Asthma, COPD oder beides: Erste Anzeichen, Ursachen und Diagnose von Asthma und COPD. Kathrin Kahnert (Foliensatz aus Copyright-Gründen reduziert)

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Asthma, COPD oder beides:

Erste Anzeichen, Ursachen und Diagnose von Asthma und COPD Kathrin Kahnert (Foliensatz aus Copyright-Gründen reduziert)

Fallvorstellung

   

12-jähriger Junge



Keine klare Besserung durch Hustensaft

Husten seit acht Wochen, auch nachts Lt. Mutter viele Allergien bekannt

Zunahme Beschwerden bei Sport in der Schule

Asthma?

KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN® 2

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Asthma Definition aus dem griech. „schwer atmen, keuchen“

Asthma ist eine chronisch-entzündliche

Erkrankung der Atemwege, charakterisiert durch eine bronchiale Hyperreagibilität und eine variable Atemwegsobstruktion.

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Warum ist Asthma so häufig geworden?

 Im Jahr 1998 litt jedes 5. Kind in einem Industrieland an einer allergischen Erkrankung (Lancet 1998)

 Dieser Trend nimmt weiter zu

Hygienehypothese

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Einflussfaktoren Asthmaentstehung Patienten

Umwelt

 Genetik

 Häusliche Allergene  Umweltallergene  Rauchen  Feinstaub  Atemwegsinfekte  Ernährung  Berufsallergene  Medikamente

 Atopie  Bronchiale Überempfindlichkeit

 Geschlecht (Frauen)  Adipositas

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Verschiedene Asthmaformen Eosinophiles Asthma BelastungsAsthma

Allergisches Asthma

Asthma AdipositasassoziiertesAsthma

NeutrophilesAsthma

KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN® MEDIZINISCHE KLINIK V

Ist es Asthma? Beschwerden

 Anfallsartig Atemnot  Wiederholtes Giemen/Pfeifen über der Lunge  Störender Husten nachts  Giemen nach Belastung  Giemen, Husten oder thorakale Enge nach Allergenkontakt

 Häufige oder langdauernde bronchiale Infekte (> 10 Tage) KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN® 7

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Lungenfunktionsdiagnostik

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Lungenfunktionsdiagnostik

2 = nach Salbutamolgabe = Bronchien erweiterndes Medikament

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Fallvorstellung



Der 12 jährige Patient ist nicht kooperativ bei der Lungenfunktion



Hat Angst vor der Untersuchung

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Tägliche Varianz der Lungenfunktion – Peak flow Messungen

zirkadiane PEF-Variabilität > 20 % über einen Zeitraum von 3-14 Tagen, mind. 4 Messungen pro Tag

© Global Initiative for Asthma KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN® 11

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Bronchiale Provokation



Durchführung einer bronchialen Provokationstestung mittels Metacholin (= Bronchien verengende Substanz, konzentrationsabhängig)



Kommt es bereits bei niedrigen Konzentrationen an inhaliertem

Metacholin zu einem signifikanten Abfall der Lungenfunktion ist von einem hyperreagbilen Bronchialsystem auszugehen

© Global Initiative for Asthma KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN® 12

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Allergietestung



Differentialblutbild, IgE



Pricktest



Serologische Diagnostik

© Global Initiative for Asthma KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN® 13

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FeNO Messung



Stickstoffmonoxid (NO) ist ein Botenstoff und wird u.a. in den Atemwegen produziert



Entzündung der Atemwege korreliert mit der NO-Konzentration

in der Ausatemluft

© Global Initiative for Asthma KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN® 14

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Gespräch

Lufu

Untersuchung

FeNO Allergie

Asthma bronchiale KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN® 15

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COPD Definition aus dem englischen „Chronic obstructive pulmonary disease“

Es kommt zu einer Verengung (Obstruktion) der Atemwege, die sich auch durch Medikamente

nicht vollständig zurückbildet. Die zu Grunde liegenden Lungenveränderungen

bleiben lebenslang bestehen und schreiten in der Regel weiter fort: Die Erkrankung wird chronisch. KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN® 16

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Typische Beschwerden bei COPD

Ich habe Husten (71%)

Ich werde nachts wegen meinem Husten wach (52%)

Ich bin seit Jahren kurzatmig (78%)

Ich kann nicht die Dinge tun, die ich möchte (54%)

Miravittles et al. Resp. Med. 2007;101: 453 - 460 KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN® 17

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Risikofaktoren für COPD



Zigarettenrauch



Berufliche Belastung



Passivrauchen



Luftverschmutzung



Ernährung



Infektionen



Sozio-ökonomischer Status



Alternde Bevölkerung KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN®

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MEDIZINISCHE KLINIK V

Ursache der COPD Zigarettenrauch und andere Schadstoffe

Schutzmechanismen

Chronische Entzündung

Reparatur

Lungenschädigung

Verengung der Atemwege

Zerstörung von Lungengewebe

Schleimbildung

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MEDIZINISCHE KLINIK V

Atmung – was passiert in der Lunge?

 Chronische Bronchitis  Chronische Bronchiolitis  Lungenemphysem KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN® 20

MEDIZINISCHE KLINIK V

Chronisch-obstruktive Bronchitis und Emphysem normal

COPD

reduzierte inspiratorische Kapazität

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Diagnose der COPD Symptome Chronischer Husten

(mehr als 3 Monate in 2 Folgejahren)

Auswurf Kurzatmigkeit

Exposition gegenüber Risikofaktoren Tabakrauch Berufliche Exposition Luftverschmutzung

FEV1/FVC < 0,70 nach Inhalation eines Bronchodilatators KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN® 22

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Neue integrative Betrachtung der COPD

 Beurteilung von Symptomen  Bewertung des künftigen Risikos  Exazerbationen (akute Verschlechterung)  Beurteilung der Schwere der Bronchialobstruktion

 Identifizierung von Komorbiditäten

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Modified Medical Research Council Dyspnoe Skala (mMRC) Grad

Beeinträchtigung

0

kurzatmig nur bei schwerer Anstrengung

1

kurzatmig bei schnellem Gehen oder bergauf Gehen

2

kurzatmig beim Gehen in der Ebene im Tempo Gleichaltriger

3

muss nach 100 m Gehen in der Ebene oder nach wenigen Minuten stehen bleiben, um zu verschnaufen

4

zu kurzatmig, um das Haus zu verlassen bzw. kurzatmig beim Anund Ausziehen KLINIKUM DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN®

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COPD Assessment Test (CAT)

 Erfassung der Symptome anhand eines Punktesystems

 Siehe: http://www.atemwegsliga.de/copdassessment-test.html

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GOLD FEV1(%Soll) 1

≥80%

2

50-79

3

30-49

4

2

1 0

mMRC 0-1 mMRC > 2 Symptome

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Risiko (Exazerbationen)

Neue COPD Klassifikation GOLD 2016

Zusätzliche Diagnostik

 Blutgasanalyse  Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (