’06

Statistisches Jahrbuch K a n t o n B a s e l- L a n d s c h a f t

Statistisches Amt Kanton Basel-Landschaft

19

Ausländische Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit 2005

Bevölkerung

Italien Deutschland Serbien und Montenegro Türkei Spanien Sri Lanka Bosnien-Herzegowina Mazedonien Grossbritannien Portugal Kroatien Österreich Frankreich Niederlande USA Indien Thailand Brasilien Polen Schweden

1 0

3 000

Im Baselbiet sind gemäss dem Zentralen Ausländerregister (ZAR) 47 631 Ausländerinnen und Ausländer verschiedenster Staatsangehörigkeiten wohnhaft. Jeder vierte Ausländer ist Italiener. Damit sind die Italienerinnen und Italiener seit Jahren die grösste ausländische Bevölkerungsgruppe. An zweiter und dritter Stelle folgen Personen aus Deutschland und Serbien und Montenegro. Insbesondere die Zahl deutscher Staatsangehöriger hat in den letzten Jahren stark zugenommen. 1995 waren 4 664 Personen mit deutschem Pass im Baselbiet ansässig, 2005 waren es bereits 6 952. Mit ein Grund für diese Zunahme dürfte das Personenfreizügigkeitsabkommen mit den EU-Staaten sein, welches seit dem 1. Juni 2002 in Kraft ist.

6 000

9 000

Personen

25

Prozentuale Veränderung der Lebendgeburten gegenüber dem Vorjahr 1991– 2005 %

5

Bevölkerung

0

-5

1

-10 1991 1992

1993

1994

1995

1996

1996 lag die Zahl der Lebendgeburten bei 2 623. Danach waren es bis 2004 Jahr für Jahr weniger. Dies ist in der Grafik an der negativen prozentualen Veränderung ersichtlich. 2005 erblickten mit 2 268 Lebendgeborenen erstmals wieder mehr Kinder das Licht der Welt als im Vorjahr, wobei die Zunahme mit einem Plus von nur 4 Lebendgeburten recht bescheiden ausfiel. Nach dem Zivilstand der Eltern unterschieden, fällt auf, dass vermehrt Kinder geboren werden, deren Eltern nicht verheiratet sind. Lag deren Anteil 1990 noch bei 6%, waren 2005 bereits 14% der Eltern Neugeborener nicht verheiratet. Im Gegensatz zu Lebendgeborenen mit verheirateten Eltern hat die Zahl der Kinder nicht verheirateter Eltern in den letzten zehn Jahren mit Ausnahme von 1997 jedes Jahr zugenommen. 2005 wurden 311 Lebendgeborene registriert, deren Eltern zum Zeitpunkt der Geburt nicht verheiratet waren.

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

53

Gesamt- und Bauzonenfläche nach Bezirk in % 2005 Gesamtfläche nach Bezirk in %

Raum und Umwelt

Arlesheim 19%

Waldenburg 20%

Laufen 17% Sissach 27% Liestal 17%

2 Bauzonenfläche nach Bezirk in % Waldenburg 7% Sissach 15%

Arlesheim 45%

Liestal 23% Laufen 10%

Der Kanton Basel-Landschaft erstreckt sich über eine Fläche von rund 518 km2. Grösster Bezirk ist Sissach mit einem Flächenanteil von 27%, der Bezirk Liestal ist der kleinste. Im Vergleich zu der gesamten Landfläche, die relativ gleichmässig auf die fünf Bezirke verteilt ist, ergibt die Verteilung der Bauzonenfläche ein ganz anderes Bild. Die Fläche des Bezirks Arlesheim entspricht zwar nur einem Fünftel der Kantonsfläche, trotzdem ist praktisch die Hälfte des Landes in Bauzone dort zu finden. Über 30% des Landes im Bezirk Arlesheim ist Bauzonenfläche, 90% davon ist bereits überbaut. Im Bezirk Waldenburg, der am wenigsten bebaubares Land aufweist, ist auch der Anteil der noch überbaubaren Fläche im Verhältnis zum verfügbaren Land in Bauzone am grössten. Rund 28% der Bauzonenfläche ist dort noch frei von Bauten.

69

Erwerbstätige nach Geschlecht und Stellung im Beruf 2000 Erwerbstätige

30 000

10 000

0 Selbstständige

Männer

Direktoren, Leitende Angestellte Frauen

Auf acht Männer mit leitender Position kommt eine Frau. Die Ergebnisse der Eidgenössischen Volkszählung 2000 zeigen sehr deutlich, dass Frauen in der Chefetage nach wie vor stark untervertreten sind. Dasselbe gilt für das mittlere und untere Kader sowie für Selbstständigerwerbende. Auch hier liegt die Zahl der Frauen deutlich unter jener der Männer. Das Verhältnis ist mit einer Frau auf zwei Männer jedoch im Vergleich ausgeglichener. 1990 standen noch zwölf Männer in leitenden Positionen einer Frau gegenüber. Beim mittleren und unteren Kader, sowie bei den Selbstständigerwerbenden lag das Verhältnis bei drei zu eins. Umgekehrt bei den einfachen Angestellten und Arbeitern, hier waren die Frauen 1990 noch nicht in der Überzahl.

Mittleres und unteres Kader

Angestellte, Arbeiter

Übrige

Arbeit und Erwerb

20 000

3

79

Vollzeitäquivalente nach Sektor 1985–2001 Vollzeitäquivalente

25 000

0 1985

1991

Sektor 2 (Gewerbe und Industrie)

1995

1998

2001

Arbeit und Erwerb

50 000

Sektor 3 (Dienstleistung)

3 Während im Dienstleistungssektor Stellenprozente geschaffen werden, zählt der 2. Sektor heute deutlich weniger Vollzeitäquivalente als früher. Bei der letzten Betriebszählung im Jahr 2001 wurden im Kanton Basel-Landschaft 60 524 Vollzeitäquivalente in Dienstleistungsbetrieben registriert. Der Gewerbe- und Industriesektor umfasste zum gleichen Zeitpunkt 38 244 Vollzeitäquivalente. Neben der unterschiedlichen Entwicklung weisen die beiden Sektoren auch strukturelle Unterschiede auf. So sind im Dienstleistungssektor mit 37% deutlich mehr Personen mit einer Teilzeitanstellung beschäftigt als im 2. Sektor, wo 2001 11% der Beschäftigten Teilzeitangestellte waren. Auch der Frauenanteil ist im 3. Sektor bedeutend grösser.

87

Volkseinkommen der Kantone in Franken pro Einwohner 2004

1

Franken 100 000 80 000 60 000

Schweiz

40 000

0 BS ZG GL NW ZH GE SH BL VD SZ NE AG GR SO AI BE UR TG SG AR LU TI JU FR OW VS 1

Provisorische Zahlen.

Das gesamtschweizerische Volkseinkommen betrug 2004 rund 392 Mrd. Fr. oder 52 627 Fr. pro Einwohner. Dabei wird die Gesamtheit der Einkommen, die den Inländern für ihre Beteiligung am Produktionsprozess innerhalb und ausserhalb der Kantone zufliessen, zusammengefasst. Das grösste Volkseinkommen erzielte wie bereits 2003 der Kanton Basel-Stadt mit 107 592 Fr. pro Einwohner. Gleichzeitig weist Basel-Stadt mit einem Plus von 8,2% gegenüber dem Vorjahr die grösste Zunahme auf. Das Baselbiet liegt mit 51 917 Fr. unverändert an achter Stelle. Unterteilt man das Volkseinkommen nach Empfängern, so fliessen im Baselbiet 93% (CH: 84%) den privaten Haushalten zu. Der Rest kommt finanziellen und nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften zu sowie zu einem kleinen Teil dem Staat. Im Kanton Basel-Stadt beträgt der Anteil der privaten Haushalte am Volkseinkommen 45%. Die Kapitalgesellschaften partizipieren hier mit dem im Vergleich höchsten Anteil von 55% am Volkseinkommen.

Volkswirtschaft

20 000

4

95

Durchschn. Flächenumsatz von Bauland in Aren nach Bezirk 1994–1999 und 2000–2005 Flächenumsatz in Aren

1 500

1 000

500

0 Arlesheim

Liestal

Sissach

Waldenburg

2000–2005

Preise

1994–1999

Laufen

Jährlich wechseln im Kanton durchschnittlich rund 4 500 Aren Bauland den Besitzer. Die Zahl der Handänderungen ist im Langjahresschnitt gesamtkantonal konstant geblieben, während die Entwicklung auf Bezirksebene unterschiedlich verlief. Vergleicht man den durchschnittlichen Flächenumsatz von Bauland der Perioden 1994 –1999 und 2000– 2005, so hat dieser einzig im Bezirk Laufen deutlich zugenommen. Im Bezirk Arlesheim liegt die veräusserte Baulandfläche im Bereich der Vorperiode, in den Bezirken Liestal, Sissach und Waldenburg waren die Baulandverkäufe hingegen rückläufig.

5

143

Bautätigkeit nach Auftraggeber und Bereich 1996 –2005 Mrd. Franken

10 Wohnungsbau 5

0

gewerbl. Bau

übriger Tiefbau

übriger Privatbau

Öffentlicher Bau

Privatbau

Private und öffentliche Auftraggeber realisierten in den letzten zehn Jahren Bauprojekte für insgesamt 16 Mrd. Franken. 73% des gesamten Bauvolumens im Kanton kamen durch private Auftraggeber zustande. Das öffentliche Bauvolumen setzt sich zu je einem Drittel aus Strassenbau, Hochbau und übrigem Tiefbau zusammen. Private Bauherren hingegen investierten zu 71% in den Wohnungsbau (Wohnungen und Einfamilienhäuser), zu 21% in den gewerblichen Privatbau und zu 8% in andere private Bauprojekte. Nach dem Einbruch der Bautätigkeit in den Jahren 2001 und 2002 steigt das Bauvolumen seit 2003 wieder kontinuierlich an. 2005 wurden im Kanton 1,7 Mrd. Fr. in den Hoch- und Tiefbau investiert. Diese Summe dürfte auch 2006 weiter ansteigen.

Bau- und Wohnungswesen

Strassen Hochbau

9

165

Veränderung des Fahrzeugbestandes in % nach Motorfahrzeugkategorie 1995 –2005

19

Personenwagen Leichte Motorwagen (bis 3,5 t, ohne PW)

27

Schwere Motorwagen

-13

Landwirtschaftliche Fahrzeuge

-1

Motorräder inkl. Kleinmotorräder

66

Motorfahrräder

-47 -50

Der Fahrzeugbestand im Kanton BaselLandschaft nimmt kontinuierlich zu. Waren 1995 rund 150 000 Fahrzeuge registriert, waren es 2005 bereits über 170 000. Mit einem Plus von 66% hat insbesondere die Zahl der Motorräder und Kleinmotorräder zugenommen. Per Ende September 2005 waren der Motorfahrzeugkontrolle über 20 000 Motorräder und Kleinmotorräder gemeldet. Die Zahl der Motorfahrräder war hingegen rückläufig. Ihr Bestand erreichte 2005 noch rund 5 600. Ebenfalls deutlich zugenommen hat die Zahl der Personenwagen und der leichten Motorwagen. Mit 133 000 Personenwagen und 11 000 weiteren leichten Motorwagen ergeben sich hier Zunahmen von 19% bzw. 27% gegenüber 1995. Schwere Motorwagen waren 2005 rund 1 900 gemeldet, 13% weniger als 1995.

-25

0

25

50

Veränderung in %

Verkehr

-75

11

183

Durchschnittliche Spitalaufenthaltsdauer nach Leistungsstelle 2005

Total

13

Innere Medizin

12 9

Chirurgie Gynäkologie/Geburtshilfe

6

Pädiatrie

6 46

Psychiatrie 4

Ophthalmologie

7

Oto-Rhino-Laryngologie

48

Geriatrie 32 0

Im Durchschnitt dauert ein Spitalaufenthalt 13 Tage. Je nach Bereich bestehen jedoch grosse Unterschiede. So werden Patientinnen und Patienten der Akutmedizin je nach Leistungsstelle nach 4 bis 12 Tagen entlassen, also früher als im Durchschnitt. In den Bereichen Psychiatrie, Geriatrie und Rehabilitation dauern die Spitalaufenthalte hingegen länger. Insbesondere in den Bereichen Psychiatrie und Geriatrie sind lange Spitalaufenthalte die Regel. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer hat allerdings im Vergleich zum Vorjahr in beiden Bereichen abgenommen. In der Psychiatrie beträgt der Rückgang rund 2 Tage, in der Geriatrie sogar 8 Tage.

20

40

Tage

Gesundheit

Phys. Med., Rehabilitation

14

193

Retardiertenquote nach Schulstufe in % 2005 %

40

30

20

10

0 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

Bis zum Ende der obligatorischen Schulstufe (9. Schuljahr) sind rund 42% der Schülerinnen und Schüler retardiert, d.h., sie sind beim Schulabschluss älter als 16 Jahre. Die Gründe sind vielfältig und gehen von verzögertem Schuleintritt über Klassenwiederholung bis zu Schulwechsel. Der Vergleich mit 1995 zeigt, dass der Normalverlauf der Schulbildung seltener wird. Damals lag die Retardiertenquote in der 9. Klasse bei 30%. Beim Übergang von der 9. zu der 10. Schulstufe nimmt der Anteil der Retardierten ab. Dies hängt damit zusammen, dass es sich ab der 10. Schulstufe zum grossen Teil um Gymnasiastinnen und Gymnasiasten handelt. Am Gymnasium sind rund 34% der Schülerinnen und Schüler älter, als der normale Schulverlauf erlauben würde.

Bildung

Schulstufe

15

241

Selbstfinanzierung, Nettoinvestitionen und Finanzierungssaldo der Gemeinden 1994–2005 Mio. Fr.

100

50

0

-50 1995

1996

Selbstfinanzierung

1997

1998

1999

Nettoinvestitionen

In den letzten zwölf Jahren haben die Einwohnergemeinden über 1 Mrd. Fr. netto in ihre Infrastruktur investiert. Die jährlichen Nettoinvestitionen unterliegen beträchtlichen Schwankungen. So wurden 2004 rund 71 Mio. Fr. investiert, 1995 waren es mit 109 Mio. Fr. über 50% mehr. Die Selbstfinanzierung betrug durchschnittlich rund 100 Mio. Fr. pro Jahr und erreichte 2005 mit 112 Mio. Fr. nach 1998 das zweitbeste Resultat. Der Finanzierungssaldo war nur bei vier Jahresabschlüssen negativ. Es waren jene Jahre, in denen die Nettoinvestitionen besonders hoch ausfielen. Insgesamt konnten die Nettoinvestitionen über die Selbstfinanzierung zu mehr als 100% finanziert werden. Die mittel- und langfristigen Schulden der Einwohnergemeinden sind deshalb in den letzten Jahren zurückgegangen und betrugen Ende 2005 noch 523 Mio. Franken.

2000

2001

2002

2003

2004

2005

Finanzierungssaldo

Öffentliche Finanzen

1994

18