Dietrich Schwanitz BILDUNG ALLES, WAS MAN WISSEN MUSS

Dietrich Schwanitz BILDUNG ALLES, WAS M A N WISSEN MUSS "rrlap~nrirliniischickt gr", EirhbornVcriag Kiisrntraße 66.0-60329 Fnnliiurr \w."'hborn.d. ...
Author: Jasmin Wagner
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Dietrich Schwanitz

BILDUNG ALLES, WAS M A N WISSEN MUSS

"rrlap~nrirliniischickt gr", EirhbornVcriag Kiisrntraße 66.0-60329 Fnnliiurr \w."'hborn.d.

n iMain

Die R o b ~ s ~ ist n ~died Vomeschithre ~ d m Utopie: Nicht wrr vom Ufer Utopias lies d a Wmik dergrirhiitich ßn Uindger~aer,und seine Whekeit z u lernen hat übirlebr. G e r u d i n irl die Fmiht des Whenr,ober rein Kannen ist wfenpnprbßr Gusbv Wiimemberger

AN DEN LESBR

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Leser

Wer hat nicht 'dar Gefuhl der Frustration gekannt, ali ihm in der Schule der Leinrtoff wie tor erschien. wie eine Anhaufing uninteressanter Fakten. die mir dem eigenen pukierendcn Leben nicht! m run hatten? Diejenigen, deren Schulzeit durch solche Erfahrungen geprägt wurde, entdecken den Reichunserer K h r dann oft viel später und reiben sich die Augen.Wieia ist ihnen mcht früher rchon aufgegangen,daß das Snidium der Geschichte die eigene GeseUschaft eni verrthdhch macht und, wie geistiges Menthol, den Sinn daFur weckt, wie unwahrrchunlich sie ist? Daß gmße Literanir kein öder Biidungsrcoffirt, sondern eine Form der Magie, bei der man an Eifahrur~genteilnehmen und sie gleichzeitig beobachten kann? Wer hat nicht schon erlebt, daß ein Gedanke, der einen ehemals kalt gelassen hat,plötzlich zu leuchten beginntwic ein explodierender Stern? Es gibt immer mehr Menschen, die solche Erfahrungen machen. Das liegt daran, daß unser Wissen im Umbnich und unser Biidungrsysrem in der Krise ist. Der alte Biidungrstoffscheint &md geworden und ist in Formeln ersarrr.Auch die Bildungspmfii vertreten ihn nicht mehr mit Überzeugung. Da wir uns weiterentwickelt haben, müssen wir mit unserem kulmrelien Wirren von einem netzen Sundort zur wieder ins Gespräch kommen. Daß W dar tun, wünschen sich viele, die sich mit unserem Bildungssysrem schwertun. Dar sind Menschen, dieWissen nur dann aufgreifen können,wenn es wirklich iür sie e m bedcutcr;Schuler und Studenten, die dic Aufnahme w n d c m musealen BUdungirnüU verweigern, weil ihr Wahrnehmungsorgan aus der cigcncn Lebcndigket besteht. Es geht also um diejenigen unter um, die das Bedüiinis haben, ihr Leben durch den Zugang zu unscrem kulturellen Wisen zu bereichern und ins Gespräch der Zivlliration einzurrercn,wenn man se nur ließe. Für sie irr dieser Handbuch geschrieben. Dabei habe ich unser kulnirriier Wissen unter dem Blickwinkel gesichtet: Was nagt es zu w e r e r Selbsterkenntnis bei? Wie kam er, daß die moderne Gesellschaft, der Saat, dieW~sli.enichaft, die Demokratie, die Veiwalfung in Europa und nicht andcnwo entrruiden?Wiero ist es so wichtig, Figuren wie Don Quijote, Hader, Faust, Robinson. Fbraff und DrJekyU und Mr. Hyde zu seinen guten Bclunnten ni znhlen?War hat Heidegger geragi,was wir nicht rchon wußien? Wo war h Unbewußtc vor Freud? Nach dieser Sichmng habe ich die Geschichte Eumpar als gmße E~rählungso präsentiert, daß man den überblick über den Z u s m e n h u i g behalt. Dabei habe ich

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ANDEN LFSER

mich ebenso wie bei der Darstellung der Literanir, der Kunst,der Musik, der Philorophie undwissenschafr danim bemüht, e m von derAufregung zu wrmiireln,die einen ergreift, wenn man die Kühnheit ihrer Konrmktioncn verstehr und m ahnen begluit,sie könnten unseren Blick aufdieWelt fiimmer verändern und uns zu neuen Menschen machcn. Um dieser IebendigcVeierhälmis zu unserem Bildungrwissen zu gewinnen,irt einer nötig: Man muß den weihewllen Zmober, d e Imponiercffekte und d e n Begr&nebel beiseitc räumen. Der Respekt vor den kultureiien Leistungen derAutoren muß aui demVerständnix und derveiermaaiuthe~fkommen und nicht aus der lmiration der Vcrbeupngcn anderer vor unvenendenen Götzen. Ihr Kult wird in diesem Handbuch durch Respektlosigkeit zerstört. Deshalb wird das Biidungwisen aus den Formclparilern herausgeschalt und einer sprachlichen Massage u n r m o d e n , mit dem Ziel, daß jeder es verstehen kam, der dar wiU. Gerade wenn man unnötigevenandnisbarrieren wegräumt, braucht man in der DanicUung der Sache keine Kompmmirse ni machen, sondern kam die rchwierigten Zusammenhänge erläurern:Wer den Eindnick gewinnt, daß er Y& lohnt, wird sich ansrrengen. Ich habe das Gefuhl, daß die Zeit reifist fur so eui Buch. Und ich h d e , die Lcscr haben ein Recht daauf. Ich empfindc mit denen, die nach Erkennmi~rensvchen und die man mit Formeh abspeist: Früher ist cs mir genauia gegangen. Deshalb habe ich das Buch pchrieben, das ich danialr gebraucht Käue - dar Buch mit dem ganzen Marschgepäck, dar man Bildung nennt.

INHALT Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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ERSTERTIIL:W~SSEN Einleining über den Zustand der Schvlen und der Bildungs,ystcrns, die man ohnc weiteres übersprinpn kann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Die Geschichrc Europas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11. Dic europäische Lifcranir . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1II.Die Gerchichie der Kunst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TV Die Geschichte der Musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V Große Philorophcn. Ideologien,Theorien und wisscnschaftlicheweltbildee VI.Zur Geschichte der Gerchlcchterdebatrc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Zr 34 210

280 306 328 379

ZWEITER TEIL: KONNEN Einleitung über die Regeln, nach denen man unter Gebildeten kommuniuert;ein Kapitel. das man auf keinen Fall überspringen soiite . . . . . I. Dar Haus der Spnche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11. DicWclt dcs Buchcs und der Schrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1II.Länderhnde fur die Frau und den Mann vonwclt . . . . . . . . . . . . . . . . . 1V Inrciligcn~,Bcpbung nnd Krezti~tät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V War man nicht m s e n soUic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VlDar reflexiveWisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . zeicdel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bücher, die diewelroiandert haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bücher zumweirerleren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chronologie der Kulturgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . über die, die zur Enürehung diesen Buches beigetragen haben . . . . . . . . . . . Nachwort

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ros 431 443

467

mo rsr 48s

rsi iii 123 529 539

541

AUSFÜHUICHES INHALTSVERZEIC

ERSTER T1EIL: WISSEN Ei,, leitung über dc.n Zustand der Sdiulen und de s Bildungrrysf die m an ohne weiterLS überspringen kann 1. DIE G E S C H l C H n EUROPAS

Zwm KUTUREN,ZWEIVÖLKER, ZWEI TEXTE. Die Griechen, der Olymp uod die H e m e n der Literanir 35; Gnechirche Sradüraaten 35:Dle Olympischen Spidc 35:Da~Orakel von Delphi 36;Der Unpning dcr Götter 36; Die Rebellion des Zeus 36:Adiene 37; Die Ehebnichc des Zeus: Themir, Leda. Sernele 37: Hermer 38; Aphrodite 38: Artemii 38; Dionysoi 38; Pmmetheur - die Boche der Pandora 3%Eurapa 3% Odipus 39;Amphiqoiyon 40; Herkuler 40: Das Labyrinth 4eThereur 4i: lila und Odyiree 42;Puir und die schönc Helena 42: Die piec k c h e Exp~ditionnachTmja 42:Der Zorn desAdiülei 42:Das tmjuiische Pferd und Laokoon 43;Tmgi?chdier Zw~icheiijpicl Orester und Elektza M; Die Odysree -Die Abenteuer der Odyrreur 41; Die Heimkehr der Odyireur 41; Die Bibel 45: Ga= 45; s a ö p h n g und sündenfau 46; ~ a Geree s ~ a t i e i46; ~ b r a h a m47; j h b , genannt israci 47; Jareph in Amten 47; Moses 48: Der Auszug aus Ämter. 48: D a G e r e a Moses 48: Gon und reinVolk 49: Hiob 4%Juden und Chrirrcn 50. DIEKUSSISCHL ANT~KE - KULTURUND GESCHICHTE Griechenluid 50:Athen 51; Griechisches Denken 5ZKunst s$T~agödie53:Paerie 5< Philoiophic 55; Soluater 55; Platan 57; Arirtoteler 58:Andere phiios~phirdieSchulen 60; Riimiache Gwdiichte *D:Vorgodiichfe 6I;Verfas$uog 61; Die Kriege 62: Die große politische Krise und der Übergang zum Caeiarentum 62: Pompeiu~ und Caerar 65:Amniu~und Kleopam 63;Aupisnis 6):Die Kaiierzeii:Nem und andere 64; Niederpng 66: Rom wird chrirtlich 66; Der Papst 66: Dan C h n r t e n ~ m67; Jeus 67: Die Wundcr 68; DieJünger und der Messias 68: Die Phariräer 69; Der Gthndungsakl dci Abendmahls 6%DerVerrat 70: Der Pmreß 70: Kreuzestod 71:Auferstehung 71; Pavlvs t i f i e t d a Chrintenruni fur ~ ~ ~ h t - ~ u72. den DM M i m r f i ~ ~ n 400 J& Duccheiheiaadec, o d e : Da8 Minelmcerbcckm aUd p t t i l r 7.4; Fnnken und Araber 73;I>ieVölkerwandening73;Deutschland bleibt g e i d c h 74; Goten undVanthlen 71: Dar Nibelungenlied 75: Franken und Angelsachsen 75: Dai Fankenreich 76,

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AUSPVHRIICHES -TSYtRLEICHNIS

~ i Erfindung e des Feudalismus 76; Das Primp der Feudalismus 77; ~ i negnindung e ~ ~ ~ 78; p Kad,gcnannt a n dcr Große 78; KarkVermächtnis an die Deuirchen: die Kaii e r b n e 78; KarlsVcrrnächmis an Eumpa: der Feu&mur 79; Zwirchenbetrachning Uber Deuixhland und den deutschen Natiodimus 80: Die deurwAen Stimme 81; Entwicklung der deuuchen Sprache 82; Enrwicklung der mmaniichen Sprachen 83; Gerellrchsft und Lebensformen des Mittelalten 83: Die Kirche alc Bank fur Gcmcinwirtschafr 8 6 Kreuzzüge 83; Klöster 85; Rittemim 86; Städte 87; Karhedraien und Univeßitänn 88; Kosmolo@e 88: D h a n e n undTevfel 90; Hexen- und Judenveriolgungen 90; Die ~ ~ u z e92; i tRrnorirnnre 92; Sandm Botnceui aus Fiorcw 9~Lconardo davinci aurVinci 97; Michelangela Buonamm 9B:Tizian 99; Raffacl 9% Die Scädre 100; Endc der Renaissance 101: Die Reformation und die Entstehung der europairchen Staaten 102; Die Enstehung modprnii S t ~ ~ e102: n Spanien 101; Frankreich 101; England 105; H o h l t u r und Siaat 106: Deurschnd 107; Der A n k ß der Reformtion 1 0 8 ; M h n Luther 10):DerBruch mir R o m 109:»Hierrieheich.lch kann nicht andcrs.~110; Die Ausbreitung der Reformation 111; Die devnchc Bibel 111; Die neuc Kirche 112: Die Wiedertäufer 112: Die Schweiz I 13; Dcr calvinistische Gonessaat von Genf und der Geist der Kapitalismus 111; Staat und Rel@oion: Rrl@oionrknep 116; Kathoüiche Gegemefomarion 118; Die TUrkcn 118; Der Auhtand der Nicdcrlande 119; Holland. der Handel und die Toleranz 120; D n Bild der Erde, der Hi-eis und der Gesellschaft 121;Der Himmel - vom prolemäixhen zum kopemkanirchen Weltbild 123; Die GeieUrchaff 121; Die Schrifr 125; Die Liteninir 123; Das 17.jshrhunderf 127:Dru&ihinnd- derAbnun 127; Frankreich - I'iiar tat moi 128:Kuitu~Thearerund Literatur 129; England, dicputitoni3~haRruolution und die E$ndung der pnrlßmrniarkhen Demokratie 131: England: 1588 bis zur Glorious Revolution von 1688 131; Kulrureue Folgen der enghrchen Revolution 134; Glorious Revolution und Entwicklung der Zweiparreienryrtems 135;Das ncuc Wclrbiid 137; Das lll.]ahrhunderi:AuUlarung, Modernisie-g und Revolutionen 139; Dir/mnzorirrhr Au>läwn,q und d a Au/tßuchrn d a hlellektu~llrn140;Starke Mariner und aufgeklärte D e r p ten 142: Polen - Jan Sobicski und August der Siarke 14% Rußland und Peter der Gmße 142: Kar1 XII. und Schweden 141; Peten Reformen 145;Die Zarmen:Anna, Eiisabeth und Katharina die Große 146; Preußen, der Soldatenkönig und Friednch der Gmße 147: Der Weltkrieg zwürhin Enxland und Frßnkrnrh 14%Das Voripiel: Die nmenkrmiche Unabhdnp8khit 15%DieVerfassung der USA 154: Wamm die RPvolurian in Rankreich ouibrlihi: Ein nmkn