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soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 01/2007 Frauen- und Geschlechterforschung GESIS-IZ Bonn 2007 Sozialwissenschaftlicher Fach...
Author: Oswalda Roth
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soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 01/2007

Frauen- und Geschlechterforschung

GESIS-IZ Bonn 2007

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Frauen- und Geschlechterforschung

Band 2007/1

bearbeitet von

Inken Lind mit einem Beitrag von Anna Nigges-Gellrich

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2007

ISSN: Herausgeber bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb:

1614-6247 Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn Udo Riege, Siegfried Schomisch Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. © 2007 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7

Anna Nigges-Gellrich Neue Wege statt alter Pfade: Frauen und Gleichstellungsarbeit auf demWeg zur Profession……………………………………11

Sachgebiete 1

Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung.......25

2

Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft .................................................53

3

Frauenerwerbstätigkeit ........................................................................................................84

4

Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität ...........................................................115

5

Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich........................................147

6

Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung ................................................166

Register Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................181 Personenregister ............................................................................................................................183 Sachregister...................................................................................................................................189 Institutionenregister.......................................................................................................................201 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................209 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................209

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1 Vorwort

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Vorwort zum soFid „Frauen- und Geschlechterforschung“

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

*** Der vorliegende Fachinformationsdienst enthält Arbeiten, die sich schwerpunktmäßig mit Themen der Frauenforschung oder Geschlechterforschung beschäftigen. Themen, die sich lediglich in Teilaspekten mit dieser Thematik auseinandersetzen, wurden außer Acht gelassen; dies hätte den Umfang gesprengt. Entsprechend den neueren Entwicklungen in dieser Forschungsdisziplin zur Generalisierung auf Geschlechtsnormen, Geschlechterbeziehungen, Geschlechterpolitik etc. wurden solche Arbeiten zur Geschlechterforschung im allgemeingültigen Sinn wie auch speziell zur Männerforschung mit einbezogen. Dies fand seinen Niederschlag in der Bezeichnung der Kapitel. Damit gibt dieser Dienst einen recht guten Überblick über den gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Diskussion auf diesem Gebiet, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu stellen. Für zusätzliche Informationen zur

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soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1 Vorwort

Thematik „Frauen im Beruf“ verweise ich zudem auf den soFid „Berufssoziologie“, der sich in einem eigenen Kapitel mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf beschäftigt. Mit der Thematik „Frauen und Technik“ beschäftigt sich zudem ein Kapitel im soFid „Technology Assessment“, für den Bereich Sozialpolitik verweise ich auf den gleichnamigen Fachinformationsdienst hierzu. Die Auswahl der Titel wurde überwiegend auf der Basis der Klassifikation „Frauenforschung“ getroffen, also einer intellektuellen thematischen Zuordnung zum Forschungsgebiet; zusätzlich erfolgte eine Ergänzung über Schlagwörter.

Zu den einzelnen Kapiteln: Das erste Kapitel beinhaltet theoretischen Arbeiten zu Feminismus sowie grundsätzliche Untersuchungen und Forschungsansätze zu diesem Themenfeld. Dem Kapitel „Stellung der Frau in der Gesellschaft“ wurden Arbeiten zugeordnet, die - auf eher praxisbezogener Grundlage - allgemeingültige Aussagen zur Situation der Frau in der Gesellschaft machen. Dazu gehören Frauenpolitik einschließlich Gleichstellungsbemühungen, ferner Sozialpolitik mit ihren Auswirkungen auf frauenspezifische Belange, Gewalt gegen Frauen und Frauenbildung und das Bild der Frau in der deutschen Gesellschaft bzw. in Österreich und der Schweiz. Kapitel 3 „Frauenerwerbstätigkeit“ ist ein recht abgeschlossener Bereich. Er bezieht neben den Berufsverläufen und der beruflichen Situation von Frauen auch die Übergänge in den Beruf, Wiedereinstieg, Karrieremöglichkeiten und Arbeitslosigkeit mit ein. Das Kapitel „Geschlechterspezifische Sozialisation und Identität“ beschäftigt sich mit individuellen Schicksalen aus dem Blickwinkel des geschlechtsspezifischen Einflusses. Dies zeigt sich anhand von Lebensverläufen, unterschiedlicher Lebensplanung und Selbstbild oder der vermittelten Einstellung zum eigenen Geschlecht, ferner anhand von spezifischen Problemen wie Fertilität, Partnerschaft, Elternschaft und darau resultierenden individuellen Problemen und Bewältigungsstrategien. Geschlechtergerechte Erziehung und Sozialisation, Vorbilder, geschlechtsspezifische Stereotypen und Rollenmuster sind weitere Grundlagen für die geschlechtsspezifische Formung des Individuums und somit Thema dieses Kapitels. Das fünfte Kapitel umfasst interkulturelle bzw. internationale Untersuchungen zur Frauenthematik und Länderstudien zur Situation von Frauen oder dem Geschlechterverhältnis außerhalb von Deutschland, der Schweiz und Österreich. Kapitel 6 „Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung“ beschäftigt sich mit historischen Untersuchungen zur Geschlechterrolle, Frauengeschichtsforschung und feministischer Sozialgeschichte. Trotz der relativ groben Unterteilung in sechs Kapitel ergaben sich mitunter Zuordnungsschwierigkeiten, wenn mehrere Themenbereiche berührt waren. In solchen Fällen war der Schwerpunkt der Arbeit ausschlaggebend. Arbeiten aus der Schweiz und Österreich wurden entsprechend dem Interesse der Abonnentinnen allen 6 Kapiteln inhaltlich zugeordnet.

soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1 Vorwort

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In dieser Ausgabe wird der Band des sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienstes durch einen fachwissenschaftlichen Beitrag zum Thema "Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession" ergänzt. Die Autorin, Frau Anna Nigges-Gellrich M.A., ist Verhaltens- und Erziehungswissenschaftlerin. Mit dieser Erweiterung unseres Dienstes streben wir eine weitere Vernetzung mit der Wissenschaft an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbieten.

Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession1 Anna Nigges-Gellrich

Abstract Der quantitativ weit vorangeschrittene Verberuflichungsprozess institutionalisierter Gleichstellungsarbeit lässt Forderungen nach Aufwertung des Erwerbsberufes „Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte“ in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Für die Analyse einer solchen qualitativen Weiterentwicklung bietet sich das Professionskonzept an. Es erweist sich allerdings als wenig zielführend, den an den freien Berufen orientierten, historisch gewachsenen Professionsbegriff an den modernen Beruf der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten anzulegen, da diese Vorgehensweise die Berufsgruppe der Gleichstellungsbeauftragten nur in die Semiprofession verweist. Dies ist dem Wunsch nach Statusaufwertung der Berufsgruppe nicht dienlich. Der Rückgriff auf differenztheoretische (Nittel 2000) und prozesstheoretische (Hartmann 1968) Professionsüberlegungen ermöglicht hingegen a) eine Aufwertung der Beruflichkeit der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten anhand eines gewandelten, den Erfordernissen moderner Dienstleistungsberufe angepassten Professionsverständnisses ohne dabei b) die heterogenen Rahmenbedingungen und Erscheinungsformen institutionalisierter Gleichstellungsarbeit ausblenden zu müssen.

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Problemaufriss

Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte (FGb) sind aus den Verwaltungen der Kommunen, der Länder und des Bundes nicht mehr wegzudenken. Ihr Tätigkeitsgebiet hat sich, seit der Einsetzung der ersten kommunalen FGb’n in Köln im Jahr 1982, in einem stetigen Institutionalisierungs- und Verrechtlichungsprozess zu einem komplexen, durch vielfältige Erscheinungsformen gekennzeichneten Berufsfeld entwickelt. Auch wenn Frauen- und Gleichstellungsarbeit (FGa) die Anforderungen soziologischer Berufsdefinitionen an Beruflichkeit nur bedingt erfüllt – es fehlen v. a. standardisierte Ausbildungsmuster – ist Frauen und Gleichstellungsarbeit auf der Grundlage anwendungsbezogener Berufsforschung des IAB2 eindeutig als Erwerbsberuf identifizierbar (vgl. Dostal, 2002, Dostal u. a. 1998; Dostal u. a. 1999). Diesen Erwerbsberuf üben Frauen innerhalb der Verwaltungen unter bundesweit sehr heterogenen Rahmenbedingungen aus: 1. Gleichstellungsrelevante Gesetzgebung ist in Bundes- und Ländergesetzen sowie in den Kommunalverordnungen verankert; sie spiegelt die föderale Verfasstheit des Staates.

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Der vorliegende Aufsatz fasst die Ergebnisse einer unveröffentlichten Magisterarbeit zusammen, die unter dem Titel: „Gleichstellungsarbeit im Wandel: Auf dem Weg von der Mission zur Profession?“ im Sommer 2005 an der FernUniversität Hagen im Bereich Berufs- und Wirtschaftspädagogik vorgelegt und von Prof. Dr. Walter Georg und Frau Dr. Sattel begutachtet wurde. Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung

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soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1 Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession

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Die Arbeitsorganisation erfolgt je nach Gesetzeslage nicht-funktionsgeteilt im Hauptamt oder funktionsgeteilt im Neben- oder Ehrenamt. Unterschieden werden muss noch, ob im Falle einer Funktionsteilung die FGa die dominierende Aufgabe darstellt oder nicht. Die Vorbildung /Ausbildung der Akteurinnen umfasst, da bzgl. der Ausbildung an die von den Dienststellen bestellten FGb’n keine Bedingungen geknüpft sind, das extrem breite Spektrum von der angelernter Hilfskraft bis zur Fachhochschulprofessorin (vgl. Lampe, 2000, 13). Manche Akteurinnen (besonders die der kommunalen Ebene) sind in der Frauenbewegung verwurzelt, andere (besonders die nach Landesgleichstellungsgesetzen tätigen FGb’n) verfügen nur über eher „wenig Kenntnisse auf dem Gebiet der Frauenförderung“ (Zentrum für wissenschaftliche Weiterbidlung der Johannes Gutenberg Universität Mainz, 2000, 4).

3.

4.

Der quantitative Institutionalisierungsprozess ist weit vorangeschritten, derzeit scheinen Überlegungen der qualitativen Weiterentwicklung von FGa in den Vordergrund zu treten. Fragen und Forderungen hinsichtlich der Aus- und Weiterbildung, des „Einkommen[s], von Status, Prestige und Einfluß, berufsständische[r] Normen, weitergehende[r] Autonomie und Selbstkontrolle“ (Wrangell u. a. 1998, 10) werden thematisiert. Offensichtlich setzen sich Praktikerinnen und Theoretikerinnen der FGA für eine Aufwertung beruflicher FGa ein. Als Analysekonzept einer solchen Aufwertung bzw. einer aufgewerteten Beruflichkeit bietet sich das Professionskonzept an (vgl. Meyer, 2000). In der Tat sind die Begriffe Profession, Professionalisierung, Professionalität in der jüngeren Literatur recht häufig zu finden (vgl. Wrangell u. a. 1998a; Holland-Cunz 1998, 81; Noller/Gröning, 2002, 18; Wetterer, 2002 a, 138; Schlapeit-Beck 2004, 74). Nun steht aber Frauen- und Gleichstellungsbeauftragung vor dem Problem, mit dem Professionskonzept ein an den freien Berufen orientiertes, historisch gewachsenes Analysekonzept an einen relativ jungen, modernen Beruf anzulegen (vgl. Meyer, 2000, 59), der, der neuen Frauenbewegung entstammend, bewusst in die Verwaltungen „hineingeboren“ wurde, um von dort aus, in einem langen Marsch durch die Institutionen, geschlechtsspezifische Benachteilungen aufzubrechen und zu beseitigen. Traditionelle Professionsüberlegungen und als solche sollen hier strukturfunktionalistische (vgl. Wetterer 1993), machttheoretische (vgl. ebd.), interaktionstheoretische (Schütze, 1992) und systemtheoretische (Stichweh, 1992, 1996) Professionskonzepte verstanden sein, sehen Professionen als besondere Berufe und stellen u. a. die Merkmale Autonomie, Klientenorientierung und Expertenwissen als zentrale, die Profession konstituierende Merkmale heraus. Diese Merkmalsorientierung stellt die FGb’n hinsichtlich der Etablierung einer Profession vor unüberwindliche Probleme. Eine ausführliche Diskussion dieser Hindernisse kann an dieser Stelle nicht erfolgen, es sollen aber in aller Kürze die größten Schwierigkeiten skizziert werden: 1. Autonomie: als gewollt innerhalb der Verwaltung angesiedeltes Tätigkeitsfeld kann FGa das Merkmal der Autonomie nicht erfüllen (vgl. Holland-Cunz 1998). 2. Generelles Vorhandensein von Expertenwissen kann nicht vorausgesetzt werden. Soziale Realität ist, dass in allen Bereichen institutionalisierter FGa vielfach Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte tätig sind, die ohne spezifisches (Vor)Wissen in ihr Amt gelangen und die notwendige Qualifizierung erst im Verlauf ihrer Tätigkeit (durch Weiterbildung, Selbststudium, Unterstützung in Netzwerken oder durch die Arbeit selbst) in mehr oder weniger großem Umfang erlangen. Es fehlt eine standardisierte (und durch die Berufsgruppe selbst kontrollierte) Ausbildung Von einer professionstypischen, selbst produzierten und vermittelten Expertise kann nicht ausgegangen werden.

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Klientenorientierung: Die Klientenorientierung haben die FGb’n zugunsten der Arbeit an Strukturen und der allgemeinen Beratung von Politik aufgegeben (vgl. Schlapeit-Beck, 2004, 72ff; Lück, 1998, 105ff).

Erfüllen Berufe nicht alle für eine Profession konstitutiven Kriterien kann von Semi-Profession gesprochen werden (vgl. Holland-Cunze, 1998, 84). Da die FGa die „professionellen Merkmalshürden“ nicht nehmen kann, wird ihr der „Aufstieg“ zur Profession nicht gelingen und sie bleibt maximal auf den Status der Semi-Profession verwiesen. Wetterer hebt zwei grundlegende Elemente hervor, die die Semi-Profession von der Profession unterscheiden: rein zahlenmäßige Dominanz von Frauen und explizite Ansiedlung in der Verwaltung /Organisation, d.h. Ausstattung mit nur wenig Autonomie (vgl. Wetterer, 1993, 49). Man kann also sagen, dass FGa eine Semi-Profession wie aus dem Lehrbuch verkörpert. Es stellt sich die Frage, ob es eigentlich sinnvoll ist, das Berufsfeld der FGb’n mit dem Maßstab traditionellen Professionsdenkens vermessen zu wollen und so über seinen „Wert“ zu entscheiden. Deutlich verweist Wetterer (1993, 19f) auf die anthropozentrischen Züge von Professionen. Sie legt das in „funktionalistischer Professionstheorie mittransportierte, elitäre Selbstverständnis der Professionen“ […] „als integrale[n] Bestandteil einer ‚gentlemen cultur’“ (Wetterer, 1993, 24) offen und expliziert, dass die „Koinzidenz von Professionalisierung und Ausgrenzung bzw. Marginalisierung von Frauen“, deren Ausschluss von „symbolischen, materiellen und sozialen Ressourcen“ und die „geschlechtsexklusive Dimension der […] meritokratischen Standards [……] den macht- und konflikttheoretisch orientierten Professionssoziologen verborgen blieb“ (ebd., 32). Sie wertet dies als Indiz für „die fraglose Akzeptanz des Geschlechterverhältnisses als einer quasi natürlichen Ressource für die – geschlechtsexklusive - Reproduktion sozialer Macht“ (ebd.). Diese geschlechtsexklusive soziale Macht besteht auch in den Organisationen und Verwaltungen. „Zu recht können wir immer noch, wie die Frauenforschung nachgewiesen hat, von einer Vorherrschaft männlicher Deutungsmuster im betrieblichen Alltag sprechen, die schwer zu durchbrechen ist“ (Müller, 2002, 6). Warum sollen FGb sich auf diese traditionellen Denk- und Deutungsmuster einlassen, und sich damit selbst(!) auf den Verbleib in der Frauendomäne „Semi-Profession“ festlegen und mit Wetterers (vgl. 1993, 32) Wort „deklassieren“ lassen? Sinnvoller scheint es, nach Möglichkeiten zu suchen, die die Aufwertung von FGa in einer modernen, komplexen Dienstleistungsgesellschaft auf der Basis eines modernisierten und gewandelten Professionsverständnisses ermöglichen (vgl. dazu Meyer, 2000). Hilfreich für eine Suche in diesem Sinne sind die differenztheoretischen Überlegungen von Nittel (2000) sowie in besonderer Weise die prozesstheoretische Sicht auf Professionen von Hartmann (1968).

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Differenztheoretsiche Professionsüberlegungen

Nittel (2000) schlägt vor, zwischen Profession als Strukturkategorie, Professionalität als Handlungsund Professionalisierung als Macht- und Prozesskategorie zu unterscheiden und diese Begriffe differenziert, voneinander unabhängig und systematisch getrennt zu analysieren. Er begründet dies u. a. damit, dass „es auch kollektive Prozesse der Verberuflichung […] gibt, - also Phänomene der Professionalisierung, die nicht von einem mitlaufenden Zweckprogramm gesteuert werden und die Zielmarge Profession ansteuern“ (Nittel, 2000, 19, Hvhg. A.N-G.). Auch Nittel versteht Professionen als besondere Berufe. Seine Ausführungen zur Strukturkategorie „Profession“ gehen auf die systemtheoretische Sicht Stichwehs (1992, 1996) besonders detailliert aber auf die symbolisch-interaktionistische Professionssicht ein, sie sollen aber hier nicht näher be-

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sprochen werden, da sie eng mit den oben besprochenen „Merkmalshürden“ verknüpft sind. Interessant im Zusammenhang mit FGa sind hingegen seine Ausführungen zu Professionalisierung und Professionalität. Der dezentrale Blick auf Profession, Professionalisierung und Professionalität ermöglicht den Zugang zu differenten Wirklichkeitsbereichen, der ansonsten im Zuge der Fokussierung von Profession leicht verloren geht. Dabei wird deutlich, dass manche Phänomene, je nach Fokus der Betrachtung, (ob also unter Bezugnahme auf Professionalität oder auf Professionalisierung) ganz unterschiedliche Bedeutung erlangen. Ohne die Frage nach dem Etablierungsstand einer Profession im Hinterkopf haben zu müssen, wird Raum geschaffen für die distanzierte und wertfreie, weil auf kein Endziel gerichtete, Betrachtung und Würdigung individueller wie kollektiver Entwicklungsverläufe in einer Berufsgruppe. Dadurch können für ein bestimmtes Segment des Berufsmarktes ggf. vorhandene Professionalisierungstendenzen und/oder Professionalitätsansprüche untersucht werden, auch wenn Zweifel am Professionsstatus dieser Berufskultur bestehen.

2.1 Professionalisierung Professionalisierung führt nicht zwangsläufig zur Konstitution einer Profession. Der Begriff ist vieldeutig und drückt ein zeitbezogenes, prozesshaftes Geschehen aus: 1. Berufliche Erstausbildungs- und im Beruf ablaufende Qualifizierungsprozesse werden thematisiert (vgl. ebd., 17). In diesem Sinn sind berufsbezogene Qualifikations- und Kompetenzerweiterung als individuelle Professionalisierung zu verstehen. 2. Verberuflichungsprozesse werden thematisiert - sowohl der „Prozess der Neukonstitution eines Berufbildes“ (Nittel, 2000, 17) als auch die „Aufwertung eines bereits existierenden Berufes im Sinne von Akademisierung und Verwissenschaftlichung“ (ebd.). Hat sich ein Beruf konstituiert, ist seine weitere Professionalisierung also mit Verwissenschaftlichung verbunden. 3. Kollektive, machtbezogene Durchsetzungsstrategien und machtpolitische wie berufsständische Interessenwahrnehmung werden thematisiert. Laienlösungen sollen im Zuge der Professionalisierung einer Berufsgruppe durch Expertenlösungen ersetzt werden. In diesem Sinne geht es bei Professionalisierungsprozessen auch um die Zuständigkeitsansprüche einer Berufsgruppe für bestimmte Problemfelder Die gerade im groben umrissenen Bedeutungsinhalte können sich durchaus gleichzeitig innerhalb einer Berufsgruppe vollziehen, müssen dies aber nicht. Die drei Bereiche sollen anhand eines Zitates von Hartung (2001/2002) verdeutlicht werden: „Dadurch, dass die Frauenbeauftragte ein breites Spektrum von Themenbereichen […] zu analysieren und zu begleiten hat, erwirbt sie sowohl Fachkompetenz als auch die Fähigkeit, sich schnell in neue Sachverhalte einzuarbeiten. Darüber hinaus ist auch eine hohe Kommunikationskompetenz gefragt, um die entsprechenden Ansätze in die Gremien hineinzutragen und Akzeptanz erreichen zu können. Diese Ansätze […] haben dazu geführt, dass immer mehr Frauenbeauftragte „hauptberuflich“ […] tätig sind, und nicht wie in der Anfangszeit überwiegend, durch mehr oder weniger begrenzte Entlastung von ihrem […] Hauptamt. Dieser Professionalisierungsprozess wird sich nach meiner Einschätzung noch verstärken. Das bedeutet natürlich auch, dass die Frauenbeauftragte effektive Unterstützung benötigt, und ihr deshalb entsprechende sächliche und persönliche Mittel zur Verfügung zu stellen sind“ (Hartung, 2001/2002, 6; Hvhg. A. N-G).

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Hartung verweist auf die mit der Aufgabe verbundenen und durch sie erreichten Kompetenz- und Qualifikationserweiterungen, d. h. auf die individuelle Professionalisierung der FGb’n. Sie nimmt Bezug auf die Hauptberuflichkeit von FGa (im Unterschied zur der in den Anfängen von FGa an den Hochschulen bestehenden Funktionsteilung, evt. sogar Ehrenamtlichkeit!), die sich aus dem komplexen Aufgaben- und Anforderungsniveau ergibt und spannt damit den Bogen von individueller Professionalisierung zur Neukonstitution des Berufes der FGb’n. Durch die „Hauptberuflichkeit“ wird die Problematik des Arbeitsgebietes in die Hände einer Berufsexpertin gelegt, Laienlösungen - durch im begrenzten Umfang vom professoralen Hauptamt entlastete Akteurinnen - werden substituiert. Aus der Hauptberuflichkeit leitet sie die Notwendigkeit „effektiver Unterstützung“ und die zur Verfügungstellung „sächlicher und persönlicher Mittel“ (ebd.) ab. Damit unterstützt sie den kollektiven Professionalisierungsprozess der FGb’n. Hartung selbst ist keine FGb, sie leitet als Ministerialrätin das Referat Chancengleichheit und Frauenförderung im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Durch diese Funktion ist sie am Professionalisierungsprozess der FGb’n beteiligt. Nach Nittel fungieren neben den Berufsvertretern und deren Organisationen auch juristische, wissenschaftliche, staatliche, und politische Entscheidungsträger sowie die mit Definitionsmacht ausgestatteten Teile der Öffentlichkeit als Subjekte eines Professionalisierungsprozesses. Sie alle zusammen entscheiden darüber, ob sich ein neuer Beruf formieren kann oder sich ein bereits existierender Beruf verändert (vgl. Nittel, 2000, 53). Nach Nittel unterliegt also Professionalisierung sowohl der Selbststeuerung der Berufsgruppe als auch der Fremdsteuerung durch die am Professionalisierungsprojekt beteiligten Anderen. Sollen die benannten Aspekte auf die soziale Realität von FGa übertragen werden, so ist feststellbar, dass sich die Professionalisierung von FGb’n derzeit auf allen drei Ebenen vollzieht: Auf individueller Ebene finden sich berufsbezogene Qualifizierungsprozesse sowohl auf elementarem als auch auf Hochschulniveau (vgl. dazu Rudolph/Schirmer, 2004; Nöller /Gröning, 2002). Professionalisierungstendenzen als akademisch-wissenschaftliche Aufwertung des Berufes sind beobachtbar (z. B. Gender Studies als fachspezifische Studieninhalte in grundlegenden Studien, als universitäre Weiterbildungen) aber auch als Kooperationen von Hochschulen mit Landesministerien oder in Form von Tagungen und Fortbildungen durch die Interessenverbände der FGb’n, der Gewerkschaften und privater Bildungsträger. Das Anforderungsprofil der BAG3 (vgl. BAG, 2000, 30/31) an den Beruf der FGb’n zeigt kollektive Professionalisierungstendenzen der hauptamtlichen, kommunalen FGb’n besonders deutlich auf: Es wird nicht nur akademische Ausbildung gefordert, sondern auch der Zuständigkeitsanspruch dieser Gruppe für die „Schaffung geschlechtergerechter Strukturen“ (ebd.) reklamiert. Zudem werden Status und Aufgabe der FGb’n auf der Führungsebene einer Kommune verortet

2.2 Professionalität Nittel unterscheidet einen kompetenzbezogenen von einem differenztheoretischen Professionalitätsbegriff. Professionalität als kompetenzbezogene Aussage konzentriert sich auf die Frage, welche Fertigkeiten und Fähigkeiten die beruflichen AkteureInnen /RollenträgerInnen benötigen, um eine bestimmte Aufgabe erfüllen zu können. Kompetenz wird von zwei Seiten bestimmt: von der Person und der Si3

BAG: Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbeauftragten

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soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1 Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession

tuation. Kompetenz zeigt sich in dem Maße, in dem in der eigenen Person liegende Ressourcen in der Interaktion mit Umgebungsressourcen genutzt werden. In diesem Sinne können Kompetenzkataloge erstellt werden, die - für das jeweilige Berufsfeld als wichtig erachtete - Kernkompetenzen innerhalb verschiedener Bereiche vorgeben. Die Kompetenzkataloge basieren auf den beruflichen Anforderungen, Arbeitsplatzbeschreibungen und Berufsfeldanalysen. Ein solches Verständnis von Professionalität ist ein eher harmonisches, da davon ausgegangen wird, dass alle „geforderten Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten“ grundsätzlich gleichzeitig möglich, anwendbar und komplementär zueinander sind und dass ihre Formulierung und Realisierung Hand in Hand gehen können (vgl. Nittel, 2000). Professionalität in diesem kompetenzbezogenen Sinne können Akademiker wie Nicht-Akademiker an den Tag legen. Abbildung 2 verdeutlicht diesen Professionalitätsbegriff am Beispiel kommunaler FGa.

Abb. 1:

Kompetenz als Person/Umwelt bestimmtes Phänomen am Beispiel des Anforderungsprofils der BAG

Quelle: in Anlehnung an Mertel/Karsten, 2003, 296, sowie BAG, 2000, 30ff Professionalität in differenztheoretischem Verständnis markiert die „widersprüchliche Einheit jener Kompetenzen und Wissensformen, die den Umgang mit beruflichen Widersprüchen, Paradoxien und Dilemmata erlauben“ (Nittel, 2004, 351). Mit Bezug auf Oevermann verweist Nittel (2000, 81) auf Professionalität als Ort der „Vermittlung von Theorie und Praxis“ (vgl. Oevermann, 1996, 80), der durch Spannungen gekennzeichnet ist, die sich in der Handlungs-, Wissens- und Beziehungsebene niederschlagen (vgl. Nittel, 2000, 81f). Auf der Handlungsebene zeigt sich Professionalität im Umgang mit dem Widerspruch von gesteigertem Entscheidungszwang, (dominiert das Alltagshandeln) und gesteigertem Be-

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gründungszwang, (dominiert wissenschaftliches Handeln). Maßgeblich ist, ob die handelnde Person ohne eine Sicherheit vermittelnde, externe Autorität (z. B. andere Experten, Rekurs auf wissenschaftliche Erkenntnis) auf die sich zurückziehen könnte, auskommt. Auf der Wissensebene zeigt sich Professionalität durch Erkenntnis von und Umgang mit der Disparität von Alltagswissen und wissenschaftlichem Wissen. Maßgeblich ist das Ausmaß der Fähigkeit, einen Sachverhalt oder Gegenstand aus verschiedenen Blickwinkeln und unter Nutzung jeweils anders gelagerter Wissenselemente und Wissensstrukturen zu betrachten, zu relationieren und mit den sich daraus ergebenden (wahrscheinlich) widersprüchlichen Urteilen souverän umgehen und diese produktiv nutzen zu können. Auf der Beziehungsebene besteht ein Widerspruch von Nähe und Distanz. Für FGb kann dies bedeuten, doch in die klientele Einzelfallberatung zu gehen und sich dort auf ein diffuses Beziehungsgeflecht einzulassen, um die eigentlich angestrebte Arbeit (d.h. die Verwirklichung geschlechtergerechter Strukturen) umsetzen zu können. Oevermanns Professionalitätsverständnis ist ein explizit erziehungswissenschaftlich geprägtes, d. h. auf klientenzentrierte Problembearbeitung ausgerichtetes. Dennoch erscheint es - durch die Analyse und Differenzierung von Handlungs-, Wissens- und Beziehungsebene - sinnvoll anwendbar und geeignet für die Bearbeitung solcher struktureller und/oder nicht personzentrierter Problematiken, die durch Grunddilemmata gekennzeichnet sind. FGb müssen Professionalität im Umgang mit einem Grunddilemma ihres Berufes zeigen: einerseits als Mitglied der Verwaltung in deren nach wie vor geschlechtshierarchische Strukturen eingebunden zu sein und andererseits als FGb u. U. gegen genau diese Verwaltungsstrukturen arbeiten zu müssen. Das beinhaltet, für vielfach hoch qualifizierte und engagierte Arbeit und Leistung nicht nur keine Anerkennung, sondern sogar Abwertung zu erfahren und diese Erfahrung immer wieder so in die eigene Persönlichkeit integrieren zu müssen, dass diese keinen Schaden nimmt. Ein solches Professionalitätsverständnis ist nicht losgelöst von einem kompetenzbezogenen Verständnis denkbar, sondern als Erweiterung des oben beschriebenen Kompetenzbegriffes zu verstehen, da die Person diese Art von Professionalität stets aufs Neue wieder herstellen muss. Professionalität ist dementsprechend kein Zustand, der einmal erreicht, mit Mitteln der sachbezogenen Weiterbildung erhalten werden kann. Sie ist vielmehr als „fallbezogenes Handlungsphänomen“ (Nittel, 2000, 85) eine ständig neu herzustellende, situativ beeinflusste, berufliche Leistung. Ein solches Professionalitätsverständnis verlangt eine Erweiterung reinen Regelwissens. Neben personalen Kompetenzen wie z. B. Reflexivität und Selbstkompetenz sind Einsicht in übergeordnete Zusammenhänge und Interdependenzen z. B „von beruflicher Leistung für die Gesellschaft und [die] Einstufung des Berufes durch die Gesellschaft“ (Hartmann, 1968, 203) sowie die Systematisierung von Wissen nach ursächlichen und abhängigen Wissenselementen (vgl. ebd., 202) notwendig. Beides ist Voraussetzung, Widersprüche und Dilemmata erkennen und mit ihnen umgehen zu können. Ein solches Professionalitätsverständnis ist mit der Sicht Hartmanns auf Profession bzw. den Zusammenhang von Arbeit, Beruf und Profession gut vereinbar.

3

Prozesstheoretische Annäherung an den Professionsbegriff

Nach Hartmann sind Professionen nicht als besondere Berufe zu betrachten, vielmehr stehen die Begriffe Arbeit, Beruf und Profession hinsichtlich der beiden Dimensionen „Wissen“ und „soziale Orientierung“ in einem prozesshaften, aufeinander aufbauenden und niveaugesteigerten Verhältnis zueinander. Nach Hartmann haben sich aus „der besonderen Kombination von Arbeitsverrichtungen neue Berufe entwickelt […] und aus einfachen Berufen [sind] gehobene Berufe, lies: Professionen

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geworden“ (Hartmann, 1968, 198). Ob eine Tätigkeit noch Arbeit oder schon Beruf geworden ist, muss nicht zwingend beantwortet werden, da auch die Räume zwischen den Begriffen betrachtet und beachtet werden können. Der Übergang zwischen den Bereichen ist fließend gedacht. Hartmann setzt zwei Prämissen: 1. beide Dimensionen entwickeln sich unabhängig voneinander, Ausprägungsdifferenz ist möglich und wahrscheinlich, Parallelität ist unwahrscheinlich, ebenso starke Kontraste. 2. keine Dimension soll hins. Bewertung und Analyse stärker gewichtet werden als die andere

Arbeit

Beruf

Wissen

Systematisierung

Soziale Orientierung

Vergesellschaftung

Verberuflichung

Abb. 2:

Profession

Professionalisierung

Bereiche und Richtung von Verberuflichung und Professionalisierung

Quelle: in Anlehnung an Hartmann, 1968 und Meyer, 2000

Den Einfluss von Wissen und sozialer Orientierung auf die Prozesse von Verberuflichung bzw. der Professionalisierung stellt Tabelle 1 dar:

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Tabelle 1: Komponenten von Verberuflichung und Professionalisierung Verberuflichung

Professionalisierung

Wissen

die Kombination einzelner Wissenselemente (Musterbildung) ermöglicht dem Einzelnen bzw. der Berufsgruppe die Lösung typischer Aufgaben. Wissenszusammenhänge sind geprägt durch Zweck/Mittel-Überlegungen

Kausale Wissensdifferenzierung nach ursächlichen und abhängigen Wissenselementen. Wissen über die Gründe sowohl des Problems als auch der Lösung. § Verwissenschaftlichung: Vorantreibung der Systematisierung zur Theorieentwicklung bzw. Verwissenschaftlichung § Wachsende Ausrichtung auf Forschungsergebnisse

Soziale Orientierung

weg von der Orientierung an individuellen Bedürfnissen

Verstärkte Ausrichtung auf die Gesellschaft und wachsendes Gefühls bzgl. Einbindung in das soziale Netz und § Ausbildung sozialer Dienstgesinnung zunehmender Prozess der Bewusstwerdung § Wachsende Bewusstheit für die Interdepenbzgl. der eigenen Rolle in größeren (Wirtdenz von beruflicher Leistung für die Geschafts)Zusammenhängen (Branche, Wirtsellschaft und die Einstufung des Berufes schaftszweig, Volkswirtschaft) sowohl für durch die Gesellschaft. den Einzelnen als auch für die Berufsgruppe

Quelle: nach Hartmann, 1968, 201f

Die Systematisierung des Wissens drückt sich nach Hartmann (1968) nicht zwingend durch die Systematisierung der Ausbildung, sondern vielmehr durch die Nähe des Wissens zu Forschung(sergebnissen) aus. Forschung produziert nicht nur systematisches Wissen. Die Anwendung von Forschungsergebnissen sorgt auch dafür, dass veraltetes durch aktuelles Wissen substituiert wird. Gerade in standardisierten Ausbildungen könne die Diskrepanz zwischen aktuellem und veraltetem Wissen groß sein. Kontinuierliche Fortbildung des Berufsangehörigen durch Seminare, Kongresse etc. ist demnach unbedingt geeignet, Wissenssystematisierung voranzutreiben, da dort i. d. R. aktuelles Wissen vermittelt wird (vgl. ebd. 206).

3.1 Implikationen von Hartmanns Überlegungen für die Arbeit der FGb’n Hartmanns Sichtweise ist hilfreich für das Bestreben der FGb’n nach Aufwertung ihrer Beruflichkeit, da er Profession als gehobene Beruflichkeit und losgelöst von traditionellen Merkmalskatalogen betrachtet. Professionen stehen nicht als besondere Organisationsform von Arbeit, Erwerb und Qualifikation neben den „normalen“ Berufen, sondern stellen deren Höher- bzw. Weiterentwicklung dar. Oben wurde bereits vom Erwerbsberuf der FGb’n gesprochen. Nach Dostal u a (1998, 440) „entsteht und besteht Beruf im Spannungsfeld zwischen Arbeitsplatz- und Arbeitskraftseite“. Berufe sind in diesem Verständnis neben anderen Merkmalen definiert durch ein „Bündel von Qualifikationen im Sinne charakteristischer Ausprägungen und Anordnungen von Wissen […] und Sozialkompetenz [..].(Dostal u. a. 1998, 440; Hvhg A. N-G).

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Dieses Berufsverständnis benennt also ausdrücklich die beiden auch von Hartmann angeführten Dimensionen, Wissen und Sozialkompetenz, wodurch sich Optionen eröffnen, auch für den Berufsbegriff des IAB, d.h. auch für den Erwerbsberuf, den Gedanken des Hartmann-Schemas von niveauhöherer bzw. -niedrigerer Beruflichkeit zu übernehmen. Die einheitliche Zuordnung der Gesamtgruppe der FGb’n in das „Hartmann-Schema“ erscheint nicht möglich zu sein, die Aufteilung und differenzierte Einordnung einzelner Untergruppen als Arbeit, Beruf oder Profession aber durchaus denkbar. Wie eine solche Untergruppenbildung aussehen könnte, müsste auf empirischer Datengrundlage erarbeitet werden. In der sozialen Realität der Berufsgruppe hat sich eine sozusagen „natürliche“ Fragmentierung nach Einsatzorten „etabliert“: die kommunalen Fgb’n, die Fgb’n der Hochschulen, die behördeninternen etc.. Der Einsatzort allein ist wenig aussagefähig und könnte z. B. durch das Kriterium „Funktionsteilung ja oder nein“ ergänzt werden, da sich z. B. sowohl innerhalb der Gruppe der kommunalen als auch innerhalb der Gruppe der behördeninternen FGb große Unterschiede hinsichtlich des individuellen Professionalisierungsstandes wie auch der kollektiven Professionalisierungstendenzen und -ambitionen auf beiden „Hartmann-Dimensionen“ zeigen. Kollektive Professionalisierungstendenzen sind bei nicht funktionsgeteilten bzw. hauptamtlichen FGb’n (im Sinne der BAG Definition4) wahrscheinlich stärker ausgeprägt als bei FGb’n mit, in mehr oder weniger großem Maße vorhandenen, Freistellungen. Für die folgenden exemplarischen Überlegungen soll von der z. B. möglichen Untergruppe „hauptamtliche, kommunale FGb“ ausgegangen werden. Die expliziten Anforderungen aus dem Berufsprofil der BAG (BAG, 2000, 30) zeigen die Ansprüche an die Wissensdimension der kommunalen FGb’n und die im gleichen Papier zum Ausdruck gebrachten sozialen Orientierungen sprechen für sich. Auf der Wissensdimension wird von den FGb’n, um situationsgerecht und erfolgreich agieren zu können, verlangt, abstrakt-theoretisches Wissen (z. B. feministische Theoriebildung, Verwaltungswissen, Rechtswissen) und praktisches Wissen (z. B. Berufserfahrung) immer neu zu kombinieren, um es dann - situationsangemessen und sinnvoll - zur Anwendung bringen zu können. Dies ist als Systematisierung des Wissen im Sinne Hartmanns zu sehen, da „zunächst Strukturbildung erfolgen muss, um die situationsgerechte und erfolgreiche Anwendung dieses Wissens sicherzustellen“ (vgl. Meyer, 2000, 158). Hartmann verweist im Zusammenhang mit der Wissensdimension ausdrücklich auf Forschungsnähe und die Verwertung neuer Forschungserkenntnisse; beides sei nicht zwangsläufig mit einer langjährigen aber wohlmöglich auch lange zurückliegenden Ausbildung gegeben. FGb, besonders die der Frauenbewegung nahe stehenden kommunalen FGb der „ersten Generation“, sind auch ohne einschlägiges Studium vielfach mit auch neuen Forschungsergebnissen vertraut. Veränderungen des Status quo in der Gleichstellungslandschaft brauchen aktuelles Wissen, um Kausalitäten offen legen zu können und um daraus rationale Begründungen für die Notwendigkeit gleichstellungsrelevanten Handelns ableiten zu können. Die soziale Orientierung der kommunalen FGb’n ist auf die Etablierung einer „(geschlechtergerechten) gute[n] Gesellschaft“ (BAG, 2000, 34) und den Abschluss eines neuen Geschlechter- und Gesellschaftsvertrages ausgerichtet (vgl. ebd.). FGb sehen sich als die Anwältinnen berechtigter Fraueninteressen und Streiterinnen gegen „bedrohliche Entwicklungen, die für alle Frauen in der Bundesrepublik von Bedeutung sind“ (ebd. 32).

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D. h.. laut BAG mit mindestens der Hälfte der regelmäßigen Wochenarbeitszeit (BAG, 2000, 27)

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Diese soziale Orientierung ist nach der Systematik Hartmanns weit entfernt von der alleinigen Befriedigung individueller Bedürfnisse bzw. einem eingeschränkten Sozialbewusstsein (Hartmann, vgl. 1968, 202).

3.2 Fazit prozesstheoretischer Betrachtungsweise Hartmanns Schema bietet auf der Basis von Gruppenbildungen die Möglichkeit, dass jede Gruppe sich verorten und abgrenzen und ihre eigene Identität finden kann, ohne eine Gruppe aus dieser Verortung ausschließen zu müssen. Damit können Niveauunterschiede benannt und kollektive Professionalisierungstendenzen je Gruppe verfolgt werden, d. h. die soziale Wirklichkeit kann erfasst, systematisiert und dargestellt werden: Berufliche FGa auf akzeptiert unterschiedlichem Niveau, weil unterschiedlichen Bedingungen Rechnung tragend. Auf dieser Basis kann an der Verbesserung der sozialen Wirklichkeit von FGa gearbeitet werden, ohne die heterogenen Grundbedingungen auszublenden. Weiterführende empirische Untersuchungen zur Beschaffung von Daten sind dazu allerdings unerlässlich

4

Abschließende Anmerkungen

Professionsstatus für FGb erscheint möglich, wenn und sofern der Betrachter von tradiertem Professionsverständnis abrückt und den Weg zur Profession nicht an der Überwindung von Merkmalshürden misst. Hartmanns Kontinuum bietet den FGb’n Alternativen zum „professionellen Hürdenlauf“ und zum konstruktiven Umgang mit der Heterogenität der eigenen Gesamtgruppe. Gruppenbezogen sind Professionalität und niveauhohe Beruflichkeit nahe dem Professionsstatus (nach Hartmann) in der sozialen Realität ebenso gegeben wie die FGa auf beruflich niedrigem Niveau bzw. - noch „darunter“ - unbezahlte Gleichstellungsarbeit im kommunalen Ehrenamt (vgl. zu ehrenamtlicher FGa: Gräßel, 2000). Es ist nicht Ziel führend, wenn Praktikerinnen diese Heterogenität als fehl gelaufene politische Konstruktion bewerten und mit Abwertungs- und Abschottungsprozessen darauf reagieren, indem z. B. nebenamtliche Frauenbeauftragung pauschal als Alibilösung abgelehnt wird (vgl. Schlapeit-Beck, 2004, 74). Durchgängig hauptamtliche FGA scheint derzeit illusorisch. Was vor 25 Jahren als langer Marsch durch die Institutionen begann, hat politische Konstruktionen hervorgebracht, die die Dilemmata der FGb’n bedingen: § In der Verwaltung angesiedelt zu sein und gleichzeitig gegen sie arbeiten zu müssen, § als hoch qualifizierte, akademisch ausgebildete, vollzeittätige FGb nach LAG5 oder Gemeindeordnung mit der (tendenziell) gering(er) qualifizierten, funktionsgeteilt arbeitenden FGb’n einer kleinen/unteren Behörde oder kommunalen Einheit „in einen Topf geworfen“ zu werden, § hoch qualifizierte Arbeit zu leisten und dafür wenig bis keine Anerkennung zu erhalten und wohlmöglich sogar persönliche Abwertung zu erfahren. Diese schwierige Berufssituation macht Professionalisierungstendenzen und Abgrenzungsstrategien einzelner Untergruppen (z. B. der hauptamtlichen kommunalen FGb’n) absolut nachvollziehbar. „Die positive Aufbruchstimmung, einen neuen Berufsstand entwickeln und ausfüllen zu wollen, mündet zuweilen in mangelnder Akzeptanz solcher Frauenbeauftragter, die dem eigenen politischen 5

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Anspruch an die Ausgestaltung und Kompetenzen einer Kommunalen Frauenbeauftragten nicht entsprechen“ (Schlapeit-Beck, 2004, 74). Es scheint, dass in dem Ringen um Anerkennung Einzelgruppen innerhalb der Gesamtgruppe Verdrängungs- und Behauptungsprozesse anstoßen, durch die die „erfolgreiche Durchsetzung der eigenen Standards als Ergebnis einer Auseinandersetzung auch um Definitionsmacht“ (Wetterer, 1993, 23) betrieben wird. Damit übernehmen die FGb’n nicht nur die Mechanismen des „professional imperialism“ (Wetterer, 1993, 27 nach Larkin, 1983) innerhalb ihrer eigenen Gesamtgruppe, sondern „den in Professionen zugrunde gelegten sozialen Zusammenhang als den von Männern“ (Rabe-Kleberg, 1993, 92). Sie waren aber angetreten, im Rahmen und aus Positionen innerhalb des patriarchalen Systems für positive Veränderungen der sozialen Realität von Frauen zu streiten bzw. diese herbeizuführen. Veränderungen und Fortschritte wurden auch erreicht, aber – legitime berufs- bzw. professionspolitische Interessen (vgl. Wetterer, 2002 a, 138) zu verfolgen, ist eine Seite einer Medaille, sich dabei auf altbekannte Professionspfade zu begeben und damit Exklusionsstrategien zu verfolgen, die sich gegen Kolleginnen richten, deren Positionen im System auf Grund der gesetzlichen Grundlagen unbefriedigend und besonders wirkungsschwach sind, ist eine andere. Hier ist Wachsamkeit gefordert und Offenheit für andere, innovative Wege und Bewertungen wünschenswert.

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Stichweh, R. (1996): Professionen in einer funktional differenzierten Gesellschaft. In: Combe, A.; Helsper, W. (Hg): Pädagogische Professionalität. Untersuchungen zum Typus pädagogischen Handelns, Frankfurt/M.: Suhrkamp. S. 49 - 69 Stichweh, R. (1992): Professionalisierung, Ausdifferenzierung von Funktionssystemen, Inklusion. In: Dewe, B.; Ferchhoff, F.; Radtke, O. (1992): Erziehen als Profession. Zur Logik professionellen Handelns in pädagogischen Feldern. Opladen: Leske und Budrich, S. 36 - 49 Wetterer, A. (1993): Professionalisierung und Geschlechterhierarchie. Vom kollektiven Frauenausschluss zur Integration mit beschränkten Möglichkeiten. Kassel: Jenior und Preßler Wetterer, A. (2002a): Strategien rhetorischer Modernisierung: Gender Mainstreaming, Managing Diversity und die Professionalisierung der Gender Expertinnen. In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudie. Bd. 20, 2002, Heft 3, S. 129 - 149 Wrangell, v., U.; Wurms, R.; Wichmann, M.;Bittner, U.; Lemke, L.; Lück, R. (1998a): Einleitung. In: Wrangell v., U.; Wurms, R.; Wichmann, M.; Bittner, U.; Lemke, L.; Lück, R. (Hg.) (1998): Frauenbeauftragte. Zu Ethos, Theorie und Praxis eines jungen Berufes. Königstein/Taunus: Ulrike Helmer Verlag, S. 9 - 23 Wrangell v., U.; Wurms, R.; Wichmann, M.; Bittner, U.; Lemke, L.; Lück, R., (Hg.) (1998): Frauenbeauftragte. Zu Ethos, Theorie und Praxis eines jungen Berufes. Königstein: Ulrike Helmer Verlag Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (2000): Gleichstellung im Beruf. Weiterbildendes Studium mit qualifizierendem Abschluss. Universität Mainz. Projekt Gleichstellung im Beruf.

Zur Person Anna Nigges-Gellrich, M.A., Studium der Sozialen Verhaltenswissenschaft und der Erziehungswissenschaft an der FernUniversität in Hagen.

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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung [1-L] Balke, Ellen: Tidying up loose ends: theoretical and practical issues related to women's participation in technological design, in: Harald Rohracher (Ed.): User involvement in innovation processes : strategies and limitations from a socio-technical perspective, München: Profil-Verl., 2005, S. 147173, ISBN: 3-89019-579-2 (Standort: TUB Berlin(83)-MS4850/41) INHALT: "Although technology assessment gained the attention of feminists as long ago as 1981 (Bush 1981) and participatory design of technology has often been linked to feminist ideologies (Greenbaum & Kyng 1991), for several years, two aspects of end user involvement in technology design have often eluded critical scrutiny. These are (1) what we mean by participation, and (2) how gender is accounted for in participatory design projects. In this chapter, the author explores the meaning of participation and consider how the activities of participation become part of what Ormrod (1994, 43) calls the 'circuit of gender-technology relations'." (author's abstract)

[2-L] Dow Magnus, Kathlee: Beiträge zu einem feministischen Freiheitsbegriff, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 227-234, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3) INHALT: Der Beitrag untersucht die Möglichkeiten, einen feministischen Begriff von Freiheit zu entwickeln. Die feministische Kritik an klassischen Freiheitskonzepten hat auf die Unzulänglichkeiten eines Freiheitsbegriffs aufmerksam gemacht, der von einem immer schon autonomen Individuum ausgeht. Das Gewordensein von Individuen, ihr irreduzibles Eingelassensein in soziale Beziehungen und die gesellschaftliche Bedingtheit sozialen Handelns haben diese Freiheitskonzepte weitgehend ausgeblendet und damit die Grenzen und Ermöglichungsbedingungen von Handlungsfreiheit aus dem Blick verloren. Es wird diskutiert, ob und wie diese Einsichten über eine Kritik hinausgehend auch für eine feministische Konzeption von Freiheit fruchtbar gemacht werden könnten. Sodann wird ein Weg zu einem interaktiven Freiheitsbegriff vorgezeichnet, der das Selbstgleichermaßen als relational und sozial situiert denkt, wie auch als selbstgewiss und selbstbestimmt. Bei allen Schwierigkeiten, diese beiden Aspekte systematisch zusammen zu denken, ist es wichtig, den Weg zu einem feministischen Freiheitsbegriff weiter zu beschreiten, um nicht durch die bloße Infragestellung von Handlungsfreiheit letztlich patriarchale Ausschlussmechanismen zu wiederholen, gegen die die feministischen Bewegungen des letzten Jahrhunderts so hart gekämpft haben. (ICH2)

[3-L] Ebeling, Smilla; Schmitz, Sigrid (Hrsg.): Geschlechterforschung und Naturwissenschaften: Einführung in ein komplexes Wechselspiel, (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, Bd. 14), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 385 S., ISBN: 3-531-14912-1 (Standort: UB Trier(385)-sn48021)

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INHALT: "Dieses Buch schließt eine Lücke zwischen der Geschlechterforschung und den Naturwissenschaften. Es bietet eine systematische Einführung für Studierende der Naturwissenschaften, die sich in die Geschlechterforschung einarbeiten wollen, und für Studierende der Gesellschafts- und Kulturwissenschaften, welche die Geschlechterforschung der Naturwissenschaften kennen lernen wollen. Es richtet sich an eine interdisziplinäre Leserinnenschaft und kann als Lehrmaterial für die Gender Studies genutzt werden. Der erste Teil liefert in anschaulichen Beispielen einen Einstieg in geschlechterperspektivische Analysen der Biologie, Chemie, Mathematik und Physik. Im zweiten Teil werden zentrale Theorien und Begrifflichkeiten der Geschlechterforschung erläutert, die für die Analysen der naturwissenschaftlichen Disziplinen benötigt werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Schmitz, Smilla Ebeling: Geschlechterforschung und Naturwissenschaften. Eine notwendige Verbindung (732); Sigrid Schmitz: Geschlechtergrenzen. Geschlechtsentwicklung, Intersex und Transsex im Spannungsfeld zwischen biologischer Determination und kultureller Konstruktion (33-56); Smilla Ebeling: Alles so schön bunt. Geschlecht, Sexualität und Reproduktion im Tierreich (57-74); Smilla Ebeling: Amazonen, Jungfernzeugung, Pseudomännchen und ein feministisches Paradies. Metaphern in evolutionsbiologischen Fortpflanzungstheorien (75-94); Kristina Hackmann: Professorinnen in der Mathematik. Karrierewege und disziplinäre Verortungen (95-116); Ines Weller: Geschlechterforschung in der Chemie. Spurensuche in der Welt der Stoffe (117-137); Kathrin Buchholz: Genderrelevanz und Genderaspekte von Chemikalienpolitik (139-160); Helene Götschel: Die Welt der Elementarteilchen. Geschlechterforschung in der Physik (161-187); Sigrid Schmitz: Jägerinnen und Sammler. Evolutionsgeschichten zur Menschwerdung (189-210); Sigrid Schmitz: Frauen und Männergehirne. Mythos oder Wirklichkeit? (211-234); Smilla Ebeling: Wenn ich meine Hormone nehme, werde ich zum Tier. Zur Geschichte der 'Geschlechtshormone' (235-246); Robin Bauer: Grundlagen der Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung (247-280); Smilla Ebeling: De/Konstruktion von Geschlecht und Sexualität (281-296); Smilla Ebeling, Jennifer Jäckel, Ruth Meßmer, Katrin Nicoleyczik, Sigrid Schmitz: Methodenauswahl der geschlechterperspektivischen Naturwissenschaftsanalyse (297-330); Sigrid Schmitz: Entweder - Oder? Zum Umgang mit binären Kategorien (331-346); Smilla Ebeling, Sigrid Schmitz, Robin Bauer: Tierisch menschlich. Ein un/geliebter Dualismus und seine Wirkungen (347-362); Sigrid Schmitz, Christian Schmieder: Popularisierungen. Zwischen Naturwissenschaften, Medien und Gesellschaft (363-378).

[4-F] Flick, Sabine (Bearbeitung): Who Cares? Alltägliche Vermittlungspraxen von Arbeit und Leben in entgrenzten Bedingungen INHALT: Das Promotionsvorhaben greift die soziologische Diskussion um eine "Entgrenzung von Arbeit und Leben" aus der Perspektive von Care auf. Die zentrale Frage der Dissertation ist, welche psychosozialen und handlungspraktischen Verarbeitungspotentiale und Erfahrungen Menschen angesichts einer solchen Entgrenzung von Arbeit und Leben entwickeln und erleben. Die forschungsleitende Hypothese dabei ist, dass "Leben" die Sorge um Sich und die Fürsorge für andere bedeutet und nicht, wie in den industriesoziologischen Debatten um die Entgrenzung unterstellt, eine arbeitsfreie Sphäre darstellt. Es gilt also zu untersuchen, ob sich angesichts des strukturellen Wandels von Arbeit eine strukturelle Neubewertung von Fürsorgeverhältnissen anschließt und wie dies mit womöglich neuen Geschlechterarrangements verknüpft ist.

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METHODE: Der Frage soll im Rahmen einer explorativen empirischen Studie nachgegangen werden. Zentral werden dabei einerseits die arbeitssoziologischen Zugänge zur "Subjektivierung von Arbeit" und die These des so genannten "Arbeitskraftunternehmers" als Prototypen der Entgrenzung sein, sowie die Beiträge der Frauen- und Geschlechterforschung, die "Fürsorge" als strukturelles menschliches Bedürfnis konzipieren und dabei über die bisherigen heteronormativen Konzepte von Fürsorgepraxen und Intimität hinausweisen. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel) KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)

[5-L] Forster, Edgar: Männliche Resouveränisierungen, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 24/2006, H. 2, S. 193-207 (Standort: USB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Während sich an der Oberfläche eine Vervielfältigung von Bedeutungen zeigt, wird unterhalb, auf der Ebene dessen, was wir 'Grammatik' genannt haben, die Natur des Mannes re(produziert): Unterhalb des flotten Spiels mit hybriden Identitäten erleben wir 'Die Wiedergeburt des Mannes - wie ein Phönix aus der Asche'. Wenn Edgar Forster in seinem Beitrag Aspekte männlicher Resouveränisierungen in den Vordergrund rückt, so wird damit auf diese strukturelle Ebene verwiesen. Forster zeigt, dass die Rede von der Krise des Mannes zwar auf der Ebene konkreter Themen und Debatten tatsächlich als Prozess der Auflösung von Bedeutungen durch ihre Vervielfältigung gelesen werden kann. Sie kann die gesellschaftliche Stellung von Männern in Frage stellen, vor allem aber bei Männern selbst die subjektive Erfahrung der Krisenhaftigkeit ihrer Identität hervorrufen, zumal dann, wenn diese Erfahrung medial gespiegelt, artikuliert und mit scheinbar zwingenden Argumenten versehen wird. Aber zugleich kann die Rede von der männlichen Krise eben diese Männlichkeit stabilisieren." (Textauszug)

[6-L] Funder, Maria: Gender: (K)ein Thema der Wirtschaftssoziologie?!, in: Torsten Niechoj, Marco Tullney (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse in der Ökonomie, Marburg: Metropolis-Verl., 2006, S. 35-71, ISBN: 3-89518-543-4 INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Ausblendung der Geschlechterverhältnisse in der Wirtschaftssoziologie. Dabei geht es vor allem um die Frage der Persistenz der geschlechtlichen Arbeitsteilung im Privathaushalt, d.h. um die Frage des Leitbildes von Familienernährer einerseits und der Hausfrau und Mutter andererseits. Zunächst wird am Beispiel der Haushaltsökonomie die Verengung gängiger Betrachtungen durch die Vernachlässigung der Geschlechterperspektive oder durch eine Beschränkung auf ökonomische Rationalitätsannahmen beschrieben und diese einer institutionalistischen Sichtweise entgegengestellt. Die Autorin plädiert für eine Theorieentwicklung, die sowohl die Akteursperspektive als auch die strukturierende Rolle von Konventionen und Institutionen einschließt, denn nach wie vor stellt die Ge-

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schlechterklassifikation ein im sozialen Handeln verankertes soziales Konstrukt dar, das Erwartungsstrukturen festlegt. (ICH)

[7-L] Geller, Alex: Diskurs von Gewicht?: erste Schritte zu einer systematischen Kritik an Judith Butler, (Papy Rossa Hochschulschriften, 63), Köln: PapyRossa Verl.-Ges. 2005, 159 S., ISBN: 3-89438-330-5 INHALT: Die in Berkeley Rhetorik, Komparatistik und Gender Studies lehrende Autorin hat in Deutschland mit ihren dekonstruktivistischen Analysen von Fragen der Subjektbildung und Geschlechterkonstitution, von Körperlichkeit und Diskurs große, gewiss auch kontroverse Aufmerksamkeit gefunden. Vor allem die politischen Implikationen einer radikalen Dekonstruktion des Subjekts sind umstritten. Wenn kohärente Identitätskonzeptionen aufzugeben sind, wie kann dann noch der Widerstand gegen diskursiv vermittelte Formen der Unterdrückung gedacht werden? Diese Problematik greift die Autorin auf und verfolgt vor dem Hintergrund der marxistischen Theorie eine ideologiekritische Auseinandersetzung mit den Arbeiten Butlers. Einsetzend mit ihrem Bezug auf Hegel und Foucault stellt Geller zunächst ihre feministische Theorie dar und diskutiert dann Konsistenzprobleme ihrer Politikkonzeption. 'Auf diese Weise' 'soll eine Kritik an Butlers philosophischen Thesen formuliert werden, die einen klaren Blick auf die Schwierigkeiten ermöglicht, welche in der Divergenz zwischen Butlers theoretischem Anspruch und der daraus abzuleitenden Praxis begründet liegen' (11). (ZPol, NOMOS)

[8-F] Gilbert, Anne-Françoise (Leitung): Technische Fachkulturen und Geschlecht: eine vergleichende Untersuchung der Deutungsmuster in zwei Ingenieurfächern INHALT: Im Zentrum des Forschungsprojektes steht die Frage nach dem Zusammenhang von Geschlecht und Fachkultur in ausgewählten Ingenieurfächern am Beispiel einer Techn. Hochschule in der Schweiz. Das Gleichziehen der Frauen im Bereich der tertiären Bildung seit den 1970er Jahren geht mit der Persistenz einer Segregation von Studien- und Berufsbereichen nach Geschlecht einher. Nach wie vor ausgesprochen männlich dominiert sind insb. das Feld der techn. Wissenschaften sowie die Physik. Die Frage nach den Ursachen der anhaltenden Untervetretung von Frauen in diesen Fächern stellt sich für die Bildungs- und Gleichstellungspolitik immer dringender. Das Projekt knüpft an die Ergebnisse einer Studie zu Orientierungen und Erfahrungen von StudienanfängerInnen in technisch-naturwissenschaftlichen Fächern an, welches die Leiterin an der ETH Lausanne durchgeführt hat, und nimmt gleichzeitig einen Perspektivenwechsel vor: Ausgehend von der Hypothese, dass wesentliche Faktoren der Reproduktion einer nach Geschlecht segregierten Studien- und Berufswahl in den Institutionen selber liegen, werden die techn. Fächer und ihre Fachkulturen selber ins Zentrum der Untersuchung gerückt. Mit dem Konzept der Fachkultur werden Wissens- und Kommunikationskulturen bezeichnet, deren wesentl. Merkmale implizit bleiben, die für die Sozialisation in ein Fach jedoch hoch relevant sind. Vor dem Hintergrund der De-Institutionalisierung der Geschlechterdifferenz stellt sich die Frage, ob die in den traditionellen techn. Fächern institutionalisierten Deutungsmuster, habitualisierten Verhaltensweisen und informellen Arbeitsund Kommunikationsformen indirekt zur Reproduktion geschlechtsspezifischer Ausgrenzungen beitragen. Damit wird ein wissenssoziologischer Zugang gewählt, wobei die Perspektive

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der Wissenschafts- und Technikforschung mit Fragestellungen der Geschlechterforschung verbunden werden. Im Zentrum stehen folgende Fragen: 1. Inwiefern hängen die in den technischen Fächern historisch herausgebildeten Deutungsmuster mit den spezifischen Charakteristiken einer historisch konstruierten hegemonialen Männlichkeit zusammen; 2. inwieweit wirken vor dem Hintergrund einer De-Institutionalisierung der Geschlechterdifferenz tradierte Deutungen des eigenen Faches bis heute in institutionalisierter, habitualisierter und informeller Form weiter; 3. und inwieweit geraten tradierte Deutungen in der heutigen Umbruchsituation in den technischen Fächern unter Legitimationsdruck, werden in Frage gestellt oder konfigurieren sich neu. Anhand der technikhistor. Forschungsliteratur sollen zunächst die zum Zeitpunkt der Institutionalisierung der techn. Hochschulen relevanten sozialen, institutionellen und epistemischen Dimensionen herausgearbeitet werden. Im Rahmen von empirischen Fallstudien in zwei ausgewählten Ingenieurfächern sollen dann jene Elemente der Fachkulturen rekonstruiert werden, die für das Selbstverständnis eines Faches und die Praxis ihrer VertreterInnen heute bestimmend sind. Auf der Basis von narrativen Interviews werden die für die berufliche Identität von FachvertreterInnen unterschiedl. Generationen relevanten Deutungsmuster erhoben und rekonstruiert. Parallel dazu werden die fachspezifischen Interaktions- und Kommunikationsmuster mit teiln. Beobachtung in versch. Situationen des Hochschulalltags untersucht. Auf der Grundlage der Fallstudien lassen sich zum einen allfällige Tendenzen zu Wandel und Persistenz von Deutungsfiguren in den betreffenden Fächern herausarbeiten. Der Vergleich der Fächer erlaubt es zum anderen, Charakteristiken von Fachkulturen zu eruieren, die zu deren Schliessung oder Öffnung beitragen, und damit auch Ansatzpunkte für die Transformation techn. Fachkulturen zu bestimmen. Das Projekt liefert einen Beitrag zur Grundlagenforschung im Bereich der Gender Studies und soll ein vertieftes Verständnis der sozialen und kulturellen Mechanismen erlauben, die zur Persistenz von geschlechtsaggregierten Handlungsfeldern beitragen, bzw. zu deren Auflösung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Im Zentrum des Projektes stehen ethnographische Fallstudien in zwei technischen Disziplinen einer Schweizer Hochschule. In diesem Rahmen werden zum einen narrative Interviews mit FachvertreterInnen aller Statusgruppen durchgeführt, anderseits teilnehmende Beobachtung in relevanten Situationen des wissenschaftlichen Alltags. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2005-06 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: gefördert INSTITUTION: Universität Bern, Interdiesziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (Hallerstr. 12, 3012 Bern, Schweiz)

[9-L] Hacker, Hanna: Sex - Gender - Development: eine Einführung in Diskurse zu "Geschlecht" und "Entwicklung", in: Franz Kolland, August Gächter (Hrsg.): Einführung in die Entwicklungssoziologie : Themen, Methoden, Analysen, Wien: Mandelbaum Verl., 2005, S. 191-213, ISBN: 3-85476-138-4 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-sozy510k84) INHALT: Die Ausführungen der Verfasserin liegen im Schnittfeld von feministischen Theorieansätzen und Theoremen des Postdevelopment. Behandelt werden drei soziale Felder: der Raum des feministischen politischen Aktivismus, der Raum der akademisch orientierten Theoriebildung zu Sex/Gender und der Raum der entwicklungspolitischen Institutionen und ihres Umgangs mit Ungleichheitsverhältnissen zwischen den Geschlechtern. Zudem werden zwei Dis-

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kurse im Schnittfeld dieser Räume vorgestellt: die Diskurse zu Heteronormativität und Entwicklungsarbeit am britischen Institute of Development Studies (IDS) und das Frauennetzwerk Development Alternatives with Women for a New Era (DAWN). (ICE2)

[10-L] Hartmann, Jutta: Dynamisiertes Geschlecht: diskurstheoretische Perspektiven zur Subjektkonstitution entlang der Grenzen von Geschlecht, Sexualität und Generation, in: Helga Bilden, Bettina Dausien (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 239-255, ISBN: 3-86649-001-1 INHALT: Ausgehend von einer Verknüpfung von Sprache, Wissen, gesellschaftlicher Macht und individuellem Bewusstsein bieten diskurstheoretische Perspektiven im Rahmen poststrukturalistischen Denkens einen Zugang zu geschlechtlicher Subjektivität, der diese als materialisierte Effekte diskursiver Strukturen zu begreifen vermag. An diese Perspektiven anknüpfend, leisten die Ausführungen einen Beitrag zur sozialisationstheoretischen Erörterung von Geschlecht insbesondere auf erkenntnistheoretischer Ebene, der der Komplexität geschlechtlicher Subjektkonstituierung insofern gerecht zu werden versucht, als er (1) den Raum eines möglichen geschlechtlichen 'Mehr' oder 'Dazwischen' beleuchtet, (2) macht- und subjekttheoretische Überlegungen verbindet und (3) den erkenntnisleitenden Blick entlang dreier Differenzlinien auf deren Ineinandergreifen und wechselseitige Bedingtheit dezentriert. Die Überlegungen beziehen sich auf Geschlecht, Sexualität und Generation, die als soziokulturelle Ordnungskategorien mit identitätsstiftender und gesellschaftsstrukturierender Funktion verstanden wird. Diskursiv und interaktiv vermittelt, sortieren diese Kategorien das menschliche Handeln und Denken. Mit ihren Grenzlinien stellen sie grundlegende Strukturen zur Organisation moderner Gesellschaften dar. Im Folgenden werden drei relativ verdichtete Thesen zu einem dynamisierten Verständnis von Geschlecht präsentiert und im Anschluss daran nacheinander erläutert und diskutiert. Dabei wird zunächst das Verfahren der Dekonstruktion vorgestellt und in seiner sozialisationstheoretischen Relevanz anhand konkreter Alltagsbeispiele illustriert. Der nächste Schritt fokussiert auf die Vorteile einer diskurstheoretischen Fassung von Subjektivität. Ferner wird Dezentrierung als Möglichkeit vorgestellt, verschiedene soziale Ungleichheitsdimensionen als sich wechselseitig konstitutiv überschneidende in den Blick zu nehmen. Zum Abschluss des Artikels werden die Gedankengänge der Autorin im Begriff der vielfältigen Lebensweisen zusammengeführt. (ICG2)

[11-L] Haschemi Yekani, Elahe; Michaelis, Beatrice (Hrsg.): Quer durch die Geisteswissenschaften: Perspektiven der Queer Theory, Berlin: Querverl. 2005, 312 S., ISBN: 3-89656-118-9 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.11441) INHALT: "Queer Theory ist heute weder aus dem öffentlichen noch aus dem universitären Diskurs wegzudenken. Mit Beiträgen von u.a. Judith Halberstam und Alan Sinfield erscheint mit Quer durch die Geisteswissenschaften nun ein Werk, das über den aktuellen Stand der Diskussionen informiert und dabei international etablierte Stimmen aus den Literatur-, Kultur-, Film- und Sozialwissenschaften vereint." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Elahe Haschemi Yekani und Beatrice Michaelis: Vorwort (7-16); Judith Halberstam: Queer Studies Now (17-30); Michaela Wünsch: Die Politik queerer Räume (31-39); Karen Tongson: Metronormativity and Gay Globalization (40-52); Steffen Kitty Herrmann: Queer(e) Gestalten.

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Praktiken der Derealisierung von Geschlecht (53-72); Robin Bauer: When Gender Becomes Safe, Sane and Consensual: Gender Plays as Queer BDSM Practice (73-86); Alan Sinfield: Cultural Authority and Subcultural Critique (87-98); Stefanie von Schnurbein: Queer Theory Gone Astray Shamanism and the Search for a Queer Religion (99-114); Katharina Pewny: In One Breath. Performance Theory as Queer/Feminist Violence Critique (115-131); Annette Schlichter: Re-Thinking Sex: Feminismus, queere Theorie und die Kritik normativer Sexualpolitiken (132-156), Stephen Whittle: Sustaining Values - Feminist Investments in the Trangsgender Body (157-167); Robert F: Reid-Pharr: Sweet Black Bad Ass, or Who ist this Queer Black in Queer Black Studies? (168-190); Juliane Strohschein: Queer in Fallstricken weißer Dominanz und aktiver Ignoranz (191-202); Nanna Heidenreich: 'Der Kampf der Subkulturen' - Homophobie vs. Rassismus? (203-215); Jinthana Haritaworn: Queerer als wir? Rassismus, Transphobie. Queer Theory (216-237); Anne Koch-Rein: Intersexuality - In the 'I' of the norm? Queer Field Notes from Eugenides' Middlesex (238-252); Carsten Junker: The new Metaphors of AIDS: Eroticizing the Virus (253-266); Katie Sutton: Female Masculinities and Conflicting Lesbian Identities in Anna Elisabeth Weirauch's Der Skorpion (267-281); Svenja Derichs: The Old Man in Dax's Body. Queer Readings of Star Trek (282-295); Sven Glawion: Schwul werden, queer sein. Oder 'anders herum'? Eine Leseart zu Henningstadt von Marcus Brühl (296-306).

[12-L] Haug, Frigga: Geschlechterverhältnisse - marxistische Theorien und feministische Debatten, in: Torsten Niechoj, Marco Tullney (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse in der Ökonomie, Marburg: MetropolisVerl., 2006, S. 73-119, ISBN: 3-89518-543-4 INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Rolle der Geschlechterverhältnisse bei Marx und Engels. Dabei geht es insbesondere um die Ausblendung weiblichen Handelns und die nicht durchgängige Rezeption der Geschlechterverhältnisse als gesellschaftliche Verhältnisse. An Beispielen von Antonio Gramsci und der marxistischen Ethnologie werden Weiterentwicklungen der von Marx und Engels nicht konsequent zu Ende geführten Ansätze diskutiert. Ziel ist, die Einforderung der als Produktionsverhältnisse zu begreifenden Geschlechterverhältnisse als solche auch wahrzunehmen und nicht als nur Frauen betreffende Themen zu behandeln. Zusätzlich werden feministische Debatten über Geschlechterverhältnisse als Produktionsverhältnisse vorgestellt und abschließend die Herausbildung und Modernisierung eines feministischen Marxismus im 20. Jahrhundert diskutiert. (ICH)

[13-L] Haug, Frigga: Links und feministisch?: feministische Kapitalismuskritik ; Probleme und Perspektiven, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 26/2006, H. 50, S. 87-98 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: "Auf dem Bauplatz der Neuerfindung linker Politik liegen einige halbvergessene Teile aus den langwährenden Kämpfen von Frauen. Sie sind widersprüchlich, einige scheinen marginal, andere als Teile des neoliberalen Projekts. Man kann schlecht einfach zurück an die Absender gehen. Denn die Frauenbewegung, aus deren Aufbruch die Teile stammen, gibt es so nicht mehr. Zudem war sie keineswegs einheitlich. So ist sie weder einfach zu beerben von einer Neuen Linken, noch wäre dies ohne Schaden zu empfehlen. Der Feminismus des ver-

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gangenen Jahrhunderts hatte wie alle sozialen Bewegungen sozialistische, radikalfeministische, bürgerliche, ja rechts-konservative Komponenten. Nicht einmal die Empörung, nicht angemessen an Gesellschaft beteiligt zu sein, war von allen getragen. Viele separierten sich, wollten nichts mit Staat, aber auch nicht mit gemischtgeschlechtlichen Gruppen, schon gar nicht mit Organisationen zu tun haben. Für die Frage, wie ein linkes Projekt unter Einschluss eines 'feministischen Erbes' aussehen könnte, gilt es, Geschichte zu studieren. Ich stelle im Folgenden zunächst einen kurzen Abriss der Kämpfe zwischen linken Organisationen und der aufkommenden Frauenbewegung der 1970er Jahre vor, um aus ihnen zu lernen. Als zentrale Frage bleibt, wie wir eigentlich Frauenunterdrückung begreifen, um von daher Alternativen zu entwickeln, die die schnell sich ändernden gesellschaftlichen Anforderungen aufnehmen können und Politik beweglich halten." (Textauszug)

[14-L] Haug, Frigga: Geschlechterverhältnisse begreifen: internationale Diskussion, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 29/2006, H. 68, S. 25-37 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; USB Köln(38)XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Vorschlag, die Geschichte der feministischen Kämpfe der 1968er Frauenbewegung zu studieren, um aus ihnen zu lernen (den auch Nancy Fraser 2005 in der taz machte), ist zu beherzigen. Wenn man in der Bewegung von Anfang an dabei war, erkennt man sie aus der langen Entfernung von fast vier Jahrzehnten als eine beständige Suche nach den Gründen von Frauenunterdrückung mit immer neuen Antworten, entsprechend neuen Aufbrüchen. Man sieht Irrtümer, vor allem aber zu kurz Gedachtes und neue Gehversuche. Diese Frauenbewegung, die sich, zunächst in den USA, dann fast überall in der Welt (nicht in den damals staatssozialistischen Ländern) wie ein Lauffeuer verbreitete, hielt etwa fünfzehn Jahre an, länger als die anderen zeitgleichen 'neuen sozialen Bewegungen', bis sie schließlich versickerte, immerhin eine aufmerksamere Frauenöffentlichkeit hinterlassend. Die meisten Fragen, die sie aufwarf, sind theoretisch noch nicht wirklich beantwortet, praktisch keineswegs gelöst. Was sich in jedem Fall geändert hat, ist die Unbedingtheit des Frauenaufbruchs, ebenso die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen er begann. Die Verfasserin möchte im Folgenden diese Suche nach Frauenbefreiung knapp nachzeichnen, um ebenso kurz einen eigenen Vorschlag zu skizzieren, Geschlechterverhältnisse so zu begreifen, dass die ungleichen Phänomene, die Kämpfe und Diskussionen ebenso einbezogen werden können wie die gegenwärtigen ökonomischen, politischen und kulturellen Umbrüche. Für diesen Beitrag hat die Verfasserin eine internationale Diskussion zum Projekt, 'Geschlechterverhältnisse als Produktionsverhältnisse' zu fassen, initiiert, die abschließend thesenhaft aufgenommen werden soll." (Textauszug)

[15-L] Hearn, Jeff; Holmgren, Linn E.: Männliche Positionierungen zur Gleichstellung der Geschlechter und zum Feminismus: theoretische Bezüge und praktische 'Passings', in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 24/2006, H. 2, S. 224-241 (Standort: USB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ganz anders ist die Situation in nordeuropäischen Staaten wie Schweden, das den Feminismus als politische Kraft weitgehend akzeptiert hat, so dass heute von einem 'Staats-

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feminismus' die Rede ist. Hier sind Männer auf ganz andere Weise als im deutschsprachigen Raum herausgefordert, zur Gleichstellung der Geschlechter und zum Feminismus Position zu beziehen und als 'feministischer Mann' durchzugehen, gilt bei politisch engagierten Männer, wie der Beitrag von Jeff Hearn und Linn E. Holmgren zeigt, als positive Zuschreibung." (Textauszug)

[16-F] Hrzán, Daniela, M.A. (Bearbeitung); Braun, Christina von, Prof.Dr.; Dietze, Gabriele, Prof.Dr. (Betreuung): US-amerikanische Diskurse über Female Genital Cutting (FGC) seit den 1990er Jahren INHALT: Ausgehend von den Kritiken afrikanischer Akademikerinnen und Aktivistinnen untersucht die Arbeit, inwieweit neuere Texte zu Female Genital Cutting (FGC) diese Kritiken verarbeitet haben und was die immer noch intensive Beschäftigung des 'Westens' mit derartigen "barbarischen Praktiken" über eigene Normen und Wertvorstellungen, bspw. Körpernormen und Vorstellungen von Autonomie und Handlungsfähigkeit, auszusagen vermag. Die Dissertation kombiniert Forschungsergebnisse der Critical Whiteness Studies mit postkolonialen Theorien und greift auf kritische kulturanthropologische Ansätze zu Fragen der Repräsentation sowie Selbstreflexion und der eigenen Positionierung im Forschungsprozess zurück. ZEITRAUM: seit den 1990er Jahren GEOGRAPHISCHER RAUM: USA METHODE: Die Dissertation ist diskursanalytisch angelegt und kombiniert Forschungsergebnisse der Critical Whiteness Studies mit postkolonialen Theorien und greift auf kritische kulturanthropologische Ansätze zurück. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hrzan, Daniela: (Re)Discovering FGC: anthropology, whiteness, feminism. in: Tißberger, Martina; Dietze, Gabriele; Hrzan, Daniela; Husmann-Kastein, Jana (Hrsg.): Weiß - Weißsein - whiteness: kritische Studien zu Gender und Rassismus. Frankfurt am Main: P. Lang 2006, S. 113-142.+++Hrzan, Daniela; Asefaw, Fana: Female Genital Cutting: eine Einführung. in: Female Genital Cutting: die Schwierigkeit, sich zu positionieren. HU Gender Bulletin Texte, Nr. 28. Berlin: Humboldt-Univ., Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien 2005, S. 8-21.+++Hrzan, Daniela: Sind alternative "Erzählungen" über Female Genital Cutting (FGC) möglich? Erste Schritte auf dem Weg zu kritischen Weißen Perspektiven. in: Female Genital Cutting: die Schwierigkeit, sich zu positionieren. HU Gender Bulletin Texte, Nr. 28. Berlin: Humboldt-Univ., Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien 2005, S. 57-64.+++Hrzan, Daniela: TOSTAN: eine Herausforderung für die Entwicklungstheorie? Weibliche Genitalverstümmelung im Kontext von Gender, Kultur und postkolonialer Kritik. in: Ruf, Michael; Boekle, Bettina (Hrsg.): Eine Frage des Geschlechts: ein Gender-Reader. Wiesbaden: VS Verl. für. Sozialwiss. 2004, S. 167-178. ISBN 3-53114271-2. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2006-04 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Graduiertenkolleg "Geschlecht als Wissenskategorie" (Sophienstr. 22a, 10178 Berlin); Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Kultur- und Kunstwissenschaften Kulturwissenschaftliches Seminar (Unter den Linden 6, 10099 Berlin); Humboldt-Universität Berlin, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (Sophienstr. 22A, 10178 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

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[17-L] Hummel, Diana: Demographisierung gesellschaftlicher Probleme?: der Bevölkerungsdiskurs aus feministischer Sicht, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 2751, ISBN: 3-593-38194-X INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel greift aus einer ideologiekritischen Perspektive die vor allem in internationalen Kontexten formulierten, feministischen Kritiken am Bevölkerungsdiskurs auf und hebt hervor, dass das Bevölkerungsproblem nur mit Blick auf Macht- und Herrschaftsstrukturen und insbesondere auf Geschlechterverhältnisse und Geschlechterpolitiken sinnvoll analysiert werden kann. Zu Beginn werden die wichtigsten Merkmale der globalen Bevölkerungsentwicklung und damit verbundener Problembeschreibungen skizziert. So verdeutlichen die wachsende Heterogenität und Ungleichzeitigkeiten die Komplexität des Bevölkerungsproblems. Anschließend wird der Debattenstand des feministischen Diskurses zur Bevölkerungsthematik dargestellt. Dabei konzentriert sich die Autorin vordergründig auf die feministische Diskussion der internationalen Bevölkerungspolitik. Mit starken Gründen wird hier die Legitimität und Wirksamkeit bevölkerungspolitischer Praktiken kritisiert. Gegen diese Steuerungsversuche setzt die feministische Diskussion alternative Konzepte wie reproduktive Rechte und Selbstbestimmung, welche die Bedeutung der Fortpflanzung als individuelles und zugleich gesellschaftliches Phänomen betonen. Ferner befassen sich die Ausführungen mit der Diskussion um die Determinanten der Geburtenentwicklung - in Entwicklungsländern mit Bezug auf das Konzept des sozio-ökonomischen Status von Frauen, für die westlichen Industrieländer am Beispiel der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Unterschied zu demographischen Erklärungsmodellen für das generative Verhalten fokussieren feministische Ansätze auf die Analyse und Kritik der Geschlechterverhältnisse - nicht auf die Bevölkerungsdynamik - und thematisieren die sozialen, kulturellen, ökonomischen und politischen Bedingungen der Bevölkerungsdynamik (wie den Zugang zu Ressourcen, geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, Haushaltsorganisation und Kinderbetreuung, Gesundheits- und Bildungssysteme). (ICG2)

[18-L] Kahlert, Heike: Der demographische Wandel im Blick der Frauen- und Geschlechterforschung, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 295-309, ISBN: 3-59338194-X INHALT: Der Beitrag betrachtet die Auseinandersetzung der Frauen- und Geschlechterforschung mit dem Phänomen des demographischen Wandels. Die Frauenemanzipation und der damit einhergehende Wandel in den Geschlechterverhältnissen stehen augenscheinlich in engem Zusammenhang mit dem demographischen Wandel. Die Frauen- und Geschlechterforschung tut sich bisher jedoch vergleichsweise schwer damit, diesen Zusammenhang zu begreifen und sich in die laufenden Debatten zu dieser Thematik einzumischen. Dies ist erstaunlich, geht es bei der Auseinandersetzung mit dem demographischen Wandel doch um Grundfragen der feministischen Gesellschaftskritik und -analyse, wie im ersten Schritt der Streifzug durch den politischen, medialen und sozialwissenschaftlichen Diskurs zu diesem Thema zeigt. Im zweiten Schritt wird dieser 'blinde Fleck' des Untersuchungsgegenstandes 'Geburtenrückgang' in der Frauen- und Geschlechterforschung selbst kritisch reflektiert. Schließlich werden im drit-

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ten Schritt Forschungsdesiderate der Frauen- und Geschlechterforschung zum demographischen Wandel umrissen. (ICG2)

[19-L] Knapp, Gudrun-Axeli: Vom Rand zum mainstream und zurück?: Zerreißproben und Perspektiven in der Frauenund Geschlechterforschung, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 193-207, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)AR160J2F3) INHALT: Vor dem Hintergrund, dass sich die Frauen- und Geschlechterforschung in Deutschland angesichts von Stellenkürzungen und Hochschulreform mit besonderen Anforderungen konfrontiert sieht, diagnostiziert der Beitrag zwei systematische Spannungsverhältnisse, von denen das erste die Widersprüche im Verhältnis von institutionenpolitischer und inhaltlicher Entwicklung betrifft. Im Zuge von Hochschulreform und Bolognaprozess, die auf einen stärkeren Anwendungsbezug von Forschung und Lehre zielen, kann die Frauen- und Geschlechterforschung schon aus Selbsterhaltungsgründen nicht darauf verzichten, das institutionelle Terrain zu nutzen, das durch Anwendungsfelder wie Gender Mainstreaming eröffnet wird. Sie macht sich allerdings inhaltlich unglaubwürdig und uninteressant, wenn sie ihren gesellschaftsanalytischen und -kritischen Anspruch aufgibt, der angesichts der neoliberalen Imperative an die Wissenschaft gleichermaßen erschwert und besonders dringlich wird. Das kritische und selbstreflexive Potential der Frauen- undGeschlechterforschung kommt auch im zweiten Spannungsverhältnis zum Ausdruck: Die Autorin begreift die inner-feministischen Kontroversen um Differenzen, Ungleichheiten und Herrschaftsverhältnisse auch zwischen Frauen als Ausdruck der "aporetischen Grundstruktur" feministischer Wissensproduktion, die mit der Politisierung geschlechtlicher Ungleichheit zeitweise von anderen Ungleichheitslagen absieht, von denen aber analytisch und empirisch nicht abgesehen werden kann. In dieserAporie liegen jedoch nicht nur die Schwierigkeiten, sondern die genuin produktiven Potentiale einer feministischen Theorie und Diskurskultur. (ICH2)

[20-L] Knapp, Gudrun-Axeli: Traveling theories:: Anmerkungen zur neueren Diskussion über "Race, Class, Gender" in den USA und im deutschsprachigen Raum, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1728-1738, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Der Beitrag untersucht den Zusammenhang von Kontextbedingungen und wissenschaftlichen Problematisierungen am Beispiel der begrifflichen Triade von 'Race/ Ethnitity, Class und Gender', die seit geraumer Zeit die englischsprachige Diskussionum Differenz und Ungleichheit unter Frauen bestimmt. Der erste Teil des Statements widmet sich einer wissenssoziologisch orientierten Rekonstruktion dieser Debatteum 'intersectionality'. Er skizziert das Aufkommen dieser Triade in den USA im Kontext des schwarzen Feminismus in den USA mit ihrem Echo im postkolonialen und Third World-Feminism und vergleicht die Entwicklung der us-amerikanischen Diskussionzu den 'Achsen der Differenz' mit der spezifisch anders akzentuierten Rezeption und den theoretischen Wirkungen dieser Triade im deutsch-

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sprachigen Feminismus. Der zweite Teil des Statements verfolgt die eher systematisch gerichtete Frage nachdem epistemischen Potential dieser begrifflichen Ausgangssetzung für die Weiterentwicklung der Ungleichheitstheorie. Zwar reflektiert die Triade von Race/ Ethnicity, Class und Gender mit ihrer Betonung von Hautfarbe und Herkunft zunächst das spezifische Profil von Ungleichheit in der us-amerikanischen Gesellschaft. Dennoch weist ihre Bedeutung über den Kontext ihrer Entstehung hinaus. Sie bezeichnet Verhältnisse, die auf ebenso unterschiedliche wie nachhaltige Weise die Ungleichheitsstruktur nahezu aller Gesellschaften prägen. In der Konstellierung dieser Begriffe, die im deutschen Sprachraum zumindest teilweise zunächst befremden mag, liegt eine theoretische Chance, gerade weil die Unterscheidungen, die der Fokus auf Race/ Ethnicity, Class und Gender anbietet, ein Stück weit quer stehen zu überkommenenwissenschaftlichen Aufmerksamkeitsverteilungen. Die epistemische Produktivität der Geschlechterperspektive, die ein Stück weit daher rührt, dass sie quer liegt zuden überkommenden theoretischen Problemanordnungen, ist inzwischen vielfältig belegt. Ähnliches gilt für die Triade von 'Race/ Ethnicity, Class und Gender'. Sie enthält ein Potential, das überkommene Arbeitsteilungen und Begriffsanordnungen aufsprengen und Ausblendungen kenntlich machen kann. Das verspricht Komplexitätsgewinn ein der Analyse von Gesellschaftsstruktur und sozialer Ungleichheit. Die Triade lädt dazu ein, die Interdependenzen zwischen Klassen- und Geschlechterverhältnissen und das Gewicht rassistisch-ethnisierender Formen von Exklusion und Inklusion in der Konstitutionsgeschichte der modernen Industriegesellschaften und in der Gegenwart theoretisch neu in den Blick zu nehmen und unproduktiv gewordene Frontstellungen zu überwinden." (Autorenreferat)

[21-L] Knapp, Gudrun-Axeli: Liebe, Widerstand und Erkenntnisproduktion im feministischen Diskurs, in: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella Hauch (Hrsg.): Liebe und Widerstand : Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen, Wien: Böhlau, 2005, S. 39-49, ISBN: 3-205-77374-8 (Standort: USB Köln(38)-32A8409) INHALT: Liebe, Widerstand und Erkenntnis haben als Gegenstände feministischer Betrachtung eine lange Tradition. Die Zusammenhänge zwischen diesen wurden im Zuge einer kritischen Rekonstruktion der Geschlechterstruktur und des Androzentrismus der modernen Wissensordnungen reflektiert. Der Beitrag beleuchtet Liebe und Widerstand jedoch nicht als Gegenstände der Wissenschaftsforschung und -kritik, sondern als Aspekte feministischer Erkenntnis. Dabei geht es der Autorin darum aufzuzeigen, dass es im öffentlichen Diskurs um theoretische Differenzierung und Positionsbestimmung auch immer um Beziehungsfragen geht. Am Beispiel der Täter/Opfer-Debatte, der Gleichheit/Differenz-Debatte und der postfeministischen Theorie konzentriert sich die Analyse auf die Rückvermittlung dieser Beziehungsfragen mit den gesellschaftlich-historischen Verhältnissen. (ICH)

[22-F] Kolbe, Angela (Bearbeitung): Konstituierung der bipolaren Geschlechterordnung durch Recht unter besonderer Berücksichtigung von Intersexualität INHALT: Die Dissertation wird sich mit der rechtlichen Konstituierung des Geschlechts und der Geschlechterordnung befassen. Schwerpunkt wird sein, wie die Rechtsordnung die Zuordnung zu einem der binären Geschlechter erzwingt. Im Focus der Fragestellung steht die recht-

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liche Behandlung von Menschen mit nicht heteronormativer Geschlechtsidentität. Angefangen bei der rechtlichen Situation Transsexueller, geht es hauptsächlich um die aktuelle rechtliche Situation Intersexueller. Des Weiteren sollen auch gesellschaftliche Mechanismen und "Normen" aufgezeigt werden, die den Zwang zur exklusiven Zweigeschlechtlichkeit mittragen. Hierbei ist es erforderlich auch die Hintergründe der bestehenden Geschlechterordnung zu betrachten und herauszuarbeiten, woher die (rechtliche) Einteilung in Männer und Frauen kommt. Es soll an der bestehenden Geschlechterordnung Kritik geübt, sowie Forderungen, Lösungsmöglichkeiten und eventuell konkrete Gesetzesvorschläge entwickelt werden. Ein weiteres Ziel ist, an der Herstellung einer Öffentlichkeit für die Belange intersexueller Menschen mitzuwirken. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel) KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)

[23-L] Krüger, Marlis: Nachhaltiger Feminismus?: Naturwissenschafts-Analyse in den USA, in: Forum Wissenschaft, Jg. 23/2006, Nr. 3, S. 48-51 INHALT: "Seit längerem streiten Feministinnen darüber, ob es eine Frauenbewegung überhaupt noch gibt. Bei anderen in westlichen (post-)modernen Gesellschaften ruft der Begriff Feminismus oft nur ein müdes Lächeln oder fast reflexartige Abwehr hervor. Marlis Krüger rekonstruiert an empirischem Material die Entwicklung feministischer Bewusstseinsformen in einer Elite-Hochburg westlicher Naturwissenschaften, ihre Gefährdetheit bzw. Nachhaltigkeit." (Autorenreferat)

[24-L] Kurz-Scherf, Ingrid; Dzewas, Imke; Lieb, Anja; Reusch, Marie (Hrsg.): Reader Feministische Politik und Wissenschaft: Positionen, Perspektiven, Anregungen aus Geschichte und Gegenwart, (Geschlecht zwischen Vergangenheit und Zukunft, Bd. 1), Königstein: Helmer 2006, 259 S., ISBN: 3-89741-188-1 INHALT: "Im Zentrum stehen Texte der alten und neuen Frauenbewegung, die für feministische (Politik)Wissenschaft traditionsbildend waren. Außerdem werden akademische Klassikerinnentexte dokumentiert, die bis heute von Relevanz sind, indem sie sich auf Schwerpunktthemen wie Differenz und Gleichheit, Gleichstellung und Gleichberechtigung, Macht, Herrschaft und Gewalt sowie auf die Dichotomie von Öffentlichkeit und Privatheit beziehen. Die Auswahl spannt einen Bogen von Vordenkerinnen der Frauenbewegung wie Olympe de Gouges oder Flora Tristan, über Anita Augspurg, Elisabeth Selbert, Simone de Beauvoir u.a. bis hin zu aktuellen politikwissenschaftlichen Beiträgen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: I. Frühe Frauenbewegungen: 'Die Freiheit ist unteilbar' (Louise Otto) mit Texten von Olympe de Gouges, Louise Otto, John Stuart Mill/ Harriet Taylor Mill/ Helen Taylor (27-36); 'Gleiches Recht für alle' (Minna Cauer) mit Texten von Hedwig Dohm, Anita Augspurg, Minna Cauer, Gertrud Bäumer, Helene Lange (37-45); 'Das Recht der Existenz' (Hedwig Dohm) mit Texten von Hedwig Dohm, Clara Zetkin, Lily Braun, Adelheid Popp (46-57); 'Ein Weg dem geflü-

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gelten Eros' (Alexandra Kollontai) mit Texten von Adelheid Popp, Camilla Jellinek, Helene Stöcker, Helene Lange, Alexandra Kollontai (58-71); 'Die Waffen nieder' (Bertha von Suttner) (72.76); 'Die Frauenbewegung ist zu groszlig für eine Partei!' (Elisabeth Mieszligner) mit Texten von Flora Tristan, Elisabeth Mieszligner, Lida G. Heymann (77-86). II. Autonome Frauenbewegung: 'Die Tyrannei des Mannes in unserer Gesellschaft' (Kate Millet) mit Texten von Simone de Beauvoir, Betty Friedan, Helke Sander, Kate Millet, Karin Schrader-Klebert (94-109); 'Männer und Frauen sind gleichberechtigt' (Elisabeth Selbert) mit Texten von Elisabeth Selbert, Ute Gerhard (110-116); 'Die Art der gesellschaftlichen Arbeitsteilung bestimmt die Stellung der Geschlechter' (Jutta Menschik) mit Texten von Jutta Menschik, Mariarosa Dalla Costa, Elisabeth Beck-Gernsheim, Christel Eckart (117-127); 'Der kleine Unterschied und seine groszligen Folgen' (Alice Schwarzer) mit Texten von Jill Hohnston, Alice Schwarzer, Helke Sander, Ursula Scheu (128-137); 'Wie männlich ist die Wissenschaft?' (Karin Hausen/ Helga Nowotny) mit Texten von Gisela Bock, Maria Mies, Carol HagemannWhite/ Ingrid Schmidt-Harzbach (138-147); 'Zur Gleichberechtigung der Frau gehören Frieden und Abrüstung' (Florence Herve/ Marianne Konze) mit Texten von Alice Schwarzer, Sibylle Plogstedt (148-153); 'Es hat seinen Grund, dass es eine Frauenbewegung gibt und keine Männerbewegung' (Susan Sonntag) mit Texten von Susan Sonntag, Rossana Rossande, Frigga Haug, Anja Meulenbelt (154-168). III. Feministsiche Politikwissenschaft: Politik unter Ausschluss von Frauen? mit Texten von Seyla Benhabib, Linda Nicholson, Carole Pateman, Iris Young, Anne Philipps, Eva Kreisky, Uta Ruppert, Beate Hocker (175-197); Politik auf Kosten der Frauen? mit Texten von Ute Gerhard, Ulrike C. Wasmuht, Susanne SchunterKleemann, Birgit Sauer, Claudia von Braunmühl, Brigitte Young (198-221); Feministische Alternativen und Perspektiven mit Texten von Judith Butler, Martha Nussbaum, Nancy Fraser, Silvia Kontos, Cornelia Klinger, Barbara Holland-Cunz (222-242); Lernziel Gender Kompetenz (Ingrid Kurz-Scherf) (243-247).

[25-L] Lemish, Dafna: Was bedeutet "Gender": internationale Kinder-TV-ProduzentInnen über ihre Sicht auf Gender, in: Televizion, Jg. 19/2006, Nr. 1, S. 10-15 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/19_2006_1/lemish.pdf) INHALT: Feministischen Theorien zufolge sind Gender-Differenzen anders als das biologische Geschlecht - sozial konstruiert und veränderbar. Wie könnte eine geschlechtergerechte Welt im Kinderprogramm aussehen? ProduzentInnen aus aller Welt wurden hierzu interviewt. Ihre Standpunkte werden mit der Entwicklung feministischen Denkens abgeglichen. Die vorherrschenden Medienbotschaften verbreiten weiterhin restriktive Ideologien der Weiblichkeit. Dabei standen für US-amerikanische und deutsche ProduzentInnen die übertriebene Fixierung auf das Körperbild und Essstörungen im Vordergrund. Der Diskurs, der sich aus den Interviews ergibt, reicht von einem präfeministischen Bewusstsein bis zu gängigen postfeministischen Vorstellungen. Diese Entwicklung wird über fünf Stadien nachgezeichnet: präfeministisches Bewusstsein, zahlenmäßige Gleichheit, Rollentausch, verschieden aber gleich, postfeministische Ansichten. Komplexität und Vielfalt sind die meistgenanten Kriterien für eine vorbildliche Darstellung von Gender im Qualitäts-Kinderfernsehen. Dieses kann "offenbar einen einzigartigen Raum bieten für einen alternativen Diskurs über tief verwurzelte GenderUngleichheiten und auch die Chance, eine mögliche andere Welt zu erkunden." (UN)

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[26-L] Lorey, Isabell: Fetisch Körper und Weißsein: eine Kritik am Primat der Kategorie Geschlecht, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 209-226, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3) INHALT: In der feministischen Kontroverse um Achsen der Differenz diskutiert der Beitrag die Position, dass feministische Wissenschaft sich von ihrem primären Bezug auf Geschlecht lösen müsse. Es wird kritisiert, dass Kategorien wie Klasse und Ethnizität innerhalb der deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung nur für die Analyse "Anderer", nicht aber für die Untersuchung des "Eigenen" fruchtbar gemacht worden sind. Diese Ausblendung zeigt sich besonders deutlich in der feministischen Theoretisierung des Körpers, die in weiten Teilen an der pauschalisierenden These eines abgewerteten, weiblichen Körpers festhält, ohne zu reflektieren, dass Körper auch "rassifiziert" oder "ethnisiert" sind. Mit dem Stichwort "der weiße Körper" spricht die Autorin von einer "Fetischfunktion" des weiblichen Körpers innerhalb des weißen, deutschsprachigen Feminismus. In Anlehnung an Freud begreift sie den Fetisch kritisch als Leugnung von Differenz zugunsten imaginierter Ganzheit. Diese Leugnung stellt zugleich eine Überlegenheitskonstruktion dar, da die Ganzheit auf der Normalitätsfolie des "Weißseins" imaginiert wird. "Rasse" oder Ethnizität tauchten in dieser Denkbewegung lediglich als sekundäre Ungleichheitskategorien in der Form des "Anderen" auf; das Resultat ist eine Hierarchisierung von Ungleichheitslagen und die Ausblendung der Rolle des "Eigenen". Abschließend plädiert die Autorin für eine systematische Auseinandersetzung mit "Weiß sein" - auch und gerade in der Beschäftigung mit dem Körper. (ICH2)

[27-L] Marx Ferree, Myra; McClurg Mueller, Carol: Gendering Social movement theory: opportunities, organizations and discourses in women's movements worldwide, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 39-60, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160 J2F3) INHALT: Frauenbewegungen sind weder ein neues noch ein westliches Phänomen und auch nicht immer feministisch.Trotz ihrer Vielfältigkeit und obwohl sie zu den dauerhaftesten und erfolgreichsten sozialen Bewegungen der Moderne gehören, werden sie von der sozialen Bewegungsforschung kaum beachtet. In theoretischen Auseinandersetzung mit klassischen Theorien der Bewegungsforschung verweist der Beitrag auf die Blindstellen des analytischen Instrumentariums gegenüber der geschlechtlichen Strukturierung, die sowohl den Ermöglichungsbedingungen als auch den konkreten Organisations- und Mobilisierungsformen sozialer Bewegungen unterliegt. Die Autorinnen begreifen die systematische Integration einer Geschlechterperspektive als wesentlichen Beitrag zur sozialen Bewegungsforschung überhaupt, weil sich hierdurch eine dynamischere weniger staatszentrierte Konzipierung eröffnet, die der Heterogenität sozialer Bewegungen besser Rechnung zu tragen vermag. Während die soziale Bewegungsforschung z.B. lange Zeit Idealtypen von Bewegungen und mit ihnen identifizierte Akteure und Anliegen entworfen hat, zeige die Analyse von Frauenbewegungen, wie komplex sich Ziele, Gelegenheitsstrukturen, und Organisationsformen miteinander verschränken und dazu führen können, dass sich Frauen als Frauen im Namen unterschiedlichster Ziele (Umweltschutz, Protest gegen Diktaturen etc.) und auf unterschiedliche Weise organisieren.

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Feministische Bewegungen, die durch das Ziel einer Veränderung geschlechtlicher Hierarchien und Benachteiligungen gekennzeichnet sind, gehen außerdem zum Teil Allianzen mit Männern (ihrer Klasse, ethnischen Gruppe etc.) ein und verweisen auf die Intersektionalität sozialer Bewegungen, d.h. auf den Umstand, dass ihre AkteurInnen in multiple Ungleichheits- und Machtverhältnisse eingelassen sind, aus denen heraus sie agieren. (ICH2)

[28-F] Mehlmann, Sabine, Dipl.-Päd.; Rosenberg, Lea, M.A.; Krajinovic, Marta (Bearbeitung); Holland-Cunz, Barbara, Prof.Dr. (Leitung): Arbeitsstelle Gender Studies der Justus-Liebig-Universität Gießen INHALT: Die Arbeitsstelle Gender Studies ist hervorgegangen aus dem Projekt zur "Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung an der JLU" (2001-2004). Mit der Gründung der Arbeitsstelle zum 1. Januar 2005 konnte das Ziel des Projekts erreicht werden. In den vier Sektionen "Arbeit", Demokratie", "Kultur" und "Natur/ Wissenschaft" wird zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten der Arbeitsstelle aus den Bereichen "Wissenschaftsforschung", "Demokratietheorie und -politik", "Arbeitsforschung", "kulturelle Konstruktionen von Geschlecht", "Biopolitik" sowie der Bereich "Bildung und Chancengleichheit" geforscht. Aktuell wird im Rahmen der Arbeitsstelle das vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst geförderte Projekt zur Implementierung von "Gender-Kompetenz in der LehrerInnenaus- und -fortbildung" bearbeitet. Institutionalisierungsschritte im Jahr 2001-2002: Durchführung einer empirischen Vorstudie zu Chancen und Perspektiven des Institutionalisierungsprozesses in Form einer Erhebung des genderbezogenen Forschungs-und Lehrpotenzials an der JLU sowie Evaluation möglicher Institutionalisierungsmodelle. Institutionalisierungsschritte im Jahr 2002: Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit, Erschließung und Erweiterung des Forschungs- und Lehrpotenzials an der JLU. Institutionalisierungsschritte im Jahr 2003: Gründung der vier inhaltlich arbeitenden Sektionen (Arbeit, Demokratie, Kultur, Natur/ Wissenschaft), Entwicklung der Programmstruktur, Fokussierung des inhaltlichen Profils, Beginn des regelmäßigen interdisziplinären Forschungskolloquiums, Angebot eines genderbezogenen Veranstaltungsprogramms, Erweiterung der externen regionalen und nationalen Kooperationsbeziehungen im Bereich Gender Studies. Institutionalisierungsschritte im Jahr 2004: Fortsetzung des interdisziplinären Forschungskolloquiums und des Veranstaltungsprogramms zur Frauen- und Geschlechterforschung, Tagungsvorbereitungen (Herbst 2005 und Sommer 20 06), Planungen und erste Vorarbeiten für die Institutionalisierung an der Justus-Liebig-Universität in Form einer Arbeitsstelle für Frauen- und Geschlechterforschung in 2005. 1. Januar 2005: Offizelle Einrichtung der Arbeitsstelle Gender Studies. GEOGRAPHISCHER RAUM: Gießen METHODE: Zum Institutionalisierungsschritt 2001-2002: Standardisierte schriftliche Befragung aller regulär beschäftigten WissenschaftlerInnen der Justus-Liebig-Universität unter drei Fragestellungen: 1. Inwiefern besteht Interesse an einer Institutionalisierung von Frauen- und Geschlechterforschung? 2. Wie könnte oder sollte eine interdisziplinäre Einrichtung für Frauen- und Geschlechterforschung konkret ausgerichtet sein? 3. Welche Vorbehalte gibt es bezüglich der Institutionalisierung von Frauen- und Geschlechterforschung? DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.186; regulär beschäftigte WissenschaftlerInnen aller Fachbereiche, einschl. des Klinikums der Universität Gießen, auf der Basis der Angaben der Universitätsverwaltung; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

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ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Frauenforschung (Karl-Glöckner-Str. 21 E, 35394 Gießen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0641-9923131, e-mail: [email protected]); Bearbeiterinnen (Tel. 0641-99231-40, -41, -42, e-mail: [email protected])

[29-L] Mellström, Ulf: Doing critical men's studies in a state feminist country: reflections on gender research in Sweden, (Schriftenreihe des Essener Kollegs für Geschlechterforschung, H. I/2005), Essen 2005, 23 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-duisburg-essen.de/imperia/md/content/ekfg/ulf_ mellstroem_men_studies.pdf) INHALT: Der Autor diskutiert einige Argumentationslinien, die die kritische Männerforschung und die Geschlechtergleichheit in seinem Heimatland Schweden betreffen, das durch eine korporative politische Kultur geprägt ist. Um Geschlechtergleichheit innerhalb eines breiten gesellschaftlichen Spektrums weiter zu verbessern, ist eine Miteinbeziehung der Männer erforderlich, so die These. Kritische Männerforschung, Feminismus und Queer Studies kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Da der Beitrag innerhalb eines skandinavischen Kontextes entstanden ist, wird ebenfalls auf die doppelte Emanzipation eingegangen. Zunächst befasst sich der Autor aber mit einigen wichtigen Grundsätzen der kritischen Männerforschung. (ICDÜbers)

[30-F] Neyer, Gerda, Dr.; Festy, Patrick; Sinyavskaya, Oksana; Zakharov, Sergei; Kotzeva, Tatyana; Rychtarikova, Jitka, Prof.; Kraus, Jaroslav; Munzi, Tereza; Racioppi, Filomena; Rivellini, Giulia; Bisogno, Enrico; Légaré, Jacques; Kostova, Dora (Bearbeitung); Spielauer, Martin, Dr. (Leitung): Contextual database of the generations and gender program INHALT: The Generations and Gender Contextual Database (GGP-CDB) is an integral part of the Generations and Gender Program (GGP). The conceptual framework of the database is developed by an international working group headed by Martin Spielauer. The MPIDR is also involved in co-ordination of data collection activities in Bulgaria and Russia. The idea of the development of a contextual database to complement the data collection on the individual level was already expressed alongside the Family and Fertility Survey program, preceding the Gender and Generation Program. It is (1) based on the increasing recognition that micro behavior cannot be explained only by relations observed on the micro level and (2) an increasing interest in comparative research. The contextual database is a comparative collection of data on a national and sub-national level complementing the individual-level data collected in the GGP surveys. The database makes it possible to analyze the micro-level information collected from individuals in its societal macro-level context and especially supports a multilevel approach to GGP data. The contextual database includes information on laws and policies that effect age and sequencing norms as well as the consequences and risks associated with central life-course events. It also includes indicators of general gender and generational relations, and a range of social, economic and political indicators. The CDB allow to go beyond

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the analysis of single countries, considering how differences in context shape the demographic processes, leaving the 'atomistic fallacy' perspective and offering the opportunity to study in a comparative way the interaction between micro and macro dimension. In the development of the conceptual framework for this database the CDB Working Group followed a four-way approach. First, a close link to the GGS was ensured by using the GGS questionnaire content itself as departure point. Thereby 16 central database topics were identified. The second approach started from theories and hypothesis underlying the Gender and Generation Project as well as from research streams considered helpful for the development of the database framework, e.g. welfare state research. The third approach concerns methodological issues, i.e. the question, how data will be analyzed and how the contextual database can support new innovative analytical methods. Finally available data were used as point of departure, both in order to reflect what is feasible regarding data availability and what can be learned from other database projects, frameworks and approaches. The feasibility of the data collection consisting of some 200 variables was also studies in detail in three countries, namely Austria, Bulgaria and Russia. The preliminary list of variables is available in Spielauer (20 04b). ZEITRAUM: Duration of panel survey, approx. 2015 GEOGRAPHISCHER RAUM: Countries participating in GGP: Central and Eastern Europe incl. Russia and Japan METHODE: Database supporting the study of micro-macro interactions VERÖFFENTLICHUNGEN: Spielauer, M.: Responding to new data demands for comparative research and multilevel analysis: the contextual database of the generations and gender program. in: Mantel, H. (ed.): Methodological challenges for future information needs. Ottawa: Statistics Canada 2006. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2003-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; National sources from countries participating in GGP INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock); Institut National d'Études Démographiques (133, Boulevard Davout, 75980 Paris, Frankreich) KONTAKT: Leiter (Tel. 0381-2081-215, e-mail: [email protected])

[31-L] Niechoj, Torsten; Tullney, Marco (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse in der Ökonomie, Marburg: Metropolis-Verl. 2006, 305 S., ISBN: 389518-543-4 INHALT: "Die in Institutionen festgeschriebenen, sich im täglichen Handeln aktualisierenden Beziehungen zwischen den Geschlechtern strukturieren das Leben der Menschen. Sie sind integraler Bestandteil der Reproduktions- und Produktionsverhältnisse einer Gesellschaft. Eher zurückhaltend bei der Berücksichtigung dieser Verhältnisse war bislang die ökonomische Theorie. Weder hat sich eine feministische Ökonomik etablieren können noch hat sich eine Feminisierung der Lehrbuchökonomik ergeben. Ziel des Bandes ist es, die Diskussionen um Ökonomie und Geschlecht zu vertiefen und den aktuellen Stand derjenigen Forschung zu dokumentieren, die Geschlechterverhältnisse an zentraler Stelle in die Theoriebildung und Forschung integriert. Zu klassischen Politikfeldern wie der Beschäftigungs- oder der Gesundheitspolitik liefert der Band einführende und mit empirischem Material angereicherte Analysen. Sowohl die (Nicht-)Berücksichtigung der Geschlechterverhältnisse in der ökonomischen Forschung als auch Bausteine einer geschlechtergerechten Ökonomik werden behandelt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Torsten Niechoj, Marco Tullney: Einleitung (7-12); Torsten Niechoj, Marco Tullney: Ökonomie ein geschlechterloser Gegenstandsbereich? (13-33);

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Maria Funder: Gender: (K)ein Thema der Wirtschaftssoziologie?! (35-71); Frigga Haug: Marxistische Theorien und feministische Debatten (73-119); Ulla Knapp: Beschäftigungsund Arbeitsmarktpolitik (121-163); Lutz C. Kaiser: Vom Leit- zum Streitbild: Normalarbeitsverhältnis - quo vadis? (165-194); Astrid Ziegler: Differenzierung und Diskriminierung beim Erwerbseinkommen (195-219); Mechthild Veil: Neue Akteure und Geschlechterbilder der Rentenreform 2001 (221-245); Simone Leiber: Gesundheitspolitische Reformpfade aus der Geschlechterperspektive (247-276); Mascha Madörin: Plädoyer für eine eigenständige Theorie der Care-Ökonomie (277-297).

[32-L] Notz, Gisela: Grundeinkommen gegen Ungleichheit und Armut?: Anmerkungen aus feministischer Sicht, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 25/2005, H. 49, S. 115-125 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Die Autorin stellt einige "Visionen" einer zukünftigen Arbeitsgesellschaft vor, in der der Gesamtzusammenhang von Arbeit und Leben, Existenzsicherung und Eigentätigkeit von Individuen und Gesellschaft und das Geschlechterverhältnis neu gestaltet werden. Ein Erfordernis ist, die begrenzt vorhandene sinnvolle existenzsichernd bezahlte Arbeit und die im Überschuss vorhandene unbezahlte Arbeit auf mehr Menschen und auf Menschen beiderlei Geschlechts zu verteilen. Anzustreben ist eine sinnvolle, versicherungspflichtige, die eigene Existenz sichernde Arbeit für alle Menschen, die das wollen, verbunden mit der Möglichkeit, die erwerbsarbeitsfreie Zeit für Haus- und Sorgearbeiten, kulturelle, politische und gemeinwesenorientierte Arbeiten zu nutzen. Zudem sind eine Arbeitszeitverkürzung (6- oder gar 4Stunden-Tag) im Bereich der Vollerwerbstätigkeit und ein Abbau der Überstunden erforderlich. Anzustreben ist weiterhin eine Mindestrente für alle aus dem Erwerbsleben Ausgeschiedenen, die unabhängig von den einbezahlten Versicherungsbeiträgen gezahlt wird, wie sie in anderen Ländern längst üblich ist. Erst wenn es für alle Männer und für alle Frauen selbstverständlich wird, dass sie ein Recht auf eigenständige Existenzsicherung und auf eigenständige Rente haben, werden freie Zusammenschlüsse unter freien Menschen wirklich werden können, ohne staatliche Bevorzugung einer bestimmten Lebensform. (ICA2)

[33-L] Reymann, Christiane: Die (neue) Linke und die Frauenfrage, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 26/2006, H. 50, S. 187-195 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Einige der alten Gewissheiten erleben in der neuen Linken eine Renaissance. In den "Programmatischen Eckpunkten" taucht die Aktualität des Begriffs der Klassengesellschaft wieder auf. Im "Aufruf zur Gründung einer neuen Linken" heißt die Alternative zur neoliberalen Privatisierung "gesellschaftliche, das heißt staatliche und kommunale Verantwortung für Bildung und Gesundheit, für Wasser- und Energieversorgung, für Stadtentwicklung und Wohnen, für öffentlichen Nah- und Fernverkehr sowie für wichtige Teile der Kultur". Die Autorin merkt hier an: "Die Sozialistin in der Feministin ist erfreut, die Feministin in der Sozialistin ungehalten". Sie fragt: Wo bleibt die Patriarchats-Kritik? Die stand bislang noch in jedem Programm der PDS, einschließlich der Wahlprogramme zu den Bundestagswahlen. Doch damit brechen die beiden programmatischen Skizzen der neuen Linken. Dieser "blinde Fleck" im Blick auf die Geschlechterverhältnisse verdeckt das brüchige Rollenverständnis

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von Mann und Frau, politisch öffnet er die Tür zur Akzeptanz eines (weiblichen) Niedriglohnsektors und prekärer Beschäftigung, analytisch ignoriert er die feministische Kritik der politischen Ökonomie und strategisch pflegt er einen linken Konservatismus, der in den traditionellen sozialen Milieus Sicherheit versprechen mag, aber die neue Partei von Akteurinnen und Akteuren in anderen Milieus trennt; vor allem von sozialen Bewegungen für neue Formen der Demokratie und Selbstbestimmung, einer ökologischen und sozialen Lebensweise.Diese Gefahr sehen linke Frauen. Die neue Linke ist ihnen zu wichtig, ums sie allein den Parteien WASG und Linkspartei zu überlassen - und allein den Männern. (ICA2)

[34-F] Rödel, Malaika (Bearbeitung): "gen(dered) bodies" - Natur, Technologie und Körper in den Diskursen um die Humangenetik INHALT: Die Entdeckung des genetischen Codes und die Möglichkeit zum Eingreifen in den "Bauplan" des Menschen lösen die tradierten Vorstellungen des natürlich gegebenen Körpers auf. Gleichzeitig bildet die Humangenetik eine Form des Wissens um die Beschaffenheit des Körpers heraus, welches zu neuen Festschreibungen führt. In diesem Dissertationsprojekt wird die Bearbeiterin diesem Spannungsbogen folgen und untersuchen, inwieweit sich die Diskurse um die Humangenetik entlang einer (Re-)Konstruktion von Geschlechterdifferenzen entwickeln. In einem ersten Schritt wird die Bearbeiterin zunächst das Verhältnis von Technologie und Natur näher analysieren und auf theoretische Ansätze eingehen, welche anstelle einer Dichotomisierung eine vermittelnde Perspektive beider Kategorien entwickeln. Ausgehend davon, dass die gesellschaftliche Konstruktion von Natur eng mit jener der Geschlechterverhältnisse verknüpft ist (vgl. Scheich 1996a: 21), wird die Bearbeiterin anhand dieser Ansätze einen Begriff von Natur entwickeln, der essentialisierende Bilder der Natur als Weiblichen vermeidet und für eine feministische Position nutzbar gemacht werden kann. Vor diesem Hintergrund wird die Bearbeiterin in einem zweiten Schritt anhand der Debatten zur Einführung der Präimplantationsdiagnostik (PID) untersuchen, wie in den Diskursen um die PID Frauen auf spezifische Weise angesprochen und mit der Norm zur Gesundheit und zu gesundem Nachwuchs konfrontiert werden. Mithilfe einer Diskursanalyse der Veröffentlichungen zur PID in "Die Zeit", der Enquete-Kommission "Recht und Ethik in der Medizin" und des "Nationalen Ethikrates" werde die Forscherin untersuchen, inwieweit die Vorstellung von Geschlechterdifferenzen durch die humangenetischen Anwendungen und die Darstellung der Reproduktion als Sphäre des Privaten gefördert wird. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel) KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)

[35-L] Sauer, Birgit: Begrenzung und Entgrenzung des Politischen: Geschlechterforschung in der Politikwissenschaft, in: Hadumod Bußmann, Renate Hof (Hrsg.): Genus : Geschlechterforschung/ Gender studies in den Kultur- und Sozialwissenschaften ; ein Handbuch, Stuttgart: Kröner, 2005, S. 366-401, ISBN: 3-520-82201-6 (Standort: USB Köln(38)-32A9906)

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INHALT: Der Beitrag rekapituliert die Schwerpunkte der politikwissenschaftlichen Theoretisierung der Kategorie "Geschlecht" sowie die Bedeutung der Geschlechterkategorie anhand ausgewählter Themenfelder. Als politische und politikwissenschaftliche Strukturkategorie ist Geschlecht subjektiv-individuell wie auch objektiv konstituiert - ein kulturell geformtes, sozial geprägtes und mit Sinn und Bedeutung aufgeladenes Verhältnis, das Struktur- und institutionenbildende Potenz besitzt. Geschlecht bezeichnet mithin ein gesamtgesellschaftliches Netzwerk geregelter, sich wiederholender Interaktionsformen, die spezifische Werte, Normen, Verhaltens- und Handlungsmodi umfassen. Diese wiederum konstituieren ein Herrschaftssystem, das das Geschlechterverhältnis als hierarchisches begründet. "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" sind somit Diskurse, die als "strukturierende Strukturen" (Bourdieu) individuelles Handeln wie auch soziale und politische Verhältnisse formen. Eine alternative Systematisierung der Kategorie Geschlecht wird vorgestellt: Geschlecht ist auf der strukturellen Ebene politischer Institutionen, auf der individuellen, der Mikro-, Einstellungs- und Verhaltensebene sowie auf der symbolischen Ebene der Konstitution der politischen Welt zu verorten. Zusammenfassend schlägt die Autorin vor, fünf Ebenen zu unterscheiden: (1) die Ebene politischer Kulturen und Symbole, (2) die Ebene staatlicher Organisationen und Regeln (polity), (3) die Ebene der Politikinhalte (policy), (4) die Ebene des politischen Prozesses und seiner AkteurInnen (politics) sowie (5) die Ebene der politischen Subjekte. (ICA2)

[36-L] Sauer, Birgit: Geschlecht in der Wissensgesellschaft: Geschlechterforschung als Wissenschafts-, Gesellschafts- und Politikkritik, in: Roman Gepp, Wolfgang Müller-Funk, Eva Pfisterer (Hrsg.): Bildung zwischen Luxus und Notwendigkeit, Münster: Lit Verl., 2006, S. 105-115, ISBN: 3-82589360-X (Standort: SB München(12)-2006.29683) INHALT: Das Geschlecht ist eines der zentralen Gliederungsprinzipien moderner postindustrieller Gesellschaften. Am Beginn des 21. Jahrhunderts ist ein neues Zusammenspiel von Ungleichheitsstrukturen zu konstatieren, das die Frauen- und Geschlechterforschung als Teil der Sozialwissenschaften in drei Spannungsfelder stellt: in das Spannungsfeld von Wissenschaftskritik und paradigmatischer Verhärtung, in das Spannungsfeld von Gesellschafts- und Politikkritik, also von politischen und ökonomischen Zugriffsversuchen auf Wissenschaft, und in das Spannungsfeld von Interdisziplinarität und Disziplinierung. Aufgabe der Geschlechterforschung ist es, Weiblichkeit und Männlichkeit als Strukturen des sozialen Handelns sichtbar zu machen und die daran anknüpfenden Herrschaftsformen so zu dekonstruieren, dass eine Perspektive für den Abbau geschlechtsspezifischer Herrschaft entsteht. (ICE2)

[37-L] Schönpflug, Karin: Feministische Visionen utopischer Ökonomie, in: Waltraud Ernst (Hrsg.): Leben und Wirtschaften : Geschlechterkonstruktionen durch Arbeit, Münster: Lit Verl., 2005, S. 78-93, ISBN: 3-82588706-5 (Standort: UuStB Köln(38)-32A7439) INHALT: "Die Autorin analysiert in ihrem Beitrag vier aktuelle Reformbereiche der Europäischen Union, Familienpolitik, Pensionen, Migrationspolitik und Arbeitsmarkt. Sie kritisiert die darin enthaltene Orientierung am 'Homo Oeconomicus' und die neoliberale Umverteilung von 'unten' nach 'oben'. Die Volkswirtschaftlerin erarbeitet aus vier feministischen utopischen Romanen aus dem 20. Jahrhundert alternative Entwürfe zur europäischen Politik, auf der

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Grundlage einer Neubewertung von Arbeit, Kindererziehung und -geburt, Alter und Migration." (Autorenreferat)

[38-L] Schröder, Nicole; Friedl, Herwig (Hrsg.): Grenz-Gänge: Studien zu Gender und Raum, (Kultur und Erkenntnis, Bd. 32), Tübingen: A. Francke 2006, 333 S., ISBN: 3-7720-8154-1 (Standort: UB Bonn(5)-2006/5406) INHALT: "Dieser Band versammelt Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen, die sich in vielfältiger Weise mit den Zusammenhängen von Gender und Raum, wie sie u. a. in Literatur, bildender Kunst, Film und Geschichte sichtbar werden, beschäftigen. Raumkonstruktionen sowie -inszenierungen werden ebenso kritisch betrachtet, wie die dazu gehörigen Grenzziehungen und Grenzüberschreitungen. Die Frage, wer welche (literarischen, geographischen, künstlerischen und sozialen) Räume und Gegenräume zu welchem Zweck entwirft, wird auf ganz unterschiedliche Weise beantwortet. Untersuchungen literarischer Räume in fiktionalen, poetischen und autobiographischen Texten werden durch kritische Analysen filmischer Rauminszenierungen sowie Auseinandersetzungen mit Raumkonstruktionen durch Kunstinstallationen ergänzt. Auch soziale bzw. gesellschaftliche Raumentwürfe werden an Hand individueller Beispiele (Frauenbiographien) als auch in größeren historischen Zusammenhängen kritisch beleuchtet. Die betrachteten geographischen Räume reichen von Nordamerika über Europa und Nordafrika bis Japan. Allen Beiträgen geht es darum, traditionelle, vorgegebene und festgelegte Raumvorstellungen zu hinterfragen und Grenzgänge in neue (Vorstellungs-)Räume zu versuchen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Nicole Schröder: Einleitung. Grenz-Gänge (7-28); Annette Kern-Stähler: Taktiken des Raumwechsels. Giddens' Structuration Theory und Andachtsräume von Frauen im spätmittelalterlichen England (2944); Annette Jael Lehmann: Ghost, Untitled - Rachel Whitereads Raumproduktionen (45-56); Gisela Miller-Kipp: Die Frau im Fahnenkreis. Zur geschlechtsspezifischen Inszenierung des sozialen Raums (57-68); Georg Schiller: Geburt im öffentlichen Raum. Claudia Rogges Birth-Build (69-84); Susanne Stemmler: Assia Djebar. Blick und Stimme (85-102); Heinz Antor: Kanadischer Raum und weibliche Identitätskonstruktion im Romanwerk Aritha van Herks (103-118); Gertrude Cepl-Kaufmann: "Ich habe Liebe in die Welt gebracht, daß blau zu blühen jedes Herz vermag." Else Lasker-Schülers Werk als poetischer Fluchtraum der Moderne (119-134); Jeanne Cortiel: Space for Spinsters. Die Narrativität des Räumlichen im feministischen Diskurs (135-152); Monika Gomille: 'Gotische' Räume und Geschlechterkonstruktion im postmodernen kanadischen Roman. Jane Urquharts The Whirlpool (1986) (153166); Norbert Lennartz: 'Frauen-Zimmer' und 'Frauen-Gärten'. Die Darstellung der Frau als erotische Topographie in der englischen Versdichtung des 17. Jahrhunderts (167-182); Astrid Böger: "It's Adventure-Time". Beobachtungen zu den Hollywood-Heldinnen der Gegenwart (183-196); Therese Fischer-Seidel: "A Young Lady's Entrance into the World". Reisende Frauen und weibliche Initiation im englischen Roman (197-206); Anja Prochaska: Thunderbird Blue(s). Mit Thelma & Louise ins Siderische Amerika (207-226); Nicole Schröder: "Webs of Motion". Joy Harjos dichterische Räume (227-243); Ingrid Charlotte Wolter: Mary Wollstonecrafts Letters Written During a Short Residence in Sweden, Norway and Denmark Reisen als Suche nach Identität (243-258); Katja Fauth: Edge of Taos Desert. Mabel Dodge Luhans Entwurf eines entgrenzten Raumes (259-270); Michiko Mae: Vom territorialen Raum der Nationalkultur zum entgrenzten Raum der Transkulturalität (271-284); Arian NeuhausKoch: "Frau Doctor" - "Eine schädliche und unangenehme Erscheinung". Markierte Grenzüberschreitungen des Territoriums neuzeitlicher Wissenschaft (285-304); Sibylle Schönborn:

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"Ein Traum. 'Anywhere - out of the world'". Verschobene Grenzen - fliehende Räume. Milena Jesenskás kulturelle Topographie Prags nach dem Ersten Weltkrieg (305-318); Britta Zangen: Grenzüberschreitung in Viktorias England. Florence Nightingale (319-328).

[39-F] Schuster, Nina, M.A. (Bearbeitung); Sturm, Gabriele, Dr.habil. (Betreuung): Subkulturelle Öffentlichkeiten als Orte sozialer Praktiken der Vergeschlechtlichung - eine ethnographische Studie am Beispiel Drag Kings INHALT: Darstellung der subkulturellen Öffentlichkeiten von Transgender/ Drag Kings mit der Frage: Wie werden diese Räume hergestellt, wodurch sind sie konstituiert, welche Praktiken bestimmen das Feld? Allgemeiner: Wie konstituieren sich gesellschaftliche Räume? ZEITRAUM: ca. 2000-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, insb. Köln, Berlin, Marburg METHODE: Ethnographie; Queer/ feministische Theorie DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2003-10 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[40-L] Schwartz, Judith: Gender und Charismatischer Führungsdiskurs: Dekonstruktion einer (un)möglichen Verbindung, Wien 2006, 280 S. (Graue Literatur; URL: http://epub.wu-wien.ac.at/dyn/virlib/diss/ mediate/epub-wu-01_955.pdf?ID=epub-wu-01_955) INHALT: "In dieser Arbeit wird analysiert, ob der im Alltag beobachtbare Zusammenhang von 'Geschlecht' und 'Führung' auf einer Metaebene ebenfalls besteht. Ziel der Arbeit ist die Untersuchung der impliziten Geschlechterkonstruktionen der (Neo)charismatischen Führungstheorien mit den Werkzeugen der Dekonstruktion und der Diskursanalyse. Ausgehend von den Inhalten der Feministischen Theorie wird ein Beitrag dazu geleistet, die Charismatischen Führungstheorien als von vergeschlechtlichten Strukturen durchgezogenes Feld sichtbar zu machen. Gegenstand der dekonstruktivistischen Analyse sind ausgewählte Texte der (Neo) charismatischen Führungstheorien. Diese Texte werden in Hinblick auf den Einbruch der Kategorie 'Geschlecht' auf unterschiedlichen Ebenen bearbeitet werden. Die konkreten Ebenen der Auseinandersetzung werden von den Forschungsfragen abgegrenzt. Diese Ebenen sind zum einen die Ebene der Repräsentation und der sprachlichen Darstellung von Frauen und zum anderen die Ebene der geschlechtsstereotypen Eigenschaften sowie die Ebene der geschlechtlichen Konstruktion der Archetypen. Als konkrete Texte werden verschiedene Texte herangezogen, welche die Charismatische Theorie als solche prägen und einen guten Überblick über die Schwerpunkte der Theorie bieten." (Autorenreferat)

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[41-L] Steinrücke, Margareta: Struktur und Subjekt in der Theorie Pierre Bourdieus und ihre Relevanz für die Erforschung von Geschlechterverhältnissen, in: Stephan Moebius, Gerhard Schäfer (Hrsg.): Soziologie als Gesellschaftskritik : wider den Verlust einer aktuellen Tradition ; Festschrift für Lothar Peter, Hamburg: VSA-Verl., 2006, S. 172-187, ISBN: 3-89965-175-8 (Standort: USB Köln(38)33A9204) INHALT: Der Beitrag zur Soziologie als Gesellschaftskritik stellt dar, was die Theorie von P. Bourdieu zum Verhältnis von Struktur und Subjekt auch für die Erforschung von Geschlechterverhältnissen leisten kann. Ausgangspunkt zur Aneignung der entsprechenden Kategorien sind Arbeiten an einem empirischen Forschungsprojekt über den Zusammenhang von Klassen- und Geschlechterverhältnissen, in dem auf den verschiedenen Ebenen von objektiven Lebenschancen, Lebenszusammenhängen, Interessen und subjektiven Verarbeitungsweisen untersucht wird, was Männer und Frauen stärker verbindet bzw. trennt: die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht oder die zu einer sozialen Klasse, bzw. wie die je konkreten Verschränkungen von Klassen- und Geschlechtszugehörigkeit aussehen. Kategorial hilfreich bei der Begründung existierender Klassenunterschiede sind hierbei insbesondere der erweiterte Kapitalbegriff, vor allem der des kulturellen Kapitals, und der Begriff des (Klassen-)Habitus und der daraus hervorgehende klassenspezifische Lebensstil. Weitere wichtige Kategorien bilden der Feldbegriff und der 'praktische Sinn' des alltäglichen Handelns. (ICG2)

[42-L] Terlinden, Ulla: Symbolische Herrschaft und Geschlechterkulturen, in: Marianne Rodenstein (Hrsg.): Das räumliche Arrangement der Geschlechter : kulturelle Differenzen und Konflikte, Berlin: Trafo Verl. Weist, 2005, S. 193-205, ISBN: 3-89626-551-2 (Standort: HUB Berlin(11)-MS2900R687) INHALT: Der Beitrag greift die lebhafte Kontroverse zwischen den Befürwortern feministischer Forschung und Gender-Forschung am Ende der Tagung auf. Auf der Grundlage des Ansatzes von Pierre Bourdieu in Bezug auf die Universalität männlicher Herrschaft versucht die Autorin eine theoretische Einordnung der im Sammelband vereinten Beiträge. Der im Detail vorgestellte Bourdieu'sche Ansatz ist deshalb so wichtig, weil er betont, dass trotz der Unterschiedlichkeit der diversen Geschlechterkulturen überall die gleichen grundlegenden Strukturprinzipien am Werke sind. Diese sind dafür verantwortlich, dass es so schwer ist, der Maschinerie der Produktion und Reproduktion der männlichen Herrschaft zu entkommen. Räume sind für ihn Ausdruck und Instrument symbolischer Herrschaft, selbst wenn sie für Frauen subjektiv auch befreiend sein können. Jedoch nur durch Emanzipationsbewegungen und den damit verbundenen Erkenntnis fördernden Diskursen scheint eine Befreiung möglich. (ICH)

[43-L] Thon, Christine: Rekonstruktive Geschlechterforschung und die zögerliche Konstitution ihres Gegenstands: eine Übung in der systematischen Irritation des forschenden Blicks, in: Helga Bilden, Bettina Dausien (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 179-197, ISBN: 3-86649-001-1

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INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Forschungsansatz der Rekonstruktion in der Geschlechterforschung, einer methodologischen Grundidee, durch die sich verschiedene Ansätze qualitativ-empirischer Forschung auszeichnen. Im ersten Schritt werden zunächst die methodologische Idee der Rekonstruktion und das damit verbundene Prinzip der Reflexivität erläutert. Im Anschluss daran wird am Beispiel des Forschungsprojekts 'Frauenbewegung und intergenerationaler Wandel. Eine qualitativ-empirische Studie über Frauenbiographien aus drei Generationen' gezeigt, inwiefern auf dieser Grundlage bei der Konstitution des Forschungsgegenstands eine reifizierungssensible Perspektive erzeugt werden kann. Dabei geht es zum einen darum, wie Alltagstheorien und wissenschaftliche Konstruktionen über den Forschungsgegenstand auf spezifische, reflexive Weise zueinander ins Verhältnis gesetzt und produktiv gemacht werden können. Zum anderen ist zu zeigen, wie durch die abwechselnde Fokussierung verschiedener Kategorien, nicht nur der Geschlechterkategorie, wechselnde Relationierungen und Kontextualisierungen vollzogen werden können. Im dritten Schritt werden die Konsequenzen exemplarisch an der Bearbeitung eines Stücks empirischen Materials, dem biographischen Interview eines Mutter-Tochter-Paares, verdeutlicht. (ICG2)

[44-L] Villa, Paula-Irene: Fremd sein - schlau sein?: soziologische Überlegungen zur Nomadin, in: Winfried Gebhardt, Ronald Hitzler (Hrsg.): Nomaden, Flaneure, Vagabunden : Wissensformen und Denkstile der Gegenwart, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 37-50, ISBN: 3-531-15041-3 INHALT: Die Nomadin gehört zum bunten fahrenden Volk umherziehender, heimatloser Figuren, die den feministischen Diskurs durchwandern. Es wird aufgezeigt, was den Tenor und das Bild der feministischen Nomadin kennzeichnet. Dabei wird zum einen Bezug genommen auf das programmatische Buch der Philosophin Rosi Braidotti "Nomadic Subjects. Embodiment and Sexual Difference in Contemporary Feminist Theory" (1994), in dem die Nomadin als "heterotope Figur" gezeichnet wird. Zum anderen wird die Figur der feministischen Nomadin vor dem Hintergrund einiger soziologischer Perspektiven zum "Anderen" bzw. zum "Fremden" diskutiert. Die feministische Nomadin verkörpert metaphorisch die ambivalente Gleichzeitigkeit von Marginalisierung und List, Ausschluss und Schläue, Abwertung und Durchblick. (GB)

[45-L] Weckwert, Anja; Wischermann, Ulla (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus: Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, (Frankfurter Feministische Texte - Sozialwissenschaften, Bd. 6), Frankfurt am Main: Helmer 2006, 297 S., ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3) INHALT: "Seit der Wende zum 20. Jahrhundert gehört die 'Frauenfrage' zu den wichtigsten Themen auf der politischen Tagesordnung. Hierfür spielten die Frauenbewegungen eine Schlüsselrolle: Sie thematisierten Unrechtserfahrungen und forderten die Gleichberechtigung der Geschlechter. Das vorliegende - der renommierten Soziologin und Frauenforscherin Ute Gerhard gewidmete - Buch analysiert die Entwicklungslinien, Erfolge und Misserfolge der Bewegungen und resümiert die durch sie angestoßenen Debatten und Forschungsansätze. Angesichts von Globalisierung, Hochschulreformen und Veränderungen in den Geschlechterverhältnissen fragen die Autorinnen auch nach neuen institutionellen und inhaltlichen Herausforderungen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Anja Weckwert/ Ulla Wischermann: Ein-

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leitung (7-18); Eva Senghaas-Knobloch: Menschenrechte und fürsorgliche Praxis in einer zerklüfteten Welt (19-36); Frauenbewegungen als Akteurinnen des sozialen Wandels: Myra Marx-Ferree/ Carol McClurg Mueller: Gendering Social Movement Theory: Opportunities, Organizations and Discourses in Women's Movements Worldwide (39-60); Ingrid Miethe: Eine Frage der Perspektive. Ostdeutsche Frauenbewegung in den Theorien sozialer Bewegungen (61-76); Edith Saurer: Frauenbewegung und soziale Netzwerke. Kommentar zur Karriere eines Begriffs (77-94); Eva Sänger: Zur strukturellen Repräsentationsproblematik bei der Vertretung von Fraueninteressen am Beispiel des "Experiments". Unabhängiger Frauenverband (95-112); Martina Ritter: Präsidenten, Prinzen, Patriarchen - zur Bedeutung der Frauenbewegung für die Zivilgesellschaft in Russland (113-126); Bozena Choluj: Taktiken und Strategien der zweiten polnischen Frauenbewegung (127-138); Sonja Wölte: Globale Rechte - Lokale Einforderung: Die Bedeutung internationaler FrauenMenschenrechte für die Frauenbewegung in Kenia (139-152); Mineke Bosch: Representations of peasant women in the spectacle of international suffrage feminism: recollections from a Dutch perspective (153170); Elke Schüller: Westdeutsche Frauenorganisationen der Nachkriegszeit - ein 'missing link' zwischen alter und neuer Frauenbewegung (171-182); Geschlechterverhältnisse und Geschlechterforschung. Perspektiven, Kontroversen, Ansätze: Solveig Bergman: Gibt es einen 'nordischen Feminismus' und eine 'nordische Frauen- und Geschlechterforschung'? (185-192); Gudrun-Axeli Knapp: Vom Rand zum mainstream und zurück? Zerreißproben und Perspektiven in der Frauen- und Geschlechterforschung (193-208); Isabell Lorey: Fetisch Körper und Weißsein. Eine Kritik am Primat der Kategorie Geschlecht (209-226); Kathleen Dow Magnus: Beiträge zu einem feministischen Freiheitsbegriff (227-234); Angiolina Arru: Eigentumsrechte und Geschlechterbeziehungen: Widersprüche und Ambivalenzen bei der Machtverteilung in Italien im zwanzigsten Jahrhundert (235-256); Uta Schirmer/Anja Weckwert: Re-Coding - Re-Mixing? Geschlechtliche Verortungen und geschlechterpolitische Strategien junger Frauen in DJ-Szene und Hacker-Kultur (257-277).

[46-L] Wedl, Juliette: Konzepte des Feminismus: Gleichheit, Differenz und (De-)Konstruktion als Perspektiven politischen Handelns, in: Beate Lundt, Michael Salewski, Heiner Timmermann (Hrsg.): Frauen in Europa : Mythos und Realität, Münster: Lit Verl., 2005, S. 461-488, ISBN: 3-8258-8665-4 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-sozo325/962) INHALT: Als gemeinsamen Ausgangspunkt des von der neuen Frauenbewegung getragenen Feminismus behandelt die Verfasserin zunächst Simone de Beauvoirs "Das andere Geschlecht" (1951). Vor diesem Hintergrund werden Konzepte des Feminismus dargestellt und hinsichtlich ihrer politischen Konsequenzen erörtert. Hierbei geht es zunächst um die Konzepte Gleichheit und Differenz, deren Verschränkung deutlich wird, wenn man auf ihre politische Umsetzung schaut. Aus einer Kritik an den grundlegenden Annahmen der Gleichheits- und Differenzansätze entwickelt die Verfasserin die Grundgedanken ethnomethodologisch-konstruktivistischer und diskurstheoretisch-dekonstruktivistischer Ansätze. Konstruktivismus und Dekonstruktivismus stellen, so wird deutlich, einen Paradigmenwechsel im Feminismus dar. Abschließend wird ein Ausblick auf die Perspektiven gegeben, die mit den verschiedenen erkenntnistheoretischen Konzepten des Feminismus verbunden sind. (ICE2)

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[47-L] Werlhof, Claudia von; Mulack, Christa; Meier-Seethaler, Carola; Göttner-Abendroth, Heide; Spretnak, Charlene; Marler, Joan; Derungs, Kurt (Hrsg.): Die Diskriminierung der Matriarchatsforschung: eine moderne Hexenjagd, Bern: ed. amalia 2003, 156 S., ISBN: 3-905581-21-3 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.10095) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Claudia von Werlhof: Gewalt und Geschlecht (13-33); Carola Meier-Seethaler: Die systematische Verunglimpfung der Matriarchatsforschung (34-40); Christa Mulack: Die Matriarchatsforschung in der Diskussion - eine Verteidigung (41-62); Heide Göttner-Abendroth: 'Verhindert sie mit allen Mitteln!' Die Diskriminierung der modernen Matriarchatsforschung und die praktischen Folgen (63-87); Charlene Spretnak: Die wissenschaftspolitische Kampagne gegen Marija Gimbutas (88-108); Joan Marler: Der Mythos vom ewigen Patriarchat. Eine kritische Antwort auf Cynthia Ellers: 'Der Mythos von der matriarchalen Frühgeschichte' (109-129); Kurt Derungs: Matriarchatsforschung und Diskriminierungsspirale (130-140).

[48-L] Werlhof, Claudia von: Keine Kapitalismus-Kritik ohne Patriarchats-Kritik!: warum die Linke keine Alternative ist, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 26/2006, H. 50, S. 99-111 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: "Seit der zweiten Hälfte der 70er Jahre ist mit der neuen Frauenbewegung auch eine Frauenforschung entstanden, die die Grundlagen nicht nur der rechten, sondern auch der linken Politik sowie der neuzeitlichen Wissenschaft insgesamt infrage gestellt hat (siehe u.a. Mies 1978, 1988; Werlhof, v./ Bennholdt-Thomsen/ Mies 1983; Werlhof, v. 1978, 1985). Schon bald danach fingen bereits die für alle sozialen Bewegungen charakteristischen Spaltungen an. So kam es zur politischen Spaltung in 'linke' und 'feministische' Frauen (Werlhof, v. 1983), und in den 80er Jahren begann eine sogenannte Geschlechter- bzw. 'Gender'- Forschung, die aus den USA importiert wurde, die feministische Forschung fast überall zu verdrängen. Es trat eine Ent-Politisierung in Frauenbewegung und -forschung ein. Dabei waren Frauen nun in Wissenschaft und Politik nicht weniger präsent. Es war sogar das Gegenteil der Fall. Aber die Brisanz und Radikalität ihrer Fragestellungen und Erkenntnisse waren plötzlich vom Tisch, als hätte es sie nie gegeben (Bell/ Klein 1996; Werlhof, v. 2003). Mit der sogenannten 'Globalisierung' ist inzwischen überall eine derart rapide Verschlechterung der Lebensverhältnisse für die meisten Menschen auf der Welt eingetreten (Mies/ Werlhof, v. 1998), dass es geradezu unerklärlich erscheint, warum Politik und Wissenschaft dieser Tatsache in ihren Analysen, inklusive diejenige der meisten Frauen, nicht Rechnung getragen hat. Dabei waren die 'richtigen' Fragen längst gestellt und die Erkenntnisse soweit fortgeschritten, dass einer Analyse der Situation und einer Diskussion wirklicher Alternativen, ja deren Inangriffnahme, nichts mehr im Wege stand. Vermutlich ist genau deshalb die Gegenbewegung zu Frauenbewegung und feministischer Forschung inszeniert worden. Im Folgenden werde ich daher die Frage zu klären versuchen, warum die Linke im Gegensatz zu ihrer Rhetorik keine Alternative zu dem System, in dem wir leben, anstrebt, ja gar nicht anstreben kann." (Textauszug)

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[49-L] Wetterer, Angelika: Ordentlich in Unordnung?: Widersprüche im sozialen Wandel der Geschlechterverhältnisse, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie : Vierteljahresschrift der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 31/2006, H. 4, S. 5-22 (Standort: USB Köln(38)-XH02528; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In den aktuellen Diskussionen um die Modernisierung des Geschlechterverhältnisses spielt die von Bettina Heintz & Eva Nadai entwickelte De-Institutionalisierungs-These eine zentrale Rolle, der zu Folge es in den letzten Jahrzehnten zu einer grundlegenden Umstellung in den Reproduktionsmechanismen geschlechtlicher Differenzierungen gekommen und Geschlecht von einem Ordnungs- zu einem Un-Ordnungsprinzip geworden sei. Der folgende Beitrag konfrontiert diese These mit den Ergebnissen des DFG-Forschungsschwerpunkts 'Professionalisierung, Organisation und Geschlecht' (1998-2004) und verfolgt dabei zwei Fragestellungen: (1) In welchen professionellen und/oder organisationalen Kontexten lässt sich gegenwärtig eine Erosion, in welchen eine wie auch immer modifizierte Reproduktion geschlechtlicher Differenzierungen und Asymmetrien beobachten? (2) Welche Entwicklungstendenzen und Widerspruchskonstellationen werden sichtbar, wenn man das alltagsweltliche Geschlechterwissen der professionals, die Interaktion in Organisationen und die eng mit dem Geschlechterverhältnis verknüpften Geschlechterarrangements gleichermaßen in die Analyse einbezieht? Im Fortgang der Argumentation wird deutlich, dass es zwar zu einer rhetorischen Modernisierung des diskursiven Geschlechterwissens der professionals gekommen ist, dass in der sozialen Praxis jedoch vielfach jene Reproduktionsmechanismen geschlechtlicher Differenzierungen fortbestehen, die für Heintz & Nadai der Vergangenheit angehören." (Autorenreferat)

[50-L] Wilchins, Riki: Gender Theory: eine Einführung, Berlin: Querverl. 2006, 187 S., ISBN: 3-89656-130-8 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-SOZo320w667) INHALT: Die Verfasserin legt Überlegungen zu einer Gender-Theorie vor, in deren Mittelpunkt Homosexualität, Queer Theory und Transgender stehen. Sie formuliert Rechte für Frauen, Homosexuelle und Transgenders und greift Überlegungen von Derrida, Foucault und Butler auf. Sie kritisiert die Praxis von Intersexgenitalverstümmelungen, problematisiert dichotome Vorstellungen von Sexualität und benennt Schwachstellen des Postmodernismus. Abschließend werden die Ziele der Gender-Rechtsbewegung "GenderPAC" dargestellt. (ICE)

[51-L] Wisotzki, Simone: Gender und Frieden: Plädoyer für einen Dialog über Differenzen, in: Egbert Jahn, Sabine Fischer, Astrid Sahm (Hrsg.): Die Zukunft des Friedens : Bd. 2, Die Friedens- und Konfliktforschung aus der Perspektive der jüngeren Generationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 111-129, ISBN: 3-531-14142-2 (Standort: UB Bonn(5)-2003/3388(2)) INHALT: "Die Autorin entwickelt in ihrem Beitrag einen feministischen Friedensbegriff. Sie verknüpft die Gender-Perspektive mit dem im mainstream der Friedens- und Konfliktforschung seit einigen Jahren in die Kritik geratenen Begriff des 'positiven Frieden' nach Johann

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Galtung und beschreibt Frieden als einen Prozess hin zur Realisierung geschlechteregalitärer Verhältnisse." (Autorenreferat)

[52-L] Wobbe, Theresa: Stabilität und Dynamik des Geschlechts in der modernen Gesellschaft: Die soziologische Perspektive, in: Hadumod Bußmann, Renate Hof (Hrsg.): Genus : Geschlechterforschung/ Gender studies in den Kultur- und Sozialwissenschaften ; ein Handbuch, Stuttgart: Kröner, 2005, S. 444481, ISBN: 3-520-82201-6 (Standort: USB Köln(38)-32A9906) INHALT: Der Überblicksartikel zum Forschungsstand der soziologischen Geschlechterforschung zeigt, dass das Geschlecht als Strukturkategorie des Sozialen relativ unbeeinflusst vom sozialen Wandel ungebrochen wirksam ist. Aufgrund der Ungleichzeitigkeit von Produktion und Reproduktion ist es als Grundstrukturierung des Sozialen weiterhin ordnungsstiftend. Auch der Aufbau von Interaktionen erfolgt über das Geschlecht als "Superschema" der sozialen Wahrnehmung. Menschen können demnach kaum interagieren, ohne das Geschlecht der anderen Person zu bestimmen, d. h. die Geschlechtszugehörigkeit wird in Interaktionen ständig als Ordnungskategorie verwendet. Geschlecht als Analysekategorie der Soziologie und als ein spezifischer Forschungsgegenstand der Geschlechtersoziologie fungiert auf unterschiedlichen Ebenen. Es wird auf den folgenden Ebenen abgehandelt: (1) Geschlecht ist eine kognitive Kategorie, die unsere Wahrnehmung des Sozialen formt. Das Geschlecht existiert aber nicht nur als ein Klassifikationsinstrument in den Köpfen, sondern wird auch im praktischen Handeln erzeugt und reproduziert. In diesem Sinne ist es (2) ein Effekt von Interaktion und Kommunikation. Das Geschlecht wird (3) als eine Kategorie der Sozialstruktur aufgefasst, also als ein strukturell verfestigter Ordnungsfaktor. Diese drei Ebenen rücken jeweils verschiedene Ausschnitte und Dimensionen des Geschlechterverhältnisses in den Focus, und sie markieren unterschiedliche theoretische Perspektiven. (ICA2)

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft [53-F] Auth, Diana, Dr. (Bearbeitung); Holland-Cunz, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung): Demographischer Wandel, Geschlechterverhältnis und Pflegearbeit INHALT: Vergleichsstudie zum Wandel von Geschlechterarrangements in der Pflege und Zukunftsperspektiven einer geschlechtergerechten Verteilung von Pflegearbeit im Kontext des demographischen Wandels. ZEITRAUM: ca. 1990-2005 METHODE: Ländervergleichsstudie; feministische Wohlfahrtsstaatsforschung; Wandel von Geschlechterarrangements (Wechselwirkung zwischen kulturellen, institutionellen und ökonomischen Faktoren) DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Sekundärliteratur). Qualitatives Interview (Experten, Expertinnen). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (demographischer Wandel, Pflegearbeit). VERÖFFENTLICHUNGEN: Auth, Diana; Holland-Cunz, Barbara (Hrsg.): Grenzen der Bevölkerungspolitik: Strategien und Diskurse demographischer Steuerung. Opladen: Leske u. Budrich 2006. ISBN 3-86649-047-X.+++Auth, Diana: Pronatalistischer Aktionismus: von der bevölkerungspolitischen Instrumentalisierung und Ökonomisierung der Familienpolitik in

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Deutschland. in: Auth, Diana; Holland-Cunz, Barbara (Hrsg.): Grenzen der Bevölkerungspolitik: Strategien und Diskurse demographischer Steuerung. Opladen: Leske u. Budrich 2006. ISBN 3-86649-047-X.+++Auth, Diana; Holland-Cunz, Barbara: Alarmismus und Aktionismus: Diskurs und Politik zum demographischen Wandel in Deutschland. in: Ministerium für Generationen, Frauen, Familie und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Demografischer Wandel. Werte einer geschlechtergerechten Stadt. Düsseldorf 2006 (erscheint im 2. Halbjahr).+++Auth, Diana: Wohlfahrtsstaat, Geschlechterverhältnis und Pflegearbeit. in: Degener, Ursula; Rosenzweig, Beate (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit: feministische Analysen und Perspektiven. Politik und Geschlecht, Bd. 18. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, S. 341-358. ISBN 3-531-15055-3.+++Auth, Diana: Frauenarbeit in einer alternden Gesellschaft: eine Skizze des Arbeitsbereichs Pflege. in: Ruhl, Kathrin; Schneider, Jan; Träger, Jutta; Wiesner, Claudia (Hrsg.): Demokratisches Regieren und politische Kultur: post-staatlich, post-parlamentarisch, post-patriarchal? Politik, Gemeinschaft und Gesellschaft in einer globalisierten Welt, Bd. 4 Münster: Lit-Verl. 2006, S. 291-304. ISBN 38258-9396-0.+++Auth, Diana: Die alternde Gesellschaft: bessere Arbeitsmarktperspektiven für Frauen? In: Breit, Gotthard (Hrsg.): Die alternde Gesellschaft: eine Einführung. UniStudien Politik. Schwalbach/ Ts.: Wochenschau-Verl. 2005, S. 53-71. ISBN 3-89974-201-X. ART: Habilitation BEGINN: 2004-07 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Frauenforschung (Karl-Glöckner-Str. 21 E, 35394 Gießen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0641-99-23135)

[54-L] Baer, Susanne; Kühl, Jutta; Markard, Nora: Gender Mainstreaming und Menschenrechte: Chancen einer Strategie, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23/2005, H. 4, S. 3-13 (Standort: USB Köln(38)FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Menschenrechte sind - zumindest ihrem Anspruch nach - universell, sie gelten für Menschen jeden Geschlechts, jeder Herkunft, jeder Lebensweise. Sie schützen gerade die Unterschiedlichkeit der Menschen in Anerkennung der je individuellen Würde (vgl. Baer 2005). Gerade deshalb muss sich auch die Menschenrechtspraxis mit Problemen der Stereotypisierung auseinander setzen. Hier liegen entscheidende Chancen des Gender Mainstreaming. Gender Mainstreaming (GM) ist eine Strategie, um gesellschaftliche Akteure und Akteurinnen zu befähigen, durchgängig gleichstellungsorientiert zu handeln. Diese Strategie verfolgt also einen Befähigungsansatz, um Gleichstellungsorientierung als Querschnittsaufgabe zu verankern. Die Herausforderungen bei der Umsetzung dieser Strategie liegen darin, Stereotype durch Gender-Kompetenz zu ersetzen. Wie dies funktionieren kann, lässt sich am Beispiel der Menschenrechtspolitik zeigen." (Textauszug)

[55-F] Berendt, Ulrike, Prof.Dr.; Heidenfelder, Tanja, Dipl.-Soz.Wiss.; Baltes, Alexandra, Dipl.Päd.; Bäumer, Jürgen (Bearbeitung): Analyse von Politiken, Arbeitsansätzen, Arbeitsfeldern und Handlungsformen bei der Verhinderung und Bekämpfung von Wohnungslosigkeit bei Frauen in den europäischen Nachbarländern: die Rolle des Gender Mainstreaming Prinzips

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INHALT: Gutachten zur Vorbereitung einer internationalen Fachtagung zum Thema. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2004-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Prof.Dr. Berendt (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg) KONTAKT: Berendt, Ulrike (Prof.Dr. Tel. 0203-379-2576, Fax: 0203-379-1776, e-mail: [email protected])

[56-F] Berendt, Ulrike, Prof.Dr.; Koch-Baumgarten, Sigrid, Priv.Doz. Dr.; Vassilopoulou, Joana, Dipl.-Soz.Wiss.; Frieburg, Carsten, Dipl.-Soz.Wiss.; Baltes, Alexandra, Dipl.-Päd.; Bäumer, Jürgen; Sprenger, Marcus (Bearbeitung): Diskriminierung und Antidiskriminierung - Diversity, Gender Mainstreaming und Gleichstellungspolitik. Wissenschaftlicher Forschungsstand und Forschungsbedarf INHALT: keine Angaben ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Prof.Dr. Berendt (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Berendt, Ulrike (Prof.Dr. Tel. 0203-379-2576, Fax: 0203-379-1776, e-mail: [email protected])

[57-L] Bereswill, Mechthild: Geschlecht als Humanressource: Geschlechterpolitik zwischen Gleichheitsansprüchen und Ökonomisierung, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 2303-2311, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Die Visionen von Frauenbewegungen zielen auf grundlegende gesellschaftliche Veränderungen: Ungleichheiten im Geschlechterverhältnis sollen aufgehoben und das Herrschaftsverhältnis zwischen Männern und Frauen nicht nur herausgefordert, es soll beseitigt werden. Vor diesem Hintergrund haben sich verschiedene 'Politikender Gleichheit' etabliert, die einen Wandel im Geschlechterverhältnis befördern sollen. Diese Institutionalisierung von Frauen- und Geschlechterpolitik ist von jeher feministischer Kritik unterzogen worden, was auch aktuell für das auf europäischer und auf nationaler Ebene implementierte Konzept des 'Gender Mainstreaming' zu beobachten ist. Unterschiedliche Kritiken richten sich dabei auf die zunehmende Ökonomisierung auch von Geschlechterpolitik, wenn in den Geschlechtergerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit und die betriebswirtschaftliche Logik der Qualitätssicherung unmittelbar miteinander verknüpft werden. Welchen Bedeutungswandel erfährt eine Kategorie wie Geschlecht, wenn sie zunehmend als eine Humanressource für wirtschaftliche Interessen und Entwicklungen begriffen wird? Wie wird die komplexe Kategorie Geschlecht

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gegenwärtig in weit reichende Analyse- und Handlungskonzepte des Gender Mainstreaming übersetzt? Welchen Bedeutungswandel erfährt dabei der gesellschaftskritische Gehalt soziologischer Frauen- und Geschlechterforschung? Diese Fragen werden anhand der Analyse von Kernaussagen und Schlüsselkonzepten des Gender Mainstreaming diskutiert (Genderkompetenz, Genderwissen, Gendertrainings), deren Ambivalenz herausgearbeitet wird: zwischen der fraglosen Passförmigkeitin die Logik des marktbezogenen Individualismus und einem fortdauernden Streben nach Wandel im Geschlechterverhältnis und damit nach Gleichheit." (Autorenreferat)

[58-L] Bock, Stephanie; Matthies, Hildegard; Riegraf, Birgit; Zimmermann, Karin: Wissenskommunikation im Kontext von Gender Mainstreaming: konzeptionelle Überlegungen und Beispiele aus Kommunalverwaltungen, in: Sylke Ernst, Jasmin Warwas, Edit KirschAuwärter (Hrsg.): Wissenstransform : Wissensmanagement in gleichstellungsorientierten Netzwerken, Münster: Lit Verl., 2005, S. 172-190, ISBN: 3-8258-8553-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006/ 3658) INHALT: "Mit der Einführung von Gender Mainstreaming in der Bundesrepublik Deutschland müssen alle Entscheidungsprozesse in Politik und öffentlicher Verwaltung darauf hin überprüft werden, ob sie soziale Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern berücksichtigen. Dadurch erweitert sich das thematische Spektrum bisheriger Chancengleichheits- bzw. Gleichstellungspolitik und die Zahl der involvierten Akteur/e/innen steigt. Zugleich erhöhen sich die Anforderungen an die Selbstreflexivität der Beteiligten und an die Selbstbeobachtung von Organisationen. Da Gender Mainstreaming auf die Veränderung von Entscheidungsprozessen in Organisationen wie Verwaltungen oder Unternehmen zielt, werden neue Formen des Lernens, der Wissenskommunikation und -vermittlung erforderlich. Es stellen sich vor allem zwei Fragen. Erstens: Wie kann eine kontinuierliche Vermittlung zwischen wissenschaftlichem Genderwissen und dem in den unterschiedlichen Praxisfeldern vorhandenen Fachwissen geleistet werden? Zweitens: Wie kann sichergestellt werden, dass dieses neue Wissen in den Katalog der handlungsleitenden Regeln von Organisationen aufgenommen wird? In dem Beitrag wird die Relevanz dieser Fragen für eine erfolgreiche Implementation von Gender Mainstreaming diskutiert. Wie an der bisher erfolgten Implementation in deutschen Kommunalverwaltungen gezeigt werden kann, ist die Umsetzungspraxis von den damit verbundenen Anforderungen noch weit entfernt." (Autorenreferat)

[59-F] Bohne, Sabine, Dipl.-Päd.; Hauptmeyer, Katrin; Kanne, Astrid; Demandt, Ulrike; Schippers, Nicole (Bearbeitung); Hagemann-White, Carol, Prof.Dr. (Leitung): Versorgungsbedarf und Anforderungen an Professionelle im Gesundheitswesen im Problembereich Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Expertise für die Enquêtekommission "Zukunft einer frauengerechten Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen" INHALT: Das Gesundheitswesen in Deutschland ist bislang in die Anstrengungen um Prävention, Intervention und Heilung bei Gewalt im Geschlechterverhältnis zu wenig eingebunden. Damit zusammenhängend ist der Wissensstand über Zusammenhänge zwischen Gewalt und Gesundheitsproblemen hierzulande bruchstückhaft und findet in Anamnese, Diagnostik und Behandlung der Professionellen im Gesundheitswesen immer noch wenig Beachtung. Neben den individuellen Folgen für Betroffene hat Gewalt gegen Frauen und Mädchen ernorme Fol-

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gekosten, insbesondere für das Gesundheitssystem. Vor diesem Hintergrund gab die Enquêtekommission "Zukunft einer frauengerechten Gesundheitsversorgung in NRW" bei der Forschungsgruppe Frauenforschung der Universität Osnabrück eine Studie zur Analyse des Versorgungsbedarfs von Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, sowie zur Untersuchung von Wegen der Implementierung diesbezüglicher Kenntnisse in die Arbeitsroutine der Professionellen im Gesundheitswesen in Auftrag. Ziel dieser Studie ist es, Zusammenhänge zwischen Gewalterfahrungen und gesundheitlichen Problemen, Konsequenzen für die Behandelnden, identifizierbare Defizite, Bedarfe und Empfehlungen für eine verbesserte gesundheitliche Versorgung gewaltbetroffener Frauen und Mädchen und strategische Umsetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Hierfür wurden im Auftrag explizit Fragestellungen formuliert, die es im Rahmen der Studie zu bearbeiten galt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein Westfalen METHODE: Literaturrecherche: Um die Zusammenhänge zwischen Gewalterfahrungen und gesundheitlichen Problemen aufzuzeigen, erfolgte eine umfassende Sichtung der deutschen und internationalen Literatur. Hier konnte auf die im Forschungsschwerpunkt an der Universität Osnabrück aufgebauten umfangreichen Material- und Literatursammlung zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie zu Frauengesundheitsfragen zurückgegriffen werden. Diese Datenbanken wurden durch systematische Internet-Recherche mit neuerer Literatur ergänzt und in Form einer Synopse systematisiert. Aus dieser umfassenden Literatur sowie aus Praxiserfahrungen im In- und Ausland können Konsequenzen für das ärztliche, pflegerische und psychotherapeutische Handeln und Empfehlungen für Standards abgeleitet werden. ExpertInnenbefragung: Um Defizite und Barrieren zu identifizieren, die einer angemessenen Behandlung im Wege stehen, wurde neben der Auswertung der Literatur eine ExpertInnenbefragung durchgeführt. Für die Auswahl der Expertinnen konnte auf schon bestehende Adressendateien und Datenpools zurückgegriffen werden. Befragt wurden 29 Fachkräfte der unterschiedlichen Professionen, die überwiegend selbst an der Versorgung von Mädchen und Frauen beteiligt sind und dort mit den gesundheitlichen Folgen von Gewalt zu tun haben. Diese ExpertInnen sind besonders gut in der Lage, spezifisch für das deutsche Gesundheitswesen Defizite und Hindernisse zu einer besseren Versorgung zu benennen. Gleichzeitig können sie Anregungen und Einschätzungen zu praktikablen und sinnvollen Empfehlungen für Standards nennen. Die ExpertInnenbefragung erfolgte in einem Zeitraum von drei Monaten im Rahmen von persönlichen und telefonischen Gesprächen. Der hierfür erarbeitete Interviewleitfaden bezog sich auf einige in der Auftraggebung formulierte Fragestellungen. Die Interviews wurden in Anlehnung an den methodischen Leitlinien von Meuser und Nagel (1997) inhaltlich vollständig aber in sinnvoller Verdichtung paraphrasiert, um das Expertinwissen geordnet nach thematischen Einheiten aufzubereiten. Bei derartigen Interviews sind die Gesprächspartner nicht in ihrer persönlichen Lebensgeschichte sondern mit ihrem Betriebs- und Kontextwissen gefragt. Die Auswertung dient dazu, Themen, Aussagen und Praxisbeispiele für die weiteren Arbeitschritte zu gewinnen; als Zwischenergebnis wurde jeweils eine Zusammenfassung der Kernaussagen erarbeitet. Fachtagung: Hauptanliegen der Expertise war es, Wege aufzuzeigen, wie Verbesserungen für gewaltbetroffene Frauen im Rahmen der gesundheitlichen Regelversorgung praktisch wirksam in Gang gesetzt werden können. Hierbei ging es nicht um Ideale und Zielvorstellungen, sondern um die Identifizierung von Ansatzpunkte, an denen Veränderungsprozesse beginnen können. Dazu wurde als weiterer Arbeitschritt, und zugleich als Prototyp für künftige Umsetzungsstrategien, ein Implementationsworkshop mit AkteurInnen im Gesundheitswesen konzipiert, durchgeführt und ausgewertet. Als Fachtagung zum Thema fand die Veranstaltung in Kooperation mit der Bundeskoordination Frauengesundheit im Oktober 2002 in Bielefeld statt. Zur Fachtagung wurden vorrangig AkteurInnen aus Institutionen

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des Gesundheitswesens und VertreterInnen von Berufsverbänden eingeladen; Expertinnen mit spezifischen Zielgruppenkenntnissen wurden für Impulsreferate und Moderation hinzugezogen. Ziel dieser Tagung war, diesen Personenkreis, der sehr genaue Kenntnis der institutionellen Strukturen und ihrer Funktionsweise an ihrem jeweils konkreten Standort hat, unter einander ins Gespräch darüber zu bringen, was sie für machbar und effektiv halten würden. Die Fachtagung war auf drei Bereiche der Gewalt und der Gewaltfolgen fokussiert: auf sexuelle Gewalt im Sinne von Vergewaltigung und Nötigung; auf häusliche Gewalt oder Misshandlung im Zusammenleben; und auf frühe sexuelle Traumatisierung mit längerfristigen Wirkungen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hagemann-White, Carol; Bohne, Sabine; Hauptmeyer, Katrin; Kanne, Astrid; Demandt, Ulrike; Schippers, Nicole: Versorgungsbedarf und Anforderungen an Professionelle im Gesundheitswesen im Problembereich Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Expertise für die Enquêtekommission "Zukunft einer frauengerechten Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen". Osnabrück 2003, 100 S. ART: Auftragsforschung; Gutachten ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: Land NordrheinWestfalen Landtag Enquête-Kommission "Zukunft einer frauengerechten Gesundheitsversorgung in NRW" FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Politikwissenschaft (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Schippers, Nicole (Tel. 04161-559638, e-mail: [email protected])

[60-L] Buchmayr, Maria: Gender Mainstreaming in Oberösterreichs Regionen, (Linzer Schriften zur Frauenforschung, Bd. 31), Linz: Trauner 2005, 322 S., ISBN: 3-85487-841-9 (Standort: SB München(12)2005.43074) INHALT: "Für eine Regionalentwicklung, welche die Anliegen von Frauen berücksichtigt und die strukturelle Benachteiligungen und Erschwernisse für in der Region lebende Frauen abbaut, ist der Einbezug von direkt vor Ort lebenden Frauen im Sinne von Gender Mainstreaming unerlässlich." In einer qualitativen Untersuchung wurden 180 Frauen aller oberösterreichischen Regionen zu den folgenden Themenblöcken befragt:Infrastruktur/ Mobilität/ Verkehrssituation Wirtschaftsstruktur, Familienstruktur/ Reproduktionsarbeit/ Kinderbetreuung, Erwerbsarbeit, Landwirtschaft/Bäuerinnen/ Umweltpolitik, Ausbildung/ Weiterbildung, Soziales Umfeld/ Soziales Netz, Freizeit/ Kultur/ Kirche und Gemeindepolitik. " Auf Basis dieser empirischen Grundlage lässt sich ein Leitbild für Regionen erstellen, das dem Prinzip Gender Mainstreaming gerecht wird. Eine entscheidende Rolle für die Gestaltung des Alltags spielen das Umfeld und der Lebensraum, in dem Frauen leben, das heißt die Region, ob diese ländlich oder städtisch definiert ist, und die spezifische Wohngemeinde. Wesentliche Faktoren im Bereich der individuellen Lebensführung sind das Verständnis der Frauen gegenüber Geschlechterrollen und traditioneller Wertehaltungen sowie das Verhältnis von Wunsch und Wirklichkeit innerfamiliärer Arbeitsteilung. Diese vielfältigen und breit gefächerten Betrachtungsweisen spiegeln die Heterogenität der Frauen in Oberösterreich wider. 'Die Frauen schlechthin' existieren nicht, die Bedürfnisse, Forderungen und Wünsche von Frauen sind jeweils im individuellen Lebensumfeld zu betrachten und lassen sich nicht in Schemata pressen, die als die allgemein weiblichen gelten. Strukturelle Benachteiligungen, denen Frauen tagtäglich unterliegen, existieren sowohl für Frauen, die auf dem Land leben als auch für jene,

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die in der Stadt leben. Diese sind in der Zweiteilung der Gesellschaft zu sehen, in der traditionellen Rollenaufteilung zwischen Frauen und Männern, die sich in allen Lebensbereichen manifestiert." (HS2)

[61-F] Burkhardt, Anke, Dr. (Bearbeitung): Förderung der Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft in Mittel- und Osteuropa Gender equality in a wider Europe INHALT: Die EU-Kommission hat im Oktober 2002 die Expertinnengruppe Enwise ("Enlarge Women In Science To East") (http://europa.eu.int/comm/research/science-society/women/ enwise/index_en.html ) eingerichtet. Aufgabe war es, Empfehlungen für die Kommission sowie die nationalen politischen Gremien und wissenschaftlichen Institutionen zu erarbeiten, deren Umsetzung eine bessere Partizipation der Wissenschaftlerinnen aus Mittel- und Osteuropa und den Baltischen Staaten an der Europäischen Forschung und eine verstärkte Teilnahme an Projekten des 6. Forschungsrahmenprogramms (2002-2006) ermöglicht. Anke Burkhardt wurde in die Expertinnengruppe berufen, um ihre Erfahrungen mit der Transformation des ostdeutschen Hochschulwesens nach der Wiedervereinigung beratend in die Diskussion einzubringen. Die Expertinnengruppe hat im Ergebnis ihrer Arbeit den Abschlussbericht "Waste of talents: turning private struggles into a public issue. Women and Science in the Enwise countries" vorgelegt. VERÖFFENTLICHUNGEN: European Commission (Hrsg.): Enwise expert group on women scientists in the Eastern and Central European countries and in the Baltic States: waste of talents: turning private struggle into a public issue. Women and Science in the Enwise countries. Brüssel 2004. ARBEITSPAPIERE: Waste of talents: turning private struggles into a public issue. Women and Science in the Enwise countries. Siehe unter: http://ec.europa.eu/research/ science-society/women/enwise/pdf/enwise-report_2.pdf . 179 S.+++Zusammenfassung. Siehe unter: http://www.hof.uni-halle.de/cms/download.php?id=51 .+++Degen, Brigitte: Rückblick auf das Enwise-Projekt. Vortrag auf der Enwise valorisation Conference: Enlarging Europe with/ for Women Scientists am 9./10.9.2004 in Tallinn, Estland. Siehe unter: http:// www. hof.uni-halle.de/cms/download.php?id=55.+++Ein chronologischer tabellarischer Überblick zu gleichstellungspolitischen EU-Aktivitäten mit Schwerpunkt Hochschule und Wissenschaft einschließlich Angaben zu Quellen und ausgewählten Links. Siehe unter: http:// www.hof. uni-halle.de/cms/download.php?id=67 . ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Universität Halle-Wittenberg (Collegienstr. 62, 06886 Wittenberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03491-466151, e-mail: [email protected])

[62-F] Busche, Susanne; Tigges, Anja, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Bührmann, Andrea D., PD Dr. (Leitung): Die Implementierung der Geschlechterforschung an deutschsprachigen Hochschulen INHALT: Seit Mitte der 1980er Jahre sind - unterstützt von staatlichen Förderprogrammen - an vielen bundesdeutschen Hochschulen zunehmende Professionalisierungs- und Institutionalisierungstendenzen der Geschlechterforschung festzustellen. Mit Blick darauf stellt sich nun die Frage: Wie können die bestehenden und noch einzurichtenden Studienmöglichkeiten der

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Geschlechterforschung angesichts der im Zuge des so genannten Bologna-Prozesses anstehenden Akkreditierungsprozesse nachhaltig implementiert werden? Diese Frage wird in dem Forschungsprojekt ausgehend von der folgenden Arbeitshypothese erforscht: Eine nachhaltige Implementierung von Studienmöglichkeiten im Allgemeinen und im Besonderen im Bereich der Geschlechterforschung ist von den konkreten Aushandlungsprozessen in den Hochschulen selbst abhängig. Deshalb gilt es diese lokalen Praxen, die durch feldspezifische Traditionen, Logiken aber auch Hierarchien (vor-)strukturiert werden, ebenso wie die Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmuster der beteiligten Akteure und Akteurinnen zu erforschen. Eine besondere Rolle spielen hier die Koordinierenden solcher Studienmöglichkeiten: Denn zumeist verfügen sie über ein umfassendes Wissen in Bezug auf die Lehre und die Forschung der Geschlechterforschung im nationalen und vielfach internationalen Rahmen, aber auch über 'intime' Kenntnisse über die spezifischen lokalen Praxen an 'ihren' Hochschulen. Zugleich laufen bei ihnen wichtige Informationen über die feldspezifischen Traditionen, Logiken aber auch Hierarchien, die wichtig sein können für die Implementierung der Geschlechterforschung, zusammen und strukturieren so ihre Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmuster. Diese wiederum wirken auf die konkreten Aushandlungsprozesse vor Ort ein. Mit Blick auf die hier unterstellte Relevanz dieser Akteursebene sollen die Koordinierenden des Studiums der Geschlechterforschung per Expert-/inneninterviews befragt werden. Zur Zeit wird der aktuelle Forschungsstand zu einigen Teilaspekten der gegenwärtig im EU-Raum anstehenden Akkreditierungsprozesse recherchiert. Die zentralen Fragestellungen für diese Literaturrecherche sind: Welche Studien existieren zu den anstehenden Akkreditierungsprozessen an bundesdeutschen Hochschulen? Sind bereits Erfahrungen aus anderen EU-Staaten aufgearbeitet? Welche Perspektiven ergeben sich für die Frauen- und Geschlechterforschung im Zuge der anstehenden Akkreditierungsprozesse? Welche Untersuchungen/ Erfahrungsberichte liegen zur nachhaltigen Implementierung von neuen (modularisierten) Studienmöglichkeiten vor? Existieren bereits Studien zur nachhaltigen Implementierung der Studienmöglichkeiten im Bereich der Geschlechterforschung? Welche Forschungsergebnisse liegen in Bezug auf die Hochschule als 'gendered institution' vor? Erste internationale Forschungskontakte in den USA, der Schweiz und der EU sind geknüpft. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten. Sekundäranalyse von Aggregatdaten. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: 'Die Disziplinierung eines Studiums - Möglichkeiten und Risiken der Implementierung eines Kernstudiums Frauen- und Geschlechterforschung'. 2. und 3. Folgetagung 'Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum...'. 2004/2005. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Professur für Frauenforschung (44221 Dortmund) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-755-6268, Fax: 0231-755-6509, e-mail: [email protected])

[63-L] Cacioppo, Britta (Hrsg.): Machbarkeitswahn und scheinbare Freiheiten: feministische Kritik an Gen- und Reproduktionstechniken, Wien: AUF-Ed., Verl. Der Apfel 2004, 96 S., ISBN: 3-9501896-2-9 (Standort: SB München(12)-2006.25588)

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INHALT: "Was früher eine Zeugung war, ist jetzt eine käufliche High-Tech-Serviceleistung, bei der die erwartete Ware Kind perfekt zu sein hat. Diese Textsammlung soll die Entwicklungen der neuen Technologien und die dazu aufkommenden Diskurse um feministische Aspekte und Einschätzungen bereichern. Was bedeutet Selbstbestimmung, Freiwilligkeit bzw. Individualisierung der Verantwortung? Bei dieser Debatte ist eine genaue Unterscheidung zwischen christlich-religiösem Lebensschutz und säkularer Kritik an patriarchalen Enteignungen des Körpers notwendig, um nicht zwischen der Forderung nach liberaler Forschungsfreiheit und der kirchlichen Abtreibungskritik unsichtbar zu bleiben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Britta Cacioppo: Vorwort: (5-7); Brigitte Ratzer: Vorsicht, Bioethik? (9-14); Aurelia Weikert: Wer bestimmt selbst? (15-26); Sabine Kock: And this is number one, and the fun has just begun (27-35); Britta Cacioppo: Wem nützt die Reproduktionsmedizin? (36-39); Britta Cacioppo: Ein kurzer historischer Rückblick (40-41); Lisbeth N Trallori: "Nieder mit dem Technopatriarchat!" (42-54); Christina von Braun: Das heilige Gen (55-62); Britta Cacioppo: Peanuts am Rande des Machtdiskurses (63-66); Birgit Primig-Eisner: Behinderten- und Frauenpolitik: immerwährende Gegensätze? (67-71); Gerlinde Mauerer: Wissen vom Körper, Körperbegriff und rechtsfreier Raum (72-82); Eva Lachkovics: Of Rice And Women (83-92).

[64-L] Cornelißen, Waltraud: Kontroversen um Kinder, Küche, Karriere: Geschlechterdebatten in Deutschland: eine Zwischenbilanz, in: DJI Bulletin, 2006, H. 2 = H. 75, S. 6-11 (URL: http://cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull75_d/DJIB_75.pdf) INHALT: "Was hat sich für Frauen in den letzten Jahrzehnten verändert? Welche Debatten wurden geführt, um was wurde gestritten? Was haben die Frauen erreicht, was ist noch bitter nötig? Inwieweit ist eine Befreiung von Abhängigkeit sowie Gleichstellung gelungen? Wie hat sich der Blick der Frauen- und Geschlechterforschung auf die Geschlechterverhältnisse verändert? Was kann die Forschung heute tun, um notwendige Veränderungen voranzubringen? Im Folgenden wird die Entwicklung von Geschlechterdebatten in Deutschland skizziert. Ferner werden drängende Fragen benannt, die in Deutschland noch immer keine Antwort gefunden haben." (Autorenreferat)

[65-L] Dackweiler, Regina-Maria: Reproduktives Handeln im Kontext wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterregime, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 81-107, ISBN: 3-59338194-X INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland betrachtet aus einer feministischen Perspektive den geschlechterpolitischen Diskurs zur Steuerbarkeit der Geburtenzahlen. Hierbei geht die Autorin von der Annahme aus, dass jenseits biologischer Voraussetzungen der Entschluss, ein Kind oder Kinder zu haben, eingelassen ist in ein Bündel von subjektiven Handlungsmotiven und Handlungsorientierungen sowie institutionalisierten Handlungsbedingungen. Den Ausgangspunkt der Argumentation stellt das von den Medien angefeuerte Drama der Kinderlosigkeit deutscher Akademikerinnen dar. In einem ersten Schritt wird der geschlechterpolitische Diskurs des weiblichen 'Zuwenig' beleuchtet, der von demographischen Prognosen und Projektionen getragen ist. Dabei wird der in der

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Diskussion durchgängig gebrauchte demographische Begriff des Fertilitätsverhaltens kritisch auf seine Erkenntnisreichweite für eine sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der gesellschaftlich organisierten Generativität hinterfragt. Von reproduktivem Handeln in Strukturen ausgehend wird im zweiten Schritt ein mehrdimensionaler Analyserahmen wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterregime vorgestellt, der unterschiedliche Methodologien der vergleichenden feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung aus verschiedenen Politikfeldern zusammenführt. Dazu gehören wohlfahrtsstaatlich institutionalisierte Muster (1) der Erwerbs- und Familienarbeit sowie (2) der Kinderbetreuungsregime. Auf diese Weise wird ein Licht auf widersprüchliche, ungleichzeitige und vielfältig ineinander greifende Handlungsbedingungen geworfen, die Frauen und Männer die Entscheidung zur Prokreation und zum Aufziehen von Kindern ermöglichen oder nicht. Im dritten Schritt wird abschließend ein Schlaglicht auf die geschlechterpolitische Diskussion über einen neuen Geschlechtervertrag geworfen, der einen integralen StaatsbürgerInnenstatus konzipiert. Dieser bietet alternative Antworten auf die Frage nach der Organisation von Generativität als Fundament der gesellschaftlichen Reproduktion und nach der Organisation der Versorgungsökonomie im Horizont demokratischer Geschlechterverhältnisse. (ICG2)

[66-F] Dann, Sabine, Dipl.-Volksw.; Hohloch, Friederike, M.A.; Kirchmann, Andrea, Dipl.Volksw. (Bearbeitung); Kirchmann, Andrea, Dipl.-Volksw. (Leitung): Genderspezifische Auswirkungen von gesetzlichen Rahmenbedingungen und Förderprogrammen auf Angebote der Jugendberufshilfe im Rahmen des ESF-Projekts DIANA INHALT: Ziel ist es, die genderspezifischen Auswirkungen von gesetzlichen Rahmenbedingungen und Förderprogrammen auf Angebote der Jugendberufshilfe zu analysieren und transparent zu machen. Es sollen umsetzbare Arbeitshilfen entwickelt werden, die eine gute Unterstützung bei der genderreflexiven Arbeit darstellen. Ferner sollen Handlungsempfehlungen für ein vernetztes und koordiniertes Vorgehen abgeleitet werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Methodenmix aus Inhalts- und statistischen Analysen vorhandener Materialien, Interviews, Expertengespräche, teilnehmende Beobachtungen DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Baden-Württemberg e.V. FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. -IAW- (Ob dem Himmelreich 1, 72074 Tübingen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 07071-989633, e-mail: [email protected])

[67-F] Dern, Susanne (Bearbeitung): Sozialrechtliche Gleichstellungs- und Antidiskriminierungskonzeptionen - Begründung, Systematik und Implementierung INHALT: Das Dissertationsvorhaben untersucht sozialrechtliche Regelungen auf die ihnen zugrunde liegenden Gleichstellungs- und Antidiskriminierungskonzeptionen und ihre Wirkungsweisen in der gesellschaftlichen Realität. Es zielt darauf ab, einen Beitrag zur Entwick-

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lung eines kohärenteren Antidiskriminierungskonzepts im Sozialrecht zu leisten. Hierzu sichtet und bewertet es die in die Sozialgesetze integrierten Diskriminierungsschutz- oder Gleichstellungsvorschriften unabhängig von betroffener "Kategorie" (Geschlecht, Behinderung, Alter, Rasse, Ethnie, Religion, Weltanschauung sexuelle Orientierung). Es versucht, die hinter den Normen stehenden (expliziten und implizierten) Konzepte offen zu legen und so eine Systematisierung der Gleichstellungs- und Antidiskriminierungskonzepte zu erreichen. Mit Hilfe des kategorienübergreifenden Ansatzes sollen so Vorschläge zu Normkonzeption und zielgerichteter Einbettung der Instrumentarien entwickelt werden, welche insbesondere mehrdimensionaler Diskriminierung Rechnung tragen können. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel) KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)

[68-L] Eckl, Stefan; Gieß-Stüber, Petra; Wetterich, Jörg: Kommunale Sportentwicklungsplanung und Gender-Mainstreaming: Konzepte, Methoden und Befunde aus Freiburg, (Sportentwicklungsplanung und Politikberatung, Bd. 1), Münster: Lit Verl. 2005, 232 S., ISBN: 3-8258-9109-7 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR444E19) INHALT: "Der Wandel des Sports und die sich verschärfende Finanzkrise stellen die Städte und Gemeinden vor neue Herausforderungen in der kommunalen Sportpolitik. Dieses Buch zeigt am Beispiel der Stadt Freiburg auf, wie durch ein bürgerbeteiligendes Verfahren (Kooperative Planung) ein Handlungskonzept für die zukünftige Sportentwicklung in einer Großstadt erarbeitet wird. Dabei werden neben der Infrastruktur für Sport und Bewegung auch die Angebots- und Organisationsformen des Sports beleuchtet. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Thema Gender Mainstreaming, welches erstmals in Deutschland in die kommunale Sportentwicklungsplanung eingebracht wird." (Autorenreferat)

[69-L] Elson, Diane; Gideon, Jasmine: Wirtschaftliche und soziale Rechte von Frauen: Nutzen und Grenzen des Internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 26/2006, H. 50, S. 31-44 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: In den 1970er und 1980er Jahren wurden zivile und politische Rechte häufig als "Rechte der ersten Generation" bezeichnet, während wirtschaftliche und soziale Rechte als "Rechte der zweiten Generation" galten, womit eine Hierarchie innerhalb des UNO-Rechtssystems vorausgesetzt wurde. Doch der Einschluss von wirtschaftlichen und sozialen Rechten in die zentralen Menschenrechtsvereinbarungen zeigt, dass diese im Völkerrecht gleichwertig neben den anderen Rechten stehen. Die Herausforderung besteht hier wie bei allen Menschenrechten darin, die Rechte in der Praxis durchzusetzen. Der vorliegende Beitrag diskutiert vor diesem Hintergrund die potentiellen Stärken und Schwächen des Internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte und fragt, welche Perspektiven er der internationalen Organisierung von Frauen bietet mit dem Ziel, wirtschaftliche und soziale Rechte zu fordern. Der 1966 verabschiedete und 1976 in Kraft getretene Internationale Pakt über wirt-

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schaftliche, soziale und kulturelle Rechte (International Covenant on Economic, Social and Guttural Rights, ICESCR) ist inzwischen ein tragender Pfeiler der Menschenrechtsgesetzgebung. Zusammen mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und dem Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (International Covenant on Civil and Political Rights, ICCPR) bildet er die internationale Rechtsverfassung. (ICA2)

[70-F] Erbe, Birgit, Dipl.-Pol.; Pichlbauer, Michaela, Dipl.-Soz.; Zebisch, Johanna, Dipl.-Soz.; Klatzer, Elisabeth, Dr.; Neumayr, Michaela, Dipl.-Volksw.; Mayrhofer, Monika, Dipl.-Pol.; Tarasiewicz, Malgorzata, M.A.; Lapniewska, Zofia, M.A. (Bearbeitung); Rothe, Andrea, Dr. (Leitung): Gender budgeting as an instrument for managing scientific organisations to promote equal opportunities for women and men - with the example of universities INHALT: The Special Support Action (SSA) 'Gender budgeting as an instrument for managing scientific organisations to promote equal opportunities for women and men - with the example of universities' aims at the development of tools/ instruments to implement gender budgeting as an important part of budget planning in science. With the example of universities we want to extrapolate the findings to contribute to a gender watch system. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Polen, Österreich METHODE: In the project, three countries Austria, Germany and Poland, work closely together. This allows a transnational as well as an interdisciplinary approach referring to the methods used in the SSA as well as referring to the participants of the team. As all countries are at a different level of organisational development and at a different level of implementing gender mainstreaming and gender budgeting in science the comparison will enable us to develop valid results. Due to our project objectives we will use qualitative and quantitative methods. Among others there will be document analyses, expert interviews, participative observations, communicative validations and statistical data analyses. With these we will be able not only to understand the obvious but also the processes which are fundamental if we want to find connecting points for gender budgeting in science. We will start our SSA with an analysis of the national frameworks at universities, an analysis of the process of budget planning and an analysis of the actual situation at one university in each country. On the basis of the findings we will develop tools/ instruments to adapt gender to the budgeting of scientific organisations and formulate recommendations for gender budgeting in science on national and EU level. ART: gefördert BEGINN: 2006-09 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Frauenakademie München e.V. -FAM- (Auenstr. 31, 80469 München); Sozialwissenschaftliches Institut München -SIM- (Landwehrstr. 37, 80336 München); Wirtschaftsuniversität Wien (Augasse 2-6, 1090 Wien, Österreich) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[71-L] Erbe, Birgit; Frey, Regina: Gender Budgeting als Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Haushaltspolitik?: zum Stand der Gender Budgeting Projekte in Deutschland, in: Ruperta Lichtenecker, Gudrun Salmhofer (Hrsg.): Gender Budgeting : Theorie und Praxis im internationalen Vergleich, Innsbruck: Studien-Verl., 2006, S. 181-197, ISBN: 3-7065-4046-0 (Standort: Bayer. SB München(12)2006.33033)

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INHALT: Die Verfasserinnen stellen Ansätze eines Gender Budgeting in Deutschland auf Länderebene (Berlin, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Bremen) und auf kommunaler Ebene (Köln, Marl, Marburg, Frankfurt a.M., München) vor. Sie konstatieren vielfältige Ansätze in diesem Bereich, ohne dass Gender Budgeting bisher - mit Ausnahme des Berliner Bezirks Lichtenberg - zur konkreten Veränderung eines Haushalts oder eines Teilhaushalts geführt hätte. Abschließend werden Faktoren benannt, die die zukünftige Debatte um Gender Budgeting prägen werden und die das Verhältnis zu Gender Mainstreaming, die Rolle der Verwaltungsmodernisierung und das Verhältnis von Politik, Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Initiativen als politischen Akteuren betreffen. (ICE2)

[72-F] Focks, Petra, Prof.Dr. (Bearbeitung): Neue Chancen für Mädchen und Frauen. Forschungs- und Praxisentwicklung zur Integration von Technik in die Soziale Arbeit INHALT: Die Erleichterung des Zugangs von Mädchen und jungen Frauen zu technischen Berufsbereichen und die Erhöhung des Anteils von Frauen in Naturwissenschaft und Technik werden im Sinne einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Bildungspolitik immer wieder gefordert. Eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Naturwissenschaft und Technik ist ein Ziel, das im Rahmen einer Politik der Desegregation des Arbeitsmarktes und damit einer Politik der Geschlechtergerechtigkeit formuliert wird. Die Katholische Hochschule hat in Kooperation mit dem Frauenbildungsträger LIFE e.V. ein Studienangebot entwickelt und erprobt, das Studentinnen dazu befähigt, ökotechnische Seminare für Mädchen in Schulen und Jugendfreizeitheimen zu konzipieren und durchzuführen. Darüber hinaus wurde ein Netzwerk zwischen der Katholischen Hochschule für Sozialwesen, LIFE e.V. und technischen Hochschulen in Berlin aufgebaut mit dem Ziel, Mädchen für technische Studiengänge zu motivieren. Exemplarisch wurde dazu an der KHSB untersucht, wie und wodurch Studentinnen - als zukünftige Sozialpädagoginnen - unterstützt werden können als Multiplikatorinnen für Technik in der Mädchenarbeit zu wirken. Das Projekt wurde gefördert durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur im Land Berlin im Rahmen der Fördermaßnahmen zur Steigerung des Frauenanteils in naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen. Informationen im Internet sind unter: http://www.life-online.de und auf dem Webportal HWP-Fachprogramm Chancengleichheit: http://www.cews.uni-bonn.de/hwp sowie unter: http://www.petra-focks.de abrufbar. METHODE: Praxisentwicklungsforschung VERÖFFENTLICHUNGEN: Vom Lernen zum Lehren. Ökotechnik für Frauen an einer Hochschule für Sozialwesen. Hrsg. v. der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin. 2004, 26 S. ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre INSTITUTION: Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (Köpenicker Allee 39-57, 10318 Berlin); Life e.V. - Frauen Entwickeln Ökotechnik (Dircksenstr. 47, 10178 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-50101040)

[73-F] Glagow-Schicha, Lisa (Bearbeitung): Gender Mainstreaming in der Schule - eine Analyse von Schulprogrammen im Regierungsbezirk Düsseldorf unter dem Gender-Aspekt

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INHALT: Reflexive Koedukation als Unterrichtsprinzip in allen Fächern ist erklärtes Ziel der offiziellen Schulpolitik in NRW. In dem vorliegenden Projekt soll anhand von Inhaltsanalysen der Schulprogramme der Gymnasien im Regierungsbezirk Düsseldorf untersucht werden, ob und in welcher Form das Konzept des Gender Mainstreaming bzw. der reflexiven Koedukation in den Schulprogrammen realisiert wird. Eingebettet ist die empirische Untersuchung in eine theoretische Analyse der Koedukationsdebatte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Regierungsbezirk Düsseldorf ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Abt. Erziehungswissenschaften Arbeitsgruppe Schulpädagogik (Universitätsstr. 12, 45117 Essen) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0201-183-2213, Fax: 0201-183-4267)

[74-F] Graf, Julia, Dipl.-Pol.; Brand, Ortrun, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Kurz-Scherf, Ingrid, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Hauptsache Arbeit? Qualitätsdimensionen und Qualitätskriterien von Arbeit aus geschlechterpolitischer Perspektive INHALT: Das Projekt will einen Beitrag zur Klärung von Qualitätsdimensionen und Qualitätskriterien des aktuellen Wandels der Arbeit aus geschlechterpolitischer Perspektive leisten. Ziel ist die Ausarbeitung eines Indikatorensystems zur Erfassung und Beurteilung qualitativer Dimensionen des aktuellen Wandels der Arbeit im Hinblick auf den damit eng verbundenen Wandel der Geschlechterverhältnisse. METHODE: Das Projekt umfasst sowohl die Initiierung, Vorbereitung, Moderation und Auswertung einer Forschungswerkstatt und eines Forschungsforums zur Qualität der Arbeit aus geschlechterpolitischer Perspektive wie auch eigene Forschungsaktivitäten. Diese Forschungsaktivitäten beziehen sich zum einen auf die Überprüfung der geschlechtertheoretischen und geschlechterpolitischen Implikationen und Konsequenzen vorliegender Konzepte zur Erfassung und Gestaltung der Qualität von Arbeit, wie sie in den vergangenen Jahren u.a. von der ILO, der EU und in der Bundesrepublik Deutschland von der "Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) sowie im Rahmen der gewerkschaftlichen Initiative "Gute Arbeit" vorgelegt wurden. Zum zweiten sollen Expertisen, die im Rahmen des Projekts "GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung" vergeben wurden, im Hinblick auf die Forschungsfrage des hier vorgeschlagenen Projekts erneut ausgewertet werden. Zum dritten soll das vom GendAProjekt entwickelte Konzept der Soziabilität hinsichtlich der darin enthaltenen Qualitätsdimensionen und Qualitätskriterien von Arbeit untersucht und konkretisiert werden. Schließlich sollen viertens unterschiedliche Berichtssysteme auf nationaler und internationaler Ebene wie etwa die "Berichterstattung zur soziökonomischen Entwicklung in Deutschland: Arbeit und Lebensweisen" (SOFI u.a. 2005) und das Gender-Portal der EU - hinsichtlich der darin enthaltenen Anregungen für ein Indikatorensystem zur Qualität der Arbeit aus geschlechterpolitischer Perspektive ausgewertet werden. Aufgrund der Vorarbeiten, an die das hier vorgeschlagene Projekt anknüpft, und durch die doppelte Rückkopplung seiner Forschungsaktivitäten mit einer Forschungswerkstatt nach dem ersten Drittel der Projektlaufzeit und einem Forschungsforum nach dem zweiten Drittel der Projektlaufzeit ist gewährleistet, dass das Projekt am Ende seiner Projektlaufzeit tatsächlich ein praktikables Indikatorensystem zur Qualität der Arbeit aus geschlechterpolitischer Perspektive entwickelt haben wird, das dann in einem Nachfolgeprojekt zu einem umfassenden Informations- und Serviceportal zum Wandel und

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zur Zukunft der Arbeit ausgestaltet werden kann. (S.a. http://www.uni-marburg.de/fb03/agen da/projects/qualitaet ). ART: gefördert BEGINN: 2006-06 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst INSTITUTION: Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft GendA - Forschungs- und Kooperationsstelle Arbeit, Demokratie, Geschlecht (Wilhelm-Röpke-Str. 6G, 35032 Marburg) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[75-F] Gruber, Susanne, Dipl.-Päd.; Bauer, Quirin, M.A.; Struthmann, Sandra, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Macha, Hildegard, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Gender Maintreaming an Hochschulen - Bilanzierung und Optimierung INHALT: Ziel ist die bilanzierende Darstellung des Ist-Standes der Umsetzung der Gender Mainstreaming-Strategie an deutschen Universitäten, sowie darauf aufbauen die Erarbeitung von Optimierungsmöglichkeiten. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 16; Hochschulleitungspersonen, sowie Frauenbeauftragte). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 16; Hochschulen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-09 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik mit Berücksichtigung der Erwachsenenbildung und außerschulischen Jugendbildung (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg) KONTAKT: Gruber, Susanne (Tel. 0821-5984312, e-mail: [email protected])

[76-L] Helming, Elisabeth; Schäfer, Reinhilde: Viel Gegacker - und kein Ei?: Chancen, Risiken, Nebenwirkungen beim Umsetzen von Gender Mainstreaming, in: DJI Bulletin, 2006, H. 2 = H. 75, S. 18-21 (URL: http://cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull75_d/DJIB_75.pdf) INHALT: "Seit fünf Jahren sind die aus dem Kinder- und Jugendplan (KJP) des Bundes geförderten Organisationen verpflichtet, die gleichstellungspolitische Vorgabe des Gender Mainstreaming (GM) zu beachten. Die Bilanz der Umsetzung offenbart eine Fülle unterschiedlicher Aktivitäten, lässt aber auch Hindernisse im Prozess der Implementierung sichtbar werden, die von 'verbaler Aufgeschlossenheit bei weitgehender Verhaltensstarre' über mangelnde Unterstützung durch die Leitung bis hin zu 'harten Fakten' wie etwa Einstellungsstopps reichen. Das 'eiserne Gehäuse' der Strukturen in den Organisationen bewährt sich gegenüber Innovationen in besonderem Maße, wenn es um ein Mehr an Geschlechtergerechtigkeit geht. Veränderung verlangt in hohem Maße Hartnäckigkeit und Geduld; die Umsetzung ist bei den 'Mühen der Ebenen' angelangt. Gender Mainstreaming mäandert zwischen symbolischer Politik und tatsächlich angestoßenen Veränderungen - so das Ergebnis der wissenschaftlichen Begleitung des DJI-Projektes 'Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe'." (Autorenreferat)

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[77-F] Heye, Corinna (Bearbeitung); Bühler-Conrad, Elisabeth (Leitung): Frauen- und Gleichstellungsatlas Schweiz Online INHALT: Zur Auswertung der Ergebnisse der Eidgenössischen Volkszählung (VZ) 2000 hat das Bundesamt für Statistik (BFS) ein wissenschaftliches Analyseprogramm aufgebaut und dafür renommierte Forscherinnen und Forscher engagiert. Unter anderem wurde die Sozialgeographin Elisabeth Bühler von der Universität Zürich damit beauftragt, einen Online-Atlas und eine Publikation zum Thema "(Un-)Gleichstellung der Geschlechter" zu realisieren. Die Publikation konzentriert sich auf die Veränderungen der Gleichstellung von Frauen und Männern seit 1970 sowie die Stellung der Schweiz in Europa. Der Online-Atlas informiert seinerseits über die regionalen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Gleichstellung innerhalb der Schweiz. Atlas und Publikation schliessen an die Erfahrungen des "Frauen- und Gleichstellungsatlas" an, der im Seismo Verlag veröffentlicht wurde (Bühler 2001). Der vorliegende Online-Atlas enthält eine Neuberechnung, Aktualisierung und Dynamisierung eines Grossteils der im ersten, gedruckten Atlas enthaltenen Karten, Tabellen und Grafiken. Diese Darstellungen werden ergänzt durch Kurzkommentare über die wichtigsten feststellbaren Veränderungen der Gleichstellung von Frauen und Männern in jüngster Zeit. ZEITRAUM: 19702004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, Kantone, Sprachregionen, Stadt-Land, MSRegionen METHODE: deskriptive statistische Analysen; Herstellung von dynamischen Karten im Internet ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-03 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Zürich, Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut (Winterthurerstr. 190, 8057 Zürich, Schweiz)

[78-L] Jünemann, Annette; Klement, Carmen (Hrsg.): Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union, (Schriftenreihe des Arbeitskreises Europäische Integration, 52), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2005, 180 S., ISBN: 3-8329-1107-3 INHALT: Der Band geht auf eine interdisziplinäre Tagung zurück, die gemeinschaftlich von den Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München, dem Arbeitskreis Europäische Integration und dem Europa-Kolleg im November 2004 in Hamburg veranstaltet wurde. Ziel war es, anhand von Analysen zur Relevanz der Geschlechterfrage im Integrations- und Erweiterungsprozess der EU sowie bei der Verfassungsreform eine Zwischenbilanz der Gleichstellungspolitik in der EU zu ziehen. Diese fällt erwartungsgemäß gemischt aus. Trotz einer zunehmend gendersensiblen Entwicklung des EU-Rechts und des damit verbrieften Willens zur Verwirklichung von Geschlechterdemokratie mangelt es vielfach am politischen Anspruch zahlreicher Mitgliedstaaten, gleichstellungspolitische Richtlinien in nationales Recht umzusetzen. Gleichwohl zeigt die Analyse zum Entstehungsprozess des Verfassungsvertrages einen nur geringen Stellenwert von Geschlechterfragen auf, der mit einer mangelnden Repräsentanz von Frauen im Konvent einhergeht. Zudem mache die Geschlechterblindheit in der Makroökonomie Fortschritte in anderen, untergeordneten, Politikfeldern wieder zunichte. Und auch der EUGH wirke durch seine an traditionellen Leitbildern über die Rolle der Frau orientierte Rechtsprechung einer erfolgreichen Gleichstellungspolitik entgegen. Schließlich so zeigen die Länderfallstudien - dürften die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten nicht vernachlässigt werden. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Annette Jünemann/ Carmen Klement: Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union - Implikationen der Vertiefung

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und Erweiterung (7-16); I. Rechtliche Grundlagen und praktische Umsetzung europäischer Gleichstellungspolitik: Ursula Rust: Gender Equality - Acquis Communautaire (17-26); Brigitte Young: Widersprüche zwischen der europäischen Makroökonomie und Gender Mainstreaming. Unüberwindbare Widersprüche? (27-45); Jörn Ketelhut: Die 'maternalistische' Geschlechterpolitik des EuGH: Familienpolitische Leitbilder in der Rechtsprechung zu Mutterschutz und Elternrechten (46-64); Cordula Dittmer/ Anne Mangold: Die Integration von Frauen in die europäischen Streitkräfte - das Militär zwischen internationalem Recht und nationaler Sicherheitspolitik (65-80); II. Fortschritt oder Rückschritt? Der europäische Verfassungsvertrag: Mercedes Mateo Diaz/ Susan Mains: Gender Equality in the Elaboration of the Treaty Establishing a Constitution for Europe (81-103); Silke Ruth Laskowski: Gender Equality under the New European Constitution (104-122); Mary McPhail: Women shaping the future of Europe - did women in civil society make a difference on the road from Laeken to Rome? (123-131); III. Gleichstellungspolitik in den neuen Mitgliedstaaten: Erste Erkenntnisse: Sonja Drobnic: Gendered Employment Patterns: Individuals, Societies, Couples (132145); Petr Pavlik: Equality Without Gender: Implementation of the EU Initiative Equal in the Czech Republic (146-156); Eva Feldmann-Wojtachnia: Nach dem EU-Beitritt: Die politische Teilhabe von Frauen in Polen (157-164); IV. Geschlechtergleichheit in der Praxis: Jirina Siklova: Welcher Feminismus existiert im Postkommunismus? Ein deutsch-tschechischer Vergleich (165-172); Susanne Mayer: Was mit dem Traum von der Gleichheit geschah, während wir gerade mal wieder heftig diskutierten(173-176).

[79-L] Kahlert, Heike; Schindler, Delia: Mit Hochschulreform Chancengleicheit herstellen?: Gender Mainstreaming zwischen Ökonomisierung und Demokratisierung, in: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12/2003, H. 2, S. 50-63 (URL: http://www.hof.uni-halle.de/journal/hs2003_2.pdf) INHALT: Die Verfasserinnen analysieren den neoliberalen Gehalt der aktuellen Vorstellungen zu einer Hochschulreform, um dann in symbolischer und konzeptioneller Perspektive nach der Geschlechterordnung an der Hochschule zu fragen. Sie zeigen, dass Gender Mainstreaming, die aktuelle Antwort auf die Bilanz der Frauenförderungs- und Gleichstellungspolitik, sich als querschnittsorientierte Top-Down-Politik und Bestandteil von Organisationsentwicklungsprozessen im Rahmen der Modernisierung des öffentlichen Sektors mühelos dem "schlanken Staat" und dessen Organisationen anpasst. Die Koalition zwischen Gender Mainstreaming und Neoliberalismus lässt sich unterschiedlich interpretieren: In einer optimistischen Variante wird die Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse, der Institutionen und Organisationen gefördert, in einer pessimistischen deren Ökonomisierung (Humankapitalansatz). (ICE2)

[80-L] KfW Bankengruppe (Hrsg.): Gender in partner countries, (Diskussionsbeiträge : Arbeitshilfen, Materialien und Diskussionsbeiträge zu entwicklungspolitischen Fragestellungen, 43), Frankfurt am Main 2006, 26 S. (Graue Literatur; URL: http://www.kfw-entwicklungsbank.de/DE_Home/Service/OnlineBibl48/PDF-Dokumente_Diskussionsbeitraege/AMD_043.pdf) INHALT: "Since the Fourth World Conference on Women (Beijing, 1995), considerable efforts have been made by partner countries around the world to actively engage policies and programs towards the achievement of gender equality goals through gender mainstreaming ap-

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proaches. Gender mainstreaming policies have been developed and implemented; institutional structures and mechanisms adapted and developed to support mainstreaming efforts; and new tools have been created that seek to mainstream gender throughout the programming cycle and infuse gender into sectoral work. Drawing on their experiences of gender mainstreaming at the policy, institutional and programming level, many partner countries in co-operation with international donors, have also begun to identify 'good practices' to guide future efforts. This paper highlights some of those efforts - with a view to demonstrating what can and has been achieved to date. The paper notes why gender mainstreaming has been understood as central to the poverty alleviation efforts of many partner countries. It also highlights how partner countries have implemented gender mainstreaming in practice - focusing particularly on gender mainstreaming efforts at the institutional and programmatic level. By drawing attention to some 'good practice' examples, the paper demonstrates that in many partner countries the empowerment of women through gender mainstreaming approaches is well advanced, innovative and effective. The publication is part of the Gender and Development Papers, a series launched by the German Development Bank (KfW) in 2004 in order to assess its operational impact on contributing to operationally relevant gender changes." (excerpt)

[81-L] Klein, Uta: Geschlechterverhältnisse und Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union: Akteure, Themen, Ergebnisse, (Lehrbuch), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 278 S., ISBN: 3531-14384-0 INHALT: Die Studie gibt einen Überblick über Institutionen, Akteurinnen und Akteure sowie Konzepte der EU-Gleichstellungspolitik und stellt Fortschritte, aber auch Beschränkungen und Blockaden einer auf veränderte Geschlechterverhältnisse zielenden Politik dar. Zum anderen führt sie in politik- und rechtswissenschaftliche Grundlagen sowie in soziologische Fragestellungen ein und vermittelt die Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung. Schwerpunktthemen der Studie sind: die Sozialpolitik in der EU, die Organe und Instrumente der europäischen Gleichstellungspolitik, die Phasen der Entwicklung des Gleichstellungsrechts und der Gleichstellungspolitik und soziale Ungleichheit und Geschlechterverhältnisse in der EU, insbesondere in den Transformationsstaaten. Den letzten Teil der Studie bildet ein umfangreicher Informationsteil über EU-Richtlinien, Adressen verschiedener EU-Institutionen und Förderprogramme der EU. Deutliches Fazit der Studie ist, dass die europäische Gemeinschaft von hoher Relevanz für die Ausgestaltung einer Geschlechterpolitik und auch für die Entwicklung der Geschlechterverhältnisse in den Gesellschaften ist. (ICF)

[82-F] Koblinger, Dagmar (Bearbeitung); Rothe, Andrea, Dr. (Leitung): Gender Mainstreaming in Einrichtungen und Maßnahmen der Jugendhilfe - im Hasenbergl, München INHALT: Die Chancengleichheit der Jugendlichen aus dem Hasenbergl, München zu verbessern, ist eines der drängenden Probleme im Stadtteil. Der hohe Anteil "ausländischer, armer und arbeitsloser" Jugendlicher macht die Bedeutung von Einrichtungen und Maßnahmen der Jugendhilfe im Hasenbergl deutlich. Die Frage nach Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung in den Einrichtungen verweist auf die Umsetzung von Gender Mainstreaming. Gerade für ausländische und Jugendliche aus sozial schwächeren Gruppen ist die Auseinandersetzung

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mit ihrer Geschlechterrolle von gravierender Bedeutung, um das geschlechtsspezifische Berufswahlspektrum und damit die Chancen am Arbeitsmarkt zu erweitern. Darüber hinaus fördert die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschlechterrolle die kulturelle Integration der Jugendlichen und kann helfen Gewalt(erfahrungen) abzubauen. Auch diese Aspekte sind wesentlich für einen guten Verlauf des Übergangs von der Schule ins Berufsleben und damit für eine Verbesserung der Berufschancen für Mädchen und Jungen. Inwieweit die Einrichtungen der Jugendhilfe im Hasenbergl diese Auseinandersetzung derzeit fördern und welche Unterstützung sie für eine erfolgreiche Umsetzung von Gender Mainstreaming ggf. benötigen, sind die Kernfragen dieses LOS-Projektes. Das Projekt findet auf drei Ebenen statt: 1. Analyse der Vereinbarungen und Vorgaben der Stadt München; 2. Feststellung der Ist-Situation in ausgewählten Einrichtungen und Maßnahmen der Jugendhilfe im Hasenbergl; 3. Berücksichtung der Sichtweisen der Jugendlichen durch Befragung ausgewählter Jugendlicher im Hasenbergl. GEOGRAPHISCHER RAUM: München METHODE: Gender Mainstreaming ist eine innovative politische Strategie der Organisationsentwicklung, deren Ziel die Erlangung von Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern ist. Die Frage nach einer erfolgreichen Implementierung von Gender Mainstreaming in Einrichtungen und Maßnahmen der Jugendhilfe ist nach Erachten der Autoren deshalb von so großer Bedeutung, da gerade in de Pubertät wichtige Lernprozesse und Weichenstellungen stattfinden. Kommt es zu einer Verfestigung überholter, patriarchaler Geschlechterstereotypen, können sie die Lebensperspektiven der Mädchen wie der Jungen langfristig einschränken. Methodisch schließen sie in ihre Betrachtungen die Ebene der formalen Vorgaben zur Implementierung von Gender Mainstreaming auf Bundes- und auf kommunaler Ebene mit ein sowie den Stand des Wissens zu und Umsetzung von Gender Mainstreaming auf der Ebene des Personals. Neu ist, dass mit Hilfe von Befragungen und Diskussionen auch die Sicht der Jugendlichen aufgenommen wird und deren Vorschläge mit welchen Maßnahmen in Einrichtungen der Jugendhilfe mehr Geschlechtergerechtigkeit erzielt werden kann. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 4; Einrichtungen - 4 Leiter/innen sowie die Mitarbeiter/innen der Einrichtungen sowie ca. 40 Jugendliche in 4 Gruppen aus den Einrichtungen; Auswahlverfahren: gezielt, exemplarisch). Qualitatives Interview (Stichprobe: 4-10; 4 Leiter/innen sowie ggf. die Mitarbeiter/innen; Auswahlverfahren: geziehlt, exemplarisch). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 40; Jugendliche -50% weibliche und 50% männliche-, jeweils 10 Personen pro Einrichtung; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Rothe, Andrea; Koblinger, Dagmar: Gender Mainstreaming in Einrichtungen und Maßnahmen der Jugendhilfe. Teilprojekt 1: Vorstudie. München: Frauenakademie 2005.+++Rothe, Andrea; Koblinger, Dagmar; Stacklies, Annegret: Gender Mainstreaming in der Jugendhilfe - eine Analyse im Stadtteil Hasenbergl in München. München: Frauenakademie München e.V. 2006. ISBN 3-937120-05-X. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-08 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: Europäischer Sozialfonds -ESF- ESF-Beratungsstelle; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Frauenakademie München e.V. -FAM- (Auenstr. 31, 80469 München) KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-7211881, e-mail: [email protected])

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[83-F] Krause, Thomas, B.A.; Schnier, Victoria, Dipl.-Päd.; Kaschuba, Gerrit, Dr.; Lange, Ralf, M.A.; Derichs-Kunstmann, Karin, Dr.; Lächele, Carlos (Bearbeitung); Derichs-Kunstmann, Karin, Dr. (Leitung): Modellprojekt GeQuaB - Gender-Qualifizierung für die Bildungsarbeit INHALT: Ziel des Projektes ist es, in der Weiterbildung einen Beitrag zur Verbesserung der Chancengleichheit für Frauen und Männer zu leisten. Dieses geschieht durch die Förderung der Gender Mainstreaming-Implementierung mit dem besonderen Schwerpunkt auf geschlechtergerechter Programmqualität. Damit wird gleichzeitig ein Beitrag zur Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung, ebenso wie zur Personalentwicklung der beteiligten Organisationen geleistet. Nach der modellhaften Erprobung der Fortbildungsreihe wird dieses Qualifikationsangebot zur geschlechtergerechten Bildungsarbeit in ein Regelangebot übergeführt werden. Das Projektziel soll erreicht werden durch: die Entwicklung, Erprobung und Evaluierung eines zertifizierten Qualifizierungslehrgangs zur Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen; die Qualifizierung von Weiterbildungsdozentinnen und -dozenten für die Implementation von Gender Mainstreaming in die Programmpraxis der Weiterbildung durch den Erwerb von Genderkompetenz; den Aufbau eines bundesweiten und trägerübergreifenden MultiplikatorInnen-Pools und -Netzwerks; die Umsetzung der Lehrgangsinhalte in die Praxis der Bildungsarbeit der Teilnehmenden und die Evaluierung dieser Praxis; die Entwicklung von Qualitätskriterien für MultiplikatorInnenFortbildungen zur Umsetzung geschlechtergerechter Programmqualität. Die Ziele der Qualifizierungslehrgänge sind: die Sensibilisierung und Qualifizierung für die Praxis geschlechtergerechter Programmqualität, der Erwerb von Genderkompetenz mit den besonderen Schwerpunkten auf Kenntnissen und Fähigkeiten in gender-sensibler Konzeptentwicklung und in der Planung und Durchführung von Bildungsangeboten basierend auf geschlechtertheoretischen Ansätzen. Es finden drei parallele Lehrgänge innerhalb von zwei Jahren (2005 und 2006) statt. Pro Lehrgang gibt es vier Module, je zwei pro Jahr, von fünf bzw. viertägiger Dauer. Modul 1: Gender-Perspektiven in der Weiterbildung. Theorie, Politik, Praxis; Modul 2: Geschlechtergerechte Didaktik und Methodik in der Bildungsarbeit; Modul 3: Konzepte und Methoden geschlechtergerechter Bildung; Modul 4: Geschlechtergerechte Programmqualität. Kollegiale Beratung und Evaluation: Ein Pilotlehrgang des 1. Moduls hat vom 7.-11.03.2005 stattgefunden. Die Durchführung der Lehrgänge erfolgt im ver.di Bildungs- und Begegnungszentrum Clara Sahlberg, Berlin. Die Eigenarbeit der Teilnehmenden erfolgt in Form von Konzeptionsentwicklung für die eigene Praxis, Erprobung und anschließender Berichterstattung. Zum Abschluss wird im Februar 2007 ein gemeinsamer Vernetzungsworkshop mit dem Ziel des Aufbaus eines trägerübergreifenden Netzwerks durchgeführt. Insgesamt nehmen 48 (26 Frauen und 22 Männer) haupt- und nebenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bildungseinsrichtungen der beteiligten Weiterbildungsorganisationen an der Qualifizierung teil. Voraussetzung für die Teilnahme ist die mehrjährige Erfahrung in der Weiterbildung. Für die erfolgreiche Teilnahme an der Fortbildung wird ein Zertifikat ausgestellt. Das Zertifikat soll anschlussfähig sein an die Anforderungen der in der Weiterbildung gebräuchlichen Qualitätsstandards. Begleitet wird das Projekt durch eine Lenkungsgruppe, deren Mitglieder sind: Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten vier Verbände der Weiterbildung und die Projektleiterin. Die Lenkungsgruppe hat die Aufgabe, die Auswahl und Ansprache der Teilnehmenden für die Lehrgänge zu organisieren, das Lehrgangskonzept mit dem Team zu beraten, das FIAB und die Teams bei der Durchführung des Projektes zu unterstützen, die organisatorische Unterstützung für die Durchführung der Lehrgänge und der Praxiserprobungen bereit zu

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stellen und die Konsequenzen aus den Evaluierungsergebnissen zu beraten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.gender-qualifizierung.de/literatur/ . ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: Projektträger im DLR "Chancengleichheit in Bildung und Forschung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bochum (Münsterstr. 13-15, 45657 Recklinghausen); Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. -tifs- (Rümelinstr. 2, 72070 Tübingen); Praxis für sozialwissenschaftliche Organisationsberatung (Saarlandstr. 6d, 22303 Hamburg); Arbeitskreis Deutscher Bildungsstätten e.V. (Mühlendamm 3, 10178 Berlin); Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben (Robertstr. 5a, 42107 Wuppertal); Deutscher Volkshochschul-Verband e.V. (Obere Wilhelmstr. 32, 53225 Bonn); ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 02361-9044823, Fax: 02361-183362, e-mail: [email protected])

[84-F] Kuberka, Daniela, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung): Gender im Projektmanagement - ein Leitfaden zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Praxis INHALT: Erprobung und Implementierung eines Genderprozesses an einem Beispielprojekt; Sensibilisierung der Projektbeteiligten für eine genderorientierte Projektplanung und –umsetzung; Beratung der Projektentscheidenden im operativen Alltag der Projektumsetzung; Erprobung eines Gender-Controlling. ZEITRAUM: Mai 2005 bis Juni 2006 METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Fallanalyse; Prozessbegleitung. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Zentrum Frau in Beruf und Technik (Hrsg.): Gender im Projektmanagement: ein Leitfaden zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Praxis. Castrop-Rauxel: ZFBT 2006, 67 S. ART: gefördert BEGINN: 2005-05 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie; Europäische Union INSTITUTION: Zentrum Frau in Beruf und Technik (Erinstr. 6, 44575 Castrop-Rauxel) KONTAKT: Kuberka, Daniela (Tel. 02305-92150-11, e-mail: [email protected])

[85-L] Lasch, Vera; Freitag, Walburga; Sonntag, Ute (Hrsg.): Gender, health, and cultures: networking for a better future for women within an enlarged Europe, (Workshop "Networking for women's health across regional diversity in Europe: experiences, concepts and strategies", 2004, Kassel), Kassel: Kassel Univ. Press 2006, 239 S., ISBN: 389958-164-4 INHALT: "What do we know about gender & health in the enlarged European Union? Which are the important gender specific health concerns in the new EU-member states at present? Which are gender relevant aspects in debates like globalisation or violence? The specific country cultures are not only different in regard to their health systems, but also in integrating

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gender aspects in research, policy and practice. The very definitions of health, illness and health related social problems are different. If networks focus on gender specific aspects of health and illness, the necessity for transnational communication is evident. This book gives an overview about gender & health in the EU with a strong focus on Eastern European Countries. Instruments for bringing gender aspects in health related research, prevention and health care are introduced. The increasing importance of the internet is shown. Central elements in the process of intercultural networking are described. The book will support the efforts of mutual understanding and gives valuable information for all who are involved in processes of networking in the field of gender & health or will do it in the future." (author's abstract). Contents: Walburga Freitag, Vera Lasch, Ute Sonntag: Gender, health and European cultures. An introduction (9-16); Gabriele Kreutzner: Intercultural work and communication - challenges for the new Europe (17-33); Gesine Sturm: Listening to the "other" in transcultural therapies. Worldviews, idiomatic expressions of illness and the use of cultural representations in intercultural communication (34-41); Vera Lasch: Gender and health: Internet and network activities (42-64); Walburga Freitag: Meeting EU-Conference participants interests with the "open space" method - some reflection on process and results (65-84); Judith Fuchs, Birgit Babitsch: Gender-based analysis: concepts and importance (85-96); Brigitte Neumann: A healthy balance: applied research on women's paid work and unpaid caregiving in Nova Scotia, Canada (97-118); Birgit Heidtke: Database women's health and health promotion as a means to understanding and networking (119-126); Arnd Hofmeister: Neo-liberal challenges for the health: gender sensitive reflections on GATS and the EU-Directive on Services (127-138); Verena Kaselitz: Violence against women - a public health concern and a pandemic human rights violation (139-149); Malgorzata Tarasiewic: "Our bodies, ourselves" - a Polish edition as a way to reclaim women's bodies and promote choice in Poland? (150-160); Peggy Maguiré: Gender in the field of public health - implications for policy (161-176); Csilla Csoboth: Women's health in Hungary (177-192); Beata Tobiasz-Adamczyk: Cultural determinants of social position and health status of older women in Poland (193-209); Irena Kirar Fazarinc, Dunja Obersnel Kveder: Current perspectives in women's reproductives health care in Slovenia (210-217); Monika Scheffler: The Glasgow women's health policy - a model for local strategies (218-233).

[86-L] Lichtenecker, Ruperta; Salmhofer, Gudrun (Hrsg.): Gender Budgeting: Theorie und Praxis im internationalen Vergleich, (Studien zur Frauenund Geschlechterforschung, Bd. 4), Innsbruck: Studien-Verl. 2006, 202 S., ISBN: 3-7065-4046-0 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.33033) INHALT: "Budgets sind nicht geschlechtsneutral, sondern haben unterschiedliche Folgen für die Lebensverhältnisse von Frauen und Männern. Diese Unterschiede - die gleichzeitig Machtverhältnisse darstellen - sollen mit dem Konzept des Gender Budgeting korrigiert werden. Gender Budgeting bedeutet die Umsetzung von Gender Mainstreaming auf finanzpolitischer Ebene und setzt damit einen wichtigen Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit. Der vorliegende Band versammelt ein breites Spektrum an theoretischen und praxisorientierten Beiträgen von internationalen Expertinnen und Experten zur Herangehensweise und Realisierung von Gender Budgeting. Er ist für jene gedacht, die an Hintergründen und laufenden Aktivitäten zu Gender Budgeting interessiert sind und liefert Anregungen für die eigene Arbeit in diesem Bereich." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gabriele Michalitsch: Geschlechterpolitische Defizite: Staatsfinanzen und Gender Budgeting (13-28); Brigitte Kratzwald: Von

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Bullen, Bären und Glücksrittern. Ein feministischer Versuch über den Mythos Finanzmärkte (29-48); Helene Schuberth: Fiskalische Strategien auf EU-Ebene - Implikationen für Gender Budgeting (49-60); Rhonda Sharp/Ray Broomhill: Budgeting for Equality: The Australia Experience (63-82); Debbie Budlender/Janine Hicks/Lisa Vetten: South Africa: Expanding into diverse initiatives (83-98); Ailsa McKay: Developing a Gender Budget Initiative: A Question of Process or Policy? Lessons Learned from the Scottish Experience: The Scottish Women's Budget Group (99-114); Mascha Madörin: Gender Budgeting aus Schweizer Sicht: Erfahrungen mit einer Methode des Gender Mainstreaming (115-130); Elisabeth Klatzer: Geschlechtergerechte Budgetgestaltung - Gender Budgeting in Österreich: Überblick und Ausblick (133-154); Elfriede Fritz: Gender, Steuern und Budget - Tätigkeiten im Bundesministerium für Finanzen (155-166); Ruperta Lichtenecker: Gender Budget Analysen: Akademische Übung oder politische Relevanz? (167-180); Birgit Erbe/Regina Frey: Gender Budgeting als Umsetzung vonGender Mainstreaming in der Haushaltspolitik? Zum Stand der Gender Budgeting Projekte in Deutschland (181-198).

[87-L] Macha, Hildegard; Handschuh-Heiß, Stephanie: Gender Mainstreaming und Wissensmanagement: Theorie, Konzepte, Umsetzung und Evaluation, in: Sylke Ernst, Jasmin Warwas, Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.): Wissenstransform : Wissensmanagement in gleichstellungsorientierten Netzwerken, Münster: Lit Verl., 2005, S. 23-39, ISBN: 3-8258-8553-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006/3658) INHALT: "Gender Mainstreaming besteht in der (Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluation von Entscheidungsprozessen in allen Politikbereichen und Arbeitsbereichen einer Organisation, in unserem Fall: der Universität. Ziel ist, in alle Entscheidungsprozesse die Perspektive des Geschlechterverhältnisses einzubeziehen und auf die Gleichstellung von Frauen und Männern hinzuwirken. Gender Mainstreaming ist ein politisches Steuerungsinstrument der Organisationsentwicklung in Universitäten. Die Optimierung der institutionellen Strukturen und der personellen Ressourcen mit dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit wird durch Maßnahmen des Gender Mainstreaming vorangetrieben. In der Universität Augsburg wird ein Bündel von Maßnahmen, die untereinander abgestimmt sind, umgesetzt, erprobt und auf ihre Wirksamkeit hin evaluiert. Die Bandbreite reicht von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Sinne der 'Familienfreundlichen Hochschule' bis hin zu ökonomischen Anreizsystemen. Das Augsburger Konzept wird in Kooperation zwischen Universitätsleitung und Frauenbeauftragten umgesetzt. Der Prozess und die Effekte des GenderMainstreaming-Projekts werden in einer 'Partizipativen Evaluation' durch geeignete Instrumente analysiert. Evaluation als wissenschaftliche Tätigkeit sammelt Daten, wertet sie aus und interpretiert sie anhand bestimmter Kriterien. Durch Evaluation wird Wissen generiert, strukturiert und kommuniziert: Evaluation ist Wissensmanagement. Im Kontext von Gender Mainstreaming bedeutet Evaluation nicht zuletzt, dass die Sammlung und Interpretation der auf unterschiedlichen Wegen gewonnenen Daten auch eine Optimierung der organisationsspezifischen Regeln und Verfahrensweisen auf das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit hin möglich macht. Eine neue Wissenskultur wird geschaffen, in der die Perspektive der Frauen in der Wissenschaft in jeder Hinsicht Geltung erlangt." (Autorenreferat)

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[88-L] Mayerhofer, Elisabeth: Ungenützte Chancen: Gender Mainstreaming im Kunstbereich, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 35/2006, H. 3, S. 275-285 (Standort: USB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Frauenanteil in österreichischen Kunst- und Kulturarbeitsmärkten ist im Sinken begriffen. Waren Frauen noch in den 1980er und 1990er Jahren dort leicht überrepräsentiert (d.h. mit mehr als 50 Prozent), mit stets steigender Tendenz, so hat sich das Bild um die Jahrtausendwende verändert: Frauen sind im Gegensatz zum übrigen Arbeitsmarkt nun wieder unterrepräsentiert. Der Grund dafür liegt weniger darin, dass Frauen in Kunst und Kultur häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen sind, sondern vielmehr darin, dass sie in atypische Arbeitsverhältnisse gedrängt und damit statistisch unsichtbar werden. Wie in anderen Segmenten des Arbeitsmarktes befinden sich auch im Kunst- und Kulturbereich Frauen häufiger als Männer in prekären Verhältnissen; Auslagerungen verstärken hier noch die in allen Bereichen stattfindende Umstrukturierung der Arbeitsmärkte. Aktuelle empirische Studien zeigen, dass auch neue beschäftigungspolitische Hoffnungsfelder wie z.B. die "Creative Industries" keine besseren Arbeitsbedingungen bieten - im Gegenteil: Auch hier finden sich Frauen in den einkommensschwachen Bereichen wieder, auch hier spaltet die vertikale Segregation weibliche und männliche Berufskarrieren. Dazu wird die Prekarität zur Regel, ja im (kultur- und wirtschafts-)politischen Diskurs wird sie sogar zum Merkmal innovativer Sektoren stilisiert und ins Positive gewendet. Vor diesem Hintergrund wird dieser Beitrag der Frage nachgehen, inwiefern sich politische Konzepte - gezielte Frauenförderung bzw. Gender Mainstreaming - im Kunst- und Kulturbereich ausgewirkt haben und ob die daraus abgeleiteten Maßnahmen für diesen spezifischen Bereich überhaupt geeignet sind oder nicht." (Autorenreferat)

[89-F] Metz-Göckel, Sigrid, Univ.-Prof.Dr.; Schelhowe, Heidi; Husu, Lisa (Bearbeitung): Implementing gender mainstreaming strategy by means of selected universities in Finland and Germany. Analysis and support INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Finland, Germany ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Universität Dortmund, Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt Dynamik der Geschlechterkonstellationen (44221 Dortmund) KONTAKT: Metz-Göckel, Sigrid (Prof.Dr. Tel. 0231-755-5530, Fax: 0231-755-5543, e-mail: [email protected])

[90-L] Meuser, Michael: Gender-Management: zur Professionalisierung von Geschlechterpolitik, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3202-3209, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Seit der Jahrhundertwende zeichnet sich immer deutlicher ein Gestaltwandel von Geschlechterpolitik ab, der möglicherweise in einen Strukturwandel münden wird. Dieser Wandel ist aufs Engste verknüpft mit der Politik des Gender-Mainstreaming. Im Zuge der Implementation von Gender Mainstreaming lässt sich eine wachsende Nachfrage nach einem

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neuen Wissenstypus 'Gender-Wissen' und einem neuen Kompetenztypus 'Gender-Kompetenz' beobachten; des weiteren ein Professionalisierungsprozess, der sich derzeit u.a. als ein Kampf verschiedener Akteursgruppen um Definitionsmacht darstellt, wer für sich erfolgreich Gender-Kompetenz reklamieren kann. In diesem Prozess sind Frauenbewegung und Frauenpolitikerinnen nur zwei von mehreren konkurrierenden Akteursgruppen. Consulting-Firmen, Unternehmensberatungen und Männer sind hinzugekommen. Gender Mainstreaming hat einen neuen Markt kreiert, mit Gender-Wissen lässt sich Geld verdienen. Der in diesem Rahmen erfolgende Professionalisierungsprozess kommt in professionssoziologisch bekannter Gestalt daher, nicht zuletzt in Form neuer akademischer Ausbildungsgänge, in denen GenderKompetenz erworben werden kann. Galt diese vormals als durch frauenpolitisches Engagement verbürgt (ohne dass sie so bezeichnet wurde), so wird sie nun der Tendenz nach über Zertifikate testiert. An die Stelle der Frauenbeauftragten tritt die 'Gender-Change-Managerin' 'oder auch der 'Gender-Change-Manager', die oder der in der Lage ist, 'Gender-BudgetAnalysen' und ein 'Gender Impact Assessment' durchzuführen. Die Veränderungen auf der semantischen Ebene verweisen auf Veränderungen der Relevanzsetzungen. Mit der Ökonomisierung von Geschlechterpolitik werden zunehmend andere als politische Kompetenzen nachgefragt. Der Vortrag zeichnet die sich abzeichnende Entwicklung einer Professionalisierung und möglichen 'Verbetriebswirtschaftlichung' von Geschlechterpolitik nach und fragt nach den Folgen, die sich daraus für die Codierung der Kategorie Geschlecht ergeben." (Autorenreferat)

[91-L] Michalitsch, Gabriele: Geschlechterpolitische Defizite: Staatsfinanzen und Gender Budgeting, in: Ruperta Lichtenecker, Gudrun Salmhofer (Hrsg.): Gender Budgeting : Theorie und Praxis im internationalen Vergleich, Innsbruck: Studien-Verl., 2006, S. 13-28, ISBN: 3-7065-4046-0 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.33033) INHALT: Die Verfasserin skizziert historische Verknüpfungen von Staat, Budget und Männlichkeit. Staatsbudgets, so wird gezeigt, sind maskuline Traditionen und Geschlechterhierarchien eingeschrieben. Mit einer Vielzahl geschlechtsspezifischer Effekte verbunden spiegeln öffentliche Einnahmen und Ausgaben Geschlechterverhältnisse wider und reproduzieren sie. Hier setzt das Konzept von Gender Budgeting an. Öffentliche Einnahme wie Ausgaben sollen auf geschlechtsspezifische Effekte hin überprüft und gleichstellungsorientiert restrukturiert werden. Gender Budgeting umfasst die Untersuchung von Geschlechterdisparitäten im Kontext von Budgetallokationen, die Formulierung gleichstellungsorientierter Politik und deren Transformation in Budgetkategorien, die Implementierung und schließlich die Evaluation der Budgetgestaltung. Gender Budgeting muss im Zusammenspiel mit effektivem Gender Mainstreaming als Teil einer umfassenden Gleichstellungspolitik verstanden werden. (ICE2)

[92-L] Neyer, Gerda R.: Family policies and fertility in Europe: fertility policies at the intersection of gender policies, employment policies and care policies, (MPIDR Working Paper, 2006-010), Rostock 2006, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006-010.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP-2006-010

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INHALT: "This article explores the relationship between family policies, fertility, employment and care. It suggests that similar family policies are likely to exert different effects in different contexts. It argues that a proper assessment of effects of family policies needs to take the combined spectrum of gender relations, welfare-state structures, and labor-market development into account." (author's abstract)

[93-L] Nowak, Jörg: Familienpolitik im neoliberalen Deutschland, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 48/2006, H. 4 = H. 267, S. 522-529 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; USB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Mit der offensiven Wende der Familienpolitik durch Renate Schmidt wurde in Deutschland die Abkehr vom Familienernährermodell beschleunigt. In der großen Koalition führt Ursula von der Leyen diese Politik fort und trägt sie damit von der rot-grünen Regierung in die konservativen Parteien. In diesem Artikel soll gezeigt werden, inwiefern die Integration von mehr Frauen in Lohnarbeit durch den im Staatsapparat verankerten liberalen Feminismus reartikuliert und politisch eingebettet wird. Dabei wird die These aufgestellt, dass sich Klassen- und Geschlechterverhältnisse wechselseitig verstärken, indem der Wettbewerbskorporatismus männlich dominierter Gruppen den Ausschluss einer mehrheitlich weiblichen Unterklasse impliziert." (Textauszug)

[94-L] Oechsle, Mechthild; Wetterau, Karin: Gender and social sciences education: an interim report, in: Journal of social science education, 2005, H. 2, 11 S. (URL: http://www.sowi-onlinejournal.de/2005-2/pdf/gender_oechsle_wetterau.pdf) INHALT: Geschlechterthemen sind nicht mehr so Konflikt beladen, wie sie einmal waren. Heute finden diejenigen, die die Argumente für die Gleichberechtigung und Chancengleichheiten vorbringen, dass sie auf offene Türen stoßen. Heutige junge Frauen behaupten ihr Recht auf Selbstbestimmung, fordern uneingeschränkten Zugang zu allen Gebieten des öffentlichen Lebens, und halten es für garantiert, dass Chancen im Leben ebenso verteilt werden. Geschlechterarrangements, die auf weiblicher Unterordnung und männlicher Überlegenheit basieren, üben auch auf junge Männer nicht mehr viel Anziehungskraft aus. Die Gleichheit der Geschlechter ist eine weit gehend akzeptierte Norm. Felder, die früher meistens von Männern dominiert wurden, sind Frauen geöffnet worden. Der Erfolg von Mädchen in der Welt der Ausbildung ist ein typischer Fall - Mädchen haben Jungen nicht nur eingeholt, sondern neigen jetzt dazu, Männer in Bezug auf Bildungsleistungen zu überbieten, und sind im Großen und Ganzen besser qualifiziert. Bedeutet dies, dass die Geschlechterfrage jetzt neu formuliert werden muss? Oder bedeutet es, dass die wirkliche oder scheinbare Egalisierung der Geschlechterbeziehungen dazu führt, dass die Geschlechterperspektive in der sozialwissenschaftlichen Ausbildung und Didaktik veraltet ist, bevor sie dort jemals richtig etabliert wurde? In diesem Artikel gibt die Autorin einen Zwischenbericht und bespricht die Genderrelevanz in dreierlei Hinsicht. Im zweiten Abschnitt wird die Bedeutung von geschlechtspezifischen politischen Einstellungen und Lernfaktoren erforscht. Im Anschluss daran wird die curriculare Herausforderung analysiert, die die Einbeziehung der Geschlechterperspektive zur Folge hatte. Abschließend wird das Potenzial von Geschlechterthemen betrachtet, um innova-

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tive neue Ansätze in der Didaktik der Sozialwissenschaften - in Wechselwirkung mit den Bezugsdisziplinen und dem didaktischen Gespräch - einzuführen. Zuerst jedoch entwirft die Autorin die Dimensionen von Geschlecht, die für die sozialwissenschaftliche Ausbildung und Didaktik relevant sind. (ICD)

[95-F] Oesterling, Carina, M.A. (Bearbeitung); Herzer, Manfred, PD Dr. (Leitung): Mentorinnensystem zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der THW-Jugend in den Ortsverbänden INHALT: In Kooperation mit der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk führt das Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung ein Projekt durch, welches langfristig zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der THW-Jugend führen soll. Aufgaben des ZQ ist dabei zunächst die wissenschaftliche Analyse der Motivationsstrukturen der weiblichen Mitglieder und ihres Selbstverständnisses im Rahmen der THW-Arbeit. Eine davon abgeleitete Strategieentwicklung schließt sich ebenso an wie die Erarbeitung eines umfangreichen Werbungsund Integrationskonzeptes. Damit sollen die einzelnen Ortsverbände des THW in der ganzen Bundesrepublik ab 2006 in die Lage versetzt werden, eigenständig Maßnahmen zur Werbung und Integration weiblicher Mitglieder durchführen zu können. Eine Erhöhung des Frauenanteils soll im Landesverband Hessen/ Rheinland-Pfalz/ Saarland des THW schon Ende 2006 erreicht sein. Das ZQ als wissenschaftliche Einrichtung begleitet zudem das Projekt, in dem es einzelne Projektphasen im Rahmen einer formativen Evaluation berät. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Oesterling, Carina: Mentor/innen-System zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der THW-Jugend in den Ortsverbänden. Endbericht 2006. Mainz: Univ, Zentrum für Qualitätssicherung und –ent-wicklung, September 2006, 29 S.+++Herzer, Manfred: Mentor/innen-System zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der THW-Jugend in den Ortsverbänden. Evaluationsbericht 2006. Mainz: Univ., Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung, September 2006, 44 S.+++ Oesterling, Carina: Mentorinnensystem zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der THW-Jugend in den Ortsverbänden. Zwischenbericht 2006. Mainz: Univ., Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung, Februar 2006, 25 S.+++Oesterling, Carina: Mentorinnensystem zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der THW-Jugend in den Ortsverbänden. 1. Zwischenbericht. Mainz: Univ., Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung, März 2005, 49 S.+++Mädchen für Technik begeistern: Mentor/innen-System zur Erhöhung des Frauenanteils im THW. Aufbau und Durchführung von Stationen bei Werbeveranstaltungen. Mainz: Univ., Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung, 21 S.+++Fragebogen "Befragung der Schulungsteilnehmer/innen Mentor/innen-System im THW". Mainz: Univ., Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung, 3 S.+++Fragebogen "GirlsDay im THW", 5 S. +++Fragebogen "Tag im THW", 4 S.+++Auswertungsbericht "Tag im THW" - Ortsverband Mainz, 13 S.+++Fragebogen "Teilnehmer/innen-Befragung Mentor/innen-System zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der THW-Jugend", 6 S.+++Auswertungsbericht "Teilnehmer/innen-Befragung Mentor/innen-System zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der THW-Jugend", 8 S. ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk -THW-

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INSTITUTION: Universität Mainz, Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (Forum universitatis 1, 55099 Mainz) KONTAKT: Oesterling, Carina (Tel. 06131-39-205-96, e-mail: [email protected]); Herzer, Manfred (Dr. Tel. 06131-39230-97, e-mail: [email protected])

[96-L] Oppenheimer, Christina: Anerkennung, Mißachtung und Gewalt: anerkennungstheoretische Reflexionen am Beispiel von Frauen- und Heiratshandel sowie Vergewaltigung als Kriegspraxis, Frankfurt am Main: Helmer 2006, 249 S., ISBN: 3-89741-204-7 (Standort: ULB Münster(6)-MS2850/9) INHALT: Zwei Thesen liegen der Untersuchung zugrunde: (1) Das Hegelsche Anerkennungstheorem besitzt für Gewaltphänomene wie häusliche Gewalt, Vergewaltigung und internationalen Frauen- und Heiratshandel ebenso wenig hinreichenden Erklärungswert wie die Ergebnisse der traditionellen sowie auch der feministischen Rezeption dieser Argumentation. (2) Daraus folgt, dass die Hegelsche Anerkennungsstruktur - insbesondere die Vermittlungskategorie - überarbeitet werden muss. Die Untersuchung beginnt mit einem Blick auf die verschiedenen Ebenen von Gewalt gegen Frauen. Im Folgenden wird Hegel aus feministischer Perspektive betrachtet. Vor dem Hintergrund einer kurzen biographischen Darstellung wird ein Überblick über die Gesamtstruktur der Hegelschen Philosophie gegeben, um dann Hegels Modell der reziproken Anerkennungsstruktur zu reflektieren. Die einzelnen Stufen intersubjektiver Anerkennung des Systems werden dargestellt und auf die Integration der konkreten gesellschaftlichen Subjekte im theoretischen System hin analysiert. Zentral ist dabei der Aspekt der Subjektwerdung. Ein selektiver Blick auf die vielfältige Rezeption der Anerkennungsthese konzentriert sich auf Ansätze, die die Hegelsche Dreistufigkeit mit einer vermittelnden Mitte übernehmen. Das folgende Kapitel ist dem "doppelten Blick" der feministischen Theoriebildung auf Anerkennungsverhältnisse und deren kritischem Potenzial für den wissenschaftlichen Mainstream gewidmet. Hier geht es um Frauenhandel und Heiratshandel als modernen Frauentausch, um Missachtung und Gewalt und um Vergewaltigung als Kriegstechnik. Ein Verweis auf eine mögliche neue und umfassendere Kategorie des Mittelterms, die das dreistufige Hegelsche System und die grundlegende Semantik unter einer erweiterten Begrifflichkeit zwar erhalten könnte, aber dennoch die konkreten Geschlechter systematisch integriert, schließt die Überlegungen ab. (ICE2)

[97-L] Ostner, Ilona: Paradigmenwechsel in der (west)deutschen Familienpolitik, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 165-199, ISBN: 3-593-38194-X INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland rekonstruiert zwei Varianten einer geschlechterpolitischen Familienpolitik seit den 1950er Jahren unter Berücksichtigung der Familienpolitik in der DDR. Vereinfacht gesagt setzt die eine auf eine Familisierung, die andere auf Entfamilisierung der Eltern und ihrer Kinder, auch wenn Männer aufgefordert werden, aktive Familienväter zu sein. Im ersten Fall sollen Frauen Mütter sein können, im zweiten auf jeden Fall erwerbstätig sein und möglichst Kinder haben. Die Ausführungen gliedern sich in folgende Abschnitte: (1) Sozialpolitik als Geschlechterpolitik

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und (2) Familienpolitik als Geschlechterpolitik bzw. Mitgliederpolitik in den 1950er Jahren, (3) Frauenpolitik als Familienpolitik am Beispiel des Frauenberichts der Bundesregierung 1966, (4) Familienpolitik als Frauenpolitik unter der Ära H. Schmidt 1974 bis 1982, (5) das Familienkonzept von H. Geißler 1976 und R. Süssmuth 1985 bis 1988, (6) feministische Interventionen verstanden als Politik für Frauen zwischen Individualisierung und Familisierung in den 1970er und 1980er Jahren sowie (7) die rot-grüne Geschlechterpolitik 1998 bis 2005 geprägt durch Entfamilisierung. Die Betrachtung macht deutlich, dass sich Deutschland jedenfalls rhetorisch auf dem Weg zur Zwei-Erwerbstätigen-Familie befindet. Der Übergang stellt einen Paradigmenwechsel in der (west)deutschen, nicht der ostdeutschen Familienpolitik dar. (ICG2)

[98-L] Pirolt, Elfriede; Schauer, Gabriele: Vom Projekt Spagat zu Gender Mainstreaming in der betrieblichen Gesundheitsförderung: fünf Jahre betriebliche Gesundheitsförderung mit Gender-Perspektive, in: Petra Kolip, Thomas Altgeld (Hrsg.): Geschlechtergerechte Gesundheitsförderung und Prävention: theoretische Grundlagen und Modelle guter Praxis, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 233-243, ISBN: 3-77991683-5 (Standort: ZB Med. Köln(38M)-2006A2171) INHALT: Der Beitrag berichtet über ein Projekt mit dem Ziel, übertragbare Modelle betrieblicher Gesundheitsförderung zu entwickeln, die der Mehrfachbelastung erwerbstätiger Frauen Rechnung tragen und deren Belastungssituationen nachhaltig reduzieren sollten. Im Rahmen des Projekts wurden in fünf oberösterreichischen Betrieben unterschiedlicher Branchen Gesundheitsförderungsmaßnahmen durchgeführt, wobei das Instrument des geschlechterhomogenen Gesundheitszirkels im Mittelpunkt stand. Als häufige Belastungen der Frauen erwiesen sich psychosoziale Belastungen, ergonomische und Umgebungsbelastungen, Arbeitszeit, mangelnde Betreuungsangebote, ein "schlechtes Gewissen" gegenüber den Kindern, Überforderung sowie die Aufteilung der Haus- und Familienarbeit. Das Projekt macht deutlich, dass es sinnvoll ist, innerhalb betrieblicher Gesundheitsförderungsprojekte geschlechtsspezifische Aspekte zu integrieren. (ICE2)

[99-F] Stange, Waldemar, Prof.; Krüger, Rolf, Dipl.-Soz.Arb.; Schmitt, Christof, Dipl.-Soz.Arb. Dipl.-Päd.; Eylert, Andreas, Dipl.-Soz.Arb. Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Henschel, Angelika, Prof.Dr. (Leitung): KomPädenZ. Anrechnung erworbener Kompetenzen von Erzieherinnen und Erziehern auf den Bachelor-Studiengang Sozialarbeit/ Sozialpädagogik unter Berücksichtigung des Gender-Mainstreaming-Prinzips INHALT: Der Bologna Prozess, der nicht nur die bundesweite Einführung gestufter Bachelorund Masterstudiengänge beinhaltet, um eine verbesserte Angleichung und Anrechenbarkeit von Studiengängen und Studienabschlüssen im europäischen bzw. internationalen Raum zu verwirklichen, ist darüber hinaus auch damit verbunden, lebenslanges Lernen zu befördern und zu unterstützen. Im Beruf und in Weiterbildungen erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten sollen deshalb zukünftig stärker als bisher auf Studiengänge anrechenbar sein, um den Anforderungen moderner Wissensgesellschaften adäquat begegnen zu können. Die Universität Lüneburg, die Modelluniversität in diesem Bologna Prozess ist und deshalb bereits ihre gesamten Studiengänge bis zum Wintersemester 2006/2007 auf die neuen Studienabschlüsse umge-

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stellt haben wird, beschäftigt sich intensiv mit den auf europäischer Ebene vereinbarten Zielsetzungen dieses Prozesses. Das Forschungsprojekt zur Anerkennung der Anrechenbarkeit beruflich erworbener Kompetenzen, verfolgt die Aufgabe, in der ErzieherInnenausbildung erworbenes Wissen und im ausgeübten Beruf erlangte Kenntnisse, Kompetenzen und Fertigkeiten auf eine potentielle Anrechenbarkeit auf ein Bachelor-Studium der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik zu untersuchen. Der Name des Forschungsprojekts ist also Programm, geht es doch darum, heraus zu finden, welche Kompetenzen bereits aufgrund der Ausbildung oder beruflichen Tätigkeiten im pädagogischen Bereich (KompädenZ) in einem späteren Studium der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik berücksichtigt werden können. Die Ergebnisse sollen z.B. dazu dienen, die individuellen Studienzeiten von Erzieherinnen und Erziehern zu verkürzen, in dem das bereits vorhandene Fachwissen nicht nochmals gelernt und geprüft werden muss. Da der ErzieherInnenberuf noch immer vorrangig von jungen Frauen gewählt wird, helfende und pädagogische Berufe nach wie vor typische Frauenberufe bilden, die mit mangelnder gesellschaftlicher Anerkennung, geringem Einkommensniveau und unzureichenden Aufstiegschancen verknüpft sind, eröffnet der Ansatzpunkt des Gender-Mainstreaming, unter dem das Forschungsprojekt seine Untersuchungen angelegt hat, besondere Chancen. Denn durch zukünftige Anrechenbarkeitsmöglichkeiten beruflich erworbener Kompetenzen, könnten Frauen in diesem Bereich schnellere und effizientere Qualifizierungsmöglichkeiten durch ein Studium der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik eröffnet werden. Gleichzeitig könnten hierdurch auch Anreize für potentielle männliche Fachkräfte entstehen und dem männlichen Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit dadurch eher begegnet werden. Kooperationspartner: Fachschulen für Sozialpädagogik in der Region Nordostniedersachsen, Projektbeirat, Träger von Aus- und Weiterbildungen, öffentliche und freie Träger der Jugendhilfe. Wissenschaftliche Begleitung des Gesamtprojekts "AnKom" HIS Hannover GmbH (Hochschul-Informations-System Gm bH). METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: 20; studieninteressierte Berufserfahrene; Auswahlverfahren: Zufall). Gruppendiskussion (Stichprobe: 80; Fachlehrer/innen; Auswahlverfahren: Quota). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Berufspraktiker/innen; Auswahlverfahren: Querschnitt). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 200; Studienanfänger/innen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Eylert, Andreas: KomPädenZ - ein Projekt zur Anrechnung erworbenen Wissens unter besonderer Berücksichtigung des Gender-Mainstreaming-Prinzips. in: Hochschule und Weiterbildung, 2006, Ausg. 1, S. 81-84. ARBEITSPAPIERE: Darstellung der Vorgehensweise und der möglichen Verfahren zur Anrechnung von Lernergebnissen im Projekt "KomPädenZ" der Universität Lüneburg. Stand Oktober 2006. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2006-10 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit –Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Studiengang Sozialarbeit, Sozialpädagogik (Rotenbleicher Weg 67, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Eylert, Andreas (Tel. 04131-677-7952, Fax: 04131-677-7955, e-mail: [email protected])

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[100-L] Weg, Marianne: Going Gender für die BürgerInnengesellschaft: Gender Mainstreaming in zivilgesellschaftlichen Organisationen, Bonn 2005, 92 S., ISBN: 3-89892-314-2 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/stabsabteilung/02621.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Konzept des Gender Mainstreaming in zivilgesellschaftlichen Organisationen. Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements und Förderung der Bürgergesellschaft sind Querschnittsthemen in vielen Reformdebatten der Gegenwart, die in Politik und Verwaltung sowie in nichtstaatlichen Organisationen und Institutionen geführt werden. Sie sind auch Gegenstand von Wissenschaft und Forschung. Gender Mainstreaming als Leitprinzip und Auftrag hat die Debatte darüber neu aktiviert - oder in manchen Bereichen erstmals eröffnet -, dass für Organisationen des zivilgesellschaftlichen Engagements und für einen aktivierenden Staat Geschlechterdemokratie zum Leitbild und zum Zielsystem dazugehören muss. Entsprechend führt die Frage, mit welchen Konzepten und Instrumenten Gender Mainstreaming zu implementieren ist, zu einem neuen Ansatz in den Diskursen. (ICD2)

[101-F] Wetterer, Angelika, Univ.-Prof.Dr.; Poppenhusen, Margot; Voss, Anja, Dr.päd. (Bearbeitung): Mädchen und Frauen bei der Feuerwehr. Entwicklung von Leitlinien für Modellprojekte zur Förderung der Integration von Mädchen und Frauen in die Feuerwehr INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: Universität Dortmund, Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt Dynamik der Geschlechterkonstellationen (44221 Dortmund) KONTAKT: Wetterer, Angelika (Prof.Dr. Tel. 0231-755-5580, o. -5581, Fax: 0231-755-5200, e-mail: [email protected])

[102-L] Young, Brigitte: Widersprüche zwischen der europäischen Makroökonomie und Gender Mainstreaming: unüberwindbare Widersprüche?, in: Annette Jünemann, Carmen Klement (Hrsg.): Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2005, S. 27-45, ISBN: 3-8329-1107-3 INHALT: Der Beitrag zur Gleichstellungspolitik in der EU fragt nach der widersprüchlichen Zielsetzung der EU im Zuge der geschlechtsspezifischen Policy-Expansion: einer beschäftigungspolitischen Priorität der Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern bei gleichzeitigen austeritätspolitischen Vorgaben im Rahmen der Wirtschafts- und Währungsunion, die den fiskalpolitischen Handlungskorridor der Nationalstaaten einschränkt und der Bewältigung der hohen Arbeitslosigkeit in den EU-Mitgliedsstaaten entgegenwirkt. Die Analyse der europäischen Integration als einem 'disziplinierenden neoliberalen' Governance-System ist verbunden mit der These, dass sich die EU zwar in wachsendem Maße mit Gleichstellung und Chancengleichheit befasst, die tatsächlichen geschlechtsspezifischen Maßnahmen aber gleichzeitig mit dem politischen Projekt der neoliberalen marktförmigen In-

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tegration erfolgen bzw. von dieser stark konterkariert werden. Des Weiteren wird in den Ausführungen das Gender Mainstreaming-Konzept hinsichtlich seines gleichstellungspolitischen Ziels daraufhin hinterfragt, ob das Konzept, wie der Ansatz verspricht, der derzeitigen Situation von sozial schwachen Frauen (besonders Frauen in den osteuropäischen Beitrittsländern und Migrantinnen), die auf dem formalen Arbeitsmarkt keine Chance haben, eine Beschäftigung zu finden und die in die informelle Ökonomie oder Teilzeitarbeit verdrängt werden, gerecht werden kann. Die Kritik setzt bei der Hierachisierung unterschiedlicher Politikfelder in high und low policies an. Selbst bei konsequenter Umsetzung, so die Annahme der Autorin, werden die vom acquis communitaire ausgehenden positiven Impulse durch die makroökonomischen Restriktionen einer zunehmend neoliberalen Wirtschaftspolitik konterkariert. Weil die Makroökonomie, allen Gender Mainstreaming-Postulaten zum Trotz, noch immer geschlechterblind ist, verpuffen geschlechtersensible Regelungen in low policy-Bereichen wie der Sozial- oder Beschäftigungspolitik weitgehend wirkungslos. Die Frage, wie der Ansatz des Gender Mainstreaming den derzeitigen neoliberalen wirtschaftspolitischen Gegebenheiten Rechnung tragen kann, kann nach Ansicht der Autorin nur beantwortet werden, indem die Genderpolitik mit der Betonung auf Chancengleichheit von Frauen und Männern in allen Politikbereichen mit dem Ansatz der feministischen Makroökonomie verbunden wird. (ICG2)

3 Frauenerwerbstätigkeit [103-F] Brettschneider, Jenny, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Meyer-Eilers, Bernd, Prof.Dr. (Betreuung): Frauen in Führungspositionen: Anspruch und Wirklichkeit von Chancengleichheit und Organisationskultur in Hamburger Unternehmen INHALT: Die zahlenmäßige Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen hat sich in den vergangenen 10 Jahren nicht wesentlich verändert. Daher stellt sich vor dem Hintergrund eines seit Jahrzehnten anhaltenden gesellschaftlichen Wandels und einer Werteverschiebung im Geschlechterdiskurs und auch in der soziologischen Forschung die Frage, inwiefern geschlechterpolitische Themen in eine Organisation integriert werden. Dabei geht es insbesondere darum zu erforschen, welche Vorstellungen im Unternehmen bezüglich Frauen in Führungspositionen vorherrschen, wie diesem Phänomen begegnet wird und ob Maßnahmen in der Umsetzung effizient gehandhabt werden. Im Rahmen der Dissertation soll deshalb untersucht werden, welche Vorstellungen von Geschlechterpolitik in der Geschäftsführungs- bzw. Vorstandsebene im Unternehmen vorhanden sind und wie die Verantwortlichen in leitenden Positionen die betriebliche Wirklichkeit beurteilen. Dabei bilden der Wertewandel der Gesellschaft und politische Ansprüche, die an das Unternehmen herangetragen werden, den Ausgangspunkt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg METHODE: Die empirische Untersuchung wird in Kooperation mit elf Hamburger Unternehmen im Rahmen der qualitativen Sozialforschung durchgeführt. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen qualitative Interviews mit sechs bis acht Top-ManagerInnen pro Unternehmen anhand eines Leitfadens interviewt. Die Unternehmen werden aufgrund einer Zufallsauswahl branchenübergreifend berücksichtigt. Die Interviews werden transkribiert und im Rahmen der qualitativen Inhaltsanalyse computergestützt ausgewertet.

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ART: Dissertation BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Wirtschaft und Public Management, Studiendepartement Wirtschaft (Berliner Tor 5, 20099 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42875-6931, Fax. 040-42875-6999, e-mail: [email protected])

[104-F] Cholotta, Katrin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Drobnic, Sonja, Prof.Ph.D. (Leitung): Evaluation und Optimierung institutioneller Praktiken zur Beratung und Förderung von Existenzgründerinnen - OptExist INHALT: Existenzgründungen durch Frauen rückte in den letzten Jahren in Deutschland aus zweierlei Gründen verstärkt ins Blickfeld. Zum einen hat Selbständigkeit aufgrund der strukturellen Arbeitsmarktveränderungen und insbesondere rückläufiger abhängiger Beschäftigung stark an Bedeutung gewonnen. Zum anderen bleibt die Quote selbständiger Frauen in der Bundesrepublik trotz steigender Gründungszahlen weit unter der Zahl selbständiger Männer. OptExist konzentriert sich deshalb auf zwei Aspekte. Einerseits auf das Gründungspotential von Frauen, das bislang noch nicht hinreichend ausgeschöpft werden konnte. Andererseits auf die Förder- und Beratungsleistungen, mit denen öffentliche und private Träger Gründerinnen unterstützen. In einem mehrschichtigen Untersuchungsansatz werden sowohl die gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen in vier ausgewählten Bundesländern als auch die Bedarfe der Gründerinnen selbst analysiert und zueinander in Bezug gesetzt. Ziel ist es, gendergerechte Bewertungskriterien zu entwickeln und ein handhabbares Modell zur Optimierung der Förder- und Beratungsleistungen zu konzipieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg, im Kooperationsverbund auch Bremen, Bayern, Sachsen-Anhalt METHODE: Evaluationsforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, schriftlich; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-428-384659, e-mail: [email protected])

[105-L] Corley, Marva; Perardel, Yves; Popova, Kalina: Wage inequality by gender and occupation: a cross-country analysis, (Employment Strategy Papers, 2005/20), Genève 2005, VII, 29 S., ISBN: 92-2-118284-3 (Graue Literatur; URL: http://www.ilo.org/public/english/employment/strat/download/esp2005-20.pdf) INHALT: "Since the 1980s, evidence from cross-country studies has shown the existence of rising inequality in wages and earnings. In many high- and low/ middle-income countries, the wages of high-skilled workers have increased, while those of low-skilled workers have grown relatively more slowly, fallen or remained stagnant. For example, in the United States, real earnings of low-wage workers have fallen while the earnings of high-wage workers have grown significantly. In Latin America and much of Asia, the same scenario exists. In much of

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Europe (with the exception of the United Kingdom), where wagesetting institutions are more centralized, the deteriorating position of low-skilled workers is exemplified more through rising unemployment than growing wage gaps. In addition, the gap in wages and earnings between men and women remains entrenched in many countries. In the EU Member States the gender gap in pay was 15 per cent in 2003. In many countries in Asia and the Middle East and North Africa, the gap was upwards of 40 per cent in some sectors. Even within the same occupations the wages and earnings of women tend to be less than those of their male counterparts. Wages and earnings constitute a large share of total income in many countries; therefore, wage/ earning inequality can be held responsible for much of the inequality that exists in wealth, consumption, healthcare and other well-being indicators associated with income. Also, since households with the lowest wages and earnings generally fall among the poorest households within a country, deteriorating wages and earnings will only further exacerbate their already fragile economic situations. There has been a growing debate regarding the extent to which workers have benefited from recent trends in the global economy. Particularly the extent to which any gains from globalization, in the form of trade and foreign direct investment, have been passed on to workers in the form of more employment and improved wages and earnings is questionable; rather globalization has been blamed for the deteriorating position of lowskilled workers globally. Using wage rates and earning indicators at the occupational level from the ILO's KILM 4th Edition database, this paper will discuss the recent trends in wages and wage inequality across countries. It will also discuss the impact of globalization on wages and analyse the trends in gender equity in pay within occupations and sectors. Part two of this section will discuss the background context of rising wage inequality across countries and follow with a literature review of recent studies on occupational wages in part three. Part four will provide more detail on the wage rates and earning indicators used in the analysis. Parts five and six will provide an analysis of wage trends making comparisons across broad categories (e.g. by high- and low-skilled occupations, and by gender) and finally, part seven will draw the section's conclusions." (excerpt)

[106-F] Dassow, Joachim (Bearbeitung): Projekt Arbeitsbereiche für Frauen im Kompetenzfeld "Zukunftsenergien" (Teilprojekt im Rahmen des Gesamtprojekts "Chancengleichheit für Frauen und Männer in den Zukunftsfeldern der Region Emscher-Lippe") INHALT: Das Teilprojekt erkundet Tätigkeiten und Beschäftigungsvoraussetzungen für Frauen im Bereich "Zukunftsenergien". Als begleitende sozialwissenschaftliche Studie werden die Ergebnisse laufend in die Entwicklungspartnerschaft zurückgespiegelt. Dabei wird auf die besonderen technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Region Bezug genommen. Nach einer Bestandsaufnahme der bestehenden Qualifizierungsmöglichkeiten ist eine Analyse der Beschäftigungsverhältnisse notwendig. Es werden Arbeitsbereiche identifiziert, in denen insbesondere auch Frauen nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten suchen könnten: nicht nur in der Industrie, sondern insbesondere auch im Mittelstand, dem Handwerk (SHK-Handwerk) sowie dem Baugewerbe, aber auch bei Energie erzeugenden und ähnlichen Unternehmen. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk -ZWH- (Sternwartstr. 27-29, 40223 Düsseldorf) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0211-30-20-09-33, e-mail: [email protected])

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[107-F] Fischer, Ute Luise, Dr. (Bearbeitung): Geschlechtsspezifische Sinnerfüllung - Tendenzen der Bewährungsdynamik bei Männern und Frauen innerhalb und außerhalb der Erwerbsarbeit INHALT: Rekonstruktion aktueller Ausformungen der Leistungsethik und ihrer möglichen Transformation im Bewährungsfeld Beruf sowie neuer Formen der Bewährung und Quellen von Sinn außerhalb der Erwerbsarbeit. Im Fokus steht die Frage nach einer Geschlechtsspezifik der Antworten auf die Sinnfrage. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Theoretisch wird auf die strukturale Soziologie, das Lebenspraxis-Konzept von Oevermann (2000) sowie sein Modell der Struktur von Religiosität und Bewährungsdynamik (Oevermann 1995) Bezug genommen. Auch methodisch stützt sich die Arbeit auf die von Oevermann entwickelte objektive Hermeneutik und darin insbesondere die Sequenzanalyse von offen biografischen Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt, zwei Generationenlagerungen (geboren ca. 1960 sowie ca. 1980) DATENGEWINNUNG: Biographisches Interview (Stichprobe: ca. 30; Auswahlverfahren: qualitatives Sample). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fischer, U.L.: Krise der Arbeit, Krise der Sinnstiftung - ein kulturtheoretischstrukturaler Zugang zur Geschlechter- und Arbeitsforschung. in: Aulenbacher, Brigitte; Funder, Maria; Jacobsen, Heike; Nölker, Susanne (Hrsg.): Arbeit und Geschlecht im Umbruch der modernen Gesellschaft. Forschung im Dialog. Wiesbaden: VS Verl. f. Sozialwiss. 2007 (im Erscheinen).+++Dies.: Die Differenz zwischen epistemologischem Vor-Urteil und praktischem Vorurteil als Scheideweg. Ein konstitutionstheoretischer Zugang zur Geschlechterforschung. in: Aulenbacher, Brigitte; Bereswill, Mechthild; Löw, Martina; Meuser, Michael; Mordt, Gabriele; Schäfer, Reinhild; Scholz, Sylka (Hrsg.): FrauenMännerGeschlechterforschung. State of the Art. Forum Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 20. Münster: Westfälisches Dampfboot 2006 (im Erscheinen).+++Dies.: Partnerschaft und Familie unter Bedingungen der aktuellen gesellschaftlichen Krise. in: Reuter, Julia; Wolf, Katja (Hrsg.): GeschlechterLeben im Wandel. Reihe Frauen/ Genderforschung. Tübingen: Stauffenberg 2006, S. 213-229.+++Dies.: Entkopplung von Arbeit und Einkommen - emanzipierende Konsequenzen eines bedingungslosen Grundeinkommens. in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis: Frauen, denkt ökonomisch!?, 2006, H. 68 (im Erscheinen).+++ Dies.: Projektskizze: Geschlechtsspezifische Sinnerfüllung - Tendenzen der Bewährungsdynamik bei Männern und Frauen innerhalb und außerhalb der Erwerbsarbeit. in: Journal Netzwerk Frauenforschung, 2002, Nr. 14, S. 46-49.+++Dies.: Cultural roots of the economic crisis in Germany and its consequences regarding to gendered realities. Vortragsmanuskript, International Conference "Changing Gender: Research, Theory and Policy for Gendered Realities of the 21st Century", June 2-3, 2005, Panteion University Athens, Greece. Download: http:// www.genderpanteion.gr .+++Dies.: Rezension über: Arlie Hochschild: Keine Zeit. Wenn die Firma zum Zuhause wird und zu Hause nur Arbeit wartet. Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 29. Opladen: Verl. Leske u. Budrich 2002. in: SozialerSinn, 2004, H. 3, S. 526-530. ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Allgemeine Soziologie, insb. Arbeitssoziologie (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-3294 od. 02303-770428, e-mail: [email protected])

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[108-F] Freitag, Namara, Dipl.-Soz.Wiss.; Grimm, Natalie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Baethge, Martin, Prof.Dr. (Leitung): Gemeinschaftsinitiative EQUAL Entwicklungspartnerschaft "Frauen in t.i.m.e." - Teilprojekt: Evaluation INHALT: Die Gemeinschaftsinitiative EQUAL ist Teil der Strategie der Europäischen Union, mehr und bessere Arbeitsplätze zu schaffen und dafür zu sorgen, dass niemandem der Zugang zu diesen Beschäftigungen versperrt wird. Für die Bundesrepublik Deutschland ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit als nationale Koordinierungsstelle und Programmverwaltungsbehörde für die inhaltliche und finanzielle Umsetzung des Förderprogramms verantwortlich. EQUAL erprobt neue integrative Konzepte zur Bekämpfung von Diskriminierungen und Ungleichheiten im Arbeitsleben sowie bei der Arbeitssuche. Dazu werden in einem geographisch bzw. sektoral begrenzten Bereich die relevanten Akteure in Entwicklungspartnerschaften (EP) zusammengebracht. Insgesamt nehmen in der Bundesrepublik 109 Entwicklungspartnerschaften an der Umsetzung von EQUAL teil. Auf Initiative der Volkshochschule Göttingen hat sich Anfang 2002 die Entwicklungspartnerschaft (EP) "Frauen in t.i.m.e." (telekommunikation - information - multimedia - elearning) zusammengefunden. Sie setzt sich u.a. aus Bildungsträgern, Gleichstellungsstellen, Unternehmen, dem Arbeitsamt und Gewerkschaften der Region Göttingen-Hannover-Verden zusammen und wird von der VHS Göttingen koordiniert. Darüber hinaus besteht eine transnationale Partnerschaft mit Projekten in Spanien und den Niederlanden. "Frauen in t.i.m.e." ist im beschäftigungspolitischen Pfeiler "Chancengleichheit für Frauen und Männer" angesiedelt und beschäftigt sich dort mit dem Themenbereich "Abbau geschlechtsspezifischer Diskrepanzen auf dem Arbeitsmarkt". Ziel der EP ist es, Mädchen und Frauen neue Perspektiven und Qualifikationen im Bereich der ITBerufe und -Anwendungsgebiete zu vermitteln und damit die Position von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu stärken. Spezifische Zugangsbarrieren und Entwicklungshemmnisse auf dem Qualifizierungs- und Arbeitsmarkt sollen identifiziert, benannt und abgebaut werden. Zur Zeit werden 11 Teilprojekte umgesetzt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Göttingen-Hannover-Verden METHODE: Das SOFI führt seit September 2002 die wissenschaftliche Begleitung dieser Maßnahme durch. Zur Durchführung der Evaluation arbeitet das SOFI in der Kerngruppe der EP mit, indem es die Beteiligten mittels Rückmeldung von Evaluations-Ergebnissen darin unterstützt, den Stand der Umsetzung zu reflektieren und die Maßnahmen gezielter zu steuern. Zur Informationsbeschaffung werden einerseits Expertengespräche mit Mitgliedern der Entwicklungspartnerschaft sowie den Verantwortlichen der Teilprojekte durchgeführt, andererseits werden auf der Ebene der Teilnehmerinnen ausgewählte Projekte begleitet. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 4; Maßnahmen). Gruppendiskussion (Stichprobe: 3; je 12 Maßnahmenteilnehmerinnen). Qualitatives Interview (Stichprobe: 52; Maßnahmenteilnehmerinnen und Expertinnen; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 215; Maßnahmenteilnehmerinnen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Grimm, Natalie; Freitag, Namara; Noller, Peter; Vogel, Berthold: Evaluation der Entwicklungspartnerschaft "Frauen in t.i.m.e." - Abschlussbericht der Begleitforschung (2002-2005). Göttingen: 2005. ART: gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds

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INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI(Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen) KONTAKT: Freitag, Namara (e-mail: [email protected])

[109-F] Frey, Michael, Dipl.-Soz.; Kirschbaum, Almut, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Nickel, Hildegard Maria, Prof.Dr.; Hüning, Hasko, Dipl.-Pol. (Leitung): Vermarktlichung und Subjektivierung der Arbeit? Neue Arbeitspolitik und betriebliche Geschlechterverhältnisse INHALT: Das Projekt untersucht auf betrieblicher Ebene, ob und wie sich im Rahmen von Vermarktlichung eine neue Arbeitspolitik durchsetzt und welche Effekte das auf Arbeitsanforderungen, Arbeitszeit und Entgeltstrukturen - innerhalb wie auch zwischen den Genusgruppen hat. Empirisches Feld ist die (Schienen-)Verkehrsbranche mit dem zentralen Hauptakteur Deutsche Bahn AG sowie ihren zahlreichen markt- und branchenbezogenen, relativ selbständigen Unternehmenseinheiten. Die Untersuchung zielt auf die wissenschaftlich und gesellschaftspolitisch wichtige Frage nach Gestaltungsoptionen für eine solidarische Arbeits- und Geschlechterpolitik, die soziale Differenzierungen integriert, statt auf Basis von (Geschlechter)Differenz und mit Bezug auf unternehmensrelevanten Wirtschaftlichkeitsgewinn zu polarisieren. Konkret werden folgende Dimensionen untersucht: Die mit der Vermarktlichung verbundenen Veränderungen in der Arbeitsorganisation und die Anforderungen in der Arbeit. Es geht um die Frage, ob sich eine "neue Subjektivierung der Arbeit", d.h. größere Eigenverantwortung, Selbstorganisation, Entscheidungsbefugnisse und Komplexität in den Arbeitsanforderungen zeigen lassen. Wenn ja, trifft das nur für bestimmte Tätigkeitsgruppen zu oder ist von einem generellen Trend auszugehen? Wird dieser Prozess durch eine innovative betriebliche Arbeitspolitik abgestützt, so dass es tatsächlich zu qualifizierterer, kooperativ-solidarischer Arbeit kommt und auch individuelle Lebenslagen, wie beispielsweise Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten, berücksichtigt und sozial integriert werden? Sind möglicherweise insbesondere weibliche Angestellte Trägerinnen dieser Veränderung? Die Flexibilisierung der Arbeitszeit. Die betriebliche Arbeitszeitpolitik wird vom Unternehmen zunehmend als Hebel zum Umbau der Arbeits- und Beschäftigungsstrukturen genutzt. Im Mittelpunkt dabei steht die konsequente Ausrichtung der betrieblichen Arbeitszeitstrukturen an die Erfordernisse des Marktes. Eine marktorientierte Arbeitszeitgestaltung zielt auf die flexible Anpassung der betrieblichen Arbeitskraftnutzung an den tatsächlichen Arbeitsanfall. Neue Arbeitszeitmodelle wie z.B. Arbeitszeitkonten tragen diesen betrieblichen Kalkülen Rechnung. Doch nicht nur: So könnte durch einen variablen Arbeitseinsatz die Synchronisation von Arbeit und Leben verbessert werden. Davon könnten beide Geschlechter profitieren. Zugleich könnten aber stattdessen die Kräfte der Polarisierung der Lebenssphären verstärkt Beschäftigte mit Betreuungsaufgaben im privaten Bereich in diesem Prozess verlieren. Die Variabilisierung der Entgeltstrukturen. Es geht um die Frage, inwieweit die tarifliche Entlohnung durch leistungs- bzw. ertragsabhängige Vergütung durchlöchert bzw. variabilisiert wird, für welche Beschäftigtengruppen das gilt und mit welchen Effekten das auf Seiten der Beschäftigten einhergeht. Die Grundlagen des betrieblichen Lohn- und Gehaltsgefüges stammen noch aus der tayloristischen Lohn-Leistungs-Regulation und werden nun den Veränderungen angepasst. So hat im Zuge der Durchsetzung der Marktsteuerung die Ausweitung der erfolgsabhängigen Entgeltbestandteile deutlich zugenommen ("Privatisierung der Leistungsbemessung" qua Zielvereinbarungen). Der Formwandel von übertariflichen Zahlungen hin zu ertragsabhängigen Entgelten drückt das verschobene Kräfteverhältnis auf der betriebli-

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chen Ebene zuungunsten der Beschäftigten aus. Kann aber bei ertragsabhängiger Entlohnung ein Fortschritt in Richtung Demokratisierung der Unternehmensverfassung und damit auch der Demokratisierung der betrieblichen Geschlechterverhältnisse gelingen? Wie wäre unter diesen Bedingungen eine Entgeltpolitik zu entwerfen, die sich nicht vollends der Grundsätze solidarischer Umverteilung entledigt? METHODE: Betriebsfallstudien mit qualitativen Interviews (leitfadengestützt); Dokumentenanalyse; Auswertung in Anlehnung an "Grounded Theory" DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Auswahlverfahren: soziodemographische Merkmale). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Arbeits- und Geschlechterpolitik in der Deutschen Bahn AG. Erste Ergebnisse. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse (Unter den Linden 6, 10099 Berlin); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, OttoSuhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und Politikfeldanalysen (Ihnestr. 22, 14195 Berlin) KONTAKT: Frey, Michael (Tel. 030-2093-4326, Fax: 030-2093-4340, e-mail: [email protected])

[110-F] Gerloff, Antje, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Dienel, Christiane, Prof.Dr. (Leitung): Zukunftschancen junger Frauen in Sachsen-Anhalt - wie kann durch Umsteuerung von Fördermitteln das Querschnittziel Chancengleichheit besser verwirklicht werden? INHALT: Aus Sachsen-Anhalt wandern jedes Jahr mehrere Tausend Menschen ab, vorwiegend in die westlichen Bundesländer. Darunter sind weit überproportional junge Frauen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren vertreten. Das Forschungsprojekt analysiert die spezifischen Bedürfnisse und Zukunftserwartungen junger Frauen in Sachsen-Anhalt, um mit Maßnahmen in verschiedenen Politikfeldern diese Abwanderung zu verhindern oder eine Rückwanderung zu ermöglichen. Hierzu wird eine Vielzahl qualitativer empirischer Untersuchungsverfahren eingesetzt. In Kooperation mit Experten werden innovative Maßnahmen entwickelt. Die Erforschung neuer, weit über die klassischen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen hinaus reichender Ansätze soll den politischen Akteuren Anhaltspunkte bieten, um Strukturfondsmittel gezielt so einzusetzen, dass junge Frauen Zukunftschancen im Lande für sich sehen und wahrnehmen. Die Handlungsempfehlungen sollen sowohl die Chancengleichheit für junge Frauen verwirklichen helfen als auch zur nachhaltigen Bevölkerungs- und Regionalentwicklung des Landes Sachsen-Anhalt beitragen, die durch die Abwanderung von Frauen massiv bedroht ist. Die Durchführung der Studie erfolgt in vier Arbeitsschritten: 1. Quantitative Untersuchung zum Wanderungsverhalten junger Menschen in Sachsen-Anhalt, insbesondere von Frauen; 2. qualitative Analyse der Gründe für das Wanderungsverhalten unter besonderer Berücksichtigung der Lebenswirklichkeit und Perspektiven von Frauen; 3. multiperspektive Interpretation der Auswirkungen des Wanderungsverhaltens auf die Zukunft des Landes Sachsen-Anhalt; 4. Entwicklung von Gegenmaßnahmen und Strategien zur Beeinflussung des Wanderungs-/ Rückwanderungsverhaltens unter Einsatz von Strukturfondsmitteln. Ausführliche Projektbeschreibung unter: http://www.sgw.hs-magdeburg.de/menschen/. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt

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ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Land Sachsen-Anhalt Ministerium für Bau und Verkehr INSTITUTION: Hochschule Magdeburg-Stendal, FB Sozial- und Gesundheitswesen, EuropaInstitut für Angewandte Sozial-, Human- und Gesundheitswissenschaften (Breitscheidstr. 2, 39114 Magdeburg); GeFam Gesellschaft für Familienforschung e.V. (Breitscheidstr. 2, 39114 Magdeburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0391-886-4336, Fax: 0391-886-4293, e-mail: [email protected])

[111-F] Grunau, Elisabeth, Dr.; Messmer, Ruth; Nikoleyczik, Katrin; Schmidt, Katharina (Bearbeitung); Schinzel, Britta, Prof.Dr.; Schmitz, Sigrid, HD Dr. (Leitung): Forum Genderforschung in Informatik und Naturwissenschaft INHALT: Geschlechterforschung an der Schnittstelle Informatik/ Naturwissenschaft; virtuelle Lehre; Mediatisierung Naturwissenschaft; Lehre in Informatik und Gesellschaft und Gender Studies in Informatik und Naturwissenschaften; Nachwuchsförderung und Vernetzung von Wissenschaftlerinnen; Informatica Feminale Baden-Württemberg; Dialog zwischen Technik-/ Naturwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften. METHODE: Quantitative und qualitative Geschlechterforschung; Produktentwicklung und Evaluation von IT-Produkten VERÖFFENTLICHUNGEN: Meßmer, Ruth; Schmitz, Sigrid: Under construction: Gender approaches to e-learning in practise. in: Maaß, Susanne; Schelhowe, Heidi; Schirmer, Carola; Zorn, Isabel (Hrsg.): Information technology from a gender perspective - epistemology, construction and empowerment. Wiesbaden: VS Verl. 2006.+++Schinzel, Britta: The body in medical imaging between reality and construction. in: Ahrweiler: Poiesis und Praxis. 2006. +++Dies.: Wie Erkennbarkeit und visuelle Evidenz für medizintechnische Bildgebung naturwissenschaftliche Objektivität unterminiert. in: Hueppauf: Visionen und Visaulisierungen. 2006.+++Dies.: Visualisierungstrends in der Informationstechnologie: zur Retraditionalisierung von Geschlechtskonstruktionen. in: Koreuber, Mechthild (Hrsg.): Struktur und Geschlecht (erscheint 2006).+++Dies.: Was beim Naturalismus übrig bleibt. Kritik zu B. Kanitscheiders Hauptartikel "Naturalismus und logisch-mathematische Grundlagenprobleme". in: EWE 3, 2006.+++Dies.: Über die Suggestivkraft digitaler medizinischer Bilder und die Verleitung zu voreiligen diagnostischen Schlussfolgerungen. in: FIfF-Kommunikation, Themenheft "Gesundheit", 2006, 1, S. 19-23.+++Dies.: Gender Studies in Technik- und Naturwissenschaft: Beispielfragestellungen. 2006 (http://www.gin.iig.uni-freiburg.de).+++Schinzel, Britta et al.: Technik - Naturwissenschaften - Gesellschaft mit Genderblick. in: Soziale Technik Zeitschrift für sozial- und umweltverträgliche Technikgestaltung, 2006, 2, S. 15-18. (http: // www.ifz.tugraz.at/index.php/article/articleview/1143/1/94/).+++Schmitz, Sigrid: Hirnbilder im Wandel. Kritische Gedanken zum 'sexed brain'. in: Mauss, Bärbel; Petersen, Barbara (Hrsg.): Das Geschlecht der Biologie. Mössingen-Talheim: Talheimer Verl. 2006, S. 61-92. +++Schmitz, Sigrid; Meßmer, Ruth; Schinzel, Britta: Gender and diversity in e-learning. in: Trauth, Eileen M. (Hrsg.): Encyclopedia of gender and information technology encyclopedia. Hershey/ Pennsylvania: Idea Group Inc. 2006, pp. 385-391.+++Schmitz, Sigrid; Wolfrum, Leone: Sex - Gender, Natur - Kultur. Chancen und Grenzen des interdisziplinären Dialogs zur Dekonstruktion von Dichotomien. in: Konnerts, Ursula; Haker, Hille; Mieth, Dietmar (Hrsg.): Ethik - Geschlecht - Wissenschaft. Der "ethical turn" als Herausforderung für die interdiszi-

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plinären Geschlechterstudien. Paderborn: Mentis Verl. 2006, S. 102-121. +++Grunau, Elisabeth; Ruiz Ben, Esther: Medien, Gender, Diversität. in: Eble, Karin; Schumacher, Irene (Hrsg.): Medi@Girls. Medienprojekte für Mädchen. München: Kopaed 2005. +++Grunau, Elisabeth; Ruiz Ben, Esther: Medien, Gender, Diversität in: Eble, Karin; Schumacher, Irene (Hrsg.): Medi@Girls. Medienprojekte für Mädchen. München: Kopaed 2005.+++ Nikoleyczik, Katrin: Von "Amazonen" und "keuschen Jungfrauen". Rezension von Kirsten Smilla Ebeling: Die Fortpflanzung der Geschlechterverhältnisse: Das metaphorische Feld der Parthenogenese in der Evolutionsbiologie, 2002. in: Querelles-Net: Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung, Nr. 15. 2005 ( http://querelles-net.de/2005-15/text15niko leyczik.shtml ).+++Schinzel, Britta: Das unsichtbare Geschlecht der Neuen Medien. in: Warnke, M.; Coy, W.; Tholen, Ch. (Hrsg.): Hyperkult II. Zur Ortsbestimmung analoger und digitaler Medien. Bielefeld: transcript Verl. f. Kommunikation, Kultur und soziale Praxis 2005, S. 343-369.+++Schinzel, Britta: Kulturunterschiede beim Frauenanteil im Studium der Informatik (http://mod.iig.uni-freiburg.de/publikationen/publ2005.html).+++ Schmitz, Sigrid; Meßmer, Ruth: Working in groups: gender impacts in e-learning. in: Archibald, Jaqueline; Emms, Judy; Grundy, Frances et al. (eds.): The gender politics of ICT. Middlesex: Middlesex Univ. Pr. 2005, S. 265-280.+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern. ART: gefördert BEGINN: 2002-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Baden-Württemberg Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst INSTITUTION: Universität Freiburg, Institut für Informatik und Gesellschaft -IIG- Abt. Modellbildung und soziale Folgen (Friedrichstr. 50, 79098 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Institution (Tel. 0761-203-4952, Fax: 0761-203-4960)

[112-L] Gupta, Nabanita Datta; Eriksson, Tor: New workplace practices and the gender wage gap: can the new economy be the great equalizer?, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2038), Bonn 2006, 32 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060418f04.pdf; http://ftp.iza.org/dp2038.pdf) INHALT: "We estimate the effect of introducing new workplace practices on the gender gap in wages in the manufacturing sector. We use a unique 1999 survey on work and compensation practices of Danish private sector firms merged to a large matched employer-employee database. Self-managed teams, project organisation and job rotation schemes are the most widely implemented work practices. Our estimates from a difference-in-differences model of wages and work practices show that the wage gains from adopting new workplace practices accrue mainly to males so that the gender gap in pay increases at the level of the firm, in particular among hourly-paid workers. Considering practices individually, however, a few exceptions are seen: the gender wage gap among salaried workers is significantly reduced in firms which offer project organisation, while the gap in pay among workers paid by the hour is significantly reduced with the use of quality control circles. All in all, however, the new economy is not the great equalizer." (author's abstract)

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[113-L] Heinze, Anja; Wolf, Elke: Gender earnings gap in German firms: the impact of firm characteristics and institutions, (Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, No. 06-020), Mannheim 2006, 42 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060420f07.pdf; ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp06020.pdf) INHALT: Der Beitrag widmet sich dem Betrieb als Ort, an dem die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen entsteht und aufrechterhalten wird. Linked-Employer-Employee-Daten erlauben es, über individuelle Faktoren hinaus die Bedeutung des Arbeitsplatzes für geschlechtsspezifische Lohnunterschiede zu untersuchen. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer umfassenden Studie zu den Auswirkungen betrieblicher und institutioneller Faktoren auf die geschlechtsspezifische Lohnkluft. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf einem Vergleich der durchschnittlichen Löhne von Männern und Frauen, sondern auf einem innerbetrieblichen Vergleich der Löhne von Männern und Frauen. Dabei zeigt sich, dass die durchschnittlichen geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede innerhalb der Betriebe geringer ausfallen als die grundsätzliche Lohnkluft zwischen Männern und Frauen. Weiterhin wird gezeigt, dass Mitbestimmung durch Betriebsräte und Tarifverträge mit einer kleineren Lohnkluft in den Betrieben einhergehen. Dies gilt auch für einen hohen Anteil an qualifizierten Frauen, vor allem in Kleinbetrieben. Die geschlechtsspezifische Lohnkluft nimmt mit der Betriebsgröße ab und steigt mit dem Lohnniveau. (IAB)

[114-F] Henninger, Annette, Dr.; Gottwald, Markus, M.A.; Spura, Anke, M.A. (Bearbeitung); Wimbauer, Christine, Dr.phil. (Leitung): 'Liebe', (Erwerbs-)Arbeit, Anerkennung - Entgrenzung und Pluralisierung intersubjektiver Anerkennungschancen in Doppelkarriere-Paaren? Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe (DFG) INHALT: Das Projekt fragt nach intersubjektiver Anerkennung in modernen Paarbeziehungen insbesondere in Doppelkarriere-Paaren (DCCs) - und nach deren Verhältnis zu gesellschaftlichen Anerkennungsstrukturen. Im Zuge von Modernisierungsprozessen werden durch die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen sowie eine Entgrenzung von 'Arbeit' und 'Leben' die Gültigkeit des männlichen Familienernährer- und des weiblichen Hausfrauenmodells samt damit einhergehender Sphärentrennung und geschlechtsspezifisch ungleicher Anerkennungsordnung in Frage gestellt. Dies gilt besonders in Dual Career Couples, in denen beide PartnerInnen hohe Bildung und hohes berufliches commitment aufweisen und sich gemäß einem normativen Idealbild als (zumindest beruflich) Gleiche gegenüber stehen. Die daran anschließende Frage lautet: Geht damit eine Pluralisierung, Entgrenzung und vor allem eine Egalisierung intersubjektiver Anerkennungschancen innerhalb von Paarbeziehungen und von gesellschaftlichen Anerkennungsforen einher, oder lassen sich nach wie vor geschlechtsspezifische Ungleichheiten auffinden? Nach den bisherigen, theoretisch und sekundäranalytisch gewonnenen Ergebnissen lassen sich folgende, die empirische Forschung leitende Hypothesen formulieren: 1. Es kann nicht von einer grenzenlosen 'Entgrenzung', aber einer gewissen und teils ambivalenten Verschränkung verschiedener Sphären wie 'Arbeit' und 'Leben' gesprochen werden. 2. Es kommt weder auf gesellschaftlicher, organisationaler noch auf Paarebene zu einer Egalisierung von Anerkennungschancen und einer Gleichbewertung von Anerkennungsforen. Nach wie vor scheint Erwerbsarbeit mit höherer gesellschaftlicher Wertschätzung versehen als andere Lebensbereiche, etwa Familie oder ehrenamtliche Tätigkeiten - mit unter-

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schiedlichen Folgen für Männer und Frauen. Auch innerhalb von Paarbeziehungen sprechen die bisherigen Ergebnisse für die Fortexistenz geschlechtsspezifischer Ungleichheiten. Die genannten Fragen werden auf verschiedenen Ebenen empirisch untersucht. Die Arbeitsschwerpunkte sind: 1. die Untersuchung von Dual Career Couples. Gefragt wird aus einer Ungleichheitsperspektive, welche Anerkennungschancen und -strukturen in solchen Paaren bestehen, wie die Konstitution wechselseitiger Anerkennung in der Paarpraxis vonstatten geht, welche Ungleichheiten sich finden lassen und wie dies mit gesellschaftlichen Wertvorstellungen zusammenhängt. Hierzu führen wir qualitative, teilbiographische Paarinterviews durch. 2. die Untersuchung des organisationalen Umgangs mit Dual Career Couples anhand einer Analyse ausgewählter Arbeitsorganisationen aus verschiedenen Bereichen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie diese Arbeitsorganisationen Paare als Paare behandeln und wie und warum sie Paare wert- oder nicht wertschätzen. 3. werden die in sozialpolitische Institutionen eingelassene paarbezogene Anerkennungsordnung sowie deren Veränderungen angesichts des gegenwärtigen Sozialstaatsumbaus anhand einer Analyse sozial-, familien- und arbeitsrechtlicher Regelungen in den Blick genommen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Methodologisch stützen sich die Bearbeiter auf die Annahmen der wissenssoziologischen Hermeneutik; theoretischer Ausgangspunkt ist Axel Honneths Anerkennungstheorie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 15; Doppelkarriere-Paare; Auswahlverfahren: theoretical sampling. Stichprobe: 3; Arbeitsorganisationen; Auswahlverfahren: Fallstudie). Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 3; Arbeitsorganisationen; Auswahlverfahren: Fallstudie. Sozialstaatliche Gesetze und Regelungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wimbauer, Christine; Henninger, Annette (Hrsg.): Die Gesellschaft als 'institutionalisierte Anerkennungsordnung' - Anerkennung und Ungleichheit in Paaren, Arbeitsorganisationen und Sozialstaat (Arbeitstitel) (in Vorbereitung 2007).+++ Wimbauer, Christine; Gottwald, Markus: Familie und Beruf: 'Ein Fall für Zwei' - DoppelkarrierePaare als Vorboten eines 'Paradigmenwechsels'? in: IAB-Forum 2. 2006 (im Erscheinen).+++ Wimbauer, Christine: Frauen/ Männer. in: Lessenich, Stephan; Nullmeier Frank (Hrsg.): Das gespaltene Deutschland. Frankfurt, New York: Campus 2006, S. 136-157.+++Wimbauer, Christine: Karrieren, paarweise im Fokus. in: IAB-Forum 1. 2006, S. 76-77.+++Wimbauer, Christine; Henninger, Annette; Gottwald, Markus; Künzel, Annegret: Gemeinsam an die Spitze - oder der Mann voran? (Un-)Gleichheit in Doppelkarriere-Paaren. in: Dackweiler, Regina (Hrsg.): Willkommen im Club? Frauen und Männer in Eliten. Forum Frauenforschung der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Bd. 23. Münster: Westfälisches Dampfboot 2006.+++Solga, Heike und Christine Wimbauer: 'Wenn zwei das Gleiche tun ' - Ideal und Realität sozialer (Un-) Gleichheit in Dual Career Couples. Eine Einleitung. in: Solga, Heike; Wimbauer, Christine (Hrsg.): 'Wenn zwei das gleiche tun...' - Ideal und Realität sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples. Opladen: Budrich 2005, S. 9-25. ARBEITSPAPIERE: Holtmannspötter, Christina; Henninger, Annette; Wimbauer, Christine: Reformbestrebungen in der Gesundheitspolitik. Arbeitspapier, 8. 2006. +++Henninger, Annette: Welfare state citizens - objects of control or reflexive actors in the context of market, family and social policy? Arbeitspapier, 7. Nürnberg 2006.+++ Henninger, Annette: 'Self-Governance' oder reflexives Handeln? Individuen zwischen Markt, Familie und sozialstaatlicher Regulierung'. Arbeitspapier, 6. Nürnberg 2006.+++Künzel, Annegret: Anerkennung und (Doppelkarriere-)Paare. Arbeitspapier, 5. Nürnberg 2006.+++ Wimbauer, Christine; Rudolph, Brigitte: Sozialstaatsreformen und die Privatisierung der Risikovorsorge Chancen und Grenzen der 'Handlungsaktivierung' am Beispiel der Altersvorsorge. Arbeitspa-

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pier, 4. Nürnberg, München 2006.+++Henninger, Annette: Wohlfahrtsstaatliche Rahmenbedingungen für Anerkennungsverhältnisse in Dual Career Couples. Arbeitspapier, 3. Nürnberg 2006.+++Wimbauer, Christine: Umverteilung oder Anerkennung? Und wenn: Wovon und durch wen? Theoretische Überlegungen zur aktuellen Debatte um Anerkennung oder Umverteilung. Arbeitspapier, 1. New Haven 2004, 96 S.+++Wimbauer, Christine: 'Liebe', (Erwerbs)Arbeit, Anerkennung - Entgrenzung und Pluralisierung intersubjektiver Anerkennungschancen in (Dual Career) Couples? (WI 2142/2-1). Antrag an die DFG auf Einrichtung einer Nachwuchsgruppe im Rahmen des Emmy-Noether-Programms. Department of Sociology, Yale University 2005.+++Wimbauer, Christine: 'Liebe', (Erwerbs-)Arbeit, Anerkennung – Entgrenzung und Pluralisierung intersubjektiver Anerkennungschancen in Paarbeziehungen?(WI 2142/1-1). Arbeitsbericht für die Förderphase I (2004-2005) an die DFG. Department of Sociology, Yale University (zugl. Arbeitspapier, 2) 2005.+++Wimbauer, Christine: 'Liebe', (Erwerbs-)Arbeit, Anerkennung - Entgrenzung und Pluralisierung intersubjektiver Anerkennungschancen in Paarbeziehungen? Antrag an die DFG auf Gewährung eines EmmyNoether-Stipendiums. München: Institut für Soziologie der LMU 2003. ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät 01, Institut für Soziologie (Kochstr. 4, 91054 Erlangen); Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-179-5660, e-mail: [email protected])

[115-F] Hobeck, Dorothea, Dr. (Bearbeitung): Die Unterrepräsentanz von Frauen in Schulleitungen. Mögliche Ursachen aus naturwissenschaftlich-anthropologischer Perspektive INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik I (Regensburger Str. 160, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0911-5302-589, Fax: 0911-5302-588, e-mail: [email protected])

[116-L] Ichino, Andrea; Moretti, Enrico: Biological gender differences, absenteeism and the earning gap, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2207), Bonn 2006, 57 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2207.pdf) INHALT: "In most Western countries illness-related absenteeism is higher among female workers than among male workers. Using the personnel dataset of a large Italian bank, we show that the probability of an absence due to illness increases for females, relative to males, approximately 28 days after a previous illness. This difference disappears for workers age 45 or older. We interpret this as evidence that the menstrual cycle raises female absenteeism. Absences with a 28-day cycle explain a significant fraction of the male-female absenteeism gap. To investigate the effect of absenteeism on earnings, we use a simple signaling model in which employers cannot directly observe workers' productivity, and therefore use observable

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characteristics - including absenteeism - to set wages. Since men are absent from work because of health and shirking reasons, while women face an additional exogenous source of health shocks due to menstruation, the signal extraction based on absenteeism is more! informative about shirking for males than for females. Consistent with the predictions of the model, we find that the relationship between earnings and absenteeism is more negative for males than for females. Furthermore, this difference declines with seniority, as employers learn more about their workers' true productivity. Finally, we calculate the earnings cost for women associated with menstruation. We find that higher absenteeism induced by the 28-day cycle explains 11.8 percent of the earnings gender differential." (author's abstract)

[117-F] Kreyenfeld, Michaela, Dr. (Bearbeitung): Kinderbetreuung, Frauenerwerbstätigkeit und Geburtenentwicklung INHALT: Analyse des Einflusses der Kinderbetreuung auf Frauenerwerbstätigkeit und Fertilität. ZEITRAUM: 1990-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland METHODE: quantitative Verfahren der Datenanalyse VERÖFFENTLICHUNGEN: Kreyenfeld, Michaela; Spieß, Christa Katharina; Wagner, Gert: Finanzierungs- und Organisationsmodelle institutioneller Kinderbetreuung: Analysen zum Status quo und Vorschläge zur Reform. Neuwied: Luchterhand 2001. ISBN 3-472-04518-3. +++Hank, Karsten; Kreyenfeld, Michaela: A multilevel analysis of child care and women's fertility decisions in Western Germany. in: Journal of Marriage and Family, 65, 2003, pp. 584-596.+++Spieß, Katharina; Kreyenfeld, Michaela; Wagner, Gert: Distributional analysis of child care subsidies in Germany. in: European Early Childhood Education Research Journal, 11, 2003, 2, pp. 159-175.+++Dies.: Modes of childcare and the difficult compatibility of childrearning and employment in (Western) Germany. in: Dobritz, Jürgen; Otto, Johannes (Hrsg.): Familienpolitik und Familienstrukturen: Ergebnisse der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft und der Johann-Peter-SüßmilchGesellschaft für Demographie, Berlin, 21.-23. Juni 2001. Materialien zur Bevölkerungswissenschaft, H. 108. Wiesbaden: BiB 2002, S. 95-108.+++Kreyenfeld, Michaela; Spieß, Katharina: Die Förderung von Kindertageseinrichtungen - eine Analyse ihrer verteilungspolitischen Konsequenzen. in: Neubauer, Georg (Hrsg.): Ökonomisierung der Kindheit: sozialpolitische Entwicklungen und ihre Folgen. Reihe Kindheitsforschung, Bd. 15. Opladen: Leske u. Budrich 2002, S. 59-76. ISBN 3-8100-3401-0.+++Kreyenfeld, Michaela; Spieß, Katharina; Wagner, Gert G.: Finanzierungs- und Organisationsmodelle institutioneller Kinderbetreuung. Neuwied: Luchterhand 2001. ISBN 3-472-04518-3.+++Kreyenfeld, Michaela; Hank, Karsten: Does the availability of child care influence the employment of mothers? Findings from Western Germany. in: Population Research and Policy Review, 19, 2000, 4, pp. 317-337. +++ Kreyenfeld, Michaela; Wagner, Gert G.: Die Zusammenarbeit von Staat und Markt in der Sozialpolitik: das Beispiel der Betreuungsgutscheine und Qualitätsregulierung für die institutionelle Kinderbetreuung. in: Althammer, Jörg; Schmähl, Winfried (Hrsg.): Soziale Sicherung zwischen Markt und Staat. Schriften des Vereins für Socialpolitik, Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, N.F., Bd. 275. Berlin: Duncker und Humblot 2000, S. 309-338. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock)

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KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0381-2081-136, Fax: 0381-2081-436, e-mail: [email protected])

[118-F] Lauxen-Ulbrich, Maria, M.A.; Rösgen, Anne, Dr. (Bearbeitung); Leicht, René, Dr. (Leitung): Gender Mainstreaming im Europäischen Sozialfonds in Baden-Württemberg: geschlechterdifferenzierende Arbeitsmarktanalyse in ausgewählten Regionen INHALT: Ein in der ESF-Förderung vielfach dokumentiertes Defizit bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming (GeM) ist der Mangel an aussagekräftigen geschlechterdifferenzierenden Daten zur Struktur und Beschaffenheit des Arbeitsmarktes. Dies betrifft auch Fragen der Geschlechtergleichheit im Mittelstand und in der beruflichen Selbständigkeit. Das ifm Mannheim unterstützt, mit der Durchführung geschlechterdifferenzierender Arbeitsmarktanalysen die Umsetzung von GeM in einzelnen Regionen Baden-Württembergs. Da Maßnahmen der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung vielfach in der Zuständigkeit lokaler Akteure liegen, müssen auch in den Regionen die Strukturen und Wirkungen geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung a) erkannt, b) bewertet und c) konzeptionell angegangen werden. Die von der EU-Kommission geforderte Sicherstellung von nach Geschlecht aufgeschlüsselten Statistiken ist jedoch nur ein erster Schritt. Ein zweiter muss darin bestehen, diese Daten einer gendersensiblen Analyse zu unterziehen. Als Zwischenfazit ist neben vielen anderen Befunden festzuhalten, dass sich das geschlechtstypische Berufswahlverhalten kaum verändert hat, wodurch auch die Geschlechterhierarchie am Arbeitsmarkt aufrechterhalten bleibt. Allerdings kommt die Ungleichheit in der Besetzung von Führungspositionen oder im Einkommen zusätzlich genauso in typischen Frauenberufen zur Geltung. Der Nutzen dieser Analysen ist nicht nur in der Geschlechterperspektive zu suchen sondern liegt gleichzeitig darin, dass sie ganz generell profunde Entscheidungsgrundlagen für die Ausrichtung regionaler wirtschaftsund arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen bieten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Das Projekt begleitet die ESF-Arbeitskreise in den baden-württembergischen Regionen bei der Umsetzung von GeM insbesondere durch: exemplarische Arbeitsmarktanalysen in ausgewählten Regionen Baden-Württembergs unter systematischer Berücksichtigung der geschlechterspezifischen Strukturen und die Unterstützung bei der Entwicklung konzeptioneller Maßnahmen. Der Kranz an Daten rekrutiert sich im Wesentlichen aus amtlichen und halbamtlichen Statistiken. Nach einer Analyse der Ausgangslage durch die Erfassung der 1. soziodemographischen Merkmale und 2. der betrieblichen Strukturmerkmale als Kontextvariablen, widmete sich das Projekt bisher vor allem 3. den Beschäftigungsstrukturen und geschlechtsspezifischen Erwerbsmustern, wie beruflicher und vertikaler Segregation, der Erwerbsbeteiligung, den Voll- und Teilzeittätigkeiten usw., 4. der Struktur von Arbeitslosigkeit, 5. der Familienfreundlichkeit von Kommunen und Betrieben bzw. work-life-balance sowie 6. den Parameter der regionalen Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung. ART: gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Land Baden-Württemberg Ministerium für Arbeit und Soziales INSTITUTION: Universität Mannheim, Institut für Mittelstandsforschung -ifm- (68131 Mannheim) KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-181-2788, e-mail: [email protected]); LauxenUlbrich, Maria (Tel. 0621-181-2788, e-mail: [email protected])

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[119-L] Lehmer, Florian; Möller, Joachim: Gender-specific migration wage differentials: a microdata analysis for Germany, in: Jahrbuch für Wirtschaftswissenschaften, Bd. 57/2006, H. 2, S. 162-189 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 00957) INHALT: "Der Beitrag analysiert geschlechtsspezifische Lohneffekte regionaler Mobilität. Unter Verwendung eines großen Mikrodatensatzes finden wir negative Lohndifferenziale für Personen im Jahr vor dem Regionswechsel. Der Effekt ist für beide Geschlechter nachweisbar, aber ausgeprägter bei den Männern. Während weibliche Regionswechsler einen bestehenden Lohnnachteil bereits im Jahr nach der Migration mehr als ausgleichen können, bleibt bei männlichen Regionswechslern ein negatives Differenzial relativ zu der immobilen Vergleichsgruppe in der Zielregion bestehen. Unsere Resultate legen den Schluss nahe, dass die auf die Migration folgenden Gewinne für Frauen deutlicher sind. Die Anwendung einer Blinder/Oaxaca - Zerlegungstechnik zeigt, dass das positive Lohndifferenzial zugunsten von mobilen Frauen nicht durch Vorteile in den beobachtbaren Merkmalen gegenüber der immobilen Vergleichsgruppe in der Zielregion erklärt werden kann. Im Gegensatz zu den männlichen Regionswechslern profitieren mobile Frauen von einer günstigeren Bewertung ihrer Charakteristika." (Autorenreferat)

[120-F] Leicht-Scholten, Carmen, Dr. (Bearbeitung); Hill, Paul B., Prof.Dr. (Leitung); Hill, Paul B., Prof.Dr. (Betreuung): Chancengleichheit durch Mentoring? Chancen und Grenzen von Mentoringprogrammen für Frauen in der Wissenschaft im disziplinären Vergleich INHALT: Im Rahmen der Studie soll der Frage nachgegangen werden, worin Chancen und Grenzen von Mentoringprogrammen für Frauen in der Wissenschaft vor dem Hintergrund unterschiedlicher Disziplinen liegen. Welche Faktoren und Bedingungen befördern in den verschiedenen Disziplinen die vertikale Ungleichheit der Geschlechter. Ausgangsthese: Unterschiedliche Disziplinen erzeugen unterschiedliche geschlechterdifferente Bedingungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Im Anschluss an organisationssoziologische Ansätze, in denen vor allem außeruniversitäre Forschungsinstitute auf Barrieren für Wissenschaftlerinnen untersucht wurden wird das Instrument des Mentoring vor dem Hintergrund neuester wissenschaftstheoretischer Erkenntnisse zur Bedeutung von Wissenschaft als sozialem Feld im Anschluss an die Theorie Bourdieus untersucht. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Leicht-Scholten, Carmen: Chancengleichheit durch Mentoring. in: IFP Info - Zeitschrift des interdisziplinären Zentrums für Frauen und Geschlechterforschung, Jg. 22, 2005, Nr. 30, S. 103-106. ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Soziologie, insb. Methoden der empirischen Sozialforschung (Eilfschornsteinstr. 7, 52062 Aachen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0241-80-96220)

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[121-F] Lien, Shih-cheng, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Becker, Ruth, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Frauenerwerbstätigkeit und Wohnstandortwahl INHALT: In dem Projekt wird mittels einer sekundärstatistischen Analyse der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen die zunehmende (hoch qualifizierte) Frauenerwerbstätigkeit sowie die steigenden Anforderungen des Arbeitsmarkts an die räumliche Mobilität von Erwerbspersonen auf das Wohnen und die Wohnstandortwahl hat. Ausgangsthese ist dabei, dass die zunehmende Frauenerwerbstätigkeit bei gleichzeitig verbesserter Qualifikation das klassische "Nachfolgemodell", nach dem die Wahl des Wohnstandorts primär vom Arbeitsplatzstandort des männlichen Familienernährers abhängt, obsolet geworden ist. Tatsächlich lässt sich ein geringer werdender Bezug von Wohn- und Arbeitsstandorten bei Haushalten nachweisen. Dies wird im Allgemeinen als Zeichen einer geringer gewordenen Bedeutung des Arbeitsplatzstandorts für die Wohnstandortwahl interpretiert. Das Projekt geht demgegenüber der Frage nach, ob die für die einzelnen Haushaltsmitglieder abnehmende Bindung von Wohnund Arbeitsstandort auf eine haushaltsbezogene Optimierung zurückzuführen ist. Datengrundlage sind das Sozio-ökonomische Pannel (SOEP) sowie die Mikrozensusdaten. ART: gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie INSTITUTION: Universität Dortmund, Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt Dynamik der Geschlechterkonstellationen (44221 Dortmund) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-755-5430, Fax: 0231-755-5432, e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (Tel. 0231-755-2214, Fax: 0231-7555432, e-mail: [email protected])

[122-L] Nätkin, Ritva: Geschlechtergerechtigkeit und Mutterschutz als Widerspruch: Reproduktionspolitik in Finnland, in: Gudrun Wolfgruber, Heidi Niederkofler, Margit Niederhuber, Maria Mesner (Hrsg.): Kinder kriegen - Kinder haben : Analysen im Spannungsfeld zwischen staatlichen Politiken und privaten Lebensentwürfen, Innsbruck: Studien-Verl., 2006, S. 29-46, ISBN: 3-7065-40738 (Standort: UB Trier(385)-OFsn48023) INHALT: Die Verfasserin zeigt, wie es im Zuge der finnischen Unabhängigkeitsbestrebungen Frauen möglich wurde, über das Konzept der sozialen Mütterlichkeit und auf der Basis eines Wohlfahrtsfeminismus erste Ansätze wohlfahrtsstaatlicher Regelungen im Rahmen einer pronatalistischen qualitativen Bevölkerungspolitik einzufordern. Geschlechtergerechtigkeit und Mutterschaft werden als gegensätzliche, miteinander um die Vorherrschaft ringende Diskurse, als sich verschiebende und verändernde politische Schwerpunktsetzungen verstanden, von denen jeweils eine dominiert. Dabei wird auch eine zeitliche Abfolge sichtbar. Von 1920 bis in die 1970er Jahre dominierte eine pronatalistische, nationalistische Bevölkerungspolitik, deren zentraler ideologischer Bestandteil der Mutterschutz war. In den 1970er Jahren gewann dann der Gedanke der Geschlechtergerechtigkeit die Oberhand. (ICE2)

[123-F] Petri-Adiel, Esther, B.A. (Bearbeitung); Staack, Michael, Prof.Dr. (Betreuung): Die Frau als Soldatin. Das israelische Modell für die Bundeswehr

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INHALT: Der Zweck dieser Untersuchung besteht nun darin, die israelische Armee als potentielles Modell für die Bundeswehr zu untersuchen. Die Arbeit versteht sich als eine Art Ergebnissammlung der 50-jährigen Erfahrung, die in Israel auf dem Gebiet "Frauen und Militär" gewonnen wurde. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Israel METHODE: Die zentrale Frage dieser Untersuchung lautete: Soll die Bundeswehr beim Integrationsprozess von Frauen, Frauen als "Gleiche unter Gleichen" behandeln, um das Gleichheitsprinzip zu erfüllen? Oder sollte sie, um Gleichheit zwischen den Geschlechtern zu erreichen, den Unterschied beachten und unterschiedliche Richtlinien für Frauen aufstellen? DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Beobachtung, nicht teilnehmend. Standardisierte Befragung, face to face. Standardisierte Befragung, telefonisch. Persönliche Interviews. ART: Dissertation BEGINN: 2002-12 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität der Bundeswehr München, Fak. für Sozialwissenschaften, Institut für Internationale Politik, Sicherheitspolitik und Völkerrecht (Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 089-6004-2044, Fax: 089-6004-4460, e-mail: [email protected])

[124-F] Pfau-Effinger, Birgit, Univ.-Prof.Dr.rer.pol.; Gebert, Annett, Dr. (Leitung): Women in nanosciences INHALT: Das Projekt untersucht anhand eines internationalen Vergleichs die Bedingungen für universitäre Karrieren im Bereich der Nanowissenschaften und deren Einfluss auf die Karrierechancen von Frauen. Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit den Universitäten Bukarest, Göteborg, Ljubljana, Oxford, Sofia, Neapel, Madrid, Barcelona, Hamburg sowie das CNRS Toulouse. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse (AllendePlatz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Pfau-Effinger, Birgit (Prof.Dr. Tel. 040-42838-3809, Fax: 040-42838-3545, e-mail: [email protected]); Gebert, Annett (Dr. Tel. 0351-4659-275, Fax: 0351-4659-541, e-mail: [email protected])

[125-L] Reimer, David; Schröder, Jette: Tracing the gender wage gap: income differences between male and female university graduates in Germany, in: Zeitschrift für Arbeitsmarktforschung, Jg. 39/2006, H. 2, S. 235-253 (Standort: USB Köln(38)-XG1089; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ziel des Aufsatzes ist es, die kausalen Mechanismen, die zur Entstehung der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen führen, unter Berücksichtigung neoklassischer und soziologischer Arbeitsmarkttheorien genauer zu untersuchen. Für die Analyse wird die Absolventenstudie der Fakultät für Sozialwissenschaften 2001/2002 verwendet. Die Daten überkommen einige der Beschränkungen, die Bevölkerungsumfragen bei der Untersuchung der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen aufweisen. Das Analysesample ist homogen in Bezug

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auf die in Einkommensanalysen üblicherweise untersuchten Einflussfaktoren - alle Befragten sind Hochschulabsolventen, die einen Abschluss im gleichen Studienbereich erworben haben und zum Zeitpunkt des Arbeitsmarktseintritts beobachtet werden. Darüber hinaus beinhaltet der Datensatz detaillierte Angaben über Humankapitalausstattung, Stellensuche und Karriereeinstellungen, welche in Bevölkerungsumfragen normalerweise nicht vorhanden sind. Die Ergebnisse einer Reihe aufeinander aufbauender Regressionsmodelle zeigt, dass keiner der möglichen Einflussfaktoren die Geschlechterlohnlücke bedeutend reduziert: Im Gegenteil, die Aufnahme der Humankapitalvariablen ins Modell führt sogar zu einer leichten Vergrößerung der Lohnlücke. Das zeigt, dass der Lohnunterschied zwischen weiblichen und männlichen Absolventen in der Studie sogar größer wäre, wenn Frauen über die gleiche Humankapitalausstattung verfügen würden wie Männer. Die Tatsache, dass trotz der umfangreichen Kontrollen in der Analyse eine Lohnlücke von fast 7 Prozent verbleibt, deutet darauf hin, dass weibliche Universitätsabsolventinnen auf dem deutschen Arbeitsmarkt Lohndiskriminierung erfahren." (Autorenreferat)

[126-F] Rosner, Manuela; Gruner, Julien; Hiniker, Valerie; Kish Bonnet, Simone; Thiébaud, Julien (Bearbeitung); Croisier, Michel; Budry, Maryelle (Leitung): Pionniers, pionnières: quelle insertion professionnelle? Recherche sur les débouchés des diplômes pionniers INHALT: Etude de l'insertion professionnelle des pionnier-e-s (définition: personnes en formation ou en recherche d'emploi dans une profession traditionnellement occupée par des individus de l'autre sexe) au moyen des 3 phases suivantes: 1. Recherche visant à identifier les métiers dans lesquels se trouvent les pionnier-e-s. Vue d'ensemble, systématique et longitudinale des certifications scolaires et professionnelles sur une période de 10 ans (1990-1999) destinée à définir l'ensemble des métiers concernés sur Genève ainsi que l'intégralité des occurrences et des mouvements pionniers, rapportée à l'évolution générale des diplômes. Le but est de mettre en évidence des modifications structurelles (apparition/ disparition de nouveaux métiers pionniers, modification des pourcentages H/F des diplômes, etc.). 2. Enquête par questionnaire sur les modalités de l'intégration professionnelle des pionnier-e-s diplômé-e-s en 1997, 1998 et 1999. Etude des modalités de l'insertion professionnelle après le diplôme, identification des personnes toujours actives dans le domaine de formation choisi, sinon connaisance des raisons du changement. 3. Entretiens semi-structurés d'un échantillon de pionnier-e-s en vue de comprendre, de comparer l'intégration professionnelle des pionnières et des pionniers et d'en approfondir le vécu, le degré de satisfaction lié à la situation professionnelle actuelle. Résultats: http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?htm.sel0=7324. ZEITRAUM: 1990-1999 GEOGRAPHISCHER RAUM: Genève, Suisse romande METHODE: Phase 1: Approche de type sociologique, identifier les diplômes pionniers par l'utilisation des statistiques officielles. Ces chiffres proviennent de l'annuaire statistique de l'enseignement public et privé de Genève, publiés par le Service de la Recherche en Education (SRED). Ces fichiers sont eux-mêmes établis à partir de la base de données scolaires (BDS) des Services Administratifs et Financiers de l'Instruction Publique du canton de Genève. Phase 2: L'identification des pionniers/ières se fait grâce à trois types de sources: les listes nominatives des diplômes se trouvant dans les journaux (Feuille d'Avis Officielle); la Base de Données Scolaires (BDS); les statistiques internes du Service d'orientation scolaire et professionnelle de l'OOFP, Genève Méthode d'envoi des questionnaires. Analyse des parcours pionniers à l'aide de différents critères et analyse des corrélations, analyse factorielle. Phase 3:

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Méthode: entretiens semi-structurés, analyse qualitative. Méthodologie: Phase 1: Analyse de documents standardisée. Phase 2: Entretiens standardisés par correspondance. Phase 3: Interviews qualitatives. Echantillonnage: Phase 1: population genevoise ayant obtenu un diplôme d'une école secondaire entre 1990 et 1999; Phase 2: personnes ayant obtenu un diplôme pionnier en 1997, 1998 et 1999; Phase 3: échantillon représentatif de cette population. Nombre/ taille des objets: Phase 1: 46.000 personnes; Phase 2: 88 personnes; Phase 3: 20 personnes. En collaboration avec Cap Egalité (de l'OFPC de Genève) et 16+ (Projet des places d'apprentissage de la Conférence suisse des déléguées à l'égalité). VERÖFFENTLICHUNGEN: Croisier, Michel et al.: Pionniers, pionnières: quelle insertion professionnelle? Recherche sur les débouchés des diplômes pionniers. in: Psychoscope, Vol. 24, 2003, No. 1.+++Ruedin, Yvonne-Marie: Que deviennent les pionniers et pionnières? in: Panorama - Bulletin de l'ASOSP, 2003, No. 1.+++Ruedin, Yvonne-Marie: Pionnières et pionniers sous les feux desprojecteurs. in: Panorama - Bulletin de l'ASOSP, 2005, No. 3. ARBEITSPAPIERE: Croisier, Michel et al.: Pionniers, pionnières: quelle insertion professionnelle? Office d'Orientation et de Formation Professionnelle de Genève. Phase 1 & 2.+++ Thiébaud, Julien: L'intégration professionnelle de pionniers et de pionnières: une approche comparative. Office pour l'orientation, la Formation Professionnelle et Continue & Université de Lausanne, Institut de Psychologie, Mémoire de recherche pour le DESS COMCO, sept. 2004, Phase 3. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-09 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Canton de Genève Département de l'instruction publique -DIP- Office pour l'orientation, la formation professionnelle et continue -OFPC- (6, rue Prévost-Martin, 1205 Genève, Schweiz)

[127-F] Rudert, Katrin; Schmeink, Martina; Schöttelndreier, Aira; NN (Bearbeitung); Bührmann, Andrea D., Dr.; Hansen, Katrin, Prof.Dr. (Leitung): Neue Vielfalt in der Unternehmerschaft: Facetten des Unternehmerinnenbildes. Eine empirische Analyse des Selbstbildes von Unternehmerinnen INHALT: Mittlerweile ist zwar die Frage, weshalb Menschen Unternehmen gründen, breit diskutiert worden: Die Positionen reichen hier von der Unternehmerpersönlichkeit Schumpeterscher Prägung, bei der eine Gegebenheit des Unternehmertums postuliert wird, über die These von der Leistungsmotivation bis hin zur so genannten 'Benachteiligungsthese'. Ein anderer Diskussionsstrang stellt die Untersuchung des Weges in die Selbstständigkeit selbst in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Dabei wird in verschiedenen, allerdings zumeist quantitativ orientierten Untersuchungen deutlich, dass das Umfeld von Unternehmerfamilien und die Erwerbstätigkeit in Kleinunternehmen auf die unternehmerische Rolle und Funktion hinsozialisierend wirken. Darüber hinaus ist zum einen untersucht worden, weshalb Frauen weniger geneigt sind, Unternehmen zu gründen. Zum anderen aber sind auch die Motive erforscht worden, weshalb Frauen unternehmen gründen. Wie jedoch sehen sich Frauen selbst im Prozess zwischen dem Entschluss zur unternehmerischen Selbständigkeit bis zur Gründung, Übernahme oder Weiterführung eines Unternehmens? Welche Rolle spielen hier z.B. staatliche Programme, aber auch etwa Leitbilder aus der Personalentwicklung oder von beratenden Institutionen, Organisationen oder Expertinnen bzw. Experten? Ab welchem Zeitpunkt verstehen sich Frauen selbst z.B. als 'erfolgreiche' Unternehmerinnen? Und wie werden sie von anderen, an diesen Prozessen beteiligten Akteurinnen und Akteuren gesehen? Bisher

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mangelt es an Untersuchungen, die sich mit diesen Fragen auseinandersetzen. Deshalb werden diese Forschungsfragen in dem Projekt "Vielfalt in der Unternehmerschaft ..." untersucht: Dabei sollen empirisch fundierte Erkenntnisse über die Faktoren und Rahmenbedingungen gewonnen werden, die die Beteiligung von Frauen bei der Gründung, Weiterführung und Übernahme von Unternehmen in Deutschland fördern oder sie erschweren. Im Mittelpunkt steht freilich die Frage nach dem Selbstbild von Unternehmerinnen in Deutschland, ihrem Fremdbild und dem Zusammenspiel beider Perspektiven. Diese Fragestellung wird ausgehend von der folgenden zentralen Arbeitshypothese bearbeitet: Ein hegemoniales, einseitig männlich geprägtes Unternehmerbild verhindert, dass Frauen im gleichen Ausmaße wie Männer Unternehmen gründen, weiterführen und in wachsenden Unternehmen Arbeitgeberfunktionen übernehmen und damit Arbeitsplätze schaffen. Diese Hypothese wird zum einen über die Befragung von Unternehmerinnen (narrative Interviews) und ihrer Beratungs- bzw. Förderungsinfrastruktur (Experten/-innen-Interviews) sowie zum anderen über eine Diskurs- bzw. Dispositivanalyse derjenigen Institutionen bzw. Organen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft erforscht, in denen das Fremdbild von der Unternehmerin hervorgebracht wird. Weitere Informationen unter: http://www.geschlechterdynamik.uni-dortmund.de/unternehmerinnen . GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: mixed methods DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert. Gruppendiskussion (Stichprobe: 1). Qualitatives Interview (Stichprobe: 37). Diskursanalyse. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bührmann, Andrea; Hansen, Katrin; Schmeink, Martina; Schöttelndreier, Aira (Hrsg.): Die Vielfalt des Unternehmerinnenbildes. Workshop. Münster: LitVerl. 2005.+++Bührmann, Andrea D.; Hansen, Katrin; Schmeink, Martina; Schöttelndreier, Aira (Hrsg.): Vielfalt in der Unternehmerschaft. Das Selbstbild von Unternehmerinnen und Unternehmern im internationalen Vergleich. Conference Proceedings. ISBN 3-00-019102-X. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Professur für Frauenforschung (44221 Dortmund); Fachhochschule Gelsenkirchen Abt. Bocholt, FB Wirtschaft (Münsterstr. 265, 46397 Bocholt) KONTAKT: Bührmann, Andrea (Dr. Tel. 0231-755-6268, Fax: 0231-755-6509, e-mail: [email protected])

[128-L] Scheele, Alexandra: Feminisierung der Arbeit im demographischen Wandel?, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 267-292, ISBN: 3-593-38194-X INHALT: Der Beitrag diskutiert den Versuch, den demographischen Wandel in Deutschland in seinen prognostizierten arbeitsmarktpolitischen Auswirkungen als Chance für veränderte Erwerbsstrukturen und eine Feminisierung der Arbeit zu begreifen. Die These lautet: Der aktuelle Diskurs über die demographischen Entwicklungen eröffnet grundsätzlich Ansatzpunkte für eine Auseinandersetzung über die geschlechtergerechte Gestaltung von Arbeits- und Lebensbedingungen. In seiner faktischen Inszenierung als Krisendiskurs trägt er aber gleichzeitig dazu bei, dass einfache Lösungen postuliert werden, die weder den arbeits- und gesellschaftspolitischen noch den mit ihnen verwobenen geschlechterpolitischen Herausforderun-

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gen gerecht werden. Nach einem kursorischen Überblick über den Zusammenhang von demographischer Entwicklung, Erwerbspersonenzahl und Nachfrage nach Arbeitskräften findet im zweiten Schritt eine Auseinandersetzung mit dem Begriff der Feminisierung und seiner unterschiedlichen Bedeutung statt, aus der dann Rückschlüsse für eine notwendige Neugestaltung von Erwerbsarbeit gezogen werden. Es wird gefragt, inwieweit die zu beobachtenden Veränderungen von Erwerbsarbeit und insbesonders die erhöhte Frauenerwerbsarbeit als Krise gedeutet werden und wo Anschlussstellen für eine Neuordnung zu suchen sind. Anschließend werden zwei Politikstrategien - sowohl auf der arbeitspolitischen Ebene wie auch auf der organisationalen Ebene - exemplarisch daraufhin geprüft, welches Potential sie für diese Neugestaltung bieten. Am Ende werden die Perspektiven für eine geschlechtergerechte Gestaltung von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen diskutiert. (ICG2)

[129-L] Schmidt, Ralph; Spree, Ulrike (Hrsg.): Gender und Lebenslauf in der New Economy: Analysen zu Karrieremustern, Leitbildern und Lebenskonzepten, (Gender Studies in den Angewandten Wissenschaften Gender Studies & Apllied Sciences, Bd. 2), Münster: Lit Verl. 2005, 284 S., ISBN: 3-8258-8883-5 (Standort: UB Bonn(5)-2006/4119) INHALT: "Mit der New Economy wuchs die Hoffnung auf ein gleichberechtigteres und faires Zusammenarbeiten von Frauen und Männern. Wie die Chancen zur Entwicklung gerechterer Arbeitsstrukturen in der New Media Branche genutzt wurden, war Thema des HAW-Forschungsprojekts new media quest. Anhand der Analyse von Berufsstrategien männlicher und weiblicher Mitarbeiter wurden deren Karrieremuster, Lebenspläne, Vorstellungen von Berufserfolg, aber auch der Umgang mit beruflichem Scheitern, mit Leerlauf und Umorientierung untersucht. Die Tiefeninterviews und Lebenslaufanalysen belegen allerdings, dass sich Karrierestrategien von Männern und Frauen nach wie vor deutlich unterscheiden." (Autorenreferat)

[130-L] Schnepf, Sylke Viola: Gender equality in the labour market: attitudes to women's work, (HWWI Research Paper, 14), Hamburg 2006, 62 S. (Graue Literatur; URL: http://www.hwwi.org/fileadmin/hwwi/Publikationen/Research/Paper/Wirtschaftliche_Trends_und_HH/HWWI_Research_Paper_1-4.pdf) INHALT: "The analysis of economic factors usually applied for examining gender inequality in the labour market suggests that former post communist countries in Central and Eastern Europe have reached similarly high standards of gender equality compared to Western European countries. This paper aims at comparing attitudes to women's work between transition and OECD countries highlighting the explanatory power of societal norms. The analysis of attitudes, their determinants and their change in regions and countries is based on mainly two waves (1994 and 1998) of the International Social Survey Program (ISSP). These data reveal that a strikingly higher share of people in the East than in the West agrees with traditional values on women's work. The large homogeneity in patriarchal values of Eastern European people with differing socio-economic background explains these regional differences. The EastWest gap in traditional value orientations is likely to widen given that liberal values spread faster in OECD than in transition countries." (author's abstract)

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[131-L] Schruijer, Sandra G. I.: Do women want to break the glass ceiling?: a study of their career orientations and gender identity in the Netherlands, in: management revue : the international review of management studies, Vol. 17/2006, No. 2, S. 143-154 INHALT: "Career orientations, career success and perceived self-efficacy of women employees in relation to their gender identity were studied. It was hypothesized that gender identity is related to career orientations such that women with a masculine gender identity strive for more upward mobility as compared to women with a feminine gender identity, whereas the latter strive more for balancing work and private life. A masculine gender identity was furthermore predicted to be positively related to career success in terms of income and hierarchical position. Finally it was expected that women with a feminine gender identity, in comparison to those with a masculine gender identity, ex-press a lower self-efficacy with respect to stereotypical male and gender-neutral tasks and equal self-efficacy with respect to stereotypical feminine tasks. To test the hypotheses, a questionnaire was distributed among women working for a large multinational corporation. The results provided support for the first two hypotheses. Mixed support was obtained for the third hypothesis." (author's abstract)

[132-F] Schweikart, Rudolf, Prof.Dr. (Bearbeitung): ELISA - Eliteförderung Sachsen. Frauen in Naturwissenschaft, Technik und Medizin INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialadministration (Postfach 301166, 04251 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0341-3076-4332, e-mail: [email protected])

[133-F] Spurk, Daniel, Dipl.-Psych.; Bogner, Jessica, Dipl.-Psych.; Uchronski, Mirjam, Dipl.Psych. (Bearbeitung); Abele-Brehm, Andrea E., Prof.Dr. (Leitung): Psychologische Determinanten der beruflichen Laufbahnentwicklung junger Akademikerinnen und Akademiker (BELA-E) INHALT: Im Rahmen des Projekts BELA-E werden geschlechts- und fachspezifische Unterschiede in der beruflichen Entwicklung von Akademikerinnen und Akademikern längsschnittlich unter sozialpsychologischer Perspektive untersucht. Dabei werden nicht nur berufliche Entwicklung sondern auch die wechselseitige Abhängigkeit von beruflicher und privatfamiliärer Entwicklung untersucht. Fragestellung: Beschreibung beruflicher und auch privater Entwicklung bei Akademikern und Akademikerinnen verschiedener fachlicher Herkunft. Welche Faktoren wirken fördernd oder hemmend auf die berufliche Entwicklung bei Personen beiderlei Geschlechts ein? Wie verändern sich Personen durch Berufserfahrungen? Unterschiede im beruflichen Erfolg zwischen Fachrichtungen sind größer als die zwischen Männern und Frauen, dennoch sind Frauen schon in der Berufseinstiegsphase weniger erfolgreich als Männer. Alter, Studienleistungen, Selbstwirksamkeitserwartungen, persönliche Ziele, Familienstand etc. beeinflussen die berufliche Entwicklung und den beruflichen Erfolg. ZEITRAUM: ab 12/1994 GEOGRAPHISCHER RAUM: Univ. Erlangen-Nürnberg

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METHODE: Theorie: sozial-kognitives Modell beruflicher und privater Entwicklung; Geschlecht als soziale Kategorie und daraus resultierend Modell multipler notwendiger und multipler hinreichender Bedingungen von Berufserfolg. Methode: gemischt quer-längsschnittliches Design mit 2 Stichproben und bisher fünf Erhebungszeitpunkten, weitere Erhebungen geplant. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: N=1.500; 1. Erhebung direkt nach Examen N=1.500 - Rücklauf 44%, 2. Erhebung 1,5 Jahre nach Examen N=1.074 - Rücklauf 78%, 3. Erhebung 3,5 Jahre nach Examen N=1.030 - Rücklauf 90%, 4. Erhebung 7 Jahre nach Examen N=1149 - Rücklauf 88% des Absolventenjahrgangs 94/95, Universität Erlangen-Nürnberg, 5. Erhebung 10 Jahre nach dem Examen N=933 - Rücklauf 88%; Auswahlverfahren: total -Jura, Medizin, Philosophische, Technische, Naturwissenschaftliche, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehramtsabsolvierende-. 2. Stichprobe: N=430; 1. Erhebung direkt nach Examen N=430 - Rücklauf 44%, 2. Erhebung 1,5 Jahre nach Examen N=323 - Rücklauf 82%, 3. Erhebung 3,5 Jahre nach Examen - Rücklauf 95%, 4. Erhebung 7 Jahre nach Examen N=382 - Rücklauf 93% Absolventen der Universität Erlangen-Nürnberg, 5. Erhebung 10 Jahre nach dem Examen N=289 Rücklauf 84%; Auswahlverfahren: Teilerhebung -Jura, Medizin, Philosophische, Naturwissenschaftliche und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Abele, A.: Arztberuf - zwischen Erwartung und Realität. in: Deutsches Ärzteblatt, 98, 2001, 46, S. 3009-3011.+++Dies.: Lebens- und Berufsplanung von Frauen. in: Roos-Schumacher, H. (Hrsg.): Kompetent in die Öffentlichkeit. Opladen: Leske u. Budrich 2001, S. 27-43.+++Dies.: Rollenvielfalt von Frauen - Einfluss auf psychische Gesundheit und Wohlbefinden. in: Franke, A.; Kämmerer, A. (Hrsg.): Klinische Psychologie der Frau. Göttingen: Hogrefe 2001, S. 563-580.+++Dies.: Zerplatzte Seifenblasen? in: Karriereführer life sciences, 2001, S. 68-69.+++Dies.: Berufliche Laufbahnentwicklung von Hochschulabsolventinnen und -absolventen im Vergleich. in: DFG Magazin, 2002.+++Abele, A.E.; Candova, A.: Freizeitorientierte Lehrer - fachinteressierte Diplomer? Vergleich der Berufsausübungsvorstellungen beider Gruppen am Beispiel der Mathematik. 2002 (zur Veröffentl. eingereicht).+++Abele, A.E.; Neunzert, H.; Tobies, R.; Krüsken, J.: Frauen und Männer in der Mathematik - früher und heute. in: Mitteilungen der Deutschen Vereinigung für Mathematik, 2001, 2, S. 8-16.+++Abele, A.E.; Nitzsche, U.: Der Schereneffekt bei der beruflichen Entwicklung von Ärztinnen und Ärzten. in: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 127, 2002, S. 2057-2062.+++Abele, A.E.; Schute, M.; Andrä, M.S.: Ingenieurin vs. Pädagoge. Berufliche Werthaltungen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen als Resultat interessenspezifischer Selektions- und fachspezifischer Sozialisationseffekte. in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 1999, S. 84-99.+++Abele, A.E.; Stief, M.: Prädiktoren von Akademikererwerbslosigkeit: Ergebnisse der Erlanger Längsschnittstudie zur beruflichen Laufbahnentwicklung von Hochschulabsolventinnen und -absolventen im Vergleich (BELA-E). in: Zempel, J.; Bacher, J.; Moser, K. (Hrsg.): Erwerbslosigkeit. Ursachen, Auswirkungen und Interventionen. Psychologie sozialer Ungleichheit, Bd. 12. Opladen: Leske u. Budrich 2001, S. 45-66.+++Abele, A.E.; Stief, M.; Krüsken, J.: Persönliche Ziele von Mathematikern beim Berufseinstieg: ein Vergleich offener und geschlossener Erhebungsmethoden. in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 2004, Nr. 16, S. 193-205.+++Stief, M.: Selbstwirksamkeitserwartungen, Ziele und Berufserfolg: eine Längsschnittstudie. Aachen: Shaker 2001.+++Dies.: The dynamics of masculine-agentic and feminine-communal traits. Findings from a prospective longitudinal study. in: Journal of Personality and Social Psychology, 2003, Nr. 85, S. 768776.+++Dies.: Ärztinnen und Ärzte vom zweiten Staatsexamen bis zur Facharztausbildung. in: Abele, A.E.; Hoff, E.; Hohner, H.-U. (Hrsg.): Frauen und Männer in akademischen Pro-

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fessionen. Berufsverläufe und Berufserfolg. München: Asanger 2003.+++Abele, A.E.; Dette, D.; Herrman, B.: Lehrerinnen und Lehrer. Vom Examen zum Schuldienst. in: Abele, A.E.; Hoff, E.; Hohner, H.-U. (Hrsg.): Frauen und Männer.+++Dette, D.E.: Berufserfolg und Lebenszufriedenheit. Längsschnittliche Befunde. Online unter http://www.opus.ub.uni-erlangen. de/opus/volltexte/2005/162/pdf/Dette2005_Dissertation.pdf .+++Abele, A.E.: Ziele, Selbstkonzept und Work-Life-balance bei der längerfristigen Lebensgestaltung. Befunde der Erlanger Längsschnittstudie BELA-E. in: Zeitschrift für Arbeits- und Organisatonspsychologie, Nr. 49, S. 176-186.+++Cohrs, J.C.; Abele, A.E.: Einflüsse von Zielerreichung und Arbeitsplatzmerkmalen auf die Arbeitszufriedenheit: ein Vergleich verschiedener Berufsgruppen. in: Wirtschaftspsychologie, 2005, Nr. 7, S. 2134.+++Cohrs, J.C.; Abele, A.E.; Dette, D.E.: Integrating situational and dispositional determinants of job satisfaction: findings from three samples of professionals. in: Journal of Psychology: Interdisciplinary & Applied, 2006, Nr. 140, S. 363-395.+++Abele, A.E.: Karriereverläufe und Berufserfolg bei Medizinerinnen. in: Dettmer, S.; Kaczmarczyk, G.; Bühren, B. (Hrsg.): Karriereplanung für Ärztinnen. Heidelberg: Springer Verlag. ARBEITSPAPIERE: Liste bitte beim Institut anfordern. ART: gefördert BEGINN: 1995-07 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät 01, Institut für Psychologie I Lehrstuhl Sozialpsychologie (Bismarckstr. 6, 91054 Erlangen) KONTAKT: Uchronski, Mirjam (Tel. 09131-85-24677, e-mail: [email protected])

[134-F] Steffen, Isabelle (Bearbeitung); Linder, Wolf, Prof.Dr. (Betreuung): Frauenerwerbstätigkeit unter dem Blickwinkel von Politik, Ökonomie und Gesellschaft INHALT: Im Zentrum des Dissertationsprojektes steht die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen. Seit den 1960er Jahren hat die Zahl der Frauen, die einer bezahlten Arbeit nachgehen, in der Schweiz wie in den anderen Industriestaaten stark zugenommen. Mit einer Erwerbsquote von über 70 Prozent weist die Schweiz im internationalen Vergleich eine der höchsten Frauenerwerbsquotenüberhaupt auf. Während im internationalen Vergleich jedoch drei Viertel der Arbeitnehmerinnen einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, ist dieser Anteil in der Schweiz mit rund 50 Prozent aussergewöhnlich gering. Wird diese Tatsache für die Messung der Arbeitsmarktintegration von Frauen berücksichtigt, nimmt die Schweiz in der Rangliste der OECDLänder einen Platz im hinteren Mittelfeld ein. Vor dem Hintergrund dieser Bemerkungen soll die Dissertation Antworten auf folgende Fragen geben: Wie ist die Situation der Frauen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich aktuell und im Zeitvergleich tatsächlich einzuschätzen? Womit lässt sich das Niveau und die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit in der Schweiz erklären? Wie lässt sie sich möglicherweise beeinflussen? Bisherige Studien zu diesem Thema waren in erster Linie ökonomischen und soziologischen Ansätzen verpflichtet und stellten den individuellen Entscheid der Frauen in Abhängigkeit von Kosten-Nutzenüberlegungen, bzw. von gesellschaftlichen Faktoren in den Vordergrund, während die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen in der Politikwissenschaft ein relativ wenig erforschtes Gebiet darstellt. Vor dem Hintergrund des bestehenden Forschungsstandes soll die Dissertation den Theorie- und Forschungsstand auf drei Ebenen erweitern: 1) Die Stärkung des politikwissenschaftlichen Ansatzes: Obwohl sich politikwissenschaftliche Faktoren für die Erklärung der Frauenerwerbstätigkeit theoretisch aufdrängen, fanden sie bisher kaum systematisch Eingang in die Forschung. Es soll deshalb untersucht werden, inwiefern die Politik

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die Arbeitsmarktpartizipation der Frauen beeinflusst. Der Dissertation wird hierzu ein komparativ-institutionalistischer Ansatz der Arbeitsmarktforschung zu Grunde gelegt. Dahinter steht die Annahme, dass soziale und politische Institutionen und Instrumente auf der Makro- und Mesoebene wesentliche Erklärungsfaktoren für die Arbeitsmarktpartizipation der Frauen darstellen. Die zentrale These spricht nicht zuletzt dem Einfluss von konkreten Policies einen wesentlichen Stellenwert für die Erklärung der Frauenerwerbstätigkeit zu und kann als Erweiterung bisheriger politisch-institutioneller Erklärungsansätze verstanden werden. Dies in dem Sinne als betont wird, dass nicht nur die politischen Institutionen und Werte, sondern auch die daraus folgende Politik, bzw. ihre Inhalte von Bedeutung sind. 2) Die Kombination von politikwissenschaftlichen, ökonomischen und soziologischen Theoriesträngen: Die meisten bisherigen Studien wählten einen relativ engen theoretischen disziplinenspezifischen Fokus. Doch gerade das Beleuchten der Frauenerwerbstätigkeit aus verschiedenen Perspektiven kann möglicherweise einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis des Phänomens leisten. Es ist deshalb Ziel dieser Untersuchung, die Frauenerwerbstätigkeit unter Einbezug der drei Theoriestränge von verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die Erklärungskraft der Ansätze gegeneinander abzuwägen. Die Kombination von Individual- und Kontextebene: Neben dem Einbezug verschiedener Theoriestränge dürfte auch die Betrachtung mehrerer Analyseebenen von Bedeutung sein. Der Dissertation liegt die Annahme zu Grunde, dass ein Wechselverhältnis zwischen dem individuellen Verhalten von Frauen und ihrem Umfeld besteht. Insbesondere ist der Entscheid einer Frau, am Arbeitsmarkt teilzunehmen, geprägt vom gesellschaftlichen, strukturellen und institutionellen Kontext. Indem Individual- und Kontextebene kombiniert werden, soll diesem Zusammenspiel Rechnung getragen werden. ZEITRAUM: 1980-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz (einerseits auf der Ebene der Kantone andererseits im internationalen Vergleich) METHODE: Ziel der Studie ist es, die Arbeitsmarktintegration der Schweizer Frauen sowie deren Bestimmungsfaktoren zu untersuchen. Hierzu wird ein mehrstufiges Verfahren gewählt, das nicht zuletzt die Integration der verschiedenen Forschungsansätze und damit eine differenzierte Analyse erlaubt. Teil 1 soll dazu dienen, die Schweiz im internationalen Vergleich einzuordnen - dies zum einen durch Deskription, jedoch ebenfalls durch die Analyse der Bestimmungsgründe, welche die Position der Schweiz erklären können. Im 2. Teil soll daraufhin die bisherige Forschung in dem Sinne weiter entwickelt werden, als individuelle und kontextuelle Erklärungsgrössen nicht nur getrennt, sondern kombiniert getestet werden. 1. Teil: Die Frauenerwerbstätigkeit in der Schweiz: Die Beschreibung und Einordnung der Schweizer Gegebenheiten soll in mehreren Schritten und mit einer Mix aus sowohl qualitativen als auch quantitativen Verfahren erfolgen. Im Zentrum steht einerseits ein quantitativer Vergleich der OECD-Staaten auf Makroebene, andererseits eine Fallstudie zur Schweiz unter Anwendung der Erklärungsgrössen, die sich im internationalen Vergleich als wichtig erwiesen haben. Damit sollen Bestimmungsgrössen auf Kontextebene ausgemacht werden, welche die Arbeitsmarktpartizipation der Schweizer Frauen möglicherweise beeinflussen und erklären können. 2. Teil: Kombination von individuellen und Kontextfaktoren - eine Mehrebenenanalyse: Wie oben erläutert, liegt der Untersuchung ein integraler Forschungsansatz zu Grunde. Zum einen wird die potentielle Erklärungskraft sowohl der politikwissenschaftlichen als auch der soziologischen und ökonomischen Theorien unterstellt. Zum anderen wird davon ausgegangen, dass politische, kulturelle und ökonomische Rahmenbedingungen einen wichtigen Einfluss auf den Entscheid der Frauen, am Arbeitsmarkt zu partizipieren, ausüben. Um die Wirkung von Kontextfaktoren auf das individuelle Arbeitsmarktverhalten systematisch überprüfen zu können, ist es wichtig, dass individuelle Variablen und Kontextgrössen nicht nur nebeneinander, sondern kombiniert analysiert werden. Diese Kombination von Individual- und

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Kontextfaktoren kann mittels Mehrebenenanalyse geschehen. Dabei bilden Individualdaten aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung die erste Datenebene, die durch Kontextfaktoren auf kantonaler Ebene ergänzt werden. Jede Frau im Sample kann damit einer Untereinheit, einem Kanton, zugeordnet werden, der unterschiedliche Rahmenbedingungen bietet. Untersuchungsdesign: Quer- und Längsschnitt, ev. Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: bis 30; OECD-Staaten; Auswahlverfahren: gemäß OECD-Statistiken). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 30.610; weibliche Schweizer Bevölkerung; Auswahlverfahren: Stichprobe gemäß SAKE). Akten- und Dokumentenanalyse, offen; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 26; Schweizer Kantone - kantonale Kontextfaktoren, insb. Policies; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Steffen, Isabelle: Frauenerwerbstätigkeit im Wechselverhältnis von nationaler Politik und internationaler Wirtschaft. in: Globale Wirtschaft - nationale Verantwortung: Wege aus dem Druckkessel. Ein Almanach junger Wissenschaftler. Berlin: Hans Martin Schleyer-Stiftung, S. 212-213. ARBEITSPAPIERE: Steffen, Isabelle: Stärken und Schwächen gepoolter Zeitreihen-Designs am Beispiel der Frauenerwerbsbeteiligung in 22 OECD-Staaten. Paper präsentiert am Jahreskongress der schweizerischen Vereinigung für politische Wissenschaft, 18./19. November 2004, Balsthal.+++Steffen, Isabelle: Öffentliche Politik und die Arbeitsmarktintegration der Frauen im OECD-Vergleich. Paper präsentiert im Institutskolloquium IPW und IKMB, 16.6.2005, Universität Bern. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft (Unitobler, Lerchenweg 36, 3000 Bern, Schweiz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[135-F] Steinmetz, Stephanie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Müller, Walter, Prof.Dr.Dr.h.c. (Leitung): Frauenerwerbstätigkeit und geschlechtsspezifische Arbeitsmarktsegregation im europäischen Vergleich INHALT: Ziel des Projektes ist es, die Faktoren zu untersuchen, die zu einer unterschiedlichen Verteilung von Frauen und Männern auf Berufe führen. Dabei werden zunächst die Entwicklung und Veränderung der geschlechtsspezifischen Segregation für die Mitgliedsstaaten der EU in den 90er Jahren anhand von traditionellen und neuen Segregationsindizes diskutiert. In einem weiteren Schritt wird der Frage nachgegangen, inwiefern die weibliche Arbeitsmarktpositionierung von verschiedenen strukturellen Faktoren (Arbeitszeit, Sektor) sowie nationalspezifischen Politiken beeinflusst wird. Um das Verständnis der geschlechtsspezifischen Segregation sowie der länderspezifischen Unterschiede zu vervollständigen, steht abschließend die Analyse individueller Einfußfaktoren (z.B. Bildung) auf die Allokation zu geschlechtstypischen bzw. atypischen Berufen im Mittelpunkt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union METHODE: Sekundäranalyse des European Labour Force Survey, sowie nationaler Statistiken VERÖFFENTLICHUNGEN: Steinmetz, Stephanie: Frauen im Abseits? Die geschlechtsspezifische Arbeitsmarktsegregration im europäischen Vergleich. in: Lemke, Meike; Ruhe, Cornelia; Woelkie, Marion; Ziegler, Beatrice (Hrsg.): Tagunsband Genus Oeconomicum - zur Ökonomie der Geschlechterverhältnisse. Zürich, Konstanz: Univ. 2006. ARBEITSPAPIERE:

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Steinmetz, Stephanie; Reimer, David: Gender differentiation in higer education: trends in choice of field of study and labour market outcomes in Spain and Germany. 31. August 2005 until 3. September 2005. "The Fourth European Conference on Gender Quality in Higer Education", Oxford, United Kingdom.+++Steinmetz, Stephanie: Frauen im Abseits? Die geschlechtsspezifische Arbeitsmarktsegregration im europäischen Vergleich. 24.-25. February 2005, "Genus Oeconomicum - zur Ökonomie der Geschlecherverhältnisse", Univ. Zürich, Schweiz. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; MZES, Doctoral program INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration (68131 Mannheim) KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-181-2818, Fax: 0621-181-2803, e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (Tel. 0621-181-2813, Fax: 0621181-2803, e-mail: [email protected])

[136-F] Strohmeyer, Robert, Dipl.-Soz.; Tonoyan, Vartuhi, Dipl.-Ökon.; Kraus, Vered, Prof.; Kautonen, Teemu, Prof.; Watson, John, Prof.; Wittmann, Werner W., Prof.Dr. (Bearbeitung); Leicht, René, Dr. (Leitung): Neue Erwerbs- und Arbeitsformen: selbständige Frauen zwischen Beruf und Familie, Professionalität und Marginalität INHALT: Die Zahl selbständiger Frauen hat sich seit den 90er Jahren in den meisten europäischen Ländern und ebenso in Deutschland stark erhöht. Prozentual betrachtet liegt dieser Zuwachs in den meisten Ländern sogar höher als bei den selbständigen Männern. Allerdings darf diese Entwicklung nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frauen in beruflicher Selbständigkeit nach wie vor in erheblichem Maße unterrepräsentiert sind. Frauen gründen und führen weit seltener als Männer ein Unternehmen. Gleichzeit geht die Zunahme mit einer Pluralisierung der Erwerbsformen einher, vor allem in Gestalt von Alleinarbeitenden, Heim- und Telearbeit, Teilzeit- und Nebenerwerbsselbständigkeit. Ziel des von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Forschungsprojekts war es, Umfang, Gestalt und Entwicklung selbstständiger Erwerbsarbeit von Frauen ländervergleichend zu untersuchen und ihre Bestimmungsfaktoren zu identifizieren. In Anbetracht zunehmender Heterogenität selbständiger Erwerbsarbeit wurde danach gefragt, welche Erwerbs- und Arbeitsformen selbständige Frauen verfolgen und welchen Sozialcharakter zunehmende Frauenselbständigkeit hat, d.h. auch wie professionell ihre Tätigkeiten im Vergleich zu Männern sind. Als Determinanten für die insgesamt geringen Gründungsaktivitäten von Frauen sowie für spezielle Selbständigkeitsformen wurden neben den institutionellen länderspezifischen Rahmenbedingungen vor allem auch individuelle (Wissens-)Ressourcen sowie Faktoren im Kontext von Familie, Haushalts- und Lebenssituation in Betracht gezogen. Da Frauen nach wie vor die Hauptverantwortung für Hausarbeit und Familie zugeschrieben wird, wächst - so eine zentrale These - der Wunsch nach individueller und flexibler Arbeitsgestaltung, der dann aber auch in der beruflichen Selbständigkeit Kompromisse in zeitlicher, örtlicher und materieller Hinsicht erzwingt. Eine weitere Arbeitshypothese war es, dass geschlechterspezifisch unterschiedliche Ressourcenausstattungen auch mit unterschiedlichen Arbeits- und Selbständigkeitsformen einhergehen. Weiter wurde davon ausgegangen, dass die vermuteten Zusammenhänge durch die institutionellen Rahmenbedingungen eines Landes mit determiniert werden. Eine maßgebliche Rolle spielen demnach die

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länderspezifischen institutionellen Regulierungen im Zugang zur Selbständigkeit, die unterschiedliche Ausgestaltung staatlicher Familienpolitik (z.B. Kinderbetreuung) sowie die nationalen Arbeitsmarktbedingungen. Um die Wirkung dieser verschiedenen Einflussfaktoren herauszuarbeiten, wurden die meisten Untersuchungen ländervergleichend durchgeführt. Folgende Fragestellungen wurden in dem Projekt untersucht: Welches Niveau, welche soziale Struktur und Dynamik weist berufliche Selbständigkeit von Frauen - jeweils auch im Vergleich zu Männern und zu abhängig beschäftigten Frauen - im Ländervergleich auf? Welche Erwerbs- und Arbeitsformen verfolgen selbständige Frauen in Deutschland und im Vergleich dazu Frauen in anderen ausgewählten westlichen Ländern? Welche Einflussfaktoren induzieren das Niveau und die Entwicklung beruflicher Selbständigkeit von Frauen (und auch bestimmte Formen "neuer" Selbständigkeit) in den jeweiligen Ländern? Welche Zusammenhänge zeigen sich zwischen bestimmten Ressourcen, Lebens- und Arbeitsformen? Welche Bedingungen führen jeweils dazu, dass Frauen eher in professionellen Segmenten unternehmerisch tätig sind oder aber auf Bereiche marginaler oder prekärer Selbständigkeit verwiesen sind? METHODE: Für die empirischen Analysen wurden repräsentative Großerhebungen verschiedener Länder und hierbei sowohl Aggregat- als auch Mikrodaten verwendet. Diese stehen unter anderem durch die Daten des European Labour Force Survey und durch verschiedene Individualdaten aus Zensuserhebungen einzelner Länder zur Verfügung. Für einzelne Fragestellungen wurden ergänzend noch der "European Social Survey", der "Third European Survey of Working Conditions", und die BIBB/ IAB-Erhebungen hinzugezogen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.; Leicht, R.: Entrepreneurial potential among female and male employees in Europe. A resource-based view. 2006 (submitted to a refereed book).+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Gender gap in potential entrepreneurship: on the role of occupational segregation and job characteristics. 2006 (submitted to a refereed book).+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.; Leicht, R.: Part-time self-employment and the reconciliation of family and work: do institutions matter? A 19 country study. 2006 (submitted to a refereed journal).+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Working part- or full-time? The impact of welfare-state institutions on atypical work forms. A cross-national comparison of women's self-employment in Eastern and Western Europe. in: Dowling, M.; Schmude, J. (eds.): Empirical entrepreneurship research in Europe: a selection of best papers from the IECER conference in 2006. Cheltenham: Elgar 2006 (forthcoming).+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: Employment growth and firm innovativeness: an empirical investigation of women- and menowned small ventures in Germany. in: Achleitner, A.-K.; Klandt, H.; Koch, L.T.; Vogt, K.-I. (eds.): Jahrbuch Entrepreneurship 2005/2006: Gründungsforschung und Gründungsmanagement. Berlin et al.: Springer 2006, pp. 323-353.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.; Wittmann, W.W.: Gendered and cross-country differences in the perceived difficulty of becoming selfemployed: the impact of individual resources and institutional restrictions. Frontiers of entrepreneurship research. Wellesley, MA: Babson College 2005.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Bridging the gender gap in employment growth: on the role of firm innovativeness and occupational segregation. in: International Journal of Entrepreneurship and Innovation, 6, 2005, 4, pp. 259-274.+++Leicht, R.; Strohmeyer, R.: Women's self-employment in Europe: cathing up - at a crawl. in: Structural Change in Europe. 4, Entrepreneurial spirit in cities and regions. Hagbarth Publ. 2005, pp. 53-55.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Selbständige Akademikerinnen: Motive und Chancen. in: KONSENS: Informationen des Deutschen Akademikerinnenbunds, 21, 2005, 3, S. 12-14.+++Strohmeyer, R.: Berufliche Ausbildung und Gründungsaktivitäten im Geschlechtervergleich. in: Leicht, R.; Welter, F. (Hrsg.): Gründerinnen und selbständige Frauen in Deutschland - Potenziale, Strukturen und Entwicklungen in

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Deutschland. Karlsruhe: v. Loeper 2004, S. 97-118.+++Strohmeyer, R.: Studienfachwahl und berufliche Platzierung von selbständigen Akademikerinnen. in: Leicht, R.; Welter, F. (Hrsg.): Gründerinnen und selbständige Frauen in Deutschland - Potenziale, Strukturen und Entwicklungen in Deutschland. Karlsruhe: v. Loeper 2004, S. 119-137.+++Leicht, R.; LauxenUlbrich, M.; Strohmeyer, R.: Selbständige Frauen in Deutschland. Umfang, Entwicklung und Profil. in: KfW Bankengruppe (Hrsg.): Chefinnensache. Frauen in der unternehmerischen Praxis. Heidelberg: Physica 2004, S. 1-32. ARBEITSPAPIERE: Kautonen, T.; Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Older entrepreneurs in Europe: evidence from the Labor Force Survey. Paper submitted to the AGSE International Entrepreneurship Research Exchange, Febr. 6-9, 2006, Brisbane, Australia (forthcoming).+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.; Habib, M.; Perlitz, M.: Corruption and entrepreneurship: how formal and informal institutions shape small firm behavior in mature and emerging market economies. Paper to be presented at the 2006 Academy of Management Meeting, Aug. 11-16, 2006, Atlanta, Georgia, USA (forthcoming).+++ Kraus, V.; Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: Are self-employed women a marginal working force? A German-Israeli comparison. Paper presented at the Conference of Research Committee 28 (Stratification and Social Mobility) of the International Sociological Association (ISA), 11-14 May 2006, Nijmegen, the Netherlands.+++Strohmeyer, R.: Gender gap and segregation in self-employment: on the role of field of study and apprenticeship training. Poster presented at the 3. Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten (3. KSWD), May 11-12, 2006, Kurhaus Wiesbaden, Germany.+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: Professional versus marginal self-employment: on the impact of institutional arrangements and individual characteristics. Cross-gender and cross-national comparison within Western Europe. Paper presented at the 2006 Babson College Entrepreneurship Research Conference (BCERC), June 8-10, Kelley School of Business, Bloomington, Indiana, USA.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: On the role of welfare state institutions for atypical work forms in self-employment: a European perspective. Paper presented at the 2006 Babson College Entrepreneurship Research Conference (BCERC), June 8-10, Kelley School of Business, Bloomington, Indiana, USA.+++ Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.; Leicht, R.: Entrepreneurial potential among female and male employees in Europe: a resource-based view. Paper presented at the International Conference on Entrepreneurial Diversity "The Self-Perception of Female and Male Entrepreneurs", May 19, 2006, Incubator Center, Gelsenkirchen, Germany.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Working part- or full-time? The impact of welfare-state institutions on work form. A crossnational comparison of women's self-employment in Western and Eastern Europe. Paper presented at the Interdisciplinary European Conference on Entrepreneurship Research (IECER), Febr. 22-24, 2006, Univ. Regensburg, Germany.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Gender gap in potential entrepreneurship: the role of occupational sex segregation and job characteristics. A cross-national comparison within Western Europe. Paper presented at the 2005 GForum: 9. Interdisziplinäre Jahreskonferenz zur Gründungsforschung, Nov. 10-11, Univ. Jena, Germany.+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: The perceived difficulty of becoming selfemployed: the impact of social, human and financial capital. A cross-gender and crosscountry comparison within Europe. Proceedings of the International Conference on Entrepreneurship: Contexts, Locales and Values, 22-24 Sept. 2004, OECD Leed Programme, Univ. of Essex and Paris Dauphine Univ.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Determinants of employment growth in small ventures: comparison of female vs. male owned businesses in Germany. Paper presented at the 2004 Babson-Kauffman Entrepreneurship Research Conference, 2-6 June, 2004, Univ. of Strathclyde, Glasgow, UK.+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: Employment growth and firm innovativeness: does gender matter? Comparison of female-vs. maleowned ventures in Germany. Paper presented at the 2004 G-Forum: 8. Interdisziplinäre Jah-

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reskonferenz zur Gründungsforschung, Nov. 3-5, 2004, Stuttgart, Germany.+++Schwedes, S.: Arbeitsformen, -bedingungen und -gestaltung beruflich selbständiger Frauen. Ein Vergleich zwischen Deuschland und Großbritannien. Mannheim, Univ., Diplomarbeit, 2005.+++ Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern. ART: gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung INSTITUTION: Universität Mannheim, Institut für Mittelstandsforschung -ifm- (68131 Mannheim) KONTAKT: Strohmeyer, Robert (Tel. 0621-181-2793, e-mail: [email protected]); Tonoyan, Vartuhi (Tel. 0621-181-2895, e-mail: [email protected])

[137-F] Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg: Vereinbarkeit von Studium, Berufstätigkeit und Familie INHALT: Kooperations- und Finanzierungspartner: Dekan des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften, Gleichstellungsbeauftragte der Universität Duisburg-Essen. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Prof.Dr. Berendt (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0203-379-2572, Fax: 0203-379-1776, e-mail: [email protected])

[138-F] Vetsch, Esther; Abel, Thomas (Bearbeitung); Buddeberg-Fischer, Barbara; Buddeberg, Claus (Leitung): Laufbahnen junger Ärztinnen und Ärzte: der Einfluss von Geschlecht, Persönlichkeit und institutionellem Kontext INHALT: Seit Mitte der 90er Jahre studieren in der Schweiz mehr Frauen als Männer Medizin. Gegenwärtig ist aber noch nicht abzusehen, wie sich die Laufbahnen der künftigen Ärztinnen und Ärzte gestalten wird (so zeigt sich etwa im Bereich Architektur, dass ein relativ hoher Anteil weiblicher Studierender noch nicht bedeutet, dass sich die Frauen später, in der beruflichen Praxis, auch wieder antreffen lassen; vgl. unsere Information 01:019.2). Die hier vorgestellte Untersuchung interessiert sich für die individuellen und institutionellen Faktoren, welche die Bildungs- und Berufslaufbahnen junger Ärztinnen und Ärzte sowie ihr physisches und psychisches Wohlergehen bestimmen, wobei insbesondere Hemmnisse und die bei ihrer Überwindung angewandten Strategien im Vordergrund stehen. Die Vorgehensweise ist longitudinal; rund 700 angehende Ärztinnen und Ärzte werden im Abstand von zwei Jahren mehrmals schriftlich befragt, wobei der erste Fragebogen kurz vor dem Staatsexamen auszufüllen war. Mit einem Teil dieser Gruppe werden zudem bestimmte Fragen in Gruppengesprächen vertieft. Erste Ergebnisse zeigen unter anderem, dass zwischen den Geschlechtern Unterschiede in der Motivation, Medizin zu studieren, oder hinsichtlich der Karriereziele bestehen. So geben Frauen eher an, ihnen schwebe ein Berufsfeld vor, in dem sie anderen Menschen helfen können und intensiven Kontakt mit den Patienten haben; auch scheint für sie ein hohes Salär weniger wichtig zu sein als ihren männlichen Kollegen. Diese wiederum zieht es

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tendenziell eher in die Forschung oder in technisch orientierte medizinische Berufsfelder. Frauen legen eher Wert auf Dinge wie eine sichere Anstellung oder Kompatibilität mit familiären Verpflichtungen; Männer sind eher auf eine berufliche Stellung aus, die ihnen unabhängiges Arbeiten und freie Entscheidungen ermöglichen. Vorläufige Schlussfolgerungen besagen, dass Frauen ihre Laufbahn sorgfältiger planen als Männer und dass nebst dem Geschlecht die Persönlichkeitsmerkmale und die Karrieremotivation ebenfalls eine zentrale Rolle für Studienleistung und Laufbahnplanung spielen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschschweiz METHODE: schriftliche Befragungen in zweijährigem Rhythmus; vertiefende Gruppengespräche mit einem Subsample VERÖFFENTLICHUNGEN: Buddeberg, B.; Klaghofer, R.; Vetsch, E.; Abel, T.; Buddeberg, C.: Studienerfahrungen und Karrierepläne angehender Ärztinnen und Ärzte. in: Schweizerische Ärztezeitung = Bulletin des médecins suisses = Bollettino dei medici svizzeri, Jg. 83, 2002, S. 1980-1986.+++Buddeberg-Fischer, B., Klaghofer, R., Abel, T., Buddeberg, C.: Junior physicians' workplace experiences in clinical fields in German-speaking Switzerland. in: Swiss Medical Weekly, Vol. 135, 2005, p. 19-26.+++Buddeberg-Fischer, B.; Leemann, R. J.; Klaghofer, R.: Sociodemographic and career characteristics in female and male faculty members of Swiss medical schools. in: Swiss Medical Weekly, Vol. 133, 2003, p. 318-322.+++ Buddeberg-Fischer, B.; Klaghofer, R.; Abel, T.; Buddeberg, C.: The influence of gender and personality traits on the career planning of Swiss medical students. in: Swiss Medical Weekly, Vol. 133, 2003, p. 535-540. ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Universität Zürich, Medizinische Fakultät, Psychiatrische Poliklinik Abt. Psychosoziale Medizin (Culmannstrasse 8, 8091 Zürich, Schweiz); Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin Abt. Gesundheitsforschung (Niesenweg 6, 3012 Bern, Schweiz)

[139-L] Weinberger, Catherine; Kuhn, Peter: The narrowing of the U.S. gender earnings gap, 1959-1999: a cohort-based analysis, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2007), Bonn 2006, 40 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060317f11.pdf; http://ftp.iza.org/dp2007.pdf) INHALT: "Using Census and Current Population Survey data spanning 1959 through 1999, we assess the relative contributions of two factors to the decline in the gender wage gap: changes across cohorts in the relative slopes of men's and women's age-earnings profiles, versus changes in relative earnings levels at labor market entry. We find that changes in relative slopes account for about one-third of the narrowing of the gender wage gap over the past 40 years. Under quite general conditions, we argue that this provides an upper bound estimate of the contribution of changes in work experience and other post-school investments (PSIs) to the decline of the gender wage gap." (author's abstract)

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[140-L] Werner, Arndt; Kay, Rosemarie: Entrepreneurial image, gender, and the formation of new ventures, in: Die Betriebswirtschaft, Jg. 66/2006, Nr. 5, S. 497-520 (Standort: USB Köln(38)-FHM Qaa63; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Entscheidung, ein Unternehmen zu gründen, wird nicht ausschließlich von ökonomischen Faktoren beeinflusst. Auf der Basis eines eigenen Datensatzes von Besuchern von Gründungsmessen zeigen wir mittels Logit- und Probit-Schätzungen, dass die unternehmerische Selbstwahrnehmung einen starken Einfluss sowohl auf die Neigung, ein Unternehmen zu gründen, als auch auf die tatsächliche Gründung eines Unternehmens hat. Das Hinzufügen der Variable 'unternehmerischen Selbstwahrnehmung' zu einem konventionellen Satz an Kontrollvariablen erhöht die Vorhersagegenauigkeit unserer Schätzgleichungen signifikant. Aber entgegen der vorherrschenden Auffassung hat die unternehmerische Selbstwahrnehmung keinen spezifischen Gendereffekt. Dies ergeben sowohl Querschnitts- als auch Längsschnittanalysen." (Autorenreferat)

[141-L] Yun, Myeong-Su: Revisiting inter-industry wage differentials and the gender wage gap: an identification problem, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2427), Bonn 2006, 13 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2427.pdf) INHALT: "We propose a measure of the industrial gender wage gap which is free from an identification problem by using inter-industry wage differentials, or industrial wage premia. We draw on a recent literature showing that a normalized regression equation can be used to resolve the identification problem in detailed Oaxaca decompositions of wage differentials. By identifying the constant and the coefficients of dummy variables, including the reference category, the normalized equation can resolve the two key identification problems that arise in studying wage gaps: one in detailed Oaxaca decompositions; the other measuring industrial gender wage gaps." (author's abstract)

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität [142-F] Amrhein, Ludwig, Dipl.-Soz. Dipl.-Psych.Ger. (Bearbeitung); Backes, Gertrud M., Prof.Dr. (Leitung): Körperbezogene und -vermittelte Identitätskonstruktionen des Alter(n)s bei Frauen und Männern zwischen 45 und 75 Jahren INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Soziale Gerontologie (34109 Kassel) KONTAKT: Amrhein, Ludwig (Tel. 0561-804-2917, e-mail: [email protected])

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[143-L] Andresen, Sabine; Rendtorff, Barbara (Hrsg.): Jahrbuch Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft: Folge 2/2006, Geschlechtertypisierungen im Kontext von Familie und Schule, Opladen: B. Budrich 2006, 151 S., ISBN: 3-86649-032-1 (Standort: UB Bonn(5)-2006/4602) INHALT: "Der zweite Band des Jahrbuchs Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft beschäftigt sich mit Geschlechterbildern und geschlechtstypischen Erwartungen, mit denen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Prozess des Aufwachsens konfrontiert sind. Darüber hinaus geht es auch um neue Perspektiven auf Geschlechterverhältnisse in der Familie angesichts sozialer Phänomene des Wandels." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara Rendtorff: Von Müttern, Frauen und Schwindlerinnen. Anmerkungen zu Familie, Schule und Geschlecht - Ein Essay (15-26); Marianne Friese: Work-Life-Balance für junge Mütter. Neue Bildungsansätze und bildungspolitische Reformbedarfe zur Förderung von Kompetenz und Partizipation (27-44); Luitgard Franke: Demenz und Pflegebedürftigkeit in alten Paarbeziehungen - ein Thema für die Geschlechterforschung (45-59); Rita Casale: Lebenslanges Lernen und die Erziehung der Frauen zu Müttern der Gesellschaft in der frühen Neuzeit (61-75); Astrid Messerschmidt: Aus dem Umgang mit der Geschichte lernen - Ansatzpunkte einer feministischen Kritik der Erinnerung in der dritten Generation nach dem Holocaust (77-89); Wolfgang Gippert: Nation und Geschlecht (91-103); Sabine Toppe: Die Bedeutsamkeit von familiären Rollenbildern und Geschlechtertypisierungen im Umgang mit Armut an Schulen (105-112); Jürgen Budde: Interaktionen im Klassenzimmer - Die Herstellung von Männlichkeit im Schulalltag (113-119); Christine Hunner-Kreisel: Frauen und Religion in Aserbaidschan: Zwei Fallbeispiele (121-131).

[144-L] Bauer, Thomas; Göhlmann, Silja; Sinning, Mathias: Gender differences in smoking behavior, (RWI-Discussion Papers, No. 44), Essen 2006, 19 S., ISBN: 3-936454-71-X (Graue Literatur; URL: http://www.rwi-essen.de/pls/portal30/docs/ FOLDER/PUBLIKATIONEN/RWIDP/RWI_DP044/DP_06_044.PDF) INHALT: "This paper investigates gender differences in smoking behavior using data from the German Socio-economic Panel (SOEP). We develop a Blinder-Oaxaca decomposition method for count data models which allows to isolate the part of the gender differential in the number of cigarettes daily smoked that can be explained by differences in observable characteristics from the part attributable to differences in coefficients. Our results reveal that the major part of the gender smoking differential is attributable to differences in coefficients indicating substantial differences in the smoking behavior between men and women rather than differences in characteristics." (author's abstract)

[145-L] Bechdolf, Ute: Verhandlungssache Geschlecht: Eine Fallstudie zur kulturellen Herstellung von Differenz bei der Rezeption von Musikvideos, in: Andreas Hepp, Rainer Winter (Hrsg.) - 3., überarb. u. erw. Aufl.: Kultur - Medien - Macht : Cultural Studies und Medienanalyse, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 425-437, ISBN: 3-531-42948-5 (Standort: UB Siegen(467)-20KLE175 1(3))

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INHALT: Die Verfasserin gibt einleitend einen kurzen Überblick über zentrale Elemente der feministischen Cultural Studies und der Geschlechterforschung. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse einer ethnographischen Fallstudie zur Rezeption von Musikvideos vorgelegt, die auf qualitativen Interviews mit 22 Jugendlichen beiderlei Geschlechts basieren. Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, wie Geschlecht als Kategorie, als Differenz und als Machtverhältnis in einem Prozess der fortwährenden Re- und Dekonstruktion bei der Rezeption von Musikvideos wirksam wird. (ICE)

[146-L] Becker-Schmidt, Regina: Theoretische und methodische Anmerkungen zu "Sozialisation und Geschlecht", in: Helga Bilden, Bettina Dausien (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 289-305, ISBN: 3-86649-001-1 INHALT: Der Beitrag liest sich gewissermaßen als Abschlussbericht der Klausurtagung 'Sozialisation und Geschlecht. Theoretische und methodologische Perspektiven' (2005) in München und umreißt somit den Forschungsstand bzw. die Forschungsansätze der Frauen- und Geschlechterforschung zu dem Untersuchungsgegenstand der geschlechtsspezifischen Sozialisation. Der erste Abschnitt wirft zunächst einen Blick auf die theoretischen Schwierigkeiten in der Sozialisationsforschung und erörtert die entsprechenden Herausforderungen in der Frauen- und Geschlechterforschung sowie der feministischen Theoriebildung. Der zweite Abschnitt widmet sich dem Umgang mit verschiedenen Theorietypen (Metatheorie, Theorie mittlerer Reichweite) und unterschiedlichen Mischungsverhältnissen von Theorie und Erfahrung/Empirie. In der Frauen- und Geschlechterforschung stehen sich heute eine Reihe von Theorien unvermittelt gegenüber. Das gilt zum Beispiel für die verschiedenen Spielarten des Sozialkonstruktivismus und die Versuche, Ansätze einer feministischen Gesellschaftstheorie zu entwickeln. Beide Theoriestränge verfolgen Fragestellungen, die für die Klärung von statischen und dynamischen Tendenzen im Geschlechterverhältnis gleichermaßen wichtig sind. (ICG2)

[147-L] Bilden, Helga; Dausien, Bettina (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht: theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich 2006, 309 S., ISBN: 3-86649-001-1 INHALT: "Das Buch knüpft an die Diskussion um 'geschlechtsspezifische Sozialisation' an, die seit Beginn der 1990er Jahre zum Stillstand gekommen ist. Die Frage, wie Menschen in Auseinandersetzung mit ihren Lebensbedingungen zu Frauen und Männern werden, bleibt dennoch aktuell. Wie spielen gesellschaftliche Strukturen, die (auch) nach Geschlecht differenzieren, und soziale Praktiken zusammen, in denen Subjekte unterschiedliche Weiblichkeiten und Männlichkeiten 'leben'? Wie haben sich die Diskurse über Geschlecht in Alltag und Wissenschaft verändert? Der Band stellt Fragen und Herangehensweisen an den Zusammenhang von Sozialisation und Geschlecht im Lichte neuerer Entwicklungen der Geschlechterforschung vor." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Helga Bilden, Bettina Dausien: Sozialisation und Geschlecht. Einleitung in eine vielstimmige Diskussion (7-15); Bettina Dausien: Geschlechterverhältnisse und ihre Subjekte. Zum Diskurs um Sozialisation und Geschlecht (1744); Helga Bilden: Sozialisation in der Dynamik von Geschlechter- und anderen Machtverhältnissen (45-70); Carol Hagemann-White: Sozialisation - zur Wiedergewinnung des Sozia-

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len im Gestrüpp individualisierter Geschlechterbeziehungen (71-88); Barbara Rendtorff: Zur Bedeutung von Geschlecht im Sozialisationsprozess. Reale, imaginäre und symbolischpolitische Dimensionen des Körpers (89-102); Hanns-Martin Trautner: Sozialisation und Geschlecht. Die entwicklungspsychologische Perspektive (103-120); Helga Kelle: Sozialisation und Geschlecht in kindheitssoziologischer Perspektive (121-137); Bettina Fritzsche/ Anja Tervooren: Begehrensdynamiken in der Sozialisation. Perspektiven des Performativen (139161); Michael Meuser: Riskante Praktiken. Zur Aneignung von Männlichkeit in den ernsten Spielen des Wettbewerbs (163-178); Christine Thon: Rekonstruktive Geschlechterforschung und die zögerliche Konstitution ihres Gegenstands. Eine Übung in der systematischen Irritation des forschenden Blicks (179-197); Minna-Kristiina Ruokonen-Engler: Differenzen im Kontext. Biographieanalytische Perspektiven auf Intersektionalität und Subjektkonstitution (199-218); Paula-Irene Villa: Scheitern - ein produktives Konzept zur Neuorientierung der Sozialisationsforschung (219-238); Jutta Hartmann: Dynamisiertes Geschlecht. Diskurstheoretische Perspektiven zur Subjektkonstitution entlang der Grenzen von Geschlecht, Sexualität und Generation (239-255); Renate Nestvogel: Sozialisation(stheorien) in interkultureller Perspektive am Beispiel eines Forschungsprojekts zu Afrikanerinnen in Deutschland (257-274); Lothar Böhnisch: Zum Wandel von Männlichkeit und männlicher Sozialisation im "digitalen Kapitalismus" (275-288); Regina Becker-Schmidt: Theoretische und methodische Anmerkungen zu "Sozialisation und Geschlecht" (289-305).

[148-F] Brandt, S. (Bearbeitung): Geschlechterdifferenzen und Mathematik INHALT: Das Dissertationsprojekt setzt sich mit geschlechterdifferenzierenden mathematischen Lehrplänen und Stundentafeln sowie deren Veränderungen bis in unsere Zeit auseinander. Das Ziel der Arbeit liegt darin, ein historisch-analytisches Konzept zu entwickeln, das zeigt, wie es zum heutigen mathematischen Ausbildungsmodell im Schulwesen für Mädchen und Jungen gekommen ist. Dazu werden entsprechende Lehrpläne, Stundentafeln und die in dieser Zeit herrschenden Meinungen in der Gesellschaft über die geschlechtsspezifische Bildung und Schulwesen analysiert und in ein Beziehungsgefüge gebracht. Dies erfordert einerseits einen Vergleich des heutigen Ist-Zustands der geschlechtsspezifischen Ausbildung im Schulwesen mit dem früheren Ist-Zustand sowie eine Ursachenforschung für diese historische Entwicklung. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Schulpädagogik (Münzgasse 22-30, 72070 Tübingen) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 07071-29-78314, Fax: 07071-29-5871, e-mail: [email protected])

[149-L] Budde, Jürgen: Doing gender - doing masculinity: Männlichkeiten in schulischen Interaktionen, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23/2005, H. 4, S. 68-77 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: Zur Aufschlüsselung habituell verankerter Herstellungspraktiken von Männlichkeit werden "doing masculinity"-Prozesse von 14- bis 17jährigen Schülern untersucht. Die empirische Basis bildet eine über drei Jahre hinweg in drei Mittelstufenklassen eines westdeutschen Gymnasiums durchgeführte qualitative Untersuchung (Beobachtung, schriftliche Befragung, Interview). Zwei Aspekte stehen im Mittelpunkt. Im ersten Teil wird gezeigt, wie sich die Binnenrelation zwischen unterschiedlichen Formen von Männlichkeit gestaltet. Hier greifen die Schüler auf zwei zentrale Strategien zurück, auf komplizenhafte Solidarisierungen einerseits, auf Entwertungen und symbolische Verweiblichungen andererseits. Im zweiten Teil werden Transformationslinien skizziert, und zwar in Gestalt zweier widersprüchlicher Entwicklungen: der Remaskulinisierung im Zusammenhang mit Delegitimierungen durch Mitschülerinnen und Lehrkräfte sowie Geschlechterstereotypen durchkreuzender Praktiken. Die Untersuchung zeigt, dass Männlichkeit durch reale wie symbolische Aushandlungsprozesse um Exklusion und Inklusion hervorgebracht wird, bei denen das Prestige eine wichtige Rolle spielt. (ICE2)

[150-L] Bußmann, Hadumod; Hof, Renate (Hrsg.): Genus: Geschlechterforschung/ Gender studies in den Kultur- und Sozialwissenschaften ; ein Handbuch, Stuttgart: Kröner 2005, IX, 616 S., ISBN: 3-520-82201-6 (Standort: USB Köln(38)32A9906) INHALT: "Mit seinen 16 Beiträgen versucht der vorliegende Band eine Art Bestandsaufnahme zu leisten, die sowohl die bisherigen Ergebnisse der Auseinandersetzung mit der Kategorie Genus/gender resümiert als auch offene Fragestellungen in zentralen Forschungsbereichen deutlich macht. In den einzelnen Fächerportraits spiegelt sich der wissenschaftsgeschichtliche Wandel von der Frauenforschung zur Geschlechterforschung, d. h. vom Aufspüren und dem wissenschaftlichem Nutzen der Erschließung unbekannter Quellen, die Aufschluss geben über Leben, Geschichte und Leistungen von Frauen, hin zur Diskussion geschlechtspezifischer Denkmuster, Zeichen- und Symbolsysteme." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Renate Hof: Geschlechterverhältnis und Geschlechterforschung - Kontroversen und Perspektiven (2-41); Susanne Schröter: Zwischen Exotisierung und Homogenisierung: Geschlechterforschung in der Ethnologie (42-78); Andrea Seier, Eva Warth: Perspektivverschiebungen: Zur Geschlechterdifferenz in Film- und Medienwissenschaft (80-111); Hanna Schissler: Auf dem Wege zur Integration der Geschlechter? - Chancen der Geschichtswissenschaft (112-142); Sigrid Schade, Silke Wenk: Strategien des 'Zu-Sehen-Gebens': Geschlechterpositionen in Kunst und Kunstgeschichte (144-184); Renate von Heydebrand, Simone Winko: Ein problematisches Verhältnis: Gender und der Kanon der Literatur (186-220); Ina Schabert: Gender als Kategorie einer neuen Literaturgeschichtsschreibung (222-261); Sigrid Nieberle, Eva Rieger: Frauenforschung, Geschlechterforschung und (post-)feministische Erkenntnisinteressen: Entwicklungen der Musikwissenschaft (262-294); Christiane Hof: Das Geschlecht der Bildung: Gender in Pädagogik und Erziehungswissenschaft (296-327); Cornelia Klinger: Feministische Theorie zwischen Lektüre und Kritik des philosophischen Kanons (328-364); Birgit Sauer: Begrenzung und Entgrenzung des Politischen: Geschlechterforschung in der Politikwissenschaft (366-401); Ute Sacksofsky: Die blinde Justitia: Gender in der Rechtswissenschaft (402-443); Theresa Wobbe: Stabilität und Dynamik des Geschlechts in der modernen Gesellschaft: Die soziologische Perspektive (444-481); Hadumod Bußmann: Haben Sprachen ein Geschlecht? - Genus/gender in der Sprachwissenschaft (482-518); Kati Röttger: Zwischen Repräsentation und Performanz: Gender in Theater und Theaterwissenschaft (520-556); Re-

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gina Ammicht Quinn: Re-Vision von Wissenschaft und Glaube: Zur Geschlechterdifferenz in der Theologie (558-594).

[151-L] Dackweiler, Regina-Maria: Gegenläufiges und Ungleichzeitigkeiten: Geschlechterreflexion in Kinder- und Jugendforschung, -hilfe und -politik im Kontext von Gender Mainstreaming, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24/2006, H. 1, S. 14-30 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Ausgangspunkt der Überlegungen sind die quer verlaufenden Diskussionen in der geschlechterreflexiven Kinder- und Jugendforschung einerseits und Entwicklungen innerhalb geschlechterbewusst gewordener Jugendpolitik sowie der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe andererseits. Es geht darum, Wechselwirkungen von drei nur selten in Austausch stehenden Diskussionssträngen zu thematisieren, die in der kritisch-feministischen Geschlechterforschung wurzeln und sich im wohlfahrtsstaatlichen Feld der Kinder- und Jugendhilfe schneiden. Ziel ist es, deren Ungleichzeitigkeiten und Widersprüche innerhalb und zwischen diesen sozialen Feldern aufzuzeigen. In einem ersten Schritt geht es um den Prozess des "Gendering" der Kinder- und Jugendhilfe und -politik seit den 1980er Jahren sowie um Überlegungen, wie mithilfe des Gender Mainstreaming die Anforderungen an eine geschlechterreflexive Kinderund Jugendhilfe realisiert werden können. Daran schließen sich kritische Überlegungen zur theoretischen Position des "doing gender" an. Abschließend wird ein Ausblick auf eine mögliche Verknüpfung von prozess- und strukturorientierten Perspektiven auf Geschlechterhierarchien in der Jungen- und Mädchenarbeit skizziert, der pädagogische Handlungsperspektiven für eine an demokratischen und gerechten Geschlechterverhältnissen orientierte Kinderund Jugendhilfe geben möchte. (ICH)

[152-L] Ebberfeld, Ingelore: Sexualität von Frauen im Alter, Münster: Lit Verl. 2005, 219 S., ISBN: 3-8258-8491-0 (Standort: ULB Münster(6)-3H93647) INHALT: Die Studie versucht sich an der Beantwortung folgender Fragen: Wie sieht Sexualität im Alter aus? Gibt es einen für jede Frau gültigen Maßstab? Welche Bedeutung hat die bis dahin gelebte und erfahrene Sexualität für die Frauen? Erwartet sie im Alter ein plötzlicher Umbruch, sodass es zur sogenannten Alterssexualität kommt? Kann man überhaupt von "der Alterssexualität" zu sprechen? Die Autorin sichtet zunächst die recht umfangreiche Literatur, um so zu einer Relativierung der Aussagen über weibliche Sexualität zu gelangen. Darüber hinaus werden Alternativen zur Erfassung sexuellen Verhaltens aufgezeigt. Es stellt sich insgesamt heraus, dass im wesentlichen unter Alterssexualität "normale" Heterosexualität verstanden wird, dass Religion, Einkommensverhältnisse sowie Schichtzugehörigkeit lediglich in einigen wenigen Studien berücksichtigt werden. Infolgedessen beschränkt sich auch die vorliegende Arbeit auf den Gegenstandsbereich heterosexuelle Alterssexualität und lässt die genannten drei Faktoren außer Betracht. Zudem wird eine "willkürliche" Bestimmung der Alterssexualität vorgenommen, insofern als das Zugehörigkeitsalter mit 60 Jahren und älter bemessen wird. (ICA2)

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[153-L] Engler, Steffani: Studentische Lebensstile und Geschlecht, in: Helmut Bremer, Andrea Lange-Vester: Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur : die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Strategien der sozialen Gruppen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 169-185, ISBN: 3-53114679-3 INHALT: Auf der Grundlage des Habitus-Ansatzes von Bourdieu werden Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zu den Lebensstilen von Studenten in der Bundesrepublik Deutschland vorgestellt. Es handelt sich um Erhebungen im Rahmen des Projekts "Studium und Biographie", das sich mit der Frage beschäftigte, auf welche Weise die sich nach Studienfächern ausdifferenzierende Hochschullandschaft zur Veränderung oder zur Festschreibung von Geschlechter- und Klassenverhältnissen beiträgt. Die Daten wurden in einer postalischen Erhebung im WS 1988/89 bei ca. 800 Studentinnen und Studenten an den Universitäten Siegen und Marburg sowie in Wuppertal in den Studienfächern Erziehungswissenschaft, Rechtswissenschaft sowie Elektrotechnik/Maschinenbau erhoben. Im Einzelnen wurden Merkmale der Alltagskultur wie Wohnen, Schlafen, Essen und Kleidung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass bei der studentischen Wohnkultur deutliche Differenzen zwischen den Studienfächern bestehen. Bei den Lebensstilmerkmalen, die sich auf Kleidung und Ernährung beziehen, dominieren die Geschlechtsunterschiede. Der Habitus sollte als ein System aufgefasst werden, in das unterschiedliche, nicht logisch aufeinander bezogene Erfahrungen eingehen und das wiederum unterschiedliche Praxen hervorbringt. (GB)

[154-F] Fritzsche, Bettina, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Bohnsack, Ralf, Prof.Dr. (Betreuung): Die Fan-Kultur jugendlicher Mädchen als Mittel zur Verhandlung geschlechtlicher Bedeutungen INHALT: Die Fragestellung der Arbeit bezieht sich darauf, inwiefern die fan-kulturellen Praktiken von Mädchen im Dienste ihrer Auseinandersetzung mit geschlechts- und entwicklungsspezifischen Anforderungen stehen. METHODE: Die theoretische Auseinandersetzung, die die Grundlage für die Forschungsperspektive der Arbeit bildet bezieht die Medien- und Jugendforschung der Cultural Studies, das Konzept der Performativität des Geschlechts von Judith Butler sowie Theorien nicht-rationalen, kreativen Handelns (Joas, Durkheim u.a.) mit ein. Grundlage des empirischen Teils der Arbeit bilden 19 narrative Interviews und 3 Gruppendiskussionen sowie eine teilnehmende Beobachtung. Das Material wird nach der Dokumentarischen Methode (Mannheim, Bohnsack) ausgewertet. DATENGEWINNUNG: Narrative Interviews und Gruppendiskussionen (Stichprobe: 22; Mädchen im Alter von 10-18 Jahren aus verschiedenen Herkunftsmilieus, wohnhaft in der Stadt und auf dem Land; Auswahlverfahren: Anzeige). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1998-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stipendium INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften, Institut für Soziologie der Erziehung WE 03 Arbeitsbereich 01 Sozialisationsforschung, Interaktionsund Organisationsanalyse pädagogischer Prozesse (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-314-26960, e-mail: [email protected])

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[155-L] Giannetti, Silvia: Transsexualität und Identität: wenn der Körper das Ich behindert, Köniz: Ed. Soziothek 2004, 68 S., ISBN: 3-03796-066-3 (Standort: UB d. Humboldt-Univ. Berlin(11)-MS2850G433) INHALT: Der Alltag von Transsexuellen ist geprägt von unzähligen Schwierigkeiten und Diskriminierungen, die sich in unterschiedlicher Weise auf ihre psychische Integrität und ihre soziale Existenz auswirken. Die vorliegende Diplomarbeit verfolgt das Ziel, das Phänomen Transsexualität vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Verhältnisse zu beleuchten. Gleichzeitig will die Autorin zum tieferen Verständnis dieser Thematik beitragen. Ihr ist es ein Anliegen, dass Menschen mit ihrem Körper, den darauf bezogenen kulturellen Interpretationen und den damit verbundenen geschlechtlichen und sexuellen Erfahrungen so leben können, dass für sie Sinn entsteht und dass ihre Teilnahme und Teilhabe an der Gesellschaft gewährleistet bleibt. Einige Fallbeispiele sollen zum besseren Verständnis der transsexuellen Problematik beitragen. Da transsexuelles Empfinden in den meisten Fällen mit einem operativen Geschlechtswechsel verbunden ist, verfolgt das zweite Kapitel den Behandlungsverlauf und die Ergebnisse der Geschlechtstransformationen in der Schweiz. Kapitel drei gibt zunächst einen historischen Rückblick auf die Entstehung der Zweigeschlechtlichkeit. Dahingehend wird anhand verschiedener Theorien beschrieben, wie sich die Geschlechtsidentität konstruiert. Es folgt eine zusammenfassende Betrachtung unter Bezugnahme auf die im Blickpunkt stehenden transsexuellen Menschen. Das letzte Kapitel analysiert die Wechselbeziehung zwischen Geschlechtsidentität und Identität aus der Perspektive der Postmoderne. Da sich die Geschlechterkonstruktion auch auf der Makroebene vollzieht, wird hier auch der institutionellen Umgang mit der Kategorie Geschlecht untersucht. (ICA2)

[156-L] Gilbert, Anne-Francoise; Roten, Fabienne Crettaz von; Alvarez, Elvita: Le poids des cultures disciplinaires sur le choix d'une formation supérieure technique ou scientifique : une perspective genre, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 32/2006, Iss. 1, S. 141-161 (Standort: USB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der vorliegende Artikel stützt sich auf die Ergebnisse einer Fragebogenerhebung bei den StudienanfängerInnen der technischen und naturwissenschaftlichen Fächer an Schweizer Hochschulen. Er behandelt die Frage der Studienfachwahl in diesem Bereich unter Berücksichtigung der normativen und kognitiven Orientierungen der Studierenden. Dabei wird die doppelte These vertreten, dass die Charakteristiken der einzelnen Fachkulturen für die Studienfachwahl entscheidend sind und dass die Wissensmodi, die in den Fachkulturen institutionalisiert sind, zur Reproduktion geschlechtsspezifischer Segregation beitragen. Die Ergebnisse bestätigen die zentrale Bedeutung der Fachkulturen für die Wahl eines Studienfaches; teilweise werden aber auch unterschiedliche Strategien von Frauen und Männern innerhalb einzelner Fächergruppen sichtbar." (Autorenreferat)

[157-L] Gille, Martina; Sardei-Biermann, Sabine: Jugend im neuen Jahrtausend - Angleichung der Geschlechter?: Lebensentwürfe und Berufseinschätzungen von 12- bis 29-Jährigen, in: DJI Bulletin, 2006, H. 2 = H. 75, S. 12-13 (URL: http://cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull75_d/DJIB_75.pdf)

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INHALT: "Welche Lebensvorstellungen haben junge Menschen heute mit Blick auf Familie und Beruf? Sind herkömmliche Geschlechterunterschiede dabei inzwischen überholt? Haben sich Tendenzen der Angleichung durchgesetzt? Gibt es noch Mädchen und junge Frauen, die sich als Lebensinhalt vor allem die Sorge für Kinder und Familie vorstellen? Ist Berufstätigkeit als Teil ihres zukünftigen Lebens für sie selbstverständlich geworden? Welche Schwerpunkte wollen Jungen und junge Männer setzen? Ist ihnen Beruf, Einkommen und Karriere immer noch wichtiger als die Beteiligung an Familienaufgaben? Die Ergebnisse des DJI-Jugendsurvey geben Antworten auf diese Fragen. Dazu wurden 2003 ca. 9.000 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 29 Jahren befragt." (Autorenreferat)

[158-F] Glüer, Michael, Dipl.-Päd.; Wolter, Ilka, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Ahnert, Lieselotte, Prof.Dr.; Hannover, Bettina, Prof.Dr. (Leitung): Geschlechtsspezifische Sozialbeziehungen als Determinanten früher Bildungsprozesse: eine Berliner Längsschnittstudie zum Einfluss der Bindungen zu Erzieher/inne/n und Primarstufenlehrer/inne/n auf die Bildungskarriere von Mädchen und Jungen INHALT: Das vorliegende Projekt will Erkenntnisse aus der Bindungs- und Geschlechterforschung synergetisch für die Beantwortung der Frage zusammenführen, wie aufgrund geschlechtsspezifischer Beziehungsentwicklung in vorschulischen Einrichtungen geschlechtsspezifische Kompetenzen und Defizite in den Bildungsbiographien von Kindern entstehen. Es soll im Besonderen untersucht werden, in welcher Weise Bindungs- und Bildungsprozesse miteinander verbunden sind, in welcher Weise sich Bindungsprozesse geschlechtsspezifisch ausformen und über welche Mechanismen Bindungsbeziehungen schließlich das Lern- und Leistungsverhalten von Mädchen und Jungen geschlechtstypisch beeinflussen. Gesucht wird nach präventiven Ansätzen, die vor allem jenen geschlechtstypischen Einflüssen in der vorschulischen Betreuungs- und Bildungsarbeit entgegenwirken sollen, die Kinder in ihrer bildungsrelevanten Kompetenz- und Fähigkeitsentwicklung einengen oder stören. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin METHODE: Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen. Psychologischer Test. Standardisierte Befragung, face to face. Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview. Experiment. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2006-10 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Arbeitsbereich Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln); Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Schulpädagogik, Schul- und Unterrichtsforschung (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin) KONTAKT: Wolter, Ilka (Tel. 030-838-56955, e-mail: [email protected])

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[159-F] Grunow, Daniela, Dipl.-Soz.; Rost, Harald, Dipl.-Soz.; Schulz, Florian, Dipl.-Soz.; Jabsen, Annika, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Blossfeld, Hans-Peter, Prof.Dr.; Rupp, Marina, Dr. (Leitung): Innerfamiliale Arbeitsteilung als Prozess (kooptiertes Begleitprojekt des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung") INHALT: Von den Verbesserungen der Bildungs-, Erwerbs- und Karrierechancen der Frauen wurde vielfach erwartet, dass sie zu einem deutlichen Abbau der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung in der Familie führen. Neuere Studien deuten aber darauf hin, dass sich trotz der tief greifenden Umgestaltung privater Lebensformen und der steigenden Erwerbsbeteiligung (verheirateter) Frauen, im Bereich der innerfamilialen Arbeitsteilung erstaunlich wenig verändert hat. Das Anliegen dieses Forschungsvorhabens ist es deswegen, die familiale Arbeitsteilung in der Beziehungs- und Familienentwicklung mit Hilfe einer innovativen Kombination qualitativer und quantitativer Längsschnittmethoden zu beschreiben und zu erklären. Das Projekt greift dabei auf Theorien der kontext- und situationsbezogenen (Wahl-)Handlungen interdependenter Akteure zurück und versucht nicht nur die Entwicklung von Umfang und Art der geschlechtsspezifischen Tätigkeiten quantitativ zu bestimmen, sondern auch die damit verbundenen dynamischen Entscheidungsprozesse qualitativ zu entschlüsseln. Das Projekt wird vor allem vorhandene Datensätze ausschöpfen und deren Grenzen zur Analyse innerfamilialer Arbeitsteilung identifizieren. Auf dieser Basis wird es auch einen Beitrag zur Entwicklung neuer theoriegeleiteter quantitativer und qualitativer Längsschnitterhebungsinstrumente zur Untersuchung der innerfamilialen Arbeitsteilung im Rahmen des Testpanelprojekts des neuen DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung" leisten. METHODE: Nutzung quantitativer Längsschnittdatensätze (Sozioökonomisches Panel, Bamberger-Ehepaar-Panel, Bamberger-NEL-Panel) zur dynamischen Analyse der familialen Arbeitsteilung; Durchführung einer qualitativen Befragung von 25 (Ehe-)Paaren mit ausgewählten Ressourcenkombinationen zur Erfassung von Entscheidungsprozessen familialer Arbeitsteilung; Beitrag zur Entwicklung neuer theoriegeleiteter quantitativer und qualitativer Längsschnitterhebungsinstrumente zur Untersuchung der familialen Arbeitsteilung im Rahmen des Testpanelprojekts des DFG-Schwerpunktprogramms 1161 DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 22 -Paare, beide Partner getrennt-; Paare im Übergang zum 1. Kind -beide berufstätig-; Auswahlverfahren: Quota-/ Convenience-Sampling). Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: GSOEP, Bamberger-Ehepaar-Panel, Bamberger-NEL-Panel). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schulz, Florian; Grunow, Daniela: Tagebuch versus Zeitschätzung: ein Vergleich zweier unterschiedlicher Methoden zur Messung der Zeitverwendung für Hausarbeit. in: Zeitschrift für Familienforschung, Jg. 19, 2007, H. 1. ARBEITSPAPIERE: Grunow, Daniela; Schulz, Florian; Rost, Harald; Rupp, Martina: Zeitverwendung im Alltag: Zusatzinstrumente zum ifb-Zeitverwendungstagebuch. ifb-Materialien, Nr. 4/2006. Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung 2006, 17 S. Unter: http://www.ifb.bayern.de/imperia/ md/content/stmas/ifb/materialien/mat_2006_4.pdf abrufbar.+++Schulz, Florian: Häusliche Arbeitsteilung im Eheverlauf. in: Fthenakis, Wassilos E.; Textor, Martin R. (Hrsg.): Online Familienhandbuch. München: Staatsinstitut für Frühpädagogik 2006. Im Internet unter: http://www.familienhandbuch.de/cmain/f Fachbeitrag/a_ Familienforschung/s_2110.html abrufbar.+++Schulz, Florian; Grunow, Daniela: Time diaries and survey questions on time use: different approaches - different results?! Paper präsentiert im Rahmen der 28th Annual Conference of the International Association of Time Use Research, 16.-18. August 2006 in Kopenhagen (DK).+++Schulz, Florian; Grunow, Daniela; Rost, Harald; Rupp, Marina: Zeitver-

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wendung im Alltag: das ifb-Zeitverwendungstagebuch. ifb-Materalien, Nr. 3/2005. Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung 2005, 28 S. Unter: http://www.ifb.bayern.de/imperia/md /content/stmas/ifb/materialien/mat_2005_3.pdf abrufbar.+++Schulz, Florian; Grunow, Daniela; Rost, Harald; Rupp, Marina: Tijdbesteding in het leven van alledag. Das ifb-Zeitverwendungstagebuch (niederländische Übersetzung; übersetzt von Ida van der Woude). ifb-Materialien, Nr. 5/2006. Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung 2006. ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg); Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie I (Postfach 1549, 96045 Bamberg) KONTAKT: Blossfeld, Hans-Peter (Prof.Dr. Tel. 0951-96525-12, e-mail: [email protected]); Rupp, Marina (Dr. Tel. 0951-96525-27, e-mail: [email protected])

[160-F] Gwozdz, Wencke, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Seel, Barbara, Prof.Dr. (Leitung); Seel, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung): Haushaltsarbeitszeit und Ernährung - Trends in der Entwicklung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung INHALT: "Was ist bloß in der Küche los?" so titelte unlängst die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Spätestens seit den Zeitbudgeterhebungen 1991/92 und 2001/02 des Statistischen Bundesamtes und den dazu veröffentlichten Studien sind Veränderungen im Aufwand für Haushaltsarbeit in deutschen Haushalten empirisch nachgewiesen. 2001/02 investierten Frauen in Paarhaushalten weitaus weniger Zeit für Haushaltsarbeit als noch 1991/92. Ziel der Arbeit ist es, Erklärungen für diese Veränderungen zu finden. Mögliche Ursachen für die Reduktion der Haushaltsarbeitszeit könnten beispielsweise eine schrumpfende durchschnittliche Haushaltsgröße oder bessere Substitutionsmöglichkeiten von Arbeit durch Kapital aufgrund eines höheren Haushaltseinkommens sein. Andererseits könnte aufgrund vermehrt genutzter öffentlicher außerhäuslicher Betreuungsangebote weniger Zeit pro Kind investiert worden sein. Kurz: es werden also Determinanten des Zeitaufwandes für Haushaltsarbeit und ihre Wirkungsrichtung und Stärke ermittelt. Zunächst wird ein Modell zugrunde gelegt, das sich an der Theorie des Arbeitsangebots orientiert. Als Argumente einer Stone-Geary-Nutzenfunktion dienen hier Konsum, Freizeit und Haushaltsarbeitszeit (als Proxy für Haushaltsgüter). Daraus lässt sich die Nachfrage nach Haushaltsarbeitszeit ableiten. Für die Argumente dieser Nachfragefunktion werden Indikatoren bestimmt, die sowohl innerhalb des aufgestellten Modells plausibel sind, als auch in den Zeitbudgeterhebungen 1991/92 und 2001/02 erfragt wurden. Zur empirischen Umsetzung dieses Ansatzes werden Pfadmodelle herangezogen. Auf Basis des theoretischen Erklärungsansatzes wird damit überprüft, inwieweit sich das Modell in den Daten widerspiegelt. Pfadmodelle besitzen also konfirmatorischen Charakter. Ein großer Vorteil dieser Methode ist die Möglichkeit der Integration nicht direkt beobachtbarer Variablen (hier die Argumente der unkompensierten Nachfragefunktion). ZEITRAUM: 1991/92 bis 2001/02 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesgebiet METHODE: 1. Theorie angelehnt an die mikroökonomische Theorie des Arbeitsangebots: 2. Strukturgleichungsmodellierung und Generalized Methods of Moments werden als empirische Methoden angewendet. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Zeitbudgeterhebungen 1991/92 und 2001/02).

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Gwozdz, W.; Hufnagel, R.; Seel, B.; Wahrig. L.: Messung der Entwicklung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung mit den Daten der Zeitbudgeterhebungen 1992/92 und 2001/02. in: Hauswirtschaft und Wissenschaft, Bd. 54, 2006, H. 1, S. 22-28. ARBEITSPAPIERE: Gwozdz, W.: Hat sich die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Deutschland verändert? Ein Vergleich der Zeitbudgeterhebungen 1991/92 und 2001/02. Unveröff. Dipl.-Arb. Hohenheim: Univ., FG Haushalts- und Konsumökonomik 2005. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Kompetenzzentrum Gender und Ernährung INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Haushalts- und Konsumökonomik FG Haushalts- und Konsumökonomik sowie Genderökonomik (70593 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-459-2118, e-mail: [email protected])

[161-L] Hagemann-White, Carol: Sozialisation - zur Wiedergewinnung des Sozialen im Gestrüpp individualisierter Geschlechterbeziehungen, in: Helga Bilden, Bettina Dausien (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 71-88, ISBN: 3-86649-001-1 INHALT: Der Beitrag zur geschlechtsspezifischen Sozialisation erörtert den Ansatz und den Untersuchungsgegenstand der Sozialisations- und Geschlechterforschung. So wird im ersten Schritt zunächst der Begriff der Sozialisation und seine vielseitige Verwendung in der Psychoanalyse, Kindheits- und Frauenforschung seit den 1960er Jahren skizziert. Der zweite Schritt beschreibt die Sozialisationstheorie als Praxisgrundlage der entsprechenden Wissenschaftsdisziplinen, während sich der dritte Schritt mit der Frage nach der Erhöhung der Komplexität der Sozialisationstheorie auseinandersetzt. Der vierte Schritt thematisiert schließlich den Wandel und die Verdeckungen der Hierarchie im Geschlechterverhältnis. Hier ist eine paradoxe Lage zu beobachten: Alle sozialen Zuschreibungen an weibliche Positionen und Rollen haben ihre Verbindlichkeiten verloren, das demokratische Prinzip universeller Inklusion erlaubt es, dass auch ein Junge oder ein Mann diese übernehmen bzw. erleben können. Zugleich ist aber die Basiskategorie Geschlecht erhalten geblieben, womöglich fester als je zuvor, weil das handelnde Individuum, das sich dazu entschließen soll, Führungskraft zu werden oder Elternzeit zu nehmen, ohne Geschlecht nicht denkbar ist - denn ein Individuum lebt nur in einem Körper. Der fünfte Schritt betrachtet abschließend die Verortung der geschlechtlichen Sozialisation in der Sozial- und Frauenpolitik moderner Gesellschaften wie der Bundesrepublik Deutschland, die sich auch durch Multikulturalität auszeichnen. (ICG2)

[162-F] Haslbeck, Barbara, Dr. (Bearbeitung); Baumgartner, Isidor, Prof.Dr. (Betreuung): Sexueller Missbrauch und Religiosität. Wenn Frauen das Schweigen brechen: eine empirische Untersuchung INHALT: Religiöse Einstellungen nehmen Einfluss auf den Bewältigungsprozess sexuellen Missbrauchs. Traditionelle christliche Werte wirken sich für viele Betroffene behindernd aus. Je länger Betroffene sich konstruktiv mit der Missbraucherfahrung auseinandersetzen, desto wichtiger werden religiöse Einstellungen und Interpretationsmuster. ZEITRAUM: 2002-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern

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METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 8). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2001-01 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Passau, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre und Caritaswissenschaften (94030 Passau) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0851-509-2124, e-mail: [email protected])

[163-L] Horak, Roman: Männerort Stadion: zur Gender-Dimension in empirischen Untersuchungen des Zuschauersports Fußball, in: Eva Kreisky, Georg Spitaler (Hrsg.): Arena der Männlichkeit : über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 113-122, ISBN: 3-593-38021-8 (Standort: USB Köln(38)-33A9163) INHALT: Da das Verhältnis von Männlichkeit und Fußball mit dem Geschehen vor Ort, also auf dem Fußballfeld beginnt, befasst sich der Beitrag mit eben diesem Kontext, indem Stichworte zu empirischen Studien zum allgemeinen Fußballinteresse geliefert werden, die in den vergangenen Jahrzehnten zur Demografie der europäischen Stadienwelt durchgeführt wurden. Von diesem Datenmaterial ausgehend werden im Anschluss einige theoretische und typologische Überlegungen zum Männerort Stadien entwickelt. Das empirische und statistische Material sowie die abschließenden Überlegungen zu Figurationen des Stadionbesuchs lassen Aufschlüsse zu, denen zufolge eine Re-Definition des sozialen Raumes Fußballstadion stattfindet, zu der (junge) Frauen nicht unwesentlich beitragen. (ICH)

[164-F] Jungwirth, Helga, Dr.; Stadler, Helga, Dr. (Bearbeitung): Geschlecht - Computer - (Fach)Unterricht INHALT: Frage: Erfolgt beim Einsatz von Computerprogrammen im Mathematik- bzw. Physikunterricht eine Vergeschlechtlichung der Fächer und des Computers im Sinne der Reproduktion alter geschlechtsmäßiger Zuordnungen? Laut Vertrag mit dem Auftraggeber ist es den Bearbeiterinnen nicht gestattet, ohne seine erneute Genehmigung Ergebnisse in die öffentlichkeit zu bringen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich METHODE: Es handelt sich um interpretative Geschlechterforschung; Ausgangspunkt ist, dass in einer Interaktion stets Gegenstandsbezüge hergestellt werden, die mit Geschlecht verkoppelt sein können. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Analyse von Transkripten von Videoaufnahmen (Stichprobe: insg. 21; Unterrichtsstunden Mathematik- und Physikunterricht - entsprechend den Standards der interpretativen didaktischen Forschung angelehnt an die Objektive Hermeneutik von U. Oevermann). Analyse (Computerprogramme, die in den Unterrichtsstunden eingesetzt wurden). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Jungwirth, Helga: Die interaktive Etablierung von Gegenstandsbezügen - ein theoretischer Ansatz zur Fassung von Geschlecht und Fach im Unterricht. in: Martignon, Laura u.a. (Hrsg.): Mathematik und Gender. Berichte der Arbeitstagungen 20032005 und Beiträge des Arbeitskreises Frauen und Mathematik in der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik e.V. Hildesheim, Berlin: Franzbecker 2006, S. 13-25.+++Jungwirth, Helga: Everyday computer-based maths theaching: the predominance of practical activities. in:

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Proceedings of PME30, Charles University Prag, Vol. 3, 2006, pp. 377-385.+++Stadler, Helga: Videoanalysen von Lernprozessen im computergestützten Unterricht. Vortrag auf der GDCP-Tagung, Paderborn 2006 (im Erscheinen). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-04 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Jungwirth, H. (Wirtstr. 30a, 81539 München) KONTAKT: Jungwirth, Helga (Dr. Tel. 0989-69736594, e-mail: [email protected])

[165-F] Kahl, Jennifer (Bearbeitung); Wichelhaus, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung): Textile Materialien im Zusammenhang mit der kulturellen Sozialisation von Frauen. Traditionelle weibliche Handarbeiten in der bildenden Kunst, in künstlerischen Interventionen um 1900 und der Kunsttherapie heute - eine vergleichende Studie INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: um 1900 bis heute GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachiger Raum METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. ART: Dissertation BEGINN: 2004-11 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Lehrstuhl für Heilpädagogische Kunsterziehung, Kunsttherapie (Frangenheimstr. 4, 50931 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-470-4691, e-mail: [email protected])

[166-F] Kaiser, Astrid, Prof.Dr. (Bearbeitung): Soziale Integration in einer jungen- und mädchengerechten Grundschule INHALT: Im Schulversuch "Soziale Integration in einer jungen- und mädchengerechten Grundschule" soll das Ziel verfolgt werden, die gegenwärtig stereotyp und polarisierend erfolgenden Sozialisationsprozesse von Mädchen und Jungen in der Schule durch schulische Maßnahmen zu beeinflussen. Dabei soll keine separate Versuchsstruktur entwickelt werden, deren Implementation in das Regelsystem wiederum nur schwer zu realisieren ist. Vielmehr soll im allgemeinen Unterricht und unter Rahmenbedingungen der Regelschule ein pädagogisches Programm zur sozialen Kompetenzförderung sowie zum Abbau entwicklungshemmender Bedingungen beider Geschlechter erprobt werden. Es werden dabei diejenigen Maßnahmen ausgewählt, die nach dem gegenwärtigen Stand der pädagogischen Frauenforschung als besonders wirksam angesehen werden, um bei den gegenwärtig, stark stereotyp und geschlechterpolarisierend wirkenden schulischen Sozialisationsprinzipien zu intervenieren. Aufgabe des Schulversuchs ist es mehrere Maßnahmen schon ab 1. Schuljahr zu erproben, die in gegenwärtigen Fachdiskursen als sinnvoll diskutiert werden, um gezielt bei Mädchen und Jungen geschlechtsstereotype Vereinseitigung zu überwinden und breite soziale Kompetenzen bei Mädchen und Jungen zu fördern. Die zentralen Maßnahmen sind: 1. Ziel des Versuchs ist es, die Praktikabilität dieses Ansatzes zu überprüfen, Praxisprobleme zu identifizieren und praktikable pädagogische Ansätze zu entwickeln, die sich für eine breite praktische Umsetzung geschlechtsdifferenzierender Sozialentwicklungsförderung schon ab 1. Schuljahr eignen. 2. Der Schulversuch findet an 4 verschiedenen niedersächsischen Grundschulen statt, die verschiedene regionale Einzugsgebiete repräsentieren (ländlich-agrarisch katholisches Gebiet,

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ländlich evangelische "Pendlerregion", städtisches Gebiet). Der Beginn des Versuchs ist im August 1997. Es soll vom 1. bis 3. Schuljahr erfolgen. 3. Die Versuchsschulen werden wissenschaftlich begleitet, nehmen an den Supervisionen teil, haben die Aufgaben der curricularen Umsetzung für die Bedingungen ihrer eigenen Schule sowie der Erstellung von Auswertungsberichten. Sie nehmen an Befragungen und Interviews teil. Es werden in ausgewählten Unterrichtssequenzen Videoaufzeichnungen gemacht. Weitere Schulen (aus Sachsen-Anhalt, NRW und aus anderen Regionen Niedersachsen) stehen mit dem Projekt in kooperativer Verbindung und nehmen über einzelne Lehrkräfte am Fortbildungsangebot teil. Diese Schulen haben Zugang zu den wissenschaftlichen Zwischenergebnissen des Projekts, zu den von den Versuchsschulen entwickelten curricularen Ergebnissen, den Videoaufzeichnungen von Mädchen- und Jungenkonferenzen und den Fortbildungstagungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen METHODE: Bei diesem Schulversuch soll vor allem das Design "Reflexion der Beteiligten über die Praktikabilität der erprobten Maßnahmen" im Vordergrund stehen. Für den Vergleich der in die Untersuchung einbezogenen Schulen werden folgende "Meßinstrumente" eingesetzt: a) Selbstreflexion der beteiligten Lehrkräfte in Fortbildungen und Supervisionen: unterstützend dazu können im Unterricht folgende Maßnahmen getroffen werden: Analyse von Bildern, freien Texten und Gesprächen der Kinder; Soziogramme; Gruppengespräche. b) Teilnehmende Beobachtung: Beobachtung des Sozialverhaltens durch je eine männliche und eine weibliche Beobachtungsperson über drei Jahre hinweg. c) Videoaufnahmen von ausgewählten unterrichtlichen Maßnahmen, z.B. Aufnahmen von: Jungen- und Mädchenkonferenzen; Interaktionsspielen; methodischer Quotierung; Gesprächskreisen in den Grundschulklassen zur Geschlechterfrage; Gesprächskreisen in den Grundschulklassen zu ausgewählten Konflikten; ausgewählten Stunden eines kommunikativen Sachunterrichts; Phantasiereisen; teilweise getrennten Unterrichtsphasen. d) Für die Gesamtdokumentation: Sammlung der in den Supervisionen identifizierten "kritischen" Verhaltenssituationen von Lehrkräften; Sammlung der Unterrichtsvorschläge aus den Fortbildungen und Fortbildungsgruppen sowie den praktischen Erfahrungen; Sammlung der pädagogischen Maßnahmen für die verschiedenen Schritte der Sozialerziehung, die in den Fortbildungen thematisiert werden; Sammlung der "Tagesordnungen" von Mädchen- und Jungenkonferenzen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kaiser, Astrid: Wege zu einer geschlechtergerechten Grundschule. Opladen: Leske+Budrich 2003. ARBEITSPAPIERE: Skizze ( http://www.astrid-kaiser.de ). ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1997-08 ENDE: 2000-08 AUFTRAGGEBER: Land Niedersachsen Kultusministerium FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 01 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Institut für Pädagogik Arbeitsgruppe Sachunterricht (Postfach 2503, 26111 Oldenburg)

[167-F] Kampshoff, Marita, Dr. (Bearbeitung): Unterschiede in den Schulleistungen von Mädchen und Jungen - empirische Ergebnisse und theoretische Erklärungen aus England und Deutschland. Eine vergleichende Analyse der Diskurse INHALT: Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in England seit einigen Jahren eine umfangreiche Diskussion und Forschung zum Thema Leistung und Geschlecht. Durch die jüngeren Schul-

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leistungsstudien wie PISA, IGLU, LAU u.a. fällt auch in der BRD der Blick auf die z.T. problematischen Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern. In dem vorliegenden Forschungsprojekt wird die englische Diskussions- und Theorieentwicklung zu dieser Thematik aufgearbeitet, mit den Ansätzen in der BRD verglichen und auf ihre Übertragbarkeit bzw. Bedeutung für die deutsche Forschungs- und Theorieentwicklung untersucht. Schwerpunkte der Untersuchung sind u.a.: fachspezifische Leistungsdifferenzen und -differenzierungen der Geschlechter in Deutschland und England; Leistungskurswahlen in England und Deutschland; Aufarbeitung der geschlechtsbezogenen Ursachenforschung in England und Deutschland; Ergebnisse der englischen und deutschen Schulforschung zu Selbstkonzepten, Geschlechterstereotypisierungen u.a., wobei die geschlechtsbezogenen Diskurse eingebettet werden in eine Analyse der jüngeren Geschichte des englischen und deutschen Schulsystems. GEOGRAPHISCHER RAUM: England, Bundesrepublik Deutschland ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Abt. Erziehungswissenschaften Arbeitsgruppe Schulpädagogik (Universitätsstr. 12, 45117 Essen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[168-L] Kelle, Helga: Sozialisation und Geschlecht in kindheitssoziologischer Perspektive, in: Helga Bilden, Bettina Dausien (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 121-137, ISBN: 3-86649-001-1 INHALT: In der soziologischen Kindheitsforschung und im Rahmen einer Soziologie der Geschlechterdifferenz sind in den letzten 15 Jahren grundsätzliche, sozialkonstruktivistisch orientierte Kritiken am Sozialisationsparadigma im Allgemeinen und an der Perspektive auf geschlechtsspezifische Sozialisation im Besonderen geübt worden. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich der Beitrag darauf, die kindheitssoziologische Kritik zu diskutieren und einer Revision zu unterziehen, indem neuere Entwicklungen im Feld der Sozialisationstheorien hinzugezogen werden. Zur Rekonstruktion der Debatte wird im ersten Schritt zunächst die Kritik am Sozialisationsparadigma, wie sie vor zehn Jahren geübt wurde, kurz referiert. Im Anschluss wird danach gefragt, welche Entwicklungen die Sozialisationstheorie seitdem genommen hat. Im dritten Schritt wird die Kritik auf die Entwicklung neuer Ansätze der Geschlechtersozialisationsforschung bezogen. Auf dieser Grundlage folgt im vierten Schritt der Vorschlag eines Ansatzes kulturanalytischer Sozialisationsforschung und spezifischer heuristischer Prämissen. (ICG2)

[169-F] Kirk, Susanne, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Fromme, Johannes, Prof.Dr. (Betreuung): Mädchen und Computerspiele. Rekonstruktion oder Dekonstruktion von Wirklichkeit beim Computerspiel "Sims" INHALT: Mädchen konstruieren im Spiel eine neue Wirklichkeit und sie rekonstruieren Teile ihrer persönlichen Realität. Geleitet werden sie von eigenen Erlebnissen, von aktuellen Stimmungen und von der Neugier auf Neues. "Sims" ermöglicht Probehandeln im Sinne von konstruktiven und destruktiven Situationslösungen. ZEITRAUM: 2002-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Osnabrück

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METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung unter Berücksichtigung der Erwachsenen- und Weiterbildung (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 05407-2219, e-mail: [email protected]); Betreuer (Tel. 039167-16611, e-mail: [email protected])

[170-F] Klika, Dorle, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Visuelle und biographische Selbstdarstellung des geschlechtlichen Habitus bei männlichen Lehramtstudenten in untypischen Fächern INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Pädagogik Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik (57068 Siegen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0271-740-3468, e-mail: [email protected])

[171-F] Klöppel, Ulrike, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Dölling, Irene, Prof.Dr. (Betreuung): XXOXY ungelöst. Die medizinisch-psychologische Problematisierung "uneindeutigen" Geschlechts und die Trans-Formierungen der Kategorie "Geschlecht" INHALT: 1. Genealogie des medizinisch-psychologischen Verständnisses von und Umgang mit Intersexualität/ Hermaphroditismus; 2. Konstruktion von "Geschlecht" und "Sexualität" in der Medizin und Psychologie; 3. Sozialtechnologien der Geschlechtsnormierung und –normalisierung in der Medizin und Psychologie. ZEITRAUM: 1945-1980 (Schwerpunkt) GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland und DDR (Schwerpunkt), deutschsprachiger Raum METHODE: 1. historische Diskursanalyse bzw. historische Rekonstruktion von Problematisierungsweisen nach Michel Foucault; 2. dekonstruktivistische historische Geschlechterforschung; 3. queer theory DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Dokumentenanalyse, offen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Klöppel, Ulrike: Die Formierung von gender am "Naturexperiment" Intersexualität in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. in: NTM. International Journal of History and Ethics of Natural Sciences, Technology and Medicine, 14, 2006, 4, S. 231240.+++Dies.: Prinzipismus Zweigeschlechtlichkeit. Zum Menschen- und Gesellschaftsbild in der medizinisch-psychologischen Umgangsweise mit Intersexualität. in: Queer, 12, 2006, S. 12-22.+++Dies.: Strenge Objektivität und extremste Subjektivität konkurrieren - Hermaphroditismusbehandlung in der Nachkriegszeit und die Durchsetzung von gender by design. in: Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (Hrsg.): 1-0-1 (one 'o one) intersex. Das Zwei-Geschlechter-System als Menschenrechtsverletzung. Berlin: NGBK 2005, S. 168-185.+++Dies.: 'Störfall' Hermaphroditismus und Trans-Formationen der Kategorie 'Geschlecht'. Überlegungen zur Analyse der medizinischen Diskussionen über Hermaphroditismus um 1900 mit Deleuze, Guattari und Foucault. in: Potsdamer Studien zur Frauen-und Geschlechterforschung,

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6, 2002, S. 137-150.+++Dies.: XXOXY ungelöst. Störungsszenarien in der Dramaturgie der zweigeschlechtlichen Ordnung. in: Polymorph (Hrsg.): (K)ein Geschlecht oder viele? Transgender in politischer Perspektive. Berlin: Querverl. 2002, S. 153-180. ART: Dissertation BEGINN: 2000-04 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin -CBF-, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Geschichte der Medizin (Klingsorstr. 119, 12203 Berlin); Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Frauenforschung, Soziologie der Geschlechterverhältnisse (AugustBebel-Str. 89, 14482 Potsdam) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-4411081, e-mail: [email protected])

[172-L] Knobloch-Westerwick, Silvia; Brück, Julia; Hastall, Matthias R.: The gender news use divide: impacts of sex, gender, self-esteem, achievement, and affiliation motive on German newsreaders' exposure to news topics, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 31/2006, Nr. 3, S. 329-345 (Standort: USB Köln(38)MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Um die psychologischen Ursprünge geschlechtsspezifischer Nachrichtenpräferenzen untersuchen zu können, wurde 246 deutschen Untersuchungsteilnehmern und –teilnehmerinnen ein Online-Nachrichtenmagazin in einem quasi-experimentellen Design präsentiert. Die präsentierten Artikel behandelten in gleichem Umfang Themen aus den Bereichen Soziales/ Interpersonales und Erfolg/ Leistung. Die Nachrichtenauswahl der Teilnehmer wurde unauffällig protokolliert. Die Ergebnisse zeigen, dass - auch wenn man verschiedene intervenierende Faktoren ausschaltet - Frauen mehr über die Themen Soziales/ Interpersonales lasen als Männer, und dass Männer sich länger mit leistungs- und erfolgsorientierten Nachrichten befassten. Das Selbstwertgefühl der Leser und die Orientierung an der Geschlechtsrolle beeinflusste die Präferenz für die Nachrichteninhalte. Der Beitrag diskutiert darüber hinaus die Wirkungen geschlechtsspezifischer Nachrichten auf die Teilnehmer. (UNübers.)

[173-L] Kreisky, Eva; Spitaler, Georg (Hrsg.): Arena der Männlichkeit: über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht, (Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 30), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2006, 371 S., ISBN: 3-59338021-8 (Standort: USB Köln(38)-33A9163) INHALT: "Wenn die Sportschau läuft, sitzen überwiegend Männer vor dem Fernseher, in den Vereinen haben die Herren das Sagen und der Frauenfußball fristet sein Dasein im Schatten männlicher Superstars. In diesem Band wird gezeigt, wie der Fußball bestimmte Bilder von Männern und Männlichkeit prägt. Untersucht wird das im Fußball noch vorhandene Heldentum samt fanatischer Heldenverehrung; die Strukturen im Profifußball werden verglichen mit anderen maskulinen Organisationsformen (etwa der Mafia); und die Beziehungen zwischen Fußball, Männlichkeit und Nation rund um den Globus werden beleuchtet. Das Stadion erweist sich schließlich als eines der letzten Reservate männlicher Gemeinschaft." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Eva Kreisky/ Georg Spitaler: Einführung: Geschlecht als fußballanalytische Kategorie (8-17); Eva Kreisky: Fußball als männliche Weltsicht - Thesen aus

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Sicht der Geschlechterforschung (21-40); Christian Bromberger: Ein ethnologischer Blick auf Sport, Fußball und männliche Identität (41-52); Matthias Marschik: 'It's a Male Ball' - Über Fußball und Maskulinität, Cultural Studies und Kulturwissenschaften (53-65); Nicolas Pethes/ Peter Plener: Wir, die Tore - Vorüberlegungen zu einer Literaturgeschichte des Fußballs (66-82); Esther Lehnert: Auf der Suche nach Männlichkeiten in der sozialpädagogischen Arbeit mit Fans (83-96); Klaus Walter: The Making of Männlichkeit in der Kabine (99-112); Roman Horak: Männerort Stadion - Zur Gender-Dimension in empirischen Untersuchungen des Zuschauersports Fußball (113-122); Nicole Selmer/ Almut Sülze: 'Tivoli Tussen' und Trikotträgerinnen - Weibliche Fankulturen im Männerfußball (123-139); Georg Spitaler: Fernsehfußball als maskulines Melodrama (140-154); Markus Pinter/ Georg Spitaler: Politik und Antipolitik -Anmerkungen zum Verhältnis von politischem Feld, Männlichkeit und Fußball (157-172); Thomas König: Akteure der 'Professionalisierung': Manager, Präsidenten, Oligarchen und die Ökonomie des Fußballs (173-193); John Williams: Die kulturelle Produktion von Männlichkeiten im englischen und europäischen Profifußball - Ein aktueller Überblick (197-217); Gerd Dembrowski/ Dieter Bott: Stichworte zu Fußball, Männlichkeit, deutschem Nationalismus und Herrschaft (218-234); Vedran Dzibic: Fußball auf dem Balkan Erkundungen zwischen nationalistischem Wahn, heroischer Männlichkeit und der scheinbaren Normalität einer Region im Umbruch (235-254); Andrei S. Markovits: Fußball in den USA als prominenter Ort der Feminisierung: Ein weiterer Aspekt des 'amerikanischen Sonderwegs' (255-276); Kurt Wachter: Fußball in Afrika: Kolonialismus, Nationsbildung und Männlichkeiten (277-295); Wolfram Manzenreiter: Fußball und die Krise der Männlichkeit in Japan (296-313); Eduardo P. Archetti: Fußball und Nation in Argentinien: 'Kreolischer' Stil und der 'goldene Junge' Maradonna (314-327); José Sérgio Leite Lopas: 'Die Freude des Volkes erlischt - Überlegungen zu Leben und Tod des Fußballers Garrincha (328-346); Rosa Diketmüller: Frauenfußball - Ein Paradigmenwechsel? (347-365).

[174-L] Kreisky, Eva: Fußball als männliche Weltsicht: Thesen aus Sicht der Geschlechterforschung, in: Eva Kreisky, Georg Spitaler (Hrsg.): Arena der Männlichkeit : über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 21-40, ISBN: 3-593-38021-8 (Standort: USB Köln(38)-33A9163) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der engen Bindung zwischen Fußball und Männlichkeit. Männlichkeiten strukturieren die sozialen Realitäten des Fußballs, und das Spektakel Fußball bedarf zu seiner Inszenierung auch besonderer Männlichkeiten. Es sind spezifische gesellschaftliche und politische Strukturierungen sowie sozioökonomische Verhältnisse, die Geschlechterordnungen gestalten, aus denen maskuline Fußballwelten entstehen. Vor dem Hintergrund der historischen Genese des Fußballspiels versucht der Beitrag, die Kompetenzen kritischer Fußballforschung mit kritischem Geschlechterwissen zusammenzuführen, um alltagskulturelle Systeme - wie Fußball - in ihrer Bedeutung als Herrschaftsstabilisatoren zu erkennen. Der Beitrag der Geschlechterforschung liegt dabei in der Bereitstellung analytisch erprobter konzeptueller Instrumente wie in der Nutzbarmachung methodischer Erfahrungen, um die Männlichkeitskonstruktionen und die maskuline Sprache des Fußballs zu analysieren. Abschließend geht es darum aufzuzeigen, dass die Stadien, einst Orte echter Männlichkeit, durch Fankultur und Kommerzialisierung nun zu einer Szenerie globalisierter Eventkultur (Arenen) avanciert sind und dass die proletarische Männlichkeit der Vergangenheit anzugehören scheint. (ICH)

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[175-F] Krutzsch, Monika, Dipl.-Päd. (Bearbeitung): Religion und Frauenidentität: zwischen übernommener Rolle und Selbstentwurf INHALT: Das Forschungsprojekt fokussiert auf intergenerative Aspekte der Identität von Frauen im ländlichen Raum. Die Studie untersucht weibliche Lebensentwürfe im Kontext der modernen Gesellschaft, die von Pluralisierung und Individualisierung gekennzeichnet ist. Sie will herausfinden, wie Frauen Prozesse der Freisetzung aus traditionellen Frauenrollen und mögliche Neueinbindungsversuche erfahren, wie Geschlechterdifferenz in der weiblichen Lebensgestaltung wahrgenommen und beurteilt wird und vor allem, welche stabilisierende oder emanzipierende Rolle Religion dabei spielt. Die konkrete Untersuchungsfrage lautet: Wie gestalten und beurteilen Frauen im ländlichen Raum im Kontext einer pluralen Gesellschaft ihren Lebensentwurf, welchen Einfluss übt Religion darauf aus und inwiefern sind Analogien und Brüche in der Generationenfolge von Mütter und Töchter festzustellen? Welche Einstellungen und Rollenmuster werden darin sichtbar, die mit der Geschlechterdifferenz in Zusammenhang gebracht werden können? METHODE: Die Untersuchung verwendet ein qualitativ-empirisches Verfahren, das auf leitfadengesteuerte Interviews beruht. Mit den Ergebnissen des Forschungsprojektes sollen sowohl feministisch-, religiös- und familienorientierte Erkenntnisse für die Konzeptentwicklung der Erwachsenenbildung gewonnen werden. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Würzburg, Graduiertenkolleg 278 "Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen" (Sanderring 2, 97070 Würzburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[176-F] Lehmann, Jasmin, M.A.; Neuß, Sonja, Dipl.-Inform.; Petersen, Kerstin, Dipl.-Päd.; Oberle, Michelle (Bearbeitung); Mischau, Anina, Dr. (Leitung): Von der direkten zur indirekten sozialen Schließung? Zur Reproduktion asymmetrischer Geschlechterverhältnisse in mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Fächern an Hochschulen INHALT: Das Geschlechterverhältnis im deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystem ist nach wie vor durch eine horizontale und vertikale Ungleichheit zu charakterisieren, wobei sich offensichtlich asymmetrische Geschlechterverhältnisse in mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen bis heute hartnäckiger halten, als in anderen Disziplinen. In dem Forschungsprojekt soll - ausgehend von der Habitus-Feld-Konzeption von Pierre Bourdieu - durch eine quantitative und eine qualitative Untersuchung den Fragen nachgegangen werden, welche Faktoren zur Reproduktion dieser Geschlechterverhältnisse beitragen und inwieweit diese Reproduktion als ein bis heute anhaltender Prozess der sozialen Schließung beschrieben werden kann, der vor allem auf den mittleren Status- bzw. Qualifikationsebenen an Hochschulen wirksam wird. Die Ausgangsthese ist, dass die Reproduktion asymmetrischer Geschlechterverhältnisse durch das Wechselspiel zwischen den institutionellen Rahmenbedingungen an Hochschulen und der männlichen Kultur der mathematischnaturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen einerseits und den Wahrnehmungs-, Deutungs- und Handlungsmustern der Akteure (Männer und Frauen) andererseits erklärbar wird. Im Vordergrund stehen daher nicht allein objektive strukturelle Momente von sozialer Schließung, sondern auch die auf der subjektiven Ebene wahrgenommenen Schließungsme-

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chanismen bzw. -prozesse. Nur wenn die "objektive" und die "subjektive" Ebene gemeinsam und in ihren gegenseitigen Wechselbeziehungen betrachtet werden, so die weitere These, können Ansatzpunkte für umfassende und ggf. neue geschlechter- und bildungspolitische Maßnahmen benannt werden. Die Erarbeitung und mögliche Umsetzung dieser Maßnahmen kann als weiterer Mosaikstein in der Realisierung des gesellschaftspolitischen Ziels einer Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen der Wissenschaft (und der Wirtschaft) in den entsprechenden Berufsfeldern gesehen werden. Damit besitzt dieses Forschungsvorhaben neben einem eigenständigen wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse auch eine wissenschaftsund gleichstellungspolitische Relevanz. METHODE: Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden Naturwissenschaftler/-innen und Ingenieur/-innen des wissenschaftlichen Mittelbaus quantitativ per Online-Befragung und qualitativ durch Leitfadeninterview befragt. Darüber hinaus wurden promovierte Frauen, die außerhalb der Hochschulen beschäftigt sind, in die Befragung einbezogen. Die von und untersuchten Fachdisziplinen sind: Chemie, Physik, Mathematik, Informatik, Elektrotechnik, Maschinenbau. Die Online-Befragung, zu der über 6.000 WissenschaftlerInnen eingeladen wurden, ist abgeschlossen. Insgesamt haben 2.544 Personen an der Online-Befragung teilgenommen, 1.545 haben den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Die Rücklaufquote liegt bei etwas über 26 Prozent. Auch die Durchführung der 96 Interviews zum qualitativen Teil der Studie, die zwischen 1-2 Stunden gedauert haben und auf Tonband aufgenommen wurden, ist bereits beendet. Aktuell findet die Auswertung der erhobenen Daten statt. VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.uni-bielefeld.de/IFF/for/projekte/BefragungNW/ pub.htm. ART: gefördert BEGINN: 2004-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie INSTITUTION: Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -IFF- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Neuß, Sonja (e-mail: [email protected]); Lehmann, Jasmin (e-mail: [email protected])

[177-F] Lehnert, Esther, Dr.; Döhring, Kirsten, Dipl.-Päd. (Bearbeitung): Männergewalt und Frauengewalt? Das dichotome Geschlechterverhältnis, Konstruktionen von Männlichkeiten und Weiblichkeiten in der rechtsextremistischen Szene und Zusammenhänge zu fremdenfeindlicher Gewalt. Eine geschlechtsbewusste Studie über fremdenfeindliche Gewalt INHALT: Es ist eine Tatsache, dass fremdenfeindlich motivierte Übergriffe nach wie vor fast ausschließlich von jungen Männern begangen werden (vgl. u.a. Senatsverwaltung für Inneres, Abteilung Verfassungsschutz 2004). Darüber hinaus ist es auch eine Tatsache, dass die rechtsextreme Jugend(sub)kultur von einem offenen Chauvinismus und einem dichotomen Geschlechterrollenmodell bestimmt wird (vgl. u.a. Möller 1997). Gleichzeitig ist der Anteil gewaltbereiter und -ausübender Mädchen und Frauen auch innerhalb der Szene im Ansteigen und es häufen sich Hinweise darauf, dass Mädchen und Frauen auf eine "andere" Art an der Unterstützung, Planung und Durchführung rechter Gewalt beteiligt sind (vgl. u.a. Bitzan/ Köttig/ Schröder 2003). Weite Teile der Rechtsextremismusforschung und unterschiedliche (sozial)pädagogische Praxen in diesem Bereich sind noch immer durch das Primat der Geschlechtsblindheit geprägt. Auch wenn seit Jahren von ForscherInnen darauf hingewiesen wird und ForscherInnen die Rolle von Mädchen und Frauen (Rommelspacher; Holzkamp

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1992, Rommelspacher 1993, Bitzan 2000 u.a.), ihre Einstellungen (Siller 1997, Birsl 1994 u.a.) und Handlungen (Niebergall; Döhring/ Feldmann 2004 u.a.) einer kritischen Beurteilung unterzogen haben, existieren eine Vielzahl von neueren Studien und Ansätzen, für die die soziale Kategorie Geschlecht entweder nur eine beschreibende Funktion erfüllt oder überhaupt keine Rolle spielt (vgl. Funke 2002, Geyer 2002, Wenzler 2001). Dem Zusammenhang von Geschlecht und Gewalt (der "Löwenanteil rechter Gewalttätigkeit" ist männlich vgl. Möller, 2000, S. 14), Sexismus und der Zurschaustellung aggressiver Männlichkeit sowie den "weiblichen" Formen der Beteiligung an fremdenfeindlicher Gewalt wird zu wenig Rechnung getragen. Diese Ausführungen zusammenfassend lauten unsere Forschungshypothesen, dass Männlichkeitsentwürfe und Wünsche nach einer Zementierung des dichotomen Geschlechterverhältnisses bei gewalttätigen Übergriffen rechtsextremistisch orientierter Jugendlicher eine zentrale Rolle spielen. Darüber hinaus ist der Anteil von Mädchen und Frauen an dem Zustandekommen fremdenfeindlich motivierter Gewalt unbedingt ernst zu nehmen. Die These der Forscher lautet, dass es vielfältige "weibliche" Gewaltformen gibt, sei es in Form unterstützender Gewalt wie Beifall klatschen, das Tatauto fahren, Gewalt von Männern einzufordern bis hin dazu, selbstkörperliche Gewalt anzuwenden. Connell und Bourdieu folgend verorten die Forscher die noch weiter zu beschreibenden Männlichkeiten innerhalb der Szene und damit einhergehend spezifische Wünsche nach einer Reorganisation des dichotomen Geschlechterverhältnisses innerhalb der "normalen" patriarchalen Realität. Für die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Zusammenhang von "normalen" Männlichkeitskonstruktionen und der "Bastion richtiger Männlichkeit" innerhalb der rechtsextremistischen Szene gilt es unter zur Hilfenahme ausgewählter theoretischer Konzepte über Männlichkeit(en), die Interdependenzen, Inhärenzen und Verknüpfungen aufzubereiten, und Männlichkeitskonstruktionen der rechtsextremen Szene in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext zu stellen. Hieran schließt sich die Frage an, warum die rechtsextremistisch orientierte Jugend(sub)kultur (zur Beschreibung dieser Szene vgl. u.a. Farin 1999, Möller 1999, Kohlstruck 2002) mit ihrer vom "blanken Chauvinismus" (Rommelspacher 2000, S. 211) bestimmten sexistischen Ausrichtung trotzdem für Mädchen und junge Frauen interessant istund welche Vorteile sie daraus ziehen. METHODE: Vor dem Hintergrund der theoretischen Auseinandersetzung über den Zusammenhang von Männlichkeiten und fremdenfeindlicher Gewalt einerseits und der Aufarbeitung der Motive von Mädchen und Frauen andererseits werden die Bearbeiterinnen die Wirkungsmächtigkeit des dichotomen Geschlechterverhältnisses und das gewalttätige Handeln von männlichen und weiblichen Mitgliedern der rechtsextremen Jugendszene an Hand ausgewählter Fälle aufarbeiten und ihre Forschungshypothesen empirisch verifizieren. Für eine dichte und umfassende Darstellung der jeweiligen Fälle werden die Forscherinnen eine Medienanalyse regionaler und überregionaler Presse durchführen, ggffs. Prozessbeobachtung machen oder bei abgeschlossenen Verfahren eine Aktenauswertung der Gerichtsakten durchführen. Außerdem werden die Bearbeiterinnen leitfadengestützte Interviews mit Expert/innen (Polizei/ Justiz/ Jugendhilfe o.a.) und Angehörigen/ Freund/innen der Tatbeteiligten (evtl. auch mit den Tatbeteiligten) durchführen. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft (Arnimallee 10, 14195 Berlin) KONTAKT: Lehnert, Esther (Dr. e-mail: [email protected])

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[178-L] Luy, Marc; Di Giulio, Paola: The impact of health behaviors and life quality on gender differences in mortality, (MPIDR Working Paper, 2006-035), Rostock 2006, 36 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006-035.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP 2006-035 INHALT: "Since gender-specific mortality differences are known a great deal of research has been conducted on this subject. The resulting hypotheses for explaining male excess mortality can be sub-divided into two basic categories: the biological approach (focusing on biological and genetic factors) and the non-biological approach (focusing on behavioral and environmental factors). It has been proven impossible to explain the observed trends in mortality differences between women and men by relying solely on one of the two groups of theories. Recent studies indicate that the majority of the female survival advantage can be attributed to gender behaviors while the impact of biological factors seems to be limited to 1-2 years in life expectancy at birth. The main goal of this paper is to analyze the impact of gender-specific health behaviors and gender differences in life quality using micro level data for Western Germany." (author's abstract)

[179-L] Matthies Aila-Leena; Mingerzahn, Frauke; Armbruster, Meinrad M. (Hrsg.): Weiblichkeit und Männlichkeit in der Sozialen Arbeit, (Magdeburger Reihe, Bd. 14), Magdeburg: Verl. der Erich-Weinert-Buchh. 2004, 137 S., ISBN: 3-933999-14-6 (Standort: PHB Freiburg(Frei129)-Paed-U100:192) INHALT: "Ziel dieses Bandes ist nachzuweisen, dass in der Sozialen Arbeit die Stärken der beiden sozialen Geschlechter, also Weiblichkeit als auch Männlichkeit, ganz bewusst zum Einsatz kommen sollen. Dadurch kann das Berufsbild der Sozialen Arbeit eine notwendige Vertiefung der Gender-Sensitivität erfahren und jenseits der Sackgasse des 'Geschlechterkampfes' neue Perspektiven entwickelt werden. Der Band möchte dazu beitragen, den Blick für das eigene Umfeld zu schärfen, um geschlechtsspezifische Tendenzen in der aktuellen theoretischen Diskussion zu verstehen und in den Praxisfeldern als auch im Hochschulalltag zu erkennen. Eine solche Sensibilisierung ist notwendig, denn das Verhältnis der Geschlechter zueinander, wie es sich immer noch mit eindrucksvoller Klarheit in der Praxis und an den Hochschulen abbildet, wirkt in die soziale Arbeit mit Klientinnen, also in die spätere sozialarbeiterische Praxis der heutigen Studierenden hinein. Analysiert wird die unterschiedliche Verteilung von Einkommen, Prestige, Macht und Karrierechancen, die mit dem Geschlecht beim Studium der Sozialen Arbeit assoziiert scheint. Welche Aufstiegsbarrieren erwarten Frauen und Männer, wer setzt sich beim Kampf um Führungspositionen durch? Welches Rollenmodell geben weibliche bzw. männliche Lehrende für die Studierenden ab? Wie sieht es etwa mit der weiblichen Beteiligung in der Gremienarbeit und Selbstverwaltung aus? Welcher Professor bietet ein Seminar zur parteilichen Jungen- und Männerarbeit an? Wie 'geschlechtsneutral' sind verschiedene Arbeitsfelder im sozialen Bereich tatsächlich? Und schließlich wird durch den europäischen Vergleich der gesellschaftlichen Geschlechtermodelle gezeigt, dass eine Veränderung der geschlechterspezifischen Strukturen und Handelns durchaus machbar ist, wenn es politisch gewollt ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Aila-Leena Matthies & Frauke Mingerzahn: Jenseits eines Neutralitätsmythos: Sensibilisierung für die Geschlechterdimensionen Sozialer Arbeit (5-10); Frauke Mingerzahn: Was ist weiblich, was ist männlich in der Sozialen Arbeit? (11-19); Aila-Leena Matthies: Frauen und

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Männer in der Geschichte der Sozialen Arbeit (20-41); Meinrad M. Armbruster: Kritische Überlegungen zur Männerforschung in der Sozialen Arbeit (42-59); Kerstin Jacob: Frau Schneider macht die Beratung, Herr Müller schreibt das Konzept. Geschlechterstrukturen im Beruf der Sozialen Arbeit (60-69); Sandra Esstedt: Mädchen und Jungen in der Jugendhilfe (?) Ein Diskurs zur Geschlechterdifferenzierung in der offenen Jugendarbeit (70-80); Kerstin Schumann: Mädchenarbeit - Parteilichkeit als Leitidee (81-86); Jean-Pierre Plouffe: Die "Boys' Group": Förderung einer gesunden Männlichkeit (87-95); Peter Döge: Jenseits vom "Wilden Mann". Jungen- und Männerarbeit als Männlichkeitskritik (96-103); I. Frauke Mingerzahn: Geschlechterstruktur in der Ausbildung - Beispiel Hochschule (104-111); Meinrad M. Armbruster: Soziale Arbeit - ein männliches Studium? (112-120); Aila-Leena Matthies: Geschlechterpolitische Perspektiven in der Sozialen Arbeit (121-135).

[180-L] May-Chahal, Corinne: Gender and child maltreatment: the evidence base, in: Social work & society, Vol. 4/2006, Iss. 1, S. 53-68 (URL: http://www.socwork.net/2006/1/articles/maychahal/MayChahal.pdf) INHALT: "The scientific approach to the study of 'child abuse' has continued both in parallel and largely separate from gendered analyses of the problem. It is as if the politics of a gender based approach is not the proper business of science: the facts should speak for themselves. The empirical evidence base now consists of several prevalence studies across the world on 'child abuse and neglect' (WHO 2000) which should be improving understanding and informing responses to the problem. This paper builds on existing feminist arguments that gender plays a significant role in child maltreatment. It proposes that the way in which gender is categorised in prevalence research is insufficient to enable policy and practice to mainstream gender as a key issue informing responses which otherwise continue to reinforce the gender divisions of the countries in which they are based (see for example, Scourfield 2003). Whilst there are some gender based critiques of the evidence base that highlight the fact that statistics on child sexual abuse in particular show clear gender differences that cannot be ignored, there is less on other aspects of maltreatment. Findings that women physically assault their children in equal numbers to men are reviewed in the context that women spend more time caring for children (Straus, Hamby, Finkelhor, Moore and Runyan 1998; Pringle 1995; Featherstone 1997). These remain partial but not adequate explanations that do not address the meaning of violence. Within the evidence base, 'violence' is treated as a global category against which gender (another global category) is manipulated resulting in a somewhat flat analysis of both dimensions. These interpretations fail to fully acknowledge the significance of gendered social relations and violence in their situated contexts, rather than 'gender' and 'abuse' as unidimensional variables of childhood violence. In addition, the dominant orthodox scientific paradigm and the responses it generates create social relations of difference between 'victims', 'perpetrators', 'abusers' and 'protectors'. In doing so a one sided interpretation of each of these categories is perpetuated that fails to offer appropriate help (see, for example, Milner 2004). There is, thus, a need to develop normatively accepted methods that adequately represent these social relations of violence in their situated contexts through the authority of scientific research." (text extract)

[181-F] Meyer, Catharine Tamara (Bearbeitung); Balz, Eckart, Prof.Dr. (Betreuung): Was hindert Mädchen am Fußballspielen?

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INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Sportwissenschaft Arbeitsbereich Sportpädagogik (42097 Wuppertal) KONTAKT: Institution (Tel. 0202-439-2417 o. -3126, e-mail: [email protected])

[182-F] Monshausen, Antje; Steinmetz, Markus; Volmer, Rabea (Bearbeitung); Goeschel, Albrecht, Prof. (Leitung): Gesundheitliche Folgen von Trennung und Scheidung für Männer und Möglichkeiten der Prävention INHALT: In Deutschland leben 2-3 Millionen geschiedene Männer. Jährlich kommen ca. 200.000 Neufälle von Scheidung hinzu. Das Hauptvolumen der Scheidungsfälle konzentriert sich auf die Umlandgebiete und Ballungszentren in Westdeutschland. Nachdem zuverlässige Lebensgemeinschaften, inbesondere Ehen, Männer stärker gesundheitlich begünstigen als Frauen, stellen streitige Beziehungslösungen, insbesondere Ehescheidung, für Männer ein besonders hohes Gesundheitsrisiko dar. Das Männergesundheitsrisiko "Ehescheidung" konzentriert sich regional in den Umlandgebieten in Westdeutschland. Präventionsprogramme müssen daher regionsspezifisch angelegt werden. ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Regionen Deutschlands VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Goeschel, Albrecht: Männerpatienten und männliche Scheidungskranke: eine gesundheitspolitische und eine gesundheitsökonomische Herausforderung des nächsten Jahrzehnts. Manuskript, Isny, 29.4.2006.+++ Ders.: Trennung und Scheidung als Gesundheitsrisiko für die Männer in den Regionen Deutschlands: Überlegungen zu einer Präventionsstrategie. Mamuskript, Berlin, 18.11.2005. +++Ders.: Männergesundheit und Trennungsfähigkeit: sozialmedizinische und gesundheitsökonomische Aspekte des Familien- und Eherechts. Manuskript, Halle, 6.11.2004. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Studiengruppe für Sozialforschung e.V. (Staudacher Str. 14, 83250 Marquartstein) KONTAKT: Leiter (Tel. 08641-7130)

[183-F] Nacken, Karola, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Kaiser, Astrid, Prof.Dr. (Leitung): Soziale Jungenförderung INHALT: Aus der Analyse bisher vorliegender theoretischer Erkenntnisse zu Bedingungen der Jungensozialisation wurden mit hermeneutischen Methoden diejenigen didaktischen Ziele und Ansatzpunkte herauskristalisiert, die im Sinne einer Pädagogik der Gleichberechtigung geeignet sind, stereotype Einengungen von Jungen zu transzendieren. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit Frau und Schule e.V. METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe (1.-3. Schuljahr) DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview (Kinder). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kaiser, Astrid; Wigger, Maria et al.: Beispiele für die Arbeit in einer mädchen- und jungengerechten Grundschule. NLI Berichte, 65. Hildesheim 2000.+++ Schulversuche in der Grundschule zur Dekonstruktion von Geschlechterstereotypen. in: Lem-

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mermöhle, Doris; Fischer, Dietlind; Klika, Dorle (Hrsg.): Lesarten des Geschlechts. Opladen: Leske & Budrich 2000, S. 205-222.+++Schulversuch "Soziale Integration in einer jungenund mädchengerechten Grundschule" beendet. in: Schulverwaltung, Jg. 10., 2000, H. 11, S. 296-299.+++Probleme der Entwicklung von Forschungsmethoden im Projekt "Soziale Integration in einer jungen- und mädchengerechten Grundschule". in: Roßbach, Hans-Gün-ther et al. (Hrsg.): Forschungen zu Lehr- und Lernkonzepten für die Grundschule. in: Jahrbuch Grundschulforschung, 4. Opladen 2001, S. 197-204.+++Praxisbuch Mädchen- und Jungenstunden. Baltmannsweiler: Schneider 2001.+++Kaiser, Astrid; Nacken, Karola; Pech, Detlef: Mädchenstunden und Jungenstunden. in: Die deutsche Schule, Jg. 93., 2001, H. 4, S. 429443.+++Kaiser, Astrid: Wege zu einer geschlechtergerechten Grundschule. Opladen: Leske & Budrich 2003.+++Kaiser, Astrid: Ergebnisse und Praxisbeispiele aus dem niedersächsischen Schulversuch zur mädchen- und jungengerechten Grundschule. in: Dokumentation zum 13. Bundeskongress Frauen und Schule. ARBEITSPAPIERE: Sedukative Strukturen - ein Beitrag zur Verfestigung von Geschlechterstereotypen? Vortrag auf dem Kongress der DgfE in München März 2002.+++Entwicklung von Zukunftsvorstellungen bei Mädchen und Jungen im Verlauf der ersten drei Schuljahre im niedersächsischen Schulversuch. Vortrag auf der Tagung Grundschulforschung in Siegen 0kt. 2002. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1997-08 ENDE: 2000-07 AUFTRAGGEBER: Land Niedersachsen Kultusministerium FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie INSTITUTION: Universität Oldenburg, FB 01 Pädagogik (26111 Oldenburg) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[184-L] Pech, Detlef: Männlichkeitsbewältigungen - Sucht und Suchen aus der Perspektive kritischer Männerforschung, in: Jutta Jacob, Heino Stöver (Hrsg.): Sucht und Männlichkeiten : Entwicklungen in Theorie und Praxis der Suchtarbeit, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 41-50, ISBN: 3531-14849-4 (Standort: UB Siegen(467)-21HVRI10455) INHALT: Der Autor diskutiert die Rolle der Sucht im Männerleben aus der Perspektive der kritischen Männerforschung und problematisiert die Tatsache, dass es bisher keine eigenständige theoretische Auseinandersetzung mit Sucht gibt, obwohl die gesellschaftliche Relevanz offensichtlich ist. Nach seiner Einschätzung kann die Sucht als Handlungsrahmen für Männlichkeiten auch den Versuch einer Absicherung männlicher Identität darstellen, wenn sie der Kontrollgewinnung über den eigenen Stellenwert innerhalb der vielschichtigen Männlichkeiten dient und einen Zugang zur eigenen Persönlichkeit eröffnet. Die Sucht kann dann als Möglichkeit der subjektiven Herstellung von Überlegenheit und als Lösung des Spannungsverhältnisses zwischen gesellschaftlich konstruierten Männlichkeiten und ihrer subjektiven Bewältigung verstanden werden. Der Autor erörtert die Bedeutung des männlichen Wissens über Hegemonie und Veränderung sowie die Frage, ob es ein Zweierlei von Mann und Männlichkeit gibt, anhand des Wortspiels "MannSuchtMännlichkeiten". Seine weiteren theoretischen Ausführungen beziehen sich auf die männliche Geschlechtsidentität als doppelte Negation und die drei männlichen "K's" (Konkurrenz, Karriere, Kollaps). (ICI2)

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[185-F] Reimann, Katja (Bearbeitung): Männliche Körperkonzepte und Gesundheitsvorstellungen im Alter - ein Vergleich homound heterosexueller Männer INHALT: Das Dissertationsprojekt fragt nach Einstellungen und Umgangsweisen älterer homound heterosexueller Männer zu und mit ihren Körpern. Es soll untersucht werden, ob und wie in subjektiven Zugängen zu Körpern auch Vorstellungen über Gesundheit bzw. gesunde Verhaltensweisen integriert sind und wie diese ggf. mit der Konstruktion von Männlichkeit im Sinne eines Doing Gender verknüpft sind. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel) KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)

[186-L] Rendtorff, Barbara: Zur Bedeutung von Geschlecht im Sozialisationsprozess: reale, imaginäre und symbolischpolitische Dimensionen des Körpers, in: Helga Bilden, Bettina Dausien (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 89102, ISBN: 3-86649-001-1 INHALT: Der Beitrag zur geschlechtsspezifischen Sozialisation erörtert die These, wonach die Frage, welche Bedeutung der Geschlechtszugehörigkeit im Kontext der Sozialisation von Kindern, Jugendlichen (und auch Erwachsenen) beigemessen werden muss, sich nicht unstrittig empirisch beantworten lässt, sondern zu einem großen Teil davon abhängig ist, wie das Menschenbild beschaffen ist, das jemand für sinnvoll und überzeugend hält, und wie jemand auf einer sehr grundlegenden Ebene die Wirkung von Geschlecht und Geschlechterdifferenz überhaupt einschätzt. So werden im ersten Schritt zunächst verschiedene Zugänge zum Untersuchungsgegenstand unterschieden, und zwar eine soziologische und pädagogische Sozialisationstheorie sowie eine psychoanalytische Betrachtungsweise. Vor diesem Hintergrund folgt im zweiten Schritt die Auseinandersetzung mit der Frage, auf welcher psychischen oder symbolischen Ebene überhaupt die Geschlechtlichkeit dem Menschen zustößt bzw. welche Art von innerpsychischer und gesellschaftlicher Bedeutung der Geschlechterordnung überhaupt zukommt, und warum. Der dritte Schritt umfasst schließlich verschiedene Perspektiven auf den geschlechtlichen Körper als (1) individuellen geschlechtliche Körper, als (2) imaginären Gesellschaftskörper und als (3) politischen Körper. Die drei Ebenen, auf denen der geschlechtliche Körper wirksam wird, tragen auf je unterschiedliche, aber zusammenwirkende Weise dazu bei, Geschlechterdifferenz als das die Menschen Unterscheidende und ihnen gleichwohl Gemeinsame umzudefinieren in Unterschiede zwischen Geschlechtern. Daraus ergibt sich, dass jede Geschlechterforschung sich in Theorie und Praxis vor allem mit der Struktur und dem Funktionieren jener Spaltungsprozesse befassen muss, die darauf abzielen, im Denken und in den Körperpraxen Differenz durch Eindeutigkeit zu ersetzen. (ICG2)

[187-F] Scheer, Uta (Bearbeitung): Körpertechnologien und Sexualpolitik in Science Fiction- und Fantasy-Fernsehserien

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INHALT: Der Ausgangsparameter des Dissertationsprojektes besteht darin, dass Populärkultur öffentliche Diskurse, in denen zentrale Themen wie Geschlecht und Sexualität hegemonial verhandelt werden, reproduziert und dadurch verfestigt - und Populärkultur aufgrund dessen ideologiekritisch und politisch zu hinterfragen ist. Eine zentrale Aufgabe medien- und kommunikationswissenschaftlicher Gender Studies besteht hierbei einerseits darin, die subtil in die Medieninhalte verwobenen Diskurse und codes of representations, die die Geschlechterkonstruktionen perpetuieren, offen zulegen und andererseits, diejenigen medialen Performanzen und Inhalte, die zur Verstörung der asymmetrischen Geschlechterdichotomie beitragen, in die Untersuchungen zu integrieren. Ein wesentliches Merkmal von Science-Fiction- und Fantasy-Fernsehserien besteht darin, aktuelle Themen entsprechend der jeweiligen GenreKonventionen zu fiktionalisieren und zu verkodieren. Sie bieten aufgrund ihrer ständigen Charakter- und Körperproduktionen in Form von Aliens, Cyborgs, Vampiren und Dämonen u.ä. eine besonders reichhaltige Grundlage für die Erforschung von Körpertechnologien und Sexualpolitik. Und das gilt, mit dem Genre entsprechenden anderen textuellen Verschlüsselungen, auch für den 'Fantasy Code' (z.B. in Form von Magie, Dämonen, Hexen, etc.), so dass sich in dem Forschungsprojekt zahlreiche Analysemöglichkeiten ergeben. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel) KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)

[188-L] Schirmer, Uta; Weckwert, Anja: Re-Coding - Re-Mixing?: geschlechtliche Verortungen und geschlechterpolitische Strategien junger Frauen in DJ-Szene und Hacker-Kultur, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 257-277, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3) INHALT: Der Beitrag widmet sich den geschlechtlichen und geschlechterpolitischen Strategien junger Frauen am Beginn des 21. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Kontroversen über den Stellenwert von Geschlecht als gesellschaftlicher Ordnungskategorie und Strukturgeber fragen die Autorinnen nach den Widersprüchen und Brüchen im Verhältnis der Geschlechter. Den empirischen Ausgangspunkt bilden Interviews mit Frauen aus der DJ- und Hacker-Kultur und damit aus männerdominierten Kontexten, in denen diese Widersprüche besonders sichtbar werden. In Auseinandersetzung mit soziologischen Theorien zur Konstruktion von Geschlecht und queer-theoretischen Überlegungen wird ein Begriff der geschlechtlichen Arbeit vorgeschlagen, um sowohl den Umgang mit geschlechtlichen Markierungen und Positionierungen als auch mit geschlechtlichen Wünschen und Identifizierungen zu fassen. Ziel ist die Verdeutlichung, wie sehr sich geschlechtliche und hetero-normative Normen und Platzanweisungen miteinander verschränken. Diese Verschränkung kommt auch in den geschlechterpolitischen Haltungen der Interviewpartnerinnen zum Ausdruck. Obgleich sich diese frauen- oder geschlechtspolitisch engagieren, distanzieren sie sich von einer Kennzeichnung als feministisch, mit der sie lesbisch codierte Bilder von Unweiblichkeit assoziieren. (ICH2)

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[189-F] Schönknecht, Gudrun, Prof.Dr.; Michalek, Ruth, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Fuhr, Thomas, Prof.Dr.; Schultheis, Klaudia, Prof.Dr.; Strobel-Eisele, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung): Jungen im Grundschulalter INHALT: In der Kindheitsforschung der letzten Jahre lässt sich eine Tendenz feststellen, in der die Interaktion unter Gleichaltrigen zunehmend Aufmerksamkeit erlangt. Hierbei werden in der ethnographischen Kindheitsforschung Kinder als Akteure, Experten und Subjekte ihrer Lebenswelt betrachtet. In den Interaktionen untereinander konstruieren und interpretieren Kinder ihre soziale Welt und reproduzieren sie damit immer wieder neu. Mit unserem Projekt wollen wir einen Einblick in die Welt von Jungen im Grundschulalter erhalten. Ihre Sicht auf die Welt und ihre damit verbundenen Vorstellungen von Männlichkeit stehen im Zentrum der Auswertungen. Die zugrunde liegenden Daten wurden und werden von den am Projekt beteiligten Hochschulen in Eichstätt, Ludwigsburg und Freiburg erhoben. Es wurden (werden) Gruppendiskussionen mit Jungen der dritten Grundschulklasse durchgeführt, aufgezeichnet und mit unterschiedlichen Fragestellungen und Methoden ausgewertet. Neben der inhaltlichen Auswertung der Gruppendiskussionen stellt sich auch die Frage nach der Angemessenheit der Erhebungsmethode "Gruppendiskussion". Diese ist zwar mit Jugendlichen und Erwachsenen erprobt - in der Forschung mit Kindern hingegen selten verwendet. METHODE: Methoden der deskriptiven und rekonstruktiven Sozialforschung, insbesondere Gruppendiskussionen mit Kindern; Auswertung auf der Basis der Grounded Theory; Methodentriangulation durch offene, nicht teilnehmende Beobachtung im Unterricht, Inhaltsanalysen von Aufsätzen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 55). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Michalek, R.; Schönknecht, G.: Gruppendiskussionen mit Grundschulkindern - methodische Aspekte. in: Esslinger-Hinz, I.; Hahn, H. (Hrsg.): Kompetenzen entwickeln - Unterrichtsqualität steigern. Tagungsbeiträge der DGfE-Tagung Entwicklungszeiten. Hohengehren: Schneider 2004, S. 198-206.+++Schönknecht, G.; Michalek, R.: Kinder sprechen über Schule - Inhalte von Gruppendiskussionen mit Kindern im Grundschulalter. in: Götz, M.; Müller, K. (Hrsg.): Grundschule zwischen den Ansprüchen der Individualisierung und Standardisierung. Jahrbuch Grundschulforschung, Bd. 9. Wiesbaden: VS 2005, S.6976.+++Schönknecht, G.: Themen und Inhalte in Gruppendiskussionen mit Jungen - Schwerpunkt Jungen und Schule. in: Fuhr, T.; Schultheis, K.; Strobel-Eisele, G. (Hrsg.): Kinder: Geschlecht männlich. Pädagogische Jungenforschung. Stuttgart: Kohlhammer 2005. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-03 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Philosophisch-Pädagogische Fakultät, Fachgebiet Pädagogik Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik (85071 Eichstätt); Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Erziehungswissenschaft II Abt. Erwachsenenbildung, Weiterbildung (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau); Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. I Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Schulpädagogik (Postfach 220, 71602 Ludwigsburg); Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Erziehungswissenschaft I (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Fuhr, T. (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Schultheis, K. (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Strobel-Eisele, G. (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Schönknecht, G. (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

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[190-F] Schreiber, Marc; Schellenberg, Claudia (Bearbeitung); Leemann, Regula Julia, Dr. (Leitung): Evaluation Tochtertag 13. November 2003 INHALT: "Mit dem Tochtertag zeigen Eltern ihren Töchtern, dass sie ernsthaft an deren Berufstätigkeit und Lebensplanung interessiert sind. Einmal allein mit der Mutter oder mit dem Vater einen solchen Tag zu erleben und im Mittelpunkt zu stehen - das motiviert die Mädchen. Der Tochtertag stärkt das Selbstwertgefühl der Mädchen und erleichtert es ihnen, eigene Lebensperspektiven zu entwickeln. Der Tochtertag ist zwar ein spezielles Motivationsprojekt für Mädchen, fördert aber in der ganzen Familie das Gespräch über die Berufswahl, über das Erwerbsleben, über Lebensvorstellungen und Berufsperspektiven" ( http://www.16plus.ch ). Diese Zielsetzungen des Tochtertags wurden mittels einer telefonischen Befragung der Mädchen, welche am Tochtertag teilgenommen und sich für den Wettbewerb angemeldet haben, evaluiert. Im Weiteren wurden die Lehrpersonen, welche Materialien zum Tochtertag bestellt haben, zum Nutzen und Einsatz der Materialien und zu ihrem Berufswahlunterricht befragt. ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Evaluation DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (angeschrieben: 424 Lehrpersonen/ 310 Lehrpersonen in die Auswertung einbezogen -schriftliche Fragebogenerhebung-; 1.305 Mädchen in der Stichprobe/ 826 Interview realisiert -telefonische Befragung-; Auswahlverfahren: Vollerhebung bei den Lehrpersonen, welche im Vorfeld des Tochtertages Unterlagen beim Lehrstellenprojekt 16+ bestellt hatten; Zufallsstichprobe bei den Mädchen aus 19.000 Teilnehmerinnen am Tochtertag, welche am Wettbewerb teilnahmen). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schreiber, M.; Leemann, R.J.; Schellenberg, C.: Evaluation Tochtertag 13. November 2003. Schlussbericht. Zürich: PH 20 04, 49 S. Download unter: http://www.phzh.ch/webautor-data/220/Eval_Tochtertag_Schlus. pdf (kann auch bei der Autorin angefordert werden). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-10 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: Schweizerische Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Zürich, Departement Forschung und Entwicklung (Hirschengraben 28, 8090 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[191-F] Schreier, Margrit, Prof.Dr. (Bearbeitung): Lesen und Geschlecht: differentielles Lese-Erleben in Abhängigkeit von Text- und Personenmerkmalen INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: International University Bremen -IUB-, School of Humanities and Social Sciences, Professorship of Empirical Methods in the Humanities and Social Sciences (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-200-3406, Fax: 0421-200-3303, e-mail: [email protected])

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[192-L] Setzwein, Monika: Frauenessen - Männeressen?: Doing Gender und Essverhalten, in: Petra Kolip, Thomas Altgeld (Hrsg.): Geschlechtergerechte Gesundheitsförderung und Prävention : theoretische Grundlagen und Modelle guter Praxis, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 41-60, ISBN: 3-7799-1683-5 (Standort: ZB Med. Köln(38M)-2006A2171) INHALT: Die übliche Untersuchungsperspektive, wie Geschlecht als unabhängige Variable das Essverhalten beeinflusst, wird hier in ihr Gegenteil verkehrt. Die Verfasserin vertritt die These, dass bestimmte Umgangsweisen mit der Ernährung auch dazu dienen, die eigene Weiblichkeit oder Männlichkeit im alltäglichen Miteinander sozial herzustellen. Gefragt wird, wie die Geschlechterdifferenz sozial produziert wird, auf welche Weise sich die Zweigeschlechtlichkeit als soziales Ordnungssystem konstituiert und welch wichtige Rolle in diesem Zusammenhang kulinarische Praktiken spielen. In diesem Sinne formuliert der Beitrag die theoretischen Grundlagen einer künftigen Zusammenschau von Ernährung und Geschlecht. Die hier entwickelte Perspektive verweist auch darauf, dass zur Entwicklung zielgruppenspezifischer Konzepte ernährungsbezogener Intervention die Hintergründe und Bedingungen der sozialen Konstruktion von Geschlecht über kulinarische Praxen reflektiert und berücksichtigt werden müssen. (ICE2)

[193-F] Tremel, Inken, Dr.phil.; Möller, Sebastian (Bearbeitung); Schildmann, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung): Geschlechterverhältnisse in (akademischen) pädagogischen Berufen und universitären Ausbildungsgängen unter besonderer Berücksichtigung der Rehabilitationswissenschaften/ Sonderpädagogik - eine empirische Untersuchung zur Erhöhung des Anteils männlicher Pädagogen INHALT: Das Forschungsvorhaben verfolgt ein doppeltes Ziel: Einerseits geht es um die Fortführung und Vertiefung der sozialwissenschaftlichen Analyse der Geschlechterverhältnisse in den (akademischen) pädagogischen Berufen und Studiengängen. Andererseits geht es besonders um konkrete Veränderungen und Beeinflussungen bildungspolitischer Art. Es stellt sich also nicht nur die Frage, wie stark der Frauenüberhang respektive der historische Männer"schwund" in den pädagogischen Berufen zustande kam, sondern auch unter welchen Bedingungen in der heutigen Situation gerade (junge) Männer einen (akademischen) pädagogischen Beruf wählen, und wie schließlich die Entscheidung von Männern für einen (akademischen) pädagogischen Beruf bildungs- und arbeitsmarktpolitisch unterstützt werden könnte, um die bildungspolitisch nicht förderlichen - zum Teil extremen - Geschlechterdifferenzen zu überwinden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Im Zentrum der Untersuchung steht eine qualitative empirische Studie, die sich im wissenschaftlichen Sinne auf die Frage konzentriert, unter welchen Bedingungen in der heutigen Situation gerade (junge) Männer einen (akademischen) pädagogischen Beruf wählen. Das konkrete Untersuchungsfeld sind die sonderpädagogischen Studiengänge "Lehramt Sonderpädagogik" und "Diplom Rehabilitationswissenschaften" mit ihren jeweiligen - zum Teil starken - Ausdifferenzierungen. Um das explorative Feld auszuloten, wurden 40 problemzentrierte, biographisch orientierte Leitfadeninterviews mit männlichen Studenten der Sonderpädagogik/ Rehabilitationswissenschaften (Lehramt und Diplom) durchgeführt. Um die Studienbedingungen dieser Gruppe etwa gleich zu halten, wurde diese Untersuchungsgruppe aus der Studierendenschaft der Fakultät Rehabilitationswissenschaften der Universität Dortmund

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rekrutiert. Flankiert werden diese problemzentrierten Interviews durch 12 Vergleichsinterviews mit praktizierenden Pädagoginnen und Pädagogen unterschiedlicher Arbeitsfelder, die sich durch interessante Berufsmotivationen und -wege auszeichnen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitative Interviews (Stichprobe: 52; 40 männliche Studierende der Rehabilitationswissenschaften -Diplom und Lehramt Sonderpädagogik- sowie 12 ausgewählte Frauen und Männer in pädagogischen Berufen -Ergänzungsaspekte-; Auswahlverfahren: Zufall). Leitfadeninterviews. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Möller, Sebastian; Tremel, Inken: Männer in (sonder-)pädagogischen Berufen - Beweggründe junger Männer für ein sonderpädagogisches/ rehabilitations-wissenschaftliches Studium. in: Albrecht, Friedrich et al. (Hrsg.): Bildung, Lernen und Entwicklung. Bad Heilbrunn/ Obb.: Klinkhardt 2006.+++Möller, Sebastian; Tremel, Inken: Risikofaktor männliches Geschlecht?! Geschlechterverhältnisse in der Sonderpädagogik. in: Switchboard. Zeitschrift für Männer und Jungenarbeit, 2006, Nr. 176, S. 18-21.+++ Schildmann, Ulrike: Geschlechterverhältnisse in (sonder-)pädagogischen Berufen und universitären Ausbildungsgängen - eine empirische Untersuchung mit dem Ziel der Erhöhung des Anteils männlicher Pädagogen. in: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete (VHN), 74, 2005, H. 3, S. 252-253.+++Dies.: Jungen brauchen Männer. Untersuchung der Geschlechterverhältnisse in (sonder-)pädagogischen Berufen und universitären Ausbildungsgängen. in: Hofmann, Christiane; Stechow, Elisabeth von (Hrsg.): Der kritisch-konstruktive Beitrag der Sonderpädagogik zu den Ergebnissen der PISA-Studie. Bad Heilbrunn/ Obb.: Klinkhardt 2005.+++Schildmann, Ulrike: Männer und Frauen in (sonder-)pädagogischen Berufen - Schwerpunkt: Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei praktizierenden Pädagogen und Pädagoginnen. in: Albrecht, Friedrich u.a. (Hrsg.): Bildung, Lernen und Entwicklung. Bad Heilbrunn/ Obb.: Klinkhardt 2006.+++Schildmann, Ulrike: Vor-Bilder: Männer und Frauen in pädagogischen Berufen: Motivationen, Werdegänge, Perspektiven. Bochum: projekt Verl. 2006.+++Tremel, Inken; Möller, Sebastian: "Wenn es den Zivildienst nicht gäbe, würde es hier noch mal ganz anders aussehen..." - erste Forschungsergebnisse zu den Beweggründen junger Männer zur Aufnahme eines sonderpädagogischen/ rehabilitationswissenschaftlichen Studiums. in: Becker, Ruth; Kortendiek, Beate (Hrsg.): Journal Netzwerk Frauenforschung NRW, 2006, Nr. 20, S. 50-58.+++Tremel, Inken; Möller, Sebastian: Wege entstehen im Gehen - Zugänge junger Männer zu sonderpädagogischen Studiengängen. in: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete (VHN), 2007, Nr. 1 (im Druck). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-12 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie; Hochschul- und Wissenschaftsprogramm "Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre" INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Lehrgebiet Frauenforschung in Rehabilitation und Pädagogik bei Behinderung (44221 Dortmund) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected], Tel. 0231-755-5580); Tremel, Inken (Dr. e-mail: [email protected]); Möller, Sebastian (Tel. 0231-7556232, e-mail: [email protected])

[194-F] Winter, Reinhard, Dr.rer.soc.; Wilser, Anja, Dipl.-Päd. (Bearbeitung): Genderkompetenz erweitern

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INHALT: Entwicklung eines Konzeptes für Gendertrainings für Lehrende an Fachhochschulen; Qualifizierung zur Berücksichtigung genderbezogener Fachaspekte in der Lehre des eigenen Fachs, Implementierung von Gender Mainstreaming in der Institution. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: SOWIT - Sozialwissenschaftliches Institut GbR (Ringstr. 7, 72070 Tübingen) KONTAKT: Winter, Reinhard (Dr. Tel./Fax: 07071-944313, e-mail: [email protected])

[195-L] Zehender, Leo: Alter und Emanzipation: eine sozialphilosophische Spurensuche im gerontologischen und pflegewissenschaftlichen Kontext, (Reihe Pflegewissenschaft, Bd. 1), Wien: Facultas-Verl. 2006, 216 S., ISBN: 3-85076-738-8 (Standort: ZB f. Medizin Köln(38M)-2006A4316) INHALT: "Der seit geraumer Zeit in den Medien geführte und publikumswirksam inszenierte 'Krieg der Generationen' lässt für die zukünftigen Alten nichts Gutes erwarten. Eine Emanzipation des Alters steht damit auf der Tagesordnung. Das vorliegende Buch verfolgt in diesem Zusammenhang zwei Ziele: Es beinhaltet eine von der gegenwärtigen Lage der Alten ausgehende sozialphilosophische Untersuchung, die in emanzipatorischer Absicht aktuelle sozial-, zeit- und institutionengeschichtliche Aspekte menschlichen Alterns thematisiert. Hier stehen gerontologische und pflegewissenschaftliche Aspekte im Vordergrund. Daneben soll dieses Buch der Einführung in den philosophischen Diskurs über das Alter dienen, der sich im 'Mainstream' der europäischen Philosophiegeschichte über die Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Als Orientierungsrahmen dient dem Buch die feministische Theorie. Teil I beschäftigt sich mit aktuellen Problembereichen wie Armut, Isolation, Sexualität und Tod im Alter. Des Weiteren werden pflegewissenschaftliche Fragestellungen diskutiert und der jüngst auch in der Altenpflege stattfindende Ethik-Diskurs wird kritisch hinterfragt. Im 2. Teil werden die Altersbilder namhafter Vertreter der abendländischen Philosophie einer kritischen Analyse unterzogen." (Textauszug)

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich [196-F] Amir-Moazami, Schirin, Dr. (Bearbeitung): "Vorbotinnen eines 'Euro-Islam'"? Muslimische Frauen in der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (Teilprojekt im Rahmen des Verbundprojekts "Muslime in Europa und ihre Herkunftsgesellschaften in Asien und Afrika") INHALT: Das Projekt untersucht religiös argumentierte Geschlechterdiskurse in der türkischislamischen Organisation Milli Görüs (IGMG). Durch die Rückkoppelung der in Deutschland gewonnenen Erkenntnisse an Geschlechter-Diskurse und -Praktiken in islamisch geprägten Gesellschaften bemüht sich das Projekt zugleich um eine außereuropäische Forschungsperspektive. Auf diese Weise wird es die transnationalen Dynamiken des Islam in Europa unter der Fragestellung untersuchen, welche Kontinuitäten und Brüche die dauerhafte Präsenz von Muslimen in europäischen Kontexten für islamische Traditionen mit sich bringt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, insb. Bundesrepublik Deutschland

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ART: gefördert BEGINN: 2006-07 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie (Postfach 1876, 15207 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0335-5534-2646, e-mail: [email protected])

[197-L] Amir-Moazami, Schirin: Reaffirming and shifting boundaries: Muslim perspectives on gender and citizenship in France and Germany, in: Sigrid Nökel, Levent Tezcan (eds.): Yearbook of the sociology of Islam : Vol. 6, Islam and the new Europe - continuities, changes, confrontations, Bielefeld: transcript Verl., 2005, S. 209-233, ISBN: 3-89942-302-X (Standort: UB Bonn(5)-2006/4621) INHALT: "France and Germany have often been characterized as exemplary cases of two different models of citizenship traditions, which, in turn, shape two opposed modes of integration of immigrants-civic inclusion versus ethnic exclusion But through the perspective of 'those who are concerned' the outcomes of the two opposed nation-state models of France and Germany are more complex than often suggested in the idea of two opposed nation-state models. The young interviewees in France frequently complain about the exclusionary effects of the French integration policy, while the German interviewees reproduce the recurrent discourse of the 'tolerant character' of German society. A closer analysis, however, shows that the women in France articulate their call for participation as Muslims in the name of their French membership, explicitly extending dominant notions of citizenship (by attempting to show that Frenchness and Muslimness can be combined). The most significant example for this is their demand to be publicly committed Muslims through the reference to the principle of laicité (the French version of secularity), interpreted as an instrument of religious freedom. Meanwhile, the women interviewed in Germany consider themselves as 'outsiders,' deliberately employing the term Ausländer for describing themselves and never even had the idea of belonging to German society. Although legally or symbolically non-members, in Germany Muslims seem to have gained niches for expressing religious differences, without, however, having any significant impact on the wider public sphere. These national differences-so goes my argument-have to be related to the dominant discourses on laicité/secularity, immigration and citizenship of both countries." (author's abstract)

[198-L] Batliwala, Srilatha; Dhanraj, Deepa: Gender-Mythen, die Frauen instrumentalisieren, in: Peripherie : Zeitschrift für Politik und Ökonomie in der Dritten Welt, Jg. 26/2006, Nr. 103, S. 373-384 (Standort: USB Köln(38)XG7608; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Religiöse Fundamentalisten und neoliberale ökonomische Reformen verwandeln arme Frauen in Indien sowohl in Akteurinnen als auch in Instrumente in einem Prozess, der sie entmachtet. Diese Kräfte wirken nicht notwendig gleichzeitig. Dennoch werden durch sie sowohl Geschlechter- als auch andere soziale Machtverhältnisse rekonstruiert. In diesem Zusammenhang untersucht der Beitrag die Rolle einiger Gender-Mythen bzw. mythischer Komplexe in diesem Prozess. Es wird der Frage nachgegangen, wie Gender-Mythen benutzt werden, um Frauen, vor allem arme Frauen, für neoliberale und fundamentalistische Agenden in Indien zu instrumentalisieren. Die Funktionsweise dieser Mythen wird an zwei Beispielen a-

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nalysiert: (1) im Kontext eines von der Regierung initiierten, ländlichen Armutsbekämpfungsprogramms in Südindien, (2) am Beispiel der verfassungsmäßig garantierten Quotenplätze für Frauen in den gewählten lokalen Räten (Panchayats). Die Untersuchung der beiden Gender-Mythen weist darauf hin, dass in Indien ein größeres Projekt, das Frauen als spezifischen Typus von sozialen, wirtschaftlichen und politischen Bürgern konzipiert und nutzt, am Werke ist. Wenn man alles zusammennimmt - die Mobilisierung von Frauen durch die fundamentalistischen Kräfte, die durch staatliche Mikrokredit-Programme geförderte, entpolitisierte Form kollektiven Handelns und das Unterlaufen der Handlungsfähigkeit gewählter Vertreterinnen in den Panchaytas - dann entsteht ein höchst problematisches und begrenztes Konzept von Citizenship von Frauen, das hinterfragt und in einen neuen Zusammenhang gestellt werden muss. Das ist ein wichtiger Lernprozess für Feministinnen. (ICG2)

[199-L] Beckett Weaver, Eric: National narcissism: the intersection of the nationalist cult and gender in Hungary, Bern: P. Lang 2006, 246 S. (Standort: BSB München(12)-2006.36795) INHALT: "National Narcissism offers a groundbreaking anthropological and sociological approach to nationalism through an expose of the belief systems and psychology of extreme nationalists for whom nationalism is a form of religion. This theoretical approach is illustrated with examples primarily taken from Hungary, with a special focus in two chapters an the role of gender in nationalism. The state of politics and society in Hungary is also examined in a way that steps beyond the usual simplistic, flat narratives of 'what Hungarians are like', by stressing the broad variety of viewpoints current in Hungarian society, the milieu in which a small minority of extreme nationalists are able to make their voice heard out of proportion to their numbers or political support. The theory offered by National Narcissism has wideranging implications for the future study of extremist nationalism in nation-states throughout the world. Sociologists, anthropologists, nationalism studies specialists, social-psychologists, and historians of the recent past in Hungary will find that this theoretical book, richly illustrated with examples from Hungarian society, challenges positive and negative stereotypes about nationalism, extremism, post-communism, central and eastern Europe, the European Union and, not least, about Hungarians themselves." (author's abstract)

[200-L] Bergmann, Solveig: Gibt es einen 'nordischen Feminismus' und eine 'nordische Frauen- und Geschlechterforschung'?, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 185-192, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Frage nach der Besonderheit eines nordischen Feminismus oder einer nordischen Frauen- und Geschlechterforschung. Ziel ist es, die Selbstverständlichkeit solcher nationalen und soziogeographischen Konstruktionen kritisch zu reflektieren. Aufgrund des großen Einflusses, den die Geschlechterrollentheorie seit Beginn der 1960er Jahre in diesen Ländern erlangte, erfuhr die Erforschung der Geschlechterverhältnisse bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt wissenschaftliche Relevanz. Frauenbewegung und Frauenforschung konnten bereits an diese Debatten anknüpfen, die auch das Fundament der Gleichstellungspolitik bilden sollten. Die Gleichstellungspolitik war von Anfang an ein wich-

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tiger Partner der Frauen- und Geschlechterforschung. Allerdings ist die enge Kopplung an den Gleichstellungssektor des Staatsfeminismus auch unter den Forscherinnen zunehmend umstritten. Wie in anderen Ländern treffen die Gender-Studies durch ihre Nähe zur Gleichstellungspolitik auf Legitimitäts- und Anerkennungsprobleme innerhalb des wissenschaftlichen Mainstreams, da sie im Ruf stehen, Politik und Wissenschaft in unzulässiger Weise zu verwischen. (ICH2)

[201-L] Biffl, Gudrun: Gender and the labour market: comparing Austria and Japan, (WIFO Working Papers, No. 279), Wien 2006, 20 S. (Graue Literatur; URL: http://publikationen.wifo.ac.at/pls/wifosite/wifosite.wifo_search.frameset?p_filename=WIFOWO RKINGPAPERS/PRIVATE31344/WP_2006_279$.PDF) INHALT: "Profound changes on the labour market have resulted from globalisation and technical change. Hand in hand with structural change socio-economic norms are modified. Changes in values as well as rising educational attainment levels of men and women have transformed labour supply and contributed to changes in labour demand and production opportunities. In consequence, the proportion of women in the labour force has risen in the face of declining agricultural and manufacturing production, increasing tertiarisation of work and an augmenting share of knowledge work. Japan and Austria are among the OECD countries with an average labour force participation rate but an above average gender gap as far as employment opportunities and earnings are concerned. This fact has captured national and international interest in more recent years, not least because a more efficient use of labour resources of women may alleviate the downward pressure on economic growth emanating from an ageing society. In Japan, women in the main working age have a fairly large margin of labour resources not employed in the market economy. In Austria in contrast, the proportion of unused labour resources of mature workers is high, and the gender gap is less pronounced than in Japan, which suggests that a different combination of policies is called for to promote economic and employment growth in the face of an ageing society. However, it is not only the ageing of societies that raises questions about the employment and earnings opportunities of women; but also concerns about gender equity, poverty and child-welfare. Increased marital separations also provide good reasons for promoting employment and earnings opportunities of women. The provision of formal day care to promote greater equality of opportunity for children would decouple them from the socioeconomic status of their parents." (author's abstract)

[202-L] Dausien, Bettina: Geschlechterverhältnisse und ihre Subjekte: zum Diskurs um Sozialisation und Geschlecht, in: Helga Bilden, Bettina Dausien (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, 309 S., ISBN: 3-86649-001-1 INHALT: Der Beitrag zum Verhältnis von Sozialisation und Geschlecht befasst sich mit der Frage nach dem Subjekt und seiner Geschichte. Dabei plädiert die Autorin für eine kritische Wiederaufnahme des subjekttheoretischen Diskurses. Ein solches Vorhaben sollte jedoch nicht hinter die Erkenntnisse zurückfallen, die in der Kritik am Modell des autonomen Subjekts und am Sozialisationskonzept gewonnen wurden. Aus diesem Grund werden im ersten Schritt wichtige Momente der Kritik am Sozialisationsparadigma im Kontext der aktuellen

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Diskussion in der Sozialisations- und Geschlechterforschung vergegenwärtigt. Im zweiten Schritt wird jene 'Leerstelle', die Frage nach dem Subjekt, reformuliert. Im dritten Schritt wird ein Vorschlag präsentiert, wie das Problem des Subjekt-Werdens in einer nach Geschlecht strukturierten Gesellschaft neu aufgegriffen werden kann, ohne bestimmte Probleme des Sozialisationsparadigmas zu wiederholen. So wird hier 'Biographie' als Forschungsansatz zur Analyse von Geschlechterverhältnissen und ihren Subjekten beschrieben, und zwar auf dreifache Weise: (1) Biographie als individuelle und gesellschaftliche Konstruktion, (2) Biographie als Produkt und Prozess sowie (3) Biographieforschung als Perspektive rekonstruktiver Theoriebildung. Dem gemäß vertritt die Autorin die These, dass ein biographietheoretischer Ansatz eine Antwort auf die von G.-A. Knapp gestellte Frage nach dem 'Gewordensein' von Personen unter dem Gesichtspunkt 'Geschlecht' liefern kann, allerdings keine 'substanzielle' Antwort, sondern eine Antwort im Sinne eines Verfahrens zur empirischen und theoretischen Bearbeitung jener Frage. (ICG2)

[203-L] Feldmann-Wojtachnia, Eva: Nach dem EU-Beitritt: Die politische Teilhabe von Frauen in Polen, in: Annette Jünemann, Carmen Klement (Hrsg.): Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2005, S. 157-164, ISBN: 3-8329-1107-3 INHALT: Der Beitrag zur Gleichstellungspolitik in der EU betrachtet die Stellung der Frau in Polen nach dem EU-Beitritt 2004. Dabei konzentriert sich die Untersuchung auf die politische Dimension und geht der Frage nach, welchen Rahmenbedingungen die politische und gesellschaftliche Partizipation von Frauen in Polen nach dem EU-Beitritt unterliegt und welche Perspektiven sich für die Zukunft ableiten lassen. Die aktuelle Situation in Polen wird als ein historisch gewachsener Prozess beschrieben, der auch heute noch von der Vernachlässigung der Gleichstellungspolitik im Kommunismus geprägt ist. Diese vorgegebenen Muster bewirken eine Perpetuierung jener Vorstellungen, die einerseits die volle Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt zum Ziel haben und andererseits Frauen als Hauptverantwortliche für die Familienarbeit ansehen, und führen zu einem gewissen Unverständnis bis hin zur Ablehnung gegenüber der Gleichstellungspolitik westeuropäischer Prägung. Gleichzeitig finden sich in Polen jedoch viele Frauen in exponierten politischen Ämtern, was auf die Bildung und Fachkompetenz dieser Frauen zurückzuführen ist, die sich damit gegenüber konkurrierenden Männern durchzusetzen vermögen. Über die Zukunft Polens äußert sich die Autorin skeptisch: Ein geschlechtsspezifischer Fokus hat dort keine wirkliche Lobby und nach wie vor ist der Einfluss der katholischen Kirche und konservativer Kräfte groß. Aber es zeigen sich auch positive Veränderungstendenzen in Polen durch eine für die osteuropäischen Länder einzigartig lebendige und vielfältige Frauenpolitik, -forschung und -szene. (ICG2)

[204-L] Gerhardt, Ute: Menschenrechte und Frauenrechte: Überlegungen zu Gleichheit und Geschlechtergerechtigkeit im Islam, (Schriftenreihe des Essener Kollegs für Geschlechterforschung, H. III/2004), Essen 2004, 33 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-duisburg-essen.de/imperia/md/content/ekfg/ute_gerhard_frauenrechte.pdf) INHALT: In dem vorliegenden Beitrag steht die Debatte um Frauenrechte als Menschenrechte im Mittelpunkt. Die Autorin befasst sich zunächst mit der internationalen Kampagne "Frauen-

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rechte sind Menschenrechte". Im Anschluss daran werden Gleichheit und Geschlechtergerechtigkeit im Islam behandelt. Danach wird der Vorwurf des Androzentrismus der Menschenrechte beleuchtet, mit dem die feministische Kritik an der historischen Genese des Menschenrechtskonzepts und dem mit ihm transportierten Menschenbild, dem autonomen männlichen - und man könnte hinzufügen, weißen oder westlichen - Subjekt als typischem und exklusivem Träger von Rechten Anstoß nimmt. Abschnitt vier thematisiert die Familienrechte als Sonderrechte der Frauen. Auffällig sind hier insbesondere die Analogien in den Begründungen, die von islamischen wie europäischen Apologeten für die Ungleichheit der Geschlechter vorgebracht werden. Gleichviel ob die Geschlechterdifferenz als gottgewollt oder mit der menschlichen Natur begründet wird, in jedem Fall ist sie der Auslöser und Anlass für die mindere Rechtsstellung, ja den Ausschluss von Rechten oder noch grundsätzlicher, für die Behauptung ihrer Unfähigkeit, Träger von Rechten, Rechtssubjekt zu sein. Da die Frau über ihre Aufgaben in der Familie definiert wird, sind ihre Rechte allenfalls im Familienrecht normiert. Abschließend steht die Debatte um Gleichheit, Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit im Mittelpunkt. (ICD2)

[205-F] Hapke, Andrea (Bearbeitung); Eifler, Christine, PD Dr. (Betreuung): Diskurse über Gender, Krieg und Frieden. Diskurse von Frauenfriedensorganisationen in Russland und Tschetschenien (Arbeitstitel) INHALT: Die zentrale Frage des Dissertationsprojektes ist, welche Zusammenhänge zwischen Gender und kriegerischem Konflikt sowie Frieden in den Diskursen tschetschenischer und russländischer Friedensaktivistinnen konstruiert werden. Dabei betrachtet die Autorin ihre Diskurse zum Tschetschenienkonflikt, der 1994-1996 und seit 1999 erneut mit kriegerischer Gewalt ausgetragen wird. Im Kontext dieses Krieges formiert sich seit Mitte der 90er Jahre eine Frauenfriedensbewegung im Süden Russlands und im Kaukasus, innerhalb derer Akteurinnen (und auch einige Akteure) mit verschiedenen ethnischen und religiösen Hintergründen gemeinsam friedenspolitische Projekte realisieren. Ihre handlungsleitenden und identitätsbildenden Diskurse sind stark vergeschlechtlicht, wobei historisch unterschiedlich geprägte Geschlechterdiskurse eine entscheidende Rolle spielen. So eröffnen z.B. Mütterdiskurse und Diskurse über die 'Friedfertigkeit der Frau' Handlungsräume für Frauen. Sie werden zum Ort der Politisierung und der Organisierung von Frauen im öffentlichen Raum und zum Ort von Gegendiskursen zu hegemonialen Sichtweisen - sowohl den Tschetschenienkonflikt als auch die Geschlechterordnung betreffend. Anliegen des Forschungsvorhabens ist es, den Stellenwert von Geschlechterkonstruktionen und -verhältnissen für die Entstehung, den Verlauf und die Beilegung von kriegerischen Konflikten zu untersuchen. Es soll gezeigt werden, wie Geschlechterdiskurse in konkreten Kontexten wirken und wie Geschlechterkonstruktionen, die in anderem Kontext einen gewaltsamen Konfliktaustrag befördern können oder Frauen von Entscheidungsprozessen in der Gesellschaft oder gar in Bezug auf Fragen nationaler Sicherheit ausschließen, im Kontext der Frauenfriedensbewegung zum Ausgangspunkt für Friedensarbeit und Forderungen von Frauen werden. Im ersten Teil der Arbeit wird auf der Grundlage des Forschungsstandes die Bedeutung diskursiver Dynamiken und vergeschlechtlichter Ethnisierungsdiskurse im Tschetschenienkonflikt herausgearbeitet. Im zweiten Teil werden typische Diskursmuster in der Frauenfriedensarbeit dargestellt und hinsichtlich der Relevanz von Geschlechterkonstruktionen bewertet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Russland, Tschetschenien

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ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Heinrich Böll Stiftung e.V. INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für feministische Studien -ZFS- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-9636, e-mail: [email protected])

[206-F] Höfling-Engels, Nicole, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Kolip, Petra, Prof.Dr. (Betreuung): 'Wechsel-Jahre' der Frau. Zur Konstruktion einer weiblichen Lebensphase im Spannungsfeld biomedizinischer, soziokultureller und biographischer Dimensionen. Eine biographieanalytische Studie INHALT: 1. Erleben der körperlichen Umstellungsphase der 'Wechseljahre' von Frauen vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen biographischen Handlungs- und Lebensmuster; 2. Einfluss kultureller Werte und Verhältnisse auf diesen Lebensabschnitt von Frauen; 3. Einfluss vorhandener Gesundheits- und Krankheitserfahrungen in Verbindung mit erlebten Haltungen von medizinischen Professionellen auf eine Pathologisierung dieser weiblichen Lebensphase und ihre Folgen; 4. Bedeutung für eine nutzerinnenorientierte Ausrichtung im Gesundheitswesen. METHODE: qualitative, empirische Forschungsarbeit; subjektorientierter Ansatz: autobiographisch-narrative Interviews nach Fritz Schütze DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Frauen in und nach den Wechseljahren in Bremen und Dresden, mit und ohne Hormoneinnahme; Auswahlverfahren: theoret. Sampling). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2006-04 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und Pflegeforschung (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-3690, e-mail: [email protected])

[207-F] Jenichen, Anne, Dipl.-Pol. (Bearbeitung): Externe Förderung von Geschlechtergleichstellung durch internationale Organisationen in Bosnien-Herzegowina (Arbeitstitel) INHALT: Ausgangspunkt der Arbeit bildet die Forderung der Integration einer Geschlechterperspektive in Interventionen in Nachkriegsgesellschaften, wie sie an prominentester Stelle wohl durch die UN-Resolution 1325 aus dem Jahr 2000 gefordert wurde. Im Gegensatz dazu existieren aber kaum empirische Fallstudien zu der Frage, inwieweit Geschlechtergleichstellung überhaupt von außen in Nachkriegsgesellschaften gefördert werden kann. Dieser Frage wird am Beispiel der internationalen Intervention in Bosnien-Herzegowina nachgegangen, einer der bisher längsten und umfassendsten multilateralen Interventionen nach Ende des Kalten Krieges. Dabei wird konkret nach dem Einfluss der Aktivitäten ziviler internationaler Organisationen (v.a. OSZE, Stability Pact Gender Task Force, UNDP, OHCHR, Council of Europe), die sich in Bosnien-Herzegowina für Geschlechtergleichstellung eingesetzt haben, auf entsprechende Entwicklungen auf der (innen-)politisch-institutionellen Ebene gefragt. Mittels einer Prozessanalyse wird der Prozess staatlicher Gleichstellungspolitik seit Beginn der internationalen Intervention 1996 bis 2005 im Spannungsverhältnis zwischen Staat, internationaler Intervention und einheimischen Frauenorganisationen sowie im Kontext patriarchaler Strukturen, des Transformationsprozesses zu Demokratie und Marktwirtschaft und weiter beste-

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hender Konflikte entlang der ethnisch definierten Konfliktlinien untersucht. Zu diesem Zweck werden zentrale Ereignisse staatlicher Gleichstellungspolitik, wie z.B. die Einsetzung von Genderzentren in den beiden Entitäten, der bosniakisch-kroatischen Förderation und der Republika Srpska, in den Jahren 2000 bzw. 2002, oder die Verabschiedung eines Gleichstellungsgesetzes im Jahr 2003, herausgegriffen und konkret in ihrem Entstehungsprozess analysiert. Ziel der Untersuchung ist die Identifizierung entscheidender AkteurInnen sowie erfolgreicher Akteurskonstellationen und Strategien und eine zusammenfassende Einschätzung der auf Geschlechtergleichstellung bezogenen Aktivitäten internationaler Organisationen in Bosnien-Herzegowina. Aufgrund der mangelnden externen Validität, die einer Einzelfallstudie zu eigen ist, können die Ergebnisse nicht ohne weiteres auf andere Nachkriegsregionen und interventionen übertragen werden. Sie kann aber nichtsdestotrotz Aufschluss geben über die komplexen Interaktionsprozesse, in die eine internationale Intervention in einer Nachkriegsgesellschaft wie Bosnien-Herzegowina eingebettet ist, und welche spezifischen Schwierigkeiten und Möglichkeiten sich bei der Förderung von Geschlechtergleichstellung im Rahmen einer solchen ergeben. ZEITRAUM: 1996-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: BosnienHerzegowina ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Heinrich Böll Stiftung e.V. INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für feministische Studien -ZFS- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-9626, e-mail: [email protected])

[208-L] Kapusta-Pofahl, Karen; Haskova, Hana; Kolarova, Marta: Influence and marginality in formalized and informal Czech women's civic organizing, in: Timothy McCajor Hall and Rosie Read (eds.): Changes in the heart of Europe : recent ethnographies of Czechs, Slovaks, Roma, and Serbs, Stuttgart: Ibidem-Verl., 2006, S. 67-92, ISBN: 389821-606-3 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-sozx420m121) INHALT: Die Verfasserinnen setzen sich mit den politischen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen auseinander, unter denen Frauenorganisationen gegenwärtig in der Tschechischen Republik aktiv werden. Dabei wird deutlich, wie die finanziellen Förderungsprioritäten der EU die Binnenstruktur und die Außenaktivitäten dieser nichtstaatlichen Organisationen beeinflussen. Der Beitrag stellt die politische Landschaft der Frauenorganisationen in der Tschechischen Republik dar und zeigt, welche Auswirkungen der Beitritt des Landes zur EU für diese Organisationen gehabt hat. Ein besonderes Interesse gilt den Beziehungen zwischen eher professionalisierten Frauenorganisationen einerseits und dem explizit institutionenfeindlichen Anarchofeminismus andererseits. Die Limitationen, denen sich beide Fraktionen gegenübersehen, sind auch Ursache dafür, dass es in der Tschechischen Republik keine breite Frauenbewegung gibt. (ICE)

[209-F] Koller-Tejeiro, Yolanda M., Prof.Dr. (Leitung): Prostitution. Die Gesetzgebung in den Niederlanden, der Bundesrepublik und in Schweden INHALT: Das Geschäft mit der Prostitution ist ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor. Die Prostitutionsindustrie boomt, und der Handel mit Frauen und Mädchen zu Profitzwecken ist einer der am schnellsten wachsenden globalen Unternehmen nach dem Drogen- und Waffenhandel.

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Die Gesetzgebung in den Niederlanden und der Bundesrepublik zielt darauf ab, die rechtliche und soziale Situation der Beschäftigten in der "Sexindustrie" zu stärken, d.h. die Ausübung von Prostitution arbeits- und sozialversicherungsrechtlich zu regulieren und damit anderen Tätigkeiten gleichzustellen. Demgegenüber verfolgt die schwedische Gesetzgebung eine grundsätzlich andere Zielsetzung: sie geht aus von der Annahme, dass Prostitution nicht freiwillig ausgeübt wird, sondern von der Nachfrage durch die "Freier" erzwungen ist. Entsprechend stellt sie den Kauf sexueller Dienstleistungen und nicht deren Ausübung unter Strafe. Wird mit der Legalisierung "Sexarbeit" zu einer Tätigkeit "wie jede andere", also eine gesellschaftlich als "normal" anerkannte Beschäftigung zum Gelderwerb, die freiwillig aufgenommen und auch wieder verlassen werden kann? In den Niederlanden wurden am 01.10.2000 das allgemeine Verbot von Bordellen und das Verbot der Zuhälterei/ Kuppelei aufgehoben. Die Gesetzesreform, die im internationalen Vergleich als progressiv bezeichnet wird, legalisierte die Form der freiwilligen Prostitution Erwachsener, die faktisch schon lange geduldet worden war. Das Gesetz ermöglicht Arbeitsverträge zwischen Bordellbetreibern und Prostituierten, die Arbeitsbedingungen sowie Sozialversicherungspflicht regeln. Gleichzeitig soll hart gegen die strafbaren Formen der Prostitution - Menschenhandel und Zwangsprostitution, Prostitution von Minderjährigen und von Personen ohne legalen Aufenthaltsstatus - vorgegangen werden. Anfang 2002 trat in der Bundesrepublik ein Gesetz zur Verbesserung der rechtlichen und sozialen Situation der Prostituierten in Kraft. Es orientiert sich an den Niederlanden und legt den Fokus auf die Ausübung von Prostitution als freiwillige gewerbsmäßige Ausübung sexueller Handlungen. Mit dem Gesetz sollte Prostitution als "ein Stück gesellschaftliche Realität" anerkannt werden. Schweden ist das einzige Land, in dem der Kauf sexueller Dienstleistungen allgemein verboten ist. Das Gesetz - in Kraft seit 1. Januar 1999 - ergänzt das Gesetz gegen Gewalt gegen Frauen von 1998 und ist wesentlicher Teil einer umfassenden Strategie des Kampfes gegen Prostitution und Menschenhandel, die als eng miteinander verknüpft gelten. Das Gesetz ist der erste Versuch eines Landes, die Ursache anzugehen: die Nachfrage sexueller Dienstleistung durch Männer. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niederlande, Bundesrepublik Deutschland, Schweden ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-03 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Soziale Arbeit und Pflege, Studiengang Soziale Arbeit (Saarlandstr. 30, 22303 Hamburg) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[210-F] Lavanchy, Anne (Bearbeitung); Hertz, Ellen, Prof. (Betreuung): Relations de genre dans les Comunidades mapuche de la 8a Region, Chili INHALT: L'objectif de cette recherche doctorale est de comprendre la complexité des constellations actuelles d'appartenance identitaire. L'angle d'approche choisi, les relations de genre, permet de se focaliser sur une dimension jusqu'ici largement occultée dans les recherches anthropologiques, mais aussi juridiques, sociologiques et culturelles sur les Mapuche, peuple autochtone du sud Chili. GEOGRAPHISCHER RAUM: Chili, Amérique du Sud METHODE: La méthodologie choisie est de type qualitatif, privilegiant des entretiens informels avec des membres des comunidades mapuche, hommes et femmes, ainsi que des observations de la vie quotidienne.

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ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Université de Neuchâtel, Faculté des lettres et sciences humaines, Institut d'Ethnologie (Rue Saint-Nicolas 4, 2006 Neuchâtel, Schweiz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[211-L] Leeuwen-Turnovcová, Jirina van; Richter, Nicole (Hrsg.): Mediale Welten in Tschechien nach 1989: Genderprojektionen und Codes des Plebejismus, (Specimina philologiae slavicae, Bd. 142), München: Sagner 2005, 214 S., ISBN: 3-87690-896-5 (Standort: UB Bielefeld(361)-XR185M4W4T) INHALT: "Der vorliegende Band enthält Beiträge der gleichnamigen Konferenz, die am Institut für Slawistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Oktober 2004 stattgefunden hat. Diese Konferenz sollte den Stand eines Teils des medialen Diskurses in Tschechien fünfzehn Jahre nach der Wende zu einer pluralistischen Gesellschaft dokumentieren." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Jirina Smejkalová: Framing the difference. "Feminism" and "Plebeianism" in Czech media in the 1990s (9-28); Véra Sokolová: Identity politics and the (b)orders of heterosexism. Lesbians, gays and feminists in the Czech media after 1989 (29-44); Petr Pavlik: Gender agnosticism of the Sociological Review (45-56); Libora Oates-Indruchová: From Raisa to Hillary. Gender discourse in political speeches and selected news coverage of the Perestroika and early transition years (57-72); Sárka Gjuricová: Präsentation von Gender und Genderpräsentationen in der Zeitschrift Psychologie dnes (73-86); Jana Valdrová: Tschechische Lehrbücher des Deutschen. Ein Blick aus der Gender-Perspektive (87-116); Gerlinda Smaus: Die plebejische Welt im Werk von Vl. Páral (117-136); Martin C. Putna: Von der heiligen Ludmila zur heiligen Babiéka. Typologie des böhmischen Weiblichkeitsideals (137-148); Petra Hanáková: The construction of normality. The lineage of male figures in contemporary Czech cinema (149-160); Jirina van Leeuwen-Turnovcová: Narrative Bierwerbung in Tschechien (1999-2004). Gender und Maskulinität zwischen populären und plebejischen Inszenierungen (161190); Peter Kosta: Direkte und indirekte Direktiva als Strategien des (Miss)Verstehens in Dialogen tschechischer Frauen und Männer (191-198); Alena Nováková: Metaphern in Überschriften der tschechisch- und deutschsprachigen Pressee (199-206).

[212-L] Ludvig, Alice: Gender und Genealogie im interkulturellen Vergleich: Zur Analyse des Wechselverhältnisses von Geschlecht und Verwandtschaft, in: Marlen Bidwell-Steiner, Karin S. Wozonig (Hrsg.): Gender & Generation, Innsbruck: Studien-Verl., 2005, S. 118-134, ISBN: 3-7065-4196-3 (Standort: UB Hildesheim(116)-FGF048/015) INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich in spezieller Weise mit dem Verhältnis von Geschlecht und Verwandtschaft. Es steht die Frage im Mittelpunkt, auf welche Weise verwandtschaftliche Regelungen Geschlechterverhältnisse produzieren und wie sich diese manifestieren. Zum Zusammenhang von Geschlecht mit Verwandtschaft steht die These im Vordergrund, dass verwandtschaftliche Beziehungen ein Aspekt eines größeren gesellschaftlichen Systems der Ungleichheit sind, welches unter anderem auch von der Schlüsselkategorie "Geschlecht" strukturiert wird. Mit "Ungleichheit" meint die Autorin die hierarchischen Verhältnisse zwi-

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schen den Geschlechtern, welche unter anderem auch im System der "Familie" eingeschrieben sein können. Weiterhin ist die Zugehörigkeit zu einem als "verwandt" klassifizierten Personenkreis immer auch Ausdruck des sozialen Gefüges und hat damit historische und kulturelle Verwurzelungen. Es geht um eine jeweils besondere Art der Sozialbeziehung. "Verwandt" sind nur Personen, welche auch als solche bezeichnet werden. Angeheiratete sind demnach nicht "blutsverwandt", gelten aber dennoch im weitesten Sinn als verwandt. Die Beitrag zeigt, dass es immer eine bestimmte Gesellschaftsordnung ist, die bestimmten Individuen das Etikett "verwandt" zuschreibt. (ICA2)

[213-L] Meyer, Traute; Pfau-Effinger, Birgit: Restructuring of pension systems and gender arrangements in Germany and Great Britain, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1407-1416, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: "Over the last decades pension reforms have had to address the change of the gender arrangements in many European countries from the traditional housewife marriagetowards modernised forms. This brings with it a need for a re-structuring of pensions away from housewife based towards individualised systems, which recognise periods of leave and part-time work of parents. The aim of this paper is toassess in what way such new demands were considered in pension reforms. We ask to what extent they survived along side other pressures and what contradictions andnew problems of gender inequality have developed in pension systems as a consequence. The paper compares Germany and Great Britain, societies with similar gender arrangements and modernisation paths, which at the same time represent different welfare regimes." (text extract)

[214-F] Michalek, Ruth, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Fuhr, Thomas, Prof.Dr. (Leitung): Interaktionen und Genderkonstruktionen von Jungen INHALT: In den Interaktionen untereinander konstruieren und interpretieren Kinder ihre soziale Welt und reproduzieren sie damit immer wieder neu. Mit dem Projekt wollen die Autoren einen Einblick in die Welt von Jungen im Grundschulalter erhalten. Ihre Sicht auf die Welt und ihre damit verbundenen Vorstellungen von Männlichkeit stehen im Zentrum der Auswertungen. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Jungen der dritten Grundschulklasse). VERÖFFENTLICHUNGEN: Fuhr, T.; Schultheis, K.; Strobel-Eisele, G. (Hrsg.): Kinder: Geschlecht männlich. Pädagogische Jungenforschung. Stuttgart, Kohlhammer 2006, 212 S. ISBN 3-17-019100-4. ART: keine Angabe BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Erziehungswissenschaft II Abt. Erwachsenenbildung, Weiterbildung (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau); Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. I Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Schulpädagogik (Postfach 220, 71602 Ludwigsburg); Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (85071 Eichstätt)

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KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[215-F] Müller, Annette (Bearbeitung); Allemann-Ghionda, Cristina, Prof.Dr. (Leitung): Die sexuelle Sozialisation in der weiblichen Adoleszenz: Mädchen und junge Frauen deutscher und türkischer Herkunft im Vergleich INHALT: keine Angaben METHODE: qualitative Untersuchung ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Pädagogisches Seminar Professur Allgemeine Pädagogik, insb. international vergleichende und interkulturelle Erziehungswissenschaft (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-4025 od. -2452, Fax: 0221-470-6707, e-mail: [email protected])

[216-F] Ochoa Fernández, Esther, Dipl.-Sozialwirtin (Bearbeitung); Ostner, Ilona, Prof.Dr. (Betreuung): Einflussfaktoren für die Kontinuität der Erwerbsbeteiligung von Müttern am Beispiel von Deutschland und Spanien INHALT: Trotz der Zunahme der Frauenbeschäftigung innerhalb der letzten Jahrzehnte in Europa, sind die Erwerbsquoten, der zeitliche Umfang (Vollzeit oder Teilzeitbeschäftigung) und die Kontinuität (die Abwesenheit von Unterbrechungen) der Erwerbsbeteiligung nicht nur geringer bei Frauen als bei Männern sondern auch sehr unterschiedlich innerhalb der Gruppe der Frauen. Die meisten wissenschaftlichen Studien über die Frauenerwerbsbeteiligung konzentrieren sich insbesondere auf die Erwerbsquoten sowie auf den zeitlichen Umfang, während es sehr wenige Beiträge gibt, die die Erwerbskontinuität analysieren. Aus diesem Grund widmet sich diese Dissertationsarbeit der Untersuchung der Kontinuität der Erwerbsbeteiligung und konzentriert sich dabei auf die Gruppe der Frauen. Diesbezüglich lassen sich deutliche Unterschiede anhand von Bildungsniveau und Präsenz von Kindern feststellen. Bei Frauen mit geringer Qualifikation (ohne Hochschulabschluss) sowie bei Frauen mit Kindern ist in der Regel eine niedrigere Erwerbskontinuität gegeben als bei hoch qualifizierten (mit Hochschulabschluss) und bei kinderlosen Frauen. In diesem Zusammenhang sind jedoch bemerkenswerte Effekte im europäischen Ländervergleich bezüglich der Präsenz von Kindern in Kombination mit dem Bildungsgrad der Mütter zu finden. Bei gering qualifizierten Frauen hat die Präsenz von Kindern eine negative Auswirkung auf die Wahrscheinlichkeit einer kontinuierlichen Beschäftigung, während die Auswirkung bei hoch qualifizierten Frauen sowohl positiv als auch negativ ausfällt: während hoch qualifizierte kinderlose Frauen in einigen Ländern kontinuierlicher als hoch qualifizierte Mütter erwerbstätig sind (Deutschland, Großbritannien, Holland, Irland und Frankreich), arbeiten überraschenderweise hoch qualifizierte Mütter in anderen Ländern kontinuierlicher als gleich qualifizierte kinderlose Frauen (Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Belgien und Dänemark) (vgl. OECD 2002: 96f). Aus diesem Grund werden in der Dissertationsarbeit weitere Faktoren untersucht, die den Unterschied bezüglich der Erwerbskontinuität hoch qualifizierter Frauen mit und ohne Kinder aus-

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machen. Es wird ein Ländervergleich zwischen Spanien und Deutschland angelegt, da die Auswirkung der Präsenz von Kindern bei hoch qualifizierten Frauen in beiden Ländern sehr unterschiedlich ausfällt. Zur Analyse der möglichen Einflussfaktoren wird eine quantitative Sekundäranalyse anhand des SOEP (sozioökonomischen Haushaltspanels) für Deutschland sowie der spanischen Daten des ECHP (europäischen Haushaltspanels) für Spanien durchgeführt. OECD (2002): OECD-Beschäftigungsausblick. ZEITRAUM: 1994-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Spanien METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Göttingen, Graduiertenkolleg "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells" (Humboldtallee 3, 37073 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-392281, e-mail: [email protected])

[217-F] Oliveira, Patricia (Bearbeitung): Gendering bodies, embodying gender: girls' experiences in Brazil INHALT: Die Gewissheit der sozialen Konstruiertheit des Geschlechtes hat sich in großem Umfang durchgesetzt, was ein Hinterfragen der kulturellen Definitionen von Männlichkeit und Weiblichkeit ermöglicht. In der Adoleszenz ist die Wechselwirkung sozialer Geschlechtszuschreibungen und biologischer Prozesse besonders ausschlaggebend, da die Individuen mit den geschlechtsspezifischen Körperveränderungen und mit den darauf folgenden neuen Möglichkeiten und Einschränkungen intensiv konfrontiert werden. Jugendforscher erklären Adoleszenz als die heiße Phase der Geschlechterproduktion sowie als einen von Risiko und Chancen gekennzeichneten Möglichkeitsraum, obgleich die Chancenstrukturen, die den Adoleszenten zur Verfügung stehen, ungleiche Formen annehmen. Es wird weitgehend angenommen, dass die zur Frau werdenden Adoleszenten in ihrer Entwicklung nach wie vor mit Möglichkeitseingrenzungen und widersprüchlichen Weiblichkeitsbildern und -rollen konfrontiert werden. Zudem münden die durch den adoleszenten Wandlungsprozess ausgelösten Verunsicherungen und Konflikte bei jungen Frauen häufig in selbstzerstörerischen Verhaltensweisen, wie man der Diskussion in der Jugend- und Geschlechterforschung entnehmen kann. Die Frage, wie weibliche Adoleszente sich die gesellschaftlichen Bedeutungszuschreibungen und Chancen dieser Phase aneignen und aktiv ihre weiblichen Identitäten und Biographien konstruieren, ist ein grundlegender Anstoß zur qualitativen Forschung mit jungen Frauen. Die brasilianische Jugendforschung jedoch tendiert dazu, sich zu stark auf extreme Jugendprobleme wie Straßenkinder zu fokussieren; weibliche Adoleszente werden dagegen kaum beachtet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Brasilien METHODE: Um mehr Erkenntnis über Erfahrungen und die Herausbildung von erwachsender Identität junger Frau in Brasilien zu gewinnen, arbeitet die Autorin im Rahmen ihres Forschungsprojektes mit qualitativen Methoden der Biographieforschung; insbesondere führt sie Interviews mit siebzehnjährigen Schülerinnen durch. Erste narrative Interviews wurden in Campinas, Sao Paulo, durchgeführt. Mit rund einer Million Einwohnern ist Campinas die Metropole der Region, die für 9% das Bruttoinlandsprodukt verantwortlich ist und wo 3% der Landbevölkerung lebt, sehr viele davon ursprünglich aus anderen Regionen Brasiliens kommend. In einer öffentlichen Schule in Campinas haben achtzehn Mädchen, die sich in dem letzten Jahr ihrer schulischen Ausbildung (und somit vor der Frage, ob sie arbeiten gehen o-

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der studieren möchten) befanden, an einer Gruppendiskussion zum Thema weibliche Adoleszenz und Frausein teilgenommen. Zwölf davon wurden später interviewt. Dieses Material wird mit Hilfe der Biographieanalyse und Grounded Theory Methode ausgewertet. Weitere Interviews in Brasilien sind in Planung. Die Auswahl der nächsten Fallstudien, der Grounded Theory folgend, wird anhand der Auswertung der Interviews stattfinden; nachdem die wichtigsten Kategorien und Prozesse in dem Material herausgearbeitet wurden, wird es möglich, kontrastierende Fallbeispiele zu suchen, welche die Analyse bereichern können. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft; Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAADINSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[218-F] Richter, Dirk; Steinmetz, Markus; Prudel, Doriana, Dr. (Bearbeitung); Goeschel, Albrecht, Prof. (Leitung): Bericht zur gesundheitlichen Lage der Frauen in den Regionen Italiens INHALT: Die Untersuchung vergleicht die Lebenserwartung, die Lebensbedingungen, die Gesundheitslage und die Gesundheitsversorgung der Frauen in den Regionen Italiens. Wichtigstes Ergebnis ist, dass die Frauen in Italien-Mitte bei fast allen gemessenen Indikatoren die günstigsten Ergebnisse aufweisen. Ähnliches gilt auch für die Frauen in der Region TrentinoBozen-Südtirol. ZEITRAUM: 2000-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Italien, Italien-Nord, Italien-Mitte, Italien-Süd, Trentino, Bozen-Südtirol VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Goeschel, A.; Richter, D.; Steinmetz, M.; Prudel, D.: Gesundheitliche Lage der Frauen in Italien. Marquartstein: Studiengruppe für Sozialforschung e.V. 2006. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Regierung der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Studiengruppe für Sozialforschung e.V. (Staudacher Str. 14, 83250 Marquartstein) KONTAKT: Leiter (Tel. 08641-7130)

[219-L] Saikin, Magail: Tango und Gender: Identitäten und Geschlechterrollen im Argentinischen Tango, Stuttgart: Abrazos 2004, 246 S., ISBN: 3-9809366-1-9 (Standort: USB Köln(38)-31A5818) INHALT: "Tango und Gender ist ein ausführlich dokumentiertes Werk, das die Beziehung zwischen diesen beiden Begriffen ohne jedes Tabu oder Zugeständnis analysiert. Die Autorin betrachtet das Thema des Genders als Konstruktion, nicht nur von der Perspektive des Tango als Tanz aus, sondern auch im Hinblick auf seine Texte und seine Interpretation. Sie zeigt dabei auf, wie viel diesbezüglich bisher verschwiegen wurde. Dieses Werk zeigt uns, wie das das biologische Geschlecht begleitende Gender - d. h., die kulturellen Rollen, die man den Geschlechtern zuteilt - auf die normativen Paradigmen der Heterosexualität und des Machismo reagiert. Der binäre Gegensatz 'Mann - Frau' ist natürlich nicht der einzige. Der Argentinische Tango ist der 'offizielle' Ort par excellence des Machismo und der Heterosexualität. Gibt es

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folglich eine 'inoffizielle' Welt, die von der heterosexuellen Norm an den Rand gedrängt wurde? Und wenn ja, was hat es mit ihr auf sich? Wenn das Aufspüren der homosexuellen Spuren im Tango auch durch die Tabuisierung und die diskriminierende Haltung gegenüber allem Homosexuellen erheblich erschwert wird, so gelingt es der Autorin durch kritisches und minuziöses Lesen der Tangotexte und anderer Quellen doch, überraschende Phänomene aufzudecken. Diese lassen darauf schließen, dass die homosexuelle Person im Tango keinen offiziellen Platz hat, sondern dass sie sich im Gegenteil einen Platz 'geliehen' hat. Und sie hat einen sehr hohen Preis dafür bezahlt: den Verlust ihrer eigenen Identität und ihr fast definitives Verschwinden aus der Tangogeschichte." (Autorenreferat)

[220-L] Schroven, Anita: Women after war: gender mainstreaming and the social construction of identity in contemporary Sierra Leone, (Spektrum : Berliner Reihe zu Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in Entwicklungsländern, Vol. 94), Münster: Lit Verl. 2006, XI, 147 S., ISBN: 3-8258-9627-7 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR225.AF.S382) INHALT: In einer Nachkriegssituation sind die Bedingungen für sozialen Wandel oftmals günstig. Internationale Organisationen nützen diesen Umstand, um Gender Mainstreaming zu initiieren und die Gleichstellung von Frauen zu fördern. Das Beispiel Sierra Leone zeigt, dass hierdurch - gelegentlich unabsichtlich - das Demobilisierungsprogramm nach dem Ende des Bürgerkrieges beeinträchtigt wurde. Die Verfasserin zeigt, wie Frauen in diesem Programm als Kombattantinnen und als Opfer beschreiben werden. Sie beschreibt, wie Frauen Strategien entwickeln, die die soziale Rekonstruktion ihrer Geschlechtsidentität und ihre Partizipation an den Vorteilen des Programms sicherstellen sollen. Die Untersuchung basiert auf Feldforschung und qualitativen Interviews vor Ort. (ICEÜbers)

[221-F] Sgier, Lea (Bearbeitung); Birnbaum, Pierre, Prof.Dr.; Ballmer-Cao, Thanh-Huyen, Prof.Dr. (Betreuung): Les quotas de femmes en politique: questions de justice, questions de pouvoir. Analyse comparée des débats français et suisse (1998-2000) INHALT: Cette recherche porte sur les discours en matière de quotas de femmes en politique tels qu'ils ont été articulés dans la seconde moitié des années 1990 en Suisse et en France. L'accent est mis sur les débats parlementaires et, dans une moindre mesure, sur les débats dans les médias. La partie empirique de la recherche consiste en une analyse de discours comparée des débats suisse et français avec un accent particulier sur les aspects normatifs et ontologiques des quotas de femmes en politique. L'objectif de l'analyse est de mettre en évidence les problématisations de la question des quotas au travers du discours ainsi que les stratégies discursives mises en oeuvre par les acteurs politiques. L'analyse se centre avant tout sur le 'cadrage' discursif des quotas (resp. de la parité), sur les usages qui ont été faits des catégories de genre, sur les différentes conceptions de la représentation politique qui ont été exprimées et sur les différentes conceptions en jeu de questions liées à l'organisation politique (rôle de l'Etat etc.). Le but de l'analyse est de montrer que les discours sont fortement contraints par le contexte institutionnel et politique qui limitent l'étendue des sujets 'débat tables' et leur mise en discours. Un autre but est de montrer que la question de quotas/ de la parité est un lieu de lutte discursive pour la (re) définition des relations entre le genre, la justice et le politique.

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D'un point de vue théorique et méthodologique, cette recherche est ancrée dans l'analyse de discours foucaldienne et 'critique' (CDA), dans la théorie féministe et dans la sociologie politique comparée. ZEITRAUM: 1998-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Suisse, France METHODE: approche méthodologique: analyse de discours foucaldienne et 'critique' (CDA), donc interprétative dans sa nature; démarche: analyse de discours d'un corpus composée des débats parlementaires (plénum) suisses et français sur les quotas/ la parité de la findes années 1990 VERÖFFENTLICHUNGEN: Sgier, L.: Discourses of gender quotas. in: European Political Science, 3, 2004, 3, pp. 67-62. ARBEITSPAPIERE: Sgier, L.: Struggling for justice: discourses of gender quotas in France and Switzerland. Contribution for the 20th Congress of the International Political Science Association (IPSA), 9-13 July 2006, Fukuoka, Japan.+++Sgier, L.: Gender quotas and political representation. Contribution for the Joint Sessions of Workshops of the European Consortium of Political Research (ECPR), workshop "Political Representation", 28 March - 2 April 2003, Edinburgh, UK. ART: Dissertation BEGINN: 2001-04 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Département de science politique (40, Bd. du Pont d'Arve, 1211 Genève, Schweiz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[222-F] Sieber, Anja, Lic.phil. (Bearbeitung); Wicker, Hans-Rudolf, Prof.Dr. (Betreuung): Die sozialen Netzwerke von Frauen als Ressource für die (Re)-Integration nach ethnisch motivierten Konflikten. Eine ethnologische Untersuchung am Beispiel der bosnischen Gemeinde Prijedor INHALT: Der Krieg in Bosnien-Herzegowina (1992-95) hatte massive Auswirkungen auf die Beziehungsgeflechte der Menschen: er zerstörte die vor dem Krieg zentralen nachbarschaftlichen, freundschaftlichen und zum Teil verwandtschaftlichen Austausch- und Unterstützungsbeziehungen und in der Folge entstand ein Klima des Misstrauens und der Angst. Eine der größten Herausforderungen für die Zukunft des Landes ist deshalb im langfristigen Aufbau der im Krieg zerrissenen Gesellschaft zu sehen. Vorliegendes Dissertationsprojekt wendet sich diesem Themenkomplex aus ethnologischer Perspektive zu und analysiert den bosnischen Nachkriegsalltag in Prijedor, einer Gemeinde im Nordwesten des Landes. Die Studie fokussiert auf serbische und bosnjakische Frauen als Akteurinnen des sozialen Wandels. Frauen deshalb, weil sie erstens in der Vorkriegszeit als intra- und interethnische Vermittlerinnen und Förderinnen von Nachbarschaftsbeziehungen fungierten; zweitens weil sie durch die ethnischen Säuberungen und den Auftrag, die eigene Ethnie auf biologischer und kultureller Ebene zu reproduzieren, durch den Krieg ganz besonders betroffen waren; drittens weil interessiert, welche Handlungsspielräume die Frauen in der immer noch stark männerdominierten Gesellschaft und den (patriarchal orientierten) Geschlechterbeziehungen als Akteurinnen des sozialen Wandels ausloten. Zweierlei Absichten stehen dabei im Vordergrund: einerseits die Untersuchung der (Wieder)Eingliederung und Krisenbewältigung der Frauen unter der Verwendung der Bourdieu'schen Kapital-Theorie, insbesondere seines Konzepts des sozialen Kapitals. Es wird den Fragen nachgegangen, in welche Beziehungsnetze die Frauen involviert sind, welche Qualität diese aufweisen und welche Rollen und Aufgaben die diversen Bezugspersonen übernehmen. Diese Einbettung ins soziale Umfeld, ebenso wie die daraus erwachsenen Chancen und Hindernisse für das Handeln der Akteurinnen, wird mit der Methode der

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ego-zentrierten Netzwerkanalyse erhoben. Es ist davon auszugehen, dass die soziale Netzwerkanalyse Rückschlüsse auf Freundschaften und Feindschaften zulässt und dadurch ethnische Grenzen sichtbar gemacht werden können; bzw. dass gezeigt werden kann, wann und weshalb solche Grenzen aufgeweicht werden. Es interessiert also, welche Formen der Kooperation und der Ausgrenzung vorherrschend sind und aufgrund welcher Merkmale inkludierende und exkludierende Zuschreibungen gemacht werden. Andererseits soll die Forschungnebst der Erfassung der Netzwerke, Fragen zum alltäglichen Handeln der Frauen erfassen. Mit der Methode der qualitativen offenen Interviews werden die Strategien und Mechanismen eruiert, mit welchen die Frauen ihre Vergangenheit, die Kriegsfolgen und die heutigen alltäglichen Unsicherheiten und Traumatisierungen bewältigen (coping'). So soll eine kritische Reflektion der konventionellen Bilder der Frauen als Kriegsopfer und Friedensstifterinnen möglich werden. Von besonderem Interesse sind dabei die spezifischen Positionen, welche die untersuchten Frauen in lokalen Machtstrukturen und Geschlechterverhältnissen einnehmen. In die Studie einbezogen wurden bis dato 25 Frauen, die sich bezüglich ethno-religiöser Zugehörigkeit, Zivilstand, Alter sowie Kriegs- und Migrationserfahrung kontrastieren. Da die seit März 2005 andauernde Erhebungsphase noch nicht abgeschlossen ist, sind diesbezüglich Veränderungen wahrscheinlich. GEOGRAPHISCHER RAUM: Gemeinde Prijedor im Nordwesten Bosnien-Herzegowina's (auch bekannt unter der Bezeichnung Krajina) METHODE: Methodisch wird mit der ego-zentrierten Netzwerkanalyse und qualitativen offenen Interviews gearbeitet. Die offenen Interviews werden mit Hilfe der Grounded Theory (Strauss, Corbin 1996) und dem Computerprogramm ATLAS.ti ausgewertet. Die egozentrierte Netzwerkanalyse (nach Schweizer 1996) wird mit Hilfe des Statistik-Programms SPSS ausgewertet. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-03 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung; Commission for Research Partnerships with Developing Countries -KFPEINSTITUTION: Universität Bern, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Sozialanthropologie (Länggassstr. 49a, 3000 Bern, Schweiz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[223-L] Sobiech, Gabriele: "Gender-Management" in Fitnessstudios: Aktualisierung und Neutralisierung der Geschlechterdifferenz in der Arbeit am Körper, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 2719-2730, ISBN: 3-593-37887-6 INHALT: Die gesellschaftliche Ästhetisierung des Körpers und die individuellen Körperformungsstrategien, wie sie inzwischen von ca. 5,08 Millionen Menschen in Fitnessstudios im Rahmen einer freiwilligen Mitgliedschaft absolviert werden, können als Beispiele für die moderne Form der Fremd- und Selbstdisziplinierung angesehen werden. Die Autorin berichtet hierzu aus ihrem Forschungsprojekt, in welchem sie mit Frauen und Männern, die in Fitnesscenter Bewegungsangebote wahrnehmen und seit mindestens zwei Jahren Mitglied waren oder sind, Interviews durchgeführt hat. Um zu zeigen, inwiefern das Geschlecht für die Aktiven als Zugehörigkeits- und Differenzkategorie relevant ist bzw. ob Abweichungen und Widerständigkeiten als Diskrepanzerfahrung thematisiert werden, stellt sie ausgewählte Interviewausschnitte mit einer Frau und einem Mann vor, die als wissenschaftliche Mitarbeiter im

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Bereich der Geschlechterforschung tätig sind. In den Interviews wird deutlich, dass die Herstellung von Schönheit, Jugendlichkeit, Gesundheit und Fitness mit Glücks- und Heilversprechen ausgestattet sind, die jedoch nur durch eine disziplinierte und ausdauernde Arbeit am eigenen Erscheinungsbild, z.B. durch die Techniken der Körperformung in Fitnessstudios, einzulösen sind. In der gezielten Bearbeitung des Körpers ist das Geschlecht ein höchst relevanter Faktor, durch welchen inkorporierte Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit in äußerer Haltung erzeugt, verstärkt und als scheinbar natürlicher Körperausdruck visualisiert werden. (ICI2)

[224-L] Spakowski, Nicola; Milwertz, Cecilia (Hrsg.): Women and gender in Chinese studies, (Berliner China-Hefte, Vol. 29), Berlin: Lit Verl. 2006, 159 S., ISBN: 3-8258-9304-9 (Standort: TUB Cottbus(CO1)-09.03/S733) INHALT: "Women and gender studies increasingly contribute to a more differentiated knowledge of China. This issue presents research on a variety of topics related to women and gender in modern and contemporary China including the question of women's citizenship in the Republican period, health issues of women soldiers on the Long March, the problem of and activities against domestic violence and the revision of the marriage law. By exploring how gender interacts with other categories and how processes of modernization and transformation are gendered the articles shed new light on the structures of Chinese society." (author's abstract). Content: Cecilia Milwertz and Nicola Spakowski: Introduction - Women and Gender in Chinese Studies and the Women and Gender in Chinese Studies Network (WAG Net) (3-4); Louise Edwards: Moving from the Vote into Citizenship: Crafting Chinese Women's Political Citizenship (5-17); Helen Praeger Young: "We shared joy and suffering": Health Experiences of Women Soldiers on the Long March (18-32); Cecilia Milwertz: Domestic Violence - Three Reports on Research and Activism (33-35); Marianne Hester: Violence and Sexual Coercion in Relationships: The Views of University Students in China and the UK (36-47); Bu Wei: Organizing Against Domestic Violence - Exploring the Use of a Popular Theatre Troupe as Alternative Media in Rural China (48-63); Li Hongtao: Intervention and Counseling Strategies for Men's Domestic Violence Against Women in Beijing (64-73); Olga Pochagina: The New Version of the PRC Marriage Law (2001) (74-87); Anne Gerritsen: Teaching Gender: Approaches and Methods for Introducing Gender into the Curriculum on China (Report from a Roundtable Discussion) (88-92); Mechthild Leutner: Chinese-German Relations in the 20th Century: A Transcultural Perspective (93-101); Jürgen W. Schmidt: Die Beschaffung geheimer Informationen durch amtliche Einrichtungen des Deutschen Reiches in China, 18961917 (102-121); Gudrun Heß: Körperkonzepte in der Chinesischen Medizin der HanDynastie (122-138).

[225-L] Treibel, Annette: Medienkompetenzen an der Hauptschule: zur Relevanz von Migration, Gender und Individualisierung bei russlanddeutschen und türkischstämmigen Jugendlichen, in: Annette Treibel, Maja S. Maier, Sven Kommer, Manuela Welzel (Hrsg.): Gender medienkompetent : Medienbildung in einer heterogenen Gesellschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 209-233, ISBN: 3-531-14931-8

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INHALT: Bezugspunkt des vorliegenden Beitrags ist die qualitative Studie zu "Medienkompetenz aus der Perspektive ethnischer und geschlechtlicher Differenz". Es wird gezeigt, wie komplex und in sich heterogen die Medienwelten und die soziale Praxis von jugendlichen Migranten sind. Der gesellschaftstheoretische Zugriff erfolgt an der Schnittstelle von Individualisierungstheorie, Bildungs- und Jugendsoziologie, Gender Studies, Migrations- und Medienforschung. Es wurden 16 Leitfadeninterviews mit russlanddeutschen und türkischstämmigen Hauptschülerinnen und Hauptschülern an Schulen des Karlsruher Stadtgebietes durchgeführt. Am Beispiel der Medienkompetenz zeigt sich, dass sich keine durchgängige Kluft zwischen einheimischen Jugendlichen und solchen mit Migrationshintergrund feststellen lässt. Es finden sich vielmehr je spezifische Formen der Aneignung Neuer Medien, die als Indikatoren einer familiennahen Adoleszenz und eines (zum Teil resignativen) Pragmatismus verstanden werden können. Die Familienorientierung der Migrantenjugendlichen in der Hauptschule, so die Schlussfolgerung, ist daher weniger ein Symptom ihres Traditionalismus, sondern Ausdruck rationalen Handelns unter restriktiven Bedingungen. Überfällig sind demzufolge nicht nur differenziertere Forschungszugänge, sondern auch gezielte bildungspolitische und allgemein gesellschaftliche Interventionen. (ICA2)

[226-L] Universität Trier, Graduiertenkolleg "Identität und Differenz - Geschlechterkonstruktion und Interkulturalität, 18.-21. Jahrhundert" (Hrsg.): Ethnizität und Geschlecht: (post-)koloniale Verhandlungen in Geschichte, Kunst und Medien, (Interdisziplinäre Tagung "Verhandeln, Verwandeln, Verwirren: Interdependenzen von Ethnizität und Geschlecht", 2004, Trier), Köln: Böhlau 2005, VII, 377 S., ISBN: 3-412-27005-9 (Standort: USB Köln(38)-33A682) INHALT: "Bis heute sind die Prozesse der Kolonialisierung durch stereotype Vorstellungen von 'Rasse' und 'Geschlecht' bestimmt. Der Band greift die aktuelle Debatte um Ethnizität und Geschlecht aus einem postkolonialen Blickwinkel auf, indem er sich mit Kolonialisierungsprozessen und ihrer Geschichte sowie mit der Konstitution von 'weißen' und 'anderen' Männlichkeiten beschäftigt. Zudem werden das koloniale 'Andere' und die damit verbundenen Produktionsprozesse des 'Eigenen', 'Weißen', 'Westlichen' thematisiert. Aus der Perspektive von Geschichte, Ethnologie, Japanologie, Kunstgeschichte, Literatur- und Medienwissenschaften liefert der Band Beiträge zu Texten und Bildern der Hoch- und Populärkultur." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Maike Christadler: Mutter und Kind. Eine Bildchiffre im (post)kolonialen Diskurs (21-34); Michael Weidert: Zur Genealogie missionarischer Macht. Das Beispiel der katholischen Kolonialmissionen in Deutsch-Ostafrika (35-56); Nina Möllers: "Heaven's Last. Worst Gift to White Men" - die 'rassengemischte' Frau im New Orleans des 19. Jahrhunderts (57-75); Silke Förschler: Die orientalische Frau aus der hellen Kammer. Zur kolonialen Postkarte (77-94); George Gutu: (De-)Konstruktion des Mythos von der Randliteratur - Selbstaussagen Bukowiner Autorinnen und Autoren (95-114); Claudia Bruns: "Die eigenarthige Thätigkeit bei der Gesellschaftsbildung ..." - Heinrich Schurtz' ethnologische Perspektiven auf das Geschlechterverhältnis um 1900 (115-135); Sandra Maß: "Wir sind zu allem entschlossen: zur Vernichtung dieser schwarzen Halbmenschen". Gewalt, Rassismus und Männlichkeit in der deutschen Kriegspropaganda, 1914-1940 (137-150); Bernd Elzer: Von Machos, Memmen und anderen Männern: Männlichkeiten und Alteritäten in George Stevens' Film-Epos 'Giant' (1956) (151-173); Kerstin Schankweiler: Künstlermythos und kulturelle Differenz. Selbstverständnis und Projektion am Beispiel von Georges Adeagbo (175-193); Julia-Karin Patrut: 'Transfiguration' und Gewalt in Paul Celans Prosagedicht "Am nächsten Tag

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sollen die Deportationen beginnen ..." (195-209); Ruth Kersting: Essays im Vergleich: Botho Strauß' "Anschwellender Bockgesang" und Yoko Tawadas "Verwandlungen" (211-226); Michiko Mae: 'Äußere Fremde' - 'innere Fremde': zur kulturellen Identität der in Japan lebenden KoreanerInnen im Gender-Ethnien-Verhältnis (227-243); Kristina Iwata-Weickgenannt: Zwischen Assimilation und Subversion? Inszenierungen von Identität in autobiographischen Werken Yu Miris (245-262); Liesbeth Minnaard: Hafid Bouazzas fliegender Teppich. Die Imagination eines niederländischen Arkadiens (263-280); Barbara Geilhorn: Frauen auf dem Weg zur Bühne. Modernisierungstendenzen im japanischen Theater (281-298); Iris Edenheiser: "The Savage Laughs Back": das Ludisch-Komische im Umgang mit dem Anderen. Ethnographische Beispiele aus dem Amazonastiefland (299-311); Christina Schoch: Adaptionen des 'Anderen'. Inszenierungen von 'nicht-weißen' Darstellern in populären Musikvideos 'weißer' Interpreten (313-331); Doris Mosbach: Was macht Bilder politisch inkorrekt? Vom Ungang mit Bildern ethnischer Minoritäten in der deutschen und US-amerikanischen Populärkultur (333-349); Angelika Bartl: Politische Subjektivität. Feministische Perspektiven im Dokumentarischen am Beispiel von 'Hot Water - de l'eau chaude' (351-370).

[227-L] Woerdeman, Dara L.; Meulen Rodgers, Yana van der: Work styles, attitudes, and productivity of scientists in the Netherlands and the United Kindom: a comparison by gender, in: management revue : the international review of management studies, Vol. 17/2006, No. 2, S. 184-202 INHALT: "With scientific research growing increasingly multidisciplinary in nature, team playing and communication skills have become critical in the achievement of scientific breakthroughs. This study adds valuable evidence to the oft-cited 'productivity puzzle' in the sciences by comparing the work styles, attitudes, and productivity of female and male scientists. The application of t-test analysis to data on scientists from the United Kingdom and the Netherlands indicates that women report relatively higher abilities in communication skills and teamwork than men. Also, both female and male scientists report difficulties in balancing work and family responsibilities, but proportionately more women than men rely on outside sources of childcare. A separate distribution analysis of academic productivity demonstrates substantial overlap between men and women in the number of scientific publications per year. These results add support to mounting pressure for policy reforms that effectively support the retention and advancement of women in the sciences." (author's abstract)

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung [228-F] Althans, Birgit, Dr.phil. (Bearbeitung); Wulf, Christoph, Prof.Dr. (Betreuung): Das Begehren der Erzieherin. Frühe Beziehungen zwischen Gender, Sozialarbeit und Management in Deutschland und den USA (1880-1930) INHALT: Das Habilitationsprojekt rekonstruiert und vergleicht die Disziplinen Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Managementlehre, wobei besondere Aufmerksamkeit dem Einfluss gilt, den Frauen, die sich zwischen den Disziplinen Nationalökonomie, Sozialpolitik und Sozialer Arbeit bewegten, auf die Entstehung der Professionen Sozialarbeit/pädagogik und die Mana-

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gementlehre, hier speziell auf den Übergang von Scientific Management zum Human-Relations-Diskurs hatten. Dies wird exemplarisch am Beispiel von drei Sozialreformerinnen (Alice Salomon, Jane Addams und Mary Parker Follett) gezeigt. Ziel der Arbeit ist es, die zugleich konstitutive wie subversive Rolle des Begehrens der Erzieherinnen in der Institutionen- und Diskursgeschichte von Sozialpädagogik und Managementlehre zu rekonstruieren. Aus dieser Perspektive, der gemeinsamen (Frauen-)Geschichte beider Disziplinen, soll ein anderer Blick auf die zukünftigen Aufgaben von Erziehungswissenschaft und Managementlehre möglich werden. ZEITRAUM: 1880-1930 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, USA METHODE: Quellen- und Diskursanalyse; Rekonstruktion des Theorierahmens DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Quellen- und Diskursanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Althans, B.: Der Klatsch, die Frauen und das Sprechen bei der Arbeit. Dissertation. Frankfurt a.M. u.a.: Campus 2000.+++Althans, B.: Lacan in der pädagogischen Praxis. Konfrontation mit dem Genießen. in: Fritzsche, B.; Hartmann, J.; Schmidt, A.; Tervooren, A. (Hrsg.): Dekonstruktive Pädagogik. Erziehungswissenschaftliche Debatten unter poststrukturaler Perspektive. Opladen: Leske u. Budrich 2001, S. 219-236. ISBN 38100-3038-4.+++Althans, Birgit; Göhlich, Michael: Rituelles Wissen und organisationales Lernen. in: Wulf, Chr. (Hrsg.): Innovation und Ritual. Beiheft der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 2004. ISBN 3-8100-3715-X. ART: Habilitation BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Anthropologie und Erziehung (Arnimallee 11, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-52730, Fax: 030-838-56698, e-mail: [email protected])

[229-F] Bank, Michaela (Bearbeitung): "Universal Sisterhood." Immigrantinnen in der amerikanischen Frauenrechtsbewegung im 19. Jahrhundert (Arbeitstitel) INHALT: Die Dissertation untersucht die Erfahrungen europäischer Immigrantinnen in der amerikanischen Frauenrechtsbewegung 1836-1890. Diese Erfahrungen von Integration oder Marginalisierung werden vor dem Spannungsfeld, das sich zwischen nativistischen, rassistischen und universalistischen, egalitären Äußerungen im Bezug auf Frauenrechte auftat, analysiert. Denn Frauenrechte wurden sowohl universalistisch als Menschenrechte als auch elitär als Rechte einer weißen, protestantischen Mittelschicht proklamiert. Diese Aussagen über die Reichweite von Frauenrechten in Amerika und die Heterogenität der Gruppe von Aktivistinnen an sich sollen in ihren Abhängigkeiten zu einander analysiert werden. Die Frage nach der kollektiven Identität dieser Bewegung steht im Zentrum der Dissertation. Das Aufzeigen von gemeinsam erfahrenen Rituale bei Frauenrechtsversammlungen nimmt bei diesem Vorhaben eine besondere Stellung ein. Beispielsweise Gebete, Gottesdienste und Gesänge waren solche Rituale, die Gemeinschaftserfahrungen und damit eine kollektive Identität, eine 'Bewegungsidentität', überhaupt ermöglichten. Welche kollektiven Identitäten wurden entworfen und auf welche Weise (kognitiv, emotional, physisch) wurden sie erfahrbar? Welche spezifischen Erfahrungen machten die Immigrantinnen und welche kollektiven Identitäten boten sich ihnen

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im Besonderen in der amerikanischen Frauenrechtsbewegung an? ZEITRAUM: 1836-1890 GEOGRAPHISCHER RAUM: Amerika ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel) KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)

[230-L] Bauer, Ingrid; Hämmerle, Christa; Hauch, Gabriella (Hrsg.): Liebe und Widerstand: Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen, (L'Homme Schriften/ Reihe zur Feministischen Geschichtswissenschaft, Bd. 10), Wien: Böhlau 2005, 468 S., ISBN: 3-205-77374-8 (Standort: USB Köln(38)-32A8409) INHALT: "Mit den Begriffen 'Liebe' und 'Widerstand' stellt dieser interdisziplinäre Sammelband zwei wichtige, nur scheinbar antagonistische Kategorien der neueren Geschichts- und Kulturwissenschaften ins Zentrum der Diskussion. Wie verhält es sich mit 'Liebe und Widerstand' oder auch mit 'Liebe als Widerstand' und 'Liebe oder Widerstand'? Welchen Normen und Praxen, welchen Möglichkeiten und Deutungen von Liebe begegnen wir in historischen Kontexten?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella Hauch: Liebe widerständig erforschen: eine Einleitung (9-35); Gudrun-Axeli Knapp: Liebe, Widerstand und Erkenntnisproduktion im feministischen Diskurs (39-49); Waltraud Kannonier-Finster, Meinrad Ziegler: Liebe, Fürsorge und Empathie im soziologischen Verstehen (50-68); Herta Nagl-Docekal: Liebe als Widerstand: eine philosophische Konzeption (69-76); Sigrid Schmid-Bortenschlager: Liebe, Sexualität und Ehe, Vernunft und Leidenschaft im Roman des 18. Jahrhunderts (79-88); Wolfgang Müller-Funk: Die Erfindung der Liebe aus dem Medium des Briefes. Sophie Mereau und Clemens von Brentano (89-109); Birgit Wagner: Das Meer überschreiten (überschreiben), aus Liebe. Grazia Deledda und Maria Giacobbe - zwei Schriftstellerinnen aus Sardinien (110-122); Johanna Gehmacher: Die Nation lieben. Zur Darstellung und Herstellung eines Gefühls (125-143); Gernot Heiß: L & W - das Kino als moralische Anstalt (144-155); Maria Mesner: Mutterliebe und/oder feministischer Widerstand? Zur normativen Aufladung von Frauen-Feiertagen (156-171); Helmut Puff: Sodomie und Herrschaft - eine Problemskizze: Das Verfahren Pappenheim contra Pappenheim (16491651) (175-193); Julia Neissl: Widerständiges Lieben? Zur Darstellung lesbischer Beziehungen in der Literatur (194-208); Sandra Eder: Lesbian Pulps Revisited. Über die Beharrlichkeit des Geschlechts und das Scheitern von Konstruktionen (209-226); Angiolina Arru: Die Ermordung eines Richters - ein Delikt aus Liebe. Das Gericht als Ort der Vermittlung und Einflussnahme, brüchiger Allianzen und wechselnder Strategien (Rom 1795) (229-242); Martin Schaffner: "Missglückte Liebe" oder Mitteilungen aus Paranoia City. Eine Lektüre von Justizund Polizeiakten aus dem Staatsarchiv Basel, 1894 bis 1908 (243-254); Margareth Lanzinger: "Neigung, Liebe, leider Leidenschaft war es ...": Kirchliche Heiratsverbote im Spannungsfeld zwischen Ökonomie, Moral und Inzest - eine Fallgeschichte (257-273); Michael Mitterauer: Liebe und Widerstand im Kontext unterschiedlicher Familiensysteme: endogame und arrangierte Heiraten (274-286); Margarete Grandner, Ulrike Harmat: Begrenzt verliebt. Gesetzliche Ehehindernisse und die Grenze zwischen Österreich und Ungarn (287-304); Birgitta Bader-Zaar: "Why does the slave ever love?" Die Liebe in Selbstzeugnissen nordamerikanischer Sklavinnen (307-327); Stefanie Schüler-Springorum: Liebe im Ausnahmezustand. Ge-

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schlechterbeziehungen im jüdischen Widerstand in Osteuropa (328-337); Edith Saurer: Verbotene Vermischungen. "Rassenschande", Liebe und Wiedergutmachung (341-361); Martina Gugglberger: Den Feind lieben. Geschorene Frauen in Frankreich 1944-1945 (362-375); Kristina Popova: Herz, Sichel und Hammer. Liebe und Politik in der sozialistischen Jugendkultur der 1950er Jahre in Bulgarien (379-396); Franz X. Eder: Die "Sexuelle Revolution" Befreiung und/oder Repression? (397-414); Ernst Hanisch: Zur Geschichte des Liebhabers im 20. Jahrhundert (417-427); Karin Hausen: Die Ehe in Angebot und Nachfrage. Heiratsanzeigen historisch durchmustert (428-448); Ute Gerhard: Die Ehe als Geschlechter- und Gesellschaftsvertrag. Zum Bedeutungswandel der Ehe im 19. und 20. Jahrhundert (449-468).

[231-L] Bidwell-Steiner, Marlen; Wozonig, Karin S. (Hrsg.): Gender & Generation, (Gendered Subjects, Bd. 2), Innsbruck: Studien-Verl. 2005, 313 S., ISBN: 3-7065-4196-3 (Standort: UB Hildesheim(116)-FGF048/015) INHALT: "An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen finden sich zunehmend brisante Themen, die einerseits in ihrer Komplexität einer fundierten Analyse bedürfen und die andererseits Einfluss auf das tägliche Leben aller Menschen nehmen. Die Definition und Bewertung von Generation(en) ist ein solches Thema, ebenso wie die Entwicklung und der Einsatz von Reproduktionstechnologien. Die Frauen- und Geschlechterforschung zeichnet sich nicht nur durch Inter-, sondern auch durch Transdisziplinarität aus, die der lebensweltlichen Relevanz ihrer Untersuchungsgegenstände Rechnung trägt und durch die sie eine soziale und kulturelle Orientierungsfunktion erfüllt - eine Qualität, die im vorliegenden Buch unter vielfältigen Perspektiven verdeutlicht wird." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Marien Bidwell-Steiner: Der Zusammenhang von Geschlecht und Ordnung (7-9); Karin S. Wozonig: Gender Studies beziehen Positionen (10-12); Alice Pechriggl: Genos - Gattung, Geschlecht, "Rasse". Antike Vorläufer und moderne Auswirkungen aristotelischer Zeugungslehre (13-32); Dorothea Erbele-Küster: Generationenfolge und Geschlecht. Variationen über drei alttestamentliche Texte (33-48); Wolfgang Schmale: Väter und Söhne (49-68); Angelika Walser: Die Frage nach der Autonomie von Frauen im Kontext von Reproduktionsmedizin und genetischer Frühdiagnostik (69-83); Smilla Ebeling: "Parthenogenese gibt es eigentlich nicht" (84-99); Therese Garstenauer: Tradition - Import - Next Gen(d)eration? Russischer Feminismus und Feminismus in Russland (100-117); Alice Ludvig: Gender und Genealogie im interkulturellen Vergleich: Zur Analyse des Wechselverhältnisses von Geschlecht und Verwandtschaft (118-134); Beate Littig: Nachhaltige Entwicklung: Gerechtigkeit für zukünftige Generationen. Kritische Überlegungen aus geschlechterpolitischer Sicht (135-151); Magda Telus: Frauen als Klientinnen der Reproduktionsmedizin. Wie im öffentlichen Diskurs Alternativlosigkeit produziert wird (152-174); Heidi Hofmann: Biopolitik grenzenlos - Stimmen aus Polen (175-193); Aurelia Weikert: Ausschluss nach erfolgter Partizipation. Bedeuten künstliche Fortpflanzungstechnologien und pränatale Diagnostik eine neue Eugenik? (194-205); Maria Wolf: Körper ohne Frauen. Biotechnische Reproduktion der Mutter als Material und Ressource (206-224); Birgit Wagner: Generation, Gender, Stimme. Zu Assia Djebars Erzählung "Die Frauen von Algier" (1980) (225-241); Urte Helduser: Generativität, Genie und Geschlecht. Historische Diskurse über intellektuelle Produktivität (242257); Alexandra Pontzen: Sex, gender und Altersdiskurs in Thomas Manns "Die Betrogene": "Peinliches Begehren" (258-275); Melanie Feratova-Loidolt: Die Aporie der Tochter in der Zwischenwelt - Konsequenzen der patriarchalen Einschreibung der Mutter als "Ort des Scheiterns". Perspektiven des radikalen Differenzfeminismus (276-291); Manuela Rossini: Von

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schwangeren Königen und lesbischen Klonmüttern: Science/Fictions oder materiellsemiotische Reproduktionstechniken und ihre monströsen Konzeptionen (292-309).

[232-F] Bock, Gisela, Prof.Dr. (Bearbeitung): Geschichte, Debatten und Stand der Historischen Geschlechterforschung: Bilanz (fast) eines halben Jahrhunderts INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Geschichts- und Kulturwissenschaften, FriedrichMeinecke-Institut Abt. Neuere Geschichte (Koserstr. 20, 14195 Berlin) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 030-838-54533, e-mail: [email protected])

[233-F] Bock, Gisela, Prof.Dr. (Bearbeitung): Genozid und Geschlecht. Jüdische Frauen im nationalsozialistischen Lagersystem INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Bock, G. (Hrsg.): Genozid und Geschlecht. Jüdische Frauen im nationalsozialistischen Lagersystem. Frankfurt am Main: Campus 2005, 276 S. ISBN 3-59337730-6. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Geschichts- und Kulturwissenschaften, FriedrichMeinecke-Institut Abt. Neuere Geschichte (Koserstr. 20, 14195 Berlin) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 030-838-54533, e-mail: [email protected])

[234-L] Bosch, Mineke: Representations of peasant women in the spectacle of international suffrage feminism: recollections from a Dutch perspective, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 153-169, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3) INHALT: Anhand von Fotos und Selbstzeugnissenaus der Stimmrechtsbewegung um 1900 zeichnet der Beitrag ein beeindruckendes Bild des internationalen Frauenwahlrechts aus niederländischer Perspektive. Die Analyse der Bilder belegt eine emotional aufgeladene Selbstinszenierung der Stimmrechtlerinnen und zeigt auf, dass es in sozialen Bewegungen nicht nur um die jeweiligen Ziele und Forderungen geht, sondern gleichzeitig immer auch um die Herausbildung passender frames und Identifikationsangebote. Die Interpretation folkloristischer Darstellungen von Akteurinnen der Stimmrechtsbewegung zeichnet subtile und vielfältige Mechanismen nach, die sowohl eine Sinnstiftung über nationale Grenzen hinweg als auch die Betonung nationaler Eigenheiten ermöglichen. Zugleich macht die Autorin deutlich, dass es hierbei auch um Repräsentationen von Differenz und um Konstruktionen von Über- und Unterlegenheit auf der Grundlage von soziogeographischer Herkunft, Ethnizität oder Klasse gehen kann. (ICH2)

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[235-F] Frickel, Daniela (Bearbeitung); Wilkending, Gisela, Prof.Dr. (Betreuung): Adele Gerhard (1868-1956) - Spuren einer Schriftstellerin und ihrer Ausschließung aus dem literarischen Diskurs. Mit einer exemplarischen Analyse der Kategorie gender als Ausschlussprinzip literarischer Kanonbildung INHALT: Das Projekt gestaltet sich auf dem Hintergrund der Diskurstheorie Michel Foucaults und hat zum Ziel, die Spuren der vergessenen Schriftstellerin Adele Gerhard zu sichern, zu kontextualisieren und zu lesen. Hypothese dieser Arbeit ist es, daß die Literaturkritik stark in den Geschlechterdiskurs der Zeit verwickelt war und mittels eines "Differenzprinzips" (Heydebrand) die sogenannte "Literatur von Frauen" ghettoisierte und zu kontrollieren suchte. Ob diese literaturkritische Wertungspraxis Einfluß auf das schriftstellerische Werk Adele Gerhards nahm und u.a. ihren Ausschluß aus dem literarischen Gedächtnis vorbereitete, soll anhand der ermittelten Rezensionen nachvollzogen werden. ZEITRAUM: 1868-1956 ART: Dissertation; gefördert ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen INSTITUTION: Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Deutsche Sprache und ihre Didaktik Arbeitsstelle für Leseforschung und Kinder- und Jugendmedien ALEKI- (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0221-470-4077, e-mail: [email protected])

[236-F] Gippert, Wolfgang, Dr. (Bearbeitung); Kleinau, Elke, Prof.Dr. (Leitung): Nation und Geschlecht. Konstruktionen nationaler Identität in Autobiographien deutscher Lehrerinnen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert INHALT: Ziel des Projektes ist es, aus der Perspektive historischer, interkulturell und international vergleichender Bildungsforschung einen Beitrag zur Konstruktion nationaler Identitäten in autobiographischen Zeugnissen von Lehrerinnen zu leisten. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die These, dass Bildung im Prozess der nationalen Identitätsfindung eine entscheidende Rolle zukommt. Lehrerinnen war als so genannten Bildungs- bzw. Kulturträgerinnen eine wichtige Funktion bei der Konstruktion einer nationalen Identität zugedacht. Das Projekt will vor allem der Frage nachgehen, welche Bedeutung der Vorstellung von einem einheitlichen Nationalcharakter in den Autobiographien zugemessen wurde und wie dieser Konstruktionsprozess in der Auseinandersetzung mit Fremden, die aus dem Konstrukt eines homogenen deutschen Nationalvolkes ausgeschlossen werden, verlief. ZEITRAUM: 1870-1918 METHODE: Das Projekt folgt dem theoretisch-methodischen Ansatz einer "Sozialgeschichte in der Erweiterung", die sich unter dem Einfluss der Frauen- und Geschlechtergeschichte, der historischen Sozialisationsforschung und der Biographieforschung verstärkt den Menschen als HandlungsträgerInnen von Geschichte zugewandt hat. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kleinau, E.: In Europa und der Welt unterwegs: Konstruktionen nationaler Identität in Autobiographien deutscher Lehrerinnen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. in: Lundt, B.; Salewski, M.; Timmermann, H. (Hrsg.): Frauen in Europa: Mythos und Realität. Münster: Lit Verl. 2005, S. 157-172. ISBN 3-8258-8665.4.+++Gippert, W.: Nation und Geschlecht. in: Adresen, S.; Rendtorff, B. (Hrsg.): Geschlechtertypisierungen im Kontext von Familie und Schule. Opladen: Leske u. Budrich 2006, S. 91-103. ISBN 3-86649032-1.+++Gippert, W.; Kleinau, E.: Interkultureller Transfer oder Befremdung in der Fremde? Deutsche Lehrerinnen im viktorianischen England. in: Zeitschrift für Pädagogik, 52, 2006, 3, S. 338-349.+++Gippert, W.; Kleinau, E.: Als Lehrerin in Deutsch-Südwest: der kolo-

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niale Blick auf das "Fremde" in Berufsbiographien von Lehrerinnen. in: Schlüter, A. (Hrsg.): Bildungs- und Karrierewege von Frauen: Wissen - Erfahrungen - biographisches Lernen. Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft, Bd. 2. Opladen: Leske u. Budrich 2006. ISBN 3-86649-017-8. ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Pädagogik Abt. für Allgemeine Pädagogik (Gronewaldstr. 2, 50931 Köln) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-4735, e-mail: [email protected])

[237-F] Hausen, Karin, Prof.Dr. (Bearbeitung): Homophobie und Staatsräson in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: erste Hälfte des 20. Jahrhunderts GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. I Geisteswissenschaften, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (Franklinstr. 28-29, 10587 Berlin)

[238-F] Hentschel, Anni, Dr. (Bearbeitung): Diakonia im Neuen Testament. Eine kritische Auseinandersetzung mit neutestamentlichen Texten unter besonderer Berücksichtigung der Gender-Problematik und ihrer Bearbeitung in der Feministischen Exegese INHALT: Unter der Voraussetzung, dass das Lexem Diakonia und seine Derivate im profangriechischen Wortgebrauch die niedere Versorgungsarbeit durch Frauen und Sklaven, insbesondere den Tischdienst, bezeichnen, wurde das Thema der Arbeit ausgewählt. Ihr Ziel ist es, die Verwendung der Wortgruppe im Neuen Testament zu untersuchen. Dabei soll insbesondere die Rolle der Frauen in Bezug auf ihre Mitarbeit und Leitungsverantwortung in den frühchristlichen Gemeinden erforscht werden. Zur Gliederung: Eine semantische Untersuchung soll das Bedeutungsspektrum von Diakonia und seiner Derivate in nicht-christlichen Texten klären. Anschließend wird das Vorkommen der Vokabel im Corpus Paulinum gesichtet und überblicksartig dargestellt. Der Schwerpunkt der Exegese liegt auf der Verwendung des Lexems im lukanischen Doppelwerk. Als Ergebnis wird unter anderem ein Forschungsbeitrag zur Rolle der Frauen bei Lukas und zur religionsgeschichtlichen Frage nach Ämtern bzw. Funktionen von Männern und Frauen in den ersten Gemeinden angestrebt ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Würzburg, Graduiertenkolleg 278 "Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen" (Sanderring 2, 97070 Würzburg)

[239-L] Hertrampf, Susanne: "Zum Wohle der Menschheit": feministisches Denken und Engagement internationaler Aktivistinnen 1945-1975, (Frauen in Geschichte und Gesellschaft, Bd. 41), Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges. 2006, XIV, 397 S., ISBN: 3-8255-0603-7 (Standort: USB Köln(38)-33A3579)

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INHALT: "Die Gesellschaft verändern, politisch handeln waren Ziele der Anfang des 20. Jahrhunderts gegründeten Organisationen International Alliance of Women und Women's International League for Peace and Freedom. Der Zweite Weltkrieg war auch für sie eine Zäsur. Gesellschafts-politische Veränderungen und weltpolitische Entwicklungen wie die Verschärfung des Ost-West-Konflikts stellten die führenden Frauen der Allianz und der Liga nach 1945 vor neue Aufgaben. Als wichtigstes Aktionsforum wählten sie die neugegründeten Vereinten Nationen. Die boten den Aktivistinnen neuen Handlungsspielraum, absorbierten aber auch deren Zeit und Ressourcen und gaben Themen vor. Eher am Rand setzten sich die Aktivistinnen mit der tatsächlichen gesellschaftspolitischen Situation der Frauen auseinander, diskutierten eingehender über Gleichheit und/oder Differenz und formulierten eine feministische Friedenspolitik. Alte Ansätze gingen verloren bzw. wurden nicht weiterentwickelt. Neue Mitglieder aus Afrika und Asien sowie neue Protestbewegungen forderten schließlich in den 50er und 60er Jahren eine Reflektion der bisherigen Perspektive und Vorgehensweise. Um Kontinuitäten und Brüche in den Ansätzen und Methoden der Allianz und der Liga aufzuzeigen, untersucht die Autorin, wie feministische Diskurse, Erfahrungen, nationale Verankerungen, individuelle Lebensentwürfe und gesellschaftspolitische Entwicklungen die Vorstellungen und das Handeln der Aktivistinnen beeinflusst haben. Exemplarisch stellt sie dazu deutsche und britische Frauen in den Vordergrund. Die Arbeit dient dazu, Anschauungen und Visionen von Frauen als feste Größe in der allgemeinen Ideen- und Politikgeschichte bzw. Kulturgeschichte zu verankern." (Autorenreferat)

[240-L] Klinger, Judith; Thiemann, Susanne (Hrsg.): Geschlechtervariationen: Gender-Konzepte im Übergang zur Neuzeit, (Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung , Neue Folge, 1), Potsdam: Univ.-Verl. Potsdam 2006, 324 S., ISBN: 3-937786-86-4 INHALT: "Wie wurde Geschlecht in der Vormoderne konstituiert, welche Geschlechtermodelle wurden entworfen? Diesen Fragen widmet sich der Tagungsband Geschlechtervariationen. Gender-Konzepte im Übergang zur Neuzeit. Anhand ausgewählter Beispiele der deutschen, französischen, italienischen und spanischen Literatur und zeitgenössischer Wissensbestände nehmen die Beiträge unterschiedliche Diskursfelder und -schnittstellen in den Blick. Sie beschreiben divergente, teils konkurrierende Geschlechter-Konfigurationen vom Spätmittelalter bis zur Aufklärung und loten zugleich das theoretisch-methodische Spektrum aus. Der Begriff der Variation bezeichnet hier das Nebeneinander der Diskurse, die 'Sex' und 'Gender' je unterschiedlich inszenieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Tanja Schwan: Kontinuität in der Abweichung? Réécritures französischer Autorinnen des XVIe siècle: Topoi - Metaphern Mythen (5-20); Susanne Gramatzki: Was Frau wissen darf - Bildungskonzepte und Geschlechterentwürfe im Quattro- und Cinquecento (21-46); Susanne Thiemann: Sex trouble: Die bärtige Frau bei José de Ribera, Luis Vélez de Guevara und Huarte de San Juan (47-82); Judith Klinger: "Als sei Ich ein Anderer": mystisches Subjekt, Geschlecht und Autorisierung bei Caterina von Siena (83-130); Robert Folger: Geschlechterentwürfe und die (Ent-)Pluralisierung des Subjekts im frühneuzeitlichen Medienwandel (Spanien 15. und 16. Jh.) (131156); Siobhán Groitl: 'Er ist ze milte, sie ist ze karc' - Kaufringers Märe "Die Suche nach dem glücklichen Ehepaar" (157-176); Stephan Leopold: Echo lernt sprechen: Taktik in Gaspara Stampas petrarkistischen 'Rime' (1554) (177-194); Silke Winst: "Weibischer" Liebeskranker und siegreicher Ritter: zur Männlichkeitskonzeption in Jörg Wickrams 'Ritter Galmy' (1539) (195-214); Stephanie Bung: Von der 'chambre bleue' zum 'salon vert': der französische Salon

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des sechzehnten Jahrhunderts (215-232); Martin Diz Vidal: Liebe und Leid der Minnesänger: Figurationen von Männlichkeit bei Jaufré Rudel und Alfonso el Sabio (233-252); Claudia Gronemann: Weiblichkeit und Autorschaft im ausgehenden 18. Jahrhundert: die Lyrik von María Rosa Gálvez de Cabrera zwischen Imitatio und Genieästhetik (253-274); Anne Brüske: Weibliche Subjektivität in Laclos' 'Liaisons dangereuses': das Zusammenspiel von Anthropologie und Gesellschaftsstruktur beim Scheitern der weiblichen Figuren (275-298); Kristina Heße: 'Die Stimme der Natur'. Veränderungen in der Ordnung der Geschlechter im Kontext der spanischen Aufklärung (299-322).

[241-F] Kreutzer, Susanne, Dr.; Scheepers, Rajah, Dr.des. (Bearbeitung): Krankenpflege und religiöse Gemeinschaft. Das Beispiel des Diakonissen-Mutterhauses der Henriettenstiftung in Hannover seit 1944 INHALT: Im mikrohistorischen Blick auf ein Diakonissen-Mutterhaus verbindet das an der Universität Hannover verankerte Vorhaben auf originelle Weise religions-, medizin- und geschlechtergeschichtliche Fragestellungen. Ziel der beiden jungen Wissenschaftlerinnen ist eine Analyse der Erosion und Modernisierung des sozialen Protestantismus in der Nachkriegszeit und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Am Beispiel des DiakonissenMutterhauses der Henriettenstiftung in Hannover - heute eines der größten Krankenhäuser der niedersächsischen Landeshauptstadt - wollen sie den Wandel evangelischer Glaubensorientierungen und die Umgestaltung der Krankenpflege von einem christlich motivierten "Liebesdienst" zu einem modernen Frauenberuf verfolgen - und zwar vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund der Veränderungsprozesse in Kirche, Krankenhauswesen und den kirchlichen Sozialsystemen. Hierzu eignet sich das Modell eines Diakonissen-Mutterhauses, das sowohl Lebens-, Dienst- als auch Glaubensgemeinschaft evangelischer Frauen war und gleichsam religiöse wie praktisch-pflegerische Ausübung verband, hervorragend. Um den Wandel und nicht zuletzt auch das Verschwinden der Mutterhausdiakonie in seiner gesellschafts- und mentalitätsgeschichtlichen Bedeutung zu verstehen, führen die Forscherinnen - eine Theologin und eine Historikerin - Interviews mit den Schwestern durch und ziehen schriftliche Quellen heran, vor allem den sehr gut erhaltenen Aktenbestand im Archiv der Stiftung. Die geplante Studie gliedert sich in die folgenden drei Themenschwerpunkte: zum einen geht es um das religiöse und pflegerische Selbstverständnis der Schwestern; des Weiteren um die Geschichte der Lebens-, Dienst- und Glaubensgemeinschaft als Alltags-, Erfahrungs- und Realgeschichte. Im Zentrum dieses zweiten Teils steht dabei die Frage, wie sich die religiöse und pflegerische Praxis im Zuge von Modernisierungs- und Rationalisierungsprozessen veränderte und wie die Schwestern den Niedergang ihres Arbeits- und Lebenskonzeptes erlebten. Drittens untersuchen die Wissenschaftlerinnen die Mutterhausdiakonie im kirchen- und gesellschaftsgeschichtlichen Kontext. Dabei nehmen sie auch die allgemeine Verwissenschaftlichung und Professionalisierung der Krankenversorgung einschließlich der zunehmenden Verankerung eines naturwissenschaftlich-technischen Medizinverständnisses in den Blick. ZEITRAUM: seit 1944 GEOGRAPHISCHER RAUM: Hannover ART: gefördert BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Fach Soziologie Lehrgebiet Kultursoziologie, Gesellschafts- und Kulturhistorische Frauen- und Geschlechterforschung (Schneiderberg 50, 30167 Hannover)

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KONTAKT: Institution (Tel. 0511-762-4573, Fax: 0511-762-5554, e-mail: [email protected])

[242-L] Lundt, Beate; Salewski, Michael; Timmermann, Heiner (Hrsg.): Frauen in Europa: Mythos und Realität, (Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen, Bd. 129), Münster: Lit Verl. 2005, 494 S., ISBN: 3-8258-8665-4 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-sozo325/962) INHALT: "Vorstellungen über weibliches Leben in der Geschichte entstehen oft durch Rückprojektion moderner Bilder vom Zusammenleben der Geschlechter. Sie reagieren auf gegenwärtige Krisen und Sehnsüchte, enthalten Wunsch- und Feindbilder. 20 Beiträge geben vielfältige Antworten und präsentieren einen Querschnitt der aktuellen Erforschung weiblicher (und männlicher) Existenz vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dabei berichten sie Ungewöhnliches und Unerwartetes, zeigen, wie Vorurteile entstanden sind, wie man sie entlarvt und gehen neu mit alten Mythen um." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jan Rüdiger: Ein rechtes Kernweib. Die 'starke Frau' der Wikingerzeit als historiographischer Mythos (22-48); Beatrix Bastl: Lebensstationen. Töchter, Mütter, Ehefrauen, Witwen. Quellen und Kontexte im europäischen Ländervergleich Aspekte adeligen weiblichen Daseins (49-74); Elisabeth Weighäll Nivre: Die Frau im Text. Wunschprojektion oder gefährliche Kreatur? Zwei Straßburger Drucke aus dem 16. Jahrhundert (75-94); Claudia Lenz: Gleichstellung im norwegischen Wohlfahrtsstaat. Zwischen Historisierung und Mythenbildung (95-111); Linda Maria Koldau: Musikalische Botschafterinnen: Frauen als Trägerinnen eines europäischen Kulturtransfers in der Frühen Neuzeit (113-136); Angelika Epple: Von Berlepsch bis Woltmann. Historikerinnen um 1800 (137-156); Elke Kleinau: In Europa und der Welt unterwegs. Konstruktionen nationaler Identität in Autobiographien deutscher Lehrerinnen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert (157-172); Dorothee Platz: Vergessene Veteraninnen: Das Womens' Army Auxiliary Corps (WAAC) (173-197); Sabine Geldsetzer: Frauen auf Kreuzzügen. Möglichkeiten und Grenzen der Rekonstruktion weiblicher Kreuzzugspräsenz (199-222); Dagmar Hemmie: 'Frauenhaus' und 'Badepuff': ein Mythos? Das vielschichtige Gesicht der Prostitution im spätmittelalterlichen Nordeuropa (223-247); Daniela Müller: 'Ketzerinnen'. Zur Identität von heterodoxen Frauen in Südfrankreich des 12. und 13. Jahrhunderts (248-259); Claudia Opitz: Warum so viele Frauen? Zur Geschlechtergeschichte der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung (260-275); Melanie Krüger: Jeanne d'Arc - Mythos und Symbol (277-319); Bea Lundt: Die starke Frau und der 'arme kerl' im Teufflischen Huren-Winkel. Der europäische Mythos von 'Sibylle' im Mittelalter und Früher Neuzeit (320-349); Carola Hilmes: 'Mut zur Sündhaftigkeit'. Frauenbilder und Männerängste um 1900 (350-377); Michael Salewski: Weiberliiste Männerängste:Zum Geschlechterdiskurs im Fin de siècle (378-396); Daniela Hacke: Stadt, Hof und Schrift: Vom 'streitbaren Dialog' der Geschlechter im Europa des 15.-18. Jahrhunderts (398-423); Ute Planert: Von der Querelle des Femmes zum Bürgerrecht: Frauenbewegungen in Europa 1789-1945 (424-443); Marion Kobelt-Groch: 'Sind wir von gestern ... oder morgen?' Beginen: Gedächtniskultur als Sozialexperiment heute (444-460); Juliette Wedl: Konzepte des Feminismus: Gleichheit, Differenz und (De-) Konstruktion als Perspektiven politischen Handelns (461-488).

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[243-L] Mesner, Maria: Mutterliebe und/oder feministischer Widerstand?: zur normativen Aufladung von FrauenFeiertagen, in: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella Hauch (Hrsg.): Liebe und Widerstand : Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen, Wien: Böhlau, 2005, S. 156-171, ISBN: 3205-77374-8 (Standort: USB Köln(38)-32A8409) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Frage, wie sich Frauenbilder und ihr normativer Gehalt in Österreich von den 1920er zu den 1950er Jahren veränderten. Beleuchtet wird, wie sozialdemokratische Funktionärinnen in den ersten Jahren der zweiten Republik versuchten, den Internationalen Frauentag gegen den Muttertag zu behaupten, wie sie aber dieses Bestreben angesichts eines ihnen entgegen wehenden Zeitgeistes oder auch eigener Überzeugung aufgaben. In der Sozialdemokratie haben während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die wesentlichen Verschiebungen der Geschlechterrollen stattgefunden. Der Beitrag geht zunächst auf die beiden Positionen der zweiten Republik, die katholisch-konservative und die sozialdemokratische Position, ein und analysiert sodann die "Konkurrenz" der Frauenfesttage sowie die konfligierenden Frauenbilder und deren Einflüsse auf die Geschlechterbeziehungen und normativen Vorstellung von Frau und Familie der Nachkriegsjahre. (ICH)

[244-L] Miethe, Ingrid: Eine Frage der Perspektive: ostdeutsche Frauenbewegung in den Theorien sozialer Bewegungen, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 61-75, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Frage, was Theorien zur Erforschung von sozialen Bewegungen in staatsozialistischen Gesellschaften und hier konkret zur Erforschung der Frauenbewegung in der DDR leisten können. Viele Forschungsansätze negieren die Existenz einer Frauenbewegung in der DDR, weil sie Normalitätsfolien,die an den sozialen Bewegungen westlich-demokratischer Gesellschaften entwickelt wurden, zugrunde legen. Dieses (ungeklärte) Vorverständnis der Forschenden hat dazu geführt, die DDR-Frauenbewegung wenn ihre Existenz denn überhaupt akzeptiert wurde - in erster Linie als defizitär zu bewerten: zu kurzlebig, zu klein, zu wenig öffentlich. Die Autorin entwickelt einen Ansatz, wie der Paradoxie dieser impliziten Bewertungsmaßstäbe begegnet werden kann - und das, ohne gleich alle Kategorien sozialer Bewegungsforschung über Bord werfen zu müssen. Sie macht deutlich, dass viele in den Theorien sozialer Bewegungen - und auch in den Theorien der Frauenbewegungsforschung - aufgeworfene Fragen und Dimensionen für staatssozialistische Gesellschaften anders gestellt und anders gewichtet werden müssen. Sie betont darüber hinaus, dass soziale Bewegungen für ihr erfolgreiches Funktionieren auf ein Zusammenspiel sowohl kognitiver als auch emotionaler und symbolischer Elemente angewiesen sind. Hierfür kann die Einbindung in (Frauen-)Netzwerke eine wichtige Ressource darstellen. (ICH2)

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[245-L] Oates-Indruchová, Libora: From Raisa to Hillary: gender discourse in political speeches and selected news coverage of the Perestroika and early transition years, in: Jirina van Leeuwen-Turnovcová und Nicole Richter (Hrsg.): Mediale Welten in Tschechien nach 1989 : Genderprojektionen und Codes des Plebejismus, Offenbach am Main: Sagner, 2005, S. 57-71, ISBN: 3-87690-896-5 (Standort: UB Bielefeld(361)-XR185M4W4T) INHALT: Die Verfasserin stellt Texte aus der Zeit des Staatssozialismus und aus der Zeit nach 1989 einander gegenüber, um Frauenbilder in der Tschechoslowakei vor und nach der "Wende" zu untersuchen. Bei diesen Texten handelt es sich um "offizielle" Ansprachen und Artikel in zwei führenden Tageszeitungen. Es zeigt sich, dass die staatssozialistische Ideologie traditionelle Geschlechtsrollenzuschreibungen zwar partiell aufbrach, der Einfluss des patriarchalischen Diskurses auf Geschlechtsrollen jedoch noch erkennbar blieb. Mit dem Sturz dieser Ideologie gewann der patriarchalische Diskurs seine volle Kraft zurück. Da die Idee der Frauenemanzipation mit der Ideologie des Staatssozialismus verknüpft war, erschienen patriarchalische Vorstellungen als passende Orientierung für die postsozialistische Gesellschaft. (ICE)

[246-F] Roller, Kathrin (Bearbeitung); Jones, Adam, Prof.Dr. (Leitung): Spiritualität, Moral und Geschlecht. Lutherische Gebetsfrauen in Südafrika im 20. Jahrhundert INHALT: Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Geschichte der aus der Berliner Mission hervorgewachsenen lutherischen Gebetsfrauen in Südafrika zu rekonstruieren und innerhalb der modernen südafrikanischen Geschichte sowie der neueren Missions- und Geschlechtergeschichte zu verorten. Die Bewegung der Gebetsfrauen soll als ein gesellschaftliches Phänomen betrachtet werden, das aus der Begegnung von afrikanischer Kultur mit christlicher Mission entstand. Die Gebetsfrauen agierten dabei als kulturelle Mittlerinnen zwischen verschiedenen Konzepten von Gemeinschaft, Moral, Spiritualität, Solidarität und Geschlecht. Das Projekt ist mithin ein Beitrag zur Frage nach der Übersetzung, Aneignung und Transformation christlich-europäischer Kulturelemente in einem afrikanischen Kontext durch Frauen. Das Projekt fragt aber auch danach, wie diese Frauen als Nicht-Ordinierte ihrerseits die Arbeit der Mission beinflussten. Das heißt, ihr Denken und Tun wird als Teil eines nach beiden Seiten offenen Transkulturationsprozesses gesehen. ZEITRAUM: 20. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Südafrika METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Entfällt. ART: gefördert BEGINN: 2003-10 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften, Institut für Afrikanistik (Postfach 100920, 04009 Leipzig) KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-9737035, e-mail: [email protected])

[247-L] Saurer, Edith: Frauenbewegung und soziale Netzwerke: Kommentar zur Karriere eines Begriffs, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 77-94, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3)

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INHALT: Der Beitrag untersucht die Karriere des Netzwerk-Begriffes in der sozialen Bewegungsforschung. Netzwerkanalysen haben nicht erst seit der globalen Vernetzung via Internet Konjunktur, sondern sie bewährten sich schon in den 1950er Jahren als Untersuchungsinstrument. Den Anfang machten sozialanthropologische Studien, die sich instrumentellen, später auch informellen Netzwerken widmeten und häufig Verwandtschaftsbeziehungen untersuchten. In der Frauengeschichte verlagerte sich diese Blickrichtung auf die Bedeutung von Freundschaft und Freundinnennetzen, die dann in einem weiteren Schritt von der Frauenbewegungsforschung mit Blick auf ihre politische Relevanz untersucht wurden. Aktuelle Frauennetzwerke rekurrieren zwischenzeitlich kaum mehr auf die Kultur der Freundschaft: Sowohl in von der EU initiierten als auch in den Internet-gestützten Frauennetzwerken sind die Verbindungen viel lockerer geknüpft als früher, aber trotzdem tragfähig. Mit ihrer Analyse sich wandelnder Bedeutung und Charakteristik von Netzwerken in der Frauenbewegungsgeschichte und in der Gegenwart gibt die Autorin Impulse für eine Beantwortung der Frage nach den Veränderungen feministischer Organisations- und Praxisformen. (ICH2)

[248-L] Schmoliner, Stephanie: Let's riot: Riot Grrrls zwischen Feminismus, Subkultur und sozialer Bewegung, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 19/2006, H. 3, S. 39-46 INHALT: "Feministisches und politisches Engagement zeigt sich 35 Jahre nach der zweiten Frauenbewegung in anderen Formen. Die Autorin zeigt am Beispiel der Riot Grrrls eine Bewegung, die sich neben der Musik insbesondere mit körperpolitischen Forderungen auseinandersetzt, nicht zuletzt aus dem Bedürfnis heraus, einen neuen Umgang mit Geschlechterdefinitionen herzustellen. Zunächst ist eine Darstellung der Gründung notwendig, ohne die gesellschaftlichen Hintergründe insbesondere innerhalb der Subkultur des Punk und Hardcore ist eine Einordnung kaum möglich. Zudem sollen Einblick in die vielfältigen theoretischen Schnittstellen der Riot Grrrls gewährt werden. In Bezug auf soziale Bewegung wird eine Einordnung zwischen Bewegung, Subkultur und Feminismus diskutiert. Neue kulturelle Praxen werden parallel zu alten Widerstandformen benutzt und ausprobiert. Anschließend wird dargestellt, was 15 Jahre nach Entstehen der Riot Grrrls geblieben ist." (Autorenreferat)

[249-F] Schnädelbach, Anna (Bearbeitung): "Aus dem Rahmen gefallen?" - Kriegerwitwen in Diskussion und Lebenswirklichkeit in der Bundesrepublik Deutschland 1945 bis 1960 INHALT: Thema des Dissertationsprojekts ist die Situation der rund eine Million Kriegerwitwen nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der damaligen Bundesrepublik Deutschland. Es wird mit Blick auf die öffentlich vertretenen Positionen der (Frauen)presse, der großen Parteien und Verbände untersucht, in welcher Weise die soziale Lage und das Verhalten von Kriegerwitwen in den Öffentlichkeiten der Nachkriegszeit und der frühen Bundesrepublik wahrgenommen und diskutiert wurden. Welche Darstellung(en) von Witwenleben und – schicksal bestimmte die gesellschaftliche Wahrnehmung und fielen diese Frauen aus dem "Rahmen" einer Gesellschaft, die sich nach dem Ende des Krieges - besonders in der "Ära Adenauer" - auf die Restaurierung "normaler" Familienverhältnisse konzentrierte? Parallel zu den öffentlichen Debatten um die Kriegerwitwen untersucht das Projekt zudem, welche persönlichen Erfahrungen und Handlungsspielräume das Leben dieser Frauen als historische Ak-

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teurinnen bestimmte. Welche Risiken und soziale Belastungen erlebten Kriegerwitwen, aber auch welche Chancen und Möglichkeiten sahen sie in ihrer Situation? Ziel der Dissertation ist heraus zu arbeiten, inwieweit den Witwen eine bestimmte "Rolle" innerhalb der Nachkriegsgesellschaft und ihrer Öffentlichkeiten zugewiesen wurde und auf welche Weise diese von gesellschaftlichen Vorstellungen von Frau und Familie sowie von sozialpolitischen Maßnahmen beeinflusst war. Was konnten Kriegerwitwen dem entgegensetzen und gab es Raum für eigene Vorstellungen und deren Verwirklichung? ZEITRAUM: 1945-1960 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel) KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)

[250-L] Senghaas-Knobloch, Eva: Menschenrechte und fürsorgliche Praxis in einer zerklüfteten Welt, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 19-36, ISBN: 3-89741201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3) INHALT: Der Beitrag basiert auf einem Festvortrag, mit dem die Konferenz zu Ehren Ute Gerhards eröffnet wurde, und befasst sich mit der Breite des Werks von Ute Gerhard, seinen vielfältigen Facetten und disziplinären Anschlussmöglichkeiten. Die Autorin würdigt das wissenschaftliche Werk von Ute Gerhard und knüpft an zwei ihrer Hauptanliegen an, die Beschäftigung mit Menschenrechten und mit Care (Fürsorge). Dabei wird vor allem heraus gearbeitet, wie unverzichtbar die Anerkennung der Menschenrechte als Frauenrechte für das Gelingen von Demokratie und Freiheit war und ist. Erweitert durch die Frage, wie das Zusammenleben von Menschen in einer durch schwerwiegende Diskrepanzen und vielfältige Konflikte gekennzeichneten, zerklüfteten Welt gestaltet werden kann, stellt der Beitrag Konzeptionen für eine gesellschaftliche Entwicklung vor, in denen Kategorien wie Befähigung, Anerkennung und Anteilnahme bzw. Care zugrunde gelegt sind. Mit Ute Gerhard wird abschließend betont, wie grundlegend und fruchtbar eine feministische Perspektive ist, da sie politischen Gemeinwesen neue Maßstäbe und Denkmöglichkeiten eröffnet und nicht nur eine Beendigung von Abhängigkeit, sondern auch Freiheiten für die Gestaltung des Zusammenlebens zwischen Menschen anstrebt. (ICH2)

[251-F] Wilhelmi, Anja, M.A. (Bearbeitung): Autobiografien deutscher Frauen als Spiegel für weibliche Lebenswelten in den Ostseeprovinzen des Russischen Reiches und in den Staaten Est- und Lettland, 1800-1941 INHALT: In dem zu untersuchenden Zeitraum traten soziale und politische Umwälzungen in den drei Ostseeprovinzen krass hervor. In ihrer Folge verlor die deutschbaltische Bevölkerungsgruppe ihren über Jahrhunderte gefestigten sozialen, kulturellen, politischen und ökonomischen Status. Auch die deutschbaltische Frau blieb von diesen Veränderungen nicht unberührt. In der Untersuchung soll aufgezeigt werden, inwieweit sich die Lebenswelt für die Frau

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spürbar wandelte. Dabei werden einzelne Lebensstationen beleuchtet sowie messbare Faktoren wie Bildungs- und Arbeitsmarktzugang u.a. in die Betrachtung miteinbezogen. Die Arbeit orientiert sich dabei weitestgehend an Fragen der Gender Studies, ohne mentalitätgeschichtliche Ansätze außer Betracht zu lassen. Die Quellenbasis stellen veröffentlichte und nicht veröffentlichte Autobiografien von deutschen Frauen dar. ZEITRAUM: 1800-1941 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostseeprovinzen des Russischen Reiches, Estland, Lettland ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Nordost-Institut - Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V. an der Universität Hamburg (Conventstr. 1, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 04131-40059-32, e-mail: [email protected])

[252-F] Wolff, Kerstin, Dr.; Schibbe, Laura (Bearbeitung): "Herrenmoral". Anna Pappritz und die abolitionistische Bewegung in Deutschland INHALT: Versuch einer biographischen Rekonstruktion speziell zwischen dem Ersten Weltkrieg und Nationalsozialismus. ZEITRAUM: 1861-1939 ART: gefördert BEGINN: 2006-07 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst INSTITUTION: Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung e.V. (Gottschalkstr. 57, 34127 Kassel) KONTAKT: Wolff, Kerstin (Dr. Tel. 0561-989-3670, e-mail: [email protected])

Register

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Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. •

Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. •

Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.

Personenregister

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Personenregister

A Abel, Thomas 138 Abele-Brehm, Andrea E. 133 Ahnert, Lieselotte 158 Allemann-Ghionda, Cristina 215 Althans, Birgit 228 Alvarez, Elvita 156 Amir-Moazami, Schirin 196, 197 Amrhein, Ludwig 142 Andresen, Sabine 143 Armbruster, Meinrad M. 179 Auth, Diana 53 B Backes, Gertrud M. 142 Baer, Susanne 54 Baethge, Martin 108 Balke, Ellen 1 Ballmer-Cao, Thanh-Huyen 221 Baltes, Alexandra 55, 56 Balz, Eckart 181 Bank, Michaela 229 Batliwala, Srilatha 198 Bauer, Ingrid 230 Bauer, Quirin 75 Bauer, Thomas 144 Bäumer, Jürgen 55, 56 Baumgartner, Isidor 162 Bechdolf, Ute 145 Becker, Ruth 121 Becker-Schmidt, Regina 146 Beckett Weaver, Eric 199 Berendt, Ulrike 55, 56 Bereswill, Mechthild 57 Bergmann, Solveig 200 Bidwell-Steiner, Marlen 231 Biffl, Gudrun 201 Bilden, Helga 147 Birnbaum, Pierre 221 Bisogno, Enrico 30 Blossfeld, Hans-Peter 159 Bock, Gisela 232, 233 Bock, Stephanie 58 Bogner, Jessica 133 Bohne, Sabine 59

Bohnsack, Ralf 154 Bosch, Mineke 234 Brand, Ortrun 74 Brandt, S. 148 Braun, Christina von 16 Brettschneider, Jenny 103 Brück, Julia 172 Buchmayr, Maria 60 Budde, Jürgen 149 Buddeberg, Claus 138 Buddeberg-Fischer, Barbara 138 Budry, Maryelle 126 Bühler-Conrad, Elisabeth 77 Bührmann, Andrea D. 62, 127 Burkhardt, Anke 61 Busche, Susanne 62 Bußmann, Hadumod 150 C Cacioppo, Britta 63 Cholotta, Katrin 104 Corley, Marva 105 Cornelißen, Waltraud 64 Croisier, Michel 126 D Dackweiler, Regina-Maria 65, 151 Dann, Sabine 66 Dassow, Joachim 106 Dausien, Bettina 147, 202 Demandt, Ulrike 59 Derichs-Kunstmann, Karin 83 Dern, Susanne 67 Derungs, Kurt 47 Dhanraj, Deepa 198 Dienel, Christiane 110 Dietze, Gabriele 16 Di Giulio, Paola 178 Döhring, Kirsten 177 Dölling, Irene 171 Dow Magnus, Kathlee 2 Drobnic, Sonja 104 Dzewas, Imke 24

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E Ebberfeld, Ingelore 152 Ebeling, Smilla 3 Eckl, Stefan 68 Eifler, Christine 205 Elson, Diane 69 Engler, Steffani 153 Erbe, Birgit 70, 71 Eriksson, Tor 112 Eylert, Andreas 99 F Feldmann-Wojtachnia, Eva 203 Festy, Patrick 30 Fischer, Ute Luise 107 Flick, Sabine 4 Focks, Petra 72 Forster, Edgar 5 Freitag, Namara 108 Freitag, Walburga 85 Frey, Michael 109 Frey, Regina 71 Frickel, Daniela 235 Frieburg, Carsten 56 Friedl, Herwig 38 Fritzsche, Bettina 154 Fromme, Johannes 169 Fuhr, Thomas 189, 214 Funder, Maria 6 G Gebert, Annett 124 Geller, Alex 7 Gerhardt, Ute 204 Gerloff, Antje 110 Giannetti, Silvia 155 Gideon, Jasmine 69 Gieß-Stüber, Petra 68 Gilbert, Anne-Françoise 8, 156 Gille, Martina 157 Gippert, Wolfgang 236 Glagow-Schicha, Lisa 73 Glüer, Michael 158 Goeschel, Albrecht 182, 218 Göhlmann, Silja 144 Göttner-Abendroth, Heide 47 Gottwald, Markus 114 Graf, Julia 74 Grimm, Natalie 108

Personenregister

Gruber, Susanne 75 Grunau, Elisabeth 111 Gruner, Julien 126 Grunow, Daniela 159 Gupta, Nabanita Datta 112 Gwozdz, Wencke 160 H Hacker, Hanna 9 Hagemann-White, Carol 59, 161 Hämmerle, Christa 230 Handschuh-Heiß, Stephanie 87 Hannover, Bettina 158 Hansen, Katrin 127 Hapke, Andrea 205 Hartmann, Jutta 10 Haschemi Yekani, Elahe 11 Haskova, Hana 208 Haslbeck, Barbara 162 Hastall, Matthias R. 172 Hauch, Gabriella 230 Haug, Frigga 12, 13, 14 Hauptmeyer, Katrin 59 Hausen, Karin 237 Hearn, Jeff 15 Heidenfelder, Tanja 55 Heinze, Anja 113 Helming, Elisabeth 76 Henninger, Annette 114 Henschel, Angelika 99 Hentschel, Anni 238 Hertrampf, Susanne 239 Hertz, Ellen 210 Herzer, Manfred 95 Heye, Corinna 77 Hill, Paul B. 120 Hiniker, Valerie 126 Hobeck, Dorothea 115 Hof, Renate 150 Höfling-Engels, Nicole 206 Hohloch, Friederike 66 Holland-Cunz, Barbara 28, 53 Holmgren, Linn E. 15 Horak, Roman 163 Hrzán, Daniela 16 Hummel, Diana 17 Hüning, Hasko 109 Husu, Lisa 89

Personenregister

I Ichino, Andrea 116 J Jabsen, Annika 159 Jenichen, Anne 207 Jones, Adam 246 Jünemann, Annette 78 Jungwirth, Helga 164 K Kahl, Jennifer 165 Kahlert, Heike 18, 79 Kaiser, Astrid 166, 183 Kampshoff, Marita 167 Kanne, Astrid 59 Kapusta-Pofahl, Karen 208 Kaschuba, Gerrit 83 Kautonen, Teemu 136 Kay, Rosemarie 140 Kelle, Helga 168 Kirchmann, Andrea 66 Kirk, Susanne 169 Kirschbaum, Almut 109 Kish Bonnet, Simone 126 Klatzer, Elisabeth 70 Klein, Uta 81 Kleinau, Elke 236 Klement, Carmen 78 Klika, Dorle 170 Klinger, Judith 240 Klöppel, Ulrike 171 Knapp, Gudrun-Axeli 19, 20, 21 Knobloch-Westerwick, Silvia 172 Koblinger, Dagmar 82 Koch-Baumgarten, Sigrid 56 Kolarova, Marta 208 Kolbe, Angela 22 Kolip, Petra 206 Koller-Tejeiro, Yolanda M. 209 Kostova, Dora 30 Kotzeva, Tatyana 30 Krajinovic, Marta 28 Kraus, Jaroslav 30 Kraus, Vered 136 Krause, Thomas 83 Kreisky, Eva 173, 174 Kreutzer, Susanne 241 Kreyenfeld, Michaela 117

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Krüger, Marlis 23 Krüger, Rolf 99 Krutzsch, Monika 175 Kuberka, Daniela 84 Kühl, Jutta 54 Kuhn, Peter 139 Kurz-Scherf, Ingrid 24, 74 L Lächele, Carlos 83 Lange, Ralf 83 Lapniewska, Zofia 70 Lasch, Vera 85 Lauxen-Ulbrich, Maria 118 Lavanchy, Anne 210 Leemann, Regula Julia 190 Leeuwen-Turnovcová, Jirina van 211 Légaré, Jacques 30 Lehmann, Jasmin 176 Lehmer, Florian 119 Lehnert, Esther 177 Leicht, René 118, 136 Leicht-Scholten, Carmen 120 Lemish, Dafna 25 Lichtenecker, Ruperta 86 Lieb, Anja 24 Lien, Shih-cheng 121 Linder, Wolf 134 Lorey, Isabell 26 Ludvig, Alice 212 Lundt, Beate 242 Luy, Marc 178 M Macha, Hildegard 75, 87 Markard, Nora 54 Marler, Joan 47 Marx Ferree, Myra 27 Matthies, Hildegard 58 Matthies Aila-Leena 179 May-Chahal, Corinne 180 Mayerhofer, Elisabeth 88 Mayrhofer, Monika 70 McClurg Mueller, Carol 27 Mehlmann, Sabine 28 Meier-Seethaler, Carola 47 Mellström, Ulf 29 Mesner, Maria 243 Messmer, Ruth 111

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Metz-Göckel, Sigrid 89 Meulen Rodgers, Yana van der 227 Meuser, Michael 90 Meyer, Catharine Tamara 181 Meyer, Traute 213 Meyer-Eilers, Bernd 103 Michaelis, Beatrice 11 Michalek, Ruth 189, 214 Michalitsch, Gabriele 91 Miethe, Ingrid 244 Milwertz, Cecilia 224 Mingerzahn, Frauke 179 Mischau, Anina 176 Möller, Joachim 119 Möller, Sebastian 193 Monshausen, Antje 182 Moretti, Enrico 116 Mulack, Christa 47 Müller, Annette 215 Müller, Walter 135 Munzi, Tereza 30 N Nacken, Karola 183 Nätkin, Ritva 122 Neumayr, Michaela 70 Neuß, Sonja 176 Neyer, Gerda 30 Neyer, Gerda R. 92 Nickel, Hildegard Maria 109 Niechoj, Torsten 31 Nikoleyczik, Katrin 111 Notz, Gisela 32 Nowak, Jörg 93 O Oates-Indruchová, Libora 245 Oberle, Michelle 176 Ochoa Fernández, Esther 216 Oechsle, Mechthild 94 Oesterling, Carina 95 Oliveira, Patricia 217 Oppenheimer, Christina 96 Ostner, Ilona 97, 216 P Pech, Detlef 184 Perardel, Yves 105 Petersen, Kerstin 176

Personenregister

Petri-Adiel, Esther 123 Pfau-Effinger, Birgit 124, 213 Pichlbauer, Michaela 70 Pirolt, Elfriede 98 Popova, Kalina 105 Poppenhusen, Margot 101 Prudel, Doriana 218 R Racioppi, Filomena 30 Reimann, Katja 185 Reimer, David 125 Rendtorff, Barbara 143, 186 Reusch, Marie 24 Reymann, Christiane 33 Richter, Dirk 218 Richter, Nicole 211 Riegraf, Birgit 58 Rivellini, Giulia 30 Rödel, Malaika 34 Roller, Kathrin 246 Rosenberg, Lea 28 Rösgen, Anne 118 Rosner, Manuela 126 Rost, Harald 159 Roten, Fabienne Crettaz von 156 Rothe, Andrea 70, 82 Rudert, Katrin 127 Rupp, Marina 159 Rychtarikova, Jitka 30 S Saikin, Magail 219 Salewski, Michael 242 Salmhofer, Gudrun 86 Sardei-Biermann, Sabine 157 Sauer, Birgit 35, 36 Saurer, Edith 247 Schäfer, Reinhilde 76 Schauer, Gabriele 98 Scheele, Alexandra 128 Scheepers, Rajah 241 Scheer, Uta 187 Schelhowe, Heidi 89 Schellenberg, Claudia 190 Schibbe, Laura 252 Schildmann, Ulrike 193 Schindler, Delia 79 Schinzel, Britta 111

Personenregister

Schippers, Nicole 59 Schirmer, Uta 188 Schmeink, Martina 127 Schmidt, Katharina 111 Schmidt, Ralph 129 Schmitt, Christof 99 Schmitz, Sigrid 3, 111 Schmoliner, Stephanie 248 Schnädelbach, Anna 249 Schnepf, Sylke Viola 130 Schnier, Victoria 83 Schönknecht, Gudrun 189 Schönpflug, Karin 37 Schöttelndreier, Aira 127 Schreiber, Marc 190 Schreier, Margrit 191 Schröder, Jette 125 Schröder, Nicole 38 Schroven, Anita 220 Schruijer, Sandra G. I. 131 Schultheis, Klaudia 189 Schulz, Florian 159 Schuster, Nina 39 Schwartz, Judith 40 Schweikart, Rudolf 132 Seel, Barbara 160 Senghaas-Knobloch, Eva 250 Setzwein, Monika 192 Sgier, Lea 221 Sieber, Anja 222 Sinning, Mathias 144 Sinyavskaya, Oksana 30 Sobiech, Gabriele 223 Sonntag, Ute 85 Spakowski, Nicola 224 Spielauer, Martin 30 Spitaler, Georg 173 Spree, Ulrike 129 Sprenger, Marcus 56 Spretnak, Charlene 47 Spura, Anke 114 Spurk, Daniel 133 Staack, Michael 123 Stadler, Helga 164 Stange, Waldemar 99 Steffen, Isabelle 134 Steinmetz, Markus 182, 218 Steinmetz, Stephanie 135 Steinrücke, Margareta 41

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Strobel-Eisele, Gabriele 189 Strohmeyer, Robert 136 Struthmann, Sandra 75 Sturm, Gabriele 39 T Tarasiewicz, Malgorzata 70 Terlinden, Ulla 42 Thiébaud, Julien 126 Thiemann, Susanne 240 Thon, Christine 43 Tigges, Anja 62 Timmermann, Heiner 242 Tonoyan, Vartuhi 136 Treibel, Annette 225 Tremel, Inken 193 Tullney, Marco 31 U Uchronski, Mirjam 133 V Vassilopoulou, Joana 56 Vetsch, Esther 138 Villa, Paula-Irene 44 Volmer, Rabea 182 Voss, Anja 101 W Watson, John 136 Weckwert, Anja 45, 188 Wedl, Juliette 46 Weg, Marianne 100 Weinberger, Catherine 139 Werlhof, Claudia von 47, 48 Werner, Arndt 140 Wetterau, Karin 94 Wetterer, Angelika 49, 101 Wetterich, Jörg 68 Wichelhaus, Barbara 165 Wicker, Hans-Rudolf 222 Wilchins, Riki 50 Wilhelmi, Anja 251 Wilkending, Gisela 235 Wilser, Anja 194 Wimbauer, Christine 114 Winter, Reinhard 194 Wischermann, Ulla 45 Wisotzki, Simone 51

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Wittmann, Werner W. 136 Wobbe, Theresa 52 Woerdeman, Dara L. 227 Wolf, Elke 113 Wolff, Kerstin 252 Wolter, Ilka 158 Wozonig, Karin S. 231 Wulf, Christoph 228 Y Young, Brigitte 102 Yun, Myeong-Su 141 Z Zakharov, Sergei 30 Zebisch, Johanna 70 Zehender, Leo 195 Zimmermann, Karin 58

Personenregister

Sachregister

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Sachregister

A Absolvent 125, 126 Abwanderung 110 abweichendes Verhalten 155 Abwertung 26 Adel 242 Adoleszenz 143, 149, 215, 217 Afrika 86, 220, 246 Afrika südlich der Sahara 86, 220, 246 AIDS 11 Akademiker 89, 133 Akademikerin 65, 111, 133 akademischer Mittelbau 176 Akteur 62, 90, 191 Alltag 41, 60, 153, 222 alte Bundesländer 97, 113, 117 Altenpflege 53, 195 Alter 152, 185, 195 alter Mensch 142, 185, 195 Altern 142, 152 Alterskrankheit 143 Altersstruktur 201 Amazonasgebiet 226 Amt 238 Anarchismus 208 Andenraum 210 Androzentrismus 42, 174 Angestellter 116 anglophones Afrika 220 Angst 237 Anreizsystem 201 Antidiskriminierungsgesetz 67 Antikapitalismus 13 Antike 195, 231 Arbeit 4, 74, 201, 227, 238 Arbeiterbewegung 13, 48, 250 Arbeitsanforderung 109 Arbeitsbedingungen 74, 88, 128, 209 Arbeitsbelastung 98 Arbeitskräfteangebot 201 Arbeitsmarktpolitik 31, 74, 128, 135 Arbeitsmigration 119 Arbeitsorganisation 109, 112, 114 Arbeitsplatz 106, 108, 121 Arbeitsplatzwechsel 119

Arbeitspolitik 109, 128 Arbeitsteilung 6, 24, 42, 60, 118, 135, 159, 160, 188, 212 Arbeitsverhalten 227 Arbeitsverhältnis 128 Arbeitswelt 128, 190 Arbeitszeit 98, 135, 160 Arbeitszeitflexibilität 109 Argentinien 219 Armut 32, 55, 195 Armutsbekämpfung 198 Arzt 138 Asien 30, 123, 198, 201, 224 Ausbildung 99 Ausländer 197 Ausländerfeindlichkeit 177 Auslandseinsatz 246 Australien 86 B Bachelor 99 Baden-Württemberg 66, 68, 118, 189 Ballungsgebiet 182 Baltikum 15, 61, 251 Bankgewerbe 116 Bauer 234 Bayern 82, 104, 162, 189 Bedeutung 5 Berlin 71, 72, 83, 158 berufliche Integration 66, 126, 203 beruflicher Aufstieg 131 berufliche Selbständigkeit 136 berufliche Weiterbildung 83, 108 Berufsanfänger 126 Berufsaussicht 82, 124, 157 Berufseinmündung 126, 139 Berufserfahrung 99, 119, 139 Berufserfolg 126, 129, 133 Berufserwartung 126 Berufsfeld 19 Berufsmobilität 119 Berufsnachwuchs 111 Berufsorientierung 131 Berufstätigkeit 137 Berufsunterbrechung 139

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Berufsverlauf 129, 131, 133, 138, 139 Berufswahl 72, 82, 190, 193 Berufswandel 129 Beschäftigtenstruktur 113 Beschäftigung 105, 126 Beschäftigungsbedingungen 106, 114, 209 Beschäftigungsentwicklung 201 Beschäftigungsförderung 106 Beschäftigungsform 136 Beschäftigungspolitik 31, 74, 92, 102 Betreuung 65, 117, 201, 227 Betrieb 109, 113 betriebliche Sozialpolitik 98 Betriebsgründung 104 Betriebsrat 113 Bevölkerung 30 Bevölkerungsentwicklung 17, 18, 53, 65, 128 Bevölkerungspolitik 17, 65, 97, 122, 128, 237 Bibel 231 Bilanzierung 75 bilaterale Beziehungen 224 Bildung 135, 158 Bildungsangebot 83 Bildungsarbeit 83 Bildungschance 24 Bildungsertrag 125 Bildungsniveau 216 Bildungspolitik 143, 193 Bildungsverlauf 158 Bildungsziel 148 Bindung 158 Binnenwanderung 119 Biographie 43, 170, 236, 251, 252 biographische Methode 43, 202 Biologie 3, 227 Biopolitik 231 Bologna-Prozess 62 Bosnien-Herzegowina 207, 222 Bourdieu, P. 41, 42, 153 Brasilien 217 Bremen 71, 104 Budget 71, 91 Bulgarien 30 Bundesland 71 Bundeswehr 123 Bündnis 90/ Die Grünen 97 Bürgerbeteiligung 68, 100

Sachregister

Bürgerkrieg 220 Bürgerrecht 197 bürgerschaftliches Engagement 100 Bürgertum 26 C CDU 97 Chauvinismus 174, 199 Chemie 3, 227 Chile 210 China 224 Christentum 238, 246 Computer 164 Computerspiel 169 Coping-Verhalten 162, 184, 222 Cultural Studies Approach 145 D Dänemark 112 Daten 30, 118 Datenaufbereitung 30 Datenbank 30 Datendokumentation 30 DDR 97, 171, 244 Dekonstruktivismus 7, 40, 46 Demobilisierung 220 Demographie 17 demographische Alterung 53 demographische Faktoren 17 demographische Lage 17, 18, 128 demographischer Übergang 17, 18, 128 Demokratisierung 24, 33, 79 Derrida, J. 50 Design 1 Deutscher 215, 225, 236, 251 deutscher Sprachraum 20, 62 Deutsches Kaiserreich 236 Deutsches Reich 228, 237, 252 deutschsprachige Schweiz 138 Deutschunterricht 211 Didaktik 83, 94, 183 Dienstleistung 209 Disziplin 223 Doing Gender 39, 151, 164, 181, 185 Drittes Reich 233 Dual Career Couple 114 E Ehe 230

Sachregister

Ehepartner 114 Ehescheidung 182 Ehrenamt 101 Einfluss 117 Einkommen 88, 105 Einkommenseffekt 116, 119 Einkommensunterschied 31, 105 Einsamkeit 195 Einstellung 162, 175, 185, 227 Einwanderung 197, 229 Electronic Business 129 Elite 132 Eltern 190 Eltern-Kind-Beziehung 43 Elternurlaub 81 Empirie 146 Energie 106 Energiewirtschaft 106 Engels, F. 12 Entgrenzung 4, 38, 114 Entscheidungshilfe 72, 118 Entwicklungsland 9, 17, 86, 198, 207, 210, 217, 219, 220, 222, 224, 226, 246 Entwicklungspolitik 9 Entwicklungspsychologie 147 Erfahrung 229, 249 Erkenntnis 21 Erkenntnisinteresse 232 Erleben 169, 191, 206 Ernährung 153, 160, 192 erneuerbare Energie 106 Erster Weltkrieg 252 Erwachsener 142 Erwerbsarbeit 107 Erwerbsbeteiligung 108, 134, 201, 216 Erwerbstätiger 113, 116, 119, 121, 139, 201, 227 Erwerbstätigkeit 31, 114, 201, 216, 243 Erwerbsverhalten 201 Erzieher 99, 158 Erziehung 228 Erziehungswissenschaft 228 Essverhalten 192 Estland 15, 251 Ethik 34, 195 ethnische Gruppe 197, 226 ethnische Herkunft 20, 26, 215 ethnischer Konflikt 222 Ethnizität 20, 226

191

Ethnologie 150 Ethnomethodologie 46 EU 37, 61, 78, 81, 85, 86, 92, 135, 199 EU-Beitritt 85, 203 EU-Erweiterung 85, 102 EU-Politik 102 Europa 55, 61, 130, 136, 196, 200, 242 europäische Integration 102 Europäischer Gerichtshof 78 europäische Sozialpolitik 102 Europäisches Recht 78 Eurozentrismus 16 EU-Staat 62, 78 EU-Vertrag 102 Evaluation 87 evangelische Kirche 241, 246 Exegese 238 Exklusion 20 F Fachhochschule 194 Fachrichtung 133 Fachwissen 99 Familie 136, 137, 159, 212, 231, 243 Familie-Beruf 4, 17, 65, 97, 98, 128, 131, 137, 140, 143, 157, 201, 216, 227 Familienarbeit 60, 203 Familiengröße 216 Familiengründung 65, 157 Familienpolitik 37, 65, 92, 93, 97, 128, 161, 201 Familienrecht 224 Familiensituation 133 Fan 154, 174 Farbiger 11 Fehlzeit 116 Fernsehen 25 Fernsehproduktion 25 Fernsehprogramm 25 Fernsehsendung 25 Fernsehserie 187 Festival 248 Feuerwehr 101 Film 150 Finanzmarkt 86 Finanzpolitik 86 Finnland 15, 89, 122, 200 Fitness 223 Flüchtlingspolitik 54

192

Folgekosten 59 Forschung 167, 224 Forschungsansatz 10, 18, 43, 52, 146, 161, 168, 184, 186, 202 Forschungsdefizit 18, 168 Forschungseinrichtung 28 Forschungsgegenstand 10, 18, 43, 146, 161, 168, 186, 202 Forschungsprojekt 61, 84 Forschungsstand 18, 35, 52, 56, 146, 150, 152, 168, 202, 232 Forschungsumsetzung 84 Foucault, M. 50 Frankreich 197, 221 Frauenbeauftragte 90 Frauenberuf 126, 135, 165, 241 Frauenbewegung 13, 14, 24, 27, 32, 43, 44, 45, 48, 57, 85, 90, 200, 229, 234, 239, 242, 243, 244, 247, 248, 250, 252 Frauenfeindlichkeit 204 Frauenförderung 30, 55, 70, 72, 85, 88, 89, 102, 104, 111, 132, 198, 221 Frauenorganisation 24, 203, 207, 208 Frauenpresse 249 Frauenrechtlerin 44, 252 Freizeitbeschäftigung 181 Fremdbild 26, 127, 223 Fremdheit 44, 226 Frieden 51, 205 Friedensbewegung 24, 205 Fruchtbarkeit 92, 117 frühe Neuzeit 242 Führung 40 Führungskraft 40, 131 Führungsposition 40, 103, 115 Führungsstil 40 Fundamentalismus 198 Fürsorge 4, 230, 250 Fußball 163, 173, 174, 181 G Geburt 92 Geburtenentwicklung 17, 65, 92, 117 Geburtenfolge 92 Geburtenhäufigkeit 17, 92 Geburtenrückgang 17, 18, 65 Gehalt 105 Gemeindearbeit 238 Gemeindehaushalt 71

Sachregister

Gemeinschaft 246 Gender Mainstreaming 5, 15, 19, 24, 42, 54, 55, 56, 57, 58, 60, 68, 71, 73, 75, 76, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 99, 100, 102, 118, 151, 194, 220 Generation 10, 43, 147, 175, 212, 231 Generationenverhältnis 195 Generationenvertrag 231 generatives Verhalten 30, 43, 231 Genetik 34 Gentechnologie 34, 63 Geographie 38 Gerechtigkeit 25, 61 Gerontologie 195 Geschäftsführung 103 Geschichtswissenschaft 150, 230 Geschlechterpolitik 12, 17, 32, 35, 44, 57, 65, 71, 74, 78, 80, 85, 86, 87, 90, 91, 92, 93, 94, 97, 100, 102, 103, 122, 128, 130, 179, 200, 203, 207, 240 Geschlechterverteilung 80, 135, 178, 201 Gesellschaft 5, 14, 20, 38, 52, 134, 148, 175, 184, 186, 212 Gesellschaftskritik 18, 36, 41, 225 Gesellschaftspolitik 13, 24, 32, 48, 128 Gesellschaftstheorie 31, 146 Gesellschaftswissenschaft 18 Gesundheit 85, 178, 182, 185 gesundheitliche Folgen 59, 182 Gesundheitspersonal 59 Gesundheitspolitik 31, 98 Gesundheitsverhalten 178 Gesundheitsversorgung 59, 218 Gesundheitsvorsorge 98 Gesundheitswesen 206, 241 Gesundheitszirkel 98 Gesundheitszustand 218 Gewalt 24, 47, 51, 59, 81, 96, 177, 180, 224 Gewerkschaftspolitik 24 Glaubensfreiheit 197 Gleichberechtigung 24, 42, 61, 69, 80, 94, 100, 122, 183, 188, 200, 203, 204, 221, 234 Gleichheit 2, 46, 81, 188 Globalisierung 45, 48, 105, 174 Gramsci, A. 12 Großbritannien 15, 86, 167, 213, 227

Sachregister

Grundschule 158, 166, 189 Grundsicherung 32 Gruppendiskussion 189 Gymnasium 73 H Habitus 8, 41, 153, 170 Hamburg 103, 104 Handbuch 150 Handlung 2 Handlungsfähigkeit 2, 10, 166 Handlungsorientierung 65 Handwerk 106 Hauptschule 225 Hausarbeit 160 Hausfrau 6 Haushaltsgröße 160 Haushaltspolitik 71, 86, 91 häusliche Gewalt 59, 224 Hegel, G. 96 Herrschaft 24, 35, 36, 42 Hessen 28, 95 Heuristik 168 Hexenverfolgung 242 Hilfeleistung 55 Hilfsorganisation 95 Historiker 242 historische Analyse 230 hoch Qualifizierter 216 Hochschule 19, 28, 62, 70, 75, 79, 87, 89, 111, 124, 125, 156, 176, 179, 193 Hochschullehrer 227 Hochschulpolitik 19 Homosexualität 11, 50, 185, 211, 219, 231, 237 I Ideengeschichte 24 Identitätsbildung 10, 142, 220, 236 Ideologie 27 illegale Beschäftigung 209 Image 140 Implementation 62, 69, 76, 78, 194 Indien 198 indigene Völker 210 Indikatorensystem 74 Individualisierung 97, 147, 161, 175, 225 Industriestaat 17, 134 Informatik 111

193

Informationsberuf 129 Informationsstand 59 Infrastruktur 201 Ingenieurwissenschaft 8 Inklusion 20, 197 Innovationsfähigkeit 227 Institution 19, 28 Institutionalisierung 28, 62, 208 Institutionalismus 6 institutionelle Faktoren 113, 138, 176 Instrumentalisierung 198 Inszenierung 38, 192 Interaktion 49, 52, 114, 149, 189, 214 Interaktionsmuster 176 interdisziplinäre Forschung 28 interkultureller Vergleich 215 internationale Beziehungen 239 internationale Organisation 69, 207, 239 internationales Abkommen 69 internationales Recht 69 Internationalismus 45, 250 Internet 247 Intervention 207 Irland 15 Islam 196, 204 Israel 123 Italien 116, 218 IT-Beruf 108, 129 J Japan 30, 201 Job Rotation 112 Judenverfolgung 233 Jugendarbeit 82, 179 Jugendhilfe 66, 76, 82, 151, 179 Jugendkultur 177, 248 Jugendlicher 72, 82, 145, 149, 157, 181, 215, 225 Jugendorganisation 95 Jugendpolitik 151 Jugendsoziologie 161, 168 Junge 148, 158, 166, 167, 179, 183, 189, 214 junger Erwachsener 110, 157, 215, 217, 248 K Kanton 77 Kanton Genf 126

194

Kapitalismus 13, 14, 33, 48, 93, 147 Karriere 124, 129, 138 Kategorie 35, 52 katholische Kirche 203 Katholizismus 243 Ketzer 242 Kind 25, 65, 117, 180, 181, 201, 214, 227 Kinderarbeit 151 Kinderlosigkeit 65 Kinderwunsch 65 Kinderzahl 216 Kindheit 147, 168 Kino 211 Kirche 241 Kirchengemeinde 238 kirchliche Sozialarbeit 238, 241 Klassengesellschaft 93 Klassenlage 153 Kleidung 153 Klimakterium 206 Koedukation 73 kollektive Identität 229 Kolonialismus 226 Kolonialpolitik 226 Kolonie 226 Kommerzialisierung 174 Kommunalplanung 68 Kommunalpolitik 68 Kommunalverwaltung 58 Kommunikation 8, 58, 170, 247 Kommunikationsforschung 172 kommunikative Kompetenz 227 Kommunismus 203 Konservatismus 243 Konstrukt 212 Konstruktion 214 Konstruktivismus 46, 146, 212 Konzentrationslager 233 Körper 16, 26, 34, 63, 155, 185, 186, 187, 223, 224, 231 körperliche Entwicklung 217 Körperlichkeit 142, 185, 187 Körpersprache 223 Krankenhaus 241 Krankenpflege 241 Krankenschwester 241 Krankheit 116, 206 Kreuzzug 242 Krieg 96, 205

Sachregister

Kultur 38, 85, 88, 154, 156, 246 kulturelle Beziehungen 242 kulturelle Faktoren 8, 16, 152, 168, 173, 174, 206 kulturelle Identität 226 kulturelles Kapital 41 Kulturwandel 24, 165 Kunst 38, 88, 165, 226 Kunstgeschichte 150 L Laizismus 197 Landbevölkerung 234 Lateinamerika 210, 217, 219, 226 Lebensalter 119 Lebensbedingungen 60, 74, 128, 178, 218 Lebenserwartung 218 lebenslanges Lernen 143 Lebenslauf 129 Lebensperspektive 41, 157 Lebensplanung 129, 157, 190 Lebensqualität 178 Lebenssituation 60, 110, 114, 178 Lebensstil 41, 153 Lebensweise 10, 159, 206 Lebenswelt 189, 251 Lehrbuch 211 Lehrer 83, 158, 190, 236, 242 Lehrerbildung 170 Lehrgang 83 Lehrpersonal 194 Lehrplan 94, 148 Leistungsdifferenzierung 167 Leistungsorientierung 107 Leistungsverhalten 158 Leitbild 129 Lernen 158 lernende Organisation 58 Lernprozess 158 Lesen 191 Leser 172 Leserforschung 172 Lettland 15, 251 Liberalisierung 102 Liebe 21, 230 Literatur 38, 226, 230, 231 Literaturgeschichte 230 Literaturkritik 235 Literaturwissenschaft 150

Sachregister

Lohn

81, 105, 109, 112, 113, 119, 139, 141 Lohnhöhe 105, 112, 119 Lohnpolitik 105, 109 Lohnunterschied 113, 116, 125, 139, 141, 201 lokale Faktoren 222 M Macht 5, 35, 222 Machtsicherung 198 Mädchen 59, 72, 101, 148, 154, 158, 166, 167, 169, 179, 181, 190, 215, 217, 248 Magazin 172 Makroökonomie 102 Management 90, 228 Mann 5, 11, 15, 29, 42, 57, 94, 107, 113, 116, 119, 129, 139, 140, 142, 144, 156, 157, 159, 163, 170, 172, 173, 174, 177, 178, 182, 184, 185, 192, 193, 201, 210, 227, 238, 240 Männerberuf 101, 126, 135, 188 Männlichkeit 11, 15, 29, 35, 143, 147, 149, 163, 173, 174, 177, 179, 184, 185, 189, 192, 211, 214, 223 Marginalität 44, 208 Markt 109 Marktwirtschaft 37 Marx, K. 12 Marxismus 7, 12, 31 Massenmedien 150, 248 Master 99 Mathematik 3 Mathematikunterricht 148, 164 Matriarchat 47 Mediatisierung 111 Medien 174, 211 Medienberuf 129 Medienkompetenz 225 Medizin 132, 171, 224, 241 medizinische Faktoren 116, 206 Mehrebenenanalyse 30, 52 Menschenhandel 96, 209 Menschenrechte 16, 24, 54, 69, 204, 250 Mentoring 95, 120 Metapher 211 Metatheorie 146 Methodologie 43, 147 Migrant 102, 147, 225, 229

195

Migration 44, 225 Migrationspolitik 37 Militär 78, 123 militärischer Konflikt 205 Minderheit 197, 226 Minderjährigkeit 209 Mindesteinkommen 32 Mindestrente 32 Missbrauch 180 Misshandlung 16, 59, 180 Missionierung 246 Mitgliedschaft 95 Mittelalter 242 Mitteleuropa 30, 130 Mobilität 44 Modellversuch 83, 101 Modernisierung 49, 97, 241 Moral 246 Motivation 95, 110, 126, 127, 138 Multimedia 108 Multiplikator 72 Musik 145, 248 Musikunterricht 150 Muslim 196, 197 Mutter 43, 98, 139, 201, 216, 243 Mutterschaft 122 Mutterschutz 122 N nachhaltige Entwicklung 231 Nachhaltigkeit 23 Nachkriegszeit 207, 241, 249 Nachrichten 172 Nachrichtenwerttheorie 172 Nahost 123 Nanotechnologie 124 Nation 236 nationale Identität 197, 236, 242 Nationalismus 199 Nationalsozialismus 233, 252 Natur 34 Naturwissenschaft 3, 23, 111, 124, 132, 156 naturwissenschaftlicher Beruf 72 naturwissenschaftlicher Unterricht 164 Neoliberalismus 13, 33, 37, 48, 79, 198 Netzwerk 85 neue Bundesländer 97, 117, 244 Neuzeit 242

196

New Economy 129 nichtstaatliche Organisation 100 Niederlande 108, 131, 209, 227, 234 Niedersachsen 166, 241 Niedriglohn 33 Nomade 44 Nordamerika 14, 16, 20, 23, 136, 139, 228, 229, 248 Nordrhein-Westfalen 71, 73 Nord-Süd-Beziehungen 9 Norm 15, 22, 67 Normalarbeitsverhältnis 31 Normativität 171 Normbildung 171 Norwegen 242 O Obdachlosigkeit 55 Oberösterreich 60, 98 Objektivität 176 OECD 201 OECD-Staat 130 öffentlicher Haushalt 71, 86, 91 Öffentlichkeit 39, 249 Ökonomie 6, 37, 134 ökonomische Entwicklung 30 ökonomische Faktoren 134 ökonomischer Wandel 14 ökonomische Theorie 31 Ökonomisierung 57, 79 Online-Medien 172 Organisationen 49, 196 Organisationsentwicklung 87 Organisationskultur 103 Ostasien 30, 201, 224 Österreich 30, 60, 70, 86, 98, 163, 164, 201, 243 Osteuropa 30, 61, 130 Ostmitteleuropa 61 Ostseeraum 251 P Pädagogik 150, 183, 186 pädagogischer Beruf 193 Paradigma 46 Parlament 221 Parteipolitik 97 Patriarchat 5, 33, 42, 47, 222, 245 Pazifischer Raum 86

Sachregister

PDS 33 Personal 89 Personalentwicklung 83 Personalpolitik 113 personenbezogene Dienstleistung 55 Persönlichkeit 138, 154 Persönlichkeitsentwicklung 184 Persönlichkeitsmerkmal 131 Pfadanalyse 160 Pflegebedürftigkeit 143 Pflegeperson 53 Pflegewissenschaft 195 Philosophie 96, 150, 195 Physik 3 Physikunterricht 164 physiologische Faktoren 116 Planungskonzeption 68 Pluralismus 175 Polen 70, 78, 203 Politik 81, 134, 186, 221, 248 Politikumsetzung 73 Politikwissenschaft 24, 35, 150 politische Agenda 97 politische Aktivität 198 politische Bewegung 247 politische Entwicklung 30 politische Faktoren 15, 134, 248 politische Kultur 198, 203 politische Linke 13, 33, 48 politische Macht 221 politische Ökonomie 31 politischer Einfluss 208 politischer Wandel 14, 251 politisches Programm 30, 88, 97 politisches Verhalten 15 Popkultur 187 Popmusik 145 postkommunistische Gesellschaft 78 Postmoderne 50, 155 postsozialistisches Land 15, 30, 61, 70, 78, 199, 203, 205, 207, 208, 211, 222, 231, 234, 245, 251 Prävention 55 Presse 211 Privathaushalt 121, 160 Produktion 12 Produktionsverhältnisse 12, 14 Produktivität 227

Sachregister

Professionalisierung 19, 49, 90, 136, 208, 241 Projektgruppe 112 Projektmanagement 84 Projektplanung 84 Prophylaxe 182 Prostitution 209, 219, 242, 252 Protest 48 Protestantismus 241 Protestbewegung 33 psychische Belastung 98 psychische Faktoren 131, 133, 140 Psychoanalyse 161, 186 Psychologie 171 psychosoziale Faktoren 98 Publikation 227 Q Qualifikationsniveau 119, 139 Qualifikationsstruktur 113 qualitative Methode 43 R Radikalismus 199 Rahmenbedingung 66, 136 Rasse 20, 26, 226, 231 Rassismus 16, 26 Rauchen 144 Raum 38, 42 Raumwirksamkeit 38 Realität 169 Realitätsbezug 103 Recht 22, 81, 204 rechtliche Faktoren 22, 67 Rechtsordnung 22 Rechtsradikalismus 177 Rechtsstellung 209 Rechtswissenschaft 150 Region 210 regionale Entwicklung 60, 110 regionale Mobilität 119, 121 regionaler Unterschied 77, 182, 218 Rehabilitation 193 Reintegration 222 Religion 162, 175 Religionsgemeinschaft 241 Religionsgeschichte 238 religiöse Faktoren 196 Religiosität 162

197

Rente 213 Rentenversicherung 31, 37, 213 Repräsentativität 115 Reproduktion 34, 214 Reproduktionsmedizin 34, 63, 231 Republik Südafrika 86, 246 Rezeption 145 Rezipientenforschung 172 Rheinland-Pfalz 95 Risikoverhalten 147 Ritual 229 Rollenbild 143, 149, 188, 245 Rollenverständnis 31 Roman 37 Rückwanderung 110 Russe 225 Russland 30, 205, 231, 251 S Saarland 95 Sachsen 132, 189 Sachsen-Anhalt 71, 104, 110 Säkularisierung 197 Schamanismus 11 Schienenverkehr 109 Schlüsselqualifikation 227 Schriftsteller 235 Schule 73, 143, 149 Schüler 149 schulische Sozialisation 166 Schulleistung 167 Schulleitung 115 Schulpolitik 73 Schulwesen 148, 167 Schweden 15, 29, 209 Schweiz 8, 77, 86, 126, 134, 138, 155, 156, 163, 190, 221 Science Fiction 187, 231 Segregation 88, 135, 156 sekundäre Sozialisation 165 Sekundarstufe II 126 Selbständiger 104 Selbständigkeit 104 Selbstbestimmung 2 Selbstbild 127, 140, 184, 188, 197, 223 Selbstdarstellung 170 Selbstverständnis 95, 152, 241 Sexualforschung 152

198

Sexualität 3, 10, 11, 24, 26, 50, 147, 152, 171, 187, 195, 209, 215, 219, 230, 231 Sexualverhalten 152, 215 sexuelle Belästigung 24 sexueller Missbrauch 59, 162, 180 Sierra Leone 220 Sinn 107 Skandinavien 200 Soldat 123, 224 Solidarität 246 Sonderpädagogik 193 Souveränität 5 Sozialarbeit 72, 99, 179, 228 Sozialberatung 55 Sozialdemokratie 243 soziale Anerkennung 96, 114 soziale Bewegung 14, 27, 234, 244, 247, 248, 252 soziale Beziehungen 4, 21, 149, 158, 210 soziale Dienste 55 soziale Differenzierung 41, 212 soziale Einrichtung 82 soziale Entwicklung 30 soziale Erwünschtheit 22 soziale Faktoren 17, 22, 134, 140, 252 soziale Institution 52 soziale Integration 166, 197, 222, 229 soziale Klasse 20, 41 soziale Konstruktion 3, 25, 34, 38, 46, 145, 149, 184, 189, 192, 217, 223 soziale Lage 249 soziale Norm 22, 152 soziale Partizipation 203 soziale Position 5, 15, 161 sozialer Raum 39, 41, 42, 153 sozialer Status 198 soziale Schließung 176 soziale Sicherung 32, 114, 209 soziales Netzwerk 222, 247 soziales Verhalten 41 soziale Ungleichheit 20, 32, 69, 81, 102, 153, 212 soziale Wahrnehmung 20, 52 soziale Wirklichkeit 186 Sozialforschung 43 Sozialisationsbedingung 147 Sozialisationsforschung 10, 146, 147, 161, 168, 186, 202 Sozialismus 244

Sachregister

Sozialkapital 41, 222 Sozialpädagogik 99, 228 Sozialpolitik 30, 32, 65, 81, 92, 97, 128, 161 Sozialrecht 67 Sozialstruktur 20, 35, 41, 52 Sozialtechnologie 171 Sozialversicherungspflicht 209 Sozialwissenschaft 94 soziokulturelle Entwicklung 210 Soziologie 52, 150, 186 soziologische Theorie 41, 52 sozioökonomische Lage 17 Spanien 108, 216 SPD 97 Spiel 169 Spiritualität 246 Sport 163, 173, 174, 181 Sportpolitik 68 Sprache 150 Staat 200, 207 staatliche Lenkung 252 Staatsangehörigkeit 197 Staatsräson 237 Staatssozialismus 244, 245 Stadt 71 Stadt-Land-Beziehung 77 Standortfaktoren 121 statistische Analyse 30 Stellung im Beruf 113 Sterblichkeit 178 Stereotyp 25, 131, 143, 164, 166, 183, 223 Steuerpolitik 201 Stigmatisierung 155 Stimmrecht 234 Student 153, 170 Studienanfänger 156 Studienfach 153, 156, 170, 194 Studiengang 99, 193 Studienwahl 8, 72, 156 Subjekt 2, 41, 202 Subjektivität 10, 21, 44, 176 Subkultur 11, 39, 177, 248 Sucht 184 Südamerika 210, 217, 219, 226 Südasien 198 Süddeutschland 162 südliches Afrika 86, 246

Sachregister

T Tanz 219 Tarifvertrag 113 Teamarbeit 112 Technik 8, 132, 156 Technikgenese 1 technische Bildung 72 technische Hilfe 95 Technische Hochschule 8 technischer Beruf 72 Teilzeitarbeit 24, 81, 134, 201 Telekommunikation 108 tertiärer Sektor 201 Text 191 Textilberuf 165 Theater 226 Theaterwissenschaft 150 Theologie 150 Theoriebildung 146, 147, 167, 202 Theorie-Praxis 49 Tochter 43, 190 Tod 195 Tradition 196 traditionelle Kultur 130, 210 Training 194 transnationale Beziehungen 196 Transsexualität 22, 39, 50, 155 Trinkverhalten 192 Tschechische Republik 78, 208, 211, 245 Tschechoslowakei 245 Tschetschenien 205 Türke 215, 225 U Überwachung 252 UdSSR-Nachfolgestaat 15, 30, 61, 205, 231, 251 Ungarn 199, 234 Ungleichheit 57, 105, 114, 120, 176 UNO 69 Unterdrückung 7 Unternehmen 103 Unternehmensberatung 104 Unternehmensgröße 113, 119 Unternehmensgründung 104, 127, 136, 140 Unternehmenspolitik 113 Unternehmer 127, 136

199

USA

14, 16, 20, 23, 136, 139, 228, 229, 248 Utopie 37 V Verbot 209 Verfassung 78 Vergewaltigung 96 Verhaltensmuster 206 Vertrauen 49 Verwandtschaft 212, 231 Video-Clip 145 Visualisierung 223 visuelle Wahrnehmung 170 Volk 26 Völkermord 233 Vorbild 31 Vorschule 158 W Wahlrecht 234 Weiterbildung 83, 99 Werbung 95, 211 Wert 130 Wertorientierung 60, 114, 130, 131, 162, 206 Wertsystem 130 Wertwandel 103, 130 Westafrika 220 Widerstand 7, 21, 48, 230, 243 Wirtschaftsförderung 104 Wirtschaftsforschung 31 Wirtschaftspolitik 102 Wirtschaftsreform 198 Wirtschaftssoziologie 6, 31 Wirtschaftswissenschaft 6 Wirtschaftszweig 129, 135, 141 Wissen 34, 49, 58, 90 Wissenschaft 19, 28, 36, 70, 120, 132 Wissenschaftler 61, 89, 124, 227, 250 wissenschaftliche Begleitung 87 wissenschaftliche Beratung 68 Wissenschaftlichkeit 47 Wissenschaftsbetrieb 47 Wissenschaftsdisziplin 8, 120, 176, 228 Wissenschaftsgeschichte 232 Wissenschaftspolitik 47 Wissenschaftstheorie 3 Wissensgesellschaft 36

200

Wissensmanagement 87 Witwe 249 Wohlbefinden 138 Wohlfahrtsstaat 32, 65, 122, 213 Wohnortwahl 121 Wohnungsvermittlung 55 Wohnverhältnisse 153 Work-life-balance 4 Z Zeitaufwand 160 Zeitschrift 172 Zivilgesellschaft 100 Zivilverteidigung 242 Zukunftsperspektive 110 Zuschauer 163 Zwang 209 Zweiter Weltkrieg 249

16. Jahrhundert 226 17. Jahrhundert 226 18. Jahrhundert 24, 226 19. Jahrhundert 24, 219, 226, 229, 234, 247, 251 20. Jahrhundert 24, 165, 219, 226, 237, 239, 241, 243, 246, 247, 251, 252

Sachregister

Institutionenregister

201

Institutionenregister

Arbeitskreis Deutscher Bildungsstätten e.V. 83 Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben 83 Canton de Genève Département de l'instruction publique -DIP- Office pour l'orientation, la formation professionnelle et continue -OFPC- 126 Deutscher Volkshochschul-Verband e.V. 83 Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie 196 Fachhochschule Gelsenkirchen Abt. Bocholt, FB Wirtschaft 127 Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bochum 83 Frauenakademie München e.V. -FAM- 70, 82 Freie Universität Berlin, FB Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften, Institut für Soziologie der Erziehung WE 03 Arbeitsbereich 01 Sozialisationsforschung, Interaktions- und Organisationsanalyse pädagogischer Prozesse 154 Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Anthropologie und Erziehung 228 Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft 177 Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Schulpädagogik, Schulund Unterrichtsforschung 158 Freie Universität Berlin, FB Geschichts- und Kulturwissenschaften, Friedrich-Meinecke-Institut Abt. Neuere Geschichte 232, 233 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich 56 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und Politikfeldanalysen 109 Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin -CBF-, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Geschichte der Medizin 171 GeFam Gesellschaft für Familienforschung e.V.

110

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Soziale Arbeit und Pflege, Studiengang Soziale Arbeit 209

202

Institutionenregister

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Wirtschaft und Public Management, Studiendepartement Wirtschaft 103 Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialadministration 132 Hochschule Magdeburg-Stendal, FB Sozial- und Gesundheitswesen, Europa-Institut für Angewandte Sozial-, Human- und Gesundheitswissenschaften 110 HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Universität HalleWittenberg 61 Humboldt-Universität Berlin, Graduiertenkolleg "Geschlecht als Wissenskategorie" 16 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Kultur- und Kunstwissenschaften Kulturwissenschaftliches Seminar 16 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse 109 Humboldt-Universität Berlin, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien 16 Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. -IAW- 66 Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- 114 Institut National d'Études Démographiques 30 International University Bremen -IUB-, School of Humanities and Social Sciences, Professorship of Empirical Methods in the Humanities and Social Sciences 191 Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin 72 Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt 214 Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Philosophisch-Pädagogische Fakultät, Fachgebiet Pädagogik Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik 189 Life e.V. - Frauen Entwickeln Ökotechnik 72 Max-Planck-Institut für demografische Forschung 30, 117 Nordost-Institut - Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V. an der Universität Hamburg 251 Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Erziehungswissenschaft I 189 Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Erziehungswissenschaft II Abt. Erwachsenenbildung, Weiterbildung 189, 214 Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. I Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Schulpädagogik 189, 214 Pädagogische Hochschule Zürich, Departement Forschung und Entwicklung 190 Praxis für sozialwissenschaftliche Organisationsberatung 83 SOWIT - Sozialwissenschaftliches Institut GbR 194 Sozialwissenschaftliches Institut München -SIM- 70

Institutionenregister

203

Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- 108 Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- 159 Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung e.V. 252 Studiengruppe für Sozialforschung e.V. 182, 218 Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Soziologie, insb. Methoden der empirischen Sozialforschung 120 Technische Universität Berlin, Fak. I Geisteswissenschaften, Zentrum für Interdisziplinäre Frauenund Geschlechterforschung 237 Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. -tifs- 83 Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik mit Berücksichtigung der Erwachsenenbildung und außerschulischen Jugendbildung 75 Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie I 159 Universität Bern, Interdiesziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung 8 Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin Abt. Gesundheitsforschung 138 Universität Bern, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Sozialanthropologie 222 Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft 134 Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -IFF176 Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und Pflegeforschung 206 Universität Bremen, Zentrum für feministische Studien -ZFS- 205, 207 Universität der Bundeswehr München, Fak. für Sozialwissenschaften, Institut für Internationale Politik, Sicherheitspolitik und Völkerrecht 123 Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Lehrgebiet Frauenforschung in Rehabilitation und Pädagogik bei Behinderung 193 Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie 39 Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Professur für Frauenforschung 62, 127 Universität Dortmund, Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt Dynamik der Geschlechterkonstellationen 89, 101, 121 Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Allgemeine Soziologie, insb. Arbeitssoziologie 107 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Prof.Dr. Berendt 55, 56, 137

204

Institutionenregister

Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Abt. Erziehungswissenschaften Arbeitsgruppe Schulpädagogik 73, 167 Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik I 115 Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät 01, Institut für Psychologie I Lehrstuhl Sozialpsychologie 133 Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät 01, Institut für Soziologie 114 Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum Gesellschaftswissenschaften 217 Universität Freiburg, Institut für Informatik und Gesellschaft -IIG- Abt. Modellbildung und soziale Folgen 111 Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Frauenforschung 28, 53 Universität Göttingen, Graduiertenkolleg "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells"

216

Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung 104 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse 124 Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Fach Soziologie Lehrgebiet Kultursoziologie, Gesellschafts- und Kulturhistorische Frauen- und Geschlechterforschung 241 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Haushalts- und Konsumökonomik FG Haushalts- und Konsumökonomik sowie Genderökonomik 160 Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Soziale Gerontologie 142 Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" 4, 22, 34, 67, 185, 187, 229, 249 Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Deutsche Sprache und ihre Didaktik Arbeitsstelle für Leseforschung und Kinder- und Jugendmedien -ALEKI- 235 Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Pädagogik Abt. für Allgemeine Pädagogik 236 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Arbeitsbereich Heilpädagogische Psychologie 158 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Lehrstuhl für Heilpädagogische Kunsterziehung, Kunsttherapie 165 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Pädagogisches Seminar Professur Allgemeine Pädagogik, insb. international vergleichende und interkulturelle Erziehungswissenschaft 215

Institutionenregister

205

Universität Leipzig, Fak. für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften, Institut für Afrikanistik 246 Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Studiengang Sozialarbeit, Sozialpädagogik 99 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung unter Berücksichtigung der Erwachsenen- und Weiterbildung 169 Universität Mainz, Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung 95 Universität Mannheim, Institut für Mittelstandsforschung -ifm-

118, 136

Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung -MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration 135 Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft GendA - Forschungs- und Kooperationsstelle Arbeit, Demokratie, Geschlecht 74 Universität Oldenburg, Fak. 01 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Institut für Pädagogik Arbeitsgruppe Sachunterricht 166 Universität Oldenburg, FB 01 Pädagogik 183 Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Politikwissenschaft 59 Universität Passau, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre und Caritaswissenschaften 162 Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Frauenforschung, Soziologie der Geschlechterverhältnisse 171 Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Pädagogik Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik 170 Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Schulpädagogik 148 Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Sportwissenschaft Arbeitsbereich Sportpädagogik 181 Universität Würzburg, Graduiertenkolleg 278 "Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen" 175, 238 Universität Zürich, Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut 77 Universität Zürich, Medizinische Fakultät, Psychiatrische Poliklinik Abt. Psychosoziale Medizin 138 Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Département de science politique 221 Université de Neuchâtel, Faculté des lettres et sciences humaines, Institut d'Ethnologie 210 ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 83 Wirtschaftsuniversität Wien 70

206

Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk -ZWH- 106 Zentrum Frau in Beruf und Technik 84

Institutionenregister

ANHANG

Hinweise

209

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des Informationszentrums Sozialwissenschaften Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Internet-Service Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer von und nach Osteuropa. Außerdem bietet das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS (http://www.cews.org/) als Abteilung des IZ zielgruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung.

Die Datenbanken FORIS und SOLIS FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 42.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-

DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Sommer 2006 ca. 335.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000 Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich: STN International The Scientific & Technical Information Network Postfach 24 65 76012 Karlsruhe Deutschland Tel.:+49 (0)7247-80 85 55 www.stn-international.de

GBI Gesellschaft für Betriebswirtschaftliche Information mbH Postfach 81 03 60 81903 München Deutschland Tel.:+49 (0)89-99 28 79-0 www.gbi.de/_de

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich.

infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS. Zudem stehen in infoconnex seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de). Im Internetangebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in FORIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-WestKommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • • • • • • • • • • • • •

Allgemeine Soziologie Berufssoziologie Bevölkerungsforschung Bildungsforschung Familienforschung Frauen- und Geschlechterforschung Freizeit - Sport - Tourismus Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern Gesundheitsforschung Industrie- und Betriebssoziologie Internationale Beziehungen + Friedens- und Konfliktforschung Jugendforschung Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation - Medien Sprache

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften • Migration und ethnische Minderheiten • Organisations- und Verwaltungsforschung • Osteuropaforschung • Politische Soziologie • Religionsforschung • Soziale Probleme • Sozialpolitik • Sozialpsychologie • Stadt- und Regionalforschung • Umweltforschung • Wissenschafts- und Technikforschung

sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/sowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn) ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) bieten unter

www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format abgerufen werden.

Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften. Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Elektronischer Service des IZ Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über [email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben. Für den Newsletter gilt: [email protected]; Text im Betreff: subscribe oenews *** Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive Preise, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter:

www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. Informationszentrum Sozialwissenschaften Abteilung Informationstransfer Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Deutschland Deutschland Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 Fax:+49 (0)228-2281-120 Fax:+49 (0)30-23 36 11-310 E-mail:[email protected] E-mail:[email protected]

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