Die Wahrheit der Auferstehung 1Kor 15:1-11 Hier geht es nicht um eine ethische Frage oder eine Frage des richtigen Verhaltens, sondern primär um Lehre – die richtige Lehre, die geglaubt werden muss, um gerettet zu werden Wenn Paulus schreibt: " ich tue euch das Evangelium kund, durch das ihr gerettet werdet, wenn ihr daran festhaltet..", dann meint er eben das: Die Sache, von der ich rede, ist keine Ansichtssache. Unser ewiges Leben hängt davon ab, ob wir sie glauben und bekennen. Wer sie nicht glaubt und bekennt, dessen Glaube ist vergeblich. Die Sache, von der Paulus spricht, ist die Auferstehung des Herrn Jesus Christus. Sie ist die Grundlage der Hoffnung, die der wahre christliche Glaube gibt. Der christliche Glaube ist nicht eine Morallehre, die einem sagt, wie man ein gutes und erfolgreiches Leben führt, auf das Gott wohlmeinend herabschaut. Er besteht auch nicht aus einer Reihe von Ratschlägen, wie ich besser durch den Tag komme. Der christliche Glaube ist eine Wahrheit, die mit dem Herzen geglaubt werden und mit dem Munde bekannt werden muss – dann wird man aus seiner ursprünglichen Verlorenheit gerettet. Für diese Wahrheit des christlichen Glaubens ist die Auferstehung Jesu Christi das Siegel. Es geht Paulus aber in der Hauptsache nicht darum, diese Wahrheit gegenüber den Christen in Korinth zu verteidigen. Ihr Problem ist nicht, dass sie nicht daran glauben, dass Jesus Christus auferstanden ist. Sie haben einige in der Gemeinde, die leugnen, dass die Menschen, die gestorben sind, auferstehen. Leute, die sagen, es gebe keine Totenauferstehung. Aus diesem Grund wiederholt Paulus nun zuerst diese zentrale Lehre von der Auferstehung Jesu Christi. Und er zeigt dann, wie beides zusammengehört – dass Christus auferstand und dass darum auch die Gläubigen zum gleichen Leben auferstehen.

Das Evangelium Paulus zeigt uns, dass man nie zu oft die grundlegenden Dinge unseres Glaubens wiederholen kann. Er geht immer und immer wieder zu diesen Grundlagen zurück.

Phil 3:1 Euch öfter dasselbe zu schreiben, ist mir nicht verdrießlich, für euch aber bedeutet es, daß ihr fest werdet. Darum wiederholt er auch hier zuerst noch einmal das einfache Evangelium, das die Korinther zwar schon zu kennen scheinen. Aber da sie nicht konsequent damit umgehen und die richtigen Schlussfolgerungen ziehen, müssen sie noch einmal daran erinnert werden. Also sagt er zu ihnen: lasst euch noch einmal daran erinnern, was das Evangelium ist, das man glauben muss, und woran man festhalten muss, um wirklich gerettet zu werden: Christus ist für unsere Sünden gestorben (Stellvertretung) Er wurde begraben (d.h. er war wirklich tot) Er wurde am dritten Tag auferweckt (Gottes Bestätigung) An dieser Wahrheit hängt das ewige Schicksal aller Menschen! Niemand, der das nicht genau so glaubt, kann in den Himmel kommen.

Es gibt – laut Paulus –Menschen, die vergeblich glauben. Damit ist nicht gemeint, dass diese zu einem rettenden Glauben gekommen sind und es dann irgendwie nicht geschafft haben, dran zu bleiben. Paulus spricht von Menschen, die nicht richtig glauben, die einen falschen Glauben haben. Dieser falsche Glaube ist es, der vergeblich ist. In unserer einstmals "christlichen" Kultur gibt es viele, die einen solchen toten Glauben haben, der nicht rettet. Es ist der Glaube an ein Christentum, das einem Club von vielleicht netten, moralisch hochstehenden Leuten besteht. Oder aus dem Besuch von christlichen Veranstaltungen. Es ist der Glaube, dass ich mich christlich benehmen muss, und dass Gott dann mit mir zufrieden sein muss und wird. Es ist ein Glaube, der nur das Produkt, die guten Werke des Glaubenden, verlangt. Ein Glaube an das Gute im Menschen. Aber kein Glaube an die übernatürliche und wunderbare Wahrheit an das Evangelium vom stellvertretenden Tod und Auferstehung Jesu Christi. Aber dieser Glaube ist vergeblich! Er rettet niemanden. Er bringt dich nicht in den Himmel. Wenn du nicht glaubst, dass du ein hoffnungsloser Sünder bist, ein böser Mensch, der es nötig hat, dass der Sohn Gottes deine Sünde trägt und den Tod des Gottlosen stirbt – und dass er ebenso auferstanden ist – dir in den Himmel vorausgegangen ist, um für dich einen Platz vorzubereiten – dann bist du für immer verloren. Du wirst dann doch auch auferstehen – aber nicht zum ewigen Leben! Du wirst dann zum Gericht auferstehen, wo du schliesslich die Wahrheit doch erkennen und glauben wirst – aber es wird dann zu spät sein! So hat das schon der Prophet Daniel verkündigt:

Dan 12:2 Und viele, die im Land des Staubes schlafen, werden aufwachen: die einen zu ewigem Leben und die anderen zur Schande, zu ewigem Abscheu. Durch das ganze (längste) 15. Kapitel seines Briefes hindurch zeigt Paulus eigentlich eines: Warum es so wichtig ist, die Tatsache der Auferstehung zu betonen. Er wird uns zeigen, dass wenn wir das nicht glauben und betonen, dass wir dann – sogar als Christen! – ein hoffnungsloses Leben haben, dass unser Zeugnis als Christen dann schwach ist und dass wir dann auch einen sinnlosen Kampf kämpfen.

Die Wichtigkeit der Auferstehung Darum ist es dem Apostel so wichtig, uns zu beweisen, dass es eine Auferstehung geben wird. Und dass unsere Auferstehung untrennbar mit der Auferstehung Jesu Christi zusammenhängt. Die folgenden Verse unseres Abschnittes sind darum dem Zeugnis, bzw. den Beweisen für die Auferstehung Jesu gewidmet. Es geht dabei dem Apostel vor allem darum, dass wir verstehen: Die Auferstehung ist nicht eine abstrakte oder bildhafte theologische Idee. Sie ist eine historische Tatsache. Eine blosse theologische oder philosophische Idee kann uns nicht wirkliche Hoffnung geben, kann uns nicht mit Gott versöhnen und in den Himmel bringen. Das kann nur die historische Tatsache von Gottes Rettungsplan, der mit der Auferstehung besiegelt ist.

Denken wir nur einmal an die ersten Jünger Jesu. Ohne die Auferstehung Jesu wären sie nichts als eine sehr illustre Schar von Schülern eines Rabbis, der aufgrund eines Justizirrtums von den Römern gekreuzigt wurde. Sie flohen voller Angst, als ihr Rabbi verhaftet wurde, und nachdem er hingerichtet war, versteckten sie sich und schlossen sich ein. Nachdem Jesus auferstanden war, sahen sie das ganze Geschehen mit anderen Augen. Die Auferstehung Jesu gab ihnen den Schlüssel für das Verständnis seine Botschaft. Jetzt verstanden sie nach und nach alles, was er ihnen während der vergangenen drei Jahre erzählt hatte. Und sie wurden von der Hoffnung erfüllt, die die Auferstehung für sie bedeutet. Sie hatten keine Angst mehr, vor die Menge und auch vor diejenigen hinzustehen, die ihren Meister hingerichtet hatten. Der Tod hatte seinen Schrecken verloren. Sie wussten: wenn sie auch auf dieselbe Weise wie ihr Herr verfolgt und umgebracht würden – sie würden auch wie er auferstehen und in eine viel bessere Welt kommen. Aber was noch wichtiger ist: Sie waren vollkommen überzeugt von der Wahrheit und Gewissheit der Botschaft, die sie nun ausrichten sollten. Darum konnten sie sie jetzt mit solcher Kühnheit verkündigen.

Die Zeugen für die Auferstehung Und weil die Wahrheit und Gewissheit dieser Botschaft so wichtig ist für unseren Glauben und für unser Zeugnis, zählt Paulus die Zeugen für diese Wahrheit auf. Die Zeugen haben eines gemeinsam, und das ist dies, dass sie die Auferstehung Jesu nicht nur als eine theologische Wahrheit – was sie auch ist – belegen, sondern besonders als eine Tatsache, die in einen geschichtlichen Zusammenhang gehört und die sich auch in der Geschichte ereignet hat.

Das Zeugnis der Schrift Als erstes nennt der Apostel das Zeugnis der heiligen Schriften. Dieses Zeugnis ist etwas anders als das der übrigen Zeugen. Die übrigen Zeugen berichten etwas, das sie gesehen haben, wie es passiert ist. Mit dem Zeugnis der Schrift meint Paulus, dass die Dinge schriftlich festgehalten waren, bevor sie passiert sind …daß Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; 4 und daß er begraben wurde und daß er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften All diese Dinge wurden vorher von den Propheten aufgeschrieben und sind im Alten Testament erhalten geblieben, damit die Menschen, wenn es geschieht, erkennen: das war durch göttliche Offenbarung vorausgesagt, das kommt von Gott! Diese prophetischen Schriften überzeugen aber nicht unbedingt die hartnäckigen Skeptiker – das merkt man, wenn man sieht, wie die Zeitgenossen der Jünger Jesu teilweise darauf reagierten. Aber sie sind eine Hilfe und ein Trost für die verunsicherten Gläubigen. Das ist so geschehen bei den beiden Jüngern, die man die Emmaus-Jünger nennt. Sie gehörten auch zu denen, die völlig niedergeschlagen und verwirrt waren durch den Tod Jesu. Als Jesus sie auf dem Weg nach Emmaus traf und ansprach, erzählten sie ihm, was passiert war – die ganze Geschichte mit seiner Verhaftung und Hinrichtung und ihren Erwartungen.

Wie hat er sie getröstet? Lk 24:25-27 Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen und im Herzen zu träge, an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben! 2 6 Musste nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit hineingehen ? 2 7 Und von Mose und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn betraf. Er hat ihnen das Zeugnis der Schrift vor Augen gehalten. Er hat ihnen gezeigt, wie die Schriften alles, was mit ihm passieren sollte – sein Leiden, sein Tod, seine Auferstehung – im Voraus beschrieben haben. Und er erklärte an Hand derselben Schriften die Bedeutung der Dinge. Und so hat das Zeugnis der Schrift sie aufgerichtet und sie mir Freude und Hoffnung erfüllt:

Lk 24:31-33 Ihre Augen aber wurden aufgetan, und sie erkannten ihn; und er wurde vor ihnen unsichtbar. 3 2 Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, wie er auf dem Weg zu uns redete und wie er uns die Schriften öffnete? 3 3 Und sie standen zur gleichen Stunde auf und kehrten nach Jerusalem zurück. Auch uns kann das Zeugnis der Schrift gewaltig trösten und uns Hoffnung und Freude geben. Wenn wir heute im Alten Testament lesen, wie alles darin auf den Erlöser hinweist, der kommen soll – und wenn wir dann im Neuen Testament lesen, wie Gott alles so hat kommen lassen – dass Jesus nicht nur an unserer Stelle, als Strafe für unsere Sünde, gestorben ist, sondern auferstanden ist und jetzt lebt und sich im Himmel für uns einsetzt.

Das Zeugnis der Augenzeugen Wir haben das Zeugnis der Schrift, das uns zuverlässig berichtet, dass das alles so geschehen ist. Aber wir haben noch mehr: Paulus erwähnt viele Augenzeugen, die Jesus als den Auferstandenen gesehen haben. Er beschreibt diese Zeugen so, wie sie vor jedem Gericht als zuverlässige Zeugen anerkannt würden. Er kann ganz konkrete Namen nennen. Er sagt, dass die meisten von ihnen noch am Leben sind, so dass sie befragt werden könnten. Und er kann eine solch grosse Zahl von Zeugen nennen, wie sie von keinem Gericht verlangt würden, damit ihre Aussage als wahr anerkannt würde. Es gibt viele Äusserungen von heutigen Juristen, die sagen, dass die biblischen Berichte über die Auferstehung Jesu jeden Richter überzeugen müssten. Als Augenzeugen nennt Paulus zuerst Petrus, der es sicher ganz besonders gebraucht hatte, dass Jesus sich ihm zeigte. Er konnte vom Auferstandenen Herrn Vergebung für seinen Verrat bekommen. Sicher waren die drei Tage, die vergingen, bis Jesus auferstand, die schlimmsten Tage im Leben von Petrus gewesen. Jetzt war er getröstet und in seinen künftigen Dienst eingesetzt. Dann die Zwölf Jünger, die drei Jahre mit ihm verbracht hatten. Dass sie ihn sahen und auch anfassen durften, hat ihren Glauben bleibend gestärkt. Der alte Johannes schreibt Jahrzehnte später:

1Joh 1:1-3 Was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben vom Wort des Lebens 2 - und das Leben ist geoffenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns geoffenbart worden ist - 3 was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch

Ausser den 12 Aposteln nennt Paulus 500 weitere Brüder, die Jesus gesehen hatten. Er nennt gar nicht alle Zeugen, z.B. die Emmaus-Jünger, die Lukas erwähnt… die Frauen, die zuerst beim Grab waren, nennt er auch nicht – vielleicht deshalb, weil im Altertum Frauen oft nicht als Zeugen im Gericht anerkannt wurden. Aber die Zahl der Augenzeugen, die er nennt, ist wie gesagt mehr als genug.

Das besondere Zeugnis des Paulus Zuletzt nennt Paulus sich selbst als Zeugen der Auferstehung. Der Apostel ist in besonders eindrücklicher Weise dem Auferstandenen begegnet. Das Eindrückliche ist nicht nur das Spektakuläre – dass Paulus mitten in seiner bösartigen Mission abrupt gestoppt, vom Pferd geworfen und geblendet wurde durch die plötzliche Begegnung mit Jesus – sondern die besondere Gnade, die Paulus darin erkennt. Paulus hat Jesus und seine Jünger gehasst. Er hat sie verfolgt. Er sieht, dass er nicht nur niemals würdig gewesen wäre, ein Christ zu werden, sondern erst recht nicht ein Apostel – einer der vordersten Leiter der weltweiten Kirche Christi! Diese Gnade Gottes überwältigte Paulus. Und wir sehen bei diesem Zeugen der Auferstehung besonders deutlich, was mit einem Menschen geschehen kann, wenn der Auferstandene Herr ihm begegnet. Paulus erlebt das, was der Herr selber einmal gesagt hat: "Wem mehr vergeben ist, der liebt mehr." Der Apostel sieht die grosse Gnade Gottes, die er nie und nimmer erwarten würde. Und diese Gnade lässt ihn für den Herrn tätig werden, mehr als alle anderen Apostel. Wer wirklich dem auferstandenen Jesus begegnet ist, wer erkannt hat, was es für eine Gnade ist, der kann nicht mehr ruhig sitzen. Er wird dieses Zeugnis in die Welt hinaus tragen wollen. Paulus ist im ganzen damaligen römischen Reich umhergereist. Er hat den grössten Teil mit dem Evangelium erreicht. So wollen auch wir, wenn wir wirklich erkannt haben, dass der Herr Jesus auferstanden ist, und was für herrliche Auswirkungen das für uns hat und haben wird, unseren Mitmenschen diese Wahrheit mitteilen und sie möglichst davon überzeugen. Wir haben die gleiche wunderbare Botschaft wie Paulus und die anderen Apostel, wie die Frauen, die das leere Grab fanden und wie die 500 Zeugen. Christus ist auferstanden – und deshalb werden auf wir auferstehen! Jeder wird, wenn er gestorben ist und diese Welt und diesen Körper verlässt, auferstehen. Die einen – die so glauben, wie wir es am Anfang hörten, zum ewigen Leben. Die anderen, die nicht glauben – oder vergeblich glauben, weil sie falsches glauben – zum ewigen Verderben. Wenn du Christus gehörst: halte dich fest an dieser wunderbaren Wahrheit und lass dich trösten! Wenn du nicht Christus gehörst, wirst du keine Hoffnung haben, nicht in diesem Leben und erst recht nicht in dem Kommenden! Kehre um und lass dich retten aus dieser verzweifelten Lage!