Ein Guide durch den phrasenwald

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Author: Stephanie Acker
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Zugangs- und Zulassungsbeschränkungen halten Studierwillige vom Studium Ihrer Wahl ab.

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Ein Guide durch den phrasenwald

Vorwort Am 29. September 2013 finden die Wahlen zum Österreichischen Nationalrat statt. Die ÖH Salzburg hat dieses Ereignis zum Anlass genommen, um die bundesweit wahlwerbenden Parteien über deren Standpunkte zu hochschulpolitischen Themen zu befragen. Damit möchten wir den Salzburger Studierenden die Möglichkeit geben, sich über die unirelevanten Positionen der einzelnen Parteien zu informieren. Es freut uns sehr, dass fast alle Parteien die Möglichkeit genützt haben ihre Ansichten zur Hochschulpolitik darzulegen. Leider können wir die Meinung des Team Stronach und der Piratenpartei Österreichs nicht wiedergeben, da diese nicht zur Beantwortung unserer Fragen bereit waren. Die Positionen der österreichweit wahlwerbenden Parteien zu zehn zentralen Fragen im Bereich der Hochschulpolitik findet ihr auf den nächsten Seiten. Die wiedergegebenen Inhalte spiegeln dabei nicht zwangsläufig die Meinung der ÖH Salzburg oder ihrer MitarbeiterInnen wider, sondern sind direkt zitierte Aussagen der jeweiligen Parteien bzw. deren VertreterInnen. Wer mehr zu den Positionen der ÖH Salzburg selbsterfahren möchte, kann sich auf unserer Homepage unter www.oeh-salzburg.at näher informieren. Viel Spaß beim Lesen wünscht eure ÖH Salzburg!

Impressum: Herausgeberin, Verlegerin & Medieninhaberin: Österreichische HochschülerInnenschaft Salzburg, Kaigasse 28, 5020 Salzburg Redaktion, Konzept & Text: Bildungspolitisches Referat Illustrationen, Satz & Layout: Johanna Gruber

Wie stehen Sie zum Thema Zugangsbeschränkungen? SPÖ (Sozialdemokratische Partei Österreichs):

FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs):

BZÖ (Bündnis Zukunft Österreich):

NEOS (Das Neue Österreich):

Die SPÖ ist bundesweit gegen die Einführung von generellen Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren. Wir sehen auch die Notwendigkeit, dass den angehenden Studierenden durch möglichst breite Information die Fülle des Studienangebotes dargelegt und Studienentscheidungen nicht nur auf einige wenige Studienfächer beschränkt werden. Die SPÖ spricht sich dafür aus, dass es Menschen ohne traditionelle Matura und aus sozial schwächeren Familien im Interesse der Chancengleichheit unabhängig von ihrer Herkunft und Umwelt ermöglicht wird, ein Studium zu beginnen und positiv zu absolvieren.

Die FPÖ setzt sich für einen freien Hochschulzugang ohne Zugangsbeschränkungen ein. Für uns ist der freie Hochschulzugang ein unverzichtbarer Bestandteil des österreichischen Bildungswesens. Die Matura sollte als alleinige Voraussetzung für ein Studium völlig ausreichen. Ausnahmen darf es nur für Kunst- oder Sportstudien geben, wo spezifische Voraussetzungen unabdingbar sind. Die Curricula sind so zu gestalten, dass die Eignung und Berufung des Studierenden für das gewählte Studium bereits in den ersten Semestern überprüft wird, wobei es zu keiner Studienverlängerung kommen darf. Zum Beispiel könnte es für das Medizinstudium ein Pflichtpraktikum in der Kranken- und Altenpflege geben.

Die Universitäten sollen verpflichtet werden, Aufnahmeverfahren einzusetzen, die den Bedingungen des Studiums entsprechen und potentielle Studenten über die Anforderungen des Studiums ausreichend informieren. Die endgültige Auswahl der Studenten soll jedoch nicht durch sogenannte »Knock-out-Prüfungen« erfolgen, die nur eine sehr punktuelle Erhebung der Leistungsfähigkeit darstellen, sondern mittels einer Gesamtleistungsschau am Studienbeginn.

NEOS fordert echte Uni-Autonomie. Studenten haben keine Zeit um sie durch das Warten auf Seminar-Plätze zu verschwenden – die Ressourcen die eine Uni hat müssen deshalb fair verteilt werden. Es soll den Universitäten freistehen selbst zu entscheiden welche Art von Zugangsbeschränkung sie wollen, da nicht alle Studiengänge über einen Kamm geschert werden können.

KPÖ (Kommunistische Partei Österreichs): ---

ÖVP (Österreichische Volkspartei): Um qualitativ hochwertige Rahmenbedingungen für die Studierenden garantieren zu können, treten wir für transparente Zugangsregelungen ein. Im Rahmen der Einführung der Studienplatzfinanzierung haben die österreichischen Universitäten die Möglichkeit erhalten, in fünf besonders stark nachgefragten Studienbereichen Zugangsregelungen zu veranlassen. Wir wollen die Autonomie der Universitäten – ein international beachtetes Erfolgsmodell – weiter ausbauen. Die Universitäten sollen selbst entscheiden, ob sie im Rahmen einer flächendeckenden Studienplatzfinanzierung durch Zugangsregeln eine hohe Studienqualität sichern wollen.

Die GRÜNEN (Die Grüne Alternative): Zugangs- und Zulassungsbeschränkungen halten Studierwillige vom Studium Ihrer Wahl ab. Aufnahmetests wie der EMS können niemals fair sein! Speziell in einem Land, das eine so beschämend niedrige AkademikerInnenquote hat, muss die Anzahl Studierender wachsen, BürgerInnen aus bildungsfernen Schichten muss der Zugang zu Universitäten erleichtert werden.

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SLP (Sozialistische LinksPartei): Wir lehnen jede Form von Zugangsbeschränkungen entschiedenst ab. Bereits jetzt wird in Österreich der Bildungsgrad wie in kaum einem zweiten Land weitervererbt. Statt noch mehr Hürden braucht es einen massiven Ausbau des höheren Bildungssektors, und ihn für alle, unabhängig von Herkunft und sozialem Status, zu öffnen.

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»Was halten Sie von Studiengebühren?«

SPÖ: Für die SPÖ sind generelle Studiengebühren keine Lösung. Es soll einer sozialen Selektion entgegengearbeitet werden. Deshalb wird die SPÖ, sollte sie in die Regierung bleiben, bei den Koalitionsverhandlungen stark darauf hinwirken, dass der offene Hochschulzugang in Österreich Standard bleibt.

nen Studiengebühren sind von den Universitäten zweckgebunden für Lehre bzw. für die Infrastruktur der Lehre zu verwenden und kommen somit direkt den Studierenden selbst wieder zu gute.

Die GRÜNEN: ÖVP: Studienbeiträge sind sozial gerecht, erhöhen die Verbindlichkeit des Studierens und bringen den Universitäten mehr Mittel. Weiters sind sie international üblich und eröffnen die Möglichkeit, dass auch ausländische Studierende einen Beitrag für ihr Studium an einer österreichischen Universität leisten. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle hat zu diesem Zweck ein sozial gerechtes Modell ausgearbeitet und vorgelegt. Es bleibt weiterhin unser Ziel, bundesweite gesetzliche Regelungen für Studienbeiträge umzusetzen.

FPÖ: Die FPÖ tritt für eine Studiengebührenbefreiung für Studierende ein, welche die Mindeststudiendauer um nicht mehr als zwei Semester überschritten haben. Zeiten des Präsenz- und Zivildienstes oder Zeiten des Mutterschutzes bzw. der Karenz, die während der Studienzeit absolviert werden, sowie bei Werkstudenten bzw. Werkstudentinnen muss auch keine Studiengebühr bezahlt werden. Langzeitstudenten, welche die Regelstudienzeit um mehr als zwei Semester überschritten haben, sollen Studiengebühren bezahlen. Die eingehobe-

Bildung ist leider immer noch erblich. Wir wollen gleiche und faire Ausbildungs- und Bildungschancen für alle - unabhängig von der sozialen Herkunft, dem Einkommen, dem Beruf / Ausbildungsgrad der Eltern oder einer Behinderung. Jegliche Abhalte-Strategien sind abzulehnen, der freie Hochschulzugang darf kein Privileg sein. Die Grünen sind daher gegen Studiengebühren (auch an Fachhochschulen).

BZÖ: Das BZÖ bekennt sich klar zur Devise »keine Studiengebühren für Leistungswillige«! Pro Semester soll eine Studiengebühr in Höhe von zumindest 500 Euro eingeführt werden. Leistungswillige Studierende, die ihr Studium in Mindestzeit plus zwei Toleranzsemester absolvieren, bekommen die Studiengebühren inklusive Zinsen refundiert und werden somit für ihre Leistung belohnt. Für Studierende, die mehr Zeit für ihr Studium benötigen, erhöhen sich die Studiengebühren pro »Mehrsemester« exponentiell. Die Studiengebühr wird selbstverständlich mit Stipendien bzw. anderen Sozialleistungen harmonisiert, um keine sozialen Härtefälle entstehen zu lassen. Das Stipendien- und Studienbeihilfewesen sollte allerdings

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dringend evaluiert werden. Darüber hinaus soll es im Ermessen der Universitäten liegen, für bestimmte Lehrgänge, Studien- oder Fachrichtungen über die Mindestgebühr hinausgehende Beiträge einzuheben. Damit werden Studienrichtungen mit hohen Kosten für Material und Ausstattung oder forschungsintensiven Voraussetzungen in der Finanzierung nicht benachteiligt.

KPÖ: Was soll man schon davon halten? Ein Großteil der Studierenden lebt in prekären Verhältnissen unter der Armutsgrenze. Wenn das Geld am Ende des Monats gerade noch für Penne und Sugo vom Hofer reicht überweißt man dem Österreichischen Staat doch gerne noch ein paar Hundert Euro dafür, dass man im Seminar keinen Platz bekommt. Studiengebühren - egal in welcher Form - benachteiligen Migrant_innen, Arbeiter_innenkinder und Alleinerzieher_innen massiv in ihren Möglichkeiten Bildung und Ausbildung zu erfahren. Studieren muss für alle, die sich für diesen Weg entscheiden, leistbar sein!

SLP: Nichts. Studiengebühren hätten nur eine weitere soziale Ausmusterung zur Folge. Die Unterfinanzierung der Unis ist eine politisch gewollte. Einerseits wird dort gespart, wo keine Profite zu machen sind, andererseits stärkt das den Einfluss der Privatwirtschaft, die sich als finanzielle Retterin gebahren kann und ihren Einfluss auf den Bildungsbereich verstärken

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kann. Der Ruf nach Studiengebühren ist die altbekannte Masche, den Betroffenen, nämlich den Studierenden, die Schuld an dem Desaster zu geben, anstatt das nötige Geld für die Ausfinanzierung, das sehr wohl da ist, locker zu machen. Das reichste 1% der österreichischen Bevölkerung besitzt nach einer Studie der Linzer Kepler-Universität ca. 470 Milliarden Euro, das ist das doppelte der österreichischen Staatsverschuldung. Es soll niemand sagen, es wäre kein Geld da, um die Maßnahmen, die wir fordern, zu finanzieren. Superreiche enteignen und das Geld ins Bildungs- und Sozialsystem investieren!

NEOS: NEOS setzt sich für nachgelagerte Studiengebühren ein. Unis sollen die Möglichkeit haben innerhalb eines gewissen Rahmens autonom Studiengebühren einzuheben. Jeder Student hat ein Recht auf ein zinsfreies staatliches Bildungsdarlehen mit dem er die Studiengebühren bezahlen kann. Dieses Darlehen muss erst dann zurückgezahlt werden wenn man im Berufsleben steht und eine gewisse Einkommensgrenze überschritten hat.

»Soll die Familienbeihilfe wieder bis zum 26. Lebensjahr (oder noch länger) ausbezahlt werden?« SPÖ:

FPÖ:

KPÖ:

NEOS:

Die Frage der Familienbeihilfe soll grundsätzlich gemeinsam mit der Frage nach Studienbehilfen beantwortet werden. In diesem Zusammenhang weisen wir auf unsere Beantwortung der Frage 8 (Stipendiensystem) hin. Prinzipiell muss die Familienbeihilfe in die Studienbeihilfenregelung einbezogen werden.

Die FPÖ hat diese Einsparungen von SPÖVP am Rücken der Studierenden aufs schärfste verurteilt. Wir haben gegen diese Verkürzung der Familienbeihilfe für Studierende gestimmt. Es ist nicht einzusehen, warum Studierende nun nur noch bis zum 24. Lebensjahr die Familienbeihilfe beziehen können. Wenn man eine fünfjährige höhere Schule besucht und dann den Präsenzdienst leistet, ist es in den meisten Studien nicht einmal in Mindeststudienzeit möglich bis zum 24. Lebensjahr fertig zu werden.

Essentiell ist eine ausreichende finanzielle Absicherung für alle Menschen. Egal ob diese studieren, sich anderweitig bilden oder aus welchen Gründen auch immer nicht selbst für ihren Unterhalt sorgen können. Studieren ist aufgrund überladener Studienpläne und unflexibler Studienplangestaltung oftmals ein »fulltime job«. Kurzfristig muss die Familienbehilfe erhöht und auf jeden Fall wieder bis zum 26. Lebensjahr direkt an die Studierenden ausbezhalt werden. Dem unzureichenden, löchrigen Fleckerlteppich aus diversen Beihilfen, Stipendien und Almosen, stellen wir die Idee eine bedinungslosen Grundeinkommens gegenüber. Damit jede_r studieren kann: Egal wie viel die Eltern verdienen und egal wie alt man ist.

NEOS fordert eine Familienbeihilfe »neu«, die sämtliche geldwerten Leitungen zusammenfasst und das zersplitterte System der Familienförderung einfacher und transparenter macht. Dabei geht es auch darum, deutlich mehr Geld für den qualitativen und quantitativen Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen frei zu machen. Im Zuge der Umgestaltung kann man im Rahmen des vorhandenen Budgets auch über eine Wiedereinführung der Auszahlung bis 26 diskutieren, denn klarerweise ist eine akademische Ausbildung ein längerer Prozess.

ÖVP: Als Familienpartei macht sich die ÖVP für ein neues Fördermodell für Familien stark, von dem auch Studierende profitieren. Im Mittelpunkt steht eine erhöhte Familienbeihilfe in drei Stufen, die für eine bessere, einfachere und transparentere Unterstützung sorgt. Sie soll für Jugendliche ab 19 Jahren 220 Euro pro Monat betragen. Auch soll die Familienbeihilfe künftig alle zwei Jahre an die Inflation angepasst werden, sofern der Familienlastenausgleichfonds dies zulässt. Zudem ist es uns ein zentrales Anliegen, die Eigenverantwortung junger Menschen zu fördern. Deshalb haben wir uns für eine Direktauszahlung der Familienbeihilfe an Volljährige in Ausbildung stark gemacht, die ab Herbst möglich wird. Damit entsprechen wir nicht zuletzt einem langjährigen Wunsch von Studierenden. Die Direktauszahlung der Familienbeihilfe reiht sich in mehrere weitere unterstützende Angebote für Studierende ein. Beispielsweise wird mit der im vergangenen Jahr beschlossenen Novelle der Studienförderung die soziale Situation für rund 20.000 Bezieherinnen und Bezieher verbessert.

Die GRÜNEN: Nicht jede Ausbildung kann bis zum 24. Lebensjahr beendet werden. Da es unser Ziel ist, möglich vielen Menschen möglichst hohe Bildungsabschlüsse zu ermöglichen, müssen ökonomische Barrieren abgebaut werden. Die Familienbeihilfe bis 26 ist ein Mittel zum Abbau ökonomischer Barrieren.

BZÖ:

SLP: Studieren ist Arbeit und sollte auch bezahlt werden. Wir kämpfen gegen jede Kürzung der Familienbeihilfe und fordern die Rücknahme jeder Einsparung. Eigentlich kämpfen wir aber für ein Studierendengehalt, dass sich an unserer Mindestlohnforderung von 1700€ orientiert.

Das BZÖ hat sich immer klar gegen die überfallsartige Kürzung der Familienbeihilfe als eine familienfeindliche Maßnahme von Rot und Schwarz ausgesprochen. Die Familienbeihilfe soll wieder bis zum 26. Lebensjahr ausbezahlt werden, damit hätten Studierende, die ein längeres Studium absolvieren (z.B. Medizin), wieder die Garantie, bis zum Ende ihres Studiums, diese wichtige Leistung zu erhalten.

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»Was halten Sie von der Idee eines kostenlosen Zugangs aller Studierenden zu öffentlichen Verkehrsmitteln?« SPÖ:

Die GRÜNEN:

SLP:

Eine kostenfreie Lösung scheint derzeit aus finanziellen Gründen unrealistisch. Die Sozialdemokratie setzt daher auf aktive Förderung bei der Studierendenmobilität.

Für junge Menschen in Ausbildung bis 26 Jahre schlagen die Grünen ein EinsteigerInnen-Angebot vor: Sie sollen öffentliche Verkehrsmittel österreichweit um maximal 60 Euro pro Jahr nutzen können.«

Wir fordern den kostenlosen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln nicht nur für Studierende, sondern für alle.

NEOS:

ÖVP: Um dem wachsenden Mobilitätsbedürfnis junger Menschen gerecht zu werden, sprechen wir uns für leistbare Möglichkeiten der Nutzung des öffentlichen Verkehrsnetzes aus. Mit dem TopJugendticket können Schüler und Lehrlinge innerhalb eines Verkehrsverbundes kostengünstig (zwischen 60 Euro und 96 Euro pro Jahr) das öffentliche Verkehrsnetz in Anspruch nehmen. Unser Ziel für die Zukunft ist ein bundesweites Jugend- und Studierendenticket. Damit stellen wir leistbare Mobilität für Jugendliche, Studierende und Lehrlinge in ganz Österreich sicher.

BZÖ: Mobilität ist für österreichische Jugendliche, ob Schüler, Lehrlinge oder Studierende, aus Sicht des BZÖ, extrem wichtig und daher unterstützenswert! Daher sollen Studierende, die in der Mindeststudienzeit (+ 2 Toleranzsemester) ihr Studium absolvieren auch in den Genuss der Freifahrt kommen, sowie auch österreichische Schüler und Lehrlinge.

NEOS ist der Meinung, dass soziale Zuwendung nicht nach dem Gießkannenprinzip ausgeschüttet werden sollen, sondern die soziale Bedürftigkeit ausschlaggebend sein soll. Insofern können wir uns mit der Idee eines kostenlosen Zugangs zu öffentlichen Verkehrsmitteln für alle Studierende nicht wirklich anfreunden. Im Sinne einer Generationengerechtigkeit ist es allerdings aus unserer Sicht ebenso nicht gerechtfertigt, dass in Österreich Senioren wie in Wien schon ab 60 Jahre automatisch ein preislich deutlich günstigeres Jahresticket erhalten.

KPÖ: FPÖ: Ein kostenloser Zugang aller Studierenden zu öffentlichen Verkehrsmitteln wäre wünschenswert, wird jedoch realistisch betrachtet nicht finanzierbar sein. Es wäre sinnvoll Studierenden, die noch Familienbeihilfe beziehen das Schülerticket für den öffentlichen Verkehr zur Verfügung zu stellen.

Freie Mobilität für Alle! Mobil zu sein ist gerade in der Stadt ein wichtiger Bestandteil um am sozialen Leben und Umfeld teilhaben zu können. Die Kosten fürs Semesterticket kratzt man sich halt irgendwie zusammen und jedes Jahr kommen ein paar Euros hinzu. Jene, die sichs nicht leisten können und beim Fahren ohne Schein erwischt werden, werden mit horrenden Strafen abgemahnt. In dem Sinn: Sparen wir uns die Kontrolleure, sparen wir uns das paranoide Umschaun und das Herzklopfen wenn man denkt einen Schwarzkappler entdeckt zu haben. Setzen wir uns für Feelgood-Öfffis ein die man einfach ohne Fahrschein benutzen kann, finanziert aus öffentlichen Mitteln.

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»Soll die Bundesvertretung der Österreichischen HochschülerInnenschaft wieder direkt gewählt werden?« SPÖ: Die mit 28 Prozent niedrige Wahlbeteiligung liegt mitunter am indirekten Wahlrecht und der komplizierten Berechnung der Mandate für die Bundesvertretung. »Die Direktwahl aller Vertretungsebenen ist unabdingbar, um den klaren Willen der Studierenden abzubilden«, fordern Rudas und Darabos unisono. Unter Hertha Firnberg ist die Demokratisierung der Hochschulen in beeindruckender Geschwindigkeit vorangetrieben worden, während Schwarz-Blau genau diese Mitbestimmung massiv beschnitten hatte.

gen Teil der Studierenden. Die ÖH wäre angehalten die Studenten zu servicieren und keine Parteipolitik zu betreiben.

aktive und passive Wahlrecht für alle Mitglieder gewährleistet sein. Schluss mit der rassistischen Diskriminierung von Drittstaatsangehörigen!

Die GRÜNEN:

SLP:

Demokratische Strukturen müssen für die Menschen durchschaubar und nachvollziehbar sein. Es ist daher notwendig, demokratische Prinzipien wie etwa »one person-one vote« in allen Wahlprozessen zu verankern. Daraus folgt, dass die Bundesvertretung der ÖH nach Vorstellung der Grünen direkt zu wählen ist.

Ja, die SLP fordert aber, wie bei allen politischen Ämtern, jederzeitige Rechenschaftspflicht und Wähl- und Abwählbarkeit von MandatsträgerInnen. Außerdem fordern wir mehr Mitspracherechte für Studierende abseits der Gremien, in den Studien, den Hörsälen selbst. Generell sollte die ÖH keine unpolitische »Serviceorganisation« sein, sondern eine kämpferische Studierendengewerkschaft.

ÖVP: Derzeit ist der Wahlmodus für die Österreichische Hochschülerschaft eine Mischung aus einem indirekten und direkten Wahlsystem. Dieses Modell ermöglicht eine umfassende und bedarfsorientierte Interessenvertretung der Studierenden. Wir sind grundsätzlich zu Gesprächen bereit, wenn es darum geht, den Anliegen der Studierenden entgegen zu kommen und mehr Mitbestimmung zu ermöglichen. Dafür braucht es aber sinnvolle und umsetzbare Konzepte, die auf breitem Konsens der Studierendenfraktionen basieren.

BZÖ: Grundsätzlich sind für uns Zwangsmitgliedschaften abzulehnen! Daher sollen auch Studierende frei entschieden dürfen, ob sie Mitglied der ÖH, die völlig umgestaltet werden müsste, sein wollen oder nicht. Die ÖH darf kein Pflichtverein, sondern eine freiwillige Organisation mit freiem und direktem Wahlrecht sein, außerhalb der staatlichen Kontrolle.

NEOS: Das jetzige Wahlrecht ist undemokratisch, da es den Studierenden nicht erlaubt ihre Vertreter in der Bundesvertretung direkt zu wählen, und durch die indirekte Beschickung der Bundesvertretung nicht jede Stimme gleich viel zählt. Eine Wiedereinführung der Direktwahl ist daher unbedingt notwendig.

KPÖ: FPÖ: Ja, wenn schon eine Zwangsvertretung, dann mit gleichem, geheimen, direkten, unmittelbaren, Verhältniswahlrecht. Prinzipiell ist die Zwangs-ÖH generell zu hinterfragen, denn die Wahlbeteiligung sinkt stetig und selbst die stärkste Fraktion repräsentiert nur einen gerin-

Ja. Im ÖH-Wahlrecht gehört einiges im Sinne einer Demokratisierung verändert. Egal ob man auf einer kleinen oder großen Uni oder FH studiert: jede Stimme muss gleich viel Wert sein. Daher, die indirekte Wahl abschaffen; jede Ebene der ÖH sollte von ihren Mitgliedern direkt gewählt werden. Darüber hinaus muss sowohl das

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»Wie kann leistbares Wohnen für Studierende gewährleistet werden?« SPÖ:

FPÖ:

BZÖ:

NEOS:

Die SPÖ will die Bundesförderung für Studierendenwohnheime wiedereinführen, um Erleichterungen speziell für Studierende zu erreichen. Wohnen ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Deshalb ist es der SPÖ ein Anliegen, dass Wohnen leistbar bleibt. Es darf nicht zur sozialen Frage werden, ob man sich einen Umzug leisten kann. In den vergangenen Jahren ist vor allem im Bereich der privaten Mietwohnungen der Mietpreis deutlich stärker als die Inflation angestiegen. Um dem entgegenzuwirken, sollen das Wohnungsangebot erhöht sowie die Mietzinse und Befristungen im privaten Mietwohnungsbestand beschränkt werden. Hier verweist die SPÖ auf das 7 Punkte Programm zu leistbaren Wohnen auf: www.spoe.at/wohnen.html

Studentenwohnheime sollen entsprechend ausgebaut und den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden. So ist es Studierenden, die nicht mehr bei den Eltern wohnen, oder die von auswärts kommen, möglich am Studienort leistbar zu wohnen.

Das BZÖ spricht sich für eine komplette Reformierung des MRG aus und für eine Liberalisierung des Wohnungsmarktes. Dies würde auch dazu führen, dass günstige Kleinwohnungen für Studierende am Markt angeboten werden könnten. Soziale Härtefälle müssten selbstverständlich durch individuelle Förderungen (Subjektförderung) abgefangen werden.

Um Studierenden leistbares Wohnen zu ermöglichen sind Förderungen für die Sanierung und den Neubau von Studierendenheimen unbedingt notwendig.

ÖVP: Die Preise für Wohnraum sind in Österreich in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Weil leistbares Wohnen ein zentrales Grundbedürfnis für Jung und Alt ist, hat die ÖVP ein umfassendes Programm für leistbares Wohnen auf den Tisch gelegt: Mit klugen Maßnahmen, die wenig kosten und dennoch viel bringen, wollen wir eine Mobilisierung des Wohnungsmarktes erreichen und so für mehr Angebot und niedrigere Preise sorgen. Von diesen Maßnahmen profitieren selbstverständlich auch Studierende. Um der jüngeren Generation gezielt unter die Arme zu greifen, wollen wir Wohngemeinschaften für Studierende auch in Gemeindebauwohnungen ermöglichen und treten dafür ein, dass die Mietvertragsgebühr für unter 35-Jährige fällt.

Die GRÜNEN: Wohnungen erfüllen eines der grundlegendsten Bedürfnisse der Menschen. Sie stellen den hauptsächlichen Lebensbereich dar, bieten Schutz und gewährleisten das Recht auf Privatsspähre. Da das derzeit gültige Richtwertmietzinsmodell nicht im Stande ist, das Bedürfnis nach leistbarem Wohnen zu erfüllen, haben die Grünen ein Mietzinsmodell entwickelt. Grünes Mietzinsmodell: Anstelle des derzeitigen Richtwertes soll ein »Grundbetrag« als Grundlage der HMZ-Berechnung für einen konkreten Mietgegenstand herangezogen werden. Der Grundbetrag gilt für eine unbefristete Mietwohnung in gutem Zustand, mit guter Ausstattung, in guter Lage und guter Isolierung. Werden diese Kriterien nicht erfüllt, gibt es genau definierte Abschläge. Einzig für den Passivhausstandard (+ 10%) und für Balkon, Terrasse oder Garten (max ein Drittel des Quadratmeterpreises) darf es Aufschläge geben. Bei den Betriebskosten muss es zu einer Herausnahme der Grundsteuer, der Verwalterkosten sowie zu einer Einschränkung der Überwälzung von Versicherungen über die Betriebskosten kommen. Wünschenswert wäre auch eine Definition der Hausreinigung und Kosten.

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KPÖ: Zum einen benötigt es eine finanzielle Absicherung der Studierenden, zum anderen Mietzinsobergrenzen um die jedes Jahr höher werdenden Mieten zu regulieren. So romantisch, jung und abenteuerlich Studiheimzimmer und WGs auch sind, sind sie oft auch der einzige Ausweg für viele um sich das Wohnen am Studienort überhaupt noch leisten zu können.

SLP: Durch ein massives soziales Wohnbauprogramm und Mietobergrenzen. Die SLP fordert, dass Wohnen nicht mehr als 10% des Einkommens kosten darf. Der Mangel an öffentlichem Wohnbau ist das Becken, in dem die Miethaie schwimmen. Das gilt es, trocken zu legen. Private Immobilienfirmen gehören enteignet, das Menschenrecht auf Wohnen darf nicht Profiten geopfert werden.

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»Bedarf es der versprochenen Erhöhung der öffentlichen Mittel für den Hochschulsektor auf zwei Prozent des BIPs?« SPÖ: »Durch öffentliche und private Investitionen sollen die Budgets für den tertiären Bildungssektor ab dem Jahr 2009 bis spätestens 2020 auf 2 % des BIP - das sind jährlich mindestens 200 Mio. Euro zusätzlich - erhöht werden.« Dies wurde im Nationalrat mehrheitlich mit der Unterstützung der SPÖ beschlossenund ist auch Parteilinie.

KPÖ: Rücklagen des BMWf im Jahr 2013 aufzulösen und den Universitäten zur Verfügung zu stellen. So können den Universitäten sofort finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden, um die Qualität für die Studierenden sofort zu verbessern.

Ja, auf jeden Fall! Seit Jahren faseln die Regierungsparteien. Passieren tut nichts! Um die Qualität in der Lehre zu steigern braucht es ausfinanzierte Universitäten und FHs. Um selbstbestimmtes Lernen zu ermöglichen braucht es die finanzielle Absicherung der Studierenden! Her mit der Kohle!

Die GRÜNEN: ÖVP: Es gilt festzuhalten, dass Österreichs öffentliche Ausgaben für den tertiären Bildungsbereich bei 1,5 Prozent des BIP und damit deutlich über dem OECD-Schnitt von 1,1 Prozent liegen. Demgegenüber hat Österreich einen der niedrigsten Anteile an privater Finanzierung im Hochschulbereich. Hier gibt es Aufholbedarf, denn mit 0,067 Prozent liegt Österreich deutlich unter dem OECD- und EU-Schnitt von 0,5 Prozent bzw. 0,3 Prozent. Nichts desto trotz haben wir auch in budgetär herausfordernden Zeiten durch eine erhöhte Uni- und FH-Finanzierung im Rahmen der Hochschulmilliarde ein klares Signal gesetzt. Wissenschaft und Forschung sind von größter Bedeutung sowohl für Österreich als auch für den internationalen Austausch von Wissen.

Eine massive Erhöhung des Hochschulbudgets – zumindest eine Bildungsmilliarde ZUSÄTZLICH für Österreichs Unis – ist Grundlage für den Weg in eine erfolgreiche Zukunft. Die Versprechen der Regierung, das Hochschulbudget auf 2 Prozent des BIP anzuheben, müssen umgesetzt werden. Ziel muss sein, den Wissenschaftsstandort Österreich durch Verbesserung universitärer Infrastrukturen nachhaltig konkurrenzfähig zu machen. Dadurch kann die Zahl der StudienanfängerInnen und AbsolventInnen erhöht werden, um so schließlich die Entwicklung einer politisch, sozial und ökonomisch zukunftsfähigen Gesellschaft sicherzustellen.

BZÖ: FPÖ:

Bildung, Wissenschaft und Forschung sind aus Sicht des BZÖ DIE Zukunftsbereiche, hier darf und soll nicht gespart werden!

Die FPÖ fordert diese Erhöhung schon jahrelang, um endlich den Universitäten die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Wir fordern das Budget für den tertiären Bildungssektor zumindest bis zum Jahr 2015 auf 2% des BIP zu erhöhen. Als 1. Tranche und Sofortmaßnahme sind zur Erreichung des 2% Zieles die nicht zweckgebundenen

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SLP: Ja, aber die SLP kämpft für noch mehr. Das erste Bankenrettungspaket in der Krise machte 10 Milliarden aus. Wieso ist für Banken das Geld da, und für Bildung nicht? 10 Milliarden für Bildung und Soziales, ohne wenn und aber! Stellen wir uns vor, was auch nur mit einem Teil der 470 Milliarden Euro, dem Vermögen des reichsten 1% in Österreich, an Investitionen möglich wäre!

NEOS: Eine Erhöhung der öffentlichen Mittel für den Hochschulsektor auf zwei Prozent des BIPs ist extrem wichtig für Österreich. Wissen und Können ist das größte Potential, das Österreich zur Verfügung steht. Wir brauchen ein Zukunftsbudget, das gerade den Bereichen, die für die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Landes wichtig sind, entsprechende budgetäre Mittel zuweist.

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»Wo sehen Sie die Schwachstellen im jetzigen Stipendiensystems bzw. was würden Sie daran verändern?« SPÖ:

FPÖ:

BZÖ:

NEOS:

Derzeit beginnen bereits mehr junge Menschen ein Studium als eine Lehre. Die Hochschulen sind darauf ebenso wenig vorbereitet wie die sozialen Sicherungssysteme. Die Studienbeihilfe und die Familienbeihilfe sollen daher umfassend reformiert werden. Die Familienbeihilfe für Studierende muss ins Stipendiensystem überführt und direkt an die Studierenden ausbezahlt werden. Die Mittel für die Studienbeihilfe sollen aufgestockt werden, zugleich muss die Studienbeihilfe selbst umfangreich reformiert werden. Die Altersgrenzen bei der Studienbeihilfe sollen überarbeitet und der Zugang zu Stipendien bei weiterführenden Master- und Doktoratsstudien verbessert werden.

Es ist eine Tatsache, dass seit dem Jahr 1999 keine Valorisierung der Studienbeihilfe stattgefunden hat. Zwar gab es im Jahr 2007 eine 12%ige Erhöhung, diese konnte jedoch den Werteverlust der letzten Jahre durch die Inflation nicht ausgleichen. Die FPÖ sieht, dass dies ein massives Problem für viele Studenten darstellt und oftmals leidet durch die prekäre finanzielle Situation das Studium massiv, da zusätzlich neben dem Studium auch noch viele Stunden für einen Job aufgewendet werden müssen. Wir sind auch der Meinung, dass die Zuverdienstgrenze von 8000 Euro schleunigst einer jährlichen Valorisierung unterzogen werden muss.

Das jetzige System ist viel zu wenig leistungsorientiert und vielen Fällen auch mangelt es auch an Treffsicherheit. Eine Evaluierung und Modernisierung des jetzigen Stipendiensystems ist bereits seit Jahren eine zentrale Forderung des BZÖ im Hochschulbereich.

Aus der Sicht von NEOS ist das Stipendiensystem auszubauen. Bei der Bewilligung sollte weniger das Einkommen der Eltern ausschlaggebend sein, als die wirkliche finanzielle Situation des Studierenden. Damit mehr finanzielle Mittel für Stipendien zur Verfügung stehen, sollen die Unis auch ermutigt werden, ihre Stipendienfonds durch Drittmittel aufzubessern.

ÖVP:

Die GRÜNEN:

Wir unterstützen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit zahlreichen Initiativen und Stipendienprogrammen. Eine Vielzahl an Leistungs- und Förderungsstipendien, postgradualen Stipendien und Mobilitätsstipendien ermöglichen es jungen Menschen, unabhängig von ihrer finanziellen Lage, leistungsgerechte Förderungen zu erhalten. Was die Studienförderung betrifft, ist uns die soziale Absicherung von Studierenden ein zentrales Anliegen. Die Unterstützung für Studierende wurde in den vergangenen 40 Jahren kontinuierlich ausgebaut und verbessert. Im Zuge der von uns vorgeschlagenen Regelung zu sozial gerechten Studienbeiträgen treten wir auch für eine umfassende Ausweitung der Studienförderung ein.

29% der Studierenden geben an, in finanziellen Schwierigkeiten zu sein. Nur 15% beziehen Studienbeihilfe. 63% müssen während des Semesters arbeiten, um studieren zu können. Offensichtlich wirkt das Stipendiensystem also nicht. Die Studienbeihilfen sind auszuweiten und zu erhöhen, sodass zumindest jene 29%, die angeben, in ökonomischen Schwierigkeiten zu stecken, erfasst werden können. Es bedarf auch einer generellen Anhebung der Stipendien und einer jährlichen Valorisierung Im Grunde streben wir die Schaffung einer Grünen Grundsicherung an, die auch Studienzeiten finanzieren hilft.

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KPÖ: Das jetzige System ist weder treffsicher noch reicht es aus um den viel zu engen Kreis der Bezieher_innen ein Studium zu finanzieren. Jede_r der_die Beihilfen bezieht kennt den Dschungel aus Fristen und Obergrenzen garniert mit ahnungslosen und überforderten Verwaltungsbeamten. Das jetzige Beihilfensystem zielt komplett an der ökonomischen Realität vieler Studierender vorbei! Als Alternative sehen wir das bedingungslose Grundeinkommen.

SLP: Jedes Stipendiensystem ist lückenhaft, weil es Symptombekämpfung ist. Wir kämpfen für eine Ausweitung der Stipendien, aber die Erfüllung unserer Forderungen nach Ausfinanzierung des Bildungssystems, Öffnung des Hochschulsektors ohne wenn und aber und einem Studierendengehalt, löst das Problem der Stipendien von selbst.

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»Wie stehen Sie grundsätzlich zu den Veränderungen an den Hochschulen im Rahmen der Umsetzung des Bologna-Prozesses?« SPÖ: Die Fortsetzung des Bolognaprozesses, zum Zwecke der Vereinheitlichung der europäischen Hochschulabschlüsse, ist prinzipiell erwünscht, um einen europäischen Standard und eine reibungslose Anrechenbarkeit von Auslandsabschlüssen zu erreichen. Es ist jedoch wichtig den Übergang von Bachelorstudien auf Masterstudien zu regeln, sodass im Idealfall jedem Bachelorstudium an der gleichen Universität, jedenfalls zumindest am gleichenStandort ein Masterstudium folgt.

BZÖ: kung der Wettbewerbsfähigkeit und Steigerung der nationalen und internationalen Mobilität der Studierenden. Auch hat die Umsetzung des Bologna Prozesses de fakto die Studien verschult und die Studiendauer um zumindest 20% verlängert. Daher fordern wir eine Evaluierung und wenn notwendig teilweise Aussetzung des BolognaProzesses. Die Überantwortung der Umsetzung in die Autonomie der Universitäten scheint uns ein gangbarer Weg zu sein. Unser Ziel ist es mit den Zeitressourcen der jungen Menschen schonend umzugehen.

ÖVP: Mobilität und Internationalität sind wichtige Voraussetzungen, um in Wissenschaft und Forschung die besten Ergebnisse zu erzielen und einen fruchtbaren Wissensaustausch zu garantieren. Der Bologna Prozess trägt wesentlich zu einer Europäisierung und Internationalisierung der österreichischen Universitäten und Fachhochschulen bei. Im Zentrum steht dabei die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Hochschulen im europäischen und globalen Kontext durch die Förderung der Mobilität und Verbesserung der Vergleichbarkeit.

FPÖ: Es ist deutlich geworden, dass Europa sowohl als Studienraum als auch als Forschungsraum nicht die Attraktivität besitzt, die wünschenswert wäre. Ein wichtiges Ziel von Bologna war es die Mobilität der Studierenden zu verbessern. Es bestehen derzeit jedoch berechtigte Zweifel an der Erfüllung dieser Erwartungen hinsichtlich Stär-

Die GRÜNEN: Wir begrüßen die hinter Bologna stehende Grundidee! Bildung kann nicht Domäne einzelner Länder sein und ist auch ein Instrument der Armutsbekämpfung. Höhere Bildung, Wissenschaft und Forschung spielen eine Schlüsselrolle für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungsprozess. Der Bologna-Prozess ist ein Instrument zur Umsetzung eines Europäischen Hochschulraums und soll den Prozess der Europäisierung und Internationalisierung des tertiären Bildungssektors voran treiben, somit die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Leider sind bei der Implementierung einige Fehler passiert, die jedenfalls noch nachgebessert werden müssen (Verschulung, »Hineinpressen von Inhalten«, Stellung und Besoldung der Bakkalaureat-AbsolventInnen, Qualitätssicherung, Autonomie der Unis,...). Diese müssen behoben werden. Auch die »Quotenregelung« für Medizinstudierende, die als Notlösung gedacht war, muss endlich mit einem kostensolidarischen Studienfinanzierungsmodell auf europäischer Ebene gelöst werden. Mobilität muss als Chance gesehen und genutzt werden!

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Der Bologna-Prozess und die Notwendigkeit der Weiterentwicklung des tertiären Bereichs wurde vom BZÖ stets begrüßt, vor allem was die Stärkung der Autonomie der einzelnen Universitäten betrifft, jedoch dürfen nicht alle UNIs über einen Kamm geschert werden… und Bologna liegt immer noch in Italien (siehe dazu Bildungskonzept des BZÖ – Zweiter Teil).

KPÖ: Auch wenn der Bologna-Prozess kritisch zu beurteilen ist, muss man feststellen das viele Probleme im Hochschulsektor nicht dezidiert darauf zurück zuführen sind. Soziale Selektion, verschulte Studienpläne, der Bachelor als Billiglohn-Abschluss, sind nicht Resultat des BolognaProzess, sondern viel mehr der zunehmenden Ökonomisierung der Bildung geschuldet, die mit oder ohne Bologna stattfindet. Die Umsetzung der Studienplatzfinanzierung in vielen Fächern führt deutlich vor Augen, dass Unis in erster Linien für den Arbeitsmarkt und dessen Bedarf ausbilden müssen. Die Universitäten müssen jedoch wieder Raum für selbstbestimmtes Lehren und Lernen werden!

SLP: Der Bologna-Prozess ist Teil einer neoliberalen Agenda, um die Universitäten mehr an den krisengeschüttelten Kapitalismus anzupassen. In der Aufschwungsphase nach dem Krieg konnte sich das System ein paar »Freigeister« an den Unis noch leisten. Jetzt, in Zeiten der Krise, wird ökonomisiert, was das Zeug hält. »Unrentable«

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Studien werden geschlossen, Studierende sollen dem kapitalistischen Ausbeutungsprozess als willenlose Roboter zur Verfügung stehen, die genau das können, was die Profitwirtschaft von ihnen verlangt, und nicht mehr. Daher lehnen wir den Bologna-Prozess ab und waren Teil der UniBrennt-Bewegung und der Mobilisierungen gegen den Bologna-Gipfel in Wien 2010. Wir lehnen den Kapitalismus als ein System, in dem nur eine kleine Minderheit vom gesellschaftlich produzierten Reichtum profitiert (Stichwort: 470 Milliarden), generell ab. Uns ist bewusst, dass keine unsere Forderungen, genauso wenig wie der Kampf gegen den BolognaProzess ohne eine starke Bewegung gegen die Logik dieses Systems zu gewinnen ist. Universitäre Kämpfe können nicht auf nur auf universitärer Ebene gewonnen werden – es braucht einen Schulterschluss mit anderen Gruppen, die von Kürzungen betroffen sind, also ArbeitnehmerInnen, Arbeitslose usw.

NEOS: Der Grundidee von Bologna, einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum zu schaffen, steht äußerst positiv gegenüber. Leider ist es im Zuge der Umsetzung des Bolognaprozesses zu einigen Fehler gekommen, die umgehend korrigiert gehören. Insbesondere die zunehmende Verschulung der Lehrpläne ist in diesem Zusammenhang zu kritisieren.

»Wie kann man erwerbstätigen Menschen ein berufsbegleitendes Studium erleichtern?« SPÖ: Die SPÖ setzt sich für Leistungsvereinbarungen mit Universitäten ein, bei denen darauf geachtet wird, dass Curricula und die Studienorganisation berufsbegleitetes Studieren erleichtert.

zen. Auch müssen die Angebote am Abend und am WE sowie in den Ferien drastisch ausgebaut werden.

Die GRÜNEN: ÖVP: Um in der heutigen Zeit am Arbeitsmarkt die bestmöglichen Chancen zu haben, sind Lebensbegleitendes Lernen und Weiterbildung wesentliche Voraussetzungen. Es sollen dabei die besten Rahmenbedingungen herrschen, um Beruf und Bildung vereinen zu können. Deshalb haben wir die Bildungskarenz geschaffen. Sie bietet berufstätigen Personen die Möglichkeit, Weiterbildungsmaßnahmen zu nutzen und danach wieder ins Berufsleben einzusteigen. Seit 1. Juli 2013 gibt es zudem die Möglichkeit der Bildungsteilzeit, die eine Weiterbildung in einem aufrechten Arbeitsverhältnis erleichtert und fördert.

FPÖ: Auf Grund der oft sehr überfüllten Hörsäle und zu geringem Lehrpersonal (Stichwort: Nebenbeschäftigungen der Lehrenden) bieten OnlineStudien eine optimale Alternative für Studierende, das Studium von zu Hause im Selbststudium zu erlernen und dann die entsprechenden Prüfungen abzulegen. Wer bereits berufstätig ist, kann seinen Beruf so viel leichter mit dem Studium vereinbaren. Aber auch Hausfrauen und Hausmännern, die sich der Kindererziehung widmen, steht die Universität offen. Berufstätige können das Studium auch als Weiterbildung von ihrem Arbeitsplatz aus nut-

Eines der wichtigsten Instrumente einer Lernund Wissensgesellschaft ist ein System des lebensbegleitenden Lernens, das jedem die Möglichkeit gibt, jederzeit zu lernen und das so erworbene Wissen anerkannt und zertifiziert zu bekommen. Für die Hochschulen gilt: Ob es um berufsbegleitend Studierende, PensionistInnen, Übergänge zwischen FH/Uni oder auch nur von verschiedenen innerösterreichischen Standorten, Anerkennung bereits erworbener Qualifikationen, Internationalisierung, Auslandssemester geht – es gibt enormen Aufholbedarf. Das bedeutet konkret: Ausweitung des Lehrveranstaltungsangebots (z.B. Ausweitung der Block-/Abend/Randzeitlehrveranstaltungen), Anpassung der Studienförderzeiten (Familien, Stipendiensystem), generelle qualitative und quantitative Ausweitung des Studienbeihilfesystems

sind weitere Instrumente, die das BZÖ gerne zur Unterstützung Lern- und Leistungswilliger einsetzen würde. Abschließend würden wir uns neben dem sehr wichtigen akademischen Aspekt auch eine stärkere Betonung der berufsorientierten Komponente, vor allem im zweiten Studienabschnitt, wünschen, so wie es auch HTLs und HAKs praktizieren und wofür Österreich auch weltweit bewundert und beneidet wird.

KPÖ: Von Seiten der Universitäten muss es ein dementsprechendes Angebot geben, verbunden mit einer Ausfinanzierung der Unibudgets aus öffentlichen Mitteln. Darüber hinaus muss das Bewusstsein der Unis und Lehrenden geschärft werden, dass es immer weniger »klassische« Studierende gibt, sondern ein Großteil nebenbei arbeitet, oder das Studium neben der Vollzeitarbeit betreiben. Neben einem 40-Stunden Job noch ein Studium zu betreiben ist eigentlich nicht zumutbar. Insofern müssen Möglichkeiten, wie etwa die Bildungsteilzeit, ausgebaut werden um bei vollem Lohnausgleich ein Studium absolvieren zu können.

BZÖ: Das BZÖ bekennt sich zur LLL-Strategie und unterstützt damit auch jene, die sich für ein berufsbegleitendes Studium entscheiden. Dafür ist eine stärkere Flexibilisierung der Arbeitszeiten notwendig, sodass auch der Besuch von Tagesvorlesungen ermöglicht wird. Eine Reduktion der Vollarbeitszeit auf Teilzeit und Bildungskredite

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SLP: Die SLP fordert eine Arbeitszeitverkürzung auf max. 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnund Personalausgleich und einem Mindestlohn von 1700€. Das würde die Spielräume für Beschäftigung außerhalb der Arbeitszeit erhöhen.

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Wer für das Studium freigestellt werden möchte, soll das Recht dazu haben, ohne um den eigenen Job zu fürchten, also eine Garantie für den Erhalt des Arbeitsplatzes bekommen. Durch die Einführung eines Studierendengehalts von mindestens 1700€ wären Menschen nicht mehr auf Erwerbsarbeit neben dem Studium angewiesen. Des Weiteren benötigt es eine flächendeckende und kostenlose Kinderbetreuung, um das Studieren zu erleichtern. Generell streben wir eine Gesellschaft an, in der »lernen« und »arbeiten« nicht voneinander getrennte Prozesse sind. In einer demokratischen, sozialistischen Gesellschaft gäbe es diese künstliche Trennung nicht. Befreit vom Profitzwang wäre es möglich, selbst zu bestimmen, in welche Richtung man ausbildungstechnisch gehen möchte und auch öfter mal den Kurs zu wechseln. Eine sozialistische Gesellschaft würde die Betriebe, die Universitäten, alle Stätten des öffentlichen Lebens der Kontrolle der Beschäftigten und Betroffenen unterstellen und Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wohnen und Beschäftigung sicherstellen. Für so eine Gesellschaft kämpfen wir gemeinsam mit Schwesterorganisationen in über 45 Ländern.

NEOS: Die wichtigste Aufgabe in diesem Zusammenhang ist eine Flexibilisierung der Stundenpläne. Weniger verpflichtende Anwesenheitszeiten, flexibler gestaltete Lehrpläne, insbesondere mehr Lehrveranstaltungen am Abend und an Wochenenden, sind ein wichtiger Schritt in dir richtige Richtung.