Kuhnke Elektronik Bedienungsanleitung Ventura Skaleo 100 RS232 Ventura Skaleo 100 RS485 E 783 D

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Diese Bedienungsanleitung ist vor allem für den Konstrukteur, Projekteur und Geräteentwickler bestimmt. Sie gibt keine Auskunft über Liefermöglichkeiten. Die angegebenen Daten dienen allein der Produktbeschreibung und sind nicht als zugesicherte Eigenschaften im Rechtssinne aufzufassen. Etwaige Schadensersatzansprüche gegen uns - gleich aus welchem Rechtsgrund - sind ausgeschlossen, soweit uns nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit trifft. Änderungen, Auslassungen und Irrtümer vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis 1 Einführung .......................................................................................................................................................5 1.1 EtherCAT — Ethernet Control Automation Technology ......................................................................5 1.2 Ventura — die Automatisierungsplattform ...........................................................................................5 1.3 Ventura Skaleo — der Mini-IPC im FIO-Design ..................................................................................5 1.4 Geltungsbereich ...................................................................................................................................6 1.5 Varianten..............................................................................................................................................6 2 Zuverlässigkeit, Sicherheit...............................................................................................................................7 2.1 Anwendungsbereich.............................................................................................................................7 2.2 Zielgruppe ............................................................................................................................................7 2.3 Zuverlässigkeit .....................................................................................................................................7 2.4 Hinweise...............................................................................................................................................7 2.4.1 Gefahr ................................................................................................................................................7 2.4.2 Achtung ..............................................................................................................................................8 2.4.3 Hinweis...............................................................................................................................................8 2.4.4 In Bearbeitung ....................................................................................................................................8 2.4.5 Handlungsanweisung .........................................................................................................................8 2.5 Sicherheit .............................................................................................................................................8 2.5.1 Bei Projektierung und Installation beachten.......................................................................................8 2.5.2 Bei Instandhaltung oder Wartung beachten.......................................................................................9 2.6 Elektromagnetische Verträglichkeit....................................................................................................10 2.6.1 Definition ..........................................................................................................................................10 2.6.2 Störemission.....................................................................................................................................10 2.6.3 Allgemeine Installationshinweise .....................................................................................................10 2.6.4 Schutz vor äußeren elektrischen Einwirkungen...............................................................................10 2.6.5 Leitungsführung................................................................................................................................11 2.6.6 Installationsort ..................................................................................................................................11 2.6.7 Besondere Störquellen.....................................................................................................................11 3 Ventura Skaleo 100 .......................................................................................................................................12 3.1 Systembeschreibung mit FIO-Modulen..............................................................................................12 3.2 Mechanischer Aufbau ........................................................................................................................12 3.2.1 Montage ...........................................................................................................................................13 3.3 Systemversorgung .............................................................................................................................15 3.3.1 Allgemeine Hinweise ........................................................................................................................15 3.3.2 Stromversorgung "24VDC" ..............................................................................................................15 3.3.3 Erdung..............................................................................................................................................16 3.4 Schnittstellen......................................................................................................................................17 3.4.1 Interrupt-Eingang..............................................................................................................................17 3.4.2 LAN-Schnittstelle..............................................................................................................................18 3.4.3 COM-Schnittstelle ............................................................................................................................18 3.4.4 SD-Card-Slot ....................................................................................................................................20 3.5 Bedien- und Anzeigeelemente...........................................................................................................21 3.5.1 Stop/Reset-Taster ............................................................................................................................21 3.5.2 Statusanzeigen.................................................................................................................................21 3.6 Speicher .............................................................................................................................................23 3.6.1 Datenbereiche ..................................................................................................................................23 3.6.2 Retain Variablen...............................................................................................................................23 3.7 Web-Server ........................................................................................................................................24 3.8 Web-Visualisierung ............................................................................................................................25 3.9 Watchdog ...........................................................................................................................................27 E 783 D 01.03.13/ 10136962

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Inhaltsverzeichnis 4 Installation .....................................................................................................................................................28 4.1 CoDeSys Installation auf dem Programmier-PC ...............................................................................28 4.2 Target-Installation in CoDeSys ..........................................................................................................28 4.3 Bestimmung der IP-Adresse des Skaleo ...........................................................................................29 4.4 Einstellungen des CoDeSys Programmier-PC ..................................................................................29 4.4.1 Ethernet Schnittstelleneinstellung auf dem Programmier-PC..........................................................29 4.4.2 Einstellung der Kommunikationsparameter im CoDeSys Programm ..............................................30 4.5 CoDeSys-Projekt mit EtherCAT erzeugen.........................................................................................31 4.5.1 CoDeSys-Bootprojekt auf die SD-Card laden..................................................................................32 4.5.2 CoDeSys-Bootprojekt von der SD-Card laden.................................................................................32 4.6 Betrieb von EtherCAT Slaves ............................................................................................................33 4.6.1 Systemvoraussetzungen..................................................................................................................33 4.6.2 EasiCat-Konfigurator installieren......................................................................................................33 4.6.3 EtherCAT-Teilnehmer auswählen ....................................................................................................36 4.6.4 Konfigurationsdaten in CoDeSys importieren ..................................................................................39 4.6.5 Änderung der Steuerungskonfiguration mit EasiCat........................................................................40 4.6.6 Umbenennen eines CoDeSys-Projektes .........................................................................................41 4.6.7 EtherCAT-Master in CoDeSys einbinden ........................................................................................43 4.7 SPS-Funktionsbibliotheken................................................................................................................45 4.7.1 Skaleo100.lib....................................................................................................................................45 4.7.2 SkaleoRS485.lib...............................................................................................................................46 4.7.3 KuhnkeECatLibSkaleo.lib.................................................................................................................47 4.7.4 KubesPrtLib.lib .................................................................................................................................47 5 Sonderfunktionen des Skaleo 100 ................................................................................................................48 5.1 Uhrzeitsynchronisation mit einem NTP-Server ..................................................................................48 5.2 Update des Laufzeitsystems mit einer SD-Card................................................................................49 5.2.1 Update ohne Versionsinformation....................................................................................................49 5.2.2 Update mit Versionsinformation .......................................................................................................49 5.3 Hardwarestempel ...............................................................................................................................50 5.4 Deaktivieren von Slaves einer Steuerungskonfiguration ...................................................................51 5.5 Kundenspezifische Fehler-HTML-Seiten für den Web-Server ..........................................................51 5.6 Senden eines Ping .............................................................................................................................52 5.7 Auslesen der Skaleo100.Lib Version .................................................................................................53 5.8 Lesen von SD-Card-spezifischen Informationen ...............................................................................53 5.9 Schreiben von Dateien auf Laufwerk A..............................................................................................53 6 Fehlerbehandlung nach Systemabsturz........................................................................................................54 7 Anhang ..........................................................................................................................................................55 7.1 Technische Daten ..............................................................................................................................55 7.1.1 Ventura Skaleo 100..........................................................................................................................55 7.2 Bestellangaben ..................................................................................................................................55 7.3 Literaturhinweise ................................................................................................................................55 8 Sales & Service .............................................................................................................................................57 8.1 Stammwerk Malente ..........................................................................................................................57 8.2 Customer Service - Kundenbetreuung...............................................................................................57 9 Stichwortverzeichnis......................................................................................................................................58

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Einführung

1 Einführung 1.1 EtherCAT — Ethernet Control Automation Technology EtherCAT ist das derzeit leistungsfähigste Ethernet-basierte Feldbussystem. EtherCAT setzt neue Geschwindigkeits-Standards und ist dank flexibler Topologie und einfacher Konfiguration für die Steuerung von extrem schnellen Vorgängen hervorragend geeignet. Z.B. werden 1000 I/Os in 30 µs erreicht. Wegen der hohen Performance, der einfachen Verdrahtung und Offenheit für andere Protokolle wird EtherCAT als schneller Antriebs- und I/O-Bus am Industrie-PC, oder auch in Kombination mit kleiner Steuerungstechnik, eingesetzt. Wo herkömmliche Feldbussysteme an ihre Grenzen kommen, setzt EtherCAT neue Maßstäbe. EtherCAT verbindet die Steuerung sowohl mit den I/O-Modulen als auch mit Antrieben so schnell wie ein Rückwandbus. Damit verhalten sich EtherCAT-Steuerungen nahezu wie zentrale Steuerungen und Buslaufzeiten, wie sie bei herkömmlichen Feldbussystemen auftreten, brauchen nicht berücksichtigt werden.

1.2 Ventura — die Automatisierungsplattform Die Automatisierungsplattform Ventura wurde speziell für den maschinennahen Einsatz entwickelt. Ventura bietet flexible Automatisierungslösungen mit Hard- und Soft-PLCs auf der Basis von Industrie-PCs, Remote I/Os, Remote PLCs und dezentrale Antriebe. Für die Vernetzung werden EtherCAT, PROFIBUS-DP, CANopen und AS-Interface unterstützt. Ventura Industrie PCs als EtherCAT-Master sind mit hartem Echtzeitverhalten und einer CoDeSys-SPS ausgerüstet.

1.3 Ventura Skaleo — der Mini-IPC im FIO-Design Der Mini-IPC Ventura Skaleo 100 ist für Automatisierungsaufgaben mittlerer Komplexität konzipiert. Dank einer Vielzahl von Schnittstellen ist er geeignet zur Realisierung dezentraler Strukturen und kann auch einfach in bestehende Steuerungskonzepte eingebunden werden. Ein integrierter digitaler Eingang mit Interruptfähigkeit ermöglicht die schnelle Reaktion auf Prozessereignisse. Die serielle Schnittstelle (RS232 oder RS485) ermöglicht ebenso den Austausch von Daten mit anderen Geräten wie auch den Anschluss von kostengünstigen Terminals zur Visualisierung. Die Nutzung der Webvisualisierung wird durch den integrierten WEBServer ebenfalls unterstützt. Ein SD-Card-Slot bietet die Möglichkeit, Prozessdaten lokal zu sammeln oder Steuerungsprogramme auszutauschen. Eine integrierte Echtzeituhr und eine Vielzahl von Status –LEDs zur einfachen Fehleranalyse komplettieren den Mini-IPC. Der Mini-IPC Ventura Skaleo 100 kann mit I/O-Modulen des Systems Ventura FIO als EtherCAT-Slaves komfortabel auf kundenindividuelle Anforderung erweitert werden. Die Programmierung erfolgt mit CoDeSys, dem komfortablen IEC 61131-3 Standard Programmier- und Inbetriebnahmetool in den Programmiersprachen AWL, KOP, FUP, ST, SFC und CFC. Das Multitasking-System des Ventura Skaleo 100 sorgt für das zeit- oder ereignisgesteuerte Abarbeiten von Programmteilen

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Einführung

1.4 Geltungsbereich Diese Bedienungsanleitung beschreibt die Eigenschaften folgender mit CoDeSys programmierbarer Standard-Gerätevarianten: Ventura Skaleo 100 RS232 mit RS232-Schnittstelle... . Ventura Skaleo 100 RS485 mit RS485-Schnittstelle... .

694.300.00 694.300.01

Das I/O-System Ventura FIO wird in der Bedienungsanleitung E 747 beschrieben!

1.5 Varianten Der Mini-IPC Ventura Skaleo ist in zwei Varianten, die sich in der seriellen Schnittstelle unterscheiden, erhältlich: Ventura Skaleo 100 RS232 serielle Schnittstelle: RS232 Ventura Skaleo 100 RS485 serielle Schnittstelle: RS485

Sprachgebrauch In dieser Bedienungsanleitung werden folgende Bezeichnungen verwendet: Skaleo Abkürzung für Ventura Skaleo 100, Ventura Skaleo 100 bei Informationen, die alle Varianten betreffen, Ventura Skaleo 100 RS232 bei Informationen, die nur die Variante mit RS232-Schnittstellen betreffen, Ventura Skaleo 100 RS485 bei Informationen, die nur die Variante mit RS485-Schnittstellen betreffen.

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Zuverlässigkeit, Sicherheit

2 Zuverlässigkeit, Sicherheit 2.1 Anwendungsbereich Die Kuhnke Produkte sind als Betriebsmittel zum Einsatz in industrieller Umgebung konzipiert. Andere Anwendungen erfordern Rücksprache mit dem Werk. Bei nicht bestimmungsgemäßem Einsatz und eventuell hieraus resultierenden Schäden haftet der Hersteller nicht. Das Risiko trägt allein der Anwender. Zur bestimmungsgemäßen Verwendung gehört auch das Beachten dieser Betriebsanleitung.

2.2 Zielgruppe Die vorliegende Bedienungsanleitung enthält die notwendigen Informationen für den bestimmungsgemäßen Gebrauch des beschriebenen Produkts (Steuergerät, Bedienterminal, Software usw.). Sie wendet sich an Fachpersonal aus Konstruktion, Projektierung, Service und Inbetriebnahme. Zum richtigen Verständnis und zur fehlerfreien Umsetzung der technischen Beschreibungen, Bedieninformationen und insbesondere Gefahren- und Warnhinweise werden umfassende Kenntnisse in der Automatisierungstechnik vorausgesetzt.

2.3 Zuverlässigkeit Die Zuverlässigkeit der Kuhnke-Produkte wird durch umfangreiche und kostenwirksame Maßnahmen in Entwicklung und Fertigung so hoch wie möglich getrieben. Dazu gehören: • Auswahl qualitativ hochwertiger Bauteile, • Qualitätsvereinbarungen mit unseren Zulieferanten, • Maßnahmen zur Verhinderung statischer Aufladungen beim Hantieren mit MOS-Schaltungen, • Worst-Case Dimensionierung aller Schaltungen, • Sichtkontrollen in verschiedenen Stufen der Fertigung, • Rechnergestützte Prüfung aller Baugruppen und deren Zusammenwirken in der Schaltung, • Statistische Auswertung der Fertigungsqualität und aller Rückwaren zur sofortigen Einleitung korrigierender Maßnahmen.

2.4 Hinweise Trotz der unter 2.3 beschriebenen Maßnahmen muss in elektronischen Steuerungen mit dem Auftreten von Fehlern gerechnet werden, auch wenn sie noch so unwahrscheinlich sind. Bitte schenken Sie den zusätzlichen Hinweisen, die wir in dieser Bedienungsanleitung durch Symbole gekennzeichnet haben, besondere Aufmerksamkeit. Einige dieser Hinweise machen auf Gefahren aufmerksam, andere dienen mehr der Orientierung für den Leser. In der Reihenfolge abnehmender Wichtigkeit sind sie weiter unten beschrieben.

2.4.1 Gefahr Dieses Zeichen macht auf Gefahren aufmerksam, die Tod oder Körperverletzung verursachen können, wenn die beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. E 783 D 01.03.13/ 10136962

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Zuverlässigkeit, Sicherheit

2.4.2 Achtung Dieses Zeichen macht auf Informationen aufmerksam, die unbedingt beachtet werden müssen, um Funktionsstörungen und möglicherweise Materialzerstörung oder gar gefährliche Zustände zu vermeiden.

2.4.3 Hinweis Dieses Zeichen macht auf zusätzliche Informationen aufmerksam, die die Anwendung des beschriebenen Produkts betreffen. Es kann sich auch um einen Querverweis auf Informationen handeln, die an anderer Stelle (z. B. in anderen Handbüchern) zu finden sind.

2.4.4 In Bearbeitung Dieses Zeichen macht darauf aufmerksam, dass die beschriebene Funktion noch nicht oder nur teilweise fertig gestellt ist (zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Dokuments).

2.4.5 Handlungsanweisung Überall, wo diese Zeichen am linken Rand auftauchen, sind Handlungsanweisungen für den Leser aufgelistet, die entweder auf dem Computer oder an der Hardware durchgeführt werden müssen. Sie dienen insbesondere als Orientierung dort, wo Arbeitsschritte und Hintergrundinformationen einander ablösen (z. B. in Lernanleitungen).

2.5 Sicherheit Unsere Produkte werden normalerweise zum Bestandteil größerer Systeme oder Anlagen. Die folgenden Hinweise sollen behilflich sein, das Produkt ohne Gefahr für Mensch und Maschine/Anlage in die Umgebung zu integrieren. Um bei der Projektierung und Installation eines elektronischen Steuergeräts ein Höchstmaß an konzeptioneller Sicherheit zu erreichen, ist es unerlässlich, die in der Bedienungsanleitung enthaltenen Anweisungen genau zu befolgen, da durch falsches Hantieren möglicherweise Vorkehrungen zur Verhinderung gefährlicher Fehler außer Kraft gesetzt oder zusätzliche Gefahrenquellen geschaffen werden.

2.5.1 Bei Projektierung und Installation beachten • Versorgung 24 V DC: Erzeugung als sicher elektrisch getrennte Kleinspannung. Geeignet sind z. B. Transformatoren mit getrennten Wicklungen, die nach EN 60742 (entspricht VDE 0551) aufgebaut sind. • Bei Spannungsausfällen bzw. -einbrüchen: das Programm muss so aufgebaut werden, dass beim Neustart ein definierter Zustand hergestellt wird, der gefährliche Zustände ausschließt. 8

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Zuverlässigkeit, Sicherheit • Not-Aus-Einrichtungen müssen nach EN 60204/IEC 204 (VDE 0113) realisiert werden und jederzeit wirksam sein. • Die für den spezifischen Einsatzfall geltenden Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften sind zu beachten. • Beachten Sie bitte insbesondere die Gefahrenhinweise, die jeweils an geeigneter Stelle auf mögliche Fehlerquellen aufmerksam machen sollen. • In jedem Fall sind die einschlägigen Normen und VDE-Vorschriften einzuhalten. • Bedienelemente so installieren, dass unbeabsichtigte Betätigung ausgeschlossen ist. • Steuerleitungen so verlegen, dass keine Einstreuungen (induktiv oder kapazitiv) auftreten, die die Funktion des Steuergeräts beeinflussen können.

2.5.2 Bei Instandhaltung oder Wartung beachten • Bei Mess- und Prüfarbeiten am eingeschalteten Steuergerät ist die Unfallverhütungsvorschrift VBG 4.0 zu beachten. Insbesondere §8 (Zulässige Abweichungen beim Arbeiten an Teilen). • Reparaturen dürfen nur von Kuhnke-Fachpersonal durchgeführt werden (normalerweise im Stammwerk in Malente). Andernfalls erlischt jede Gewährleistung. • Ersatzteile: • Nur solche Ersatzteile verwenden, die von Kuhnke zugelassen sind. In den modularen Steuergeräten dürfen nur Kuhnke-Originalmodule eingesetzt werden. • Bei modularen Systemen: Module dürfen nur im spannungslosen Zustand in die Steuerung gesteckt bzw. herausgezogen werden. Sie können sonst zerstört oder aber in ihrer Funktion (evtl. nicht sofort erkennbar!) beeinträchtigt werden. • Batterien und Akkumulatoren, sofern vorhanden, nur als Sondermüll entsorgen.

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Zuverlässigkeit, Sicherheit

2.6 Elektromagnetische Verträglichkeit 2.6.1 Definition Elektromagnetische Verträglichkeit ist die Fähigkeit eines Gerätes, in der elektromagnetischen Umwelt zufrieden stellend zu arbeiten, ohne dabei selbst elektromagnetische Störungen zu verursachen, die für andere in dieser Umwelt vorhandene Geräte unannehmbar wären. Von allen bekannten elektromagnetischen Störphänomenen tritt je nach Einsatzort eines betreffenden Gerätes nur ein entsprechender Teil von Störungen auf. Diese Störungen sind in den entsprechenden Produktnormen festgelegt. Für den Aufbau und die Störfestigkeit speicherprogrammierbarer Steuerungen gilt international die Norm IEC 61131-2, die auf europäischer Ebene in die Norm EN 61131-2 umgesetzt worden ist. Allgemeine Installationsvorschriften, die eingehalten werden müssen, um die Kopplungsfaktoren und folglich Störspannungen auf Pegel, denen standgehalten werden kann, zu begrenzen, sind in IEC 61131-4, Leitfaden für Anwender, enthalten.

2.6.2 Störemission Störaussendung elektromagnetischer Felder, HF nach EN 61000-6-4, Störaussendung für Industriebereiche Soll das Steuergerät in Wohngebieten eingesetzt werden, muss bezüglich der Störaussendung die Grenzwertklasse B nach EN 55011 bzw. EN 610006-3 eingehalten werden. Dieses kann u. U. durch Einbau der Steuerung in geerdete Metallschränke und durch Einbau von Filtern in die ein- und ausgehenden Leitungen erreicht werden.

2.6.3 Allgemeine Installationshinweise Elektronische Steuerungssysteme als Bestandteil von Maschinen, Anlagen und Systemen erfordern je nach Einsatzgebiet die Berücksichtigung geltender Regeln und Vorschriften. Allgemeine Anforderungen an die elektrische Ausrüstung von Maschinen mit dem Ziel der Sicherheit von Maschinen sind in der Norm EN 60204 Teil 1 (entspricht VDE 0113) enthalten. Zur sicheren Installation unseres Steuerungssystems sind folgende Hinweise zu beachten ( 2.6.4 ff).

2.6.4 Schutz vor äußeren elektrischen Einwirkungen Steuerungssystem, wenn vorgesehen, zur Ableitung von elektromagnetischen Störungen an den Schutzleiter anschließen. Günstige Leitungsführung sicherstellen.

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Zuverlässigkeit, Sicherheit

2.6.5 Leitungsführung Getrennte Verlegung von Energiestromkreisen, nicht gemeinsam mit Steuerstromkreisen: • Gleichspannung

60 V ... 400 V

• Wechselspannung 25 V ... 400 V Gemeinsame Verlegung von Steuerstromkreisen möglich: • Datensignale, abgeschirmt • Analogsignale, abgeschirmt • Digitale E/A-Leitungen, ungeschirmt • Gleichspannungen < 60 V, ungeschirmt • Wechselspannung < 25 V, ungeschirmt

2.6.6 Installationsort Achten Sie darauf, dass hinsichtlich Temperatur, Verunreinigungen, Stoß, Schwingung und elektromagnetischem Einfluss keinerlei Beeinträchtigungen auftreten.

2.6.6.1 Temperatur Beachtung von Wärmequellen, wie z. B. Raumbeheizung, Sonnenstrahlung, Wärmestau in Montageräumen und Steuerschränken.

2.6.6.2 Verunreinigungen Verwendung entsprechender Gehäuse, um mögliche nachteilige Beeinflussung durch Feuchtigkeit, korrosive Gase, Flüssigkeiten und leitfähigen Staub zu vermeiden.

2.6.6.3 Stoß und Schwingungen Beachtung möglicher Beeinflussung durch Motoren, Kompressoren, Transferstraßen, Pressen, Rammen und Fahrzeuge.

2.6.6.4 Elektromagnetischer Einfluss Beachtung elektromagnetischer Störungen aus verschiedenen Quellen am Standort: Motore, Schaltvorrichtungen, Schaltthyristoren, funkgesteuerte Geräte, Schweißgeräte, Lichtbögen, Schaltnetzteile, Leistungswandler/Wechselrichter.

2.6.7 Besondere Störquellen 2.6.7.1 Induktive Aktoren Beim Abschalten von Induktivitäten (z. B. von Relaisspulen, Schützen, Magnetventilen und Betätigungsmagneten) entstehen Überspannungen. Es ist erforderlich, diese Störspannungen auf ein zulässiges Maß zu bedämpfen. Bedämpfungselemente können Dioden, Z-Dioden, Varistoren und RCGlieder sein. Für die geeignete Dimensionierung sind die technischen Angaben des Herstellers oder Lieferanten der Aktoren zu beachten.

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Ventura Skaleo 100

3 Ventura Skaleo 100 3.1 Systembeschreibung mit FIO-Modulen Die Ventura Skaleo 100 liefert als Controller-Modul die Systemspannung für die angeschlossenen Ventura FIO I/O-Module und betreibt den internen Bus (E-Bus). Wie ein EtherCAT-Master sendet er EtherCAT-Telegramme zum Schreiben der Ausgangsdaten und zum Lesen der Eingangsdaten. Dabei bleibt das EtherCAT-Protokoll bis in das letzte I/O-Modul erhalten. Mit dem Extendermodul lassen sich weitere EtherCAT-Slaves an den Skaleo anschließen. Das System setzt sich aus verschiedenen Einzelkomponenten zusammen, die nach Bedarf kombinierbar sind. Zur Erweiterung des Mini-IPC Ventura Skaleo 100 stehen E/A-Module aus dem System Ventura FIO zur Verfügung. Skaleo

FIO 1

FIO 2

FIO 3

FIO 4

3.2 Mechanischer Aufbau Den prinzipiellen Aufbau des Ventura Skaleo 100 zeigt die Abbildung 1. Status-LEDs (EtherCAT, Run/Stop, Error) Status-LEDs (LAN Link + LAN Active)

Beschriftungsclip

Stop/Reset-Taster SD-Card-Slot Status-LEDs (24V + DI)

Griffkante LAN-Schnittstelle

Schirmanschluss am Gehäuseträger

COM-Schnittstelle

Konvektionsschlitze

Modulverriegelung und E-Bus

Interrupt-Eingang + Versorgungsspannung

Hutschienenbefestigung und Funktionserde

Abbildung 1: Mechanischer Aufbau Der Gehäuseträger besteht aus einem Aluminiumprofil mit integrierter Aufschnappvorrichtung für die Befestigung des Moduls auf einer 35mm DINHutschiene. Die Gehäusewanne mit den Lichtleitern für die Statusanzeigen, die Seitenfläche und die Front sind aus Kunststoff und umschließen das Modul. Die Lichtleiter der Signalzustands-LEDs sind neben den Klemmstellen des Federzugsammelsteckers erhöht angeordnet. Damit wird eine eindeutige Diagnose auf den ersten Blick ermöglicht. 12

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Ventura Skaleo 100

Erweiterung An den Ventura Skaleo 100 können bis zu 15 I/O-Module aus der Systemfamilie Ventura FIO angeschlossen werden. Jedes Erweiterungsmodul hat eine Länge von 112 mm. Beim Einsatz von mehreren Ventura FIO I/O Modulen sind gesonderte EMV-Messungen vorzunehmen!

3.2.1 Montage Der Ventura Skaleo ist für die Montage auf Tragschienen (nach DIN EN 50022, 35 x 7,5 mm) bestimmt. 2

3.2.1.1 Aufrasten eines einzelnen Moduls 1. Führen Sie den Skaleo gemäß Abbildung so von unten gegen die Tragschiene, dass sich die Metallfeder zwischen Tragschiene und Montagefläche eindrückt. 2. Drücken Sie den Skaleo oben gegen die Montagewand bis es einrastet.

Abbildung 2: Montage eines Skaleo

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3.2.1.2 Verbinden eines Skaleo mit einem FIO-Modul 



Nachdem Sie den Skaleo auf die Tragschiene aufgerastet haben, rasten Sie das erste FIO-Modul rechts in etwa 1cm Abstand vom ersten Modul auf die Tragschiene. Schieben Sie das FIO-Modul auf der Tragschiene an den Skaleo heran bis der Entriegelungshebel einrastet.

3.2.1.3 Trennen eines Skaleo von einem FIO-Modul  

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Drücken Sie den Entriegelungshebel (siehe Abbildung ) von dem Modul, das Sie von dem links davon befindlichen Skaleo trennen wollen. Schieben Sie gleichzeitig beide Module auf etwa 1 cm Abstand auseinander.

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Ventura Skaleo 100

3.2.1.4 Abnehmen eines Skaleo 1. Drücken Sie den Skaleo gegen die Metallfeder, die sich auf der Unterseite der Aufnahme befindet, nach oben. 2. Schwenken Sie den Skaleo gemäß Abbildung von der Tragschiene weg nach vorn. 3. Ziehen Sie den Skaleo nach unten aus der Tragschiene. 2

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Entriegelungshebel

Abbildung 3: Demontage eines Skaleo

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Ventura Skaleo 100

3.3 Systemversorgung 3.3.1 Allgemeine Hinweise Versorgung System und Sonder I/O Das Gerät wird von außen mit 24 V DC versorgt. Ein eingebautes Netzteil erzeugt daraus die interne Systemspannung (5 V). Mit dieser werden CPU, Gerätebus und die Feldbusschnittstellen versorgt Beim Anschluss beachten: bitte immer die 0V-Leitung zuerst anschließen und zuletzt lösen. Es können sonst bei angeschlossener V.24 (RS 232) Ausgleichströme über die Schnittstelle fließen, wodurch die elektronische Sicherung anspricht. Es dauert dann etwa eine Minute (Abkühlung), bis das Gerät wieder bereit ist.

3.3.2 Stromversorgung "24VDC" Eine eingebaute Unterspannungsüberwachung ermöglicht die Früherkennung von Spannungseinbrüchen. Bei Unterspannungseinbrüchen > 10 ms wird das System kontrolliert runtergefahren. Das Gerät darf nur an eine 24VDC Stromversorgung angeschlossen werden, die den Anforderungen einer sicheren Kleinspannung (SELV) entspricht. Verwenden Sie zum Anschluss an die Versorgungsspannung den mitgelieferten Stecker. Der 3-polige Stecker dient sowohl dem Anschluss des Interrupteinganges sowie der Systemversorgung an den Skaleo. Da der Skaleo den E-Bus und die Logik der I/O-Module versorgt, ist die Stromaufnahme abhängig von der Anzahl der angeschlossenen I/O-Module. Der zulässige Leitungsquerschnitt für die DC 24 V-Anschlussleitung beträgt 2 2 0,2 mm bis 1,5 mm . Anschluss

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Stecker, 3-polig, 3,5mm Raster

Pin

Funktion

DI L+

Interrupteingang Versorgungsspannung +24 VDC

L-

GND

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Ventura Skaleo 100

3.3.3 Erdung Der Ventura Skaleo 100 ist zu erden. Dazu ist das Metallgehäuse mit einer Funktionserde zu verbinden. Die Funktionserde dient zur Ableitung von HF-Strömen und ist für die Störfestigkeit des Moduls von großer Bedeutung. HF-Störungen werden von der Elektronik-Platine auf das Metallgehäuse abgeleitet. Das Metallgehäuse braucht nun eine geeignete Verbindung mit einem Funktionserder. Im Regelfall ist dafür zu sorgen, dass • das Modulgehäuse gut leitend mit der Hutschiene verbunden ist, • die Hutschiene gut leitend mit dem Schaltschrank verbunden ist, • der Schaltschrank eine gute Erdung besitzt. Im Sonderfall kann auch die Erdung direkt am Modul angeschraubt werden.

hier Kabelschirm auflegen Befestigung mit Bolzen M3x5 DIN-Hutschiene mit Funktionserder verbinden

Abbildung 4: Aluminiumprofil

Erdungsleitungen sollen kurz sein, eine große Oberfläche haben. (Kupfergeflecht). Hinweise finden Sie z.B. unter http://de.wikipedia.org/wiki/Masse_(Elektronik) Es wird empfohlen, den Ventura Skaleo und die Ventura FIO I/O Module über eine gemeinsame Masse (Hutschiene) zu erden.

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Ventura Skaleo 100

3.4 Schnittstellen 3.4.1 Interrupt-Eingang Der Ventura Skaleo besitzt einen digitalen Eingang mit Interruptfähigkeit. Verwenden Sie zum Anschluss des Eingangs den mitgelieferten Stecker. Die Status-LED DI gibt Aufschluss über den Status des Eingangs.  Adresse: %IB0  Spannung: 24 V DC -20%+25%   

Interruptverzögerung: Signalerkennung: Anschluss:

Anschluss:

≥1 ms nur auf steigende Flanke 1-polig

Stecker, 3-polig, 3,5mm Raster

Pin DI

Funktion Interrupteingang

L+

Versorgungsspannung +24 VDC

L-

GND

Die Verwendung des Eingangs als Interrupt Eingang ist wie folgt zu initialisieren:

Die Bibliothek „SysLibIecTasks.lib“ muss dazu in das Projekt eingebunden werden und der Baustein „IrqEingang“ erzeugt werden. Der Wechsel des Zustands von FALSE auf TRUE führt dann zum Aufruf der Interruptserviceroutine. Diese Initialisierung darf nur einmal beim Programmstart erfolgen!

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Ventura Skaleo 100

3.4.2 LAN-Schnittstelle Der Anschluss an die LAN-Schnittstelle erfolgt mit einem RJ-45 Stecker. Die LAN-Schnittstelle kann als CoDeSys-Programmierschnittstelle oder zur Datenkommunikation, z. B. mit Dialogterminals, Barcodelesern und anderen Geräten verwendet werden. Die Bibliothek SysLibSockets.lib ist hierzu zu verwenden. Die Status-LEDs LAN (Link) und LAN (Active) geben Aufschluss über eine erfolgreiche Netzwerkanbindung.   

Standardprotokoll: Baudrate: IP-Adresse:

Anschluss:

CoDeSys 10/100 Mbit/s via Software

RJ-45 Stecker

Kontakt 1

Funktion TX+

2

TX-

3

RX+

4 5

-

6

RX-

7

-

8

-

-

Für gute EMV-Eigenschaften ist das LAN-Kabel kurz zu erden!

Wird der Skaleo zur Programmierung nicht über einen Switch oder ein lokales Netzwerk angeschlossen sondern direkt an den Programmier-PC, so muss für die Programmierung ein Cross-over-Kabel verwendet werden!

3.4.3 COM-Schnittstelle Der Ventura Skaleo 100 verfügt über eine COM-Schnittstelle. Beim Ventura Skaleo 100 RS232 liegt diese in Form einer RS232-Schnittstelle vor. Beim Ventura Skaleo 100 RS485 liegt diese in Form einer RS485-Schnittstelle vor. Die COM-Schnittstelle steht nicht als Programmierschnittstelle zur Verfügung. Sie kann mittels der Bibliothek SysLibCom.lib frei programmiert werden. Insbesondere kann mit Hilfe der Bibliothek KubesPrtLib.lib das KUBES Protokoll realisiert werden. Somit ist der Anschluss von Terminals mit KUBES Protokoll möglich. Für gute EMV-Eigenschaften ist ein Stecker mit Kunststoffgehäuse zu verwenden!

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Ventura Skaleo 100

3.4.3.1 RS232 Der Anschluss an die RS232-Schnittstelle erfolgt mit einem 9-poligen D-Sub Stecker (male) an der auf dem Gerät vorhandenen Buchse (female). Die RS 232 Schnittstelle kann zur Datenkommunikation, z. B. mit Dialogterminals, Barcodelesern und anderen Geräten verwendet werden.   

Standardprotokoll: Baudrate: Potentialtrennung:

Anschluss:

9 8 7 6

5 4 3 2 1

CoDeSys bis 115,2 kbit/s nein

9-polig, D-SUB Buchse

Pin 1

Funktion -

2

TxD

3

RxD

4 5

GND

6

-

7

CTS

8

RTS

9

-

Gehäuse

Masse (Kabelschirm)

3.4.3.2 RS485 Der Anschluss an die RS485-Schnittstelle erfolgt mit einem 9-poligen D-Sub Stecker (female) an den auf dem Gerät vorhandenen D-Sub Stecker (male). Die RS 485 Schnittstelle kann zur Datenkommunikation, z. B. mit Dialogterminals, Barcodelesern und anderen Geräten verwendet werden.   

Standardprotokoll: Baudrate: Potentialtrennung:

Anschluss:

6 7 8 9

1 2 3 4 5

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CoDeSys bis 115,2 kbit/s ja

9-polig, D-SUB Stecker

Pin 1 2 3 4 5

Funktion Schirm Daten B (RxD/TxD-P) GND-

6 7 8 9 Gehäuse

VP Daten A (RxD/TxD-N) Masse (Kabelschirm)

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Ventura Skaleo 100

3.4.4 SD-Card-Slot Der SD-Card-Slot ist mit SD-Cards bis zu einer maximalen Speichergröße von 2 GB nutzbar. Die SD-Card kann zur Speicherung von Daten oder CoDeSys-Projekten, zum Laden von Projekten und anschließender Erzeugung eines Bootprojektes sowie für Firmwareupdates des Laufzeitsystems genutzt werden.

Die SD-Card darf nur im laufenden Betrieb gezogen werden, wenn nicht gerade auf die Karte zugegriffen wird und wenn es zu dem Zeitpunkt keine offenen Dateien gibt, da es sich bei dem Dateisystem um ein DOSFilesystem handelt! Wenn die SD-Card im laufenden Betrieb gesteckt wird, kann dies bei Skaleos der Revision 2 oder jünger in Abhängigkeit von der verwendeten SD-Card zu Kommunikationsstörungen kommen. Die folgenden SD-Cards wurden getestet und verursachen keine Kommunikationsstörungen: Hersteller: Typ: Swissbit 1GB SFSD1024L4BN2SA-I-D1-131-STD Swissbit 2GB SFSD2048L3BN2SA-I-D1-121-STD Die SD-Card wird beim Starten des Systems in der autoexec.bat initialisiert und steht dann als Laufwerk B: zur Verfügung. Auch aus dem CoDeSys Anwenderprogramm kann über den Laufwerksbuchstaben B: auf die Karte zugegriffen werden. Beispielprojekt:

Nach Aufruf des Programms befindet sich auf dem Laufwerk B: ( der SDCard ) im Rootverzeichnis eine Datei mit dem Namen Myname.txt und dem angegebenen Inhalt. Eine SD-Card ist nicht im Lieferumfang enthalten und muss separat bestellt werden. Empfohlen wird der Einsatz einer industrietauglichen SD-Card. 20

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Ventura Skaleo 100

3.5 Bedien- und Anzeigeelemente 3.5.1 Stop/Reset-Taster Der Stop/Reset-Taster ist auf der Frontseite des Gerätes unter den LANStatusanzeigen zu finden. Um unbeabsichtigte Betätigung zu verhindern, kann der Stop/Reset-Taster nur mit einem spitzen Gegenstand (Kugelschreiber, Schraubendreher) betätigt werden. Erstmaliges Drücken kürzer als 5 Sekunden löst den „Stop“ des Skaleo aus. Erneutes Drücken kürzer als 5 Sekunden löst wieder den „Start“ des Skaleo aus...usw. Wird der Stop/Reset-Taster länger als 5 Sekunden gedrückt, wird ein Reset des Skaleo ausgelöst. Danach kann dann die SD-Card gesteckt oder eine neues Projekt in die Steuerung geladen werden. Im Reset-Zustand ist keine Kommunikation mit dem Ventura Skaleo 100 möglich. CoDeSys-Online-Verbindungen werden mit "Kommunikationsfehler" abgebrochen. Hardware-Reset bedeutet die Stillsetzung des SPS-Prozessors. Das betrifft sowohl das SPS-Programm, als auch alle Schnittstellen. Nach Beendigung des Reset-Auslösers erfolgt ein Restart. Die Variable mit Ausnahme der RETAIN-Variablen werden dabei auf ihre Initialwertezurückgesetzt (Defaultwert „0“).

3.5.2 Statusanzeigen 3.5.2.1 LED "EtherCAT" Die „EtherCAT"-LED zeigt den Zustand des EtherCAT-ASICs an. Zustand

LED, Blinkcode

Bedeutung

Init

Rot, Dauerlicht

Initialisierungszustand, kein Datenaustausch

Pre-Op

Rot/Grün, 1:1

Preoperationalzustand, kein Datenaustausch

Safe-Op

Rot/Grün, 3:1

Safeoperationalzustand, Eingänge sind lesbar

Op

Grün, Dauerlicht

Operationalzustand, voller Datenaustausch

3.5.2.2 LED “Run/Stop" Die LED „Run/Stop" zeigt den Zustand des CoDeSys-Projektes an. Zustand Run

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LED

Bedeutung Grün

CoDeSys-Projekt läuft

Stop

Rot

CoDeSys-Projekt gestoppt

Reset

Gelb

CoDeSys-Projekt zurückgesetzt

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Ventura Skaleo 100

3.5.2.3 LED "Error" Die LED „Error“ zeigt Betriebsstörungen des Skaleo an. LED, Blinkcode

Bedeutung

Rot, 1x

Kurzschluss

Rot, 2x

Unterspannung

Rot, 3x

Watchdog

Rot, 4x

Busfehler beim EtherCAT

Rot, 8x

Kein CoDeSys-Projekt in Steuerung

3.5.2.4 LED "LAN (Linked)" und "LAN (Active)" Die LEDs „LAN (Linked)“ und „LAN (Active)“ zeigen den physikalischen Zustand des Ethernet-Ports an.

Zustand

LED

Bedeutung

Linked

Grün

Verbunden

Active

Gelb

Aktiver Datenaustausch

3.5.2.5 LED “DI“ Die LED „DI" zeigt den Zustand des digitalen Interrupteinganges an. Zustand

LED

Aktiv

Bedeutung Grün

Eingang aktiv

3.5.2.6 LED “24V“ Die LED „24V" zeigt den Zustand der Spannungsversorgung an. Zustand Ein

22

LED

Bedeutung Grün

24 V DC vorhanden

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Ventura Skaleo 100

3.6 Speicher Der Ventura Skaleo 100 ist mit folgenden Speicherbereichen ausgestattet: Flash-EPROM: 8 Mbyte davon für SPS-Programm ca. 6 Mbyte Verwendung: Programm, feste Daten, Dateisystem  RAM: 8 Mbyte davon für SPS-Programm ca. 256 kByte Verwendung: Variable Daten, Operandenbereiche  Remanente Daten: 1kByte Verwendung: Retain- und extraremanente Daten  SD-Card: max. 2 Gbyte Verwendung: Programm- und Laufzeitsystemtransfer, feste Daten 

Das Laufzeitsystem berücksichtigt derzeit die folgende Speicheraufteilung:

3.6.1 Datenbereiche Der ausgewiesene Speicherbereich für Daten ist zunächst kleiner als 64 kBytes. Über die Funktion SkaleoGetMemoryPtr() können weitere Datenbereiche alloziert werden. Es stehen insgesamt 192 kBytes zur Verfügung. Es können jedoch am Stück keine Datenbereiche größer als 64 kByte alloziert werden. Auf die allozierten Bereiche kann mittels Pointer zugegriffen werden.

3.6.2 Retain Variablen Für retain Variablen ist derzeit ein Speicherbereich von 1024 Bytes vorgesehen. Dieser Bereich wird beim PowerDown auf das interne Flash gerettet und beim BootUp von dort wieder restauriert. Der Bereich ist mittels Checksumme gesichert.

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Ventura Skaleo 100

3.7 Web-Server Das System verfügt über einen WEB Server mit derzeit folgenden Seiten:  Einstiegsseite  „Skaleo Einstellungen“ Die Einstiegsseite ist zu erreichen über http://IP-Adresse des Skaleo 100/kuhnke.htm

Hier wurde die IP-Adresse 172.25.1.195 des Skaleo 100 benutzt. Zur Bestimmung der IP-Adresse siehe Kapitel 4.3 Die Seite „Skaleo Einstellungen“ wird durch das Klicken auf den Button „Einstellungen“ erreicht. Hier können IP-Adresse, Subnet Mask, Datum und Uhrzeit eingestellt werden

Damit die Änderung der IP-Adresse übernommen wird, muss der Skaleo einmal von der Versorgungsspannung getrennt werden! 24

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Ventura Skaleo 100

3.8 Web-Visualisierung Um die Web-Visualisierung beim Skaleo nutzen zu können, muss bei den Zielsystemeinstellungen der Hacken bei Web-Visualisierung gesetzt werden:

Bei der Erstellung einer Visualisierung ist darauf zu achten, dass die Eingangsseite in die Visualisierung den Namen „PLC_VISU“ trägt!

CoDeSys erzeugt die benötigten Dateien für das Zielsystem und lädt sie beim Onlinegehen automatisch mit auf das System. Im Browser muss für die Anzeige der Visualisierung http://IP-Adresse des Skaleo 100/webvisu.htm angegeben werden. Zur Bestimmung der IP-Adresse siehe Kapitel 4.3 E 783 D 01.03.13/ 10136962

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Ventura Skaleo 100 Im Browser müssen dafür die Java-Applets aktiviert werden. Es wird dann automatisch eine entsprechende Java-Engine für das Bearbeiten der Visualisierung gestartet. Die Namen der Visualisierungen sowie die Namen der verwendeten Bitmaps dürfen max. 8 Zeichen lang sein! WEB Server und WEB Visu können parallel benutzt werden.

Um eine Dynamisierung der Web-visu zu ermöglichen, führen Sie folgende Schritte aus: •

Öffnen Sie im Explorer den Ordner C:\Programme\3S Software\CoDeSys V2.3\Visu



Öffnen Sie die Datei „webvisu.htm“ mit einem Editor.

• Tragen Sie in die 4. letzte Zeile folgenden fettgedruckten Text ein: ... •

Speichern Sie die Datei.

Während der Initialisierungsphase des EtherCAT-Masters können in der Visualisierung die Ein- und Ausgänge von FIO-Modulen als aktiv aufleuchten. Dabei handelt es sich jedoch nur um einen Fehler in der Visualisierung. Sobald der EtherCAT fehlerfrei angelaufen ist, wird der Zustand der Ein- und Ausgänge in der Visualisierung korrekt dargestellt. Siehe dazu auch Kapitel 4.6.7

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Ventura Skaleo 100

3.9 Watchdog Die Behandlung des Watchdog ist für den Skaleo100 etwas aufwendiger als auf anderen CoDeSys-basierten Systemen. Damit ein Watchdog überhaupt wirksam werden kann, muss die Taskkonfiguration entsprechend gesetzt werden:

Dies bewirkt, dass die betreffende Task überwacht wird und bei Überschreitung der angegebenen Zeit, die Task suspendiert wird. Dieser Zustand ist dem Skaleo100 dann von außen nicht ohne weiteres anzusehen. Damit die Fehler LED entsprechend blinkt ist noch das folgende Codestück in das Anwenderprogramm zu integrieren:

Diese Initialisierung darf nur einmal beim Programmstart erfolgen!

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27

Installation

4 Installation 4.1 CoDeSys Installation auf dem Programmier-PC Installieren Sie die Software CoDeSys auf Ihrem Programmier-PC.



Wählen Sie die Datei CoDeSys...exe über den Windows-Explorer oder dem Menüpunkt 'Ausführen' des Startmenüs aus.



Führen Sie das Programm aus.



Der CoDeSys Installationsdialog wird gestartet und das Programm auf nach Ihren Angaben auf dem Zielsystem Installiert.

Die aktuelle Installationsversion des CoDeSys Programmiersystems erhalten Sie im Downloadbereich der Firma 3S, www.3s-software.com

4.2 Target-Installation in CoDeSys Um mit CoDeSys ein Projekt für den Ventura Skaleo 100 zu erzeugen, muss das Target Support Package (TSP) " Target_Skaleo100_VXX_XX" vor Programmstart installiert werden. Das aktuelle TSP erhalten Sie kostenlos als Download unter www.kuhnke.com.

Das Target wird mittels des Batches install.bat installiert. ( Als zip-Datei muss die Datei dazu vorher extrahiert werden!) Es darf nicht mit dem Programm InstallTarget.exe von 3S installiert werden. Es wird derzeit nicht in das Standardverzeichnis: C:\Programme\Gemeinsame Dateien\CAA-Targets installiert, sondern in das Verzeichnis: C:\Programme\3S Software\CoDeSys V2.3\Targets\Kuhnke Falls eine neue Version des Targets installiert werden soll, so muss das alte Target erst mit dem Programm InstallTarget.exe von 3S deinstalliert werden und das Verzeichnis C:\Programme\3S Software\CoDeSys V2.3\Targets\Kuhnke\VenturaSkaleo100

gelöscht werden, bevor das neue Target wie oben beschrieben installiert werden kann. In einem TSP sind alle Konfigurations- und Erweiterungsdateien zusammengefasst, die benötigt werden, um mit einer Applikation eine bestimmte Steuerung (Zielsystem, Target) zu bedienen. Konfiguriert werden: der Codegenerator, das Speicherlayout, der Funktionsumfang der Steuerung und die I/O-Module. Außerdem werden Bibliotheken, Error- und Ini-Dateien für den PLC-Browser etc. eingebunden. 28

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Installation

Nach erfolgreicher Installation kann mit dem Programmiersystem auf den Skaleo zugegriffen werden.

4.3 Bestimmung der IP-Adresse des Skaleo •

Der Ventura Skaleo 100 muss zunächst mit Spannung versorgt werden und mit einem Ethernet Kabel an ein lokales Netz oder direkt an den Programmier-PC angeschlossen werden (mit einem Cross-over-Kabel).



Mit Hilfe des Tools @CHIPTOOL der Fa. Beck kann dann das Gerät im Netz gefunden werden

Detaillierte Informationen zu den Funktionen des Tools @Chiptool finden Sie unter „Info“ -> „Help“!

Hier wird die IP-Adresse und Netmask des Skaleos angegeben. •

Notieren Sie sich die IP-Adresse und Netmask für den späteren Gebrauch.

4.4 Einstellungen des CoDeSys Programmier-PC 4.4.1 Ethernet Schnittstelleneinstellung auf dem Programmier-PC Verbindung über ein Netzwerk Für die Programmierung des Skaleo über ein Netzwerk sollten auf dem Programmier-PC keine Einstellungen nötig sein.

Windows 98, Direktverbindung •

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Wählen Sie im Startmenü Start – Einstellungen – Systemsteuerung: „Netzwerk“ – „TCP/IP“ aus der Liste wählen, Eigenschaften. 29

Installation •

Auf der Registerkarte „IP-Adresse“ „IP-Adresse festlegen“ wählen und eine IP-Adresse eingeben, die nur in den letzten 3 Stellen von derjenigen aus Kapitel 4.3 abweicht, die Subnetmaske übernehmen z.B. „172.25.1.100 statt 137“ Subnetmaske „255.255.0.0“.

Windows XP, Direktverbindung •

Wählen Sie im Startmenü Start – Einstellungen – Netzwerkverbindungen: LAN-Verbindung aus der Liste wählen, Eigenschaften.



Auf der Registerkarte „Allgemein“ in der Elementliste „Internetprotokoll (TCP/IP)“ wählen und Eigenschaften anklicken.



Auf der Registerkarte „Allgemein“ „Folgende IP-Adresse verwenden“ wählen und eine IP-Adresse eingeben, die nur in den letzten 3 Stellen von derjenigen aus Kapitel 4.3 abweicht, die Subnetmaske übernehmen z.B. „172.25.1.100 statt 137“, Subnetzmaske „255.255.0.0“.

Bei Direktverbindung muss die „Datei- und Druckerfreigabe“ aktiviert und eine evtl. vorhandene Firewall mindestens für diese Verbindung deaktiviert sein.

4.4.2 Einstellung der Kommunikationsparameter im CoDeSys Programm Im Dialogfenster 'Kommunikationsparameter' im Menü 'Online' kann der Kommunikationskanal ausgewählt und konfiguriert werden. •

Öffnen Sie das Dialogfenster “Kommunikationsparameter“ im Menü “Online“.



Drücken Sie die Schaltfläche Neu. Sie erhalten den Dialog 'Kommunikationsparameter: Neuer Kanal

Im Eingabefeld “Name“ wird automatisch der für den zuletzt eingetragenen Kanal verwendete Name angeboten. Sie können den Kanalnamen hier editieren. Die Kanalnamen sind rein informativ, Eindeutigkeit ist nicht zwingend, aber empfehlenswert In der Tabelle unter 'Gerät' sind die am Gateway-Rechner verfügbaren Gerätetreiber aufgelistet. Welche Möglichkeiten Sie dabei haben, hängt von der individuell installierten Auswahl von Gerätetreibern auf Ihrem Rechner ab.

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Installation •

Für eine Ethernet Verbindung mit dem Ventura Skaleo wählen Sie den Eintrag "Tcp/Ip (Level 2 Route) aus.



Tragen Sie unter "Address" die IP Adresse des Ventura Skaleo 100 ein. Diese können Sie gemäß Kapitel 4.3 ermitteln.



Wählen Sie unter "Motorola Byte order" "No"

Beispiel, Einstellung der Kommunikationsparameter Ethernet

4.5 CoDeSys-Projekt mit EtherCAT erzeugen

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Erstellen Sie ein neues CoDeSys-Projekt auf dem Programmier-PC



Wählen Sie das Target VenturaSkaleo100



Wechseln Sie im sich öffnenden Fenster auf die Karte „Allgemein“ und wählen Sie „keine Adressprüfung“ und bei Verwendung von EasiCat_1_7_1 oder neuer ebenfalls „Byte-Adressierung



Verlassen Sie das Fenster mit „OK“



Legen Sie den Baustein PLC_PRG als „Programm“ an und wählen Sie die Sprache „ST“.



Verlassen Sie das Fenster mit „OK“



Fügen Sie im Programm ein Semikolon „;“ ein, damit beim Übersetzen kein Fehler erzeugt wird.



Stellen Sie die Kommunikationsparameter wie in 4.4.2 beschrieben ein. 31

Installation •

Speichern Sie das Projekt.

4.5.1 CoDeSys-Bootprojekt auf die SD-Card laden Diese Funktionalität bieten Skaleos ab der Version 1.60: •

Erzeugen Sie ein CoDeSys-Bootprojekt auf einem Skaleo.



Legen Sie auf einer leeren SD-Card in der ersten Verzeichnisebene einen Ordner mit dem Namen „PGUPDATE“ an.



Stecken Sie die SD-Card in den Skaleo.



Schalten Sie den Skaleo aus und starten Sie ihn dann neu.



Warten Sie, bis das Bootprojekt gestartet wird. Das Projekt wurde dann auf die SD-Card in den oben genannten Ordner gespeichert.“



Ziehen Sie nun die SD-Card wieder.

4.5.2 CoDeSys-Bootprojekt von der SD-Card laden 4.5.2.1 Bootprojekt ohne Versionsinformation laden Diese Funktionalität bieten Skaleos ab der Version 1.60: •

Stecken Sie eine SD-Card mit einem CoDeSys-Bootprojekt im Ordner „PGUPDATE“ in den Skaleo.



Starten Sie den Skaleo neu. Das Bootprojekt wird dadurch automatisch auf den Skaleo überspielt.



Ziehen Sie nun die SD-Card wieder.

Das Bootprojekt wird nur auf den Skaleo übertragen, wenn kein Bootprojekt im Skaleo vorhanden ist oder wenn das Projekt auf der SD-Card neueren Datums ist als dasjenige im Skaleo.

4.5.2.2 Bootprojekt mit Versionsinformation laden Die Funktionalität bieten Skaleos mit der Firmware-Version 2.12.3: •

Stecken Sie eine SD-Card mit Systemdateien im Ordner „RTUPDATE“ sowie einer Versionsinformation als Datei „RTVERSN.TXT“ in den Skaleo.



Starten Sie den Skaleo neu. Die Systemdateien werden dadurch automatisch auf den Skaleo überspielt.



Ziehen Sie nun die SD-Card wieder.

Das Bootprojekt wird nur auf den Skaleo übertragen, wenn keine Versionsdatei auf dem Laufwerk A:\ des Skaleo vorhanden ist oder wenn die Versionsdatei auf der SD-Card nicht identisch mit derjenige im Skaleo ist. Beim Abgleich der Dateien werden zunächst die ersten 31 Zeichen des Namens, dann die Größe der Datei und abschließend das Datum der Datei verglichen. Die Versionsdatei wird als letztes kopiert, so dass ein fehlerhafter Kopiervorgang beim nächsten Hochlaufen des Skaleo erkannt wird. 32

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Installation

4.6 Betrieb von EtherCAT Slaves Die EtherCAT Master Funktion wird beim Skaleo durch die Bibliothek "KuhnkeEcatLibSkaleo.Lib“ realisiert. Mittels dieser Bibliothek können EtherCAT Geräte erreicht werden und Prozessdaten ausgetauscht werden. Die Installation und Konfiguration eines EtherCAT Bussystems ist in der Bedienungsanleitung E 773 D "Ventura EasiCat" für KUHNKE Master mit Ethernet Schnittstelle beschrieben. Beim Skaleo wird die Bibliothek KuhnkeEcatLibSkaleo.Lib als Bestandteil des Targets bei der Targetinstallation bereits mit installiert! Die Laufzeit des EtherCAT beträgt derzeit etwa 2 ms.

Die Ventura FIO Thermo-Module sind zur Zeit für den Ventura Skaleo nicht freigegeben!

4.6.1 Systemvoraussetzungen Die Firmware des Ventura Skaleo muss der Version 1.62 oder besser entsprechen. Zur Ermittlung der Firmware-Version des Skaleo geben Sie im PLC-Browser von CoDeSys den Befehl „ver“ ein. In der letzten Zeile steht der Hinweis auf die Version. Beispiel: OEM Impl.Version : Skaleo100 V01.62 Build 10012701

4.6.2 EasiCat-Konfigurator installieren Installieren Sie den EasiCat-Konfigurator. Dazu ist das Programm setup_EasiCat_x_y_z.exe auszuführen.

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Starten Sie das Setup.



Klicken Sie auf „Next“.

33

Installation



Entscheiden Sie nun, in welches Programmverzeichnis EasiCat installiert werden soll.

Als nächstes fragt Setup nach der Programmgruppe im Startordner, wo der Link zum Programm angelegt werden soll:

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Installation Danach erscheint folgende Meldung



Klicken Sie „Install“.

Danach öffnet sich der Konfigurator und folgende Meldung erscheint:

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Klicken Sie „OK“.



Wählen Sie „Optionen/XML Pfad“.



Tragen Sie danach den Pfad ein, in dem sich die Gerätebeschreibungsdatei „KuhnkeEtherCATModules.xml“ befindet.

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Installation Hier kann das Verzeichnis C:\Programme\EtherCAT Configurator\EtherCAT gewählt. Das ist das Verzeichnis, in dem Beckhoff-Konfigurator die Gerätebeschreibungsdateien vorhält.



Bestätigen Sie mit „OK“.



Kopieren Sie die Datei Skaleo.xml sowie die Gerätebeschreibungsdateien (XML-Dateien) für alle einzubindenden Geräte in das soeben eingestellte Verzeichnis!

Im Anschluss stellt sich EasiCat auf dem Bildschirm so dar:



Wählen Sie das Zielsystem, das zum EtherCAT-Master ausgebaut werden soll (in diesem Fall: Skaleo).

Beim Ventura Skaleo ist die EtherCAT-IP-Adresse fest eingestellt auf 190.168.12.255!.

4.6.3 EtherCAT-Teilnehmer auswählen

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Speichern Sie das CoDeSys-Projekt. Das Projekt muss einmal gespeichert worden sein, damit der Konfigurator aufgerufen werden kann! Beachten Sie hierbei auch Kapitel 4.6.6 Umbenennen eines CoDeSysProjektes!



Gehen Sie in die Steuerungskonfiguration und klicken Sie dort mit der rechten Maustaste auf „VenturaSkaleo100[SLOT]..“, um „EtherCAT UDP Master anhängen“ auszuwählen.

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Installation

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Klicken Sie auf EtherCAT UDP Master[VAR] und klicken Sie dann im Fenster rechts auf Konfigurator.



Rechtsklicken Sie auf das Symbol des Zielsystems und wählen Sie „Modul anfügen“.



Im sich öffnenden Fenster rechts wählen Sie nun unter „Kuhnke Automation GmbH & Co. KG“ den „Skaleo“. Klicken Sie dann auf „Hinzufügen“.

37

Installation

38



Klicken Sie jetzt links oben auf den Eintrag „Skaleo“ und wählen dann auf die gleiche Weise rechts die I/O-Module aus, die mit dem Skaleo verbunden sind. Bitte achten Sie dabei auf die richtige Reihenfolge. Sind mehrere gleiche Module nebeneinander gesteckt, können Sie die Anzahl unten im Fenster einstellen.



Wenn Sie mit der Modulauswahl fertig sind, klicken Sie „Beenden“, um ins Hauptfenster zurück zu kommen.



Klicken Sie den Reiter „Module“, und Sie erhalten eine Übersicht der ausgewählten Teilnehmer.

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Installation



Vergewissern Sie sich, dass alle Module auf „Aktiv“ gestellt sind.



Klicken Sie jetzt den Reiter „CoDeSys Export“ an.



Sorgen Sie dafür, dass in allen angezeigten Auswahlfeldern die Häkchen gesetzt sind, so wie auf der Abbildung oben.



Klicken Sie im Menü „Datei“ auf „Beenden“ und speichern Sie.

EasiCat speichert nun die Daten unter dem Projektnamen in dem Verzeichnis, in dem das zuvor angelegte CoDeSys-Projekt liegt. Danach schließt sich der Konfigurator und CoDeSys erscheint wieder im Vordergrund.

4.6.4 Konfigurationsdaten in CoDeSys importieren EasiCat hat nach Beendigung der Konfiguration im letzten Schritt 3 Dateien ins Projektverzeichnis gelegt: .eco, .exp und .kec.

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39

Installation •

In CoDeSys wählen Sie im Menü „Projekt“ den Befehl „Importieren“.



Wählen Sie das Projektverzeichnis aus.



Wählen Sie die Datei .exp und klicken Sie auf „Öffnen“.

Mit dieser Aktion wurde die Konfiguration der EtherCat-Teilnehmer in das Projekt übernommen und unter Globale Variablen im neuen Verzeichnis KUECAT abgelegt:

Die neuen Variablen, also die Ein- und Ausgangsdaten der konfigurierten EtherCAT-Slaves, liegen nicht im Bereich der Steuerungskonfiguration, sondern sind als Globale Variablen abgelegt.

4.6.5 Änderung der Steuerungskonfiguration mit EasiCat Wurde die Konfigurationsdatei bereits in CoDeSys importiert und die Steuerungskonfiguration soll danach geändert werden, so ist folgendes zu beachten: •

Löschen Sie zuerst die Ordner KUECAT aus der globalen Variablen Liste, bei den Visualisierungen und als Baustein!

Wurde die Konfigurationsdatei noch nicht importiert, so entfällt dieser Schritt und es kann sofort wie im Folgenden beschrieben vorgegangen werden! 40

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Installation



Rufen Sie den Konfigurator wie in dem Kapitel 4.6.3 beschrieben erneut auf und ändern Sie die Modulauswahl.



Speichern Sie die neuen Konfiguration noch einmal unter dem gleichen Namen durch klicken auf „Datei“ und dann auf „Speichern“.



Schließen Sie dann den Konfigurator, um zu CoDeSys zurückzukehren.



Importieren Sie die Konfigurationsdatei .exp in CoDeSys wie in Kapitel 4.6.4 beschrieben.

4.6.6 Umbenennen eines CoDeSys-Projektes Wurde die Konfigurationsdatei bereits in CoDeSys importiert und der Projektname soll danach geändert werden, so ist folgendes zu beachten: •

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Benennen Sie den Namen der Inputvariable von „sFilename“ des Bausteins Ecat in < Projektname.kec > um! Projektname ist dabei der neue Name des CoDeSys-Projektes!

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Installation Wurde die Konfigurationsdatei bereits erstellt aber noch nicht importiert, so entfällt dieser Schritt und kann sofort wie im Folgenden beschrieben vorgegangen werden! •

Rufen Sie den Konfigurator wie in dem Kapitel 4.6.3 beschrieben erneut auf.



Speichern Sie die Konfiguration noch einmal unter dem neuen Namen durch klicken auf „Datei“ und dann auf „Speichern“.



Schließen Sie dann den Konfigurator, um zu CoDeSys zurückzukehren.



Importieren Sie die Konfigurationsdatei .exp in CoDeSys wie in Kapitel 4.6.4 beschrieben.

Wurde noch keine Konfigurationsdatei über den Konfigurator erstellt, so kann das CoDeSys-Projekt beliebig oft umbenannt werden. Zur Erzeugung eines lauffähigen Projektes muss jedoch immer eine Konfigurationsdatei importiert werden, die den gleichen Namen hat, wie das CoDeSys-Projekt.

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Installation

4.6.7 EtherCAT-Master in CoDeSys einbinden Um ein konsistentes Prozessabbild zu erhalten, wird der Aufruf des EtherCAT Programmbausteins im PLC_PRG empfohlen! Zudem wird der folgende Aufbau von PLC_PRG empfohlen:

Damit wird die Anzahl der deaktivierten Slave-Module mit 0 initialisiert (siehe Kapitel 5.4), der EtherCAT-Baustein aufgerufen und das Programm erst dann ausgeführt, wenn der EtherCAT fehlerfrei angelaufen ist. Der Baustein InitKuhnkeECat muss nicht extra aufgerufen werden. Alternativ kann der Master auch wie folgt als Task eingebunden werden:

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Wechseln Sie in die Taskkonfiguration



Rechtsklicken Sie auf das Symbol „Taskkonfiguration“ und hängen Sie eine neue zyklische Task ein



Geben dieser Task einen Namen, z.B. „EC“, und tragen Sie als Intervall die Zeit ein, in der die Telegramme zyklisch gesendet werden sollen, Die Zykluszeit sollte dabei > 10 ms (Eingabe: t#10ms) sein.

43

Installation •

Rechtsklicken Sie nun im mittleren Fenster auf das Uhrensymbol neben der Task „EC“ und wählen Sie „Programmaufruf anhängen“



Wählen Sie im Eingabefeld „Programmaufruf“ den Baustein „Ecat(PRG)“



Bestätigen Sie mit „OK“

Damit ist ein funktionsfähiger EtherCAT-Master fertig gestellt. In der Browser Ansicht erscheinen für den Aufruf einige Hieroglyphen. Dies liegt an den zahlreichen Parametern des Bausteins und stört nicht weiter. Durch direkte Eingabe des Programmnamens "ECat" in das Feld Programmaufruf ohne weitere Parameter vermeiden Sie die Darstellung mit Hieroglyphen.

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Installation

4.7 SPS-Funktionsbibliotheken Mit der Target-Installation (Siehe S.28) erhält CoDeSys auch Funktionsbibliotheken für das Zielsystem Ventura Skaleo 100. Skaleo100.lib enthält Funktionen für den Zugriff auf die Ressourcen des Skaleo 100. SkaleoRS485.lib enthält Funktionen für die Benutzung der RS485Schnittstelle. KuhnkeECatLibSkaleo.lib enthält Funktionen mit denen die EtherCAT Master Funktion beim Skaleo realisiert wird. Mittels dieser Bibliothek können EtherCAT Geräte erreicht werden und Prozessdaten ausgetauscht werden. KubesPrtLib.lib enthält Funktionen zur Realisierung des Kubes-Protokolls auf CoDeSys-SPSen.

4.7.1 Skaleo100.lib Skaleo100.lib enthält folgende Funktionen, die nachfolgend erklärt werden: Name

Zweck

SkaleoComCheckInput

Zählt die Anzahl der Bytes die zum Lesen an dem Port anstehen.

SkaleoGetDate

Gibt das aktuelle Datum zurück.

SkaleoGetDigIn

Zählt die Interrupts am Interrupteingang.

SkaleoGetDiskSpace

Berechnet den „total disk space“ oder „free disk space“ eines Laufwerks.

SkaleoGetMemoryPtr

Gibt einen Pointer auf einen „memsize“ langen Datenbereich zurück.

SkaleoGetPersistenceData

Lesen von bis zu 64 persitenten Datenbytes. (siehe 5.3 Hardwarestempel)

SkaleoGetSerialNumber

Auslesen der Seriennummer.

SkaleoGetTime

Gibt die akutelle Uhrzeit zurück.

SkaleoIOGetPinState

Auslesen eines IO-Pins.

SkaleoIOSetPinState

Setzen eines IO-PINs.

SkaleoIsSDCardPresent

Abfrage: Ist eine SD Card eingeschoben?

SkaleoIsSDCardReadOnly

Abfrage: Ist die SD Card read only?

SkaleoIsVoltageOK

Prüft auf Unterspannung. Wenn Spannung OK dann TRUE sonst FALSE

SkaleoNTPInstallService

Einrichten des NTP Service

SkaleoNTPIsServiceFinished

Abfrage: Ist der Service beendet worden?

SkaleoNTPStartService

Startet den einmaligen Lauf des Service.

SkaleoResetSystem

Löst einen Reset des gesamten Systems aus.

SkaleoSetInputIrqHandler

Einrichten einer Callback Funktion für den Eingangsinterrupt

SkaleoSetPersistenceData

Setzen von bis zu 64 persitenten Datenbytes. (siehe 5.3 Hardwarestempel)

SkaleoSetU24VIrqHandler

Einrichten einer Callback Funktion für das Unterspannungsereignis.

SkaleoSynchClockFromRTC Synchronisiert die RTC mit der DOS Uhr. SkaleoWatchdog

Einrichten des Watchdogs.

SET_WATCHDOG

Einrichten des Watchdogs

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Installation Ab der Version 1.64 enthält Skaleo100.lib zudem folgende Funktionen, die nachfolgend erklärt werden: Name

Zweck

SkaleoGetLZSVersionInfo

Gibt den Versionsstring des Laufzeitsystems zurück

SkaleoGetSDCardInfo

Auslesen der internen Register CSD und CID der SD-Card

SkaleoIsPingDone

War Ping erfolgreich?

SkaleoSendPing

Funktion zum Senden eines Ping

SkaleoSetTimeDate

Funktion zum Setzen von Datum und Uhrzeit

4.7.2 SkaleoRS485.lib SkaleoRS485.lib enthält unter anderem die folgende Funktionen, die nachfolgend erklärt werden: Name

Zweck

Rs485ComClose

Schließen einer geöffneten RS485 Schnittstelle

Rs485ComOpen

Öffnen der RS845 Schnittstelle

Rs485FlushOutput

Spontane Ausgabe der im Puffer befindlichen Zeichen auf die Schnittstelle

Rs485GetStatus

Status der Schnittstelle – Der Rückgabewert enthält die folgenden Bits: Bit 7: % Bit 6: gesetzt, wenn Ausgangspuffer leer ist Bit 5: gesetzt, wenn Ausgangspuffer nicht voll ist Bit 4: Kabelbruch festgestellt Bit 3: Framing-Fehler festgestellt Bit 2: Paritätsfehler festgestellt Bit 1: gesetzt, wenn Überlauf beim Empfänger auftritt Bit 0: gesetzt, wenn Daten im Empfangspuffer stehen

Rs485IsByteAvailable

Ist mindestens ein Byte im Eingabepuffer?

Rs485PurgeInput

Bereinigen des Input Puffers

Rs485PurgeOutput

Bereinigen des Output Puffers

Rs485ReceiveBlock

Empfang eines Blocks aus mehreren Bytes

Rs485ReceiveByte

Empfang eines einzelnen Bytes

Rs485SendBlock

Senden eines Blocks aus mehreren Bytes

Rs485SendBreak

Senden eines Breaks zum Abbruch der Sendung

Rs485SendByte

Senden eines einzelnen Bytes

Rs485SetDirection

Setzen der Datenrichtung

Rs485SetFlowcontrol

Setzen der Parameter für die Flusskontrolle

Rs485SetMode

Setzen des Modes, z.B. high oder low aktiv Die Funktionsbibliothek SkaleoRS485.lib ist im Target vorhanden, wird aber beim Anlegen eines neuen Projektes nicht automatisch geladen!

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Installation

4.7.3 KuhnkeECatLibSkaleo.lib KuhnkeECatLibSkaleo.lib enthält ausschließlich Programme, Funktionen und Bausteine, die für interne Zwecke verwendet werden. Diese dürfen nicht im Anwenderprogramm verwendet werden und werden daher nicht detaillierter erklärt.

4.7.4 KubesPrtLib.lib KubesPrtLib.lib enthält folgenden Funktionsbaustein, der nachfolgend erklärt wird: Name

Zweck

kbs_M

Schnittstellen Baustein zum KUBES Protokoll Zur Nutzung der KubesPrtLib.lib muss die SyslibCom.lib eingebunden sein! Die Funktionsbibliothek KubesPrtLib.lib ist im Target vorhanden, wird aber beim Anlegen eines neuen Projektes nicht automatisch geladen!

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Sonderfunktionen

5 Sonderfunktionen des Skaleo 100 5.1 Uhrzeitsynchronisation mit einem NTP-Server Der Skaleo bietet die Möglichkeit die Realtimeclock durch einen NTP Zeitserver in definierten Abständen synchronisiert. Die Funktionalität ist dabei wie folgt realisiert:

Dabei richtet die Funktion SkaleoNTPInstallService(..) eine Verbindung zum NTP Server auf. Die Funktion SkaleoNTPStartService() holt einmalig die aktuelle Uhrzeit und überträgt diese auf die RTC des Skaleos und auf die Software Uhr des Laufzeitsystems von CoDeSys. Die Funktion SkaleoNTPIsServiceFinished() stellt 48

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Sonderfunktionen fest, ob der gestartete Dienst abgeschlossen ist und liefert ab Version 1.64 bei Nichtsetzen der Uhren den Fehler 2 zurück. Die Funktionalität bieten Skaleos mit der Firmware-Version 1.60 oder größer!

5.2 Update des Laufzeitsystems mit einer SD-Card Der Skaleo bietet die Möglichkeit Systemdateien des Laufzeitsystems über eine SD-Card zu aktualisieren

5.2.1 Update ohne Versionsinformation •

Stecken Sie eine SD-Card mit Systemdateien im Ordner „RTUPDATE“ in den Skaleo.



Starten Sie den Skaleo neu. Die Systemdateien werden dadurch automatisch auf den Skaleo überspielt.



Ziehen Sie nun die SD-Card wieder.

Die Systemdateien werden nur auf den Skaleo übertragen, wenn keine Systemdateien auf dem Laufwerk A:\ des Skaleo vorhanden sind oder wenn die Systemdatei auf der SD-Card neueren Datums ist als diejenige im Skaleo. Die Funktionalität bieten Skaleos mit der Firmware-Version 1.60 oder größer! Systemdateien sind: "AUTOEXEC.BAT", "BECK.GIF", "BILD1.JPG", "BILD2.JPG", "BOOT.SDB", "CHIP.GIF", "CHIP.INI", "ETH1.EXE", "EXTSD.EXE", "FUPDATE.EXE", "KUHNKE.HTM", "MYCGI.EXE", "NOTOK.HTM", "OK.HTM", "PAGE2.HTM", "RT.EXE", "SETCLOCK.EXE" Ab Firmware-Version 1.63 wird die Datei BOOT.SDB nicht mehr als Systemdatei eingestuft!

5.2.2 Update mit Versionsinformation •

Stecken Sie eine SD-Card mit Systemdateien im Ordner „RTUPDATE“ sowie einer Versionsinformation als Datei „RTVERSN.TXT“ in den Skaleo.



Starten Sie den Skaleo neu. Die Systemdateien werden dadurch automatisch auf den Skaleo überspielt.



Ziehen Sie nun die SD-Card wieder.

Die Systemdateien werden nur auf den Skaleo übertragen, wenn keine Versionsdatei auf dem Laufwerk A:\ des Skaleo vorhanden ist oder wenn die Versionsdatei auf der SD-Card nicht identisch mit derjenige im Skaleo ist. Beim Abgleich der Dateien werden die ersten 31 Zeichen des Namens verglichen. Die Versionsdatei wird als letztes kopiert, so dass ein fehlerhafter Kopiervorgang beim nächsten Hochlaufen des Skaleo erkannt wird. E 783 D 01.03.13/ 10136962

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Sonderfunktionen

Die Funktionalität bieten Skaleos mit der Firmware-Version 2.12.3 oder größer! Systemdateien sind: "AUTOEXEC.BAT", "BECK.GIF", "BILD1.JPG", "BILD2.JPG", "BOOT.SDB", "CHIP.GIF", "CHIP.INI", "ETH1.EXE", "EXTSD.EXE", "FUPDATE.EXE", "KUHNKE.HTM", "MYCGI.EXE", "NOTOK.HTM", "OK.HTM", "PAGE2.HTM", "RT.EXE", "SETCLOCK.EXE" Ab Firmware-Version 1.63 wird die Datei BOOT.SDB nicht mehr als Systemdatei eingestuft!

5.3 Hardwarestempel Der Skaleo wird ab Version 1.63 mit einem Hardwarestempel ausgeliefert. Dieser bietet folgende Funktionalitäten zum Know-how Schutz: Der Hardwarestempel verhindert, dass das Laufzeitsystem auf dem Chip eines Skaleo auf einen anderen Chip kopiert werden kann. Über den Baustein „SkaleoSetPersistenceData“ der Bibliothek Skaleo100.lib kann eine Kennung mit einer Größe von bis zu 64 Byte zusammen mit einem Projekt gespeichert werden. Diese Kennung kann dann über den Baustein „SkaleoGetPersistenceData“ wieder ausgelesen werden. Die Abfrage der Kennung kann dann in ein Projekt mit eingebunden werden, so dass auf diese Weise zum Beispiel das Kopieren eines Bootprojektes durch Dritte, die den Quellcode des Projektes nicht besitzen, nur dann erlaubt wird, wenn eine entsprechender Kennung vorhanden ist.

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Sonderfunktionen

5.4 Deaktivieren von Slaves einer Steuerungskonfiguration Der Skaleo bietet ab Version 1.62 die Möglichkeit, eine definierte Anzahl von Slaves einer Steuerungskonfiguration zu deaktivieren. •

Diese Funktionalität wird durch Setzen der Integer-Variable nNumberDisableSlaves im PLC-PRG vor dem Baustein Ecat erreicht.

Die Variable ist Bestandteil der Globalen Variablen (VAR_GLOBAL PERSISTENT RETAIN) der Bibliothek KuhnkeECatLibSkaleo.lib! „nNumberDisableSlaves“ gibt dabei die Anzahl der letzten Slaves in der Steuerungskonfiguration an, die deaktiviert werden sollen. nNumberDisableSlaves := 5 bedeutet somit, dass die letzten 5 Slaves der Steuerungskonfiguration des aktuellen CoDeSys-Projektes deaktiviert werden. Es können jedoch nur die letzten Slaves einer Konfiguration deaktiviert werden und keine Slaves gezielt deaktiviert werden, die sich nicht am Ende befinden!

5.5 Kundenspezifische Fehler-HTML-Seiten für den Web-Server Zusätzlich zu den in Kapitel 3.7 beschriebenen Einstellungen von Parametern können ab der Version 1.64 die standardmäßigen Seiten zur Behandlung der Fehler 401, 404, 500 und 503 durch kundenspezifische Seiten ersetzt werden. Die Seiten können auf dem Laufwerk A:\ mit den Namen HTLM401.HTM, HTML404.HTM, HTML500.HTM und HTML503.HTM abgelegt werden und kommen dann bei den entsprechenden Fehlern zur Anzeige.

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Sonderfunktionen

5.6 Senden eines Ping Mit Hilfe der Bibliotheksfunktionen „SkaleoSendPing“ und „SkaleoIsPingDone“ in der Skaleo100.Lib kann ab Version 1.64 ein PING an einen fremden Ethernet Teilnehmer versendet werden. Beispielprogramm:

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Sonderfunktionen

5.7 Auslesen der Skaleo100.Lib Version In der Bibliothek Skaleo100.lib sind ab Version 1.64 zwei globale Variable definiert, die vom Anwenderprogramm ausgelesen werden können:

5.8 Lesen von SD-Card-spezifischen Informationen Ab Version 1.64 können die internen Register CSD und CID der SD-Card über die Funktion „SkaleoGetSDCardInfo“ ausgelesen werden. Für das Erstellen der Information benötigt das Betriebssystem etwas Zeit, so dass es nach dem Stecken der Karte bis zu 500ms dauern kann, bis die korrekten Daten im Feld abgelesen werden können! Informationen zu den Registern finden Sie unter: http://www.sdcard.org/developers/tech/sdcard/pls/Simplified_Physical_Layer_Spec.pdf

5.9 Schreiben von Dateien auf Laufwerk A Beim Schreiben von Dateien auf das Laufwerk A ist folgende Einschränkung zu beachten: Das Schreiben von Dateien auf Laufwerk A ist nur dann sicher, wenn die Dateien vor dem Abschalten des Skaleo 100 ordnungsgemäß geschlossen werden können! Wenn nicht sichergestellt werden kann, ob Dateien ordnungsgemäß geschlossen werden können, müssen diese unbedingt auf der SD-Card (Laufwerk B) abgelegt werden!

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Installation

6 Fehlerbehandlung nach Systemabsturz Sollte das SPS-Programm ( mit Bootprojekt ), aus welchen Gründen auch immer, kurz nach dem Anlauf immer wieder abstürzen und einen Neustart des Systems provozieren, kann das System mit dem RESET Taster nicht wieder in einen stabilen Zustand überführt werden. Damit das System dennoch aus dieser fatalen Endlosloop geholt werden kann, muss eine SD-Card gesteckt werden, auf der eine leeres Verzeichnis mit dem Namen PGRESET vorhanden sein muss. Beim Neubooten des Systems werden dann die Bootprojektdateien DEFAULT.PRG, DEFAULT.CHK und BOOT.SDB umbenannt in DEFAULT.PRX, DEFAULT.CHX und BOOT.SDX. Das System startet dann nicht mehr automatisch das SPSProgramm und ein Einloggen ist sowohl von CoDeSys als auch mittels FTPClient möglich. Alternativ kann auch ein fehlerfreies Bootprojekt über die SD-Card eingespielt werden, wie in Kapitel 4.5.2 beschrieben!

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Anhang

7 Anhang 7.1 Technische Daten 7.1.1 Ventura Skaleo 100 Feldbus............................EtherCAT 100Mbit/s 100 Base TX nach IEEE802.3 Abmessungen .................25mm x 120mm x 90mm (B x H x T) Gehäuseträger ................Aluminium Schirmanschluss .............direkt am Modulgehäuse Montage ..........................35mm DIN-Schiene (Hutschiene) IO-Anschluss ...................Federzugsammelstecker mit mechanischem Auswerfer, 3-polig Signalanzeige..................LEDs, den Schnittstellen örtlich zugeordnet Diagnose .........................LED: Status EtherCAT, Status Modul, Status Eingang, Kurzschluss/ Unterspannung/ Watchdog/ CoDeSys-Projekt Anzahl der Anschlüsse....1x LAN, 1x COM, 1x SD-Card, 1x digitaler Interrupteingang Controller.........................Beck IPC@Chip® Versorgungsspannung ....24 V DC -20% / +25% Erweiterung .....................Anschluss des ersten Ventura FIO I/O-Moduls in der Modulseitenwand integriert Anzahl der I/O-Module ....bis zu 15 FIOs mit 1 Skaleo (zusammen max. 3A Stromaufnahme) Lagertemperatur..............-25°C … + 85°C, Betriebstemperatur..........0°C ... + 55°C Rel. Luftfeuchte ...............5% … 95% ohne Betauung Schutzart .........................IP20 Störfestigkeit....................Zone B nach EN 61131-2, Einbau auf geerdeter Hutschiene im geerdeten Schaltschrank

7.2 Bestellangaben Name

Bestell-Nr.

Ident-Nr.

IO/Power Stecker

Ventura Skaleo 100 RS232

694.300.00

157.090

3-polig

Ventura Skaleo 100 RS485

694.300.01

162.849

3-polig

Der 3-polige Stecker des Ventura Skaleo 100 ist Bestandteil des Moduls und wird automatisch mitgeliefert.

7.3 Literaturhinweise Titel / Thema E 783 D 01.03.13/ 10136962

Nummer

Quelle 55

Anhang

56

Titel / Thema

Nummer

Quelle

Bedienungsanleitung Ventura EasiCat

E 773 D

http://www.kuhnke.de

Technische Info Ventura FIO

E 740 D

http://www.kuhnke.de

EtherCAT, Technology, FAQs, Downloads

http://www.ethercat.org

CoDeSys Handbücher (als PDF im CoDeSys-Verzeichnis auf dem Programmier-PC verfügbar)

http:// www.3s-software.com

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Sales & Service

8 Sales & Service Informationen über unser Verkaufs- und Servicenetz mit den zugehörigen Adressen finden Sie problemlos im Internet. Selbstverständlich stehen dazu auch die Mitarbeiter im Stammwerk Malente gerne zur Verfügung:

8.1 Stammwerk Malente Kuhnke Automation GmbH & Co. KG Lütjenburger Straße 101 23714 Malente Telefon (0 45 23) 402-0 Telefax (0 45 23) 402 247 E-Mail [email protected] Internet www.kuhnke.de

8.2 Customer Service - Kundenbetreuung Kuhnke Automation GmbH & Co. KG Lütjenburger Straße 101 23714 Malente Deutschland Telefon +49 (0)4523 402 200 E-Mail [email protected] Internet www.kuhnke.de

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Anhang

9 Stichwortverzeichnis Achtung 8 Arbeitsschritte 8 Bearbeitungsvermerk 8 Bestellangaben 54 CoDeSys Kommunikationsparameter 30 CoDeSys Bootprojekt auf SD-Card 32 Bootprojekt von SD-Card 32 Projekt erzeugen 31 CoDeSys Installation 28 COM-Schnittstelle 18 RS232 19 RS485 19 Dateien auf Laufwerk A schreiben 52 Deaktivieren von Slaves 50 Demontage 14 DIN-Schiene 13 EasiCat-Konfigurator 33 Elektromagnetische Verträglichkeit 10 Elektromagnetischer Einfluß 11 Erdung 16 EtherCAT Slaves 32 Fehlerbehandlung nach Systemabsturz 53 Funktionsbibliotheken 45 KubesPrtLib.lib 47 KuhnkeECatLibSkaleo.lib 47 Skaleo100.lib 45, 52 SkaleoRS485.lib 46 Gefahr 7 Handlungsanweisung 8 Hinweis 8 Induktive Aktoren 11 Installation 9 Installationshinweise 10 Installationsort 11 Instandhaltung 9 Interrupt-Eingang 17 IP-Adresse 29 Knowhowschutz 49 LAN-Schnittstelle 18 LED 24V 22 DI 22 Error 22

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EtherCAT 21 LAN (Active) 22 LAN (Linked) 22 Run/Stop 21 Leitungsführung 11 Mechanischer Aufbau 12 Montage 13 Ping senden 51 Projektierung 9 Sales & Service 56 SD-Card-Informationen lesen 52 SD-Card-Slot 20 Sicherheit 8 Speicher 23 Datenbereiche allozieren 23 Flash-EPROM 23 RAM 23 Retain Variablen 23 SD-Card 23 Statusanzeigen 21 Stop/Reset-Taster 21 Störemission 10 Stoß und Schwingungen 11 Stromversorgung 15 Systembeschreibung 12 Target-Installation 28 Technische Daten Zusammenfassung 54 Temperatur 11 Uhrzeitsynchronisation 48 Update Laufzeitsystem 49 Varianten Sprachgebrauch 6 Standard 6 Verunreinigungen 11 Wartung 9 Watchdog 27 Web-Server 24 Web-Server 50 Web-Visualisierung 25 Web-Visualisierung Dynamisierung 26 Zielgruppe 7 Zuverlässigkeit 7

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