Eintracht Frankfurt RB Leipzig

Arena Das Magazin zum Spiel Nr.17 2016/17 Eintracht Frankfurt – RB Leipzig Samstag, 20. Mai, 15.30 Uhr Foto: dpa Strahlemann Niko Kovac hat gut l...
Author: Jasmin Koenig
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Das Magazin zum Spiel

Nr.17 2016/17

Eintracht Frankfurt – RB Leipzig Samstag, 20. Mai, 15.30 Uhr

Foto: dpa

Strahlemann Niko Kovac hat gut lachen: Unter ihm schaffte die Eintracht letzte Saison den Klassenerhalt, stand dann zwischenzeitlich auf Rang drei und zog ins Pokalfinale ein. Seite 3

Hohe Ziele

Hoch oben

Hoher Einsatz

Til-Schweiger-Foundation und Eintracht-Fußballschule engagieren sich für benachteiligte Kinder.

In der nördlichsten Großstadt Hessens ist der EFC Herkules Kassel beheimatet.

Sein erstes Bundesligator kostete Leipzigs Ersatzkapitän Diego Demme einen Schneidezahn.

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Arena

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Erste Bundesliga Der 34. Spieltag Bayern München



SC Freiburg

Sa, 15:30

Borussia Dortmund



Werder Bremen

Sa, 15:30

Bor. M’gladbach



Darmstadt 98

Sa, 15:30

Hertha BSC



Bayer Leverkusen

Sa, 15:30

1. FC Köln



FSV Mainz 05

Sa, 15:30

Hamburger SV



VfL Wolfsburg

Sa, 15:30

FC Ingolstadt 04



FC Schalke 04

Sa, 15:30

1899 Hoffenheim



FC Augsburg

Sa, 15:30

Eintracht Frankfurt



RB Leipzig

Sa, 15:30

Die Tabelle Platz

Verein

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

Bayern München RB Leipzig Borussia Dortmund 1899 Hoffenheim Hertha BSC SC Freiburg 1. FC Köln Werder Bremen Bor. M’gladbach FC Schalke 04 Eintracht Frankfurt Bayer Leverkusen FSV Mainz 05 FC Augsburg VfL Wolfsburg Hamburger SV FC Ingolstadt 04 Darmstadt 98

(1) (2) (3) (4) (6) (5) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (15) (13) (14) (16) (17) (18)

1. – 3. = Champions League (CL) 5. + 6. = Europa League (EL)

Spiele

33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33

Tore

24 20 17 16 15 14 11 13 12 11 11 10 10 9 10 9 8 7

7 6 10 13 4 6 13 6 8 9 8 8 7 10 7 8 7 3

2 7 6 4 14 13 9 14 13 13 14 15 16 14 16 16 18 23

4. = CL-Qualifikation 16. = Relegation

85:21 64:37 68:37 64:37 41:41 41:56 49:42 58:60 43:47 44:39 34:41 47:53 44:53 35:51 33:50 31:60 35:56 26:61

Punkte

+64 +27 +31 +27 ±0 -15 +7 -2 -4 +5 -7 -6 -9 -16 -17 -29 -21 -35

79 66 61 61 49 48 46 45 44 42 41 38 37 37 37 35 31 24

17. + 18. = Abstieg

Inhalt Charlys Blickwinkel: Wichtig für die Stimmung

Seite 2

Saisonrückblick: Von Höhen und Tiefen

Seite 3

Der Eintracht-Kader

Seite 4

Diego Demme: „Teamspirit ist unsere Stärke“

Seite 5

Eintracht Fußballschule: Bildung ist der Schlüssel

Seite 6

Der Rückrundenspielplan

Seite 6

Fanclub: EFC Herkules Kassel

Seite 7

Mainova: „Stromern“ nach Berlin

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Das historische Spiel: Sachlich gegen die Sachsen

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Samstag, 20. Mai 2017

Wichtig für die Stimmung Charly Körbel (62) ist mit 602 Einsätzen, alle im Trikot der Frankfurter Eintracht, BundesligaRekordspieler. Inzwischen schon traditionell erklärt er vor jedem Heimspiel die aktuelle Lage aus seiner Sicht.

Charlys

Blickwinkel

Klar, die Bundesliga-Saison ist für uns schon vor dem letzten Spieltag gelaufen. Wir sind gesichert, aber die Europa-Träume, die wir noch im Winter hatten, sind zumindest auf diesem Weg gestorben. Wodurch unser Pokal-Finale in einer Woche gegen Borussia Dortmund noch mehr in den Mittelpunkt rückt. Das merkt man auch auf der Geschäftsstelle, wo sich alles nur um das Spiel in Berlin dreht. Und trotzdem: Gerade mit Blick auf die Möglichkeit, diesen begehrten Pott zum fünften Mal an den Main zu holen, ist die Partie gegen RB Leipzig enorm wichtig. Darauf hat ja auch unser Trainer Niko Kovac hingewiesen. Ein gutes Spiel sind wir nicht nur unseren Zuschauern schuldig, ein gutes Spiel ist auch für das Selbstvertrauen der Spieler notwendig. Auch wenn der Pokal bekanntlich seine eigenen Gesetze hat, ist es sehr schwer, im Fußball den Schalter von Samstag bis Samstag einfach so umzulegen. Leipzig ist eigentlich ein guter Sparringspartner für uns vor dem Kräftemessen mit dem BVB. Beide Mannschaften haben eine ähnliche Qualität, beide haben schnelle Stürmer, Werner ähnelt Aubameyang, im Mittelfeld ist Forsberg ähnlich wie Reus bei den Schwarz-Gelben sehr dominant. Ja, das ist schon eine Art Generalprobe. Wobei sich Niko Kovac überlegen muss, wie er sein Team aufstellt. Alex Meier und Jesus Vallejo haben das Mannschaftstraining wieder aufgenommen. Bringt er sie bereits gegen Leipzig, damit sie Spielpraxis sammeln? Oder pokert er, setzt sie erst

Wenn ich zurückblicke und ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass ich im Januar mit einer solchen Rückrunde nicht gerechnet hatte. Mir war schon klar, dass wir nicht noch einmal 29 Punkte holen würden, aber an mindestens 50 hatte ich schon geglaubt. Im Winter hatten wir eine tolle Plattform, das Europa-Ticket lag eigentlich schon vor uns. Und dann kam der große Einbruch, obwohl die Eintracht ja ganz selten katastrophalen Fußball gespielt hat. Das war ordentlich oder sogar gut, aber es fiel einfach kein Tor. Hinzu kamen Rote Karten, kamen Fehler, die in der Vorrunde nicht gemacht wurden. Vielleicht wäre es gut gewesen, wenn wir mal eine richtige Klatsche bekommen hätten. Aber so gab es kaum Kritik, nur die Stürmer konnte man packen. Und da war der Ausfall von Alex Meier auch noch ein Alibi. Wir waren die schlechteste Mannschaft der Rückrunde, da muss man mit Blick auf die kommende Saison schon aufpassen, dass Qualität hinzu kommt. Deshalb bin ich auch froh, dass mit Sebastien Haller bereits ein Zeichen gesetzt werden konnte. Zu meinen Zeiten stürmte ja ein gewisser Helmut Haller. Also, wenn der junge Franzose ähnliches zeigt, dann werden wir noch richtig Spaß mit ihm haben. Und es werden noch andere Profis dazu kommen, wobei man natürlich erst mal sehen muss, ob wir die Europa League doch noch erreichen. Niko Kovac, Fredi Bobic und Bruno Hübner werden die Saison genau analysieren, und sie werden sich auch unbequeme Fragen stellen. Wie war unser Einbruch möglich? Warum war Aymen Barkok in der Vorrunde als Einwechselspieler ein Supertalent und hat nun so riesige Probleme? Warum kassieren wir so viele Karten? Warum wurden so viele Chancen vergeben? Warum machen wir so viele Stellungsfehler und legen uns dadurch viele Gegentore selber ins Netz? Wir werden die Saison vermutlich auf Rang elf beenden. Vor der Saison hätten wir das gerne unterschrieben, jetzt ist niemand wirklich zufrieden damit. Auch finanziell wäre bei den TV-Geldern mehr möglich gewesen; jetzt ist zu befürchten, dass sich die Eintracht erneut in einiUnd wir haben den Pokal – Halleluja: Lajos Detari und Charly Körbel feiergen Fällen auf Leihgeschäfte ten 1988 im Berliner Olympiastadion. Foto: Imago beschränken muss. Ist da noch einmal eine teils überraim Finale ein? Ich könnte mir vorstellen, dass beide gende Qualität wie in dieser Spielzeit möglich? Wie geht es mit Alex Meier weiter, wie mit Hasebe und gegen Leipzig zumindest auf der Bank sitzen. Vor dem Pokal-Halbfinale hatten wir ja mit dem dem nochmals operierten Stendera? Halten deren Heimsieg über Augsburg Selbstvertrauen sammeln Kniegelenke? Viele offene Fragen! Noch hat die Eintracht zwei Spiele vor sich, die können, das uns dann in Mönchengladbach half. Aber wenn wir ehrlich sind, ist Leipzig halt eine wie Stimmungsbarometer für die sommerliche ganz andere Kategorie, es ist ein zukünftiger Cham- Zeit ohne Fußball wirken werden. Wenn wir gegen pions-League-Teilnehmer. Und wie ich Hasenhüttl Dortmund gewinnen, wäre das wie 1988 mit dem und Rangnick kenne, werden sie dafür sorgen, dass 1:0 über den VfL Bochum: Eine bescheidene Saison die Spieler auch so kurz vor der Sommerpause volle wäre gerettet. Und die Probleme kämen frühestens in der kommenden Spielzeit wieder hoch. Pulle gehen werden.

Impressum Arena Anzeigen-Sonderveröffentlichung RheinMainMedia (RMM) vom 6. Mai 2017 Veröffentlicht in: Frankfurter Neue Presse, Höchster Kreisblatt, Nassauische Neue Presse, Taunus Zeitung, F.A.Z. Rhein-Main-Zeitung RheinMainMedia GmbH (RMM) Frankenallee 71– 81, 60327 Frankfurt Produktion: Design und Produktion Telefon: (069) 75 01 48 96 [email protected]

Redaktion: Roland Stipp, Markus Katzenbach, Klaus Veit Druck: Frankfurter Societäts Druckerei, Kurhessenstraße 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf Verantwortlich: Ingo Müller (RMM), Michael Hollfelder (RMM) Projektleitung: Michael Nungässer (RMM) Telefon: (0 69) 75 01 41 79 m.nungä[email protected]

Arena

Samstag, 20. Mai 2017

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Von Höhen und Tiefen

Zwischenzeitlich träumte die Eintracht sogar von der Champions League

Der Abstieg war am Ende einer nervenaufreibenden Saison via Relegation eben noch abgewendet worden, Niko Kovac wurde als Retter gefeiert und die Mannschaft bekam ein völlig neues Gesicht verpasst – unter anderem verließen Stefan Aigner und Carlos Zambrano die Eintracht. Das war im Sommer 2016, und was dann passierte, war durchaus beachtlich. Bis auf Rang drei stürmte das Team zwischenzeitlich, und sogar die Champions League schien in Reichweite zu sein, ehe in der Liga nicht mehr viel zusammen lief.

VON ROLAND STIPP

Gleich am ersten Spieltag war die Frankfurter Fußballwelt so was von in Ordnung – „Fußballgott“ Alexander Meier traf, und die Eintracht gewann 1:0 gegen Schalke. Ein Ausrutscher? Mitnichten. Es wurde eine grandiose Hinserie, und zu Jahresbeginn gelang sogar der Sprung auf Platz drei. Doch dann folgte der Absturz bis auf Rang elf, und vor dem letzten Spiel gegen den schon sichern Vizemeister RB Leipzig sorgt man sich vor allem um die Form für das am kommenden Wochenende noch anstehende Pokalfinale in Berlin gegen Borussia Dortmund. Dort kann die Eintracht aus einer anfangs grandiosen und dann fast schon besorgniserregenden Saison noch eine richtig gute machen. Wir blicken auf einige Spiele der vergangenen neun Monate zurück.

Eintracht – Hertha BSC 3:3 (2:1), 5. Spieltag. – Noch lief die Saison relativ „normal“, wobei die Heimsiege gegen Schalke und Leverkusen durchaus nötig waren, um das 0:1 beim Nachbarn Darmstadt 98 auszugleichen. Dem Sieg in Ingolstadt folgte zum Abschluss der englischen Woche das Aufeinandertreffen mit der Hertha, die als direkter Eintracht-Verfolger zum Überraschungs-Tabellenvierten kam. Die Mannschaft von Niko Kovac hatte erst zwei Gegentore zugelassen, wirkte diesmal aber nicht sattelfest. Das war schon so beim Foul von Seferovic gegen Stocker, das zum Elfmeter führte, den Ibisevic zur Gästeführung verwandelte (18.). Es war der 100. Hertha-Treffer gegen die Eintracht. Doch die schlug zurück: Fabian markierte das 1:1 (39.) und nach einer Ecke von Huszti traf Meier zur Führung (45.). In der

Einer der bisherigen Saisonhöhepunkte: Die Eintracht feiert in Mönchengladbach den Einzug ins Pokalfinale. Foto: Hübner

57. Minute übersah die Eintracht aber Esswein auf dem rechten Flügel, dessen Flanke Ibisevic verwertete. Und damit nicht genug: Esswein traf per Bogenlampe auch zum 3:2 für die Berliner. Doch die Eintracht kämpfte, und in der zweiten Minute der Nachspielzeit köpfte Hector nach einer RebicFlanke noch das 3:3.

Eintracht – Bayern München 2:2 (1:1), 7. Spieltag. – Nach zweimaligem Rückstand und in Unterzahl holte die Eintracht gegen den Rekordmeister noch einen Punkt – und das gab mit Sicherheit einen zusätzlichen Schub

„Wir sind auf einer Euphoriewelle, die wollen wir auch im Pokal nutzen.“ Niko Kovac vor dem Pokalspiel in Hannover im Februar

für die Hinrunde. Huszti (43.) und Fabián (78.) glichen jeweils die Bayern-Führungen von Robben (10.) und Kimmich (62.) aus, und so machte die Mannschaft ihrem Trainer zum 45. Geburtstag ein schönes Geschenk. Und damit

Auch Teil der Saison: Lukas Hradecky mag nicht mehr hinsehen. Foto: Klein

hatte spätestens in dem Moment niemand mehr gerechnet, da Huszti in der 65. Minuten die Gelb-Rote Karte sah. Die Experimente beider Teams mit unterschiedlichen Varianten der Fünferabwehrkette zeigten zwar, wie viel reifer die Bayernspieler sind, Kampfgeist und Moral der Eintracht waren aber auch beachtlich, und so punkteten die Frankfurter nicht unverdient.

Eintracht – Borussia Dortmund 2:1 , 12. Spieltag. – In den vier Partien seit dem 2:2 gegen die Bayern hatte die Eintracht zehn Punkte eingefahren – ein gewisses Selbstvertrauen war da durchaus zu spüren. Allerdings trat auch Dortmund mit breiter Brust an nach dem 1:0 gegen die Münchner und einem 8:4 in der Champions League gegen Legia Warschau. Beide Teams hatten zu diesem Zeitpunkt 21 Punkte auf dem Konto. Die Eintracht spielte mit Kapitän Alex Meier im Angriff, Offensivakzente setzte zunächst aber vor allem der BVB. Aubameyang vergab die bis dato beste Gelegenheit (28.). Und dann ging es blitzschnell: Die zweite Halbzeit wurde angepfiffen, Gacinovic schickte Chandler und dessen Querpass verwandelte Huszti zum 1:0 für die Adlerträger. Gästetrainer Thomas Tuchel brachte mit Reus, Dembélé und dem Ex-Frankfurter Rode drei Hochkaräter ins Spiel, und der BVB drängte auf den Ausgleich, den schließlich Aubameyang per Kopf erzielte (77.). Aber die Eintracht schlug postwendend durch Seferovic zurück und hatte Glück, dass ein Schuss von Dembélé in der Nachspielzeit an die Latte ging. VfL Wolfsburg – Eintracht 1:0 (1:0), 15. Spieltag. – Diesmal kam Meier erst zur zweiten Halbzeit und schoss einen Elfmeter über das Tor (67.). Es war auch sonst ein gebrauchter Tag für die Eintracht. Schon in der Anfangs-

minute hätte Wolfsburg durch Seguins in Führung gehen können, und auch Guilavogui hatte das 1:0 vor Augen (8.). In der 33. Minute konnte der VfL seine Überlegenheit dann in einen Treffer ummünzen: Nach einer Draxler-Ecke sprang Bruma am höchsten und versenkte den Ball für Hradecky unhaltbar im Tor. Der Keeper hielt die Eintracht mit Paraden gegen Nationalspieler Gomez (52.) im Spiel, erfolgversprechende Angriffe aber brachte Kovacs Team keine mehr zustande.

„Wir wissen selbst, dass wir zurzeit scheiße spielen und sich jetzt ganz schnell was ändern muss.“ Lukas Hradecky im Mai 2017

Schalke 04 – Eintracht 0:1 (0:1), 18. Spieltag. – Ohne den nach seiner Roten Karte aus dem LeipzigSpiel gesperrten Luca Hradecky und deshalb mit Heinz Lindner im Tor war die Eintracht nicht eben Favorit auf Schalke. Der 18-jährige Aymen Barkok stand erstmals in der Startelf, Meier spielte im Sturmzentrum. Die Gastgeber machten zunächst mächtig Druck, doch die Eintracht konnte sich mit der Zeit befreien und schließlich traf Meier nach einem Hasebe-Freistoß zum 1:0 (33.). Auf der Gegenseite köpfte Weltmeister Höwedes am Tor vorbei (49.), und in der Schlussphase warf Schalke alles nach vorne, doch die Eintracht hielt dem Druck stand und sprang auf den dritten Tabellenplatz. Mainz 05 – Eintracht Frankfurt 4:2 (1:0), 33. Spieltag. – Seit dem 2:0 gegen Darmstadt Anfang Februar hat die Eintracht eine verheerende Serie hingelegt. Neun Nie-

derlagen, drei Unentschieden und nur ein Sieg (gegen Augsburg) haben den Traum von einer Topplatzierung platzen lassen. Und dann auch noch das: Tore von Hrgota (42.) und Seferovic (50.) bescheren der Eintracht eine schmeichelhafte Führung, doch die lässt sich von den abstiegsbedrohten Gastgebern noch überrennen. Cordoba (60.), Bell (62.), Muto (76.) und de Blasis per Foulelfmeter (90.+) sorgen für die siebte Auswärtspleite der Eintracht in Folge.

Borussia Mönchengladbach – Eintracht 7:8 n. E. (1:1), DFBPokal-Halbfinale, 25. April 2017. – Und dann war da noch der Krimi von Mönchengladbach. Elf Wochen nach dem letzten Sieg in der Liga und nur drei Tage vor dem Halbfinale hatte die Eintracht Augsburg mit 3:1 bezwungen, und so war die Hoffnung auf den Finaleinzug zurückgekehrt. Und tatsächlich legte die Eintracht gut los und ging durch Tawatha in Führung (15.). Hoffmann gelang in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit der Ausgleich, und von da an wurde es ein langes Spiel für die Eintracht, die sich aber bis ins Elfmeterschießen kämpfte. Dort trafen die ersten zwölf Schützen, ehe Hradecky gegen Christensen parierte. Varelas scheiterte dann zwar an Sommer, doch auch Sow fand in Hradecky seinen Meister. Das war die Vorlage für Hrgota, der die Eintracht gegen seinen Ex-Verein ins Endspiel schoss. Der anschließende Sprint von Hradecky quer durch das ganze Stadion zum eigenen Fanblock, dem sich die gesamte Eintracht-Entourage anschloss, wird als eines der Bilder der Saison in Erinnerung bleiben. Wie überhaupt die Auftritte im Pokal, die zeigten, dass an guten Tagen durchaus erfolgreich Fußball gespielt werden kann bei der Eintracht. Und vielleicht folgt ja noch ein richtig guter Tag nächste Woche in Berlin ...

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So geht’s gegen Leipzig

1 Lukas Hradecky Position Tor Größe 187 cm Gewicht 75 kg geboren 24.11.1989 im Verein seit 2015 Nat. finnisch 66 Bundesligaspiele, 0 Tore, 36 Länderspiele Saison 2016/2017: 32 Sp. / 0 Tore / 0 Ausw. / 0 Einw. 2

0

6

1

7

Tawatha

Sabitzer

0

0

11 Mijat Gacinovic Position Mittelfeld Größe 175 cm Gewicht 66 kg geboren 8.2.1995 im Verein seit 2015 Nat. serbisch 34 Bundesligaspiele, 2 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 27 Sp. / 2 Tore / 14 Ausw. / 2 Einw. 9

0

0

18 Max Besuschkow Position Mittelfeld Größe 186 cm Gewicht 78 kg geboren 31.5.1997 im Verein seit 2017 Nat. deutsch 3 Bundesligaspiele, 0 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 3 Sp. / 0 Tore / 1 Ausw. / 2 Einw. 0

0

0

22 15

0

0

17

Poulsen

Keita

Upamecano

31

11

32 33

31

Werner

Gulacsi

Compper

Demme

Hrgota

3

10

Varela

Forsberg

Hector

23 Halstenberg

SR Dr. Brych (München)

Samstag, 20. Mai 2017, 15.30 Uhr 6 Bastian Oczipka Position Abwehr Größe 185 cm Gewicht 87 kg geboren 12.1.1989 im Verein seit 2012 Nat. deutsch 174 Bundesligaspiele, 2 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 32 Sp. / 1 Tor / 2 Ausw. / 0 Einw. 5

0

0

13 Heinz Lindner Position Tor Größe 187 cm Gewicht 80 kg geboren 17.7.1990 im Verein seit 2015 Nat. österreich. 2 Bundesligaspiele, 0 Tore, 8 Länderspiele Saison 2016/2017: 2 Sp. / 0 Tore / 0 Ausw. / 1 Einw. 0

0

0

19 David Abraham Position Abwehr Größe 188 cm Gewicht 83 kg geboren 15.7.1986 im Verein seit 2015 Nat. arg./ital. 106 Bundesligaspiele, 3 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 29 Sp. / 1 Tor / 1 Ausw. / 0 Einw. 5

1

1

8

Seferovic

0

1

24 Marius Wolf Position Angriff Größe 187 cm Gewicht 73 kg geboren 27.5.1995 im Verein seit 2017 Nat. deutsch 5 Bundesligaspiele, 0 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 3 Sp. / 0 Tore / 2 Ausw. / 1 Einw.

30 Shani Tarashaj Position Angriff Größe 176 cm Gewicht 76 kg geboren 7.2.1995 im Verein seit 2016 Nat. schweizer. 13 Bundesligaspiele, 1 Tor, 5 Länderspiele Saison 2016/2017: 13 Sp. / 1 Tor / 1 Ausw. / 12 Einw.

9

0

0

31 Branimir Hrgota Position Angriff Größe 185 cm Gewicht 76 kg geboren 12.1.1993 im Verein seit 2016 Nat. schwedisch 96 Bundesligaspiele, 11 Tore, 3 Länderspiele Saison 2016/2017: 27 Sp. / 5 Tore / 17 Ausw. / 6 Einw. 2

0

0

7 Danny Blum Position Mittelfeld Größe 184 cm Gewicht 81 kg geboren 7.1.1991 im Verein seit 2016 Nat. deutsch 13 Bundesligaspiele, 0 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 13 Sp. / 0 Tore / 1 Ausw. / 10 Einw. 0

0

0

14 Alexander Meier Position Mittelfeld Größe 196 cm Gewicht 96 kg geboren 17.1.1983 im Verein seit 2004 Nat. deutsch 275 Bundesligaspiele, 92 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 20 Sp. / 5 Tore / 7 Ausw. / 6 Einw. 1

0

0

20 Makoto Hasebe Position Mittelfeld Größe 180 cm Gewicht 72 kg geboren 18.1.1984 im Verein seit 2014 Nat. japanisch 236 Bundesligaspiele, 7 Tore, 104 Länderspiele Saison 2016/2017: 222 Sp. / 1 Tor / 1 Ausw. / 1 Einw. 2

0

0

25 S. Medojevic Position Mittelfeld Größe 182 cm Gewicht 77 kg geboren 20.11.1990 im Verein seit 2014 Nat. serbisch 56 Bundesligaspiele,1 Tor, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 0 Sp. / 0 Tore / 0 Ausw. / 0 Einw. 0

0

0

33 Taleb Tawatha Position Abwehr Größe 176 cm Gewicht 81 kg geboren 21.6.1992 im Verein seit 2016 Nat. israel./sudan. 13 Bundesligaspiele, 0 Tore, 5 Länderspiele für Israel Saison 2016/2017: 13 Sp. / 0 Tore / 4 Ausw. / 6 Einw. 0

0

0

9 Haris Seferovic Position Angriff Größe 185 cm Gewicht 85 kg geboren 22.2.1992 im Verein seit 2014 Nat. schweizer. 85 Bundesligaspiele, 15 Tore, 39 Länderspiele Saison 2016/2017: 24 Sp. / 2 Tore / 5 Ausw. / 14 Einw. 1

0

1

15 Michael Hector Position Abwehr Größe 193 cm Gewicht 82 kg geboren 19.7.1992 im Verein seit 2016 Nat. engl./jamaik. 21 Bundesligaspiele, 1 Tor, 19 Länderspiele für Jamaika Saison 2016/2017: 21 Sp. / 1 Tor / 2 Ausw. / 8 Einw. 4

0

1

21 Marc Stendera Position Mittelfeld Größe 173 cm Gewicht 73 kg geboren 10.12.1995 im Verein seit 2010 Nat. deutsch 64 Bundesligaspiele, 5 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 2 Sp. / 0 Tore / 2 Ausw. / 0 Einw. 0

0

0

28 Aymen Barkok Position Mittelfeld Größe 188 cm Gewicht 75 kg geboren 21.5.1998 im Verein seit 2013 Nat. deutsch 17 Bundesligaspiele, 2 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 17 Sp. / 2 Tore / 3 Ausw. / 12 Einw. 1

0

0

34 Leon Bätge Position Tor Größe 188 cm Gewicht 88 kg geboren 9.7.1997 im Verein seit 2015 Nat. deutsch 0 Bundesligaspiele, 0 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 0 Sp. / 0 Tore / 0 Ausw. / 0 Einw. 0

2 Yanni Regäsel Position Abwehr Größe 176 cm Gewicht 72 kg geboren 13.1.1996 im Verein seit 2/2016 Nat. deutsch 16 Bundesligaspiele, 0 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 0 Sp. / 0 Tore / 0 Ausw. / 0 Einw. 0

9

Fabian

Abraham Chandler

0

5 Jesus Vallejo Position Abwehr Größe 183 cm Gewicht 74 kg geboren 5.1.1997 im Verein seit 2016 Nat. spanisch 24 Bundesligaspiele, 0 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 24 Sp. / 0 Tore / 1 Ausw. / 2 Einw. 4

Hradecky

Schmitz

10

Gacinovic

19

1

20

33 Oczipka

3 Guillermo Varela Position Abwehr Größe 174 cm Gewicht 70 kg geboren 24.3.1993 im Verein seit 2016 Nat. uruguay. 6 Bundesligaspiele, 0 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 6 Sp. / 0 Tor / 3 Ausw. / 1 Einw. 0

RB Leipzig

Eintracht Frankfurt

11

1

Samstag, 20. Mai 2017

0

0

0

0

4 Marco Russ Position Abwehr Größe 190 cm Gewicht 88 kg geboren 4.8.1985 im Verein seit 1/2013 Nat. deutsch 280 Bundesligaspiele, 23 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 4 Sp. / 0 Tore / 2 Ausw. / 1 Einw. 0

0

0

10 Marco Fabian Position Mittelfeld Größe 168 cm Gewicht 65 kg geboren 21.7.1989 im Verein seit 1/2016 Nat. mexikanisch 34 Bundesligaspiele, 7 Tore, 31 Länderspiele Saison 2016/2017: 23 Sp. / 7 Tore / 4 Ausw. / 1 Einw. 9

0

0

17 Ante Rebic Position Mittelfeld Größe 185 cm Gewicht 78 kg geboren 21.9.1993 im Verein seit 2016 Nat. kroatisch 24 Bundesligaspiele, 2 Tore, 10 Länderspiele Saison 2016/2017: 24 Sp. / 2 Tore / 8 Ausw. / 8 Einw. 10

0

0

22 Timothy Chandler Position Abwehr Größe 186 cm Gewicht 84 kg geboren 29.3.1990 im Verein seit 2014 Nat. dtsch./USA 167 Bundesligaspiele, 5 Tore, 29 Länderspiele für die USA Saison 2016/2017: 31 Sp. / 0 Tore / 0 Ausw. / 1 Einw. 5

0

1

29 Andersson Ordonez Position Abwehr Größe 186 cm Gewicht 69 kg geboren 29.1.1994 im Verein seit 2017 Nat. ecuadorian. 4Bundesligaspiele, 0 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 4 Sp. / 0 Tore / 3 Ausw. / 1 Einw. 0

0

0

39 Omar Mascarell Position Mittelfeld Größe 181 cm Gewicht 74 kg geboren 2.2.1993 im Verein seit 2016 Nat. span./äquat. 28 Bundesligaspiele, 0 Tore, 0 Länderspiele Saison 2016/2017: 28 Sp. / 0 Tore / 1 Ausw. / 1 Einw. 13

0

0

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Samstag, 20. Mai 2017

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„Teamspirit ist unsere Stärke“

Der Kader

Diego Demme wurde schon zu Drittliga-Zeiten ein „Bulle“

Tor 21 32 1 22

Der Deutsch-Italiener aus Ostwestfalen hat sich bei den „Roten Bullen“ durchgesetzt, führte sie zuletzt sogar als Kapitän aufs Feld. Und er ist neuerdings auch Bundesliga-Torschütze – Mitte April erzielte er das 4:0 gegen Freiburg und verlor dabei prompt einen Zahn.

Abwehr 20 23 4 16 33 36 3 14 17

Von Roland Stipp

Hallo Diego, erst einmal Glückwunsch zur Vizemeisterschaft. Gab es denn jemanden bei den Roten Bullen, der so etwas vor der Saison für möglich gehalten oder gar als Ziel genannt hatte? Vielleicht Ralf Rangnick? Oder der Trainer?

6 24 31 13 8 19 25 2

Das könnte sein, aber damals war auch nicht heute. Ich habe mich bei RB Leipzig unter Ralf Rangnick und Ralph Hasenhüttl noch einmal enorm weiterentwickelt und bin ein reiferer und besserer Spieler geworden. Bis hierhin haben Sie also offensichtlich alles richtig gemacht. Zuletzt haben Sie die Mannschaft sogar als Kapitän aufs Feld geführt...

Ja, das ist richtig. Es ist eine schöne Rückmeldung, dass ich stellvertretend die Kapitänsbinde tragen durfte. Ich versuche allerdings immer und in jedem Spiel auf meine Weise mit Leistung und Einsatzfreude voranzugehen.

kets 3 x 2 Tic imspiel erste He s a d r fü von on 17/18 der Sais rt t Frank fu Eintrach

D. O. Upamecano 27.10.1998

Rani Khedira 27.01.1994 Dominik Kaiser 16.09.1988 Diego Demme 21.11.1991 Stefan Ilsanker 18.05.1989 Naby Deco Keita 10.02.1995 Oliver J. Burke 07.04.1997 K. Wojtkowski 26.02.1998 John-P. Strauß 28.01.1996

Angriff 11 9 7 10 27 38

Als Sie nach Leipzig wechselten, war die Mannschaft noch Drittligist, während Sie sich mit Paderborn gerade auf dem Weg in die Bundesliga befanden...

Es gibt sicher Vereine, die sich heute vor den Kopf schlagen und denken: Hätten wir den bloß geholt. Fallen Ihnen welche ein? Sie müssen ja nicht unbedingt Namen nennen...

Benno Schmitz17.11.1994 M. Halstenberg27.09.1991 Willi Orban 03.11.1992 L. Klostermann 03.06.1996 M. Compper 14.06.1985 Ken M. Gipson 24.02.1996 B. F. da Silva Jr. 14.05.1995 Dominik Franke 05.10.1998

Mittelfeld

Nein, das hat weder jemand bei uns für möglich gehalten noch als Ziel ausgegeben. Ich denke, das wäre für einen Bundesligaaufsteiger auch mehr als vermessen gewesen.

Ja, der damalige Wechsel nach Leipzig war für mich der absolut richtige Schritt. Ich habe die gute Perspektive hier einfach gesehen. Und die letzten drei Jahre haben mich darin bestätigt, für mich ist es bis hierher perfekt gelaufen.

Marius Müller 12.07.1993 Péter Gulácsi06.05.1990 Fabio Coltorti 03.12.1980 Benjamin Bellot 30.07.1990

Timo Werner 06.03.1996 Y. Y. Poulsen 15.06.1994 Marcel Sabitzer 17.03.1994 Emil Forsberg 23.10.1991 Davie Selke 20.01.1995 F. Palacios 09.04.1995

Trainer Ralph Hasenhüttl 09.08.1967

Die Bilanz

Kleiner Mann ganz groß: Diego Demme (Mitte) führt die „Bullen“ aushilfsweise sogar als Kapitän an. Foto: dpa Das letzte Spiel gegen Bayern München war ein denkwürdiges. Hat sich da eine Wachablösung im deutschen Fußball angekündigt oder bleibt vor allem die Demonstration der Stärke des Rekordmeisters aus der Schlussphase hängen?

Es war in der Tat ein Super-Spiel, auch für die Zuschauer. Dennoch vergleichen wir uns nicht mit den Bayern, sie spielen in einer eigenen Liga und sind absolute Benchmark. Die Schlussphase gegen uns hat das sicher einmal mehr unter Beweis gestellt. Auf der anderen Seite haben wir aber in diesem Spiel streckenweise auch gezeigt, was wir schon zu leisten imstande sind und dass wir die Bayern in dieser Begegnung zeitweise vor Probleme stellen konnten. Ein bisschen steht man nach so einem Spiel doch da und denkt: Was war denn das jetzt? Anderseits ist

das vielen Gegnern ihres Teams zuletzt auch so ergangen...

Das ist einfach fantastisch und macht uns stark.

Natürlich war das bitter und enttäuschend, dass die beiden letzten Tore für die Bayern in der Nachspielzeit gefallen sind. Andererseits muss man einfach auch anerkennen, was für enorme Qualität und Erfahrung diese Mannschaft hat – sie sind nicht umsonst eines der Top-Teams Europas.

RB stand schon für viel in dieser Saison: Pressing, Umschaltspiel, Kombinationsfußball – aber uns scheint auch die Mentalität ein roter Faden zu sein. Ist ein Geheimnis des Erfolges, dass in Ihrem Team Spieler unterwegs sind, die anderswo verkannt oder einfach nicht erkannt wurden und jetzt über sich hinauswachsen?

Besonders freundlich wird RB Leipzig nicht überall empfangen. Wie geht der Verein gegenüber seinem Personal damit um und was halten Sie als Spieler davon?

Das nehmen wir nicht so wahr. Übrigens wird keine Mannschaft auswärts mit Applaus empfangen, das gehört zum Fußball. Wir konzentrieren uns auf das, was auf dem Platz passiert. Uns interessieren nur unsere Fans und die Euphorie, die in der Stadt und bei unseren Heimspielen herrscht.

Unsere Mentalität und unser Teamspirit sind sicher eine unserer großen Stärken. Uns zeichnet aus, dass wir im Verbund arbeiten und jeder Spieler versteht, dass unsere Spielweise nur funktioniert, wenn jeder seinen Job zu 100 Prozent macht. Ich denke nicht, dass die Spieler woanders verkannt wurden. Als Spieler hat man hier fantastische Möglichkeiten, sich zu entwickeln und den nächsten Schritt zu machen – der

Eintracht Frankfurt – RB Leipzig Erste Liga

1 Spiel 0 Siege 0 Unentschieden 1 Niederlage

Club hat eine ganz klare Philosophie, und das ist vor allem für junge talentierte Spieler sehr attraktiv.

Erzählen Sie uns noch von Italien. Wie nah ist Ihnen das als Ostwestfale und haben Sie Nationaltrainer Giampiero Ventura irgendwann kennengelernt?

Mein Vater ist Italiener, und ich reise sehr gern dorthin, ein wirklich schönes Land. Giampiero Ventura habe ich aber noch nicht kennengelernt, nein.

Just nach diesem Interview wurde Diego Demme von Bundestrainer Jogi Löw in den Confed-Cup-Kader des DFB berufen.

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Arena

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Samstag, 20. Mai 2017

Bildung ist der Schlüssel

Die Eintracht-Fußballschule engagiert sich für förderungsbedürftige Schüler

Der 6. Mai stand ganz im Zeichen der Kinder: Eintracht Frankfurt lief gegen den VfL Wolfsburg, wie zahlreiche andere Bundesligisten, mit dem Emblem der TilSchweiger-Foundation auf dem Ärmel auf.

Von Moritz Böttcher

Die Stiftung des Schauspielers Til Schweiger hat sich dem Wohl benachteiligter Kinder in ganz Deutschland verschrieben – klar, dass auch die Fußballschule der Frankfurter Eintracht den guten Zweck unterstützte. Um die Aktion mit Leben zu füllen, lud das Team von BundesligaRekordspieler Charly Körbel mit Unterstützung von Kaufland 30 Kinder zum Spieltagscamp an die Commerzbank-Arena. In Absprache mit der Til-SchweigerFoundation entschied man sich dabei für Kids des Projekts „Fußball trifft Kultur“ der gemeinnützigen Literacy Campaign („LitCam“). Die gemeinnützige Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt setzt sich dafür ein, förderungsbedürftigen Schülerinnen und Schülern die Chance auf eine bessere Bildung zu ermöglichen. „Es ist uns wichtig, im Rahmen unserer zahlreichen Aktivitäten auch immer wieder den guten Zweck im Auge zu behalten“, erklärt Körbel. „Wir setzen uns bereits regelmäßig in verschiedensten Feldern für Kinder ein. Ob Inklusion, Gesundheit oder Umweltschutz – überall gibt es Anknüp-

So macht Schule Spaß: Wenn Fußball ins Spiel kommt, lassen sich die Kids leicht begeistern. Foto: Fußballschule

fungspunkte zum Fußball. Bildung ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben, deswegen freuen wir uns, dass wir mit dem Camp auch dieses Thema aufgreifen können“, sagt der 62-Jährige. Angeführt von Lehrern und Betreuern trafen die Kinder voller Vorfreude an der Wintersporthalle ein, wo sie vom FußballschulenTeam empfangen wurden und ihre

komplette Fußballausrüstung entgegennahmen. Dann ging es bei strahlendem Sonnenschein auf den Kunstrasenplatz vor der Haupttribüne der Eintracht-Heimspielstätte. Angeleitet von den ehemaligen Eintracht-Profis Manni Binz und Norbert Nachtweih zeigten die Kids, dass ihr wöchentliches Fußballtraining, das sie zusätzlich zum

Förderunterricht im Rahmen von „Fußball trifft Kultur“ erhalten, Früchte trägt: „Wirklich klasse, was die Kinder hier am Ball zeigen. Und auch die Umgangsformen gefallen mir. Man merkt, dass sie gut betreut werden“, lobte auch Campleiter Clemens Appel voller Anerkennung. Nach dem Training gab es das traditionelle gemeinsame Mittages-

Seit

Die Rückrunde der Saison 2016/17 Freitag, 10.02.2017 FSV Mainz 05 - FC Augsburg Samstag, 11.02.2017 Bayer Leverkusen - Eintracht Frankfurt FC Ingolstadt - Bayern München Werder Bremen - Bor. M´gladbach SV Darmstadt 98 - Bor. Dortmund RB Leipzig - Hamburger SV Schalke 04 - Hertha BSC Berlin Sonntag, 12.02.2017 VfL Wolfsburg - TSG Hoffenheim SC Freiburg - 1. FC Köln

hol-dir-die-adlercard.de

2:0 3:0 0:2 0:1 2:1 0:3 2:0 2:1 2:1

21. Spieltag Freitag, 17.02.2017 FC Augsburg - Bayer Leverkusen Samstag, 18.02.2017 Bor. Dortmund - VfL Wolfsburg 1. FSV Mainz 05 - Werder Bremen Hertha BSC Berlin - Bayern München TSG Hoffenheim - SV Darmstadt 98 Eintracht Frankfurt - FC Ingolstadt 04 Hamburger SV - SC Freiburg Sonntag, 19.02.2017 Bor. M´gladbach - RB Leipzig 1. FC Köln - FC Schalke 04

18. Spieltag

Freitag, 27.01.2017 Schalke 04 - Eintracht Frankfurt Samstag, 28.01.2017 VfL Wolfsburg - FC Augsburg FC Ingolstadt - Hamburger SV Werder Bremen - Bayern München SV Darmstadt 98 - 1. FC Köln RB Leipzig - TSG Hoffenheim Bayer Leverkusen - Bor. M´gladbach Sonntag, 29.01.2017 SC Freiburg - Hertha BSC Berlin FSV Mainz 05 - Bor. Dortmund

20. Spieltag

3:0 0:2 1:1 2:0 0:2 2:2 1:2 1:1

22. Spieltag 0:1 1:2 3:1 1:2 1:6 2:1 2:3 2:1 1:1

19. Spieltag

Freitag, 03.02.2017 Hamburger SV - Bayer Leverkusen Samstag, 04.02.2017 Bayern München - Schalke 04 Bor. M´gladbach - SC Freiburg Hertha BSC Berlin - FC Ingolstadt 1. FC Köln - VfL Wolfsburg TSG Hoffenheim - FSV Mainz 05 Bor. Dortmund - RB Leipzig Sonntag, 05.02.2017 FC Augsburg - Werder Bremen Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98

1:3

Freitag, 24.02.2017 VfL Wolfsburg - Werder Bremen Samstag, 25.02.2017 Bayern München - Hamburger SV Bayer Leverkusen - FSV Mainz 05 SV Darmstadt 98 - FC Augsburg SC Freiburg - Borussia Dortmund RB Leipzig - 1. FC Köln Hertha BSC Berlin - Eintracht Frankfurt Sonntag, 26.02.2017 FC Ingolstadt - Bor. M´gladbach Schalke 04 - TSG Hoffenheim

1:2 8:0 0:2 1:2 0:3 3:1 2:0 0:2 1:1

23.Spieltag 1:0 1:1 3:0 1:0 1:0 4:0 1:0 3:2 2:0

24. Spieltag Freitag, 10.03.2017 Bayer Leverkusen - Werder Bremen Samstag, 11.03.2017 Bayern München - Eintracht Frankfurt Hertha BSC Berlin - Bor. Dortmund SV Darmstadt 98 - FSV Mainz 05 SC Freiburg - TSG Hoffenheim RB Leipzig - VfL Wolfsburg FC Ingolstadt - 1. FC Köln Sonntag, 12.03.2017 Schalke 04 - FC Augsburg Hamburger SV - Bor. M´gladbach

28. Spieltag 1:1 3:0 2:1 2:1 1:1 0:1 2:2 3:0 2:1

1:0 1:0 4:2 1:1 3:0 1:0 0:0 0:1 0:1

26 Spieltag Freitag, 31.03.2017 Hertha BSC Berlin - TSG Hoffenheim Samstag, 01.04.2017 Bayern München - FC Augsburg Schalke 04 - Bor. Dortmund Hamburger SV - 1. FC Köln SC Freiburg - Werder Bremen RB Leipzig - SV Darmstadt 98 Eintracht Frankfurt - Bor. M´gladbach Sonntag, 02.04.2017 FC Ingolstadt - FSV Mainz 05 Bayer Leverkusen - VfL Wolfsburg

1:3 6:0 1:1 2:1 2:5 4:0 0:0 2:1 3:3

27. Spieltag

Freitag, 03.03.2017 FC Augsburg - RB Leipzig Samstag, 04.03.2017 Bor. Dortmund - Bayer Leverkusen FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg 1. FC Köln - Bayern München Werder Bremen - SV Darmstadt 98 TSG Hoffenheim - FC Ingolstadt Bor. M´gladbach - Schalke 04

6:2 1:1 0:3 2:0 5:2 4:2

Sonntag, 05.03.2017 Eintracht Frankfurt - SC Freiburg Hamburger SV - Hertha BSC Berlin

1:2 1:0

2:2

Dienstag, 04.04.2017 Bor. Dortmund - Hamburger SV 1. FC Köln - Eintracht Frankfurt Werder Bremen - FC Schalke 04 TSG Hoffenheim - Bayern München Mittwoch, 05.04.2017 Bor. M´gladbach - Hertha BSC Berlin FSV Mainz 05 - RB Leipzig VfL Wolfsburg - SC Freiburg FC Augsburg - FC Ingolstadt SV Darmstadt 98 - Bayer Leverkusen

Freitag, 07.04.2017 Eintracht Frankfurt - Werder Bremen Samstag, 08.04.2017 FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg 1. FC Köln - Bor. M´gladbach Hamburger SV - TSG Hoffenheim SC Freiburg - FSV Mainz 05 RB Leipzig - Bayer Leverkusen Bayern München - Borussia Dortmund Sonntag, 09.04.2017 Hertha BSC Berlin - FC Augsburg FC Ingolstadt - SV Darmstadt 98

2:2 4:1 2:3 2:1 1:0 1:0 4:1

frankfurter-sparkasse.de

Wenn’s um Geld geht.

2:0 3:2

29. Spieltag

25. Spieltag Freitag, 17.03.2017 Bor. Dortmund - FC Ingolstadt Samstag, 18.03.2017 VfL Wolfsburg - SV Darmstadt 98 1. FC Köln - Hertha BSC Berlin FC Augsburg - SC Freiburg Werder Bremen - RB Leipzig TSG Hoffenheim - Bayer Leverkusen Eintracht Frankfurt - Hamburger SV Sonntag, 19.03.2017 FSV Mainz 05 - Schalke 04 Bor. M´gladbach - Bayern München

sen, bevor Kinder, Eltern und Betreuer das Spiel der Eintracht gegen Wolfsburg live im Stadion sahen. Über den Ausgang des Spiels darf man, angesichts aller Highlights des Tages, getrost den Mantel des Schweigens ausbreiten. Bilder vom Camp gibt es im Internet unter: www.facebook.com/ eintracht.fussballschule.

3:0 1:0 3:0 1:0 1:0 2:3 0:1 2:3 0:2

Samstag, 15.04.2017 Bor. Dortmund - Eintracht Frankfurt FSV Mainz 05 - Hertha BSC Berlin VfL Wolfsburg - FC Ingolstadt FC Augsburg - 1. FC Köln 1899 Hoffenheim - Bor. M´gladbach RB Leipzig - SC Freiburg Bayer Leverkusen - Bayern München Sonntag, 16.04.2017 Werder Bremen - Hamburger SV SV Darmstadt 98 - Schalke 04

3:1 1:0 3:0 2:1 5:3 4:0 0:0 2:1 2:1

30. Spieltag Freitag, 21.04.2017 1. FC Köln - 1899 Hoffenheim Samstag, 22.04.2017 Bayern München - FSV Mainz 05 Hertha BSC Berlin - VfL Wolfsburg Hamburger SV - SV Darmstadt 98 FC Ingolstadt - Werder Bremen Eintracht Frankfurt - FC Augsburg Bor. M´gladbach - Bor. Dortmund Sonntag, 23.04.2017 SC Freiburg - Bayer Leverkusen Schalke 04 - RB Leipzig

1:1 2:2 1:0 1:2 2:4 3:1 2:3 2:1 1:1

31. Spieltag Freitag, 28.04.2017 Bayer Leverkusen - Schalke 04 Samstag, 29.04.2017 Bor. Dortmund - 1. FC Köln FSV Mainz 05 - Bor. M´gladbach Werder Bremen - Hertha BSC Berlin SV Darmstadt 98 - SC Freiburg RB Leipzig - FC Ingolstadt VfL Wolfsburg - Bayern München Sonntag, 30.04.2017 FC Augsburg - Hamburger SV TSG Hoffenheim - Eintracht Frankfurt

1:4 0:0 1:2 2:0 3:0 0:0 0:6 4:0 1:0

32. Spieltag Freitag, 05.05.2017 1. FC Köln - Werder Bremen Samstag, 06.05.2017 Bayern München - SV Darmstadt 98 Bor. Dortmund - TSG Hoffenheim Bor. M´gladbach - FC Augsburg FC Ingolstadt - Bayer Leverkusen Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg Hertha BSC Berlin - RB Leipzig Sonntag, 07.05.2017 Hamburger SV - FSV Mainz 05 SC Freiburg - Schalke 04

4:3

1:0 2:1 1:1 1:1 0:2 1:4 0:0 2:0

33. Spieltag Samstag, 13.05.2017 Bayer Leverkusen - 1. FC Köln Schalke 04 - Hamburger SV FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt VfL Wolfsburg - Bor. M´gladbach FC Augsburg - Bor. Dortmund Werder Bremen - TSG Hoffenheim SV Darmstadt 98 - Hertha BSC Berlin SC Freiburg - FC Ingolstadt RB Leipzig - Bayern München

2:2 1:1 4:2 1:1 1:1 3:5 0:2 1:1 4:5

34. Spieltag Samstag, 20.05.2017 Bayern München - SC Freiburg Bor. Dortmund - Werder Bremen Bor. M´gladbach - SV Darmstadt 98 Hertha BSC Berlin - Bayer Leverkusen 1. FC Köln - FSV Mainz 05 Hamburger SV - VfL Wolfsburg FC Ingolstadt - Schalke 04 TSG Hoffenheim - FC Augsburg Eintracht Frankfurt - RB Leipzig

15:30 15:30 15:30 15:30 15:30 15:30 15:30 15:30 15:30

Arena

Samstag, 20. Mai 2017

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Ein Lokführer als Präsident

Der EFC Herkules kommt am liebsten mit dem Zug aus Kassel

Er ist das Wahrzeichen der nördlichsten Großstadt Hessens und auch für einen Eintracht-FanClub aus Kassel dient er als Erkennungsmerkmal: Der Herkules. Nicht nur weil ihr Präsident Lokführer ist, sind die Kasseler, Kasselaner und (vielleicht auch) Kasseläner regelmäßig mit dem Zug auf Eintracht-Tour.

Von Stefan Fritschi

Man bleibt zwar im Bundesland, doch wenn ein Bundesliga-Spiel zur geliebten 15.30-Uhr-Zeit am Samstag im neuen Waldstadion angepfiffen wird, dann dürfen sich die Mitglieder des EFC Herkules Kassel davor und danach nicht allzu viel vornehmen. „Um 10.30 Uhr geht es los, um 21.30 Uhr sind wir wieder zurück“, sagt Frank Röse, der Chef-Herkules des EFC. Die Zeiten, für diesen Bericht leicht gerundet, hat der 48-Jährige verinnerlicht, wie sich das für einen Lokführer gehört. Im Zug, da ist das Gemeinschaftserlebnis ungleich schöner, dynamischer, intensiver als im Stahlblechmobil – und da gibt es auch kein Gezeter, wer die Verantwortung für die mo-

torisierte Rückfahrt übernimmt und somit auf die (Sieges-)Schoppen verzichten muss. Heute, zum letzten Heimspiel der Spielzeit 2016/17, mobilisiert die Herkules-Truppe noch mal richtig. Vom harten Kern, das sind laut Röse etwa 15 Leute, sind fast alle dabei; er allerdings nicht wegen beruflicher Verpflichtungen. Auch eine Woche später in Berlin sind die Herkules-Eintrachtler mit von der Partie und Party. Doch ganz ohne Hindernisse blieb die Planung fürs Pokalfinale nicht. „Locomore hat Insolvenz angemeldet, alle Verbindungen sind gestrichen worden“, sagt Röse. Auch die berappten Euronen kriegt die Kasseler SGEGruppe von dem Zugreisenanbieter nicht mehr zurück. Nach geübter Suche wurde Frank Röse noch fündig. Jeder Mitfahrer muss nun noch mal 70 Euro bezahlen. Um 10 Uhr geht es samstags los, die Rückreise ist für Sonntagmorgen um 6 Uhr geplant. „Das wird der längste Tag des Jahres“, hat Röse sich schon darauf eingestellt, dass dieser länger als 24 Stunden dauern wird.

Auf zum Heimspiel: Gute Laune im Zug nach Frankfurt Fotos: privat

So leicht friert ein Nordhesse wohl nicht: Die „Herkulesse“ zeigen auch im Winter Flagge.

Früher war es nicht so einfach als Nordhesse – Frank Röse stammt aus Witzenhausen – in südliche Landesgefilde zum Fußball zu fahren. Zwar ist er SGE-Fan seit den frühen 80ern („Die Relegation gegen Duisburg hat mich endgültig zur Eintracht gebracht“), doch erst ein paar Jahre später war er erstmals im Waldstadion. SGE-Anhänger in Nordhessen habe es in dieser Zeit ohnehin nur wenige gegeben. „Erst in den 90ern mit dem sportlichen Aufstieg hat es angezogen.“ Bis zur Fan-Club-Gründung sollte aber noch eine Weile vergehen, auch wenn die Absicht schon lange bestanden hat. Triebfeder war Torben König. Im EintrachtForum habe er Leute angeschrieben mit einer Postleitzahl aus dem Kasseler Raum. 2008 kam es dann zur EFC-Gründung. Röse war auch mit dabei. Treffpunkt ist, wenn man nicht live dabei ist im Waldstadion oder auswärts, eine Sportsbar namens Chevy, gelegen zwischen Hauptbahnhof und Wesertor. „Der Wirt ist auch Eintracht-Fan“, sagt Röse. In Kassel gebe es schon viele SGEler, „aber sie sind nicht so organisiert“. Po-

kalendspiel-Kontrahent Borussia Dortmund habe vor Ort einen großen Fan-Club: Die „gelbe Wand Nordhessen“. „Es bestehen zu ihnen aber keine besonderen Kontakte“, sagt Röse.

Kleiner Stamm Der EFC Herkules hat laut Röse derzeit einen festen Stamm von 15 Mitgliedern. Dazu kommen noch mal ebenso viele, die zum Umfeld des EFC gehören. Das ist eine überschaubare Zahl, aber es gab auch schon mal mehr Eintracht-Herkulesse. „2015 haben wir Mitglieder verloren, die machen jetzt ihr eigenes Ding“, deutet Röse an, dass bei den Abtrünnigen nicht nur die Frankfurter Sportgemeinde im Mittelpunkt steht. Aktuell sind im EFC sechs echte Kasseler, also zumindest Kasselaner oder vielleicht sogar Kasseläner (das sind genealogisch Verwurzelte mit der Stadt). Der Rest stammt aus dem Umland, und einer reist sogar aus dem Harz an. „Er ist unser nördlichstes Mitglied“, so Röse. Die Altersstruktur liegt zwischen 20 und 55. „Viele von uns spielen auch noch im Ver-

ein Fußball.“ Daher wird auch hin und wieder bei Freizeitturnieren mitgespielt. Da trifft man freilich auch auf andere Vereinsfarben.

KSV? Kein Problem

Und, diese Frage darf nicht fehlen, wie ist das Verhältnis zum örtlichen Club, den einst Eintrachts Trainer-Ikone Jörg Berger beinahe in die höchste deutsche Spielklasse geführt hätte? „Es kommt vor, dass wir an Spieltagen mit Hessen-Kassel-Fans zurückfahren. Nach Marburg, wenn der Großteil der Eintracht-Fans ausgestiegen ist, gibt’s auch Kontakt zu ihnen“, spricht Röse von einem friedlichen Verhältnis. „Zwei Leute von uns gehen auch sehr gerne zum KSV. Ich bin auch manchmal dabei, dafür bin ich zu sehr Nordhesse“, führt er aus. Aber es gebe auch Gegenpositionen im EFC; einige verzichten darauf, mit ins Auestadion zu kommen. Als es noch die Amateurmannschaft gab, da war dies noch anders – irgendwie wie ein Heimspiel. „Mitglieder, die keine Zeit hatten nach Frankfurt zu fahren, haben die U23 unterstützt“, bedauert nicht nur Frank Röse den Rückzug des Teams.

Berlin, Berlin, wir stromern nach Berlin! Auf die Gewinner der Mainova-Aktion wartet nicht nur das Pokalfinale Am letzten Mai-Wochenende werden sich zehntausende EintrachtFans auf den Weg nach Berlin machen. Sie wollen die Mannschaft beim Spiel des Jahres unterstützen.

Ob mit dem Flugzeug, dem Zug oder dem Auto – alle wollen am 27. Mai ins Olympiastadion. Für zwei Fans wird die Reise zu einem besonderen Erlebnis. Sie „stromern“ die 540 Kilometer lange Strecke nach Berlin. Unterwegs ist die Mainova-Reisegruppe mit einem BMW 225xe iPerformance Active-Tourer mit Plug-In-HybridAntrieb. Den einmaligen Ausflug in die Hauptstadt gab es bei einer gemeinsamen Facebook-Aktion von Mainova und der BMW Euler Group zu gewinnen. Abfahrt ist am Freitagmorgen vor dem Finale. Zurück aus der Hauptstadt sind die Fans des Pokal-Finalisten am Sonntagnach-

mittag. Dazwischen gibt es ein abwechslungsreiches Programm. Erst wird beim Frühstück Energie für den wichtigsten Tag getankt, dann wartet das Brandenburger Tor. Danach macht die Mainova-Abordnung Station beim Bundestag und erkundet die Stadt bei einer SpreeRundfahrt. Einen Vorgeschmack auf die energiegeladene Stimmung beim Spiel bietet die FanZone am Alexanderplatz. Von dort geht es zum Olympiastadion. Hier heißt es Daumen drücken, mitfiebern und hoffentlich jubeln. Axel Hellmann, Mitglied des Vorstands der Eintracht-Fußball AG: „Wir freuen uns sehr, dass sich mit Mainova und der BMW Euler Group zwei starke Partner der Eintracht gemeinsam engagieren. Die Aktion zeigt ihre Verbundenheit mit dem Verein, der Mannschaft und den Fans. Wir wün-

schen den Gewinnern schon jetzt viel Spaß bei ihrem Roadtrip zum Finale und werden unser Bestes geben, dass sich die Tour lohnt.“ Mainova begleitet die Tour unter anderem auf Facebook und Instagram. Ein Social-Media-Tagebuch liefert Impressionen von unter-

wegs und der Pokal-Atmosphäre in der Stadt. Wer die nachhaltige Reisegruppe unterwegs trifft, kann gerne hallo sagen. Oder ihr auf der Mainova-Facebook-Seite folgen. Eintracht-Anhänger, die in der Heimat bleiben, können das Spiel in besonderer Umgebung erleben:

Beim Public Viewing in der Commerzbank-Arena. Darunter befinden sich auch Fans, die beim Mainova-Gewinnspiel mitgemacht haben. Die Heimspielstätte der Eintracht ist der perfekte Ort, um die Mannschaft aus der Ferne zu unterstützen.

Arena

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Samstag, 20. Mai 2017

Sachlich gegen die Sachsen Weber und Houbtchev treffen gegen die Leipziger „Bewegungsspieler“

In Sachen Vereinsumbenennungen hat Leipzig nicht erst seit dem Marketingprojekt RB einiges zu bieten. Ein Beispiel lieferte 1966 die Fußballabteilung des erst knapp drei Jahre zuvor durch den Zusammenschluss von SC Rotation Leipzig und SC Lokomotive Leipzig entstandenen SC Leipzig, der dann unter dem Namen 1. FC Lokomotive Leipzig antrat und sich am 1. Juni 1991 in VfB Leipzig umbenannte.

Von Frank Gotta

Sponsor vor der Saison das Ziel Aufstieg ausgegeben hatte, bereits ungeduldig: „Man kann jetzt nicht immer lamentieren, dass wir noch in der Einspielphase sind. Wir haben alle Bedingungen geschaffen, jetzt muss die Mannschaft davon auch etwas zurückzahlen.“ Vor allem die mangelhafte Torausbeute macht Trainer Siegfried Held Sorgen: „Die Spieler wissen vor dem Tor nicht, was sie wollen. Da fehlt der Killerinstinkt.“ Auch innerhalb der Mannschaft ist Ernüchterung eingekehrt. „Anstatt nach oben zu schauen, müssen wir uns erst mal festigen. Wir wollen in Frankfurt zu Null spielen. Aber vielleicht eröffnen sich uns ja Konterchancen im Waldstadion“, meint Mittelfeldregisseur Steffen Heidrich.

von Weber zunächst nichts Zählbares dabei herausspringt. „Das wird eine schwere Nuss“, hatte Olaf Janßen vor dem Spiel geunkt, und tatsächlich gibt es kein Durchkommen bis zur 22. Minute, als ein Kopfball von Janßen nach Sobotziks Ecke an der Latte landet. Danach ist es Schiedsrichter Wack, der für Aufregung sorgt. Nicht nur, dass er die teilweise überharte Gangart der Sachsen durchgehen lässt, er übersieht Halbzeit mit Verve auch die elfmeterreife Attacke von Doch danach sieht es zu Beginn Schössler gegen Sobotzik im Strafder Partie vor 19.000 Zuschauern raum (24.). Als sei dies nicht genicht aus. Aus einer massiven Ab- nug, schickt er den bereits verwehr heraus sehen die Gäste zu, warnten Mehlhorn nach einer fiewie die Eintracht im Mittelfeld das sen Grätsche gegen Houbtchev Spiel macht. Bei der nichts zu se- nicht vom Platz, sondern ermahnt hen ist von der internen Umstel- ihn nur artig. Doch zum Glück lässt sich die lung der Mannschaft. Sie kombiniert sicher und gefällig, auch Eintracht hiervon nicht beeindruwenn außer zwei Distanzschüssen cken und zieht ihr Spiel weiter durch. Über Bindewald, Zampach und Sobotzik geht es nach vorne, dessen Pass nimmt Weber im Fünfmeterraum auf und drückt den Ball zum 1:0 über die Linie (30.). Wer glaubt, dass nun ernsthaftere Bemühungen der Gäste zu sehen sein würden, sieht sich getäuscht. WeiEin Dutzend Neue zur Spielzeit 97/98: Hinten von links: Co-Trainer Lippert, Trainer Ehrman- ter kennt das traut, Mehic, Wolf, Sobotzik, Epp, Gebhardt, Cengic. Vorne: Levy, Zampach, Dashi, Amstätter, Spiel nur eine Richtung. da Silva, Martini. Zehn Minuten nach der verdienten Führung ten Neueinkäufen wie Amstätter, ist es Janßen, der die Übersicht beCengiz, Antonio da Silva, Dashi, hält und den mitlaufenden HoubtGebhardt, Levy, Mehic, Nwosu chev mit einem gescheiten Querund Zampach, den Rückkehrern pass in Szene setzt. Der Libero umSobotzik und Wolf sowie dem kurvt einen Gegenspieler und zimnach fast zweijähriger Verletmert die Kugel von der Strafraumzungspause wieder aktiven grenze aus zur 2:0-HalbzeitfühKapitän Ralf Weber eine rung ins rechte Toreck. kampfstarke Mannschaft geformt hat. Dass man sich vorher im Zuge der finanziellen KonDas große Zittern solidierung von solch Nach und nach schleichen sich illustren Namen und dann aber Nachlässigkeiten in das erfahrenen Spielern Spiel der SG Eintracht ein. „Wir hawie Ekström, Gaudino, ben unser Herz in beide Hände geKomljenovic, Bommer, Dicknommen und gezeigt, dass wir haut und Roth trennen musste, Formt aus auch ein bisschen Fußball spielen interessiert kaum noch jemanvielen können“, meint „Siggi“ Held zu den. Spielern ein dem, was jetzt kommt. Eigentlich Beim VfB glimmt unterdesTeam mit ist es ja nur ein planlos nach vorne sen der Baum, nachdem zuletzt starkem geschlagener Ball, der erlaufen nur ein Punkt aus drei Spielen Siegeswillen: und von Franklin in den Strafeingefahren werden konnte. So Trainer Horst raum geflankt wird. Heidrich, der wird das Präsidium um Michael Ehrmantraut. ansonsten bei Schur völlig abgeCzupalla, der ebenso wie der

Just dieser VfB ist am 19. September 1997 zu Gast in Frankfurt, um sich dort am siebten Spieltag der Zweiten Bundesliga mit der heimischen Eintracht zu messen. Diese befindet sich derzeit im Höhenflug, denn die Adlerträger konnten in den vorangegangenen sechs Partien fünf Siege und ein Unentschieden verbuchen. Nachdem die Frankfurter Eintracht in der letzten Spielzeit erstmals seit ihrem Bestehen den harten Alltag der Zweiten Liga erleben musste und den erhofften direkten Wiederaufstieg als Tabellensiebter klar verfehlte, träumen viele Fans daher nun von der Erstklassigkeit ihres Teams. Und nicht wenige schreiben diesen erfolgreichen Start dem Trainer Horst Ehrmantraut zu, der aus einem runden Dutzend an meist unbekann-

Oben Links: 19.000 Zuschauer wollen die Eintracht am Freitagabend gegen Leipzig sehen. Oben: Auf dem Titel des Stadionmagazins zum Heimspiel gegen den VfB Leipzig: Oka Nikolov in Aktion. Fotos: Eintracht-Archiv

meldet ist, kommt zum Kopfball und versenkt ihn urplötzlich zum 1:2 (65.). Nervosität macht sich nun in Reihen der Eintracht breit, ohne Not kommt die Abwehr ins Schwimmen, was die Gäste effizient ausnutzen. Nach einem langen Pass in die Mitte kann sich Kujat freilaufen und überwindet Torhüter Nikolov mit einem platzierten Schuss zum 2:2 (75.). Aber es ist nicht die Zeit, darüber nachzudenken oder sich zu ärgern, denn nur zwei MiKapitän, nuten später zweifacher gibt es FreiTorschütze stoß für die und Spieler Eintracht. „Ich habe des Spiels: mich kurz Ralf Weber. mit Thomas Trifft zum Sobotzik ab2:0: Petr gesprochen. Houbtchev. Die Situation war für mich als Linksfuß besser“, erklärt Kapitän Weber, der die Kugel aus zwanzig Metern zur erneuten 3:2-Führung in die Maschen zirkelt und vom Kicker-Sportmagazin für seine Leistung zu Recht zum „Mann des Tages“ gekürt wird. Lob für seine Leistung bekommt er sogar von Nationaltrainer Berti Vogts: „Ich mag Ralf als Typ und freue mich, dass er schon wieder so gute Leistungen bringt. Ich habe einen Kreis von 35 Nationalspielern. Für den Fall, dass ich mit der linken Seite nicht zufrieden bin, habe ich Ralf Weber im Kopf.“

Stimmen zum Spiel Horst Ehrmantraut: „Am Sieg gibt

es nichts zu deuteln, der war absolut verdient. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, sehr sachlich und sehr nüchtern. Allerdings hatten wir in der Schlussphase mit den langen Pässen der Leipziger unsere Probleme. Da haben wir so manches Kopfballduell verloren.“ Thomas Sobotzik: „An meinem Abschluss muss ich noch feilen. Aber ansonsten bin ich sehr zufrieden, ich habe mich im Angriff wohlgefühlt.“

Eintracht Frankfurt – VfB Leipzig 3:2 Eintracht: Nikolov, Houbtchev, Kutschera, Bindewald, Schur, Zampach, Janßen, Weber, Gebhardt (85. Wolf), Sobotzik, Epp (65. Mehic). VfB Leipzig: Ananiev, Maucksch, Edmond, Schößler, Ziukas (80. Wulftange), Däbritz (41. Werner), Mehlhorn (71. Opoku), Bancic, Heidrich, Kujat, Franklin Schiedsrichter: Wack (Gersheim). Zuschauer: 19.000 Tore: 1:0 Weber (30.), 2:0 Houbtchev (40.), 2:1 Heidrich (65.), 2:2 Kujat (75.), 3:2 Weber (77.).