doppeltest audi q5 2.0 TFSi quattro und mercedes glk matic

doppeltest audi q5 2.0 TFSi quattro und mercedes glk 300 4-matic Pass de deux Audi Q5 und Mercedes GLK folgen dem Ruf der Berge. Beim Gipfeltreffen ...
Author: Eva Arnold
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doppeltest audi q5 2.0 TFSi quattro und mercedes glk 300 4-matic

Pass de deux

Audi Q5 und Mercedes GLK folgen dem Ruf der Berge. Beim Gipfeltreffen 2000 Meter über Null wetteifern die gut 200 PS starken Benziner um die Spitzenposition bei den kompakten Premium-SUV. ▷

Der GLK 280 nennt sich nun GLK 300, doch unter seiner kantigen Motorhaube sitzt der gleiche, 231 PS starke Dreiliter-V6. Der Q5 vertraut auf einen Turbo-Vierzylinder – 20 PS schwächer, aber mit 50 Nm mehr Drehmoment

60 22/2009

22/2009 61

doppeltest audi q5 2.0 TFSi quattro und mercedes glk 300 4-matic

Pass de deux

Audi Q5 und Mercedes GLK folgen dem Ruf der Berge. Beim Gipfeltreffen 2000 Meter über Null wetteifern die gut 200 PS starken Benziner um die Spitzenposition bei den kompakten Premium-SUV. ▷

Der GLK 280 nennt sich nun GLK 300, doch unter seiner kantigen Motorhaube sitzt der gleiche, 231 PS starke Dreiliter-V6. Der Q5 vertraut auf einen Turbo-Vierzylinder – 20 PS schwächer, aber mit 50 Nm mehr Drehmoment

60 22/2009

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Technische Daten und Messwerte Fahrzeugtyp Motorbauart/Zylinderzahl Hubraum cm3 Leistung kW (PS)  bei 1/min max. Drehm. Nm bei 1/min Schadstoffeinstufung CO2-Ausstoß g/km Leergewicht/Zuladung kg Länge × Breite  mm × Höhe Radstand mm Wendekreis links/rechts m Gepäckraum L/VDA Anhängelast/gebr. kg Tankinhalt L Innenbreite vorn/hinten mm Innenhöhe vorn/hinten mm Normsitzraum mm Quadermaß klein mm L×B×H  groß mm

Wegen schmalerer Dachsäulen und des steileren Hecks lässt sich der GLK besser überschauen als der Q5 mit seiner geschwungenen Dachlinie

Testwagenbereifung  

vorn hinten

Kraftübertragung

M

MERCEDES Das solide verarbeitete Cockpit ähnelt mit guter Ergonomie und etwas trister Einrichtung dem der C-Klasse

Hohe Ladekante und 90 Liter weniger Minimalvolumen beim GLK. Die Fondlehne ist härter gepolstert und stärker geneigt

62 22/2009

AUDI Das makellos zusammengesetzte Cockpit überzeugt mit hochwertigen Materialien. Umständlichere Bedienung von Radio und Navigation

Gegen 200 Euro Aufpreis lässt sich die bequeme Rückbank asymmetrisch verschieben und neigungsverstellen. Größe Ladeöffnung

orgens kurz nach fünf zählen Autobahn-Raststätten zu den deprimierendsten Orten der Welt. Wir sind schon lang genug unterwegs für einen Kaffee- und Benzinstopp. Im Tankshop trielt eine schwarz-weiße Automatenbrühe, die sich selbstherrlich Cappuccino nennt, in Pappbecher, draußen wabern Nebelfetzen über den schal beleuchteten Parkplatz. Dort stehen auch Audi Q5 und Mercedes GLK, mit knisternden Motoren. Knapp 300 Kilometer noch bis in die Berge. Die lange Strecke, nicht das schroffe Gelände, ist die Domäne der zwei SUV. Das zeigt schon ihre leichte OffroadAusrüstung ohne Getriebeuntersetzung. Während der GLK zumindest ein Paket mit Unterfahrschutz, spezieller ESPund Gaspedalkennlinie, angepassten Schaltpunkten der Automatik sowie Bergabfahrhilfe anbietet, lässt sich für den Audi zwar Nebensächliches wie eine belederte Mittelarmlehne bestellen, aber nichts zur Unterstützung des permanenten Allradantriebs. Ihn legt Audi zum Wohle der Fahrdynamik heckbetont aus, 60 Prozent der Antriebskraft fließen an die Hinterachse. Bei der 4-Matic des GLK fällt das Ungleichgewicht mit 45 zu 55 Prozent etwas geringer aus, doch wenn er – wie der Testwagen – mit dem Sportpaket samt 20 Millimeter Karosserie-Tieferlegung daherkommt, hat es sich mit größeren Geländeambitionen erledigt.

www.auto-motor-und-sport.de

Nicht aber mit dem Komfort. Trotz 19Zoll-Rädern – Teil des Sportpakets – gibt er seine guten Federungsmanieren nicht auf. Während der straff abgestimmte Audi über Querfugen stuckert, steckt das GLK-Fahrwerk mit selektiven Dämpfern (soft bei Geradeausfahrt, straff in Kurven) herbe Schläge sanft weg, bügelt lange Wellen sauber aus.

Dem Komfort verpflichtet sich auch der Antrieb des GLK. Im Mai änderte der 231

PS starke V6 seinen Namen von 280 in 300. Ansonsten unverändert, bleibt der Dreiliter ein bei konstantem Tempo kultivierter, aber zu durstiger und wenig vehementer Motor. Deutlicher, als es die geringen Unterschiede bei den Messwerten annehmen lassen, fällt er gegenüber dem Q5 ab. Der zögerliche Durchzug stört wie das bei hohen Drehzahlen heulende Laufgeräusch. Mercedes zwangsverbandelt das Triebwerk mit der Siebenstufenautomatik. Das vielgerühmte Getriebe sorgt auch hier für höchsten Schaltkomfort, wechselt die Gänge sanft und besonnen. Manuelle Eingriffe erübrigen sich, die Automatik schätzt sie ohnehin nicht sehr. Mitunter muss der Fahrer selbst im manuellen Modus mehrfach an den Schaltpaddeln ziehen, bis sie dem Gangwechsel zustimmt. Solche Eigensinnigkeit erlaubt sich das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe des Audi nicht. Schaltpaddelflippern setzt sie ansatzlos und ruckfrei

Beschleunigung s 0 –   80 km/h 0 – 100 km/h 0 – 120 km/h 0 – 140 km/h 0 – 160 km/h 0 – 180 km/h Höchstgeschw.  km/h Bremsweg m aus 100 km/h kalt leer aus 100 km/h kalt beladen aus 100 km/h warm beladen aus 160 km/h kalt leer µ-split-Bremsweg Testverbrauch  L/100 km min. (ams-Verbrauchsrunde) maximal Reichweite km ECE-Verbrauch  L/100 km Stadt über Land gesamt Innengeräusch dB(A) bei  80 km/h bei 100 km/h bei 120 km/h bei 130 km/h bei 180 km/h Fahrversuche leer/bel. km/h Slalom 18 m ISO-Wedeltest VDA-Ausweichgasse Einfahrgeschwindigkeit Ausfahrgeschwindigkeit Festkosten Euro Steuer Haftpflicht Teilkasko1) Vollkasko2) Unterhaltskosten im Monat3) Euro bei 15 000 km/Jahr  bei 30 000 km/Jahr  Grundpreis Euro Einparkhilfe vorn und hinten Metallic-Lackierung Festplatten-Navigationssystem el. Panorama-Schiebedach Bi-Xenon mit Kurvenlicht

Audi Q5 2.0 TFSI Quattro Reihe/4 1984 155 (211) 4300 350 bei 1500 Euro 5 197 1827/493 4629 × 1880 × 1653 2807 11,6/11,9 540/1560 750/2000 75 1555/1485 1035/990 745 400 × 1010 × 725 1325 × 1010 × 725 235/60 R 18 W 235/60 R 18 W Goodyear Excellence Allradantrieb SiebengangDSG

Mercedes GLK 300 4-Matic V/6 2996 170 (231) 6000 300 bei 2500 Euro 5 239 1850/630 4525 × 1840 × 1689 2755 11,8/11,3 450/1550 750/2000 66 1445/1440 1045/1010 690 520 × 955 × 720 1440 × 955 × 720 235/50 R 19 W 255/45 R 19 W Pirelli P Zero Allradantrieb SiebengangAutomatik

5,4 8,0 11,1 14,8 20,1 28,4 222

5,8 8,2 11,2 14,9 19,7 28,4 210

38 37 38 91 110 10,8 8,7 14,1 694 Superbenzin 10,4 7,3 8,5

38 38 37 91 108 12,9 9,7 15,5 512 Superbenzin 13,6 8,3 10,2

60 63 64 66 73

62 64 67 67 73

63,3/62,8 125,6/122,8

61,4/60,7 124,5/121,1

70/70 49/48

71/69 46/45

194,– 344,– 128,– 586,–

298,– 352,– 198,– 744,–

247,– 448,– 45 330,– 4) 770,– 770,– 2810,– 1350,– 1400,–

298,– 534,– 46 470,– 5) 821,– 893,– 3046,– 1666,– 1488,–

ohne SB; 2) mit 150 Euro SB; 3) ohne Wertverlust; 4) inkl. Dynamiklenkung, Drive Select und Sportsitze, 5) inkl. Sportpaket; ○ = Serie; – = nicht lieferbar

1)

22/2009 63

Technische Daten und Messwerte Fahrzeugtyp Motorbauart/Zylinderzahl Hubraum cm3 Leistung kW (PS)  bei 1/min max. Drehm. Nm bei 1/min Schadstoffeinstufung CO2-Ausstoß g/km Leergewicht/Zuladung kg Länge × Breite  mm × Höhe Radstand mm Wendekreis links/rechts m Gepäckraum L/VDA Anhängelast/gebr. kg Tankinhalt L Innenbreite vorn/hinten mm Innenhöhe vorn/hinten mm Normsitzraum mm Quadermaß klein mm L×B×H  groß mm

Wegen schmalerer Dachsäulen und des steileren Hecks lässt sich der GLK besser überschauen als der Q5 mit seiner geschwungenen Dachlinie

Testwagenbereifung  

vorn hinten

Kraftübertragung

M

MERCEDES Das solide verarbeitete Cockpit ähnelt mit guter Ergonomie und etwas trister Einrichtung dem der C-Klasse

Hohe Ladekante und 90 Liter weniger Minimalvolumen beim GLK. Die Fondlehne ist härter gepolstert und stärker geneigt

62 22/2009

AUDI Das makellos zusammengesetzte Cockpit überzeugt mit hochwertigen Materialien. Umständlichere Bedienung von Radio und Navigation

Gegen 200 Euro Aufpreis lässt sich die bequeme Rückbank asymmetrisch verschieben und neigungsverstellen. Größe Ladeöffnung

orgens kurz nach fünf zählen Autobahn-Raststätten zu den deprimierendsten Orten der Welt. Wir sind schon lang genug unterwegs für einen Kaffee- und Benzinstopp. Im Tankshop trielt eine schwarz-weiße Automatenbrühe, die sich selbstherrlich Cappuccino nennt, in Pappbecher, draußen wabern Nebelfetzen über den schal beleuchteten Parkplatz. Dort stehen auch Audi Q5 und Mercedes GLK, mit knisternden Motoren. Knapp 300 Kilometer noch bis in die Berge. Die lange Strecke, nicht das schroffe Gelände, ist die Domäne der zwei SUV. Das zeigt schon ihre leichte OffroadAusrüstung ohne Getriebeuntersetzung. Während der GLK zumindest ein Paket mit Unterfahrschutz, spezieller ESPund Gaspedalkennlinie, angepassten Schaltpunkten der Automatik sowie Bergabfahrhilfe anbietet, lässt sich für den Audi zwar Nebensächliches wie eine belederte Mittelarmlehne bestellen, aber nichts zur Unterstützung des permanenten Allradantriebs. Ihn legt Audi zum Wohle der Fahrdynamik heckbetont aus, 60 Prozent der Antriebskraft fließen an die Hinterachse. Bei der 4-Matic des GLK fällt das Ungleichgewicht mit 45 zu 55 Prozent etwas geringer aus, doch wenn er – wie der Testwagen – mit dem Sportpaket samt 20 Millimeter Karosserie-Tieferlegung daherkommt, hat es sich mit größeren Geländeambitionen erledigt.

www.auto-motor-und-sport.de

Nicht aber mit dem Komfort. Trotz 19Zoll-Rädern – Teil des Sportpakets – gibt er seine guten Federungsmanieren nicht auf. Während der straff abgestimmte Audi über Querfugen stuckert, steckt das GLK-Fahrwerk mit selektiven Dämpfern (soft bei Geradeausfahrt, straff in Kurven) herbe Schläge sanft weg, bügelt lange Wellen sauber aus.

Dem Komfort verpflichtet sich auch der Antrieb des GLK. Im Mai änderte der 231

PS starke V6 seinen Namen von 280 in 300. Ansonsten unverändert, bleibt der Dreiliter ein bei konstantem Tempo kultivierter, aber zu durstiger und wenig vehementer Motor. Deutlicher, als es die geringen Unterschiede bei den Messwerten annehmen lassen, fällt er gegenüber dem Q5 ab. Der zögerliche Durchzug stört wie das bei hohen Drehzahlen heulende Laufgeräusch. Mercedes zwangsverbandelt das Triebwerk mit der Siebenstufenautomatik. Das vielgerühmte Getriebe sorgt auch hier für höchsten Schaltkomfort, wechselt die Gänge sanft und besonnen. Manuelle Eingriffe erübrigen sich, die Automatik schätzt sie ohnehin nicht sehr. Mitunter muss der Fahrer selbst im manuellen Modus mehrfach an den Schaltpaddeln ziehen, bis sie dem Gangwechsel zustimmt. Solche Eigensinnigkeit erlaubt sich das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe des Audi nicht. Schaltpaddelflippern setzt sie ansatzlos und ruckfrei

Beschleunigung s 0 –   80 km/h 0 – 100 km/h 0 – 120 km/h 0 – 140 km/h 0 – 160 km/h 0 – 180 km/h Höchstgeschw.  km/h Bremsweg m aus 100 km/h kalt leer aus 100 km/h kalt beladen aus 100 km/h warm beladen aus 160 km/h kalt leer µ-split-Bremsweg Testverbrauch  L/100 km min. (ams-Verbrauchsrunde) maximal Reichweite km ECE-Verbrauch  L/100 km Stadt über Land gesamt Innengeräusch dB(A) bei  80 km/h bei 100 km/h bei 120 km/h bei 130 km/h bei 180 km/h Fahrversuche leer/bel. km/h Slalom 18 m ISO-Wedeltest VDA-Ausweichgasse Einfahrgeschwindigkeit Ausfahrgeschwindigkeit Festkosten Euro Steuer Haftpflicht Teilkasko1) Vollkasko2) Unterhaltskosten im Monat3) Euro bei 15 000 km/Jahr  bei 30 000 km/Jahr  Grundpreis Euro Einparkhilfe vorn und hinten Metallic-Lackierung Festplatten-Navigationssystem el. Panorama-Schiebedach Bi-Xenon mit Kurvenlicht

Audi Q5 2.0 TFSI Quattro Reihe/4 1984 155 (211) 4300 350 bei 1500 Euro 5 197 1827/493 4629 × 1880 × 1653 2807 11,6/11,9 540/1560 750/2000 75 1555/1485 1035/990 745 400 × 1010 × 725 1325 × 1010 × 725 235/60 R 18 W 235/60 R 18 W Goodyear Excellence Allradantrieb SiebengangDSG

Mercedes GLK 300 4-Matic V/6 2996 170 (231) 6000 300 bei 2500 Euro 5 239 1850/630 4525 × 1840 × 1689 2755 11,8/11,3 450/1550 750/2000 66 1445/1440 1045/1010 690 520 × 955 × 720 1440 × 955 × 720 235/50 R 19 W 255/45 R 19 W Pirelli P Zero Allradantrieb SiebengangAutomatik

5,4 8,0 11,1 14,8 20,1 28,4 222

5,8 8,2 11,2 14,9 19,7 28,4 210

38 37 38 91 110 10,8 8,7 14,1 694 Superbenzin 10,4 7,3 8,5

38 38 37 91 108 12,9 9,7 15,5 512 Superbenzin 13,6 8,3 10,2

60 63 64 66 73

62 64 67 67 73

63,3/62,8 125,6/122,8

61,4/60,7 124,5/121,1

70/70 49/48

71/69 46/45

194,– 344,– 128,– 586,–

298,– 352,– 198,– 744,–

247,– 448,– 45 330,– 4) 770,– 770,– 2810,– 1350,– 1400,–

298,– 534,– 46 470,– 5) 821,– 893,– 3046,– 1666,– 1488,–

ohne SB; 2) mit 150 Euro SB; 3) ohne Wertverlust; 4) inkl. Dynamiklenkung, Drive Select und Sportsitze, 5) inkl. Sportpaket; ○ = Serie; – = nicht lieferbar

1)

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Ergebnisse Fahrzeugtyp  (Maximalpunktzahl) ▶ Karosserie Innenmaße (10) Raumgefühl (10) Kofferraum  (15) Zuladung (10) Anhänglast  (5) Funktionalität  (10) Instrumente  (10) Rundumsicht  (15) Zusatzausstattung (5) Qualitätsanmutung  (10) Summe (100) ▶ Sicherheit Passive Sicherheitsaustattung (15) Aktive Sicherheit  (15) Licht (10) Bedienbarkeit  (15) Bremsweg leer (100 km/h)  (10) Bremsweg kalt beladen (”) (5) Bremsweg warm beladen (”) (10) Verzögerung 160 km/h (5) Pedalgefühl  (5) µ-Split-Stabilität (5) µ-Split-Bremsweg (5) Summe (100) ▶ Fahrkomfort Federung leer  (25) Federung beladen (15) Sitze vorn  (20) Sitze hinten (10) Klimatisierung  (10) Innengeräusch-Messwerte* (10) Geräuscheindruck (10) Summe (100) ▶ Antrieb Laufkultur (15) Durchzugskraft  (10) Leistungsentfaltung  (5) Schaltung/Getriebeabstufung (25) Beschl./Höchstgeschwind. (20) Testverbrauch  (20) Reichweite  (5) Summe (100) ▶ Fahreigenschaften Handling (10) Lenkung (10) Geländetauglichkeit  (10) Traktion/Wintertauglichkeit  (5) Geradeauslauf/Windempf.  (5) Wendekreis (10) Fahrsicherheit leer (25) Fahrsicherheit beladen (15) Fahrdynamik (10) Summe (100) Eigenschaftswertung  (500) ▶ Umwelt Minimalverbrauch  (20) Emissionsverhalten (15) Leergewicht (10) Stand- und Fahrgeräusch* (5) Summe (50) ▶ Kosten Grundpreis* (25) Ausstattung* (10) Aufpreisgestaltung  (5) Wiederverkaufschancen (10) Festkosten für 5 Jahre*  (10) Wart./Rep. 100 000 km*  (15) Kraftstoffkosten 100 000 km* (15) Garantie (10) Summe (100) Gesamtwertung (650)

fazit Audi Q5 2.0 TFSI Quattro

Mercedes GLK 300 4-Matic

10 9 14 5 2 9 9 8 5 10 81

8 8 14 9 2 7 8 9 4 9 78

11 6 9 13 7 4 7 5 5 4 3 74

11 4 8 13 7 3 8 5 5 4 3 71

20 11 19 9 9 10 8 86

23 13 16 7 9 9 8 85

13 10 5 23 17 8 4 80

13 6 3 23 16 4 2 67

9 9 6 5 5 1 23 13 10 81 402

7 7 7 5 5 1 22 12 9 75 376

6 7 4 5 22

5 5 4 2 16

25 7 4 6 10 15 15 5 87 511

24 8 3 6 9 14 12 5 81 473

* Bester erhält volle Punktzahl

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1. Audi Sieg in allen Kapiteln: Vor allem durch seinen bulligen, kultivierten, zwar nicht sparsamen, aber weniger durstigen Motor kann sich der geräumige und hervorragend verarbeitete Q5 so deutlich vom GLK absetzen. Schwächen leistet er sich nur beim Federungskomfort, den er einer höheren Fahrdynamik opfert. 2. Mercedes Anders als in früheren Begegnungen muss sich der GLK als 300 geschlagen geben. Der DreiliterV6 geht mit dem SUV keine glückliche Beziehung ein. Es mangelt nicht an Antriebskomfort, aber an Durchzugskraft und vor allem Zurückhaltung beim Kraftstoffkonsum. Fahrkomfort ist eine große GLK-Stärke.

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MERCEDES Die Laufkultur des durstigen Dreiliter-V6 ist kaum besser als beim Q5

um. Nur beim Rangieren verhaspelt sie sich zwischen dem Rückwärtsgang und dem ersten. Im Automatikmodus reagiert sie ruhiger, nutzt die Wucht der 350 Nm, die der bissig ansprechende Turbo-Vierzylinder ab 1500/min bereithält, lässt ihn im großen Gang durchziehen. Selbst bei hohen Drehzahlen bleibt der auch nicht gerade sparsame Zweiliter kultiviert – kernig im Ton, aber weder dröhnend noch vibrierend. Dass der Audi auf der langen Fahrt in die Berge trotz der straffen Federung ein sehr talentierter Reisewagen ist, liegt an seinen – optionalen – Sportsitzen. Sie stützen den Rücken besser als die schmal geschnittenen MercedesSitze, bei denen der Stopp für den nervigen Pickerl-Kauf an der österreichischen Grenze als gar nicht so unangenehme Möglichkeit zum Muskeldehnen erscheint. Auch Fondpassagiere bringt der Audi mit seiner breiten, angenehmer gepolsterten Fondbank, dem besseren Platzangebot und dem luftigeren Raumgefühl bequemer unter. Zudem ist sein Standardladeraum größer und durch die gegen Aufpreis verschiebbare Rückbank sowie die umklappbare Beifahrerlehne variabler. Öde sind die letzten 100 Kilometern Tempo-130-Geschunkel, dann geht es auf

Passstraßen, deren Serpentinen sich wie Wendeltreppen die Berge hinaufwinden. Nun profitiert der Q5 von seiner dynamischeren Fahrwerksabstimmung. Seinen hohen Schwerpunkt und die Trägheit seiner gehörigen Masse kann er zwar nicht verbergen, fährt sich ansonsten aber fast wie eine normale Limousine. In Kurven lenkt er präzise ein – im Sportprogramm der Dynamiklenkung (1300 Euro inklusive drei abrufbarer Modi) sogar übermäßig giftig –, bleibt lange neutral. Das ESP greift erst sportlich-spät mäßigend ein. Der Mercedes ist vom Wesen her viel entspannter, weniger hibbelig. Ein Cruiser, kein Reißer. Er legt es trotz des Sportpakets nicht auf wilde Kurvenkratzereien an. Dazu spricht seine Lenkung aus der Mittellage zu spät an und untergräbt mit zu hoher Servounterstützung die Rückmeldung. In Kurven neigt sich der GLK stärker zur Seite, gibt sich

AUDI Der Turbobenziner dreht besser, zieht nachdrücklicher und verbraucht weniger

früher dem Untersteuern hin. Das konservativ abgestimmte ESP regelt früh und sorgsam. Alles ganz harmlos, aber weil der GLK sich nicht so präzise navigieren lässt wie der Q5, sondern mehr Platz braucht, fällt er bei der Fahrsicherheitswertung minimal zurück. Die Punkte kann er auch in einer typischen Mercedes-Domäne, dem Sicherheitskapitel, nicht aufholen. Beide Kontrahenten verzögern standfest auf hohem Niveau und lassen sich bis auf Kleinigkeiten ablenkungsfrei bedienen. Anders als Audi bietet Mercedes seinen kleinen Geländewagen aber selbst optional nicht mit Sicherheitselementen wie Spurhalte- und Spurwechselassistent an – eine ungewöhnliche Entscheidung einer Firma, die sich sonst als Technologieführer im Bereich der Sicherheit sieht. Wenig zu feiern gibt es bei der Umweltwertung. Wegen seines hohen Verbrauchs und dem damit entsprechend wenig zeitgemäßem CO2-Ausstoß fällt der Mercedes deutlich hinter den Audi zurück. Wobei auch der nicht gerade zu den umweltschonenden Autos gehört, verbläst er doch pro Kilometer so viel CO2 wie zwei 99-Gramm-Golf. Aber wer es bevorzugt, knapp 1,9 Tonnen schwere SUV nicht mit Diesel-, sondern mit Benzinmotor zu bestellen, wird sich dadurch ebenso wenig aufwühlen lassen wie durch Grundpreise um 45 000 Euro. Immerhin staffieren beide Hersteller die SUV serienmäßig angemessen aus, wobei sich der Audi mit einer Vielzahl an Sonderausstattungen, welche die Preisliste auf zehneinhalb DIN A4-Seiten aufdröselt, noch umfangreicher individualisieren und verteuern lässt als der Mercedes. Der Nebel zieht aus dem Tal bergauf – Zeit heimzufahren. Vor uns liegen ein paar hundert Kilometer, ein paar Becher Automaten-Cappuccino und ein paar Stunden Fahrt, während derer die große Punktedifferenz zwischen Q5 und GLK auf eine Charakterfrage schwindet: Der Audi-Fahrer kommt schneller an, der im Mercedes entspannter. Text: Sebastian Renz Fotos: Hans-Dieter Seufert