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Monatsbericht 11-2013

Die Herbstprojektion 2013 der Bundesregierung Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler hat am 23. Oktober 2013 die Herbstprojektion der Bundesregierung der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Folgenden sind die wichtigsten Annahmen, Aussagen und Ergebnisse dokumentiert. Die Herbstprojektion bildet die Grundlage für die Steuerschätzung vom 5. bis 7. November 2013 in Bremerhaven, die finanzpolitischen Projektionen sowie die Berechnungen der grundgesetzlichen Schuldenregel.

Deutsche Wirtschaft zurück auf solidem Wachstumskurs Die Bundesregierung erwartet, dass das Bruttoinlands­ produkt in diesem Jahr im Jahresdurchschnitt um preisbereinigt 0,5 % und im kommenden Jahr be­­schleu­ nigt um 1,7 % zunimmt (Details siehe Tabelle 1). Nach einer Stagnation im ersten Quartal 2013 hat die gesamtwirtschaftliche Aktivität im zweiten Quartal spürbar um +0,7 % zugelegt. Verantwortlich hierfür waren auch die Nachholeffekte nach dem anhaltend kalten Winter. Vor allem aber weiteten die Unternehmen erstmals seit anderthalb Jahren ihre Investitionen in Ausrüstungen wieder aus. Die Zunahme im dritten Vierteljahr 2013 dürfte etwas schwächer ausfallen als im Vorquartal. Die Stimmungsindikatoren und vorlaufende Konjunkturindikatoren wie zum Beispiel Auftragseingänge weisen aber auf eine weitere solide Aufwärtsbewegung hin.

Der leichte Rückgang der jahresdurchschnittlichen Wachstumsrate im Vergleich zum Jahr 2012 (0,7 %) bedeutet keinen Rückgang der Wachstumsdynamik. Die Verlaufsrate (das Wachstum von Schlussquartal zu Schlussquartal) und damit die Dynamik ist 2013 mit 1,5 % sogar erheblich höher als im vergangenen Jahr (0,3 %). Im Verlauf des kommenden Jahres wächst die Produktion mit einer Verlaufsrate von 1,6 % nochmals etwas kräftiger. In beiden Jahren gehen von der inländischen Nachfrage, insbesondere vom privaten Konsum und den Wohnungsbauinvestitionen, die wesentlichen Wachstums­ impulse aus. Auch die Investitionen in Ausrüstungen dürften im Verlauf spürbar zunehmen. In beiden Projektionsjahren ist der Wachstumsbeitrag des Außenhandels dagegen leicht negativ (-0,3 und -0,1 Prozentpunkte). Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen auf den Weltmärkten bleibt hoch. Der Leistungsbilanzüberschuss wird in beiden Jahren im

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Monatsbericht 11-2013

Tabelle 1: Eckdaten der Herbstprojektion 2013 Herbst­ Herbst­ projektion projektion 2011 2012 2013 2014 Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent, soweit nicht anders angegeben BIP (preisbereinigt) 3,3 0,7 0,5 1,7 Erwerbstätige (im Inland) 1,4 1,1 0,6 0,4 Arbeitslosenquote in Prozent (Abgrenzung der Bundesagentur für Arbeit) 2 7,1 6,8 6,9 6,8 Eckwerte der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland1

Verwendung des BIP preisbereinigt (real) Private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck Ausrüstungen Bauten Inlandsnachfrage Exporte Importe

2,3 5,8 7,8 2,8 8,0 7,4

0,8 -4,0 -1,4 -0,3 3,2 1,4

0,8 -1,6 0,2 0,8 0,3 1,1

1,2 4,6 4,2 1,9 3,8 4,5

Außenbeitrag (Impuls) 3

0,7

0,9

-0,3

-0,1

Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer (nominal)

3,3

2,9

2,3

2,8

1 Bis 2012 vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes, Stand: August 2013; 2 Bezogen auf alle Erwerbspersonen; 3 Absolute Veränderung des Außenbeitrags in Prozent des BIP des Vorjahres (= Beitrag zur Zuwachsrate des BIP).

Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgehen (von 7,0 % im Jahr 2012 über 6,9 % im Jahr 2013 auf 6,6 % im Jahr 2014), was vor allem durch überproportional steigende Importe begründet ist.

Die Projektion ist von Stetigkeit und Vorsicht geprägt Die in der Frühjahrsprojektion vom April1 unterstellte Entwicklung hat sich bisher weitgehend bestätigt. Die Wachstumsperspektiven bleiben im Wesentlichen unverändert. Dies gilt auch für die technischen Annahmen (vgl. Kasten 1). Die Bundesregierung liegt mit ihrer Herbstprojektion im Prognosespektrum anderer Institutionen und Forschungsinstitute sowie der jüngsten Prognose des Internationalen Währungsfonds. Die Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute vom 17. Oktober 2013 hat ihre Wachstumserwartungen für dieses Jahr gegenüber ihrer Einschätzung vom Frühjahr halbiert und liegt jetzt für das Jahr 2013 leicht unterhalb der Projektion der Bundesregierung. Gleichwohl ist die Bundesregierung in zentralen, für die Schätzung der staatlichen Einnahmen wichtigen Aggregaten der Projektion etwas zurückhaltender als

1 Vgl. Schlaglichter der Wirtschaftspolitik, Mai 2013, S. 9 ff.

Kasten 1: Annahmen der Projektion Der Annahmenkranz hat sich im Vergleich zur Frühjahrsprojektion nicht substanziell verändert. Die zentrale Annahme bleibt, dass es (insbesondere im Euroraum) zu keinen weiteren negativen Entwicklungen kommt, in deren Folge die Verunsicherung der Marktteilnehmer steigt. Der Finanzsektor bleibt stabil. Alle bis zum Abschluss der Herbstprojektion be­ schlossenen wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen sind in der Projektion berücksichtigt. Technische Annahmen (keine Prognosen, sondern Fortschreibung der jeweiligen Durchschnitte der letzten sechs Wochen vor Prognoseerstellung): →→ Wechselkurs (US-Dollar je Euro): 2013: 1,32; 2014: 1,34 →→ Ölpreis (Fass der Sorte Brent): 2013: 109 US-Dollar; 2014: 111 US-Dollar Der Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte der Europäischen Zentralbank wird als technische Annahme auf dem derzeitigen Niveau von 0,5 % belassen.

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Abbildung 1: Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland – Herbstprojektion 2013 650 640 630

1,7

Mrd. Euro

620

3,3

600

0,5

0,7

610 4,0

590 580

-5,1

570 560 550

Veränderungen gegenüber dem Vorquartal

4,0 Prozent

2,0

0,2

0,0

0,7

1,0

2,0 0,5

0,8

0,8

1,5 0,1

0,4

-6,0

0,7

0,2 -0,1

-2,0 -4,0

0,1

0,0

0,7

-0,5

-4,1

1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 2009

2010

2011

2012

2013

2014

Jahresdurchschnittliche Ursprungswerte

Quelle für Grundzahlen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden

die Wirtschaftsforschungsinstitute. Die Chancen und Risiken werden derzeit als etwas ausgeglichener wahrgenommen (vgl. Kasten 2).

Kasten 2: Risiken werden zurzeit als weniger hoch wahrgenommen Die noch nicht ausgestandene Schuldenkrise im Euroraum stellt weiterhin den wesentlichen Risikofaktor für die deutsche Wirtschaft dar. Weitere negative Entwicklungen könnten abrupt eine Verunsicherung von Investoren und Konsumenten auslösen. Eine Zurückhaltung bei Investitionen und Konsum wären die Folge. Chancen für eine günstigere Entwicklung liegen vor allem in der Binnenwirtschaft. Eine positive Beschäftigungsentwicklung, stabile Preise sowie ein hohes Zukunftsvertrauen der Konsumenten und Investoren können sich gegenseitig verstärken und so zu einem stärkeren Wachstum der Binnenwirtschaft führen.

Exporte erholen sich im Zuge der weltwirtschaftlichen Belebung Das Wachstum der Weltwirtschaft dürfte, in Anlehnung an Einschätzungen internationaler Organisationen, im Jahre 2013 preisbereinigt mit rund 2 ¾ % etwas schwächer als im Vorjahr ausfallen. Im kommenden Jahr wird die Weltkonjunktur voraussichtlich an Fahrt gewinnen. Im Jahr 2014 dürfte sich daher das Weltwirtschaftswachstum auf etwa 3 ½ % beschleunigen. Positive Im­­ pulse kommen dabei eher von den Industrieländern. In den Schwellenländern hat sich die Dynamik nicht erhöht und die Wachstumsprognosen wurden in den vergangenen Monaten eher gesenkt. Die deutschen Hauptabsatzmärkte in Europa befreien sich nur allmählich aus der Rezession (durchschnitt­ liche Veränderungsrate des Bruttoinlandsprodukts im Euroraum ohne Deutschland 2013: -1 %). Die wirtschaftliche Erholung im Euroraum dürfte weiter hinter der Entwicklung der Weltwirtschaft zurückbleiben. Für das Jahr 2014 wird eine leichte Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um etwa 1 % erwartet (Euroraum ohne Deutschland ¾ %). Das Wachstum in Deutschland liegt

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Mit dem insgesamt aufgehellten weltwirtschaftlichen Umfeld verbessern sich die Absatzchancen deutscher Exporteure. Insgesamt werden die Exporte von Waren und Dienstleistungen aus Deutschland nach einem nur leichten Anstieg um +0,3 % im Jahr 2013 im kommenden Jahr voraussichtlich um real 3,8 % zunehmen. Steigende Exporte und Inlandsnachfrage stimulieren durch ihren Importgehalt die Zunahme der Waren- und Dienstleistungsimporte. Diese erhöhen sich in beiden Jahren stärker als die Exporte (+1,1 % und +4,5 %).

damit seit dem Jahr 2010 stets über dem Durchschnitt des Euroraums. Der Welthandel wird im Jahr 2013 mit etwa 2 ½ % ähnlich schwach wie im Vorjahr expandieren. Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung in Industrie- und Schwellen­ ländern dürfte er sich aber im kommenden Jahr ebenfalls beleben und mit etwa 4 % stärker zunehmen als in diesem Jahr. Die deutschen Absatzmärkte, das heißt, die mit den deutschen Ausfuhranteilen gewichteten Weltimportvolumina, expandieren mit 1 ¼ % und 3 ¼ % langsamer als der Welthandel insgesamt. Die unterdurchschnitt­ liche Entwicklung in Europa und die ungünstigeren Wachstumsaussichten für die Schwellenländer haben zu einer Abwärtskorrektur der deutschen Absatzmarkt­ perspektiven geführt. Auf den Euroraum entfielen im Jahr 2012 37,4 % und auf die Schwellenländer 23,6 % der deutschen Exporte.

Investitionszurückhaltung löst sich langsam auf Die verbesserten Exportaussichten im kommenden Jahr tragen dazu bei, dass die Unternehmen nach und nach ihre Investitionen ausweiten. Zusätzlich kehrt mit der ruhigeren Nachrichtenlage über die Staatsschulden­ krise die Zuversicht zurück und die Zurückhaltung bei

Abbildung 2: Kapazitätsauslastung im Baugewerbe 80

75

Prozent

70

65

60

55

50

1/99

1/00

1/01

Baugewerbe insgesamt

1/02

1/03

Hochbau

Quelle für Grundzahlen: ifo Institut, München

1/04 Tiefbau

1/05

1/06

1/07

1/08

1/09

1/10

1/11

1/12

1/13

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den Ausrüstungsinvestitionen löst sich allmählich auf. Aufgrund der rechnerischen Vorbelastung aus dem Vorjahr sind die Ausrüstungsinvestitionen im Durchschnitt dieses Jahres jedoch noch immer rückläufig. Im kommenden Jahr werden die Unternehmen ihre Investitionen in Ausrüstungen um 4,6 % deutlich erhöhen. Der Wirtschaftsbau wird sich entsprechend den Investitionen in Ausrüstungen im Verlauf des Jahres 2013 erholen, im Durchschnitt aber noch leicht rückläufig sein.

aussichtlich wieder um 20.000 Personen auf 2,929 Millionen Personen zurückgehen. Der im Trend langsamere Abbau der Arbeitslosigkeit deutet darauf hin, dass die Dividende der Strukturreformen am Arbeitsmarkt ausläuft und strukturelle Probleme an Bedeutung gewinnen (u. a. Vermittlungshemmnisse aufgrund ge­­ringer Qualifikation und/oder Mobilitätsbereitschaft).

Insgesamt werden die Bauinvestitionen in diesem Jahr nur leicht um 0,2 % und im kommenden Jahr be­schleu­ nigt um 4,2 % ansteigen. Die Wiederaufbaumaßnahmen nach den Flutschäden vom Frühsommer stützen die Bauinvestitionen im weiteren Verlauf. Die im langjährigen Vergleich hohe Auslastung der Kapazitäten im Baugewerbe dürfte einer noch stärkeren Beschleunigung der Bauinvestitionen entgegenstehen.

Die weiterhin gute Arbeitsmarktsituation schlägt sich in erhöhter Zuversicht und zunehmenden Einkommen nieder. Die Lohnentwicklung ist deutlich aufwärtsgerichtet. Die Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer nehmen in den Jahren 2013 um +2,3 % und 2014 um +2,8 % zu (die Lohnsumme um +3,1 und +3,2 %). Die Nettolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer steigen u. a. aufgrund der Beitragssatzsenkungen in der Gesetzlichen Rentenversicherung und der Entlastungen im Rahmen des Gesetzes zum Abbau der kalten Progression in beiden Jahren deutlich (+2,2 und +2,7 %). Durch die Progression des Steuersystems nehmen die Netto­ löhne und -gehälter trotz der Entlastungen etwas geringer zu als die entsprechende Bruttogröße. In realer Rechnung dürften die Nettolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer um 0,6 % in diesem und 0,9 % im kommenden Jahr zunehmen. Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte steigen um +2,1 % in diesem und +2,9 % im kommenden Jahr.

Flexibler Arbeitsmarkt generiert Beschäftigungswachstum Mit der anziehenden Investitionstätigkeit fragen die Un­­ ternehmen mehr Beschäftigung nach. Die Erwerbstätigkeit wird im Durchschnitt dieses Jahres um +235.000 Personen zunehmen. Im Jahr 2014 dürfte sich die Er­­ werbstätigkeit um weitere 180.000 Personen erhöhen. Das Rekordniveau aus dem Jahr 2012 (41,5 Millionen Personen) wird damit abermals übertroffen. Der Anstieg der Erwerbstätigkeit speist sich vor allem aus der so genannten Stillen Reserve (u. a. zunehmende Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren) und der kräftigen Zuwanderung (Wanderungssaldo 2012: +369.000 Personen). Die stark gestiegene Zuwanderung liefert damit einen beachtlichen Beitrag zum Beschäftigungswachstum und zur Stärkung des Wachstums­ potenzials in Deutschland. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen dürfte sich im Jahresdurchschnitt 2013 auf das Niveau von 2,949 Millionen Personen und eine Quote von 6,9 % um 0,1 Prozentpunkte geringfügig erhöhen. Im Jahresdurchschnitt 2014 wird die Zahl der registrierten Arbeitslosen vor-

Einkommen expandieren

Stabile Preise Die Verbraucherpreise werden bei leicht unterausgelasteten gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten und niedrigeren Rohölpreisen in diesem Jahr mit 1,5 % nur moderat zunehmen. Im Zuge der etwas besseren konjunkturellen Situation im kommenden Jahr dürfte sich der Preisauftrieb geringfügig auf 1,8 % verstärken (Weltmarktpreise für Energie und Rohstoffe bleiben annahmegemäß stabil). Im kommenden Jahr trägt die Anhebung der EEG-Umlage etwa +0,1 Prozentpunkte zum Anstieg des Preisniveaus bei.

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Konsum und Wohnungsbau forcieren das Wachstum Die privaten Haushalte geben ihre Einkommen vermehrt für Konsumzwecke und Wohnungsbauinvestitionen aus. Im Jahresdurchschnitt 2013 dürften die privaten Konsumausgaben preisbereinigt um 0,8 % und im Jahr 2014 um 1,2 % beschleunigt zunehmen. Niedrige Zinsen und eine hohe Anschaffungsneigung lassen die Sparquote der privaten Haushalte leicht sinken. Der private Wohnungsbau ist in diesem Jahr noch durch Witterungseffekte zu Beginn des Jahres beeinträchtigt. Im weiteren Verlauf werden die Wohnungsbauinvestitionen kräftig ausgeweitet. Die privaten Haushalte sind damit eine wesentliche Stütze des Wirtschaftswachstums in Deutschland.

Die deutsche Wirtschaft ist in guter struktureller Verfassung Auch die Perspektiven für die mittelfristigen Wachstumsmöglichkeiten bleiben positiv. Das Produktionspotenzial wird im Projektionszeitraum (2013 bis 2018) um durchschnittlich 1,3 % pro Jahr wachsen. Aufgrund des demografisch bedingten Rückgangs der Erwerbsbevölkerung dürfte sich das Potenzialwachstum jedoch von 1,5 % in diesem Jahr auf 1,2 % zum Ende des Projektionszeitraums im Jahr 2018 verlangsamen. Die

aktuell hohe Zuwanderung mildert die dämpfenden Effekte der Demografie auf das Wachstum des Potenzials. Für dieses und nächstes Jahr wird ein Wanderungssaldo in Höhe von rund +400.000 Personen unterstellt. Das Potenzialwachstum eröffnet den Spielraum für Wirtschaftswachstum in der mittleren Frist. Von 2015 bis 2018 dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt pro Jahr um rund 1,4 % zunehmen. Gemäß der technischen Annahme wird im Verlauf des mittelfristigen Projektionszeitraums die negative Produktionslücke des Jahres 2014 zum Ende hin geschlossen. Auch auf dem Arbeitsmarkt bleiben die Aussichten in der mittleren Frist günstig – wenngleich die Dynamik abnimmt. Die Zahl der Arbeitslosen wird in Abgrenzung der Bundesagentur für Arbeit bis zum Jahr 2018 voraussichtlich auf ein Niveau von rund 2,8 Millionen Personen sinken.

Weitere Informationen zur Herbst­ projektion unter http://bit.ly/Herbstprojektion

Kontakt: Dr. Christhart Bork, Dr. Thomas Knaus Referat: Analysen und Projektionen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung