PR ES S EI N FO R MA T IO N Fortschritt im Kampf gegen Brustkrebs: Bei Früherkennung kann schonende intraoperative Einmalbestrahlung ausreichend sein Mehr Lebensqualität für Patientinnen / Internationales Expertenpanel empfiehlt intraoperative Bestrahlung Mannheim – 19. März 2012: Die Deutsche Krebsgesellschaft verwies unlängst auf regelmäßige Untersuchungen zur Brustkrebsfrüherkennung. Fakt ist: Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Besonders ältere Patientinnen mit frühem Brustkrebs haben nun weltweit die Chance auf eine neue und schonendere Therapieoption, bei der noch während der operativen Entfernung des Tumors punktgenau bestrahlt wird. Eine entsprechende Empfehlung haben internationale Spezialisten während der St. Gallen International Breast Cancer Conference 2011 für die Behandlung von Brustkrebs ausgesprochen. Die international besetzte St. Gallener Expertenkommission war sich einig, dass bei älteren Frauen mit kleinem Tumor eine lokale Bestrahlung empfohlen werden darf. Diese Bestrahlung kann intraoperativ erfolgen und in manchen Fällen die herkömmliche, bis zu siebenwöchige Nachbestrahlung sogar ganz ersetzen. Die Entscheidung des Komitees basierte dabei auch auf den im Juni 2010 veröffentlichten wissenschaftlichen Untersuchungen der internationalen TARGIT Studiengruppe mit dem Bestrahlungsgerät INTRABEAM® von Carl Zeiss. Neue Erkenntnisse zur Behandlung bei frühem Brustkrebs werden auf dem Europäischen Brustkrebskongress in Wien ab dem 21. März 2012 erwartet. Etwa 80 Prozent aller brusterhaltend operierten Patientinnen können mit dem TARGIT Verfahren (TARGeted Intraoperative radioTherapy), bei dem noch während der Operation gezielt und wirkungsvoll bestrahlt wird, behandelt werden. 50 Brustzentren in Deutschland bieten heute bereits den intraoperativen Boost als Tumorbettaufsättigung mit dem INTRABEAM® Gerät mit anschließender verkürzter Nachbestrahlung an als Standardbehandlung. Internationale Studien bestätigten eine Halbierung der Rückfallrate auf bis zu 1,5 Prozent innerhalb von fünf Jahren sowie positive Effekte auf Lebensqualität und Kosmetik. Nach dem St. Gallener Konsensus ist das Verfahren insbesondere geeignet für ältere Patientinnen mit frühem Brustkrebs, der bei Vorsorgeuntersuchungen wie der Screening-Mammographie immer häufiger entdeckt wird. Für sie kann die anstrengende Nachbestrahlung von bis zu sieben Wochen nach intraoperativer Bestrahlung mit dem INTRABEAM® Gerät nun ganz entfallen. „Der Weg zurück in ein geregeltes Arbeits- und Familienleben wird so erheblich beschleunigt. Darüber hinaus erspart sich die Patientin die häufigen Anfahrtswege, was die Therapie auch aus ökonomischer Sicht durchaus interessant macht,“ so Prof. Marc Sütterlin, Direktor der Frauenklinik am Universitätsklinikum Mannheim (UMM), dem Leitzentrum der TARGIT Studie in Deutschland. „Für die Patientin ist auch das kosmetische Endergebnis sehr wichtig. Unsere Untersuchungen haben ergeben, 1

dass bei ausschließlich intraoperativer Bestrahlung Verformungen der gesamten Brust sowie Hautverfärbungen sehr selten sind.“ Die St. Gallen Empfehlung: Ein Quantensprung in der Brustkrebstherapie Durch innovative, risikoadaptierte Behandlungen ist Brustkrebs mittlerweile eine Volkskrankheit mit guten Heilungschancen. Die Strahlentherapie ist dabei ein wichtiger Teil der brusterhaltenden Therapie, da sie die Rückfallrate deutlich senkt. 90 Prozent aller Brustkrebsrückfälle treten in unmittelbarer Nähe zum ursprünglichen Tumor auf. Deshalb bieten viele Brustzentren in Deutschland ihren Patientinnen eine zielgerichtete lokale Bestrahlung des Tumorbettes noch während der Operation an. Die Wirksamkeit dieser intraoperativen Bestrahlung, je nach Befund mit verkürzter Nachbestrahlung oder in ausgewählten Fällen als Einmalbestrahlung eingesetzt, wurde im Rahmen verschiedener internationaler Studie wissenschaftlich belegt. Mit der Anerkennung der intraoperativen Bestrahlung zur Dosisaufsättigung des Tumorbettes als Therapieoption in der klinischen Praxis gehen Mediziner weltweit nun einen weiteren Schritt auf dem Weg hin zu einer effektiven und zugleich schonenden Behandlung von Brustkrebs. „Die Entscheidung von St. Gallen, die intraoperative Boost-Bestrahlung sowie die Einmalbestrahlung nun für ausgewählte Patientinnen als empfehlenswert einzustufen, ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Strahlentherapie bei der brusterhaltenden Behandlung des Mammakarzinoms. Unsere Forschung der letzten Jahrzehnte ermöglicht Patientinnen nun eine kürzere und schonende Behandlung bei gleicher Wirksamkeit und meist geringeren Nebenwirkungen,“ so Prof. Sütterlin über die Entscheidung des Expertenpanels. Prof. Dr. Marc Sütterlin, Direktor der Frauenklinik am der UMM

Jedes zweite Jahr treffen sich über 4.000 Spezialisten aus aller Welt auf der International Breast Cancer Conference in St. Gallen, um sich über den aktuellen Stand in Wissenschaft und Technik zur Behandlung bei Brustkrebs auszutauschen. Die Empfehlungen des Gremiums am letzten Konferenztag sind wegweisend für den Therapiestandard und die Einführung neuer innovativer Behandlungsmethoden weltweit.

Veröffentlichungen zum St. Gallen Konsensus 2011: A. Goldhirsch, W.C. Wood, A.S. Coate, R.D. Gelber, B. Thürlimann, H.-J. Senn & Panel members; Strategies for subtypes—dealing with the diversity of breast cancer: highlights of the St Gallen International Expert Consensus on the Primary Therapy of Early Breast Cancer 2011, Annals of Oncology, Juni 2011, doi:10.1093/annonc/mdr304 M. Keshtgar, A.R. Williams, K. Pigott, Targeted Intra-operative Radiotherapy: Is this the next revolution in management of Breast Cancer? Oncology News, Volume 6 Issue 4, September/October 2011 M. Gnant, N. Harbeck, C. Thomssen; St. Gallen 2011: Summary of the Consensus Discussion; Breast Care 2011;6:136–141, April 2011 Accessible online at www.karger.com/brc

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Kliniken mit dem Bestrahlungsgerät INTRABEAM® zur intraoperativen Radiotherapie bei Brustkrebs in Deutschland, Österreich und der Schweiz (*TARGIT Studienkliniken): Klinikum St. Marien

Amberg

Klinikum

Augsburg

Ev. Krankenhaus

Bergisch-Gladbach

Charité - Universitätsmedizin Berlin

Berlin

St. Gertrauden Krankenhaus *

Berlin

Marienhospital

Bottrop

Vestitische Caritaskliniken

Datteln

Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord

Dorsten

Knappschaftskrankenhaus

Dortmund

St. Johannes-Hospital

Dortmund

Bethesda Krankenhaus

Duisburg

Klinikum Essen Mitte

Essen

Universitätsklinik

Essen

Landeskrankenhaus

Feldkirch (A)

Universitätsklinikum Frankfurt am Main *

Frankfurt

Kantonspital Frauenfeld

Frauenfeld (CH)

Universitätsklinikum

Freiburg

Evangelische Kliniken

Gelsenkirchen

Hopitaux Universitaires de Geneve

Genf (CH)

Universitätsmedizin

Greifswald

Georg-August-Universitätsmedizin

Göttingen

St. Elisabeth Hospital

Gütersloh

Städtisches Klinikum Gütersloh

Gütersloh

Klinikum Oberberg GmbH

Gummersbach

KH St. Elisabeth und St. Barbara

Halle

Diakonieklinikum

Hamburg

Krankenhaus Jerusalem

Hamburg

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Hamburg

St. Barbara-Klinik Hamm GmbH

Hamm

MHH Hannover

Hannover

Klinikum Herford

Herford

Universitätsklinikum des Saarlandes *

Homburg/ Saar

Universitätsklinikum Köln

Köln

Städtische Klinik

Köln

Städtisches Klinikum

Lüneburg

Klinikum St. Georg

Leipzig

Universitätsklinikum

Magdeburg

Universitätsmedizin Mannheim *

Mannheim

Klinikum Meiningen

Meiningen

Ev. Krankenhaus Bethesda

Mönchengladbach

Rotkreuzklinikum München *

München

Ludwig Maximilian Universität *

München

Johanna-Etienne Krankenhaus

Neuss

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St. Elisabeth Grevenbroich

Neuss-Grevenbroich

Klinikum Nürnberg Nord

Nürnberg

Caritas-Krankenhaus St. Joseph

Regensburg

St. Vincenz-Krankenhaus

Recklinghausen

Asklepios Klinik Sebnitz

Sebnitz

Klinikum Stuttgart

Stuttgart

Universitätsklinikum

Ulm

Weinheim Krankenhaus

Weinheim

Asklepios Klinik

Weißenfels

Ammerland Klinik

Westerstede

Klinikum Hirslanden *

Zürich (CH)

Universitätsspital Zürich *

Zürich (CH)

Über TARGIT Die internationale Forschungsgruppe von TARGIT-A befasst sich seit März 2000 mit einer neuen Strahlentherapie bei Brustkrebs, bei der die Behandlung meist auf eine einzige Bestrahlung reduziert wird. Dabei wird die Bestrahlung direkt nach der Tumorentfernung noch während der Operation verabreicht. So wird gezielt das betroffene Gewebe im Tumorbett von innen heraus bestrahlt. Zum Einsatz kommt hierfür das Bestrahlungssystem INTRABEAM® von Carl Zeiss. Die Studie prüft, ob sich mit der Einmalbestrahlung die Gefahr des Wiederauftretens von Krebs in der betroffenen Brust ebenso wirksam eindämmen lässt, wie bei der ca. sechswöchigen konventionellen Nachbestrahlung. In der TARGIT A-Studie erhält nach einem Zufallsverfahren die eine Hälfte der teilnehmenden Frauen eine konventionelle Strahlentherapie, während die andere Hälfte intraoperativ bestrahlt wird. Nach der Behandlung der 2232. Patientin wurde die Studie im April 2010 ausgewertet. Die Ergebnisse wurden im Juli 2010 im renommierten Fachjournal The Lancet publiziert. www.targit-research.org Über das Bestrahlungsgerät INTRABEAM® Mit dem Bestrahlungsgerät INTRABEAM® setzt Carl Zeiss Meditec neue Maßstäbe in der Strahlentherapie und ermöglicht eine schonende Behandlungsmethode für Brustkrebs im Frühstadium. Dabei wird eine exakte Dosis Röntgenstrahlen zielgenau unmittelbar nach der Tumorentfernung über einen Applikator im Tumorbett platziert. Im Anschluss an die ca. 30 minütige Bestrahlung wird die Operationshöhle wie üblich verschlossen und die Behandlung ist beendet. www.meditec.zeiss.de/strahlentherapie

Bildmaterial

Quelle: Carl Zeiss

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Für weitere Informationen, Bildmaterial sowie der Koordination von Interviews wenden Sie sich gerne an: PUBLIC RELATIONS PARTNERS Gesellschaft für Kommunikation mbH Stephanie Hofmann / Nicolai Friedrichsen Bleichstraße 5 61476 Kronberg Tel.: +49 (0) 6173 - 92 67 - 64 Fax: +49 (0) 6173 - 92 67 - 67 [email protected] www.prpkronberg.com

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