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Author: Heini Ritter
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Chili Anbau leicht gemacht Anleitung für den Anbau von Chilipflanzen

Anleitung für den Anbau von Chilipflanzen Inhaltsverzeichnis Anleitung für den Anbau von Chilipflanzen ...................................................................................................... 2 Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................................................. 2 Einleitung .......................................................................................................................................................... 4 Einführung in den Chili-Anbau ....................................................................................................................................... 4

Vorbereitung ..................................................................................................................................................... 4 Einkaufsliste .................................................................................................................................................................. 4 Auswahl der Chilisamen ................................................................................................................................................ 5

Grundlagen ....................................................................................................................................................... 6 Die richtige Umgebung.................................................................................................................................................. 6 Welche Erde soll ich verwenden? .................................................................................................................................. 7 Jiffiys mit Keimlingen .................................................................................................................................................... 8 Das richtige Bewässern ................................................................................................................................................. 8 Das richtige Licht ........................................................................................................................................................... 8 Künstliche Beleuchtung ................................................................................................................................................. 9 Zeitschaltuhr ................................................................................................................................................................. 9 Richtig düngen ............................................................................................................................................................ 10

Anzucht & Aussaat .......................................................................................................................................... 11 Vorquellen der Samen................................................................................................................................................. 11 Keimdauer & Temperatur ........................................................................................................................................... 12 Aussaat der Samen ..................................................................................................................................................... 13 Keimlinge .................................................................................................................................................................... 14 Keimlinge auf Torfballen ............................................................................................................................................. 14 Sämlinge ..................................................................................................................................................................... 14 Umtopfen ................................................................................................................................................................... 15

Pflanzen stärken.............................................................................................................................................. 16 Freibeet & Garten ........................................................................................................................................... 16 Der richtige Zeitpunkt ................................................................................................................................................. 16 Auspflanzen – Was muss ich beachten? ...................................................................................................................... 17

Balkon ............................................................................................................................................................. 18 Seine Vor- und Nachteile............................................................................................................................................. 18

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Der Weg bis zur Ernte...................................................................................................................................... 19 Allgemeine Pflege ....................................................................................................................................................... 19 Bewässern .................................................................................................................................................................. 19 Düngen ....................................................................................................................................................................... 19

Ernte................................................................................................................................................................ 19 Schlusswort ..................................................................................................................................................... 19

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Einleitung Wir vom Badischen Chili haben versucht ein detailliertes und informatives Dokument für Sie zu erstellen Erfahren Sie in diesen Bereichen alles, was Sie über den erfolgreichen Anbau von Chilipflanzen wissen müssen.

Einführung in den Chili-Anbau Um Chilis anzubauen, benötigt man einige Utensilien, die man aber unter Umstände bereits zu Hause hat. Alternativ kann man diese ohne Probleme im nächstgelegenen Baumarkt/Gartencenter kaufen. Dafür muss man nicht unbedingt viel ausgeben. Auch mit einem kleinen Budget ist eine erfolgreiche Chili Anund Aufzucht möglich. Zuerst einmal wollen wir uns anschauen, welche Dinge man für die Anzucht benötigt und wissen sollte.

Vorbereitung Einkaufsliste Folgende Dinge werden im Laufe einer Anzucht benötigt: Unbedingt     

Erde (Anzucht-, Tomaten-, oder Blumenerde) leere Joghurt becher Chilisamen Wasser Licht (Kunst- oder Sonnenlicht) Optional

     

Sand Mini Gewächshaus oder Anzuchtbox Kochsalz kleine Plastiktütchen Pinzette, Bleistift Frischhaltefolie

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Auswahl der Chilisamen Das wichtigste beim Anbau von Chilis, sind natürlich die Chilisamen. Diese kann man ganz bequem in unserem Onlineshop, oder in einem der vielen anderen Onlineshops bestellen. Hier ist die Auswahl natürlich um ein Vielfaches größer, als im Gartencenter und man kann sich auch konkret zwischen verschiedenen Sorten entscheiden. Im Gartencenter gibt es meist nur Peperoni-MIX Angebote. Die exakte Sorte kann man oftmals nicht im Detail bestimmen. Daher bietet es sich an, in den Online-Shops nach seiner bevorzugten Sorte zu recherchieren. Auch ein Punkt, den man bei der Sortenwahl beachten sollte: Wo will ich meine Chili anpflanzen und was für eine Chilisorte möchte ich überhaupt haben. Für den Anbau auf dem Balkon, oder auf dem Fensterbrett, eignen sich kleinwüchsige Pflanzen und Zierchilis. Für den Anbau im Freibeet/Garten, kann man auch größere Pflanzen nutzen, die sehr ertragreich sind. Möchte ich scharfe Chilis, milde Chilis, geschmacklich intensive, oder möchte ich nur eine Chilipflanze die schön aussieht, Zierchilis? Das sind alles Punkte, die man sich im Vorherein überlegen sollte. Die Unterschiede in Wuchshöhe, Farbe, Form und Schärfegrad sind von Sorte zu Sorte, sehr verschieden. Siehe Artikel gezielte Züchtung.

In Online-Shops haben Sie gegenüber dem Gartencenter eine riesige Auswahl an verschiedenen Sorten. Finde Sie Ihren persönliche Favorit hier

Oftmals haben die verschiedenen Sorten auch eine unterschiedliche Keimdauer. Diese Rubrik finden Sie weiter unten im Dokument unter „Keimdauer und Temperatur“.

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Grundlagen Die richtige Umgebung Der richtige Anzuchtort und Umgebungsparameter ist von großer Bedeutung. Neben einer hohen Luftfeuchtigkeit, sollte dieser auch zu belüften sein und die Fähigkeit besitzen eine relativ konstante Temperatur zu halten. Am besten verwendet man hierfür einen kleinen geschlossen Raum/Körper in Form eines Minigewächshauses. Alternativ kann man auch Joghurt becher verwendet, über diese man z.B. Frischhaltefolie spannt.

Anzuchtbox

Minigewächshaus

Für die Anzucht sind bestimme Umgebungsfaktoren wie z.B. Luftfeuchtigkeit oder auch Temperatur von großer Bedeutung und beeinflusst unmittelbar die Keimzeit bzw. Dauer der Samen. Jede Sorte kann andere Temperaturen benötigen. Allerdings zieht man in der Regel mehrere, unterschiedliche Sorten in einer Grow-Box/Anzuchtbox. Als Faustregel kann man mit einer Luftfeuchtigkeit von > 60% und einer Keimtemperatur von 26°C gut Ergebnisse bei jeder Sorte erzielen. Die 26°C Umgehungstemperatur erreicht man am besten an einem Südfenster. Beginnt man früh mit der Keimung kann man auch elektronische Heizmatten verwendet oder auch das Gewächshaus an die Heizung stellen. Hier sollte man aber unbedingt die Temperaturen regelmäßig kontrollieren. Fast schlimmer wie zu geringe Wärme sind zu hohe Temperaturen. Ab > 42°C wird es für die Samen kritisch. Hier ist es ähnlich wie beim Menschen. [email protected]

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Welche Erde soll ich verwenden? Chilis benötigen zu Beginn nährstoffreiche Erde. Im Gartencenter deiner Wahl findet man oft Tomatenerde. Tomaten gehören ebenfalls genau wie Chilis der Gattung der Nachtschattengewächse an und benötigen fast identische Nährstoffe wie auch Chilipflanzen. Die Erde sollte luftig und stickstoffhaltig sein. Um bei der Anzucht der Samen eine dauerhafte Feuchtigkeit der Erde zu erreichen, werden oftmals Tonscherben/Stücke beigemischt, die die Fähigkeit besitzen Feuchtigkeit lange zu speichern.

Anzuchterde mit beigemischten Tonscherben.

Regelmäßiges Gießen ist hierfür natürlich die Voraussetzung. Düngen muss man die Pflanzen erst viel später und schon gar nicht in der Keimphase. Die Erde aus dem Gartencenter ist oftmals schon vorgedüngt, vor allem normale Blumenerde besitzt schon eine gewisse Vordüngung. Diese kann aber ebenfalls für die Anzucht verwendet werden.

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Alternativ gibt es für die angesprochenen Mini-Gewächshäuser auch sogenannte Jiffiys oder auch Torfballen. Diese werden oftmals gleich mit verkauft und können auch für die Anzucht verwendet werden. Legt man die Jiffiys ins Wasser, quellen diese auf und man kann sie mit Samen besetzen. Vor allem im Anfangsstadium kann man ein übermäßiges Gießen dadurch vermeiden.

Jiffiys mit Keimlingen

Das richtige Bewässern Die Erde sollte in der Anfangsphase regelmäßig befeuchtet werden. Gerade hier ist dann ein regelmäßiges Lüften von hoher Bedeutung, da in dieser Umgebung sich schnell Schimmel bilden kann. Durch Lüften wird diesem vorgebeugt. Eine zusätzliche Düngung sollte zu Beginn unbedingt vermieden werden. Später kann, falls notwendig, geringfügig gedüngt werden. Die Erde sollte in der Wachstumsphase bzw. nach dem ersten Umtopfen feucht, aber nicht nass gehalten werden. Die Chilis kommen mit weniger Wasser als man vermuten könnte. Lassen die Pflanzen die Blätter hängen ist das definitiv ein Zeichen von Wassermangel und es sollte schnellstmöglich gehandelt werden.

Das richtige Licht Pflanzen im Allgemeinen brauchen für Ihr Wachstum bestimmtes Licht, um ordentlich wachsen zu können. Hierbei ist das Lichtspektrum von Bedeutung, sowie auch die Lichtfarbe. Diese Komponenten können für das Wachstum und die Blütephase unterschiedlich sein. Bei den meisten Pflanzen die in irgendeiner Form Blüten oder anschließen auch Früchte bilden, trifft dies zu.

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Das Sonnenlicht bietet von Haus aus die richtigen Spektren und Intensität und ist daher ein optimales Licht für die Chilipflanze. Denn ohne Licht kann eine Pflanze nicht überleben. Ohne Licht kommt keine Photosynthese zustande. Ohne die Photosynthese, kann die Pflanze keine Nährstoffe bilden. Mit Anzuchtstationen kann man auch im Winter Chilipflanzen anziehen, für das Freibeet, oder auch den Balkon. Mit geringem Aufwand kann man sich eine sogenannte Growbox selbst zusammenbauen. Siehe hierzu den Blogbeitrag „Anzuchtstation“, oder klicke hier. Meist wird aus Kostengründen auf einen kompletten Indoor- (im Haus) Anbau verzichtet. Da für die komplette Wuchsphase, sofern man auch etwas ernten möchte, noch mehr Licht für die Pflanze benötigt wird. Dies ist in der Regel mit hohen Wattzahlen der Lampen verbunden, was sich kostenmäßig, erheblich auf die Stromrechnung niederschlagen wird. Einen Stromrechner, der Ihnen die Kosten für die Anzucht oder die komplette Indoor Anzucht berechnet, können Sie hier finden.

Künstliche Beleuchtung Zum Anziehen der Sämlinge kann man auf die künstliche Beleuchtung zurück greifen. Dies hat den Vorteil, dass man in der noch recht dunklen Jahreszeit, den kleinen Keimlingen das lebensnotwendige Licht spendet. Mit einer Zeitschaltuhr kann man die Beleuchtungsdauer einfach steuern. Eine Pause zwischen den Beleuchtungseinheiten von 3-4 Stunden sollte unbedingt eingehalten werden, damit sich die jungen Pflanzen erholen können. Denn Wachsen kostet Kraft und Energie. Die abgebildete Lampe besteht aus einer Osram FQ Lumilux 865 HO Cool Daylight, mit 24Watt und einer Osram Lumilux 840 Cool White Röhre, ebenfalls mit 24 Watt.

Zeitschaltuhr

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Richtig düngen Als erstes beantworten wir die Frage, warum überhaupt gedüngt werden muss. So bekommt man ein gewisses Verständnis, über die Dosierungen und Wiederholungen. Wieso muss überhaupt gedüngt werden? Da alle Pflanzen ständig frische Nährstoffe benötigen, um zu wachsen, zu gedeihen und Früchte zu produzieren, muss man sie mit Nährstoffen versorgen. Meist reichen die Nährstoffe im Boden dazu aus, dass die Pflanze zwar gedeiht, aber nicht so groß wird, somit nicht so viele Früchte tragen kann, oder im schlimmsten Falle, eingeht. Da sie keine verfügbaren Nährstoffe mehr im Boden sind. Es ist mit dem Mensch zu vergleichen, auch wir benötigen unsere tägliche Nahrung, damit der Körper wachsen kann und seine Energiereserven gefüllt werden. Düngermittel gibt es in organischer (biologischer) und in anorganischer (chemischer) Form. Die anorganischen Düngermittel haben einen höheren Stickstoffanteil, als die organischen Dünger, da sie in chemischen Prozessen aus Mineralien hergestellt werden. Es gibt sie in flüssiger Form, aber auch als Granulat, Pulver, oder Stäbchen. Der bekannteste anorganische Dünger ist wohl das Blaukorn. Chemische Dünger helfen sehr schnell, wenn Pflanzen Nährstoffmangel haben. Vorsicht ist geboten bei der Anwendung, denn nicht jede Pflanze benötigt die gleichen Nährstoffe. Desweiteren sollte man Acht geben, bei der Dosierung der anorganischen Düngermittel. Durch ihre starke Konzentration kann es schnell zu einer Überdüngung und somit zu einem Absterben der Pflanze kommen. Die Organischen Düngermittel sind sehr langwierig in Ihrer Wirkungszeit. Es dauert sehr lange, bis die Nährstoffe sich im Boden verteilt haben und an die Pflanze kommen, dafür sind sie umso länger in der Erde und die Pflanze kann eine längere Zeit Nährstoffe aufnehmen. Organische Düngermittel werden meist in Gärten und Beeten eingesetzt, da man hier maximalen Ertrag auf natürliche Art und Weise erzielen will. Die Anorganischen Stoffe waschen sich schnell aus der Erde, dies ist bei den Organischen Düngermitteln nicht der Fall. Zu den Organischen Düngern gehört z.B. Guano, Hornspäne, Mist, Brenneseljauche und viele weitere.

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Anzucht & Aussaat Vorquellen der Samen Wie gehe ich vor? Wieso sollte man die Samen überhaupt vorquellen? Man sollte sich immer nur mit einer Sorte befassen und diese abarbeiten, sonst kann es zu Verwechslungen der Samen, oder Beschriftungen kommen.

Das Vorquellen der Samen hat folgende Vorteile. Die Feuchtigkeit, die der Samen über die lange Lagerdauer verloren hat, holt er sich in seinem Bad schneller zurück, als wenn er sich langsam die Feuchtigkeit aus der Erde ziehen muss. Zum Vorquellen benötigt man je nach Sortenanzahl, mehrere Gefäße. Dies können Schnapsgläser, Filmdöschen, Joghurt Becher, oder sonstiges sein. Am besten legt man die Samen in ein Kamillentee Bad, dieser wirkt sterilisierend und tötet mögliche Bakterien ab, die sich auf dem Samen befinden können. Samen in Kamillentee

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Es gibt auch die Möglichkeit einer Salzwasserkur, diese wenden wir jedoch nicht an, da man das Saatgut nach der Salzwasserkur gründlich vom Salz befreien muss. Da das Saatgut nach dem Vorquellprozess aber sehr weich und somit anfällig für Schäden ist, sollte man es so wenig wie möglich berühren, drücken, oder gar quetschen. Die Samen sollte man bis zu 24 std. in der Flüssigkeit liegen lassen, danach haben sie den größten Teil ihrer ursprünglichen Flüssigkeit wieder erlangt. Auch hier wieder ganz wichtig, wenn man mehrere Sorten vorquellen möchte, sollte man unbedingt seine Gefäße markieren/beschriften, denn man hat schnell vergessen, welche Sorte in welchem Gefäß ist und dann geht das Chaos los.

Keimdauer & Temperatur Sofern Sie die hier beschriebenen Punkte beachtet haben, ist damit zu rechnen, dass die Samen eine Keimdauer von 7-14 Tagen haben. Dies variiert aber je Sorte und kann durch unterschiedliche Faktoren zum Negativen oder Positiven beeinflusst werden. In unseren Versuchen, ergaben sich auch schon Verzögerungen von ca. 14 Tagen, zwischen der Keimung des ersten Samens und des letzten, obwohl die Samen alle der gleichen Sorte entsprachen und die gleiche Vorquellzeit hatten. Aber so ist es eben in der Natur, es gibt keine Garantie und keine exakten Vorhersagen, aber man sich im Großen und Ganzen an den Erfahrungswerten orientieren. Hier nochmal ein Kurzüberblick über die wichtigsten Faustregeln bei der Chilianzucht.     

konstant feuchte Erde (nicht nass!) die richtige Erde die richtige Temperaturen die richtige Luftfeuchtigkeit regelmäßiges Lüften der Zuchtbox

Aber auch wenn all diese Faktoren stimmen sollten, kann es sein, dass Ihre Samen sehr schwer, oder auch gar nicht keimen. Die Keimrate hängt neben den o.g. Umständen auch von den Samen selbst ab. Sind die Samen zu alt oder von schlechter Qualität, kann dies zu einer hohen Ausfallsquote bei der Keimung führen.

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Aussaat der Samen Nachdem das Vorquellen der Samen abgeschlossen ist, setzen wir diese nun ein. Es gibt viele Möglichkeiten, wo wir unsere Samen einpflanzen können. Die Wahl besteht hier aus Torfkugeln, mit Erde gefüllte Untertöpfchen, oder Joghurt Becher und einem Minigewächshaus. Wenn man wollte könnte man sogar die Chilis in einer leeren Kokosnussschale ziehen

Bevor wir jetzt die Samen in die Erde setzen, gießen wir diese leicht an. Der Sinn dahinter ist folgender; wenn wir die Erde vorher schon leicht angießen, bleibt der Samen an Ort und Stelle und wir verhindern ein Aufschwämmen der Samen. Für das Einsetzen der Samen in die Erde nehmen wir einen Schaschlikspieß, oder einen Zahnstocher und machen ein kleines Loch in die Erde. Groß genug damit der Samen hinein passt. Danach wird er vorsichtig mit Erde bedeckt. Der Samen sollte ca. 1/2 cm tief in die Erde sinken. Er sollte nicht tiefer eingesetzt werden, damit er gut keimen kann und nicht anfängt zu schimmeln. Klar machen ein paar Millimeter nichts aus und man braucht auch kein Lineal dazu, dennoch ist es von Vorteil sich ungefähr daran zu halten.

Samen in feuchter Erde

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Keimlinge Wenn Temperatur, Luftfeuchtigkeit und die Qualität der Samen stimmen, beginnen nach ein paar Tagen, sich kleine Keimlinge aus der Erde zu drücken. (Die Chilipflanze wird zu diesem Zeitpunkt „Keimling“ genannt, da sie momentan das Keimstadium durchläuft. Später wird aus dem Keimling ein Sämling) Die frisch geschlüpften Keimlinge schaffen es meist aus eigener Kraft, die feste Samenhülle los zu werden. Manchmal kommt es aber vor, dass sich eines der Keimblätter noch in der Samenschale befindet. Wenn man merken sollte, dass der Keimling es aus eigener Kraft nicht loswerden kann, sollte man das Keimblatt von der Samenhülle befreien. In dieser jungen Phase braucht die Chilipflanze sehr viel Licht, sonst droht die Gefahr des Vergeilens. (Sie geht ein) Daher braucht sie unbedingt einen sonnigen Platz, oder künstliches Licht.

Keimlinge auf Torfballen

Sämlinge Zur Definition: Sämlinge sind ganz einfach junge Pflanzen, die aus Saatgut entstehen. Die Weiterentwicklung eines Keimlings. Sind 2-3 Wochen vergangen, haben sich schon die ersten eigenen Blattpaare an der jungen Chilipflanze gebildet. Weiterhin die Erde feucht halten und den Sämlinge viel Licht zur Verfügung stellen.

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Umtopfen Haben die Sämlinge das 4.-5- Blattpaar bekommen, ist es an der Zeit sie aus der Anzuchtbox zu befreien und sie in größere Gefäße umzutopfen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die kleinen zarten Wurzeln nicht verletzt werden. Am besten versucht man, die Wurzel samt Erde aus den Anzuchtplätzen heraus zu nehmen. Ist dies gelungen, setzt man sie im Ganzen in den neu vorbereiteten Topf. Danach wird die Erde um die junge Pflanze leicht angedrückt und gewässert. Jetzt hat die Chili frische Erde mit neuen Nährstoffen und mehr Platz. So kann sie sich gut entfalten und gedeihen.

Frisch umgetopfte Jungpflanze

Sollte man die Sämlinge aus Torf- oder sonstigen Anzuchtballen gezogen haben, setzt man den gesamten Erdballen in die frische Erde ein. Das Netz, welches das Substrat zusammen hält, zersetzt sich mit der Zeit.

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Pflanzen stärken Die Chilis müssen gestärkt werden. Wieso und Warum? Da die Sämlinge noch sehr klein sind und von Wind und Wetter keine Ahnung haben, wachsen sie fröhlich vor sich hin. Jedoch wird ihnen durch den Schutz des Gewächshauses, oder der Anzuchtbox, die Eigenschaft verwehrt, sich ein stabiles Holz und Wurzelwerk zu zulegen. Wenn die Chilipflanzen das nicht haben, knicken sie beim ersten stärkeren Wind einfach um. Daher muss man sie auf ihren großen Auspflanzungstag vorbereiten. Hierzu nimmt man einen kleinen Tischventilator, stellt ihn auf die schwächste Stufe und beginnt die Chilis für ein paar Stunden am Tag mit wehender Luft zu trainieren. Die Pflänzchen müssen sich nur ganz leicht bewegen, dass reicht schon aus, damit sie starke Wurzeln und einen festen Stamm bilden. Wenn die ersten warmen Sonnentage kommen, sollte man diese nutzen, um die Chilis der Sonne auszusetzen. Denn die Chili muss sich, wie der menschliche Körper, erst einmal an die Sonne gewöhnen. Sollte das nicht der Fall sein und die Chilis werden ohne vorherigen aufgebauten Schutz, für Stunden der Sonne ausgesetzt, kann es gut sein, dass sie Verbrennungen erleiden, Blätter verlieren, oder sogar eingehen. Also Deckel runter und raus mit den Kleinen in die Sonne, für 1-2 Stunden. Diesen Vorgang sollte man einige Tage wiederholen und die Zeit im Sonnenbad verlängern. Somit hat die Chili genug Zeit sich an die intensiven Strahlen der Sonne zu gewöhnen und kann diese später im Garten genießen und auskosten.

Freibeet & Garten Der richtige Zeitpunkt Einen richtigen Zeitpunkt gibt es in der Hinsicht nicht wirklich, aber es gibt einige Faktoren die man beachten sollte. Sind meine Pflanzen groß und stark genug? 

Sie sollten mindesten eine Größe von 10cm erreicht haben, ein gutes Wurzelwerk, sowie einen festen Stamm gebildet haben

Haben die Außentemperaturen die richtigen Werte für die Pflanzen? 

Die Temperaturen sollten in der Nacht nicht unter 10 Grad fallen, dann besteht keine Gefahr mehr für die Jungpflanzen. (Ende April/ Anfang Mai)

Die Eisheiligen. 

Die Eisheiligen sind am 12. Mai, wenn dieser Termin verstrichen ist, sollte man in unseren Regionen keine kalten Wetterströme mehr bekommen. Denn selbst wenn wir im März schon 25 ° haben sollten, kann es immer noch sein, dass es einen Kälteeinbruch um April, oder Anfang Mai gibt. Daher ist das Datum der Eisheiligen eine kleine Richtlinie. Jedoch kann man auch 2-3 Wochen vorher die Pflanzen aussetzen, wenn die Temperaturen konstant im höheren Bereich sind.

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Auspflanzen – Was muss ich beachten? Wenn die Zeit endlich gekommen ist, die Jungpflanzen eine gesunde Größe erreicht haben und die Außentemperaturen nicht mehr unter 12° in der Nacht fallen, dann werden die Chilipflanzen in den Garten, oder das Freibeet gesetzt. Wichtig ist hierbei, dass der Erdboden vorher von Unkraut befreit wurde und er genügend Nährstoffe enthält, daher ist das Umgraben des Beets und ein Vordüngen mit Humuserde, oder sonstigen Organischen Düngern, von Vorteil. Beim Aussetzen der Jungpflanzen sollte darauf geachtet werden, dass der Wurzelballen nicht von der Erde befreit wird. Denn sie gibt der Pflanze einen stabilen Halt und schützt die Wurzeln. Lediglich ein leichtes Auflockern des Wurzelballens sollte durchgeführt werden. Somit werden die Wurzeln angeregt und fangen an sich in das neue Erdreich einzugraben.

Mit genug Abstand werden kleine Löcher ausgehoben, ca. 10x10 cm groß. Sie sollten der Größe der Wurzelballen gerecht sein. In diese Löcher werden die Pflanzen nach und nach in ihre neue Umgebung verpflanzt. Hat man eine Pflanze in das kleine Loch gesetzt, füllt man die fehlende Menge mit Erde auf und drückt diese mit Gefühl fest. Danach wird in einem großzügigen Radius, die Erde um die Pflanze angegossen. Somit festigt sich die Erde um die Pflanze und die Wurzel bekommt neue Feuchtigkeit zugeführt. Aussetzen/Umtopfen ist Stress! Daher darf man sich nicht wundern, wenn die Pflanzen in den Ersten Stunden die Blätter hängen lassen. Sie müssen sich erst einmal an die neue Umgebung und das neue Klima gewöhnen. Eventuell werden sie auch ein paar abgerissene Wurzeln erneuern müssen. Das ist alles Stress. Aber keine Sorge, schon in den nächsten 1-2 Tagen werden die Chilipflanzen wieder in altem Glanz erstrahlen. Wenn man mit dem Aussetzen der Chilipflanzen fertig ist, sollte man ihnen eine zusätzliche Stütze geben. [email protected]

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Hierzu können dünne Hölzer, oder Bambusstangen verwendet werden. Die zusätzliche Stütze verhindert ein Abknicken der Pflanze.

Balkon Seine Vor- und Nachteile Die Vorteile für eine Bepflanzung des Balkons liegen darin, dass man die Pflanzen schon ein paar Tage früher hinausstellen kann, da bei bevorstehender Kälte, die Pflanzen ganz leicht in Sicherheit gebracht werden können. Dies ist nach dem Aussetzen in den Garten, oder das Frebeet nicht mehr möglich. Ein weiterer Vorteil am Balkon ist, dass man täglich nach den Pflanzen sehen kann. Somit ist ein schnelles Handeln bei Krankheiten, oder Schädlingsbefall möglich. Die Nachteile des Balkons liegen in seiner Größe. Wenn man eine Dachterrasse von 60m² besitzt, dann hat man damit natürlich keine, aber in der Regel ist der Balkon eher kleiner. Somit ist der Platz begrenzt und man kann deutlich weniger Pflanzen anbauen. Dies schlägt sich auch bei der Ernte nieder. Dennoch eignet sich der Balkon zum pflanzen von Chilis, denn selbst wenn es nur eine Chilipflanze sein sollte, verschönert sie das Angesicht des Balkons.

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Der Weg bis zur Ernte Allgemeine Pflege Die Allgemeine Pflege bezieht sich im Wesentlichen darauf, dass man ein Auge auf seine Chilipflanzen hat. Es darf ihnen an nichts fehlen. Ein Kontrollgang in der Woche sollte schon drin sein, in der man sich Zeit nimmt, die Pflanzen zu inspizieren. Die Blätter sollten kontrolliert werden, ob sich irgendwelche Schädlinge daran auf halten, oder ob sie Verfärbungen aufweisen. Ebenso sollte man die Erde nach Schädlingen, insbesondere nach Schnecken, absuchen. Wenn die Chilis anfangen Früchte zu tragen, ist es ratsam die Pflanzen erneut zu stützen, damit sie unter dem Gewicht der Schoten/Früchte/Beeren nicht abknicken.

Bewässern Eine kontinuierliche Bewässerung sollte den Pflanzen gewährt werden. Natürlich gehen die Chilipflanzen nicht gleich ein, nur weil sie mal einen Tag länger nichts zu trinken bekommt. Jedoch sollte man gerade in der Sommerzeit aufpassen, dass man sie nicht vertrocknen lässt. Das gießen sollte immer in der Abendzeit passieren, wenn die Sonne nicht mehr aktiv auf die Pflanzen scheint. Durch die Wassertropfen können sonst auf den Blättern schwere Verbrennungen entstehen, da die Tropfen im Sonnenlicht wie ein Brennglas funktionieren können.

Düngen Wenn man mit Organischen Düngern seine Beete/Garten behandelt, sollte man schon im Frühjahr sein Beet/Garten damit behandelt haben. Diese Nährstoffe reichen in der Regel aus, dennoch kann man immer mal wieder mit etwas Brenneseljauche gießen. Das düngen auf dem Balkon passiert meist mit chemischen Düngermitteln. Hierbei raten wir die Düngermittel mit in das Gießwasser zu geben und nur alle 2-3 Wochen damit die Pflanze zu geben. Das Düngermittel darf nie in Konzentrierter Form an die Pflanze gelangen. Hierbei sollte man immer die Gebrauchsanweisung des Mittels beachten..

Ernte Es ist geschafft und die Früchte reifen so langsam ab. Jetzt kann man sie endlich von der Pflanze zupfen und direkt verkosten. Hierbei ist Vorsicht geboten, es kann immer sein, dass eine Chili aus der Reihe tanzt und schärfer ist, als man angenommen hat. Für weitere Angaben zur Ernte hier klicken.

Schlusswort Chilis anbauen ist kein Hexenwerk, also nur Mut und probieren Sie es einfach mal aus. Für Fragen stehen wir Ihnen jeder Zeit, sehr gerne zur Verfügung. Auch Tipps und Tricks nehmen wir gerne an. Vielen Dank Ihr Badisches Chili Team [email protected]

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