Kanada als Investitionsstandort MEDIZINPRODUKTE Kanadas Wettbewerbsvorteile

2011 Kanada als Investitionsstandort MEDIZINPRODUKTE Kanadas Wettbewerbsvorteile WICHTIGE GLOBALE INVESTOREN IN KANADA • Abbott Point of Care • Ag...
Author: Pamela Franke
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2011

Kanada als Investitionsstandort MEDIZINPRODUKTE

Kanadas Wettbewerbsvorteile

WICHTIGE GLOBALE INVESTOREN IN KANADA • Abbott Point of Care • Agfa Healthcare • Baxter International • Elekta AB • GE Healthcare • Johnson & Johnson • Medtronic Inc. • Philips Medical Systems • Siemens Medical Solutions • Smith & Nephew • St. Jude Medical Canada Inc. • Sorin Group • Zimmer

FÜHRENDE KANADISCHE UNTERNEHMEN • Axela • Baylis Medical • BioMedica Diagnostics Inc. • DNA Genotek • GeneNews Ltd. • IMRIS • Nordion • Novadaq Technologies • Pyng Medical Corp. • Spectral Diagnostics • SQI Diagnostics • Ultrasonix Medical Corp.

JÜNGSTE INVESTITIONEN IN KANADA AGFA HEALTHCARE Das belgische Unternehmen Agfa Healthcare eröffnete im Jahr 2011 an der University of Waterloo / Ontario ein neues Zentrum, das die Erforschung, Entwicklung und Vermarktung neuer Technologien für den Gesundheitssektor fördern soll. Aus der Initiative ergeben sich positive Beschäftigungseffekte für die gesamte Region. Elekta Das schwedische Unternehmen Elekta Neuromag gründete 2010 in Halifax ein Labor für klinische Magnetenzephalographie. Dabei handelt es sich um eine nicht invasive Methode zur Erfassung und Aufzeichnung von Magnetfeldern, die durch die elektrischen Aktivitäten des Gehirns entstehen. Das Labor ist das erste seiner Art in Kanada, und auch weltweit gibt es nur wenige ähnliche Einrichtungen. Aufgebaut wurde es gemeinsam mit kanadischen Partnern. Der aktuelle Wert liegt bei 3,1 Mio. CAD.* Medtronic Inc. Medtronic Inc., ein global führendes Unternehmen im Bereich Medizintechnik, erwarb 2008 die in Montréal ansässige CryoCath Technologies Inc. für 400 Mio. CAD. CryoCath fungiert für die neue Muttergesellschaft fortan als wichtiges Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionszentrum. * Soweit nichts anderes angegeben, alle Angaben in kanadischen Dollar (CAD).

Kanada als Investitionsstandort

MEDIZINPRODUKTE

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DER KANADISCHE MEDIZINPRODUKTESEKTOR: WELTKLASSE UND INNOVATIV Kanadas stark diversifizierte Medizinproduktbranche umfasst in den Bereichen Entwicklung und Produktion über 1.000 Firmen mit rund 26.000 Mitarbeitern. Dabei handelt es sich überwiegend um kleine und mittlere Unternehmen, die im Jahr 2009 Exporterlöse von insgesamt rund 2,6 Mrd. CAD erzielten. Aufgrund der demografischen Trends, der Entwicklungen in Wissenschaft und Technik und des Wandels in der Gesundheitsversorgung hat die Branche allen Grund, auch in den kommenden Jahren mit Wachstum zu rechnen. Die zahlreichen innovationsstarken Unternehmen des Sektors haben sich auf die Bereiche kardiovaskuläre Geräte, bildgebende Verfahren, In-vitro-Diagnostik, Zahnimplantate und zahntechnische Werkstoffe sowie auf Hilfsmittel für den häuslichen Pflegebereich spezialisiert. Zu den in Kanada entwickelten Spitzenprodukten zählen: • der Neovasc Reducer™ für Patienten mit refraktärer Angina pectoris sowie der unter dem Namen PeriPatch™ vertriebene Gewebepatch (die beide aus der Entwicklung und Produktion von Neovasc in Vancouver stammen), • kathetergestützte Produkte (aus der Entwicklungsabteilung von CryoCath Technologies in Montréal), die bereits in über 500 Behandlungszentren weltweit für die kryotherapeutische Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt werden, • das einzige mobile, hoch auflösende, intraoperative MRT-System (entwickelt von dem in Winnipeg ansässigen Unternehmen IMRIS, das sich mit bildgesteuerten Therapiesystemen weltweit einen Namen gemacht hat), • ein digitales Radiographiesystem (entwickelt von Imaging Dynamics aus Calgary), das in fast 40 Ländern weltweit eingesetzt wird, und • das (von Novadaq Technologies aus Toronto entwickelte) bildgebende System SPY, das klinisch relevante Anatomie- und Physiologiebilder bei offenen und minimal invasiven chirurgischen Eingriffen liefert. Auch in der In-Vitro-Diagnostik gehört Kanada zur Weltspitze. MedMira aus Halifax entwickelte beispielsweise einen schnellen, nach dem Durchflussprinzip funktionierenden Test zur HIV-Diagnostik. Als einziges Produkt seiner Art hat dieses die Zulassung in Kanada, den USA, China und der Europäischen Union erhalten. Response Biomedial Corp. aus Vancouver wiederum ist strategische Allianzen mit 3M und Roche Diagnostics eingegangen, um seine diagnostischen Testverfahren in mehreren Ländern weltweit zu vermarkten. Die kanadische Medizinprodukteindustrie profitiert von den Entwicklungen in verwandten Bereichen wie der Biotechnologie, der modernen Werkstoffforschung, der Mikroelektronik, Telekommunikation sowie der Software- und Informatikbranche. Darüber hinaus ist sie sehr gut aufgestellt, um die zur Weltspitze gehörenden innovativen Forschungsakti­ vitäten kanadischer Universitäten, Forschungsinstitute und Kliniken für sich zu nutzen.

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KANADAS WETTBEWERBSVORTEILE

Durch das große Angebot an erfahrenen, hoch qualifizierten Forschungs- und Entwicklungsspezialisten bietet Kanada Unternehmen, die einen Forschungs- und Entwicklungs­ standort gründen oder erweitern möchten, zahlreiche Vorteile. Mit knapp 35.000 Forschern allein in Montréal und 40.000 weiteren in Toronto und Vancouver sind die drei größten Städte des Landes ideale Investitionsstandorte. Ebenso verfügen Winnipeg, Kitchener und Halifax über zahlreiche wissenschaftliche Forschungsressourcen. In der Grafik ist die geschätzte Gesamtzahl (Stand 2011) von Spezialisten dargestellt, die im Bereich Forschung und Entwicklung tätig sind.

40.000

35.000

30.000

25.000

20.000

15.000

10.000

5.000

Spezialisten im Bereich Forschung und Entwicklung (geschätzt)

0

Vorteil: Umfassender Pool an erfahrenen, hoch qualifizierten Forschungsund Entwicklungsspezialisten

Singapur Montréal Toronto Los Angeles Vancouver Chicago Mexico City München Indianapolis Lyon Winnipeg Kitchener-Waterloo Minneapolis Bangalore Halifax Cambridge (GB) Rotterdam Galway Quelle: fDi Benchmark; fDi Intelligence der Financial Times Ltd.

In der Grafik ist die Höhe der Bezüge der Leiter von Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in multinationalen Konzernen dargestellt. Solche Abteilungsleiter, die die Forschung und Entwicklung ihres Unternehmens insgesamt überwachen, geben die Leitlinien gegenüber den Forschungseinheiten vor, die in unterschiedlichen Ländern oder in einem großen Forschungs- und Entwicklungszentrum für eine Produktlinie angesiedelt sind, wobei die entwickelten Produkte technisch komplex sind und ihre Entwicklung sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstreckt. Die Grafik berücksichtigt das Festgehalt sowie Zusatzbezüge in Form von Bonuszahlungen und Leistungsanreizen.

Quelle: fDi Benchmark und Weltwirtschaftsforum, Global Competitiveness Report 2010-11

Zusatzbezüge

$400.000

350.000

300.000

Mexico City Boston Minneapolis München Chicago Lyon Los Angeles Cambridge (GB) Singapur Indianapolis Rotterdam Galway Kitchener-Waterloo Toronto Edmonton Vancouver Halifax Winnipeg Montréal Bangalore Festgehalt

2

250.000

200.000

150.000

100.000

0

Die Vergütungsaufwendungen für Forscher in leitenden Positionen bewegen sich in den kanadischen Städten auf überaus wettbewerbsfähigem Niveau, wenn man sie beispielsweise mit Städten in den USA und Europa vergleicht.

Leiter Forschung und Entwicklung 50.000

Vorteil: Wettbewerbsfähige Personalkosten

Kanada als Investitionsstandort

Kanada verfügt über zahlreiche international anerkannte Universitäten und führende wissenschaftliche Forschungseinrichtungen, an denen erstklassige Wissenschaftler und Spezialisten tätig sind. Darüber hinaus stellt die kanadische Bundesregierung über international renommierte Institutionen wie dem International Development Research Centre (www.idrc.ca), dem Nationalen Forschungsrat Kanadas NRC (www.nrc-cnrc.gc.ca) und den Canadian Institutes of Health Research CIHR (www.cihr-irsc.gc.ca) umfassende Fördermaßnahmen für die Forschung und Entwicklung bereit. In der Grafik ist die Qualität der wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen auf einer Skala von 0 bis 7 dargestellt. 0 bedeutet eine „sehr niedrige” Qualität, 7 bedeutet, dass die Einrichtungen „international zu den besten auf ihrem Gebiet” gehören.

Qualität wissenschaftlicher Forschungseinrichtungen 0

Vorteil: Erstklassige wissenschaftliche Forschungseinrichtungen

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MEDIZINPRODUKTE

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3

4

5

6

7

Cambridge (GB) Boston Chicago Los Angeles Indianapolis Minneapolis München Halifax Kitchener-Waterloo Winnipeg Edmonton Montréal Toronto Vancouver Rotterdam Singapur Galway Lyon Bangalore Mexico City Quelle: fDi Benchmark; Weltwirtschaftsforum, Global Competitiveness Report 2010-11

Die gesetzlichen Grundlagen in Kanada ermöglichen eine vernünftige Beilegung von Rechtsstreitigkeiten zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Die kanadische Bundesregierung kümmert sich um rechtliche Angelegenheiten von landesweitem Interesse, wozu auch der internationale Handel und der Bereich geistiges Eigentum zählen. Die Provinzregierungen sind u. a. für das Gesundheits- und Bildungswesen zuständig. Das kanadische Rechtssystem hat seine Wurzeln im britischen Gewohnheits- und Fallrecht (Common Law). In der Provinz Québec gilt im Privatrecht hingegen ein Bürgerliches Gesetzbuch nach französischem Vorbild. In der Grafik ist die Effizienz der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Beilegung von Streitigkeiten in der Privatwirtschaft dargestellt. 0 bedeutet „äußerst ineffizient”, 7 „höchst effizient”.

Effizienz der rechtlichen Rahmenbedingungen 0

Vorteil: Vernünftiger Rechtsrahmen

1

2

3

4

5

6

7

Halifax Kitchener-Waterloo Winnipeg Edmonton Montréal Toronto Vancouver München Singapur Rotterdam Lyon Cambridge (GB) Galway Boston Chicago Los Angeles Indianapolis Minneapolis Bangalore Mexico City Quelle: fDi Benchmark; Weltwirtschaftsforum, Global Competitiveness Report 2010-11

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DER KANADISCHE MEDIZINPRODUKTESEKTOR IM ÜBERBLICK BRITISH COLUMBIA Vancouver bildet den Dreh- und Angelpunkt der Life-Science-Industrie von British Columbia, in der etwa 2.700 Beschäftigte einen Umsatzerlös von rund 800 Mio. CAD erwirtschaften. Die Spezialgebiete der über 60 in der Provinz ansässigen Medizinproduktehersteller und Distributionsgesellschaften sind u. a. die interventionelle Kardiologie und kardiologische Implantate, die Ultraschalldiagnostik und ‑therapie, diagnostische Prüf- und Analyseverfahren sowie die Entwicklung und Konstruktion von orthopädischen Vorrichtungen. Dass die Provinz British Columbia im Bereich Life Sciences so erfolgreich ist, hat sie nicht zuletzt den Investitionen der vergangenen Jahre zu verdanken. So flossen etwa 1,5 Mrd. CAD in die wissenschaftliche Infrastruktur der Provinz. Hinzu kamen beträchtliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Die 4D Labs der Simon Fraser University unterstützten den Sektor durch die Entwicklung von innovativen Werkstoffen und Geräten im Nanomaßstab.

Alberta

Die in Winnipeg ansässigen Unternehmen bilden ein Cluster, das in der Entwicklung und Vermarktung von Magnetresonanztomographen sowie in der Fertigung medizinischer Hilfsmittel für die stationäre und ambulante Pflege ein hohes Maß an Fachwissen bündelt. Wegweisende Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Magnetresonanztomographie und anderer nicht invasiver Chirurgietechniken sind in Winnipeg am Institute for Biodiagnostics des Nationalen Forschungsrats beheimatet. Es handelt sich um Kanadas modernste Einrichtung für das Studium und die Entwicklung der Magnetresonanztechnik. Weitere Forschungsaktivitäten sind am St. Boniface General Hospital Research Centre angesiedelt. Die Health Sciences Centre der University of Manitoba und das Centre for the Commercialization of Biomedical Technology sind Beispiele für Einrichtungen, die sich um die Entwicklung und Vermarktung von Medizintechnik kümmern. Bedeutende Unternehmen sind etwa IMRIS Inc., das weltweit führend ist als Anbieter von voll integrierten, bildgebenden Systemen zur intraoperativen Unterstützung, sowie Intelligent Hospital Systems, das Automatisierungslösungen für Krankenhäuser anbietet.

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EDMONTON

WINNIPEG

Manitoba

CALGARY

In der Provinz sind weltberühmte Wissenschaftler tätig und hochmoderne Einrichtungen ansässig. Dazu zählen u. a. das National Institute for Nanotechnology in Edmonton und das Institute for Biodiagnostics (West) des Nationalen Forschungsrats Kanadas (NRC) in Calgary, die allesamt umfangreiche biomedizinische Forschungsressourcen bereitstellen. Die University of Alberta und die Universitäten in Calgary und Lethbridge wiederum bieten ein hervorragendes Umfeld für die Grundlagenforschung.

VANCOUVER

Albertas Medizinprodukteindustrie genießt einen exzellenten Ruf auf den Gebieten der Wundversorgung, der persönlichen Schutzausrüstung, der medizinischen Diagnostik und der bildgebenden Medizintechnik. Der Sektor zählt mehr als 80 Unternehmen, die größtenteils in und um Edmonton und Calgary angesiedelt sind.

Kanada als Investitionsstandort

MEDIZINPRODUKTE

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Ontario Ontarios Medizinprodukte- und Hilfsmittelindustrie ist vor allem in Ottawa und Toronto beheimatet und umfasst zahlreiche Tochtergesellschaften internationaler Konzerne wie Abbott Point of Care, Agfa und GE Healthcare. Zu den Hauptkompetenzfeldern der Branche zählen bildgebende Verfahren, Robotik und E-Gesundheit. Ontarios 24 Colleges und 20 Universitäten bringen jährlich 29.000 Absolventen in Mathematik, Ingenieurwissenschaften und Naturwissenschaften hervor und decken so mit ihrem stetigen Strom an Nachwuchskräften den Bedarf der Medizinproduktehersteller. In der Provinz sind außerdem zahlreiche Forschungsinstitute von internationalem Renommee angesiedelt, darunter beispielsweise das Zentrum für Medizin und verwandte Wissenschaft MARS in Toronto, das als Beratungs- und Kontaktstelle für Kanadas größten Forschungskomplex mit seinen zahlreichen wissenschaftlichen Forschungsunternehmen, mit Lehrkrankenhäusern, der University of Toronto und mit mehr als zwei Dutzend angegliederten Forschungsinstituten fungiert. Auch das Neurochip Consortium hat seinen Sitz in Ontario. Es handelt sich dabei um eine globale Partnerschaft universitärer Forschungsgruppen und am Markt führender Unternehmen, die sicherstellen möchte, dass beim Austesten der Wirkung von Medikamenten auf neuronale Aktivitäten gültige und belastbare Ergebnisse erzielt werden.

Montréal ist das Zentrum der blühenden Medizintechnikbranche der Provinz, die über 350 Unternehmen zählt. Der Sektor umfasst eine große Bandbreite von Anwendungen, zum Beispiel in der Radiologie, Kardiologie, Orthopädie, Onkologie, Geburtshilfe, zur Unterstützung von klinischen Entscheidungen, in der Zahnmedizin und in der Telechirurgie. Montréals Medizinproduktesektor profitiert vom Know-how und der Innovationskraft der in Québec ansässigen Optik-/Photonikforschung sowie von Forschungszentren wie dem in der Werkstoffforschung tätigen Industrial Materials Institute des Nationalen Forschungsrats (NRC).

HALIFAX

MONTRÉAL

OTTAWA

TORONTO

Québec

Innovationsstarke Unternehmen wie Noveko International, Zimmer und Resonant Medical (das im Mai 2010 von Elekta übernommen wurde) haben Montréal ebenso als Standort gewählt wie Medtronic, das zu den globalen Marktführern zählt. Die Stadt hat zudem zwei neue an die Universitäten angegliederte Klinikzentren geplant, die die Life Science-Forschung und die Gesundheitsversorgungsbranche zusätzlich stärken werden: das Centre Hospitalier de l’Université de Montréal und das McGill University Health Centre.

Nova Scotia Mit Life Science-Unternehmen, die in der Forschung und Entwicklung tätig sind, und erstrangigen Vertretern eines Technologieclusters, das jährlich gut 100 Mio. CAD in die Forschung investiert, ist Halifax im Begriff, sich innerhalb kurzer Zeit als Zentrum für lukrative biowissenschaftliche Produktinnovationen zu etablieren. Überdies verfügt Halifax über umfassende Forschungsressourcen an Universitäten, Community Colleges, Kliniken und staatlichen Labors, die im Life-Science-Bereich tätig sind. Deshalb ist die Stadt auch als Produktionsstandort erste Wahl für Firmen wie Eastmed, die medizinische Innovationen für den gynäkologischen Bereich entwickelt. In Halifax befindet sich außerdem das auf Gehirnverletzungen spezialisierte Brain Repair Centre, in dem über 100 Forscher und Ärzte von Weltrang multidisziplinär an bahnbrechenden Behandlungsmethoden und Technologien zur Erforschung des Gehirns zusammenarbeiten.

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Kanadas Wettbewerbsvorteile Die Tarifbeziehungen sind in Kanada von Kooperation und nicht von Konfrontation geprägt, ein Grundsatz, der auch gesetzlich im Canada Labour Code verankert ist. Das Arbeitsgesetzbuch, das davon ausgeht, dass „die Entwicklung guter Beziehungen zwischen den Tarifpartnern im besten Interesse Kanadas” ist, um „allen einen gerechten Anteil an den Früchten des Fortschritts zu sichern”, bildet den Rahmen für die tarifrechtlichen Programme auf der Ebene des Bundes, der Provinzen und Territorien. Insgesamt sind die Beziehungen zwischen den kanadischen Tarifpartnern besser oder zumindest vergleichbar mit denen in Großbritannien oder den USA. In der Grafik ist das Maß an Kooperation in den Tarifbeziehungen dargestellt, wobei 0 „in der Regel konfrontativ” und 7 „in der Regel kooperativ” bedeutet.

Tarifbeziehungen 0

Vorteil: Gute Tarifbeziehungen

1

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3

4

5

6

7

Singapur Rotterdam München Edmonton Montréal Toronto Vancouver Halifax Kitchener-Waterloo Winnipeg Cambridge (GB) Galway Indianapolis Minneapolis Boston Chicago Los Angeles Bangalore Mexico City Lyon Quelle: fDi Benchmark; Weltwirtschaftsforum, Global Competitiveness Report 2010-11

Die kanadischen Arbeitnehmer sind umfassend sozial abgesichert, ohne dass dadurch den Arbeitgebern allzu hohe Kosten aufgebürdet werden. Die von den Arbeitgebern zu zahlenden Sozialabgaben sind in Kanada in der Regel niedriger als in den USA oder in europäischen Ländern. In der Grafik sind die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung als prozentualer Gehaltsanteil dargestellt.

Von den Unternehmen zu zahlende Sozialabgaben 0

Vorteil: Niedrige Sozialabgaben

5

10 15 20 25 30 35 40 45

Lyon Mexico City München Rotterdam Singapur Cambridge (GB) Bangalore Los Angeles Montréal Chicago Galway Minneapolis Boston Indianapolis Winnipeg Kitchener-Waterloo Toronto Edmonton Vancouver Halifax Quelle: fDi Benchmark; Deloitte International, Tax & Business Guide (Okt. 2009); Watson Wyatt, Global 50 Remuneration Planning Report 2009-2010; PricewaterhouseCoopers Global Tax Summaries (Okt. 2009); fDi Intelligence anhand von Daten von Towers Watson und ToolKit (Aug. 2010); fDi Intelligence anhand von Daten der ISSA (Aug. 2010)

6

Kanada als Investitionsstandort

Das Wirtschaftswachstum in den kanadischen Städten und Gemeinden kann sich auf eine moderne, erstklassige Infrastruktur stützen. Die Straßen, Brücken, Schienenwege, See- und Flughäfen erfüllen höchste Anforderungen in puncto Lage, Bauqualität, Instandhaltung und Sicherheit. In der Grafik ist die Gesamtbewertung der Infrastrukturqualität in Bereichen wie Verkehr, Telekommunikation und Energie dargestellt. Eine 0 bedeutet, dass die Infrastruktur „stark unterentwickelt” ist, eine 7 steht für eine „gut entwickelte” Infrastruktur.

Gesamtqualität der Infrastruktur 0

Vorteil: Infrastruktur auf Weltklasseniveau

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MEDIZINPRODUKTE

1

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Lyon Singapur München Edmonton Montréal Toronto Vancouver Halifax Kitchener-Waterloo Winnipeg Rotterdam Indianapolis Minneapolis Boston Chicago Los Angeles Cambridge (GB) Galway Mexico City Bangalore Quelle: fDi Benchmark; Weltwirtschaftsforum, Global Competitiveness Report 2010-11

7

Kanadas Wettbewerbsvorteile Hervorragende Lebensqualität zu erschwinglichen Kosten Die kanadischen Städte bieten eine hervorragende Lebensqualität zu erschwinglichen Kosten. Im Vergleich zu Los Angeles beispielsweise zeichnen sich Edmonton, Winnipeg, Toronto, Kitchener, Montréal und Halifax durch eine gelungene Kombination aus hoher Lebensqualität und relativ geringen Lebenshaltungskosten aus. Im Jahr 2011 wählte die Economist Intelligence Unit (EIU), die Forschungsabteilung des britischen Wirtschaftsmagazins The Economist, Vancouver zur Stadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Unter den Top 10 befanden sich außerdem Toronto und Calgary. In der Grafik sind verschiedene Faktoren berücksichtigt, die die Lebenshaltungskosten beeinflussen, so auch die Kosten für Wohnraum.

20

40

Lebensqualitätsindex 60

80

100

0 München Cambridge (GB) Boston Vancouver Lyon Los Angeles Chicago Minneapolis Singapur Galway Indianapolis Edmonton Toronto Rotterdam Montréal Kitchener-Waterloo Mexico City Halifax Winnipeg Bangalore

Quelle: fDi Benchmark; fDi Intelligence der Financial Times Ltd.

8

0

Lebenshaltungskostenindex

In der Grafik sind verschiedene Faktoren berücksichtigt, die die Lebensqualität mit bestimmen.

120

20

40

60

80

100 120 140

Halifax Vancouver Edmonton Singapur Toronto Montréal Kitchener-Waterloo München Boston Lyon Rotterdam Cambridge (GB) Winnipeg Minneapolis Los Angeles Galway Chicago Indianapolis Mexico City Bangalore Quelle: fDi Benchmark; fDi Intelligence der Financial Times Ltd.

Kanada als Investitionsstandort

MEDIZINPRODUKTE

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VERGLEICH DER INVESTITIONSSTANDORTE Die Tabellen und Grafiken auf den vorangehenden Seiten wurden von fDi Benchmark erstellt, einem Online-Dienst der Financial Times Ltd. (www.fdibenchmark.com). Um zu beurteilen, wie attraktiv Länder, Bundesstaaten, Provinzen und Städte auf der ganzen Welt für einzelne Branchen und Investitionsprojekte sind, nutzt dieses Tool, das die Suche nach Investitionsstandorten erleichtern will, allgemein in der Branche anerkannte Datenbanken und Standortbewertungen. Für den Vergleich wurden die folgenden Städte in Kanada und anderen Ländern ausgewählt, bei denen es sich um Medizinproduktcluster handelt: Bangalore, Boston, Cambridge (GB), Chicago, Edmonton, Galway, Halifax, Indianapolis, Kitchener, Los Angeles, Lyon, Mexico City, Minneapolis-St. Paul, Montréal, München, Shanghai, Singapur, Toronto, Vancouver und Winnipeg. Das dargestellte Profil eines Modellunternehmens bezieht sich auf eine Produktionsstätte für Medizinprodukte mit 150 Beschäftigten, von denen die meisten in der Fertigungsstätte arbeiten, während andere in einem Büro in der Innenstadt tätig sind.

Verteilung der gewichteten Standortfaktoren

Produktionsstätte für Medizinprodukte KOSTENFAKTOR

Gebäude

NUTZUNGSUMFANG

5

Quadratmeter

Genutzte Gesamtfläche (Büro Innenstadt)

1.200 m2

Genutzte Gesamtfläche (Industrieimmobilie)

62.150 m2

10

35

15

Versorgung Strom Industriegas Personal

38.400 100kWh 54.480 m³ Anzahl laut Profil

35

Logistik und Einkauf Lager und Distribution

4

Fertigung

ÜBERBLICK GEWICHTETE STANDORTFAKTOREN

GEWICHTUNG

Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte

35 %

Produktionsleiter

1

Produktionsmanager

1

Produktionspersonal (Meister)

10

Vorhandensein eines Branchenclusters

35 %

Produktionspersonal (Facharbeiter)

35

Allgemeines wirtschaftliches Umfeld

15 %

Produktionspersonal (Hilfsarbeiter)

Infrastruktur und Erreichbarkeit

10 %

70

Lebensbedingungen

5%

Leiter Qualitätskontrolle

2

Qualitätskontrollspezialist

8

F&E / Technik Ingenieure

15

Verwaltung Sekretariat Gesamt

4 150

Kanadas Wettbewerbsvorteile Mit zahlreichen Vorteilen und unvergleichlichem Potenzial bietet Kanada ideale Voraussetzungen für globalen geschäftlichen Erfolg. HOCH QUALIFIZIERTE FACHKRÄFTE Unter den Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rangiert Kanada bei den höheren Bildungsabschlüssen an zweiter Stelle. (Quelle: IMD, World Competitiveness Yearbook 2010)

EINLADENDES WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Die Economist Intelligence Unit (EIU), die Forschungsabteilung des britischen Wochenmagazins The Economist, sieht Kanada auf Platz 1 im G7-Vergleich als weltbester Wirtschaftsstandort. (Quelle: Economist Intelligence Unit, Business Environment Ranking, März 2011)

solide wirtschaft Die kanadische Wirtschaft ist seit dem dritten Quartal 2009 sechs Quartale in Folge gewachsen und hat sich nun vollständig von den Arbeitsplatz- und Produktivitätsverlusten der Weltwirtschaftskrise erholt. (Quelle: Kanadisches Finanzministerium, Haushalt 2011) FINANZIELLE STABILITÄT In den vergangenen drei Jahren hat das Weltwirtschaftsforum immer wieder attestiert: Kanada besitzt das gesündeste Bankensystem der Welt. NIEDRIGE STEUERSÄTZE Der Gesamtsteuersatz auf unternehmerische Neuinvestitionen liegt in Kanada weit unter den Sätzen aller anderen G7-Staaten, die Körperschaftsteuersätze zählen zu den niedrigsten im G7-Vergleich. (Quelle: Kanadisches Finanzministerium, 2010)

WISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG UND EXPERIMENTELLE ENTWICKLUNG Kanada unterstützt die wissenschaftliche Forschung und experimentelle Entwicklung mit großzügigen Programmen und bietet in forschungs- und entwicklungsintensiven Branchen im G7-Vergleich das niedrigste Kostenniveau. (Quelle: KPMG, Competitive Alternatives 2010; OECD) NAFTA Dank seiner Anbindung an die NAFTA (North American Free Trade Agreement) eröffnet Kanada Investoren den Zugang zu mehr als 448 Mio. Verbrauchern in Nordamerika sowie zu einem gemeinsamen BIP des gesamten nordamerikanischen Kontinents von über 16,3 Billionen USD. (Quelle: Weltbank, World Development Indicators Database, 2010)

IDEAL zum leben und arbeiten Weltklasseuniversitäten, ein international renommiertes Gesundheitssystem, saubere, freundliche Städte und spektakuläre Landschaften machen Kanada zu einem großartigen Land zum Investieren, Arbeiten und Leben, ganz besonders auch für Familien. (Quelle: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, Human Development Report 2010; Economist Intelligence Unit, Global Liveability Report 2010)

Kanada als Investitionsstandort. Wir machen Unternehmen erfolgreich. Invest in Canada Foreign Affairs and International Trade Canada 111 Sussex Drive Ottawa, Ontario, Kanada K1N 1J1 vp.investincanada.com Katalognummer FR5-38/10-2011E ISBN 978-1-100-18402-9