Frankfurt am Main

Eine kunstvolle NACHT erwartet Sie! Einmal im Jahr öffnen die Frankfurter und Offenbacher Museen zur kulturellen „Nachtschicht“. Rund 50 Museen und Kulturinstitutionen präsentieren zu ungewöhnlicher Zeit ein umfangreiches Kunstund Kulturprogramm.

Eine kunstvolle Nacht Die NACHT DER MUSEEN am Samstag, 26. April 2008

Neben Ausstellungen gibt es Kurzführungen, Musikevents, Tanz, Lesungen, Theater, Performances, Workshops, Partys und internationale Gastronomie. Rund 40.000 Besucher machen jährlich die NACHT zum Tag und gehen in zwei Städten auf Museumstour. Die Museen sind von 19.00 bis 2.00 Uhr geöffnet, die Partylocations bis 4.00 Uhr. Zu ihren jeweiligen Dauer- und Wechselausstellungen setzen die Museen die passenden Akzente und bieten Ihnen ein Kulturevent der besonderen Art: Neben Highlights der vergangenen Jahre wie dem spektakulären LufttanzTheater ANTAGON im Archäo-

logischen Garten und dem Deutschen Architekturmuseum, das wieder zu Gast im Knast im ehemaligen Polizeigewahrsam ist, gibt es eine Reihe neuer Entdeckungen. Erstmals dabei sind das Eintracht Museum, das Deutsche Albert-Schweitzer-Zentrum, die Evangelische Stadtakademie und die Volkssternwarte.

Fußballfreunde, Afrika-Fans, Ethiker und Sternenwächter, für jeden Geschmack das passende Pendant. Für Anhänger des satirischen Humors: Die FAZ präsentiert eine Ausstellung mit dem Karikaturistenduo Greser & Lenz.

Einmal bezahlen – alles sehen! Mit dem Ticket für zwölf Euro haben Sie freien Eintritt in allen teilnehmenden Museen und Ausstellungshäusern. Die Tickets sind in den Museen, bei der TouristInformation am Römerberg und am Hauptbahnhof sowie bei den bekannten Vorverkaufsstellen oder an der Abendkasse in den Museen erhältlich. Besitzer der Museumsufercard haben freien Eintritt.

Mit Bus und Bahn von hier nach da Kostenlose Shuttle-Busse bringen Sie von Museum zu Museum. Auch für die Fahrt zur Nacht der Museen bieten sich Busse und Bahnen an. Denn es gibt wohl kein Ausstellungshaus, das nicht gut an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen ist – allein das Museumsufer wird von zehn Linien bedient. Sie verkehren zumeist bis etwa 1.00 Uhr nachts. Und danach sind die Nachtbusse auf Achse, die für gute Verbindungen in nahezu alle Frankfurter Stadtteile sowie in viele Städte und Gemeinden des Rhein-Main-Gebietes sorgen. www.nacht-der-museen.de www.traffiQ.de www.nachtbus-frankfurt.de

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Das Museumsufer hat seine Geschichte – und seit wenigen Wochen hat es auch seine Linie: Der Bus 46 fährt zwar schon lange diesen Weg, kommt aber jetzt auch ganz markant als Museumsuferlinie daher. Das Museumsufer in den 60er Jahren. Foto: dpa

„Erlebnisraum“ Museumsufer wird 30 Im Jahr 1978 entwarf Kulturdezernent Hilmar Hoffmann das Museumsufer Nirgendwo sonst gibt es ein solches Ensemble an hochkarätigen Ausstellungshäusern – aber das noch nicht allzu lange. Erst seit 1990 besteht das einzigartige Frankfurter Museumsufer in seiner heutigen Form. Auch die offizielle Bezeichnung ist mit ihren knapp dreißig Jahren noch recht jung: Obwohl das Ufer den Beinamen „Museumsufer“ im Volksmund schon lange vorher getragen hat, wurde dieser erst mit der Beschilderung im Jahr 1978 offiziell. 1978 – das Jahr, in dem das Museumsufer aus der Taufe gehoben wurde. Zusammen mit dem damaligen Oberbürgermeister Walter Wallmann entwarf Kulturdezernent Hilmar Hoffmann das Konzept zum heutigen Ensemble links und rechts des Mains. Jahrelange Bemühungen, die Infrastruktur der Stadt „autogerecht“ zu gestalten und Banken anzulocken, waren vorangegangen. Nun sollte Frankfurt wieder eine „menschliche Stadt“ werden. Eine, die nicht nur die materiellen Bedürfnisse des Menschen befriedigen, sondern auch

den „Musen“ einen prominenten Platz einräumen sollte. „Eine lebendige Stadt braucht ein Zentrum, das durch Kultur geprägt ist“, war Hoffmanns feste Überzeugung.

Also lautete der Beschluss, neben den Neubauten – für das Deutsche Postmuseum etwa – auch einige dieser Patriziervillen zu Ausstellungshäusern umzufunktionieren.

Ein wichtiges Anliegen bei der Planung des Museumsufers war, den eigentümlichen Charakter der Sachsenhausener MainSilhouette beizubehalten. Die Stadt hatte sich aus Gründen des Denkmalschutzes ohnehin seit Längerem bemüht, die Gründerzeit-Villen am Schaumainkai mit ihren großen Gärten zu erhalten.

Den Anfang machten 1979 die Beschlüsse des Magistrates, die Villen 41 und 43 in das Filmmuseum und das Deutsche Architekturmuseum umzubauen – beide wurden 1984 fertiggestellt. Der im selben Jahr begonnene Bau des an die Villa Metzler angebauten Hauptgebäudes für das Museum für Angewandte Kunst

wurde 1985 vollendet. Um trotz all der Baumaßnahmen ein stimmiges Gesamtbild zu garantieren, entwickelte die Stadtplanungsagentur AS&P im Auftrag der Stadt ein Gesamtkonzept für das Museumsufer. Der „Speerplan“, so der Name des Konzeptes, ließ Großes erahnen: Insgesamt sollten bis zum Jahr 1990 drei der neun bereits bestehenden Museen erweitert werden, fünf neue Museen sollten hinzukommen.

Hat auf jeden Fall seine eigene Linie: das Museumsufer.

Die Buslinie 46 trägt den schönen Beinamen „Museumsuferlinie“. Nachdem nun die Bauarbeiten am Mainufer abgeschlossen sind, fährt sie auch tatsächlich wieder direkt am Museumsufer entlang.

Kultur, Platanen, Ebbelwoi

Im Jahr 1990 kamen die zahlreichen Neu- und Umbauten schließlich zu ihrem Abschluss: In jenem Jahr wurden die Erweiterungen von Liebieghaus und Städel, der Neubau des Museums für Kommunikation und das Museum für Moderne Kunst auf der anderen Mainseite fertiggestellt. Die Vollendung des Holbeinsteges im November markierte zugleich die Vollendung des Speerplans.

Die Museumsuferlinie 46 Es ist ein interessantes und vielfältiges Stück Frankfurt – das Museumsufer: Kultur pur, Natur mit mediterranem Flair, die berühmte Skyline im Blick und das gemütliche Ebbelwoi-Viertel um die Ecke. Genießen Sie die Fahrt mit der Museumsuferlinie 46 zum Schauen oder zum Museums-Hopping.

1985 eröffnet Bundespräsident von Weizsäcker das Museum für Kunsthandwerk. Foto: ISG Frankfurt.

Die Museumsuferlinie 46 Hauptbahnhof Hauptbahnhof Südseite

Untermainbrücke

Stresemannallee-/ Gartenstr.

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r Uh 18 bis Sa

Frankensteiner Platz

Schulstr.

m de Oppenheimer Heister-/ n je ga Siemenstr. Platz run fah Schweizer-/Gartenstr. m tu k r ma Otto-Hahn-Platz h Flo

Städel Baseler Platz

Eiserner Steg

Kultur, Platanen, Ebbelwoi...

Wasserweg

Sommerroute (1.5. – 5.10.)

Gerbermühle Kaiserlei

Heister-/Seehofstr. Mühlberg

Rudererdorf

Der Bus startet am Frankfurter Hauptbahnhof während der Woche tagsüber alle 20 Minuten, abends und am Wochenende halbstündlich zu ihrer Fahrt entlang der schönsten Museumsmeile Deutschlands. Gleich hinter der Friedensbrücke biegt sie auf das südliche Mainufer – das Museumsufer – ab. Nomen est omen: Die Haltestelle „Städel“ verspricht nahen Kulturgenuss. Von hier aus erreichen Sie schnell das Städel, das Liebieghaus mit der Sammlung alter Plastiken und das Museum Giersch, das sich der Präsentation regionaler Kunst verschrieben hat. Die nächste Haltestelle „Untermainbrücke“ liegt sogar in unmittelbarer Nähe von vier Museen: Museum für Kommunikation, Deutsches Filmmuseum, Deut-

sches Architekturmuseum und Museum der Weltkulturen. Von der Haltestelle „Eiserner Steg“ geht’s zum Museum für Angewandte Kunst, aber natürlich zu Fuß über den Eisernen Steg mit nur einem Katzensprung auch zum Römer. Vom „Frankensteiner Platz“ aus können Sie den Portikus oder das Ikonenmuseum besuchen oder Sie gönnen sich eine andere Art der Kultur in einer der gemütlichen Apfelweinkneipen Frankfurts.

Die Museumsuferlinie 46 bietet noch mehr An den Sommerwochenenden – vom 1. Mai bis zum 5. Oktober – chauffiert Sie der Bus noch weiter das Mainufer entlang, vorbei am Rudererdorf und der Gerbermühle – ein beliebter Sommerausflug.

Samstags bis 18.00 Uhr fährt die Buslinie 46 aufgrund des Flohmarkts am Mainufer parallel zum Museumsufer. Auch von dort aus lassen sich alle beschriebenen Museen sehr gut erreichen.

Ein Faltblatt und ein eigener Bus Ein Faltblatt zur Museumsuferlinie 46 informiert über den Linienweg und einige Museen in direkter Nähe. Der eingeklebte Linienfahrplan ist leicht ablösbar, damit Sie ihn auf den Ausflug mitnehmen können. Das Faltblatt oder auch nur den Linienfahrplan erhalten Sie in der traffiQ-Verkehrsinsel an der Hauptwache und in den VGFVerkaufsstellen. Außerdem ist ein Bus im Design des Museumsufers gestaltet. Sie können die Linie also kaum verfehlen.

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Frankfurts einzigartige Museumslandschaft. Wie kommt man am günstigsten dorthin und hinein? Mit diesen Angeboten fahren Einheimische und Touristen gleichermaßen gut.

So günstig ins Museum

Ausgezeichnet

Die richtige Karte für jede Situation

2. Platz für Frankfurter „Woche der Mobilität“

Es gibt viele Möglichkeiten, günstig in die Frankfurter Museen zu kommen, so oder so. Für die Fahrt in die Museen bieten sich natürlich Bahnen und Busse an. Neben der „Museumsuferlinie“ 46 gibt es zahlreiche weitere Linien, die das Museumsufer kreuzen – von den U-BahnLinien U1, U2 und U3, die am Schweizer Platz halten, über die Straßenbahnlinien 14 (Haltestelle: Frankensteiner Platz), 15, 16 und 21 (Stresemannallee/Gartenstraße) bis zu den Buslinien 30 und 36, die zwischen den Haltestellen „Schöne Aussicht“ und „Elisabethenstraße“ den Main queren. Auch die Museen abseits des Mainufers sind gut

mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die optimale Verbindung zwischen Nahverkehr und Museen bietet die Frankfurt Card. Sie gibt es als Ein- oder Zwei-Tageskarte (8,70 Euro oder 12,50 Euro). Gruppen bis fünf Personen zahlen 15,00 Euro oder 24,00 Euro. Mit ihr können alle Busse und Bahnen in Frankfurt kostenlos benutzt werden, zudem gewähren die Frankfurter Museen Eintritt zum halben Preis. Aber auch für Palmengarten, Zoo, Stadtrundfahrten und die Mainschifffahrt gibt es Ermäßigungen. Eigentlich für Frankfurt-Touristen entwickelt, können natürlich auch

Frankfurterinnen und Frankfurter die Karte nutzen, um sich – vielleicht gemeinsam mit ihrem Besuch – mal ein Mainmetropolen-Entdeckerwochenende zu leisten. Wer den Schwerpunkt auf den Besuch der Frankfurter Museen legen will (und womöglich die RMV-Monatskarte schon in der Tasche hat), der ist mit dem Museumsufer-Ticket gut bedient. Mit ihm hat man an zwei aufeinanderfolgenden Tagen kostenlosen Eintritt in 29 Frankfurter Museen und Ausstellungshäuser. Als persönliche Karte kostet sie 12,00 Euro, als Familienkarte 20,00 Euro. Auch sie richtet sich in erster Linie an Auswärtige, was aber Einheimische nicht hindern muss, von diesem Angebot zu profitieren.

Mehr Muße im Museum bietet die Museumsufer-Card, die Jahreskarte für die Frankfurter Museen. Sie wurde für kunst- und kulturliebende Bürgerinnen und Bürger der Stadt Frankfurt und der Rhein-Main-Region konzipiert: Ein Jahr lang stehen dem Karteninhaber die Türen von 29 Museen offen, zudem ist das Abonnement des Kulturmagazins art kaleidoscope im Preis einbegriffen. Für die persönliche Museumsufer-Card sind 65,00 Euro zu bezahlen, die Familienkarte kostet 120,00 Euro. Alle Karten sind unter anderem in der „Verkehrsinsel“ an der Hauptwache oder in den TouristInformationen erhältlich. Das Museumsufer-Ticket und die Museumsufer-Card kann man selbstverständlich auch in den beteiligten Museen erwerben. Bunte Mischung für Museum, Bus & Bahn. Foto: Jahn.

Der Nachtbus kommt gut an

Letztes Jahr wurde die Europäische Woche der Mobilität vom 16. bis 22. September in Frankfurt zum ersten Mal unter der Schirmherrschaft des Verkehrsdezernenten Lutz Sikorski durch traffiQ organisiert. Die Hauptwache wurde an drei Veranstaltungstagen gesperrt und zu einer „Straße zum Leben“ erweckt. Darüber hinaus fanden Veranstaltungen in verschiedenen Stadtteilen rund um das Thema „nachhaltige Mobilität“ statt. Das Konzept von 2007 ist bei der EU so gut angekommen, dass Frankfurt vom EU-Umweltkommissar Stavros Dimas mit dem zweiten Platz beim „2008 European Mobility Week Award“ ausgezeichnet wurde. Zu dieser Nominierung haben besonders die von Frankfurt ergriffenen Maßnahmen geführt – wie die probeweise Sperrung der Hauptwache für den Autoverkehr, die Zusammenarbeit aller Teil-

nehmer und im Besonderen die gute Kommunikationsarbeit auf allen Ebenen sowie nicht zuletzt die Einführung einer Kundengarantie im Laufe des Jahres 2008. Frankfurt gratuliert natürlich herzlich der Gewinnerstadt Koprivnica in Kroatien.

Die Frankfurter Woche der Mobilität 2007 war preiswürdig. Fotos: traffiQ.

Jedes Wochenende 4.100 Nachtschwärmer Der Frankfurter Nachtbus fährt auf Erfolgskurs. Die Fahrgastzahlen steigen und die Kunden sind mit dem Angebot sehr zufrieden. Das ist das Ergebnis einer Erhebung, die traffiQ auf den Nachtbuslinien durchgeführt hat.

Die Nachtbusse haben viele zufriedene Fahrgäste. Foto: Vogler

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Gut 4.100 Fahrgäste nutzen an jedem Wochenende die Nachtbus-Linien.

Das sind 22 Prozent mehr als im Jahr 2002, als traffiQ 3.400 Fahrgäste in den Nacht-Linien zählte. Und die Zufriedenheit der Fahrgäste mit dem Nachtbus ist sehr hoch. 31 Prozent der Befragten äußerten sich sehr zufrieden, weitere 43 Prozent sind eher zufrieden. Dieses Meinungsbild bestätigt sich dadurch, dass die Mehrheit der befrag-

ten Personen (60 Prozent) keine Verbesserungsvorschläge für den Nachtbus hat. Mit 2.300 Nachtschwärmern besonders gefragt ist die Nacht von Samstag auf Sonntag. Die stärkste Linie ist die n8 (Konstablerwache – Höchst – Sindlingen), die 780 Fahrgäste pro Wochenende ver-

zeichnen kann. 88 Prozent der Fahrgäste nutzen das Nachtangebot, um von einer Freizeitaktivität nach Hause zu fahren. Aber immerhin zehn Prozent der Fahrgäste sind unterwegs, um von oder zur Arbeit zu kommen. www.nachtbus-frankfurt.de

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Facetten des Frankfurter Nahverkehrs: In Harheim und Eschersheim fahren Busse, die auf die individuelle Situation vor Ort zugeschnitten sind, im Süden gibt es bald ganz moderne EEVBusse – und die S-Bahn feiert ihren 30. Geburtstag.

traffiQ vergibt Bus-Bündel an Autobus Sippel Besonders umweltfreundliche Busse bald auch im Frankfurter Süden Große Eröffnungsfeier für die S-Bahn – und vorher neugierige Blicke in die große Baugrube im Hauptbahnhof. Fotos: ISG Frankfurt/Winkler

Nach einer europaweiten Ausschreibung hat traffiQ den Betrieb für das Bus-Bündel C an das Busunternehmen Autobus Sippel GmbH in Hofheim vergeben. Das

Linienbündel C umfasst neun Buslinien, die hauptsächlich in den südlichen Frankfurter Stadtteilen verkehren. Klare Anforderungen an das Verkehrsunternehmen, das Per-

sonal und die Fahrzeuge stellen sicher, dass auch hier der gewohnt hohe Qualitätsstandard des Frankfurter Nahverkehrs erhalten bleibt. Start auf den Linien 33, 35, 37, 51, 52, 61, 68, 78 und 79 ist für die Firma Sippel am 14. Dezember 2008. Die rund 40 Busse werden den höchsten europäischen Umweltstandard EEV erfüllen. Sie leisten damit einen Beitrag zur Reduzierung der Feinstaubbelastung, zur Einhaltung der ab 2010 geltenden Stickoxid-Grenzwerte und zur Verminderung des Verkehrslärms.

Das traffiQ-Qualitätsmanagement kommt auch auf diesen Linien zur Anwendung. Es basiert auf einer systematischen Überprüfung der Qualität des Busverkehrs anhand objektiver und subjektiver Kriterien. Unterschreitet das beauftragte Busunternehmen den erwarteten Qualitätsstandard, so muss es mit einem Malus von bis zu fünf Prozent der Jahresauftragssumme rechnen. Besonders gute Leistungen – hier zählt allein das Urteil der Fahrgäste – können mit bis zu zwei Prozent über der Jahresauftragssumme honoriert werden.

Kleiner Bus mit großen Türen: der „Neue“ auf der Linie 25. Foto: Jahn.

Mini und Midi Neue Busse im Einsatz Er ist klein, wendig, umweltfreundlich, klimatisiert – und sieht bei geöffneten Türen besonders „einladend“ aus: Der neue Kleinbus, der eine komfortable Verstärkung auf der Buslinie 25 darstellt. Sein besonderes Kennzeichen sind die zwei Türen, mit

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denen das Ein- und Aussteigen für die Fahrgäste deutlich leichter wird. Wie alle Busse im Frankfurter Norden und Nordosten erfüllt auch dieser Bus die strengsten europäischen Umweltstandards. Zudem ist dieser Kleinbus mit einer Klimaanlage ausgestattet.

Jetzt auf der Linie 69 im Einsatz: der Midibus für enge Gassen. Foto: Jahn.

Sein „kleiner großer Bruder“ sorgt inzwischen dafür, dass die Menschen im östlichen Eschersheim bequem zur Eschersheimer Landstraße und zur U-Bahn kommen. Der neue Midibus des Herstellers Irisbus ist größer als ein Kleinbus, aber kürzer und schma-

ler als die Midibusse, wie sie zum Beispiel im Frankfurter Norden fahren. Er ist damit für die engen Straßen, die er als Linie 69 befahren muss, besonders gut geeignet. Die Linie 69 ist als Quartierbuslinie im Dezember 2007 neu eingerichtet worden.

Jubiläum: 30 Jahre S-Bahn Im Mai 1978 fahren erstmals S-Bahnen bis zur Hauptwache Mitte der 60er war die S-Bahn in Frankfurt nur eine Idee. Damals existierte lediglich ein Konzept der Bundesbahn für die S-Bahn im Rhein-Main-Gebiet. Heute fährt die

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Deutsche Bahn AG im Rhein-Main-Gebiet auf über 300 Kilometer S-Bahn-Strecken. 1969 hatte man im Hauptbahnhof Frankfurt begonnen, den unterirdischenTiefbahnhof und den 2,6 Kilometer langen Tunnel zur Hauptwache zu bauen, der im Norden und Westen an sechs Außenstrecken angebunden wurde. Nach knapp zehn Jahren Bauzeit wurde 1978 mit der Eröffnung der Tunnelstrecke bis zur Hauptwache das Streckennetz der ersten Baustufe in Betrieb genommen. Der Anfang einer Erfolgsgeschichte. 1980 konnte die S-Bahn-Strecke vom Hauptbahnhof zum Flughafen eröffnet werden. 1983 schließlich war dann auch der Zeiltunnel von der Hauptwache bis zur Konstablerwache fertig. Bereits damals wurde für die Zukunft vorgebaut. Hinter dem S-Bahnhof Konstablerwache führen 60 Meter Tunnel derzeit noch ins Nichts. Zugemauert und darauf wartend, dass die Bauarbeiter in den kommenden Jahren wiederkehren und weiterarbeiten – an der nordmainischen S-Bahn-Linie nach Hanau.

1990 brachte man die S-Bahn unter den Main, von der Konstablerwache über Ostendstraße zum Lokalbahnhof in Sachsenhausen und weiter bis zur Stresemannallee. 1992 ging die S-Bahn-Station Mühlberg in Betrieb. Von der Station Mühlberg wurde die südmainische S-Bahn-Strecke mit der City-Trasse und ihren beeindruckenden Stationen nach Offenbach gebaut, von dort aus ging es weiter bis nach Hanau – eine Strecke, die 1995 in Betrieb ging. 1997 wurde dann die S-BahnStrecke Frankfurt–Darmstadt und damit die Verlängerung der SBahn-Linie von der Stresemannallee bis zum Hauptbahnhof Darmstadt in Betrieb genommen. 1997 – das war auch das Jahr des Baubeginns auf der RodgauStrecke, der bislang letzten Erweiterung der S-Bahn, die 2003 an den Start gehen konnte. 120 Kilometer Schienen mussten verlegt werden, 100.000 Schwellen auf

240.000Tonnen neuem Schotter. 11.000 Oberleitungsmasten wurden neu errichtet, zwischen denen 60.000 Meter Fahrdraht für die Stromversorgung der S-Bahnen gespannt werden musste. Insgesamt wurden 14 Bahnübergänge mit Halbschranken und 18 Unterführungen gebaut. Allein 12 Bahnhöfe mussten insgesamt für die Rodgau-S-Bahnumgebautwerden, zwei – in Waldhof und Dietzenbach Mitte – wurden neu errichtet. Auch heute hat die S-Bahn im Rhein-Main-Gebiet noch große Pläne. Die nächsten S-Bahn-Projekte sind die nordmainische S-Bahn nach Hanau und der Ausbau der Strecke nach Bad Vilbel. Dort fährt zwar heute schon die S-Bahn-Linie S6, aber immer dann, wenn ein schnellerer Zug kommt, muss die S-Bahn warten und ihn vorbeilassen. Das soll in Zukunft anders werden. Die S-Bahn soll eigene Gleise bekommen.

Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH Verantwortlich Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch Redaktion Klaus Linek Textbeiträge Simone Brehl, Harald Ille (PIA), Anne Linden (Kulturdezernat), Klaus Linek, Rita Machold, Nasir Mahmood (PIA), Torsten Sälinger (DB)

Sie erreichen uns … persönlich Verkehrsinsel an der Hauptwache Mo. – Fr.: 9.00 Uhr – 20.00 Uhr Sa.: 9.30 Uhr – 18.00 Uhr … telefonisch traffiQ-Hotline 01805/069 960 (0,14 Euro/Min.) täglich: 6.00 Uhr – 24.00 Uhr … per Post Stiftstraße 9–17 60313 Frankfurt am Main … im Internet www.traffiQ.de E-Mail: [email protected]

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Meine Linie Wer regelmäßig mit Bussen und Bahnen unterwegs ist, legt häufig auch die gleichen Wege zurück. Da entsteht schnell ein persönliches Verhältnis zu der „eigenen“ Linie – ob angenehm oder unangenehm, alltäglich oder besonders. Bekannte und weniger bekannte Frankfurter Gesichter stellen in dieser Reihe „ihre Linie“ vor.

„Diese Linie, die hier hinten langfährt…“ Der Chefkoch der Gerbermühle und die erste deutsche Straßenbahn Appetitlich: Umsteigen am Südbahnhof, wenn Markt ist. Foto: Jahn.

bleibt der Eindruck, dass der 41Jährige besser gefahren wäre, wenn er sich vorher einmal in der Mobilitätszentrale, der „Verkehrsinsel“ an der Hauptwache, hätte beraten lassen. Was er wohl auch dort nicht erfahren hätte: „Hier hinten“, also zwischen Sachsenhausen und Oberrad, verkehrte seit 1884 die erste für den allgemeinen Verkehr zugelassene elektrische Straßenbahn in Deutschland, die meterspurige Frankfurt-Offenbacher Trambahn. 1905 übernahmen die Städte Frankfurt und Offenbach die private Bahngesellschaft, spurten die Strecke um und inte-

Foto: Jahn.

Nein, als routinierten Nutzer des Frankfurter Nahverkehrs sollte man sich Jörg Ludwig nicht vorstellen. „Die ersten zwei Monate hier in Frankfurt bin ich immer vom Hotel am Hauptbahnhof zum Südbahnhof und dann mit der Linie weiter, die hier hinten entlang fährt.“ Erst mit etwas Nachfragen wird klar, dass die Straßenbahn gemeint ist, die Linien 15 und 16, die ihn nach Oberrad gebracht haben. Gerade im Sommer hat er die Zeit genossen, „wenn die Bahn nicht zu proppevoll war“ – die Muße zum Zeitunglesen und anschließend der Weg durch die Gemüsegärten zum Lokal am Main. Es

Die erste elektrische Straßenbahn fuhr nach Oberrad. Foto: ISG Frankfurt.

grierten sie in das städtische Netz. Schon damals, vor über einhundert Jahren, war es die Linie 16, die hier fuhr. Seit 1996 endet sie allerdings an der Stadtgrenze, in Offenbach gibt es seither keine Tram mehr. Jörg Ludwig ist Chefkoch in der Gerbermühle und das spürbar mit Begeisterung. „Wenn ich den ganzen Tag in Meetings saß, ist es für mich ein Vergnügen, wenn ich abends eine Ente in den Ofen schieben kann.“ Erst im vergangenen Sommer hat das Haus nach langer Umbauzeit wieder eröffnet, mit Hotel, Restaurant und Sommergarten, mit einer anspruchsvollen Mischung aus Traditionsbewusstsein und modernem Design. Anspruchsvoll sind auch die Erwartungen an die Küche: Der Freizeitradler soll im Sommer ebenso bei Handkäs’ und Äppler auf seine Kosten kommen wie der Gourmet mit dem mehrgängigen Menü. In einem Punkt will Ludwig keine Kompromisse machen: Alles, was auf den Tisch kommt, ist frisch und möglichst aus regionaler Produktion. Die Kritiker geben ihm recht: „Mit meiner

Küche bin ich bisher gut weggekommen“, sagt Ludwig, obwohl die ersten Wochen nach der Eröffnung für Küche und Service mehr als eine Herausforderung darstellten. „Wir wurden anfangs regelrecht belagert – hier waren bis zu 800 Gäste zugleich.“ Ob Goethe, der gerne in dem früheren Sommersitz der Bankiersfamilie Willemer zu Gast war, sich das hätte vorstellen können?

Die Gerbermühle Gerbermühlstraße 105 60594 Frankfurt am Main Telefon: 689 7779 0 www.gerbermuehle.de Bus und Bahn 46: Gerbermühle. Die „Museumsuferlinie“ fährt vom 1. Mai bis 5. Oktober von Freitag 18.30 Uhr bis Sonntag 23.00 Uhr vom Hauptbahnhof über die Gerbermühle bis zum Kaiserlei. 15, 16: Oberrad Buchrainstraße, dann etwa 800 Meter Fußweg durch die Oberräder Gemüsegärten.

Bei ihm gehen Hobby und Beruf ineinander über: Jörg Ludwig ist Chefkoch der Gerbermühle.