Eine Branche wehrt sich

Die Zeitung der Bauindustrie Nordrhein-Westfalen 01 | 2010 Bau aktuell Hochschultag 2010 Neuer Dialog Net(t)-Work-Dinner Aktuelle Erfahrungen mit ...
Author: Dorothea Roth
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Die Zeitung der Bauindustrie Nordrhein-Westfalen 01 | 2010

Bau aktuell Hochschultag 2010

Neuer Dialog

Net(t)-Work-Dinner

Aktuelle Erfahrungen mit den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Hochschultags des BWI-Bau am 25. Juni in Siegen. Anmeldungen sind ab sofort erwünscht. RSeite 2

Die Ingenieurkammer Nordrhein-Westfalen und der Bauindustrieverband starteten eine neue Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Dialog Bauingenieurkunst“. Sie soll die vielseitigen Aufgaben und Leistungen von Bauingenieuren der Öffentlichkeit näher bringen. RSeite 3

Unternehmer aus sieben Verbandsbezirken trafen sich zum ersten Net(t)-Work-Dinner und nutzten die Chance, intensive Gespräche zu führen und neue Kontakte zu knüpfen. Eine Fortsetzung ist geplant. RSeite 8

Vorwurf: Pfusch am Bau

Eine Branche wehrt sich Düsseldorf. Der Kölner U-Bahn-Bau beherrschte im Februar und März mit seinen negativen Schlagzeilen die deutsche Presselandschaft. Im Mittelpunkt der Berichterstattung standen pauschale Vorverurteilungen, die der gesamten Baubranche kriminelle Machenschaften unterstellten. In verschiedenen Presseinformationen und einem offenen Brief an den Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters forderte der Bauindustrieverband NRW eine lücken- und schonungslose Aufklärung der Vorfälle und wehrte sich gegen die medienpopulistischen Äußerungen. Insbesondere zwei Punkte standen im Mittel- fallursache gebe es derzeit einige Hypothesen. punkt einer irreführenden Presse-Berichterstat- „Ein hydraulischer Grundbruch ist als wahrtung. Zum einen spielen nach heutigem Kennt- scheinlich anzusehen. Nach heutigem Kenntnisstand beim Einsturz des Stadtarchivs im ver- nisstand kann aber noch niemand sagen, was gangenen Jahr weder fehlende Schubhaken ihn ausgelöst hat“, fasst Schmieg zusammen noch falsche Schlitzund betont: „Selbstverwandprotokolle eine Bauindustriepräsident Andreas Schmieg: ständlich stehen wir „Selbstverständlich stehen wir zu unseren zu unseren IngenieuRolle. Auch die Staatsanwaltschaft sieht kei- Ingenieuren und Mitarbeitern auf den Bau- ren und Mitarbeitern ne Anzeichen für ei- stellen. Sie leisten eine verantwortungsvol- auf den Baustellen. Sie le und zuverlässige Arbeit.“ nen Zusammenhang leisten eine verantworund führt daher getungsvolle und zuvertrennte Ermittlungsverfahren. Zum anderen ist lässige Arbeit.“ Im Zusammenhang mit der Mader über die Medien transportierte Vorwurf, an nipulation der Prüfprotokolle und den fehlender U-Bahn-Baustelle Heumarkt fehlten bis zu den Schubhaken fordert der Bauindustriepräsi83 Prozent der Eisenbewehrung, schlicht falsch. dent aber auch, „Fehler und Fehlverhalten, seien Selbst wenn in allen Schlitzwänden der Bau- sie fahrlässig oder gar kriminell motiviert, durch grube Heumarkt keine Haken verbaut worden einzelne oder durch mehrere verursacht, seriös wären, sind 99 Prozent der gesamten Beweh- und lückenlos aufzuklären, Verantwortung zu rung vorhanden. übernehmen und Fehler abzustellen.“ „Derzeit ist die Frage, wie es zum Einsturz des Darauf verwies auch die Bauindustrie NRW in Kölner Archivs komverschiedenen MitteiAndreas Schmieg fordert aber auch,­ men konnte, unbelungen an die Presse. „­Fehler und Fehlverhalten, seien sie fahrantwortet“, erläutert Im Interesse der Baulässig oder gar kriminell motiviert, durch Bauindustriepräsident unternehmer und der einzelne oder durch mehrere verursacht, Andreas Schmieg. „Die gesamten Baubranseriös und lückenlos aufzuklären, Verche forderte der VerUrsachenforschung antwortung zu übernehmen und Fehler band von allen Beteiwird noch einige Zeit abzustellen.“ ligten am Kölner Uandauern.“ Die ausführenden Firmen der ArBahn-Bau eine intensibeitsgemeinschaft Köln-Nord-Süd hätten größ- ve, schnellstmögliche und lückenlose Ursachentes Interesse an einer schnellstmöglichen Auf- forschung sowie die anschließende Problemklärung und würden alles tun, um die Untersu- beseitigung. Nur so könne dauerhafter Schachungen voranzubringen. Dies hätten sie auch den von der Baubranche abgewendet werden. immer wieder bekräftigt. Zur Erklärung der Un- Vor allem aber dürfe das mögliche Fehlverhal-

Die Tunnelröhren sind weitgehend fertig gestellt. Wann hier aber erstmals eine U-Bahn durchfahren wird, hängt davon ab, wann am Waidmarkt weiter gebaut werden kann. Derzeit laufen noch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu den Ursachen des Archiveinsturzes.

ten einzelner Mitarbeiter nicht pauschal auf die rund 300.000 in NRW im Baugewerbe Beschäftigten übertragen werden. Damit gefährde man eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in einem der wichtigsten Wirtschaftszweige Nordrhein-Westfalens. Der Bau ist nach der Metallin­ dustrie zweitgrößter Arbeitgeber im bevölkerungsreichsten Bundesland und verfügt über insgesamt fast 12.000 Betriebe mit jeweils mehr als 20 Beschäftigten. Vertrauen wieder gewinnen. „Umso wichtiger ist es, verlorenen gegangenes Vertrauen in die Baubranche durch Transparenz wieder zu gewinnen“, fordert Andreas Schmieg. „Das Versagen von Handelnden am Bau darf auf keinen Fall akzeptiert werden.“ Dies gelte für die Bauausführung sowie für die Bauaufsicht. Eine Bewertung der Vorfälle und daraus entstehende notwendige Konsequenzen zur zukünftigen Fehlervermeidung könne aber erst dann vorgenommen werden, wenn gesicherte Fakten und endgültige Ergebnisse vorliegen. Heute notwendiger denn je sei die Fortsetzung der Qualitätsdiskussion mit allen Partnern am Bau, auch den Bauherren. Wichtiger Wirtschaftszweig. Im Zusammenhang mit den pauschalen Vorwürfen und den daraus resultierenden negativen Auswirkungen für das Image der Branche verwies der Verband in seinen Pressemitteilungen deutlich auf die wirtschaftliche Bedeutung der Bauin­dustrie. Schließlich gehört der Bau zu den vier großen Wirtschaftszweigen, die insgesamt mehr als 50 Prozent der Bruttowertschöpfung erwirtschaften. Auch wegen der intensiven Verflechtung mit einer Vielzahl vor- und nachgelagerter Wirtschaftszweige ist die Bauindustrie volkswirtschaftlich und politisch von hoher Bedeutung. Bauen begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden. Die gesamte Infrastruktur des Landes, wie beispielsweise Straßen, Wohn- und Bürogebäude, Schulen, Kindergärten, Brücken, Flughäfen und Kraftwerke wäre ohne hochqualifizierte Bauspezialisten und deren Know-how überhaupt nicht möglich. Die Pressemitteilungen und der offene Brief an den Kölner Oberbürgermeister sind im Internet unter www.bauindustrie-nrw.de abrufbar.

v.l.: Arno Haas, Jürgen Czech ( beide IG Bau), Walter Derwald, Präsident des Baugewerbeverbandes Westfalen, Hubert Schlun, Präsident der Baugewerblichen Verbände, Bauminister Lutz Lienenkämper, Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes NRW, Lutz Pollmann, Hauptgeschäftsführer der Baugewerblichen Verbände, Andreas Schmieg, Präsident des Bauindustrieverbandes NRW, Hermann Schulte-Hiltrop, Hauptgeschäftsführer des Baugewerbeverbandes Westfalen

Runder Tisch im Bauministerium Düsseldorf. Im Februar trafen sich beim nordrhein-westfälischen Bauminister Lutz Lienenkämper der Bauindustrieverband, das Baugewerbe sowie die IG Bau zum turnusmäßigen Informationsaustausch am sogenannten „Runden Tisch“. Die Themen auf der Agenda waren diesmal Gemeindefinanzierung, Präqualifikation, Nachhaltiges Bauen, mögliche Anreize für eine höhere Sanierungsquote im Bestand sowie das Investitionsvolumen des Bauministeriums 2010. Zudem informierte Lienenkämper die Teilnehmer über den Stand der Bauvorhaben „Eiserner Rhein“, „Rhein-Ruhr-Express“ sowie Betuwe-Linie. Der Bund stehe mit seiner Finanzierungszusage zum Projekt „Eiserner Rhein“, einer Eisenbahnverbindung zwischen dem Duisburger und Antwerpener Hafen in Belgien. Bedenken äußerten aber nach wie vor sowohl Naturschützer in den Niederlanden als auch Anwohner entlang der Route in einigen Teilen Belgiens, so der Minister. Auch für den geplanten „Rhein-Ruhr-Express“ (RRX) gebe es grünes Licht, das habe der Haushaltsausschuss des Bundes beschlossen. Der RRX ist ein geplantes System von beschleunigten Regionalzügen, das in der Metropolregion Rhein-Ruhr als Premiumangebot des Regionalverkehrs mit gehobener Ausstattung zwischen Regional Express und Fernverkehr angesiedelt sein soll. Die Züge sollen zum Nahverkehrspreis genutzt werden können. Für die BetuweLinie, so erläuterte Lienenkämper abschließend, laufe das Planfeststellungsverfahren weiter. Die Betuwe-Linie, die Bahnstrecke Oberhausen– Arnheim, verläuft am unteren Niederrhein von Duisburg, Oberhausen über Wesel, Emmerich und die deutsch-niederländische Grenze nach Arnheim. Die Strecke ist als Teil der Transeuropäischen Netze sowohl im Personenfernverkehr als auch im Güterverkehr international von hoher Bedeutung. s

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Bau Aktuell 01/2010

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BWI Bau

Fortsetzung von Seite 1

Fakten zum U-Bahn-Bau in Köln 1. Vorwurf: „In den Schlitzwänden der Baustelle Heumarkt fehlen 80 Prozent der Bewehrung“ Tatsache ist: An zwei noch zugänglichen Stellen wurde festgestellt, dass hier rund 80 Prozent der Schubhaken fehlen. Selbst wenn in allen Schlitzwänden der Baugrube Heumarkt keine Haken verbaut worden wären, sind 99 Prozent der gesamten Bewehrung vorhanden. Insgesamt werden für die Baugrube Heumarkt 580 Tonnen Stahl in die Stützwände eingebaut. Das Gesamtgewicht aller Schubhaken liegt bei 4,3 Tonnen, das entspricht einem Anteil von weniger als einem Prozent. 2. Vorwurf: „Die Vermessungsprotokolle für die Schlitzwände sind manipuliert oder fehlerhaft erstellt worden“ Tatsache ist: Die Protokolle haben lediglich den Zweck zu zeigen, dass lotrecht ausgehoben wurde und sagen nichts über die Qualität der Schlitzwand oder deren Standsicherheit aus. Darüber hinaus sind die Vermessungsprotokolle in den Baunormen nicht zwingend vorgeschrieben. Damit ist die Bedeutung der Protokolle stark zu relativieren. 3. Vorwurf: „Im Zuge der Bauarbeiten wurden illegale Brunnen gebohrt und betrieben“ Tatsache ist: Da die Arbeitsgemeinschaft die Dimensionierung und Gestaltung der Wasserhaltung nach Vertrag eigenverantwortlich vorzunehmen hatte, ist zu Beginn der Bauarbeiten eine entsprechende Anzahl von Brunnen, sowie die voraussichtlich abzupumpende Wassermenge beantragt worden, welche für die ordnungsgemäße Durchführung der Baumaßnahme vor Arbeitsaufnahme für erforderlich gehalten wurde. Die Bohrung weiterer Brunnen ohne vorherige Beantragung stellt lediglich eine Ordnungswidrigkeit dar. Ferner bleibt festzuhalten, dass die zusätzlichen Brunnen aufgrund einer vom Vertrag abweichenden Geologie erforderlich wurden. Der Auftraggeber und sein Bodengutachter wurden stets unverzüglich über die insgesamt installierten Brunnen und der damit verbundenen abgepumpten Wassermengen in Kenntnis gesetzt. Hierüber gibt es umfangreiche und dem Auftraggeber zeitnah zur Verfügung gestellte Dokumentationen. Reaktion der Kölner ARGE auf die Vorwürfe 1 und 2: Zur Aufarbeitung der Fragen rund um die Vermessungsprotokolle wurde Prof. Dr. Matthias Pulsfort, Universität Wuppertal, als externer Gutachter eingesetzt. Im Zusammenhang mit fehlenden Schubhaken haben die Spezialisten der Arbeitsgemeinschaft umfangreiche Berechnungen durchgeführt mit dem Ergebnis, dass die Standsicherheit gewährleistet ist. Vorsorglich sind in Abstimmung mit dem zuständigen Prüfstatiker weitere konstruktive Maßnahmen zur Absicherung der Baugrube Heumarkt vorgenommen worden. s



Die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben überreichte Karl Eduard Hitzbleck die Auszeichnung.

Bundesverdienstkreuz für Karl Eduard Hitzbleck Mülheim. Karl Eduard Hitzbleck aus Mülheim hat das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhalten. Bundespräsident Horst Köhler zeichnete den 70-jährigen Bauunternehmer mit dem Verdienstorden aus, NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben überreichte ihn am 1. Februar 2010 in Düsseldorf. Sie ehrte damit Hitzblecks langjähriges Engagement für die Wirtschaft der Region und seine Verdienste für das Gemeinwohl. „Durch Ihre vielfältigen beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeiten unterstützen Sie Bundes- und Landesregierung bei ihren Bemühungen, die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu fördern”, sagte die Ministerin. Karl Eduard Hitzbleck engagiert sich seit 1974 ehrenamtlich in der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer in Duisburg. Seit 1997 ist er dort Präsidiumsmitglied, seit über drei Jahrzehnten zudem im Berufsbildungsausschuss aktiv. In dieser Zeit konzipierte er neue Ausbildungsordnungen, die insbesondere benachteiligten Jugendlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffneten. Ein besonderes Anliegen von Hitzbleck ist die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Dank seines Einsatzes wurden laut dem NRW-Wirtschaftsministerium auch viele ausländische Unternehmen für Ausbildungsprojekte gewonnen. Seit 1971 gehört der Ausgezeichnete dem Bauindustrieverband NRW an, in dem er den Duisburger „BauStammtisch” initiierte. Karl Eduard Hitzbleck engagierte sich mehr als 30 Jahre ehrenamtlich für die nordrheinwestfälische Bauindustrie: Er war stellvertretender Vorsitzender des Verbandsbezirks Duisburg, Mitglied im Sozialpolitischen Ausschuss, im Fachausschuss Berufsbildung und im Kreis Junge Unternehmer. Für dieses besondere Engagement zeichnete ihn der nordrhein-westfälische Bauindustrieverband 2004 mit der Goldenen Ehrennadel aus. s

Hochschultag 2010 am 25. Juni: Bachelor und Master im Vergleich

50. BWI-Bau-Fernkurs

Bauvertragsrecht für Ingenieure und Kaufleute Düsseldorf. Seit seinem Start 1995 erschließt dieser bundesweit einmalige Fernkurs das Bauvertragsrecht für den juristisch nicht vorgebildeten Baupraktiker, unabhängig von seiner technischen oder kaufmännischen Ausrichtung. Derzeit läuft der 50. BWI-Bau-Fernkurs. Die Vorteile. Dieser Fernkurs schließt die Lücke zwischen umfangreichen und für den juristischen Laien meist nur schwer verständlichen Kommentaren mit mehreren hundert Seiten einerseits und der Fülle an Tagesseminaren zu isolierten Themenschwerpunkten des Bauvertragsrechts anderseits. Tagesseminare greifen in der Regel jeweils einzelne Themengebiete aus der VOB auf. Die alleinige Betrachtung z. B. der allseits beliebten Thematik „Nachträge” greift aber oftmals zu kurz: Wer weiß schon, dass Ansprüche aus Gewährleistungsbürgschaften unter Umständen bereits vor Ablauf der vereinbarten Frist für die Mängelansprüche verjähren? Oder welche Voraussetzungen der Auftragnehmer erfüllen muss, um seiner Verpflichtung zur Anmeldung von Bedenken Genüge zu tun? Die Gesamtheit der Lehrmaterialien ergibt ein Nachschlagewerk, das die VOB/B im Zusammenhang mit den Werkvertragsregelungen des BGB und dem AGB-Recht ganzheitlich beleuchtet. Die kontinuierlich aktualisierten Lehrtexte sind gespickt mit vielen Beispielen, die sich aus BGH- und OLG-Urteilen zusammensetzen. Damit auch nach Abschluss des Kurses das erlernte Wissen nicht veraltet, bietet das BWI-Bau einen halbjährlichen Aktualisierungsdienst zum Handbuch an. Des Wei-

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Bau Aktuell 01/2010

teren kann auch eine CD-ROM einschl. eines jährlichen Updates abonniert werden. Exklusiv bietet das BWI-Bau für die Absolventen einmal jährlich eine zweitägige Tagung an, bei der die aktuelle Rechtsprechung, Neuerungen sowie Gesetzes- und VOB-Änderungen besprochen werden. 1000 Teilnehmer. Fernunterricht fördert das selbständige Erarbeiten der Lehrinhalte, aber in pädagogisch sinnvoll zusammengestellten Einheiten. Die mittlerweile über 1000 begeisterten Teilnehmer schätzen es, das Erlernte Wissen unverzüglich in der Praxis einsetzen zu können, im Umgang mit bauvertragsrechtlichen Fragestellungen in der täglichen Berufspraxis sicherer zu werden, mögliche Fallstricke rechtzeitig zu erkennen und damit auch früher und besser handeln zu können. Alle Fernkurse unterliegen darüber hinaus einer Produktzertifizierung durch die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) in Köln, die den Fernkurs geprüft und zugelassen hat. Absolventen bestätigen immer, dass sich der Kurs und die in ihn investierte Zeit und Mühe sofort und unmittelbar auszahlt: Sie sind sicherer im Umgang mit bauvertragsrechtlichen Fragestellungen. Noch wichtiger ist jedoch die Feststellung, dass auch

in finanzieller Hinsicht der Nutzen schnell greift: Verantwortlichen Ingenieuren und Kaufleuten gelingt es immer besser, die eigenen Vertragsansprüche zu erkennen und durchzusetzen, Forderungen von Vertragspartnern richtig entgegenzutreten und damit letztlich Lösungen zu finden, die Zeit und Geld sparen. Mit den Rechtsanwälten Ulf Rüdiger Klaus und Dr. Detlef Lupp konnte das BWI-Bau zwei versierte Baujuristen als Autoren der Lehrtexte und Referenten bei Übungsseminaren gewinnen. Im Gegensatz zu zufallsgesteuerten Einzelveranstaltungen gewährleistet das BWI-Bau während der gesamten Kursdauer eine zusätzliche Unterstützung durch die verantwortliche Projektleiterin Petra Vaut. Sie betreut auch die obligatorischen vier Übungsseminare, in denen das zuvor Erarbeitete aufgegriffen und vertieft wird. Zum Nachweis einer erfolgreichen Teilnahme stellt das BWI-Bau ein qualifiziertes Zertifikat aus. Ein Einstieg in den laufenden Jubiläumskurs ist noch problemlos möglich. Informationen erhalten Sie beim Betriebswirtschaftlichen Institut der Bauindustrie (BWI-Bau) unter www.BWI-Bau.de bzw. [email protected] oder Telefon: 0211/67 03-296. s

Siegen. Nach der Studienreform widmete die Bauindustrie NRW bereits im Jahr 2006 einen Hochschultag dem Thema „Bachelor- und Masterstudiengänge“ und diskutierte erste Erfahrungsberichte zum Umstellungsprozess vom Diplom auf die neuen Studiengänge. Das große Interesse der Bauunternehmen an dieser Veranstaltung führte zu einem kontinuierlichen Austauschprozess zwischen Baupraxis und Vertretern aus Forschung und Lehre. Nachdem zwischenzeitlich die ersten Bachelor-Absolventen in den Stellenmarkt eintreten, sieht das Betriebswirtschaftliche Institut der Bauindustrie (BWI-Bau) nun den richtigen Zeitpunkt, um ein Resümee zu ziehen. Der Hochschultag 2010, der am 25. Juni an der Universität Siegen stattfinden wird, berichtet über aktuelle Erfahrungen mit den neuen Studienkonzepten seitens der Hochschulen sowie mögliche Konsequenzen für die Unternehmen der Bauindustrie bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung, die von 9 bis 14 Uhr geplant ist, informieren Professoren nordrhein-westfälischer Hochschulen beispielsweise über die Struktur der neuen Bachelor-/Master-Studiengänge, vergleichen Studiengänge wie den Bachelor of science - Bachelor of engineering, Master of science - Master of engineering, und referieren über die Interpretation der Bachelor und Diplom Zeugnisse im Vergleich. ­Andreas Schmieg, Präsident des Bauindustrieverbandes NRW, berichtet aus Sicht der Bauunternehmer über die Kompetenz-Anforderungen zukünftiger Studienabsolventen in der Arbeitspraxis. Im Rahmen einer mit weiteren Unternehmensvertretern besetzten Podiumsrunde werden abschließend die Thesen diskutiert. Aufgrund des drohenden Mangels an Fachund Führungskräften wird es für Bauunternehmer immer wichtiger, sich bezüglich der Studiengänge auf den aktuellen Stand zu bringen. Der Bauindustrieverband NRW lädt deshalb interessierte Unternehmer und Personalverantwortliche zum Hochschultag in Siegen ein und bittet um möglichst frühzeitige Anmeldung. Auf den Internet-Seiten des BWI-Bau steht Ihnen unter www. BWI-Bau.de in der Rubrik News & Downloads ab sofort ein Anmeldeformular zur Verfügung. s

GBT

Auftaktveranstaltung des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen und der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen

Dialog Bauingenieurkunst Düsseldorf. Was machen Bauingenieure eigentlich? Erstaunliche Antwort: Bauingenieure ermöglichen nicht weniger als unseren Alltag. Sie planen und bauen Brücken, Straßen, Tunnel, Schulen, Krankenhäuser, Flughäfen, Industrieanlagen und sichern unsere Energieversorgung. Das alles kann man sehen. Was man aber nicht sehen kann, ist das Know-how, die eigentliche Ingenieurleistung, die dahinter steckt. Um das zu ändern, starteten der Bauindustrieverband NRW und die Ingenieurkammer-Bau NRW eine neue gemeinsame Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Dialog Bauingenieurkunst“. Sie soll Politikern, Fachleuten, der Öffentlichkeit und ganz bewusst auch Lehrern die vielseitigen Aufgaben und Leistungen von Bauingenieuren näher bringen. Und damit nicht zuletzt deutlich machen, wie attraktiv das Studium für Schulabsolventen ist.

Die Auftaktveranstaltung fand am 22. März 2010 im K21 im Düsseldorfer Ständehaus statt. Die beiden Veranstalter hatten die Gesellschaft für Bauqualität und Technik (GBT), deren Geschäftsführerin Annette Zülch zudem Vorstandsmitglied der Ingenieurkammer-Bau NRW ist, mit der Vorbereitung des Baudialogs beauftragt. Zülch führte auch als Moderatorin durch die Veranstaltung. Der Einladung waren 250 hochrangige Gäste aus Politik, Verwaltung, Hochschulen und Schulen, freiberuflich tätige Ingenieure und Unternehmer gefolgt. Mit dem Thema Bauingenieurkunst am Beispiel Kraftwerksbau stand gleich zu Beginn der Reihe ein Thema im Mittelpunkt, für das in der breiten Öffentlichkeit immer noch um Akzeptanz geworben werden muss. Gute Idee. In seinem Grußwort lobte der Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Lutz Lienenkämper, der sich durch seinen Staatssekretär Günter Kozlowski vertreten ließ, die Idee der Veranstaltung ausdrücklich. „Manche Ideen sind so gut, dass man sich verwundert fragt: Warum sind wir eigentlich nicht schon viel früher darauf gekommen? Eine solche, wirklich hervorragende Idee ist die Erfindung des „Dialogs Bauingenieurkunst“, der heute seine Premiere hat“, so der Minister. Die Gesellschaft wisse immer noch zu wenig über die ganz handfesten technischen Grundlagen, deshalb brauche man das gezielte öffentliche Gespräch darüber. Schließlich seien Bauingenieure „Experten für Innovation und Sicherheit und Nachhaltigkeit am Bau“. Die Kunst der Bauingenieure. Der nordrhein-westfälische Bauindustriepräsident Andreas Schmieg ist gemeinsam mit dem Präsident der Ingenieurkammer-Bau, Dr. Heinrich Bökamp, eine der treibenden Kräfte, die den Dialog Bauingenieurkunst ins Leben gerufen haben und weiter fördern wollen. In seiner Eröffnungsrede erinnerte Andreas Schmieg an die Errungenschaften der Zivilisation, die auf den Möglichkeiten und Kenntnissen der Bauingenieurkunst beruhten. „Es ist uns selbst, aber noch mehr in der breiten Öffentlichkeit nicht immer präsent, dass Bauingenieure sowohl bei der Konstruktion, bei der Erstellung und bei der Sicherstellung der Nachhaltigkeit und Standsicherheit einen sehr wichtigen Beitrag leisten“, fasste Andreas Schmieg die Idee zur Veranstaltungs-

reihe zusammen. Die Kunst der Ingenieure beginne bei den Römern mit dem Bau von Wasserleitungen. „Heute gelingt es uns durch Erkenntnisse aus Mathematik, Physik und Chemie die Standfestigkeit und Dauerhaftigkeit von Bauwerken zu berechnen und spektakuläre Bauwerke zu verwirklichen“, so Schmieg weiter. „Und dies darf auch mit Recht als die Kunst der Bauingenieure bezeichnet werden.“ Qulifizierte Aufsicht erforderlich. Heinrich Bökamp stellte in seiner Eröffnungsrede fest: „Gute Bauwerke entstehen nur im Gespräch, in der Auseinandersetzung, durch das Zusammenfügen von unterschiedlichen Meinungen, Sichtweisen, Erfahrungen und Kompetenzen. Bauingenieurkunst also entsteht nur durch Dialog.“ Das gelte auch für Sicherheit und Innovation. Bökamp forderte deshalb vor allem die qualifizierte Aufsicht bei Bauvorhaben auf allen Ebenen. In der behördlichen Überwachung ebenso wie bei der Kontrolle direkt an der Baustelle. „Eine eigene Instanz – eine unabhängige, qualifizierte und handlungsfähige Instanz – ist beim Bau, bei den großen und ebenso bei den kleinen Projekten dringend geboten“, fasste der Präsident der Ingenieurkammer-Bau zusammen. Fachvorträge. In verschiedenen Vorträgen berichteten Experten aus ihrem Tätigkeitsfeld über Anforderungen, Motivation sowie Forschung und Entwicklung. Der Vortrag von Prof. Peter Mark, Lehrstuhl für Massivbau der Ruhr-Universität Bochum, bot ein interessantes Bild über die derzeitige an Hochschulen und Instituten betriebene Forschung in den Teilbereichen der Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. An verschiedenen Beispielen demonstrierte Mark die Herausforderungen für Bauingenieure, die sich aus Umweltund Ressourcenschonung, Optimierung von Material und Strukturen und größerer Beanspruchung von Bauwerken aufgrund vergrößerter Dimensionen ergeben. Anhand einiger Bauwerke und Bauteile erläuterte er dann anschaulich, wie Forschungsergebnisse in die Praxis einfließen können. Forschung und Entwicklung an den Hochschulen nehme deutlich zu, das zeige die Anzahl der Promotionen, und werde hoffentlich auch weiter durch das StipendienProgramm des Wissenschaftsministeriums NRW gefördert, so Mark.

Werbung für den Beruf. Der Vorstandsvorsitzende der Hochtief Construction AG, Henner Mahlstedt, vermittelte den Zuhörern Einblicke in die Tätigkeitsfelder und Aufgaben der Bauingenieure. Seine Darstellung unterschiedlicher, vielfältiger Bauwerke zur Energiegewinnung zeigten beispielhaft, welche Herausforderungen auf Bauingenieure warten. Beste Werbung also für den Beruf des Bauingenieurs. Mahlstedt verdeutlichte anhand der vorgestellten Beispiele, dass Ingenieure auf allen Arbeitsgebieten der Energiegewinnung zum Einsatz kommen. Nicht nur Absolventen mit dem Studien-Schwerpunkt „konstruktiver Ingenieurbau“ seien bei der Planung, dem Bau, der Instandhaltung und sogar beim Rückbau von Kraftwerken beteiligt. Auch Studenten der Bauwirtschaft, der Geotechnik, der Baustoffe, der Wasserwirtschaft und des Verkehrswesens wären anschließend gefragt. Energie- und Klimastrategie umsetzen. Dr. Heinz Baues aus dem Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen stellte in seinem Vortrag anschaulich die Rolle des Bauingenieurs bei der Umsetzung einer nachhaltigen Energie- und Klimastrategie dar. Aus der größten Nachfrage nach Energie in Deutschland ergebe sich die Aufgabe, nachhaltiges Wirtschaftswachstum bei gleichzeitiger Reduktion von CO2-Emissionen zu erreichen. Unter Beachtung des Energie- und Klimaschutzkonzeptes in NRW gelte es, eine Reduzierung des Energieverbrauches und eine Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien zu erreichen. Aus den Maßnahmen der Landesregierung zur Erhöhung des Anteils der Windenergie, Geothermie und Solarkraft ergäben sich vielfältige Aufgaben für die Bauingenieure zum Bau der notwendigen Kraftwerke und Anlagen, so Baues. Massig und filigran. Die praktischen Tätigkeiten der Bauingenieure beim Kraftwerksbau standen im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Jürgen Strauß, Heitkamp Ingenieur- und Kraftwerksbau GmbH. Strauß erläuterte anschaulich den Bau des Maschinenhauses eines neuen Kernkraftwerkes in Finnland, bei dem mit rund 33.000 m³ Beton eine beeindruckende Menge Material verbaut wurde. Die Bauphasen zur Errichtung der massigen Bauteile und das Wachsen des Maschinenhauses belegte Strauß anhand beeindruckender Fotos und Zah-

len. Für den Turbinentisch kamen 3.800 m³ Beton zum Einsatz, der Einbau dauerte 40 Stunden. Mit seinen anschließenden Erläuterungen über die Errichtung eines modernen Kühlturmes, dessen Wände und Stützen filigran wirken, zeigte Strauß das kontrastreiche Aufgabenspektrum eines Bauingenieurs auf. Neuentwicklungen fördern. Einen Blick in die Zukunft erlaubte der Vortrag von Prof. Reinhard Harte von der Bergischen Universität Wuppertal zum Thema Statik und Dynamik der Tragwerke. Harte erläuterte anschaulich die Herausforderung für Ingenieure bei der Schaffung höherer Wirkungsgrade hinsichtlich der CO2-Emissionen bei Kraftwerken. Veränderungen und Verbesserungen bei den Abgasen würden auch die Änderung oder den Neubau von Kühltürmen nach sich ziehen, so Harte. Neue und modernisierte Heizkessel erforderten neue Bauweisen von Kesselgerüsten. Bei diesen Neuentwicklungen arbeiteten Universität und Bauunternehmen zusammen. Neue Entwicklungen zeichneten sich auch ab bei den solarthermischen Großkraftwerken, bei denen durch Erwärmung der Luft unter Kollektordächern die Auftriebswirkung von Luft in Schornsteinen genutzt werden soll. Zuversicht. In seinem Schlußwort dankte Ulrich Schlesinger, Vorsitzender des Bautechnischen Ausschusses im Bauindustrieverband NRW, den Referenten und Vortragenden der Veranstaltung für ihre faszinierenden Einblicke in die vielseitige Tätigkeit von Bauingenieuren. „Die Kunst der Bauingenieure als Momentaufnahme lässt mit Zuversicht in die Zukunft gehen. Ausbildung, Forschung und Lehre, Verantwortungsbewusstsein in Planung und Ausführung sind gerade in Nordrhein-Westfalen auf hohem Niveau“, so Schlesinger abschließend. „Bauliche Sicherheit, wie sie Dr. Bökamp angesprochen hat und unternehmerischer Mut, wie ihn Henner ­Mahlstedt herausgestellt hat, werden auch künftig Maßstab für unsere Bauingenieurkunst sein.“ s

von oben: Günter Kozlowski, Andreas Schmieg, Dr. Heinrich Bökamp, Prof. Peter Mark, Henner Mahlstedt, Dr. Heinz Baues, Dr. Jürgen Strauß, Prof. Reinhard Harte, Ulrich Schlesinger

Bau Aktuell 01/2010

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BWI Bau

§§

Aktuelle Entscheidungen von Vergabekammern zur „Mittelstandsklausel“

Die Wirtschaftlichkeit entscheidet Verbandsumfrage zur GU-Vergabe Düsseldorf. Die Diskussion über den Vorrang der Fach- und Teillosvergabe gegenüber der Generalunternehmervergabe (GU) beschäftigt die Unternehmen der Bauindustrie weiterhin. Als Argumentation gegen die GU-Vergabe wird häufig angeführt, dass sich hierbei der Generalunternehmer eigener oft ortsfremder Nachunternehmer bedient, mit der Folge, dass die heimische Wirtschaft bei der Auftragsvergabe an Nachunternehmen nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt wird und daher weitgehend leer ausgeht. An dieser Stelle hat der Bauindustrieverband NRW das Betriebswirtschaftliche Institut der Bauindustrie (BWI-Bau) mit einer Untersuchung zur GUVergabe betraut. Fazit. Obwohl die Auswertung der Umfrage noch nicht abgeschlossen ist, lässt sich bereits jetzt ein vorläufiges Fazit ziehen. Bei den 105 untersuchten Bauprojekten aus Nordrhein-Westfalen wurden insgesamt rund 2000 Aufträge mit einem Bauvolumen von etwa 750 Millionen Euro an Nachunternehmer vergeben. Hiervon gingen mit rund 51 Prozent rund die Hälfte der Aufträge an Unternehmen, deren Betriebssitz weniger als 50 km von der Baustelle entfernt ist. Innerhalb eines Umkreises von 100 km betrug der Anteil sogar 80 Prozent. Das heißt: Lediglich 20 Prozent des an Nachunternehmer weitergereichten Auftragsvolumens entfallen auf Unternehmen, deren Betriebssitz weiter als 100 km von der Baustelle entfernt liegt. Aus der Untersuchung wird deutlich, dass sich der Generalunternehmer in der Regel orts­ansässiger oder aus der Region stammender Nachunternehmen bedient. Die Behauptung, dass bei der Vergabe an einen Generalunternehmer die heimische Wirtschaft zu kurz kommt, wird damit eindeutig widerlegt. s Anteile des auf Nachunternehmer entfallenden Auftragsvolumens nach der ­Entfernung des Nachunternehmer-Betriebssitzes von der Baustelle.

Prozent 60 51 % 50 40 29 %

30

20 %

20 10 0

< 50 km

50-100 km

> 100 km

Entfernung des Betriebssitzes des Nachunternehmers von der Baustelle.

Mit Inkrafttreten der GWB-Novelle (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) zum 24.04.2009 durch das so genannte „Gesetz zur Modernisierung des Vergaberechts“ ist auch die umstrittene „Mittelstandsklausel“ in § 97 Abs. 3 GWB wirksam geworden. Sie schreibt vor, dass „mittelständische Interessen“ bei der Vergabe öffentlicher Aufträge vornehmlich zu berücksichtigen seien. Es seien sämtliche Leistungen in Fach- und Teillose aufzuteilen, und mehrere Teil- oder Fachlose dürften (nur) zusammen vergeben werden, wenn wirtschaftliche oder technische Gründe dies erforderten. Diese Regelung bedarf einer differenzierten Betrachtung, wie bereits durch zwei Vergabeentscheidungen bestätigt wurde: Entscheidung Vergabekammer Saarland vom 07.09.2009 (Az.: 3 VK 01/2009). In der Entscheidung setzt sich die Vergabekammer umfassend mit der Frage der losweisen Vergabe auseinander. Insbesondere weist sie darauf hin, dass der in § 97 Abs. 3 Satz 2 GWB vorgesehene Zwang zur losweisen Vergabe mit § 97 Abs. 5 GWB kollidiert, wonach der Zuschlag auf das wirtschaftlichste Angebot zu erteilen ist. Nach der Entscheidung hat der Bieter keinen absoluten Anspruch auf losweise Vergabe. Er hat lediglich einen Anspruch darauf, dass der Auftraggeber von dem ihm aufgrund der Allgemeinen Grundsätze des § 97 GWB eingeräumten Beurteilungs- und Ermessungsspielraum in ermessensfehlerfreier Weise Gebrauch macht. Die Vergabekammer bestätigt mit ihrer Entscheidung auch die Auffassung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, die er im Gesetzgebungsverfahren im Jahr 2008 deutlich gemacht hatte. Die einschlägigen Leitsätze der Entscheidung lauten: § 97 Abs. 3 GWB (in der ab 24.04.2009 gültigen Fassung) soll durch seine Neuformulierung grundsätzlich den Mittelstand stärken, bedarf aber der Auslegung und einer praktischen Anwendung bezogen auf das konkrete Ausschreibungsprojekt: Der in § 97 Abs. 3 Satz 2 GWB vorgesehene Zwang zur losweisen Vergabe kollidiert mit § 97 Abs. 5 GWB. Primäres Ziel der öffentlichen Beschaffung ist der wirtschaftliche Einkauf der öffentlichen Hand und die sparsame Verwendung von Steuergeldern. Die Aufteilung in Fachlose braucht von vornherein nur zu erfolgen, wenn dies marktüblich ist. Die Gesamtvergabe kann von Anfang an ins Auge gefasst werden, wenn berechtigte wirtschaftliche und technische Gründe dafür sprechen. Der Grundsatz des Mittelstandschutzes und der Chancengleichheit kleinerer Unternehmen stößt da an seine Grenzen, wo der öffentliche Auftraggeber zumindest solche eigenen Interessen nicht zu opfern braucht, die er nur in

Gestalt einer Gesamtvergabe zu erreichen vermag. Der Auftraggeber hat dabei die Interessen des Mittelstands mit seinem eigenen Interesse an einer wirtschaftlichen Vergabe abzuwägen. Dem Bieter steht kein absoluter Anspruch auf losweise Vergabe zu; er hat lediglich einen Anspruch darauf, dass der Auftraggeber von dem ihm auf Grund der Allgemeinen Grundsätze des § 97 GWB eingeräumten Beurteilungs- und Ermessensspielraum in ermessensfehlerfreier Weise Gebrauch macht. Bei der Beurteilung der Vorschrift des § 97 Abs. 3 GWB zur losweisen Vergabe sind auch parallel zu dem streitgegenständlichen Ausschreibungsverfahren stattfindende weitere Ausschreibungsverfahren zu beachten, sofern diese gemeinsam mit dem streitgegenständlichen Verfahren die Realisierung eines Gesamtvorhabens dienen. Entscheidung Vergabekammer Münster vom 07.10.2009. Mit der gleichen Problematik beschäftigte sich auch die Vergabekammer Münster, die sich in ähnlicher Weise zu § 97 Abs. 3 GWB geäußert hat. Die amtlichen Leitsätze des Beschlusses der Vergabekammer bei der Bezirksregierung Münster vom 07.10.2009 – Az.: VK 18/09 lauten: Auch die Neufassung des § 97 Abs. 3 GWB enthält keinen Anspruch eines mittelständischen Bieters auf Losaufteilung. Die Vergabestellen haben weiterhin einen Beurteilungsspielraum hinsichtlich der Frage, ob eine Losaufteilung erfolgen soll. Dieser Beurteilungsspielraum ist für die Nachprüfungsinstanzen nur begrenzt überprüfbar. Das Rechtsmittel gegen diese Entscheidung hatte keinen Erfolg; die Antragstellerin ist mit ihrem Antrag auf Verlängerung der aufschiebenden Wirkung der sofortigen Beschwerde gegen den Beschluss der Vergabekammer nicht durchgedrungen: Beschluss OLG Düsseldorf vom 30.11.2009, Az.: VII-Verg 43/09.

In den Gründen führt das OLG aus, dass technische Gründe i. S. d. § 97 Abs. 3 Satz 3 GWB vorgelegen haben, die eine Gesamtvergabe erforderten, so dass die Auftraggeberin nicht gehalten war, Teillose zu bilden. Auch in einer weiteren Entscheidung des OLG Düsseldorf (Beschluss vom 25.11.2009, Az.: VIIVerg 27/09) wird deutlich, dass dem Auftraggeber im Einzelfall ein Prüfungsrecht zusteht, ob die Voraussetzungen für eine Gesamtvergabe bestehen. Das Gericht habe dabei zu überprüfen, ob das Ermessen des öffentlichen Auftraggebers zutreffend ausgeübt worden sei. So sei von den Vergabenachprüfungsinstanzen zu beachten, dass das Vergaberecht nicht nur Bieterrechte eröffne, sondern auch eine wirtschaftliche und den vom öffentlichen Auftraggeber gestellten Anforderungen entsprechende Leistungsbeschaffung gewährleisten solle. Diese Entscheidung des OLG Düsseldorf ist zwar noch zur alten Fassung des § 97 Abs. 3 GWB ergangen; die Ausführungen zur Ermessensprüfung und zur wirtschaftlichen Beschaffung, die sich aus dem Haushaltsrecht ergeben, sind aber auch auf die Neufassung der Vorschriften des § 97 Abs. 3 GWB anwendbar. Im Übrigen ist die Begründung dieser Entscheidung äußerst lesenswert, da sie sich umfassend mit den Problemen der zusammengefassten Ausschreibung und den Argumenten des Für und Wieder auseinandersetzt. Für öffentliche Auftraggeber bedeutet dies, dass auch nach der Neufassung des § 97 Abs. 3 GWB kein „Verbot“ zur Gesamtvergabe besteht. Vielmehr ist, wie bereits nach altem Recht, jeweils im Einzelfall zu prüfen, ob eine Vergabe nach Teillosen und Fachlosen stattzufinden hat oder ob diese zusammen vergeben werden dürfen, wie dies der Fall ist, wenn wirtschaftliche oder technische Gründe es erfordern. s

Dualer Studiengang Bauingenieurwesen für Bauzeichner:

Pinkwart zeichnet FH Köln aus

Nahmen mit großer Freude die Auszeichnung von Innovationsminister Andreas Pinkwart (2.v.l.) entgegen: v.l.: Gerrit Simons (Dualer Student Jahrgang 2008 und Auszubildender der Franz van Stephoudt GmbH & Co. KG, Weeze), Prof. Dr. Jürgen Danielzik, Dr. Bernd Garstka, Johanna Mihm (Duale Studentin Jahrgang 2008 und Auszubildende der Reuter Bauunternehmen GmbH, Grevenbroich), Jens Waldoch (Dualer Student Jahrgang 2006 und ehemaliger Auszubildender der Hochtief Construction AG, Essen)

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Bau Aktuell 01/2010

Düsseldorf/Kerpen. Der duale Studiengang Bauingenieurwesen für Bauzeichner der Fachhochschule Köln ist am 24. Februar 2010 im „Zukunft-durch-Innovation-Wettbewerb Duale MINT-Studiengänge“ (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ausgezeichnet worden. Der duale Studiengang wird in Kooperation mit dem Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW durchgeführt. Er erhielt einen der beiden ersten Preise, die in der Kategorie „weiterentwickelte/neue Modelle“ vergeben wurden. Andreas Pinkwart, Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW, und der Vor-

sitzende der Jury, Willi Fuchs, Direktor und Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDI (Verein Deutscher Ingenieure), überreichten die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung in einer Feierstunde im Ministerium in Düsseldorf. Jürgen Danielzik, Leiter des Institut für Baubetrieb, Vermessung und Bauinformatik an der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik der FH Köln, und Bernd Garstka, Leiter des Berufsförderungswerkes der Bauindustrie NRW, nahmen mit großer Freude die Urkunde entgegen. „Dieser Preis ist eine tolle Anerkennung für die geleistete Arbeit und die bisher erzielten Erfolge. Ich freue mich über die Würdigung unse-

res innovativen Konzeptes, das wir gemeinsam mit dem Berufsförderungswerk und dem Ausbildungszentrum Kerpen der Bauindustrie NRW entwickelt haben“, so Jürgen Danielzik. Bei der Urkundenübergabe waren auch die drei Besten Absolventen des Dualen Studiengangs für Bauzeichner dabei, stellvertretend für alle dualen Studenten. „Was wäre ein Dualer Studiengang ohne die Studierenden? Sie haben natürlich einen erheblichen Anteil am Erfolg und damit auch an dieser tollen Auszeichnung“, freute sich Edgar Lengwenat, Referent für duale Studiengänge im Ausbildungszentrum Kerpen. s

Ausbildung

Bei der Übergabe der Geräte bedankten sich der Leiter des ABZ Essen, Karl-Heinz Bässler (Bild Mitte, links) und der Bereichsleiter der Maschinentechnik Klaus Winkler (Bild Mitte, rechts) bei dem Repräsentanten der Firma Liebherr, Thomas Stiegeler für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Modernste Liebherr-Baugeräte im Einsatz

Neuer Maschinenpark im ABZ Essen Essen. Seit Januar 2010 verfügt das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW in seinem Ausbildungszentrum in Essen über fünf Liebherr-Baugeräte der neuesten Generation. Zwei modernste Hydraulikbagger, eine Planierraupe und zwei Radlader werden nun für die Schulung von Baugeräteführern eingesetzt. Die gemieteten Baugeräte ergänzen den bisherigen eigenen Maschinenpark, der jetzt hauptsächlich für Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten bei der Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechaniker genutzt wird. Bereits seit über 50 Jahren wird in Essen erfolgreich Maschinenpersonal ausgebildet. Vorrangig werden Auszubildende der Bauunternehmen in drei Ausbildungsjahren zu Baugeräteführern überbetrieblich in Theorie und Praxis geschult. Außer-

dem bietet das ABZ Essen ein AZWV-zertifiziertes „Trainingscenter für Bauberufe“ an, in dem Mitarbeiter von Bauunternehmen und Teilnehmer der Agentur für Arbeit mehrere maschinentechnische Lehrgänge absolvieren. Als zugelassene Prüfungsstätte für Baumaschinenführer in der Bauwirtschaft wird neben dem „Geprüften Turmdrehkranführer“ seit 2009 auch der „Geprüfte Bagger-/Laderfahrer“ in Kooperation mit der BG Bau angeboten. Das ABZ Essen, eine bundesweit anerkannte Übungsplattform zur Schulung auf Baumaschinen, setzt zur Wahrung eines Belegungsschlüssels von einem Ge-

rät pro drei Schulungsteilnehmern bei Bedarf weitere Mietgeräte der Firma Wacker ein. Derzeit wird das 33.000 m2 große Übungsgelände mit Fahrstraßen und parzellierten Übungsflächen auf die neuesten Anforderungen der von der Bauwirtschaft geforderten handlungsorientierten Lernmethoden aufgerüstet und bietet dann optimale Voraussetzungen für die praxisnahe Ausbildung. s

Wahlen

Landesfachabteilung Eisenbahnoberbau Dortmund. Am 21. Januar 2010 fanden turnusmäßige Wahlen der Delegierten der Landesfachabteilung Eisenbahnoberbau in den Räumlichkeiten der Schreck-Mieves GmbH in Dortmund statt. Die Landesfachabteilung Eisenbahnoberbau des Bauindustrieverbandes NRW wird nun von folgenden Herren repräsentiert:

Ehrenvorsitzender: ■■ Dr. Wolfgang Bieger Vorsitzender: ■■ Manfred Wacker, Heitkamp Rail GmbH Stellvertretender Vorsitzender: ­ ■■ Hermann Becker, Ernst Becker Bahn- und Tiefbau GmbH

Fünf weitere Delegierte: ■■ Dr. Ralf Brüning, Schreck-Mieves GmbH ■■ Rolf Falkenhahn, KAF Falkenhahn Bau AG ■■ Lars-Peter Hausmann, Peter Hausmann & Co. B ­ auunternehmung GmbH ■■ Manfred Hildner, Spitzke-Longo GmbH Bahnbau ■■ Rainer Matzkus, Gebr. Kickartz GmbH Tiefbauunternehmung

v.l. Manfred Wacker, Dr. Ralf Brüning, Annette Zülch, Hermann Becker, Rolf Falkenhahn, ­Rainer Matzkus, Lars-Peter Hausmann

v.l.: Prof. Dr. Knud Sauermann, Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen und Umwelttechnik, Ulrich Goos, Leiter des Ausbildungszentrums Kerpen der Bauindustrie NRW, die frisch gebackenen Diplom-Ingenieure Daniela Ociepka, Manuel Murk, Giuseppe Mamone, Michael Donner, Martin Rüdiger Zindler, Marco Schnathmann, Philipp Elser, Oliver Beltermann, Tim Backeshoff, und Edgar Lengwenat, Referent des Ausbildungszentrums Kerpen und Koordinator für die Dualen Studiengänge der Bauindustrie NRW

Diplom-Abschlussfeier an der FH Köln

Zwei Duale Studenten unter den Top 10 Köln. Michael Bonner und Marco Schnathmann, frisch gebackene Diplom-Ingenieure des Fachbereichs Bauingenieurwesen, haben ihr Studium mit Bravour abgeschlossen. Die beiden dualen Studenten aus dem Ausbildungszentrum Kerpen gehören zu den besten zehn Absolventen, die in diesem Jahr an der Fakultät Bauingenieurwesen und Umwelttechnik der Fachhochschule Köln ihre Prüfung bestanden haben. Für ihre herausragenden Diplom-Arbeiten wurde der Nachwuchs besonders geehrt. Insgesamt haben 15 Diplom-Ingenieure ihr Duales Studium an der FH Köln beendet und eine gewerbliche Ausbildung im Ausbildungszentrum Kerpen der Bauindustrie NRW absolviert. Die Diplom-Urkunden überreichte der Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Knud Sauermann, während einer Feierstunde am 4. Dezember 2009. ­Ulrich Goos, Leiter des Ausbildungszentrums Kerpen, und Edgar Lengwenat, Koordinator für die Dualen Studiengänge der Bauindustrie NRW, überbrachten die Glückwünsche des Berufsförderungswerkes der Bauindustrie und überreichten den stolzen Diplom-Ingenieuren als Anerkennung für den erfolgreichen Abschluss und zur Erinnerung an die gewerbliche Ausbildung ebenfalls eine Urkunde. Ein weiterer Höhepunkt der Abschlussfeier im Karl-Schüssler-Saal der FH Köln war die musikalische Begleitung. Gerrit Simon, ebenfalls Dualer Student Bauingenieurwesen an der FH Köln, sorgte mit seinen Bandkollegen Yannick Spickers und Zeljko Vrhar für die richtige Stimmung. Nach dem offiziellen Teil folgte dann die traditionelle Party in der Fachschaft. Herzlichen Glückwunsch allen Absolventinnen und Absolventen des Dualen Studiengangs Bauingenieurwesen: ■■ Tim Backeshoff ■■ Oliver Beltermann ■■ Michael Donner ■■ Philipp Elser ■■ Sebastian Hamacher ■■ Marco Hartenfels ■■ Sebastian Janssen ■■ Andreas Leppek ■■ Guiseppe Mamone ■■ Manuel Murk ■■ Daniela Ociepka ■■ Marco Schnathmann ■■ Daniel Stecher ■■ Sarah Julie Weber ■■ Martin Rüdiger Zindler Wer sich für die Dualen Studiengänge Bauingenieurwesen ­interessiert, wendet sich bitte an das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW e.V. Edgar Lengwenat, Humboldtstraße 30-36, 50171 Kerpen Fon: 02237 / 56 18-32, Fax: 0237 / 53 937 [email protected]. s

Bau Aktuell 01/2010

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Jubiläen

August Heine Baugesellschaft

90 Jahre Partner am Bau Oberhausen. Die August Heine Baugesellschaft AG, Oberhausen, feierte 2009 ihr 90jähriges Unternehmensjubiläum. „Neun Jahrzehnte“, so heißt es in einer Unternehmenspublikation, „in denen Wachstum, hochwertige Bauprojekte sowie Strukturveränderungen der Märkte und der Gesellschaft die Menschen im Unternehmen immer aufs Neue zu Tatendrang und Innovationsfreude angeregt haben“.

v.l.: Herbert Faust, Dr. Stephan Heine, Astrid Reddemann, Ewald Lammert Die August Heine Baugesellschaft ist ein mittelständisches Bauunternehmen mit Hauptsitz in Oberhausen sowie Niederlassungen in Hamm, Düsseldorf und Dresden. Als Familienaktiengesellschaft realisiert das Unternehmen nach eigenen Angaben anspruchsvolle Bauprojekte mit Kompetenz, Kreativität und Erfahrung und trage so zu einer nachhaltigen Gestaltung der Zukunft bei. Zu den bekanntesten Bauaufgaben die Heine in den letzten Jahren realisierte, zählen das Düsseldorfer Stadttor, der Sitz des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten, die Stadt-Sparkasse Düsseldorf, das Verwaltungsgebäude für die NRW.Bank in Düsseldorf und auch die Hauptverwaltung von ­Esprit in Ratingen. Hohe Qualität. Zu den Bausparten des Unternehmens gehören mit besonderer Spezialisierung der allgemeine Hochbau, der Industriebau und der Schlüsselfertigbau. Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt sich Heine zudem mit der Projektentwicklung hochwerti-

ger Verwaltungsgebäude, Einkaufszentren, Wohn- und Geschäftshäuser und Sonderbauten. Das Unternehmen versteht sich als Partner der Bauherren, Architekten und Planer sowie der Nachunternehmer. Innovative Anpassungen an sich schnell ändernde Marktverhältnisse, absolute Vertragstreue, hohe Qualität, starke Kundenorientierung, Pflege eigener, gut ausgebildeter Mitarbeiter sowie wirtschaftliche Unabhängigkeit sind nach Darstellung des Unternehmens die Fundamente des Erfolgs. Die Augu st Heine Baugesellschaft AG beschäftigt insgesamt 159 qualifizierte technische und kaufmännische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon rund 80 eigene gewerbliche Mitarbeiter für die Bauausführung. Das Unternehmen bildet sowohl im kaufmännischen als auch im gewerblichen Bereich aus. Historie. 1919 gründete der damals 30-jährige Bauingenieur August Heine mit einem Partner die Bauunternehmung in der aufstrebenden Industriestadt Ober-

hausen. Zunächst beschäftigte sich das Unternehmen mit Lohnarbeiten für die Schwerindustrie und mit dem Verleih von Walzen für den Straßenbau. Schon nach einem Jahr führte August Heine das Unternehmen alleine. 20 Jahre nach Gründung war die Heine AG bereits im Kanal‑, Erd-, Wasser-, Ingenieur- und Hochbau tätig. Erste schlüsselfertige Wohnungsbauten wurden im Ruhrgebiet errichtet. Innovative Ideen. Ein weiterer Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit war ab 1950 der Autobahnbau, mit großen Baulosen an der A3, A7, A52. Hier wurden bis zu 300 Mitarbeiter beschäftigt. Heine setzte als eines der ersten Unternehmen in Deutschland Scraper und Schubraupen beim Erdbau ein. Darüber hinaus wurden viele Industriebauten erstellt. Die 1960er Jahre standen für Heine im Zeichen der Expansion und Diversifikation im Hochbau, man baute vor allem Kaufhäuser, Krankenhäuser, Schulen und Verwaltungsgebäude. 1961 gründete das Unternehmen die Nieder-

lassung in Hamm. Ab 1969 konzentrierte sich Heine auf den Aufbau der Abteilung Schlüsselfertigbau, es folgte die Gründung der Niederlassung in Düsseldorf. Mitte der 1970er Jahre begann Heine eigene Projektentwicklungen durchzuführen. Seit 1989 ist Heine mit einer Niederlassung in Dresden vertreten und präsentiert sich damit auch in den Regionen Berlin und Brandenburg sowie Sachsen als feste Größe. Das in 2002 zu einer Aktiengesellschaft gewandelte Unternehmen wird heute von den Vorständen Dr. Stephan Heine und Herbert Faust geführt. Ewald Lammert, der lange Jahre die Geschicke des Unternehmens leitete, ist heute Aufsichtsratsvorsitzender. Seit 1992 ist Heine Mitglied im Bauindustrieverband NRW. s

Aus den Unternehmen

Sandkamp Tiefbau

Zertifiziert nach DVGW Gronau. Die Hermann Sandkamp Tiefbau GmbH in Gronau erhielt Ende Dezember 2009 von der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfachs (DVGW) die Zulassung als Fachunternehmen im Rohrleitungsbau nach DVGW GW 301. Die DVGW ist der größte europäische BranchenZertifizierer im Gas- und Wasserfach. Die Zertifizierung umfasst die „Gruppe G3: Gasrohrleitungen für Betriebsdrücke bis 5 bar und Nennweiten bis DN 300“ sowie „Gruppe W 3: Wasserrohrleitungen für Betriebsdrücke bis 16 bar und Nennweiten bis DN 300“. Außerdem wird dem Unternehmen bestätigt, dass es in einem „besonderen Überprüfungsverfahren die Anforderungen eines Betrieblichen Managementsystems (BMS) mit Erfolg nachgewiesen hat“. Das Zertifikat ist zunächst bis 2014 gültig. Partner für Kommunen und Energieversorger. Bei der Verlegung von Gas- und Wasserleitungen sowie von Kabelleitungen für die Stromversorgung gilt das Familienunternehmen seit vielen Jahren als starker Partner der umliegenden Kommunen und Energieversorger. „Um den Wünschen unserer Auftraggeber nach einem zuverlässigen, vielfältigen und flexiblen Partner auch im Montagebereich voll und ganz ge-

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Bau Aktuell 01/2010

recht werden zu können, haben wir Anfang 2009 die Zulassung als Fachunternehmen des DVGW beantragt“, erklärt Johannes Sandkamp, der die Geschäfte des 1913 gegründeten Traditionsunternehmen zusammen mit seinem Bruder Reinhard in dritter Generation führt. Mit Louis Schmale als Rohrnetzmeister kam ein verantwortlicher Fachmann für Gas und Wasser ins Unternehmen, der nicht nur das notwenige „Know-how“ mitbrachte, sondern die Zertifizierung kompetent begleitete. Die für die Zulassung erforderlichen Fahrzeuge und Spezial-Geräte für die Rohrleitungsmontagen wurden angeschafft und zur Verstärkung der Mannschaft von Louis Schmale zwei erfahrene Rohrleitungsmonteure eingestellt. Mit Heinz Tül-

Das neue Rohrleitungsmontage-Team der Hermann Sandkamp Tiefbau GmbH v.l.: Hugo Küppers (Rohrleitungsmonteur), Heinz Tüllinghoff (Rohrleitungsmonteur) und Louis Schmale (Rohrnetzmeister).

linghoff und Hugo Küppers im Team konnten die erforderlichen Referenzobjekte problemlos montiert werden. „Innerhalb kurzer Zeit haben wir die Auflagen für die Prüfung erfüllt und erfolgreich abgeschlossen“, so Johannes Sandkamp mit stolzem Blick auf sein neues Rohrleitungsmontage-Team. „Wir sind jetzt berechtigt und in der Lage, die von uns verlegten Gas- und Wasserleitungen in vorhandene Systeme einzubinden und betriebsfertig zu montieren sowie sämtliche Arbeiten fachgerecht zu dokumentieren.“ Nachwuchs gesucht. „Aber ohne die großartige Unterstützung durch unsere Auftraggeber hätten wir die Zulassung sicher nicht so zügig durchziehen können“,

so Sandkamp weiter. „Dort stießen wir auf durchweg positive Resonanz und hatten die Möglichkeit, die erforderlich Referenzobjekte zu erstellen.“ Das Unternehmen sieht positiv in die Zukunft. Im Laufe des Jahres soll die jetzige Mannschaft durch zwei erfahrene Mitarbeiter verstärkt werden. In diesem Jahr werden erstmals auch zwei Auszubildende für diesen Bereich eingestellt. „Damit möchten wir den Grundstein für den Nachwuchsgewinn aus den eigenen Reihen legen“, betont Johannes Sandkamp, „denn der Markt für qualifizierte Fachkräfte ist so gut wie leergefegt.“ s

Jubiläen

Partnerschaftliches Miteinander

55 Jahre Bauunternehmung Voullié

v.l.: Beate Wiemann (Hauptgeschäftsführerin Bauindustrieverband NRW), Joachim Neßeler (Inhaber, Geschäftsführender Gesellschafter), Andreas Schmieg (Präsident Bauindustrieverband NRW), Karl-Peter Arnolds (Geschäftsführer, Leiter Geschäftsfeld Zweckbauten), Hubertus Neßeler (Geschäftsführer nesseler projektidee), Siegfried Steuer (Geschäftsführer der Geschäftsstelle Köln Bauindustrieverband NRW)

1910 bis 2010 – 100 Jahre Zukunft

nesseler grünzig gruppe Stolberg. Die nesseler grünzig gruppe feiert 2010 ihr 100jähriges Unternehmensjubiläum. 1910 vom Leipziger Baumeister Robert Grünzig in Stolberg/Rheinland gegründet, entwickelte sich das Baugeschäft schnell zu einer beachtlichen Größe. Zahlreiche Industrie- und Wohnungsbauprojekte sowie viele öffentliche Bauten prägten die Unternehmensaktivitäten und unterstrichen ihre Vielseitigkeit. Auch Ziegeleien, eine Schreinerei, ein Marmorwerk und ein Steinbruch gehörten zum Unternehmen. Als besonderer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte gilt der Bau eines Steinkohlenbergwerks im lothringischen Faulquemont, bei dem das Unternehmen 1931 fast 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Hans Grünzig, der Sohn des Firmengründers übernimmt 1954 die Geschäftsführung. Er setzt auf Innovation und investiert als erster in der Region in ein Betonfertigteilwerk, das sich rasch zu einem der größten im Rheinland entwickelt. Auch das schlüsselfertige Bauen – damals noch ein Novum - gehört früh zum Portfolio des Unternehmens. In einer schwierigen Phase der Baurezession tritt 1982 mit Joachim Neßeler, einem Enkel Robert Grünzigs, die dritte Generation in die Geschäftsführung ein. Das Unternehmen reagiert auf die Krise mit

Mönchengladbach. Seit der Gründung im Jahr 1955 wird die Bauunternehmung Voullié aus Mönchengladbach erfolgreich als Familienunternehmen in der zweiten Generation geführt. Zum Angebotsspektrum zählen umfassende Arbeiten im Bereich des Hoch- und Tiefbaus, die die Firma für ihren Kundenkreis aus privaten Bauherren, Industrie und Gewerbe sowie öffentlichen Auftraggebern ausführt. Die Aufgaben umfassen neben Neubaumaßnahmen, Umbau und Sanierungen auch baunahe Dienstleistungen sowie kompetente Betreuung und Beratung der Bauherren. Kundenzufriedenheit steht nach Angaben der beiden Firmeninhaber und Geschäftsführer Günther und Jörg Voullié an erster Stelle. „Partnerschaftliches Miteinander, Transparenz und Glaubwürdigkeit sowie langfristige Mitarbeiterbindungen haben bei uns einen großen Stellenwert“, betonen beide. Die Bauunternehmung verfügt über 30 eigene, hochqualifizierte und engagierte Mitarbeiter. Regelmäßige interne und externe Mitarbeiter-Schulungen sichern die Qualität der Arbeit genauso wie der eigene Maschinen-, Material- und Gerätepark der – im Hinblick auf die sich ständig ändernden Anforderungen und Erwartungen der Kunden – einer regelmäßigen Prüfung zur Gewährleistung optimaler betrieblicher Abläufe unterzogen wird. Zur Aufrechterhaltung und Verbesserung all dieser Maßnahmen, aber auch um dem Kunden nach außen hin dies dokumentieren zu können, wurde Mitte letzten Jahres ein Qualitätsmanagement nach DIN ISO 9001 erfolgreich eingeführt. Die nächste Generation des Familienunternehmens steht übrigens schon am Start. Auch in Zukunft möchte der Enkel bzw. Sohn Patrick Voullié in dritter Generation das Bauunternehmen weiterführen. Voullié ist seit 1985 Mitglied im Bauindustrieverband NRW. s

v.l.: Astrid Reddemann (Geschäftsführerin der Geschäftsstellen Dortmund, Essen, Münster des Bauindustrieverbandes NRW), Günther Voullié, Jörg Voullié

einer grundlegenden Restrukturierung, um sich zukunftsweisend zu positionieren. 1992 wird mit Hubertus Neßeler ein weiterer Enkel des Gründers in der Unternehmensgruppe aktiv. Als geschäftsführender Gesellschafter der nesseler projektidee gmbh verantwortet er das Bauträger- und Projektentwicklungsgeschäft. Heute bietet die nesseler grünzig gruppe als Projektentwickler, Planer, Bauausführender und Betreiber eine Reihe umfassender Bau- und Dienstleistungen rund um die Immobilie. Mit diesem Leistungsspektrum sowie einem kunden- und mitarbeiterorientierten Leitbild sieht sich nesseler bestens für die Zukunft gerüstet. In der dritten Familiengeneration bestimmen derzeit die Brüder Joachim und Hubertus Neßeler als Firmeninhaber die Geschicke der Unternehmensgruppe. Die 160 Mitarbeiter erwirtschaften in diesem Jahr eine Gesamtleistung der Unternehmensbereiche von über 90 Mio €. nesseler ist seit 1924 Mitglied im Bauindustrieverband NRW. s

Qualifizierter Nachwuchs gesichert

135 Jahre Heinr. Elskes GmbH & Co. KG Duisburg. Die Heinr. Elskes GmbH & Co. KG mit Sitz in Duisburg feiert in diesen Tagen ihr 135-jähriges Firmenjubiläum. Gegründet 1875 zählt das mittelständische Unternehmen mit seinen hundertprozentigen Tochterunternehmen und Beteiligungen sowie 140 Mitarbeitern an 21 Standorten heute zu den führenden Transportbetonanbietern in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Weitere Gesellschaften im Bereich der Betonfertigteilindustrie und im Silospeditionsbereich runden das Geschäftsfeld der Elskes-Gruppe ab, die zu den Pionieren im Bereich Transportbeton gehört. Die Heinr. Elskes GmbH & Co. KG ist eine hundertprozentige Tochter der Hülskens-Holding GmbH & Co. KG und repräsentiert die gesamten Betonaktivitäten im Hülskens-Firmenverband. Bereits zu Beginn des vorigen Jahrhunderts übernahm der Hülskens-Firmenverband von Kommerzienrat Heinrich Elskes die Heinr. Elskes GmbH & Co. KG. Im Mittelpunkt der damaligen Firmenaktivitäten stand neben dem Wasserbau vor allem auch die gerade beginnende Gewinnung von Kies und Sand. Ein Tätigkeitsfeld, dem sich auch der Hülskens-Firmenverband bereits frühzeitig gewidmet hatte. In den 50er Jahren begann sich die Idee des Transportbetons endgültig auch in Europa durchzusetzen. In Deutschland fand

der Start der Transportbetonindustrie wegen der damaligen wirtschaftlichen Verhältnisse erst mit Verzögerung statt. Ein erstes Transportbetonwerk, an dem Elskes beteiligt war, wurde im Dortmunder Hafen errichtet, das erste Betonwerk der Firma Elskes wurde 1959 an der Schifferstraße in Duisburg in Betrieb genommen.

v.l.: Werner Schaurte-Küppers (Geschäftsführender Gesellschafter der Hülskens-Holding GmbH & Co. KG), Ralf Linden (Geschäftsführer der Heinr. Elskes GmbH & Co. KG), und Astrid Reddemann

Besonderen Wert legt Elskes nach wie vor auf die Ausbildung eigener Fachkräfte, um dauerhaft qualifizierten Nachwuchs für diesen Spezialbereich sicherzustellen. Das Unternehmen ist seit 1928 Mitglied im Bauindustrieverband NRW. s

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Geburtstage

Neue Kontakte knüpfen

Net(t)-Work- Dinner startete erfolgreich Essen. Die Zeiten ändern sich und damit auch die Wege der Kommunikation. Für die Unternehmer der Bauindustrie spielen intensive und möglichst breit angelegte Kontakte im Geschäftsleben eine wichtige Rolle. Das amerikanisch geprägte Wort „Networking“ ist in diesem Zusammenhang ein häufig genutzter Begriff. Astrid Reddemann, Geschäftsführerin der Geschäftsstellen Essen, Dortmund und Münster, hat diese Idee weiterentwickelt und das erste Net(t)-Work-Dinner für die Mitgliedsunternehmen ihrer Verbandsbezirke am 14. April im Ruhrgebiet ins Leben gerufen. „Der Name Net(t)-Work-Dinner war im wahrsten Sinne des Wortes Programm. Die Teilnehmer hatten einen sehr vergnüglichen und netten Abend. Alle waren begeistert und freuen sich schon auf eine Fortsetzung“, bringt Astrid Reddemann die positive Resonanz auf den Punkt. Die Unternehmer aus den sieben Verbandsbezirken nutzten die Gelegenheit, sich in einem Zeitfenster von etwa 2,5 Stunden zur Menüfolge mit wechselnden Gesprächspartnern intensiv zu unterhalten. Aus Platzgründen musste die Teilnehmerzahl auf 28 Personen begrenzt werden, die Nachfrage war aber schon bei dieser ersten Einladung deutlich höher. Glückaufhaus. Mit der Kulturhauptstadt Essen lag der Veranstaltungsort des ersten

Net(t)-Work-Dinners mitten im ­Zentrum der Geschäftsstellen Dortmund, Essen und Münster. Die Teilnehmer kamen aus den sieben Verbandsbezirken dieser Geschäftsstellen, also aus Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Linker Niederrhein und Münster. „Mit dem ersten Treffen in Essen haben sie sinnbildlich erste Spuren für ein neues Netzwerk gelegt“, so sieht es Astrid Reddemann. „Damit dieses Netzwerk weiter wächst, wird das Net(t)Work-Dinner zukünftig durch die verschiedensten Städte der Verbandsbezirke wandern. Nach Münster beispielsweise genauso wie nach Krefeld oder Kleve, von Duisburg über Bochum und Castrop-Rauxel bis nach Dortmund.“

Als Location für das erste Treffen wurde das Glückaufhaus in der Rüttenscheider Straße ausgewählt. „Dieses wunderbar sanierte monumentale Bauwerk ist heute ein Zeichen des Strukturwandels unserer Region. Mit der Architektur der 1920er Jahre galt es damals lange als Wahrzeichen für den industriellen Wandel in Essen. Als solches ist es natürlich heute fester Bestandteil des Essener Kulturpfades“, erläutert Heinrich Schulze, Vorsitzender des Verbandsbezirks Essen des Bauindustrieverbandes NRW und Mitinitiator dieser neuen Kommunikationsplattform. Das ebenfalls sanierte Filmstudio im Souterrain begeisterte die Bauunternehmer, die damit das älteste Filmtheater des Ruhrgebiets kennen lernten. s

Friedrich Carl Trapp (re.) mit Hauptgeschäftsführerin Beate Wiemann und Bauindustriepräsident Andreas Schmieg beim Freundschaftsmahl St. Martin 2009.

Friedrich Carl Trapp feierte 80. Geburtstag Wesel/Düsseldorf. Am 28. Januar 2010 feierte der ehemalige Präsident und Ehrenringträger des nordrhein-westfälischen Bauindustrieverbandes, Dr.-Ing. Friedrich Carl Trapp, seinen 80. Geburtstag. Die Bauindustrie Nordrhein-Westfalen beglückwünschte den Jubilar, der sich viele Jahrzehnte erfolgreich zum Wohle der Baubranche und seiner Unternehmerkollegen engagiert hat. Dr.-Ing. Friedrich Carl Trapp, von 1994 bis 2000 Präsident des Bauindustrieverbandes NRW und vier Jahre zuvor bereits Vizepräsident, war über 30 Jahre ehrenamtlich für die NRW-Bauindustrie tätig. Er war seit 1974 Mitglied des Arbeitskreises im Verbandsbezirk Duisburg und von 1979 bis 1983 im Vorstand des Versorgungswerkes der Bauindustrie. 1986 wurde er in den Vorstand des Bauindustrieverbandes gewählt, ein Jahr später zum Vorsitzenden des Beirates des Betriebswirtschaftlichen Instituts der Bauindustrie. 1990 übernahm Dr. Trapp den Vorsitz des Berufsbildungsausschusses des Verbandes und rief den Lehrlingstag der nordrhein-westfälischen Bauindustrie ins Leben. Im gleichen Jahr wurde er zum Vizepräsidenten der bauindustriellen Interessengemeinschaft gewählt und vertrat bis 2000 den Bauindustrieverband im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie als Mitglied des Präsidiums.

Impressum Herausgeber: Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen e.V. Uhlandstraße 56, 40237 Düsseldorf Tel. 02 11/67 03-219 www.bauindustrie-nrw.de Verantwortlich: Petra Zenker, Stabsstelle PR Redaktion: Jennifer Winkelsträter, WIN Agentur für Kommunikation, Willich Layout:  ubb kommunikation, Bochum Druck: Paffrath Print & Medien GmbH, Remscheid Fotos: Bilfinger Berger AG, Ulrich Clermont, GBT, Ingenieurkammer-Bau NRW, Petra Zenker Auflage: 1.600

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Bau Aktuell 01/2010

NRW-Bauindustrie­ präsident Andreas Schmieg wurde 50 Düsseldorf/Essen. Andreas Schmieg, Sprecher des Vorstandes und Hauptgesellschafter der Torkret AG, Essen, sowie Präsident und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bauindustrieverbandes NRW, feierte am 19. Februar 2010 seinen 50. Geburtstag. Andreas Schmieg bekleidet neben seinem Präsidentenamt noch weitere ehrenamtliche Funktionen im Bauindustrieverband NRW. So ist er stellvertretender Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses, Mitglied im Beirat der Gesellschaft für Bauqualität und Technik mbH (GBT) und vertritt außerdem die Mitgliedsunternehmen aus dem Verbandsbezirk Essen im Wirtschaftspolitischen Ausschuss des Verbandes. Vor seinem Amtsantritt als Präsident im Jahre 2006 engagierte sich der Diplom-Ökonom und gebürtige Schwabe bereits seit 2000 äußerst erfolgreich für die Unternehmen der nordrhein-westfälischen Bauindustrie, deren Belange bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit immer im Vordergrund stehen. Auf Bundesebene vertritt Andreas Schmieg seit 2006 die Region West im Präsidium des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Dort übt er auch das Amt des Schatzmeisters aus. Darüber hinaus ist er Vorstandsvorsitzender der Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen (GÜB) in Berlin. s

Nachwuchsförderung. Besondere Aufmerksamkeit widmete Dr. Trapp der Ausbildung des bauindustriellen Nachwuchses. Drei Jahrzehnte beschäftigte er sich intensiv mit der Lehrlingsausbildung. Von ihm entwickelte Ausbildungsprogramme wurden erfolgreich in den Ausbildungszentren der Bauindustrie angewandt und waren Vorläufer für die heutige Stufenausbildung. Ab 1990 war Dr. Trapp auch einige Jahre stellvertretender Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Für die Ausbildung junger Bauingenieure zu Generalisten stiftete Dr. Trapp den F.C.-Trapp-Preis an der RWTH Aachen, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Ehrenringträger. Für seine herausragenden Verdienste um die nordrhein-westfälische Bauindustrie zeichnete der Verband Dr.-Ing. Trapp im Jahre 2000 zum Ende seiner Präsidentschaft mit dem Ehrenring aus. Der Ehrenring ist die höchste Auszeichnung, die die nordrhein-westfälische Bauindustrie an Persönlichkeiten vergeben kann, die sich im besonderem Maße um die Bauindustrie im Land zwischen Rhein und Weser verdient gemacht haben. Daneben hatte Dr. Trapp auch andere Ehrenämter übernommen: seit 1976 als Presbyter der evangelischen Kirchengemeinde in Wesel und viele Jahre als Mitglied der Kreissynode Wesel der evangelischen Kirche sowie seit 1983 als Beisitzer im Vorstand der „Notgemeinschaft am Grabe“, einer bürgerschaftlichen Selbsthilfeeinrichtung. Er ist auch Vorstandsmitglied der Freunde der Aachener Hochschule (FAHO) und Kuratoriumsmitglied der Stiftung Preußen Museum Wesel. Schließlich war Dr. Trapp 1961 Mitbegründer und erster Vizepräsident des Rotary Club Wesel-Dinslaken, von 1976 bis 1990 Berlin-Beauftragter der deutschen Wirtschaft sowie bis 1990 auch stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums ungeteiltes Deutschland im Kreis Wesel. Als „Freund der Bundeswehr“ zeichnete der Bundesminister für Verteidigung ihn auf Antrag des Raketenartilleriebataillons 150 in Wesel mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold aus, eine seltene Ausnahme für einen ungedienten Zivilisten. Im Jahre 2000 erhielt er von Generalmajor Gert Gudera die Ehrennadel der 7. Panzerdivision. Verdienstkreuz 1. Klasse. Kurz vor der Vollendung seines 75. Geburtstages im Jahr 2005 wurde Dr. Trapp auf Vorschlag des Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Ehrung nahm im Auftrag des Bundespräsidenten der Landrat des Kreises Wesel vor. s