EINE REISE NACH ATHEN Bericht zur Studienreise im Rahmen des Seminars „Einführung in die politische Systemanalyse: die athenische Demokratie“; mit Prof. Dr. Minkenberg, Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)

Sommersemester 2005

Blick auf Athen und die Akropolis

“Lysipp dichtet: Hast du Athen nie gesehen, bist du ein Holzklotz, sahst du die Stadt und bist ihr nicht verfallen, ein Esel, gefiel sie dir und du gehst fort, ein blöder Packesel.“ Herakleides Kritikos, 3. Jh. v. Chr. (zitiert in: Goette, H.R./Hammerstaedt, J.: Das antike Athen. Ein literarischer Stadtführer. München: Beck, 2004, S. 20)

Inhalt

Anreise - Dienstag, 12. Juli 2005…………………………………….. 4

Akropolis und Pnyx - Mittwoch, 13.Juli 2005………………..….… 6

Museum und Workshop I - Donnerstag, 14. Juli 2005………..…. 11

Workshop II und Agorá - Freitag, 15. Juli 2005…………….…….. 13

Thorikos, Kap Sounion – Samstag, 16. Juli 2005……………….….. 19

Abreise – Sonntag, 17. Juli 2005…………………………………...... 24

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Übersichtskarte vom antiken Athen1

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Quelle: Connolly, P./Dodge, H.: Ancient City. Live in Classical Athens & Rome. Oxford University Press, 2001, S. 88-89

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Anreise - Dienstag, 12. Juli 2005 Die Anreise der Gruppe erfolgt anarchisch mit den individuell gewählten Verkehrmitteln, per Linienflug von Tegel, per Billigflug von Schönefeld, mit Bahn und Schiff. Im „Hotel Exarchion“ am gleichnamigen dreieckigen Platz im Stadtviertel Exarchia, gegenüber dem steil aufragenden Lykabettos Hügel, treffen am Abend die verschiedenen Grüppchen nach und nach ein. Das Hotel ist schlicht, macht aber einen sehr angenehmen und gut organisierten Eindruck, sogar einige PCs mit Internet-Anschluss für Gäste sind vorhanden. Nach einem gemeinsamen Begrüßungstrunk etwa der Hälfte der Reisegruppe in einem Café am Platz trifft sich Herr Minkenberg mit seinem griechischen Kollegen George Mavrogordatos zum Abendessen im Hotel Exarchion „Athinaikon“, einem Restaurant in der Themistokleous Straße, wo man frittierte Sardellen, Muscheln und das ominöse „amelitato“ zu sich nimmt und einzelne geplante Aktivitäten der Gruppe, insbesondere die gemeinsamen Seminarveranstaltungen an der Universität von Athen, bespricht. Um Mitternacht – die Gruppe ist fast vollständig anwesend – findet wie angekündigt dann in dem Café am Platz die Vorbesprechung für die Veranstaltungen der Woche statt. Auf ein gemeinsames Ziel für den am Samstag stattfindenden Ausflug in die Umgebung Athens wollte man sich noch nicht festlegen, die Entscheidung dafür sollte einen Tag später gefällt werden.

Der Hephaistos-Tempel bei Nacht

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Blick auf die Akropolis

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Quelle: Connolly, P./Dodge, H.: Ancient City. Live in Classical Athens & Rome. Oxford University Press, 2001, S. 63

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Akropolis und Pnyx - Mittwoch, 13.Juli 2005

Blick auf die Akropolis vom Pnyx-Hügel

Der erste Morgen in Athen. Die Gruppe trifft sich, erstmals vollständig, um 9 Uhr zum Frühstück, nachdem der letzte Teilnehmer erst um 2 Uhr früh im Hotel angekommen war. Auf der Tagesordnung für diesen ersten Vormittag steht gleich zu Beginn das Wahrzeichen Athens, um das wohl kein Athenbesucher umhinkommt: die Akropolis. Am Fuße des Heiligen Felsens wartet schon Reinhard Senff, der zweite Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Athen, auf uns, der sich bereiterklärt, uns zum wohl berühmtesten Ort Athens hinaufzuführen. Wir nähern uns dem Eingang langsam aufsteigend an, doch Auf dem Weg zur Akropolis

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als wir dann plötzlich auf der Treppe vor den Propyläen stehen, sind wir doch überrascht und beeindruckt. Die Propyläen waren Teil des Bauprogramms des Perikles und wurden zwischen 437 und 432 v. Chr. errichtet. Der antike Reiseschriftsteller Pausanias bemerkt hierzu in seinen Aufzeichnungen aus der Mitte des 2. Jh. n. Chr.:

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Propyläen3

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Quelle: Connolly, P./Dodge, H.: Ancient City. Live in Classical Athens & Rome. Oxford University Press, 2001, S. 56-57

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„Die Propyläen haben ihr Dach aus weißem Marmor und waren noch bis in meine Zeit an Stattlichkeit und Größe der Marmorblöcke unübertroffen“ (zit. in Goette/Hammerstaedt, a.a.O., S. 25). Abgesehen vom Dach gibt es eine nicht zufällige Ähnlichkeit mit dem Brandenburger Tor in Berlin. Durch den mittleren, den breitesten, Durchgang zwischen den Säulen findet man Einlass zur Akropolis. Der überwältigende Eindruck dieser Die Propyläen mächtigen 2500 Jahre Bauten wird nur dadurch getrübt, dass man gleichzeitig das Gefühl hat, auf einer riesigen Baustelle zu stehen. In der Tat erklärt Herr Senff, dass sich die Bauarbeiten noch länger hinziehen werden, zum einen weil die Prozesse des Wiederaufbaus sehr aufwändig sind (so werden zum Beispiel Steinblöcke mit einem LASER-Verfahren genau ausgemessen, um herauszufinden, welcher Stein auf bzw. neben welchem gebaut war); zum anderen aber auch, weil die Stadt Athen seit der Ausrichtung der Olympischen Spiele solche Das Erechtheion Projekte auch nicht mehr aus der Portokasse bezahlt. Herrn Senffs Ausführungen sind sehr ausführlich, deswegen sollen im Folgenden nur zwei Highlights vorgestellt werden. Das Wahrzeichen aller Wahrzeichen ist natürlich der Parthenon-Tempel. Er war auch der zentrale Teil des perikleischen Bauprogramms und wurde als Nachfolgebau des 480 v. Chr. von den Persern zerstörten alten Athene-Tempels zwischen 448 und 431 v. Chr. gebaut. Obwohl Perikles Demokrat durch und durch war, nutzte er in dieser Sache seine starke Position, um auf den Tempelbau Einfluss zu nehmen. Die dorische Säulenordnung drückte nach Herrn Senff in Athen Modernität und Demokratie aus, während die ionische Säulenordnung (wie beim Niketempel) eher Tradition und Religion verkörperten. Beide Ordnungen sind in dem Gebäude anzutreffen: Wie die Propyläen verbindet

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auch der Parthenon eine dorische Schlichtheit des Äußeren mit ionischem Schmuck im Inneren. Der Parthenon-Tempel mit Gruppe

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Der religiöse Bezug des Parthenon ist daher eigentlich ein auf den Staat bezogener: Der Tempel ist der Göttin Athena geweiht, die aber gleichzeitig die Schutzgöttin Athens war und damit auch die polis, also die demokratische Ordnung des Stadtstaats repräsentierte. Darüber hinaus hatte er die eindeutig politische Funktion, den Staatsschatz der Athener zu beherbergen. Das 12 m hohe Standbild der Stadtgöttin im Parthenon war nach Auskunft des Perikles mit 40 Talenten (ca. 1050 kg) reinem Gold bedeckt, das sich vollständig abnehmen ließ, um im Notfall den Krieg zu finanzieren (Thukydides, Der peloponnesische Krieg, 2. Buch, 13, 2-5). Auffallend ist auch die architektonische Präzision und Raffinesse des antiken Baus: Der Parthenon ist nicht auf gerader Fläche, sondern bewusst auf einer gewölbten Platte gebaut und man wird an dem ganzen Bau keine zwei völlig geraden Linien finden. Diese sogenannte Enthasis-Schwellung, die sterile Geraden verhindert, erweckt den Eindruck, der Tempel sei ein spannungsvoller Organismus, nicht eine leblose Anhäufung von Marmorsteinen. Es ist wirklich erstaunlich, wie komplexe architektonische Ideen die damaligen Baumeister schon entwickelten. Nach einigen Stunden auf der Akropolis – die Mittagssonne stand inzwischen schon hoch am Himmel – waren wir froh, in das klimatisierte Akropolis-Museum gehen zu können. Dort machte uns Herr Senff noch auf einen interessanten Wandel aufmerksam, der das demokratische Denken Athens verdeutlicht: Während vor dem demokratischen Wandel viele Adelsmänner zur Manifestation ihres Reichtums gerne individuelle Darstellungen von sich in Stein hauen ließen, kam diese Ausdrucksform im demokratischen Zeitalter zunehmend außer Mode. Es wurden von reichen Bürgern nach wie vor Denkmäler gestiftet, nun aber waren dies Statuen, die die Stadtgöttin Athena oder andere Gottheiten darstellten. Individuelle Abbildungen Weihrelief mit der nachdenklichen Athene wurden schnell als persönlicher Machtanspruch interpretiert und das war dem Ansehen eines reichen Bürgers alles andere als förderlich, dem ja schon aufgrund seines Reichtums stärkeres Misstrauenden entgegengebracht wurde. Nach dem Abstieg von der Akropolis verspürten wir das übliche mittägliche Verlangen nach Nahrung. Also wurde beschlossen, sich zu trennen und zwei Stunden später am Aufstieg zum Hügel der Volksversammlung, der den Namen Pnyx trägt, zu treffen. Gut genährt begann um 15.00 also der Aufstieg. Obwohl es sich um einen langen und damit eher flachen Anstieg handelte, kam man auf Grund der Athener Temperaturen ins Schwitzen.

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Die Pnyx ist ein 110m hoher Hügel, auf dem zwischen dem 6. und 4. Jahrhundert v. Chr. die athenische Volksversammlung, ekklêsía genannt, tagte. Es wurde über Gesetze genauso wie über Krieg und Frieden entschieden, wichtige Entscheidungen erforderten die Anwesenheit von mindestens 6.000 athenischen Bürgern. Die Pnyx mit Rednerpodest (bêma)

Dazu gehörte beispielsweise die Verbannung eines Bürgers, der nach der Meinung der Mehrheit zuviel individuelle Macht angehäuft hatte und somit zu einer Gefahr für die Demokratie werden könnte, für einen Zeitraum von 10 Jahren. Nach dem benutzten Abstimmungsmittel, nämlich Tonscherben, in die der Name des zu Verbannenden eingeritzt wurde, wird diese Methode als ostrakismós bekannt geworden. Vom Ensemble der Pnyx sind nur noch die in Fels gehauene Rednertribüne sowie ein Zeusaltar erhalten geblieben. Der eigentliche Ver-

Eine kleine Volksversammlung auf der Pnyx

sammlungsraum ist noch zu erkennen, auch wenn es nicht einfach ist, sein Fassungsvermögen zu bestimmen. Hier-zu existieren auch in der wissenschaft-lichen Literatur viele verschiedene, teilweise gravierend voneinander abwei-chende Angaben. Die Gruppe ent-schied sich, das Ganze selbst mal in einem Experiment vor Ort zu untersuchen. Es wurden zwei Redner und ein Versammlungsleiter bestimmt, die sich auf die Rednertribüne begaben, der Rest der Gruppe verteilte sich über die Versammlungsfläche. Nun stimmten wir nach den Reden darüber ab, wohin uns der am Samstag (16.07.05) geplante Tagesausflug führen sollte. Bei dieser Untersuchung

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traten doch einige interessante Erkenntnisse auf: Es war für uns kaum vorstellbar, dass unter dieser relativ schlechten Akustik und einer anwesenden Menge von 6.000 oder mehr Menschen eine klare geordnete Debatte möglich war. Vielleicht waren die alten Griechen auch nur um einiges disziplinierter als die Studenten von heute. Es war allerdings schon ein tolles Gefühl, an dem Ort eine Debatte zu führen, wo schon große Männer der Geschichte wie Perikles die Demokratie praktiziert hatten. Vor dem Abstieg genossen wir noch den Ausblick vom Hügel auf die Insel Salamis, die durch eine Seeschlacht zu Ruhm gelangt ist, auf der einen, und den Hügel der Akropolis auf der anderen Seite. Der Anblick wirkte wie gemalt, fast schon ein bisschen unwirklich. Nach dem Abstieg suchte die Gruppe wie so oft ein Café auf und erholte sich von den Strapazen der Aufstiege des Tages.

Museum und Workshop I - Donnerstag, 14. Juli 2005 Auch am Vormittag des dritten Tages in Athen steht uns Herr Senff zur Seite und führt uns insgesamt vier Stunden durch das Archäologische Nationalmuseum, dessen Bestände eine fast vollständige Archäologie und Kunstgeschichte der griechischen Antike darstellen. Dieses Museum ist nicht nur wegen des Standorts Athen eine Das Archäologische Nationalmuseum Besonderheit unter den großen Museen mit Antikensammlungen: „Zwar besitzen auch das Britische Museum, der Louvre, das Pergamonmuseum oder die Eremitage berühmte griechische Antiken. Doch ist deren genauer Fundzusammenhang fast immer unbekannt, denn sie gelangten zumeist schon im 18. oder 19. Jahrhundert in Privatoder Museumsbesitz oder kamen später durch regelrechten Kunstraub hinzu. So ist bei vielen Exponaten jener Sammlungen das ursprüngliche

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Ambiente und damit der Lebenszusammenhang, in dem die Dinge standen, kaum mehr rekonstruierbar. Anders bei den allermeisten Antiken im Athener Nationalmuseum: Sie wurden bei offiziellen und seit Beginn des 20. Jh. zumeist auch wissenschaftlich dokumentierten Ausgrabungen zutage gefördert. So vermitteln sie ein historisch vielfältigeres und exakteres Bild und lassen sich umgekehrt auch detaillierter und lebensnäher interpretieren“ (Schneider, L. /Höcker, C.: Griechisches Festland. Antike und Byzanz, Islam und Klassizismus zwischen Korinthischem Golf und nordgriechischem Bergland. Köln: Dumont, 1996, S. 150f.). Auf unserem Rundgang sehen wir u.a. die Goldmasken aus Mykene, Vasen aus der geometrischen Zeit, Grabmale und deren Vereinfachungen über die Jahrhunderte. Neben den großen Schätzen wie die Bronzestatue des Blitze

Die Bronzestatue des Zeus

schleudernden Zeus (um 450 v. Chr.) oder das hellenistische Bronzepferd mit seinem Jockey (4. Jh. v. Chr.) interessieren uns auch die kleinen Dinge am Rande, wie die Stimmsteine, welche bei Abstimmungen benutzt wurden, oder Porträts von Kaisern, Priestern und Beamten aus römischer Zeit. In der Pause am Nachmittag Stimmsteine zerstreut sich die Gruppe und geht ihren diversen Vergnügungen nach, um sich dann gegen 18 Uhr in einem Seminargebäude der Universität Athen in der Xenofontos- Straße 4 nahe dem Syntagma-Platz für den ersten gemeinsamen Viadrina-Athen Workshop zusammen zu finden. Hier treffen wir auf Herrn Mavrogordatos und seine Studentengruppe. Reihum stellen die Teilnehmer unserer Gruppe ihre Referatsthemen und –thesen, die sie bereits im Seminar in Frankfurt (Oder) präsentiert haben, vor, nur diesmal auf englisch und unter den kritischen Augen eines griechischen Experten auf dem Gebiet der athenischen Demokratie. Die Themen umfassen die Herausbildung der athenischen Demokratie (Brombeiss), die Prinzipien der Volksherrschaft (Reiss/ Wotka), die Rolle des

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Der Workshop I mit Herrn Mavrogordatos

Gleichheits- und des Freiheitsgedankens (Causse/Kaeßner), das Theater als Element der Politik (Piazza), die Funktionsweisen der Volksversammlung (Benbenek), die Rolle des Rates, der boulé (Ansorge) sowie die Baupolitik auf der Akropolis (Feske). In der anschließenden Diskussion weist Herr Mavrogordatos dann auf die Bedeutung der aristophanischen Komödien als einzigartige Schriftquelle von Kommentaren über die damaligen politischen Verhältnisse hin. Er unterstreicht, dass die Macht des Volkes vor allem in der Entscheidungsgewalt in wichtigen Gremien (Volksversammlung, Gerichte) und in wichtigen Fragen, weniger im Zugang zu bedeutenden Ämtern zu suchen ist. Auch gab es, so der griechische Experte, bereits damals eine Unterscheidung von privat und öffentlich und eine damit einhergehende Liste von noch heute modern anmutenden Grundrechten wie der Schutz des Privathauses, das Verbot der Folter (außer von Sklaven), das Versammlungsrecht, die Die Gruppe im Restaurant Meinungsfreiheit und das Recht auf Privateigentum. Schließlich könne man sogar von einem gewissen Grad an Religionsfreiheit sprechen, wenn man berücksichtige, dass z.B. die Metöken das Recht hatten, Altäre auch für nichtgriechische Götter zu errichten. Uns fällt in der Diskussion auf, dass Herr Mavrogordatos sehr zugespitzte Positionen einnimmt und dadurch lebhafte Reaktionen unter den Teilnehmern provoziert. Von griechischen Studierenden erfahren wir, dass griechische Dozenten oft extreme Positionen einnehmen, um die Diskussion voranzutreiben, die Studierenden zu fordern und auf mögliche Schwachstellen in der Debatte hinzuweisen. Nach langer Diskussion – der Workshop dauert über zweieinhalb Stunden – ist es Zeit für das Abendessen. Im nahegelegenen Restaurant „Diros“ werden wir mit einem breiten Angebot griechischen Essens versorgt, auch Wein und Bier fließt. Wohlgenährt kehren wir am späten Abend in das Hotel zurück oder in nahe gelegenen Bars am Exarchion-Platz ein. Die Professoren Minkenberg & Mavrogordatos

Workshop II und Agorá - Freitag, 15. Juli 2005 Am nächsten Morgen finden wir uns am Vormittag zum zweiten Workshop mit Herrn Mavrogordatos im Seminargebäude in der Xenofontos ein. Auf der

15 Die Propyläen

Tagesordnungspunkt steht das Thema „Questioning Athenian Democracy - discussion of students´ questions“.

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Übersichtskarte der Agorá

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Quelle: Connolly, P./Dodge, H.: Ancient City. Live in Classical Athens & Rome. Oxford University Press, 2001, S. 27

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In seinem Vortrag erklärte uns Herr

Die Agorá im Panorama

Mavrogordatos die athenische Demo-kratie vor allem als eine männliche Milizdemokratie: Der Ausbau der Flotte führte zur Miteinbeziehung der Theten in den Militärapparat, die nun als Ruderer eingesetzt wurden. Somit erlangte auch die vierte Klasse ein nicht unerhebliches Maß an politischer Bedeutung. Im Anschluß wurden Fragen diskutiert, wie: „Welche Motivation hatte ein Ausländer, nach Athen einzuwandern?“, oder „Wie fand das demokratische Prinzip ‚Gleichheit’ seine reale Umsetzung, wo doch tatsächlich soziale Ungleichheit in der Gesellschaft herrschte?“. Laut Mavrogordatos war die Stadt Athen eine wirtschaftliche und kulturelle Attraktion, ein Magnet für Kaufleute und Kosmopoliten: „Foreigners wanted to make money in Athens.....furthermore they were fascinated by the glamour of the city.“ (Mavrogordatos, Workshop an der Universität Athen, 15.Juli 2005). Zur Frage der Gleichheit meint Herr Mavrogordatos, dass dieses Thema sehr umfangreich sei und es mehrere Bücher darüber gebe. Ferner erklärte er, dass die Menschen trotz der Teilung in Reiche und Arme alle politisch gleichberechtigt gewesen seien. Außerdem mußte

Die Agorá und der Hephaistos-Tempel

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die reiche Klasse einen beträchtlichen Teil ihrer Einnahmen versteuern; oder um es mit anderen Worten zu formulieren: „...they milked the rich...“(Mavrogordatos). Nach der Mittagspause, einer hervorragenden Gelegenheit zum Ausruhen oder Geschäftebummeln, treffen wir uns mit Herrn Nikos Pappas, einem griechischen Stadtführer, der uns auf die Agorá und das ihr angeschlossene Museum im Gebäude der Stoa des Attalos führt. Dieses wurde 1955 von amerikanischen Archäologen originalgetreu Die Gruppe mit Nikos Pappas rekonstruiert. Der ursprüngliche Bau entstand um 150 v. Chr. und wurde 267 n. Chr. zerstört. Die 116 m lange und 20 m breite zweigeschossige Säulenhalle beherbergte in der Antike eine Ladenreihe. Das heutige Museum stellt Funde des 4. Jahrtausends v. Chr. (Junge Vorsteinzeit) bis 400 n. Chr. aus. Die Ausgrabungen auf der Agorá begannen interessanterweise erst im 19.Jh., eingeleitet durch griechische Archäologen und das DAI (Deutsches Archäologisches Institut). Wir bestaunten unter anderem das Grab einer Frau, die unter einem Felsen im ehemaligen Zentrum bestattet worden war. Der Grabstätte waren Güter (Schmuck, Schmuckdose etc.) beigelegt. Die Dorer aus dem Norden haben als innovative Bestattungsart die Verbrennung der Toten in

Die Attakos-Stoa mit Agorá Museum

Attika eingeführt.

Weil man die Vasen in geometrische Vasen füllte, bezeichnet man diese Zeit auch als geometrische Epoche. Säuglinge wurden ebenfalls in Tongefäßen beerdigt, jedoch nicht verbrannt. Besonders interessant war die

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Betrachtung der Tonscherben des Scherbengerichts, die als Stimmzettel dienten. Der Ostrakismos fungierte als politische Waffe der ekklêsía, die auf diese Weise andere Bürger für zehn Jahre aus dem Land verbannen konnte. Jeder staatliche Beamte war mit einem steinernen Ausweis ausgestattet. Dieser war nicht nur Legitimationsgrundlage, er war insbesondere den Richtern hilfreich, um die Anwesenheit bei Prozessen und bei der gerechten Auswahl durch Losverfahren (Losmaschine für die Richterwahl) zu beweisen. Tonscherben/ Stimmzettel

Brunnenwasser bewahrten die Athener in sogenannten „Kratiras-Gefäßen“ aus Ton auf, welches sie mit 1/4 Anteil an Wein desinfizierten und auf diese Weise trinkbar machten. Nach Herrn Pappas’ Auffassung waren in der klassischen Zeit 30.000 – 40.000 männliche erwachsene Athener mit dem vollen Bürgerrecht ausgestattet. Die Agorá war der Mittelpunkt und das Zentrum der Begegnung. Hier, an den Ständen, in den Läden und Werkstätten, wurde philosophiert, geschwatzt und geklatscht. Das Politisieren gehörte zweifellos zu den Haupttätigkeiten der Athener, die sich hier trafen. Isokrates bemerkte dazu in einer Rede auf dem Areopag um 355 v. Chr.: „...wir sitzen in den Werkstätten herum, nörgeln über die Verhältnisse und schimpfen, dass wir noch nie in der Demokratie schlechter regiert wurden“ (zit. in Goette/Hammerstaedt, a.a.O., S. 109). Die Säulenhalle der Stoa des Zeus Eleuthesos aus dem 5.Jh., einst der Lieblingsort von Sokrates, wird heute von einer U-Bahnstrecke durchbrochen. Wahrscheinlich am westlichen Ende der mittleren Stoa befand sich ein beliebter Treffpunkt: ein 16 m langes Podest, auf dem seit den Zeiten des Kleisthenes 10 Bronzestatuen der Blick auf Agorá und Akropolis mythischen Helden der 10 Phylen Athens aufgestellt waren. An dessen Seiten hingen hölzerne Schilder, an welche allgemeine Informationen (Ankündigungen/ Veröffentlichungen/ Gesetze/ Vorschläge/ Preise) für die Bürger angebracht waren. Dieses „schwarze Brett“ diente auch dazu, dass jeder Bürger die Tagesordnungspunkte der Volksversammlung in Vorfeld einsehen konnte. Die Regierungsgebäude auf der Agorá, beispielsweise das Ratsgebäude (Bouleuterion), waren in ihrer Baustruktur im Gegensatz zu den Bauten auf der Akropolis sehr schlicht gehalten.

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Im Bouleuterion untergebracht war auch der Schlüssel zum Staatsschatz auf der Akropolis, dessen Aufbewahrung täglich innerhalb der amtierenden Phyle durch Losvergabe rotierte. Diese große Ehre und Verantwortung durfte einem Bürger jedoch nur einmal im Leben zuteil werden. Zuletzt begutachten wir den Tempel des Hephaistos: er wurde in der Zeit von 460 - 415 v. Chr. erbaut und ist der besterhaltene Tempel Griechenlands. Das Besondere an ihm ist, dass er vollständig aus parischem Marmor gebildet ist, ein qualitativ sehr hochwertiger Stein, der erst bei 3,5 cm durchscheint. Zum Vergleich: 80-90% des Baumaterials auf der Akropolis besteht aus pentelischem Marmor - dieser scheint allerdings bereits bei 2,5 cm durch. Vom 7.Jh. bis ins Jahr 1837 hinein diente der Tempel als Kirche, danach als erstes Archäologisches Museum Athens. Auf diese Weise entkam er immer dem Abriss. Bis heute stehen alle seine 34 dorischen Säulen aufrecht. Diese tragen ein vollständig erhaltenes Gebälk und den größten Teil des Daches. Unweit der Agorá, auf dem Gelände des römischen Forums, befindet sich der Turm der Winde, mit dessen Betrachtung wir unsere Führung abschlossen. Entstanden im 2. Jh. v. Chr. diente der fast 13 m hohe, achteckige Turm als Uhr, Wetterwarte und evtl. sogar als Planetarium. Sein Relieffries zeigt die als Götter dargestellten acht Windrichtungen, auf die eine auf dem Dach installierte Wetterfahne deutete. An den Der Turm der Winde Außenseiten des Turms waren Sonnenuhren angebracht. Innen befand sich eine komplizierte Wasseruhr, die für eine exakte Zeitmessung auch bei Nacht und schlechtem Wetter sorgte. Mit einem Frappé lassen wir einen ereignisreichen und geschichtsträchtigen Tag auf den Spuren der Antike ausklingen...

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Thorikos, Kap Sounion – Samstag, 16. Juli 2005

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Übersichtsplan von Thorikos

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Quelle: Schneider, L./ Höcker, C.: Griechisches Festland. Antike und Byzanz, Islam und Klassizismus zwischen Korinthischem Golf und nordgriechischem Bergland. Köln: Dumont, 1996, S. 167 und 163

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Rekonstruktionszeichnung: Blick von Norden auf das Poseidon-Heiligtum von Sounion

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Am Morgen laufen wir gleich nach dem Frühstück zum Busbahnhof, wo wir den Bus nach Lavrio, eine kleine Stadt etwa 60 km südlich von Athen, nehmen. Dort befanden sich im Altertum die für die wirtschaftliche Macht Athens bedeutenden Silberminen. In Laurio machen wir einen Zwischenhalt, um uns in einem Museum der Stadt zu erkundigen, wie wir am besten zu den Silberminen kommen. Die Bergwerkreste existieren tatsächlich, liegen aber zu weit vom Ort entfernt, in den Bergen und Wäldern 8 km südlich von Laurio, um sie zu Fuß zu erreichen. Busse verkehren dorthin nicht. Daraufhin entscheiden wir uns, zuerst das nicht fernliegende Theater von Thorikos, genauso wie die archäologische Stätte Thorikos zu besichtigen und später mit dem Bus zum Poseidontempel am Kap Sounion zu fahren. Bevor wir den nächsten Bus nehmen, können wir den kleinen Markt der Stadt auf dem Weg sehen, wo frische exotische Meeresfrüchte und Fleischwaren angeboten werden. Man kann den Unterschied zwischen Lavrio und Athen deutlich spüren. Von dort fahren wir alsbald wie geplant zum Theater weiter. In Thorikos empfängt uns der Verfall. Der Ort – mehr als eine Ruinenstadt ist es nicht – liegt abseits der Straße an einem Hang. Hier gab es wohl einmal Die Ruinen des Theaters von Thorikos so etwas wie eine touristische Erschließung, aber das muss lange hergewesen sein. Der rostige Zaun um das Theater steht noch, aber der Eingang ist offen, das Eingangshäuschen vergammelt. Das Theater von Thorikos befindet sich direkt an der Küste, zwischen Meer und mediterraner Natur. Als wir mittags dort ankommen scheint die Sonne und den einzigen Schattenplatz finden wir unter einem Olivenbaum mitten im ursprünglichen Orchester. Man kann sich gut vorstellen, wie das Theater ursprünglich aussah, denn die Ruinen sind noch ziemlich gut gehalten dafür, dass es eines der ältesten

Der Blick vom Theater

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Theater Griechenlands ist. Es wurde in seinem jetzigen Aussehen im 4. Jh. v. Chr. gebaut, die ältesten Strukturen stammen wohl aus dem 6 Jh. v. Chr.. Die Gruppe betritt neugierig die Ruinen des Theaters, um über die Sitzplätze zu laufen und um einen Blick auf das schöne Meer und das Theater zu werfen. Der Ort ist absolut leer. Man kann nur die Landschaft der Umgebung sehen und die Wärme spüren. Besonders interessant ist die Entdeckung von Becken aus Stein an der Stelle, wo sich theoretisch das ehemalige Parados befand. Laut unserer Die Gruppe auf den Stufen des Theaters Spekulation wurden diese Becken für das Färben oder Waschen in späteren Zeiten genutzt. Aber leider befinden sich nicht viele Informationen über das Gebiet vor Ort. Aber der Anblick lohnt sich trotzdem. Später, während manche von uns zeichnen, schreiben oder die Umgebung genießen, bricht ein Teil der Gruppe weiter zu den Bergen auf, um die Ruinen der antiken Bergarbeitersiedlung zu suchen. Neben dem Theater am Hang stoßen wir auf alte verfallene Grundmauern und Brunnen. Das könnten die Behausungen der Bergarbeiter der Silberminen gewesen sein, die teils freie Bürger, teils Sklaven waren. Die Anlage der Silberminen, die Herr Minkenberg weiter im Inland im Wald vermutete, muss von ungeheurem Ausmaße gewesen und der Feuerschein schon von weiter Ferne aus, also auch von den Ruinen und dem Theater aus zu sehen gewesen sein. Es ist übrigens sehr wahrscheinlich, dass wir es mit den Ruinen mit einer Mischung aus Originalmauern und neueren An- und Umbauten zu tun hatten, denn im Mittelalter wurden alte Gebäude häufig weitergenutzt. Da Herr Minkenberg weiter oben am Berg einen vielversprechenden „Stolleneingang“ entdeckt hat, machen sich einige von uns dorthin auf den Weg, um vielleicht doch noch einen Eingang zur Silbermine zu entdecken. Nach einem mühsamen Aufstieg müssen wir jedoch feststellen, dass dem wahrscheinlich nicht so war. Was wir finden, sind ein Hohlraum mit Kalksteinen und löchriger Holzabdeckung sowie weiteres unterschiedliches Material

Der Eingang zum Kuppelgrab

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unterschiedlichen Alters (u.a. finden sich dort auch Inschriften à la „Mike was here, 1984“, die älteste stammt von 1802). All das passt nicht zu unserer Vermutung, dass es sich um einen Eingang zu einer alten Silbermine handelt. Allerdings weist der Standort und die Anlage darauf hin, dass es sich um eines der achäischen Kuppelgräber handelt, von denen Reiseführer berichten (Schneider/Höcker, a.a.O., S. 166f.) Vor dem Abstieg – für den wir übrigens einen weitaus angenehmeren Weg wählen – erfreuen wir uns noch an der sensationellen Aussicht. Der letzte offizielle Teil unserer Reise führt uns nun zum Kap Sounion. Die mehrstündige Fahrt dorthin lässt alle Postkartenklischees Griechenland aufleben. Mediterrane Pflanzengruppen – hauptsächlich Palmen – säumen den Weg und werden ergänzt durch weiß verputzte Häuser mit blauen Fensterläden. Schließlich erreichen wir das Kap mit dem Poseidon Tempel an seiner Spitze. Frei von touristischer Hetze Die Gruppe beim Essen nehmen wir die kulinarischen Möglichkeiten des angeschlossenen Restaurants wahr. Vor allem griechische Speisen werden serviert, weil bestellt, und gut bewertet. Gute Noten bekommen vor allem das Moussaka sowie der klassisch griechische „russische“ Salat und die mit Reis gefüllten Weinblätter. Nach dem Essen wenden wir uns dann dem Tempel zu. Die Touristenbroschüre verweist auf das Tempelensemble, den gesamten Tempelbezirk, gelegen „an der äußersten Südostspitze Attikas, auf einer 60m über dem Meer empor springenden Landzunge, als ein Heiligtum, das schon seit der Antike einen wichtigen Kontrollpunkt für den Schiffsverkehr innerhalb des saronischen Golfes bildete, dem also neben der religiösen auch die Bedeutung eines Grenzpostens zukam.“ Weiter spricht der Reiseführer von einem ersten Steintempel, der aus Poros bzw. Tuffstein im 6. Jahrhundert v. Chr. auf Sounion errichtet, jedoch 480 v. Chr. nach dem Einfall der Perser zerstört wurde. „Die Ruinen, die wir heute an gleicher Stelle betrachten können, stammen von dem Poseidon Tempel, der zwischen 444 und 440 v. Chr. erbaut wurde; also zeitgleich mit dem Parthenon von Athen.“ Hier schloss sich also auch der zeithistorische Kreis unserer Reise. „Umgeben wird der heilige Bereich im Norden und Westen von einer kleineren Mauer, dem Peribolos, von dem noch Reste der Grundmauer erhalten sind. Nur über bestimmte Eingangstore, den Propyläen, gelangte man zu dem Heiligtum,

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das sich auf einer künstlich aufgeschütteten Terrasse befindet. Heute erinnern nur noch zwei Säulenstümpfe aus Porosstein und eine Rampe an den ehemaligen, mit Marmor ausgekleideten Zugangsbereich der Kultstätte.“ Der Poseidon-Tempel von Sounion

Auffällig ist der gute Zustand der Reste des Tempels. Ohnehin befinden sich alle Bauwerke, denen eine große touristische Aufmerksamkeit zukommen, in gutem Zustand. Offenbar wurde das auf besondere Weise bei der Agorá, die wir Tage zuvor besucht hatten. Einer Bausünde der 30er Jahre war es zu verdanken, dass dieser für die Athener Gesellschaft so wichtige Platz durch eine Bahntrasse bis heute getrennt ist. Davon steht der eine, deutlich größere, Teil im ständigen Mittelpunkt des touristischen Kulturverkehrs. Frei zugänglich, ohne Absperrzaun und Flatterband begrenzt, waren alle antiken Relikte dort unbeschädigt und ungeschändet. Der andere weitaus kleinere Teil der Agorá – schwerer zugänglich und nicht so interessant – war dagegen offensichtlich seit Jahren Ziel von Vandalismus und „überschäumender Kreativität“ einiger mutiger Graffitikünstler gewesen. Dem Poseidon Tempel war dieses Schicksal also erspart geblieben – klar erkennbar für uns, als wir ihn besichtigen. Nach der Besichtigung finden wir uns dann zu einer letzten gemeinsamen Auswertungssitzung auf einem Felsen über dem blauen Meer zusammen. Herr Minkenberg nutzt die Gelegenheit, um sich bei Vera Vysiotis zu bedanken, die maßgeblich an der Organisation der Exkursion vor Ort beteiligt war. Er wertet die gemeinsame Exkursion im Großen und Ganzen als Erfolg – vor allem in Anbetracht der Erstmaligkeit dieser Unternehmung. Einige Studenten geben ihr nunmehr plastisches Bild der damaligen Athener Verhältnisse zur Kenntnis. Klar ist, welchen Einfluss die Örtlichkeiten und die materiellen Umstände auf das Gelingen der athenischen Demokratie hatten. Nach dem Abschlussgespräch und nachdem wir vom Felsen geschickt werden, weil wir uns außerhalb der Begrenzung befunden haben, kommen wir dann in den Genuss des „eigentlichen“ Reizes Kap Sounions, den laut Reiseführer „die Harmonie der malerischen Landschaft mit dem kunstvollen Bauwerk, was von den Touristen oft als Postkarten - Idylle

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bezeichnet wird und auch schon vor hundert Jahren Lord Byron (1788 – 1824), einem englischen Romantiker und Dichter, faszinierte und ihn regelrecht gefangen nahm“ ausmache. Dieser wollte sich, so weiter, „in dem Heiligtum verewigen und ritzte daher seinen Namen in eine der Säulen ein. Überhaupt war Griechenland seine zweite Heimat geworden, da er hier seine Inspiration hernahm, wie das unbestätigte Zitat: ‚Wenn ich ein Dichter bin, dann hat mich die griechische Luft dazu gemacht!’, verdeutlicht. Seine Liebe zu diesem Land ging so weit, dass er im Unabhängigkeitskrieg Griechenlands mitkämpfte und 1824 sogar in Griechenland (Mesolongi) an Malaria verstarb.“

Wir müssen – das sei vorweggenommen – niemanden auf dieser Reise zurücklassen. Wir nutzen die Gelegenheit, einmal den legendären Sonnenuntergang am Kap Sounion mitzuerleben. Nichts zuvor war zu viel versprochen. Die Sonne geht unter, wir steigen in den Bus nach Athen, lassen den Tag ausklingen und genießen unsere gemeinsame Reise, die sich nunmehr ihrem Ende nähert.

Abreise – Sonntag, 17. Juli 2005 In der Nacht nehmen wir voneinander Abschied, denn am Sonntagmorgen besteht die Reisegruppe bereits nicht mehr. In aller Frühe ist ein Teil zum Peloponnes aufgebrochen. Die anderen vertreiben sich den Tag auf unterschiedliche Weise, treffen sich später noch einmal zu einem gemeinsamen Essen. Am Sonntagabend fliegt ein weiterer Teil nach Berlin zurück, der Rest kehrt in den folgenden Tagen in Raten heim.

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Wir bedanken uns bei allen, die uns diese Reise ermöglicht haben! Unser besonderer Dank gilt: der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, dem Förderkreis und dem AStA der Europa-Universität Viadrina

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Gruppenfoto vor der Akropolis

Dieser Bericht wurde zusammengestellt von Simon Brombeiss, Noémie Causse, Thomas Feske, Timo Kaeßner, Michael Minkenberg, Giovanna Piazza, Saskia Reis und Alena Wotka. Die Fotos wurden von Michael Minkenberg zur Verfügung gestellt. Das Layout stammt von Jenny Scheffel.

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