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Nummer 98

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S t . V i t h , Donnerstag, 30. A u g u s t 1956

2. Jahrgang

Ein neues Pulverfaß in Afrika Vor dem Kampf um ein unabhängiges Somalia London, 28. August 1956. Im Jahre 1950 entschieden die Vereinten Nationen, daß die frühere italienische Kolonie Somaliland nach zehn Jahren — also 1960 — völlige Selbstverwaltung erhalten solle. Die Vorbereitung für diesen neuen Staat wurde der italienischen V e r w a l t u n g überlassen, die als Treuhänder für die Vereinten Nationen ihre ehemalige Kolonie verwaltet. A l s vor wenigen Monaten ein britischer M i n i s t e r das benachbarte Gebiet v o n Britisch Somaliland besuchten, legten i h m eingeborene Führer die Frage vor, was England 1960 zu t u n gedenke, um eine Form eines gemeinsamen Bundesstaaten für die beiden Gebiete auszuarbeiten. Der Minister blieb die A n t w o r t auf die Frage schuldig.obwohl er daran erinnert wurde,daß England es gewesen sei, das nach Kriegsende die Idee eines Landes Somalia propagiert hat. Frage u n d unterbliebene A n t w o r t deuten auf die K o m p l i k a t i o n e n h i n , die demnächst um das „Horn v o n A f r i k a " entstehen w e r den, wo die Somalis über die Grenzen fünf verschiedener Gebiete verbreitet sind, v o n denen zwei britische K r o n k o l o n i e n sind. Es ist nicht daran zu denken, daß die Somalis in drei Jahren fähig sein werden, eine Regierung ohne jede ausländische H i l f e zu bilden, um einen eigenen Staat auf die Füße zu stellen. Das ehemalige italienische Somaliland bildet den K e r n des geplanten Staates, in dem über eine M i l l i o n Somalis leben. Je eher die Vereinten Nationen klarstellen, w e l che Form ihre Unterstützung erhalten werde, um so klarer w i r d es u m die Z u k u n f t aussehen. Angesichts der gegenwärtigen Lage i n Afrika erscheint es undenkbar, daß ein europäischer Staat eine A r t v o n finanzieller Vormacht ausüben könnte. Bereits jetzt w i r d i n Afrika erörtert, welche Nachwirkungen die Unabhängigkeit v o n Somalia auf diejenigen Nachbargebiete ausüben w i r d , die gleichfalls von Somalis b e w o h n t sind. Wie die Dinge heute liegen,deutet alles daraufhin, daß die U N sehr wahrscheinlich einen neuen K o n f l i k t i n ihren Händen haben werden. Die Italiener haben bereits erklärt, daß sie Somaliland spätestens 1960, möglicherweise aber früher räumen werden. A u s diesem Grunde haben sie bereits i m A p r i l die ersten Wahlen für ein unabhängiges Parlament abgehalten. Wesentlich wichtiger ist i n dessen die wirtschaftliche Sicherung des neuen Staates. Das ganze Gebiet besitzt w e nig eigene Wirtschaftsquellen. So muß die

britische Regierung die Hälfte des jährlichen Budgets für Britisch Somaliland aus eigener Tasche zusteuern. Aehnlich liegen die Dinge i n jenen D i s t r i k t e n , die heute unter italienischer Treuhänderschaft stehen. M i t anderen W o r t e n : w e r w i r d für das unausbleiblicheDefizit aufkommen, das bei der Schaffung des neuen Staates Paate stehen w i r d ? Die Somalis sind noch heute größtenteils ein Nomadenvolk. I h r Nationalismus reist m i t ihren Karawanen u n d Herden i n die benachbarten Länder. So hat sich bereits i n den nördlichen Provinzen Kenias eine Bewegung bemerkbar gemacht, die behauptet, Kenyas Somalistämme dächten nicht daran, w e i t e r „koloniales Ausbeutungsgebiet" zu bleiben, w e n n i n der Nachbarschaft der unabhängige Somalistaat ausgerufen werde. Dort w i r d die gleiche Frage gestellt, die der britische M i n i s t e r i n Berbera nicht hatte beantworten w o l l e n . V o r allem aber w i r d sich A e t h i o p i e n fragen müssen, w i e die Rückwirkung des neuen Staates auf die eigenen Somalistämme i n der Provinz Ogaden sein w i r d . Außerdem leben annähernd 30 000 Somalis dn Französisch-Djibout i , die sicherlich auch ihre Stimme erheben werden. V o r allem aber w i r d man d a m i t rechnen müssen, daß ausländische Kräfte ein starkes Interesse an der Entwicklung am Kap Guard a f u i nehmen werden. Die am stärksten besetzte sowjetische Botschaft i n A f r i k a ist die i n A d d i s Abeba, o b w o h l kommunistischer Einfluß i n A e t h i o p i e n k a u m vorhanden ist. A b e r kommunistische Propaganda, die m i t blindem Nationalismus verbunden ist, könnte auch dort zu großen Erschütterungen führen. Da die Somalis größtenteils Mohammedaner sind, k o m m t es nicht überraschend zu hören, daß A e g y p t e n ein besonders starkes I n teresse an der Vorbereitung der Eigenstaatlichkeit n i m m t . Aegypten n i m m t einen der drei Sitze i n jenem Beirat ein.der die italienische V e r w a l t u n g zur Zeit kontrolliert. Sein Vertreter soll dort auch sehr a k t i v i m Interesse der eigenen Regierung tätig sein. Aegyptische Lehrer kontrollieren die Erziehung.

Schwere Sturmschäden in ganz Deutschland 20 Todesopfer und rund 150 mehr oder weniger schwer Verletzte forderte der Orkan,, der am 25. August über West-, Mittel- und Norddeutschland hinwegraste. In zahlreichen Städten des nördlichen Bundesgebietes hatten Polizei und Feuerwehr Katastrophenalarm. In Paderborn brachte der Sturm einen 40 Meter hohen Schorn-

stein zum Einsturz, der auf den Schuppen einer Ziegelei stürzte und mehrere Arbeiter unter sich begrub. Zwei von ihnen wurden getötet, ein weiterer verletzt. - Unser Bild zeigt den noch stehenden Fuß des umgestürzten Schornsteins (rechts) und den schwer beschädigten Ziegeleischuppen, in dem 2 Arbeiter getötet wurden.

Arabisch soll die offizielle Sprache werden, sobald die Italiener abgezogen sind. Während die'Italiener wissen, daß sich das Versprechen auf einen eigenen Staat nicht rückgängig machen läßt, u n d entsprechend handeln, t u n die A e t h i o p i e r so, als gehe sie die ganze Sache gar nichts an. Die Engländer nehmen eine Mittelstellung ein, o b w o h l sie genau wissen, daß sie die politische Entwicklung der Somalis nicht länger aufhalten können, selbst w e n n sie w o l l t e n . Die Frage, w i e der neue Staat finanziert w e r d e n soll, bleibt offen. Die Italiener haben sich bereits geweigert, die ganzen Lasten aus eigener Tasche zu zahlen.Und w e r d e n sich dieEngländer u n d die A e t h i o p i e r bewegen lassen, ihre Gebiete an das zukünftige Somalia aubzutreten? Die VereintenNationen stehen v o r einem schwierigen Problem. A l e x Natan.

sorgungswesen auf See beitragen.

Italien — Land am rechten Flügel „Für die Verteidigung Europas lebenswichtig"

R O M (ep). W e r sich die politische u n d m i l i - m i t Griechenland u n d der Türkei — die Dektärische Bedeutung des italienischen Beitra- k u n g der rechten Flanke des kontinentalen ges z u r N A T O klarmachen will.geht zunächst Verteidigungssystems u n d die K o n t r o l l e des einmal am besten zurück i n die Zeit der 7.Ta- Mittelmeers v o n der See u n d aus der L u f t . gung des A t l a n t i k r a t s , die i m September 1951 W i e w e r t v o l l das ist, hat A d m i r a l Carney, der Befehlshaber der A l l i i e r t e n Streitkräfte Südi n O t t a w a stattfand. europa, i n folgenden W o r t e n umrissen: „SollDe Gasperi und der Artikel 2 ten die Kommunisten Italien niederwerfen, so Damals war es A l c i d e de Gasperi als einer wäre die gesamte Verteidigung Europas der der ersten, der seine Kollegen aus den M i t - schwersten Gefahr ausgesetzt . . . Italien ist gliedsstaaten auf die überragende Tragweite für die Verteidigung des M i t t l e r e n Ostens des A r t i k e l s 2 des A t l a n t i k - Vertrages h i n - u n d Europas lebenswichtig." W e n n auch die wies. Die N A T O , so argumentierte er damals, strategischen Auffassungen, daß Kriege i m habe nach Beendigung der ersten Phase, der Mittelmeer gewonnen oder verloren werden A u f s t e l l u n g ihrer verschiedenenKommandos, u n d daß die Verteidigung des Mittelmeers i n die Aufgabe, auch die eigentlichen politischen der Po-Ebene erfolgen muß, durch die neue wirtschaftlichen u n d sozialen Aspekte des Waffentechnik zum T e i l überholt sind, bePaktes näher zu untersuchen. Der daraufhin hält der „Stiefel" Italien trotzdem für die ernannte Ausschuß, zusammengesetzt aus N A T O sein Gewicht. V o n den gegenwärtig M i n i s t e r n Belgiens, Kanadas, Indiens, Nor- etwa 375 000 M a n n unter W a f f e n (0,7 Prowegens und der Niederlande, leistete später sent der Bevölkerung) stehen der N A T O zur erfolgreiche A r b e i t . Seine Unterlagen werden Verfügung: 1 Armeekommando u . 2 Armeeauch den „3 W e i s e n " von heute m i t ähnli- korps m i t den entsprechenden Truppen und chen Aufgaben, den Außenministern Kana- Zubehör,4 Divisionen Infanterie („Mantova", das, Norwegens u n d Italiens, w e r t v o l l e A n - „Folgore", „Cremona" u n d „Legnano"), 1 satzpunkte liefern, u m die Zusammenarbeit Panzerdivision („Ariete"), 2 Alpini-Brigaden der N A T O auf politischem, wirtschaftlichem („Julia" u n d ..Tridentina"); das Kommando 800-Jahrfeier in Maria Laach u n d k u l t u r e l l e m Gebiet enger zu gestalten des zentralen Mittelmeers (Neapel) m i t den entsprechenden Schiffseinheiten; das K o m Zahlreiche hohe Persönlichkeiten waren anläß- u n d zu intensivieren. mando der 56. Taktischen Lufteinheit m i t den lich der 800jährigen Weihegedächtnisfeier der i h r unterstellten Jagdstaffeln zur Fliegerabrheinischen Benediktinerabtei Maria Laach ge- 375 000 Mann unter Waffen wehr. Ihre Aufgabe w i r d i m wesentlichen laden. Unser Bild zeigt den Kölner Erzbischof Militärisch bietet Italien m i t seiner geograsein, etwaige Feindeinbrüche nach NorditaKardinal Frings beim Verlassen der Abteikirche phischen Lageund dem Beitrag sedner Land-, ien zu verhindern u n d z u m Schutz v o n Verauf dem Wege zur Akademie. See- u n d Luftstreitkräfte — i n V e r b i n d u n g

Gleicher Glaube — gemeinsame Ziele Es bedurfte nicht etwa erst der Suezkrise oder der Schwierigkeiten Frankreichs i n A l gerien, u m die volle Bedeutung Italiens als N A T O - P a r t n e r wieder neu zu erhellen. Die Verantwortlichen der Organisation kennen u n d berücksichtigen die Schwächen u n d Stärken dieser südlichen Flanke ständig. I n Erinnerung gerufen zu w e r d e n verdienen W o r t e des italienischen Außenministers Graf Sforza, die er am 4. A p r i l 1949 bei der Unterzeichnung des A t l a n t i k p a k t s gesprochen hat. Sie enthalten Erkenntnisse, die so logisch, so zwingend sind, daß sie leicht erfüllbar scheinen. W i r haben m i t ihnen trotzdem unsere Schwierigkeiten bis auf den heutigen Tag. „Der N o r d a t l a n t i k p a k t w i r d eines der vornehmsten u n d hochgemutestenEreignisse der Menschengeschichte sein, w e n n alle seine Mitglieder innerhalb u n d außerhalb des Paktes beweisen werden, daß die melancholisch stimmende Geschichte Europas sie dieses Höchste gelehrt hat: daß keine N a t i o n der W e l t sich ihres Wohlstands u n d ihres Friedens sicher fühlen kann, sofern nicht alle i h re Nachbarn m i t dem gleichen Glauben gemeinsamen Zielen des Wohlstands und der Sicherheit entgegengehen."

Österreich: Konjunktur hält an W I E N (ep). Die k o n j u n k t u r e l l e Expansion i n Oesterreich hält an, w e n n auch die sprunghafte Aufwärtsbewegung abgeklungen ist. Das erklärt die OesterreichischeNationalbank i n i h r e m neuesten Bericht. Die Konsumgütererzeugung trat stärker i n den Vordergrund. Beschäftigungstand u n d Außenhandel sind zufriedenstellend, meint die Bank. Das Def i z i t der Handelsbilanz wurde durch erhöhten Export ausgeglichen. Die Spareinlagen i n Oesterreich erreichten fast 12 M r d . Schilling.

Montan-Union fördert 126 Mili, t Kohle L U X E M B U R G (ep). V o n 120 M i l i , t i m . 1 . Halbjahr 1955 ist die Steinkohlenförderung der M o n t a n - U n i o n auf 126 M i l i , t i n den ersten 6 M o n a t e n dieses Jahres gestiegen. Dav o n w u r d e n 66 M i l i , t i n der Bundesrepublik gefördert. I m Vergleich dazu betrug die Steinkohlenerzeugung i n Großbritannien 76 M i l l . Tonnen i m 1 . Halbjahr u n d i n den U S A 205 M i l i , t i n den ersten Monaten dieses Jahres..

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ST.VITHER

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Donnerstag, 30. A u g u s t 1856

ZEITUNG

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Nasser antwortet positiv Zusammenkunft wahrscheinlich in Kairo L O N D O N (afp). Die Aegyptisdie A n t w o r t auf die Note der „5" w u r d e Menzies am Dienstag mittag durch den ägyptischen Botschafter i n London überreicht. W i e ein Sprecher der Botschaft m i t t e i l t , hat Nasser sich einversanden erklärt, das „Komitee der Fünf" zu empfangen. Nichts läßt jedoch darauf schließen, daß Präsident Nasser etwas anderes t u n w i r d als die „Fünf" anhören. Er scheint immer noch entschlossen zu sein die ägyptische Kontrolle über den Kanal aufrecht zu erhalten. Kurz nach der Ueberreichung der Note hat sich Menzies zu A n t h o n y Eden begeben. Das „Komitee der Fünf" ist am frühen Nachmittag zusammengetreten, um die A n t w o r t Nassers zu studieren. Wie aus dem Komitee nahestehenden Kreisen verlautet, hat sich Menzies zur ägyptischen Botschaft begeben u n d dort die A n w o r t der „5" überreicht. I n einer A n t w o r t n o t e bestätigt Nasser den Eingang der Note des „Komitee der 5" u n d erklärte sich bereit, sich mit diesem zu tref-

fen. Die Note enthielt keine weiteren M i t teilungen.

Britisches Parlament zusammengerufen

1,25 Prozent der Gesamtbevölkerung unter Waffen

I n Kairo ist man der Ansicht, daß die Z u sammenkunft dort stattfinden w i r d , jedoch nicht vor Donnerstag. Da Nasser die Vertreter der „5" persönlich empfangen w i l l und er sich i n der augenblicklichen Lage nicht v o n Kairo entfernen kann, k o m m t w o h l k a u m ein anderer O r t i n Frage. Die „5", einschließlich der USA, w e r d e n sich wahrscheinlich auf der kommendenKonferenz durch ihre Außenminister vertreten lassen.

- W A S H I N G T O N . I m Laufe seiner Pressekonferenz erklärte Dulles, eine Lösung des Suezproblems sei möglich,wenn sich die Parteien auf die praktischen Aspekte der K a nalschiffahrt, ohne politische Einmischung beschränken und keine großen Worte gebrauchen. E r meinte, Nasser habe durch die Annahme der Einladung der „ 5 " zur Lösung des Problems beitragen.

Freiwillige für die Befreiungsarmee K A I R O (afp). Die Befreiungsarmee wurde von Präsident Nasser unter das Kommando des Kriegsministers, General A b d e l H a k i m A m e r gestellt. Diese Armee besteht aus Freiw i l l i g e n der Nationalgarde, aus Reserveoffizieren der ägypfischenArmee u n d umfaßt alle anderen Freiwilligenverbände. Freiwillige aus den anderen arabischen Ländern können ebenfalls aufgenommen werden. Die F r e i w i l l i g e n verpflichten sich für z w e i Jahre. Nach A b l a u f dieser Frist k a n n die Verpflichtung v o n Jahr zu Jahr erneuert w e r d e n .

ladung zu einer Unterredung anzunehmen. Dies w i r d i n Kairo als günstiges Vorzeichen gevyertet.

A n t e i l d. Streitkräfte in°/oderGesamtbevölk.

A n t e i l der Streitkräfte in%derGesamtbevölk

Land

Frankreich

2,1

Bundesrep.

USA

2,0

Türkei

Land

1,0

- Norwegen

0,97

1,8

Dänemark

0,94 0,85

Griechenland

1,7 1,7

Portugal Kanada

0,8

England

1,6

Italien

0,7

Holland

1,3

Luxemb.

0,5

Belgien

p

Atomenergie noch nicht einsatzfähig PARIS (ep). Kohle bleibt auf Jahre hinaus die Hauptstütze der westeuropäischen Energiewirtschaft. Das erklärten Experten i n ei-

Das Kampflied der Demokraten

nem

Energiebericht für

den

Europäischen

Wirrscfoaftsrat (OEEC). U m v o n E i n f u h r e n

(OWR) W A S H I N G T O N . Aengstlich hüteten mit steigenden Preisen unabhängig zu werdie Demokraten i n den Wochen v o r Beginn des Parteitages das Geheimnis ihres W a h l - den, mußWesteuropa nach Ansicht der Sachkampfschlagers. A l s er schließlich während verständigen seine Kohleförderung m i t H i l des Parteitages zum ersten Male gesungen fe größerer Investitionen erhöhen. Die A n wurde, blieben die Verfasser des Liedes nur nahme, daß die Atomenergie i n naher Z u dadurch davor bewahrt, ausgelacht zu w e r den, daß er nach der M e l o d i e des populären k u n f t zur Energieversorgung beitragen könSchlagers „Die gelbe Rose v o n Texas" gesun- ne, ist v o n den Experten als falsch bezeichgen w i r d . Die Uebersetzung des „demokrati- net w o r d e n . schen Marsches" lautet: „Oh, die Demokratische Partei ist für Dich u n d Dich u n d Dich; sie Waffenstillstand auf Zypern arbeitet für alle Menschen u n d nicht nur für ein paar, auf der Farm u n d i n der Stadt, für beendet den großen u n d den kleinen M a n n . Oh, die demokratische Partei ist die einzi- N I K O S I A (afp). Die v o n der E O K A am 16. ge für alle! V o m Norden u n d Süden, v o m August proklamierte W a f f e n r u h e ging verOsten u n d Westen k o m m e n w i r u n d singen gangenen Montag zu Ende. die Esels-Serenade. K o m m her u n d schlag die T r o m m e l — deeu m - d u m ! W i r werden zusammen marschieren und am W a h l t a g demokratisch wählen; denn w i r wählen für die U S A ! Demokraten, U S A . Yay!" A n m e r k u n g : Der englische Text ist nicht besser als die Uebersetzung.

Kritik an der O E E C DEN H A A G (ep). Niederländische Regierungskreise haben die Ergebnisse der letzten Ministerrats-Tagung des Europäischen W i r t schaftsrates (OEEC) als w e n i g befriedigend bezeichnet. Sie bemängelten, daß der 90-prozentige Liberalisierungssatz nicht w i e erwartet für b i n d e n d erklärt w u r d e . Auch eine Erweiterung dieses Prozentsatzes sei nicht beschlossen worden. Ebenso wenig wäre der Wunsch der Länder m i t niedrigen Zollsätzen auf konkrete Zoll-Maßnahmen der OEEC erfüllt w o r d e n .

- A L G I E R . Der französische Ministerresident in Algerien, Lacoste, mußte sich einer schweren Nierenoperation unterziehen.

- O S L O . Die konservative Zeitung „Aftonposten" ist der Ansicht, daß der Weg ums - K A I R O . Der ägyptische Sicherheitsdienst Dem Präsident Nasser nahestehende K r e i - Kap der guten Hoffnung billiger ist, als gibt bekannt, daß er zwei britische Staatsanse unterstreichen, daß die Botschaft Menzies der Weg durch den Suezkanal, falls man mit gehörige unter der Anschuldigung ein Spiokeinesfalls den Charakter eines U l t i m a t u m s Tankern von mindestens 45 000 Tonnen nagenetz zu führen, verhaftet hat. Der eine, getragen habe, sondern so redigiert war, fährt. Bisher gibt es von diesen Schiffen Swinburn, ist Direktor einer Presseagentur, daß sie v o n Aegypten annehmbar ist. nur 6, aber 29 weitere sind bereits auf Kiel der andere Bittuck, Vizepräsident der Radiogesellschaft Marcohi. Den Verhafteten wurDas v o m „Komitee der Fünf", die keiner- gelegt. de nicht erlaubt, mit der Außenwelt Verbinlei Vorbedingungen gestellt hat, bewiesene Verständnis hat Nasser veranlaßt die Ein- - V I C H Y . Marschall Juin hielt in Vichy dung aufzunehmen. einen längeren Vortrag, in dem er sich für die Schaffung eines französischen Föderalstaates, dem auch Algerien angegliedert werden soll, aussprach.

- M O S K A U . Der indische Präsident Dr. Soekarno ist zu einem offiziellen Besuch in der sowjetischen Hauptstadt eingetroffen. E r wurde auf dem Flugplatz von Präsident L O N D O N (afp). Während eines KabinettsWoroschilow, Marschall Bulganin und rates am Dienstag wurde die Einberufung PARIS, (ep) Setzt m a n i n d e r O r g a n i s a t i o n des Chruschtschow empfangen. des Parlaments beschlossen. Ein Datum N o r d a t l a n t i k v e r t r a g s (NATO) die Z a h l d e r u n wurde noch nicht festgelegt, jedoch soll das ter W a f f e n Stehenden i n das Verhältnis z u r - K A I R O . Wie offiziell mitgeteilt wird, Zusammentreten der Kammern baldigts er- Gesamtbevölkerung, ergibt sich für die Streithat Saudi-Arabien Aegypten einen Betrag folgen. A l s Grund für diese Maßnahme w i r d kräfte der Länderein A n t e i l v o n durchschnittvon 10 Millionen Dollar zur Verfügung geeine eingehende Diskussion über die Suez- l i c h e t w a 1,25%. Dabei m u ß berücksichtigt stellt. Aegypten soll dadurch, wie es heißt, frage, so w i e sie sich aus der Londoner w e r d e n , d a ß n i c h t alle T r u p p e n der Mitglieds„seine Reserven in starken Devisen" erhöKonferenz u n d aus der A n t w o r t Nassers staaten u n t e r d e m Oberbefehl der N A T O stehen und so die Blockierung der ägyptischen ergeben hat, angegeben. h e n u n d I s l a n d über k e i n e K a m p f e i n h e i t e n Guthaben in England und Frankreich ausDie Zypernfrage wurde ebenfalls v o n den verfügt. gleichen. M i n i s t e r n besprochen. Währenddessen w e r d e n die militärischen Maßnahmen fortgeführt. Die Einschiffung der 80 000 Reservisten sowie v o n W a f f e n und M u n i t i o n geht weiter.

- F I N S T E R W A L D E . Eine weitere sowjetische Luftwaffendivision mit 90 Düsenjägern des T y p s „Mig-15" hat am vorigen Montag die Ostzone verlassen. I n Dresden wurde ein sowjetisches Infanterieregiment nach der Sowjetunion verladen.

Beim Morgengrauen drangen am Dienstag britische Soldaten i n die W o h n u n g des Bürgermeisters v o n Nikosia Dr. Themistikles Dervis, der als zypriotischer Nationalistenchef bekannt ist ein, verhafteten i h n u n d durchsuchten das Haus, sowie das Bürgermeisteramt. Später wurde Dervis w i e d e r auf freien Fuß gesetzt. Das erste v o n der E O K A seit Beendigung der W a f f e n r u h e unternommene A t t e n t a t fand bereits am Dienstag nachmittag statt. I n Lanarca explodierte i n einem Hause eine Bombe, die jedoch nur Sachschaden anrichtete. A m Montag abend entwich ein zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilter griechischer Z y p r i o t aus dem Gefängnis v o n N i k o sia.Andererseits w u r d e ein junger M a n n v o n 18 Jahren verhaftet. Die britischen Behörden haben Verkehrseinschränkungen verfügt. M o t o r - u n d Fahrräder dürfen nach Sonnenuntergang nicht mehr unterwegs sein.

Österreichs Osthandel gestiegen W I E N (ep). Oesterreichs Handel m i t dem Ostblock einschließlich Mitteldeutschland ist v o n 123,5 M i l l . Dollar 1954 auf 155,8 M i l l . i m vergangenen Jahr gestiegen. Die Einfuhr erhöhte sich v o n 64,7 auf 84,6 M i l l . Dollar, der E x p o r t v o n 58,8 'auf 71,2 M i l l . Der A n t e i l am österreichischen Gesamtimport betrug jedoch nur 9,5 Prozent gegenüber 37,4 i m Jahre 1935 (ohne Mitteldeutschland), an der Gesamteinfuhr dagegen 10,2 Prozent (1935 ist 30,7).

Nicht mehr nach Pfund und Schilling ? PRETORIA (H.J.K.). Die Unionsregierung hat eine Kommission unter Leitung des Abgeordneten Dr. Diederichs, eines Finanzsachverständigen der „Nationalen Partei", eingesetzt, die alle Folgerungen, die m i t dem Uebergang der südafrikanischen Währung zum Dezimalsystem verbunden sein würden, u n tersuchen soll. Ein entsprechender Gesetzantrag w u r d e bereits i n der letzten Sitzungsperiode des Parlaments v o n der Opposition eingebracht u n d soll b e i m Wiederzusammentreten des Parlaments erneut auf G r u n d der Erhebungen der Kommission behandelt werden. Die Vorzüge des Dezimalsystems w e r d e n i n Wirtschafts- u n d Finanzkreisen der U n i o n ganz allgemein unterstrichen. Die südafrikanischePfundwährung, die der britischen entspricht, kennt Pennies, Schillinge u n d schließlch die Pfundnote. Es gibt Münzen zu einem Penny, drei Pennies, Sixpence (sechs Pennies), w o b e i zwölf Pennies wiederum einen Schilling ergeben. Zwanzig Schillinge (Münzen zu einem Schilling, z w e i einhalb Schilling u n d fünf Schilling) bilden ein Pfund. Das Dezimalsystem würde eine erhebliche Vereinfachung aller Rechnungsvorgänge, jedoch gleichzeitig eine völligeUmstellung der Geldrechnung erbringen.

Holland: Für 65 Mill. Gulden Handel mit Polen DEN H A A G (ep). Die Niederlande haben m i t Polen ein neuesHandelsabkommen geschlossen. Es gilt v o m 1 . August 1956 bis zum 31. Juli 1957. Dabei k o n n t e n die E i n - u n d A u s fuhrkontingente v o n 50 auf etwa 65 M i l l . Gulden erhöht werden. Polen w i l l vor allem Braungerste, Sämereien, Pferde, M a l z Keramik, Holz u n d Papier nach H o l l a n d exportieren. Die Niederlande l i e f e r n dagegen Zuchtmaterial für die Landwirtschaft u n d Gartenbau, tierische u . pflanzliche Oele u n d Fette, Heringe, chemische u n d pharmazeutische Produkte sowie M e t a l l w a r e n .

- T A N G E R . Cheik Mekki Neciri, Chef der marokkanischen Einheitspartei, wandte sich gegen den Versuch des Istiqlal, die Regierung zu monopolisieren. E r schlug eine Regierung der nationalen Einheit vor, in dei alle Richtungen vertreten sein sollen. Jedenfalls müsse, so sagte der Cheik, die wirkliche Macht in Händen des SultansMohammed V . verbleiben. - W A S H I N G T O N . I n den Vereinigten Staaten begann die Kampagne für die Präsidentschaftswahlen im kommenden November bereits jetzt. Stevenson und Kefauver begaben sich nachNeu-Mexiko um mit den dortigen Demokraten Fühlung aufzunehmen, Nixon wird seine Kampagne in NewYork beginnen und Eisenhower sprach im Fernsehn über seine strategischen Wahlpläne

V I E L S A L M . Seit einiger geworden, daß Major eines vorgesehenen Tu jägerbataillon verlasse gaben betraut werden wird das Bataillon von ner übernommen. Vor nunmehr fast zwe jor Stephany Kommande Jägerbataillons u n d schoi te m a n , daß er i n seiner le hinstrebte, einmal aus hedt, die i h m anvertrau disziplinierte, gut ausgeb dien u n d z u m andern Ma takt m i t der hiesigen B Schoß sich das Bataillon tiert, herzustellen u n d W i e sehr das erste Ziel aus der Bewunderung h m u t z e n " überall dort w o gengebracht w i r d . E r i n n e i großen Menschenmenge] niglichen Palais inBrüss ablösung zuschauten, w e jägerbataillon die Ehre Königsschloß Wache zu ersten Male eintrat, brad tungen lobende A r t i k e l Ehre w u r d e dem Batail Manöver am 2 8 . A p r i l d ' die i n A n w e s e n h e i t Sr. stattfanden, zuteil. Kön hielt sich m i t unseren das Mittagessen i m Krei Bataillons ein. Bei dies auch später i n einer A n Souverän M a j o r Steph 1

Bereits 97 Millionen für die Hinterbliebenen von Marcinelle B R Ü S S E L . Erstminister V a n Acker, die Minister Troclet u n d Rey, sowie der Gouverneur der Provinz Hennegau Cornez trafen am Dienstag zusammen, u m über die Bestimmung der Spenden zugunsten der Hinterbliebenen der Opfer v o n Marcinelle zu verfügen. Nach Abschluß der Zusammenkunft teilte ErstministerVan Acker m i t , daß dem für diese H i l f s a k t i o n geschaffenen „Fonds Cornez" bisher 97 M i l l i o n e n Fr. zugeflossen sind und daß zahlreiche weitere Spenden i n Aussicht gestellt w u r d e n . Wie der Erstminister weiter mitteilte, sind verschiedene zu ergreifende Maßnahmen besprochen w o r d e n . Die Regierung wünscht, I daß die H i l f e für die Hinterbliebenen einen | dauerhaften Charakter tragen soll.

Beginn der Bergungen in Marcinelle M A R C I N E L L E . Nachdem Einstürze, Brände I und andere Schwierigkeiten die Bergung der Toten aus der Unglückszeche v o n Marcinelle | immer wieder verzögert haben u n d außerdem die Wandungen u n d die Gleitleisten des I Förderscbachtes zuerst hergestellt werden mußten, scheint es n u n endlich so weit zu I sein. M a n h o f f t e schon gestern die ersten | Toten bergen zu können. A u f Sohle 1035 sind ausgedehnte Wasser-1 lachen zu überwinden, sodaß man i n Erwä-[ gung zieht, einen T e i l der Rettungsmann- j Schäften m i t Taucherausrüstungen auszustatten.

Ausländische Währungskurse Offizielle W e c h s e l k u r s e 100 1 1 1 1 1 100

Französische Fr. Schweizer Fr. USA-Dollar D-Mark Holland. Gulden Engl. P f u n d Ital.Lire

100 1 1 1 1 1 100 1

Französische Fr. Schweizer FT. USA-Dollar D-Mark Holland. Gulden Engl. P f u n d Ital. L i r e Österr. Schilling

14,1446 11,3885 49,785 11,87975 13,051 138,7525 7,%

14,21« 11,4385 49,985 11,92975 13,101 139,2585 7,98

K u r s e des freien D e v i s e n m a r k t e s 1170 11,60 49,60 11,70 12,65 125,7,85 1,88

1211,80 50,25 11,90 12,90 1308,05 1,94

Die erste K u r s z a h l gilt f ü r d e n A n k a u f , die| zweite f ü r den V e r k a u f .

Es braucht die Leser ni w e n n w i r i n nächster Zei se wichtige Kampagne z die Gesundheit unseres auf dem Gebiete der T u l ßerordentlicher W i c h t i g ! I n Belgien k o m m t fas träge des belgischen Ack zucht aus dem R i n d v i e h ! den v o n 38,5 Milliarden) Viehbestandes ist die für die Rentabilität der denkt, daß die T u b e r k i i n Belgien ungefähr 50C Schaden h e r v o r r u f t (bei von 17,5 M i l l i a r d e n Fr w o h l der Mühe w e r t , die rotten. Dies ändert jedoch n i genden Bedeutung der V Fütterung u n d der Pfleg der Gesundheit die vier ] rentablen B e w i r t s d i a f t u viele Betriebe, die m i t c ren K r a n k h e i t unter der fen haben, gilt die Losu an erster Stelle!" Für unsere Gegend isl sehr großer Bedeutung, muß zum größten T e i l i l aus der Landwirtschaft ton S t . V i t h leben 2 350 ' m i l i e n u n d i h r e m Perso dem E r w e r b aus der K a n t o n M a l m e d y sind es In unserem nächsten darstellen, w i e w e i t w i r tuberkulosenbekämpfur genannten Kantonen u: Gemeinden i m besonder lieh festzustellen, daß di sich an der Tuberkulös« gen, u n d danach strebei ringenProzentsatz verse dig zum Verschwinden z

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Major Stephany verläßt Vielsalm V I E L S A L M . Seit einiger Zeit war es bekannt geworden, daß Major Stephany im Rahmen eines vorgesehenen Turnus das 3. Ardennenjägerbataillon verlassen u. mit anderen Aufgaben betraut werden soll. A m 1 . September wird das Bataillon von Major B. E . M. Wagner übernommen. Vor nunmehr fast zwei Jahren w u r d e M a jor Stephany Kommandeur des 3. Ardennenjägerbatalllons u n d schon bald danach merkte man, daß er i n seiner A r b e i t auf z w e i Ziele hinstrebte, einmal aus der glorreichen Einheit, die i h m anvertraut w o r d e n w a r eine disziplinierte, gut ausgebildeteTruppe zu machen und zum andern Male einen engen Kontakt mit der hiesigen Bevölkerung, aus deren Schoß sich das Bataillon vornehmlich rekrutiert, herzustellen und zu pflegen. Wie sehr das erste Ziel erreicht wurde.geht aus der Bewunderung hervor, die den „Grünmützen" überall dort w o sie auftreten, entgegengebracht w i r d . E r i n n e r n w i r uns nur an die großen Menschenmengen, die vor dem Königlichen Palais inBrüssel jedesmal derWachablösung zuschauten, w e n n dem 3 A r d e n n e n jägerbataillon die Ehre zuteil wurde, vor dem Königsschloß Wache zu halten. A l s dies zum ersten Male eintrat, brachten alle großen Zeitungen lobende A r t i k e l u n d Bilder. Größte Ehre wurde dem Bataillon gelegentlich der Manöver am 28.April diesesjahres bei Glons, die in Anwesenheit Sr. Majestät des Königs stattfanden, zuteil. König Baudouin unterhielt sich mit unseren Soldaten u n d nahm das Mittagessen i m Kreise der Offiziere des Bataillons ein. Bei dieser Gelegenheit, u n d auch später i n einer Ansprache drückte der Souverän M a j o r Stephany u n d seinen Solda-

Donnerstag, 30. August 195b

ZEITUNG

müssen w i r doch ganz besonders hervorheProklamation ben, daß dieser sich einmalige Verdienste daDer Bürgermeister der Stadt St.Vith durch erworben hat,daß er es verstand.einen an seine Mitbürger engen K o n t a k t zwischen dem Bataillon u n d unserer Bevölkerung herzustellen; eine H a l - A m Montag, dem 10. September 1956 wird tung die w o h l beispiellos dasteht. Alles w u r - seine Majestät der König unserer Stadt eide getan, u m den Soldaten die Freizeit nach nen Besuch abstatten. Der Hohe Gast wird dem schweren Dienst angenehm zu gestalten. gegen 17 Uhr eintreffen. Die stattlichen Beihilfen aller Gemeinden u n U m den Empfang des Königs so glanzvoll serer 3 Kantone für die Schaffung eines M u wie möglich zu gestalten, erlaube ich mir, die sikzuges zeig enam besten dieVerbundenheit gesamte Bevölkerung, insbesondere alle Geder einheimischen Menschen m i t dem Batailsellschaften und Vereine der Stadt sowie die lon. Hiesige Vereine veranstalteten j n V i e l Schulkinder aller Lehranstalten unter der salm M u s i k - u n d Unterhaltungsabende. A b Leitung ihrer Vorgesetzten aufzufordern, ordnungen derArdennenjäger und dieMusikvollzählig vertreten zu sein. kapelle nahmen an zahlreichen lokalen FestFerner bitte ich die Bevölkerung am Tage lichkeiten teil. M a j o r Stephany ließ es sich des hohen Besuches Seiner Majestät, die nicht nehmen, bei den Veranstaltungen u n Häuser mit National- oder Stadtfahnen zu serer Vereine stets persönlich zugegen zu schmücken. sein. Dies alles schaffte eine Atmosphäre des Es wäre angebracht, daß die Arbeit am gegenseitigen Kennenlernens undVerstehens. Es ist daher verständlich, daß sich M a j o r Nachmittag des 10. September ruhe und daß Stephany bei seinenSoldaten u n d bei der hie- den Angestellten und Arbeitern aller Betriesigen Bevölkerung uneingeschränkter Be- be, Arbeitsurlaub erteilt würde. Die gesamte Bevölkerung unserer Stadt liebtheit erfreut und daß sie alle traurig über und des Kantons St.Vith soll sich an dieser sein Fortgehen sind. Möge die v o n i h m so segensreich begonne- Kundgebung -der Anhänglichkeit an Seine Majestät beteiligen. A n diesem Tage wird ne A r b e i t v o n seinem Nachfolger M a j o r Wagdas ganze Land die Augen auf die Ostkanner fortgeführt w e r d e n ! tone gerichtet haben und es muß anschließend heißen, daß man es hier verstanden hat Seiner Majestät einen unvergeßlichen Empfang zu bereiten.

Mitteilung der Stadtverwaltung

Photo : }os.

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Vielsolm

ten, die er m i t den W o r t e n „tadellose Soldaten der Ostkantone" rühmte, sein Lob aus. Aus diesem Anlaß waren ca. 70 Journalisten, der R u n d f u n k u n d das Fernsehn i n Glons erschienen.Sie alle haben sehr günstig über den hohen kämpferischen W e r t u n d die gute H a l tung unserer Soldaten berichtet. W e n n diese hervorragenden Leistungen dem Kommandeur zur Ehre gereichen, so

Die Tuberkulosenbekämpfung in den Kantonen Malmedy und St.Vith Es braucht die Leser nicht zu verwundern, wenn w i r i n nächster Zeit regelmäßig auf diese wichtige Kampagne zurückkommen, denn die Gesundheit unseres Rindviehbestandes auf dem Gebiete der Tuberkulose ist von- außerordentlicher Wichtigkeit. In Belgien k o m m t fast die Hälfte der Erträge des belgischen Ackerbaues u. der V i e h zucht aus dem Rindviehbestand {17,5 M i l l i a r den von 38,5 Milliarden). Die Gesundheit des Viehbestandes ist die erste Vorausetzung für die Rentabilität der Tiere. W e n n man bedenkt, daß die Tuberkulose bisher jährlich in Belgien ungefähr 500 M i l l i o n e n Franken Schaden hervorruft (bei einem Gesamtwert von 17,5 M i l l i a r d e n Franken) dann ist es wohl der Mühe wert, diese Krankheit auszurotten.

Es ist allerdings schade, daß es i n jeder Ortschaft noch einige gibt, die nicht m i t a r b e i ten; sie sind gleichgültig, eigensinnig usw. Warum? — Das ist nicht zu begreifen. W e l chen Schaden erleiden sie dadurch? M e h r noch: welche Gefahr bedeuten sie für die freigemachten Betriebe? M i t Recht weist man regelmäßig auf den wirtschaftlichen Schaden h i n , den die Rindertuberkulose an der Leistung.und somit an der gewinnbringenden Ausbeutung des Viehbestandes verursacht. Häufig w i r d der soziale Standpunkt allzu leicht übersehen. U n d gerade der menschlich-sanitäre A s p e k t des Problems der Rindertuberkulose ist v o n großer Bedeutung. Bei vielen Untersuchungen und Versuchen hat man wiederholt feststellen können, daß der Bazillus der RindertuberkuDies ändert jedoch nichts an der grundle- lose für den Menschen u n d vor allem für die genden Bedeutung der Viehverbesserung, der Kinder gefährlich ist. Besonders diejenigen, Fütterung u n d der Pflege, die zusammen m i t die i n ständigem Kontakt m i t an Tuberkulose der Gesundheit die vier Hauptfaktoren i n der leidenden Tieren oder Herden leben, sind der rentablen Bewirtschaftung bilden. Für sehr Ansteckung durch den T. B. C. Bazillus des viele Betriebe, die m i t der einen oder ande- Rindes ausgesetzt. Verschiedene Kochbazilren Krankheit unter dem Rindvieh zu schaf- len sind i n der Tat sehr ansteckend u n d i n f i fen haben, gilt die Losung: „Die Gesundheit zieren den Menschen durch die Einatmung von großen Bazillenmengen oder durch das an erster Stelle!" Für unsere Gegend ist dieses Problem v o n T r i n k e n v o n Milch, das Essen v o n Käse u n d sehr großer Bedeutung. Unsere Bevölkerung Butter, die v o n einer K u h m i t tuberkulösem muß zum größten Teil ihren Lebensunterhalt Euter stammen. aus der Landwirtschaft bestreiten. I m KanA u f dieses Problem werden w i r i n einem ton St.Vith leben 2 350 Bauern m i t ihren Fa- besonderen A r t i k e l unter der Ueberschrift milien und ihrem Personal größtenteils von „Gefährdet die Rindertuberkulose den M e n dem Erwerb aus der Rindviehhaltung, i m schen?" zurückkommen. KantonMalmedy sind es2400 Bauernfamilien. Nur w e n n alle Viehhalter mitarbeiten,kann In unserem nächsten A r t i k e l werden w i r der Viehbestand einer Gegend ganz f r e i v o n darstellen, wie weit w i r jetzt m i t der Rinder- Tuberkulose werden.Viehhalter.schließt euch tuberkulosenbekämpfung i n unseren beiden deshalb zusammen, u m die Tuberkulose gegenannten Kantonen u n d i n den einzelnen meinsam auszurotten, bevor ihr hierzu geGemeinden i m besonderen sind.Es ist erfreu- zwungen werdet. T u t es aus freien Stücken lich festzustellen, daß die meisten Viehhalter und aus persönlicher Ueberzeugung. So besich an der Tuberkulosebekämpfung beteili- haltet i h r gleichzeitig eure Auffassungen, die gen, und danach streben, den noch heute ge- eurer A r t u n d Anschauung entsprechen. Tut ringenProzentsatz verseuchterTiere vollstän- es gemeinsam u n d aus sozialer Gesinnung i n eurem gemeinschaftlichen Interesse! dig zum Verschwinden zu bringen.

Lest die Beilage

in der Samstagsausgabe der S T . V I T H E R

ZEITUNG

St.Vith, den 28. August 1956 . S T . V I T H . Sämtliche i n S t . V i t h w o h n h a f t e n Der Bürgermeister: Ausländer v o n 12 bis 15 Jahren w o l l e n sich H . Backes innerhalb der nächsten 14 Tage auf dem Polizeibüro, Major-Longstraße, zwecks AusMitteilung ! stellung des vorgeschriebenen Ausweises melden. ST.VITH. Die S t a d t v e r w a l t u n g St.Vith gibt bek a n n t , d a ß der U n t e r r i c h t a n der städtischen Volksschule a m M o n t a g , d e m 3. September Gewerbliche Fortbildungsschule w i e d e r a u f g e n o m m e n w i r d . U m 9 U h r ist i n der K a t h a r i n e n k i r c h e eine Schulmesse u n d für Knaben St.Vith anschließend begeben sich die S c h u l k i n d e r S T . V I T H . Der Schulbeginn ist auf M i t t w o c h , z u r n e u e n Schule. Es w i r d besonders d a r a u f den 5. September 1956, 8 U h r festgelegt. Der a u f m e r k s a m gemacht, daß auch w e i t e r h i n eiUnterricht findet vorläufig noch i n der Tal- ne vollständige französische A b t e i l u n g a n der straße statt. städtischen Volksschule bestehen w i r d .

Ziehung der Wiederaufbau-Anleihe

Avis !

ST.VITH. L ' a d m i n i s t r a t i o n c o m m u n a l e de St.Vith c o m m u n i q u e que la n o u v e l l e a n n é e ST.VITH. Bei der 329. Z i e h u n g der W i e d e r a u f - scolaire débutera le l u n d i , 3 septembre. U n e b a u - A n l e i h e (3. Abschnitt), k a m folgender messe seralue à l'église Ste. Catherine à 9 h e u res. Ensuite les enfants se r e n d r o n t à la n o u Gewinn heraus: velle école c o m m u n a l e , r u e de L u x e m b o u r g . Serie 8.846, N r . 116 1 M i l l i o n Fr. L'attention des parents est attirée s u r le fait Serie 10.094, N r . 572 500.000 Fr. Die a n d e r e n Obligationen dieser Serien s i n d q u ' i l existe t o u j o u r s à l'école c o m m u n a l e u n e section complète d'expression française. m i t 1.000 Fr. rückzahlbar.

Probleme der Zeit

Die ich rief, die Geister... W i r d es der Menschheit so ergehn, w i e w e i land dem Zauberlehrling i n Goethes bekannter Ballade, dem es gelungen w a r i n A b w e senheit des Meisters die Zauberkräfte zu entfesseln, der es aber dann nicht mehr fertig brachte sie zu bändigen u n d elend um H i l f e rief bis der Meister i h n erlöste? Eins jedenfalls ist sicher, unsere Wissenschaftler u n d Militärs sind dabei, Kräfte zu entfesseln u n d Versuche zu unternehmen, v o n denen sie nicht wissen, was an ihrem Ende steht. A l l e Augenblicke platzt i m Stillen Ozean, i n A u s t r a l i e n oder i n Sibirien eine A t o m - oder Wasserstoffbombe. Neidisch schauen die kleineren Nationen zu u n d w o l len auch „ihre" Bombe haben, so w i e kleine Kinder auf die großen eifersüchtig sind.wenn diese ein Spielzeug bekommen haben, das sie — die Kleinen noch nicht benutzen dürfen. Während ein T e i l der Wissenschaftler, nämlich diejenigen, die ein Bömbchen platzen lassen dürfen, i m Brustton der Ueberzeugung erklären, all diese Experimente seien v o l l k o m m e n ungefährlich, heben die andern — diejenigen, denen man nicht erlaubt mitzuspielen — w a r n e n d den Zeigefinger u n d weisen darauf h i n , es sei i m m e r h i n möglich, daß unsere gute alte Erde eines Tages diesen Zauber nicht mehr mitmache u n d sich i n ihre Bestandteile auflöse. Uns Menschen würde es Wahrscheinlich nicht mehr vergönnt sein, dieses grausige Schauspiel m i t zuerleben, da radioaktive Strahlen u n d ander Scherze uns bis dahin längst i n ein besseres Jenseits befördert hätten. Der Mensch hat es i n seinem eitlen W a h n verstanden, seinen Verstand u n d seinen Erfindergeist i n den Dienst der schlechten Sache zu stellen. A l l e Erfindungen werden dem Kriegsgott Ares geweiht, falls sie nicht schon ihrer Beschaffenheit nach als einzigen Zweck haben, dem Kriege zu dienen. Sicherlich weist man m i t Recht auf die

Nutzbarmachung all dieser Zerstörungskräfte für friedliche Zwecke h i n . A b e r was nutzt es, w e n n w i r m i t A t o m k r a f t Elektrizitätswerke und Handelsschiffe antreiben oder vielleicht auch Menschen heilen, w e n n diese K r a f t letzten Endes dazu bestimmt ist, M i l lionen v o n Menschen zu töten, ja vielleicht sogar die ganze Menschheit auszurotten u n d unseren Planeten i n die L u f t zu sprengen. Ob auch das diesjährige schlechte W e t t e r auf die zahlreichen Kernspaltungsversuche zurückzuführen ist, bleibt i m Vergleich zu den oben angedeuteten A u s w i r k u n g e n nur v o n drittrangiger Bedeutung. Es Wäre jedoch i n teressant u . vor allem für uns nützlich, w e n n sich diese Herren eingehend m i t diesem Problem befaßten u n d dem Bauern, dem die Ernte verregnet ist, oder dem Hotelier, der auf seine Feriengäste verzichten mußte, die Ursachen der anormal schlechten W i t t e r u n g bekanntgeben würden. Besser noch wäre es, w e n n sie all diese Experimente erst unternehmen würden.wenn ihre näheren und w e i teren Folgen eindeutig feststehen u n d sicher ist, daß die entstehenden Schäden tragbar sind. Vorläufig w i r d jedoch ins Blaue hinein experimentiert. Bewunderungswürdig ist e i n Forscher, der sein Leben außer acht läßt, u m der Menschheit zu dienen, verbrecherisch handelt aber derjenige, der nur seinem Forscherehrgeiz folgt u n d Experimente macht, die der Vernichtung dienen sollen. Jene opfern sich auf dem A l t a r der Wissenschaft, diese gleichen einem Pferd, das Scheuklappen anhat u n d nur geradeaus auf seinen Weg blicken kann, ohne festzustellen, was i n der U m w e l t vor sich geht, u n d welche Folgen sein T u n hat. W e n n w i r Erdenbürger i m einzelnen auch nicht den geringsten Einfluß auf die uns so aufgezwungenen Ereignisse haben, so lohnt es sich vielleicht doch einmal über diese Fragen nachzudenken.

N u m m e r 98

ST.VITHER

Seite 6

Donnerstag, 30. A u g u s t 1956

ZEITUNG

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IUI - B R Ü S S E L . Die U n f a l l s t a t i s t i k der vergangenen Woche w e i s t folgende Zahlen auf: 831 Verkehrsunfälle, 13 Tote, 126 Schwerverletzte u n d 439 Leichtverletzte. Während des verflossenen Wochenendes kamen bei 328 Verkehrsunfällen 5 Menschen ums Leben u n d 54 w u r d e n schwer verletzt.

Zeche „Hazard" i n Cheratte v o n einem Einsturz verschüttet. Die z w e i ersteren k o n n t e n sich selbst befreien, während der Italiener Labatino Miassi nach mehreren Stunden nur mehr tot geborgen werden konnte.

belgischeFahrer, dessenNamen nicht bekannt gegeben w u r d e , mußte i n ein Krankenhaus überführt w e r d e n . Die beiden aus Königs w i n t e r stammenden M o t o r r a d f a h r e r w u r d e n auf der Stelle getötet.

—BERLIN. Der am 21.August verstorbene ka- - L O N D O N . Der junge, seit 1949 i m Zistertholische Bischof v o n Berlin W i l h e l m Wes- zienserkloster vonPembrokeshire tätige f r a n — LÜTTICH. Drei A r b e i t e r , e i n Ukrainer, k a m m wurde am vergangenen M o n t a g auf zösische Mönch, Bruder Marie Jacques van ein Pole u n d ein Italiener, w u r d e n i n der dem St.Hedwigsfriedhof i m russischen Sek- Nedervelde, entdeckte durch einen Z u f a l l eitor Berlins, in-derselben Grabstätte w i e sein nen der größten archäologischenSchätzeGroßVorgänger Kardinal v o n Preysing, beigesetzt. britanniens. A u f der Jagd nach einem KaninZahlreiche Persönlichkeiten, unter ihnen der chen geriet der Mönch i n eine Grotte, auf deBundesminister für die Wiedervereinigung ren Boden er einige Bruchstücke v o n TöpferJakob Kaiser, nahmen an den Beisetzungs- eien entdeckte. A l s er an dieser Stelle weiter nachgrub, f a n d er binnen weniger M i n u t e n feierlichkeiten teil. 200 Knochen u n d mehrere Dutzend Zähne, — B O G O T A . Ein Z y k l o n verwüstete die O r t - die Tieren aus der Eiszeit gehörten A r schaft Paz de A r i de Poro i n den „Llanos O r i - chäologen glauben, daß es sich u m Reste v o n entales". Die Schule wurde zerstört, w o b e i 6 Rhinozerossen, Mammuts, Höhlenbären u n d Mädchen ums Leben kamen. Mehrere Per- Riesendamhirschen handelt, die vor 20.000 sonen w u r d e n verletzt. Die Schäden sind be- Jahren gelebt haben. trächtlich. — G E N U A . E i n Ingenieur der Marinepioniere ist der Ansicht, daß die „Andrea Doria gehoben w e r d e n kann. Er glaubt, daß das Schiff i n kürzester Zeit v o n italienischen Fachleuten bei einem Kostenaufwand v o n nur 1 M i l l i a r de Lire wieder flott gemacht w e r d e n kann.

Halbstarken -Krawalle in Braunschweig

— GRASSE. Die seit M i t t w o c h vorigerWoche i n der Gegend v o n Grasse wütenden W a l d brände k o n n t e n gelöscht werden. Nach bisherigen Schätzungen w u r d e n 2 000 Hektar Waldungen vernichtet.

— I S T A M B U L . 79 Personen ertranken bei Zu neuen Krawallen von Jugendlichen kam es den sintflutartigen Regenfällen, die i n den am Freitag abend in Braunschweig. Bereits am letzten Tagen die Gegend v o n A d i y a m a i m Donnerstagabend hatte die Polizei sich mit etwa Südwesten der Türkei heimsuchten. Die 2 000 randalierenden Jugendlichen auseinander- Schäden w e r d e n auf 300 000 türkische P f u n d setzen müssen. Am Freitag abend rissen Grup- (1 200 000 Fr.) geschätzt. pen von Jugendlichen auf demHagenmarkt Fahrradständer aus der Erde und hielten Fahrzeuge — K O P E N H A G E N . A n der Westküste Grönan. Als die Polizei, die sich anfangs zurückge- lands kamen bei Holsteinborg 8 Personen halten hatte, zwei Uebeltäter festnahm, folgte ums Leben, als ein M o t o r b o o t ein Felsenriff ihr eine Meute von 400 Jugendlichen pfeifend rammte u n d umschlug. E i n einziger der 9 I n und johlend bis zumPolizeipräsidium. Daraufhin sassen konnte gerettet w e r d e n . zerstreute die Polizei die jugendlichen Rowdis gewaltsam, nahm 42 von ihnen fest und führte — L I N Z . Zwischen Remagen u n d Linz geriet sie zur Vernehmung. Unser Bild zeigt zwei der ein belgischer P k w ins'Schleudern u n d stieß festgenommenen Jugendlichen in einem Polizei- m i t einem entgegenkommenden M o t o r r a d zuwagen. sammen. Der Wagen überschlug sich u n d der

Die Fracht der Chatam

„Du^selbst hast m i r doch nach derTat M a n surs i n Assuan geraten, zu meinem Vater zu flüchten", sagte Ayscha.

ROMAN

„Er hat uns Botschaft gesandt.Es ginge i h m w o h l , aber er könne nicht zu uns kommen, u m uns nicht zu gefährden."

VON

ILONA

BALASEA

Copyrighr by »Litag",Westendorf

(Tirol)

durch M a i n z e r IHuprefc G m b H . ,

Mainz

(5. Fortsetzung) „Du irrst, ich reise nicht m i t dem Dampfroß nach dem Süden. Ich erwarte einen weißen Gelehrten, der i m Sande der Wüste nach seltenen Steinen suchen w i l l . " N u n w u r d e der Zug sichtbar, aber es dauerte noch eine Weile, ehe er vor dem kleinen Stationsgebäude schnaubend u n d zischend stehen blieb. Die Jalousien der meisten Fenster waren verschlossen,kaum daß einige Gesichter nach den wenigen Menschen blickten, die auf der einsamen Station standen u n d warteten. H o l t öffnete die schmale Tür u n d sprang elastisch die Stufen hinab. Während er sich suchend umblickte u n d wartete bis der schwarze Schaffner i h m den silbern glänzenden T r o p e n k o f f e r auf den Boden stellte, w a r Scheich Ulema auf i h n zugetreten. „Allah sei m i t dir, H e r r " , sprach der Beduine u n d legte die H a n d an seine Stirn. „Glücklich sei dein Eingang." A l s die beiden um dasStationsgebäude herumschritten, erblickte H o l t Ayscha, die bei den Pferden gewartet hatte. Erstaunt griff er nach der H a n d des Mädchens. „Das ist w i r k l i c h eine frohe Ueberraschung!" Der Ingenieur lachte fröhlich.„Wenn ich geahnt hätte,daß du hier sein w ü r d e s t . . . " „Dann wärest du nicht gekommen?" fragte Ayscha m i t angstvollen A u g e n . Er sah sie v e r w u n d e r t an. Er verstand sie nicht. „Aber n e i n doch, kleine Ayscha! Ich freue mich sehr." Was dasMädchen nur hat?dachte er. Sie schlug die großen schwarzen A u g e n verschämt nieder.

„Ich weiß dies w o h l , aber du konntest ja auch b e i deiner Schwester i n Ismailja geblieben sein. H a b t i h r Nachricht v o n Mansur, ist er i m Lager deines Vaters?"

„Mansur ist vorsichtig. I h r werdet f r o h sein, daß es i h m gut geht. — N u n w i r das Lagerleben doppelt angenehm", f u h r H o l t f o r t . „Von deinen Kochkünsten hat m a n sich i n ganz Assuan erzählt. W i r s t d u m i r den süßen Kuskus kochen? W e r d e n w i r zusammen ausreifen?" „Ich w i l l kochen was d u befiehlst."Ayschas Herz w a r v o n Trauer erfüllt. Sie hätte i h m i h r ganzes heißes, junges Leben zu Füßen gelegt u n d er dachte an Kuskus; am A u s r e i t e n , an alles andere, nur nicht daran, daß sie ein junges W e i b w a r , das i h n liebte. „Meine Leute w e r d e n dein Zelt u n d deinen K o f f e r auf Kamelen ins Lager b r i n g e n " , u n terbrach Scheich Ulema die beiden. „Wann w o l l e n w i r i n die Wüste ziehen?" „Ich w i l l morgen m i t der A r b e i t beginnen", erwiderte H o l t . „Wir w o l l e n am Kanalbett nach Muscheln u n d Versteinerungen suchen. Wieviele Leute stehen dir zur Verfügung?" „Drei Männer u n d der Knabe Said. E i n M a n n w i r d uns das Trinkwasser zuführen, ein M a n n ist für die Pferde da u n d ein M a n n für die Kamele. Der Knabe soll für deine Bequemlichkeit sorgen, H e r r . " H o l t sah voller Freude über das flimmernde Wasser des Kanals, das i n der Sonne glitzerte. A r b e i t , dachte er, endlich w i e d e r A r b e i t ! Dann erst bemerkte er, daß Ayscha geschmeidig w i e eine Katze auf i h r Pferd gesprungen w a r . M i t einem Schenkeldruck riß die das edle Tier auf der Stelle h e r u m u n d galloppierte davon, daß der Staub unter den Hufen aufwallte. Was hat sie nur? Sie ist so verändert . . .

If

an, v o n denen der eine getötet u n d der andere verletzt w u r d e . Bei den Verhafteten handelt es sich u m rückfällige Verbrecher und Angehörige der„Mafia".Es gelang jedoch bisher nicht die Täter der i n der Gegend von Palermo verübten Verbrechen z u überführen. - PARIS. W i e die A g e n t u r „Neues China" m i t t e i l t , ist die letzte Gruppe v o n 354 japanischen „Kriegsverbrechern", die kürzlich v o n der chinesischen Regierung freigelassen w u r d e , dem japanischen Roten Kreuz übergeben w o r d e n , das sich m i t der Heimführung dieser Personen befassen w i r d . - T E H E R A N . W i e die nationale iranische Petroleumkompanie m i t t e i l t , ist i n einer bisher u n p r o d u k t i v e n Gegend, 120 k m südlich Teheran, ein großesOelfeld entdeckt worden. A n einem der Bohrtürme stieg eine 70 Meter hohe Petroleumsäule hoch.

- W A R S C H A U . Bei einem Grub.enbrand in Oberschlesien kamen, w i e die polnische ReL O N D O N . Das Gesundheitsniveau des gierung m i t t e i l t , 29 Bergleute ums Leben. russischen Volkes ist nicht höher als das des Weitere Einzelheiten w u r d e n o f f i z i e l l nicht englischen, erklärte Dr. James H a m i l t o n bei seiner Rückkehr aus der Sowjetunion, w o er bekannt gegeben. W i e verlautet, arbeiteten als Leiter einer medizinischen A b o r d n u n g zahlreiche Frauen i n diesem Bergwerk, das weilte. „Ich b i n f r o h , so sagte er, daß ich nicht früher Königshütte hieß, 16 Bergleute sollen i n der UdSSR praktizieren muß, w o die Aerz- gerettet w o r d e n sein. te nur als „Techniker" angesehen werden. - W E S T SPRINGFIELD (Massachussets). Eine Frau u n d ihre drei K i n d e r (2 Mädchen - O X N A R D (Kalifornien]. Fünfzig Polizisten i m A l t e r v o n 4 u n d ein Junge i m A l t e r von mußten fast z w e i Stunden kämpfen, ehe sie 14 Jahren) w e r d e n vermißt u n d es w i r d beeine w i l d e Bande Halbstarker bezwungen fürchtet, daß sie entführt w o r d e n sind. Ein hatten. H i e r b e i w u r d e ein 16 Jahre altes Mäd- M a n n m i t Narben i m Gesicht hatte k u r z vorchen schwer verletzt. Während eines Balls her einen 17jährigen M a h n gezwungen, ihn war ein junger Bursche wegen Trunkenheit i n seinem A u t o mitzunehmen. A l s das Auto festgenommen worden. Es k a m zu einer rich- umschlug, ergriff der Narbige die Flucht. Die tigen Schlacht als die anderen Halbstarken Nachbarn begaben sich sofort auf die Suche. die Polizei m i t Bierflaschen bombardierten, A l s sie zurückkehrten, mußten sie feststelu m ihren Genossen zu befreien. Straßenpoli- len, daß seine Frau u n d seine drei Kinder, sozei u n d Militärstreifen mußten zur H i l f e ge- w i e der P k w verschwunden w a r e n . Es wird r u f e n werden, die schließlich m i t Tränengas angenommen, daß der Uebeltäter sie als Geidie Burschen zur K a p i t u l a t i o n zwangen. seln mitgeschleppt hat. Später stellte sich heraus, daß Frau u n d Kinder nach einem Fa- P A L E R M O . Starke Polizeikräfte unternah- milienkrach zuNachbarn gegangen waren.Der men eine Großrazzia gegen Banditen, die i n Uebeltäter w i r d weiter gesucht. der Gegend v o n Palermo Grossisten i n den M a r k t h a l l e n angriffen, w o b e i 8 Kaufleute getötet w u r d e n . Sechzig Personen w u r d e n i n diesem Zusammenhang verhaftet u n d zahlreiche Gewehre u n d M u n i t i o n sichergestellt. Die Banditen g r i f f e n z w e i weitere Kaufleute

„Du mußt i h r verzeihen", sagte Scheich Ulema, dem das Befremden i n den Zügen seines neuen H e r r n aufgefallen w a r . „Sie ist w i e ein junges arabisches Füllen, heiß u n d ungebärdig. Ich werde daran denken müssen, i h r einen tapferen Beduinen als Gatten zu suchen. W e n n w i r nicht so arm wären, H e r r ! ScheichUlema w a r nicht immer ein k l e i ner Dolmetscher . . . " „Es ist gut, Scheich", antwortete H o l t . „Ich kenne Ayscha v o n Assuan her. 'Sie ist eine w i l d e Katze, laß sie nur, w i e sie i s t . " Dann bestieg H o l t das Pferd, das Scheich Ulema am H a l f t e r mitgeführt hatte. W i e der S t u r m flogen sie über die Wüste, der Staubw o l k e nach, die Ayscha zurückgelassen hatte.

Das Haus Zafyas hätte sicherlich i m Reiseführer einen Stern bekommen, w e n n es den Port Said besuchenden Fremden zugänglich gewesen wäre. Die großen, m i t M a r m o r p l a t ten bekleideten Z i m m e r gingen nach dem Garten z u . Er w a r durch dickes Gebüsch u n d hohe Rosensträucher nach außen abgeschlossen. Ueberdies begrenzte den Garten eine drei Meter hohe Mauer, die gegen das Hafenbecken zu noch erhöht w a r . I n m i t t e n der grünen Gartenfläche lag ein Teich, dessen Boden m i t b u n t e n persischen Kacheln ausgelegt w a r . I n der M i t t e des T e i ches plätscherte ein Springbrunnen u . stäubte feine, silberne Fäden nach allen Seiten. Rings u m den Teich dufteten Rosen u n d L i lien, die i n geordneten Gruppen u m die Kiesbedeckten Gartenwege gepflanzt w a r e n . Der mittlere Raum des Erdgeschosses w u r de v o n Marmorsäulen getragen u n d w a r nach dem Garten zu o f f e n . A u c h hier plätscherten silberne Wassersäulen über glänzenden Kachelbecken. A u f einem breiten, v o n helleuchtenden Schirasteppichen umgebenen D i v a n ruhte der H e r r des Hauses u n d sah der j u n gen Dienerin Fatime, zu die v o n den Rosenstöcken pflückte u n d einenStrauß zusammenband. Während er sich an der schönen Gestalt des Mädchens erfreute, arbeitete sein Gehirn.

- W I E N . W i e Radio Budapest m i t t e i l t , brauchen einem Regierungsbeschlusse zufolge, in der Industrie tätige Jugendliche zwischen 14 u n d 16 Jahren v o n jetzt ab nur noch 6 Stunden pro Tag zu arbeiten.

Er hörte das Gezwitscher der Vögel i n den Rosensträuchern n u r w i e aus w e i t e r Ferne, er roch den D u f t der L i l i e n u n d Rosen, aber seine Gedanken w a r e n w e i t entfernt v o n diesem Paradies, das i h n umgab. Dies alles k a n n ich verlieren, dachte Zafya. M i t einem Schlag verlieren, nur w e i l ich mich i n das große Abenteuer eingelassen habe. Fatima schlich sich auf Zehenspitzen i n den offenen Raum, stellte den Rosenstrauß i n eine hohe, neben dem D i v a n auf dem Fußboden stehende Vase u n d blies m i t einem feinen Zerstäuber köstlichen Wohlgeruch i n die L u f t . Sie tastete nach der Schnur eines an der Decke angebrachten Fächers u n d begann ihn gleichmäßig i n Bewegung zu setzen. Die leisen Luftstöße kühlten u n d verbreiteten erfrischende Feuchtigkeit des Springbrunnens i m ganzen Räume. Manchmal hörte man v o m H a f e n her das dumpfe Röhren einesDampfheulers.sah man die Schornsteine eines i n den Suezkanal einfahrenden Schiffes hinter dem Garten gleichmäßig vorbeiziehen. Dann erschrak Fatime bis ins Innerste ihres Herzens.DerLärm konnte ihren H e r r n aus seinen Gedanken erwekken. Eine andere Dienerin k a m aus dem Innern des Hauses lautlos herangelaufen. „Ein Wagen ist vorgefahren, m e i n Gebieter. „Mr. Rafaeli erklärt, daß d u i h n erwartest." Zafya richtete sich auf Es ist gut.Schikke I b r a h i m i n das Gastzimmer u n d lasse den fremden M a n n holen, der gestern m i t m i r aus Smyrna k a m . U n d d u verschwindest", sagte er zu Fatime, die bloßfüßig über die bunten Kiesel des Gartenweges davonhüpfte. Z a f y a ging durch die Säulenhalle i n sein Arbeitszimmer aus dessen großem Fenster man i n die E i n f a h r t des Suezkanals sah. E i n kostbarer alter Teppich, aus einem einzigen Stück gewebt, bedeckte den steinernen Fußboden, zarte Rankenmuster u n d Tiergestalten bedeckten das satteRot desUntergrundes. A n einer Seite des großen Raumes stand der weitausladende Schreibtisch aus schwarzem Ebenholz.

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Die Sch von (L. S.J RIO DE JANEIRO schrift „Die Schlacht v o n eine führende Zeitung der Verkehrsopfer v o n Rai gesidits der mangelnden r e m u n d Fußgängern ungt sind. U n d als W a f f e n Verkehrspolizei u n d Ordi zeichnete der Leiter der die drakonischen Strafen Vergehen gegen dieVerkeh Dabei erwähnte er, daß als 421000 derartige Vei w u r d e n , also täglich mehr Rio 101 700 Kraftfahrzeug sich i m Jahresdurchschnitt hen für jedes Fahrzeug. Diesen Zahlen k o m m t tung bei, als nur ein verha T e i l der Verkehrsvergeh Das Polizeiaufgebot ist i n Verhältnis zu anderen gering. Die Z a h l der näd den vielfach ganz unzureic Straßen n i m m t erschreckei O b w o h l die V e r k e h r s d i Nacht stark zurückgeht, ist Fahrer keineswegs geringe arbeiten z w a r : aber sie nicht beachtet. Meist mag losigkeit geschehen, häufij der Fahrer u m der eigener i n den d u n k l e n Straßen I n der gleichenZeitung des Chefs der Verkehrsar. licht, w u r d e berichtet, daß wagen, der vorschriftsmäß signal auf einem der tagsü sten Plätze heilt, überfalle junge Burschen spranger ten Revolvern auf den W des Besitzers wies i n ihrer der Bank liegenden Rock sich Geldtasche u n d Papiei dem die Räuber diese an ten, f o r d e r t e n sie die Hera Der Ueberf allene zögerte einer der hier üblichen K herte, gab er ein Lampensa einer der Burschen, die sol schwanden. Der Fahrer w i losen Zustand i m Kranke Solche Dinge passieren sie ohne große Schlagzeil ten Polizeinachrichten ven

H i e r blieb Z a f y a stehe] seinen Gast. Die Tür öffr ein DienerRafaeli geleitete Besucher wieder geräusch „Hast d u i h n ? " fragte I bigen Schuhe ließen große dem r o t e n Perserteppich „Natürlich habe ich i h n „Gute L u f t h i e r " , meinl nend u n d zog den balsami aus dem Garten k a m . „D deinem Jasmin u n d dein Port Saids zu überstinke dein Haus! Die Europäe der Shari Kitchener bekt A f f e n w i n d den trockene schlucken. W o ist unser h „Ich habe i h n der V o r s i k o h o l setzten lassen", er ist d r i t t e r Maschinist eir Dampfers gewesen. I n Poi kenheit gestrandet, Schif verloren." „Mit einem W o r t uns nicht fliehen?" „Ich habe i n meinem i zimmer. Ohne W i l l e n dt sie niemand verlassen." „Sehr g u t " , lobte Ra n i m m t der M a n n Geld. V\ nige N u l l e n auf einen u n nen müssen, Zafya. Sdiö K e r l mitsamt seinem Sch absäuft." „Wenn es geht . . . Abe i m voraus." Z a f y a hob de u n d deutete stumm m i t deckten H a n d nach der T i wurde. „Ich habe die Ehre, d i r zu dürfen." E i n M a n n , herabgekommenen E i n d an der Tür. „Bueno, machen Sie k tungen." Rafaeli f a n d es nicht f i

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Die Schlacht von Rio (L. S.) R I O DE JANEIRO. Unter der Ueberschrift „Die Schlacht v o n R i o " veröffentlicht eine führende Zeitung laufend Statistiken der Verkehrsopfer v o n Rio de Janeiro,die angesichts der mangelnden Disziplin v o n Fahrern u n d Fußgängern ungewöhnlich zahlreich sind. U n d als W a f f e n i m Kampf zwischen Verkehrspolizei u n d Ordnungsbrechern bezeichnete der Leiter der Verkehrsabteilung die drakonischen Strafen, die neuerdings auf Vergehen gegen dieVerkehrsordnung stehen. Dabei erwähnte er, daß i m Jahre 1955 mehr als 421000 derartige Verstöße festgestellt wurden, also täglich mehr als 1150. Da es i n Rio 101 700 Kraftfahrzeuge gibt, errechnen sich i m Jahresdurchschnitt mehr als 4 Vergehen für jedes Fahrzeug. Diesen Zahlen k o m m t u m so mehr Bedeutung bei, als nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Verkehrsvergehen registriert w i r d . Das Polizeiaufgebot ist i n Rio de Janeiro i m Verhältnis z u anderen großen Städten sehr gering. Die Z a h l der nächtlichen Ueberfälle i n den vielfach ganz unzureichend beleuchteten Straßen n i m m t erschreckend zu. Obwohl die Verkehrsdichte i m Laufe der Nacht stark zurückgeht, ist dieGefahr für den Fahrer keineswegs geringer. Die Lichtsignale arbeiten z w a r : aber sie w e r d e n gewöhnlich nicht beachtet. Meist mag das aus Gewissenlosigkeit geschehen, häufig vermeidet jedoch der Fahrer u m der eigenen Sicherheit w i l l e n , in den dunklen Straßen zu halten. In der gleichenZeitung.die die Erklärungen des Chefs der Verkehrsabteilung veröffentlicht, wurde berichtet, daß nachts ein Privatwagen, der vorschriftsmäßig vor einem Lichtsignal auf einem der tagsüber verkehrsreichsten Plätze heilt, überfallen w o r d e n w a r . D r e i junge Burschen sprangen m i t schußbereiten Revolvern auf den Wagen zu. Die Frau des Besitzers wies i n i h r e r Angst auf den auf der Bank liegenden Rock des Fahrers, i n dem sich Geldtasche u n d Papiere befanden. Nachdem die Räuber diese an sich genommen hatten, forderten sie die Herausgabe der Uhren. Der Ueberfallene zögerte, u n d da sich gerade einer der hier üblichen Klein-Omnibusse näherte, gab er ein Lampensignal. Darauf schoß einer der Burschen, die sofort i m D u n k e l verschwanden. Der Fahrer w u r d e i m hoffnungslosen Zustand i m Krankenhaus eingeliefert. Solche Dinge passieren hier so häufig, daß sie ohne große Schlagzeilen unter vermischten Polizeinachrichten veröffentlicht werden.

Hier blieb Z a f y a stehen u n d wartete auf seinen Gast. Die T ü r öffnete sich, durch die ein DienerRaf aeli geleitete.um sie hinter dem Besucher wieder geräuschlos z u schließen. „Hast du i h n ? " fragte Rafaeli. Seine staubigen Schuhe ließen große, weiße Spuren auf dem roten Perserteppich zurück.

Samstag, 1. September

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b u n d f u n k reyratnm Nachrichten B r ü s s e l : 7, 8,11.50 (Wetter-und Straßendienst), 12.55 (Börse), 13,16 (Börse) 17,19.30, 22 u n d 22.55 U h r .

„Sehr g u t " , lobte Rafaeli. „Hoffentlich nimmt der M a n n Geld. W i r werden w o h l einige Nullen auf einen unserer Schecks zeichnen müssen, Zafya. Schön w a r es, w e n n der Kerl mitsamt seinem Scheck auf dem Kasten absäuft." „Wenn es geht . . . A b e r das weiß man nie im voraus." Zafya hob den Finger zum M u n d und deutete stumm m i t der dicken, ringbedeckten Hand nach der Tür, die jetzt geöffnet wurde. „Ich habe die Ehre, d i r Pereones vorstellen zu dürfen." E i n M a n n , der einen ziemlich herabgekommenen Eindruck machte, stand an der Tür. „Bueno, machen Sie keine langen Einleitungen." Rafaeli f a n d es nicht für nötig, dem Einge-

B R Ü S S E L I : b i s 9.00 w i e montags, 9.00 K a m mermusik, 12.00 L a n d f u n k , 12.15 K l a v i e r f a n tasien, 12.40 D r e i m a l geklopft, 13.15 Leichte M u s i k , 14.00 Festspiele i n Aix-en-Provence, D o n Juan, 16.30 u n d 17.15 Orchester Gaston Bogart, 18.00 Soldatenfunk, 20.00 Paul Robeson u n d M . Jackson, 20.30 Z w e i leichte Orchester, 21.00 „Roberta" v o n Jérôme K e r n , 21.30 Tänze u n d Lieder aus Lateinamerika, 22.15 Orchester Franz Lebrun, 23.00 Tanzmusik.

W D R M I T T E L W E L L E : 5.05 Ins Wochenende, 6.05, 7.10 u n d 8.10 Frühmusik, 6.50 MorgenN W D R - M i t t e l w e l l e : 7, 9, 13, 19, andacht, 8.45 Für die Frau, 9.00 Blasmusik, 9.45 Kleine Musikanten, 12.00 Frohes W o 21.45 u n d 24 U h r . chenend, 12.35 Landfunk, 13.15Virtuosen m u U K W - W e s t : 7.30, 8.30, 12.30 u . 20 U h r . sizieren, 14.00 M e l o d i e n v o n der klingenden Leinwand, 16.00 Tanzmusik, 17.00 Orchester L u x e m b u r g : 6.15, 9, 10, 1 1 , 12.30, 13, H a r r y Hermann, 18.00 A m laufenden Band, 18.30 Echo des Tages, 20.00 Kinder, w i e die 19.15, 21, 22 u n d 23 U h r . Zeit vergeht, 22.10 Othmar Schoeck, 22.50 Wochenend-Cocktail, 0.05 Konzert, RiasSendung für die Bewohner der Ostkantone i n deutscher Sprache: 17.20 U h r . (Brüssel I V ) . Tanzorchester, 1.00 A u s der Discothek des Dr. Jazz, 2.15 bis 5.30 M u s i k bis zum frühen Morgen. Freitag, 31. August B R Ü S S E L I : bis 9.00 w i e montags, 9.00 Sinfoniekonzert m i t Solisten, 12.00 D i e M u s i k k o m m t v o m Swing, 12.15 Die Schöne am singenden M i k r o f o n , 12.30 EinOrchester i n Freiheit, 13.15 Musikalisches A l b u m , 14.00 „Der Mensch", 15.00 W e r k e v o n Orlando d i Lasso, 16.05 Orchester Crescendo, 18.00 Soldatenf u n k , 20.00 Die Drehbühne, 21.30 Zarte M u sik, 22.15 Freizeit. W D R M I T T E L W E L L E : 5.05 M u s i k bringt gute Laune, 6.05, 7.10 u n d 8.10 Frühmusik, 6.50 Morgenandacht, 8.45 Für die Frau, 9.00 O r chesterkonzert, 10.00 Paul H i n d e m i t h , 12.00 Tanzmusik, 12.35 L a n d f u n k , 13.15 Mittagskonzert, 14.15 M u s i k nach Tisch, 16.00 Frederic Chopin, 16.30 K i n d e r f u n k , 17.45 Das Melodien-Karussel, 18.35 Echo des Tages, 20.45 Missa solemnis i n pace, 22.10Nachtprogramm, 23.20 Zeitgenössische Kammermusik, 0.10 Tanzmusik, 1.15 bis 4.30 M u s i k bis zum frühen Morgen. U K W WEST, bis 8.00 w i e sonntags, 8.00 Bunte Reihe, 8.35 Morgenandacht, 8.45 M u sik am Morgen, 10.00 Z u r Unterhaltung,11.30 Geistliche Hausmusik, 12.45 Mittagskonzert, 15.00 Italienische Barockmusik, 16.00 Johannes Brahms, 17.00 Rendezvous u m fünf,18.00 Leichte Mischung, 20.15 Männerchor, 21.00 Gloria, Erzählung, 21.40 Hans B u n d spielt, 22.20 Der Jazz-Club, 23.05Schallplatten-Cocktail.

tretenen dieHand zu reichen.Der M a n n schien eingetrocknet u.völlig zusammengeschrumpft durch die Sonne vieler Meere. Sein Gesicht w a r gerötet, z w e i kleine A u g e n glänzten u n ter den d u n k l e n Brauen hervor.

„Wir w e r d e n jetzt H e r r n Pereones m i t seinen Aufgaben vertraut machen", sagte Rafaeli. „Die Stelle, an der Sie unsere Befehle „Natürlich habe ich i h n . " auszuführen haben, erfahren Sie noch, w e n n „Gute L u f t hier", meinte Rafaeli anerkenes so w e i t i s t . Ich sende meine Sekretärin nend und zog den balsamischen D u f t ein, der nach Port Said. Ich werde i h r das N o t w e n aus dem Garten kam. „Du verstehst es, m i t digste mitgeben." deinem Jasmin u n d deinen Rosen, das O e l „Ich möchte vor Miß O s w a l d w a r n e n . " ZaPort Saids zu überstinken. Keine üble Lage dein Haus! Die Europäer i n ihren V i l l e n i n f y a machte ein bedenkliches Gesicht. „Ich der Shari Kitchener bekommen b e i diesem sah sie i n Gizeh m i t dem Ingenieur, den d u A f f e n w i n d den trockenen Wüstenstaub zu zu Scheich Ulema geschickt hast." schlucken. W o ist unser M a n n ? " „Ich habe i h n der Vorsicht halber unter A l kohol setzten lassen", erwiderte Zafya. „Er ist dritter Maschinist eines portugiesischen Dampfers gewesen. I n Port Said wegen T r u n kenheit gestrandet, Schiff versäumt, Patent verloren." „Mit einem W o r t unser M a n n ! Kann er nicht fliehen?" „Ich habe i n meinem Hause einige Gästezimmer. Ohne W i l l e n des Hausherrn k a n n sie niemand verlassen."

Donnerstag, 30. A u g u s t 1956

ZEITUNG

„Das Privatleben meiner weiblichen Angestellten interessiert mich nicht", sagte Rafaeli. „Ich k a n n mich auf Miss Oswald verlassen, das genügt m i r . "

„Wie du es für gut befindest!" Z a f y a zuckte m i t den Schultern. Ich habe gewarnt. M i r kannst du später keine Vorwürfe machen." „Was weiß H e r r Pereones v o n der Sache?" „So viel, daß er dabei m i t dem Galgen Bekanntschaft machen k a n n . " „Und was sagen Sie dazu, H e r r Pereones?" wandte sich Rafaeli erneut an den Maschinisten, der still dem Gespräch gelauscht hatte. „Eine erstklassige Angelegenheit.'Besser, es stinkt nach D y n a m i t als nach Schweiß. Gegen letzteren habe ich eine unüberwindliche Abneigung." Rafaeli zündete sich eine Zigarette an. „Sie gefallen m i r . KönnenSie d r e i Tage ausnahmsweise den W h i s k y entbehren?" „Es k o m m t darauf an, m i t welchem Betrag man m i r die zwölf Whiskyflaschen ablöst." „Warum gerade zwölfFlaschen? w o l l t e Rafaeli wissen. „Vier Flaschen pro Tag sind für meineKons t i t u t i o n erforderlich. Sonst f u n k t i o n i e r t das Gehirn nicht." „Ich denke, zweihundert P f u n d pro Flasche ist gut bezahlt."

lesphilosophie, 21.05 Pygmalion, v o n Bernard Shaw. Samstag, 1. September B R Ü S S E L : 15.00 Internationale Leichtathlet i k - Meisterschaften — Internationales Reitturnier i n Rotterdam, 16.30 Für die Jugend, 17.30

Radweltmeisterschaften i n Kopenha-

gen, 18.30 Deutscher Katholikentag, 19.00 I n ternationales Magazin der Jugend, 19.20 „Australische

Schäferhunde",

Dokumentarfilm,

19.30 Tagesschau, 19.55 B i l d der Woche,20.00 Das Fernsehen sucht neue Talente, 20.45 V a rieteprogramm, 21.30 Deutscher K a t h o l i k e n tag, 22.00 „Fabian aus Scotland Y a r d " , F i l m , 22.25 Kammermusik, Ensemble Canta M u s i ca, 22.40 Zusammenfassung der Meldungen. L A N G E N B E R G : 17.00 W e r - was - wann,Programmvorschau, 18.00 Uns k o m m t ein Schiff gefahren, 20.00 A u s dem Opernhaus i n Nürnberg: Die Kunst derHände, 21.00 M u s i k e r auf Reisen, 21.30 bis 22.00 Lobet Gotte, alle Lande, Feierstunde am Kölner Dom.

U K W W E S T : bis 8.00 w i e sonntags, 8.00 M u sikalisches Intermezzo, 8.35 Morgenandacht, 8.45 Jugend spielt Mozart, 9.30 Frohes W o chenende, 11.00 Rheinische Tänze u . schwäbische Lieder, 12.00 Blasmusik, 12.45 Operettenmelodien, 14.00 K i n d e r f u n k , 16.30 Das Jazz-Konzert, 17.15 Konzert der Wiener Sinfoniker, 18.15 Z u m A b e n d , 20.15 Der süße Kavalier, Operette v o n L. Fall, 22.00 A m e r i kanisches, 23.05 Zwischen Tag u n d T r a u m , 24.00 Kammermusik.

Das Fernsehprogramm Freitag, 31. August B R Ü S S E L : 18.55 Schallplatten, 19.01 Fernsehrätsel, 19.30 Tagesschau, 20.00 „Le merveilleux monde des cristaux", Dokumentarf i l m , 20.15 I n t . Leichtathletik Meisterschaften England-Rußland, 21.00 Neue Filme stellen sich vor, 21.30 „Im Herzen A u s t r a l i e n s " , D o k u m e n t a r f i l m , 22.05 Tagesschau. L A N G E N B E R G : 11.00 bis 12.00 Eröffnung der deutschenFernsehschau,

lö.OONachmittag

auf Killesberg, 17.30 W e r w i l l , der kann, Peter Frankenfeld sucht latente Talente, 20.00

Der 10 OOO. Bewerber für!das Heer

Tagesschau u n d Wetterkarte, 20.25 Deutsche w u r d e i n B a y e r n u n d Hannover der 100.000. Fernsehschau, ein Filmbericht, 20.40 VierteBewerber der B u n d e s w e h r geprüft.

„Das ist zumVerhungern zu viel.zumDurstlöschen zu wenig. Ich denke, Sie machen einen Vorschlag?" Rafaeli dachte eine Weile nach. „Sagen Sie zuerst Ihren Preis", sagte er kurz. „SchiffsVersenkung also?" knurrte Pereones. „So ähnlich. Sie scheinen sich in solchen Dingen gut auszukennen?" Pereones grinste. „Danke, es geht halbwegs", gab er zurück. „Bei Schiffsversenkungen verlange ich zehn Prozent der Versicherungssumme." „Es handelt sich um keinen Versicherungsschwindel." „Dann kann ich kein Angebot machen." Pereones überlegte kurz. „Unter Gentlemen ist es üblich offene Karten zu spielen. Hier im Orient scheint es allerdings anders zu sein." „Also gut." Rafaeli lehnte sich uriidc und sah dem Rauch seiner Zigarette nach, der in kleinen Ringen zur Decke stieg. „Sie haben weiter nichts zu tun, als an einer bestimmten Stelle, die IhnenHerrZafya noch bekanntgeben wird, einen Hammer i n die Hand zu nehmen Mit diesem Hammer schlagen Sie einen Zahn aus dem Zahnkranz der Rudermaschine Ihres Dampfers, wenn das Ruderblatt gerade nach Backbord liegt.Bei derKanalfahrt wird j a das Steuer viel bewegt, verstanden?"

„Ich höre i m m e r fünftausend Pfund?", sagte Pereones gelassen. „Ich erhöhe auf sechstausend. M e i n letztes Wort." „Sie verstehen I h r Pferd z u r e i t e n " , w a r f Z a f y a m i t einem T o n der A n e r k e n n u n g für den Maschinisten ein. „Es scheint so", lachte Rafaeli trocken.„Ich glaube, H e r r Pereones t r i n k t lieber den salzigen Bittersee aus, bevor er zugibt, daß der M a n n das Pferd reitet u . nicht das Pferd den M a n n . Ich zahle k e i n P f u n d mehr.Herr Pereones. Sie können jetzt gehen. Meinetwegen zu den Behörden, u m uns anzuzeigen. M a n w i r d Ihnen k a u m Glauben schenken. Vergessen Sie nicht z u erzählen, w i e v i e l Flachen W h i s k y Sie heute schon hinter die Binde gegossen haben." „Noch e i n W o r t " , lenkte der Maschinist ein.„Die Sache ist trotzdem noch undurchsichtig w i e Milchglas. Ich liebe k e i n Milchglas. E i n Dampfer v o n 14 000 Tonnen ist k e i n Paddelboot. Er w i r d i n den D a m m steckenbleiben w i e das Messer i n einem alten Käse. Dafür würde die Suezkanalgesellschaft besonderes Interesse haben." Eine leise Drohung lag i n den W o r t e n Pereones.

Z a f y a sah i h n m i t einem spöttischen Blick an. „Wir haben Säcke bereit, u m Leute w i e „Ausgezeidmet.DasSchiff schert dann nach Sie i n den Suezkanal zu befördern, ohne jenach Backbord aus und rennt den Damm an. de Gebühr." Ich nehme an, der Dampfer hat Käse und „Caramba! Dann klingeln Sie n u r Ihren Dünger geladen?" Dienern, die w o h l i n solchen Beförderungen „Ganz richtig, Käse und Dünger. Ich sehe, geübt s i n d " , erwiderte Pereones. Er lehnte wir verstehen uns", lachte Rafaeli. sich scheinbar r u h i g i n den schweren Sessel „Käse ist gefährlich", entgegnete Pereones. zurück. A b e r ganz w o h l w a r i h m nicht z u „Man kann sich leicht daran überessen. Ich mute. liebe keine Geschäfte, bei denen beim Jüng„Sie sind eine erstklassige Erscheinung", sten Gericht bezahlt w i r d . " lächelte Rafaeli anerkennend. „Beenden w i r „Ich biete Ihnen vierhundert Pfund für jeden Streit. Ich h o f f e , daß m e i n Freund i n I h de Whiskyflasche, die Sie i n diesen drei T a nen den rechten M a n n gefunden hat. D a m i t gen nicht leertrinken." Sie aber v o n allem A n f a n g an sehen, daß ein „Und wieviel Pfund für die Flaschen, die Verrat Ihnen nichts nützen würde: unsere ich möglicherweise überhaupt nicht mehr Sprengstoffladung ist ordnungsgemäß deklatrinken werde?" riert. „Runden w i r ab. Ich biete fünftausend Pfund!" (Fortsetzung folgt.)

N u m m e r 98

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M i t t e n durch die klassisd Toskana läuft eine Zonenj det das Herz aus d e r Tosl es ist eine friedliche Grenz ein V o l k i n z w e i Hälften den besten W e i n v o m se zeichnet die Heimat der C Chianti, das nicht m i t w> m i t hartem k gesprochen w Name einer steinigen u n t schaft i n m i t t e n der Toskai Besuch i n Florenz einen T Siena machen w i l l , das r verputzten Kathedrale, si chen Piazza del Campo Gassengewirr zu den schöi Italiens gehört, der fährt Straßen m i t t e n durch Chia ein staubiger Feldweg vc biegt, sieht er ein Schild „Zona del C h i a n t i " . Das is anti-Weine. Echter Chiant aus diesem Gebiet, u n d w fen w i l l , der suche auf bauchigen Flaschen nach H a h n auf goldenem Grui der C h i a n t i - W i n z e r . Es ist eine herrliche L diese W e i n e stammen. Sie k l a r gegliedert. A u f Berg drängt Orte, über denen Glockenturm emporragt. 1 wächst der W e i n zwischei düngen, zwischen Obstsp men. D i e weichgeschwui von klassischer Klarheit eine streng gegliederte La lieh erst Cezanne uns zu bei ist sie alt u n d t u t sch habe sie der brennenden Der W e i n b a u herrscht schließlich w i e i n anderen Die Rebe t r i t t i n die Land wesentlicher Bestandteil

Das ist d Brasilie Eine aus Europa zugereis Brasiliens noch nicht ve kürzlich auf dem H e i m w ten W o h n v i e r t e l Rios aus gelaute dringen. Sie vern habe sich verlaufen, su f a n d ein braunhäutiges I worden war. Das K i n d w a r so matl schreien, sondern nur no und k u r z entschlossen r des k l e i n e n Wesens an, sten Drogerie Trockenmi gab i h m zu t r i n k e n u n d

Nummer 98

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Die alte JU bleibt ewig jung Im Liniendienst über Neuguinea A *i

Die alte JU ist nicht totzukriegen. Seit über zwei Jahrzehnten versehen Maschinen v o m Typ Ju 52 den Dienst über dem australischen Mandatsgebiet v o n Neuguinea — u n d als sie vor einigen Tagen i n die W e r k h a l l e n des Flugplatzes B a n k s t o w n bei Sydney rollten,so nicht etwa, u m verschrottet, sondern u m verjüngt zu w e r d e n : sie sollen 600PS-Wasp-Motoren der Firma Pratt & W h i t n e y erhalten.

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Aber auch die Wasp-Motoren, die die Geschwindigkeit der JUs u m 40 k m - h erhöhen sollen, sind schon Veteranen. Sie w u r d e n australischen W i r r a w a y - Uebungsflugzeugen entnommen. Die W i r r a w a y s fanden i m zweiten W e l t k r i e g als Jagdflugzeuge V e r w e n d u n g und haben bei der Verteidigung Neuguineas gegen japanische L u f t a n g r i f f e eine wichtige Rolle gespielt.

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nicht zufrieden. Behalten w o l l t e sie das K i n d Kgl. Tambourkorps St.Vith nicht. A b e r sie hatte eine Fülle v o n SchereBildung einer Jugendklasse reien, bis es i h r endlich gelang, die Behörden zur Unterbringung des Findelkindes i n S T . V I T H . W i e uns mitgeteilt w i r d , beabsicheinem H e i m zu veranlassen. Eine Zonengrenze in der Toskana tigt obengenannter V e r e i n eine Jugendklasse Daß Hilfsbereitschaft o f t schlecht gelohnt auszubilden. Jugendliche v o n 10 bezw. 8 JahMitten durch die klassische Landschaft der herrscht sie nicht. Chianti ist sehr trocken, w i r d , mußte auch ein anderer Ausländer er- ren w e r d e n i n diese Klasse aufgenommen. Toskana läuft eine Zonengrenze. Sie schnei- und die Reben w e r d e n darum w e i t auseinan- fahren, der die Bräuche der Polizei nicht M i t dem 16. bezw. 15. Lebensjahre können det das Herz aus der Toskana heraus. A b e r dergesetzt. Die W e i n k u l t u r e n sehen ganz an- kannte. Er sah, w i e eine Frau v o n einem diese Schüler i n das Tambourkorps eintreten. es ist eine friedliche Grenze. Sie trennt nicht ders aus als etwa i m Rheinland, w o sich die A u t o angefahren w u r d e . Der Fahrer dieses Bis zu diesem A l t e r ist ihnen nur das A u f t r e ein V o l k i n z w e i Hälften. Sie scheidet n u r Rebenreihen eng beieinander an den Hän- Wagens kümmerte sich nicht u m die Verletz- ten b e i örtlichen Festlichkeiten erlaubt. den besten W e i n v o m sehr guten. Sie be- gen entlang ziehen, oder als i n Südtirol, w o te, sondern machte sich schleunigst aus dem Den Eltern sowieAngehörigen dieser Schüman unter wuchernden Rebendächern spa- Staube. Der Ausländer brachte die Frau i n ler sei mitgeteilt, daß das Ausbildungspersozeichnet die Heimat der Chianti-Weine. zieren gehen u n d sich buchstäblich die T r a u - seinem eigenen Wagen zur nächsten U n f a l l - nal auf strengste A u f m e r k s a m k e i t u n d daß Chianti, das nicht m i t weichem ch, sondern station u n d glaubte, damit alles Notwendige laut Vereinsstatuten das Rauchen sowie der ben i n den M u n d hängen lassen kann. mit hartem k gesprochen w e r d e n muß, ist der getan zu haben. Doch da irrte er sich. NieAlkoholgenuß bis z u m 16.Lebensjahre streng Die W e i n k u l t u r e n gehören größtenteils Name einer steinigen u n d hügeligen Landmand glaubte i h m , daß nicht er es gewesen verboten ist. schaft i n m i t t e n der Toskana. W e r bei einem zu riesigen Weingütern, die i n altem Familisei, der die Frau angefahren hatte. Er mußte Besuch i n Florenz einen Tagesabstecher nach enbesitz sind. Der berühmteste v o n ihnen ist Für weitere Auskünfte steht der Tambourzur Polizei. Glücklicherweise hatte der A u s Siena machen w i l l , das m i t seiner marmor- das des Grafen Ricasoli, seit Bettino Ricaländer einen Zeugen, der zur Zeit des V o r - major des Vereins den Angehörigen sowie verputzten Kathedrale, seiner unvergleichli- soli i n der M i t t e des vergangenen Jahrhunfalls i n seinem Wagen gesessen hatte; u n - Eltern der Schüler jeder Zeit zur Verfügung. chen Piazza del Campo u n d seinem engen derts eine große Rolle i n der Geschichte der Diejenigen, welche i n die Jugendklasse aufglücklicherweise w a r dieser M a n n inzwischen Gassengewirr zu den schönsten alten Städten italienischen Einigungsbewegung gespielt ausgestiegen u n d mußte erst gesucht w e r d e n . genommen w e r d e n w o l l e n , mögen sich b i t t e Italiens gehört, der fährt auf schmalen alten hat. DieWeingärten w e r d e n v o n Pächtern beA l s dieser schließlich die Aussage des h i l f s - am M i t t w o c h , dem 5. September b e i m TamStraßen m i t t e n durch Chianti. U n d w o immer baut, die über die eine Hälfte ihrer Produkbereiten Fahrers bestätigte, entließ i h n die bourmajor Manz, i m Vereinslokal Evenein staubiger Feldweg v o n der Straße ab- t i o n f r e i verfügen können. Sie schicken die Polizei, w e n n auch m i t deutlichem Mißtrau- Knodt u m 7 U h r abends, zwecks A u f n a h m e biegt, sieht er ein Schild m i t der A u f s c h r i f t : Weine i n große Kellereien, w o sie i n riesien. Inzwischen waren aber vieleStunden ver- melden. „Zona del C h i a n t i " . Das ist die Zone der Chi- gen braunen Eichen- oder Kastanienfässern gangen. Z u m Schluß sei noch erwähnt, daß die Proanti-Weine. Echter C h i a n t i - W e i n k o m m t n u r gelagert werden. Für die billigen Sorten, die beabende so festgelegt w e r d e n , daß die Schüaus diesem Gebiet, u n d w e r die Echtheit prü- als Landwein schnell verbraucht werden, verNun i s t er i n der gleichen Zwickmühle gefen w i l l , der suche auf d e n bastumhüllten wendet man neuerdings auch großeTanks aus raten w i e viele Fremde, die wegen ihrer ler während der W i n t e r m o n a t e u m 19 U h r und während der Sommermonate u m 20 U h r bauchigen Flaschen nach einem schwarzen Zement u n d Glas. Hilfsbereitschaft i n K o n f l i k t gekommen s i n d : wieder zu Hause sein können. Hahn auf goldenem Grund — dem Zeichen sollen sie ihrem Gewissen folgen oder es Der W e i n ist das wichtigste Produkt, das der Chianti-Winzer. die Toskana hervorbringt, u n d die Chianti- machen w i e „die anderen" — nähmlich wegWeine sind die gefragtesten italienischen Ex- schauen u n d Gas geben? Es ist eine herrliche Landschaft, aus der

Die Heimat der Chianti*Weine

diese Weine stammen. Sie ist uralt, ernst u n d klar gegliedert. A u f Bergen stehen dichtgedrängt Orte, über denen steil ein schmaler Glockenturm emporragt. A n den Berghängen wächst der W e i n zwischen vielen Eichenwaldungen, zwischen Obstspalieren u n d Oelbäumen. Die weichgeschwungenen Hügel sind von klassischer Klarheit u n d Konturen. So eine streng gegliederte Landschaft hat eigentlich erst Cezanne uns zu sehen gelehrt. Dabei ist sie alt u n d tut schon i m Frühjahr, als habe sie der brennenden Sonne genug.

portweine. Jeder kennt die Fiaschi, die bauchigen Flaschen, deren charakteristische Bastumhüllungen v o n den Frauen i n Chianti i n Heimarbeit hergestellt werden. Die Bundesrepublik i s t neben der Schweiz zur Zeit das H a u p t i m p o r t l a n d für italienische Weine.

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A l l e n M i t g l i e d e r n z u r gefälligen Beachtung, d a ß ab 1. September 1956 die Sprechstunden w i e d e r regelmäßig abgehalten w e r d e n . Für d e n M o n a t September f i n d e n dieselben w i e folgt statt :

Der weitausgrößte T e i l des italienischen Weines bleibt allerdings i m eigenen Lande, wo nach den letzten Statistiken jeder Einwohner jetzt mehr als 90 Liter W e i n i m Jahre t r i n k t . U n d nirgens schmeckt der Chianti auch besser, als w e n n man i h n verstaubt u n d Der Weinbau herrscht hier nicht so aus- durstig i n einer kleinen Schenke zwischen schließlich w i e i n anderen Weinbaugegenden. Florenz u n d Siena t r i n k t , i n jener „Zona Die Rebe t r i t t i n die Landschaft ein, w i r d ein classica del C h i a n t i " , w o die Sonne schon wesentlicher Bestandteil v o n ihr, aber sie be- wieder den neuen Jahrgang reifen läßt.

3.9.56 : i n Burg-Reuland v o n 2-4 U h r (Lallemand). 9. 9.56 : i n Schönberg v o n 13-15 U h r [ L o k a l * Colonerus). 11.9.56 : i n Oudler v o n 15-16 U h r ( L o k a l Bakkes-Kohnen). 12.9.56 : i n A m e L M i r f e l d ( w i e üblich). 13.9. 56 : i n M o n t e n a u ( w i e üblich]. 17.9.56 : i n Borg-Reuland 14-16 U h r . 20. 9.56 : i n T h o m m e n v o n 16-17,30 U h r . 25.9.56: i n Oudler. 30.9.56 : i n M a n d e r f e l d v o n 13-15 U h r ( L o k a l Thelen). Der Delegierte : A. Frères

Das ist des Landes nicht der Brauch Brasiliens Polizei hat wenig Sinn für Hilfsbereitschaft Eine aus Europa zugereiste,mit den Bräuchen Brasiliens noch nicht vertraute Dame hörte kürzlich auf dem H e i m w e g i n einem eleganten W o h n v i e r t e l Rios aus einem Neubau Klagelaute dringen. Sie vermutete, ein Kätzchen habe sich verlaufen, suchte danach — u n d fand ein braunhäutiges Baby, das ausgesetzt worden war. Das K i n d w a r so matt, daß es nicht mehr schreien, sondern nur noch w i m m e r n konnte, und kurz entschlossen nahm sich die Dame des kleinen Wesens an, kaufte i n der nächsten Drogerie Trockenmilch u n d eine Flasche, gab i h m zu t r i n k e n u n d nahm es, da i n z w i -

sehen die Nacht hereingebrochen war, i n ihre W o h n u n g m i t . A m nächsten Morgen brachte sie es i n dem Gefühl, eine gute Tat vollbracht zu haben, zur Polizeiwache. Sie w u r d e indessen gehörig enttäuscht. Die Polizisten klärten sie darüber auf, daß sich die Polizei nur u m obdachlose Kinder kümmere. Hätte sie die Polizei gleich gerufen, statt sich des Kindes anzunehmen, wäre etwas zu machen gewesen. Jetzt aber habe das K i n d j a e i n H e i m gefunden, es sei seit gestern nacht nicht mehr abdachlos, die Polizei habe damit nicht das geringste zu t u n . Die

Dame gab sich m i t dieser A u s k u n f t

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