Dolce vita ab 300 Mark

TEST ESPRESSOMASCHINEN H AU S H A LT + G A RT E N Dolce vita ab 300 Mark Sieb voller Kaffeemehl gepresst. Was dabei entsteht, fließt in kleine, mögl...
Author: Roland Salzmann
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TEST ESPRESSOMASCHINEN

H AU S H A LT + G A RT E N

Dolce vita ab 300 Mark Sieb voller Kaffeemehl gepresst. Was dabei entsteht, fließt in kleine, möglichst vorgewärmte Tassen, maximal zwei pro teuren Vollautomaten. 13 von 16 getesteten Maschinen Durchgang. Fünf bis sieben Gramm Pulbrühen geschmackvollen und aromatischen Espresso. Doch ver sind für eine Tasse erforderlich – ungefähr genauso viel Geduld und Geschick gehören oft dazu. wie für Filterkaffee –, aber nur rund Aus einem schlechteren ein Drittel der FlüsGerät lässt sich auch sigkeit. Wobei nur nördlich der Alpen in Espresso ist wie ein riesiger mit einem Spitzeneine speziell für findet der kleine Chor, alle Stimmen sind für den Espresso geröstete schnelle Schwarze Gesamteindruck wichtig“, so wurEspressopulver kein Bohnenmischung immer mehr Liebde kürzlich der Seniorchef der Triester Spitzengetränk zaubern. die typische Gehaber. Dank der Kaffeerösterei Illy zitiert. Seine Formel schmacksnote zufür perfekt zubereiteten Espresso: „Man Espressomaschinen stande bringt. Und natürlich die Crema, nehme sieben Gramm fein gemahlenes kann ihn sich jeder auch zu Hause zubedie feinporige, möglichst beständige Kaffeepulver und brühe es unter 9,3 bar reiten. Mit dem silberfarbigen KännSchaumschicht aus gelösten Öl- und Druck und exakt 93 Grad heißem Wasser chen für die Herdplatte hat das allerGeschmacksstoffen obendrauf. Dieses auf. Der ganze Vorgang sollte in 25 bis 30 dings nichts zu tun. Das brüht nämlich Tüpfelchen auf dem i macht für Kenner Sekunden abgeschlossen sein. Dauert es nur starken, leicht verbrannt schmeerst den perfekten Genuss aus und ist länger, so bekommt der Kaffee einen ckenden Mokka. Der Druck fehlt. ein Muss fürs Auge. holzigen Geschmack, ist das Wasser zu Im Unterschied zum herkömmlichen Wie gut die Espressomaschinen diese heiß, schmeckt der Espresso verbrannt.“ Filterkaffee wird bei der EspressoherAufgaben bewältigen, haben wir an Die Italiener sind anspruchsvoll, wenn stellung das heiße, nicht kochende Wasneun Vollautomaten und sieben Siebes um ihren Espresso geht. Und auch ser mit hohem Druck durch ein feines

Espressomaschinen sind besser geworden, besonders die

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t 12/2001

FOTO: IMAGE BANK / R.LOCKYER

E

UNSER R A T Ob vollautomatisch oder mit Siebträger – das ist in erster Linie eine Frage des Komforts und somit des Preises. Vollautomaten nehmen dem Benutzer viele Handgriffe ab, die bei Siebträgermodellen unumgänglich sind. Dafür sind sie meist größer und teurer. Geht es allein um den Geschmack, ist Saeco Aroma Nero erste Wahl. Dieses Siebträgergerät bereitet als einziges im Test „sehr guten“ Espresso mit „sehr guter“ Crema zu und hat mit 460 Mark auch einen akzeptablen Preis. Billiger und noch „gut“: Die schlichte Krups Artese 920 für 295 Mark. Für einen „guten“ Vollautomaten müssen Sie mehr als 1 000 Mark ausgeben. Solis Master 5000 digital für 1 200 Mark bietet „guten“ Espresso zum relativ günstigen Preis. Wesentlich teurer ist Jura Impressa E 75 (1 660 Mark), der als einziger Vollautomat den Espresso mit „sehr guter“ Crema krönt. Nachteil: Er zieht ständig etwa drei Watt Strom, wenn der Stecker nicht vom Netz getrennt ist, weil er keinen Hauptschalter hat.

trägergeräten getestet. Alle sind dank Frischwassertank praktisch den ganzen Tag über betriebsbereit, sofern sie eingeschaltet bleiben. Je nach Fassungsvermögen reicht der Wasservorrat für 25 bis 75 Portionen. Und sie arbeiten alle mit einer eingebauten elektrischen Pumpe, die für den nötigen Druck sorgt. Vereinfacht ausgedrückt, zieht die Pumpe das Wasser aus dem Tank, transportiert es zur Heizung und drückt es dann durch das mit Kaffeemehl gefüllte Sieb.

Fummelige Siebträgergeräte Bei Siebträgergeräten muss der Benutzer das gefüllte Sieb (Filter) in den Siebträger stecken und dann in die Maschine einspannen. Hier ist viel Handarbeit erforderlich: Abgemessenes Espressopulver in das Sieb füllen, Pulver anpressen, Sieb mit Siebträger in den Bajonettverschluss eindrehen, Maschine ein- und punktgenau wieder abschalten, damit die Stärke und die Menge in der Tasse stimmen. Danach den ausgelaugten Espressokuchen aus dem Sieb entfernen und das Sieb säubern. Diese vielen Handgriffe erfordern volle Aufmerksamkeit, die echte Fans zelebrieren und sich dabei entspannen.

Für Entspannung sorgen auch die Preise der Siebträgergeräte. Schlichte Modelle stehen schon für wenige Hundert Mark im Laden, beispielsweise Krups Vivo (185 Mark) und De’Longhi BAR 190 (200 Mark), deren Espressoqualität aber nur „befriedigend“ ist. Doch der Krups Artese 920 liefert für knapp 300 Mark einen „guten“ Espresso.

Ausprobieren lohnt sich

die nötige Menge Kaffeemehl für ein oder zwei Tassen, gibt die Dosis in das eingebaute Sieb, ein Kolben presst das Pulver fest. Zwischenzeitlich steht auch das aufgeheizte Wasser parat und die Pumpe schickt es druckvoll durch das Kaffeemehl. Das landet danach im separaten Tresterbehälter. Der sollte häufig ausgeleert werden (Vorsicht, Schimmelbildung!), am besten, noch ehe die Maschine das meldet. Doch der Komfort hat seinen Preis. Vollautomaten sind selten unter 1 000 Mark zu haben. Die Spanne der Testgeräte liegt zwischen 680 Mark und 1 720 Mark.

Ohne Ausprobieren gehts bei den Siebträgergeräten nicht. Kaffeesorte, Mahlgrad, wie viel Pulver pro Tasse, kräftig oder wenig anpressen, wann den Wasserzulauf abstellen – das sind die wichAutomatisch zum Geschmack tigsten Dinge, die zu entscheiden sind. Ungeübte können daran schier verzweiVollautomat oder Siebträger – das war feln. Wir haben für das Zubereiten in lange Zeit nicht nur eine Preisfrage, sonden Siebträgergeräten stets 7 Gramm dern auch eine Frage des Geschmacks. Pulver einer anerkannten EspressoquaDer Espresso aus den Vollautomaten lität auf 40 Milliliter Getränk verwendet, war nicht umwerfend. Das hat sich gedie Tassen vorgewärmt und uns von ändert. Jetzt mundete die südländische fummeligen Handgriffen natürlich nicht Kaffeevariante aus immerhin acht Vollabschrecken lassen. Der Lohn: Gaggia automaten „gut“. Nur die Krups PalatiCoffee Classic für 700 Mark und Saeco no, billigste Maschine in dieser Gruppe, Aroma Nero für 460 Mark überzeugten musste sich mit einem knappen „Befriemit „sehr guter“ Geschmacksnote. Saeco digend“ in der Espressoqualität bekrönt den kleinen Italiener zudem mit gnügen. Wie gehaltvoll das Getränk heeiner formvollendeten Crema dank Crerauströpfelt, hängt hier – abgesehen maventil im Sieb. Das bescherte dieser vom gewählten Mahlgrad – nur von der Maschine als einziger im Test die Besteingestellten Wassermenge ab. Bei allen note für die Espressoqualität. anderen Vollautomaten lässt sich zusätzlich die Stärke dosieren, um auf den So teuer wie ein edler Vollautomat ist Geschmack zu kommen. Ob normal, der insgesamt „befriedigende“ ECM Castark oder sehr stark – das Mahlwerk sa Prima für satte 1 700 Mark. Dieses Momahlt automatisch die entsprechende dell macht zwar guten Espresso, erforMenge Bohnen. Auch unsere Prüfer hadert aber sehr viel Geduld und Geschick. ben natürlich experimentiert, um das Das Kaffeemehl muss sehr fein gemahOptimale aus den Geräten herauszuholen sein und richtig kräftig angepresst len. Beurteilt wurde stets das, was am werden. Sonst schmeckt der Espresso besten auf der Zunge lag. Das war bei nicht, die Crema wird brüchig und nicht den geprüften Maschinen von Bosch, cremig genug. Milchschaum für CappucSiemens und Solis die stärkste Dosiecino oder Milchkaffee kommt so gut wie rung. Dann wurde der kleine Schwarze gar nicht zustande und am Gehäuse laukräftig, dennoch mild, ern scharfe Ecken und weder bitter noch ölig. Kanten, an denen sich der Espressoliebhaber Die Wahl der Kaffeeschnell die Finger blutig sorte soll ebenfalls groritzen kann. ßen Einfluss auf das Aroma des fertigen EspresWer den Enthusiassos haben. Um dem auf mus der Espressozubedie Schliche zu kommen, reitung an einem Siebließen wir exemplarisch trägergerät nicht teilt, greift zum Vollautomadrei Qualitätsmischungen ten. Ein Knopfdruck unterschiedlicher Preisgenügt hier und alles klassen zusätzlich verläuft von allein, vorauskosten. Bemerkenswergesetzt, der Tank ist mit tes Ergebnis: Die Maschigenügend Wasser und nen, die mit dem teuren Erst die feine durchgehendie Mühle mit Bohnen Testkaffee volles Aroma de Crema (in der Tasse ungefüllt. Das eingebaute brachten, lieferten auch ten) macht den perfekten Mahlwerk mahlt exakt Espressogenuss aus. Lesen Sie weiter auf S. 60. 12/2001 t

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TEST ESPRESSOMASCHINEN

H AU S H A LT + G A RT E N

Vollautomaten

Jura Impressa E40 1 310 Mark

Jura Impressa E75 1 660 Mark

Siemens TC 55002 1 720 Mark

AEG CaFamosa 1 300 Mark

Saeco Magic Comfort+ 1 600 Mark

GUT (2,2)

GUT (2,2)

GUT (2,3)

GUT (2,4)

GUT (2,4)

Schlichtere Schwester der E75; Espresso wird heißer, fällt aber geschmacklich etwas ab, dafür wird der Milchschaum etwas besser und die Tassen werden sehr gleichmäßig gefüllt; mit Displaybedienung; zieht ständig Strom, wenn Netzstecker nicht gezogen ist.

Großes, teures Gerät, viele Einstellungsvarianten über Displaybedienung; macht guten Espresso mit sehr guter Crema, aber heiß genug nur in vorgewärmten Tassen, Milchschaum etwas großporig; zieht auch ständig Strom.

Großes, teures Gerät, verwandt mit Saeco Magic, viele Einstellungsvarianten über Displaybedienung; macht mit den besten Espresso unter den Vollautomaten, aber Crema könnte besser sein; Wasserstandsanzeige ungenau und Wasserbehälter unpraktisch.

Verwandt mit den Jura-Geräten, jedoch ohne Displaybedienung; feine Crema, Espresso schmeckt noch gut, aber heiß genug nur in vorgewärmten Tassen; zieht ständig Strom, wenn Netzstecker nicht gezogen ist.

Teurer, großer Vollautomat, braucht den meisten Platz, gewöhnungsbedürftige Bedienung über Display; Espresso noch gut; aber Wasserstandsanzeige ungenau und Wasserbehälter unpraktisch.

Espressomaschinen

Vollautomaten

Siebträger

Jura Siemens Jura Impressa E 40 Impressa E 75 TC 55002

AEG CaFamosa

Saeco Magic Comfort +

Solis Master 5000 digital

Krups Palatino 905-41

Saeco Vienna Exclusive

Saeco Aroma Nero

Mittlerer Preis in Mark ca.

1 310

1 300

1 600

1 200

680

1 000

460

Baugleichheiten

Siemens TC 55002 ist baugleich mit Bosch TKA 5502 (1 720 Mark).

t-Q U A L I T Ä T S U R T E I L

GUT (2,2)

1 660

1 720

GUT (2,2)

GUT (2,3)

GUT (2,4)

GUT (2,4)

GUT (2,4)

BEFRIEDIGEND (2,6)

BEFRIEDIGEND (2,6)

GUT (2,1)

gut (1,9)

gut (2,2)

gut (2,4)

gut (2,4)

gut (2,2)

befried. (2,6)

gut (2,4)

sehr gut (1,5)

Geschmack / Crema

2/2

2/1

2/3

2/2

2/2

2/2

3/3

2/3

1/1

Espressotemperatur

2

3

2

3

2

2

2

2

2

gut (2,1)

gut (2,1)

gut (2,0)

gut (2,2)

gut (2,2)

befried. (2,8)

gut (2,5)

befried. (2,9)

ESPRESSOQUALITÄT

FUNKTION

40 % gut (2,2)

20 % gut (1,9)

Milchschaumqualität

2

3

2

3

2

2

3

2

2

Zubereitungszeiten

2

2

2

2

3

3

3

3

3

Gleichmäßiges Füllen in 2 Tassen

1

2

1

1

1

1

3

2

3

Tropfen und Spritzen

1

1

1

1

1

2

2

2

3

Bruchfestigkeit der Behälter

2

2

3

2

3

3

3

3

3

befried. (2,6)

befried. (3,0)

befried. (2,8)

befried. (2,9)

befried. (2,8)

befried. (2,7)

befried. (2,8)

befried. (2,9)

HANDHABUNG

25 % befried. (2,6)

Gebrauchsanleitung

2

2

3

2

3

2

2

2

2

Vorbereiten / Zubereiten

3/2

3/2

4/2

3/2

4/2

4/2

3/2

3/2

3/3

Bedienelemente / Reinigen

3/4

3/4

3/4

3/4

3/3

3/3

3/3

3/3

3/3

befried. (2,8)

gut (1,6)

befried. (3,0)

gut (1,7)

gut (1,8)

gut (1,9)

gut (1,8)

gut (1,8)

UMWELTEIGENSCHAFTEN

10 % befried. (2,9)

Geräusch

2

2

2

2

2

2

2

2

2

Stromverbrauch

4

4

2

4

2

2

2

2

2

sehr gut (1,0)

sehr gut (1,0)

sehr gut (1,0)

gut (2,0)

befried. (3,0)

befried. (3,0)

ausreich. (4,0) sehr gut (1,0)

SICHERHEIT

5 % sehr gut (1,0)

AUSSTATTUNG/TECHNISCHE MERKMALE Platzbedarf in cm H/B/T

35 / 28 / 44

35 / 28 / 44

40 / 39 / 43

35 / 28 / 44

40 / 39 / 46

38 / 37 / 39

39 / 36 / 33

40 / 36 / 32

30 / 20 / 32

Wasserbehälter (Inhalt in l)

1,9

1,9

2,3

2,0

2,4

2,0

1,7

1,7

3,0

Espresso-/Kaffeeherstellung aus Pulver j

j

j

j

j

n

n

n

entfällt

Tassenvorwärmfläche, -ablage

j

j

j heizbar

j

j heizbar

j

j

n

j

Besonderheiten

U. a. Abschaltautomatik, Wasserfilterpatrone

U. a. Abschaltautomatik, Wasserfilterpatrone

U. a. Vormahlen U. a. Abschaltund -brühen, automatik drehbar, Energiesparmodus

U. a. Vormahlen und -brühen, drehbar, Energiesparmodus, Wasserfiltereinsatz

U. a. Vormahlen U. a. Vormah- U. a. Vormahlen und -brühen len und -brüund -brühen, drehbar, Enerhen, drehbar giesparmodus

Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: Sehr gut = 1 (0,5–1,5). Gut = 2 (1,6–2,5). Befriedigend = 3 (2,6–3,5). Ausreichend = 4 (3,6–4,5). Mangelhaft = 5 (4,6–5,5).

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t 12/2001

Bei gleicher Note Reihenfolge nach Alphabet. Prozentangaben = Gewichtungsanteil am test-Qualitätsurteil.

Anbieter siehe Seite 99. Alle Vollautomaten haben Kaffeej = Ja. mühle, Entkalkungsprogramm, Wassern = Nein. härteeinstellung, Dosierein-richtung für

Siebträgergeräte

Solis Master 5000 digital 1 200 Mark

Krups Palatino 905-41 680 Mark

Saeco Vienna Exclusive 1 000 Mark

Saeco Aroma Nero 460 Mark

GUT (2,4)

BEFRIEDIGEND (2,6)

BEFRIEDIGEND (2,6)

GUT (2,1)

Großes Gerät mit vielen Funktionen, nur für Bohnen, displaygeführte Bedienung; macht guten Espresso mit guter Crema, Milchschaum noch gut; aber Wasserstandsanzeige ungenau und Wasserbehälter unpraktisch.

Vollautomat nur für Bohnen, ohne Dosierung für Espressostärke und ohne Displaybedienung; Espresso wird mittelmäßig, Milchschaum etwas großporig; übersichtliches Gerät für Preisbewusste, die Abstriche in Geschmack und Crema in Kauf nehmen.

Vollautomat nur für Bohnen, ohne Displaybedienung; Espresso schmeckt gut, aber Crema nur mittelmäßig und keine Tassenablage; Anschlussleitung so verlegt, dass sie beschädigt werden kann.

Klassisches Gerät in mittlerer Preislage, auch für Einsteiger geeignet, weil einfach und übersichtlich; macht ohne großen Aufwand heißen, sehr guten Espresso mit sehr guter Crema durch Crema-Hilfe (Ventil); größter Wassertank.

Gerät erfordert Geduld und Geschick; macht mit den besten Espresso, gute Crema; ist am schnellsten beim Milchaufschäumen; aber Gerät spritzt und Tassen füllen sich etwas ungleichmäßig, Wasserbehälter unpraktisch.

Krups Artese 920, 295 Mark

La Pavoni INN, 800 Mark

Gaggia Coffee Classic 700 Mark GUT (2,2)

geräte Gaggia Krups Coffee Classic Artese 920

La Pavoni INN

Krups Vivo

De’Longhi BAR 190

ECM Casa Prima

700

800

185

200

1 700

GUT (2,2)

295

GUT (2,4)

BEFRIEDIGEND (2,6)

GUT (2,4)

BEFRIEDIGEND (2,8)

BEFRIEDIGEND (3,1)

gut (1,6)

gut (2,2)

gut (1,6)

befried. (2,8)

befried. (3,0)

gut (2,3)

1/2

2/2

2/1

3/3

3/3

2/2

2

2

2

2

2

2

befried. (2,6)

befried. (2,7)

befried. (2,8)

befried. (2,7)

gut (2,5)

ausreich. (3,6)

2

3

3

3

3

4

2

3

3

3

3

3

3

2

2

3

1

4

4

2

3

3

3

4

2

3

2

2

2

3

befried. (3,1)

befried. (2,8)

befried. (3,1)

befried. (2,8)

befried. (3,2)

ausreich. (3,6)

3

3

3

2

3

3

4/3

3/3

3/3

3/3

3/3

4/3

3/3

3/3

3/3

3/3

3/3

4/4

gut (1,9)

gut (1,8)

gut (1,8)

gut (1,8)

gut (2,2)

befried. (3,2)

2

2

2

2

3

3

2

2

2

2

2

4

sehr gut (1,0)

befried. (3,0)

ausreich. (4,0)

sehr gut (1,0)

sehr gut (1,0)

ausreich. (4,0)

36 / 22 / 38,5

35 / 26 / 36

41 / 28 / 28,5

27,5 / 19 / 33

30 / 26 / 30,5

40 / 27 / 38

2,1

1,6

1,4

1,1

1,0

2,5

entfällt

entfällt

entfällt

entfällt

entfällt

entfällt

j

n

n

n

j

j

Portionstabs verwendbar

Cappucino-Düse, Portionstabs verwendbar

Wassermenge und Espressostärke (Krups Palatino 905-41 nur Wassermenge) und sind programmierbar.

Alle Geräte haben eine Tropfschale und bis auf ECM Casa Prima eine Aufschäumhilfe.

GUT (2,4)

GUT (2,4)

Preisgünstiges Gerät in runder Bauform, auch für PortionsTabs geeignet; macht guten Espresso, mit Tabs deutlich schlechter, gute Crema durch Crema-Sieb, Milchschaum etwas großporig.

Gerät in ungewöhnlichem Design, aber am Auffangrost scharfkantig; auch für Portions-Tabs geeignet; macht heißen, guten Espresso, mit Tabs etwas schlechter; Milchschaum etwas großporig.

Krups Vivo, 185 Mark

De’Longhi BAR 190, 200 Mark

BEFRIEDIGEND (2,6) Billigste Maschine im Test, klein, schlicht und funktionell; macht aber nur mittelmäßigen Espresso; nichts für Liebhaber, eher für Preisbewusste, die nur gelegentlich selbst Espresso zubereiten.

BEFRIEDIGEND (2,8) Kleines, preisgünstiges Gerät; füllt die Tassen sehr gleichmäßig, aber Espressogeschmack und -crema von allen Geräten im Test am schlechtesten; Restwasser wird in den Wassertank zurückgeführt.

ECM Casa Prima, 1 700 Mark BEFRIEDIGEND (3,1) Hoher Preis, wenig Komfort, verspricht optisch mehr als es halten kann; macht mit viel Geduld und Geschick guten Espresso, aber kaum Milchschaum; Handhabung fummelig und umständlich, zieht ständig Strom. 12/2001 t

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TEST ESPRESSOMASCHINEN

H AU S H A LT + G A RT E N

TIPPS  Druckvoll. Lassen Sie sich nicht

Diese Espressomaschinen, veröffentlicht in der Dezemberausgabe 1999 von test, sind nach Angaben der Hersteller noch unverändert zu folgenden Preisen in den Geschäften zu haben: Vollautomaten: Saeco Magic de Luxe, test-Qualitätsurteil gut (2,5), 1250 Mark; Krups Orchestro, befriedigend (2,7), 1280 Mark; Saeco Vienna, befriedigend (2,7), 700 Mark. Halbautomaten: Jura Subito, gut (2,3), 500 Mark. Siebträgergeräte: Saeco Magic Espresso, gut (2,5), 500 Mark; AEG EA 100 Crema, befriedigend (3,3), 215 Mark. Kaffee-/Espressomaschinen: Krups Café Presso Crematic, befriedigend (2,6), 420 Mark.

von hohen Bar-Angaben für den Druck blenden. Ideal sind 20 bis 35 Sekunden Durchlaufzeit, die auch vom Mahlgrad und der Pressung des Pulvers abhängt.  Frische. Verwenden Sie stets frisches Leitungswasser für die Zubereitung, kein Mineralwasser.  Probieren. Wenn Ihnen das Aroma nicht zusagt, probieren Sie unterschiedliche Espressosorten und verschiedene Mahlgrade aus. Auch die Wassermenge ist entscheidend.  Milchschaum. Benutzen Sie kalte H-Milch und ein hohes Kännchen.

Im Test: 16 Espressomaschinen, davon 1 Baugleichheit: 9 Vollautomaten mit Kaffeemühle und 7 Pumpensysteme mit Siebträger. Alle Geräte haben Dampfdruckdüsen zum Milchaufschäumen.

Preise Anbieterbefragung im September 2001.

40 %

Fünf Experten (Sensoriker) bewerteten den Espressogeschmack und die Crema (Aussehen). Der Extraktgehalt des fertigen Espressos wurde nach DIN 44539 T2 bei einer und zwei Tassen ermittelt. Eventuell vorhandene Zusatzfunktionen (zum Beispiel Zubereitung mit fertigem Espressopulver und Portionstabletten, Dosier- und Temperaturwahl) wurden ebenfalls mit bis zu drei verschiedenen Espressosorten verkostet. Die Espressotemperatur wurde in vorgewärmten Tassen (40 Grad Celsius und nach Herstellerangabe) gemessen.

t 12/2001



GEPRÜFT



BEWERTET

Menge Wasser, die durch das Aufdampfen in die Milch geriet, und die Schaumbeschaffenheit. Zur Zubereitungszeit gehörte die Aufheiz- und Durchlaufzeit für ein und zwei Tassen Espresso. Das gleichmäßige Füllen in 2 Tassen wurde bei mehreren Versuchen mit untersucht. Zum Prüfpunkt Tropfen und Spritzen beim Tasseneinfüllen gehörte das Tropfen vor und nach der Espressozubereitung sowie beim Aufschäumen, außerdem Spritzer außerhalb der Tassen. Des Weiteren prüften wir die Bruchfestigkeit der Bohnen- und Wasserbehälter.

Handhabung

25 %

Drei Frauen und zwei Männer beurteilten unter

anderem die Gebrauchsanleitung, das Vorbereiten (Tassen aufstellen, Sieb und Filterhalter einsetzen und füllen) und Zubereiten (Espresso herstellen, Milch aufschäumen, Dampfen, Dampfrüssel, Rutschfestigkeit des Geräts, Heißwasserentnahme, Espressokuchen entfernen, entlüften) sowie die Bedienelemente und das Reinigen inklusive Entkalken.

Umwelteigenschaften

10 %

Geräusch: Schallleistungen in Anlehnung an EN 60704 bei der Espresso- und Milchschaumzubereitung, ebenso beim Kaffeemahlen. Stromverbrauch: gemessen für 24 Stunden (Netzschalter aus), im Standby-Betrieb (acht Stunden), zur Herstellung von sechs Tassen Espresso mit anschließend einer Stunde Standby.

Sicherheit

5%

Nach EN 60335-1 und 60335-2-15.

20 %

Bei der Milchschaumqualität ermittelten wir die Zeit bis zur Verdopplung des Volumens, die

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Ohne Mühe kein Genuss: Keine Maschine lässt sich leicht bedienen. Ein gewisser Aufwand ist wohl unvermeidlich. Doch vieles ließe sich vereinfachen. Vor allem die zum Teil kniffligen Handgriffe bei den Siebträgergeräten. Zum Beispiel ist das Eindrehen des Filterträgers oft schwierig, weil mit großem Kraftaufwand verbunden. Oder es fehlt eine Markierung für den Ansatzpunkt, damit es leichter geht. Ziemlich umständlich ist auch das Reinigen der Geräte, weil dazu etliche Teile (Wasserbehälter, Filter, Brühkopf, Dampfrüssel) auseinander- und wieder zusammengesetzt werden müssen. Bei den Vollautomaten übernehmen das zum Teil automatische Reinigungsund Spülprogramme. Ohne Pflege geht es aber auch hier nicht. In regelmäßigen Abständen muss die so genannte Zentraleinheit (siehe Foto unten) im Innern gesäubert werden. Das Herausnehmen, Auseinandernehmen und Wiedereinsetzen ist nicht ganz ohne. Zusätzlich verärgern lose Deckel an Wasserbehälter und Mahlwerk, wackelige Tropfschalen und Wassertanks sowie ungenaue Füllstandsanzeigen. 

In seiner klassischen Form besteht ein Cappuccino je zu einem Drittel aus Espresso, dampferhitzter Milch und Milchschaum. Die geschäumte Milch soll fest und satt obendrauf sitzen. Aufgeschäumt wird mit dem Dampfrüssel. Der heiße Dampf erhitzt die Milch, gleichzeitig kommen Luftbläschen darunter, was im Idealfall das Volumen nahezu verdoppelt. Das gelingt auch fast allen Geräten. Aber nur acht liefern „guten“ Milchschaum, feinporig und fest, wie er sein soll. ECM Casa Prima bringt kaum Schaum zustande. Eine

AUSGEWÄHLT

Funktion

Handhabung

Cappuccino

mit billigeren Sorten noch guten Geschmack. Umgekehrt lässt sich aus einem schlechteren Gerät auch mit Spitzenpulver kein Spitzengetränk zaubern. Während den Verkostern meist der Espresso aus frisch gemahlenen Bohnen besser schmeckte, bevorzugten sie ihn bei der AEG CaFamosa, wenn er aus vorgemahlenem Pulver stammte. Auch die Vollautomaten von Bosch, Jura, Siemens und die Saeco Magic Comfort+ brühen aus Pulver, wenn es sein muss auch aus Filterkaffeemehl. Das schmeckt jedoch nicht so wie herkömmlicher Frühstückskaffee.

Espressoqualität

Aufschäumhilfe fehlt hier leider. Ebenfalls ärgerlich: Bei De’Longhi, La Pavoni und Saeco Aroma Nero passen große Milchkaffeeschalen kaum zwischen Rost und Ablauf.

Noch zu haben

Zentraleinheit eines Vollautomaten, zum Säubern ausgebaut.