sich am Ende einig: Es war eine gelungene Aktion, eine Wiederholung für 2011 ist geplant!

24

Corporate Citizenship

RWE-Mitarbeiter Aktiv vor Ort bei der Realschule an der Mellinghofer Straße Über einen neuen Pausenbereich auf ihrem Schulhof können sich die SchülerInnen der Realschule an der Mellinghofer Straße freuen, seit dem acht MitarbeiterInnen des Personalcontrollings der RWE Westfalen Netz AG (ab 01.01.11 RWE Deutschland AG) aktiv wurden: Sie montierten neue Sitzgelegenheiten und verschönerten eine Wand des Schulgebäudes. Den krönenden Abschluss bildete die Montage eines Mosaiks mit dem Schul-Logo, das SchülerInnen im Kunstunterricht hergestellt hatten. Diese ließen es sich auch nicht nehmen, an der Verschönerungsaktion aktiv mitzuwirken. Der Spaß, den die RWE-MitarbeiterInnen wie auch die SchülerInnen an diesem Aktiv-vor-Ort-Tag hatten, war allen Beteiligten anzusehen. Im Programm Aktiv vor Ort engagieren sich MitarbeiterInnen der RWE Rheinland Westfalen Netz und krempeln die Ärmel hoch für einen guten Zweck. Das Unternehmen unterstützt diese Einsätze mit bis zu 2.000 Euro pro Projekt. Das CBE organisierte den Kontakt zwischen der Schule und den RWEMitarbeiterInnen.

Companius: RWE-MitarbeiterInnen werden in Mülheimer Senioreneinrichtungen aktiv Einen besonderen Tag erleben – und dabei einen Betreuer ganz für sich allein zu haben: Dieses Glück erlebten 12 BewohnerInnen der Senioreneinrichtung Kuhlendahl, die von 11 RWE MitarbeiterInnen in den Gelsenkirchener Zoo – die ZOOM-Erlebniswelt – entführt wurden. Unter fachkundiger Begleitung ging es vorbei an Orang-Utans, Elefanten, Trampeltieren und vielem mehr. Und wenn die teilweise hoch betagten Senioren Schwierigkeiten mit der Akustik hatten, standen die ehrenamtlichen BetreuerInnen immer wieder gern zur Verfügung, um die Informationen mit eigenen Worten zu wiederholen. Abgerundet wurde der Besuch bei einem gemeinsamen Mittagessen mit der Gelegenheit zu ausgiebigen Gesprächen. Und weil es so schön war, luden die Heimbewohner ihre Begleiter spontan zum Oktoberfest ins Haus Kuhlendahl ein. Ein anderes RWE-Team zog es in die Senioreneinrichtung Auf dem Bruch, wo sie einen ehemaligen Lagerraum mit Farbe und Pinsel in einen freundlichen Gruppenraum für die Bewohner verwandelten. Als Geschenk brachten sie auch Geld für Bastelutensilien etc. mit, damit sich die BewohnerInnen dort in Zukunft sinnvoll beschäftigen können. „So eine gemeinsame Aktion, mit der man am Ende auch noch etwas Gutes für andere tun kann, bringt mehr als jedes Coaching-Seminar oder Teambuilding im Klettergarten, weil man die Kollegen mal in einem ganz anderen Umfeld und in einer lockeren Atmosphäre kennen lernen kann“, so das Fazit einer der beteiligten RWE-Mitarbeiter. Beide Aktivitäten fanden im Rahmen des RWEProgramms Companius statt, für das das CBE immer wieder geeignete Projektideen einreicht. Mit Companius unterstützt RWE das ehrenamtliche Engagement der MitarbeiterInnen für gemeinnützige Projekte.

RWW-Führungskräfte greifen zum Pinsel bei der Caritas 14 Führungskräfte der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) nutzten einen Samstag, um gemeinsam eine ehemalige Flüchtlingswohnung zu renovieren, damit das Caritas-Zentrum Eppinghofen dort Büroräume beziehen kann. Hier soll Flüchtlingen und Zugewanderten geholfen werden, ebenso wie Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind. Neben der unentgeltlichen Arbeitskraft spendierte RWW auch die Materialkosten für die Renovierung und Büromöbel. „Ich wollte einfach mal etwas Gutes tun für die Stadt Mülheim und für die Menschen, die nicht auf der Sonnenseite leben“, erklärt einer der Mitarbeiter seine Motivation für diesen ehrenamtlichen Einsatz. Die Kooperation zwischen RWW und Caritas war auf der Mitgliederversammlung des CBE entstanden, als die Vertreter der beiden Unternehmen/Einrichtungen eher zufällig miteinander ins Gespräch kamen. Erfolgreicher KPMG-Aktionstag in Dortmund – CBE organisiert Dreiergipfel Gemeinsam trotzten sie an einem Septembertag in Dortmund dem Regen: MitarbeiterInnen der Wirtschaftsprüfungs- und beratungsgesellschaft KPMG Dortmund, Jugendliche der GrünBau gGmbH und geistig behinderte junge Menschen der Bethel-Einrichtung Haus am Funkturm. Schließlich ging es um eine gute Sache. Ehrenamtlich führten sie Garten- und Erdarbeiten mit Blick auf das am nächsten Tag anstehende integrative Straßenfest durch. Organisiert wurde dieser Dreiergipfel vom CBE. Einmal im Jahr haben alle KPMG-Mitarbeiter die Gelegenheit, mit ehrenamtlichem Engagement am Make A Difference Day teilzunehmen. Der KPMG Make a Difference Day 2010 war wieder ein voller Erfolg: Erneut waren alle 24 Standorte in Deutschland beteiligt. 840 Mitarbeiter engagierten sich in 86 Sozial-, Umweltund Bildungsprojekten und leisteten 6.720 Arbeitsstunden. Auch 2011 wird wieder ein KPMG Make a Difference Day stattfinden.



Spenden/Sponsoring Auch in 2010 hat das CBE viel Unterstützung auf ganz unterschiedliche Art und Weise erfahren. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen, die unsere Arbeit mit Geld, Sachleistungen, Know-how oder als Multiplikator unterstützt haben, ganz, ganz herzlich bedanken! Welches Projekt im Einzelnen von wem gefördert wurde, finden Sie in den entsprechenden Projektbeschreibungen.



Corporate Citizenship

25

Veranstaltungen Hab Sonne...

Cäsar Flaischlen (1864-1920) Hab Sonne im Herzen, ob’s stürmt oder schneit, ob der Himmel voll Wolken, die Erde voll Streit! Hab Sonne im Herzen, dann komme, was mag! Das leuchtet voll Licht dir den dunkelsten Tag.

26

Veranstaltungen

WDR 5 liest vor

Markt der guten Taten

Im Bücherantiquariat Schmökerstube Jedes Jahr zum Tag des Vorlesens startet der Radiosender WDR 5 die Aktion WDR 5 liest vor. An diesem Tag schickt die Redaktion ihr Sprecherensemble durch das Land, um an verschiedenen Orten Lesungen zu halten. Für diese Aktion kann man sich im Vorfeld mit einem Leseort bewerben. Das hatten wir mit unserem ehrenamtlich geführten Bücherantiquariat Schmökerstube (siehe Seite 14) getan – und wir waren dabei! Am Freitag, 26. November, besuchte also der professionelle WDR-Sprecher Robert Levin die Schmökerstube. Eine für WDR-Fans bekannte Stimme, die man unter anderem aus vielen Fernsehproduktionen kennt, z.B. als Off-Stimme aus hartaberfair, aus Quarks und Co. und aus der WDR Servicezeit, der Lokalzeit oder dem ARD Morgenmagazin. 16 Kinder der Grundschule an der Zunftmeisterstraße (mit der das CBE im Projekt Leseförderung kooperiert, siehe Seite 15), die Ehrenamtlichen dieses Projekts und MitarbeiterInnen der Schmökerstube lauschten Geschichten aus Cornelia Funke erzählt von Bücherfressern, Dachbodengespenstern und anderen Helden, die für diesen Tag ausgewählt worden waren. Eine schöne und erfolgreiche Veranstaltung für die Schmökerstube und eine willkommene und interessante Abwechslung für die SchülerInnen. Das kleine und große Publikum war gleichermaßen begeistert!

Wie in jedem Jahr präsentierte das CBE seine Arbeit auch 2010 wieder auf dem Markt der Guten Taten im Dezember im Forum. Gemeinnützige Einrichtungen, Vereine und Selbsthilfegruppen aus Mülheim an der Ruhr können ihr Angebote einmal im Jahr auf diesem Markt vorstellen. Interessierte informierten sich an diesem Tag über die ganze Bandbreite der Aufgabenbereiche des CBE. Inzwischen ist der wachsende Bekanntheitsgrad des CBE und seiner Betätigungsfelder auch bei solchen Veranstaltungen deutlich spürbar. Der Informationsstand wurde oft besucht und es ergaben sich viele neue Kontakte.





BBE-Woche Woche des bürgerschaftlichen Engagements Unter dem Motto Engagement macht stark! organisiert das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) seit 2006 Deutschlands größte Freiwilligen-Offensive: die Woche des bürgerschaftlichen Engagements. Im Rahmen dieser bundesweiten Aktionswoche soll verdeutlicht werden, wie bürgerschaftliches Engagement jeden einzelnen bereichert und die Gesellschaft insgesamt stärkt. Bundesweit können Vereine, Verbände, Initiativen und Organisationen auf ihre Projekte im Bereich des Ehrenamts aufmerksam machen. Das CBE führte auch in 2010 wieder Aktionen im Rahmen dieser Woche durch: Fotoausstellung im Ladenlokal Wallstraße Burkhart Stork ist seit 2009 ehrenamtlich als Vermittlungsberater beim CBE tätig (siehe Seite 32) und damit Ansprechpartner für jeden, der sich über Möglichkeiten der freiwilligen Arbeit in Mülheim informieren möchte. Ebenfalls ist er leidenschaftlicher Hobbyfotograf. Seine Bilder zeigen stimmungsvolle Eindrücke aus der Natur und beeindruckende Nahaufnahmen von Pflanzen. Während der Woche des bürgerschaftlichen Engagements im September und darüber hinaus bis zum Jahresende war die außerordentliche Farbenpracht einer seiner Fotoserien im Ladenlokal des CBE zu bewundern.



Veranstaltungen

27

Bergbaustammtisch & Ausstellung Was haben ein Postbote, ein Markscheider, ein Kaufmann, eine Hauswirtschaftlerin und ein Kulturzentrumsbetreiber gemeinsam? Sie und weitere Bergbauinteressierte, darunter natürlich auch viele ehemalige Bergleute, engagieren sich in einem Kreis, der sich rund alle zwei Monate zum Bergbaustammtisch trifft. Von den Beteiligten werden Lichtbildvorträge entwickelt und bei den Treffen gehalten, gemeinsame Exkursionen geplant und Aktivitäten koordiniert, um das bergbaugeschichtliche Erbe Mülheims zu bewahren und kommenden Generationen zu vermitteln.

Die Gruppe kam durch ein Projekt des CBE zusammen, in dessen Rahmen die ersten zwei Ausstellungen, 2006 im RheinRuhrZentrum und 2007 im Kulturzentrum Fünte, entstanden. Mit dem Wissen und den Erfahrungen ehemaliger Bergleute und Bergbauinteressierter wurden die Ausstellungswände und das Programm mit Inhalt und Leben gefüllt. Neben täglichen Führungen und Vorträgen wurden auch Schulklassen und Jugendgruppen von Zeitzeugen zu ausgewählten Themen durch die Ausstellungen geführt. Zur Eröffnung der zweiten Ausstellung Bergbau in Heißen II – Geschichte vor Ort fand das erste Ehemaligentreffen von Mülheimer Bergleuten seit über 20 Jahren statt. Nachdem das Projekt Ende 2007 ausgelaufen war, hatten sich die Beteiligten so gut kennengelernt, dass sie auf jeden Fall weitermachen wollten. Mittlerweile ist der Kreis der ehemaligen Bergleute und Bergbauinteressierten, wie sich die Ehrenamtlichen selbst nennen, auf rund 45 Personen angewachsen. Zunächst stammten die meisten aus Mülheim und den umliegenden Städten, doch heute kommen die Teilnehmer vom Niederrhein bis Bochum und manchmal sogar aus Siegen, so dass auch schon ein Vortrag zum Siegerländer Erzbergbau gehalten wurde. Betreut wird der Kreis weiterhin durch das CBE, das bei der Organisation der dritten Bergbauausstellung vom Initiativkreis Bergbau- und Kokereiwesen e.V. (IBK), der Siedlergemeinschaft Mausegatt/Kreftenscheer und auch durch die Stadt Mülheim unterstützt wurde. Bergbau in Heißen III – Geschichte(n) vom Pott wurde anlässlich der Kulturhauptstadt 2010 und der Woche des bürgerschaftlichen Engagements am 27. September unter dem Motto Jenseits der Schlote – welche Identität bleibt vom Pott im Kulturzentrum Fünte eröffnet. Die Ausstellung war bis zum 3. Oktober zu sehen und bot täglich einen Vortrag zu den Themen des Bergbaus. Auch Gruppen, wie die Mitglieder und Freunde des Ortsverbands der CDU-Nord mit seiner Vorsitzenden Ursula Schröder, wurden von Ehrenamtlichen durch die Ausstellung geführt. Ansprechpartner: Christian Giardina, 0208/970 68-16

28

Veranstaltungen



Stillleben A40 Das Großereignis im Kulturhauptstadtjahr ließen sich das CBE und seine Ehrenamtlichen natürlich nicht entgehen: Mit großem Enthusiasmus und ansteckender Freude beteiligten sich die Freiwilligen des ZIEL-Projektes und die Jugendlichen aus dem Kulturbotschafterprojekt mit drei Tischen an dieser unvergesslichen Veranstaltung. „Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Hier fahre ich sonst nur mit dem Auto.“ sagte Karin Medenblik-Bruck, als sie gemeinsam mit Wolfgang Bock mit Sack und Pack entgegen der Fahrtrichtung auf die A 40 ging.

Alles in allem: ein rundum gelungener Tag für Aktive und Gäste!



Marlies Kasper und Albert Ott kamen mit Gitarre und Akkordeon und unterhielten ihre Mitstreiter sowie die Gäste mit wunderbarer Gute-Laune-Musik. „Ich habe meinem Mann abends erzählt, dass ich noch nie so oft fotografiert worden bin.“ so Marlies Kasper. Wolfgang Bock begeisterte Kinder und Erwachsene mit Stäbchenweben – einige verweilten so gleich stundenlang am CBE-Stand. Die Kulturbotschafter boten den Besuchern Streetart. Wer wollte, konnte sich – ausgestattet mit Schutzkleidung und Schutzmaske – sein eigenes GraffitiWallpaper sprayen und mit nach Hause nehmen – als Erinnerung an dieses coole Event.

Veranstaltungen

29

Ritter Rost zum Welttag des Buches Lasst die Ritter rosten – wir lesen lieber 120 Kinder nahmen an einer gemeinsamen Aktion der VHS, des CBE, der Stadtbibliothek und der Erziehungsund Bildungspartnerschaften Eppinghofen am 23. April, dem Welttag des Buches, teil. An insgesamt sieben Lesestationen, darunter das ehrenamtlich geführte Antiquariat Schmökerstube, lasen die Kinder bereits am Nachmittag spannende Geschichten über das Mittelalter und über den tapferen Ritter Rost. Eine der Vorleserinnen im Medienhaus war Roswitha Hoffmann, Geschäftsstellenleiterin der Sparda Bank West eG Mülheim an der Ruhr. Sie war von der Idee so begeistert, dass die Veranstaltung auch finanziell – mit einer Spende in Höhe von 1.500 Euro – von der Sparda-Bank unterstützt wurde. Außerdem förderte das Unternehmen C&A die Veranstaltung mit einer Spende in Höhe von 2.000 Euro. Die Kinder erlebten einen tollen Tag, was insbesondere an der Stimmung am Abend in der Volkshochschule

30

Veranstaltungen

deutlich wurde. Alle 120 Kinder aus den sieben Lesestationen trafen sich nach dem gemeinsamen Umzug, der von den Edelleuten Ritter Jürgen von der Isenburg und Ritter Harold von Schellenberg angeführt wurde, an einer langen Rittertafel. Nach dem ritterlichen Mahl erwartete die Kinder das Highlight des Tages: Die Kammerpuppenspiele Bielefeld spielten Ritter Rost und die Hexe Verstexe. Die Kinder und auch die circa 40 Betreuer hatten jede Menge Spaß und verfolgten gebannt das eineinhalbstündige Puppenspiel. Sie forderten sogar noch eine Zugabe ein, der die Puppenspieler gerne nachkamen. „Das war wirklich eine tolle Aktion! Besonders das stimmungsvolle und kindgerechte Ambiente beim Ritter-Essen und beim Puppenspiel in der VHS haben uns gefallen. Das Ziel, die Leselust unserer Kinder damit zu steigern, ist voll gelungen.” – so Ulrike Lueg, Schulleiterin der GGS Zunftmeisterstraße.



Beratung & Unterstützung Frei aus: Waldgespräch

Josef Freiherr von Eichendorff (1788-1857) Du kennst mich wohl – von hohem Stein Schaut still mein Schloss tief in den Rhein. Es ist schon spät, es wird schon kalt, Kommst nimmermehr allein aus diesem Wald!“

Beratung & Unterstützung

31

Vermittlung Fast 10 Jahre Erfahrung in der Beratung, ein enger Kontakt zu den Mitgliedseinrichtungen und genaue Kenntnis über den Bedarf an Freiwilligen und die Einsatzmöglichkeiten, machen uns zu einem kompetenten Partner für Menschen, die sich engagieren möchten. In einem persönlichen Gespräch finden wir gemeinsam mit Ihnen heraus, wo Ihre Stärken liegen, was Ihnen gut tut und was im Moment vielleicht nicht das Richtige ist. Wer zum Beispiel gerade eine lange Phase hinter sich hat, in der er oder sie einen Angehörigen gepflegt hat, wünscht sich oft den Umgang mit Kindern und eine Tätigkeit, die in erster Linie Lebensfreude vermittelt. Wer seinen Arbeitstag im Büro verbringt und wenig Kundenkontakt hat, sucht vielleicht als Ausgleich mehr Kontakt zu Menschen und eine Tätigkeit im sozialen Bereich. Die Motive für ein Engagement sind vielfältig und die Möglichkeit, sich seinen Wünschen entsprechend zu engagieren, fast unbegrenzt. „Dass es so viele Möglichkeiten gibt, hätte ich nicht gedacht!“ hören wir oft. Wir helfen Ihnen, aus dieser Fülle von Möglichkeiten das Passende für Sie heraus zu filtern, und setzen uns für die notwendigen Rahmenbedingungen ein. Das sind unter anderem ein fester Ansprechpartner, Einbindung ins Team, aber auch die Erstattung von Aufwendungen und Versicherungsschutz. Und natürlich muss auch die Chemie stimmen, wenn Engagement dauerhaft Spaß machen soll. Bei uns gehen Sie in der Regel mit 2-3 Angeboten nach Hause und haben die Möglichkeit, bei verschiedenen Einrichtungen unverbindliche Vorgespräche zu führen. Die gemeinnützigen Einrichtungen sind heute zumeist sehr flexibel und aufgeschlossen für eigene Ideen der Freiwilligen. Das ist auch wichtig, denn der Anspruch an ein freiwilliges Engagement hat sich in den vergangenen Jahren sehr gewandelt. Wenn die Menschen vor einigen Jahren eher fragten, wo sie denn am nötigsten gebraucht werden, kommen heute viele mit einer klaren Vorstellung davon, wo ihre Kompetenzen und Interessen liegen. Sie wünschen sich ein Einsatzfeld, in dem sie diese sinnvoll einsetzen können und das erfordert Offenheit und Kreativität; sowohl in einer Freiwilligen-Agentur als auch in den gemeinnützigen Einrichtungen.

32

Beratung & Unterstützung

Auch in unserer Agentur selbst haben mehrere Freiwillige eine für sie bereichernde Aufgabe gefunden. Marlies Diedrich ist inzwischen seit sechs Jahren bei uns. Angefangen hat die ehemalige Geschäftsführerin eines Bauunternehmens in der Beratung und Vermittlung von Freiwilligen. Aufgrund ihrer großen Erfahrungen übernahm sie dann aber nach und nach den Bereich Finanzen und Verwaltung, den sie seit langem absolut eigenständig bearbeitet. Mit drei vollen Tagen in der Woche ist ihr Engagement äußerst umfangreich. Auch Gudrun Führ kommt schon seit mehr als drei Jahren an zwei Vormittagen pro Woche. Sie hilft vor allem in der Vermittlung, pflegt die Datenbank und sorgt dafür, dass die ehrenamtlichen Stellengesuche immer aktuell sind. Als weiterer Freiwilliger unterstützt uns Burkhart Stork bereits seit zwei Jahren in der Beratung. Seine lange berufliche Erfahrung im sozialen Bereich ist dafür eine sehr gute Grundlage. Wir freuen uns sehr, dass Freiwillige auch bei uns eine passende Aufgabe gefunden haben und uns durch ihr Wissen und ihren Einsatz so zuverlässig unterstützen. Wenn auch Sie sich einmal umfassend beraten lassen möchten, sprechen Sie uns an. Oder Sie wissen jemanden, dem es gut tun würde, eine sinnvolle Aufgabe zu finden: Erzählen Sie von uns! Gerne vereinbaren wir einen unverbindlichen Beratungstermin. Ansprechpartnerin: Eva Winkler 0208/970 68-13



Freiwilligendienste aller Generationen Beratung und Qualifizierung von Trägerorganisationen und Kommunen Der neue Freiwilligendienst richtet sich – wie der Name verrät – an alle Generationen! Seit 2009 fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Einrichtung solch neuer Freiwilligendienstplätze. Diese Engagementform bietet allen Menschen ab dem 16. Lebensjahr die Möglichkeit, sich zu engagieren. Vorausgesetzt werden mindestens acht Engagementstunden in der Woche und eine Mindestdauer von sechs Monaten. Im Gegenzug erhalten die Freiwilligen im Umfang von 60 Stunden im Jahr Fortbildung – in Form von internen Fortbildungen, fachspezifischen Schulungen oder bedarfsorientierten Seminaren. Der Träger eines Freiwilligendienstes muss des Weiteren den Versicherungsschutz des Freiwilligen gewährleisten und einen festen Ansprechpartner zur Verfügung stellen. Der Freiwillige selber wird in einer Einsatzstelle eingesetzt und angeleitet. Der Freiwilligendienst schließt alle Bereiche ein – über Kultur, Soziales, Umwelt und Sport hinaus. Das Ministerium hat zum Aufbau der Freiwilligendienste aller Generationen deutschlandweit Beratungs- und Qualifizierungsteams eingesetzt. In Nordrhein-Westfalen haben sich unterschiedliche Organisationen zusammengeschlossen und die Trägerschaft des Mobilen Teams Nordrhein-Westfalen übernommen. Der Kooperationsverbund besteht aus den Integrationsagenturen der Freien Wohlfahrtspflege NRW, der Bundesarbeitgemeinschaft Seniorenbüros (BaS e.V.), der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa e.V.) und der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (lagfa NRW). Das Team wird auch vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Um individuelle Beratungen vor Ort anbieten zu können, wurde NRW in drei Regionen aufgeteilt. Die lagfa NRW beauftragte das Netzwerk Ruhrgebiet (siehe Seite 36) mit der Besetzung einer der regionalen Beratungsstellen – dem sogenannten Netzknoten Ruhr. Da das Netzwerk Ruhrgebiet mit einer Servicestelle beim CBE angesiedelt ist, stellte der Verein eine Koordinatorin im Rahmen des Programms Freiwilligendienste aller Generationen ein. Weitere Informationen zu dem Beratungsangebot und den Qualifizierungs- und Fördermöglichkeiten für Trägerorganisationen und Kommunen finden Sie unter www.fdag-nrw.de oder melden Sie sich direkt bei Kristina Weitz, 0208/970 68-21.



Beratung & Unterstützung

33

CBE hilft Tandems

Mülheimer Bündnis für Familie

Fachliche Begleitung der Modellprojekte zur verstärkten Partizipation von Migrantenorganisationen Im Auftrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge bzw. des Bundesministeriums des Innern hat das CBE bis April 2012 die fachliche Begleitung der Modellprojekte zur verstärkten Partizipation von Migrantenorganisationen übernommen. Es handelt sich überwiegend um so genannte Tandemprojekte, bei denen etablierte Träger wie z.B. Diakonie oder Caritas mit Migrantenorganisationen intensiv in einem Projekt zusammenarbeiten und so voneinander lernen sollen. Bei den Migrantenorganisationen steht der Wunsch nach Professionalisierung der oftmals stark von Ehrenamtlichkeit geprägten Vereinsstrukturen, insbesondere mit Blick auf Projektmanagement, Vernetzung und optimierter Beantragung öffentlicher (Bundes-)Mittel im Zentrum des Interesses. Den etablierten Trägern geht es oft um eine weitere interkulturelle Öffnung und Sensibilisierung. Unter den vom CBE begleiteten Modellprojekten ist auch das Mülheimer Tandemprojekt zwischen dem Caritas-Sozialdienste e.V. und dem Multikulturellen Familienverein Mülheim an der Ruhr e.V. mit dem Titel Interkulturelle Öffnung – professionelles und ehrenamtliches Engagement vor Ort verbinden.

Netzwerk Saarn Das CBE ist vom Mülheimer Bündnis für Familie beauftragt, Netzwerkstrukturen für Familien in Saarn zu etablieren. Das Bündnis ist Mitglied der Lokalen Bündnisse für Familie und unterstützt seit 2007 im Stadtteil Saarn den Aufbau eines ehrenamtlich getragenen Stadtteilnetzwerkes für Familien, das Familienforum Saarn. Es geht darum, die Akteure im Stadtteil, die sich mit dem Thema Familien beschäftigen, bekannt zu machen, zu unterstützen und besser zu vernetzten. Was brauchen Saarner Familien, was wünschen Sie sich und wie kann man dies umsetzen?

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/970 68-12



Metalog CBE/Netzwerk Ruhrgebiet unterstützt auch 2010 Konzept zu sozialen Innovationen Das CBE/Netzwerk Ruhrgebiet (siehe Seite 36) setzte 2010 seine Mitarbeit im Steuerkreis des Projektes METALOG fort. Dieses Projekt, das in seiner Pilotphase vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Labor für Organisationsentwicklung an der Universität Duisburg-Essen durchgeführt wird, bezieht Akteure aus Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft ein. In einem kontinuierlichen Gespräch dieser drei Sektoren und deren konkreter Zusammenarbeit sollen soziale Innovationen im Ruhrgebiet entwickelt werden. Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/970 68-12 34

Beratung & Unterstützung



Orientiert an den Bedürfnissen der Saarner Familien und Institutionen wurden seitdem mehrere Arbeitskreise und Projektideen auf den Weg gebracht. In regelmäßigen Abständen findet das Saarner Familienforum statt. Dieses Treffen bietet den Akteuren die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Kooperationspartner zu finden. Mitarbeiter der Kindertagesstätten in Saarn treffen sich beispielsweise vierteljährlich zum Kita-Vernetzungstreffen. Hier werden gemeinschaftsrelevante Themen besprochen, neue Projektideen entstehen. Darüber hinaus ist der Arbeitskreis Jugendforum aus dem Saarner Familienforum hervorgegangen. Derzeit wird eine Zukunftswerkstatt gemeinsam mit Akteuren des Stadtteils geplant. Auch der Saarner Kompass wurde von engagierten Saarnern entwickelt: Er ermöglicht Familien einen Überblick über alle familienbezogenen Angebote. Die Projektgruppe Saarn im Koffer ist generationenübergreifend und erzählt Geschichten von Jung und Alt und ihre Beziehung zum Stadtteil. In Kooperation mit dem Netzwerk Saarn der Ev. Kirchengemeinde und dem Netzwerk der Generationen soll im Mai 2011 ein Workshop stattfinden, der die Generationen in Saarn zusammen führt und weitere Geschichten aus dem Stadtteil dokumentiert. Dies und noch vieles mehr wurde in den letzten Monaten umgesetzt; weitere Informationen erhalten Sie unter: www.familie-in-muelheim.de oder www.muelheim-ruhr.de



Ansprechpartnerin im CBE: Luise Scheib, 0208/970 68-24

Netzwerke aus: Die Bürgschaft

Friedrich von Schiller (1759-1805) Und blicket sie lange verwundert an; Darauf spricht er: ”Es ist euch gelungen, Ihr habt das Herz mir bezwungen; Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn – So nehmet auch mich zum Genossen an. Ich sei, gewährt mir die Bitte, In eurem Bunde der dritte.“

Netzwerke

35

Die Zusammenarbeit mit übergeordneten Verbänden und in Netzwerken ist integrativer Bestandteil der Arbeit des CBE, denn nur gemeinsam im Verbund kann es uns gelingen, das bürgerschaftliche Engagement stärker in allen Gesellschafts- und Politikbereichen zu verankern. Beispiele:

Netzwerk Ruhrgebiet Gemeinsam stark für bürgerschaftliches Engagement Die räumliche Nähe der Ruhrgebietsstädte sowie gemeinsame Erfahrungen im Prozess des Strukturwandels an Ruhr und Emscher bilden die Grundlage für eine besondere Nachbarschaftshilfe bei der Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements. Das Netzwerk Ruhrgebiet verbindet Freiwilligenagenturen, kommunale Stellen, Bürgerstiftungen und Unternehmen aus der Region. Sie tauschen Erfahrungen aus, initiieren und begleiten Projekte rund um das Thema Bürgerschaftliches Engagement. Viele der Projekte sind städteübergreifend und bringen Akteure aus den Bereichen Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammen. Das Netzwerk folgt dem Grundsatz, die Vielfalt der Mittleragenturen zu erhalten und das Miteinander zu stärken. Für die Vermittlung freiwilliger Tätigkeiten sind daher die Institutionen vor Ort zuständig. Die konkreten Aufgaben des Netzwerkes sind vielfältig. Schwerpunkt war auch in 2010 wieder der RUHRDAX – Wirtschaft trifft Ehrenamt (siehe Seite 22). Wie auch in den Vorjahren, gab es im Vorfeld des RUHRDAX Informationsveranstaltungen jeweils für gemeinnützige Organisationen und für Wirtschaftsunternehmen, um diese auf das besondere Format dieser jährlichen Großveranstaltung vorzubereiten und einzustimmen. Mit dem landes- und bundesweit ausgezeichneten Kulturbotschafter-Projekt (siehe Seiten 6 und 16) war das Netzwerk in einem überkommunalen Projekt aktiv. Sein Wissen und seine Erfahrung gibt das Netzwerk Ruhrgebiet zudem in Beratungen und Weiterbildungen zu unterschiedlichen Themen rund um das bürgerschaftliche Engagement weiter – unter anderem hatte die Servicestelle des Netzwerkes gemeinsam mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW einen Praxisworkshop zur Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen in der Freiwilligenarbeit angeboten, der sich insbesondere an Mittlerorganisationen in unserer Region wandte. Nicht zuletzt betreibt das Netzwerk auch Lobbyarbeit. So wurde die Reihe der Kamingespräche fortgesetzt, bei denen Stadtspitzen, Landräte und Wirtschaftsvertreter des Ruhrgebiets zu Gesprächen in kleiner Runde eingeladen werden. Ziel dieser Kamingespräche ist es, die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement im Ruhrgebiet weiter zu stärken. Informationen zu den Projekten und den aktuellen Netzwerk-Flyer erhalten Sie bei der Servicestelle Netzwerk Ruhrgebiet, c/o CBE. Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst 0208/ 970 68-12



36

Netzwerke

lagfa NRW und bagfa e.V. Das CBE ist sowohl Mitglied in der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (lagfa) NRW als auch in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa e.V.). In beiden Dachverbänden engagiert sich die Geschäftsführerin des CBE auch persönlich: Seit Oktober 2009 ist sie die ehrenamtliche Vorsitzende der bagfa. In der lagfa NRW ist sie stellvertretende Sprecherin seit März 2009 – nachdem sie schon jahrelang im Planungsteam der lagfa mitgearbeitet hatte.



UPJ-Netzwerk CBE – Kontakte zum UPJ-Netzwerk verstärkt Das CBE hat seine Kontakte zu UPJ e.V., dem Netzwerk engagierter Unternehmen und gemeinnütziger Mittlerorganisationen in Deutschland, weiter verstärkt. Im Mittelpunkt von UPJ stehen Projekte, die zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen, indem sie Verbindungen zwischen Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und öffentlichen Verwaltungen schaffen. Das CBE, das seit 2009 Mitglied bei UPJ ist, tauscht nicht nur seine Erfahrungen mit anderen Freiwilligenagenturen aus – wie beim Praxisforum im November 2010 in Frankfurt/Main. Es erhält auch über UPJ neue Zugänge zu Unternehmen und Beratungsaufträge. Dabei geht es um Fragen der Unterstützung gemeinnütziger Einrichtungen durch Wirtschaftsunternehmen ebenso wie die Umsetzung lokaler Aktionstage und die Vorbereitung von sozialen Einrichtungen auf ihren Kontakt zu Unternehmen, die Einsatzfelder für ihr bürgerschaftliches Engagement suchen. Ansprechpartner im CBE: Dr. Jörg Ernst, 0208/970 68-12



Common Purpose Eine lebendige Stadtgesellschaft kann nur dann gelingen, wenn Personen aus verschiedensten Bereichen gemeinsam den Herausforderungen begegnen. Nach dieser Grundauffassung nehmen CBE-MitarbeiterInnen am Ruhr Meridian-Programm von Common Purpose Deutschland e.V. teil. Das Ziel besteht darin, Kooperationen zwischen verschiedenen Sektoren der Gesellschaft zu erleichtern und Wege zu einer effektiveren, bereichsübergreifenden Zusammenarbeit aufzuzeigen. Im Rahmen mehrerer Programmtage, Exkursionen und kollegialen Beratungen in unterschiedlichen Einrichtungen und an verschiedenen Orten des Ruhrgebiets werden die TeilnehmerInnen des Programms nicht nur untereinander, sondern auch mit anderen Verantwortungsträgern aus dem Ruhrgebiet vernetzt. Gemeinsam diskutieren sie über Chancen, Risiken und Probleme der Metropole Ruhr, ihrer Städte und ihrer BürgerInnen.



CC-Club Rhein Ruhr Unternehmen im Dialog Seit neun Jahren treffen sich Corporate Citizenship-Verantwortliche verschiedenster Unternehmen zu den Corporate Citizenship-Gesprächskreisen Rhein-Ruhr und Rhein-Main. Seit vier Jahren ist das CBE Mitveranstalter des CC-Clubs Rhein-Ruhr, gemeinsam mit der Kölner Freiwilligenagentur und VIS a VIS (Agentur für Kommunikation GmbH). Die CC-Clubs richten sich an interessierte Unternehmen aus den entsprechenden Wirtschaftsregionen, die bereits Erfahrungen in den Praxisfeldern Corporate Social Responsibility, Corporate Citizenship bzw. Volunteering haben oder zukünftig solche Aktivitäten und Programme entwickeln wollen. Die Treffen, die zwei Mal im Jahr pro Region stattfinden, dienen vor allem dem Austausch guter Praxiserfahrungen, der Weiterentwicklung dieser Felder bis hin zur Erkundung von Kooperationsmöglichkeiten. Unternehmen stellen ihr Engagement zur Diskussion oder externe ReferentInnen geben Einblicke in spezifische Aspekte des Themas. Neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Unternehmen sind herzlich willkommen! Ansprechpartnerin: Andrea Hankeln 0208/970 68-11



Ausbildungspaten-Netzwerk NRW Das CBE führt das Projekt Ausbildungspaten für Mülheim an der Ruhr seit ca. fünf Jahren durch (siehe Seite 10). Genau so lange ist das CBE deshalb auch Mitglied im Ausbildungspaten-Netzwerk NRW – hier treffen sich zwei Mal pro Jahr Träger von Patenprojekten, um sich zu informieren und auszutauschen. Seit Ende 2009 ist Katharina Wehner, Projektleiterin im CBE für das Ausbildungspaten-Projekt, gemeinsam mit Wiebke Gehrke aus Rheine, und Melanie Möllenbeck aus Köln Sprecherin des Netzwerkes. Ansprechpartnerin: Katharina Wehner, 0208/970 68-18



Mülheimer Nachbarschaft e.V. Im Frühjahr 2009 wurde von der Mülheimer Wohnungsbau eG der Mülheimer Nachbarschaftsverein mit dem Ziel gegründet, die Nachbarschaften in Mülheim – vor allem in den eigenen Wohnbeständen – zu stärken. CBE-Geschäftsführerin Andrea Hankeln ist seit Beginn Beisitzerin im Verein und bringt ihr Wissen in die Entwicklung des Vereins mit ein.



kooperationsPoolnrw CBE ist dabei Die Gesellschaft und soziales Engagement durch Kooperationen von unterschiedlichen Verbänden, Organisationen und Vereinen zu stärken, ist ein wesentliches Anliegen des auf Initiative des MHUT Mülheimer Unternehmer Treff e.V. gegründeten kooperationsPoolnrw. In diesem Pool sind neben MHUT auch das CBE, der Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V., Best Ager, das K.L.U.G.-Netzwerk, die Mülheimer RuderGesellschaft e.V. (MRG) sowie der Verein für Kinder und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e.V. (VKJ) vertreten. Ansprechpartner im CBE: Dr. Jörg Ernst, 0208/970 68-12



Netzwerke

37

Anerkennungskultur Es kann die Ehre dieser Welt Theodor Fontane (1819-1898) Es kann die Ehre dieser Welt Dir keine Ehre geben, Was dich in Wahrheit hebt und hält, Muss in dir selber leben. Wenn’s deinem Innersten gebricht An echten Stolzes Stütze, Ob dann die Welt dir Beifall spricht, Ist all dir wenig nütze. Das flücht’ge Lob, des Tages Ruhm Magst du dem Eitlen gönnen; Das aber sei dein Heiligtum: Vor dir bestehen können.

38

Anerkennungskultur

Wir möchten uns ausdrücklich bei allen Geschäften, Unternehmen und Einrichtungen bedanken, die die Freiwilligenkarten mit ihren Angeboten unterstützen. Die Liste aller Partner finden Sie auf unserer Internetseite www.cbe-mh.de oder auf www.ehrensache.nrw.de.

Freiwilligenkarte Mülheim

Ehrenamtskarte NRW

Dem CBE ist die Anerkennung von geleistetem Engagement ein wichtiges Anliegen. Dazu gehört für uns, darauf zu achten, dass die Engagierten ihre anfallenden Kosten, wie z.B. Fahrtkosten, erstattet bekommen, dass Qualifizierungsmaßnahmen angeboten werden und dass ein „Dankeschön“ ausgesprochen wird. Eine besondere Anerkennung findet in Form unserer Freiwilligenkarte statt. Diese Karte gewährt Menschen, die sich in Mülheim mindestens seit zwei Jahren und mit mindestens 100 Stunden pro Jahr engagieren, Rabatte in Einrichtungen und Geschäften.

Als das i-Tüpfelchen obendrauf gibt es in Mülheim seit Ende 2008 auch die Möglichkeit, die Ehrenamtskarte NRW zu beantragen. Diese Karte gilt nicht nur in Mülheim, sondern in vielen weiteren NRW-Städten und in ausgewählten Landeseinrichtungen. Diesen Mehrwert erhalten diejenigen, die mindestens fünf Stunden in der Woche in den letzten zwei Jahren ehrenamtlich tätig waren. Weitere Informationen und den entsprechenden Antrag finden Sie ebenfalls auf unserer Internetseite www.cbe-mh.de oder auf www.ehrensache.nrw.de.

Treffen diese Kriterien auf Sie zu? Dann sprechen Sie uns an oder informieren Sie sich auf unserer Internetseite, wo Sie auch das Antragsformular finden: www.cbe-mh.de Ansprechpartner: Jörg Petzold, 0208/970 68-20



Dankeschön Wir möchten Louise HuberFennell an dieser Stelle für ihre unermüdliche ehrenamtliche Unterstützung des CBE und die Gestaltung dieser Brochure sehr herzlich danken.

Ansprechpartner im CBE: Jörg Petzold, 0208/970 68-20 Empfang: Ein Jahr Ehrenamtskarte Nordrhein-Westfalen Anfang 2010 feierte die Ehrenamtskarte des Landes NRW ihr erstes kleines Jubiläum: Nach einem Jahr auf dem Markt beteiligten sich bereits 58 Städte, es gab schon ca. 6.000 KarteninhaberInnen und landesweit fast 1.000 Vergünstigungen, die in Anspruch genommen werden können. Deshalb lud das verantwortliche Ministerium VertreterInnen der ersten Pilotkommunen zum Feiern ein und Minister Armin Laschet ließ es sich nicht nehmen, besonders engagierte MitbürgerInnen dieser Städte persönlich zu begrüßen. Für Mülheim war Marlies Diedrich (2.v.r.) dabei und konnte dem Minister und dem anwesenden Publikum erläutern, warum sie sich so intensiv engagiert, was es für sie persönlich bedeutet und auch welchen Stellenwert die Ehrenamtskarte als Anerkennung des freiwilligen Engagements für sie hat.



Anerkennungskultur

39

Helden im Alltag Menschen machen’s möglich – zwei Ehrenamtliche des CBE waren nominiert Mit der Aktion Menschen machen’s möglich möchten RWW und WAZ auf den wertvollen Einsatz Ehrenamtlicher aufmerksam machen und damit das Engagement auch öffentlich anerkennen. In 2010 gehörten zwei Freiwillige, die sich mannigfaltig in Projekten des CBE engagieren, zu den Nominierten: Christa Held (rechts) ist seit Beginn des ZIEL-Projektes (siehe Seite 8) dort aktiv und unterstützt die SchülerInnen der Hauptschule an der Bruchstraße drei Mal pro Woche im Spracherwerb. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf Englisch, aber auch die deutsche Sprache wird ins Blickfeld genommen. Außerdem ist sie seit zwei Jahren Ausbildungspatin (siehe Seite 10) und begleitet Schülerinnen im Übergang von der Schule in die Ausbildung. Sie ist dafür bekannt, dass sie immer ein offenes Ohr für die SchülerInnen hat. Harald Volker Brinkmann (2.v.l.) war ebenfalls nominiert. Auch er ist dem Ehrenamt und dem CBE seit langem eng verbunden und engagiert sich viele Stunden pro Woche in ganz unterschiedlichen Bereichen. Wie Christa Held ist er Ausbildungspate, denn er möchte den jungen Menschen dabei helfen, bessere Berufschancen zu entwickeln. Aber auch die älteren Menschen liegen ihm am Herzen: So gibt er Computerkurse für Senioren – und manchmal sind die Kurse auch generationsübergreifend: von 10 bis 80 Jahre sind dann alle Altersgruppen vertreten. Am Beginn seiner intensiven ehrenamtlichen Tätigkeit stand die Qualifizierung im Rahmen des EFI-Programms (siehe Seite 20).



40

Anerkennungskultur

Fortbildungen Achtzig

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) Bin ich darum achtzig Jahre alt geworden, dass ich immer dasselbe denken soll? Ich strebe vielmehr täglich etwas anderes, Neues zu denken, um nicht langweilig zu werden. Man muss sich immer fort ändern, erneuern, verjüngen.

Fortbildungen

41

Fortbildungen für Ehrenamtliche Jede ehrenamtliche Tätigkeit stellt unterschiedliche Anforderungen an die Freiwilligen. Damit diese auf die Herausforderungen ihres jeweiligen Engagements vorbereitet sind, bietet das CBE verschiedene Fortbildungen an. Die Angebote werden entweder vom CBE selbst entwickelt und durchgeführt oder gemeinsam mit entsprechenden Kooperationspartnern organisiert. Hier einige Beispiele: Exkursion ins BIZ AusbildungspatInnen begleiten Jugendliche beim Übergang Schule-Beruf. Das erfordert auch Wissen über die beruflichen Möglichkeiten und schulischen Weiterbildungen, die in ihrer Vielfalt oft unbekannt sind. Herr Nastaly von der Agentur für Arbeit ermöglichte einen Einblick in das Berufsinformationszentrum (BIZ) in Oberhausen, in dem er eine Einführung in seine Beratertätigkeit und die Nutzung der Medien gab. Außerdem informierte er über Arbeitsmarktentwicklungen, neue Ausbildungsberufe und Berufsfindungsund Bewerbungsmethoden. Motivation von Jugendlichen Gerade in der Bewerbungsphase kann bei den Patenschülern Frust entstehen, mit dem die Ehrenamtlichen umgehen müssen. Die Fortbildung wurde ehrenamtlich von einem externen Referenten aus der professionellen Kinder- und Jugendarbeit speziell für die Ausbildungspaten entwickelt. Sie soll den Ehrenamtlichen dabei helfen, gerade in angespannten Situationen die richtige Kommunikationsstrategie zu finden. „Meine Schulzeit im Ruhrgebiet“ Die Teilnehmenden hatten hierzu Erinnerungsstücke aus ihrer Schulzeit mitgebracht. Im Mittelpunkt stand das Buch Hic, haec, hoc. Der Lehrer hat nen Stock. Eine Zusammenfassung erlebter Geschichten der Teilnehmenden zeigte die vielfachen Not- und Problemsituationen in der Schulzeit der Kriegs- und Nachkriegsjahrgänge auf. Am Nachmittag fand eine Autorenlesung mit Holke Molloisch aus seinem Buch Lebertran und Pumpernickel statt. Das Seminar wurde von Marlies Rustemeyer geleitet.

42

Fortbildungen

Wie starte ich ein Projekt? Jugendliche des Kulturbotschafter-Projektes sowie des Jugendzentrums Stadtmitte erhielten einführende und vertiefende Einblicke zum Thema Team- und Projektarbeit im Kulturbereich. Dies unter dem Motto Wie bringe ich mein Projekt zum Ziel. Im ersten Teil des Workshops erhielten die jugendlichen TeilnehmerInnen theoretische Inputs. Hierauf aufbauend planten die Jugendlichen in Teamarbeit ihre eigenen Projekte und stellten diese dann im Plenum vor. Alle TeilnehmerInnen erhielten im Anschluss einen Nachweis über ihre Teilnahme. Das Seminar wurde in Kooperation mit der FriedrichEbert-Stiftung durchgeführt. Konfliktlösung im Umgang mit SchülerInnen Für Ehrenamtliche, die in der Schule mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, organisierte das CBE ein Seminar zum Thema Konflikte im Umgang mit SchülerInnen und deren Lösungen. Eine Anwärmphase mit der Methode der soziometrischen Aufstellungen machte eine Standortbestimmung der Freiwilligen deutlich. Daran schloss ein Referat zum Thema Konflikt als Chance an. In Kleingruppenarbeit fand ein reger Austausch statt. Das dreistündige Seminar wurde von Marlies Rustemeyer geleitet.

Informationsveranstaltungen Interkulturelles Training In Tätigkeitsbereichen mit Jugendlichen sind Ehrenamtliche immer wieder gefordert, sich mit unterschiedlichen Kulturen auseinanderzusetzen. Manches in diesem Zusammenhang scheint befremdlich und schwer nachvollziehbar, anderes gestaltet sich widererwartend leicht. Was ist es, das unterschiedliche Kulturen verbindet und somit ein Umgang miteinander leichter macht? Welche Unterschiede bleiben bestehen, die unsere interkulturelle Kompetenz erfordern? Diese und andere Fragen wurden im Rahmen des Interkulturellen Trainings angesprochen, das erstmals in 2010 von einem bikulturellen Trainer-Team mit Martina Kleinewegen und Thomas Lekeanyi, beide von der RAA Mülheim, durchgeführt wurde. Freiwilligendienste aller Generationen Im Rahmen der Fortbildungsreihe des Mobilen Teams Nordrhein-Westfalen fanden zu dem Bundesprogramm Freiwilligendienste aller Generationen unterschiedliche Einführungs- und Aufbauseminare sowie allgemeine Informationsveranstaltungen statt. Das kostenlose Angebot richtet sich an VertreterInnen von Trägerorganisationen und Kommunen aus NRW. Die regionale Beratungsstelle, Netzknoten Ruhr, veranstaltete fünf Seminare zu Themen wie Interkulturelle Öffnung, Finanzierungsmodelle oder Gewinnung von Freiwilligen und Einsatzstellen. Darüber hinaus boten eine Fachtagung im Frühjahr sowie zielgruppenspezifische Workshops vertiefende Einblicke in die Umsetzung der neuen Freiwilligendienste an. Jugendliche Lebenswirklichkeit(en) Ehrenamtliche, die mit Jugendlichen arbeiten, konnten das Seminar Lebenswirklichkeit(en) heutiger Jugend besuchen. Neben der theoretischen Einordnung der Lebensphase Jugend und wichtiger gesellschaftlicher Entwicklungen sowie den Ergebnissen der letzten drei Shell-Studien, geht es vor allem um die praktische Entdeckung dieses Lebensabschnittes. Die Fortbildung wurde von Christian Giardina auf die Anforderungen in der ehrenamtlichen Arbeit mit Jugendlichen hin konzipiert und durchgeführt.

Neben Fortbildungen bietet das CBE auch immer wieder kurze Informationsveranstaltungen – vor allem rund um das Thema Corporate Citizenship/Gemeinnütziges Engagement von Unternehmen – an. UPJ-Praxisforum – CBE informiert über Unternehmensengagement Die Einbindung von Unternehmen in die lokale Infrastruktur im Rahmen von Corporate Citizenship, dem bürgerschaftlichen Engagement von Unternehmen, war Thema des UPJ-Praxisforums in Frankfurt/Main. Das Praxisforum bietet einen praxisorientierten Erfahrungsaustausch für gemeinnützige Mittlerorganisationen aus ganz Deutschland, gegenseitige kollegiale Unterstützung sowie einen Anlaufpunkt für Organisationen und Kommunen, die als regionale Mittler für Unternehmenskooperationen aktiv werden wollen. Dabei war auch das CBE, vertreten durch Dr. Jörg Ernst. Er stellte den anwesenden Freiwilligenagenturen in einem Kurzvortrag die gute und vielschichtige Einbindung von engagierten Unternehmen in die Arbeit des CBE vor. Informationsveranstaltung für Unternehmen zum RUHRDAX – „Gesellschaftliches Engagement bringt beiden Seiten einen Gewinn“ Gesellschaftliches Engagement bringt beiden Seiten einen Gewinn - den gemeinnützigen Einrichtungen, aber auch den unterstützenden Wirtschaftsunternehmen. Wie vielfältig die Formen der Engagementpartnerschaften mittlerweile geworden sind und welche Möglichkeiten die RUHRDAX-Veranstaltung Wirtschaft trifft Ehrenamt den Unternehmen bietet, stellte Dr. Jörg Ernst im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Spätsommer interessierten Unternehmen aus dem Ruhrgebiet vor. Es wurden zudem nicht nur Fragen nach den Bedarfen der beim RUHRDAX gemeldeten Organisationen beantwortet, sondern auch nach dem Zeiteinsatz für Unternehmen und dem RUHRDAX-Konzept. Veranstaltungsort war das THS Gebäude, ehemalige Zeche Nordstern, in Gelsenkirchen. Darüber hinaus gab es wiederholt Beratungseinsätze bei Freiwilligenagenturen und Wohlfahrtsverbänden zur Marktplatzmethode. Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/970 68-12



Fortbildungen

43

CBE Förderkreis Im Kreise

Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830-1916) Das eilende Schiff, es kommt durch die Wogen wie Sturmwind geflogen. Mit Jubel verkünden der Stimmen gar viele: Wir nahen dem Ziele! Der Fährmann am Steuer nur stöhnet leise: Wir segeln im Kreise!

44

CBE Förderkreis

Wir brauchen Ihre Unterstützung! CBE Förderkreis #

Das CBE ist auf Mithilfe und Unterstützung von Mülheimer Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen angewiesen: Zum einen lebt die Arbeit des CBE vom ehrenamtlichen Engagement der Menschen, zum anderen benötigt das CBE für seine Arbeit die notwendigen finanziellen Mittel. Zur finanziellen Unterstützung wurde deshalb im März 2009 der CBE-Förderkreis e.V. gegründet: Vorsitzender ist Beiratsmitglied Wolfgang Lehmann, stellvertretende Vorsitzende Ramona Baßfeld und Schatzmeister ist Lothar Fink. Nach der erfolgreichen Eintragung ins Vereinsregister im Mai 2009 wurde mit der Akquisition von Mitgliedern begonnen. Bis Ende 2010 waren dem Förderkreis 41 Menschen beigetreten. Die Mitgliedsbeiträge (mindestens 50 Euro Jahresbeitrag) sowie Spenden an den gemeinnützigen Verein fließen komplett dem CBE zu. Vor allem, damit das CBE erfolgreiche Projekte fortführen oder neue Projekte ausprobieren kann. Haben Sie Interesse, Mitglied im Förderkreis zu werden? Wir informieren Sie gern. Ansprechpartnerin: Andrea Hankeln, 0208/970 68-11



CBE Förderkreis

45

Gremien & Mitglieder Überlass es der Zeit

Theodor Fontane (1819-1898) Erscheint dir etwas unerhört, bist du tiefsten Herzens empört, bäume nicht auf, versuch’s nicht mit Streit, berühr es nicht, überlass es der Zeit. Am ersten Tag wirst du feige dich schelten, am zweiten lässt du dein Schweigen schon gelten, am dritten hast du’s überwunden; alles ist wichtig nur auf Stunden, Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter, Zeit ist Balsam und Friedensstifter.

46

Gremien & Mitglieder

Gremien Das Centrum für bürgerschaftliches Engagement e. V. hat als gemeinnütziger Verein zwei, per Satzung vorgeschriebene Gremien: Vorstand und Mitgliederversammlung. Vorstand Wiedergewählt als geschäftsführender Vorstand wurden im Mai 2009:

Lothar Fink (1. Vorsitzender)

Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (1. stellv. Vorsitzende)

In der Mitgliederversammlung sind alle Mitglieder vertreten. Ende 2010 hatte das CBE 83 Mitglieder (siehe Seite 48, Liste der Mitglieder). Als weiteres Gremien hat das CBE Anfang 2008 einen Beirat gegründet, in dem Persönlichkeiten des Mülheimer Wirtschafts- und Gesellschaftsleben vertreten sind: Brigitte Arts, RWE Rheinland Westfalen Netz AG (ab 01.11.2011 RWE Deutschland AG) Ernst Gerlach Hermann Hartwich Peter Hemmerle – Stadtbäckerei Hemmerle Roswitha Hoffmann – Geschäftsstellenleiterin Sparda Bank West eG Geschäftsstelle Mülheim an der Ruhr Jochen Hoffmeister Gisela Lahno Wolfgang Lehmann Norbert Misiak – Bezirksgeschäftsführer BARMER GEK Mülheim an der Ruhr Dr. Lothar Oelert, RWE Rheinland Westfalen Netz AG (ab 01.11.2011 RWE Deutschland AG) Frank Peylo Florian Schauenburg Helmut Schiffer – stellv. Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Mülheim an der Ruhr Claudia Schmies – RWE Effizienz GmbH Prof. Dr. Wolfgang Stark – Leiter des Labors Organisationsentwicklung und des Zentrums für gesellschaftliches Lernen und soziale Verantwortung an der Universität Duisburg-Essen Die Beiratsmitglieder stellen dem CBE ein Netzwerk zur Verfügung, das dem CBE hilft, seine Arbeit noch besser zu verankern, bekannter zu machen und Unterstützer zu finden. Als konkrete Maßnahme wurde Anfang 2009 der CBE-Förderkreis (siehe Seite 45) gegründet.

Jochen Leyendecker (2. stellv. Vorsitzender). Als Beisitzer wurden in ihrem Amt bestätigt: Wolfgang Crukowski, Ernst Herzog, Judith Koch, Hans-Martin Schlebusch, Günter Schneider. Zum ersten Mal als Beisitzer gewählt wurde Bernd Barfuß.

Wir danken allen Mitgliedern und Funktionsträgern für ihre konstruktive und intensive Zusammenarbeit mit dem Team des CBE!



Gremien & Mitglilieder

47

Mitglieder Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Ruhr e.V. Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Mülheim an der Ruhr e.V. BIG Brothers BIG Sisters Deutschland Bonifatius Senioren-und Pflegezentrum (Maternus Altenheim GmbH & Co.KG) Bundesverband für Rehabilitation und Interessenvertretung Behinderter (BDH), Kreisverband Mülheim an der Ruhr Caritas Sozialdienste e.V. Mülheim an der Ruhr Caritasverband für die Stadt Duisburg e.V., Alten- und Pflegeheim Marienhof CVJM Mülheim a. d. Ruhr e.V. Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Bezirk Mülheim an der Ruhr e.V. Deutscher Kinderschutzbund OV Mülheim e.V. Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Mülheim an der Ruhr Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Mülheim an der Ruhr e.V. Diakoniewerk Arbeit & Kultur gGmbH Diakonisches Werk im Kirchenkreis an der Ruhr Druckerei Thierbach GmbH Eisenbahnfreunde Mülheim an der Ruhr e.V. Engelbertus Wohnen gGmbH E.ON Ruhrgas AG Ev. Altenhilfe Mülheim an der Ruhr gGmbH (Haus Ruhrgarten) Evangelischer Kirchenkreis an der Ruhr Förderverein des Technischen Hilfswerkes Ortsverband Mülheim an der Ruhr e.V. Franziskushaus Vereinigte August-Thyssenstiftungen G&A Schmits Waisenstiftung Gemeindeverband der Katholischen Kirchengemeinden Mülheim an der Ruhr Hauptausschuss Gross-Mülheimer-Karneval 1957 e.V. Hilfe für Frauen e.V. Hockey- und Tennisclub Uhlenhorst e.V. Initiative PSKOW e.V. Initiative Tschernobyl-Kinder e.V. Initiativkreis Ruhr GmbH Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Essen Dienststelle Mülheim an der Ruhr

48

Gremien & Mitglieder

Jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen Kahlenberger Hockey- und Tennisclub e.V. Mülheim an der Ruhr Kreisjägerschaft Mülheim Ruhr e.V. Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. Mülheim an der Ruhr Mülheimer Initiative für Klimaschutz e.V. Mülheimer Nachbarschaft e.V. Mülheimer Senioreneinrichtungen gGmbH Mülheimer Sportbund an der Ruhr e.V. Mülheimer Wohnungsbau e.G. Pflege Zu Hause Andrea und Martin Behmenburg Raphaelhaus Vereinigte August-Thyssenstiftungen Reha Ruhr Familien- und Krankenpflege gGmbH RWE Rheinland Westfalen Netz AG RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH Schauenburg International GmbH SKFM e.V. Mülheim an der Ruhr SKJ Soziale Kinder- und Jugendarbeit e.V. Sparda-Bank West eG GSt. Mülheim an der Ruhr Sparkasse Mülheim an der Ruhr St. Marien-Hospital Mülheim an der Ruhr GmbH Stadt Mülheim an der Ruhr Stiftung Ev.Kranken- und Versorgungshaus Styrumer Treff Initiative der KAB für aktive Arbeitsuchende Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG Theodor Fliedner Stiftung UNICEF Arbeitsgruppe Mülheim an der Ruhr/Oberhausen Verein Kinder brauchen uns e.V. Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport Mülheim an der Ruhr e.V. Verkehrsverein Mülheim an der Ruhr e.V. Privatpersonen Auch 23 Privatpersonen sind als Mitglieder eingetragen.



Impressum Herausgeber Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V. Wallstraße 7 45468 Mülheim an der Ruhr Tel: 0208 / 970 68-0 [email protected] www.cbe-mh.de V.i.s.d.P. Lothar Fink Redaktion Andrea Hankeln, Christian Giardina

Grafik Louise Huber-Fennell Fotonachweis CBE und www.istockphoto.de Druck Druckerei Thierbach GmbH, Mülheim an der Ruhr Auflage 1500, März 2011

Sie haben Lust sich in Mülheim zu engagieren? Sie suchen eine interessante und sinnvolle Aufgabe?

Werden Sie ein Teil unseres Gedichts! Wir informieren und beraten Sie unverbindlich und umfassend. Wir helfen Ihnen, aus einem großen Angebot die passende freiwillige Tätigkeit zu finden. Rufen Sie uns an!

Wir sind für Sie da! Tel: 0208/970 68-0 Mo-Fr: 9-17 Uhr Termine nach Vereinbarung

Öffnungszeiten: Mo und Di: 10-13 Uhr Mi: 10-13 Uhr und 14-18 Uhr Do: 10-16 Uhr

Wallstraße 7 45468 Mülheim an der Ruhr Fax: 0208/970 68-19 Email: [email protected]