Ministerialdirigent Dipl.-Ing. Peter Steiner Abteilungsleiter Abfallwirtschaft, Bodenschutz und Altlasten Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft des Landes Schleswig-Holstein Mercatorstraße 1-3, 24106 Kiel
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14.Abfalltagung LANU-Nov 2003
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Restabfallentsorgung Schleswig Holstein Anlagen der Restabfallentsorgung in Schleswig-Holstein (Stand 2003) Flensburg
Nordfriesland
4+1 Müllverbrennungsanlagen:
SchleswigFlensburg
491.000 Mg/a für SH (inkl. 45.000 in MVA Stellingen) Kiel RendsburgEckernförde
Entsorgung auf der Basis älterer Entsorgungsverträge (Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Ostholstein, Schleswig-Flensburg, Kiel)
-
europaweite Ausschreibung der Dienstleistung (ohne Mengengarantie aber mit Entsorgungsgarantie ab 06/2005 - Segeberg, Rendsburg-Eckernförde, Nordfriesland, Flensburg)
-
öffentlich-rechtliche Vereinbarungen (einem anderen örE werden Aufgaben übertragen, dieser verfügt über Entsorgungsvertrag mit Entsorgungsgarantie ab 06/2005 - Plön, Neumünster, Dithmarschen, Steinburg)
Kreis / kreisfreie Stadt Stadt Kiel Kreis Schleswig-Flensburg
Restabfall 2001* 85.900 Mg/a 43.000 Mg/a
Einwohner 232.200 198.100
MVA Kiel
140.000 Mg/a
Region KI - SL/FL 128.900 Mg/a 430.300 * ohne Klärschlamm und rein mineralische Abfälle
Seit Anfang 1997 verbrennt der Kreis Schleswig-Flensburg, der keine eigene MVA oder Deponie besitzt, seine Rest-Siedlungsabfälle auf Basis eines öffentlich-rechtlichen Vertrages in der MVA Kiel. V 5/ 1003
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Entsorgungsregion Südostholstein MVA Neustadt
56.000 Mg/a
MVA Stapelfeld 350.000 Mg/a (170.000 Mg/a für SH) MVA Stellingen 180.000 Mg/a (45.000 Mg/a für SH *) * vertraglich auch höhere Mengen zulässig
Kreis Segeberg
Kreis Ostholstein
Kreis Stormarn Kreis Herzogtum Lauenburg
S MVA SH
271.000 Mg/a
Deponie Damsdorf/Tensfeld für MVA-Schlacke
Keine Kooperation, sondern Einzelverträge !
MVA Stellingen
Kreis / kreisfreie Stadt Ostholstein Segeberg Stormarn Herzogtum Lauenburg
Restabfall 2001* Einwohner 62.000 89.600 64.600 53.300
Mg/a Mg/a Mg/a Mg/a
202.500 251.200 218.500 180.400
Südostholstein 269.500 Mg/a
852.600
* ohne Klärschlamm und rein mineralische Abfälle V 5/ 1003
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Entsorgung Schleswig-Holstein ab 2005 regionale Verteilung der Restabfallentsorgungsanlagen
Flensburg
Nordfriesland
4 +1 Müllverbrennungsanlagen:
SchleswigFlensburg
rd. 490.000 Mg/a 2 Kiel
RendsburgEckernförde
Mech.-Biol. Anlagen: rd. 320.000 Mg/a
Plön Ostholstein
Dithmarschen
1
Neumünster
Mechan. Aufbereitung: rd. 150.000 Mg/a
Steinburg Segeberg Lübeck
1
Stormarn
Kraftwerk für hwr. Abfälle:
Pinneberg Herzogtum Lauenburg
MVA Stellingen
rd. 150.000 Mg/a 2-3 Deponien über 2005 hinaus
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Bilanz der Regionen SH
2003 / 2005
Bilanz der Regionen Region
Restabfall
Analagenkapazitäten
2001 Nordregion
248800
vorhanden Deponien 5
Kapazitäts-
geplant MBA
1
differenz 200000
48800
Deponie 1 Region KI-Fl/Sl
128900
Deponie 1 MVA
Region Aue
163700
269500
116500
Summen 2001
927400
Prognose 2005
918000
Stand: Nov. 2003
1
80000
Deponie 2 MVA
Hansestadt Lübeck
140000
Deponie 1 MVA
Region Südostholstein
1
2+1
1
140000
-11100
MA
1
150000
13700
MVA
1
80000*
Deponie 1 271000
Deponie 1
Angaben in Mg/a
MVA
MVA
2+1
271000
-1500
MBA
1
120000
-3500
491000
436400 881000
37000
* 2.Behandlungsschritt V 5/ 1003
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Bilanz Schleswig-Holstein ab 2005
SchleswigHolstein
Restabfall 2005
Kapazität MVA
Kapazität MBA
Anfall hwr. Frakt.
Kapazität hwr. Frakt.
918.000*
446.000
390.000
170.000
150.000
390.000
170.000
150.000
in Hamburg
45.000**
S Teilmengen S Gesamt
491.000 918.000*
?
881.000 - 37.000
- 20.000
* zzgl. 71.000 Mg/a Sortierreste zur Verwertung ** vertraglich auch höhere Mengen zulässig
Angaben in Mg/a V 5/ 1003
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Bewertung der Planungen (I) -
Sofern keine Verzögerungen eintreten, können die geplanten Restabfallbehandlungsanlagen noch fristgerecht in Betrieb gehen.
-
SH verfügt dann über eine differenzierte Entsorgungsstruktur für Restabfälle, die relativ anpassungsfähig gegenüber Veränderungen der abfallwirtschaftlichen Situation ist.
-
Die vorhandenen und die geplanten Anlagenkapazitäten sind in der Summe knapp bemessen.
-
Das Verwertungspotential* vor der Restabfallbehandlung muss stärker ausgeschöpft werden, um die rechnerisch geringen Defizite auszugleichen . * Im Restabfall ~ 320 TMg SM+GA
z.Zt. VW: 89=28% Bes: 231=72%
Steigerung der VW um 12 % von 28% auf 40% = ~ 130 TMg
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Bewertung der Planungen (II) -
Bundesweit sind mehr als 30 mechanische oder mechanischbiologische Restabfallbehandlungsanlagen in der Planung - noch nicht in Bau (Stand Sept. 2003).
-
Alle Anlagen sollen zum 1. Juni 2005 aufnahmebereit sein.
-
Engpässe im Anlagenbau können nicht ausgeschlossen werden.
Fazit: I. Viele öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger haben zu lange mit den konkreten Planungen gezögert. II. (teure) separate Zwischenlagerung von Restabfällen vor der späteren Behandlung (z.B. auf ehemaligen Ablagerungsabschnitten) eventuell erforderlich V 5/ 1003
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Offene Fragen (Auswahl) - Rückfluss von Abfälle aus dem Gewerbe wieder vermehrt zu den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern - Ende Scheinverwertung
- Ausreichende Kapazitäten zur energetischen Verwertung heizwertreicher Abfälle - Probleme der Entsorgung dieser Abfälle in der Zwischenzeit - Steigerung der Gewerbeabfall- / Sperrmüllaufbereitung ausreichend zur Reduzierung der Restabfallmengen - Gefahr der Entsorgungssicherheit durch steigende Anforderungen beim Ende von landwirtschaftlicher Klärschlammverwertung Ablagerungsverbot auf Deponien für Shredderrückständen V 5/ 1003