DIPLOMARBEIT. Virtuelle Rekonstruktion der Synagoge in Kittsee

DIPLOMARBEIT Virtuelle Rekonstruktion der Synagoge in Kittsee Ausgeführt zum Zwecke der Erlangung des Akademischen Grades einer Diplom Ingenieurin un...
16 downloads 0 Views 10MB Size
DIPLOMARBEIT Virtuelle Rekonstruktion der Synagoge in Kittsee Ausgeführt zum Zwecke der Erlangung des Akademischen Grades einer Diplom Ingenieurin unter der Leitung von

Ao. Univ. Prof. Arch. Dipl. –Ing. Dr. techn. Bob Martens Institut für Architektur und Entwerfen

Eingereicht an der technischen Universität Wien Fakultät für Architektur und Raumplanung

von Theresa Waltenberger Matrikelnummer: 0702503

Wien, Jänner 2015

Kurzfassung Diese Diplomarbeit befasst sich mit der virtuellen Rekonstruktion der Synagoge Kittsee im Burgenland mittels computerbasierten Zeichen- und Visualisierungsprogrammen. Das Hauptziel der Arbeit ist es ein 3D-Modell der Synagoge in Kittsee zu erstellen, das dieser durch ausführlicher und detaillierter Recherchearbeit, so nah wie möglich kommt. Die Synagoge wurde im Herbst des Jahres 1950 abgetragen. Mit Hilfe der Rekonstruktion werden die kulturellen Verluste aufgezeigt und die bauhistorische Bedeutung dieses Gebäudes wieder in Erinnerung gerufen. Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit dem Ort Kittsee selbst und der Geschichte und der Entwicklung der jüdischen Gemeinde. Der zweite Teil bezieht sich speziell auf die Synagoge und geht auf die Bauge-

schichte dieses Gebäudes ein. Hier wird auch kurz auf den einzig bekannten Akteur der Synagoge eingegangen, Isidor Kaufmann, der sich malerisch bei der Gestaltung beteiligt haben soll. Im dritten Teil wird die ausführliche Recherchearbeit aufgezeigt und darauf folgend werden die Quellmaterialien genau analysiert und beschrieben, um ein möglichst genaues und detailreiches 3DModell zu generieren. Die Projektdokumentation mit ihrem Aufbau und den Konstruktionsmethoden wird erläutert und anschließend wird auf die Visualisierung der Synagoge eingegangen. Diese genaue Aufbereitung der Arbeitsschritte soll eine mögliche Ergänzung und eventuelle Weiterarbeit dieser Diplomarbeit erleichtern. Am Ende werden die Ergebnisse dieses Visualisierungsprozesses dargelegt.

I

Abstract This master’s thesis deals with the virtual reconstruction of the synagogue of Kittsee in Burgenland by means of computer based drawing- and visualization software package. The principal purpose of this work is to provide a 3D- model of the synagogue in Kittsee, detailed as possible through intensive research work. The synagogue was teared down in autumn 1950. With the help of the reconstruction, the cultural losses are indicated and the historical meaning of this building is recalled again. The first part of this work discusses the village of Kittsee itself including the history and development of the Jewish community. The second section refers predominantly to the synagogue and explores the con-

struction history of this building. We briefly learn something about the only known actor of the synagogue, Isidor Kaufmann, who should took part on the picturesquely creation. In the third part the detailed research work is elaborated upon and thereon the source materials are exactly analyzed and described aiming to generate a highly possible detailed 3D-model. The project documentation along with the construction and the construction method is presented, after the visualization of the synagogue. This exact processing of the working steps should support further work on this location in the future. Finally, the results of this visualization process are displayed.

II

Inhaltsverzeichnis

1. Die jüdische Gemeinde Kittsee

2

1.1. Kittsee- Geografie und Geschichte

3

1.2. Die Entstehung und Entwicklung

5

1.3. Das Leben der jüdischen Bewohner Kittsees

9

1.4. Die Enteignung der Juden in Kittsee

13

1.5. Der jüdische Friedhof

14

2. Die Synagoge

16

2.1. Die Baugeschichte

17

2.2. Die Baubeschreibung

21

2.3. Isidor Kaufmann

25

3. Virtuelle Rekonstruktion

28

3.1. Recherche

29

3.2. Quellenmaterial und Quellenkritik

32

3.3. Virtuelle Rekonstruktion mittels ArchiCAD 19

55

3.3.1. Der strukturelle Aufbau

55

3.3.2. Die Modellierung

59

3.3.3. 3D-Grundrisse, -Schnitte, -Ansichten und –Lage

71

4. Ergebnisse des Visualisierungsprozesses

80

5. Schlussfolgerung

94

Literaturverzeichnis

96

Abbildungsverzeichnis

97 IV

1. Die jüdische Gemeinde Kittsee Dieses Kapitel befasst sich mit der Geografie und Geschichte des Ortes Kittsee. Zusätzlich wird die Entstehung und Entwicklung der jüdischen Bevölkerung thematisiert und auf das Leben derer eingegangen.

2

Abbildung 1 Flugbild Kittsee SO Abbildung 2 Kittsee im Burgenland

1.1. Kittsee- Geografie und Geschichte Kittsee liegt im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland und zählt 2855 Einwohner (Stand 1.1.2015). Der Ort erstreckt sich auf einer Fläche von 19,25 km². Der älteste Teil befindet sich entlang des Hauptplatzes und am „Schanzl“. Markant ist, dass die Ortschaft um einen linsenförmigen Dorfplatz gezogen ist. Die Bebauungsformen sind vor allem Haken-, Zwerch- und Streckhöfe. Außerdem ist die Marktgemeinde auch unter Köpscény, ungarischer Name Kittsees, und Kopčany, slowakischer Name, bekannt. Der Ort befindet sich in einer sehr bevorzugten Lage mit großem Wachstumspotential, dem DreiländerdreieckÖsterreich, Slowakei und Ungarn. Umgeben ist Kittsee von drei großen und wichtigen Hauptstädten- Wien, Bratislava und Budapest. Die Slowakei grenzt direkt an die Ortschaft an. Bis 1920/ 21 gehörte Kittsee, wie auch das restliche Burgenland zu Ungarn. Nach Ende des ersten Weltkrieges wurde es nach den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 wieder Österreich zugeschrieben. Jedoch ging der östliche Teil des Ortes nach der Grenzziehung an Bratislava über und ist heute ein Teil des fünften Bezirks der Stadt. Dieser Teil trägt den slowakischen Namen Kopčany für Kittsee.

3

Abbildung 3 Schloss Kittsee

Der Ursprung des Ortes geht viele hundert Jahre zurück. Zum Beispiel wurden jungsteinzeitliche Streufunde entdeckt, was darauf hinweist, dass hier schon früh Menschen angesiedelt waren. Die frühzeitige Bedeutung Kittsees wird auch bei der Betrachtung klar, dass der Ort direkt am kürzesten Verbindungsweg von Wien durch das „Ungarische Tor“ nach Ungarn liegt. Der Zeitraum ab dem 17. Jahrhundert ist sehr relevant, da hier die jüdische Gemeinde in Kittsee entstand. Der Ort war zu dieser Zeit in der Herrschaft der Familie Esterházy. Zwei Jahrhunderte blieb die Gemeinde in ihrem Besitz, dann um 1870 ging die Herrschaft in den Besitz der Batthyány’s über. Fürst Ladislaus zeichnete sich vor allem als einzigartige und selbstlose Persönlichkeit aus und ging so in die Geschichte ein. Im zweiten Weltkrieg galt Kittsee als Kampfgebiet. Die alte Burg wurde durch einen Bombenabwurf stark beschädigt und die Kirche aus strategischen Gründen gesprengt. Daher musste sich Kittsee nach dem Krieg einige Jahre vor allem wirtschaftlich erholen.1 1

http://www.kittsee.at/geschichte/geschichte/, geöffnet am 26.08.2015

4

1.2. Die Entstehung und Entwicklung Im 17. Jahrhundert entstand die jüdische Gemeinde von Kittsee. 1648 gab es die erste urkundliche Erwähnung von Juden in Kittsee, in der die Preßburger Lederzunft gegen die Konkurrenz, der im Lisztyschen Edelhof lebenden jüdischen Lederer, protestierte.2 Im Jahr 1676 übernahm das Haus Esterházy die Herrschaft der Gemeinde. Fürst Esterhazy nahm viele Juden auf, die von Joseph I von Wien vertrieben wurden. 1692 stellte er der Gemeinde einen Schutzbrief aus, welcher 1724 erneuert wurde. Kittsee gehörte somit zu den „Siebengemeinden“ auch Schewa Kehilot genannt. 3 Durch den Schutz des Fürsten, waren sie verpflichtet Schutzgebühren an diesen zu zahlen. Im Schutzbrief selbst waren alle Pflichten und Rechte bis ins kleinste Detail geregelt. Ihre Dankbarkeit gegenüber dem Haus Esterhazy äußerte sich vor allem dadurch, dass sie sich selbst als „Hochfürstliche Esterházy Schutzjuden“ bezeichneten.4 Im 18. Jahrhundert entwickelte sich die jüdische Gemeinde Kittsee positiv, denn 1735 wurden 266 jüdische Menschen verzeichnet. Doch den Höhepunkt ihrer Entwicklung hatte die Gemeinde Kittsee im Vormärz des Jahres 1821, als es 789 jüdische BewohnerInnen gab.5

2

Abbildung 4 Schewa Kehilot- die Siebengemeinden

Prickler 1993, S. 78 Jurkovich 2005, S. 12 4 http://bavaria-wien.at/download/maximaler_abend_skriptum.pdf (21. Mai 2015) 5 Jurkovich 2005, S.13 3

5

1826 erwarb die jüdische Gemeinde vom Fürsten das zukünftige Synagogengebäude.6 Darauf folgend entstanden wohltätige Vereine und Stiftungen. Zum Beispiel der Verein „Hachnossos Kaloh“7, der für nicht betuchte Hochzeitspaare Hochzeiten veranstaltete und am Längsten aller Vereine in Kittsee bestand. Um eine vollausgebildete Kultusgemeinde zu sein, gab es neben der Synagoge auch noch Einrichtungen wie die Mikwe 8, das Hekdesch9 und eine koschere Fleischbank. Eine eigene jüdische Schule wurde 1852 gegründet, diese „Schul“ befand sich mit einer Reihe von Wohnungen in der Synagoge.10 Zuvor wurden die Kinder von fünf Privatlehrern unterrichtet. 11 Anfänglich gab es drei Klassen, jedoch reduzierte man die Anzahl bald wieder auf zwei Klassen. Im Schuljahr 1857/58 gab es 52 jüdische schulpflichtige Kinder in Kittsee, davon waren 34 Knaben und 18 Mädchen.12 Wie lang die Schule bestand ist unklar, allerdings ist bekannt, dass Kittsee in der Zwischenkriegszeit die Einzige der „Siebengemeinden“ war, die keine jüdische Schule mehr besaß.13

6

Bgld. LA, J.Z.A., Inventar Kittsee, S. 1 Bgld. LA, J.Z.A., Inventar Kittsee, S. 6 8 ein Tauchbad, das der Reinigung von ritueller Unreinheit dient 9 eine Bezeichnung für ein jüdisches Armen- und Krankenhaus 10 Bgld. LA, J.Z.A., Inventar Kittsee, S.13 11 Paul 1991, S. 74-75 12 Paul 1991, S. 77-78 13 Magnus 2013, S. 12 7

6

Wo genau sich das jüdische Viertel in Kittsee befand ist ungewiss, jedoch nimmt die Autorin Naama G. Magnus berechtigterweise an, dass es sich zwischen der alten Burg und der Synagoge erstreckt haben muss.14 Also zwischen der heutigen Herrengasse und dem Josef-Joachim- Platz, an dem sich ein

Gemeindehaus der Judengemeinde befand.15 Außerdem ist noch der Standort des Hekdesch, ein jüdisches Armen- und Krankenhaus, bekannt, welches an der heutigen Adresse Schattendörfl 7 situiert war und sich in der Nähe der Synagoge befand.16

Abbildung 5 Mögliches Judenviertel mit jüdischen Einrichtungen

Abbildung 6 Ausschnitt: Situationsplan von 1826- dunkelgrau steht für Juden 15 14

16

Magnus 2013, S. 13

7

Bgld. LA, Grundbuch Kittsee E.Z. 187 Bgld. LA, Grundbuch Kittsee E.Z. 200

Der jüdische Historiker und Publizist Leopold Moses stattete 1925 Kittsee einen Besuch ab. Bei einem Gespräch mit dem Rabbiner Zwi Hirsch Perls fand er heraus, dass die Abwanderung der Juden immer mehr zunahm. „Mit Wehmut spricht er von den großen Männern, die ehemals die jetzt fast nur von Nichtjuden bewohnten Häuser rings um die Synagoge bevölkerten.“17 Durch die kontinuierliche Abwanderung der jüdischen Bevölkerung in der Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zur Verarmung der Gemeinde und somit zur Reduktion der Einrichtungen. 1857 waren nur mehr 376 und 1880 111 jüdische Einwohner in Kittsee ansässig.18 Leopold Moses berichtet in einem weiteren Artikel über die Abwanderungsorte. „Kittsee, dessen Gemeinde seit Jahrzehnten fast gänzlich nach Wien und Preßburg abgewandert ist.“19 1920 waren es nur mehr 88 jüdische Einwohner20 und 1936 blieben nur mehr 53 Mitglieder übrig, wovon 14 Steuerzahler waren. 21 Zu dieser Zeit war nur noch die wichtigste Infrastruktur geblieben, also die Synagoge, ein Rabbiner, der Friedhof, ein Schächter und die Chewra Kadischa22.

Abbildung 7 Entwicklung der jüdischen Bevölkerung von 1735- 1936 in Kittsee

17

Moses 1926, S.34 Gold 1970, S.133 19 Moses 1921 20 Hörz 2005, S.231 21 Bgld. LA,LR- Archiv, VII/1961/3635 22 eine jüdische Beerdigungsgesellschaft, die sich der rituellen Bestattung Verstorbener widmet 18

8

1.3. Das Leben der jüdischen Bewohner Kittsees

Otto Abeles schreibt in seinem Artikel „Altes und neues Judentum im Burgenland“ in der Wiener Morgenzeitung über die jüdische Gemeinschaft und die Beziehungen zwischen den unterschiedlich religiösen Einwohnern Kittsees:

„Der Zufall ließ mich Zuge einer Bestattung sein und zeigte mir, kurz nach der Ankunft, das Antlitz der Judengemeinde von Kittsee. Sie ist klein geworden, zählt kaum 100 Seelen, lebt mit der Bauernschaft in gutem Einvernehmendas Leichenbegängnis erwies durch die große Teilnahme von Nichtjuden, daß man hier über „gutes Einvernehmen“ hinaus sogar befreundet ist, Tempel und Gemeindefunktionäre sind in einem hochinteressanten Gebäude untergebracht, der Friedhof ist von einer Ritterburg behütet. Da ich dann mit einigen Juden von Kittsee Fühlung nahm, weiß ich jetzt auch, daß die Kehilla 23 aus erwerbstätigen Leuten besteht, ihre Traditionen wahrt, von schweren Schicksalsschlägen verschont blieb, aber natürlich durch Abwanderung schon recht sehr ausgeblutet ist.“24

23 24

bezeichnet eine jüdische Gemeinde Abeles 1927, S. 4

9

Abbildung 8 Zeitungsartikel der Jüdischen Presse vom 20.2.1927

10

Abbildung 9 Situationsplan über den, von der Kittseer Juden Gemeinde zur Erbauung einiger Häuser, in Vorschlag gebrachten Platz

Dieser Plan entstand 1826 und zeigt den Vorschlag eines möglichen Judenviertels östlich der Synagoge. Im selben Jahr erwarb die jüdische Gemeinde das Synagogengebäude; daher wird angenommen, dass diese geplante Umstrukturierung gleichzeitig mit dem Verkauf einher ging, jedoch letztlich nicht umgesetzt wurde. 34 gleichförmige Häuser, drei Klaft 25 breit und sieben Klaft lang, sollten entstehen. Bestehend aus einem Zimmer, einer Küche und einer Kammer. Die Gassenbreite zwischen den Häusern sollte 4 Klaft betragen. Um die Siedlung zu erreichen wäre eine neue Brücke über den Wasserlauf gebaut worden.

25

Das Klafter ist ein historisches Längen- Flächen- und Raummaß. Ein Klafter entspricht in Österreich 1,8965 Metern.

11

Abbildung 10 Grundplan eines 2 Zimmer, Küche und Kammer Hauses

Das obere Bild zeigt den möglichen Grundriss eines dieser Häuser und die Ansicht eines Haus mit davorliegender Gasse. Im Prinzip entspricht dieser Entwurf einer Art Reihenhaustypologie. Es gibt, bis auf die Pläne, keine Hinweise darauf, dass dieser Situationsplan des neuen Judenviertels umgesetzt worden ist.

12

1.4. Die Enteignung der Juden in Kittsee

In der Nacht zum 15. April 1938 wurden die jüdischen Einwohner von der SA aus ihren Betten geholt, ihres Eigentums beraubt und auf einer Sandinsel in der Donau ausgesetzt. Grenzsoldaten und Einwohner des tschechoslowakischen Dorfes Theben fanden sie und nahmen sie auf. Darauf folgten einige Tage des Hin- und Herschiebens über ungarische, tschechische und deutsch- österreichische Grenzen. Einer Hilfsorganisation in Preßburg gelang es dann schließlich eine Unterkunft auf einen französischen Schlepper zu organisieren, wo sie unter grausamen Umständen verharren mussten. Monate vergingen bis man für alle Aufnahmeländer fand.26

Ein Gendarmeriebericht vom 2.7.1938 berichtet folgendes:

Abbildung 11 Ausschnitt: Kittseer Judentypen Aquarell 1808

„Ad Auftrag der Bezirkshauptmannschaft wird berichtet, daß in der Gemeinde Kittsee die israelitische Kultusgemeinde bis zum 13.4.1938 bestanden hat. Am 14.4.1938 hat sich dieselbe aufgelöst […] Weiters haben am 14.4.1938 sämtliche in Kittsee wohnhafte Juden und auch der Rabbiner Armin Perls die Gemeinde Kittsee, bzw. das Reichsgebiet verlassen und sind in die Tschechoslowakei ausgewandert. Seit 14.4.1938 […] sind überhaupt im hiesigen Postenrayone keine Juden mehr wohnhaft.“27

Über die Vertreibung der Juden aus Kittsee wurde in verschiedenen internationalen Zeitungen berichtet.

26 27

Jurkovich 2005, S. 39-43 Bgld. LA,LR- Archiv, VII/1961/3635

13

Abbildung 12 Ausschnitt: Kittseer Judentypen Aquarell 1808

Abbildung 14 Jüdischer Friedhof Kittsee Abbildung 13 Grabstein vom jüdischen Friedhof

1.5. Der jüdische Friedhof

Der jüdische Friedhof Kittsees ist neben der alten Burg situiert und entstand wohl zeitgleich mit der jüdischen Gemeinde Kittsees im 17. Jahrhundert. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahre 1664.28 Otto Abeles berichtet in seinem Artikel „Intermezzo in Kittsee“ über eine Bestattung, die er bei einem Besuch zufällig miterleben durfte. Er beschreibt den jüdischen Friedhof folgendermaßen: „Und überraschend wie dieser Judentempel im Nonnenkloster, wirkt dieser Judenfriedhof, umschlossen von den rissigen Mauern einer Ritterburg.“29 Ursprünglich befand sich auf diesem Friedhof auch eine Zeremonienhalle, die jedoch heute nicht mehr erhalten ist. Das Areal ist 1663 m² groß und umfasst in etwa 230 Grabsteine.30 Zu NS-Zeiten wurde der Friedhof nicht seiner Grabsteine beraubt, ist heute in einem guten Zustand und erinnert an die damaligen Schicksale und Leben der jüdischen BewohnerInnen Kittsees.

28

Magnus 2013 , S. 26 Abeles 1927, S. 4 30 Frey/ Frey/ Jurkovich/ u.a., S. 15 29

14

2. Die Synagoge Dieses Kapitel widmet sich der Baugeschichte und der Baubeschreibung des Judentempels. Des Weiteren wird kurz auf den einzig bekannten Akteur bei der Gestaltung der Synagoge, Isidor Kaufmann, eingegangen.

16

Abbildung 15 Synagoge Kittsee West- und Südansicht

2.1. Die Baugeschichte

Die Bauzeit und die Baugeschichte dieses Gebäudes sind ungewiss. Ursprünglich handelt es sich hier um ein aufgelassenes Kloster31, eine Kittseer Ortschronik berichtet hingegen, dass 1778 eine Synagoge anstelle eines früheren Klosters von Fürst Esterházy erbaut wurde.32 Ob es nun einen Umbau gab oder die Synagoge neu errichtet wurde ist dennoch unklar. Was jedoch fest steht ist, dass das Gebäude 1826 von der Judengemeinde gekauft wurde. Hans Gasser geht in seinem Artikel „Der Judentempel von Kittsee“ von 1950 noch genauer auf die geschichtlichen Hintergründe ein:

31 32

Abeles 1927, S. 4 Hörz 2005, S. 231

17

„Durch ein kaiserliches Handschreiben verfügte er [Kaiser Joseph II], daß alle Orden, „die bloß ein beschauliches Leben führen und zu Besten des Nächsten und der bürgerlichen Gesellschaft nichts Sichtbares beitrügen, aufgehoben seien.“ Über 600 Klöster fielen diesem Machtbefehl zum Opfer. Darunter befand sich auch unser altes Haus, dass damals, wie wir mit Berechtigung nach einer mündlichen Ueberlieferung annehmen dürfen, ein Minoritenkloster war. Der Minoritenorden wurde vom hl. Franz von Assisi /1182-1226) gegründet. […] Die Wirtschaftsgebäude und Nebenbauten mit den Gärten und Feldern, den “Klosteradern“ […], wurden an die Bauern verkauft und der Erlös dem Religionsfonds zugeführt, […]. Das Hauptgebäude, das eigentliche Kloster wurde von den Juden in Kittsee gekauft. Es wurde ein großer Betsaal durch Niederlegung von Mauern errichtet und so entstand aus dem alten Kloster der Judentempel. […] Es ist eine erwiesene Tatsache, wenn wir wiederum nur nach einer Überlieferung die sich zum Teil mündlich, zum Teil schriftlich von Geschlecht zu Geschlecht vererbt hat, sagen, daß am Ende des 13. Jahrhunderts der Meierhof samt Zugehör von einem ungarischen König dem Tempelorden übergeben wurde. Die Templer besaßen damals in unserem Burgenland viele Besitzungen […]. […]Die Besitzungen des Templerordens in Oesterreich gingen nach seiner Auflösung allmählich in Privatbesitz über. […] Und die Besitzung in Kittsee wurde den Minoriten übergeben, die das Kloster bis zu seiner Aufhebung durch Kaiser Joseph II innehatten, wie wir bereits berichtet haben.“33

33

Gasser 1950, S. 4-5

18

Abbildung 16 Logo der Israelitischen Kultusgemeinde Wien

Nach der Judenvertreibung beschlagnahmte die Gestapo wahrscheinlich die Kultgegenstände, wie sonst üblich, jedoch ist dies nicht belegt. Richard Pittioni, der Leiter des Burgenländischen Landschaftsmuseums, besuchte die Synagoge im Jänner 1939, stellte die verbliebenen Kultgegenstände sicher und berichtete dies in einem Schreiben vom 19. Mai 1939 der Landeshauptmannschaft Niederdonau. Darin erklärt er, dass auch in Kittsee noch Tempelmaterial vorhanden sei und er Torarollen, Silbergerät und Einrichtungsgegenstände aus der Synagoge sichergestellt habe. 34 Am 3. April 1939 übernahm das Burgenländische Landschaftsmuseum die Gegenstände, jedoch ging beim Transport eine Kiste verloren und der NSDAPOrtsgruppenleiter hat wohl zuvor schon einiges entwendet35, unter anderem:

Die Synagoge war nun im Besitz der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Die politische Gemeinde Kittsee hatte jedoch das Vorhaben diese und den jüdischen Friedhof wieder zu erwerben und kaufte sie im Juli 1940 um RM 1.000,-. Dieser Kauf musste erst vom Reichsstatthalter in Niederdonau genehmigt werden. In der Zwischenzeit wurden drei Schätzgutachten erstellt, die auch eine Beschreibung des Gebäudes beinhalten, auf die im nächsten Unterkapitel näher eingegangen wird. Das dritte Gutachten kam jedoch auf einen Verkehrswert von RM 11.000,-, woraufhin die Gemeinde vom Kauf zurücktrat. 37 Nach dem Krieg seien Baumaterialien in der Synagoge gelagert worden, die vom Bürgermeister den Einwohnern zur Verfügung gestellt worden waren.38 Danach lieferte sie Flüchtlingen Unterschlupf.

„1 grosse schwere Bleitasse, 1 grosse silberne Tafel mit hebräischen Buchstaben, 2 Glöckchentürme aus Silber, 1 Untersatz aus Silber, 1 kupferner Kerzenleuchter“36

34

37

Bgld. LA, LR Archiv, Kt. 25, Museumsakte 1938-45, Heft 14 35 Baumgartner 2002, S. 155 36 Bgld. LA, LR Archiv, Kt. 25, Museumsakte 1938-45, Heft 15

Bgld. LA, Arisierungsakten NÖ, Kt.36, Fasc. 8715 38 Die letzten Juden von Kittsee, Spurensuche, Projektbericht der Hauptschule Kittsee, 1994-1995, o. P.

19

Hans Gasser beschreibt die Umstände des Judentempels um 1950, somit kurz vor dessen Abriss, wie folgt: „Das massige, stockhohe Steinhaus wirkt wie eine Festung, die an der Ebene aufragt und aus längst vergangener Zeit stammt. […] Der heutige Anblick des Judentempels ist äußerst traurig. Man kann, wenn man auf das Wüten der Nazi gegen die Juden und an die schreckliche Nachkriegszeit zurückdenkt, gar nichts anderes erwarten als eine Ruine. […] Jetzt starren uns öde Fensterhöhlen an, in denen bei scheltendem Gezwitscher viele Spatzenfamilien nisten und von der Einrichtung ist nichts geblieben. In vielen Räumen häuft sich der Schutt und kein einziger ist bewohnbar. Trotzdem befinden sich in einigen dieser Räumlichkeiten - für Menschen ganz unwürdig - armselige Haushalte von Heimatvertriebenen.“39 Die Israelitische Kultusgemeinde Wien lies den Judentempel im Herbst 1950 abreißen und verkaufte das Grundstück. Heute erinnert nur mehr eine 2008 errichtete Gedenktafel am Areal des ehemaligen Judentempels an die Synagoge. Der Beschluss geht auf die Initiative der ehemaligen Hauptschuldirektorin Irmgard Jurkovich zurück.

39

Gasser 1950, S. 4-5

20

Abbildung 17 Nordansicht des Judentempels

„Kittsee ist ein ungewöhnlich großes, gut gehaltenes Dorf. Die Hauptstraße ist breit wie der Opernring […]. […] Unter allen Judensiedlungen des Burgenlands hat Kittsee die eigenartigste und merkwürdigste Synagoge. Sie ist nämlich bestimmt kein häufiger Fall - in einem ehemaligen Nonnenkloster untergebracht. […] Es ist gut erhalten, mit Verständnis renoviert, sieht mit den bizarren Erker und dem uralten Ziehbrunnen unter den Bauernhäusern, wie ein romantisches Stück Mittelalter, das man abzuräumen vergessen hat und beherbergt nebst der kleinen Schul, in die man durch eine Seitentüre gelangt, eine Anzahl von Judenwohnungen. Schon dieses Haus der Judengemeinde von Kittsee kennenzulernen lohnt die kurze angenehme Fahrt mit der elektrischen Bahn vom Wiener Hauptzollamt zur Landesgrenze.“40

2.2. Die Baubeschreibung

Über das äußere und innere Erscheinungsbild der Synagoge in Kittsee sind nur wenige Informationen bekannt. Nach längerer Recherche ließen sich zwei Außenaufnahmen, eine Innenaufnahme vom Thoraschrein und zwei Flugbilder finden. Zusätzlich gibt es noch einige schriftliche Beschreibungen des Judentempels. Otto Abeles berichtet in seinem Artikel „Intermezzo in Kittsee“ in der Wiener Morgenzeitung folgendes:

40

21

Abeles 1927, S. 4

Aus den schon vorher erwähnten 1941 und 1942 geschriebenen Schätzgutachten erfahren wir etwas über die Bausubstanz und Räume die sich in der Synagoge befunden haben. Daraus weiter hilft diese Information, eine mögliche Raumaufteilung anzunehmen, da keine Pläne dieses Gebäudes aufzufinden waren.

Das zweite Schätzgutachten vom 17.6.1942, erstellt von Architekt Hugo Neubauer, der beeidigter Sachverständiger und Schätzmeister war, bringt zu den bis jetzt vorhanden Informationen noch zusätzliche. Er spricht von einem über 100 Jahre alten Gebäude, welches mit Kotziegeln und Bruchsteinen errichtet worden war. Den Tempelsaal beschreibt er als zweigeschossig mit einer Unterteilung. Zu den in der Synagoge befindlichen Wohnungen bietet er noch mehr Informationen als Karl Ira. Im Erdgeschoss sollen sich drei Wohnungen, jeweils bestehend aus einem Zimmer mit Küche, eine Werkstätte und eine Waschküche befunden haben. Im Obergeschoss seien es drei Wohnungen mit jeweils zwei Zimmern und einer Küche und ein Einzelzimmer gewesen. Auch etwas detaillierter beschreibt er die Fußbodenbelege, da er die verwendeten Materialien den Räumen genauer zuordnet. Der weiche Bretterboden befände sich in den Wohnräumen und das liegende Ziegelpflaster in den Vorräumen, Gängen und am Dachboden, was etwas widersprüchlich zum Schätzgutachten vom 4.12.1941 ist, da hier von einem ungepflasterten Boden die Rede ist. Hugo Neubauer beschreibt die Stiegen auch als gedreht und gemauert mit Holzbelag. Zusätzlich erfahren wir noch, dass die Belichtung durch doppelte Holzfenster erfolgt. Hier kommt man auf eine verbaute Fläche von 395 m² und somit auf 55m² weniger als das erste Schätzgutachten. Hier kommt man auf den Betrag von RM 11.000,- mit dem dazugehörigen Ackerland.42

Das Schätzgutachten vom 4.12.1941 verfasst von Karl Ira, einem Architekten und Stadtbaumeister aus Hainburg an der Donau, beschreibt ein einstöckiges und teilweise unterkellertes Haus, welches neben einem Betsaal auch Wohnungen beinhaltet. Die Stiegen werden als gewundene Holzstiegen beschrieben. Hier erfahren wir auch die Dicke der Umfassungsmauer, die im Erdgeschoss mit etwa 80 cm angegeben ist und im Obergeschoss mit etwa 60 cm. Das Dach soll mit Biberschwanzziegeln gedeckt sein. Über dem Keller und dem Betsaal befände sich ein Ziegelgewölbe, während es über den anderen Räumen meist offene Tramdecken sind. Zum Bodenbelag erfahren wir, dass meist weicher Bretterboden und Ziegelpflaster verlegt wurde und dass es im Betsaal eine Plattenpflasterung gab während der Dachboden ungepflastert war. Weiters wird von einem Ziehbrunnen vor dem Haus berichtet und dass in dieses Gebäude kein elektrisches Licht eingeleitet wurde. Die verbaute Fläche ist mit 450m² angeführt die unterkellerte mit 150m². Karl Ira kam auf einen Grundwert von RM 2.400,- mit dem dazugehörigen Ackerland und dem zusätzlichen Grundstück E.Z.324 Gst.383, dem Beerdigungsplatz. 41

41

42

Bgld. LA, Arisierungsakten NÖ, Kt.

22

Bgld. LA, Arisierungsakten NÖ, Kt.

Abbildung 18 Schätzgutachten der Reichsstatthalter in Niederdonau

Das dritte Schätzgutachten vom Reichsstatthalter in Niederdonau vom 9.12.1942 hat nur noch wenige noch nicht erwähnte Hinweise für die virtuelle Rekonstruktion. Da jedoch auch hier von einem liegenden Ziegelpflaster am Dachboden gesprochen wird, wird dieser Quelle eher vertraut. Die verbaute Fläche beträgt hier 390m², was dem Gutachten von Hugo Neubauer mit einer Fläche von 395m² auch um einiges näher kommt. Der geschätzte Verkehrswert dieser Liegenschaft beträgt hier RM 12.000,-. 43

43

Bgld. LA, Arisierungsakten NÖ, Kt.36, Fasc. 8715

23

Leopold Moses schreibt über die Innenausstattung in seinem Artikel „Bilder aus Österreich“ in der jüdischen Presse: „Ab und an diesem Abend […] konnte ich mich nicht genug sattsehen an der Inneren Ausstattung dieser kleinen, aber reich verzierten Synagoge, die der bekannte Maler Isidor Kaufmann durch seinen Pinsel verewigt hat. Der Almemor44 und Aron ha-Kodesch45 sind wahre Prachtstücke edelster Synagogenkunst, die man am wenigsten in diesem von aussen so unscheinbar aussehenden Gebäude und in dieser Gemeinde vermuten würde, […].“46

Abbildung 19 Thoraschrein der Synagoge Kitsees

44

wird auch Bima genannt und ist der Platz in einer Synagoge, von dem aus die Thora während des Gottesdienstes verlesen wird. 45 wird auch Thoraschrein genannt und ist der Schrein, in dem die Thorarollen in der Synagoge aufbewahrt werden. Dieser Schrein steht an der Vorderwand der Synagoge, die gegen Jerusalem gerichtet ist, und wird mit einer Art besticktem Vorhang (Parochet) bedeckt 46 Moses 1926, S.34

24

2.3. Isidor Kaufmann

Isidor Kaufmann wurde am 22. März 1853 in Arad, das sich damals in der österreichischungarischen Monarchie befand und heute in Rumänien liegt, geboren. Er absolvierte die Normalschule, machte einige Lehren und wurde dann schließlich Bankangestellter. Mit 21 Jahren kopierte er einen Moseskopf, den er in der Auslage Verwandter ausstellte. So wurde Baron Péter Aczél auf ihn aufmerksam und erkannte sein Talent. Baron Aczél unterstützte ihn finanziell und so war es Isidor Kaufmann möglich an der Budapester Landeszeichenschule zu studieren. Danach folgte ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Sein Ansehen stieg immer mehr und er nahm auch an der Weltausstellung in Chicago teil. 1894 unternahm er eine Studienreise in die Slowakei und das heutige Burgenland, wo er erstmals alte jüdische Kultstätten besuchte. Kaufmann war auf der Suche nach ursprünglichen jüdischen Leben, was er auch vor allem in den jüdisch geprägten Städten wie Czernowitz und Brody fand. Hier gab es zahllose malerische Motive, die ihn faszinierten.

25

Abbildung 20 Isidor Kaufmann nach einem Gemälde von Hans Temple

Häufig malte er Porträts von Rabbinern oder Talmudstudenten aber er fertigte auch stimmungsvolle Interieurs an. Isidor Kaufmann war ein Genremaler, der Bilder mit sozialem Inhalt und Darstellungen aus dem jüdischen Leben schaffte. Seine Werke sind detailgenau, streng naturalistisch und in Feinmalerei gemalt. 47 Es gibt zahllose Bilder von ihm, jedoch Werke seiner Interieurkunst sind beinahe nicht auffindbar. Ein Bild aus dem Buch „Isidor Kaufmann: der Judenmaler Isidor Kaufmann“ zeigt eine Sitzbank aus einer Synagoge und ein mögliches Bimageländer. Diese Bank wird als Vorbild bei der dreidimensionalen Gestaltung dienen. Abbildung 21 Porträt eines Rabbiners von Isidor Kaufmann

47

Menkes/ Kaufmann 1925, S1

26

3. Virtuelle Rekonstruktion In diesem Kapitel wird auf die Recherchearbeit und das Quellenmaterial eingegangen. Danach wird die virtuelle Rekonstruktion mittels ArchiCAD 19 genauer beschrieben.

28

Abbildung 22 Flugbild SO

3.1. Recherche Dieses Kapitel dient dem genauen Überblick der Recherche, um ein eventuelles Weiterarbeiten leichter zu ermöglichen. Für die erste Informationsbeschaffung diente das Internet, dies jedoch mit einem eher überschaubaren Erfolg. Ein Treffen mit der ehemaligen Direktorin der UNESCO-Hauptschule Kittsee Irmgard Jurkovich, die sich schon jahrelang sehr intensiv mit der jüdischen Vergangenheit Kittsees beschäftigt, war hingegen sehr aufschlussreich und führte zu vielen neuen Informationen und Tipps zu Quellen. Daraufhin folgten viele Besuche und Kontakte zu Archiven und Organisationen.

29



Burgenländisches Landesarchiv und Jüdisches Zentralarchiv In diesem Archiv ließen sich viele interessante Dokumente, vor allem für den geschichtlichen Teil dieser Arbeit, finden. Drei Dokumente sind für die virtuelle Rekonstruktion jedoch von sehr großem Wert und zwar jene Schätzgutachten von 1941-1942. Da keine Pläne der Kittseer Synagoge aufgefunden wurden, kann somit nur eine wahrscheinliche Raumaufteilung angenommen werden.



Ungarisches Jüdisches Museum und Archiv (Magyar Zsidó Múzeum és Levéltár) Aus dieser Sammlung stammen die zwei wertvollsten Fotografien. Zwei Aufnahmen von 1934, eine Außenaufnahme, welche als Postkartenmotiv fungierte und eine Innenaufnahme, die den Thoraschrein zeigt. Die beiden Fotografien können unter den ungarischen Namen für Kittsee, Köpcsény, im Archiv gefunden werden.



Österreichisches Jüdisches Museum Das OJM in Eisenstadt lieferte eine weitere Außenaufnahme von der Synagoge. Es zeigt das Bethaus von Nordwesten, was sehr aufschlussreich ist, jedoch ist die Fotografie in minderer Qualität.



Esterházy Privatstiftung, Archiv Burg Forchtenstein Aufgrund der Geschichte dieser Synagoge wurde auch das Esterházy Archiv durchforstet. Zwei äußerst interessante Situationspläne, einmal über die herrschaftlichen Gebäude in Kittsee und einmal über einen vorgeschlagenen Platz eines neuen Judenviertels, ließen sich hier auffinden.

Abbildung 23 Flugbild von NW

30



Österreichische NationalbibliothekBilderarchiv Insgesamt vier Flugbilder von Kittsee tauchten im Bilderarchiv auf, jedoch lassen sich nur zwei davon in der Arbeit finden, da sich die Bilder sehr ähnlich waren. Eine Aufnahme zeigt die Synagoge von Nordwest und eine von Südost. 

Österreichisches StaatsarchivAbteilung: Kriegsarchiv Das Staatsarchiv besitzt auch einige Flugaufnahmen von Kittsee, jedoch brachten diese für die virtuelle Konstruktion keine weiteren Ergebnisse. 

BEV- Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen - Vermessungsamt Neusiedl a. See Das Vermessungsamt sorgte für eine äußerst wichtige Information und zwar für zwei Mappen aus 1934 und 1944 mit dem Maßstab 1: 2880 auf dem die Maße der Synagoge abzulesen sind. Zusätzlich besitzen sie noch eine Urmappe und eine ungarische Feldskizze ohne Maßstab.

Weitere Archive und Museen wurden besucht, aber mit weniger Erfolg. Im ORF Bilderarchiv ließ sich nichts auffinden. Ein Kontakt zum PBC (The Central Archives for the history of the Jewish People) in Jerusalem führte zu Verweisen ins Burgenländische Landesarchiv, hatte selbst jedoch keine Archivalien über die Synagoge in Kittsee. Das Volkskundemuseum in Wien sollte ein Modell der Synagoge besitzen, hergestellt von Hofrat Meiss, welches eine wertvolle Quelle gewesen wäre, sich aber nicht auffinden lies. Auch das Archiv in Mosonmagyaróvár führte zu keinem weiteren Erfolg.

31

3.2. Quellenmaterial und Quellenkritik Die vorangegangene und intensive Recherche sorgte für eine gute Grundlage. Verglichen mit anderen (Synagogen) Standorten ließ sich über Kittsee nur sehr wenig Material finden, da überhaupt kein Planmaterial gefunden werden konnte. Bei genauer Betrachtung der Archivalien

ist es möglich viel herauszulesen und zu interpretieren. In diesem Kapitel wird somit genauer auf das Quellmaterial eingegangen und darauf, wie es letztlich für die virtuelle Rekonstruktion von Nutzen ist

Die Maße

Die Außenmaße der Synagoge konnten dank der gefundenen Mappen aus 1934 und 1944 ermittelt werden. Beide haben einen Maßstab von 1:2880 und führen zu deckungsgleichen Ergebnissen.

Abbildung 24 Ausschnitt: Katastralmappe aus 1944

32

Abbildung 25 Katastralmappe aus 1934 19hhhhhdjjjjjjjdh191934

33

Abbildung 26 Katastralmappe aus 1944

34

Abbildung 27 Katastralmappe von 1944 mit eingezeichneter Synagoge und Vergrößerung

Das Grundstück befindet sich in der ehemaligen Neubaugasse, heute Herrengasse 15, und hat im alten Grundbuch der Katastralgemeinde Kittsee die Einlagezahl 323 und im neuen Grundbuch die Grundstücksnummer 432, unter der das Grundstück auf beiden Mappen zu finden ist. Das Gebäude liegt frei und hat einen durchwegs zentralen Platz im Ortskern. Aufgrund des Maßstabs können mit diesen Plänen die Umgebungsmaße der Synagoge berechnet werden. Der Haupttrakt des Gebäudes hat eine Abmessung von etwa 15 m x 20 m

und der Nebentrakt misst ca. 11 m x 11 m. Durch die schon oben erwähnten Schätzgutachten sind außerdem noch Daten über die verbaute Fläche bekannt. Während das Schätzgutachten von Hugo Neubauer und das vom Reichsstatthalter Niederdonau auf ungefähr 390 m² kommt, berichtet der Architekt Karl Ira von 450 m². Durch die Umrechnung des Maßstabes der Mappe von 1934 und 1944 wird eine Summe von 455m² ermittelt, daher stimmt dies mit dem ersten Schätzgutachten weitgehend überein.

35

Abbildung 28 Umgebungsmaße und verbaute Fläche der Synagoge Kittsee

36

Abbildung 29 Geschosseinstellungen

Gebäudehöhe

Die Höhe der Baulichkeit ist nicht dokumentiert, da weder Schnitte noch andere Planmaterialien vorhanden sind und in den gefundenen Dokumenten ebenfalls nichts erwähnt wird. Daher musste die Höhe des Gebäudes geschätzt werden. An Hand der Fotografie, die die West- uns Südfassade zeigt, kann man ein ungefähres Maß annehmen. Ein Mann in der Türe stehend ist sichtbar, nimmt man bei ihm eine Größe von etwa 1,70 Meter an oder eine Türhöhe von 2 Meter und multipliziert dieses Maß bis zu Dachunterkannte bekommt man eine Höhe von etwa 6,5 Meter heraus.

37

7,80 m

3,50 m

0,00 m

38

Wände und Aufteilung

Karl Ira beschreibt in seinem Gutachten die Dicke der Umfassungsmauern, daher kann man im Erdgeschoss eine Mauer mit einer Stärke von rund 80 cm und im Obergeschoss mit rund 60 cm annehmen. Dass sich neben einer Waschküche und einer Werkstatt jeweils drei Wohnungen mit einem Zimmer und einer Küche im Erdgeschoss befunden haben und im Obergeschoss drei Wohnungen mit je zwei Zimmern und einer Küche,

wissen wir ebenfalls von den Schätzgutachten. Dieses Faktum verbunden mit den vorhandenen Fotografien ergibt folgenden Grundriss. Bei der Raumaufteilung wurde auch vor allem auf die ausreichende Belichtung geachtet und zwischen Räumen unterschieden, die kein Licht brauchen und jenen die unbedingt eine natürliche Belichtung benötigen.

Abbildung 30 Annahme: Grundriss Erdgeschoss Synagoge Kittsee

39

Abbildung 31 Annahme: Grundriss Obergeschoss Synagoge Kittsee

40

Abbildung 32 Synagoge West- und Südansicht: Dieses Bild verrät sehr viel über die mögliche Raumaufteilung der Synagoge

Raumaufteilung des Wohnbereiches Aus den Schätzgutachten ist bekannt, dass die Wohnungen doppelte Holzfenster hatten, daher müssen diese an der Westfassade situiert gewesen sein. Jedoch befindet sich im Erdgeschoss nur ein Fenster, daher wurde an der Seite ohne Fenster die Werkstatt platziert, die nicht unbedingt Tageslicht benötigt und von der Nordfassade zumindest ein wenig natürliches Licht bekommt. Dahinter befindet sich gleich der Waschraum ganz ohne Fenster. Aus diesem Grund konnte im Haupttrakt nur eine Wohnung ihren Platz finden. Die anderen zwei erwähnten Wohnungen sind im Nebentrakt also auf der Nordseite des Gebäudes situiert. Außerdem ist erwähnt, dass es von diesem Trakt auch einen Zugang zum Betsaal gegeben haben soll. Es gibt sowohl im Haupttrakt als auch im Nebentrakt eine gewundene Treppe, welche wie in den Gutachten beschrieben, vom Erdgeschoss bis ins Dachgeschoss führt.

41

Abbildung 33 Nordansicht der Synagoge

Im Obergeschoss befinden sich laut Gutachten etwas größere Wohnungen mit jeweils zwei Zimmern und einer Küche. Eine Wohnung befindet sich wieder im Haupttrakt und die Aufenthaltsräume werden an die Seite geschoben, um eine ausreichende Belichtung zu garantieren. Die anderen beiden Wohnungen und das Einzelzimmer sind im Nebentrakt untergebracht, auch hier gilt bei der Anordnung das gleiche Prinzip. Das obere Bild zeigt die Ansicht des Gebäudes von Norden. Leider ist diese Fotografie sehr unscharf, daher kann man die Fensteraufteilung nur sehr vage erkennen. Wie es scheint, haben sich an der Nordfassade jeweils nur ein Fenster im Erdgeschoss und eines im Obergeschoss befunden, was die Aufteilung der Räume umso schwieriger macht.

42

Raumaufteilung des Betsaals Die Größe des Betsaals hat sich anhand der Fenster- und Türenaufteilung an der Südfassade ergeben. Die zwei Seiteneingänge sprechen dafür, dass es einen separaten Eingang für Frauen, der gleich zur Frauengalerie führte und einen Herreneingang gab. Das kleinere Rundbogenfenster spricht dafür, dass es hier eine Frauengalerie gab, was zumindest ansatzweise im Schätzgutachten erwähnt wird, nämlich, dass der Betsaal zweigeschossig, jedoch mit einer Unterteilung sei. Diese Frauengalerie wird bis knapp vor das erste lange Rundbogenfenster gezogen. Der Thoraschrein wird sich, wie üblich bei Synagogen, an der Ostfassade befunden haben, was auch schlüssig wäre, wenn man die Eingänge in den Betsaal betrachtet. Außerdem ist noch eine Innenaufnahme der Synagoge Kittsee bekannt, die den Thoraschrein, zwei Rundbogenfenster und ein Rundfenster im Zentrum zeigt. Da diese Aufteilung weder auf der Westfassade noch auf der Süd- und Nordfassade sichtbar ist, kann es nur die Ostfassade sein von der leider keine Aufnahme aufzufinden war. Dies würde natürlich auch Sinn ergeben, da die meisten Synagogen geostet sind.

43

Abbildung 34 Innenaufnahme Synagoge Kittsee

44

Abbildung 35 Detail: Gesims

Fassadengestaltung

Generell ist festzuhalten, dass diese Synagoge von außen schlicht und schmucklos wirkt. Ihren Typus könnte man ihr nicht sofort zuschreiben. Der Verputz ist recht grob und man sieht der Synagoge schon ihr hohes Alter an.

Gesims Ein Fassadenelement ist zum Beispiel das umlaufende Gesims unter der Dachunterkante, welches auf den ersten Blick so aussieht als würde es sich nach innen wölben. Hierbei handelt es sich jedoch um eine optische Täuschung.

45

Abbildung 36 Detail: Doppelte Holzfenster mit Faschen

Fenster Ein weiteres Fassadenelement sind die Faschen als Fensterumrahmung. Bei den doppelten Holzfenstern gehen diese nach innen, während sie bei den Rundbogenfenstern nach außen erhaben sind. Der Fensterrahmen der doppelten Holzfenster wölbt sich nach außen und wird mit einem geringen Maß von 4,5 cm berechnet. Auch bei den Sprossen wird die Minimumstärke bei Holz von 2,4 cm angenommen. Die gleichen Stärken werden auch für die großen Rundbogenfenster verwendet. Als Vorbild für die Sprossenaufteilung dieser Fenster dient die Innenaufnahme der Synagoge von Kittsee. Zusätzlich gibt es an der Westfassade im oberen Geschoss noch ein angedeutetes Rundbogenfenster, das nach innen geprägt ist.

46

Abbildung 37 Detail: Holzfenster

Abbildung 38 Detail: Rundbogenfenster

47

Abbildung 39 Detail: Rundbogenfenster- Sprossenaufteilung

Abbildung 40 Detail: angetäuschtes Rundbogenfenster

48

Abbildung 41 Detail: Außentüren

Türen Aus den Bildern sind nur drei Außentüren bekannt, jedoch muss es noch mindestens eine weitere Türe im Nebentrakt gegeben haben. Wie diese genau beschaffen waren, geht aus dem Quellmaterial nicht hervor. Angenommen werden schlichte Holztüren, dem Erscheinungsbild der Synagoge und den Holzfenstern angepasst. Sie sind mit Faschen umrahmt, die manche mehr manche weniger, nach innen gedrückt sind. Auf dem Postkartenmotiv ist einerseits die geöffnete Türe zum Wohnbereich sichtbar und andererseits die zwei Türen, einmal Frauenzugang und einmal Herrenzugang zum Betsaal, an der Südseite. Oberhalb der Tür beim Fraueneingang ist noch eine erhabene Fläche zu sehen, auf der ein Schild angebracht ist, vielleicht ist dieses auch befestigt um den Eingang für die Frauen zu kennzeichnen.

49

Abbildung 42 Detail: Zubau, möglicher Brunnen

Zubau Auf dieser Fotografie ist ein Zubau zu sehen, dieser ist auch auf den Mappen von 1934 und 1944 verzeichnet und somit ist die Größe von circa 3 x 3 Metern bekannt. Man kann eine Öffnung an der Südseite erkennen. Möglich wäre es, dass sich hier der in den Schätzgutachten erwähnte Brunnen zur Wasserversorgung befunden hat.

50

Abbildung 43 Detail: Dach

Dach (Haupttrakt) Auf den beiden Aufnahmen ist eindeutig ein Walmdach zu erkennen. Aus den Schätzgutachten ist bekannt, dass das Dach mit Biberschwanzziegeln gedeckt war. Zusätzlich sind sehr kleine Fledermausgauben zu erkennen, die wohl weniger zur Belichtung als mehr zur Belüftung des Dachgeschosses vorgesehen waren. Eine Gaube scheint sich zentral auf der Westseite des Daches befunden zu haben, sowie zwei auf der Südseite. Das gleiche Schema wird für die gegenüberliegende Seite angenommen.

Abbildung 44 Detail Gauben

51

Abbildung 45 Ausschnitt- Detail: Dach Nebentrakt

Dach (Nebentrakt) Hier ist ein Zeltdach zu erkennen, welches ebenfalls mit Biberschwanzziegeln gedeckt wurde. Die vorhandenen Fotografien bringen keine eindeutigen Ergebnisse, ob sich auch hier Gauben befunden haben, da die Aufzeichnungen von der Nordseite leider alle sehr unscharf sind und von großer Entfernung aufgenommen wurden.

52

Abbildung 46 Detail Rauchfänge

Rauchfänge Sehr markant am Erscheinungsbild des Gebäudes sind die großen und massiven Rauchfänge. Am Haupttrakt sind drei zu erkennen, wobei einer eher schlank ist. Am Nebentrakt ist ebenfalls ein Massiver zu sehen. Der hintere Rauchfang auf der Nordseite des Haupttraktes wirft Fragen auf. Wird dieser mit seiner ungefähren Lage auf den Grundriss übertragen, ist es unvermeidbar, dass er sich in der Mitte der Frauengalerie befunden haben muss. Während die anderen Rauchfänge immer logisch an Küchen anschließen, ist hier eine schlüssige Positionierung nicht möglich. Man könnte noch die Lage der Frauengalerie hinterfragen, jedoch scheint diese, wenn man die Südseite des Haupttraktes betrachtet, schlüssig zu sein. Denn hier befinden sich drei unterschiedliche Fensterformen. Das erste ist ein doppeltes Holzfenster und wird daher einem Wohnraum zugeordnet. Das zweite ist ein kurzes Rundbogenfenster, während die letzten zwei lange Rundbogenfenster sind. Daher wäre es eine schlüssige Erklärung, dass das kurze Rundbogenfenster aufgrund der Frauengalerie nicht bis nach unten gezogen wurde, wie die anderen beiden Fenster. Zusätzlich würden noch die zwei Eingänge an der Südseite diese Annahme bestärken.

53

Es gibt zwei mögliche Erklärungen dafür: I.

Da dieses Gebäude vor seiner Zeit als Synagoge wahrscheinlich schon als Kloster fungiert hat, wäre es möglich, dass die Kosten des Umbaus gering gehalten wurden und somit auf den Abriss des Rauchfangs verzichtet wurde. Was jedoch wirklich unwahrscheinlich scheint ist, dass der Rauchfang bis ins Erdgeschoss führte und so die Geometrie des Betsaals zerstört. Auf der Frauengalerie wirkt dieser zwar auch befremdlich, jedoch war es nicht ungewöhnlich, dass die Sitzplätze der Frauen schlechte bis teilweise gar keine Sicht boten. Aus diesem Grund gibt es in dieser Arbeit zwei Varianten, entweder der Rauchfang bis zur Frauengalerie oder es wurde auf ihn gänzlich verzichtet.

II.

Die erste Fotografie auf der linken Seite wurde 1934 geschossen, die zweite um 1930. Da, wie in Kapitel eins schon erwähnt, die jüdische Gemeinde aufgrund der hohen Abwanderung immer mehr verarmte und 1936 nur mehr 53 Juden in Kittsee ansässig waren, wäre es möglich, dass dieser Rauchfang erst in den 30er Jahren errichtet wurde, um mehr Wohnräume in der Synagoge zu schaffen und somit Geld zu sparen. Bekannt ist auch, dass zu dieser Zeit schon sämtliche zusätzliche Einrichtungen der jüdischen Gemeinde aufgegeben wurden, da sie finanziell nicht mehr tragbar waren.

Abbildung 47 Obergeschoss ohne Rauchfang

Abbildung 48 Obergeschoss mit Rauchfang

54

3.3. Virtuelle Rekonstruktion mittels ArchiCad 19

Die Modellierung der Synagoge erfolgte mittels dem Softwarepaket ArchiCAD der Firma Graphisoft. Anfangs wurde mit der Version 18 gestartet, diese wurde nach Neuerscheinung relativ bald zu ArchiCAD 19 migriert. Dieses Modell wurde rein in ArchiCAD modelliert.

3.3.1. Der strukturelle Aufbau

Von Beginn wurde der tägliche Stand des ArchiCAD-Files mit dem neuen jeweiligen Datum gespeichert, um im Falle einer Störung oder eines Fehlers immer wieder auf den Letztstand zurückgreifen zu können. Dies erwies sich als äußerst sinnvoll. Sehr erwähnenswert ist, dass das Programm ArchiCAD zusätzlich sehr zuverlässig ist, was die Datensicherung im Falle eines Absturzes betrifft. Als Speichermedien wurden vor allem die Dropbox und Google Drive verwendet. Erstens um eine doppelte Datensicherung zu haben und zweitens ist so eine optimale Synchronisierung der Daten auf mehreren Computern gewährleistet.

55

Abbildung 49 Ebenen (Modell)

Nachdem die Geschosshöhen ermittelt waren, wurden sie in den Geschoss- Einstellungen gespeichert. Danach wurde für eine klare und sinngemäße Ebenenstruktur gesorgt, indem die vorgespeicherten Layer in ArchiCAD entfernt und neue eingefügt wurden. Diese Layerstruktur soll eine mögliche Weiterbearbeitung vereinfachen. Auf der oberen Abbildung ist links das Fenster Ebenenkombinationen zu sehen. Hier kann man verschiedene Kombinationen, der eingeblendeten Layer zusammenstellen. In diesem Fall wurde eine Ebenenkombination mit und eine ohne Rauchfang im Betsaal erstellt.

56

Außenwände mit Türen

Innenwände mit Türen

Dächer

Dachkonstruktion

Decken

Fenster

Gesims innen

Fassadenelemente

57

Treppen

Säulen

Rauchfänge

Sitzbänke

Thoraschrein, Bima, Ewiges Licht und Luster

Abbildung 50 Schematische Darstellung der einzelnen Layer

58

3.3.2. Die Modellierung

Zunächst wurde aus den Grundelementen ArchiCADs Wand, Decke, Tür, Treppe und Dach das grobe Modell gebaut. Darauf folgend fand eine Detaillierung mit selbst erstellten Objekten statt. Beim genaueren Modellierungsvorgang wurde ebenfalls versucht immer wieder auf diese Grundelemente zurückzugreifen. Zusätzliche Tools wie der Profil Manager und das Morph Tool wurden angewandt wenn diese nicht mehr ausreichten. Der Profil Manager, mit dessen Hilfe man in einem neuen Fenster ein 2D Profil als Schraffur erstellen kann, wurde häufiger angewendet als das Morph Tool, da dieses eine enorme Rechenleistung benötigt. Hier unterliegen die Objekte nämlich keiner mathematischen Regelmäßigkeit und somit wird jeder Punkt immer wieder einzeln berechnet. Bei komplexeren Figuren ist dieses Tool jedoch sehr hilfsreich. Alle erstellten Morphs wurden dann als Bibliothekselement gespeichert um die Datenmenge zu minimieren. Ein weiteres hilfreiches Tool sind die booleschen Operationen mit dessen Hilfe man Objekte miteinander verschneiden und zusammenfügen kann. Nachstehend befinden sich eigens erstellte Elemente der Synagoge.

59

Abbildung 51 Modellierte Synagoge

60

Abbildung 52 Ausschnitt: Bima

BIMA Auf der einzigen Innenaufnahme der Kittseer Synagoge ist nur ein Ausschnitt der Bima zu sehen, jedoch ist dieser schon enorm hilfreich um eine möglichst naturgetreue Nachstellung zu schaffen. Es handelt sich hier höchstwahrscheinlich um eine gusseiserne Konstruktion, was auch im Vergleich zu anderen burgenländischen Synagogen die logischste Wahl wäre. Zu erkennen ist, dass alle runden Formen, sozusagen der Schmuck, heller und glänzender von der Materialität sind, was zu der Annahme führt, dass diese Elemente entweder einen goldenen oder kupfernen Farbton besaßen. Der Sockel ist auf dieser Foto-

grafie nicht zu erkennen. Angenommen wurde hier eine durchaus übliche Variante eines Betonsockels verlegt mit Fliesen. Über die Ausführung des Lesepults ist ebenfalls nichts bekannt. Die Konstruktion ist reine Annahme, jedoch wurde versucht dieses optisch an den Thoraschrein anzupassen. Konstruiert wurde die Bima mittels Decken, und Wandtool für den Sockel und das Pult. Die komplexeren Figuren wurden mittels Profil Manager und Morph Tool hergestellt und anschließend wurde das fertige Objekt als Bibliothekselement abgespeichert. Die Konstruktion dieses Körpers erfolgte in einer eigenen Datei.

61

Abbildung 53 Modellierte Bima

62

Abbildung 54 Innenaufnahme Thoraschrein

THORASCHREIN Der Thoraschrein ist auf der obigen Fotografie sehr gut zu erkennen und von den Einrichtungsgegenständen wohl das dem Original am Nähesten kommende. Kleinere Details waren teils schwierig abzulesen, da die Fotografie bei genauerer Betrachtung unscharf ist. Durch Fotobearbeitungsprogramme konnten mit Hilfe von Kontrast- und Helligkeitseinstellungen, noch zusätzliche Informationen gewonnen worden.

wurden alle bereits erwähnten Tools benötigt um eine realistische Nachbildung zu konstruieren. Durch genaue Analyse der Aufnahme wurde versucht passende Texturen zu vergeben, um ein nahekommendes Ergebnis zu erzielen. Jedoch war dies aufgrund der Qualität nicht immer möglich. Weitere Quellen die über Materialität und Farbgebung Aufschluss geben sind leider nicht bekannt.

Generell war der Thoraschrein das komplexest zu erstellende Objekt. Hier

63

Abbildung 55 Modellierter Thoraschrein

64

Abbildung 56 Luster und das ewige Licht

LUSTER & DAS EWIGE LICHT Auf der Innenaufnahme sind insgesamt drei Luster zu erkennen. Einer befindet sich mittig vor dem Thoraschrein, die anderen beiden jeweils seitlich davon. Ob sich weitere Beleuchtungskörper im Betsaal befunden haben ist nicht bekannt. Bei der Rekonstruktion wurden keine weiteren verwendet. Konstruiert wurde der Luster als auch das ewige Licht mittels Profil Manager und Morph Tool.

Abbildung 57 Modellierter Luster

65

Abbildung 58 Modellierter Luster und modelliertes ewiges Licht

66

Abbildung 59 „ Pforte der Rabbinen“ Sitzbänke von Isidor Kaufmann

SITZBÄNKE Über die Sitzbänke des Kittseer Judentempels konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Jedoch ist aus einer Quelle bekannt, dass Isidor Kaufmann für die Innenausstattung verantwortlich war. Nachforschungen zu Folge fertigte Isidor Kaufmann auch Möbelstücke an. Das obere Bild stammt von Isidor Kaufmann und wurde als Bespiel herangezogen. Die Form der Seitenteile wurde etwas abgeändert, da an die Rückseite noch ein Lesepult mit verschließbaren Fächern modelliert wurde. Diese befinden sich aber nicht an allen Bänken

der Synagoge, Da sie zum Beispiel vor Gängen keinen Sinn ergeben würden. Insgesamt gibt es 206 Sitzplätze in der Synagoge. Davon sind 126 Männerplätze und 80 Frauenplätze. Ein Sitzplatzregister ließ sich zum Abgleich leider nicht auffinden. Die Bänke wurden, wie oft üblich, auf ein niedriges Holzpodest gestellt. Die Sitzbänke wurden überwiegend mit dem Profil Manager erstellt.

67

68

Abbildung 60 Modellierte Sitzbänke

Abbildung 61 Innenaufnahme Synagoge Eisenstadt

GELÄNDER Weder über die Frauengalerie noch über das darauf befindliche Geländer wurden Informationen gefunden. Als Vergleichsbeispiel dient die nahe liegende Synagoge in Eisenstadt. Konstruiert wurde dieses mit dem Wand-, Decken- und Säulen Werkzeug.

Abbildung 62 Modelliertes Geländer

69

Abbildung 63 Innenaufnahme Synagoge Kittsee

STÜTZEN Auch über die Stützen, die die Frauengalerie tragen, ist nichts bekannt. Aus diesem Grund wurden die für den Thoraschrein erstellten Stützen vergrößert, um optisch eine Beziehung zum anderen Mobiliar herzustellen.

Abbildung 64 Modellierte Säule

70

3.3.3. 3D-Grundrisse, -Schnitte, -Ansichten und -Lage

Abbildung 65 3D- Grundriss Erdgeschoss

71

Abbildung 66 3D- Grundriss Obergeschoss

72

Abbildung 67 3D- Querschnitt durch Haupttrakt und Nebentrakt

Abbildung 68 3D- Querschnitt durch die Frauengalerie

73

Abbildung 69 3D- Längsschnitt durch den Haupttrakt

74

Abbildung 70 Lage der Synagoge mit Blick auf die Westfassade (Umgebungsgebäude aus Mappe 1934 und 1944)

75

Abbildung 71 Lage der Synagoge mit Blick auf die Ostfassade (Umgebungsgebäude aus Mappe 1934 und 1944)

76

Abbildung 72 Ansicht West

Abbildung 73 Ansicht Nord

77

Abbildung 74 Ansicht Ost

Abbildung 75 Ansicht Süd

78

4. Ergebnisse des Visualisierungsprozesses Dieses Kapitel zeigt die Visualisierungsergebnisse die mit dem Renderprogramm Artlantis 5 erstellt wurden.

80

Dem im ArchiCAD erstellten Modell wurden Materialien zugeordnet. Anschließend wurde dieses nach Artlantis importiert. Artlantis ist ein reines Renderprogramm, daher sind nachträgliche Änderungen am Modell selbst nicht möglich. Eine praktische Option, was im Falle eines gefunden Fehlers anzuwenden ist, ist das laden einer Referenzdatei.

Somit gehen keine bereits getätigten Einstellungen verloren. Nach der Texturierung und getätigten Belichtungseinstellungen werden einzelne Kameraperspektiven gewählt um Renderings zu generieren. Die folgenden Außenrenderings zeigen die verschieden Blickwinkel des Gebäudes im Uhrzeigersinn.

Abbildung 76 Westfassade

81

Abbildung 77 Nordwestfassade

82

Abbildung 78 Nordfassade

83

Abbildung 79 Ostfassade

84

Abbildung 80 Südostfassade

85

Abbildung 81 Südwestfassade

86

Bei den Innenraumrenderings wurde gezielt auf Wandmalerei verzichtet, da auf der einzig aufgefunden Innenraumfotografie nichts zu erkennen ist. Nicht einmal die Fenster sind mit Malerei umrandet. Was jedoch auf dieser Aufnahme recht deutlich zu sehen ist, dass das Gewölbe ein Sternenhimmel zierte.

Abbildung 82 Innenraum 1

87

Abbildung 83 Innenraum 2

88

Abbildung 84 Innenraum 3

89

Abbildung 85 Innenraum 4

90

Abbildung 86 Innenraum 5

91

Abbildung 87 Innenraum 6

92

5. SCHLUSSFOLGERUNG

Ziel dieser Arbeit war es ein detailgetreues virtuelles Modell der in den 50er Jahren abgerissenen Synagoge in Kittsee zu fertigen.

pretationen zu schaffen, deren Hauptaugenmerk darin bestand, sich der einfachen und zurückhaltenden Architektur des Judentempels anzupassen.

Grundmaterial war eine unscharfe Fotografie vom Österreichisch Jüdischen Museum in Eisenstadt. Nach intensiver und langer Recherche konnten noch ein paar wenige Fotografien, Zeitungsartikel und Schätzgutachten gefunden werden. Die Hoffnung, dabei auf Planmaterialien zu stoßen, traf nicht ein. Dieser Umstand machte es nicht leicht die Synagoge dreidimensional aufzubauen und sich dem Original anzunähern. Ungeachtet fehlender Planunterlagen gelang es ein detailliertes Modell zu rekonstruieren. Durch genaue Betrachtung des gefundenen Materials konnten aus wenig Quellen, doch sehr viele Informationen gewonnen werden. Wo es zu Informationslücken kam wurde immer versucht Inter-

Die entstandene Rekonstruktion darf nicht als exakte Kopie der Kittseer Synagoge gesehen werden, sondern als Versuch ein detailgenaues Abbild aufgrund der aufgefundenen Informationen zu schaffen. Durch die heutige Technik ist es möglich dieses Modell immer wieder zu ergänzen und zu bearbeiten. Daher wurde auf eine genaue und sorgfältige Struktur geachtet. Diese Arbeit ist nur ein kleiner Teil eines großen Projekts. Das Ziel dieser Initiative ist es, die kulturellen Verluste aufzuzeigen und die bauhistorische Bedeutung dieser Bauwerke wieder in Erinnerung zu rufen, die Teil der österreichischen Kultur und des Stadtbildes waren.

94

LITERATURVERZEICHNIS

ABELES Otto: Altes und neues Judentum im Burgenland. Intermezzo in Kittsee. in: Wiener Morgenzeitung vom 20.2.1927, S. 4. FREY Johann/ FREY Konrad/ Dir. JURKOVICH Irmgard/ KATHREIN Alice/ Mag. KARALL Johann/ Dr. SCHNEEWEIS Felix: Kittsee ein historischer Spaziergang. Kittsee: Ethnografisches Museum Schloss Kittsee, o.J.. GOLD Hugo: Gedenkbuch der untergegangenen Judengemeinden des Burgenlandes. Tel Aviv: Olamenu, 1970. JURKOVICH Irmgard: Unwiederbringlich verloren- Jüdisches Leben in Kittsee vor 1938. in: Zerstörte jüdische Gemeinden im Burgenland. Eine Spurensicherung am Beispiel Kittsee. Wien: Österreichisches Museum für Volkskunde; Kittsee: Ethnographisches Museum Schloss Kittsee, 2005. MAGNUS Naama G.: Auf verwehten Spuren. Das jüdische Erbe im Burgenland. Teil 1 Nord- und Mittelburgenland. Wien: Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge Kobersdorf, 2013. MOSES Leopold: Die Juden des Burgenlandes. in: Wiener Morgenzeitung vom 14.8.1921. MOSES Leopold: Bilder aus Österreich. VIII. Folge. Die Parndorfer Heide; Kittsee. in: Jüdische Presse vom 29.1.1926, S.34. PAUL Hans: Die Volksschule im burgenländischen- westungarischen Raum 1849- 1860. (Burgenländische Forschungen 74). Eisenstadt: Amt der Burgenländischen Landesregierung, 1991. PRICKLER Harald: Beiträge zur Geschichte der burgenländischen Judensiedlungen. in: Rudolf Kropf (Hrsg.) Juden im Grenzraum. (Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland Heft 92). Eisenstadt: Burgenländisches Landesmuseum, 1993. HÖRZ Peter F. N.: Jüdische Kultur im Burgenland: Historische Fragmente: volkskundliche Analysen. Wien: Institut für Europäische Ethnologie, 2005. GASSER Hans: Der Judentempel in Kittsee. Eine geschichtliche Studie von Mr. Hans Gasser. in: Burgenländisches Volksblatt vom 25.3.1950, S. 4-5. BAUMGARTNER Gerhard: „Arisierungen“ im Burgenland: Ausmaß und Verfahrensvarianten des Vermögensentzugs bei burgenländischen Juden sowie Roma und Sinti zwischen 1938 und 1945. Diss.. Universität Wien, 2002. MENKES Hermann/ KAUFMANN Isidor: Isidor Kaufmann- der Judenmaler Isidor Kaufmann. Wien: Manz, 1925. INTERNETQUELLEN http://www.kittsee.at/geschichte/geschichte/, geöffnet am 26.08.2015 http://bavaria-wien.at/download/maximaler_abend_skriptum.pdf (21.05.2015) 96

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1 Flugbild Kittsee So Österreichische Nationalbibliotek

3

Abbildung 2 Kittsee im Burgenland

3

Abbildung 3 Schloss Kittsee http://www.kittsee.at/typo3temp/pics/f82108ed4d.jpg

4

Abbildung 4 Schewa Kehilot- die Siebengemeinden

5

Abbildung 5 Mögliches Judenviertel mit jüdischen Einrichtungen

7

Abbildung 6 Ausschnitt: Situationsplan von 1826- dunkelgrau steht für Juden Archiv Burg Forchtenstein, BP 0027b

7

Abbildung 7 Entwicklung der jüdischen Bevölkerung von 1735- 1936 in Kittsee

8

Abbildung 8 Zeitungsartikel der Jüdischen Presse vom 20.2.1927 Abeles Otto: Altes und neues Judentum im Burgenland. Intermezzo in Kittse., in: Wiener Morgenzeitung vom 20.2.1927, S. 4 Abbildung 9 Situationsplan über den, von der Kittseer Juden Gemeinde zur Erbauung einiger Häuser, in Vorschlag gebrachter Platz Archiv Burg Forchtenstein, BP0643 Abbildung 10 Grundplan eines 2 Zimmer, Küche und Kammer Hauses Archiv Burg Forchtenstein, DD 1826/ 5929

10

11 12

Abbildung 11 Ausschnitt: Kittseer Judentypen Aquarell 1808 13 Perschy Jakob/ Prickler Harald: Die Fürsten Esterházy- Magnaten, Diplomaten & Mäzene. Eisenstadt Amt der Burgenländischen Landesregierung, 1995, S. 158. Abbildung 12 Ausschnitt: Kittseer Judentypen Aquarell 1808 13 Perschy Jakob/ Prickler Harald: Die Fürsten Esterházy- Magnaten, Diplomaten & Mäzene. Eisenstadt Amt der Burgenländischen Landesregierung, 1995, SS. 158 Abbildung 13 Jüdischer Friedhof Kittsee 14 https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e0/Kittsee_j%C3%BCdis cher_Friedhof-13.jpg, am 22.6.2014 Abbildung 14 Grabstein vom Friedhof http://www.ojm.at/blog/2013/08/27/hebraeischkurs-2013/

14

Abbildung 15 Synagoge Kittsee West- und Südansicht Ungarisches Jüdisches Museum und Archiv, K-III/ 01.317

17

Abbildung 16 Logo der Israelitische Kultusgemeinde Wien http://www.ikg-wien.at/?page_id=304

19

Abbildung 17 Nordansicht des Judentempels Österreichisches Jüdisches Museum

21

97

Abbildung 18 Schätzgutachten der Reichsstatthalter in Niederdonau Bgld. LA, Arisierungsakten NÖ, Kt.36, Fasc. 8715

23

Abbildung 19 Thoraschrein der Synagoge Kitsees Ungarisches Jüdisches Museum und Archiv, K-H/ 01.318

24

Abbildung 20 Isidor Kaufmann nach einem Gemälde von Hans Temple 25 http://www.artinconnu.com/2009/08/isidor-kaufmann-1853-1921.html, am 22.6.2015 Abbildung 21 Porträt eines Rabbiners von Isidor Kaufmann 26 http1.bp.blogspot.com_rlbkVRdQg0wSoq4WijG_BIAAAAAAAADW8gCuG MtyYnzws1600-hportraitofarabbi, am 22.6..2015 Abbildung 22 Flugbild SO Österreichische Nationalbibliothek Bilderarchiv, AF 7183C

29

Abbildung 23 Flugbild von NW Österreichische Nationalbibliothek Bilderarchiv , AF 7652 C

30

Abbildung 24 Ausschnitt: Katastralmappe aus 1944 32 Vermessungsamt Neusiedl am See BEV- Bundesamt für Eich und Vermessung Abbildung 25 Katastralmappe aus 1934 33 Vermessungsamt Neusiedl am See BEV- Bundesamt für Eich und Vermessung Abbildung 26 Katastralmappe aus 1944 34 Vermessungsamt Neusiedl am See BEV- Bundesamt für Eich und Vermessung Abbildung 27 Katastralmappe von 1944 mit eingezeichneter Synagoge und 35 Vermessungsamt Neusiedl am See BEV- Bundesamt für Eich und Vermessung Abbildung 28 Umgebungsmaße und verbaute Fläche der Synagoge Kittsee

36

Abbildung 29 Geschosseinstellungen

37

Abbildung 30 Annahme: Grundriss Erdgeschoss Synagoge Kittsee

39

Abbildung 31 Annahme: Grundriss Obergeschoss Synagoge Kittsee

40

Abbildung 32 Synagoge West- und Südansicht: Dieses Bild verrät sehr viel über die mögliche Raumaufteilung der Synagoge Ungarisches Jüdisches Museum und Archiv, K-III/ 01.317

41

Abbildung 33 Nordansicht der Synagoge Österreichisches Jüdisches Museum

42

Abbildung 34 Innenaufnahme Synagoge Kittsee Ungarisches Jüdisches Museum und Archiv, K-H/ 01.318

44

Abbildung 35 Detail: Gesims

45 98

Abbildung 36 Detail: Doppelte Holzfenster mit Faschen

46

Abbildung 37 Detail: Holzfenster

47

Abbildung 38 Detail: Rundbogenfenster

47

Abbildung 39 Detail: Rundbogenfenster- Sprossenaufteilung

48

Abbildung 40 Detail: angetäuschtes Rundbogenfenster

48

Abbildung 41 Detail: Außentüren

49

Abbildung 42 Detail: Zubau, möglicher Brunnen

50

Abbildung 43 Detail: Dach

51

Abbildung 44 Detail Gauben

51

Abbildung 45 Ausschnitt- Detail: Dach Nebentrakt

52

Abbildung 46 Detail Rauchfänge

53

Abbildung 47 Obergeschoss ohne Rauchfang

54

Abbildung 48 Obergeschoss mit Rauchfang

54

Abbildung 49 Ebenen (Modell)

56

Abbildung 50 Schematische Darstellung der einzelnen Layer

58

Abbildung 51 Modellierte Synagoge

60

Abbildung 52 Ausschnitt: Bima

61

Abbildung 53 Modellierte Bima

62

Abbildung 54 Innenaufnahme Thoraschrein

63

Abbildung 55 Modellierter Thoraschrein

64

Abbildung 56 Luster und das ewige Licht

65

Abbildung 57 Modellierter Luster

65

Abbildung 58 Modellierter Luster

66

Abbildung 59 „ Pforte der Rabbinen“ Sitzbänke von Isidor Kaufmann MENKES Hermann/ KAUFMANN Isidor: Isidor Kaufmann- der Judenmaler Isidor Kaufmann. Wien: Manz, 1925

67

Abbildung 60 Modellierte Sitzbänke

68

Abbildung 61 Innenaufnahme Synagoge Eisenstadt Burgenländisches Landesarchiv

69

Abbildung 62 Modelliertes Geländer

69

Abbildung 63 Innenaufnahme Synagoge Kittsee Burgenländisches Landesarchiv

70

Abbildung 64 Modellierte Säule

70

Abbildung 65 3D- Grundriss Erdgeschoss

71

Abbildung 66 3D- Grundriss Obergeschoss

72

Abbildung 67 3D- Querschnitt durch Haupttrakt und Nebentrakt

73

Abbildung 68 3D- Querschnitt durch die Frauengalerie

73

Abbildung 69 3D- Längsschnitt durch den Haupttrakt

74

99

Abbildung 70 Lage Synagoge mit Blick auf die Westfassade (Umgebungsgebäude aus Mappe 1934 und 1944) 75 Abbildung 71 Lage Synagoge mit Blick auf die Ostfassade (Umgebungsgebäude aus Mappe 1934 und 1944) 76 Abbildung 72 Ansicht West 77 Abbildung 73 Ansicht Nord

77

Abbildung 74 Ansicht Ost

78

Abbildung 75 Ansicht Süd

78

Abbildung 76 Westfassade

81

Abbildung 77 Nordwestfassade

82

Abbildung 78 Nordfassade

83

Abbildung 79 Ostfassade

84

Abbildung 80 Südostfassade

85

Abbildung 81 Südwestfassade

86

Abbildung 82 Innenraum 1

87

Abbildung 83 Innenraum 2

88

Abbildung 84 Innenraum 3

89

Abbildung 85 Innenraum 4

90

Abbildung 86 Innenraum 5

91

Abbildung 87 Innenraum 6

92

100

Suggest Documents