Dr. Jochen Arnold, Theologe und Kirchenmusiker, Direktor des Michaelisklosters

Vorwort „Ein guter Text schadet nicht“ Dieser Band ist die Dokumentation des Dritten interdisziplinären Forums Popularmusik und Kirche, das vom 1. bis...
Author: Heinz Weiss
1 downloads 0 Views 90KB Size
Vorwort „Ein guter Text schadet nicht“ Dieser Band ist die Dokumentation des Dritten interdisziplinären Forums Popularmusik und Kirche, das vom 1. bis 3. März 2005 im Michaeliskloster Hildesheim stattfand. Er soll die Struktur der vorausgegangenen Dokumentationen aufnehmen und die Inhalte der Tagung der Öffentlichkeit vorstellen. Das Dritte interdisziplinäre Forum Popularmusik und Kirche wurde von einem Fachausschuss des Bundesverbandes Kulturarbeit in der evangelischen Jugend (bka) vorbereitet, dem folgende Personen angehörten: – Dr. Jochen Arnold, Theologe und Kirchenmusiker, Direktor des Michaelisklosters Hildesheim, – Markus Baum, Journalist und Ausbildungsleiter beim ERF, Wetzlar – Eckart Bücken, ehemaliger Vorsitzender der AGM (jetzt bka), Kulturpädagoge und Autor, Allenbostel – Erhard Dan, Theologe und Popularmusiker, Esslingen – Dr. Thomas Feist, Musikwissenschaftler und Leiter des Referates Jugendkultur und interkulturelle Arbeit beim Landesjugendpfarramt Sachsen, Leipzig – Carl-Walter Petersen, Musikpädagoge und Geschäftsführer des bka, Löptin – Wolfgang Teichmann, Musikpädagoge und Kirchenmusiker, Dozent und Kirchenmusikdirektor in der Arbeitsstelle für Gottesdienst und Kirchenmusik Hannover. Die Fragestellungen, die uns in der Planung dieses Forums beschäftigten, zeigten eine Hinwendung vom Grundsätzlichen zum Spezifischen an. Der Rahmen hingegen blieb unverändert. Es sollten praxisrelevante Themen mit dem Blick auf übergeordnete Strukturen und Wechselbeziehungen erörtert und diskutiert werden. Vorgegeben durch das Prinzip des Fortschreibens unserer fachlichen Auseinandersetzung seit der ersten Veranstaltung dieser Art im Jahr 2000, waren die Eckpunkte Kultur, Ästhetik und Theologie, die Markierungen Kommunikation und Medien, zum Teil jedoch auch schon Theoriehorizonte, die beides in ihren Konzepten verbinden, wie Kulturtheologie und Musiksoziologie. So umfassend wie speziell sollten die Themen gewählt werden, immer im Blick das Spannungsfeld zwischen Popular- und Kirchenmusik, Rezeption und Institution, Tradition und Innovation. Es ist unsere feste Überzeugung, dass sich historische und gegenwärtige Entwicklungen wie auch zukünftige Tendenzen dieses Forschungsfeldes gut im Verhältnis zwischen Musik und Sprache, zwischen Wort und Ton abbilden lassen. Aus diesem Grund platzierten wir die Hauptreferate dieses Forums genau in dieses Spannungsfeld. Neben den Referaten ging es wie auch in den vorangegangenen Veranstaltungen in Workshops um konkrete Anforderungen, die sich aus dem Thema des Forums ergaben. Ergänzt und flankiert wurden diese Angebote durch die Möglichkeit gemeinsamer musikalischer Aktivität, Andacht und Stille sowie einem Kon-

10

Thomas Feist und Jochen Arnold

zert mit alten Texten im neuen musikalischen Gewand. Alle Teile des interdisziplinären Forums sollten sich gegenseitig bereichern, Theorie lebendig und Praxis über den Tag hinaus relevant erscheinen lassen. Blicken wir noch einmal zurück an den Anfang der Tagung. Wie lange wurde über die Verwendung populärer Klänge in Gottesdienst und Gemeinde gestritten – und darüber, ob Popmusik überhaupt zur Vermittlung christlicher Inhalte taugt. Diese Diskussion blieb entschieden im Sinne einer weitgehend friedlichen Koexistenz von populären und traditionellen Musikstilen im Gemeindealltag. Beim Dritten interdisziplinären Forum Popularmusik und Kirche ging es um den nicht minder interessanten Aspekt des Verhältnisses zwischen Text und Ton. Um Fragen wie diese: Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Text und Musik (und vice versa)? Ist es Liebe – oder was sonst? Ist es nicht eine unangemessene Verzweckung von Popularmusik, wenn sie religiös aufgeladen wird? Oder ist es vielleicht ganz unausweichlich, dass Popmusik zur Trägerin religiöser und quasireligiöser Botschaften wird? Fordern geistliche Inhalte womöglich ganz eigene Klänge oder verweigern sich jedenfalls bestimmten musikalischen Umsetzungen? Welche Rolle spielen Text und Ton da, wo sich christliche Popularmusik als authentische kulturelle Ausdrucksform erweist? Diese Fragestellungen waren einerseits eine Hausaufgabe, die sich aus den beiden ersten interdisziplinären Foren Popularmusik und Kirche in Bad Herrenalb (2000) und in Loccum (2002) ergeben hatten. Andererseits erwiesen sie sich topaktuell angesichts der Renaissance deutschsprachiger Popmusik, angesichts der Forderung nach „Sprachquoten“ in Radio und Fernsehen und angesichts der jüngsten Ergebnisse der Rezeptionsforschung. Nicht immer war und ist die Beziehung zwischen Wort und Ton ohne Spannungen – ja, bisweilen ist dieses Miteinander höchst problematisch. Unsere Kirchen und ihre Kultur sind vom Wort geprägt. Wie verhalten wir uns angesichts einer gegenwärtig oft skizzierten „Kultur nach dem Wort“? Befinden wir uns vielleicht sogar in einer „Kultur nach dem Ton“, in der die Kategorie „Sound“ die zentrale Leitlinie der Beurteilung des Musikalischen ist? Programmatisch klingt die Aussage von Wolfgang Kabus aus der Loccumer Tagung nach: . . . Das Wort wird vom Klang überboten. Popularmusik mit ihrem neuen Sound wird zum Signum der Postmoderne, zum Symbol einer emotionalen Kultur. Eine Musik ohne Worte? Die „Kirche des Wortes“ hat Probleme damit. Verstößt sie doch elementar gegen das bisher geltende theologische Prinzip des Singens und Sagens.1

Wir wollten nicht beim schon Gesagten stehen bleiben. Unsere Neugier ist wach geblieben, unser Blick hat sich geschärft. In der Debatte, die die EKD und die VEF unter dem Schlagwort „Protestantismus und Kultur“ führten, war unter anderem zu hören, dass es der Kirchenmusik vor allem darum gehen muss, „nicht-sprachlich an religiöse Sehnsüchte heranzukom1

Wolfgang Kabus: „Es ist Zeit, dass wir uns um das Wesen der Kultur kümmern“ (Eröffnungsreferat des Zweiten interdisziplinären Forums in Loccum, 2002).

Vorwort

11

men.“ 2 Als Grund wurde dafür von vielen Seiten benannt, dass die Theologie der heutigen Sprache eine armselige sei, durch den Bezug auf den Zeitgeist hin- und hergeworfen zwischen synkretistischen Tendenzen und kulturprotestantischer Farblosigkeit. Auch innerhalb der Diskussionen, die im popularmusikalischen Bereich geführt werden, ist die Klage über die zunehmende Armut der Sprache unüberhörbar. Dies drückt sich unter anderem im Bemühen von Popmusikern deutscher Zunge aus, die sich seit Jahren nachdrücklich für eine Quotierung deutschsprachiger Songs in der Rundfunklandschaft einsetzen. Ob durch Quantifizierung allerdings eine Qualifizierung zu erreichen ist, bleibt fraglich. Während die Forderung nach einer „Quotenregelung“ für die deutsche Sprache also mal mehr, mal weniger laut durch die Feuilletons kommuniziert wird, schmücken sich Vertriebsfirmen wie das HipHopLabel AggroBerlin, das sich durch gleichermaßen skandalträchtige wie kommerzorientierte Drastik der in diesem Zusammenhang verwendeten pseudoauthentischen Sprache auszeichnet, mit der wieder ins Bewusstsein geholten Kraft des rohen, des „ursprünglichen“ Wortes. Geschieht dies zu Lasten der Musik? Ist das Verhältnis von Sprache zur Musik also durch Ambivalenz charakterisiert? Ist Popularmusik, wie ihr ihre Kritiker unermüdlich seit Jahrzehnten vorwerfen, eine lediglich auf Kommerz ausgerichtete Warenform der Kunst? Oder gelten auch für sie die auf Kunstmusik bezogenen Formulierungen ihres einst schärfsten Widersachers Adorno, der die Besonderheit von Musik, die sie von der (reinen) Sprache unterscheidet, in ihrem ‚theologischen Aspekt‘ sieht“? Gelingt es der Musik und eben auch Popularmusik, „etwas in der Aussage bestimmt und doch zugleich verborgen zu sagen“? Ist sie ein „von der Magie befreites, entmythologisiertes Gebet?“ 3 Möglicherweise ein Gebet unserer Zeit, das Lebenswelten Jugendlicher zu erreichen in der Lage ist? Beginnend bei übergreifenden theoretischen Ausgangspunkten und einer nahezu unüberschaubaren empirischen Vielfalt haben wir bei der Vorbereitung der Tagung versucht, komplexe Zusammenhänge am Beispiel einfacher Phänomene zu beleuchten. Mit Worten wie mit Tönen gehen wir alle miteinander um. Jedem sind sie vertraut, jedem sind sie unverfügbar. Es hat uns gereizt, das seit Beginn der interdisziplinären Foren zum Thema „Popularmusik und Kirche“ verfolgte Konzept zu variieren. Ein im wahrsten Sinne musikalisches wie sprachliches Vorgehen. Wir wollten sehen, ob uns die Nahperspektive Auskunft über Zusammenhänge zu geben vermag. Aus diesem Grund unsere Orientierungspfeiler: Wort, Ton, Liebe. Vergleicht man die beiden Themen der Tagungen von 2000 und 2002 mit unserem, dann mutet dieses fast bescheiden an: Es geht um das Verhältnis von Sprache – oder sollen wir besser sagen: Wort, oder vielleicht noch besser: Text – und Ton in der aktuellen Popmusik, und zwar sowohl in der säkularen wie in der christlichen. Ein Vorteil des Themas lag sicher in der veränderten Perspektive. 2

Berthold Höcker, Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche Nordelbien. Alle Zitate aus Theodor W. Adorno: „Musik, Sprache und ihr Verhältnis im gegenwärtigen Komponieren.“ In: Gesammelte Schriften, Bd. 16. Frankfurt am Main 1978.

3

12

Thomas Feist und Jochen Arnold

Nachdem zunächst die Koordinaten der Beziehungen zwischen Popularmusik und Kirche festgestellt (Verhältnis Popularmusik und Kirchenmusik – 2000) und überprüft (Ort der Popularmusik in der Kultur der Gegenwart – 2002) worden sind, konnten wir in der dritten Tagung ein vergleichsweise kleineres Segment analysieren und diskutieren. Einen Baustein allerdings, der beim genauen Hinsehen vielfache Verknüpfungen in die Bereiche von Theologie, Kultur- und Musikwissenschaft bot. In der theologischen Diskussion wird die Spachlastigkeit evangelischer Praxis zunehmend als problematisch empfunden. Dies korrespondiert mit dem bereits genannten Schlagwort einer „Kultur nach dem Wort“ und der musikwissenschaftlichen Klage über zunehmende Oberflächlichkeit schillernder Popsongs. Stimmt das? Leben wir wirklich in einer wortlosen Kultur? Hätte Grönemeyers letzte Platte Mensch 4 so erfolgreich werden können, wenn nicht gerade Text, Musik und persönliche Erfahrung in einer kongenialen Weise zusammengetroffen wären? Hätte diese CD als Instrumentalmusik einen ähnlichen Erfolg erzielt? Haftet nicht am Text einzelner Songs ihre ganz spezifische Qualität? Wie wichtig ist den Rezipienten also das „Gesagte“? Ist es nur das in Worte gefasste persönlich Unsagbare, das sich eines emotionalen Zugangs bedient? Sind Sänger bzw. Texter gleichsam das Sprachrohr der sprachlos Gewordenen? Muss Popmusik in ihrer, auf das scheinbar passive Rezipieren ausgeprägten Warenform und „Singen und Sagen“ ein Widerspruch sein? Wie verknüpfen sich biografische, evangelistische und transzendente Ebenen? Das reformatorische Anliegen formuliert: „Das Wort soll im Schwange sein.“ Das Evangelium soll laut werden und unter die Leute kommen. Vorbild ist dafür der Spielmann, der Geschichten singend erzählt und mit kräftigen Bildern unters Volk bringt. Singen und Sagen ist also kein abstraktes theologisches Prinzip, sondern die Beschreibung eines Berufes, eben des Spielmanns. Martin Luther schreibt in seiner Vorrede zum Neuen Testament: Gott hat unser Herz und Mut fröhlich gemacht durch seinen lieben Sohn, welchen er für uns gegeben hat zur Erlösung von Sünden, Tod und Teufel. Wer solches mit Ernst glaubt, der kann’s nicht lassen, er muss fröhlich und mit Lust davon singen und sagen, dass es andere auch hören und herzukommen.5

Dem besonderen Gegenstand – das Evangelium, die gute Nachricht davon, dass uns Sünde und Tod nichts mehr anhaben können – soll ein besonderes, ein außerordentlich hochwertiges Medium der Kommunikation entsprechen. Dieses Medium ist die Musik. „Sic Deus praedicavit evangelium etiam per musicam.“ 6 Weil wir als Menschen nicht nur auf einem Kanal ansprechbar sind (also nicht nur über den Kopf, aber auch nicht nur durch den Bauch), braucht es auch eine mehr4

Herbert Grönemeyer: Mensch. Groenland/EMI 2002. Martin Luther: „So predigt Gott das Evangelium auch durch die Musik.“ WA TR 2,11, Nr. 1258. 6 Deutsche Übersetzung: „So hat Gott das Evangelium auch durch die Musik verkündigt.“ Martin Luther „Tischreden“ Nr. 1258. In: Martin Luther: Werke. Kritische Gesamtausgabe. Weimar 1912 bis 1921. 5

Vorwort

13

dimensionale Kommunikationsform, das Zusammenspiel von Wort und Ton. Bis heute gilt es in der traditionellen Kirchenmusik als erforderlich, dem Wort Gottes einen vor allem ästhetisch gelungenen Mantel umzulegen. Diese Forderung wurde nach der ersten Popularitätswelle der christlichen Popularmusik auch auf diese übertragen. Dabei übersah man völlig, dass Popmusik nach anderen Prinzipien funktioniert. Und so war es kein Wunder, dass in den allermeisten Fällen die christliche Popularmusik als nicht angemessene Form zur musikalischen „Verpackung“ geistlicher Worte stigmatisiert wurde. Dem stand allerdings nicht nur ihre Beliebtheit in der Gemeinde gegenüber, sondern auch der Umstand, dass Menschen durch sie angesprochen und nicht selten in ihrem Innersten erreicht wurden. In den beiden vorangegangenen Foren wurde Popularmusik in ihrem Verhältnis zur Kirchenmusik und im Gemeindevollzug untersucht. Nun galt es, sich auch ihren inneren Strukturen zuzuwenden und mithin den Fragen: Über welchen Stellenwert verfügen Rhythmus, Harmonik und Melodik im Vergleich zur traditionellen Musik? Erleichtert es die Popmusik durch ihre rhythmisch-harmonische Dominanz dem Text, sich einzufügen? Wird dadurch dem Rezipienten das gleichzeitige Aufmerken auf beide Bestandteile eines Popsongs vereinfacht? Fest steht: Popmusik rückt das Gefühl, die Atmosphäre in den Vordergrund. Das ist unbestritten. Aber gilt deshalb lediglich: Ein guter Text schadet nicht? Drückt ein Lied bestenfalls durch die Harmonik eine Grundtendenz, die „message“ des Textes, auf der atmosphärisch-emotionalen Ebene aus? Oder existieren auch hier konkrete Wort-Ton-Bezüge? Dem sollte während des Dritten interdisziplinären Forums in Hildesheim nachgespürt werden. Es ist erfreulich, dass es gelang, namhafte Referentinnen und Referenten für diese Tagung zu gewinnen. Dies zeigte ein hohes Interesse am interdisziplinären Miteinander und der praktizierten Möglichkeit des fachlichen Austausches. Dabei galt dies nicht nur für die Referate des Plenums, sondern auch für die Workshops und Seminare. Gerade die Mischung aus Hören, Lernen, miteinander ins Gespräch wie auch ins Singen kommen wurde bei den bisherigen Tagungen als bereichernd für alle empfunden. Ein Teilnehmer fasst dieses Miteinander wissenschaftlicher Debatte und praktischen Musizierens mit den Worten zusammen: Die beachtliche Anzahl der gesanglich-versierten Teilnehmer sorgte für genug Stimmgewalt in den Mitsing-Teilen bei Referat oder Andacht und ließ endgültig den Eindruck verschwinden, hier ginge es nur um den wissenschaftlichen Plausch. Nein, hier wurde ein Weg gesucht, wie Popularmusik und Kirche nicht einfach nur neben- oder miteinander auskommen können, sondern sich auch gut ineinander fügen. Dafür musste Popularmusik angeschaut, eben auch mal gesungen werden . . . (Tobias Audersch)

Naturgemäß ist es eher schwierig, die musikalischen und multimedialen Anteile einer Tagung in Schriftform zu bringen. So sei zumindest an dieser Stelle der hohe Stellenwert erwähnt, den der Trommler und Perkussionist Uli Moritz nicht nur mit seinen täglichen Rhythmusübungen zum Eingrooven in den Tag, sondern auch mit seinem Bodypercussion-Workshop und seinem ohren- und aufsehenerregenden Konzertbeitrag einnahm. Auch die Newcomer „Soul4C“, die für die Teilnehmer

14

Thomas Feist und Jochen Arnold

und die interessierte Hildesheimer Öffentlichkeit neben Sarah Kaiser und Band den Konzertabend in der Mitte des Tagungsprogramms bestritten, waren wichtiger und unerlässlicher Bestandteil des Forums. Eine Konzertrezension bringt es auf den Punkt: Das finale Zusammenspiel der Sarah-Kaiser-Band mit Uli Moritz und das gemeinsame Singen mit dem Publikum beendete den vielseitigen Abend und hinterließ strahlende Hildesheimer und Seminarteilnehmer, die ihr Thema nun unter völlig neuen Gesichtspunkten sahen.7

Dass nun die Ergebnisse auch dieser Tagung, wiederum durch die Unterstützung der Theologischen Hochschule Friedensau, der an dieser Stelle gedankt sei, in Buchform dokumentiert und dadurch multipliziert werden können, stellt einen echten Gewinn all unserer Bemühungen um Popularmusik und Kirche dar. Mittlerweile liegen damit in der „Friedensauer Schriftenreihe“ wegbereitende Publikationen vor, die sich mit Themen, Phänomenen und Theorien zwischen Musik, Kirche und Kultur beschäftigen. Ein Großteil dieser Veröffentlichungen widmet sich der Popularmusik. Das ist kein Zufall, sondern Programm. Es ist also durchaus programmatisch, dass diese Veranstaltung in Hildesheim, im noch recht neuen Michaeliskloster stattfand, als dessen Ziel die Förderung und Erneuerung des Gottesdienstes und der Kirchenmusik gilt. Sollten doch die traditionellen und innovativen Formen der Liturgie und Musik gestärkt und entwickelt werden. Wir sind uns sicher, mit dem Dritten interdisziplinären Forum Popularmusik und Kirche einen wichtigen Beitrag dafür geleistet zu haben. Die hier vorgelegte Dokumentation wäre nicht denkbar ohne die Beiträge der Referenten und Workshopleiter. Für ihre Bereitschaft, uns ihre Manuskripte vertrauensvoll zur Veröffentlichung zu überlassen, sagen wir an dieser Stelle herzlichen Dank. Die meisten Beiträge wurden redaktionell ergänzt oder überarbeitet, um sie auch in der schriftlich fixierten Form zueinander kompatibel zu gestalten. Oft war bei diesem Prozess der Audio-Mitschnitt der Tagung mehr als hilfreich. Dass uns dieser zur Verfügung stand, verdanken wir der „guten Seele“ des Forums, dem Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Kulturarbeit, Heidi Traub, Wildberg. Last but not least geht unser Dank an die Lektorin Andrea Cramer für ihre kreative wie präzise Arbeit und ihre wichtigen Hinweise bei der Überarbeitung und Zusammenfassung der Beiträge sowie an Wolfgang Kabus – Spiritus Rector, Mentor, Freund – für die konstruktive Zuarbeit, die Eröffnung von Blickwinkeln und seine Beharrlichkeit in der wissenschaftlichen Debatte. Leipzig und Hildesheim, im Februar 2006 Thomas Feist Bundesverband Kulturarbeit 7

Jochen Arnold Michaeliskloster

Katja Starke in: CrossOver – Netzwerk für Jugendkultur, Internetausgabe 3 (2005), www.xo4u.de.