Life is what happens to you while you are busy making other plans

1 Potpourri Life is what happens to you while you are busy making other plans. Audacter calumniare — semper aliquid haeret! Calunniate con forza, qu...
Author: Falko Gehrig
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Potpourri

Life is what happens to you while you are busy making other plans. Audacter calumniare — semper aliquid haeret! Calunniate con forza, qualcosa rester`a sempre Quamvis sint sub aqua sub aqua maledicere temptant. Obwohl unter Wasser, versuchen sie untergetaucht, Weiter L¨asterparolen von sich zu geben. Ovid, Metamorphosen Natura non facit saltus! Omnes vulnerant, ultima necat. Alle (Stunden) schlagen Wunden, (Erst) die letzte t¨otet! Non omnibus unum est quod placet. Es gibt nichts, was allen gef¨allt. Timeo Danaos et dona ferentes. Ich f¨ urchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen. Vergil • Alle Religionen sind gleich und gut, wenn nur die Leute, die sie aus¨ uben, ” ehrliche Leute sind; und wenn T¨ urken und Heiden k¨amen und wollten das Land bev¨olkern, so wollen wir Moscheen und Kirchen bauen.“ Friedrich II., der Große, auf die Anfrage des Direktoriums, ob ein Katholik B¨ urger einer preußischen Stadt werden d¨ urfe. • Die Religionen m¨ ussen alle toleriert werden und der Fiskus muß nur ” das Auge darauf haben, daß keine der anderen Abbruch tue, denn hier muß ein jeder nach seiner Fa¸con selig werden.“ Friedrich II., der Große, auf die Frage, ob die katholischen Schulen in Preußen abzuschaffen seien.

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• Der vern¨ unftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvern¨ unftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb h¨angt aller Fortschritt von unvern¨ unftigen Menschen ab (G.B. Shaw). • Max Weber in Wissenschaft als Beruf: Wissenschaftlich . . . u ¨berholt ” zu werden, ist . . . nicht nur unser aller Schicksal, sondern unser aller Zweck. Wir k¨onnen nicht arbeiten, ohne zu hoffen, daß andere weiter kommen werden als wir.“ M. Friesacher: Wo Gastlichkeit Tradition hat, hat sie auch Zukunft. G.C. Lichtenberg: Wo damals die Grenzen der Wissenschaft waren, da ist ” jetzt die Mitte.“ Justus v. Liebig: Die Wissenschaft f¨angt eigentlich erst da an, interessant ” zu werden, wo sie aufh¨ort.“ Sophokles: Es ist den Menschen allen eins gemeinsam: fehlzugehen.“ ” Mors certa, horta incerta. Horaz? Morituri te salutant. Die Zeit ist nun da, fortzugehen, F¨ ur mich in den Tod, F¨ ur Euch in das Leben. Wer von uns beiden Zu einem besseren Geschick geht, Ist f¨ ur niemanden offenbar als der Gottheit. Sokrates an seinem Todestag Eines Morgens wachst du nicht mehr auf, Die V¨ogel aber singen, wie sie gestern sangen. Nichts ¨andert diesen neuen Tagesablauf nur — du bist fortgegangen — du bist nun frei und unsere Tr¨anen w¨ unschen dir Gl¨ uck. Goethe Wohl dem Menschen, Welcher gelernt hat zu ertragen, Was er nicht ¨andern kann Und preiszugeben mit W¨ urde, Was er nicht retten kann. Schiller 2

Christus mansionem benedicat. Aristoteles: Die Wirklichkeit ist h¨oher als die M¨oglichkeit.“ Alle Materie ” ist nur der M¨oglichkeit gegeben, erst die Form verleiht ihr die Wirklichkeit. Charles Beat Blankart (NZZ v. 03-02-2010): Im Rechtsstaat sind die ” Beh¨orden ¨offentlich und die B¨ urger privat. Im Unrechtsstaat ist es umgekehrt.“ Heike Schmoll (FAZ v. 04-02-2010): Aufgaben sollen analytisch und entwickelnd sein statt reproduktiv und parolenartig. Erwartungshorizont entspricht Klischees, die Fachwissen u ussig machen. ¨berfl¨ Einstein: Die Majorit¨at der Dummheit ist un¨ uberwindbar und f¨ ur alle ” Zeiten gesichert. Der Schrecken ihrer Tyrannei ist indessen gemildert durch Mangel an Konsequenz.“ W¨ahlte Ungnade, wo Gehorsam nicht Ehre brachte“ (Inschrift auf dem ” Grabstein des Johann Friedrich Adolf von der Marwitz in Friedersdorf, der w¨ahrend des Siebenj¨ahrigen Krieges den Befehl des K¨onigs, Schloss Hubertusburg zu pl¨ undern, verweigerte). G. B. Shaw: Derselbe Sturm, der ein Schiff auf Klippen zerschellen l¨aßt, Bringt das andere in den sicheren Hafen. Es ist nicht die Schuld des Sturmes, Sondern wie die Segel gesetzt wurden. Erich K¨astner: Irrt¨ umer haben ihren Wert; Jedoch nur hier und da. Nicht jeder, der nach Indien f¨ahrt, Entdeckt Amerika. ¨ John Stuart Mill in Uber die Freiheit 1859: Die Einmischung in die Handlungsfreiheit des anderen ist dann legitim, wenn es gelte, sich selbst zu sch¨ utzen,“ und dann, wenn es gelte, die Sch¨adigung ” ” anderer zu verh¨ uten.“ Tecumseh (5. Okt. 1813 f¨allt er in der Schlacht am Thames River): Sollen wir das Land verlassen, das uns der Große Geist gegeben hat, die Gr¨aber unserer Toten und alles, was uns heilig ist? Niemals! Niemals!

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H.-J. Kuhlenkampff: Das ist das Sch¨one an der Nouvelle Cuisine: Endlich kommt auch das Porzellan zur Geltung! Claude Debussy: Die Oper ist eine h¨ ubsche Unterhaltung, die noch besser w¨are, wenn dabei nicht gesungen w¨ urde! Ferdinand Graf von Zeppelin: Man muß nur wollen und daran glauben, dann wird es gelingen! Antoine de Saint-Exup´ery: Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann lehre die M¨anner die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Bertrand Russell: Auch wenn alle einer Meinung sind, k¨onne alle unrecht haben! Lucius Annaeus Seneca: Die wichtigste Kunst der K¨onigsherrschaft: Neid ertragen zu k¨onnen. Schiller: Die goldene Zeit der Geistlichkeit fiel immer in die Gefangenschaft des menschlichen Geistes (Abfall der Niederlande). Wer bei guter Gesundheit ist, dem f¨allt es leicht, Kranken Ratschl¨age zu geben (Franz. Sprichwort). Henry Ford: Wenn ich die Menschen gefragt h¨atte, was sie wollen, h¨atten sie gesagt, schnellere Pferde. Henry Ford: Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. Linus Pauling: Der einzige Fortschritt, den man bisher in Abr¨ ustungsverhandlungen erzielt hat, liegt darin, daß sich die fr¨ uheren Kriegsminister jetzt Verteidigungsmi4

nister nennen. Ovid: Heimlich und hastig Entrinnt uns unbemerkt das fl¨ uchtige Leben. Schneller ist nichts als die Jahre. Wir aber dachten, es w¨are noch so viel Zeit. Labitur occulte fallitque volatilis aetas, et nihil est annis velocius. 10. Buch der Metamorphosen, Verse 519 – 520

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Musik

Cosa sento? aus dem Figaro. Wo sind die Bl¨aserkadenzen in der Cosi-Ouvert¨ ure? An dieser Stelle ist der H¨ohepunkt einer musikalischen Entwicklung erreicht. Durch die Verwendung eines Clusters mit allen m¨oglichen T¨onen kommt diese Bewegung notwendig zu einem Stillstand, ja Abschluß. Denn wohin soll die Musik jetzt gehen? Beethovens Genie hat dieses Dilemma sp¨aterer Komponisten gar nicht erst evident werden lassen. Joachim Hertz in seinem 1985 erschienen Buch Figaro l¨aßt sich scheiden: Dilettantismus und Bluff machen sich im Regiefach breit wie in kaum ei” nem zweiten, ermuntert und gef¨ordert, sofern sich das forsch u ¨berspielte Unverm¨ogen, die im Tiefsinn kaschierte Unkenntnis oder der als Tradition sich gebende Denkverzicht nur publizistisch verwursten l¨aßt.“ zitiert von Eleonore B¨ uning, FAZ 197, Fr., 25. 08. 2006, S. 44 Alfred Brendel, in Alfred Brendel Collection, Mozart: Sonaten A-Dur, KV 331, und B-Dur, KV 333, 1982: Mit der Absicht, es anders zu machen, sollte ein Interpret an ein Werk ” nicht herangehen. Daß ein Werk in neuem Licht erscheint, sollte das Ergebnis, der Gewinn des Aneignungsprozesses sein, aber keinesfalls die M¨ unze, die den Mechanismus in Gang setzt. Ein Interpret, der auf Originalit¨at zielt, geht in die Irre; es fehlt ihm nicht nur an Selbsterkenntnis, sondern meist auch an Talent. Wer die Vorschriften des Komponisten grunds¨atzlich in ihr 5

Gegenteil verkehrt, um sich oder das St¨ uck interessant“ zu machen, h¨atte ” Komponist werden sollen. Der Schaffende bezieht wichtige Impulse aus dem Widerspruch. Der Interpret dagegen ist Wiederaufrichter, nicht Zerst¨orer. Der Widerspruch des Interpreten richte sich nicht gegen den Komponisten, sondern gegen jene Kollegen, die den Anspr¨ uchen des Komponisten nicht zu gen¨ ugen suchen.“ Jan Brachmann, FAZ 2014: Gleichwohl merkt man dann im direkten Vergleich mit Brahms und Debussy, dass diese Komponisten abwechslungsreichere, u ¨berraschendere Formverl¨aufe gestalten konnten, weil eine v¨ollig intakte tonale oder quasitonale Sprache den Aufbau von Erwartungen erm¨oglichte, die sich dann durchkreuzen ließen. Tradierte Sprachzusammenh¨ange schenken n¨amlich auch viele Freiheiten, die einem fehlen, sobald der Sprachzusammenhang erst — wie bei Haas — durch das einzelne Werk selbst hergestellt werden muss. Jan Brachmann, FAZ 2014: Schon die Exposition im ersten Satz vom op. 15 nimmt den H¨orer f¨ ur die Musik ein. Das Hauptthema ist ja eigentlich so rechtwinklig rhythmisiert und in derart quadratischen Achttaktern verfugt wie selten bei Beethoven. Brendel wies auf die Gefahr hin, daß dieses Allegro con brio sich deshalb leicht zu einem Allegro maestoso versteife. Lennart Schneck, FAZ #151 v. 03. Juli 2010: Alpensinfonie: das herabsinkend sich aufbauende diatonische Cluster des Anfangs muß im pp. gespielt werden.

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Action Items • Alma-Thema vs. Finale Romantische • Anmut + W¨ urde: Nachtigall vs. Toilettentisch-Sch¨onheit • Fr¨ohliche Weihnacht vs. Tochter Zion • Katze lief im Schnee f-moll-Stelle im 2. Satz • Ende 6. Mahler vs. Beginn Unvollendete • D946 mittleres St¨ uck: f¨angt wie ein Chopin-Walzer an, ist aber in Wirklichkeit: Deh, vieni alla finestra 6

• La Valse vs. Rosenkavalierwalzer vs. Jeu de cartes • Witz im Brendelschen Sinn: Finale op. 10 Nr. 2 • Fantasie KV 575 vs. und meines nicht, auf dieser ganzen Reise! • Leiermann vs. Andantino D959

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Indianer-Namen • Tashunka witko: Crazy Horse • Winona: Erstgeborene Tochter • Paha sapa: Schwarze Berge (Black Hills)

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