Digitale Bibliotheken und Portale - Teil 1

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Author: Fritz Kohl
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Verlag Dashöfer GmbH Magdalenenstraße 2 20148 Hamburg

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Digitale Bibliotheken und Portale - Teil 1 Elektronische Informations- und Dienstleistungsangebote in der Wissensgesellschaft

Copyright © 2006 Verlag Dashöfer

Dieter Schwartz

Dr. Dieter Schwartz

Digitale Bibliotheken und Portale – Teil 1 Elektronische Informations- und Dienstleistungsangebote in der Wissensgesellschaft

ISBN: 978-3-939663-38-6 © 2006 Dashöfer Holding Ltd., Zypern & Verlag Dashöfer GmbH, Hamburg. Alle Rechte, insbesondere Titelrecht, Lizenzrecht und gewerbliche Schutzrechte sind im alleinigen Eigentum der Dashöfer Holding Ltd. Zypern. Alle Rechte sind vorbehalten, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung. Kein Teil des Werkes darf in irgend einer Form (durch Druck, Fotokopie, elektronische oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert werden. Die in diesem Werk enthaltenen Informationen wurden nach bestem Wissen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung erarbeitet, erfolgen aber wegen der uneinheitlichen Ergebnisse in Forschung, Rechtsprechung und Verwaltung ohne Gewähr. Der Verlag haftet insbesondere nicht für den Inhalt der vorgestellten Internet-Seiten. Die Verantwortung für Inhalt und Funktion der Links liegt bei den jeweiligen Betreibern.

Der Autor

Dr. Dieter Schwartz Dipl.-Ing., Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachhochschule Münster, 1995 – 1997 Ausbildung zum Höheren Bibliotheksdienst an Wissenschaftlichen Bibliotheken / Köln, 1997 – 1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem DFGProjekt zum Aufbau einer Elektronischen Bibliothek / UB Bochum. Veröffentlichungen (Auswahl): Hochschulbibliothek als Vermittler elektronischer multimedialer Informationen. In: Learntec 2003. Tagungsband. Bd. 2. Karlsruhe 2003. S. 559 – 567. Schwartz, Dieter: Einsatz und Leitbilder der Datenverarbeitung in Bibliotheken. Berlin 2004.

Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis

IV

1

Einleitung

1

2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8

Online-Kataloge und Digitale Bibliotheken Allgemeines Online-Bibliothekskatalog Katalogerweiterung und Wissenschaftsportal Digitale Bibliothek NRW Digitale Öffentliche Bibliothek Deutsche Internetbibliothek E-LIB Datenbank-Informationssystem

3 3 3 4 5 7 7 8 10

3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.5.1 3.5.2 3.6 3.7 3.7.1 3.7.2 3.7.3

Fachbibliotheken und Fachportale Allgemeines Special Subject Guides Virtuelle Fachbibliothek Technik Virtuelle Fachbibliotheken und vascoda Archivierung von landeskundlichen Netzpublikationen Allgemeines Virtuelle Deutsche Landesbibliographie Portale für Bilddaten Historische Altbestände Allgemeines Historischer Buchbestand einer Universitätsbibliothek Digitalisierung naturwissenschaftlicher, technischer und medizinischer Texte der Leibnizzeit 3.7.4 Digitalisierungszentren

12 12 12 14 14 15 15 15 17 18 18 18 19 19

4 4.1 4.2 4.3

Dokumentlieferung und Fernleihe Allgemeines Dokumentlieferdienste Online-Shop für wissenschaftlich-technische Literatur

21 21 21 21

5 5.1 5.2

Elektronische Volltexte E-Journals am Beispiel von Springer-LINK E-Journals am Beispiel von SCOPUS

24 24 25

6 6.1 6.2

Elektronische Bücher E-Books am Beispiel von SafariTechBooks E-Books am Beispiel von NetLibrary

27 27 28

7 7.1 7.2 7.3

Elektronisches Publizieren und Publikationsplattformen Allgemeines Hochschulverlag Publikationsportal

31 31 31 32

8 8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 8.6 8.7 8.8

Weitere Informations- und Dienstleistungsangebote Allgemeines Virtuelle Bibliotheksführung Virtuelle Auskunft Navigations- und Schulungsinstrument Suchmaschinen Informationsversorgung für Firmen- und Campusnetze Visualisierung und Clusterung Intelligentes Web und strukturierte Information

33 33 33 34 35 36 38 39 41

9

Zusammenfassung

42

10

Literaturverzeichnis

43

Abbildungsverzeichnis Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15 Abb. 16 Abb. 17 Abb. 18 Abb. 19 Abb. 20 Abb. 21 Abb. 22 Abb. 23 Abb. 24 Abb. 25 Abb. 26

Recherchemaske des IfZ-webOPAC Fernleih-Komponente der Digitalen Bibliothek Die Deutsche Internetbibliothek Vernetzung von Informationsressourcen Vernetzung von Informationsressourcen Math Guide mit Search Engine vascoda - Fächer und Angebote Landesbibliographien und Virtuelle Deutsche Landesbibliographie Recherche in der Niedersächsischen Bibliographie Preise für Nutzergruppe 3 Elektronische Zeitschrift mit Abstrakt und Volltext Quellen in SCOPUS – Übersicht der angebotenen Zeitschriftentitel Autoren und ihre Forschungseinrichtungen Auflistung der Recherche-Ergebnisse Suchmaske – Advanced Search Search, Browse und Start Reading Erweiterte Recherche – Sprachauswahl Französisch Abb. Inhaltsverzeichnis und Volltest Informationsfilm „Büchersuche vor Ort“ Navigations- und Schulungssystem Suchmaschine des HBZ Advanced Search und ... Auswahl der Quellen Festlegung der Datenbank-Kategorien und ... Einrichtung von Workgroups mit Hilfe des Administrationstools Visualisierung mit Hilfe von BibTechnMon

IV

8 10 12 13 14 16 17 18 19 22 24 25 25 26 27 28 29 29 33 34 35 35 36 37 37 38

1

Einleitung

Mit einer Bibliothek ist seit jeher das Bild eines Tors zum Wissen verbunden. Mit der digitalen Bibliothek hat sich die Vorstellung erweitert: die Bibliothek fungiert als Portal zu globalem Wissen und Bildung, sie wird zum Tor einer Welt unbegrenzter Information. Neben Printmedien werden elektronische Zeitschriften, CD-ROMs, elektronische Fachdatenbanken, elektronische Volltexte usw. angeboten. Die digitale oder elektronische Bibliothek ist damit eine hybride Bibliothek, also eine Bibliothek, die konventionelle und Neue Medien anbietet. Die nachfolgenden Beschreibungen sind überwiegend auf Informations- und Dienstleistungsangebote sowie Projekte bundesdeutscher Bibliotheken begrenzt. Mit den Projekten sind IT-Konzepte und Dienstleistungskonzepte verbunden, die in der jüngsten Vergangenheit entwickelt, gegenwärtig verfolgt und angeboten werden. Es wurden insbesondere solche Projekte ausgewählt, denen eine überregionale Bedeutung zugeschrieben werden kann. Das vorliegende E-Doc stellt Online-Kataloge und Digitalen Bibliotheken sowie Fachbibliotheken und Fachportale vor. Mit Hilfe der elektronischen Datenverarbeitung konnte die Dokumentlieferung und Fernleihe komfortabler gestaltet werden. Der Themenkomplex Elektronisches Publizieren hat in den zurückliegenden Jahren eine steigende Bedeutung erfahren, was durch entsprechende Fördermaßnahmen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)1 und die Gründung von Universitätsverlagen belegt wird. Elektronische Zeitschriften und elektronische Bücher eröffnen einen Zugriff auf umfangreiche Sammlungen von Volltexten.Mit dem Kapitel Weitere Informations- und Dienstleistungsangebote wird u.a. die Brücke zu jenen elektronischen Diensten geschlagen, die als besonders innovativ angesehen werden können. Die Hauptkapitel beginnen jeweils mit Einzelprojekten oder fachspezifischen Dienstleistungen; Daran schließen sich übergeordnete oder integrierende Projekte an, denen eine überregionale oder fächerübergreifende Bedeutung zukommt. Nicht beschriebene Handlungsfelder aus dem mittelbaren und unmittelbaren Umfeld von Bibliotheken und Informationseinrichtungen, w.z.B. Aufgabenprofil und Produktkatalog einer Hochschulbibliothek, Entwicklungen im Bereich Langzeitarchivierung oder Änderungen im Urheberrecht, werden vom DashoeferVerlag bereits in anderen Publikationen aufgegriffen. An dieser Stelle sei auf die vorliegende Reihe E-Doc sowie auf das Handbuch zum erfolgreichen Management von Informationseinrichtungen und Bibliotheken verwiesen. Die E1

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Docs und Handbuch zeichnen sich durch einen hohen Grad an Aktualität aus. Die E-Docs stehen als PDF-Datei zur Verfügung, können aber auch als gedruckte Version beim Verlag bestellt werden.

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Online-Kataloge und Digitale Bibliotheken

2.1

Allgemeines

Bestände einer Bibliothek wurden in der Vergangenheit in einem oder mehreren Katalogen verzeichnet. Diese Kataloge, die in Papierform vorlagen, werden heute als elektronische Kataloge (OPAC – Online Public Access Catalogue) zur Verfügung gestellt und bieten über ihre strukturierte Suchmaske einen hohen Komfort bei der Literatursuche. Der elektronische Katalog kann mit anderen elektronischen Diensten (z.B. Fachdatenbanken, Bilddaten) zu einer digitalen Bibliothek zusammengeführt werden. Die Einbindung von kommerziellen bzw. kostenpflichtigen Dienstleistungen ist ebenfalls möglich und erfolgt dabei i.a. über eine NutzerAuthentifizierung.2 Ein zentraler Nachweis von elektronischen Datenbanken erfolgt mit Hilfe des Datenbank-Infosystems (DBIS).

2.2

Online-Bibliothekskatalog

Hochschulbibliotheken und Öffentliche Bibliotheken verzeichnen ihre Bestände in elektronischen Bestandskatalogen. Auch kleinere Bibliotheken und Spezialbibliotheken haben die technische Möglichkeit, ihre Angebote im WWW zu präsentieren. Die Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ)3 bietet beispielsweise seit August 2004 ihren Gesamtbestand in einem Bibliothekskatalog über das WWW an. Dabei mussten die konventionellen Zettelkataloge in einen elektronischen Katalog überführt werden. Dies erfolgte in einem dreijährigen Digitalisierungsprojekt, in dessen Verlauf etwa 700.000 Karteikarten verarbeitet wurden. Neben dem Alphabetischen und Systematischen Katalog wurde auch der Personen-Katalog sowie Teile des Geographischen Katalogs in eine elektronische Form überführt. Die Inhalte der Zettelkataloge stehen im OPAC des IfZ zur Verfügung. Dieser umfasst ca. 215.000 Titel- bzw. Datensätze, darunter etwa 3.300 Zeitschriftentitel und über 81.000 Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelwerken.4 Der Bibliothekskatalog bietet Recherche-, Bestell-, 2

Eine Authentifizierung kann beispielsweise über die automatische Prüfung der Zugehörigkeit des Nutzers zum IPKreis der Hochschule erfolgen.

3



4

Vgl. Kataloge der Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte im Internet. In: ABI-Technik 24 (2004) 4, S. 310. Copyright © 2006 Dashöfer Holding Ltd., Zypern & Verlag Dashöfer GmbH, Hamburg

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Verlängerungs- und Benutzerkontos.

Vormerkfunktionen

und

erlaubt

die

Anzeige

des

Abb. 1 Recherchemaske des IfZ-webOPAC

Die arbeitsaufwändige Konversion von Zettelkatalogen in einen elektronischen Katalog wurde in der Vergangenheit von vielen Bibliotheken bereits realisiert. Eine Zusammenstellung deutscher Bibliotheken, die Dienste im Internet anbieten, findet man unter dem Dienst Deutsche Bibliotheken online (DBo).5

2.3

Katalogerweiterung und Wissenschaftsportal

Um Titelaufnahmen in einem Katalog aussagekräftiger zu machen, werden die bibliographischen Daten mit zusätzlichen Daten angereichert. Das Wissenschaftsportal dandelon.com umfasst das Modul IntelligentCapture.6 Aus Inhaltsverzeichnissen von Büchern und Aufsätzen können Daten generiert werden, die als weitere Daten in den elektronischen Katalog eingebunden werden. Die extrahierten Daten durchlaufen ein Verfahren der Textanalyse und werden dem 5

Dieser Dienst wird durch das HBZ bereitgestellt.

6

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jeweiligen Dokument wieder zugeordnet. Auf diese Weise werden bestehende Daten aus dem OPAC (Titelaufnahmen) durch zusätzlichen Content erweitert. In einer Datenbank werden diese maschinell erschlossenen Inhaltsverzeichnisse aus Büchern und Zeitschriften (geplant WebSites) gesammelt. Über 20.000 Bücher bzw. deren Inhaltsverzeichnisse wurden bisher inhaltlich indexiert (Stand August 2004). Für den Nutzer ergeben sich auf der Grundlage dieser zusätzlichen Metadaten verbesserte Recherchemöglichkeiten. Das Modul IntelligentSearch fungiert als Search-Engine, die die Suchanfragen automatisch semantisch erweitert. Eine Topic Map zeigt den Kontext, in den der Begriff einzuordnen ist (Vgl. Kpt. 6.10). Dandelon.com versteht sich zudem als internationales Austauschzentrum für Inhalte, die andere Bibliotheken schon erschlossen haben.

2.4

Digitale Bibliothek NRW

Das Konzept für ein universelles Informationsportal, das die Integration von Informationsrecherche, Informationsnachweis und Zugang zur Information wurde im Jahre 1998 entwickelt. Mit der Digitalen Bibliothek NRW (DigiBib) wurde zunächst angestrebt, die elektronischen Quellen der Hochschulbibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen (z.B. Elektronische Bestandskataloge) unter einer gemeinsamen WWW-Oberfläche zugänglich zu machen. Die Digitale Bibliothek startete dabei als ein Gemeinschaftsprojekt der Universitätsbibliothek Bielefeld und des Hochschulbibliothekszentrums Köln (HBZ).7 Trotz der einheitlichen Systemarchitektur können die Bibliotheken, die die DigiBib einsetzen, das Erscheinungsbild ihrer digitalen Bibliothek eigenständig gestalten: Es können unterschiedliche lokale Sichten erzeugt werden, die den Benutzern angeboten werden, und damit beispielsweise hochschulspezifische Darstellungen erzeugt werden. Die digitale Bibliothek unterliegt einer kontinuierlichen Weiterentwicklung, so dass nachfolgend nur einige Features genannt werden:

!

Metasuche: Parallele Suche in unterschiedlichen Quellen

Über eine Metasuche werden gleichzeitig verschiedene elektronische Quellen angesprochen. Mit dieser parallelen Suche entfällt die wiederholte Eingabe von Suchanfragen in die Suchmasken der unterschiedlichen Datenbankangebote. 7

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