Kurzbericht zur Gemeinderatssitzung vom

Kurzbericht zur Gemeinderatssitzung vom 05.06.2014 Zu Punkt 1) Jahresbericht 2013 über die Kläranlagen Sachverhalt: Der Vorsitzende begrüßt zu diesem ...
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Kurzbericht zur Gemeinderatssitzung vom 05.06.2014 Zu Punkt 1) Jahresbericht 2013 über die Kläranlagen Sachverhalt: Der Vorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt den technischen Leiter im Verband, Herrn Garcia sowie Herrn Dr. Maier vom Büro IAT, der seit Jahren die Kläranlagen betreut. Er berichtet zunächst, dass seit 2014 eine neue Organisationsform für das gesamte Kläranlagenpersonal gefunden wurde. Alle Mitarbeiter sind beim Verband angestellt und betreuen gemeinsam alle 3 Kläranlagen. Herr Garcia stellt die Aufgaben der 3 Klärwärter nochmals detailliert vor. Herr Schanz ist Klärwärter der Anlagen Bösingen und Herrenzimmern und ist zuständig für das Zentrallabor in Villingendorf. Herr Fischinger übernimmt die Stellvertreterfunktion für alle 3 Anlagen. Herr Garcia ist Klärwärter der Anlage in Villingendorf und übernimmt die Aufgaben des technischen Leiters. Als weiterer Stellvertreter ist auch Hausmeister Kauth einsetzbar, der den Klärwärtergrundkurs ebenfalls belegt hat. Herr Dr. Maier erteilt ein großes Lob für diese tolle interkommunale Zusammenarbeit. Es sei auch immer wichtiger, dass die Stellvertreterregelungen greifen, da bei einer Fehlfunktion der Anlage mit Folgen für ein Gewässer, der Staatsanwalt sofort nach einem Organisationsverschulden fandet. Nachfolgend erläutert Herr Dr. Maier die Funktionsweisen der Kläranlagen und teilt mit, dass das Jahr 2013 sehr nass gewesen sei. Auf der Kläranlage Herrenzimmern ist der Fremdwasseranteil von 47,5 % in 2012 auf 63,8 % in 2013 gestiegen. Dies ist nicht reines Fremdwasser sondern ist auch von den heftigen Niederschlägen beeinflusst. Die chemischen Parameter, die jährlich überwacht werden, sind alle eingehalten worden. Der CSB (Schmutzfracht) wurde mit einem einzuhaltenden Wert von 90 mg/l angegeben. Gemessen wurden über das Jahr Werte im Rahmen von 15 – 30 mg/l. Neben dem Stickstoff Nges mit 20 mg/l muss das Ammonium NH4N mit 5,0 mg/l eingehalten werden. Beides ist der Fall. Für den Parameter Phosphat P wurde ein einzuhaltender Wert von 6 mg/l angegeben. Gemessen werden Werte zwischen 2 und 4 mg/l. Grenzwertig ist der Schlammindex mit 150 – 200 mg/l, d.h. das Absetzverhalten des Schlamms könnte besser sein. Der Schlamm ist zu leicht. Nach dieser Erläuterung der Funktionsweise der Kläranlage Herrenzimmern erläutert Herr Dr. Maier die in diesem Jahr notwendigen Maßnahmen. Zunächst muss ein Schieber am neuen RÜB eingebaut werden sowie ein Schieber am Pumpensumpf für den Rücklaufschlamm. Dies sind keine großen Investitionen sondern werden aus dem jährlichen Unterhaltungsbudget der Kläranlage bestritten. Nachdem zur Kläranlage Herrenzimmern keine Fragen mehr gestellt werden, erläutert Herr Dr. Maier die Funktionsweise der Kläranlage Bösingen. Die wichtigen Parameter sind hier ebenfalls eingehalten. Der CSB wurde ebenfalls mit einem

einzuhaltenden Wert von 90 mg/l angegeben. Die Messwerte liegen zwischen 20 und 30 mg/l. Nanorg bringt Messwerte unter 10 mg/l bei einem einzuhaltenden Wert von 18 mg/l, das Ammonium NH4-N ist sehr stabil bei unter 1 mg/l. Der Grenzwert liegt bei 5 mg/l. Bei der größeren Kläranlage Bösingen ist nach neuesten Vorschriften hier ein Zielwert von 0,8 mg/l anzustreben. Dieser Zielwert konnte insbesondere in den Sommermonaten nicht erreicht werden. Hierzu müsste deutlich mehr Fällmittel eingesetzt werden. Auf Nachfrage aus dem Gemeinderat teilt Herr Garcia mit, dass im Jahr 2013 Fällmittel mit Kosten in Höhe von 10.000,-- € eingesetzt worden ist. Man wollte die untere Grenze austesten. Er müsse jedoch sagen, dass zu wenig Fällmittel eingesetzt worden ist. Man müsse für die Folgejahre von Kosten in Höhe von 15.000,-- € ausgehen. Wie bereits bei der Kläranlage Herrenzimmern erwähnt, hatte man es mit einem nassen Jahr 2013 zu tun. Der Fremdwasseranteil auf der Kläranlage Bösingen ist von 17 % in 2012 auf 22 % in 2013 angestiegen. Der Schlammindex liegt auf der Kläranlage Bösingen unter 150 mg/l. Das Absetzverhalten ist damit besser als auf der Kläranlage Herrenzimmern. In Bösingen müssen die Membranbelüfter im Belebungsbecken untersucht und evtl. erneuert werden. Weiterhin stehen eine Erneuerung der elektrotechnischen Einrichtungen an (SPS, Schaltschränke) sowie eine dauerhafte Lösung für die Dosierung des Fällmittels. Hierbei ist für 2014 nur die Beschaffung einer Tankanlage vorgesehen. Die Ausschreibung erfolgt zusammen mit der Ausschreibung auf der Kläranlage Villingendorf. Dort wird eine Anlage mit einer entsprechenden elektronischen Dosierung ausgeschrieben. Diskussion: Aus dem Gemeinderat wird nachgefragt, ob das Phosphor nicht zurückgewonnen werden kann. Dies sei ja weltweit endlich. Herr Dr. Maier erläutert, dass diesbezüglich Untersuchungen laufen, diese aber bisher an den hohen Kosten scheitern. Mittelfristig müsse man jedoch dazu kommen, dass Teile des Phosphor zurückgewonnen werden, da man bisher auf Lieferungen aus nicht krisensicheren Ländern angewiesen sei. Die Berichte zu den Kläranlagen werden einstimmig zur Kenntnis genommen. Zu Punkt 2) Energiebericht 2013 Sachverhalt: Herr Garcia erläutert den Energiebericht für das Jahr 2013. Aufgrund des strengeren Winters ist der Energieverbrauch höher als in Vorjahren. Er teilt weiterhin mit, dass man zwischenzeitlich auch eine Energiemanagementsoftware einsetze, so dass man künftig die Verbräuche unabhängig von jahreszeitlichen Einflüssen vergleichen kann. Der Mehrverbrauch in den Schulen erklärt sich auch durch die immer weiter zunehmenden Angebote. Es findet eine Mittagessenausgabe statt, Nachmittagsbetreuung sowie Hausaufgabenbetreuung. Dies bedeutet, dass die Heizanlage erst in den Nachmittagsstunden abgesenkt werden kann. Dies bedingt natürlich einen höheren Energieverbrauch. In der Schule/Halle Bösingen wird seit dem Einsatz des BHKW nur noch 32.720 KwH Strom eingekauft. Vorher waren dies über 110.000 KwH. Die Differenz wird durch

das BHKW produziert und direkt verbraucht. Hierzu ist selbstverständlich ein höherer Gaseinsatz notwendig. Der Stromverbrauch in der Schule/Halle Bösingen konnte durch weitere Maßnahmen deutlich zurückgefahren werden. Dies sind die Sanierung der Beleuchtung sowie die Sanierungsmaßnahmen im Lehrschwimmbecken incl. der Pumpensanierungen. Das BHKW brachte 2013 einen Ertrag von knapp 7.000,-- €. Damit hat sich der Ertrag seit 2009, d.h. in 5 Jahren auf insgesamt knapp 38.000,-- € summiert. Die Kosten des BHKW lagen bei 35.000,-- €, so dass sich die Investition jetzt nach 5 Jahren bereits amortisiert hat. In der Schule/Halle Herrenzimmern ist der Gasverbrauch angestiegen. Dies kann jedoch auch mit der ständig zunehmenden Belegung des Bürgersaals zusammenhängen. Im Gegenzug konnte jedoch der Stromverbrauch gesenkt werden ohne größere Investitionsmaßnahmen. Dies konnte erreicht werden durch Kontrollgänge des Hausmeisters und Sensibilisierung der Nutzer. Auch im Kindergarten Herrenzimmern ist der Gasverbrauch reduziert worden, obwohl der Bauhof in das Gebäude umgezogen ist. Es wirkt sich hier sicherlich die Dachsanierung sowie die Sanierung des Raumes für die Kleinkindgruppe aus. Die gleiche Situation findet sich im Kindergarten Bösingen. Dort wirkt sich sicherlich der Austausch der Fenster aus sowie die Dachsanierung. Bei der Straßenbeleuchtung teilt Herr Garcia mit, dass man seit der Installation der neuen Leuchten von insgesamt 160.000 KwH auf 145.000 KwH heruntergekommen ist. Es sind jedoch noch nicht alle Leuchten ausgetauscht, so dass die Sanierung der Straßenbeleuchtung weiterhin ein Thema sein wird. Die Tendenz geht in diesem Bereich verstärkt zu den LED-Leuchten. Herr Garcia kann beim Wasserverlust einen weiteren Erfolg melden. Durch den Einsatz der Elektronischen Datenlogger kann der Nachtverbrauch als Indikator stärker herangezogen werden. Durch weitere Netzuntersuchungen und Sanierungen kleinerer Brüche konnte der Wasserverlust deutlich reduziert werden auf insgesamt 15.850 cbm oder 8,62 %. Im Vorjahr betrug der Wasserverlust noch 11,7 %. Neben den großen Sanierungsmaßnahmen BHKW, Straßenbeleuchtung, Beleuchtung Schule/Halle, elektronische Wasserzähler konnten auch durch viele kleine Sanierungsmaßnahmen deutliche Erfolge erzielt werden. Herr Garcia lobt dabei das gesamte technische Team, das mit großem Engagement in diesem Bereich zusammensteht. Der Vorsitzende kann dies nur bestätigen. Diskussion: Aus dem Gemeinderat werden die großen Anstrengungen im Energiesektor gelobt und unterstützt. Es wird weiterhin nachgefragt, ob auch im Ortsteil Herrenzimmern in nächster Zeit ein BHKW geplant ist. Herr Garcia teilt hierzu mit, dass das BHKW weiterhin geplant ist, dass man aber intensiv daran arbeite mit dem neuen BHKW dann auch einen Netzersatzbetrieb zu gewährleisten. Dies müsse jedoch technisch noch ausgefeilt werden, so dass diese Lösung noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde. Ein BHKW ohne funktionierenden Netzersatzbetrieb sei nicht sinnvoll. Diese Forderung werde immer lauter, auch von Behördenseite gestellt. Ein Beschluss war nicht zu fassen.

Zu Punkt 3) Zuschussantrag Tennisclub Herrenzimmern Sachverhalt: Der Tennisclub bittet um einen Gemeindezuschuss für die Umrüstung der Hallenbeleuchtung auf LED-Leuchtstoffröhren. Die Kosten betragen laut Angebot 13.180,44 €. Die Maßnahme soll noch 2014 durchgeführt werden. Verursacht wurde diese Maßnahme mit dem Umbau der hinteren Hallenwand. Diese war bisher verglast. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist das Holz verfault und musste durch eine geschlossene Wand ersetzt werden. Der Lichtbedarf ist dadurch jetzt höher. Man ist sich im Gemeinderat einig, dass die übliche 10 % Regelung angewendet werden soll. Der Tennisclub soll mit 1.318,-- € unterstützt werden. Der Beschluss wird einstimmig gefasst. Zu Punkt 4) Halle Herrenzimmern - Farbkonzept Sachverhalt: Der Vorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Architekt Müller sowie Herrn Garcia, die für die Halle Herrenzimmern ein Farbkonzept wegen der Rollos ausgearbeitet haben. Im unteren Bereich soll eine feste Brüstung erhalten bleiben. Diese soll belegt werden mit sogenannten Fundermaxplatten. Diese zeichnen sich durch einen hohe Materialfestigkeit aus, was gerade im zugänglichen unteren Bereich wichtig ist um Vandalismusschäden vorzubeugen. Die Fenster werden in weißem Kunststoff eingebaut. Im Bereich des Feuerwehrunterrichtsraums werden Oberlichter zur Belüftung vorgesehen. Im EG/Hallenbereich ist die Halle klar durch Binder gegliedert. Die Fenster werden wieder in weißem Kunststoff hergestellt. Die Binder sollen mit einer Blechverkleidung versehen werden. Die Farbe wird an die vorhandene Kupferverkleidung angepasst. Eine weiße Verkleidung wäre zu hart geworden. Es sind verschiedene holzverkleidete Bereiche vorhanden. Diese sollen mit einer dunklen Fundermaxplatte überarbeitet werden. Die Rollos sollen ebenfalls in einem dunklen, dem Kupfer angepassten Ton hergestellt werden. Eine Anlage der Rollos erstreckt sich von Binder zu Binder. Der Abstand beträgt 4,70 m. Auf Nachfrage aus dem Gemeinderat teilt Arch. Müller mit, dass der Hersteller die Maße bereits aufgenommen hat und mitgeteilt hat, dass diese Länge mit einer Anlage zu überbrücken sei. Die Anlage ist schienengeführt und nicht seilgeführt. Durch die Biegung der Lamellen, die beim Schließen ineinandergreifen, erhält die Anlage eine weitere Stabilität. Diskussion: Aus dem Gemeinderat wird nachgefragt wie die Simse hergestellt werden sollen. Architekt Müller teilt mit, dass diese nicht verändert werden. Der Bestand ist aus Kupfer. Weiterhin wird die Frage gestellt nach den Mehrkosten durch die Holzverkleidung mit den Fundermaxplatten. Architekt Müller teilt mit, dass diese Mehrkosten unerheblich sind, zumal auch die Ausschreibung der Fenster deutlich unterhalb des Kostenrahmens gelegen hat.

In der letzten Gemeinderatssitzung wurde gebeten festzustellen, was sogenannte Windwächter kosten und ob diese vom Hersteller empfohlen werden. Architekt Müller bestätigt, dass diese Windwächter vom Hersteller empfohlen werden. Die Kosten sind mit 1.200,-- € relativ niedrig, so dass man sich schnell einig ist, dass diese Windwächter installiert werden sollen. Aus dem Gemeinderat wird auch noch darum gebeten zu überprüfen, ob die Fenster an der Ostseite des Gemeindehauses Kirchstr. 2 nicht mit ausgetauscht werden könnten, dann wäre auch der gesamte Fensteraustausch am Gemeindehaus mit erledigt. Der Vorsitzende sichert dies zu. Die Beschlüsse werden einstimmig gefasst.