REDE Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. CHINA PROF. DR. DR. UDO DI FABIO 23. Mai 2012 www.kas.de/china/
Die Kultur der Freiheit
www.kas.de REDE AUF EINER VORTRAGSVERANSTALTUNG GEMEINSAM MIT DEM CHINESISCH-DEUTSCHEN HOCHSCHULKOLLEG CDHK IM RAHMEN DER DEUTSCHEN WOCHE 2012 AN DER TONGJI UNIVERSITÄT
I.
Weg in die Moderne. Zuvor aber schien auch der deutsche Weg zur liberalen Ver-
Das Recht auf freie Entfaltung der Persön-
trags- und industrialisierten Marktgesell-
lichkeit eröffnet in der deutschen Verfas-
schaft dort erfolgreich zu sein, wo er mit
sung die Liste der Grundrechte, mit denen
einer besonderen Pflege von kulturellen
politische Herrschaft begrenzt werden soll.
Grundlagen, Gemeinschaftsverständnis, mi-
Dahinter steht ein mindestens fünfhundert
litärischem Ehrenkodex und der besonderen
Jahre altes Bild vom frei geborenen Men-
Verpflichtung auf das Recht verbunden war.
schen, der über sich hinaus wächst, wenn man ihn nur lässt, wenn er sich bilden,
II.
wenn er frei seine vertraglichen und persönlichen Bindungen begründen kann. Im Zeit-
Vor knapp einem halben Jahrhundert hat
alter der Aufklärung, also vor rund 250 Jah-
man solche Symbiosen von Tradition und
ren, begann man in Europa und Nordameri-
Moderne nicht in Deutschland sondern im
ka die ganze Gesellschaft nach dem Bau-
gesamten Westen praktisch abgeschafft.
prinzip gleich bemessener persönlicher Frei-
Das Programm der Aufklärung schien sich
heit umzugestalten: Verfassung, Volkssou-
mit der kulturellen Umwälzung der sechzi-
veränität, Gewerbefreiheit, persönliche Frei-
ger Jahre ganz zu erfüllen. Jeder konnte
heit und Gleichheit vor dem Gesetz wurden
ganz für sich nach seinem Weg zum Glück
zu Prinzipien, die zuletzt in der arabischen
suchen und brauchte keine Rücksicht mehr
Welt für Umwälzungen sorgten. Doch schon
nehmen auf Familien, Religionsgemein-
im Zeitalter der Aufklärung haben Kritiker
schaften, Vereine, Nachbarschaften. Die Ge-
der Französischen Revolution wie Edmund
sellschaft wurde viel mobiler, offener und
Burke darauf hingewiesen, dass eine Gesell-
dynamischer. Aber dann trübte sich das
schaft nicht stabil und auch nicht frei sein
Bild. Da Familien und Kinder nicht mehr so
könne, wenn sie allein auf Grundlage abs-
wichtig waren, gingen die Geburten dras-
trakter normativer Prinzipien am Reißbrett
tisch zurück. Europa begann demografisch
von Gesellschaftsarchitekten konstruiert
zu altern. Die Mentalität der Leichtigkeit des
werde und keinen Respekt vor bestimmten
Seins verführte, ein Leben mit Genuss in
kulturellen Grundlagen und Traditionen be-
der Gegenwart zu führen, aus der Tugend
weise. Die von der Aufklärung bekämpfte
der Sparsamkeit wurde die Leichtigkeit der
Religion gehörte ebenso dazu wie Familien-
Kreditfinanzierung. Es wurde durchaus wei-
strukturen oder regionale Traditionen, Sit-
ter hart gearbeitet, vor allem für die Erfül-
ten und Bräuche. In England hatte man es
lung der nicht abreißenden Wünsche der
in der Tat lange recht gut verstanden Tradi-
Konsumgesellschaft, aber das Arbeitsethos
tion, Liberalität und parlamentarische Rep-
verblasste und nahm nicht mehr alle mit.
räsentation miteinander zu verbinden.
Da die alten Gemeinschaften zwischen dem
Deutschland versuchte im 19. Jahrhundert
Einzelnen und dem Staat an Kraft verloren,
etwas ähnliches, scheiterte aber später
wurden die intergenrationellen Lasten auf
nämlich seit 1914 mit seinem besonderen
den Staat verschoben, der sie politisch für
2
sich übersetzte und demokratische Zustim-
nunmehr die Hände in den Schoss zu legen
mung vermehrt über Wohlfahrtsversprechen
und dem Staat, der seine kulturellen Vor-
CHINA
erzeugte. Mit dem Verblassen des nationa-
aussetzungen weder zu garantieren vermag
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len oder regionalen Gemeinschaftsgefühls,
noch dies in einem umfänglich paternalisti-
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mit der Schwächung christlicher Bekennt-
schen Sinne auch nur dürfte, hier frei von
nisse verloren die Menschen auch ein Stück
Verantwortung zu verstehen. Der Staat des
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kultureller Erdung und wurden in ihrer Mei-
Grundgesetzes muss tagtäglich Beiträge
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nungsbildung schwankender, sie wurden so
leisten, um die Bedingungen der Freiheit zu
„volatil“ wie die Aktienkurse von Technolo-
fördern: Deshalb wird aus Art. 5 GG vom
giemärkten.
Bundesverfassungsgericht neben der Frei-
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heit der Presse auch der öffentlichWährend sich Demokratie, Grund- und Men-
rechtliche Rundfunkauftrag abgeleitet. Des-
schenrechte als die universell wirkmächti-
halb verlangt Art. 6 GG Ehe und Familie un-
gen Prinzipien der Weltgesellschaft bewei-
ter den besonderen Schutz der staatlichen
sen, schwächeln die klassischen Länder des
Ordnung zu stellen. Deshalb steht nach Art.
Westens. Fast scheint es, als ob die lebens-
7 GG das gesamte Schulwesen unter Auf-
praktischen und kulturellen Grundlagen der
sicht des Staates: Nicht weil das Grundge-
liberalen und sozialen Demokratie ins Rut-
setz etatistisch wäre, sondern weil es dabei
schen geraten und gerade deshalb die
um Beiträge geht, die Voraussetzungen der
Furcht vor dem Anderen, dem Fremden
funktionierenden Verfassungsstaatlichkeit,
wächst, wenn die eigene Selbstgewissheit
also von Freiheit und rechtsstaatlicher und
schwindet. Vor einigen Jahrzehnten schien
sozialer Demokratie, dauerhaft zu sichern.
die Welt in den USA, England oder Frankreich ebenso in Ordnung wie in Deutsch-
Wie wird denn das Kind, der Jugendliche
land, weil all diese Staaten Teil des freien
zum mündigen Bürger mit der Fähigkeit,
Westens waren. Es schien ausgemacht,
nüchtern zu urteilen, die komplexe Welt der
dass Demokratie, Herrschaft des Rechts,
Gegenwart zu verstehen, Institutionen in
gute Wirtschafts- und Sozialpolitik auf ei-
ihrem Sinn zu begreifen und die anderen als
nem Fundament der kulturellen Selbstver-
Subjekte der Freiheit ebenso zu achten wie
ständlichkeit ruhen.
die gewaltlosen und rechtstreuen Formen zivilgesellschaftlichen Umgangs miteinan-
III.
der? Bei den Eltern, in den Familien lernen die Kinder Gut und Böse, richtig und falsch
Die deutsche Verfassung unterstellt an sich
zu unterscheiden. Die Erziehung dazu ist
ein anderes Bild von Gesellschaft. Sie meint
das natürliche Recht der Eltern und ihre
mit Freiheit weder eine betont epikureische
Pflicht. Versagen sie hier, greift der Staat
Lebensart noch beziehungsloses individuel-
subsidiär ein. Aber gerade mit der schuli-
les Freisein. Das Grundgesetz denkt die kul-
schen Erziehung steht der Staat in eigener
turellen Existenzvoraussetzungen mit und
Erziehungs- und Bildungsverantwortung,
gehorcht einem reflektierten Freiheitsbeg-
gleich ob er selbst Schulen betreibt oder
riff.
private beaufsichtigt. Die Schule der Nation ist die Schule hatte Willy Brandt bei seiner
Der freiheitliche Staat ist im Kern nur eine
Regierungserklärung 1969 im Bundestag
Resultante des Willens seiner Bürger, kein
gesagt. Doch wenn die Lehrerinnen und
Wesen mit metaphysischen Qualitäten.
Lehrer unserer Schulen auf eine veränderte,
Deshalb kann er auch seine Voraussetzun-
zum Teil sich wieder stärker fragmentieren-
gen nicht garantieren, eine solche Erwar-
de Lebenswirklichkeit treffen, dann fragen
tung wäre bereits ein Fehlschluss, eine Ver-
wir zurecht danach, was besser gemacht
kehrung der normativen Ableitungsverhält-
werden kann, damit alle jungen Menschen
nisse. Die Voraussetzungen für die Freiheit
einen Einstieg in die Welt des Lernens, der
liegen immer in den Subjekten der Freiheit
Leistung, der Achtung vor der Freiheit und
selbst: Das sind die konkreten Bürger,
Integrität der Anderen, des konstruktiven
Frauen und Männer, Alte und Junge. Es wä-
Umgangs mit den Möglichkeiten der freien
re aber wiederum ein anderer Fehlschluss,
Gesellschaft gelingt. Dann müssen ihre El-
3
ternhäuser und die vorschulische Phase
für den territorial begrenzten Staat war die
stärker einbezogen und an ihre Pflichten er-
Dynamik der Wirtschaft und ihre Außenbe-
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innert werden, damit fehlende Sprach- und
ziehungen prinzipiell eine Herausforderung,
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soziale Verhaltenskompetenz nicht die
mit dem Globalwerden und der Ausdifferen-
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Chancen von vorneherein begrenzen.
zierung von international vernetzten Teil-
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IV.
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märkten gerät staatliche Politik strukturell in die Defensive. Es ist dies die eine Dimension der Eingangsfrage: Wer regiert eigent-
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Was der Verlust an kulturellen Proportionen
lich? Ist es eine seelenlose, renditegetriebe-
bedeutet hat sich wie so häufig in der Ge-
ne Wirtschaft, angeführt von milliarden-
schichte am Maßstab der Wirtschaft erwei-
schweren Investoren und der neuen Elite
sen. Die Wirtschaft, die Marktwirtschaft war
der international vernetzten Oberschicht,
immer der große Trumpf der westlichen Ge-
die beginnt, in ihren Einstellungen so trans-
sellschaftsidee. Die amerikanische Offen-
national zu werden wie einstmals der euro-
marktpolitik und das europäische Sozialmo-
päische Adel, der den entstehenden Patrio-
dell greifen ineinander und haben zum Tri-
tismus, etwa die Pflege nationaler Spra-
umph des Westens im Kalten Krieg ent-
chen, deshalb für engstirnig und kulturell
scheidend beigetragen. Die Grundidee geht
arm betrachtete?
dahin, private Marktwirtschaft mithilfe von Rechtsregeln und behördlicher Aufsicht als
V.
zivilisierten Ordnungsraum funktionell zu ermöglichen, zu fördern, sie auch sozial ein-
Doch es greift zu kurz, wenn man die Rolle
zuhegen. Diese Freiheit mit Augenmaß, die
des Staates, besser gesagt des politischen
immer auch wie jede Freiheit den verant-
Systems allein in dem Bild des Zauberlehr-
wortlichen Umgang voraussetzt hat über
lings malt, der zur Förderung des Wohlstan-
Jahrzehnte gut, sogar beeindruckend gut
des und des Friedens eine Wirtschaft von
funktioniert, weswegen wir heute alle noch
nationalen Fesseln befreite und jetzt hilflos
im Banne dieses Modells stehen.
vor jenem Leviathan steht, der aus Sicht der Demokratien in einem fremden Meer zu
Aber die Entwicklung drängt weiter. Das
Hause ist und auf keinem Gesellschaftsver-
große Thema ist die Internationalisierung
trag beruht. Die Entfesselungsthese hat ei-
der Wirtschaft und die zunehmende Ver-
ne gewisse Berechtigung, aber sie ist noch
drängung des europäischen Sozialmodells
nicht die ganze Wahrheit.
durch Dominantwerden amerikanischer Wirtschaftskultur und die Entstehung neuer
Man muss durchaus kein Kulturpessimist
Mächte vor allem in Asien über Japan hin-
sein, um flächendeckend eine Entgrenzung
aus. Zwar mag es richtig sein, dass erst
und Funktionsbeeinträchtigung von Teil-
1990 wieder das Niveau globaler Wirt-
funktionen der Gesellschaft zu beobachten:
schaftsinterdependenz von 1913 erreicht worden ist, Globalisierung also keineswegs
•
so neu ist, wie mancher Zeitungskommentar uns glauben machen wollte, aber es hat sich doch vor allem in der Qualität der Be-
•
als Absatzmärkte begreifen, sondern sie in arbeitsteilige Produktion und Dienstleistung
tem, • •
Weltfinanzkrise im Wirtschaftsystem, Staatsschuldenkrise und demokratische Legitimitätsstörungen,
in bisher ungewohntem Maß einspannen, verändern nicht nur Wahrnehmungen, son-
Gesetzesflut, Gerichts-Entgrenzung, Grundrechtshypertrophie im Rechtssys-
ziehungen etwas verändert. Unternehmen, die andere Länder nicht nur
Hyperdifferenzierung des Wissenschaftsbetriebes,
•
Verlust der alltagskulturellen Lebens-
dern auch die Möglichkeit das Wirtschafts-
grundlagen hochentwickelter, aber
geschehen mit konzeptionell abgestimmten
überalternder Nationen.
Rechtsordnungen nach liberalem oder sozialstaatlichem Konzept einzufangen. Schon
4
Warum mehren sich die Zeichen einer Über-
chelt hatten, vorstellig wurden, weil ihr Sys-
reizung des Prinzips funktionaler Differen-
tem zu kollabieren drohte. Ein Renditesys-
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zierung? Vielleicht weil alles so wunderbar
tem, das die Bodenhaftung kaufmännischer
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funktioniert hat und deshalb im modernen
Kalkulierbarkeit verloren hatte und das von
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Linearitätsdenken des „Immer-mehr“ und
den Staaten des Westens nicht etwa nur
„Immer-weiter“ wir fast alles überzogen ha-
hingenommen, sondern – seien wir doch
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ben, auch unsere Kreditlinien. Freiheit und
ehrlich – befeuert worden war, um Wachs-
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Wohlstand, Frieden und Sicherheit entstan-
tum und Wohlstand zu generieren.
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den durch die Entfaltung aller Potentiale des wirtschaftlichen, des politischen und des
Genau an dieser Stelle – glaube ich – findet
wissenschaftlichen Systems. Alle Teilfunkti-
die Krise des Westens ihre tiefste Ursache.
onen der Gesellschaft wurden zu Höchstleis-
Alle trauten allen zu viel Rationalität zu,
tungen getrieben, wobei in einem Klima in-
verließen sich zu sehr auf andere als auf
differenten, ungebunden Freiseins die in-
sich selbst, zu sehr auf die Architektur von
termediären gesellschaftlichen Kräfte wie
Prozessabläufen als auf die Dignität von
Familien, Vereine, zivile und religiöse Ge-
Persönlichkeiten, zu sehr auf Sozialtechnik
meinschaften schrumpften. Gewachsen sind
statt auf Institutionen und erprobte Zu-
dagegen die Zweckrationalismen wirtschaft-
sammenhänge. Systemische Selbstüber-
licher und bürokratischer Denkweisen, sie
schätzung grassiert, aber auch Überforde-
sind sozusagen evolutionär in Führung ge-
rung: Juristen halten sich für Werte- und
gangen. Von der Wissenschaft wurden im-
Sinnproduzenten oder werden dort hinge-
mer mehr Antworten verlangt, gerade auch
drängt, Demonstranten halten sich für In-
bei der sachverständigen Beratung der Re-
haber per se überlegener Vernunft oder
gierungen. Dem Recht wurden immer grö-
werden medial so dargestellt, Wissenschaft-
ßere Steuerungslasten aufgebürdet, die
ler halten jede Wirklichkeit für erforschbar
Wirtschaft muss wachsen um beinah jeden
und werden für die Prognose des Unvorher-
Preis. Die verselbständigten Funktionssys-
sehbaren in Anspruch genommen, Armeen
teme wurden immer selbstbezüglicher, im-
werden weltweit mit weitreichenden Aufga-
mer gesteigerter in ihren Leistungen. Aber
ben zur Staatenstabilisierung eingesetzt und
könnten sie nicht am guten Schluss versa-
müssen irgendwann leise abziehen. Seitdem
gen, überkandidelt, überfordert, losgelöst
die schönen Versprechen zur Globalsteue-
aus den gesellschaftlichen Kopplungen, viel
rung der Wirtschaft an die Stelle des institu-
zu weit entfernt von den Einsichten der All-
tionellen Denkens einer marktwirtschaftli-
tagsvernunft? Könnte die westliche Welt mit
chen Ordnungspolitik traten, hat sich auch
ihrem rechtlichen und sozialtechnischen Pa-
die Politik mit Blick auf die Wirtschaft erheb-
ternalismus irgendwann wie der Markt für
lich überschätzt und taumelt heute genau
Finanzderivate enden? Steht die große Ent-
deswegen.
differenzierung vor der Tür? Es geht deshalb heute um einen MentaliVI.
tätswandel. Die Länder des Westens, alle Marktwirtschaften der Welt werden nicht
Vielleicht geht es nicht um das Ende der
nur die natürlichen Lebensgrundlagen zur
Geschichte, sondern um das Ende der Neu-
Kenntnis nehmen müssen, sondern auch
zeit. Man würde gerne glauben, dass die
den kulturellen Grundlagen viel mehr Auf-
Raffgier junger Investmentbanker allein
merksamkeit widmen müssen. Es geht um
oder doch maßgeblich an der Weltfinanzkri-
die Wiedergewinnung von Maß und Mitte,
se schuld war und alles nur geschieht, da-
die Wiederentdeckung eines Ethos der Bin-
mit die Reichen immer reicher werden, was
dung und Beziehung, es geht um die Wie-
an vielen Stellen tatsächlich so sein mag.
derbelebung von Zivilcourage und Eigenver-
Mich besorgt es im Rückblick aber noch
antwortung, damit die Hilfe für die Schwa-
mehr, wenn von der Angst in den Augen der
chen nicht immer eine Sache der Anderen
Banker berichtet wird, die bei Repräsentan-
und der abstrakten Kollektive bleibt. In den
ten eines Staates, den sie gerade noch als
Ohren eines Chinesen, mag das nach Kon-
Institution des 19. Jahrhunderts milde belä-
fuzius klingen, ich wäre nicht überrascht,
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weil es universelle Einsichten der Vernunft gibt, die allgemein gültig in Zeit und Raum
CHINA
sind. Es geht bei alldem auch wieder um
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das Selbstvertrauen und die Leidenschaft,
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über sich hinauswachsen zu wollen und Spuren in der Welt zu hinterlassen. Mit die-
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ser selbstexpansiven Tugend schließen wir
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wieder dort an wo der große Renaissancehumanismus vor einem halben Jahrtausend, den Weg in eine Welt gewiesen hat, die bei sich selbst an der Idee der Gattung Maß nimmt schöpferisch über sich hinaus weist.