Dorsale Unterarm-Gips-Schiene

Dorsale Unterarm-Gips-Schiene Indikationsbeispiele – Distorsion Handgelenk – zur Ruhigstellung nach Wundversorgung – nach zirkulärer Gipsabnahme Mate...
Author: Astrid Pfeiffer
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Dorsale Unterarm-Gips-Schiene Indikationsbeispiele – Distorsion Handgelenk – zur Ruhigstellung nach Wundversorgung – nach zirkulärer Gipsabnahme

Materialempfehlung – Trikotschlauch Größe 2 R – 12 cm breite Longette – Polsterwatte, 15 cm breit

Longette doppelt gelegt (8 Lagen) von den Fingergrundgelenken bis zur Ellenbeuge abmessen und abschneiden.

Trikotschlauch über den trockenen Gips stülpen und faltenfrei ziehen.

Die mit Trikotschlauch überzogene Longette ziehharmonikaartig gefaltet kurz tauchen. Überschüssiges Wasser durch ausdrücken entfernen.

Feuchte Longette in eine Richtung gut durchmodellieren. Entweder zwischen den Fingern oder über den Tauchbeckenrand.

Durchmodellierte Longette dorsal auflegen, auf die Handgelenkstellung achten und nochmals gut anmodellieren.

Nach der Abbindephase des Gipses Schiene abnehmen und distales, proximales Ende zuschneiden.

Enden und Kanten proximal und distal versäubern und abrunden.

Eine Lage Polsterwatte in die Schiene einlegen. Falls Polsterung erforderlich!

Die so gepolsterte Schiene wieder anlegen und mit Haftbinde fixieren. 1

Volare Unterarm-Gips-Schiene Indikationsbeispiele – Distorsion Handgelenk, Einschränkung der Palmarflexion – zur Ruhigstellung nach Wundversorgung Materialempfehlung – Trikotschlauch Größe 2 R – 12 cm breite Longette – Polsterwatte, 15 cm breit

Longette doppelt gelegt (8 Lagen) von den Fingergrundgelenken bis zur Ellenbeuge abmessen und abschneiden.

Trikotschlauch über den trockenen Gips stülpen und faltenfrei ziehen.

Die mit Trikotschlauch überzogene Longette ziehharmonikaartig gefaltet kurz tauchen. Überschüssiges Wasser durch ausdrücken entfernen.

Feuchte Longette in eine Richtung gut durchmodellieren. Entweder zwischen den Fingern oder über den Tauchbeckenrand.

Durchmodellierte Longette volar auflegen, auf die Handgelenkstellung achten und nochmals gut anmodellieren.

Nach dem Abbindevorgang Schiene abnehmen und distales, proximales Ende passgerecht zuschneiden.

Enden und Kanten (Pfeile) proximal und distal versäubern und abrunden.

Eine Lage Polsterwatte in die Schiene einlegen. Falls Polsterung erforderlich!

Unterarm in die gepolsterte Schiene legen und mit Haftbinde fixieren. 2

Dorso-volare Unterarm-Gips-Schiene Indikationsbeispiele – Radiusfraktur Loco typico, nicht disloziert – dislozierte Radiusfraktur nach Reposition Materialempfehlung – Polsterwatte, 6 cm breit – Krepppapierbinde – 20 cm breite Longette

Longette doppelt gelegt (8 Lagen) von den Fingergrundgelenken bis zur Ellenbeuge abmessen und abschneiden.

Longette bei einem Drittel der Länge nach durchfalten.

Zirka 5 cm von einem Ende her an der Umbruchkante einen Keil (Pfeil) ausschneiden.

Polsterung, evtl. Teilpolsterung des Unterarmes mit Papierbinde faltenfrei fixieren. Sehr erfahrene Anwender verzichten auf Polsterung und nehmen nur Papierbinde.

Vorbereitete Longette kurz tauchen und nach dem Tauchen gut durchmodellieren.

Den breiteren Longettenteil dorsal auflegen, Daumen durch den Einschnitt, 1/3 Longettenanteil nach volar auslaufen lassen.

Gesamte Longette gut anmodellieren. Auf faltenfreien Sitz achten. Entlang der Palmarfalte (Handinnenfläche) Longette zuschneiden.

Nach der Abbindephase des Gipses gesamte Polsterung volar bis zur letzten Faser durchtrennen.

Gipsschiene mit Haftbinde zirkulär fixieren.

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Radiale Daumen-Schiene Indikationsbeispiele – Ski-Daumen“ – Reposition nach Luxation – zur Ruhigstellung nach Distorsion Materialempfehlung – 12 cm breite Longette – Polsterwatte, 15 cm breit wenn nötig – Haftbinde zur Fixierung

Doppelt gelegte Longette (Daumenspitze – Ellenbeuge) von einem Ende her in der Mitte zirka 10 – 15 cm einschneiden.

Longette ziehharmonikaartig gefaltet kurz tauchen und danach gut durchmodellieren.

Longette radial auflegen, geschlitztes Ende am Daumen. Einen Teil von innen nach außen (1) palmar um den Daumen führen.

Den zweiten geschlitzten Teil von außen nach innen (2) palmar um den Daumen führen.

Die gesamte Longette gut anmodellieren. Auf faltenfreien Sitz achten. Der Schlitz an der Daumenoberseite bleibt frei.

Nach dem Abbindevorgang wird die Schiene in Pfeilrichtung vorsichtig abgenommen.

Daumenschlitz und Kanten zurechtschneiden und abrunden. Die Innenseite der Schiene auf Faltenfreiheit überprüfen, gegebenenfalls glätten.

Eine Lage Polsterwatte in die Schiene einlegen.

Gepolsterte Schiene wieder anlegen und mit Haftbinde fixieren. 4

Dorsale Unterarm – Cast – Schiene Indikationsbeispiele – Distorsion Handgelenk – zur Ruhigstellung nach Wundversorgung – zur Verhinderung der Dorsalflexion Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R – 7,5 cm oder 10 cm breite Cast Binde – Haftbinde oder Thermocast 6 cm breit

Trikotschlauch von der Ellenbeuge bis zu den Fingerspitzen abmessen und abschneiden.

Handschuhe tragen. Eine 7,5 cm bzw. 10 cm breite Cast Binde wird zu einer drei- bis vierlagigen Longette gelegt. Länge Fingergrundgelenke bis Ellenbeuge.

Die gelegte Longette an den Enden fächerförmig auseinander ziehen.

Den vorbereiteten und vorab genässten Trikotschlauch über die Longette stülpen. Faltenbildung vermeiden und diese Kombination tauchen.

Die getauchte Longette ohne weiteres Polster auf den dorsalen Unterarm auflegen und gut anmodellieren. Auf funktionelle Handgelenkstellung achten.

Nach etwa 3 – 4 Minuten die Schiene abnehmen. Der Patient kann sich nun seinen Arm abtrocknen.

Die Enden der Schiene mit der Gipsschere abschneiden und abrunden.

Eine Lage Polsterwatte als Schutz und Zusatzpolster direkt auf die Haut des Patienten oder in die Schiene einlegen. Schiene wieder anlegen.

Fixieren der Schiene am Unterarm mit einer Haftbinde oder zirkulieren mit Thermocast. 5

Unterarm-Gips-Verband Indikationsbeispiele – Radiusfraktur nach Abschwellung – schwere Distorsion Handgelenk – einige Fälle der distalen Grünholzfraktur Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R, Polsterwatte, 6 cm – schmale Papierbinde – 2 x 8 cm breite Gipsbinde

Trikotschlauch doppelte Unterarmlänge über den Unterarm stülpen. Aufgerolltes Ende (1) liegt proximal des Ellbogens. Daumenausschnitt (2) nicht zu weit öffnen.

Polsterung zirkulär mit Polsterwatte. Anschließend faltenfreie Fixierung mit Krepppapierbinde.

8 cm breite Gipsbinde für zirka 3 Sekunden tauchen. Nach dem Tauchen kurz ausdrücken.

Mit der Gipsbinde am Handgelenk beginnend 3 x durch die Handinnenfläche gehen, Rest der Binde am Unterarm auslaufend.

Distales Trikotschlauchende an den Fingergrundgelenken und der Palmarfalte (Handinnenfläche) zurückschlagen.

Zweite Gipsbinde von proximal nach distal wickeln. Mit einer Tour durch die Hand und zurückgeschlagenen Trikotschlauch überwickeln.

Trikotschlauch von proximal nach distal über den feuchten Gips zurückziehen.

Trikotschlauch gut in den feuchten Gips einmodellieren.

Nach der Abbindephase den distalen Rand versäubern. Darauf achten das Palmarfalte, Daumengrundgelenk und Fingergrundgelenke frei sind.

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Naviculare Unterarm-Gips-Verband Indikationsbeispiele – nicht dislozierte Kahnbeinfraktur – konservativ versorgte, gering dislozierte Kahnbeinfraktur Materialempfehlung – Trikotschlauch 1 R + 2 R – Polsterwatte und Papierbinde – 2 x 8 cm breite Gipsbinde

Trikotschlauch (1 R ), ulnare Seite geschlitzt, über den Daumen stülpen. Trikotschlauch (2 R) doppelte Unterarmlänge über den Unterarm stülpen (Daumeneinschnitt).

Polsterung des Unterarmes mit Polsterwatte, einschließlich Daumen. Gesamte Polsterung mit Krepppapierbinde faltenfrei fixieren.

8 cm breite Gipsbinde für zirka 3 Sekunden tauchen, nach dem Tauchen kurz ausdrücken.

Mit der Gipsbinde am Handgelenk beginnend 3 x durch die Hand, Daumen mit einschließen.

Das distal überstehende Trikotschlauchende an den Fingergrundgelenken und am Daumenende zurückschlagen.

Zweite Gipsbinde von proximal nach distal wickeln. Mit einer Tour durch die Hand und um den Daumen. Zurückgeschlagenen Trikotschlauch überwickeln.

Über den noch feuchten Gips Trikotschlauch von proximal nach distal ziehen und gut einmodellieren.

Nach der Abbindephase des Gipses distalen Rand versäubern und abrunden. Palmarfalte und Fingergrundgelenke sind frei.

Im fertigen Gips steht der Daumen in Oppositionsstellung zum Zeigefinger – Spitzgriff ist möglich. 7

Iselin- oder Mittelhand - Extensions - Gips Indikationsbeispiele – nicht dislozierte Mittelhandfrakturen – dislozierte Mittelhandfrakturen Materialempfehlung – Trikotschlauch 1 R + 2 R, Omni-Tape – Polsterwatte und Papierbinde (schmal) – 2 x 8 cm breite Gipsbinde

Trikotschlauch (1 R) über den zu extendierenden Finger stülpen, mit Hautkleber fixieren. Trikotschlauch (2 R) doppelte Unterarmlänge über Unterarm stülpen.

Polsterung des Unterarmes mit Polsterwatte. Gesamte Polsterung mit Krepppapierbinde gut fixieren. Auf faltenfreien Sitz achten.

8 cm breite Gipsbinde für zirka 3 Sekunden tauchen, danach kurz ausdrücken.

Getauchte Gipsbinde von distal nach proximal anlegen. 3 x durch die Handinnenfläche wickeln.

Distales Trikotschlauchende (2 R) über den Gips zurückschlagen. Palmarfalte der Hand wird freigelegt.

Zweite Gipsbinde von proximal nach distal anlegen. Einmal durch die Hand wickeln und zurückgeschlagenen Trikotschlauch überwickeln.

Über den noch feuchten Gips Trikotschlauch von proximal nach distal zurückziehen und gut in den feuchten Gips einmodellieren.

Kanten versäubern. Krepppapierbinde (P) auf ca. 3 cm mit scharfem Messer schneiden und einlegen. Mit Trikotschlauch (1 R) Extension des Fingers zum proximalen Unterarm.

Extensionsschlauch mit Tape am Unterarmgipsverband sicher fixieren. 8

Unterarm - Cast Indikationsbeispiele – Sekundärverband bei Radiusfrakturen – Primärverband bei schweren Handgelenksdistorsionen ohne Schwellung Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R – Polsterwatte, 6 cm Schaumstoffbinde – 7,5 cm breite Cast Binde

Trikotschlauch (2 R) über den Unterarm stülpen. Kleiner Einschnitt für Daumenöffnung. Mit schmaler Polsterwatte an den Fingergrundgelenken beginnen.

Zirkuläre Polsterung nach proximal wickeln. Trikotschlauchenden zurückschlagen (Pfeile) und gesamte Polsterung mit Schaumstoffbinde faltenfrei umwickeln und fixieren.

Handschuhe tragen. Mit einer schmalen Cast Binde am Handgelenk beginnen, Wickelrichtung in Pronation. Die Binde von lateral über den dorsalen Handrücken zum Daumen führen.

Ein Einschnitt in der Binde von proximal nach distal, evtl. in T-Form, erleichtert die Passage zwischen Zeigefinger und Daumen.

Den schmalen Anteil der Binde zwischen Daumen und Zeigefinger führen, dabei die Schnittkanten nach innen umschlagen.

Die eingeschnittenen Flügel werden an den Schnittkanten nach innen geschlagen und die Binde um das Daumensattelgelenk geführt. Ein Polsterrand bleibt deutlich sichtbar stehen.

Die Passage zwischen den Fingern und Daumen wird nochmals wiederholt. Gegebenenfalls wird dies insgesamt 3 x durchgeführt.

Der Rest der Binde verläuft nun in zirkulären Touren, die sich etwa um 2/3 überlappen, nach proximal. Der Verband wird etwa 2 Finger breit distal der Ellenbeuge abgeschlossen.

Ein gutes Durchmodellieren des Verbandes ist erforderlich, besonders die palmare Hohlhand ist auszumodellieren. 9

Naviculare - Cast Indikationsbeispiele – nicht dislozierte Kahnbeinfraktur – konservativ versorgte, gering dislozierte Kahnbeinfraktur – Primärverband = Sekundärverband Materialempfehlung – Trikotschlauch 1 R + 2 R – Polsterwatte, 6 cm Schaumstoffbinde – 7,5 cm breite Cast Binde

Trikotschlauch (1 R) über den Daumen stülpen. Die ulnare Seite 3 – 4 cm schlitzen, damit der Schlauchverband gut über dem Daumensattelgelenk anliegt.

Trikotschlauch (2 R) über den Unterarm stülpen. Ein vorab angebrachter kleiner Einschnitt ermöglicht eine saubere Verbindung zum Daumen.

Polsterung des Unterarmes mit synthetischer Polsterwatte. Daumen mit einschließen. Trikotschlauch distal und proximal zurückschlagen.

Die gesamte Polsterung mit einer dünnen Schaumstoffbinde umwickeln und faltenfrei fixieren. Es ergibt sich eine glatte Oberfläche.

Handschuhe tragen. Mit einer 5 cm oder 7,5 cm breiten Cast Binde am Handgelenk beginnend über radial nach dorsal zum Kleinfingergrundgelenk wickeln.

Von der ulnaren Handkante Binde nach palmar führen. Ein Einschnitt von proximal nach distal, etwa auf Daumenhöhe, erleichtert die Passage zwischen Daumen und Zeigefinger.

Cast Binde mit dem schmalen Anteil zwischen Daumen und Zeigefinger von dorsal kommend nach palmar laufen lassen. Die eingeschnitten Enden um den Daumen führen.

Mit einer weiteren zirkulären Tour um die Fingergrundgelenke die Binde von dorsal kommend zum Daumen führen. Binde von distal nach proximal einschneiden und den schmalen Teil um den Daumen führen.

In Zirkulärtouren zum Unterarm hin wickeln und die Binde nach proximal mit einer 2/3 Überlappung weiterführen. Hohlhand und gesamten Verband gut modellieren.

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Unterarm Cast - Brace nach „Sarmiento“ Indikationsbeispiele – etwa 1 bis 2 Wochen nach Primärgips bei Colles-Fraktur – 1 – 2 Wochen nach Primärversorgung bei Radiusfraktur loco typico Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R – Polsterwatte, 6 cm Schaumstoffbinde, – 1 x 7,5 cm + 1 x 5 cm breite Cast Binde + Klettverschluss

Nach Entfernung des Primärgipsverbandes Trikotschlauch (2 R) über den Arm stülpen. Daumen durch Einschnitt freilegen und Arm mit „Mädchenfänger“ in Aushang bringen.

Polsterung des Unterarmes zirkulär mit Polsterwatte. Trikotschlauch an den Enden zurückschlagen.

Gesamte Polsterung mit dünner Schaumstoffbinde faltenfrei umwickeln. Auf faltenfreien Sitz achten. Aufbau ähnlich wie kurzer Oberarm Cast! Handschuhe tragen.

Mit 7,5 cm breiten Cast Binde 3fach gelegte Longette falten und tauchen. Dorsal Longette anlegen und mit Restbinde am Unterarm einschließlich Ellbogen zirkulär fixieren.

Den angelegten Cast mit Gipsschere am proximalen und distalen Ende trimmen und auf Funktion überprüfen. Beugung Ellbogen frei, Dorsalextension Handgelenk limitiert.

Polster an den getrimmten/ausgeschnittenen Enden zurückschlagen, gegebenenfalls zurückschneiden. Minimum 1 cm Polsterrand bleibt stehen.

Mit einer 5 cm Cast Binde umgeschlagene Polsterränder fixieren und kompletten Cast zirkulär stabilisieren.

Die Orthese sollte eine vollständige Beugung der Hand- und Ellbogengelenke erlauben, aber die Streckung der letzten 45° hemmen.

Die Orthese kann entweder nach Applikation oder nach einer Woche volar gespalten und mit Klettverschlüssen zusammengehalten werden. 11

Daumen-Tape-Verband Indikationsbeispiele – Kontusionen, Distorsionen, – insuffizienter Kapsel-Band-Apparat – Überdehnungen, Zerrungen der Seitenbänder Materialempfehlung – kohäsive Hautschutzbinde bei Unverträglichkeit auf Klebemassen – Tape, 3,75 cm breit

Zügel (1) verläuft in Pfeilrichtung von der dorsalen Handseite über die palmare Handfläche nach ulnar und dorsal.

Von der dorsalen Seite zieht dieser Zügel als Fixierung (2) über das Daumensattelgelenk und endet auf der palmaren Handseite.

Analog zu (1) und (2) verläuft der Zügel (3) von ulnar in Pfeilrichtung über die palmare Handseite nach dorsal und zurück nach ulnar. Kreuzung über Daumensattelgelenk.

Ein etwa 25 cm langer Tapezügel (3.75 cm) wird in der Mitte bis auf 2 cm am Zügelende gespalten und an der Daumeninnenseite angelegt, dann semizirkulär fixiert.

Ein Teil verläuft zunächst vom Daumen kommend über volar nach ulnar und schließt sich von dorsal kommend über dem Daumensattelgelenk.

Die angelegten Zügel werden nun mit Verschalungsstreifen von proximal nach distal fixiert.

Ein etwa 10 cm langer Tape-Streifen (3.75 cm) wird mittig geschlitzt und als Abschlussanker in der Daumenbeugefalte angelegt.

Der zweite geschlitzte Teil des Zügels verläuft analog zum vorhergehenden zwischen Daumen und Zeigefinger über dorsal nach ulnar. Von volar kommend zum Abschluss.

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Handgelenk-Tape-Verband Indikationsbeispiele – Distorsionen, Kontusionen – Zerrungen der ulnaren und radialen Bänder – Reizzustände der Metakarpalgelenke Materialempfehlung – kohäsive Hautschutzbinde bei Unverträglichkeit auf Klebemassen – Tape, 3,75 cm breit

Der Anker (1) verläuft ohne Zug zirkulär kurz überlappend im distalen Drittel des Unterarmes. Der Anker (2) zieht analog zu (1) von der palmaren zur dorsalen Fläche der Hand.

Der Zügel (3) verläuft vom dorsalen Anker (2) über das Daumensattelgelenk und über die radiale Seite des Handgelenkes zu Anker (1).

Die dorsalen Zügel (4 + 5) verlaufen analog zum Zügel (3). Diese werden versetzt und überlappend radial beginnend nach ulnar angelegt.

Der Zügel (6) zieht von palmar nach dorsal über die radiale Seite des Handgelenkes zu Anker (1). Der Zügel (7) verläuft analog dazu. Es ergibt sich eine flache Acht.

Über der dorsalen Fläche der Hand verlaufen die drei semizirkulären Fixiertouren (8 – 10). Diese sind volar offen gehalten.

Auf der palmaren Seite zieht der Zügel (11) in Pfeilrichtung von Anker (2) zu Anker (1). Gutes Anmodellieren über dem Daumensattelgelenk. Faltenfreie Anlage!

Die beiden Zügel (12) und (13) verlaufen in Pfeilrichtung wie Zügel (11), jedoch nach ulnar versetzt.

Die Zügel (14) und (15) umfassen das Handgelenk von palmar nach dorsal und werden mit dem Fixierstreifen (16) befestigt.

Mit semizirkulären Verschalungsstreifen wird der Verband zunächst volar und danach dorsal geschlossen. 13

Oberarm-Gips-Schiene Indikationsbeispiele – Unterarmfraktur, nicht disloziert – Olekranon – Fraktur, konservativ oder nach OP – nicht dislozierte Radiusköpfchenfraktur – Monteggia-, Galeazzi – Fraktur nach OP Materialempfehlung – Gipslongette, 12 cm oder 15 cm breit – Polsterwatte, 15 cm oder 20 cm breit – kohäsive Fixierbinde

Gipslongette doppelt gelegt von den Fingergrundgelenken bis zur Achsel abmessen und abschneiden.

Longette ziehharmonikaartig falten und kurz tauchen. Nach dem Tauchen gut durchmodellieren.

Die aufgelegte Longette vor der Ellenbeuge bis zur Mitte einschneiden und das proximale Longettenende zum Oberarm führen.

Durch den Einschnitt überlappt der Oberarmteil den Unterarmteil und stabilisiert somit den Winkel (Ellenbogen). (Pfeile)

Zur Verstärkung des Winkels kann eine einfache Longettenlage (4-lagig) diagonal angelegt werden.

Die gesamte Longette gut anmodellieren. Auf guten Kontakt an der Überlappungsstelle achten. Falten gut ausmodellieren und somit glätten.

Nach dem Abbindevorgang Schiene abnehmen, Kanten zuschneiden und mit den Fingern abrunden. Die Überlappung an der Innenseite der Schiene evtl. glätten.

Eine Lage 15 cm oder 20 cm breites Polstermaterial in die Gipsschiene einlegen.

Schiene mit Polsterung wieder anlegen und mit einer Haftbinde fixieren. 14

Oberarm-Gips-Verband zirkulär Indikationsbeispiele – nicht dislozierte Unterarmfraktur – Unterarm – Grünholzfraktur – isolierte Ulna – Fraktur – selten bei Navicular-Frakturen Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R, selten 3 R – Polsterwatte, 6 cm + 10 cm – Krepppapierbinde – 1 – 2 x 8 cm + 1 x 12 cm breite Gipsbinde

Trikotschlauch doppelte Armlänge über den Arm stülpen, Rest (1) aufgerollt in Achselhöhe platzieren. Daumeneinschnitt (2) nicht zu groß bemessen.

Polsterung mit Polsterwatte distal beginnend. Olecranon zusätzlich mit einer weiteren Lage polstern.

Mit Krepppapierbinde die gesamte Polsterung faltenfrei fixieren.

Mit einer getauchten 8 cm breiten Gipsbinde distal beginnen und nach proximal wickeln. Weiter mit einer 10 cm oder 12 cm breiten Binde.

Trikotschlauch am distalen Ende zurückschlagen. Palmarfalte der Hand und die dorsalen Fingergrundgelenke sind frei.

Mit den restlichen Gipsbinden den Verband vervollständigen und stabilisieren. Den zurückgeschlagenen Trikotschlauch dabei mindestens einmal überwickeln.

Den proximal aufgerollten Trikotschlauch nach distal über den noch feuchten Gips ziehen. Durch leichte Drehung lässt sich eine Faltenbildung verhindern.

Den Trikotschlauch in den feuchten Gips gut einmodellieren. Während der Abbindephase keine Stellungskorrekturen am Gips vornehmen.

Distales Ende (1) gut versäubern und auf dorsalen Polsterrand achten. Palmar und dorsal Kanten gegebenenfalls abrunden. 15

Oberarm-Cast Indikationsbeispiele – nicht dislozierte Unterarmfraktur – Unterarm – Grünholzfraktur – isolierte Ulna – Fraktur Überwiegend Sekundärverbände Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R, selten 3 R – Polsterwatte, 6 cm + 10 cm – Schaumstoffbinde – 5 cm und 7,5 cm breite Cast Binde

Mit Trikotschlauch und schmaler Polsterwatte die zirkuläre Polsterung anlegen. Trikotschlauch an den Enden zurückschlagen und Polsterränder bilden.

Um eine faltenfreie Polsteroberfläche zu erhalten, wird das Polster mit einer Krepppapierbinde oder dünnen Schaumstoffbinde umwickelt.

Handschuhe tragen. Mit schmaler Cast Binde am Handgelenk von lateral nach medial wickeln. Binde vom dorsalen Handrücken kommend in Höhe Daumensattelgelenk zur Hälfte einschneiden.

Den schmalen Teil der Binde zwischen Daumen und Zeigefinger führen. Den Einschnitt nach innen schlagen (runde Kanten) und diese Tour 3 x durchführen.

Nach Einschluss der Finger und des Daumens sollten keine scharfen Kanten vorhanden sein. Binde nun nach proximal in zirkulär aufsteigenden Touren um 2/3 überlappend wickeln.

Den 90° gewinkelten Ellbogen in Achtertouren umwickeln. Mit der zweiten Binde den Verband von proximal nach distal am Oberarm beginnend vervollständigen.

Eine Umfunktionierung zum Unterarm Brace mit Olecranon Einschluss ist möglich. Die angezeichneten Teile am Cast aussägen.

Zurückschlagen der Polsterung. Guter Polsterrand Ellenbeuge sollte erhalten sein.

Zurückgeschlagenes Polster mit 5 cm Cast Binde oder Thermocast fixieren. Beugung Ellbogen frei. Extension in beiden Fällen limitiert. 16

Oberarm Cast – Brace nach „Sarmiento“ Indikationsbeispiele – Humersfrakturen nach Abnahme des Hanging Cast – Humerusfrakturen nach Primärbehandlung Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R oder 3 R – Polsterwatte, 6 cm breit – Schaumstoffbinde + Klettverschluss – 1 x Cast Binde, 7,5 cm breit

Trikotschlauch entsprechender Größe über den Oberarm stülpen. Einschnitte an der axillären Seite.

Mit schmaler Polsterwatte am Ellbogen suprakondylär beginnen und in zirkulären Touren zum Schultergelenk wickeln.

Trikotschlauch am distalen und proximalen Ende zurückschlagen und Polsterrand bilden.

Zur Fixierung des Polsters sowie zum leichteren Abnehmen (kein Verkleben mit der Polsterwatte) gesamte Polsterung mit Schaumstoffbinde umwickeln.

Handschuhe tragen. Mit 7,5 cm breiter Cast Binde von distal beginnend zirkulär wickeln. Die Bindentouren sollten sich etwa um 2/3 überlappen.

Am Oberarm soll die Binde ellipsenförmig geführt werden, um die Achsel frei zu lassen und den Oberarmmuskel komplett zu fassen.

Gutes Anmodellieren des Verbandes ist erforderlich. Stellungskorrekturen nur wenn indiziert vornehmen.

Cast mit oszillierender Säge zunächst außen dann innen wie angezeichnet mit Zacken aufsägen. (Verhindert ein späteres Verrutschen der Schalenteile)

Hautpolsterung mit Polsterwatte. Brace anlegen und mit Klettverschlüssen fixieren. 17

Fixierender Ellenbogen -TapeVerband Indikationsbeispiele – Distorsionen + Kontusionen Ellenbogengelenk – nach Gipsabnahme bei Ellenbogenluxationen Materialempfehlung – elastische Klebebinde, 6 cm oder 8 cm breit – Tape, 3,75 cm breit

Bei 90° gebeugtem Ellenbogen und Neutral-NullStellung im Handgelenk die erste Tour (1) in Pfeilrichtung über dem Olecranon nach distal, radial führen.

Ohne Zug einen zirkulären Zügel (2) anlegen. Dieser dient als Anker und gleichzeitige Befestigung.

Eine aufsteigende Tour (3) läuft über die radiale Ellenbogenseite zum Oberarm und umschlingt diesen. Weiterführend verläuft diese Tour analog zu (3) auf der Innenseite.

Die Binde zieht nach distal über die mediale Seite des Oberarmes zur ulnaren Seite des Unterarmes und läuft als Tour (5) wieder als Anker zirkulär um den Unterarm.

Tour (6) verläuft nach außen versetzt von radial kommend, den Ellbogen umfassend zum Oberarm und wird als Zügel (7) aufsteigend weitergeführt.

Der Oberarm wird mit Tour (8) in Pfeilrichtung umschlungen. Tour (9) läuft durch die Ellenbeuge und endet auf der ulnaren Seite des Ellenbogens.

Das Ende der textilelastischen Klebebinde wird mit Tape fixiert.

Als zusätzliche Stabilisierungszügel können noch lateral und medial unelastische Tapestreifen angelegt werden.

Diese Tapezügel werden mit zwei V-förmig angelegten Zügeln fixiert und verstärkt. 18

Dorso-, plantare UnterschenkelGipsschiene Indikationsbeispiele – prä- und postoperativ bei Sprunggelenkfrakturen – Kalkaneus – Fraktur – schwere Distorsion Sprunggelenk Materialempfehlung – Gipslongette, 20 cm breit – Polsterwatte, 20 cm breit – kohäsive Haftbinde

Doppelt gelegte Longette (8 Lagen) von der Kniekehle bis zu den Zehenspitzen abmessen und abschneiden.

Ein zirka 30 cm langes Longettenstück (4-lagig) in der Mitte zirka 10 cm schlitzen.

Lange Longette kurz tauchen und dorsal auf den Unterschenkel legen und über die Ferse nach plantar führen.

Geschlitzte Longette tauchen und den Schlitz über die Ferse führen. Enden (Pfeile) je plantar und dorsal. Seitenschenkel lateral und medial zur Verstärkung.

Die gesamte Longette gut anmodellieren und auf die 90° Winkelstellung im Sprunggelenk achten. Ständiges Modellieren während der Gips noch sämig ist.

Fußstellung während der Abbindephase halten. Keinerlei Stellungskorrekturen während und nach dieser Zeit vornehmen.

Nach der Abbindephase des Gipses Longette in Pfeilrichtung vorsichtig abnehmen.

Kanten rundum passgerecht zuschneiden und mit den Fingern abrunden. Auf Zehenkonturen und Länge in der Kniekehle achten.

Polsterwatte 20 cm breit in die Schiene einlegen. Schiene wieder anlegen und mit Haftbinde fixieren. 19

Dorsale Oberschenkel-Gips-Schiene Indikationsbeispiele – prä- und postoperativ – Bursitis praepatellaris – schwere Distorsionen – nach Arthroskopie Materialempfehlung – Gipslongette, 20 cm breit – Polsterwatte, 20 cm breit – kohäsive Haftbinde oder Thermocast 10 cm breit

Longette doppelt gelegt (8 Lagen) von der Ferse bis zur Gesäßfalte abmessen und abschneiden.

Trikotschlauch (4 R) über die trockene Gipslongette stülpen. Auf Faltenfreiheit achten.

Die mit Trikotschlauch überzogene Longette kurz tauchen und gut durchmodellieren.

Longette dorsal auflegen und anmodellieren.

Nach der Abbindephase Gipsschiene vorsichtig in Pfeilrichtung abnehmen.

Schiene mit einer Lage Polsterwatte 20 cm auslegen und wieder anlegen.

Mit Haftbinde die gepolsterte Gipsschiene fixieren. Optimale Haltbarkeit wird mit ThermocastFixierung erreicht.

Distales und proximales Ende mit Gipsschere zuschneiden und abrunden.

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Unterschenkel-Liege-Gips Indikationsbeispiele – Primärversorgung schwere Kapsel – Band Verletzungen am Sprunggelenk – Weber-A-Fraktur, unverschoben – Post-OP-Sprunggelenksfraktur (gespaltener Gipsverband) Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R oder 3 R – Polsterwatte, 2 x 6 cm, Krepppapierbinde – 2 x 15 cm Gipsbinde, 1 x 12 cm Longette

Trikotschlauch doppelte Unterschenkellänge über den Unterschenkel stülpen. Rest aufgerollt proximal der Kniekehle platzieren. (Pfeil)

Zirkuläre Polsterung mit schmaler Wattebinde beginnen und am Unterschenkel mit breiterer Binde vervollständigen. Malleolen (1) und Fibulaköpfchen (2) zusätzlich polstern.

Gesamte Polsterung mit Krepppapierbinde faltenfrei fixieren.

Mit 15 cm breiter, getauchter Gipsbinde distal an den Zehengrundgelenken beginnen und weitgehend faltenfrei anlegen.

Vorbereitete Longette einfache Lage Unterschenkel, doppelte Lage Fuß, tauchen und anlegen. Die Longette gut anmodellieren, damit sie von selbst haftet.

Distales Trikotschlauchende an den Zehen und über die Longette zurückschlage (Pfeile). Weiche Gipskante mit den Fingern anmodellieren und abrunden.

Zweite 15 cm breite Gipsbinde von proximal nach distal anlegen. Faltenfrei arbeiten und den distal zurückgeschlagenen Trikotschlauch mit mindestens einer Tour Gips umwickeln.

Über den noch feuchten Gipsverband den geparkten Trikotschlauch von proximal nach distal zurückziehen.

Den Trikotschlauch gut in den Gips einmodellieren. An den Zehen den überstehenden Trikotschlauch abschneiden und anmodellieren. 21

Unterschenkel-Geh-Gips Indikationsbeispiele – Folgebehandlung Weber-A-Fraktur – schwere Kapsel – Band Verletzungen nach Abschwellung – Großzehengrundgelenkfraktur Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R oder 3 R – Polsterwatte, 2 x 6 cm, Krepppapierbinde – 2 x 15 cm Gipsbinde, 1 x 12 cm Longette – Plastrona®–step Gehstollen

Komplette Polsterung wie bei Unterschenkelliegegips. Auf gute, faltenfreie Fixierung mit Krepppapierbinde achten.

15 cm breite Gipsbinde zirkulär möglichst faltenfrei anlegen. Kurz anmodellieren – glatt streichen.

Longette über die Gipsbinde anlegen. Von proximal nach distal einlagig (4 Lagen), an der Fußsohle (plantar) doppelt (8 Lagen).

Longette mit zweiter 15 cm breiten Gipsbinde von proximal nach distal fixieren. Möglichst viel Gipsmaterial im Wadenbereich anlegen.

Zehenfenster passförmig zuschneiden und distales Trikotschlauchende über die Longette zurückschlagen (Pfeile). Alle Zehen sind frei, jedoch plantar gestützt.

Getauchte, geschlitzte 15 cm breite Longette über den passenden Gehstollen legen. Gehfläche ist frei. 2/3 der Longette wird an der medialen Seite platziert.

Gehstollen mit dieser Longette am Gips befestigen. 2/3 Anteil ins Fußgewölbe einschlagen und dieses ausfüllen.

Mit 12 cm breiter Gipsbinde den Gehstollen in Pfeilrichtung befestigen. An den Zehen beginnend über die Ferse zum distalen Teil und dann in Achtertouren vollenden.

Über den noch feuchten Gipsverband den Trikotschlauch zurückziehen und gut in den Gipsverbund einmodellieren. Den überstehenden Rest abschneiden. 22

Unterschenkel-Cast ohne Zehenschutz Indikationsbeispiele – Sekundärversorgung bei Verletzungen am Sprunggelenk – Sekundärverband bei kindlichen Unterschenkelfrakturen Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R oder 3 R – Polsterwatte, 2 x 6 cm, Schaumstoffbinde – 2 x 7,5 cm breite Cast Binde

Polsterung mit Trikotschlauch (einfache Länge + 15 cm) und Polsterwatte. Fibulaköpfchen und Malleolen sowie Ränder doppelte Lage Polsterwatte.

Trikotschlauch proximal und distal zurückschlagen, darauf achten, dass ein Polsterrand von etwa 1 – 2 cm entsteht, (späteres Randpolster).

Gesamte Polsterung mit Schaumstoffbinde faltenfrei fixieren, damit sich eine glatte Oberfläche bildet. Handschuhe tragen.

Mit einer 7,5 cm breiten Cast Binde eine 3- bis 4-lagige Sohlenplatte anfertigen. Binde und Longette tauchen und von plantar, medial beginnend nach lateral anlegen.

Danach über den Mittelfuß, um die Knöchel und steil ansteigend um die Zehengrundgelenke wickeln.

Vorfußbereich zirkulär wickeln. Etwa 3 Lagen distal / dorsal. Binde nun über den lateralen Anteil zwischen Ferse und Außenknöchel nach medial führen und auslaufen lassen.

Mit einer zweiten 7,5 cm breiten Cast Binde den Verband am Unterschenkel vervollständigen. Die Bindentouren sollten sich etwa zu 2/3 überlappen.

Das Fibulaköpfchen wird mit in den Verband eingeschlossen. Die Binde wird unter Ausnützung der Querdehnbarkeit am lateralen Rand hochgezogen.

Den angelegten Verband gut durchmodellieren. Das Fußlängs- sowie das Quergewölbe lassen sich sehr gut mit dem Daumenballen ausmodellieren.

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Unterschenkel-Cast mit Zehenschutz Indikationsbeispiele – Sekundärversorgung bei Unterschenkelverletzungen – Großzehengrundgelenkfrakturen Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R oder 3 R – Polsterwatte, 2 x 6 cm, Schaumstoffbinde – 2 x 7,5 cm + 1 x 5 cm breite Cast Binde

Mit einem Trikotschlauchstück einen Zehenschutz (Mütze) anlegen.

Polsterung mit Trikotschlauch (einfache Länge + 15 cm) und Polsterwatte. Ränder umschlagen und gesamte Polsterung mit Schaumstoffbinde faltenfrei fixieren. Handschuhe tragen.

Mit einer 7,5 cm breiten Cast Binde eine distal gefächerte 3- bis 4-lagige Sohlenplatte anlegen und mit verbleibender Binde fixieren. Von medial über den Außenknöchel zum Mittelfuß.

Die Zehengrundgelenke von plantar kommend über lateral zwischen Ferse und Knöchel zur medialen Seite umwickeln. Tour versetzt wiederholen und dabei Ferse mit abdecken.

Nach Einschluss der Ferse die Binde nach proximal auslaufen lassen. Mit einer weiteren 10 cm breiten Binde etwa 2/3 überlappend den Unterschenkelverband vervollständigen.

Die Zehenplatte der Zehenform anpassen, modellieren und mit Gipsschere zurechtschneiden.

Mit einem gefalteten Cast Bindenstück die Umbruchkante der Zehenplatte einfassen und das Longettenstück beidseits zur Ferse hin auslaufen lassen.

Mit dem verbleibenden Bindenrest (aus Longette) Gehstollen fixieren. Das Fußgewölbe mit Cast ausfüllen und etwa 2 – 3 Achtertouren über die Gehstollenlaschen wickeln.

Mit einer geschlossenen Tour um die Zehen die Binde zum Unterschenkel hin auslaufen lassen und den Verband anschließend gut durchmodellieren. „Mütze“ entfernen!

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Unterschenkel -Cast analog „Sarmiento“ Indikationsbeispiele – frühfunktionelle Behandlung bei Fibula- und Tibiafrakturen – abgestufte Behandlung bei Tibiafraktur, 1. Oberschenkelgips; 2. Funktioneller Cast Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R oder 3 R – Polsterwatte, 2 x 6 cm, Schaumstoffbinde – 2 x 7,5 cm + 1 x 10 cm breite Cast Binde

Komplettpolsterung mit Trikotschlauch und Polsterwatte. Ausmaße von den Zehengrundgelenken bis über die Patella hinaus. (Kniegelenkeinschluss)

Trikotschlauch distal an den Zehengrundgelenken zurückschlagen. Gesamte Polsterung mit Schaumstoffbinde faltenfrei fixieren. Handschuhe tragen.

Mit 7,5 cm breiter Cast Binde eine 3- bis 4-lagige Sohlenplatte legen und mit der verbleibenden Binde fixieren. Die Zehengrundgelenke werden plantar mit eingeschlossen.

Die 1. Binde verläuft von medial kommend über den Außenknöchel zum dorsalen Fußrücken und umschließt den Mittelfuß sowie die Zehengrundgelenke.

Das Sprunggelenk wird mit einer Achtertour umschlossen und am lateralen Rand verstärkt. Die Ferse wird mit der Abschlusstour eingefasst, Binde verläuft in Pronation.

Verband komplettieren mit 10 cm breiter Cast Binde. Patella und Kniegelenk (etwa 110° Beugung) einschließen. Anmodellieren von Tibiakopf und Tuberositas tibiae. (Delle)

Den überschüssigen Cast im Kniekehlenbereich aussägen. Die medialen und lateralen „Ohren“ möglichst weit nach dorsal stehen lassen. Kniekehle bleibt frei.

Trikotschlauch und Polster über die Cast Ränder zurückstülpen. Funktionstest, Beugung >90°, Streckung limitiert.

Eine weitere 7,5 cm breite Cast Binde wird von proximal nach distal angelegt. Die proximalen Kanten werden mit dieser eingefasst. 25

Alternative Technik - Funktioneller Unterschenkel-Cast nach „Sarmiento“ Indikationsbeispiele – frühfunktionelle Behandlung bei Fibula- und Tibiafrakturen – abgestufte Behandlung bei Tibiafraktur, 1. Oberschenkelgips; 2. Funktioneller Cast Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R oder 3 R – Polsterwatte, 2 x 6 cm, Schaumstoffbinde – 2 x 7,5 cm + 1 x 10 cm breite Cast Binde

Polsterung mit Trikotschlauch und Polsterwatte. Zusätzliche Polsterung an Knöcheln, Fibulaköpfchen und Patella.

Trikotschlauch distal an den Zehengrundgelenken zurückschlagen. Gesamte Polsterung mit Schaumstoffbinde faltenfrei fixieren. Handschuhe tragen.

Aus einer 7,5 cm breiten Cast Binde eine 3- bis 4-lagige Sohlenplatte legen und mit der verbleibenden Binde befestigen. Zehengrundgelenke werden plantar mit eingeschlossen.

Die Binde verläuft von medial kommend über den Außenknöchel zum dorsalen Fußrücken und umschließt den Mittelfuß sowie die Zehengrundgelenke.

In einer Achtertour wird das Sprunggelenk umschlossen und am lateralen Rand verstärkt. Die Ferse wird mit der Abschlusstour gefasst. Binde verläuft weiter in Pronationsrichtung.

Eine Longette aus 10 cm breiter Cast Binde wird 2-lagig von lateral nach medial angelegt, so dass sich die Enden über der Patella treffen.

Mit dem verbleibenden Bindenrest wird die Longette von proximal nach distal fixiert. Eventuell eine weitere Binde dazu verwenden. Modellieren (Tibiakopf, Tuberositas tibiae).

Den überschüssigen Cast im Kniekehlenbereich aussägen. Die medialen und lateralen „Ohren“ möglichst weit nach dorsal stehen lassen. Kniekehle bleibt frei.

Trikotschlauch proximal zurückschlagen und Polsterrand bilden. Mit einer weiteren Cast Binde Ränder fixieren und Verband stabilisieren. 26

Unterschenkel-Cast mit Schalung und Klettverschluss Indikationsbeispiele – Immobilisation nach Sprunggelenk OP – Immobilisation bei ausgedehnter Weichteilverletzung am Unterschenkel – frühfunktionelle Behandlung mit temporärer Ruhigstellung Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R oder 3 R – Polsterwatte, 2 x 6 cm, Schaumstoffbinde – 2 x 7,5 cm + 1 x 10 cm breite Cast Binde – Klettverschlüsse

Trikotschlauch einfache Unterschenkellänge plus etwa 15 cm Dehnungszugabe abschneiden und faltenfrei anlegen.

Polsterung zirkulär anlegen. Mit schmaler Polsterbinde von distal zirkulär über den Zehengrundgelenken beginnen und nach proximal fortsetzen.

Trikotschlauch am distalen und proximalen Ende über die Polsterwatte zurückschlagen. Die gesamte Polsterung mit Schaumstoffbinde faltenfrei fixieren. Handschuhe tragen.

Der Unterschenkelstützverband wird analog zum Cast Unterschenkelliegegips angelegt. Beginnend mit Sohlenplatte 3- bis 4-lagig, Zehengrundgelenke plantar eingeschlossen.

Mit einer weiteren 10 cm breiten Cast Binde den Verband am Unterschenkel vervollständigen. Die Bindentouren sollten sich etwa zu 2/3 überlappen.

Ausmodellieren des Unterschenkelstützverbandes. Warten bis der Verband ausgehärtet ist.

Mit oszillierender Cast Säge den Verband zunächst lateral mit Zacken (Pfeile) aufsägen. Eine analoge Sägeführung medial wählen.

Den oberen Deckel des Cast abnehmen und Klettbänder medial an den Zacken ankleben oder mit Ösen befestigen.

Deckel wieder auflegen und den Verband mittels Klettverschlüssen verschließen. Bei Beinumfangsreduzierung kann in diesem Fall nachgesägt werden. 27

Unterschenkel-Cast mit eingearbeiteter Plantar-Stütze Indikationsbeispiele – frühfunktionelle Behandlung von Unterschenkelfrakturen – Folgebehandlung nach „Sarmiento“ Unterschenkel Cast Materialempfehlung – Trikotschlauch 2 R oder 3 R – Polsterwatte, 1 x 10 cm oder 2 x 6 cm – Schaumstoffbinde – 2 x 10 cm breite Cast Binde – Plantarstütze

Polsterung des Unterschenkels mit Trikotschlauch und synthetischer Polsterwatte. Proximales Trikotschlauchende zurückschlagen.

Gesamte Polsterung mit Schaumstoffbinde faltenfrei fixieren. Die Polsterung am Fuß wird lediglich über Ferse und Malleolen bis zum Metatarsus geführt. Handschuhe tragen.

Aus einer 10 cm breiten Cast Binde wird eine 2-lagige Longette gelegt. Länge: vom lateralen Femurkondylus bis zur gegenüberliegenden medialen Seite.

Longette tauchen und anlegen, wie vorher abge messen. Mit dem verbleibenden Bindenrest wird die Longette von proximal nach distal fixiert.

Eine zweite Cast Binde vervollständigt den Unterschenkelverband. Vorfuß bleibt frei! Der Verband wird gut durchmodelliert.

Nach Festwerden des Verbandes wird der plantare Anteil mit einer Gipsschere oder Säge abgeschnitten. Die Malleolen bleiben jedoch abgedeckt. (Pfeil – Linie)

Trikotschlauch von distal nach proximal so zurückziehen, dass sich ein etwa 1 – 2 cm breiter Polsterrand ergibt.

Die Plantarstütze anlegen und über dem Mittelfuß mit Klettverschluss schließen.

Mit einer weiteren schmalen Cast Binde die Plantarstütze am Verband befestigen. Dorsalextension und Plantarflektion sind frei. 28

Oberschenkel Cast -Tutor im Stehen angelegt Indikationsbeispiele – Bandverletzungen im Kniegelenksbereich – Patella – Luxationen, Bursitis – postoperativ nach Band OP Materialempfehlung – Trikotschlauch 3 R bis zu 5 R – Polsterwatte, 1 x 10 cm und 1 x 15 cm breit – Schaumstoffbinde – 3 – 4 Cast Binden 10 oder 12,5 cm brei

Trikotschlauch faltenfrei über Unter- und Oberschenkel stülpen. Länge etwa Beinlänge plus 20 cm. Ein Gehstollen unter der Ferse erleichtert Einhalten der Kniewinkelstellung.

Polsterung mit synthetischer Polsterwatte an den Malleolen mit 3 Touren beginnen und nach proximal weiterführen.

Fibulaköpfchen wird mit 3facher Polsterlage gut gepolstert. Die Polsterung bis zum Oberschenkel vervollständigen. Abschluss bildet eine 3fache Zirkulärtour.

Distales und proximales Trikotschlauchende zurückschlagen und die gesamte Polsterung mit Schaumstoffbinde faltenfrei fixieren. Handschuhe tragen.

Abhängig von der Größe des Beines mit 10 cm oder 12,5 cm breiter Cast Binde von distal nach proximal in 2/3 Überlappung wickeln und auslaufen lassen. Mit zweiter Binde am Unterschlel fortfahren.

Kniegelenk wird zunächst kreuzweise gewickelt und dadurch stabilisiert. Mit der dritten Binde den Verband am Oberschenkel vervollständigen.

Am proximalen Ende wird der Verband in Ellipsenform angelegt, medial tiefer als lateral. In einigen Fällen ist für den Verband eine vierte Binde erforderlich.

Der fertig gewickelte Tutor wird über dem Kniegelenk suprakondylär einmodelliert, damit kein Druck auf die Patella entsteht, eine Abstützung jedoch gewährleistet ist.

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Verstärkter, elastischer Sprunggelenk-Kombinations-Tape Indikationsbeispiele – schwere Distorsionen – Kapseleinrisse – Teilrupturen der fibularen Bänder Materialempfehlung – 6 cm oder 8 cm breite elastisch Klebebinde – 3,75 cm breites Tape

Der elastische Klebebindenanfang wird mit einem semizirkulären Tape-Streifen fixiert. Die Binde (1) wird unter Längszug um die Ferse nach plantar medial geführt.

Über den lateralen Malleolus zieht die Binde nach proximal, …

… dann über den medialen Malleolus und umschließt das obere Sprunggelenk.

Die absteigende Gelenktour verläuft über die Fersenaußenseite nach distal plantar.

Von der medialen Fußseite führt man die Binde über den Fußrücken nach proximal und umschließt das Gelenk von medial.

Der weitere Verlauf führt über den lateralen Malleolus nach distal plantar, wobei die mediale Seite der Ferse eingeschlossen wird. Der Vorfuß wird in Zirkulärtouren geschlossen.

Die Touren werden je nach Länge der verbleibenden Binde 1 – 3-mal wiederholt. Die Abschlusstour endet proximal.

Der erste stabilisierende Tapezügel verläuft von plantar über die Gelenkaußenseite und endet Dorso-medial. Dieser Zügel wird 1 – 3-mal zur Ferse hin versetzt wiederholt.

Abschließend werden 2 Zügel von der Ferse kommend V-förmig zu den jeweiligen Enden der ersten Zügel verlaufend angelegt. Der Abschluss erfolgt mit semizirkulären Ankern.

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Sprunggelenk -Tape -Verband stabil Indikationsbeispiele – mittelschwere bis schwere Distorsionen – Kapsel – Band Einrisse – Bandinsuffizienz Materialempfehlung – kohäsive Hautschutzbinde bei Klebemasseunverträglichkeiten – 1 Rolle Tape, 3,75 cm breit

Der Verband sollte im Initialstadiumii (wegen häufigeren Wechsels) immer mit Hautschutz (Haftbinde) angelegt werden. Die Haftbinde wird mit jeweils einem distalen und proximalen Anker fixiert.

Zur Verhinderung der Supinationsneigung und der totalen Plantarflektion werden 3 laterale Zügel angelegt. Verlaufen von plantar über die Gelenkaußenseite nach dorso-medial.

Jeweils drei aufsteigende und drei quer verlaufende U-Zügel werden im Wechsel angelegt.

Zur Sicherung der Ferse wird ein so genannter „Heel lock“ angelegt. Medialer Schenkel etwa 5 cm länger als U-Zügel, lateraler Schenkel bis Fibulaköpfchen.

Der kürzere Zügel verläuft von medial kommend über den oberen Fußrücken, den lateralen Malleolus überdeckend zum dorso-medialen Fersenanteil.

Der längere Zügel beginnt plantar über dem Os naviculare und verläuft den Fußaußenrand anhebend über dem Fußrücken zum medialen Malleolus nach lateral zur plantaren Großzehe.

Der Unterschenkel wird von proximal nach distal zirka 50 % überlappend verschalt. Die Verschalung wird ohne Zug angelegt.

Die Verschalung des Fußes wird zunächst plantar von proximal nach distal überlappend angelegt und anschließend dorsal analog verschalt.

Ein Entlastungsschnitt zur Spreizung des Metatarsus wird auf Höhe der dritten Zehe am Fußrücken angebracht und anschließend unter Belastung semizirkulär verschlossen. 31

Entlastungs-Tape-Verband für die Achillessehne Indikationsbeispiele – Achillodynie – postoperative Entlastung nach Sehnennaht – Sehnenansatzschmerz am Fersenbein Materialempfehlung – 10 cm breite elastische Klebebinde – 1 – 2 Rollen Tape, 3,75 cm breit

Anker (1 + 2) aus Tape werden im proximalen Drittel des Unterschenkels angelegt.

Der Entlastungszügel wird am Ende zirka 30 cm geschlitzt, der mediale Anteil schräg über dem Großzehballen abgeschnitten, …

... der laterale Anteil als Anker (3) um die Zehengrundgelenke geführt und fixiert. Der fixierte Zügel wird unter extremem Zug zu den Ankern (1+2) geführt und dort fixiert.

Ein zweiter geschlitzter Zügel, Länge doppelter Unterschenkel, aus einer 8 cm breiten Binde wird über dem Anker (3) auf der Fußsohle fixiert.

Der medial geschlitzte Zügel (4) umfasst die Ferse von medial, überzieht die Achillessehne und umfasst den Unterschenkel in einer Spirale und führt zu Anker (1+2).

Der lateral geschlitzte Zügel (5) umfasst die Ferse von lateral und verläuft analog zu Zügel (4). Dadurch wird die Neutral-Null-Stellung der Ferse wiederhergestellt.

Die plantare Seite des Fußes wird mit Tape-Streifen semizirkulär verschalt. Die dorsale Seite des Fußes wird unter Belastung semizirkulär verschalt.

Der Unterschenkel wird unter Belastung von proximal nach distal auf der dorsalen Seite verschalt.

Die ventrale Seite des Unterschenkels wird analog mit semizirkulären Tape-Streifen verschalt. 32

Entlastungs-Verband für die Wadenmuskulatur Indikationsbeispiele – Muskelzerrungen und Überdehnungen – Muskelfaserriss – Muskelbündelriss Materialempfehlung – 10 cm breite elastische Klebebinde – 1 – 2 Rollen Tape, 3,75 cm breit – kohesive Binde als Hautschutz

Die geschlitzte 10 cm breite Klebebinde verläuft mit dem medialen Anteil um die Ferse, den Mittelfuß und auf der lateralen Seite wieder zum Anker zurück. Der laterale Anteil wird analog angelegt.

Die Anker (1 + 2) ziehen von proximal nach distal, nahe der Schienbeinkante. Anker (3) verbindet distal die Anker (1 + 2). Zügel (4) verläuft von lateral nach medial von (1) nach (2).

Analog zu Zügel (4) zieht der ergänzende Zügel (5) ebenfalls in Pfeilrichtung von medial nach lateral, von Anker (2) zu (1).

Die paarweise angelegten Kornährenzügel verlaufen von distal nach proximal, etwa 50 % überlappend, bis zum Verletzungsrand (Pfeil).

Der proximal gelegte Anker (6) verbindet die Anker (1 + 2). Der Zügel 7 verläuft nun absteigend von Anker (1) zu Anker (2).

Der Zügel (8) ergänzt den Zügel (7) als Kornährenzügelung und verläuft ebenfalls absteigend von Anker (2) zu Anker 1.

Die folgenden absteigenden Kornährenzügel werden ebenfalls 50 % überlappend bis zum proximalen Verletzungsrand angelegt.

Die ausgewölbte, verletzte Stelle wird mit Tapestreifen semizirkulär abgedeckt.

Unter maximaler Belastung des Verbandes, d.h. im Stehen, wird die ventrale Seite verschalt. Der Fuß muss nur bei Ödemgefahr komplett mitverschalt werden.

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Knie -Entlastungs -Verband für die Seitenbänder Indikationsbeispiele – Zerrungen und Überdehnungen – leichte Einrisse – laterale / mediale Instabilität – Meniskuszerrung Materialempfehlung – 1 – 2 elastische Klebebinden, 8 cm breit – 5 cm breites Tape – 3,75 cm breites Tape

Anker (1+2) zirkulär im proximalen Drittel des Oberschenkels. Anker (3+4) distal zirkulär am Unterschenkel.

Zügel (5) von proximal nach distal zunächst an Anker (1+2) fixieren und unter starker Dehnung nach distal an Anker (3+4) fixieren. Mitte an die Patella heranführen.

Bei medialer Mitbeteiligung werden alle Zügel symmetrisch angelegt. Der Zügel (6) wird auf der dorsalen Seite des Oberschenkels befestigt.

Zügel (6) zieht vom Oberschenkel über die laterale Knieregion, umfasst den Unterschenkel und endet auf den Ankern (3 + 4).

Analog zu (6) verläuft Zügel (7) von der ventralen Oberschenkelseite über die laterale Kniegelenkseite zur dorsalen Unterschenkelseite.

Zügel (7) umschlingt den Unterschenkel von medial und führt auf die laterale Seite des Unterschenkels zu den Ankern (3 + 4).

Der auf beiden Seiten geschlitzte, 10 cm breite Zügel (8), Länge etwa 1 Meter, wird quer über die laterale Kniegelenkseite gelegt.

Verlauf der geschlitzten Zügelenden von (8) über Knie, Ober- bzw. Unterschenkel in Pfeilrichtung. Verschalung des Verbandes mit klebender Binde an Ober-, Unterschenkel.

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„Geishaverband“ StabilschuhVerband mit Thermocast Indikationsbeispiele – Frakturen – Distorsion am Kuboid, Kuneiformia – metatarsale Frakturen Materialempfehlung – Polsterwatte für Zehenzwischenpolster – 7,5 cm breite Thermocast Binde – Klettverschluss

Polsterung zwischen den Zehen anbringen. Zirkulärpolsterung bei Verwendung von Thermocast nicht nötig. Handschuhe tragen.

7,5 cm breite Thermocast Binde in zirka 70° warmes Wasser tauchen und weich werden lassen. Mit Zange herausnehmen und gut abtropfen lassen. Handschuhe tragen.

Sohlenplatte aus 3 – 4 Lagen Thermocast legen und mit einer Achtertour fixieren. Restbinde abschneiden.

Erhitzte Thermocast Binde 7,5 cm breit um den Fuß in sich nach zentral schließenden Achtertouren anlegen.

Gewickelten Schuh gut anmodellieren und nach kurzer Wartezeit (etwa 2 Minuten) vom dorsalen Fußrücken zu den Zehen hin aufschneiden.

Den Schuh nun mit Gipsschere formgerecht zuschneiden. Bei Bedarf jeweiligen Teil kurz in 70° warmes Wasser tauchen um das Schneiden zu erleichtern.

Schnittkanten abschließend nochmals erwärmen und mit Fingern glätten bzw. abrunden.

Den Schuh sehr kurz im Wasserbad erwärmen und zur endgültigen Passkontrolle anlegen und gut anmodellieren.

Abschließend Klettverschluss anbringen und den Schuh anlegen. 35

Sprunggelenk -Brace mit Thermocast Indikationsbeispiele – Kapsel – Band – Insuffizienz – nach Band Operation – zum Schutz bei Extrembelastungen Materialempfehlung – Hautschutzcreme nach Belieben – Thermocast Binde, 5 cm breit

Vorbereitung der Haut ist prinzipiell nicht nötig, wenn keine Verletzungen der Haut vorliegen. Ansonsten ist ein Hautschutz und evtl. Wundversorgung anzuraten. Handschuhe tragen.

Thermocast Binde 5 cm breit in etwa 70° warmem Wasser erhitzen und weich werden lassen. Mit Zange herausnehmen und abtropfen lassen.

Die Bindetour beginnt distal plantar und verläuft um die Zehengrundgelenke in Pronationsrichtung über den Mittelfuß …

...zur Ferse hin, von plantar kommend zwischen lateralen Malleolus und Ferse nach dorsal über die Achillessehne zum medialen Malleolus …

... die Malleolen in einer Zirkulärtour umschließend auf der medialen Seite zwischen dem medialen Malleolus und Ferse nach plantar.

Weiterführend nach lateral dorsal den Fußaußenrand anhebend zum oberen Sprunggelenk, die Knöchel ein zweites Mal umschließend,

...um von der Achillessehne kommend die Ferse lateral zu umschlingen...

...und über plantar nach medial dorsal um die Knöchel herum die Ferse nun medial zu umschlingen.

Die Abschlusstour verläuft von medial plantar nach lateral, den Fußaußenrand nochmals stützend, und läuft am distalen Unterschenkel spiralförmig aus.

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Produktübersicht FOTO

Winkelstellungen nach der Neutral - Null - Methode