Lernziele ambu Allgemeinmedizin Vorlesungen L6 Thema 1: Aufgaben und Spezifika hausärztlicher Vorgehensweise Lernziele und Prüfungswissen: • Die 5 spezifischen Funktionen der Allgemeinmedizin und deren genaue Charakterisierung • Die wesentlichen Begriffe der allgemeinmedizinischen Fachsprache: Abwendbar gefährlicher Verlauf, Frühsymptomatik, Abwartendes Offenhalten, erlebte Anamnese • Die häufigsten Beratungsanlässe in der Allgemeinpraxis • Die Problematik von Multimorbidität, Chronizität, Polypharmazie und psychosozialen Störungen • Die Klassifikation von Beratungsanlässen in vier Gruppen und deren Häufigkeitsverteilung in der Allgemeinpraxis • Die häufigsten hausärztlichen Tätigkeiten • Eine brauchbare Definition der Allgemeinmedizin Literatur: Kochen M.M.: Allgemein- und Familienmedizin Thema 9: Präventivmedizinische Konzepte in der Allgemeinmedizin Vorkenntnisse: • Familienanamnese • Erhebung und Dokumentation Ganzkörperstatus Lernziele und Prüfungswissen: • Primär-, Sekundär-, Tertiärprävention - Definition, Beispiel • Früherkennungsuntersuchungen für Kinder und Jugendliche, • Jugendarbeitsschutzuntersuchung – Altersgrenzen, Inhalte • Krebsfrüherkennungs– und Gesundheitsuntersuchungen – Inhalte, • Altersgrenzen, Labordiagnostik • Überlegungen zu sinnvoller und evidenzbasierter Diagnostik im Rahmen der Früherkennung • Erstellen individueller Risikoprofile anhand arriba-Analyse • Risikofaktoren für die Entstehung häufiger Erkrankungen (z.B. D.m., KHK) -Benennung • Risikoprofile je nach Altersgruppe - Benennung und Erläuterung präventiver Maßnahmen (Gesundheitsberatung) • Screening – Anforderung, Vor-/Nachteile, Bewertung Literatur: • Kochen, M.M.: Allgemein- und Familienmedizin • Die vertragsärztliche Versorgung in Bayern, Kohlhammer Verlag • Thema 4: Fieber Vorkenntnisse: • Grundkenntnisse in Anamnese und körperlicher Untersuchung • Grundkenntnisse Infektionskrankheiten

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Lernziele und Prüfungswissen: • Pathophysiologie des Fiebers • Immunologische Bedeutung des Fiebers • Besonderheiten von uncharakteristischem Fieber und längerem Fieber unklarer Ursache • Anamnese mit richtungweisenden Fragen zur Fieberursache • AGV des uncharakteristischen Fiebers • Die häufigsten Ursachen von Fieber • Differentialdiagnosen anhaltender Fieberzustände auf der Basis vorhandener Befunde und Symptome • Überlegung zu Fiebermanagement und Risikoabschätzung • Fieberkomplikationen • Diagnostisches Vorgehen unter Berücksichtigung der StufendiagnostikErregernachweis Unterscheidung von viralen und bakt. Ursachen anhand von Laborbefunden • Fiebersenkende Maßnahmen und Medikamente Literatur: • Kochen, M. M.: Allgemein – und Familienmedizin • Mader F. H. H. Weißgerber: Allgemeinmedizin und Praxis • Rebhandl. E., Rabady. S., Mader. F. (Hrsg.): EbM – Guidelines für Allgemeinmedizin • Fischer, Hesse, Kesberg, Lichte, Romberg (Hsrg): Komplikation in der Hausarztpraxis weiterführende Literatur: • Handrick W. : Fieber unklarer Genese Thema 7: Hausbesuch Lernziele und Prüfungswissen: • Erkennen der Fakten zum Hausbesuch: - Definition – Stellenwert für Patienten – Häufigkeit Leistungserbringer • Häufige Gründe für Hausbesuche • Kenntnisse über juristische Fragen bei Hausbesuchen :- Verpflichtung zum Hausbesuch – Erreichbarkeit – Verfügbarkeit • Die verschiedenen Arten von Hausbesuchen • Organisatorische Probleme im Zusammenhang mit Hausbesuchen • Probleme und Risiken der Telefon-Anamnese und die wichtigsten “Red Flags” • Kenntnisse über Inhalt und Wartung der Hausbesuchstasche • Ursachen für Komplikationen bei Hausbesuchen und deren Vermeidung • Die Bedeutung der Besuche für den Hausarzt • Die Bedeutung der Besuche für den Patienten Literatur: • Kochen, M.M.: Allgemein- und Familienmedizin Thema 3: Geriatrie in der hausärztlichen Praxis Lernziele und Prüfungswissen: • Die Besonderheiten bezüglich des Auftretens und des Verlaufs von Erkrankungen bei alten Menschen wie z. B. Anstieg der Krankheitshäufigkeit, Multimorbidität, schlechter Heilungschancen und verzögerter Heilungsverlauf

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Begriffe wie Abnahme der Ressourcen, verringerte Adaptionsfähigkeit, steigende Krankheitsdisposition, steigendes Erkrankungs- und Sterberisiko Die häufigsten Alterskrankheiten wie z. B. Harninkontinenz, Hyperlipidämie, Hypertonie, koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Osteoarthrosen und Osteoporose und deren Inzidenz im Alter Lösungsmöglichkeiten der Probleme, die der Anstieg alter Menschen in der Hausarztpraxis mit sich bringt wie z. B. neue strategische Ausrichtung, neue Kompetenzen, Vorbereitung der Mitarbeiter und der Praxisstruktur Die 4 „I“ in der Geriatrie, sowie deren Auswirkung auf die hausärztliche Betreuung alter Menschen Das geriatrisch-hausärztliche Basis-Assessment und die dadurch bedingten Möglichkeiten, aber auch Grenzen Die vier wichtigsten Syndrome im Alter, wie Sturzsyndrom, metabolisches Syndrom, cerebrovaskuläre Erkrankungen und urologische Erkrankungen, sowie die besonderen Anforderungen an die hausärztliche Betreuung der betroffenen Patienten Die Besonderheiten in der Pharmakotherapie alter Menschen, bedingt z. B. durch einen verzögerten Abbau in der Leber, eine verzögerte renale Elimination und einen Anstieg der Rate unerwünschter Wirkungen auf die Behandlung der wichtigsten Krankheitsbilder Die Auswirkungen einer multifaktoriellen Behandlung im Alter auf die Wirtschaftlichkeit; Lösungsmöglichkeiten, wie z. B. Hierarchisierung der Medikamente Hilfen bei der Abgabe von Medikamenten hinsichtlich einer im Alter stark verschlechterten compliance Die besonderen Schwierigkeiten bei der hausärztlichen Versorgung immobiler Patienten

Thema 6: Bauchschmerzen Vorkenntnisse: • Anatomie der intraabdominalen Organe • Grundkenntnisse in Anamnese, körperlicher Untersuchung Lernziele und Prüfungswissen: • Kenntnis der Altersabhängigkeit der häufigen Differentialdiagnosen • Erkennen der Leitsymptome und –befunde eines drohenden gefährlichen Verlaufes • Definition „akutes Abdomen“ • Pragmatisches Vorgehen beim Leitsymptom (Ober)bauchschmerz o Kenntnis der Grundfragen zur Abklärung Bauchschmerzen o DD viszeraler – somatischer Schmerz o Schmerzprojektion auf Head-Zonen o Limitationen der körperlichen Untersuchung o Indikationen und Limitationen sonographischer Untersuchungen o Indikationen und Limitationen endoskopischer Untersuchungen Literatur: • Kochen, M.M.: Allgemein- und FamilienmedizinSteele, D.J., Susman, J.L., McCurdy F.A.: Student Guide to Primary Care • Rebhandl, E., Rabady, S., Mader, F. (Hrsg.) EbM-Guidelines für Allgemeinmedizin Thema 8: Brustschmerzen Lernziele und Prüfungswissen:

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Die Häufigkeit von Brustschmerzen in der hausärztlichen Praxis Kenntnis der häufigsten und gefährlichsten Differenzialdiagnosen einschließlich differenzialdiagnostischer Unterschiede (Anamnese, Symptomatik, etc.): Neuromuskuloskeletale Brustwandschmerzen, Funktionelle Brustschmerzen, KHK, Pneumonie, Pleuritis, Oesophagitis, Herpes Zoster, Herzinfarkt, Perikarditis, Disseziierendes Aortenaneurysma, Lungenembolie, Spannungspneumothorax Die Bedeutung von Brustschmerzen für Arzt und Patient Erkennen einer vitalen Gefährdung durch Anamnese und körperliche Untersuchung und der Begriff und die Definition von „Vitalparameter“ Diagnostische Unsicherheiten und der Begriff im Kontext des allgemeinmedizinischen Bereichs mit Beispielen Erläuterung am Beispiel Herzinfarkt der Begriffe Frühsymptomatik, Abwendbar Gefährlicher Verlauf, Abwartendes Offenhalten, atypischer Verlauf und Multimorbidität Die weitere Diagnostik und Therapie in der hausärztlichen Praxis und die Notwendigkeit der Inanspruchnahme höherer Versorgungsebenen (Facharzt, Krankenhauseinweisung, Notarzteinweisung) Das Krankheitsbild „Herzneurose“, diagnostische und therapeutische Maßnahmen und die Gefahr der Chronifizierung Die Existenz von Leitlinien (z.B. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie)

Thema 5: Entscheidungsfindung und hausärztliche Betreuungskonzepte Lernziele und Prüfungswissen: • Die Bedeutung nonverbaler Signale für den therapeutischen Erfolg • Die grundlegenden Informationsbedürfnisse des Patienten • Die medizinischen und organisatorischen Vorteile der hausärztlichen Langzeitbetreuung • Die Bedeutung des hausärztlichen Engagements für den Gesundheitszustand der betreuten Familien • Ausgewogener Umgang mit Wünschen nach technischer Diagnostik • Eine stimmige Einstellung zum Umgang mit Wünschen nach Krankschreibung • Die Grundstruktur und die Indikation eines Anti-Suizid-Vertrages • Fähigkeit auf seelische Ausnahmezustände bei Patienten beruhigend zu reagieren Thema 10: Müdigkeit Erschöpfung Lernziele und Prüfungswissen: • Die Häufigkeit des Symptoms Müdigkeit in der Hausarztpraxis • Die wichtigsten somatischen Krankheitsursachen • Die häufigsten psychischen Krankheitsursachen • Der Einfluss von belastenden Lebensbedingungen • Das Management von „müden“ Patienten in der Hausarztpraxis • Die Schwerpunkte bei einer strukturierten Anamnese • Eine Fokussierte körperliche Untersuchung • Eine kurze psychiatrische Exploration zur Erkennung von Depression und Angststörungen durch Screening-Fragen • Die Basisdiagnostik in der Hausarztpraxis bei unauffälliger Anamnese und körperliche Untersuchung • Die Häufigkeit von Müdigkeit bei Malignen Erkrankungen • Basiswissen zum CFS – Chronic fatigue syndrome – (major, minor, physical criteria) • Die Langzeitbetreuung von „müden“ Patienten in der Hausarztpraxis

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Erkennen der Prognose

Literatur: • Praxisleitfaden Allgemeinmedizin St. Gesenhus R.Ziesché Gustav Fischer Verlag • Allgemein- und Familienmedizin Michael. M. Kochen Hrg. MLP Duale Reihe Hippokrates Verlag • Müdigkeit DEGAM Leitlinie Nr. 2 omikorn publishing Düsseldorf 2002 • Weiterführende Literatur für Interessierte: • The Medical Journal of Australia 6 May 2002 176 (8 Suppl): S17-S55 ... Chronic fatigue syndrome: guidelines for research www.mja.com.au/public/guides/cfs/cfs2.html Thema 2: Husten, Schnupfen, Heiserkeit Lernziele und Prüfungswissen: • Die Definition und synonyme Bezeichnungen des akuten Atemwegsinfekts • Die Häufigkeit und sozialmedizinische Bedeutung von Atemwegsinfekten • Die Ätiologie und Pathogenese von Atemwegsinfekten– insbesondere Viren als häufigste Erreger, Übertragungswege und begünstigende Faktoren für die Krankheitsentstehung • Die wichtigsten, hausärztlich relevanten Differentialdiagnosen bei Erkältungssymptomen, insbesondere Grippaler Infekt, Grippe, Pharyngo-Tonsillitis, Mononukleose, Sinubronchitis, Stenosierende Laryngotracheitis und Pneumonie • Das Krankheitsbild des Atemwegsinfekts mit seinen typischen Symptomen und Befunden und der charakteristische Krankheitsverlauf bei Atemwegsinfekten • Differentialdiagnostische Abgrenzung der Ausbreitungswege, Folgekrankheiten und Komplikationen, insbesondere Sinusitis, Otitis media, Pharyngitis, Bronchitis und Pneumonie und die Zeichen einer bakteriellen Superinfektion • Die klinischen Unterscheidungskriterien zwischen grippalem Infekt und Grippe • Umfassende Kenntnisse über das Krankheitsbild der Influenza–insbesondere die charakteristischen Symptome, Befunde, Verlauf, Epidemiologie, Prognose, aktuelle Fakten zu Diagnostik und Therapie, hausärztliche Betreuung und Prävention • Die Impfungen gegen Grippe und Pneumonie • Die klinischen Zeichen einer Streptokokken-Pharyngo-Tonsillitis, insbesondere der Unterschied nach EBM-Kriterien zwischen viraler Pharyngitis und Streptokokken-Pharyngitis und die leitlinienorientierte hausärztliche Vorgehensweise bei Streptokokken-Pharyngitis • Die Handlungsempfehlung für Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle bei Erkältungssymptomen in der hausärztlichen Praxis Literatur: • Kochen, M.M.: Allgemein- und Familienmedizin • Raetzo M.-A., A. Restellini: Alltagsbeschwerden: „Ich habe die Grippe“ • Barwitz, H.J.: Erkältung – Rationales Vorgehen in der Allgemeinpraxis. Z.Allg.Med. 1999;75:932-938 • Empirical Validation of Guidelines for the Management of Pharyngitis in Children and Adults. JAMA 2004-Vol 291, No.13, 1587-1595 Thema 19: AGV – Fallstricke in der Allgemeinmedizin Lernziele und Prüfungswissen: • Das Problem der Frühsymptomatik in der hausärztlichen Primärversorgung • Die Abgrenzungsprobleme der Abwendbar gefährlichen Verläufe von Bagatellerkrankungen

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im unselektierten Patientengut der Allgemeinpraxis Häufig übersehene Diagnosen Die wichtigsten Gründe für Unsicherheiten in der Allgemeinpraxis: Atypischer Verlauf, Multimorbidität, Entscheidungsfindung mit eingeschränkten Mitteln (Zeit, Budget, diagnostische und therapeutische Möglichkeiten), Erwartungen und Ängste der Patienten, Compliance- und Kommunikationsprobleme, Vorurteile und emotionale Aspekte Hausärztliche Strategien im Umgang mit Unsicherheiten in der Allgemeinpraxis: Abwartendes Offenhalten und erlebte Anamnese, Abwendbar Gefährlicher Verlauf – Genaue Kenntnis des Krankheitsverlaufs, Fundiertes Wissen über die Differentialdiagnosen der Leitsymptome und über die Epidemiologie der Krankheiten, Systematische Anwendung der symptomorientierten Leitlinien, Summe der klinisch-praktischen Erfahrung und individuelles Risikoprofil (good clinical practice)

Literatur: • Kochen, M.M.: Allgemein- und Familienmedizin • Steele, D.J., Susman, J.L., McCurdy F.A.: Student Guide to Primary Care • Raetzo M.-A., A. Restellini: Alltagsbeschwerden • Fischer, G., et al.: Komplikationen in der Hausarztpraxis Vorlesungen L7 Thema 1: siehe oben Thema 14: Kopfschmerzen Lernziele und Prüfungswissen: • Die drei wichtigsten Erkrankungen der sog. primären Kopfschmerzen • Nicht-zerebrale KS-Ursachen bei organischen KS • Kenntnisse der zerebralen KS-Ursachen bei organischen KS • Folgen der primären KS • Mögliche Irritation in der Arzt-Patienten-Beziehung bei KS • Wichtige diagnostische Fragen bei KS • Wichtige anamnestische Fragen zu den Begleit- und Lebensumständen bei KS-Patienten Wichtige Ursachen für schwerwiegende Erkrankungen in unterschiedlichen medizinischen Gebieten, die sich häufig durch KS manifestieren • Alarmsymptome für nicht-banale KS und deren eventuelle weitere Abklärung • Symptome der Klassischen Migräne • Kenntnisse der medikamentösen Behandlung bei Migräne in Abhängigkeit der Schwere und in den einzelnen Phasen • Behandlungsmöglichkeiten von vasomotorischen bzw. Spannungs-KS auch nicht medikamentöser Art Thema 20: Atemnot Hausärztliche Notfälle Lernziele und Prüfungswissen: • Die Struktur des bayerischen Rettungswesens • Der Aufbau des „Ärztlichen Bereitschaftsdienstes Bayern“ der Kassenärztliche Vereinigung Bayern KVB

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Die Besonderheiten der außerklinischen Versorgung von Notfällen Besonderheiten beim Hausbesuch im Rahmen des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes Die wichtigsten Differentialdiagnosen von akuter Atemnot und die klinischen Unterscheidungsmerkmale Das akute Vorgehen bei einigen speziellen Krankheitsbildern im Rahmen eines Hausbesuches Beispiele: o Asthmaanfall o Lungenödem o Hyperventilation o Pseudokrupp o Hypertone Krise o Nierenkolik

N.B. Reanimation und CPR ist nicht Thema dieser Vorlesung Literatur: • Praxisleitfaden Allgemeinmedizin St. Gesenhus R.Ziesché Gustav Fischer Verlag • Allgemein- und Familienmedizin Michael. M. Kochen Hrg. MLP Duale Reihe Hippokrates Verlag Thema 13: Komplementärmedizin – Hand in Hand mit Schulmedizin Lernziele und Prüfungswissen: • Therapieformen der „klassischen Naturheilverfahren“ • Weitere komplementärmedizinische Therapieverfahren • Bedeutung der klassischen Naturheilverfahren in der Rehabilitationsmedizin • Bedeutung der Ordnungstherapie in der modernen Mind-Body-Medizin • Bedeutung der Ernährungstherapie • Bedeutung der Komplementärmedizin für die multimodale Schmerztherapie Literatur: • Curriculum Naturheilverfahren und Komplementärmedizin • Karl und Veronika Carstens-Stiftung • KVC-Verlag Thema 17: Unheilbar Kranke Sterbende Lernziele und Prüfungswissen: • Die Grundprinzipien bei der Aufklärung von Patienten mit unheilbaren Erkrankungen • Die Nebenwirkungen von Zytostatika • Die Nebenwirkung bei der Behandlung im Bereich der Strahlentherapie • Die Möglichkeiten einer alternativen onkologischen Therapie • Die Prinzipien der hausärztlichen Betreuung von unheilbar Kranken • Die Prinzipien der Ernährung von Tumorpatienten • Die Aufgaben und Möglichkeiten der Palliativ-Station, des Hospizes und des Pflegeheims und das Abwägen gegeneinander • Differenzierte Kenntnisse über das WHO-Stufenschema der Schmerztherapie • Das ärztliche Vorgehen bei einer Leichenschau

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Feststellung von sicheren Todeszeichen Aufbau der Todesbescheinigun

Thema 16: Rückenschmerzen Lernziele und Prüfungswissen: • Definition Kreuzschmerzen: akut – rezidivierend – chronisch • Epidemiologie von Kreuzschmerzen als einer der häufigsten Beratungsanlässe in der Hausarztpraxis • Klassifikation: unkomplizierte – komplizierte Kreuzschmerzen – radikuläre – pseudoradikuläre Symptomatik • Prognose: Risikofaktoren für chronische Verläufe – Red flags - AGV • Spezielle Vorgehensweise in der Hausarztpraxis: • Relevante Anamnese -sinnvolle Diagnostik, insbesondere zum Einsatz bildgebender Techniken- rationale, pragmatische Therapie – insbesondere Einsatz multimodaler Verfahren • Aufzeigen der Komplexität ärztlicher Beratung am Beispiel Rückenschmerz Literatur: DEGAM: Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin:Leitlinie Kreuzschmerzen.AWMF online (Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften): Leitlinien. Thema 12: Schwäche, Sturz, Kollaps Vorkenntnisse: • Grundkenntnisse in Anamnese, körperlicher Untersuchung, EKG-Diagnostik Lernziele und Prüfungswissen: • Erkennen, dass Sturz bei älteren Menschen meist multifaktorieller Genese ist • Initiale Evaluation bei Sturz: Ausmaß der Verletzung – Ursache des Sturzes • Erkennen prädisponierender Faktoren für Stürze - Sturzprävention • Spezifische Anamnese nach Sturz • Definitionen: Synkope, Kollaps, Delirium, Demenz • Wichtige Ursachen von Synkopen (PASS OUT) • Spezifische einfache körperliche Untersuchungstechniken zur Abklärung Synkope: SchellongTest, Nystagmus-Prüfung, ... • Diagnostischer Algorithmus zur Abklärung der Ursache einer Synkope • Abschätzung der Gefährdung eines Patienten nach Sturzereignis für erneute Ereignisse • Wann ambulante – wann stationäre Abklärung nach Synkope Literatur: • Kochen, M.M.: Allgemein- und FamilienmedizinSteele, D.J., Susman, J.L., McCurdy F.A.: Student Guide to Primary Care • Rebhandl, E., Rabady, S., Mader, F. (Hrsg.) EbM-Guidelines für Allgemeinmedizin • AHA/ACCF Scientific Statement on the Evaluation of Syncope, Circulation. 2006;113:316327. Thema 27: Niere in der Allgemeinmedizin

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Thema 18: Angst, Depression, Suizidgefahr Lernziele und Prüfungswissen: • Die Häufigkeit des Vorkommens von Angststörungen und Depressionen in der hausärztlichen Praxis und deren sozialmedizinische Relevanz • Die am meisten favorisierten Theorien bzgl. der Genese der genannten Störungsbilder • Die typische klinische Symptomatik der Angst mit ihren motorischen, kognitiven und vegetativen Anteilen • Die wichtigsten Differenzialdiagnosen beider Erkrankungen sowie die häufigsten Komorbiditäten • Die Unterteilungen der Angststörungen nach der ICD in Phobien, Panikstörung, generalisierte Angststörung und posttraumatische Belastungsstörung sowie das entsprechende medikamentöse und nicht-medikamentöse therapeutische Vorgehen • Medikamentös induzierte Angststörungen und Depression mit Angabe der wichtigsten potentiell gefährlichen Medikamente • Unterschied der wesentlichen Merkmale der einzelnen Therapieverfahren (übende Verfahren, VT und tiefenpsychologische und analytische Therapie) • Ein einfaches Screening-Verfahren zur Aufdeckung einer Depression (2 Kernfragen) und die in der ICD festgelegten 3 Hauptsymptome und mindestens 5 Nebensymptome • Die hausärztliche Arbeitsmethodik mit dem entsprechenden zielgerichteten Vorgehen bei Verdacht auf die o.g. Störungen • Die Schnittstellen (Psychiater, Psychotherapeut, Fachklinik) und die Kriterien für eine Überweisung dorthin • Die Wirkungsweise, der Wirkungseintritt sowie die häufigsten Nebenwirkungen einiger wichtiger älterer und neuerer Antidepressiva (TCA/SSRI) • Indikatoren für erhöhte Suizidgefahr und gezielte Fragen dazu sowie die 3 Phasen der Suizidalität • Die Grundzüge des therapeutischen Vorgehens bei manifester Suizidgefahr • Der in Bayern gesetzlich geregelte Weg einer eventuell notwendigen Zwangseinweisung bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung Thema 11: Reisemedizin Impfungen Lernziele und Prüfungswissen: • Die breite Anwendung, die sozialmedizinische und gesamtwirtschaftliche Bedeutung von Impfungen und Reisemedizinberatungen in der Allgemeinmedizin • Grundbegriffe in der Impfmedizin (Aktiv-Passivimpfung, Simultanimpfung, Kombinationsimpfstoffe, Standardimpfung, Auffrischung, Indikationsimpfung, Impfungen bei erhöhtem beruflichem Risiko, Reiseimpfungen, postexpositionelle Prophylaxe, Riegelungsimpfung) • Die wesentlichen Impfleistungen des Arztes (Information über Impfung, Nebenwirkungshinweis, Impfanamnese, Untersuchung, Verhaltensmaßnahmen nach der Impfung, Beginn und Dauer der Schutzimpfung, Hinweis auf Auffrischimpfung, Dokumentation) • Die Aufklärungspflicht des Arztes (Information über die zu verhütende Krankheit, Behandlungsmöglichkeiten der Krankheit, Nutzen der Impfungen, Art des Impfstoffs, Durchführung der Impfung, Dauer des Impfschutzes, Verhalten nach der Impfung, Kontraindikationen) • Unterschied zwischen echter und falscher Kontraindikationen • Impfreaktionen

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Der von der STIKO empfohlene Impfplan für Kinder und Erwachsene im Überblick Wesentliche Argumente von Impfkritikern und die medizinisch korrekte Entgegnung Grundsatzverhalten bei Tropenaufenthalten (Kleidung, Moskitonetz, Vorsicht bei nachtaktiven Insekten) Eine Reiseapotheke in groben Zügen Die wesentlichen Impfungen bei Auslandsreisen Besondere Impfungen im Grundsatz (Meningokokken, japanische Encephalitis, Typhus, Cholera, Tollwut, FSME) Die Gefahr der Malariaerkrankung, ihre Prophylaxe und das Verhalten bei Fällen von Verdacht auf Malaria Kenntnis über die Länder, in denen hauptsächlich Malariaprophylaxe notwendig ist Die wesentlichen Medikamente zur Malariaprophylaxe

Thema 15: Der chronisch kranke Patient Lernziele und Prüfungswissen: • Probleme und Lösungsmöglichkeiten, die sich bei der Langzeitbehandlung von Patienten mit folgenden Krankheiten ergeben: • Herz- Kreislaufkrankheiten • Stoffwechselkrankheiten • Lungenerkrankungen • Gefäßkrankheiten • Rheumatische Erkrankungen • Chronische Krankheiten im Bereich der Verdauungsorgane • Cerebrovaskuläre Krankheiten • Die Chroniker-Programme (DMP), Vor- und Nachteile gegeneinander, die Inhalte und die praktische Durchführung in der hausärztlichen Praxis • Das Wesen von Patientenschulungen • Wichtige Voraussetzungen für eine reibungslose Zusammenarbeit mit Fachärzten • Der Begriff Multimorbidität bei Patienten mit chronischen Erkrankungen • Das Problem Patienten-Compliance anhand von relevanten Beispielen aus der hausärztlichen Praxis • Die wichtigsten Nebenwirkungen von Medikamenten, die zur Behandlung chronischer Krankheiten notwendig und zweckmäßig sind • Ausarbeitung von Gesamtkonzepten für die Behandlung von chronisch kranken Patienten mit den bereits erwähnten Krankheitsbildern • Der sinnvolle Einsatz von Laboruntersuchungen und technischen Untersuchungen • Der Einsatz von nicht medikamentösen Maßnahmen bei der Führung chronisch kranker Patienten • Die realistischen Behandlungsziele bei der Behandlung und die Führung chronisch kranker Patienten Thema 25:Arzt-Patienten-Kommunikation Lernziele und Prüfungswissen: • die Bedeutung von Gesprächsführung, Empathie und ärztlichem Umgang für die Gesamtmedizin • Therapeutische Relevanz • Nur eine Atmosphäre der Aufmerksamkeit erlaubt es dem Patienten, seine Bedürfnisse zu äußern.

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die Art der Arzt-Patienten-Kommunikation entscheidet über den Erfolg oder das Scheitern einer Behandlung mit. Ausarbeitung des Begriffes „gemeinsame Wirklichkeit“ der Noceboeffekt mangelhafter Kommunikation Nutzen nonverbaler Beobachtungen und Gefühlswahrnehmungen zum Verständnis eines Patienten.



Der Umgang mit dem „schwierigen“ Patienten.

Thema 26: Psychosomatik in der Allgemeinmedizin: Psycho-Traumafolgestörung Lernziele und Prüfungswissen: • Das Erkennen und Differentialdiagnose von komplexen Traumafolgestörungen • ist in der Allgemeinpraxis von großer Relevanz und • benötigt ein spezifisches Fachwissen im Bereich der Psychotraumatologie, • der Neurobiologie, sowie • der Bindungstheorie. • Darüber hinaus erfordert diese therapeutische Begleitung ein hohes Maß an Empathie und ärztlichem Engagement • Verschiedene Therapieansätze z.B. die fraktionierte und schonende Traumaexposition, verbale und medikamentöse Techniken. • Salutogenese, Posttraumatische Reifung •

Die Folgen frühkindlicher Traumatisierung für die Entwicklung von Erkrankungen auf psychischer und somatischer Ebene:



Primäre und sekundäre psychische Störungen,



Einfluss auf Chronifizierung somatischer Erkrankungen



Wichtigkeit der Biographie des Patienten.



Der Student soll praxisnah den Umgang mit diesen auf den ersten Blick sehr komplex und oft wenig greifbar erscheinenden Krankheitsbildern erlernen .

Thema 13: Umgang mit Leitlinien Lernziele und Prüfungswissen: • Definition von Leitlinien und wie und vom wem sie erstellt werden • Daten und Grundlagen zur Erstellung einer Leitlinie • Qualitätskriterien von Studien und Grundbegriffe der EBM (Evidenz Basierten Medizin) • Wo und wie Leitlinien im Internet zu finden, auszudrucken sind und die praktische Verwendung • Wissen welche Fachgesellschaften, Behörden und Institutionen in Deutschland für die Allgemeinmedizin relevante Leitlinien erstellt haben. • Die Bedeutung von Algorithmen und Stufenschemas innerhalb der Leitlinien und des ärztlichen Handelns. • Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Leitlinien • Der Einsatz und die Verwendung von Leitlinien in der hausärztlichen Praxis

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Der Inhalt der bestehenden zehn Leitlinien der DEGAM zur Beantwortung praktischer Anwendungsfragen