Liebe Nepalbegeisterte, Liebe AGTL Freunde,

Liebe Nepalbegeisterte, Liebe AGTL Freunde, nun sind schon einige Jahre seit unserer Exkursion nach Nepal vergangen, aber ich bin davon überzeugt, das...
Author: Josef Schreiber
51 downloads 5 Views 10MB Size
Liebe Nepalbegeisterte, Liebe AGTL Freunde, nun sind schon einige Jahre seit unserer Exkursion nach Nepal vergangen, aber ich bin davon überzeugt, dass der nachfolgende Bericht nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Meiner Frau und mir hat es sehr viel Spaß gemacht mit der Gruppe nach Nepal zu reisen. Und hier ist es nun an der Zeit ein dickes Lob an die Gruppe zu richten, die so manche Strapaze hat über sich ergehen lassen müssen. Nicht alles lief so, wie wir es von anderen Exkursionszielen gewohnt waren und sind. Aber gerade diese Tatsache machte diese Reise zu einem kleinen Abenteuer.

Arisaema nepenthoides

Mehrfach hatten wir uns vorgenommen, den Bericht zeitnah zu veröffentlichen, aber leider wurde er immer wieder verschoben. Hier liegt nun die Ausarbeitung vor, mit dem Teil der damals im GBB veröffentlicht wurde und einigen Einschüben, von denen wir uns erhoffen, dass diese Passagen nicht nur für die Reiseteilnehmer interessant sein werden. Namaste Ihr Ulrich Rösemann

1

Beitrag zum Reisebericht Nepal, März 2001 Hartmut Knappe, Wernigerode Nepal - ein Streifen im Norden von Indien - ist in seiner Nordwest-Südost Erstreckung 885 Kilometer lang, aber nur 193 Kilometer breit. Berge, soweit das Auge reicht - zumindest im größten Teil des Landes. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel, wovon wir uns auf unserer Exkursionsroute per Bus, zu Fuß und Elefantenrücken im Mittelabschnitt des Landes überzeugen konnten.

Nahtstelle zwischen beiden Platten. Schließlich drückten die anhaltenden erdinneren Schubkräfte die indischen Gebirgsreste unter die asiatische Platte. Der Himalaya sitzt dadurch indischem Urgestein auf. Erdbeben sind die spürbaren Begleiterscheinungen dieses immer noch anhaltenden Vorgangs. Manche Flüsse konnten die Hebungsgeschwindigkeit des Faltengebirges durch immense Tiefenerosion kompensieren. Hausgroße Gerölle in den Fluss-Schottern und auf den Hebungsterrassen großer Täler zeugen von der einschneidenden Transportkraft der Gebirgsflüsse. Übrigens werden die Flussschotter wegen ihrer leichten Gewinnbarkeit als preisgünstiger SteinbruchErsatz genutzt. Die Ärmsten der Armen überleben durch Sortieren, Heraufschleppen bzw. Zerkleinern der Gerölle für bauliche Zwecke. Der geologische Untergrund des Exkursionsgebietes westlich von Pokhara besteht hauptsächlich aus metamorph überprägten Sedimenten. Ursprünglich waren es Sand- und Schlickablagerungen. Auch dünne Kalksteinbänke sind vertreten. Ab und an haben sich einstige Wellenrippel erhalten und verweisen auf den einstigen Flachmeercharakter dieser Serien. Weitflächige Regionalmetamorphose hat aus den Ursprungsgesteinen überwiegend Glimmerschiefer, Quarzite und Gneise entstehen lassen. Auch etwas Marmor, der uns durch seine Karstformen auffiel, ist vertreten. Ein schmales Graphitband, das einmal Steinkohle war, bildete einen mehrfach vom Wanderweg angeschnittenen markanten Leithorizont. In tiefen Erosionstälern oder mit Näherung zum Zentralmassiv waren bereits Anzeichen für die Wiederaufschmelzung der sonst zumeist plattig strukturierten Gesteine zu beobachten - auch so kann Granit entstehen. Schwarze Turmalinkristalle in Pegmatitgängen dieser Bereiche gelten als Anzeichen für Edelsteinvorkommen. Die wirklich massenhaft vorkommenden, allerdings etwas klein geratenen rötlichen Granate in manchen Glimmerschiefern beflügelten glänzende Phantasien, Schürflöcher an solchen vom Wald entblößten Hängen ohnehin. Bedingt durch das breite Spektrum der Grundgesteine weisen die Gebirgsböden eine recht differenzierte Fruchtbarkeit und Tiefgründigkeit auf. Sie sind mit unseren Braunerden vergleichbar, können aber auch im Gebiet höherer Niederschläge podsolartige Formen annehmen. Die seit mehreren Millionen Jahren andauernde Verwitterung unter warm-humiden Bedingungen hat unter dem Schutz der Waldbedeckung zu tiefgründigen Substraten geführt. Erst dadurch ist ein Terrassenfeldbau überhaupt möglich geworden. An frischen Straßeneinschnitten zeigte sich stellenweise der nahtlose Übergang vom Festgestein zur Bodenkrume.

Landschaften Das Terai - eine Ebene im subtropisch warmen Süden - liegt im nördlichen Randbereich des größten Tieflandkomplexes auf dem indischen Subkontinent, der Gangesebene. Es erreicht nur geringe Höhenunterschiede von wenigen Metern. Das einst undurchdringliche, vielfach sumpfige Schwemmland ist bis auf die Restwälder des Chitwan-Nationalparks eine inzwischen trockengelegte, staubverhangene und von Überbevölkerung gezeichnete Agrarregion. An das Tiefland schließt sich nach nur schmalem Übergang der Sub-Himalaya an. Zu ihm gehören das Mahabharat-Gebirge mit seinen großen Quer- und Längstälern und schließlich die sogenannten Mountains mit Höhen um 2000 bis 4000 m. Fruchtbare Böden durch tiefgründige Verwitterung unter warm-humidem Klima reizten seit alters her die Bergbauern. Selbst die einst mehrstündigen Wege zu den Wasserstellen in den Tälern waren kein Hindernis zur Besiedlung dieses steilhängigen Berglandes: Terrassenfelder kontra Wald. Die Hauptstadt Kathmandu liegt im größten Längstal des Sub-Himalayas. Einst Segen, heute Fluch, denn die klimatisch schützenden Gebirgsmauern lassen selten einen ersehnten Schwall Frischluft in die Stadt hinein mit ihrem Atem beklemmenden Gemisch aus Dieselruß, Holzfeuerrauch, Abfall- und Abwassergestank sowie aufgewirbeltem Feinstaub unbefestigter Straßen und Wege. Besser hat es Pokhara mit seiner offenen Tallage am Phewa-See getroffen. Bereits von hier aus, aber überwältigend eindrucksvoll erst von den Höhenpfaden im Bereich der Baumgrenze (ab 3500 m), zeigt sich die Kulisse der dritten Landschaftseinheit, die des Himalajas mit seinen majestätischen Achttausendern. Die unwirtlichen Gebirgswüsten des Transhimalaya, an die sich das Hochland von Tibet anschließt, bekamen wir nicht zu Gesicht. Geologie und alte Böden Der indische Subkontinent, ein Teilstück des einstigen Großkontinents Gondwana-Land, ist weit gereist. Etwa aus der Position, wo sich heute Australien befindet, driftete er nach Norden. Schließlich kam es vor mehr als 15 Millionen Jahren zur unvermeidbaren Kollision mit dem asiatischen Kontinentalblock. Was an Gesteinsmaterial in diesen gigantischen Schraubstock geriet, wurde gefaltet, geknetet, verschoben und gehoben. Die plutonischen Kräfte türmten den Himalaya auf. Das langgestreckte Zentralgebirge mit seinen Schneebergen markiert die

Der landwirtschaftlich nutzbare Horizont kann mitunter gut 2 m mächtig werden, oft allerdings auch deutlich weniger. Auf den Schotterterrassen mancher Gebirgstäler ist stellenweise eine dünne

2

Schwemmlehmauflage von weiterer Abspülung verschont geblieben. Darum eignen sich diese bewässerungsfähigen Flächen für den Reisanbau.

Königreich Nepal Lage: 26º 22´ - 30º 27´ nördliche Breite 80º 4´ - 88º 12´ östliche Länge Tibet (China) im Norden Indien im Süden, Osten und Westen Größe: ca. 150.000 km² Länge: 880 km, Ost-West Breite: 193 km, Nord-Süd Einwohner: ca. 20 Mio. (1960: 9 Mio.) ∅ 135 Einwohner/km² Lebenserwartung: ∅ 47 Jahre Bevölkerungswachstum: jährlich 3,4 % Analphabeten: 77 % Staatssprache: Nepali (Gurkhali), 58,4 % der Bevölkerung; Handelssprache: Englisch Religion: Hinduismus ca. 80 % Buddhismus ca. 15 % Islam ca. 3 % andere Religionen ca. 2 % Städte: Kathmandu ca. 500.000 Einw. Kathmandutal incl. Patan u. Bhakthapur ca. 1 Mio. Einw. Biratnager ca. 550.000 Einw. Nepalgany ca. 50.000 Einw. Ausfuhrgüter: Teppiche, Textilien, Vieh, Reis, Jute, Felle, Arzneipflanzen. Über 25% der Exporterlöse entfallen auf den Tourismus Tourismus: ca. 300.000 Personen pro Jahr

Bedrängte Umwelt In allen bereisten Landesteilen zeigen sich die negativen Folgen einer vom rasanten Bevölkerungswachstum bestimmten Landnutzung. Die sogenannten traditionellen Bewirtschaftungsformen haben die Ebene einer reproduktiven, extensiven Landwirtschaft längst verlassen. Terrassenfelder, soweit das Auge reicht, die steilsten Hänge hinauf, und die schmalsten Feldstreifen sind manchmal nur 1,5 m breit! Von den Waldbäumen blieben nur Reste in Form arg zerfledderter oder gestutzter Rümpfe übrig. Deren frisch belaubte junge Austriebe haben keine Chance selbst noch in schwindelerregender Höhe werden sie als Futter für das Vieh heruntergeschnitten. Lange machen die Bäume eine solche brachiale Behandlung allerdings nicht mit. Zum Schluss werden die abgestorbenen Reste verheizt. Vom kleinen Rinnsal am vegetationsentblößten steilen Bergeshang bis zur alles mitreißenden Schlamm- und Geröllflut ist es - vornehmlich in der Regenzeit - nicht weit. Gefährliche Erdrutsche reißen ständig Teile der einzigen Verbindungsstraße zwischen Pokhara und Kathmandu mit in die Tiefe. Keine Natur- sondern eine menschgemachte Katastrophe, Tendenz: rasant zunehmend. Besonders von den Höhen der verschlungenen Serpentinenstraße bot sich ein erschreckendes Panorama mancher vom Bergsturz aufgeschlitzter Hänge. Unter diesem beklemmenden Eindruck ließen sich düstere Vorahnungen über die Zukunft des Landes und seiner Bewohner nicht verdrängen.

(Zusammenstellung 2001 Ulrich Rösemann)

3

Nepal - allgemeine Informationen Nepal ist im Wesentlichen ein mittelalterlicher Vielvölker- und Agrarstaat in den Subtropen des südlichen Himalaja. Nepal existiert in der heutigen Form seit 1786 und befand sich nie unter dem Joch einer Kolonialmacht. Dennoch bedingen es die geographischen Gegebenheiten, dass Nepal in eine Art Abhängigkeit zum südlichen Nachbarn Indien manövriert wurde, eine Situation, die bis heute anhält und Vor- und Nachteile in sich birgt. Es ist ein Binnenland ohne Rohstoffe, ein Pufferstaat zwischen Indien und China, das seit 1959 das ehemals autonome Tibet besetzt hält und damit zum Nachbarn des Königreiches wurde. Nepal zählt zu den ärmsten Entwicklungsländern der Dritten Welt und dennoch hat die Bevölkerung 3 Millionen Tibeter aufgenommen, um diese nicht den Repressalien in Tibet auszusetzen. Mit dem 9. April 1990 besitzt Nepal offiziell demokratische Strukturen. Es ist eine konstitutionelle Hindu- Monarchie, mit König Birendra Bir Bikram Shah Dev als Staatsoberhaupt. Landläufig bestehen aber die ehemaligen Feudalstrukturen aus der Ranazeit 1850 - 1950. Die demokratische Bewegung wurde von der Landbevölkerung nicht mitgetragen. Ausschlaggebend sind hierfür wohl die schlechte Kommunikation in den ländlichen Gebieten und der minimale Bildungsstand. Nepal ist geprägt durch Bevölkerungsexplosion, Abholzung der Waldflächen, Erosionen und zunehmende Tendenz zu massiven Erdrutschen, schlechte Kommunikation, minderwertiges Bildungssystem, geringe Landwirtschaftserträge, mangelnde hygienische Verhältnisse, chaotische Verwaltungen, desolate medizinische Versorgung, Devisenflucht, Abhängigkeit vom Ausland, Korruption, Vetternwirtschaft usw. All dies sind Probleme die bei uns nur noch teilweise auftreten und in der Regel nur noch aus den Geschichtsbüchern bekannt sind. Daher ist eine Reise nach Nepal nicht nur eine Reise in ein fremdes Land sondern auch eine Reise in unsere Vergangenheit. Nepal ist ein Schmelztiegel Südasiens mit 22 verschiedenen Volksgruppen und 35 Sprachen und Dialekten. Es liegt im Brennpunkt zweier großer Kulturkreise, des indisch- hinduistischen und des tibetisch buddhistischen. Hinduismus und Buddhismus sind die dominierenden Religionen. Es ist erstaunlich wie harmonisch und tolerant der Umgang miteinander ist. Die Freundlichkeit der Menschen, die faszinierenden Naturschönheiten wiegen all die oben genannten Probleme auf und bewegten auch mich dazu, ein drittes Mal nach Nepal zu reisen Die gesamte Ausdehnung des Himalajas beträgt 3000 km Ost - West. Im gesamten Gebirgsabschnitt ist eine Niederschlagsabnahme von Ost nach West festzustellen und nur in dem westlichen Teil im Kali Gandaki Tal reicht Nepal so weit über den Hauptkamm des Himalaja, dass man in die innerasiatischen Trockengebiete Einblick erhält.

Nepals Heilpflanzen Es erscheint logisch, dass ein Land, das kaum über moderne medizinische Einrichtungen verfügt, umfassendes Wissen über Heilkräuter und deren Wirkung besitzt. In Nepal wachsen 600 einheimische Pflanzen mit nachgewiesenen therapeutischen Eigenschaften - mehr als die Hälfte davon in der subtropischen Zone. Einige werden wegen der gewaltigen Nachfrage in großem Umfang nach Indien, Europa und Fernost exportiert. Unter den Heilpflanzen trifft man auch auf eine Anzahl Flechten - in Nepal identifizierte man bisher 350 Arten aus 67 Gattungen. Zwei Arten der Parmelia sind als Gewürz und Räucherprodukte speziell in Indien sehr gefragt. Flechten-Extrakte fanden Eingang in die Parfümherstellung und wie es allgemein auch bei uns bekannt ist haben einige Flechten antibiotische Eigenschaften. Der Artenreichtum der Flechten ist aber immer noch unüberschaubar. Auch unter den Farnen findet man einige Heilpflanzen. Auf der Liste der Nepal Phamaceutical Association sind allein 30 Farnarten. Diese Arten werden in erster Linie bei Erkrankungen der Atemwege, Wurmbefall sowie zur Heilung von Schnittwunden und Prellungen angewendet. Insgesamt findet man 375 Farnarten (84 Gattungen) in Nepal, wobei die Vielfalt nach Westen hin, bedingt durch die geringeren Niederschläge, abnimmt. Exotisch duftende kleine Geschäfte bieten die Waren in Kathmandu an. Die Flora der gemäßigten Zone West-Nepals Die Flora der gemäßigten Zone West-Nepals unterscheidet sich deutlich von der im Osten. Quercus incana und Quercus semecarpifolia ist die am häufigsten anzutreffende Eichenart, oft vergesellschaftet mit den sehr häufig anzutreffenden Rhododendron arboreum. In den höheren Regionen gesellen sich Aesculus indica, Acer caesium, Castanopsis -Arten und Juglans regia hinzu.

4

Donnerstag, den 15.3.2001 Anreise. Protokoll: Ulrich Rösemann Alle (fast alle) finden sich am Flughafen in München ein. Unsere Maschine startet pünktlich Richtung Sharjah (UAE) Statt 15 Personen sind leider nur 13 Teilnehmerinnen an Bord unseres Fliegers. Ein Fax ins Cockpit (ich habe noch nie ein Fax in einem Flugzeug erhalten) lässt uns melden, dass zwei Personen den Flieger verpasst haben und eventuell über Bangkok nachreisen werden. In Sharjah UEA haben wir des Nachts einen kleinen Zwischenstopp. Alle Passagiere mussten ins Flughafengebäude. Bei einem nächtlichen Tee oder Kaffe haben wir erst einmal eine Kennenlernrunde veranstaltet. Ach ja und ich habe den feststehenden Ablauf bekanntgegeben, wer an welchem Tag, Protokoll führen sollte/muss. Hartmut hatte mir bzw. der Gruppe ein Maskottchen (eine plüschige Biene) für unsere Tour überreicht. Die Biene bekam ihren festen Platz an meinem Rücksack. Zum chekin wurde das mitgenommene Handgepäck sehr gründlich untersucht und siehe da, fast jeder der Passagiere durfte sein Schweizer Messer in Sharjah zurücklassen. Messer und seien es auch nur Klappmesser gehören ins Hauptgepäck, so der Grenzer. Eine Diskussion war nicht möglich.

Gymnospermen Nadelbäume beherrschen weite Teile des Landes. In den tieferen Lagen finden wir Pinus roxbhurgii mit Shorea robusta vergesellschaftet. In dem mittleren Bereich treffen wir auf Abies pindrow und Pinus wallichiana, wobei Abies pindrow aber auch noch in 2000 bis 3000 m anzutreffen ist, dort meist mit Cedrus deodara. Darüber hinaus gedeiht Abies spectabilis, Tsuga dumosa, Picea smithiana, Pinus exelsa, Juniperus wallichiana und bis 5000m Juniperus recurva. Die in 1800 bis 3500 Metern Höhe gedeihende Himalaya – Zypresse, Cupressus tortulosa, findet man nur noch bis zum Kali Gandaki Tal, weiter östlich kommt sie nicht mehr vor.

Auf einer meiner früheren Reisen (kombiniert mit einer Exkursion in die UEA) hatte ich einen Zubringerflug von Abu Dhabi nach Karachi. Dort sollten wir die LH Maschine nach Kathmandu erreichen. Mit uns warteten viele Reisende in der checkin Halle u.a. auch eine Gruppe pakistanischer Naturburschen. Turbane, grobe Kleidung bis hin zu Sandalen, deren Sohlen aus alten Autoreifen hergestellt waren, Bidis rauchend, natürlich vollbärtig und versehen mit wunderschön verzierten Krummdolchschäften, in denen auch der Dolch steckte. Meine Nervosität wuchs von Minute zu Minute. Auch als die Lady zum bording aufrief, war ich mir nicht sicher, ob ich in diese Maschine einsteigen sollte. Und da fliegt man nun mit Lufthansa und dann so was. Nun, alle Passagiere versammeln sich im Bus und werden zur Maschine gefahren. Die Doppeltür des Gelenkbusses öffnet sich und siehe da, der Bus hält nicht neben der Treppe zum Flieger, sondern ein Stück vorher. Der Captain und der 1. Offizier unserer Maschine nehmen die 15 Personen persönlich in Empfang und öffnen ihnen einen LH Container, in den alle Dolchträger ihre Waffen hineinlegen müssen. Ich kam wieder gut drauf!! Obwohl bei diesem Flug auch einige Sitzreihen im Flieger ausgebaut waren und die Scheichs dort ihre Greifvögel, auf speziellen Sitzstangen sitzend, zur Wochenend-Jagd nach Pakistan mitnahmen. Der Falke oder Bussard als Waffe?

Übergang und Alpine Desert Oberhalb der Baumgrenze lässt sich verallgemeinernd sagen, dass wir trockene und feuchte Hochlagen vorfinden. In den etwas feuchteren Bereichen finden wir vier Rhodendron Arten Rh. anthopogon und Rh. setosum, Rh. nivale und Rh. lepidotum bis 4500 m. Häufig stoßen wir auf einige Juniperus Arten. Diese erreichen in dieser Höhe aber nur noch eine maximale Höhe von 2 m. Zu den Gewächsen dieser Zone gehören auch Hippophae, Spiraea, Berberis und Cotoneaster. In den Trockengebieten von Mustang und Dolpo beherrschen dornige Caragana- und Lonicera Arten das Bild. Bevor die ersten Schneefelder erreicht sind begegnen wir noch einer Ephedraceae: Ephedra girardiana. Wir waren leider noch nicht in den Sommermonaten in Nepal, da die Horrorstories über Massen von Blutegeln uns bisher davon abgehalten haben. Dennoch müssen Rittersporn, Anemonen, eisblauer Himalaya Mohn, Edelweiß, Fingerkraut, Rheum und Saussurea ein faszinierendes Farbspiel abgeben. Orchidaceae Nicht zuletzt dürfen wir die Orchideen vergessen. Derzeit sind 89 Gattungen u. ca. 320 Arten bekannt. Immer wieder begegnete uns Pleione humilis, Coelogyne aristata, Vanda aristata, die auch die Nationalpflanze Nepals ist. Auch im Terai sahen wir eine große Zahl epiphytisch wachsender Orchideen, die aber zu dieser Jahreszeit nicht blühten (siehe ‚Orchideen von Nepal‘ im Anhang)

Freitag, den 16.3.2001 Anreise nach Kathmandu. Protokoll: Hella Donner-Heise. Ein Tag der im Flugzeug mit dem Sonnenaufgang über dem Golf von Oman beginnt. Wir sehen das Himalayagebirge im Dunst und werden nach den

5

Einreiseformalitäten mit frischen Blumenkränzen vor dem Flughafen begrüßt. Danach geht es mit dem Bus zum Hotel Marshyangdi inmitten von Kathmandu. Dort reicht man uns zum Empfang Orangensaft. Jeder weiß mit wem er sich ein Doppelzimmer teilt. Mr. Deepak stellt uns unseren Trekkingführer Shekhar, wie auch unsere botanische Begleitung Dr. Thapa vor. Unsere Tickets und Pässe werden eingesammelt.

wird uns empfohlen rechts herum zu gehen und wir dürfen in einen Gebetsraum des Klosters, in dem sich gerade zwei Mönche zum Gebet niederlassen. Ich sehe nur wenige Affen, da ein starker Läusebefall den Affenbestand dezimiert hat. Am fünften Tag des abnehmenden Magh-Mondes beginnt offiziell der Frühling: Basant Panchami oder Shree Panchami. An diesem Tag wird die Göttin der Gelehrsamkeit, Saraswati, hier verehrt. Auf dem Rückweg zum Hotel, den wir zu Fuß gehen, sehen wir viele nicht-asiatische Pflanzen und einen Verbrennungsplatz am Fluss. Fluss bedeutet: Wasserlieferant für Trinkwasser, Wasser für Körperhygiene und Wäsche (wie auch Tiere und Autos) und Müllabfuhr.

Anmerkung: Ankunft um ca. 10.00 Uhr in KTM, Einreiseformalitäten, Geldtausch, Zoll und Empfang mit Blütenkränzen (stark duftende Gardenien, was sonst, wir sind schließlich in Asien) durch die Mitarbeiter von Himalaya Fair Trekking. Auf der Fahrt zu unserem Hotel in den Stadtteil Thamel beobachte ich die Gesichtszüge der Mitreisenden, die zum ersten Mal nach Kathmandu kommen. Der Kulturschock zeigt sich in den Gesichtszügen. Um 14:00 Uhr sind wir alle wieder mit einem Stadtführer im Bus und dürfen miterleben, wie sich der Bus aus dem schmalen Hof (die Mauern sind mit Ficus pumila bewachsen) in das Verkehrsgetümmel einfädelt. Er bringt uns zum Affentempel „Swaybodnath“ und wir haben einen herrlichen Blick über Kathmandu. „Swayambhunath“ Ältestes und bedeutendstes Heiligtum Nepals. Der Stupa von Swayambhunath liegt etwa zwei Kilometer nordwestlich von Kathmandu auf einem 150 Meter hohen Hügel über der Stadt. Stupas sind buddhistische Heiligtümer. In seiner ursprünglichen Form war der Stupa ein halbkugelförmiger Erdhügel. Später wurde über dieser Halbkugel ein Turm mit quadratischem Grundriss und Dach errichtet, dessen vier Seitenwände mit den alles sehenden Augen Buddhas bemalt wurden. Der Stupa ist Sinnbild des buddhistischen Kosmos. Nach einer alten Legende erschien hier der Gott Swayambhu, „der schon Licht war, als alles um ihn herum noch im Dunkeln lag“, im See von Naga-Hrad – der damals das Kathmandutal ausfüllte -, in Gestalt einer leuchtenden Lotusblume. Der Bodhisattwa Manjushri erblickte auf einer Reise von China nach Indien das göttliche Licht und erkannte in ihm Buddha. Mit seinem Flammenschwert schlug er eine Bresche in die Berge, so dass das Wasser des Sees ablief und die Menschen den fruchtbaren Boden besiedeln konnten. König Prachandadeva ließ über der Lotusblume einen Stupa erbauen, der Swayambhunath genannt wurde. Mich beeindruckt das ganze Leben hier. Uns werden die Farben der Gebetsfahnen als Farben der fünf Elemente erklärt; weiß = Wasser. Buddha Vater Shuddhodona war ein Fürst im Vorland des nepalesischen Himalaja. Seine Mutter, die kurz nach seiner Geburt starb, hieß Maya. So nimmt man an, dass seine Wiege hier stand und es etwa 560 v. Chr. war. Wir sehen Gebetsmühlen, die nur mit der rechten Hand rechts herum gedreht werden. Auch

6

Agapanthus africanus * Ageratum conyzoides * Alathea rosea * Albizzia julibrissin * Aloe barbadensis * Arundodonax spec. * Begonia semperflorens * Bougainvillea glabra * Brunfelsia calcina * Buddleja davidii * Buddleya asiatica * Callistemon citrinus * Callistephus chinensis * Camellia japonica * Canna-Hybrida * Carica papaya * Caryota mitis * Celtis australis * Coleus blumei * Cryptomeria japonica * Cuscuta europaea

Amarallidaceae Asteraceae Malvaceae Leguminosae Aloeaceae Poaceae Begoniaceae Nyctaginaceae Solanaceae Buddlejaceae Buddlejaceae Myrtaceae Asteraceae Theaceae Cannaceae Caricaceae Arecaceae Ulmaceae Lamiaceae Taxodiaceae

Cynanchum aphyllum * Drynaria propinqua Eucalyptus spec. * Ficus benghalensis Ficus elastica decora * Ficus nepalensis Ficus pumila * Gardenia jasminoides * Grevillea robusta * Grewia optimus * Hemerocallis fulva * Hibiscus rosa-sinensis * Jasminum mesnyi * Lobularia marittima * Magnolia grandiflora * Mangifera indica * Nelumbo lucifera * Nerium indicum Phlox drummondii * Pinus roxburghii Ricinus communis * Rudbeckia hirta * Salvia splendens * Sambucus nepali Sapindus mukorossi * Strelitzia nicolai * Tagetes patula * Thunbergia alata *

Asclapiadaceae Polypodiaceae Myrtaceae Moraceae Moraceae Moraceae Moraceae Rubiaceae Proteaceae Tiliaceae Liliaceae Malvaceae Oleaceae Brassicaceae Magnoliaceae Anacardiaceae Nymphaeaceae Oleaceae Polemoniaceae Pinaceae Euphorbiaceae Asteraceae Lamiaceae Caprifoliaceae Sapindaceae Strelitziaceae Asteraceae Acanthaceae

(wird gegen Hepatitis verwendet)

Viola tricolor var. hortensis * Zantedeschia aethiopica* * ornametal

Fahrt beginnt im lebhaften Hauptstadtverkehr mit Drängeln und Hupen. Der Beifahrer nimmt eine sehr aktive Rolle ein, indem er häufig aus dem Bus springt und mittels akustischer Zeichen (bum-bum...bumbum) beim Rangieren und Drängeln hilft. Die Landstraße ist in gutem Zustand. An Fahrzeugen sehen wir hauptsächlich Busse, bunt bemalte LKWs und einige Motorräder. Pkws sind kaum zu sehen. Viele LKWs haben Baumaterial geladen.

Violaceae Araceae

16:20 zurück im Hotel. Zum Bier kredenzt man uns einen Salat aus gerösteten Sojabohnen mit Knoblauch, Ingwer, Olivenöl und frisch gehackten Koriander. Wir bekommen unsere Pässe wieder und gehen zu Pilgrims Book-Shop. Bestellte Fachliteratur wird abgeholt und noch weitere gekauft

Entlang der Straße sehen wir etliche Lager großer Steine, meist Flußkiesel, die in Steinmühlen zerkleinert werden. Häufiger noch sehen wir am Straßenrand kauernde Menschen, überwiegend Frauen und Kinder, die Steine in einen Gummiring legen und mit dem Hammer in der Hand klein schlagen.

Galiktoast Alutama gurus; Bambussuppe, schmeckt nach Koriander und Kreuzkümmel mit viel Fett; grüner Salat mit Tomaten, Zitrone, Radieschen, Gurke, Zwiebel und Chili; Naan Taufori = Gemüsechili; Dahl = Linsengemüse; Chickencurry. Als Nachtisch: Obstsalat.

Auch der Holzhandel floriert hier im Einzugsgebiet der Hauptstadt. Wir erkennen Bauholz und Brennholz und machen uns die ersten Sorgen um den Erhalt des Monsunregenwaldes. Mit wachsender Entfernung von Kathmandu lässt auch die Verkehrsdichte nach, es muss weniger gehupt werden und wir können den Ausblick auf die Landschaft genießen, durch die sich die serpentinenreiche Straße schlängelt. Die Hänge und das Land sind terrassiert und werden intensiv genutzt. Die Terrassen sind nicht in Steinmauern gefasst, sondern werden von festgeklopftem Lehm gehalten. Wir können Bewässerungsrinnen erkennen. Neben stattlichen Weißkohlköpfen sehen wir Getreide (Gerste und Weizen) das bald reif sein wird, kniehohe Kartoffeln und blühende Zucchini. Nach dem Chaos und Schmutz der Stadt ist der Anblick gut gepflegter Felder eine Wohltat für unsere gärtnerischen Gemüter. Die Terrassen nehmen die Gestalt der Landschaft auf und parzellieren das Land mit anmutig geschwungenen Linien. Richtung Pokhara mehren sich brachliegende Flächen, auf denen körbeweise Dung oder Kompost verteilt ist. Es sind Reisfelder, die auf die Bestellung warten. Frischgrün leuchten dazwischen die Beete der Reissämlinge. Das eine oder andere Feld ist schon befeuchtet und wird mit einem Ochsengespann und Holzpflug bearbeitet. Danach wird die Terrasse richtig geflutet und bepflanzt. Von den Feldrändern leuchtet uns himmelblaues Ageratum conyzoides entgegen. In Riochktar machen wir eine kurze Pause. Unter blühenden Mangobäumen bieten Gemüsehändler ihre Ware an: Weiß- und Blumenkohl, kleine grüne Tomaten, Zwiebeln, Rettich, Zucchini, Grüne Bohnen, Auberginen, kleine, sehr wohlschmeckende Bananen, eine Chenopodiaceae und diverse Hülsenfrüchte. Die Straße entlangschlendernd fällt uns auf, dass die Küchen mit Lehmofen vor jedem Haus zur Straße hin offen sind. Unter Privatsphäre wird in Nepal offensichtlich etwas anderes verstanden als bei uns. Auch gewaschen wird - wie vor langer Zeit bei uns in der Öffentlichkeit, sei es am Wasserhahn vor dem Haus oder in einem Fluss. Da, wo mittelalterliche Gepflogenheiten auf neuzeitliche Technik stoßen, bahnt sich die Umweltkatastrophe an. So werden

Samstag, den 17.3.2001 Von Kathmandu nach Pokhara. Protokoll: Brigitte Fiebig. Nach der ersten Nacht in einem nepalischen Bett reißt uns das bestellte Klingeln des Telefons pünktlich um sechs Uhr aus dem Schlaf. Na, da fühlen wir uns doch gleich wie zuhause! Das Frühstücksbuffet ist dagegen weniger alltäglich, es bietet uns eine Synthese aus asiatischen und englischen Eßgewohnheiten. Es gibt faden Haferschleim bis hin zum würzigen Masala-Rührei mit Bratkartoffeln. Ein Teil des Toastbrotes ist mittels braunen Farbstoffs der deutschen Brot-Optik angepasst. Ein Zeichen nepalischen EinfühlungsVermögens.

Die strahlende Sonne erwärmt schnell die kühle Nachtluft, so dass wir um sieben Uhr bereits draußen frühstücken können. Ein Kleinbus steht schon im Hof und unser Gepäck wird auf dem Dach verstaut. Wieder mit gewohnter Pünktlichkeit brechen wir nach dem 200 km westlich gelegenen Pokhara auf. Der Kleinbus heißt nicht nur so weil er wenige Plätze hat, sondern auch weil er kleine Plätze hat. Mit unseren europäischen Hintern fühlen wir uns am wohlsten, wenn wir gleich zwei davon einnehmen können. Die

7

Trekkingtouren und den Aktivitäten des Annapurna Conservation Area Project (ACAP)

Busse und LKWs sorgfältig im Fluss gewaschen. Gleich daneben planschen ausgelassen Kinder. Nach gut fünf Stunden reiner Fahrzeit für die 200 kmStrecke kommen wir am frühen Nachmittag in Pokhara an und checken uns im Tulsi-Hotel ein. Das ist kein großer Aufwand, da eine nepalische Fee schon eine Liste mit unseren Namen und Paßnummern herbeigezaubert hat und wir nur noch die gewählte Zimmernummer eintragen müssen (wenn ich da an Prag denke...). Pokhara ist eine junge Stadt. Sie verdankt ihren Reiz der Lage am östlichen Ufer des 800m hoch gelegenen malerischen Fewa – Sees und dem atemberaubenden Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Himalajas. Pokhara ist ganz auf den Tourismus eingestellt. Die Anreise ist auch per Flugzeug möglich. Viele Trekking-Touren in das Annapurnagebiet beginnen und enden hier. Es gibt viele Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants, Internet-Cafes, Souvenirs aller Art. Wir werden häufig von Tibeterinnen angesprochen, die Handarbeiten aus den Manufakturen des nahegelegenen Camps anbieten. Die Tibeter sind 1959 auf Grund des Einmarsches der Chinesen nach Nepal geflohen. Sie leben in einer geschlossenen Gemeinschaft am Stadtrand, da das Leben in der Stadt teurer sei als im Camp, wie mir eine Händlerin erklärt. Es geht sicher auch darum, die eigene kulturelle Identität zu waren. Probleme in Richtung Ausländerfeindlichkeit scheint es nicht zu geben. Am Abend geben wir uns dem kulinarischen Genus eines indischen Buffets hin, dass extra für uns wenig „hot“ zubereitet ist. Überraschung am Abend. Die Gruppe ist komplett. Per Sportflugzeug werden die fehlenden Personen von Katmandu nach Pokhara geflogen. Vor dem Schlafengehen sortieren wir unser Gepäck: alles, was wir zur morgen beginnenden Wanderung nicht brauchen, kann im Hotel bleiben. Wir schlummern ein in der Gewissheit, morgen früh wieder per Telefon geweckt zu werden. Agave Americana * Alnus nepalensis Callistemon citrinus Dahlbergia sissoo Eucalyptus spec. * Ficus spec. Mangifera indica

Sonntag, den 18.3.2001 Von Pokhara (820m) – Birethanti (1026m) nach Ulleri (1960m). Protokoll: Kurt Schmidt. Start zur Trekking Tour. Überschüssiges Gepäck verbleibt im Hotel Tulsi (Pokhara). Bei manch einem Teilnehmer kann ich keine Gepäckreduzierung ausmachen. Pech für den Porter? Hier in der Nähe soll es den letzten Naturstandort von Cyathea spinulosa (Cyathaceae) geben! Von Pokhara kommend erreichten wir mit dem Bus nach ca. 1½ bis 2 Stunden Nayapul (1070m), den Startpunkt unseres Trecks. Die ersten 1,5km ging es linksseitig entlang des Modi Kola zur Brücke bei Birethanti. Das Wegstück ist der Umschlagplatz von Waren aller Art für diese Region des Annapurnagebietes. Mit Maultierkarawanen oder auf dem Rücken von Trägern werden die Güter zu den höher gelegenen Siedlungen transportiert. Der Transport auf der Straße ist nur bis Nayapul möglich. Dieses Wegstück hatte daher den Charme einer Karawanserei. Ein Depot reihte sich an das andere, dazwischen immer wieder Garküchen und Kramläden. In Birethanti stempelte ein fleißiger Beamter die Permits für das ACAP-Gebiet das erste Mal. Wir betraten offiziell das Annapurna-Gebiet.

Agavaceae Betulaceae Myrtaceae Leguminosacae Myrtaceae Moraceae Anacardiaceae

Ab Birethanti folgte der Weg dem Lauf des Burundi Khola bis nach Tirkhedunga auf 1480m Höhe. Laut Karte ist der Weg als 'Wide Stone Trail' gekennzeichnet, das mag wohl soviel heißen wie: ausgebauter Fußweg, er war also befestigt und in einem guten Zustand. Der Trail führt durch ackerbaulich genutztes Land, die Täler sind tief eingeschnittene Kerbtäler, entsprechend steil sind die Hänge. Ackerbau ist daher nur auf terrassierten Feldern unter teils großer Mühsal möglich. In Tirkhedunga querten wir den Fluss auf einer Hängebrücke, vor uns lagen noch 500 Höhenmeter bis zum Tagesziel Ulleri. Da der Anstieg sich auf eine Strecke von lediglich 1,5 km erstreckt, hieß es steigen. Die schon erwähnte Karte nennt für dieses Wegstück '3280 Stone Steps', was sich allerdings auf die Gesamtstrecke bis nach Ghorepani bezieht.

Anmerkungen aus der Gruppe Nehmen wir einmal an, ab morgen wird es in Nepal einen TÜV geben. Einhellig war die Übereinstimmung in der Gruppe, dass 99 % aller Fahrzeuge in Nepal in die Schrottpresse wandern müssten. Und sie fahren doch!!! Das Annapurna Regional Museum mit seinem Informationszentrum befindet sich auf dem Prithivi Narayan Campus von Bagar in Pokhara (Öffnungszeiten täglich: 10.00 bis 17.00 Uhr). Es gibt dort Informationen zu den Themen: Naturgeschichte,

8

Für das zu bewältigende Teilstück ist ein Anteil von 2000 Stufen sicher nicht zu hoch gegriffen. Alle waren froh als am Abend der Ort Ulleri (1960 m) und die Herberge erreicht wurden. Nach dem Genus des ersten Höhenbieres hellten sich die Mienen zusehends auf, angeblich hatten die meisten ‚ihren‘ Rhythmus gefunden, was aber leider nichts mit Blues oder anderen Musikrichtungen zu tun hatte. In Ulleri soll es 41 Hotels, vermutlich die Gesamtzahl Häuser des Ortes, geben. Die Bezeichnung 'Hotel' ist weit übertrieben. Vieles spielt sich im Freien ab. Abwasch, Zähneputzen und die morgendliche Katzenwäsche fanden an der Wasserstelle im Hof statt. Die Dusche war warm und mit einer Tür zu verriegeln, wo aber sollte man die Kleider lassen? Nägel sind in diesen Höhen anscheinend Mangelware. Die Toiletten, immerhin in jedem Stock eine, waren französisch einfach. Gekocht wurde in einem kleinen, abgetrennten Häuschen mit Holz und Petroleum. Wie in diesem Raum das Essen für die ganze Gruppe zubereitet werden konnte wird ein Rätsel bleiben.

Die durchwanderten Höhenmeter (10002000 m) gehören in Zentralnepal zur Subtropischen Zone. Die jährlichen Durchschnittstemperaturen werden an der unteren Höhenlinie mit 20-21 °C und an der oberen mit 15-16 °C angegeben. Die Niederschlagsmengen schwanken je nach Exposition und Ausrichtung der Täler, dürften im durchwanderten Gebiet aber über 2000 mm liegen, mit einem Maximum in den Monaten Juni-September (ca. 85%) und einem Minimum von November-Januar (ca. 1%). Die Angaben sind aus denen für Pokhara gültigen abgeleitet. Entsprechend diesen klimatischen Rahmenbedingungen begleiteten uns am Beginn des Trails: Coffea arabica, Citrus sinensis, Psidium guajava.

Hepterospermum penduculosum

Im Galeriewald entlang des Flusses Modi Khola dominierte Alnus nepalensis mit einer als Urtica dioica bezeichneten Urticaceae, die der bei uns heimischen Art aber nur entfernt ähnelte, sicher aber auch in Nepal ein Zeiger für den anthropogenen Einfluss ist. Als lebende 'Stacheldrahtrollen' waren Euphorbia milii auf den aus Fluss-Steinen aufgebauten Einfriedungen gepflanzt. Da in Nepal fast alle Gehölze auf die eine oder andere Art genutzt werden, wiesen praktisch alle Bäume und Sträucher Schneitelspuren auf, je nach Entfernung von der Ansiedlung mehr oder weniger stark. Die Hauptnutzung ist Viehfutter und Brennholz. Zurzeit in Blüte waren Woodfordia indica (Rubiaceae), ein sehr hübscher, leuchtend rot blühender Strauch, der Schafen und Ziegen als Futter dient. Cedrella toona (Meliaceae) wird zur Fischbetäubung genutzt, der nepalesische Name 'Tooni' findet sich im Artepitheton wieder. Schöne, weiße Blütenstände hatte Colebrookea oppositifolia (Labiatae) der medizinisch genutzt wird. Ficus roxburghii (Moraceae) trifft man häufig in den nepalesischen Dörfern, er wird angepflanzt und dient als Futterpflanze für das Vieh. In diesen Dörfern trifft man an herausgehobenen Stellen, wie auch an Wegen, Kreuzungen und anderen Landmarken, ebenso häufig auf Ficus religiosa und/oder Ficus bengalensis. Diese Bäume fallen auf, da es häufig besonders alte Exemplare und imposante Erscheinungen sind. Sie weisen (fast)

Garküche (Kurt Schmidt) Hier zaubert die Köchin Momos und andere Delikatessen.

Beim Bezahlen der Getränke möchten viele Geld wechseln. Es wird hin und her getauscht. Man hört so etwas wie: „Ieh, diese ekligen Lappen nehme ich nicht“ (ES) Der Ort gehört zum Stammgebiet der Magar. Im Ort war an diesem Abend der Strom ausgefallen, stilgerecht konnte der Tag bei dem Licht einer Petroleum Sturmlaterne beschlossen werden. Zur Schlafenszeit geisterten dann die Lichtstrahlen der Taschenlampen durch die Nacht, Sonnenuntergang ist in diesen Breiten gegen 20:00 Uhr. In einem anderen ‚Hotel‘ fand eine folkloristische Darbietung mit angenehm melodischen Gesang statt, so trat die Nachtruhe zwar spät, dafür aber mit musikalischer Begleitung ein. Das folkloristische Liedgut sollten auch wir noch kennen und schätzen lernen.

9

keine Nutzungsspuren auf, was sie allein schon aus der Umgebung herausheben würde. Gepflanzt werden sie aus verschiedenen Anlässen zu Ehren von Lord Gautama Buddha, der nach der Überlieferung unter einem 'peepal' Baum (Ficus religiosa) erleuchtet wurde. Häufig werden beide Arten gepflanzt. Da ihre Ansprüche etwas variieren versucht man so sicherzustellen, dass wenigstens ein Baum überlebt.

Alnus nepalensis Artemisia absinthum Artocarpus spec. Beaumontia grandiflora Berberis aristata Buddleja asiatica Calotropis gigantea Campylandra aurantiaca Castanopsis indica Cedrella toona Citrus sinensis Coelogyne cristata Coffea arabica Colebrookea indica Colebrookea oppositifolia Cuscuta spec. Euphorbia milii * Ficus religiosa Ficus roxburghii Fortunella japonica Garuga pinnata Gentiana ornata / carinata Gnaphalium affine Hedera nepalensis Hepterospermum penduculosum Hoya lanceolata Hypericum elodeoides Jatropha curcas Mahonia nepalensis Nephrolepis cordifolia Pandanus nepalensis Prunus persica Psidium guajava Pteris spec. Rhododendron arboreum Sapium insigne Urtica dioica Vaccinium nummularia Woodfordia indica

Beaumartia grandiflora (Apocynaceae) wurde von uns schnell mit dem Namen 'Toilettenranke' belegt, da sie ein solch stilles Örtchen eng umschlungen hielt. Mit den handtellergroßen Trichterblüten war sie im Gewirr der Ruderalflora eine auffällige Erscheinung. In den Bereich des Überganges zwischen der tropischen und der subtropischen Zone gehört Pandanus nepalensis, wie auch Mahonia und Berberis. Infolge der intensiven Waldnutzung ist die Strauchschicht nur in ortsfernen und unzugänglichen Lagen vorhanden. In der Nähe der Ansiedlungen und Hofreiten führt das intensive Schneiteln zum Vergreisen des Gehölzbestandes, ein Jungwuchs existiert praktisch nicht. Erstaunlich ist dabei bis zu welcher Höhe die Gehölze beschnitten werden. Nach halber Wegstrecke tauchten an exponierteren Stellen wie den Hochufern des Flusses die ersten Exemplare von Rhododendron arboreum auf. Zwar in voller Knospe aber noch nicht blühend, leider. Alnus nepalensis / Rhododendron arboreum Ein nepalesisches Märchen Ein nepalesisches Märchen erzählt von dem Verhältnis von Alnus nepalensis zu Rhododendron arboreum (Nacherzählt von Mr. Fanindra Thapa) Eines schönen Tages sollte Alnus vermählt werden. Als Braut ausgesucht wurde Rhododendron. Vor der Hochzeit wollte Alnus die Braut kennenlernen, die Katze im Sack wollte er nicht ehelichen. So geschah es. Zu dem fraglichen Zeitpunkt, Alnus war in voller Blüte, war die Braut Rhododendron zwar mit dem Grün der ewigen Jugend geschmückt, ansonsten aber nicht besonders ansehnlich. Kein Wunder, da Alnus im zeitigen Winter (Oktober-Dezember) blüht. In dieser Zeit ist ein Rhododendronwald ein 'sombre place', ein düsterer Ort. So kam es, wie es kommen musste, Alnus wollte von dieser unscheinbaren Braut nichts wissen. Einige Zeit später, es muss wohl März/April gewesen sein, begegneten sich Alnus und Rhododendron erneut. Jetzt erstrahlte die verschmähte Braut in der vollen Pracht ihrer Blüten. Alnus erkannte seinen Fehler und wünschte jetzt doch noch die Vermählung. Nun war es an der Braut Rhododendron den wankelmütigen Gatten Alnus, dessen Urteil allein auf äußerer Schönheit beruhte, abzulehnen. Alnus ertrug diese Schmach nicht und wurde depressiv. Seither findet man ihn häufig in selbstmörderischer Absicht an Kanten und Abbrüchen, immer in Gefahr in die Tiefe gerissen zu werden.

Betulaceae Asteraceae Moraceae Apocynaceae Berberidaceae Buddlejaceae Asclepiadacae Liliaceae Fagaceae Meliaceae Rutaceae Orchidaceae Rubiaceae Lamiaceae Lamiaceae Convolvulaceae Euphorbiaceae Moraceae Moraceae Rutaceae Burseraceae Gentianaceae Asteraceae Araliaceae Curcurbitaceae Asclepiadaceae Hypericaceae Euphorbiaceae Berberidaceae Nephrolepidaceae Pandanaceae Rosaceae Myrtaceae Pteridaceae Ericaceae Euphorbiaceae Urticaceae Ericaceae Rubiaceae

Aktivitäten der Gruppe Die Empfehlung, Kinderkleidung (jeder Altersstufe), Malstifte, allg. Schulbedarfsartikel mitzunehmen wurde von der Gruppe ganz phantastisch umgesetzt. In Ulleri hat Shekhar über die Dorflehrerin eine Gruppe sehr bedürftiger Kinder ausgemacht, die die Kleidungstücke gut gebrauchen konnten. Die Verteilung überließen wir Shekhar und der Lehrerin. Die Gruppe hielt sich dezent im Hintergrund und verzichtete auf eine öffentliche Dankeshymne. Montag, den 19.3.2001 Von Ulleri (2073 m) nach Ghorepani (2800 m). Protokoll: Eva Schmidbauer. Angekündigt war 6:30 Uhr wecken, 7:30 Uhr Frühstück, 8:00 Uhr Abmarsch. Um 6:30 Uhr schrie der erste Hahn im Dorf, dieser Weckruf wurde bald von Hundegebell abgelöst. Unsere Sherpas servierten uns schwarzen Tee ans Bett. Aus einem der Nachbarzimmer hörte ich Wilfried: „Dat is ja wie im Grande Hotel“.

10

warm (26 °C). Auf dem Weiterweg pflastern Marienkäfer unseren Weg. Es sind Unmengen dieser Tierchen unterwegs. Plötzlich ein Ruf: „Alle an den Hang“ und schon werden wir von einer Mulikarawane überholt. Wilfried ist eifrig am Messen. Der dickste gemessene Rhododendron hat einen Stammumfang von 3,83 m. Der dickste geschätzte einen von 4,80 m. Es sind wahre Prachtexemplare. Wenn man sich überlegt, dass der Jahresstammzuwachs teilweise nur 1 mm beträgt, müssen es sehr alte Bäume sein. Zwischen den Rhododendren stehen verschiedene Seidelbast Arten. Aus der Rinde von Daphne bholua wird das berühmte Nepal-Papier hergestellt. Es geht durch eine etwas kargere Landschaft bis wir ca. 15:30 Uhr in Ghorepani (2800 m) unser Sunny Lodge Hotel erreichen. Es liegt etwas abseits vom Dorf malerisch unter blühenden Rhododendren. Die ‚Hot Douche‘ ist sehr begehrt. Brav wird zum Waschen angesessen. Jeder entwickelt seine eigene Waschtechnik, denn es gilt, die wirklich ‚HOT Douche‘ mit dem kalten Wasser vom Brunnen zu kombinieren. Die abendlichen Bestimmungen werden durch das Abendessen und die ausgiebige Diskussion über den morgendlichen Tourenverlauf (lange oder kurze Route, mit Poon Hill ...) unterbrochen.

Während des Frühstücks wird die erste Kleidung an die Kinder im Dorf verteilt. Die Dorflehrerin lässt die Kinder der Größe nach aufstellen. Shekhar sucht für jedes Kind sorgfältig das passende Stück aus. Mitgebrachte Schokolade gibt er uns wieder zurück. Sie ist nicht gut für die Kinder. Nach dem Frühstück geht es los. Zunächst führt der Weg über Treppen durch kleine Dörfer, terrassiertes Agrarland. Vorbei an einem Bienenstock, einem Bienen“baumteil“. Der Blick auf das Annapurnamassiv ist beeindruckend. Mit uns laufen eine Karawane Mulis und eine Gruppe Japaner. An trockenen, sonnigen Stellen wächst ein kleiner, vermutlich einjähriger Enzian, der uns die ganze Zeit immer wieder begegnet. Wir sehen Prunus cerasoides und Rubus ellipticus deren Früchte, nach Mr. Thapa, von Kindern gesammelt und gerne gegessen, bzw. auf dem Markt verkauft werden. Es ist sehr interessant die alte Handwerkskunst am Wegesrand zu beobachten. Ein Tisch der gehobelt wird, wird aus Rhododendronholz erstellt. Die erste Magnolienblüte (Magnolia campbellii) entdecke ich auf dem Tisch einer Lodge in einer Cola-Flasche. Eines der erklärten Ziele ist erreicht: Wir stehen im blühenden, zusammenhängenden RhododendronWald! Überall aus dem weichen Waldboden ragen die spitzen Triebe einer Arisaema Art (Arisaema nepenthoides?) hervor. Immer wieder sehen wir an den vermoosten Baumstämmen Pleione humilis blühen. Die Bäume hängen voller Flechten, Moose und Farne. Der nun fast ebene Weg ist angenehm zu laufen, teilweise ist er sogar mit Steinplatten gepflastert. Zwei hellgrüne, saftige Blätter geben uns Rätsel auf. Gehören diese ebenfalls zu einer Arisaema-Art oder handelt es sich um ein Bergenie? Die Lösung dieses Rätsel finden wir auch nach langen Diskussionen nicht.

Definition Chutney von Dieter: Zu scharf, um es zu essen, zu süß um es bleiben zu lassen. Acer caesium Ainselea aptera Artemisia absinthum Berberis asiatica Bergenia cf. Ligulata Bergenia spec. Buddleja asiatica Campylandra aurantiaca Castanopsis hystrix Castanopsis indica Daphne bholua var. glacialis Daphne papyracea Dicranopteris linearis Drynaria propinqua Euonymus echinatus Eupatorium adenophora Ficus hispida Gentiana spec. Hemiphragma hetreophyllum Hydrangea aspera oder heteromala Ilex dipyrena Ilex fragilis cf. Lepisorus loriformis Lindera pulcherrima Litsea spec. Magnolia campbellii Mahonia nepalense Pieris formosa Polygonum capitata Porochetus communis Primula spec.

Thomas „Nord“ aus Essen möchte Nepali lernen. Auf den teils langen Wanderungen hat er die Muße, da er weniger dem „Botanisieren“ zugewandt ist, mit den Trägern und Guides neue Vokabeln zu lernen. Beide Seiten haben einen Mordsspaß. Es stellt sich dem Zuhörer die Frage, ob die erlernten Vokabeln beiden Seiten zukünftig hilfreich sein werden. Um 10:45 Uhr gibt es eine kurze Rast (2440 m Höhe). Uns gegenüber im Wald können wir eine Horde Affen beobachten. Der Chef thront in einem der Rhododendren und hat alles unter Aufsicht, während der Rest der Truppe durchs Unterholz tollt. Er beobachtet uns mindestens so interessiert wie wir ihn. Es geht weiter durch den angenehm kühlen Rhododendrenwald am Burungi Khola entlang. Ph-Wert unter den Rhododendren gemessen: 6,3. Um 12:00 Uhr gibt’s im Hungry Eye Restaurant in Nangethanti (2580 m Höhe) ein gutes Mittagessen mit Suppe, Dal, Reis, Kartoffelcurry, Kichererbsen, Tomaten, Zwiebeln und Tee. In der Sonne ist es recht

11

Aceraceae Asteraceae Asteraceae Berberidaceae Saxifragaceae Saxifragaceae Buddlejaceae Liliaceae Fagaceae Fagaceae Thymeleaceae Thymeleaceae Gleicheniaceae Polypodiaceae Celastraceae Asteraceae Moraceae Gentianaceae Scrophulariaceae Saxifragaceae Aquifoliaceae Aquifoliaceae Polypodiaceae Lauraceae Lauraceae Magnoliaceae Beberidaceae Ericaceae Polygonaceae Papilionaceae Primulaceae

Primula irregularis Prunus cerasoides Quercus semecarpifolia Rhododendron arboreum Rhododendron campanulatum Rubus ellipticus Schefflera impressa Schima wallichii Smilax ferox Tsuga dumosa Viola biflora Vitis indica

zwei Gipfelchen, die einem Fischschwanz ähneln auf 6993m. In der Mitte steigt der Annapurna South auf 7219m. Und ganz links, jenseits des Kalikandaki Rivers, sehen wir den gewaltigen Dhaulagiri mit 8167m in seinem eigenen Gebirgsmassiv liegen. Beim Abstieg blühte rund um uns Piptanthus nepalensis, ein wollhaariger Ginster, mit seinen gelben Blüten. Ein kleiner Busch fiel uns auf, der sehr nach Ledum aussah und auch so duftete. Da Ledum dort aber nicht vorkommt wird es ein kleiner Rhododendron gewesen sein, vielleicht Rh. triflorum oder Rh. lepidotum. Beide blühen später und wir konnten ihn nicht bestimmen.

Primulaceae Rosaceae Fagaceae Ericaceae Ericaceae Rosaceae Araliaceae Theaceae Liliaceae Pinaceae Violaceae Vitaceae (lt. Mr. Thapa)

Dienstag, den 20.3.2001 Von Ghorepani nach Poon Hill und zurück. Danach von Ghorepani nach Tadapani. Protokoll: Rolf-Dieter Gotthardt.

Endlich, im Sun-View-Hotel angekommen, nahmen wir unser eierreiches (ein Omelett und zwei hartgekochte Eier) Frühstück zu uns und bereiteten uns schon bald auf die nächste Klettertour vor.

Um 445 Uhr war am 20.03. die Nacht für die meisten von uns zu Ende. Für die nämlich, die den Sonnenaufgang auf dem Poon Hill erleben wollten. Das ist eine berühmte Touristenattraktion, so dass sich Tag für Tag das halbe Dorf auf den Weg macht und die 400 m in der Dunkelheit der scheidenden Nacht auf 3193 m hinaufsteigt um dort zu erleben wie die aufgehende Sonne die Kette der Annapurnagiganten und das Dhaulagirimassiv anstrahlt. Wieder ging es Stufe um Stufe mit Taschenlampen bewaffnet im langen Gänsemarsch durch den kühlen Morgen. Ohne Frühstück, Tee oder Kaffee- recht hart. Endlich war die Kuppe erreicht und dort gab es einen Kaffee. Poon Hill, für manche von uns der erste 3000er - ausgerechnet ein Hügel. Doch dann stieg die Sonne über den Horizont und badete die schneebedeckten Kolosse in gleißendes Licht, überhaucht mit den zarten Rottönen des erblühenden Morgens. Viele wunderbare Fotos entstanden, für die sich die Berge mit ein paar zarten Wölkchen schmückten. Diese Berge sind so gewaltig, dass einem die Worte fehlen.

Um 900 Uhr brachen wir von Ghorepani auf. Die endlose Treppe hatte noch immer kein Ende und führte uns jetzt immer öfter über Lichtungen, die durch almartige Beweidung entstanden sind. Überall sind aus Steinen große Bänke erbaut, auf denen die Träger ihre Lasten zu kurzen Ruhepausen abstellen können. Alles, vom Baumaterial bis zum Bier der Touristen, muss von Männern und Frauen in Badelatschen zu Fuß hinaufgeschleppt werden. An solch einer Bank rasteten wir zum ersten Mal bei 2890 m. Hier wurden am Rhododendronwaldrand pHWerte von 6,2 und 6.7 gemessen. Die uralten Rhododendren wachsen auf dieser Höhe etwas gedrungener. Gleichwohl sind ihre Stämme so mächtig, dass man immer wieder noch dickere findet. Wir maßen Umfänge von 3,2 m und sogar 4,8 m. Später begegneten uns noch mächtigere, die wir nicht mehr messen konnten. Unser Weg führte uns einen Kamm entlang mit herrlichen Aussichten in Täler deren Hänge blühender Rhododendren überflammten. Rhododendron arboreum blüht meist in kräftigem rot, kommt aber hier und da auch tiefrot und rosa vor. Er soll selten auch weiß blühen, was wir aber leider nicht beobachten konnten. Tatsächlich steht bei dieser Tour der sportliche Aspekt im Vordergrund, so bleibt wenig Zeit zum Botanisieren. Die Kugelprimel Primula denticulata begegnet uns blühend und begleitet uns den ganzen Tag. Wir finden eine schöne, gelblich behaarte MeconopsisRosette, leider ohne Blüte wie bei den meisten Arten der Krautschicht. Die Hauptblüte findet hier in der Regenzeit statt und so können wir wenig erkennen und bestimmen. Aber wir haben das Glück eine kleine Goodyera- Orchidee zu finden. Es könnte G. repens oder G. fusca sein. Sie blühen beide August bis Oktober. In den Bäumen verschwand auf dieser Höhe der Moosbewuchs und wurde durch reiche Flechtenflora ersetzt. Wo zuvor Moosbärte von den Zweigen hingen, waren jetzt überall Bartflechten zu sehen. Bei 3000 m kam die Himalayabirke Betula humilis hinzu und Abies spectabilis war häufig vertreten. Bei 3050 m maßen wir einen pH- Wert von 6,28 im offenen Grasbewuchs und pH 6,4 10 m tiefer vor Rhododendren.

Dhaulagiri vom Poon Hill Man bedenke, wir standen auf einer Höhe, die unsere Alpen nur wenig überragen und blickten auf noch einmal 5 km höhere Gipfel. Von unserem südlichen Standpunkt aus verdecken die Ausläufer des Annapurna Himal die eigentlichen Riesen Annapurna 1 - 4. Ganz rechts erhebt sich der „Fischschwanzberg“, der Macchapuchare mit seinen

12

blütenloses Kraut so dass wir uns nicht lange mit hoffnungslosen Bestimmungsübungen aufhielten. Sehr zur Freude Shekhars, unseres Führers, der uns seine langsamste Truppe nannte und erst später unsere botanische Begeisterung so recht verstehen konnte. Der Flechtenbewuchs der Bäume verschwand nun wieder abrupt und wurde sofort lückenlos durch Moose ersetzt. An einem Felsen entdeckten wir einen Standort reichblühender Saxifraga roylei nahe am Gebirgsbach. Der Platz ist für diese Art, die über 3200 m gedeiht eigentlich schon zu tief. Die Kühle der feuchten Schlucht mag dies rechtfertigen. Zum Lunch erreichten wir die Sun-RiseLodge in den Schluchten bei 2650 m. Danach ging es noch einmal tüchtig hinunter. Wir sahen Mahonia napaulensis und Magnolia campbellii, die, noch kahl, mit ihren riesigen weißen Blüten prangte, wurde immer häufiger, nachdem uns die geschlossenen Rhododendronwälder längst in tiefere Reviere entlassen hatte. Rhododendron arboreum wächst hier nur noch vereinzelt. Sein tiefstes Vorkommen liegt allerdings bei 1500 m. Wir konnten Fragaria rupicola mit leichtem Zweifel bestimmen und trafen auf den, „uns allen vertrauten“ Eisenfarn Cyrtomium falcatum. Ein Irrtum, wie sich herausstellen sollte nachdem wir ein Farnbuch aufgetrieben hatten. Im Gebiet wachsen nur die Arten C. caryotideum und C. fortunei. (Nach neuster Auffassung sind beide Varietäten von Polystichum falcatum). Nach kurzem, aber heftigem Aufstieg in einen Sattel der gegenüber liegenden Höhenzüge landeten wir erschlagen, aber satt an Gesehenem in Tadapani und unserer Unterkunft, dem Himalaya- TouristGuest- House and Restaurant. Hier gibt es einen großen Tibetermarkt auf dem tüchtig Andenken gekauft wurden. Bald nach dem Dinner sanken dann alle erschöpft in den Schlafsack, Berge im Kopf, Felsen in den Beinen.

auf dem Weg nach Tadapani Im Unterholz deckte jetzt der Bambus Sinarundinaria anceps die Fläche so dicht, wie es in unseren süddeutschen Wäldern oft Carex tut. Diese Pflanze unterlag stets starker Nutzung, so belehrt uns unser Mr. Thapa. Früher wurden Federhalter daraus hergestellt, Hüte, Körbe, Matten und vieles mehr. Eben Bambussprossen für den Verzehr werden von hieraus bis nach Indien und China gehandelt. Auch soll der Rote Katzenpanda hier vorkommen, der sich von den Blättern des großen Grases ernährt. Leider hat er sich uns nicht gezeigt. So kommt es, dass die ganze Bambusvegetation gestutzt und unterdrückt erscheint. Wir fanden hier auch Betula utilis, eine Cotoneaster- Art, Acer caudatum und Pieris formosa, hier ein an die 15 m hohes Bäumchen. Die Kugelprimel wurde durch Primula edwortii ergänzt. Und so erreichten wir unseren höchsten Punkt bei 3220 m. Buddhistische Gebetsfähnchen wehten im Wind und der Blick über Rhododendronhänge reichte tief ins Tal hinab. Die Dimensionen dieser Berghänge sind so gewaltig, dass sie keine Kamera erfassen kann. Man muss davor gestanden und es mit eigenen Augen gesehen haben. Kurz nachdem wir den Abstieg angetreten hatten, stießen wir auf eine Tsuga, die von der Basis bis zur höchsten Krone mit Spechtlöchern übersäht waren. Im Abstand von 10 cm liefen Ketten von Löchern rund um den Stamm auf denen der Vogel die Larven verfolgt hatte. Unser Weg führte steil hinunter, nun nicht mehr über Treppen, sondern über Stock und Stein und glitschigem Lehm, hindurch zwischen feuchten, reichhaltig bewachsenen Felsen. Leider wieder lauter

Abies spectabilis Acer caudatum Androsace mucronifolia Arisaema nepenthoides Arundonaria donax Berberis aristata Betula humilis Betula utilis Cotoneaster spec. Cyrtomium caryotideum Daphne bholua var. glacialis Daphne papyracea Drynaria propinqua Equisetum spec. Ficus sarmentosa Fragaria rupicola Holboellia latifoglia Lithocarpus spec. Ledum spec. Magnolia campbellii Mahonia nepalensis Meconopsis spec. Ophioglossum spec. Petasites tricholobus

13

Pinaceae Aceraceae Saxifragaceae Araceae Poaceae Berberidaceae Betulaceae Betulaceae Rosaceae Dryopteridaceae Thymeleaceae Thymeleaceae Polypodiaceae Equisetaceae Moraceae (Kletterer) Rosaceae Lardizabalaceae Fagaceae Ericaceae Magnoliaceae Berberidaceae Papaveraceae Ophioglossaceae Asteraceae

Pieris formosa Piptanthus nepalensis Primula denticulata Primula edwortii Rhododendron arboreum Rhododendron campanulatum Rhododenron lepidotum oder triflorum Saxifraga roylei Selaginella chrysocaulos Sinarundinaria anceps Smilax ferox Tsuga fumosa Usnea longissima

Ericaceae (Poon Hill) Primulaceae Primulaceae Ericaceae Ericaceae Ericaceae (Poon Hill)

Oxalis corniculata Primula spec. Rhododendron arboreum Ruta spec. micromelum oder integerissimum Scurrula elata auf Alnus nepalensis Selaginella spec. Senecio chrysanthemoides Smilax ferrox Tussilago spec. Viburnum spec. Vitis himalensis

Saxifragaceae Selaginellaceae Poaceae Liliaceae Pinaceae Usneacea (in Pass Nähe)

Loranthaceae Selaginellaceae Asteraceae Liliaceae Asteraceae Sambucaceae Vitaceae

Annapurna-Schutzgebiet, Ulrich Rösemann. Das Annapurna-Schutzgebiet ist das jüngste Schutzgebiet in Nepal. Es umfasst ungefähr 7000 km² in Zentral-Nepal. Wegen dieser großen Ausdehnung wird das Projekt zwei Phasen durchlaufen. Beginnend mit den Brennpunkten, Gebieten, in denen die Probleme schon sehr ernst sind. Das erste der örtlichen Stützpunkte des Projektes wurde im Dezember 1986 in Ghandrung eingerichtet, einem stark in Mitleidenschaft gezogenen Ort am Weg zum Annapurna-Heiligtum. Fünf weitere Stützpunkte sind für Sikles, Bhujung, Manang, Jomsom und Kagbeni geplant, oder z. T. schon errichtet, damit auch in diesen Gebieten Aktivitäten gestartet werden können. ACAP arbeitet unter der Führung der König-Mahendra-Stiftung zu Erhaltung der Natur. Diese Stiftung wird als führende, nicht gewinnorientierte, staatliche Umweltorganisation bezeichnet. Sich selbst aus den Gebühren der Trekking-Permits finanzierend, wird die Organisation zusätzlich mit Spenden des World Wildlife-Found, des deutschen Alpenvereines und vieler anderer Organisationen und Einzelpersonen unterstützt. ACAP versucht die Einheimischen in allen Bereichen der Erhaltung des Gebietes mit einzubinden. Bewusstmachung der Probleme, sowohl bei Trekkern, als auch bei den Einheimischen (Kernpunkt: Conservation Education)

Mittwoch, den 21.3.2001 Von Tadapani nach Ghandrung ACAP – Center. Protokoll: Gisela Knoop Ab heute werden ernsthafte Überlegungen angestellt, wie man sich am besten vor Ansteckungen gegen Kopfläuse schützen kann. Es werden Tipps und Rezepte weitergegeben. Goldwasser soll besonders heilsam sein (ES). Tadapani erwacht, 6:15 Uhr. Wir bekommen Tee ans Bett. Wunderbare Aussicht auf den Fischschwanz. Thomas Nord berichtet in der rechten Dusche sei ein Blutegel, Vorsicht! Draußen bauen die Frauen singend ihre Stände auf. Diese Nacht gab es wie viele Nächte davor Musik im Ort mit dem neuen Hit Tirili Tirila. Ich stelle mir vor, dass unsere nepalischen Träger mit den Leuten des Dorfes Musik machen und ihnen die neuesten Hits aus der Stadt mitbringen. Gandrung: im ACAP Center erfahren wir etwas über das Annapurna Schutzgebiet. Der erwartete Vortrag entpuppt sich als Video von sehr schlechter Qualität. Aber wir sind bereits informiert: Uli-Text Abends baut Uli seinen Laptop auf und lässt die Dia Show (Pflanzen Nepals) laufen. Sherpas und Guides fällt der Unterkiefer herunter. Jetzt mögen sie am Ende König Mahendras defekte Videos gar nicht mehr sehen! Der Laptop und die digitale Kamera sind aber der tragische Ballast der Exkursion! Nix funktioniert und alles wiegt zentnerschwer. Abends im Dining Room des Hotels werden Pflanzen, die unterwegs gesammelt worden sind, bestimmt. Wie jeden Abend, die Gruppe ist richtig fleißig. Es sind:

Donnerstag, den 22.3.2001 Von Ghandrung (1920 m) über Landrung (1648 m) nach Pothana. Protokoll: Karel Otten und Ulrich Rösemann

Pflanzenliste: Ulrich Rösemann. Acer caudatum Alnus nepalensis Arisaema nepenthoides Capsella bursa pastoris Castanopsis spec. Daphne papyracea Equisetum discoleum Euonymus spec. Ficus sarmentosa Holboelia latifolia Ilex dipyrena Lindera pulcherrima Lithocarpus spec. Lycopodium spec. Magnolia campbellii Mahonia nepalensis

Oxalidaceae Primulaceae Ericaceae Rutaceae

Aceraceae Betulaceae Araceae Brassicaceae Fagaceae Thymelaeaceae Equisetaceae Celastraceae Moraceae Lardizabalaceae Aquifoliaceae Lauraceae Fagaceae Lycopodiaceae Magnoliaceae Berberidaceae

Donnerstag 22.3.01 Wir verlassen Ghandrung (1920 m) über Landrung (1648 m) nach Pothana Shekar zeigt uns den Wegverlauf nicht auf der Karte sondern direkt draußen vor der Tür des ACAP Centers. Also Ghandrung und Landrung sind Luftlinie etwa 1,5 km weit auseinander. Geraden Blickes schaut man vom Standort auf das kleine Dörfchen. Etwas hinderlich erscheint die Tatsache, dass man den Modi Khola Fluss, den wir schon vom Beginn unserer Tour, nur etwa 15 km flussabwärts her kennen. Dies bedeutet wir müssen rund 800 Höhenmeter herunter und rund 500 Höhenmeter wieder rauf, obwohl man das Dorf zum Greifen nahe vor Augen hat.

14

deren Gewerkschaft, sowie über die persönlichen beruflichen Zukunftspläne von Shekar. In Pothana angekommen, ist in dem gemeinsamen Hotel kein Platz mehr für uns. Gilla und ich werden in ein Nachbarhaus umquartiert. Pothana ist ein sehr netter Ort mit grandiosem Blick auf Annapurna 1 und 2, nur alle Unterkünfte und Restaurants haben sich schon der Plastikkultur verschrieben. Sämtliche Bestuhlung besteht aus weißem Plastik.

Die Wanderungen: Die Geschwindigkeit einer „Wandergruppe“ richtet sich immer an dem Leistungsvermögen des schlechtesten Wanderers aus. Wir waren aber mit dem Ziel hergekommen, etwas über die Artenvielfalt der Pflanzen (auch der Tiere) zu erfahren. Wer ständig seinen Blick auf Pflanzen ausrichtet, weiß, wie langsam eine Gruppe voran kommt. Shekar hatte seinen Plan, er als Tourverantwortlicher fungierte quasi als Springer. Drei Guides waren dabei, einer vorne weg, einer mittendrin und einer, der den Lumpensammler spielte. Unsere acht Träger liefen unabhängig vor der Gruppe. Ich bin davon überzeugt, die haben schon mal ein Mittagsschläfchen am neuen Über-nachtungsort gehalten und wir hatten jeweils erst die Hälfte einer Tagesetappe bewerkstelligt.

Unterricht im Gebirge

Irgendwie fühle ich mich immer verantwortlich. Seit Tagen haben einige Gruppenmitglieder gesundheitliche Probleme, ob nun dadurch, dass eine nicht ganz in Deutschland auskurierte Krankheit mitgebracht wurde oder man sich hier in Nepal infiziert hatte, macht keinen großen Unterschied. Wir hatten ja die zeit in Kathmandu auf ein Minimum beschränkt. Schon zu damaligen Reisen sprach man immer vom KTM Roulett, was Krankheiten betraf. Mit einem Roksi am Abend wurde der Verdauungstrakt desinfiziert. Half aber auch nicht immer. Ich sag mir, der Maßstab ist Karel. Unser ältestes Gruppenmitglied (an die siebzig) bewältigt alle Touren mit Bravour. Also werden es alle anderen ebenfalls schaffen. Schaffen müssen! Ich kann mich gut in die Lage versetzen, in nur vier Wochen habe ich seinerzeit von meinem damaligen Idealgewicht 68 kg 12 kg abgenommen. Dabei noch durch ein Land wie Indien zu reisen, war nicht einfach. Ich kann den Kranken gut nachempfinden. Es regnet in Strömen. Heut hat jeder seinen Regenumhang an, was die Sicht und die Trittsicherheit etwas beeinträchtigt. Die großen Stufenplatten sind glatt wie ein Kinderpopo. Wohl dem, der Sticks dabei hat. Die Gruppe kommt nur sehr, sehr langsam voran. Nachdem wir den Aufstieg bewältigt haben gibt es ein ausgiebiges Mahl auf einer sonnenexponierten Wiese hinter dem Restaurant. Eine lange Tafel lässt uns alle Platz finden. Shekar organisiert die letzte Verteilaktion an die Kinder des Dorfes. Mr. Thapa hat sich nach dem Essen ein Stück vom Tisch entfernt, sich in der Wiese niedergesetzt und der Barbier legt Hand an. Nun ja, Übermorgen sind wir wieder in der Zivilisation. Hallo, Mittagspausenende. Mit etwas schweren Knochen kommt nur langsam Bewegung in die Gruppe. Durch das Verteilen der letzten Textilien hat sich dies wie ein Lauffeuer in der Region verbreitet. Unser Abmarsch gestaltet sich daher etwas schwieriger. Jeder kramt nochmals nach Bleistiften und Kugelschreibern, um auch den letzten Kindern noch etwas zu geben. Zum Nachmittag wird die Gruppe schneller. Gilla, Sheka und ich trödeln hinterher und sprechen über den Beruf der Porter und

Bergfest in Pothana War es nun organisiert oder spontan geboren? Ich weiß es nicht. In der Herberge gab es einen mittelgroßen Raum in dem wir alle Platz fanden. Dieser Raum stand auf nur wenigen Ständern. Shekar begab sich, während wir aßen, in die offene Küche unter uns und hat in einem großen Kochtopf mit Deckel einen Kuchen gebacken. Eine Meisterleistung unter diesen Bedingungen. Erstaunlich! Die feucht fröhliche Runde wurde immer lustiger. Andere Träger und Guides gesellten sich dazu (viele Jungens kennen sich untereinander). Als die ersten Lieder erklangen dauerte es nicht mehr lange bis, die Tanzbeine geschwungen wurden. Die Wirtin machte zwar anfänglich noch mit, aber je ausgelassener es wurde, umso mehr bangte sie, um ihr Ständerhaus. Es ging alles gut. Das Haus steht noch. Am nächsten Morgen wurden auch Gilla und mir in der etwas entfernten Unterkunft Frühstückstee von den Sherpas gebracht. Es ist einerseits Klasse, andererseits ist es etwas dekadent. Ein vorsichtiges Klopfen an der Tür, welches, sofern keine Reaktion aus dem Innern erfolgt, immer etwas lauter wird. Regt man sich, versehen mit einem „Come in“, so wird die Tür geöffnet und mit einem strahlendem Lächeln erhält man ein freundliches Namaste. Man rutscht ein wenig aus dem Schlafsack und nimmt den köstlich duftenden Tee entgegen. So lässt sich ein Tag beginnen, der mit einem herrlichen Wetter, klarer Luft und einer super Weitsicht das Aufstehen leicht fallen lässt.

15

Zwei der drei Annapurna Gipfel erscheinen einem zum Greifen nahe. Das gute Wetter und die schon recht kräftige Sonne ermöglicht es uns, dass wir draußen frühstücken können.

Zur Mittagsrast oberhalb von Bischok wurden die restlichen Kleidungsstücke, Malstifte, Kugelschreiber und Blocks an bedürftige Kinder verteilt. Auch heute übernahm Shekhar das Handling. Nachdem sich die Nachricht im Dorf herumgesprochen hatte kam eine unübersehbare Zahl an weiteren Kindern. Zum Glück fand sich noch eine Reserve an Malstiften und Kugelschreibern. Gerade die Verteilung von Geschenken sollte mit größter Sensibilität angegangen werden. Eine gerechte Verteilung ist unbedingt wichtig und es sollten auf keinen Fall Süßigkeiten sein. Diese Aufgabe hat Shekhar in der gewohnt richtigen Form übernommen. Freitag, den 23.3.2001 Von Pothana nach Fedi, von Fedi per Bus nach Pokhara. Protokoll: Monika Fillippek. Vorbei am Tomejung- Gipfel erreichen wir den Punkt zum Abstieg. Es eröffnet sich uns eine Sicht in das Tal des Flusses Yomdi Khola, der wie alle Flüsse noch in seinem natürlichen Bett mäandrieren darf, wie er will. Der Abstieg führt uns durch abgeerntete und trocken gefallene Reisfelder. Hier und da gibt es eine Häuser Ansammlung, deren Terrassen sehr schnell zu Marktständen umgestaltet werden, wenn auch nur ein Tourist am Horizont auftaucht. Nun klar, der Schmuck ist auch sehr verführerisch.

Pflanzenliste: Karel Otten, Ulrich Rösemann

Alnus nepalensis Artemisia absinthium Artemisia vulgaris Berberis asiaticum Berberis ristata Brassaiopsis hainla Brassaiopsis mitis Brassaiopsis spec. Buddleia asiatica Bulbophyllum spec. Cardamina spec. Coelogyne cristata Colebrookea oppositifolia Cotoneaster microphyllus Cyphomandra officinarum Cyrtomium caryotideum Dendrocalamus hookeri Equisetum diffusum Ficus benghalensis Ficus clunii Ficus nemoralis Ficus roxbhurgii Ficus semicordata Girardiana diversifolia Hoya longifolia Hoya spec. Ilex dipyrena Jasminum mesnyi Juglans nigra Laportea spec. Lycopodium spec. Maesa chisia Pleione humilis Pogostemon benghalensis Rubus calycinus Saccharum officinarum Salix babilonica Sapindus axillaris Saurauia nepalensis Schefflera spec. Schima wallichii Vanda spec.

Betulaceae Asteraceae Asteraceae Berberidaceae Berberidaceae Araliaceae Araliaceae Araliaceae Loganiaceae Orchidaceae Brassicaceae Orchidaceae Labiatae Rosaceae Solanaceae Dryopteridaceae Poaceae Equisetaceae Moraceae Moraceae Moraceae Moraceae (lt. Mr. Thapa) Moraceae Urticaceae Asclepiadaceae Asclepiadaceae Aquifoliaceae Oleaceae Juglandaceae (angeblich der einzige Standort) Urticaceae Lycopodiaceae Myrsinaceae Orchidaceae Lamiaceae Rosaceae Poaceae Salicaceae Sapindaceae Actinidiaceae Araliaceae Theaceae Orchidaceae

Shopping am Berg

Nachdem der gestrige Abend, an dem das nette Abschiedsfest mit unserer Trekkingcrew stattfand, erst relativ spät geendet hatte, haben wir gut geschlafen. Trotz der dünnen Bretterwände war es sehr ruhig – wahrscheinlich weil alle von dem Tag müde waren. Die Träger weckten uns und servierten den ersten heißen Tee. Der heutige Tag begrüßt uns mit herrlichem, sonnig-klarem Wetter. Das Annapurnamassiv liegt in schöner Morgensonne hinter dem Dorf, so dass wunderbare Fotos von dieser grandiosen Kulisse möglich sind. Viele sind schon auf und mit der Morgentoilette beschäftigt. Wie schon in den letzten Tagen nicht ohne erschwerte Bedingungen, denn geht unten jemand an den Schlauch, so ist oben das Wasser weg. Wir frühstücken draußen auf der Terrasse der Lodge: Porridge für die Magenkranken,

16

zu dieser Jahreszeit noch nicht bestellt. Am Rande der Terrassen und Treppenstufen finden wir häufig das weißblühende Ageratum conyzoides und gelegentlich den wirklich schönen Klee Parachetus communis. Hier fällt uns Sapium insigne (ein bis zu 10m hoch werdender Baum aus der Familie der Euphorbiaceae) wegen seiner aufrechten, gelben, bis zu 20 cm langen Blütenähren auf. Die Straße schon im Blick geht’s zum Schluss noch mal richtig steile Stufen hinunter. Mit einem ganz engen Bus fahren wir die paar Kilometer zurück nach Pokhara ins Hotel Tulsi.

Omelette und Nepalbrot für die Anderen. Zum letzten Mal schnüren die Träger unser Gepäck und dann

Unsere Lodge auf ‚Stelzen. Nun wird uns klar warum die ‚Herbergsmutter‘ unser Tanzen immer skeptischer beobachte (Eva Schmidbauer).

geht’s von Pothana (1900 m) los zum letzten Abstieg, der auch heute wieder aus unzähligen Stufen besteht. In Pothana und Umgebung sind Pinus wallichiana noch anzutreffen. Dann führt der Weg durch wunderschöne, sommergrüne, epiphytenreiche Mischlaubwälder. Häufig treffen wir auf Sauraria nepalensis und Castanopsis indica, vergesellschaftet mit Schima wallichii. Im Unterholz finden wir Sellaginella spec., verschiedene Farne u. a. Cyrtomia caryotideum, Drynaria spec. und auch wieder Ariseama nepenthoides. Hier und da öffnet sich der Wald zu offenen, beweideten Lichtungen, auf denen stark verbissener Pyracantha crenulata wächst. Auch hier kommt immer wieder der reizvolle Gentiana carinata vor. Wir genießen die letzten autofreien Stunden bei klarem, warmem Wetter. In den letzten Bergdörfern wird noch die eine oder andere Kostbarkeit erstanden. An der Polizeistation bekommen wir den letzten Trekkingstempel in unseren Wanderpass. Immer steiler geht es auf den Stufen nach unten und mit abnehmender Höhe wird es immer wärmer.

Thysanolaena maxima

Pflanzenliste: Monika Fillippek, Ulrich Rösemann

Alnus nepalensis Arisaema nepenthoides Artemisia absinthium Artemisia vulgaris Berberis aristata Brassaiopsis hainla Brassaiopsis spec. Cardamine spec. Castanopsis indica Coelogyne aristata Coolebrookea oppositifolia Cyphomandra officinarum Cyrtomium caryotideum Dendrocalamus hookeri Drynaria spec. Equisetum diffusum Erythrina spec. (E. stricta) Eupatorium spec. Ficus clunii Ficus nemoralis Ficus roxburghii Gentiana carinata Girardina diversifolia Pinus wallichiana Pyracantha crenulata Saurauia nepalensis Schima wallichii Selaginella spec. Thysanolaena maxima

Karel und Andere regen sich berechtigterweise auf! Gerade bei unserem Abstieg nach Fedi begegnen wir einigen Gruppen, deren Porter eine unmenschliche Menge an Gepäckstücken transportieren müssen. Alle fürchten um die Gesundheit der Porter. Der Wald verliert sich immer mehr, ist teilweise mit Bambus vermischt. Die Hänge sind zunehmend mit Terrassen und Kulturland überzogen. In Dorfnähe wird Ingwer (Zingiber officinarum), Alanchi (Gewürz, einheimischer Name) und Omliso (Thysanolaena maxima, Besengras) angebaut. Auf einem kleinen Terrassenfeld sehen wir wie eine sehr junge Frau, die Gerste von Hand, Ähre für Ähre, mühsam aberntet. Die Reisfelder sind

Betulaceae Araceae Asteraceae Asteraceae Beberidaceae Araliaceae Araliaceae Brassicaceae Fagaceae Orchidaceae Labiatae Solanaceae Dryopteridaceae Poaceae Polipodiaceae Equisetaceae Papilionaceae Asteraceae Moraceae Moraceae Moraceae Gentianaceae Urticaceae Pinaceae Rosaceae Actinidiaceae Theaceae Selaginellaceae Poaceae (Broomgras)

Hier angekommen wird die Situation leicht unübersichtlich. Alle wollen schnell auf das Zimmer, denn

17

rührt, wird er von seiner Besitzerin sorgsam eingepackt und mitgenommen. Überall an den verschiedenen Heiligtümern des Tempels werden Blumenund Rauchopfer dargebracht. Nun geht es weiter nach Batulechaur, wo alte, unterirdische Seen die Mahendra – Caves hinterließen. Es ist eine Kalksteinhöhle, gerade groß genug (für kleine Leute) um aufrecht darin herumzulaufen. Die Stalagmiten und Stalaktiten werden als Shiva-Darstellungen verehrt. Wir machen einen Rundgang, doch die Begeisterung hält sich in Grenzen. Devin’s Wasserfall Der Bus bringt uns zur nächsten Sehenswürdigkeit. Nahe dem Flughafen hat der Seti Khola eine enge Klamm durch den Fels gegraben, in der man auch sehr deutlich die Strudeltöpfe sehen kann, bevor der Fluss dann 30 m tief durch eine 9 m breite Öffnung in die Erde stürzt. Dann fahren wir zum Institute of Forestry, einem Fachbereich der Tribhuvan University of Kathmandu. Hier begrüßt uns Mr. J. M. Pandey, er ist Fakultätsmitglied und führt uns über das Gelände. Neben dem Hauptgebäude gibt es eine Gärtnerei, in der Versuchs- und Jungpflanzen kultiviert werden. Hier wird auch eine Reihe von Medizinalpflanzen getestet. Hinter der Gärtnerei und den Insitutsgebäuden erstreckt sich ein Waldgebiet mit einem Waldlehrpfad durch den gemischten Wald des Tieflandes und der Midlands. Nachdem von den angrenzenden Bewohnern immer wieder Holz zum Feuern und für Möbel geschlagen wurde, ist das Gebiet nun eingezäunt. Hier werden neue Baumarten auf ihre Tauglichkeit für den Anbau in den Midlands getestet. Sämtliche Ergebnisse des Institutes werden in andere Regionen weitergegeben. In den Gebäuden befinden sich neben den Seminar- und Vorlesungsräumen auch eine Bibliothek, Chemie- und Botaniklabore mit modernen Computerarbeitsplätzen, inklusive Internetanschluss. Die Ausbildungszeit beträgt vier Jahre, in denen unter anderem Wald- und Wassermanagement, Waldschutz, Chemie und Botanik gelehrt werden. Das Studium schließt mit dem Titel „Master degree Forestry“ ab. Von jährlich 400 Bewerbern können 40 aufgenommen werden. Die Zahl der Studierenden liegt bei durchschnittlich 180. Im Rahmen einer Partnerschaft mit der Michigan State University findet ein regelmäßiger Studentenaustausch statt. Die Studenten sind in Wohnheimen untergebracht. Die Professoren bewohnen kleine Bungalows auf dem Gelände. Die gesamte Außenanlage macht für nepalesische Verhältnisse einen gepflegten Eindruck. Der Rasen ist geschnitten und es sind Gehölze angepflanzt. Z. B. auch Polyalthia longifolia, der in Pokhara auch als Straßenbaum angepflanzt wird. Es ist Mittag geworden. Zurück im Hotel erfrischen wir uns kurz und dann geht es zum Lunch in ein hübsches Gartenrestaurant am See. Den Nachmittag nutzen einige nochmals zum Einkaufen entlang der staubigen Straßen Pokhara oder einfach zum Ausruhen. Andere lassen sich mit einem Boot zu der

nach einer Woche Zivilisationsentzug freut sich jeder auf eine warme Dusche und saubere Kleidung, und so werden weitere Organisationspunkte zu einem späteren Zeitpunkt behandelt. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung und wird von den meisten zu einem Einkaufsbummel genutzt. Mit einigen aus der Gruppe verabschieden wir unsere Guides und Porter im Hotelgarten. Jeder erhält ein Taschenmesser und einen großzügigen Tipp. Um 17.00 Uhr treffen wir uns zum Pflanzenbestimmen. Dieter zählt mit Eifer die kleinsten Staubbeutel, Haare, Haken und sonstige Pflanzenanhängsel und Kurt müht sich mit dem Bestimmungsschlüssel um die passende Pflanze dazu zu finden. Um 19.00 Uhr gibt es ein herrliches Abendessen: verschiedene Currys nach chinesischer Art. Nepal - ein Land voller Projekte! Es ist mittlerweile eine eingeübte Praxis, Projekte ins Leben zu rufen, die durch ausländische Finanzgeber voll unterstützt werden. Ohne große Probleme werden diese Projekte in der Regel genehmigt. Falls aber angenommen wird, dass dadurch auch die sogen. unteren Schichten einen Teil des Kuchens erhalten, so ist dies ein Irrtum. Zu allererst wird die Familie in diesem Projekt untergebracht. Und noch eine Unsitte hat sich breit gemacht: es werden Gehälter bezahlt die normalerweise drei Personen mit Arbeit versorgen könnten. Unmut macht sich im Volk breit! Samstag, den 24.3.2001 - Ruhetag Pokhara Besichtigung: Devin-Wasserfall, Mahendra Cave, Hindutempel und Agricultural Center, Tempelinsel im Phewa See. Protokoll: Monika Fillippek. Das Frühstück im Hotel war für 8.00 Uhr anberaumt, doch viele von uns sind bei strahlendem Wetter schon früher auf der Terrasse im 4. Stock und genießen den schönen Blick über den Phewa-See und auf Teile des Annapurna-Massivs. Für den weiteren Tag ist eine kleine Sight-Seeing-Tour angesagt. Zuerst geht es zu dem Shree Vindhyebasini Tempel, der auf einem kleinen Hügel liegt, von dem man noch mal einen herrlichen Blick auf die Berge hat. Es ist nicht einer der üblichen Touristentempel, sondern eine Anlage, in der der hinduistische Glaube gelebt wird. Unser Führer erklärt, dass die Gläubigen hier für ihre Kinder beten und um Fruchtbarkeit bitten, und auch er holt sich von einem dort sitzenden heiligen Mann, einem Sadhu, den Segen in Form eines roten Punktes auf der Stirn. In der Anlage befindet sich auch ein riesiger Ficus religiosa, der von den Hindus verehrt wird. Dann sehen wir, wie ein Hahn, nachdem er gesegnet wurde an einem bestimmten Ort der Tempelanlage geopfert wird. Blutend und ohne Kopf flattert er noch ein bisschen umher. Ein für unsere Gewohnheiten eher befremdliches heiliges Ritual. Als er sich nicht mehr

18

kleinen Tempelinsel im See fahren. Hier überraschte es, dass viele der Pflanzen beschildert waren. So waren z. B. Ficusarten wie F. bengalense, F. religiosa und F. glaberiuma zu sehen. Außerdem Nyctanthus arbortis, Prunus cerasoides, Alnus nepalensis, Callistemon lanceolata und Salix babilonica. Der Tempel selbst wurde leider sehr von den dort hausenden Tauben bevölkert.

Callistemon citrinus Canna indica Carica papaya Chrysanthemum frutescens Codiaeum variegatum Ficus elastica decora Hibiscus rosa sinensis Kalanchoe spec. Mangifera indica Musa paradisiaca Nephrolepis exaltata Pelargonium zonale in Sorten Petunia Hybrida Prunus persica Psidium guajava Sansevieria spec. Tagetes patula Thuja spec. Tropaeolum majus Viola wiitrockiana

Tempel-Insel im Phewa See Protokoll: Hella Donner-Heise, Monika Fillippek Pflanzenliste: Hella Donner-Heise Abies spectabilis Aesculus indica Alnus nepalensis Betula utilis Cedrus deodora Cupressus torulosa Ipomea batata Juniperus indica Larix himalaica Magnolia campbellii Picea smithiana Pieris formosa Pinus wallichiana Populus ciliata Quercus semecarpifolia Rhododendron arboreum Rhododendron campanulatum Rhododendron campylocarpum Rhododendron sebasum Solanum indicum Sorbus cuspidata Taxus wallichiana Tsuga fumosa

Pinaceae Hippocastanaceae Betulaceae Betulaceae Pinaceae Cupressaceae Convolvulaceae Cupressaceae Pinaceae Magnoliaceae Pinaceae Ericaceae Pinaceae Salicaceae Fagaceae Ericaceae Ericaceae Ericaceae

Beim Frühstück um 7.00 Uhr besteht die Gesellschaft wie immer aus Nahrungsverweigerern und VielEssern, die jeweilige Gruppenzugehörigkeit wird vom „Kathmandu Roulette“ (wen erwischt es?) täglich neu gemischt. Kurz hinter Pokhara führt uns der Nepali eine für uns neue effektive Methode des Dreschens vor: Das jeweilige Getreide wird einfach flächig auf der vielbefahrenen Hauptstraße ausgebracht und man lässt entsprechend schwere LKWs und Busse darüber fahren. Wasserbüffel werden, jeder aus seinem Stall, freigelassen und wandern in ihrem gemächlich schwankenden, schweren Gang selbständig in die trockengefallenen Reisfelder, um dort mit ihren Kollegen zu weiden. Abends kehren sie ebenso selbständig in ihren Stall zurück. Weiter geht es in Richtung Terai. Im Flusstal des Modi Khola sind die Reisfelder schon geflutet und werden bereits bepflanzt. Die kleinen Flächen mit den Setzlingen leuchten giftgrün in der Sonne. Die schaukelnde Fahrt setzt allen Magen- Darmkranken sehr zu, so dass am staubigen Haltepunkt Dhasdunga nur kurz ausgestiegen wird.

Ericaceae Solanaceae Rosaceae Taxaceae Pinaceae

Im Hotelgarten und auch in anderen Gärten häufig angepflanzt, sieht man Albizzia julibrissin, verschiedene Hibiscusarten und Hybriden, Callistemon rigidus, Kalanchoe, Pedilanthus, sehr schöne Hybriden von Petunien, Stiefmütterchen und Cinerarien. In den Hausgärten werden neben den Zierpflanzen häufig Mais, Papayas und Bananen angebaut. Bei den Bananen handelt es sich meistens um Musa paradisiaca, denn die Früchte der natürlich im Himalaya vorkommenden Arten lohnen keine Kultur. Der Tag wird wieder einmal mit einem guten Essen, diesmal indisch, abgeschlossen.

Haltepunkt 1 Dhasdunga (benannt nach einem nepalischen Freiheitskämpfer wie uns Mr. Thapa erzählt) Höhe 300 m. Mr. Thapa weist auf drei besondere Baumarten an dieser Stelle hin: Adina cordifolia (Rubiaceae) „Yellow wood“ Aegle marmelos (Rutaceae) „Bengal quince“ Bombax ceiba (Bombacaceae) „silk cotton tree“

Sonntag, den 25.3.01 Abfahrt vom Hotel Tulsi in Pokhara 8.00 Uhr in Richtung Chitwan, Terai. Protokoll: Gisela Knoop u. Doris Weiss. Acalypha hispida Agave spec. Albizzia spec. Amaryllis spec. Araucaria exelsa Arundinaria spec. Bougainvillea spectabailis Bryophyllum pinnatum Calendula officinalis

Myrtaceae Cannaceae Caricaceae Asteraceae Euphorbiaceae Moraceae Malvaceae Crassulaceae Anacardiaceae Musaceae Nephrolepidaceae Geraniaceae Solanaceae Rosaceae Myrtaceae Dracaenaceae Asteraceae Cupressaceae Tropaeolaceae Violaceae

Haltepunkt 2 Suratphul kurz vor Sauraha Mr. Thapa zeigt uns eine von ihm angelegte „experimental Site“, eine größere Fläche, in der Bambusanbau getestet werden soll. Bambus, der sonst in 1500 m Höhe vorkommt, soll auf sein Verhalten im Tiefland überprüft werden. Alles im Hinblick auf den Nutzen für die Bevölkerung, um den Druck auf den Nationalpark in Bezug auf Brenn-, Futter- und Bauholz zu nehmen.

Euphorbiaceae Agavaceae Leguminose Amaryllidaceae Pinacaeae Poaceae Nyctaginaceae Crassulaceae Asteraceae

19

Die Bambusanpflanzung wurde 1990 angelegt und besteht aus vier verschiedenen Arten.

Colebrookea oppositifolia Dahlbergia sissoo Ehretia spec. Grewia optiva Leucosceptrum spec. Mimosa rubricarvis Murraya koinze Phragmites kurku Pogostemon integrifolia Saccharum munza Sapindus spec.

Dendrocalamus hamiltonii / Gebrauch für Vorratsgefäße und Becher. Dendrocalamus hookeri / heißt auch „poor man´s timber“ weil er zum Haus- und Möbelbau genutzt wird. Der Durchmesser eines Halmes kann bis 30 cm betragen. Bambusa sabalqua / wird zum Zaunbau eingesetzt, seine Besonderheit ist, dass er innen nicht hohl, sondern fast vollständig gefüllt ist. Bambusa nutans / gesplissen wird diese Art zum Körbeflechten und zur Erstellung anderer Vorratsbehälter verwendet. Als Zwischenbewuchs waren Clerodendron enermis anzutreffen. Weiter geht die Fahrt in Richtung Sauraha, es wird immer heißer, jetzt 33° C, und die Gegend trockener. Erste zusammenhängende Baumgruppen mit blühenden Sal-Bäumen tauchen auf. Kurz vor Sauraha wieder das Straßen-DreschPhänomen. Diesmal ist es Linsenstroh, das in großen Mengen auf die Straßen gepackt worden ist. Angekommen im Hotel „Wildlife Camp“ in Sauraha, haben wir nachmittags ein Tharu-Dorf und die Elefantenstation besichtigt. Die Tharu sind ein Volksstamm, der ursprünglich aus Rajastan, Nordindien gekommen sein soll. Sie gelten als immun gegen Malaria und leben vorwiegend als Bauern und Fischer. Ihre typischen Häuser sind mit Lehm verputzt und mit Stroh gedeckt.

Labiatae Leguminose Boraginaceae Tiliaceae Lamiaceae Mimosaceae Rutaceae Poaceae Lamiaceae Poaceae Sapindaceae

Projekte in Nepal: Japan will die jährlich bereitgestellten Mittel in Höhe von 10 Millionen Dollar einfrieren, wenn nicht die Korruption verstärkt durch die nepalische Regierung bekämpft wird. Anmerkung des Verfassers: Am eigenen Leibe konnte die Exkursionsgruppe verspüren, dass in Deutschland ausführlich vorgestellte Projekte zur Stadtbegrünung Katmandus durch deren oberste Vertreterin aus Kathmandu und der seinerzeit ausgesprochene Einladung an die Exkursionsgruppe zur Besichtigung dieser Projekte aus sehr dubiosen Gründen nicht realisiert wurden, obwohl Termine Monate vorher bekannt waren. Ebenso verhielt es sich mit der Verbindung zum Botanischen Garten der Universität. Ein nepalischer Wissenschaftler, der mittlerweile die Hochschule gewechselt hatte, stellte eine gewünschte Verbindung nicht her. Er sah eher die Chance für seine neue Hochschule eine gewisse Anerkennung herstellen zu können. Leider kam die Zusage, einen Botaniker aus seiner Hochschule bereitzustellen nicht zustande. Unser Geschäftspartner Himalaya Fair Trekking (HFT), der uns die unterstützende Begleitcrew bereitstellte, half uns in der Not und stellte uns den Wissenschaftler Herrn F. Thapa zur Verfügung. Herr Thapa ist Forstwirt und hat durch seine vielen wissenschaftlichen Arbeiten und Veröffentlichungen sein Wissen der Gruppe zur Verfügung gestellt. Die gesamten 16 Tage hat uns Herr Thapa auf unserer Exkursion begleitet. Auch HFT hatte sich parallel um einen Wissenschaftler von der Universität in Kathmandu bemüht. Selbstverständlich gegen Bezahlung. Das Unternehmen erhielt die Auskunft, dass kein Wissenschaftler bereit wäre, einen Fußmarsch über mehrere Tage in das Annapurnagebiet durchzuführen.

Kleinchen

Im Elefantencamp haben wir uns eingehend mit der Herstellung von Elefantenbonbons beschäftigt: Elefanten können Reis nicht „pur“ aufnehmen, es werden kleine Pakete aus Bananenblättern mit Reisklumpen darin gewickelt, sogenannte Elefantenbonbons. Diese Bonbons haben eine Größe von einem Laib Brot! Montag, den 26.3.2001 Programm: “Nature walk and elephant riding, Chitwan National Park, Sauraha” Protokoll: Karel Otten. Acacia pistula Bombax ceiba Butea monosperma Clerodendron viscosum

Leguminosae Bombacaceae Papilionaceae Verbenaceae

Panzernashorn im Chitwan NP

20

Ornamental plants at Hotel Wildlife Camp Sauraha Chitwan NP 26.3.01 von Herrn Thapa erstellt:

Acylypha hispida Aesandra butyracea Amaranthus spec. Annona spec. Araucaria exelsa Areca spec. Artocarpus lakoocha Bombax ceiba Caesalpinia pulcherrima Caliandra calothyresus Callistemon lanceolata Carica papaya Cestrum nocturnum Cinamomum camphora Citrus limettoides Codiaeum variegatum Coffea arabica Cordyline terminalis Dahlia Hybride Dianthus barbatus Diffenbachia picta Dracaena spec. Duranta spec. Emblica officinalis Euphorbia pulcherima Fortunella japonica Gardenia florida Hibiscus rosa sinensis Hibiscus syriacus Ixora parviflora Jasminum sambac Justicia jendarosa Lagerstroemeria indica Leucaena leucocephala Magnolia grandiflora Melia azederach Morus alba Murraya paniculata Nerium indicum Opuntia spec. Papaver spec. Pedillanthes spec. Phlox drumondii Pisum spec. Plumeria acutifolia Polyalthea pendula Rosa spec. Salvia officinalis Sanseveria bicolour Saraca indica Tagetes papula Tecoma stans Tectona grandis Thuja compacta Trewia nudiflora

Bambus-Arten, Ageratum, Canna indica, Schefflera spec., Alocasia esculenta, Coffea arabica, Papaya,

Acalypha Nepalese butter fruit tree Amaranthes Annonaceae Araucaria Bottle palm Monkey´s jackfruit Silk cotton tree Dwarf gulmohr Dairy beed Bottle brush Papaya Queen of the night Cinamon Lime Croton Coffee Cordyline Dalia Dianthus Dumle cane Agavaceae Golden duranta Aonla Poinsettia Muntola Indra kamal Chinese lantern Changeable rose Ixora Beli Justicia Crape myrtle Ipil-ipih Magnolia Chinaberry Mulberry Orange jasmine Oleander Opunzia Poppy Pedillanthes Phlox Ornemental pea Plumeria Drooping ashoka Rosa Salvia Snake plant Ashoka Margold Tecoma Teak Thuja Bhelor

Aegle marmelos Bauhinia malabarica Bombax ceiba Bougainvillea spectabilis Calotropis gigantea Cannabis indica Clerodendrum viscosum Dahlbergia sissoo Dillenia pentagyna Eupatorium odoratum Lens culinaris Litsea monopetala Mangifera indica / sylvatica Melia azederach Murraya koenji Polyalthea longifolia / pendula ? Premna integrifolia Saccharum munsa Shorea robusta (nur vereinzelt) Spatholobus parvifolia Tectona grandis Terminalia spec. Trewia nudifolia Woodfordia fruticosa

Rutaceae Leguminosae Bombacaceae Nyctaginaceae Asclepiadaceae Cannaceae Verbenaceae Leguminosae Dilleniaceae Asteraceae Papillionaceae Lauraceae Anacardiaceae Meliaceae Rutaceae Annonaceae Verbenaceae Poaceae Diptocarperaceae Leguminosae Verbenaceae Combretaceae Euphorbiaceae Lythraceae

Uns wird erzählt, dass die Häuser aus zwei Elefantengrasarten und Lehm gebaut sind. Mit dem Grasfeuer im Haus verjagen die Bewohner die Insekten.Die Tharus machten hier die Region urbar, man vermutet, dass sie ursprünglich aus Rajastan in Indien kamen. Mit Bambuszäunen schützten sie sich vor den wilden Tieren. 1954 führte die Regierung eine große Malariabekämpfung durch u. so siedelten sich Menschen aus allen Teilen Nepals hier an. Der Nationalpark hat 2100 Beschäftigte. Den Sonnenuntergang erleben wir um 18.00 Uhr am Fluss. Die abgeernteten Felder werden jetzt umgebrochen und sind zum Teil schon geflutet, um die jungen Reispflanzen zu vereinzeln. Beim Abendessen geselle auch ich mich zu den Magen- und Darmkranken.

Montag, den 26.3.2001 Protokoll: Hella Donner-Heise. Um 16.00 Uhr sammeln sich die Gesunden der Truppe bei 35° C. Wir machen einen Rundgang zu den Elefanten. Zwischen den Häusern wächst Kaffee und Mango. Die Anpflanzungen sind noch recht jung. An der Straße steht Polyalthea longifolia. Weiterhin sahen wir:

wertvolle Ware

21

Dienstag, den 27.3.2001 Sauraha. Anmerkung Der gesunde Anteil der Gruppe wird immer kleiner. Shekhar hat uns Nava Jeevan aus der Apotheke besorgt. Die Übersetzung des nepalischen Namens lautet: „Neues Leben“. Besser als alle Mittel aus der westlichen Welt hilft es, unsere MagenDarmgeschichte zu bekämpfen. Naja, es wird auch von der WHO empfohlen. Shekar gibt uns selbstverständlich auch die Gebrauchsanweisung. Die vorgegebene Menge wird in einem Liter Trinkwasser aufgelöst und den ersten Liter trinkt man zügig leer. Sofern ein weiterer Toilettengang erfolgen muss, noch einen Liter und so weiter. Zweieinhalb Liter reichten bei mir. Da investiert man nun einige hundert DM, unterstützt in beträchtlichem Maße die europäische Pharmaindustrie und hier existiert ein sehr hilfreiches Mittel für nur 6 Rupien pro Anwendung.

Salbaum Shorea robusta anzutreffen. Uli hält eifrig nach seinen Blüten Ausschau, die die Bäume mit einem blassgelben Schimmer überziehen sollen. Da die vielen kleinen Blütchen, in großen, endständig stehenden Rispen hier aber gerade erst knospen, sind sie aus dieser Entfernung im blassen Morgenlicht nur schwer auszumachen. Am Uferrand wird jede Vegetation, und sei sie noch so klein, mit der Sichel entfernt, um Futter für das Vieh zur Verfügung zu haben. Unser Mr. Thapa macht uns auf einige andere Vertreter des Galeriewaldes aufmerksam. So den beschriebenen Adinia cordifolia, die Combretaceae Terminalia tomentosa, Dillenia pentagyna, deren Rinde zur Desinfektion von Tierwunden Verwendung findet und deren Früchte essbar sind. Ferner die Fabaceae Albizia lucidor, die sich durch ihre meist 5 großen, bis 10cm langen Teilblättchen von anderen Albizien unterscheidet. Wir sahen dort auch Ficus semicordata mit sehr auffälligen, begonienähnlich schiefen Blättern. Im Unterholz findet sich hier überall der herrlich blühende Clerodendron viscosum. Am Uferrandbereich und im Wasser konnten folgende Arten identifiziert werden.

Protokoll: Rolf-Dieter Gotthardt Adinia cordifolia ist ein großer Baum aus der Familie der Rubiaceen. Er hat eine dichte Krone und einen längsgefurchten Stamm, der am Grund gern sogen. Brettwurzeln bildet. In Nepal ist er häufig mit dem Sal - Baum vergesellschaftet und kommt rund um den Chitwan- Nationalpark, aber auch in Kathmandu und bis nach Pokhara, bis 1000 m vor. Sein Holz wird vielfältig genutzt: Zum Bauen, Drechseln, für Kisten und Ackergeräte, man macht Kämme daraus und verzierte Teller und Schüsseln. Uns begegnete der Baum an diesem Morgen in ganz anderer Gestalt. 30 Nachdem wir gegen 7 Uhr Sauraha mit dem Jeep verlassen hatten, mussten wir erst zwei Bäche durchqueren. Eine Straße, die auch jetzt, am Ende der Trockenzeit, nur Jeeps, Busse oder Traktoren nehmen können. Am Ufer des Amsutia Nadi Baches lagen dann die Boote, die uns den Bach hinunter zur Elefantenzuchtstation bringen sollten. Diese langen, flachen Einbäume sind aus Adiniastämmen geschlagen. In einem dieser Boote fanden die neun, für diese Fahrt einigermaßen Gesundetem unter uns in langer Reihe bequemem Platz. Wir saßen auf kleinen, beinlosen Lehnstühlchen, die sich als bedeutend komfortabler erwiesen, als die ausgelatschten Tragegestelle des gestrigen Elefanten-Events. So wurden wir von unserem Bootsführer in der aufgehenden Sonne durch die flachen Fluten und Ministromschnellen den Bachlauf entlanggestakt, eine Wohltat für Körper, Seele und Geist. An den Uferhängen waren deutlich die Unterschlupflöcher von Krokodilen und die Schleifspuren der schweren Körper zu erkennen. Die scheuen Tiere jedoch bekamen wir an diesem Morgen nicht zu Gesicht, wohl wegen der vielen Touristenboote, die hier Morgen für Morgen den gleichen Weg nehmen. Eichornien wachsen hier recht spärlich, vielleicht weil sich der Bach während der Monsunzeit in ein reißendes Gewässer verwandelt. Das rechte Ufer steigt etwas an und ist so wohl weniger den Überschwemmungen ausgesetzt. Darum ist hier auch schon der Staunässe scheuende

Artenspektrum (Ulrich Rösemann, Rolf-Dieter Gotthardt):

Adina cordifolia Albizia lucidor Bauhinia vahlii Bombax ceiba Clerodendron visosum Dalbergia sissoo Dillenia pentagyna Eichhornia crassipes Ficus semicordata Holarrhena antidysentrica Pistia stratiotes Potamogeton spec. Sapindus mukorossi Shorea robusta Spatholobus parviflora Terminalia catappa Terminalia tomentosa ? Woodfordia fruticosa

22

Rubiaceae Fabaceae Leguminose Bombacaceae Verbenaceae Leguminose Dilleniaceae Pontederiaceae Moraceae Apocanaceae Araceae Potamogetonaceae Sapindaceae Dipterocarpaceae Papilionaceae Combretaceae Combretaceae Lythraceae

Wir verlassen die Boote und durchwandern einen stark überweideten Wald, in dem die Salbäume in kleinen Gruppen stehen und Rinder und Hirsche große Lichtungen freigefressen haben. Hier können wir die Rinde von Dillenia pentagyna näher betrachten. Auf den Bäumen wächst in reichlicher Anzahl eine Vanda - Art, wahrscheinlich Vanda cristata.

Geschichte von Ganesh´s Herkunft Durga, Shiva´s Gattin gebar ihm einen Sohn, von dem er bis dahin nichts wusste. Kam er von einem Kampf gegen Dämonen heim oder hatte er Urlaub im Himalaya gemacht? Ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls geriet er beim Anblick des Kindes in eifersüchtigen Zorn und schlug ihm den Kopf ab, der alsbald verloren ging. Da erreichte ihn ein Bote, der ihm versicherte, dass dies sein eigener Sohn sei. In seiner Bestürzung und da nichts anderes zur Hand war, setzte er dem Knaben den Kopf eines jungen Elefanten auf. Ganesh wuchs heran zu einem sehr wohltätigen, menschenfreundlichen Gott. Shiva und Ganesh sind in Nepal die beliebtesten Götter bei den Hindus.

Das Elefantencamp (Rolf-Dieter Gotthardt, Ulrich Rösemann): Rund um die Elefantenzuchtstation ist das Gras auf 1 cm zu einem festen Teppich abgeknabbert. Die Aufzuchtstation ist ein großes, freies Gelände. In und um den Park werden 64 Elefanten eingesetzt. Ein Tier benötigt ca. 250 kg Grünmasse pro Tag. In dieser „Schule“ sind sowohl jungendliche Elefanten, als auch Nachkommen von bereits domestizierten Tieren, und auch Jungtiere als Wildfänge. Laut Shekhar gibt es noch Wildtiere im äußersten Westen Nepals. Für europäische Maßstäbe erscheint die Ausbildung der Tiere reichlich rigoros und nicht artgerecht. Jeder Elefant hat einen kleinen Hügel, auf dem er an einen Pfahl gekettet ist. Nur die Muttertiere mit ihren Jungen haben ein Dach mit offenen Wänden. Ein elf Monate altes Baby war in unmittelbarer Nähe zu seiner Mutter (ohne sie erreichen zu können) festgebunden. Die einzige Abwechslung stellte das Spielen mit den Touristen dar.

Ein Jeep brachte uns zurück nach Sauraha, wo unsere Hotelköche uns mit viel Verständnis und Erfahrung ein mildes Mal bereiteten, welches unseren angeschlagenen Mägen sehr wohl tat. Artenliste Galeriewald: Acacia catechu Adinia cordifolia Albizia lebbek Albizia lucida Albizia procera Bassia latifolia Bombax ceiba Boswellia serrata Butea monosperma Cedrela toona Clerodendron viscosum Dalbergia latifolia Dalbergia sissoo Diospyros melanoxylon Ehretia laevis Ficus religiosa Garuga pinnata Hymenodictyon excelsum Lagerstroemia parvifolia Lannea grandis Mallotus philippinensis Rosa moschata Rubus ellipticus Schleichera trijuga Symplocos racemosa Syzygium cumini Trewia nudiflora Zizyphus jujuba Zizyphus rugosa

Mr. Thapas Büro

Er benuckelt uns mit dem Rüssel, interessiert sich vor allem für Uhren und Armbänder und versucht uns die Schnürsenkel aufzuziehen. Seine Mutter steht eher teilnahmslos daneben. So ziehen wir von Hügel zu Hügel und erfahren wie Elefanten abgerichtet werden. Schon jung, wenn sie gerade einen Reiter tragen können, werden sie zwischen zwei große, erfahrene Tiere gebunden. Dabei halten die Alten das Seil im Maul, wie wir es bei späterer Gelegenheit vom Jeep aus beobachten konnten. Auf allen dreien reitet je ein Treiber und indem die Großen die Befehle der Treiber ausführen, lernt das Junge die Reaktionen automatisch. Schließlich erreichen wir einen großen Hügel, auf dem ein gewaltiger Bulle steht. Er hat viel rote Farbe auf der Stirn. Unser Führer Shekhar erklärt mir, dass in ihm Ganesh, ein in Nepal sehr populärer, elefantenköpfiger Gott verehrt wird. Und er erinnerte mich an die Geschichte von Ganesh´s Herkunft:

Mimosaceae Rubiaceae Mimosaceae Mimosaceae Mimosaceae Chenopodiaceae Bombacaceae Burseraceae Fabaceae Meliaceae Verbenaceae Fabaceae Fabaceae Ebenaceae Boraginaceae Moraceae Burseraceae Ulmaceae Lythraceae Anacardiaceae Euphorbiaceae Rosaceae Rosaceae Sapindaceae Symplocaceae Myrtaceae Euphorbiaceae Rhamnaceae Rhamnaceae

Salbaum Shorea robusta Shorea robusta ist eine der wichtigsten Baumarten Indiens. Sie kommt in Nepal, Nord- und Zentralindien vor und bildet besonders im Süden Nepals ausgedehnte Reinbestände. Die Art besiedelt Höhenlagen von 0 bis 1500 m ü. NN am Himalayafuß, tritt aber gehäuft in Höhen um 1000 m über NN auf. Im größeren Umfang wird Sal vorwiegend innerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes künstlich nachgezogen; kleinere Versuchspflanzungen gibt es auch in Afrika.

23

3000 mm pro Jahr, wobei die Trockenzeit 4 - 8 Monate betragen kann (Monsunklima). Sal stockt auf Böden unterschiedlichster geologischer Herkunft. Bestes Gedeihen zeigt er auf tiefgründigen, gut drainierten, feuchten und eher sauren, sandiglehmigen Böden. Staunässe verträgt er nicht. Beschaffenheit: Splint: nicht dauerhaft. Kern: hart, grob- und geradfaserig, oft auch gedrehtfaserig, schwer zu hobeln, fest und dauerhaft. Das Holz lässt sich schwer trocknen. Spezifisches Gewicht. ca. 0,870. Holzbeschreibung: Splint: fast weiß, schmal. Kern: hellbraun, braun bis rötlich, meist im frisch geschnittenem Zustand hellbraun, später an der Luft nachdunkelnd. Shorea robusta hat in Deutschland den Handelsnamen Bangkirai. Ulrich Rösemann. Am Nachmittag brechen acht von uns mit Shekhar auf, um uns von Mr. Thapa seine Akademie zeigen zu lassen, wo er Vorlesungen über Forstentwicklung und –Nutzung hält. Wieder durchqueren wir mit dem Jeep den Kayarbach und erreichen bald den Süd- Nepal- Highway, eine Straße, auf der man mit etwas weniger Schlaglöchern vorankommt. Wir kommen durch einen Wald, von dem uns Mr. Thapa erzählt, dass er als ein Salbaummischwald angelegt ist. Später soll er dem Chitwan- Nationalpark hinzugefügt werden. Es ist verboten ihn zu betreten und nur einmal im Jahr, im Januar dürfen dies die Leute aus den Dörfern für ursprünglich 15 Tage, nun nur noch für 10 Tage in den Wald, um Elefantengras als Futter zu schneiden und Totholz zu sammeln. Das ist jedes Mal wie ein

Der große, laubwerfende Baum, der aber nie völlig kahl steht, erreicht Höhen von 30 -40 m und einen Stammumfang von 50 -80 cm und mehr. Der Schaft ist gerade und zylindrisch. Die Krone ist kugelig, die dunkle, knorrige und dicke Rinde bildet einen guten Schutz gegen Feuer. Sal bildet bereits in früher Jugend eine lange Pfahlwurzel aus. Die einfachen, unbehaarten und glänzenden Blätter von ca. 10 - 25 cm Länge sind an der Blattbasis breit-oval und besitzen eine lang ausgezogene Spitze. Die gelblichen Blüten sind an kurzen Stielchen in endständigen Rispen vereint. Die 5 - 8 cm langen Flügelfrüchte sind durch 10 -15 parallele Längsnerven gekennzeichnet.

Mr. Thapa nebst Gattin und Gruppe

Mr. Thapa nebst Gattin und Gruppe

Ganesh, geschnitzt aus Shorea Holz

großes Fest, bei dem es aber leider jedes Mal zu Unfällen mit Nashörnern kommt. Das Elefantengras besteht hier hauptsächlich aus den Saccharum- Arten S. munja, S. arundinaceum und S. spotaneum. Sehr aggressiv verhält sich der Neophyt Eupatorium adenophorum. Stellenweise verdrängt er die natürliche Flora völlig. Darum werden häufig Feuer angelegt, wovon wir Zeugen werden konnten. Buschfeuer kommen hier in der Trockenzeit auch natürlich häufig vor, was die große Verbreitung des Salbaumes Shorea robusta erklärt. Seine Rinde bietet einen guten Schutz gegen Feuer, eine Tatsache, die auch bei anderen Baumarten aus Australien und

Shorea robusta kommt sowohl im regengrünen Trockenwald als auch im regengrünen Feuchtwald vor. Das häufige Auftreten in Reinbeständen oder als vorherrschende Art ist meist feuerbedingt, da Sal Bränden besser widersteht als andere Baumarten. Als häufigste Begleiter in allen Waldformationen treten Terminalia bellerica und Terminalia tomentosa auf. Im natürlichen Verbreitungsgebiet liegt die Temperatur zwischen 22 und 27°C bei einem absoluten Minimum von 2 - 7°C und einem absoluten Maximum um 45°C. Shorea robusta gedeiht bei Niederschlägen von 1000 bis

24

Nordamerika bekannt ist. Da dieser Wald naturnah angelegt ist, besteht er zu fast 80% aus Shorea robusta und zu 20% aus anderen Laubbaumarten wie Dillenia pentagyna, Lagerstroemia parviflora, Terminalia- Arten, wie T. alata, T. bellirica und T. chebula. Dies ist eine mögliche Basisformation für einen Salbaum-mischwald. Eine vollständigere Liste der Salbaumwaldarten folgt am Ende des Berichtes. Die Fahrt im offenen Jeep ist um vieles kurzweiliger als die in den klapprigen Bussen. Die Straße ist überall mit Ficus religiosa und Ficus bengalensis bepflanzt, beides Bäume, die sowohl den Hindus, als auch den Bhuddisten heilig sind. Dazwischen stehen Moringa olifera, der Meerrettichbaum und die prächtig blühende Melia azedarach, die überall gerne angepflanzt wird. Unter den hohen Stämmen dieser Bäume sieht man viele, sehr hübsche, kleine Tabernamontana coronariaBäumchen blühen. Wir fahren durch Baratpur, einem Marktflecken mit Flugplatz, dessen Piste aus festgefahrenem Rasen besteht. Mr. Thapas Funktion an der Tribuwan University lässt sich wohl am ehesten mit der eines Privatdozenten vergleichen. Auch wenn die Sache mit den Titeln hier etwas anders läuft als bei uns, sehnt er sich sehr nach einem solchen. Wie ich es verstanden habe hält er Lesungen über landwirtschaftliche Baumnutzung im Zusammenhang mit Rekultivierungsmaßnahmen. Das Institut für Agroculture and Animals wurde 1973 im Zuge einer Vergrößerung von Kathmandu nach Rhampur verlegt. Der gesamte Campus umfasst heute eine Fläche von 500 ha. Es sind 100 Lehrkräfte für 600 Studenten beschäftigt. Damit nicht nur Kathmandu und Chitwan profitieren, gibt es Quoten für Frauen, Minderheiten wie die Tharus und Leuten aus Ost- Nepal. Die Gebäude machen einen etwas maroden Eindruck. Zerbrochene Fenster, niedrige, dunkle Labors wirken nicht gerade einladend zum Studieren. Auf einem Rasen üben ein paar Studentinnen unter fachlicher Anleitung das Geradeausfahren mit dem Fahrrad. Die Vegetation ist hier allerdings, trotz der Trockenheit, um vieles üppiger als im Rest des Landes. Eine große, mit Früchten voll behangene Mangostane (Garcinia mangostona, Clusiaceae) beeindruckt uns. Man beschäftigt sich hier mit Obstbäumen, Zierpflanzen und Gemüse. Die Anzucht geschieht in Foliencontainern. Die Aufgabe unserer Gewächshäuser übernehmen hier Schattenhallen. Wir sehen herrlich blühende Bogainvilleen in allen Farben von weiß, rosa, violett bis dunkelrot. Codieaeum stehen in einer langen Mutter-pflanzenhecke. Sie werden mit kleinen Moospackungen in Kunststofffolie etwa 20cm unter den Spitzen abgemoost. Rosen hingegen werden im Stecklingsverfahren veredelt. Ein Gärtner demonstriert uns mit flinken Griffen die Technik: Die Unterlage wird als Steckling im Anplattverfahren mit dem Edelreis verbunden und sodann mit Hilfe von „Rootex“, einem Wurzelhormonpräparat, bewurzelt. Schließlich besuchen wir noch die Gemüsebeete, auf denen mit Kürbis, Zucchini, Rettich, Kohl Peperonis, Bohnen und in einem besonderen Programm mit Lauch gearbeitet wird. Ein Beet mit Cucurbita

prostrata mit kleinen Blättern, ähnlich wie die von C. ficifolia fällt uns auf. Die Art wird, obwohl sie essbare Früchte hat, vor allem medizinisch eingesetzt. Der großen Pampelmusenart „Pomelo“ Citrus maxima, die hier noch C. grandis heißt, gilt ein besonderes Interesse unseres Mr. Thapa. Wir finden ein Beet mit kleinen Pflänzchen, die durch Bambussplitthütchen vor Tierfraß geschützt werden. Auf dem Campus befindet sich auch Mr. Thapa´s kleines Häuschen. Dort wohnt er mit Frau und Kindern inmitten eines kleinen Obstgärtchens, in dem Mangos, Guaven, Papayas und Bananen zwischen vielen Blumen gedeihen. Diejenigen, die mal kurz „reinmußten“, berichten von einer gemütlichen, für nepalesische Verhältnisse, komfortablen Einrichtung. Die Wasserleitung allerdings, die an der Außenwand hinaufläuft, tropft wohl schon seit Jahren. Die Moos- und Algenschicht ist zentimeterdick und an der Dachkante wachsen kleine Ficus religiosa. Wahrscheinlich ist eine Reparatur nun ausgeschlossen, würde man doch dadurch das Leben der heiligen Bäumchen bedrohen. Das ist Nepal, für manchen unter uns etwas schwer verständlich. Auf der Rückfahrt bot der Flughafen von Barathpur ein Bild munteren Treibens. Man spielte Kricket und Fußball, einer übte den Stabhochsprung in eine Sandkiste, nur Flugzeuge sah man nicht. Auf dem Markt finden wir Teller aus den Blättern des Salbaumes, mit Bambusstiftchen zusammengesteckt, die auf Festen und zu rituellen Anlässen benutzt werden. Unser Mr. Thapa berichtete auch, dass die Blätter dieses Baumes, wie die von Castanopsis indica als Hüllblätter der typischen Bidizigaretten verwendet wurden. Leider gerieten wir in Sauraha in ein ganz gewöhnliches Touristenprogramm mit Jumboreiten, Bötchenfahren, Tiere gucken usw. Die ausgedehnten Überschwemmungsgebiete des Narajani Rivers blieben uns ebenso versperrt, wie das Innere des Nationalpark- Dschungels, wo uns doch unsere eigentlichen botanischen Interessen hingezogen hätten. Und so ging man nach dem Abendessen wieder auf Shoppingtour und manch einem schmeckte nach überstandener Darminfektion wieder das erste Bier. Artenliste Salbaumwald: Acacia catechu Adina cordifolia Aegle marmelos Anogeissus latifolius Bauhinia malabarica Bauhinia purpurea Bauhinia variegata Buddleia paniculata Dillenia pentagyna Hamiltonia suaveolens Indigofera pulchella Kydia calycina Ougeinia dalbergioides Pinus roxbughii Rosa macrophylla Rubus ellipticus Semecarpus anacardium

25

Mimosaceae Rubiaceae Rutaceae Combretaceae Caesalpiniaceae Caesalpiniaceae Caesalpiniaceae Buddlejaceae Dilleniaceae Rubiaceae Fabaceae Fabaceae Fabaceae Pinaceae Rosaceae Rosaceae Anacardiaceae

Shorea robusta Smilax roxburghiana Spatholobus parviflorus Terminalia bellirica Terminalia chebula Terminalia tomentosa Woodfordia fruticosa Zizyphus jujuba

Buddha in Lumbini oder Janakpur, dem Geburtsort von Sita) erweist sich erst auf den zweiten Blick als lohnendes und interessantes Ziel. Heute hat man mehrere Nationalparks und Naturschutzgebiete im Terai eingerichtet, von denen der Royal Chitwan Nationalpark (incl. Parsa-Schutzgebiet) mit seinen 98 2 km Ausdehnung zu den bedeutendsten zählt. Bedingt durch seine geographische Lage in unmittelbarer Nähe zu den Hauptverbindungswegen des Kathmandutales nach Indien war das Gebiet Chitwan schon zu Beginn des Jahrhunderts ein Ziel für die königliche Jagd. Noch bis in die Mitte dieses Jahrhunderts galt die Region des Terai als starker Malariaverseucht und für Menschen fast unbewohnbar. Staatlich durchgeführte Malariavorsorgeprogramme brachten aber einen so durchschlagenden Erfolg, dass sich der Siedlungsdruck auf dieses Gebiet enorm verstärkte und es dadurch für den Urwald und seine sehr reiche Tierund Pflanzenwelt zu verheerenden Folgen kam. Nachdem die Malaria besiegt, eingedämmt war, strömten landhungrige Menschen in das Terai und rodeten Primärwald zu Ackerland. Erst 1964 wurde diese Entwicklung gestoppt und neun Jahre später, als fast 25.000 Menschen wieder ausgesiedelt worden waren, wurde der Bereich Chitwan zum Nationalpark erklärt. Der Park stößt auch heute noch bei den Einheimischen auf Ablehnung. Im Park lebende Tiere kennen keine Grenzen und zerstören Felder und Siedlungen. Umgekehrt ist die Meinung weit verbreitet, dass der Park Ackerland blockiert. Den Ein-heimischen ist es jedoch gestattet, im Februar eines jeden Jahres das Elefantengras zu ernten, um leichte Hütten zu bauen und um ihre Dächer neu zu decken. Neben den nachfolgend aufgeführten pflanzlichen Lebensbereichen verfügt der Chitwan-Nationalpark über eine sehr komplexe und interessante Tierwelt, deren eindrucksvollste Vertreter der Bengaltiger (ca. 45 Exemplare) und das Panzer-Nashorn (ca. 400 Exemplare) sind.

Dipterocarpaceae Smilacaceae Fabaceae Combretaceae Combretaceae Combretaceae Lythraceae Rhamnaceae

Chitwan NP Das Gebiet Chitwan im Terai ist ein 98 km2 großer Nationalpark. Der Bevölkerungsdruck ist seit der Trockenlegung der Feuchtbereiche im Jahre 1954 so hoch, dass verschiedene Maßnahmen zur Akzeptanz des Naturschutzgebietes geschaffen werden mussten. Hierzu gehört der Community Forest. Die Community Forests bestehen aus Anpflanzungen von Dahlbergia sisso. Diese Wälder wurden nur zu dem Zweck angelegt, dass die Bewohner diese Bäume beernten können und somit der Druck auf den Nationalpark genommen wird. Die Neuaustriebe werden geschnitten und als Viehfutter verwendet. Für uns war es sehr bedauerlich, dass alle Ausflüge nicht tiefer als in das Schwemmland, die Galeriewaldareale und in die Community Forests ging. Für den eigentlichen Nationalpark lag die Lodge zu weit außerhalb. Trotzdem erhielten wir einen guten Eindruck des Gesamtbildes und es wurden - was die Fauna betrifft - genügend Panzernashörner und andere Tiere gesichtet. Chitwan Nationalpark Nepal - gleich denkt man an die berühmten Achttausender, an Schnee und Kälte – Hier soll einmal der Süden, das Terai an der indischen Grenze hervorgehoben werden. Zu Beginn einige allgemeine Informationen über Nepal: Nepal befindet sich in der subtropischen Zone zwischen dem 26. und dem 31. Breitengrad. Die Haupt-stadt Kathmandu mit mehr als 500.000 Einwohnern liegt auf der Höhe von Kairo. Klimatisch betrachtet hat aber nur das Mittelland subtropischen Charakter, im Norden (Himalaya) herrschen teils aride, teils arktische Klimata und im zur Gangesebene gehörenden Tiefland, dem Terai, herrscht tropisches Klima. Das Terai (Schwemmland) liegt zwischen 80 und 280 Metern über NN.

Das Grasland Die Schwemmlandflussebenen, die etwa ein Fünftel des Parkgebietes ausmachen, fördern das üppige Graswachstum. Dieses Schwemmland ist durchsetzt mit Galeriewäldern oder „Flusswaldinseln“. Alle hohen dichtstehenden Grasarten werden volkstümlich als Elefantengras bezeichnet und auf den ersten Blick scheint das Grasland ein monotypischer Standort zu sein, es existieren jedoch über 50 Arten.

In Nepal finden wir zwei Jahreszeiten vor, von denen die eine von Mai bis September dauert und durch den Monsunregen, der von Ost nach Nordwest an Intensität nachlässt, geprägt wird. Die zweite Jahreszeit beginnt mit dem Okto-ber/November. Es ist die angenehmste Reisezeit, in der die Landschaft grünt und der Reis allerorten geerntet wird. Zu dieser Zeit finden auch einige wichtige farbenfrohe Feste statt. Es ist warm, aber nicht zu heiß; die Luft ist vollkommen klar und ermöglicht eine eindrucksvolle Weitsicht.

Das wichtigste Gras ist Imperata cylindrica. Es kann über 2 m groß werden und dient der örtlichen Bevölkerung zum Hüttenbau. Vor der Umsiedlung im Jahre 1964 waren große Gebiete um die Dörfer herum kultiviert worden. Das Gras wurde geschnitten und abgebrannt, um das Weideland für das Vieh zu verbessern. Seitdem diese Bearbeitung entfallen ist, setzt sich eine aggressivere Art des Saccharum stetig durch. Andere Grasarten dominieren in verschiedene Gebieten, die höchsten Bestände sind bis zu 7,5 m

Als Tourist in Nepal zieht es einen zuerst in den Himalaya, das Terai mit seinen wenigen historischen Sehenswürdigkeiten (z.B. dem Geburtsort von

26

im Unterbewuchs vorkommenden Clerodendron viscosum Vent. (Verbenaceae) mit ihren weißen Blüten ist unvergesslich. Als Eindringlinge zu bezeichnen sind nicht nur die Wasserhyazinthen Eichhornia spec. (die auch hier ganze Flussabschnitte bedecken und keinen anderen Bewuchs tolerieren), sondern auch die hochaggressive Lantana camara (ursprünglich aus den amerikanischen Tropen), deren nepalesischer Name „ban maruwa“ berechtigterweise „Waldtöter“ bedeutet. In den Galeriewäldern treten einige Feigen-Arten auf. Diese Arten bilden ein Paradies für früchtefressende Vögel wie den Nashornvogel. Stellvertretend sei der Peepal (Ficus religiosa L.) genannt, der bei den Hindus und Buddhisten gleichermaßen als heiliger Baum gilt.

groß, darunter findet man Arten aus den Gattungen: Phragmites, Arundo, Themeda, Narenga und wie erwähnt Saccharum. Galeriewälder Die Galeriewälder gedeihen entlang der Wasserläufe, ihre Zusammensetzung variiert sehr stark von Ort zu Ort. Auf neuen Schwemmlandbänken und großen Kieselinseln bilden häufig Acacia catechu Willd. und Dalbergia sisso Rooxb. ex DC. den Wald. Dalbergia dominiert auf feuchten Böden, während Acacia catechu bevorzugt an trockenen Randbereichen anzutreffen ist. Monotypische Standorte beider Baumarten sind üblich, beide werden bis zu 15 m hoch und stellen ein wertvolles Nutzholz dar. Zur Regenzeit zeigt Khair (Acacia) grün-lichgelbe, aromatische Blüten, die eine zylindrische Form haben und bis zu 10 cm lang werden.

Salbaum- und „Hügelwälder“ Der Salbaum (Shorea robusta Gaertn. f.) ist ein Hartholz mit einer Durchschnittshöhe von ca. 30 m. Mit weit über 100 Arten ist die Gattung Shorea in der Familie der Dipterocarpaceae vertreten. Der laubwerfende Baum ist jedoch niemals völlig blattlos. Im Frühling sieht man ihn beladen mit mild duftenden cremig-weißen Blüten. Im Mai und Juni fallen seine geflügelten Samen auf den bereits durch die Parkverwaltung durch künstlich angelegte Feuer „gereinigten“ Boden. Aufgrund der Vor- und Frühmonsunschauer findet eine schnelle Keimung statt. Die Samen werden aber auch heute noch wegen des verzehrbaren Öles kommerziell gesammelt. Der Baum selbst hat großen wirtschaftlichen Wert. Sein starkes und dauerhaftes Holz wird für den Haus-, Brücken-, und Waggonbau genutzt. Der Salbaum wird sehr häufig für die Holzschnitzerei in Katmandu verwendet. Die Einheimischen stellen Wegwerfteller her, indem sie einige Blätter mit Bambusspitzen zusammenstecken. Diese biologisch abbaubaren Teller werden zur Bewirtung der Gäste bei Hochzeitszeremonien oder anderen großen Festen genutzt. Das jährliche Abbrennen fördert die Vorherrschaft dieses feuerresistenten Baumes. Er bevorzugt trockene Standorte; lange Überschwemmungszeiten überlebt er nicht. Eine große Anzahl weiterer Arten wächst zwischen oder unter den Salbäumen und viele von ihnen werden wertgeschätzt wegen ihrer speziellen Eigenschaften.

Panzernashorn

Einer der größten Bäume des Parks, der oft als nächster in der Sukzession folgt, ist der Kapok (Bombax ceiba L.). Einer der Gründe für sein Überleben ist seine Feuerresistenz. Ältere stachellose Exemplare sind durch ihre dicken horizontal wachsenden Äste weithin sichtbar. Eine weitere häufig anzutreffende Art ist Syzygium cumini (L.) Skeels (Myrtaceae), ein immergrüner Baum, der feuchte Standorte bevorzugt und teilweise derartig dicht zusammensteht, dass die Kronen fast den gesamten Sonnenlichteinfall verhindern. Weiterhin seien erwähnt Trewia nudiflora L. aus der Familie der Euphorbiaceae und Murraya koenigii Spreng. (Rutaceae) deren kleine, spitzzulaufende Blätter einen charakteristischen Duft abgeben, wenn man sie zerreibt (Currypflanze). Zur Familie der Papilionaceae gehört Butea monosperma (Lam.) Taub, eine gesellig wachsende Art von mittlerer Höhe mit einem bizarren krummen Stamm und dunkler Rinde. Die im tropischen Asien beheimatete kleine Gattung besitzt gebüschelte, goldgelbe Blüten. Aus der Rinde wird ein gerbstoffreicher dunkelroter Saft (Butea oder Kino) gewonnen, der eine adstringierende Wirkung hat. Seine dreizähligen Blätter sollen die Hindu Dreieinigkeit - Brahma, Vishnu und Shiva symbolisieren. Kapok und Palasa (Butea) haben beide im Februar und März ihre Blütezeit. Die kräftig roten bzw. gelben Blüten auf den sonst kahlen Bäumen sind ein ein-drucksvoller Anblick. Auch der Duft der

Zum Beispiel: Semecarpus anacardium L. (Fam.: Anacardiaceae) der auf einigen Kämmen der Someshwar-Hügel wächst, ist als „Schreib-Nuss-Baum“ oder als ostindischer Tintenbaum bekannt, weil seine Frucht als Färbemittel und Schreibtinte genutzt wird. Der Genuss der ölreichen Samen (20%) soll eine Stimulierung der Geistes-Kräfte bewirken. Die besten Kanus werden aus dem Holz von Adina cordifolia (Willd. ex Roxb.) Hook. f. (Fam.: Rubiaceae) hergestellt, einem Baum, der an den Außenrändern des Salbaumwaldes anzutreffen ist. Die Rinde des Baumes Holarrhena antidysentrica Wallich ex DC.

27

(Fam.: Apocynaceae) enthält, wie der Name schon sagt, eine Medizin gegen die Ruhr. Die Rinde von Ougeinia dalbergioides Benth. liefert den Einheimischen ein Fischgift. Medizinisch genutzt werden die Früchte von Terminalia bellirica (Gaertn.) Roxb. und Terminalia chebula Retz. (Fam.: Combretaceae). Leicht zu identifizieren ist Teminalia tomentosa Wight et Arn., ein großer Baum, dessen hellgraue, rissige Rinde von der Ferne einer Krokodilshaut ähnelt. Zu den bedeutendsten Schlingpflanzen zählt wohl Bauhinia vahlii Wight et Arn., eine robuste, schnellwachsende Pflanze, die oft die ganzen Laubkronen der Bäume erdrückt. Die ledrigen doppellappigen Blätter (Breite bis zu 45 cm), werden von den Tharus verwendet, um Hüte herzustellen. Außerdem werden sie als Teller und zum Einwickeln von Fleisch benutzt. Eine weitere beeindruckende Kletterpflanze ist Spatholobus parviflorus (Roxb.) O. Kuntze (Fam.: Papilionaceae), deren linkswindende Äste im Durchmesser 20 bis 30 cm stark werden und teilweise im Shoreawald wie künstliche Schaukeln von Baum zu Baum wachsen. Die Frucht von Schleichera trijuga Willd. aus der Familie der Sapindaceae ist so köstlich, dass die Einheimischen in den Park eindringen, um die im Juli reifen Früchte zu sammeln. Auf den hohen trockenen Hügelkämmen wächst eine interessante Mischung aus Shorea robusta und Pinus roxburghii. Der Salbaum bleibt hier merklich kleiner und die größeren Kiefern stehen mit ihm in Konkurrenz um die Vorherrschaft. Der Boden weist mit Ausnahme einiger kleinbleibender Gräser wenig Bewuchs auf.

(Gaertn.) Roxb., Anogeissus latifolius (Roxb.) Wall. ex Bedd., Adina cordifolia (Willd. ex Roxb.) Hook. f., Dillenia pentagyna Roxb., Buchanania latifolia Roxb., Pinus roxburghii Sargent, Bauchinia variegata L., B. malabarica Roxb., B. purpurea L., Acacia catechu Willd., Ougeinia dalbergioides Benth., Semecarpus anacardium L., Aegle marmelos (L.) Correa, Symplocos racemosa Roxb., Kydia calycina Roxb., Indigofera pulchella Roxb., Hamiltonia suaveolens D. Don, Woodfordia fruticosa (L.) Kurz, Rubus ellipticus J. E. Smith, Rosa macrophylla Lindl., Zizyphus jujuba Lam., Buddleia paniculata Wall., Spatholobus parviflorus (Roxb.) O. Kuntze, Smilax roxburghiana Wall.

Bambus am Bau

Mittwoch, den 28.3.2001 Rückfahrt nach Katmandu. Protokoll: Gisela Knoop. In einer „Schweineschleuder“ geht es zurück nach Katmandu. Ich sitze an der „Flussseite“ und mir ist vor Angst ganz schlecht. Auch im tiefen Tal des Trisuli River ist die Reispflanzung in vollem Gange. Apropos schlecht: Auch Wilfried Pieper und Karel Otten hat die „Krankheit“ erwischt. Sie jammern nach Tee und Bananen. Mr. Thapa wird, nachdem er eine Zeitlang an den Schultern von Dieter geschlafen hat, auf die Rückbank des Busses gepackt. Thomas Nord unterhält uns mit Elefanten- und Kamelwitzen, um die Stimmung hochzuhalten. Diese erfährt einen weiteren Test als es zu einem längeren Stau kommt: ein Erdrutsch vom letzten Monsun verlangt Befestigung, der nächste Monsun kommt nur zu bald! Verstaubt und schwitzend erreichen wir das Hotel in Kathmandu.

Liste wichtiger Arten: Grasland: Arundo donax L., Imperata cylindrica (L.) P. Beauv., Cymbopogon jwarancusa (Jones) Schult., Narenga fallax (Balansa) Bor, Narenga porphyrocoma (Hance) Bov., Phragmites karka (Retz.) Trin ex Stend., Saccharum munja Roxb., Saccharum arundinaceum Retz., Saccharum spontaneum L., Themeda arundinaceae (Roxb.) Ridley. Galeriewälder: Bombax ceiba L., Dalbergia sissoo Roxb. et DC., Dalberiga latifolia Roxb., Lagerstroemia parviflora Roxb., Adina cordifolia (Willd. ex Roxb.) Hook. f., Schleichera trijuga Willd., Holoptelea integrifolia Planch., Lannea grandis Engl., Ehretia laevis Roxb., Syzygium cumini (L.) Skeels, Acacia catechu Willd., Albizia procera Benth., Albizia lebbek (L.) Benth., Albizia lucida Benth., Garuga pinnata Roxb., Trewia nudiflora L., Bassia latifolia Roxb., Cedrela toona Roxb. ex Rottl. et Willd., Rubus ellipticus J. E. Smith, Rosa moschata Benth., Zizyphus jujuba Mill., Zizyphus rugosa Lam., Clerodendron viscosum Vent., Diospyros melanoxylon Roxb., Mallotus philippinensis (Lam.) Muell. Arg., Hymenodictyon excelsum (Roxb.) Wall., Boswellia serrata Roxb. ex CoPebr., Ficus religiosa L., Butea monosperma (Lam.) Taub. Salbaumwald: Shorea robusta Gaertn. f., Terminalia tomentosa Wight et Arn., T. chebula Retz, T. bellirica

Hotel in Kathmandu

28

gemessenen Temperaturen von 20-30 Grad C (Klimaatlas Walther und Lieth) im Sommer und 5 - 20 Grad C im Winter. Der Botanische Garten wurde am 20. Oktober 1962 vom verstorbenen König Mahendra gegründet. Die räumlichen Schwerpunkte des Gartens sind folgende:

Kinderarbeit: Für den Touristen ist die Arbeit der Kinder nicht mehr so augenfällig wie es früher einmal war. Nicht, dass es sie nicht mehr gibt, ich bin davon überzeugt, dass sie im Verborgenen noch mannigfaltig existiert. Sichtbar ist sie in dem Servicebereich Restaurants Garküchen usw., aber auch im Straßenbau. Auf unseren Busfahrten konnte immer wieder an den großen Flussläufen beobachtet werden, wie Kinder mit einem Hammer oder auch nur mit einem zweiten Stein versehen, Schotter für den Straßenbau herstellen mussten. Entlang des Trisuli (also auf der Strecke von Kathmandu nach Pokhara oder auf der Strecke vom Terai zurück nach KTM waren Kinder mit dem Zerkleinern von Steinen beschäftigt. Donnerstag, den 29.3.2001 29.3.01 vorletzter Tag, Kathmandu 7:40 Uhr - Frau Renchin Jonyan ruft an, will am Nachmittag eine Stadtführung zu ihren Projekten mit uns machen. Ich bin sauer und lehne ab. Das hätte sie sich Wochen vorher überlegen können. Sie scheint eine der Personen zu sein, die viel Geld für ein Projekt kassiert (und es bei Auslandsreisen ausgibt) Ich erinnere mich noch, wie ich sie wie abgesprochen vom Bahnhof in Osnabrück mit unserem „Gärtnerkuddel“ abholte. Sie war auf europäischer Grünflächenamts- und Botanische Garten- Tour und das im Pelzmantel. Versehen mit eine Stabsstelle neben dem Bürgermeister von KTM, reichlichen Geldern aus der königlichen Schatulle, um das Bewusstsein der KTM Bewohner für Natur zu schärfen und um Kathmandu etwas zu begrünen. Ihr Besuch war nun zwei Jahre her, aber von städtischem Grün, konnte ich gegenüber den letzten Reisen nach KTM nicht viel Neues sehen. War es eine taktische Maßnahme, dass sie so spät anrief? Heute steht für uns der Botanische Garten Ghodavari auf dem Programm. Überraschung: lange nicht so katastrophal wie vor Jahren bei meiner ersten Reise. Es grasen auch keine Rinder mehr im Freigelände des Gartens. Es gibt sogar einen neuen Eingangsbereich mit neuem Informationszentrum. Gerade wird ein Film gedreht, die Hauptdarstellerin trägt einen goldenen Scheitelschmuck. In der Verwaltung gab man uns die Auskunft, dass in absehbarer Zeit der Botanische Garten KTM auch einen Index Seminum erstellen wird. Bin mal gespannt. Die Zeiten haben sich wirklich geändert. Der Garten ist zumindest ansatzweise strukturiert. (siehe Beschreibung) Auch stürmt heute nicht mehr der „Gärtner“ auf einen zu und bietet epiphytische Orchideen zum Kauf an.

Schauhaus im Botanischen Garten

1) „Special Garden“ eine Art ornamentaler Garten mit gemauerter Rundung mit Sitzgelegenheit um einen Springbrunnen. Die Form geschnittene JuniperusReihen umgeben den Bereich der auch einige Großgehölze wie Schima wallichiana, Grevillea robusta, Fraxinus floribunda, Lagerstroemeria indica, Prunus cerasoides enthält. Weiter oben schließen sich Terrassen mit Azalea und mit kleinen Gewächshäusern an. In diesen Gewächshäusern werden ornamentale Pflanzen wie Cyclamen, Calendula, Bellis gezogen bzw. präsentiert. 2) „Tropical House“ Das Tropenhaus ist in unserem Sinne ein großes Kalthaus, da es nicht beheizbar ist. Es ist dem Publikumsverkehr nicht zugänglich und enthält Pflanzen wie Cassia fistulosa, Acacia catechu, Magnifera indica, Piper betel, Dillenia pentaphylla und zwei Ravenala Pflanzen. 3) „Cactus House“ Dieses Haus liegt auf der rechten Seite der Terrassen des „Special Garden“ und enthält neben verschiedenen Mammilaria, Notocactus, Epostoa, Cesteria und Escheveria als ganzen Stolz einen dreiköpfigen Cactus grusonii. 4) „Rock Garden“ Ein Naturstein-Arrangement mit Sedum, Escheveria, Agave, Opuntia, Yucca und Sanseveria.

Fahrt zum Königlichen Botanischen Garten Ghodawari. Protokoll: Gisela Knoop. Der Königliche Botanische Garten Ghodawari liegt am Fuß des Berges Phulchoki (2715m) in Ghodawari im südöstlichen Zipfel des KathmanduTales. Der Garten selbst liegt in einer Höhe von 1515 m und hat eine Größe von 82 ha. Umgeben von natürlich gewachsenem Wald bewegen sich die

5) „Terrassen - Garten“ Dieser Gartenteil wurde in dieser Form angelegt, um die terrassenförmige Feldbau-Weise des Nepali wiederzuspiegeln. Hier wachsen: Mahonia nepalensis, Hypericum cordifolia, Anaphalis

29

couteria, Pyracantha nepalensis.

crenulata,

Osbeckia

6) „Rose-Garden“

G)

7) „Water Garden“ Bepflanzungen entlang eines kleinen Bachlaufes.

H)

8) „Bulbous-Garden“ Zwiebelblüte im Juli/August.

I)

Auch der Botanische Garten litt unter der großen Trockenheit und sehnte sich nach Wasser, das ihn wohl erst mit dem Monsun wieder richtig grün werden lässt (Birendras Teich war trockengefallen). Sogar die Opuntien (leider von den Besuchern mit Schnitzereien völlig durchlöchert) und Agaven ließen „die Ohren“ hängen. Seit Uli Rösemanns letztem Besuch im Jahre 1994 hat es aber deutliche Verbesserungen gegeben: ein neues Informationszentrum am Eingang des Gartens, der „Special Garden“ mit seinen Terrassen und den kleinen Gewächshäusern. Es grasten keine Kühe mehr auf dem Gelände! Leider war eine Etikettierung so gut wie gar nicht vorhanden und die – oben aufgeführten – Strukturen des Gartens kamen bei der Begehung nicht sehr deutlich zu Tage. Ein letzter vom „GardenStaff“ losgeeister Informationsflyer (es werden gerade neue hergestellt) sorgte für den nötigen Aufschluss im Nachhinein. Trotzdem für alle eine interessante Begehung, im Informationszentrum wurden jede Menge Pflanzenbücher über Nepal eingekauft und man sagte uns die Zusendung eines in Arbeit befindlichen Index Seminum zu. (darauf warte ich noch heute, 2007) Zurück in Kathmandu, Uli und ich steigen an der New Road aus und gehen über den Durbar Square nach Thamel. Uli möchte immer noch einen Chip für die Olympus kaufen. Es gibt sie, aber um ca. 45% teurer als bei uns. Das lohnt sich nicht für die letzte Woche. Es ist faszinierend und furchtbar zugleich, zu Fuß durch KTM zu gehen! Visuelle Eindrücke aller Art, aber die Horde von Verkäufern Bettlern die auf einen losstürmen, nervt. Bei unserer zweiten Reise nach Nepal hatten wir uns einige Tricks angeeignet. So haben wir von den Straßenhändlern, die auf einen zustürmen, mehrere Dosen Tiger Balsam erworben (für wenige Rupien das Stück) Sobald wir angesprochen wurden bzw. uns der Weg verstellt wurde, haben wir unseren kleinen Vorrat gezückt, den Händlern unter die Nase gehalten und ihnen unsere Ware zu einem special price angeboten. Dies sprach sich sehr schnell rum und wir wurden in Ruhe gelassen. Gleichzeitig die mörderischen Abgase in der Nase, die sofort Halsschmerzen und Hustenreiz verursachen. Ein Gruppenmitglied (Wilfried) bewegte sich nur mit Tuch vor dem Mund durch die Stadt. Karel amüsierte sich sehr darüber. Im Hotel angekommen, halten wir ein kleines Schläfchen, um für den Gruppenabend im Pilgrim (Verabschiedung von Shekar) gewappnet zu sein. Hartmut ist wie die meisten in Kaufrausch verfallen. Neben unzähligen

9) VIP-Plot Hier können die Nationen gespendete Bäume pflanzen. 10) „Japanese Garden“ Camellia japonica, Rhodendron. Pyracantha crenulata und Azalea.

wirtschaftlichem Wert. F) Produktion und Verkauf von ‚indigenrous and ornamental plants‘. Erhaltung von seltenen, bedrohten und endemischen Pflanzen. Ausbildung an konservierten Pflanzen, ihre Klassifikation, ihrem Gebrauch durch Demonstrationen. Erholungsort für Natursuchende.

arboreum,

11) „Fern Garden“ Im Schatten von Alnus nepalensis wachsen in einem Häuschen verschiedene Polystichum, Pteris, Botrychium, Polypodium, Asplenium in Töpfen. Außerdem stehen dort Cyathea spinulosa, der in Nepal als bedrohte Pflanzenart gilt. 12) „Coronation Pond“ Ein Teich mit Stele, zur Ehren des (jetzigen) Königs Birendra zu dessen Krönung (1975) angelegt. 13) „Orchid-House“ Offenes Orchideen – Haus mit Hängetöpfen, erkennbar waren: Dendrobium densiflorum, Coelogyne cristata, Callinthe mascusa und Pleione hookkeriana. 14) „Physic Garden“ Garten der medizinalen Pflanzen mit Ephedra gerardiana, Mentha piperita, Mentha spicata, Ricinus communis, Aloe vera, Justicia adhatoda, Diichroa febrifuga, Houttuyonia cordata, Costus speciosus, Coptis suaveolens und Solanum surratense. 15) „Lilly Garden“ mit Agapanthus, Narcissus, Iris, Hemerocallis, Polyanthus und Lilium. Die Ziele des Königlichen Botanischen Gartens Kathmandu werden wie folgt beschrieben: A) Sammlung und Erhaltung von exotischen und bedrohten Pflanzen. B) Einführung von Pflanzen mit wirtschaftlichem und oder medizinischem Wert. C) Darstellung und Forschung. D) Informationsverbreitung in Bezug auf Pflanzen- Ressourcen und Aufklärung in Bezug auf deren Bedeutung für Nepal. E) Entwicklung von Technologien zur Handhabung von Pflanzen mit

30

Öllämpchen und Schlössern hat er sich gleich drei Brillen anfertigen lassen. Alle sind sich einig, dass sie jetzt gerne noch eine Woche wandern könnten, aber von KTM die Nase voll hätten. Vor Jahren gab es die Diskussion den zentralen Flughafen nach Bharatpur (Chitwan) zu verlegen, das versandete dann aber. Wenn es von da aus Gabelflüge in die Berge gegeben hätte, kein Tourist wäre mehr nach KTM gekommen. Es ist ein in jeder Hinsicht verseuchter Moloch, der in Müll und Abgasen zu ersticken droht. Flüsse werden zu Kloaken, Müllberge wechseln mit Bauten neueren Datums, die auch schon wieder zerbröseln. --Kinder in Schuluniformen und Kinder in Lumpen im Rinnstein schlafend—Schöne, geputzte Frauen in bunten Saris, die Lehmhütten und Bretterbuden entsteigen. Überall Autos, Tuctucs, LKWs und Busse, ständig hupend und schwarze Abgaswolken ausstoßend. Gerade proben die Studenten den Aufstand, die Fahrpreise in den öffentlichen Verkehrsmitteln sind drastisch erhöht worden. Polizeigruppen rotten sich zusammen. Wie wir in Erfahrung bringen, gibt es im Land unzählige Projekte und diese Projekte werden meist vom Ausland finanziert. Der größte Geldgeber ist Japan, der auch mit seinen Projekten am meisten Erfolg hat. 500 japanische Projekte im Land sorgen dafür. Alles andere verrinnt im Sande bzw. verschwindet in den Taschen der Zuständigen. Es heißt, dass die Amerikaner drohen, die Mittel zu sperren, wenn nicht bald Ergebnisse vorgewiesen werden können. Projekte und die entsprechenden Gelder werden für die persönliche Bereicherung missbraucht, alle gut bezahlten Jobs mit Verwandten besetzt. Oder man ist gleich für zwei Projekte verantwortlich und klar, man erhält auch das doppelte Salär. Manche Projekte werden nur ersonnen, um im Ausland damit auf Werbetour zu gehen und um an weitere Mittel zu gelangen. Diese Posten- und Projektverteilung behält sich die sogenannte Oberschicht vor. Das es immer stärker in der Bevölkerung grummelt ist nicht verwunderlich. Die kommunistischen Splittergruppen (lt. Shekar sind es acht ernstzunehmende Gruppen) haben einen immensen Zulauf. Noch werden nur kleine Stationen der Armee und der Polizei überfallen, den Touristen lässt man noch in Ruhe.

Bakthapur und Kathmandu (Ulrich Rösemann)

Bakthapur ist eine der großen Städte im Kathmandu Hochtal. Als ich diese Stadt 1994 zum ersten Mal sah, wurde sie gerade renoviert. Mit sehr hohem finanziellem Aufwand, der in erster Linie durch die Bundesrepublik Deutschland bereitgestellt wurde, konnte ein kulturelles Erbe vor dem Untergang bewahrt werden. Diese Renovierungsarbeiten bezogen aber nur den unmittelbaren InnenstadtBereich (Kernbereich der Altstadt) ein. Im Jahre 2001 ist nun der natürlich gegebene Innenstadtbereich mit kleinen Zufahrten/Zugängen versehen, an denen Kontrollposten stehen und von jedem Touristen den notwendigen Passierschein verlangen. Pro Person darf die stolze Summe von 10 US Dollar (ca. 22,-DM) entrichtet werden. Ebenso wurden wir, als wir durch das Land fuhren, an einigen Straßenposten (ich hatte irgendwann aufgehört zu zählen) angehalten, um unseren Obolus für die Kommune zu entrichten. Hier stellt sich mir die Frage, wo diese Gelder eingesetzt werden, wenn Verbesserungen in dem Ort/ in der Stadt nicht erkennbar sind. Stadtbegrünung ist in diesem Land ein Fremdwort. Alle vorhandenen Straßenbäume sind entweder bis auf eine Höhe von 8 m gekappt (selbstverständlich inklusive der Seitenäste), oder an älteren Gehölzen hat man sämtliche Seitenäste entfernt. In der Regel dienen das Blattwerk der Bäume als Viehfutter und die Äste als Brennmaterial. Dieses Phänomen beschränkt sich aber nicht nur auf die Städte. Die Landbevölkerung verfährt genauso. Freiflächen, als Parks angedacht, halten dem Druck der Bevölkerungsmassen nicht stand und sind daher meist ohne Vegetation. Versuche, Verkehrsinseln mit etwas schmückendem Grün zu versehen, bedürfen eines größeren Aufwandes. Der Bedarf an Brennmaterial und der Hunger der sich frei in der Stadt bewegenden heiligen Kühe macht vor diesen Anlagen nur bei einem aufwendigen Zaungebilde halt. Diese Verkehrsinseln stellen auch nur kleine unscheinbare Flächen dar und sollten nicht vorrangig behandelt werden. Brachflächen mit Schutthaldenoder Müllhaldencharakter gibt es unzählige. Wie mir versichert wurde haben Kathmandu und alle anderen Städte keine vergleichbaren Einrichtungen wie etwa ein Grünflächenamt. Ich möchte auch bezweifeln, dass es hier eine Müllabfuhr und Stadtreinigung gibt. Und falls es sie doch geben sollte, so funktioniert sie nicht oder ist stark verbesserungswürdig. Smog, Gestank, Müll, Lärm und Wasserverschmutzung sind ein Grundübel im gesamten Kathmandu Hochtal. Dies sind auch die Faktoren, die den Besucher vom Kathmandu - Roulette sprechen lassen. Je länger man sich diesen Einflüssen in KTM aussetzt, umso höher liegt die Wahrscheinlichkeit, an einer Diarrhö zu erkranken.

Am Ende dieses Tages meldete sich um 22.30 Uhr auch Herr Dr. B. Devkota (wo hatte er bloß gesteckt?). Jetzt am Abend vor dem Abflug, war es für alles zu spät. Zum Glück benötigten wir den von ihm versprochenen botanischen Begleiter nicht, HFT hatte uns mit Mr. F. Thapa bestens versorgt.

31

gekappt (Brennholz). Die Jungtriebe, ebenfalls stark zurückgeschnitten, werden allerorten als Viehfutter verwendet. Dies ruft Erinnerungen von einer früheren Reise hervor. Am Rande des Schutzgebietes Langtang hatten wir die letzte PermitKontrollstelle hinter uns und das hügelige Gelände lies wunderschön die Reisfelder in der untergehenden sonne leuchten. Oberhalb von den Reisfeldern, wie gesagt wir befanden uns im Schutzgebiet gab es einen Reinbestand an der Eichenart Quercus semecarpifolia. Ein Gürtel von ca. 2 km Breite zog sich von Osten nach Westen soweit da Auge reichte und alle Eichen waren beschnitten und waren mit den Straßenbäumen rund um KTM zu vergleichen. In 10 15 m Höhe hangelten die Bauern mit Sicheln bewaffnet und schnitten das frische Grün. Kinder sammelten das Schnittgut und beluden die Tragtiere. An Bhakthapur fahren wir vorbei. Die Stadt mit Eintritt!! Mit ansteigendem Gelände gibt es Wälder aus Pinus roxburghii. Die Luft wird frisch und klar. Nagarkot ist nur eine Ansammlung von Häusern. In erster Linie Hotels die oben auf dem Grat des Höhenrückens am Rande des Hochtales gebaut wurden, um einen ungestörten Blick auf das Szenario der Achttausender zu gewährleisten. Brigitte zieht es ins View point, wir sind im Club Himalaya untergebracht. Gilla meint: ein weißer Elefant, der für uns die Funktion der „Matratze im Zyklon“ darstellt. (Erklärung gefällig: Auf Reunion waren wir für eine Woche vor dem Zyklon Clothild in eine festeres Betongebäude evakuiert worden, mit hunderten Menschen und Tieren. Inselartig hatten wir unsere Lagerstätte (Isomatte) mitten im Getümmel des Großraumes. Mit allen Unannehmlichkeiten die man sich nur erdenken kann. Der Zyklon hatte sich an der Insel festgesetzt und mit seinem 25 km Auge, gaukelte er einem vor, er sei schon verschwunden)

Freitag, den 30.3.2001 Abreisetag der Gruppe, Protokoll: U. Rösemann.. 30.3.01 Abflugtag der Gruppe Gisela, Brigitte, Shekar und ich begleiten die Gruppe zum Airport und verabschieden sie. Jeder bekommt einen weißen Seidenschal von Shekar um den Hals gelegt, mit dem Wunsch für Glück und eine gute Reise. Gilla stört das Seibaba Amulett am Hals von Shekhar. Wir lernten Seibaba auf unserer Reise 1989 durch Indien kennen. Um 8.30 Uhr verschwindet die Gruppe in der Abflughalle. Mir fällt ein Stein vom Herzen, da keine größeren Vorkommnisse zu verzeichnen waren. Es hat sich nicht bewahrheitet, der zum x ten Mal angekündigte Generalstreik hat auch heute nicht stattgefunden. Gisela, Brigitte und ich werden an den Rand des Kathmandu- Hochtales nach Nagarkot gefahren. Mr. Deepak hat ein preiswertes Arrangement erstellt, angeblich im besten Hotel in Nagarkot. Wieder dauert es viel zu lange, bis wir die verstopften Straßen von KTM hinter uns lassen. Langsam wird die Bebauung lockerer und ländlicher und das Grün nimmt zu. Es entsteht das Gefühl, dass dies die Straße der Ziegeleien ist. Eine ZiegelKleinfabrik neben der anderen. Und auch hierher haben sich Touristen mit Fährrädern verirrt, aber ausgerüstet mit Mundschutz (war von Wilfried doch nicht ganz verkehrt) Das Grün hat zwar zugenommen ist dafür aber in einem erbärmlichen Zustand. Alle Straßenbäume dürfen sich nicht nach ihrem normalen Wuchsverhalten entfalten. Jeder dickere Ast ist

Völlig überdimensioniert und reichlich ungemütlich, findet Gilla das Haus. Da hilft auch kein Swimmingpool. Der Japaner scheint es zu lieben. Mir kam die Auszeit recht. Ein großer Schreibtisch im Zimmer, alle Annehmlichkeiten eines besseren Hotels nebst Barbier, Massage und einer recht gemütliche Bar. Am dritten und vierten Tag (sechs Übernachtungen waren es insgesamt) ist der Barkeeper noch jedes Mal verwundert, wenn er uns sieht. Normalerweise bleiben die Gäste nur für eine, höchsten für zwei Nächte und wie gesagt nur wegen der Superaussicht auf die Kette der Achttausender. Am letzten Abend werden wir aufgrund unseres ausgedehnten Aufenthaltes von der Hotelleitung zum Essen eingeladen. Unsere Entspannungstage sind zu Ende und unser Auto, von Shekar organisiert, bringt uns nach Kathmandu zurück. Der Fahrer berichtet uns, dass es einige Unruhen in Kathmandu gäbe. Wir messen dem keine große Bedeutung bei. Am Abend werden wir zu einem Abschlussabend in das Restaurant auf dem Dach eingeladen. Ein Saal, mit im Rechteck angeordneten Tischen. Eine Bergsteigergruppe, auch von Mr.

32

Deepak oder Himalaya Fair Trekking betreut, feiert ihre erfolgreiche Tour. Die Träger und Guides begeben sich auf die Bühne und wir dürfen nochmals „Tirili Tirila“ hören. Die Feier ist im vollen Gange, da holt uns Shekar ab und eröffnet uns, dass er eine Überraschung hätte. Er lädt uns ins Bhojan Griha ein, eines der besten Restaurants in KTM. Ein altes dreistöckiges nepalesisches Haus, das vollständig renoviert wurde. Im Eingangsbereich steht ein Empfangskomitee, gekleidet in nepalischer ländlicher Tracht. Der gesamte Eingangsbereich ist als ursprünglicher Wohnraum nebst Kochbereich museumsartig gestaltet. Nach der Handreinigung gehen wir über einen rund um einen Raum verlaufenden Gang, zu einem der Durchbrüche. Dort ist das Entledigen der Schuhe angesagt. Die Tische sind nur zwanzig Zentimeter hoch. Zum bequemeren Sitzen erhalten wir ein kleines Gestell mit Rückenpolsterung. Wenn mich meine Erinnerung nicht trübt, haben wir wohl zwei Stunden getafelt. Ununterbrochen wurde ein Programm dargeboten, was sich zwischen den weitläufig aufgestellten Tischen abspielte. Aus allen Landesteilen Nepals traten Sängerinnen, Sänger oder Tänzerinnen und Tänzer auf. Um uns herum eher hohe Beamte und Politiker, natürlich auch einige, aber wenige Touristen. Auch französischer Wein wurde angeboten 300 Rupien für das Glas (Gläschen) Ein wirklich gelungener Abschlussabend. Zurück im Hotel, diskutierte man vor dem Haus und in der Lobby darüber, wie am Morgen die Fahrt zum Airport zu organisieren sei, da doch gestreikt werden sollte. Shekar und die Hotelleitung hatten einen Notfallplan entwickelt. Aber so recht wollten sie nicht daran glauben, dass morgen Kathmandu bzw. ganz Nepal lahmgelegt sei. Der Abend war so vollgestopft und mit vielen Eindrücken versehen, dass uns nur noch wenig Zeit verbleibt, den Seesack bzw. die Rucksack zu packen.

6 Wochen später. Auch die hiesige Presse hält es für notwendig, einmal etwas über Nepal zu berichten. Die Schlagzeilen sind verwirrend. Königliche Familie ausgelöscht!!! In einer Anzahl von Mails, Faxen und einem Anruf von Shekar wird uns klar, dass man nicht alles glauben sollte, was in der Presse über die Morde verbreitet wird. Der Bruder Birendras, Gyanendra übernahm sofort die Staatsgeschäfte. Sehr umstritten. Bestimmte Kreise vermuten eine Beteiligung an dem „Unglück“.

In der FAZ konnten wir am 6. Juni 01 lesen: ............ Nur eine Version hat keine historischen Parallelen. Sie stammt von der nepalischen Regierung, die sich erdreistet, offiziell verlauten zu lassen, ein Maschinengewehr sei explodiert und dabei seien alle Opfer umgebracht worden. Nicht nur die Menschen in Nepal, auch Militärexperten lachen über diese Theorie. Sie nährt den Verdacht, dass die Regierung selbst die Strippen gezogen hat. Wollte sie einer erneuten Machtübernahme des Königs zuvorkommen? War sie von Indien angestiftet? Oder waren etwa die Maoisten, die schon lange die Monarchie abschaffen wollen, in das Massaker verwickelt? Über all dies wird gemutmaßt. Welche Version zutrifft wird man kaum erfahren. Die Verfassung schützt den König, er ist immun. Das gilt für Dipendra ebenso wie für den neuen Herrscher. Birendra und Dipendras Leichen mussten nach Hindubrauch sofort verbrannt werden und standen somit für eine Autopsie nicht mehr zur Verfügung........

Samstag, den 6 April 2001, Abreisetag Generalstreik! Wir haben Probleme zum Flughafen zu kommen. Kein Bus, kein Taxi, kein Tuktuk auf der Straße, alle Geschäfte zu. Die einzige Ausnahme stellten die Rikschas vor unserem Hotel dar. Aber 20 km mit der Rikscha zum Flughafen, das konnten wir uns abschminken. Beim Frühstück eröffnete uns Shekar, dass nicht nur der öffentliche Verkehr lahmgelegt sei, sondern es auch Überfälle auf Kontrollstationen von marodierenden Gruppen, gäbe. Nun, denn! HFT also Mister Deepak und seine Mitarbeiter stellten ihre Privatwagen zur Verfügung. Die Nummernschilder wurden verhängt und in jedes Fenster (wirklich in jedes) wurde ein DIN A4 Blatt mit Touristtransport geklebt. An diesem Tag wollte auch die Gruppe des gestrigen Abends abreisen und so wurden vier Fahrzeuge präpariert, die auch mehrmals fahren mussten. In einem der PKWs kam das Gepäck bis unters Dach, nicht auf den Dachgepäckträger, das hätte eventuell Begehrlichkeiten geweckt. Im Konvoi ging es in affenartiger Geschwindigkeit zum Flughafen. Tausende Menschen zu Fuß unterwegs und die Präsenz der Staatsmacht allerorten.

Reiseweg: München – Kathmandu Kathmandu – Pokhara 820 m Pokhara – Ulleri 1920 m (Annapurnagebiet) Ulleri - Ghorepani (2800 m) Ghorepani - Poon Hill 3200 m Ghorepani – Tadapani Tadapani – Ghandrung 1920 m (ACAP Center) Ghandrung – Landrung 1648 m Landrung – Pothana Pothana – Fedi – Pokhara (Agricultural Center) Pokhara – Dhasdunga – Surathphul- Sauraha 70 m Sauraha – Barathpur (Institut of Forestry) Sauraha – Kathmandu 1200 m Kathmandu – München

33

Erklärte Ziele und Inhalte der AGTL Exkursion nach Nepal • Die Vegetation in Nepal - Kennenlernen der Pflanzengesellschaften, deren Pflanzenarten und ihrer Standortansprüche. 1. Ornamentale Gehölze und Pflanzen in Nepal 2. Leitpflanzen der Waldgesellschaften und deren Bodenverhältnisse (PHWertmessungen vor Ort) 3. Wiederaufforstungsprogramme im Annapurna – Gebiet (ACAP) 4. Umweltbildungsmaßnahmen und deren Umsetzung in Kathmandu City 5. Nutzpflanzenanbau zur Privatnutzung in den Hausgärten in Gemeinschaftsflächen damals

Teilnehmer und z.T. Autoren: Hella Donner-Heise (Bayreuth), Brigitte Fiebig (Göttingen), Monika Fillippek (Essen), Thomas(Nord) Fillippek (Essen), Dieter Gotthardt (Stuttgart), Hartmut Knappe (Osterode), Gisela Knoop (Osnabrück), Karel Otten (Gent), Wilfried Pieper (Wuppertal), Ulrich Rösemann (Osnabrück), Kurt Schmidt (Marburg), Eva Schmidbauer (München), Dorothea Weiss (Osnabrück), Heinrich Weiss (Osnabrück), Thomas (Süd) Zäch (München). Unsere hilfreichen Planer und Begleiter, denen unser besonderer Dank gilt: der Mitplaner – Herr Nicolini (von HFT / Himalaya Fair Trekking); der Organisator vor Ort, Mr. S. B. Bhandari Deepack; der Manager und Guide auf der gesamten Tour Mr. Shekhar Kadariya; der Pflanzenkenner Mr. Finandra Thapa; drei Sherpa, einer vorn, einer mittig und einer hinten, die unsere Gruppe zusammenhielten, sowie acht kräftige Porter, die während der Trekking Tour unermüdlich unser Gepäck transportierten.

heute

34

Anhang:

(nur Arten des Blühzeitraumes März, April und Mai)

Orchideen Nepals Bulbophyllum odoratissimum epiphytisch Vorkommen: Yangsabessi-Pokhara, 900 bis 1500 m Blütezeit: April Mai

Dendrobium amoenum Wallich ex Lindley epiphytisch Vorkommen: Nagarjung, Godavari 900 bis 1800 m Blütezeit: April Mai

Cirrhopetalum maculosum Vorkommen: nur Godavari ! 1500 bis 1800 m Blütezeit: März April

Dendrobium candidum epiphytisch Vorkommen: Manichur, Daman, 1500 bis 2100 Blütezeit: März April

Chiloschista lunifera =Sarcochilus epiphytisch Vorkommen: Bhadgaon, Dhulikhel, Hittaura, 1300 bis 1980 m Blütezeit: Februar bis März

Dendrobium crepidatum epiphytisch Vorkommen: Hitaura, 300 bis 900 m Blütezeit: April Mai

Chiloschista usneoides = Sarcochilus epiphytisch Vorkommen: Sundarijal, Sheopuri, 1525 bis 1830 m Blütezeit: Februar bis März

Dendrobium densiflorum epiphytisch Vorkommen: Bajrabarahi, Pokhara, Dhankutta, 900 bis 1500 m Blütezeit: April Mai

Coelogyne cristata Lindley epiphytisch Vorkommen: Simbhanjang, Mahavir, Godavari, Sheopuri, Chandragiri, Kakni zwischen 1500 m u. 1800 m Blütezeit: März April

Dendrobium eriiflorum Griffith epiphytisch Vorkommen: Lamidanda, Risings to Pheda, Yansabesi Naudanda, 1370 bis 1900 m Blütezeit: März

Coelogyne corymbosa Lindley epiphytisch Vorkommen: Rhingmo bis Jubin Khera, Sheopuri, Borlong, Helambu, 1800 bis 2700 m Blütezeit: März bis April

Dendrobium gibsonii epiphytisch Vorkommen: Dhankutta 900 bis 1050 m Blütezeit: April Mai

Coelogyne elata epiphytisch Vorkommen: Komaltar tumki, Sheopuri, Sandarijal, Shimbhanjang, Godavari, 1200 m bis 2000 m Blütezeit: März April

Dendrobium heterocarpum epiphytisch Vorkommen: trop. Zone 200- 500 m Sundarijal, Tokha Blütezeit: März April

Coelogyne flaccida Lindley epiphytisch Vorkommen: subtropische Zone, Sundarijal, Pokhara, 600 – 1000m Blütezeit: April Mai

Dendrobium nobile epiphytisch Vorkommen: Dhankutta (nur ein Standort) 1500 m Blütezeit: April Mai Dendrobium pierardi epiphytisch Vorkommen: Deorali bis Narkata, Dhunibesi, Pokhara und Chatra 600 m bis 1200 m Blütezeit: April bis Juni

Coelogyne ochracea Lindley (C. nitida Lindley) epiphytisch Vorkommen: Chuwwa, Aisalkhara, Simbhanjang, Chandrgiri 1500 bis 2500 m Blütezeit: April Mai

Dendrobium primulinum epiphytisch Vorkommen: Hitaura 600 - 1200 m Blütezeit: April Mai

Coelogyne uniflora epiphytisch Vorkommen: Lamidanda 1500 m angebl. einziger Standort, 1500 m Blütezeit: April Mai

Dendrobium transparens Wallich ex Lindley epiphytisch Vorkommen: Goarogaon, Chanipur, Bhainsa, Dhunibesi, Pokhara 200 bis 1350 m Blütezeit: April Mai

Cymbidium aloifolium (L.) Swartz epiphytisch Vorkommen: Central Nepal Sikkim 300 – 600 m Blütezeit: April Mai

Epigeneium rotundatum (Lindley) Summerh. (Dendrobium rotundatum (Lindley) Hook.f.) epiphytisch Vorkommen: Mahadeophedi bis Katonje, um 1800 m Blütezeit: April Mai

Cymbidium cyperifolium epiphytisch Vorkommen: Godavari 2135 m Blütezeit: März April

35

meist terrestrisch Vorkommen: Puyian, forest bei Dingla, Topkegola, Jiri 2100 bis 3000 m Blütezeit: Mai

Epipactis consimilis terrestrisch Vorkommen: West Nepal Blütezeit: Februar März

Pleione humilis (Smith) D. Don. Epiphytisch u. terrestrisch Vorkommen: Bagdoar, Ghorepani, Phulchowki, 2100 bis 2850 m Blütezeit: Februar bis März

Eria confusa Vorkommen: Bajrabarahi 1200 bis 1800 m Blütezeit: April Mai Eria flava Vorkommen: Hitaura und Dhunibesi, 450 bis 750 m Blütezeit: April Mai

Spathoglottis ixioides (D.Don) Lindley = Cymbidium ixi. terrestrisch Vorkommen: Puyia forest, Chempua, Gumurang bis Sarti, 2895 bis 3810 m Blütezeit: April Mai

Eria muscicola Vorkommen: Lamidanda und Dhankutta, 1200 bis 1500 m Blütezeit: April Mai

Vanda cristata Lindley epiphytisch Vorkommen: west Nepal Blütezeit: März April Vanda pumila epiphytisch Vorkommen: Dhunibesi, Hokse, 1220 bis 1525 m Blütezeit: April Mai

Eria paniculata Vorkommen: Dhunibesi, Bajrabarahi 750 bis 1200 Blütezeit: April Mai Esmeralda clarkei = Arachanthe Vorkommen: Sundarijal 1830 m Blütezeit Februar bis März und November Gastrochilus calceolaris (Smith) D. Don (Saccolabium c. (Smith) Lindley) epiphytisch Vorkommen: Rhingmo, Jubing, Sheopuri, Godavari, 1525 bis 1830 m Blütezeit: Februar bis März

Vandopsis undulata (Lindley) J. J. Smith epiphytisch Vorkommen: Kaituka, Chandragiri, Godavari, 2135 m Blütezeit: März April

Gastrochilus distichus epiphytisch Vorkommen: Borlong forest, 2285 m Blütezeit: Januar Februar

Zeuxine goodyeroides terrestrisch Vorkommen: Dolaghat bis Chaubas ca. 1830 m Blütezeit: April bis Mai

Luisia teretifolia Vorkommen: Dhunibesi, Nagarjung 1650 m Blütezeit: März April

Zeuxine flava terrestrisch Vorkommen: Banepa bis Dolaghat 1220 m Blütezeit: April bis Mai

Luisia trichorrhiza Vorkommen: Dhulikhel bis Kuwapani, Pokhara 750 m Blütezeit: März April Nervilia scottii Vorkommen: Ranibari 1370 m Blütezeit: April bis Mai Oberonia clarkei epiphytisch Vorkommen: Hitaura-Bindraban forest area, 510 m Blütezeit: Januar bis März Oberonia rubilabris Lindley epiphytisch Vorkommen: Zentral- Nepal Blütezeit: März April Pholidota articolata epiphytisch Vorkommen: Sheopuri, Godavari, Chandragiri, Hatia bis Gola, Papung. A common epiphytic orchid (1500 bis 2400 m) Blütezeit: April Mai Pleione hookeriana (lindley) J. Moore

36

Abies spectabilis Pinaceae Acacia catechu Mimosaceae Acacia pistula Mimosaceae Acalypha hispida* Euphorbiaceae Acer caesium ? Aceraceae Acer caudatum Aceraceae Adina cordifolia Rubiaceae Aegle marmelos Rubiaceae Aesandra butyracea = Sapotaceae Diploknema butyracea Aesculus indica Hippocastanaceae Agapanthus africanus* Amaryllidaceae Agave Americana* Agavaceae Agave spec.* Agavaceae Ageratum conyzoides* Asteraceae Ainselea aptera Asteraceae Alathea rosea* Malvaceae Albizia lebbek Mimosaceae Albizia lucida Mimosaceae Albizia procera Mimosaceae Albizzia julibrissin Leguminosae Albizzia spec. Leguminose Alnus nepalensis Betulaceae Alocasia esculenta Araceae Aloe barbadensis Aloeaceae Amaranthus spec.* Amaranthes Amaryllis spec. Amaryllidaceae Androsace mucronifolia Saxifragaceae Annona spec. Annonaceae Anogeissus latifolius Combretaceae Araucaria excelsa* = A. Araucariaceae columnaris Areca spec. Arecaceae Arisaema nepenthoides Araceae Artemisia absinthum Asteraceae Artemisia vulgaris Asteraceae Artocarpus lakoocha Moraceae Artocarpus spec. Moraceae Arundinaria spec. Poaceae Arundodonax spec. Poaceae Arundonaria donax Poaceae Bambusa nutans Poaceae Bambusa sabalqua Poaceae Bassia latifolia Chenopodiaceae Bauhinia malabarica Caesalpiniaceae Bauhinia purpurea Caesalpiniaceae Bauhinia vahlii Leguminose Bauhinia variegata Caesalpiniaceae Beaumartia grandiflora Apocynaceae Begonia semperflorens* Begoniaceae Berberis aristata Berberidaceae Berberis asiatica Berberidaceae Bergenia cf. ligulata Saxifragaceae Bergenia spec. Saxifragaceae Betula utilis Betulaceae Betulla humilis Betulaceae Bombax ceiba Bombacaceae Boswellia serrata Burseraceae Bougainvillea glabra* Nyctaginaceae Bougainvillea spectabilis Nyctaginaceae Brassaiopsis hainla Araliaceae Brassaiopsis mitis Araliaceae Brassaiopsis spec. Araliaceae Brunfelsia calcina* Solanaceae Bryophyllum pinnatum Crassulaceae

Buddleja asiatica* Buddleja davidii Buddleja paniculata Bulbophyllum spec. Butea monosperma Caesalpinia pulcherrima Calendula officinalis Calliandra calothyrsus Callistemon citrinus Callistemon lanceolata Callistephus chinensis* Calotropis gigantea Camellia japonica Campylandra aurantiaca Canna indica* Canna-Hybrida* Capsella bursa pastoris Cardamine spec. Carica papaya* Caryota mitis Castanopsis hystrix Castanopsis indica Castanopsis spec. Cedrella toona Cedrus dedora Celtis australis* Cestrum nocturnum Chrysanthemum frutescens Cinnamomum camphora Citrus limettoides Citrus sinensis Clerodendron viscosum Codiaeum variegatum* Coelogyne cristata Coelogyne ristata Coffea arabica* Colebrookea indica Colebrookea oppositifolia Coleus blume*i Cordyline terminalis* Cotoneaster microphyllus Cotoneaster spec. Cryptomeria japonica* Cupressus torulosa Cuscuta europaea Cuscuta spec. Cynanchum aphyllum* Cyphomandra officinarum Cyrtomium caryotideum Cyrtomium falcatum Dahlbergia sissoo Dahlia Hybrida* Dalbergia latifolia Dalbergia sissoo Daphne bholua var. glacialis Daphne papyracea Dendrocalamus hamiltonii Dendrocalamus hookeri Dianthus barbatus* Dicranopteris linearis Dieffenbachia picta* Dillenia pentagyna Diospyros melanoxylon Drynaria propinqua Drynaria spec.

37

Buddlejaceae Buddlejaceae Buddlejaceae Orchidaceae Papilionaceae Caesalpiniaceae Asteraceae Mimosaceae Myrtaceae Bottle brush Asteraceae Asclepiadaceae Theaceae Liliaceae Cannaceae Cannaceae Brassicaceae Brassicaceae Caricaceae Arecaceae Fagaceae Fagaceae Fagaceae Meliaceae Pinaceae Ulmaceae Solanaceae Asteraceae Lauraceae Rutaceae Rutaceae Verbenaceae Euphorbiaceae Orchidaceae Orchidaceae Rubiaceae Labiatae Labiatae Lamiaceae Cordyline Rosaceae Rosaceae Taxodiaceae Cupressaceae Convolvulaceae Convolvulaceae Asclapiadaceae Solanaceae Dryopteridaceae Dryopteridaceae Leguminosacae Asteraceae Fabaceae Leguminose Thymeleaceae Thymeleaceae Poaceae Poaceae Caryophyllaceae Gleicheniaceae Araceae Dilleniaceae Ebenaceae Polypodiaceae Polipodiaceae

Duranta spec. Verbenaceae Ehretia laevis Boraginaceae Ehretia spec. Boraginaceae Eichhornia crassipes Pontederiaceae Emblica officinalis = Euphorbiaceae Phyllanthus officinalis Equisetum diffusum Equisetaceae Equisetum discoleum Equisetaceae Equisetum spec. Equisetaceae Erythrina spec. (E. stricta) Papilionaceae Eucalyptus spec.* Myrtaceae Euonymus echinatus Celastraceae Euonymus spec. Celastraceae Eupatorium adenophora Asteraceae Eupatorium odoratum Asterceae Eupatorium spec. Asteraceae Euphorbia milii* Euphorbiaceae Euphorbia pulcherima* Euphorbiaceae Ficus benghalensis Moraceae Ficus clunii Moraceae Ficus elastica decora* Moraceae Ficus glaberrima Moraceae Ficus hispida Moraceae Ficus nemoralis Moraceae Ficus nepalensis Moraceae Ficus pumila* Moraceae Ficus religiosa Moraceae Ficus roxburghii Moraceae Ficus sarmentosa Moraceae (Kletterer) Ficus semicordata Moraceae Ficus spec. Moraceae Fortunella japonica Rutaceae Fragaria rupicola Rosaceae Garcinia mangostona Clusiaceae Gardenia florida Rubiaceae * Gardenia jasminoides* Rubiaceae Garuga pinnata Burseraceae Dubdubley Gentiana carinata Gentianaceae Gentiana ornata / carinata Gentianaceae Gentiana spec. Gentianaceae Girardina diversifolia Urticaceae Gnaphalium affine Asteraceae Goodyera spec. Orchidaceae Grevillea robusta* Proteaceae Grewia optimus Tiliaceae Grewia optiva Tiliaceae Hamiltonia suaveolens Rubiaceae Hedera nepalensis Araliaceae Hemerocallis fulva* Liliaceae Hemiphragma Scrophulariaceae hetreophyllum Hepterospermum Curcurbitaceae penduculosum Hibiscus rosa sinensis* Malvaceae Hibiscus syriacus Malvaceae Holarrhena antidysentrica Apocynaceae Holboellia latifoglia Lardizabalaceae Hoya lanceolata Asclepiadaceae Hoya longifolia Asclepiadaceae Hoya spec. Asclepiadaceae Hydrangea aspera oder Saxifragaceae heteromala Hymenodictyon excelsum Ulmaceae Hypericum elodeoides Hypericaceae Ilex dipyrena Aquifoliaceae

Aquifoliaceae Poaceae Fabaceae Convolvulaceae Rubiaceae Oleaceae Oleaceae Euphorbiaceae Juglandaceae Cupressaceae Acanthaceae Crassulaceae Fabaceae Lythraceaet Lythraceae Urticaceae Pinaceae Pinaceae Papillionaceae Polypodiaceae Mimosaceae Lamiaceae Lauraceae Fagaceae Lauraceae Lauraceae Brassicaceae Lycopodiaceae Myrsinaceae Magnoliaceae Magnolia Berberidaceae Euphorbiaceae Anacardiaceae Anacardiaceae Papaveraceae Meliaceae Mimosaceae Moringaceae Moraceae Rutaceae Rutaceae Musaceae Nelumbonaceae Nephrolepidaceae Nephrolepidaceae Apocynaceae Verbenaceae Ophioglossaceae (epiphytisch) Cactaceae Fabaceae Oxalidaceae Pandanaceae Papaveraceae Leguminosae Pedillanthes in Geraniaceae

Ilex fragilis cf. Imperata cylindrica Indigofera pulchella Ipomea batata Ixora parviflora Jasminum mesnyi* Jasminum sambac Jatropha curcas Juglans nigra Juniperus indica Justicia jendarosa Kalanchoe spec. Kydia calycina Lagerstroemeria indica Lagerstroemia parvifolia Laportea spec. Larix griffithii Larix himalaica Lens culinaris Lepisorus loriformis Leucaena leucocephala Leucosceptrum spec. Lindera pulcherrima Lithocarpus spec. Litsea monopetala Litsea spec. Lobularia marittima* Lycopodium spec. Maesa chisa Magnolia campbellii Magnolia grandiflora* Mahonia nepaulensis Mallotus philippinensis Mangifera indica / sylvatica Mangifera indica* Meconopsis spec. Melia azederach Mimosa rubricarvis Moringa oleifera Morus alba Murraya koinze Murraya paniculata Musa paradisiaca Nelumbo nucifera* Nephrolepis cordifolia Nephrolepis exaltata Nerium indicum Nyctanthes arbor-tristis Ophioglossum spec. Opuntia spec. Ougeinia dalbergioides Oxalis corniculatus Pandanus nepalensis Papaver spec. Parochetus communis Pedillanthes spec. Pelargonium zonale* Sorten

Petasites tricholobus Petunia Hybrida* Phlox drummondii* Phragmites kurku Picea smithiana Pieris formosa

38

Asteraceae Solanaceae Polemoniaceae Poaceae Pinaceae Ericaceae

Pinus roxburghii Pinus wallichiana Piptanthus nepalensis Pistia stratiotes Pisum spec. Pleione humilis Plumeria acutifolia = P. rubra Pogostemon benghalensis Pogostemon integrifolia Polyalthea longifolia Polyalthea longifolia / pendula ? Polyalthea pendula Polygonum capitata Populus ciliata Porochetus communis Potamogeton spec. Premna integrifolia Primula denticulata Primula edwortii Primula irregularis Primula spec. Prunus cerasoides Prunus persica Psidium guajava* Pteris spec. Pyracantha crenulata Quercus glauca Quercus semecarpifolia Rhodeodendron lepidotum Rhododendron arboreum Rhododendron campanulatum Rhododendron campylocarpum Rhododendron sebasum Rhododendron triflorum Ricinus communis* Rosa macrophylla Rosa moschata Rosa spec. Rubus calycinus Rubus ellipticus Rudbeckia hirta* Ruta spec. – micromelum o. integerissimum Saccharum munja Saccharum munsa Saccharum munza Saccharum officinarum Saccharum spontaneum Salix babilonica Salvia officinalis Salvia splendens* Sambucus nepali Sansevieria bicolor Sansevieria spec. Sapindus axillaris Sapindus mukorossii* Sapindus spec. Sapium insigne Saraca indica Sauraria nepalensis Sauraria nepaulensis Saxifraga roylei

Pinaceae Pinaceae Papilionaceae Araceae Papilionaceae Orchidaceae Apocynaceae

Schefflera impressa Schefflera spec. Schima wallichii Schleichera trijuga Scurrula elata auf Alnus nepalensis Selaginella chrysocaulos Selaginella spec. Semecarpus anacardium Semecarpus anacardium Senecio chrysanthemoides Shorea robusta Sinarundinaria anceps Smilax ferox Smilax roxburghiana Solanum indicum Sorbus cuspidata Spatholobus parvifolia Strelitzia nicolai* Symplocos racemosa Syzygium cumini Tabernamontana coronaria Tagetes patula* Taxus wallichiana Tecoma stans Tectona grandis Terminalia alata Terminalia bellirica Terminalia catappa Terminalia chebula Terminalia religiosa Terminalia spec. Thuja compacta Thuja spec. Thunbergia alata* Thysanolaena maxima Trewia nudifolia Tropaeolum majus* Tsuga fumosa Tussilago spec. Urtica dioica Usnea longissima

Lamiaceae Lamiaceae Annonaceae Annonaceae Annonaceae Polygonaceae Salicaceae Leguminose Potamogetonaceae Verbenaceae Primulaceae Primulaceae Primulaceae Primulaceae Rosaceae Rosaceae Myrtaceae Pteridaceae Rosaceae Fagaceae Fagaceae Ericaceae Ericaceae Ericaceae Ericaceae Ericaceae Ericaceae Euphorbiaceae Rosaceae Rosaceae Rosaceae Rosaceae Rosaceae Asteraceae Rutaceae

Vaccinium nummularia Vanda spec. Viburnum spec. Viola biflora Viola tricolor var. hortensis* Viola wittrockiana Vitis himalensis Vitis indica Woodfordia fruticosa Woodfordia indica Zantedeschia aethiopica* Zingiber officinale Zizyphus jujuba Zizyphus rugosa *ornamental

Poaceae Poaceae Poaceae Poaceae Poaceae Salicaceae Salvia Lamiaceae Caprifoliaceae Dracaenaceae Dracaenaceae Sapindaceae Sapindaceae Sapindaceae Euphorbiaceae Leguminose Actinidiaceae Saurauiaceae Saxifragaceae

39

Araliaceae Araliaceae Theaceae Sapindaceae Loranthaceae Selaginellaceae Selaginellaceae Anacardiaceae Anacardiaceae Asteraceae Dipterocarpaceae Poaceae Liliaceae Smilacaceae Solanaceae Rosaceae Leguminose Strelitziaceae Symplocaceae Myrtaceae Apocynaceae Asteraceae Taxaceae Bignoniaceae Anacardiaceae Combretaceae Combretaceae Combretaceae Combretaceae Combretaceae Combretaceae Cupressaceae Cupressaceae Acanthaceae Poaceae (Broom-gras) Euphorbiaceae Tropaeolaceae Pinaceae Asteraceae Urticaceae Usneacea (in Pass Nähe) Ericaceae Orchidaceae Sambucaceae Violaceae Violaceae Violaceae Vitaceae Vitaceae (lt. Mr. Thapa) Lythraceae Lythraceae Araceae Zingiberaceae Rhamnaceae Rhamnaceae

Rhododendron- Arten in Nepal Zusammenfassung Ulrich Rösemann

*Rhododendron anthopogon *Rh. Arboreum *Rh. barbatum *Rh. camelliiflorum *Rh. campanulatum *Rh. campylocarpum *Rh. ciliatum *Rh. Cinnabarinum *Rh. Cowanianum *Rh. Dalhousiae *Rh. Falconeri *Rh. Fulgens *Rh. Glaucophyllum *Rh. grande *Rh. hodgsonii *Rh. lanatum *Rh. lepidotum *Rh. lindleyi *Rh. lowndesii *Rh. nivale *Rh. pendulum *Rh. pumilum *Rh. setosum *Rh. thomsonii *Rh. triflorum *Rh. vaccinioides *Rh. wightii *Arten aus:

West, Zentral, Ost West, Zentral, Ost West, Zentral, Ost Ost West, zentral, Ost Ost Ost Ost Zentral, Ost Zentral, Ost Ost Ost Ost Ost Ost Ost West, Zentral, Ost Ost Zentral West, Zentral, Ost Ost Ost West, Zentral, Ost Ost Ost Ost Ost

3000 bis 4800 m 1000 bis 3400 m 2600 bis 4000 m 2700 bis 3500 m 3000 bis 4000 m 3000 bis 3600 m 2800 bis 3600 m 3000 bis 3700 m 3000 bis 4000 m 2000 bis 2600 m 2400 bis 3300 m 3000 bis 4000 m 2700 bis 3500 m 1800 bis 3100 m 2900 bis 3800 m 3000 bis 4000 m 2400 bis 4500 m 2200 bis 2900 m 3300 bis 4300 m 4500 bis 5500 m 2600 bis 3400 m 3600 bis 4300 m 3600 bis 4800 m 3100 bis 3800 m 2500 bis 3300 m 2400 bis 3000 m 3600 bis 4300 m

Concise Flowers of the Himalaya /Oleg Polunin and Adam Stainton + A Supplement /Adam Stainton

Nepal Fagaceae

Dobremez Oleg Polunin 1976 Adan Stainton +Supplement 1987

Adrian & Jimmie Storrs 1990

Aesculus indica Castanea sativa L. Castanopsis hystrix A. DC. Castanopsis indica (Roxb.) A. DC. Castanopsis lanceaefolia Castanopsis tribuloides (J.E. Smith) A. DC. Lithocarpus elegans Lithocarpus fenestrata Lithocarpus grandifolia (D.Don) S.N. Biswas = Quercus spicata J.E. Smith Lithocarpus pachyphylla (Kurz) Rehder =Quercus pachyphylla Kurz Lithocarpus spicata Quercus acutissima Carruth. Quercus baloot Quercus dentata Thunb.

Forest Plants 1989

Catalogue of Nepalese Vascular Plants 1976

X X X

X X

X

X X X

X X

X

X

X

X X X X

X

X

X X X

X X

40

West- u. Nord China, Jap., Korea Quercus dilatata Lindl. = Q. floribunda Quercus floribunda Lindl. ex A. Camus = Quercus dilatata Quercus glauca Thunb. Quercus griffithii Quercus incana Roxb. =Q. leucotrichophora Quercus lamellosa J. E. Smith East Nepal Quercus lanata Quecus lanceaefolia Roxb. Quercus lanuginosa D.Don = Quercus lanata Quercus lineata Blume Varietät von Quercus glauca Quercus leucotrichophora = Q. incana Quercus oxyodon Quercus pachyphylla Kurz Quercus semecarpifolia J.E. Smith

X

X X

X

X X X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X X

X

X

X

X

X X

X

X

X X X X

X

X

X

Literaturhinweise: Nepal Trekkingführer, Bergverlag R. Rother München; Krack Rainer, 2000: Kulturschock Indien, Reise Kow-How Verlag Peter Rump GmbH, 6. Auflage, ISBN 3-89416085-3; Wehler Tony und Richard Everist: Nepal Handbuch, Walther Verlag; Richtig Reisen Nepal, Du Mont Verlag; Choegyal Lisa: Nepal APA Guides, APA Verlag; Annapurna Conservation Area, Management Plan King Mahendra Trust for Nature Conservation, 1997; Catalogue of Nepalese Vascular Plants, Bull. Dept. Med. Plants Nr. 7, Majesty’s Goverment, Ministry of forest, Department of Medicinal Plants, Kathmandu; Flora of Lantang & Cross Section Vegetation Survey (Central Zone), Ministery of Forest, Department of Medicinal Plants, Kathmandu; Flora of Kathmandu Valley, 1986: Department of Medicinal Plants, Thapathali, Nepal; Flora of Nargarjun, Ministry of Forest, Thaoathali, Kathmandu; Nepal – Natural Paradise, Hillside Press Ltd., Kathmandu, ISBN 974-8614-94-8; Medicinal Plants of Nepal, Ministry of Forests and Soil Conservation, Tapathali, Kathmandu; Medicinal Plants of Nepal, Suplement Volume, Ministry of Forests and Soil Conservation, Tapathali, Kathmandu; Bull. Dept. Medicinal Plants Nepal Nr. 3, 1993: Medicinal Plants of Nepal, His Majesty’s Goverment, Ministry Of Forests and Soil Conservation, Dep.t of Forstry and Plant Research, Kathmandu; Banerji M. L.: Orchids of Nepal, University of Kalyani West Bengal, Bishen Singh Mahendra Pal Singh, Dehra Dun India; Dang Rupin, 1998: Flowers of the Western Himalayas, Wilderness Films India Erhardt Walter et al., 2000: Zander, Handwörterbuch der Pflanzennamen, Eugen Ulmer GmbH § Co., Stuttgart, 16. Auflage, ISBN 3-8001-5080-8; Gurung K. K.: Heart of the Jungle, Andre Deutsch Ltd., Kathmandu; Gurung vidya Laxmi: Ferns the Beauty of Nepalese Flora, Sahayogi Press Kathmandu; Mierwo Dorothy und Shresta Tirhta Bahadur, Himalayan Flowers and Trees, Sahayogi Press Kathmandu; Negi, S.: Forest, and forestry in Nepal, ISBN 81-1024-581-8; Polunin Oleg und Adam Stainton, 2000: Flowers of the Himalaya, Oxford University Press, 4. Auflage, ISBN 019 564 1876; Polunin Oleg und Adam Stainton: Concise Flowers of the Himalaya, Oxfor University Press; Shrestha Bom Prasad, 1989: Forest Plants of Nepal, Educational Enterprise Pvt. Ltd., Sanepa Lalitpur; Stainton Adam, 2001: Flowers of the Himalaya, A Supplement, Oxford University Press, 2. Auflage, ISBN 019 564415 8; Storrs Adrian und Jimmie: Trees and Shrubs of Nepal and the Himalayas, Craftsman Press Ltd. Bangkok, Thailand;

41

Storrs Adrian und Jimmie, 1998: Trees and Shrubs of Nepal and the Himalayas, Book Faith India, ISBN 81-7303-098-7; Storrs Adrian und Jimmie, 1990: Trees and Shrubs of Nepal and the Himalayas, Pilgrim Book House, Kathmandu, ISBN 974-7315-43-2; Thapa, Fanindra, 2001: Nepalese Flora for Agroforestry Systems, Publisher S. B. Bhandari Deepali, Rampur; Warth Hermann, 1993: Wer hat Dich, Du armer Wald?, Die Krise in Nepal, Deutsche Stiftung für internationale Entwicklung, Bad Honnef, ISBN 3-92441-34-0; Flora of Kathmandu Valley, Department of Medicinal Plants, Thapathali, Nepal, 1986;

42