Einwohnerentwicklung in der Stadt Ingolstadt und den Landkreisen der Region

Hauptamt - Statistik und Stadtforschung Spitalstr. 3 85049 Ingolstadt Tel. (0841) 305 1240 Bearb.: Helmut Schels Informationen aus der Statistik Aug...
Author: Günter Schuler
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Hauptamt - Statistik und Stadtforschung

Spitalstr. 3 85049 Ingolstadt Tel. (0841) 305 1240 Bearb.: Helmut Schels

Informationen aus der Statistik August 2016

Einwohnerentwicklung in der Stadt Ingolstadt und den Landkreisen der Region Vorbemerkungen und Datenquelle Bereits im Januar 2016 konnte das Sachgebiet Statistik und Stadtforschung erste vorläufige Auswertungen zur Einwohnerentwicklung der Stadt Ingolstadt aus Daten des Melderegisters präsentieren. Seit Kurzem liegen die amtlichen Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik für den Einwohnerbestand, die Geburten und Sterbefälle sowie die Wanderungsbewegungen (Zuund Wegzüge für alle Kreise und Gemeinden Bayerns für das Jahr 2015 vor. Deshalb gibt es jetzt auch die Möglichkeit, die Einwohnerentwicklung der Stadt Ingolstadt sowie der Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen an der Ilm gegenüberzustellen und eine Gesamtbetrachtung der Region 10 Ingolstadt vorzunehmen. Alle verwendeten Zahlen stammen vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, die Aufbereitung und Darstellung vom Sachgebiet Statistik und Stadtforschung des Hauptamtes der Stadt Ingolstadt.

Einwohnerstand 2011 bis 2015 Einwohnerentwicklung in der Region 10 Ingolstadt, Bayern und Oberbayern

31.12.2011 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2015 Ingolstadt (Krfr.St) Eichstätt (Lkr) Neuburg-Schrobenhausen (Lkr) Pfaffenhofen a.d.Ilm (Lkr) Region 10 Ingolstadt Bayern Oberbayern

126 076 123 961 90 973 116 973 457 983

127 886 125 039 91 783 118 349 463 057

129 136 125 858 92 700 119 987 467 681

131 002 127 189 93 505 121 594 473 290

20112015

132 438 +6 362 128 805 +4 844 94 654 +3 681 124 128 +7 155 480 025 +22 042

20112015 % +5,0% +3,9% +4,0% +6,1% +4,8%

12 443 372 12 519 571 12 604 244 12 691 568 12 843 514 +400 142 +3,2% 4 363 176 4 415 649 4 469 342 4 519 979 4 588 944 +225 768 +5,2%

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

Bearbeitng und Darstellkung: Statistik und Stadtforschung

Seit 2011 ist die Bevölkerung in der Region 10 Ingolstadt um rund 22 000 Einwohner oder 4,8 % gestiegen. Das stärkste Wachstum wies der Landkreis Pfaffenhofen auf, der über 7 100 Menschen oder 6,1 % Zuwachs hatte. Die Stadt Ingolstadt liegt mit einem Mehr an knapp 6 400 Einwohnern oder 5,0 % knapp über dem Prozentwert der Region. Das prozentuale Bevölkerungswachstum der Region liegt deutlich vor Bayern, aber doch hinter Oberbayern, wo der Großraum München durch sein starkes Bevölkerungswachstum den Ausschlag gab.

Einwohnerstand 2011 bis 2015 im Zeitverlauf Einwohnerentwicklung 2012 bis 2015 +2 534 +1 149

31.12.2015

+1 616 +1 436 +1 607 + 805

31.12.2014

+1 331 +1 866 +1 638 + 917 + 819

31.12.2013

Neuburg-Schrobenhausen (Lkr) +1 250

Eichstätt (Lkr)

+1 376

Ingolstadt (Krfr.St)

+ 810

31.12.2012

Pfaffenhofen a.d.Ilm (Lkr)

+1 078 +1 810

0

+ 500

+1 000

+1 500

+2 000

+2 500

+3 000

Während die Stadt Ingolstadt 2012 und 2014 mit einem Plus von jeweils über 1 800 Einwohnern den stärksten Zuwachs in der Region verzeichnete und der Landkreis Pfaffenhofen knapp dahinter lag, war es 2013 und 2015 dieser Landkreis mit dem höchsten Wachstum an Einwohnern. Der Landkreis Eichstätt zeichnete sich durch ein stetig steigendes Wachstum aus und hatte 2015 mehr Einwohnerzuwachs als Ingolstadt.

Einwohnerentwicklung - Anteile in der Region 10 Ingolstadt 100% 90%

+1 376

80% 70% 60% 50%

40%

+ 810

+1 607

+1 078

+1 149

+1 810

Pfaffenhofen a.d.Ilm (Lkr)

Neuburg-Schrobenhausen (Lkr)

+1 331 + 819

10%

+2 534

+ 805 + 917

30% 20%

+1 638

+1 250

+1 866

+1 616

Eichstätt (Lkr)

+1 436

Ingolstadt (Krfr.St)

0% 31.12.2012

31.12.2013

31.12.2014

31.12.2015

Die obige Darstellung mit Prozentanteilen des jährlichen Wachstums und absoluter Bevölkerungszunahme verdeutlicht, dass die Einwohnerzuwächse Ingolstadts im Vergleich zu den drei Landkreisen, vor allem zu Pfaffenhofen, geringer wurden. Insgesamt ging der Anteil Ingolstadts am Bevölkerungswachstum von ca. 35 % auf rund 20 % zurück.

Geburten und Sterbefälle und natürlicher Saldo Der natürliche Saldo ist die Differenz aus Geburten minus Sterbefälle. Seit vielen Jahrzehnten trägt der natürliche Saldo in der Region nur wenig zum Bevölkerungswachstum bei, weil die Geburten und Sterbefälle nahezu ausgeglichen waren. Geburten in der Region 10 Ingolstadt 2011 Stadt Ingolstadt

1 166

Kreis Eichstätt

1 127

Kreis Neuburg

789

Kreis Pfaffenhofen

2012 1 197

841

1 025

1 449

1 205

846

1 325

892

1 084 2 000

2015

1 436

1 242

856

1 000

2014

1 325

1 151

978 0

2013

1 171

3 000

1 173

4 000

5 000

6 000

7 000

Bei den Geburten zeigt sich ein kontinuierlicher und deutlicher Anstieg seit 2011: Ingolstadt hatte 2015 rund 300 Geburten mehr als noch 2011, in den Landkreisen Pfaffenhofen und Eichstätt war es eine Steigerung um rund 200 Geburten, im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen immerhin um 100 Neugeborene. Insgesamt stieg die Zahl der Neugeborenen in der Region von rund 4 060 auf über 4 800 an. Natürlicher Saldo in der Region 10 Ingolstadt 2011 Stadt Ingolstadt

2012 9 49

Kreis Eichstätt

117

170

Kreis Neuburg

-66 -40 -69 15 9

Kreis Pfaffenhofen

-59-12 67

-200

2013

0

106

2014

2015

376

137

152

229

178

138

83 200

400

600

800

Da auch die Sterbefälle in der Region kontinuierlich gestiegen waren, teils aber nicht so stark wie die Geburtenzahlen, war vor allem in Ingolstadt seit 2013 und im Landkreis Eichstätt seit 2011 ein nicht unerhebliches Bevölkerungswachstum durch den natürlichen Saldo entstanden.

Natürlicher Saldo

Der natürliche Saldo trug vor allem in 2011 2012 2013 2014 2015 den Jahren 2013 bis 2015 deutlich mit Stadt Ingolstadt 9 49 117 376 229 zum Bevölkerungswachstum bei. Da Kreis Eichstätt 170 137 152 178 138 allerdings auch die WanderungssalKreis Neuburg -69 15 9 -40 -66 den sehr stark positiv gestiegen waKreis Pfaffenhofen -12 -59 67 106 83 ren, bleibt der Anteil des natürlichen Region 10 98 142 345 620 384 Saldos meist bei unter 10 % des Einwohnerzuwachses.

Wanderungen (Zu- und Wegzüge) Nachfolgend werden nicht die Zu- und Wegzüge einzeln, sondern der Wanderungssaldo (Differenz aus Zuzügen minus Wegzügen) betrachtet. Wanderungssalden in Stadt und Landkreisen der Region 10 Ingolstadt 2011 Ingolstadt (Krfr.St)

1 631

Eichstätt (Lkr) 346 924

Neuburg-Schrobenhausen (Lkr)

2012

792

1 720

897

0

1 301

2015 1 118

1 473

807

1 421

2014

1 074

594 1 128

560 771

Pfaffenhofen a.d.Ilm (Lkr)

2013

1 207

1 555

2 000

1 467

2 429

4 000

6 000

8 000

10 000

Die Wanderungssalden der vier Kreise zeigen deutlich, dass sich die Zuwanderung ab 2014 und nochmals verstärkt 2015 hin zu den Landkreisen verschoben hat. 2011 und 2012 nahm die Stadt Ingolstadt noch die meisten Einwohner auf, ab 2013 zeigt sich die kontinuierliche Zunahme des Wanderungsüberschusses bei den Landkreisen der Region. Höchste Wanderungssalden in der Region 10 Ingolstadt 2011 Neuburg a.d.Donau, GKSt (Ldkr. ND) Pfaffenhofen a.d.Ilm, St (Ldkr. PAF) Schrobenhausen, St (Ldkr. ND) Manching, M (Ldkr. PAF) Geisenfeld, St (Ldkr. PAF) Vohburg a.d.Donau, St (Ldkr. PAF) Wolnzach, M (Ldkr. PAF) Reichertshofen, M (Ldkr. PAF) Beilngries, St (Ldkr. EI) Kösching, M (Ldkr. EI) Gaimersheim, M (Ldkr. EI) Karlshuld (Ldkr. ND) Denkendorf (Ldkr. EI) Hepberg (Ldkr. EI) Scheyern (Ldkr. PAF) Rohrbach (Ldkr. PAF) Schweitenkirchen (Ldkr. PAF) Hohenwart, M (Ldkr. PAF) Kipfenberg, M (Ldkr. EI) Großmehring (Ldkr. EI) Eichstätt, GKSt (Ldkr. EI) Oberhausen (Ldkr. ND) Altmannstein, M (Ldkr. EI) -200

2012

2013

2014

2015

117 257 386

294

159 238 120 235 175 101 181 86 243 157 93 153 84 139 133 82 114 37 107 0 27 19 91 25 89 48 50 40 105 56 80 139 140 47 83 69 115

0

200

400

600

300 456

368 373 329

800

1 000

1 200

1 400

1 600

In den größeren Kreisstädten der Region, aber auch in den nahe Ingolstadts gelegenen oder verkehrsmäßig gut erreichbaren Orten fand ein beachtliches Bevölkerungswachstum statt. Dieses Bevölkerungswachstum zeigt sich 2015 meist nochmals deutlich stärker als in den Jahren zuvor.

Wanderungssalden nach Altersgruppen

Wanderungssaldo 2011-2015 nach Altersgruppen 162

2 825

Ingolstadt (Krfr.St)

1 042

-330 -252

unter 18 1 204

413 622

Eichstätt (Lkr)

18 bis unter 25 2 429

-28 -175

25 bis unter 30 30 bis unter 50 50 bis unter 65

1 014

73

814

Neuburg-Schrobenhausen (Lkr)

1 789

292 260 715

Pfaffenhofen a.d.Ilm (Lkr) 238 189

-500

3 397

0

65 oder älter

1 425 1 412

3 685

500 1 000 1 500 2 000 2 500 3 000 3 500 4 000

Das Wanderungsplus in Ingolstadt resultiert in erster Linie von der Zuwanderung junger Menschen zwischen 18 und 30 Jahren. Bei der Zuwanderung der Landkreise dominiert die Altersgruppe der 30 bis unter 50-Jährigen zusammen mit den Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Das ist ein deutlicher Hinweis auf den Prozess, dass junge Erwachsene in der Stadt Arbeit und Wohnung finden. Bei der Familiengründung oder wenn bereits Familie mit Kindern vorhanden ist, wird der ländliche Raum mit seinen günstigeren Bauland- und Immobilienpreisen angesteuert.

Fazit:        

Ingolstadt und die Landkreise wachsen stärker als Bayern insgesamt. Besonders stark nahmen die Stadt Ingolstadt und der Landkreis Pfaffenhofen an Einwohnern zu. Neuburg-Schrobenhausen ist hinsichtlich der Bevölkerungsdynamik der schwächste der vier Kreise der Region. Das Bevölkerungswachstum hat sich seit 2011 zunehmend in die Landkreise der Region verlagert. Bei den Geburten gab es in allen Kreisen deutliche Steigerungen. Insgesamt nahm die Zahl der Neugeborenen in der Region um über 700 seit 2011 zu. Der eigentliche Wachstumsmotor der Bevölkerungszunahme sind jedoch die Wanderungen und hier ein in den letzten Jahren gewachsenes Plus der Zuzüge gegenüber den Wegzügen. Vor allem der Landkreis Pfaffenhofen zeigt hier eine sehr starke Wanderungsdynamik. Die größeren Städte und Gemeinden in der Region haben in den letzten beiden Jahren deutlich höhere Wanderungsgewinne gemacht als die Jahre davor. Bei den Altersgruppen zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen Stadt und Landkreisen: Ingolstadt wächst vor allem durch die Zuwanderung von jungen Erwachsenen von 18 bis unter 30 Jahren. Die stärksten Einwohnerzunahmen in den Landkreisen stammen von der Altersgruppe 30 bis unter 50 Jahren (Elterngeneration) und den Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.

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