Die Trends in Supply Chain und Logistik: Mehr, schneller und am besten kostenlos. - Kurt Salmon Retail Supply Chain & Logistics Survey

Die Trends in Supply Chain und Logistik: Mehr, schneller – und am besten kostenlos - Kurt Salmon Retail Supply Chain & Logistics Survey 2016 E-Commerc...
Author: Martha Hertz
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Die Trends in Supply Chain und Logistik: Mehr, schneller – und am besten kostenlos - Kurt Salmon Retail Supply Chain & Logistics Survey 2016 E-Commerce wächst – und das konstant. Seit der Jahrtausendwende ist der Deutsche Online-Einzelhandel bis zum Jahr 2015 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 21 % gewachsen.1 Das bisherige und vor allem künftige Mengenwachstum im Omnichannel und E-Commerce sowie die damit verbundenen gestiegenen Anforderungen an Prozesse, Organisation und Systeme stellen enorme Veränderungen für Unternehmen dar. Das bestätigten 90 % aller Teilnehmer einer aktuell von Kurt Salmon durchgeführten Studie zu den heutigen Herausforderungen sowie zukünftigen Prioritäten und Trends in Supply Chain und Logistik, zu der über 50 Entscheider europäischer Handelsunternehmen und Konsumgüterhersteller befragt wurden. 1

Quelle: Statista

SCHNELLER TROTZ GRÖSSERER MENGEN

Umstellung der gesamten Supply Chain hin zu flexiblen Logistiknetzwerken, dynamischen Warenflüssen und integrierten Bestandsstrategien.

Die Supply Chain und Logistik auf die neuen Anforderungen auszurichten, erfordert nicht nur entsprechende Investitionen, sondern zusätzlich ein kulturelles Umdenken im gesamten Unternehmen. E-Commerce ist nicht mehr „die größte Filiale“, sondern ein Vertriebskanal der ganzheitlich in die Strukturen integriert werden muss. Eine anspruchsvolle Aufgabe, wenn es z. B. um die physische und systemische, kanalübergreifende Integration bisher komplett separat gemanagter E-Commerce-Bestände geht. Ähnliches gilt, wenn zuvor getrennte Planungs-, Einkaufs- und Steuerungsteams im Warenmanagement prozessual, organisatorisch und kulturell zusammenzuführen sind.

Aber nicht nur die Komplexität, sich intern auf kürzere Lieferzeiten einzustellen, spielt eine Rolle. Schwierig wird es vor allem durch Auf- und Ausbau neuer Märkte sowie durch die hohe Anzahl von Retouren aus dem Online-Geschäft. Denn ausgepackte und anprobierte Kleidungsstücke wollen zunächst wieder aufbereitet, gefaltet und verpackt werden, bevor sie ihre Reise zu einem neuen Kunden antreten können. All diese Prozessschritte verursachen zusätzlichen Aufwand und Kosten – für fast drei Viertel der Befragten eine Herausforderung, für die Hälfte davon gar eine große. Kein Wunder, bei Retourenkosten in Höhe von 5 bis 15 Euro, wie Kurt Salmon Berechnungen zeigen, und Retourenquoten von 50 % und mehr im stark wachsenden Bekleidungshandel. Schnelle Rückintegration der Ware in den verkaufsfähigen Bestand wird damit zum Kernerfolgsfaktor.

Nicht nur das rasante Mengenwachstum stellt eine besondere Herausforderung dar, auch der Wettbewerb um zunehmend kürzere Lieferzeiten verstärkt den Druck auf Händler, wie 87 % der befragten Unternehmen bestätigten (s. Abb. 1). Untersuchungen von Kurt Salmon zeigen, dass Omnichannel-Händler in Deutschland mit Ø 2,8 Tagen im Vergleich zu Frankreich (3,2), Großbritannien (4,0) und Italien (4,2) bei den Standard-Lieferzeiten zwar vorne liegen, aber reine Online Player deutlich schneller liefern können. Zudem differenzieren sie ihre Lieferservices stärker (Same-Day, NextDay, Standard). Grundvoraussetzung dafür ist die

EFFIZIENTE E-COMMERCE-ABWICKLUNG UND ECHTZEIT-BESTANDSTRANSPARENZ Um die Herausforderungen in Supply Chain und Logistik zu meistern, haben die Unternehmen begonnen, Ihre eigenen Prioritäten anzupassen, differenziert nach Stationär- und E-Commerce-

Abb. 1: Größte Herausforderungen der nächsten Jahre Frage: Was sehen Sie als die größten Herausforderungen für die Logistik in den nächsten Jahren? Mengenwachstum im Multichannel und E-Commerce Wettbewerb um kürzere Lieferzeiten

10

23

13

43 20

Auf- bzw. Ausbau neuer Märkte

Zunehmende Komplexität der Sortimente

2

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Kurt Salmon Retail Supply Chain & Logistics Survey 2016

27 20

67

20

60

20

43

40

45

52 Angaben in %

Kleine

Mittlere

17 13

60

27

Steigende Raum- und Energiekosten im Lager Quelle: Kurt Salmon Supply Chain und Logistics Survey 2016

30

53

13

Unsicherheit bzgl. des E-Comerce-Wachstums Steigende Personalkosten, Personalmangel im Lager

34

40

20

Steigende IT-Kosten in der Logistik

37 33

30

Wettbewerb um kostenlose Lieferungen

37

36

33

Verschiebung von Vorordermengen in das Nachordergeschäft

44 43

27

Rückführung E-Com.-Retouren i. d. regulären Verkaufsprozess

Zunehmende Aufgaben im Bereich Value Added Services

67

3 Große Herausforderung

Abb. 2: Logistische Prioritäten der befragten Unternehmen Frage: Was sind Ihre logistischen Prioritäten in den nächsten 2-3 Jahren für das E-Commerce- und das Stationärgeschäft? E-Commerce 89

Stationär Produktivität/ Kosteneffizienz im Lager

78

11

96

23

73

Verkürzung der Handling- u. Lieferzeiten

96

26

70

Erhöhung der Bestandstransparenz in der gesamten Lieferkette

96

26

70

Hohe Lieferzuverlässigkeit

63

33

96

93

39

54

Zusage von garantierten Lieferzeiten

100

50 81

50 37

44 67

41

67

48

26 19

21

Bereitstellung von Kapazitäten, um Wachstum zu bewältigen

21

Differenzierte Lieferzeiten und -gebühren Reduzierung der Transportkosten Inbound

Quelle: Kurt Salmon Supply Chain und Logistics Survey 2016

Geschäft: Bei der Abwicklung von Online-Aufträgen stehen die Verbesserung der Produktivität und Kosteneffizienz, Verkürzung der Handling- und Lieferzeiten sowie Erhöhung der Bestandstrans­ parenz im Vordergrund (s. Abb. 2). Damit wird klar: die Unternehmen sind gezwungen, an allen Seiten zu optimieren. Kostenseitig müssen die hohen Stückkosten im Lager und im Transport – sowohl bei Lieferung als auch bei Retouren – in den Griff bekommen werden. Vor allem auch weil sich höhere Kosten angesichts der Wettbewerbssituation nicht

Angaben in %

18

96

32 79

54

96

75 67

46 36

4

93

32

25

Reduzierung der Transportkosten Outbound

86

57

29

64

Senkung der Bestandskosten/ Erhöhung der LUG

86

18

68

61

56

90

54

36

Verbesserung der Nachfrageprognose über die erwarteten Mengen

33

89

92

46

46

40 82

64 Mittlere Priorität

Hohe Priorität

ohne weiteres auf den Kunden umlegen lassen. Gleichzeitig steigen die Erwartungen der Konsumenten an Schnelligkeit und Verfügbarkeit. Mehr als 70 % aller Befragten ordnen entsprechend kürzeren Lieferzeiten und verbesserter Lieferzuverlässigkeit eine hohe Priorität zu. Um gegenüber Pure Playern konkurrenzfähig zu sein, müssen die Stärken eines Omnichannel-Geschäftsmodells ausgespielt werden. Die Integration von Filialen als Mini-Hubs für das Fulfilment, die Einführung flexibler und zugleich effizienter Technologien in Lager und Umschlag sowie die

ÜBER DIE STUDIE Die Studie umfasst die aktuellen Herausforderungen sowie zukünftigen Prioritäten und erwarteten Trends in Supply Chain und Logistik. Über 50 Führungskräfte und Entscheider europäischer Handelsunternehmen und Konsumgüterhersteller haben über 165 Fragen aus ins­gesamt elf Themenbereichen beantwortet. Zu den Fragen gehörten u. a.: Ist die bestehende Logistiknetzwerkstruktur noch die richtige? Bilden die bestehenden Supply Chain-Prozesse die Omnichannel-Anforderungen adäquat ab? Wohin entwickeln sich Unternehmen im Bereich Next-Day-Delivery, Click-&-Collect oder Filial-Re-



touren? Welche Schwerpunkte setzen Unternehmen heute im Bereich IT-Investitionen, und in welche Supply Chain-Systeme fließen die Budgets? Nehmen auch Sie online an unserer Studie teil und erfahren Sie mehr über die strategischen und operativen Erfolgsfaktoren führender Omnichannel Supply Chains in Ihrem spezifischen Sortimentsbereich und Geschäftsmodell. Erfahren Sie, wo Ihre direkten Wettbewerber im Vergleich stehen – heute und zukünftig. Diskutieren Sie auf Wunsch mit Kurt Salmon die Ergebnisse und Potenziale für Ihr Unternehmen. Link zur Studie unter: www.kurtsalmon.com

Kurt Salmon Retail Supply Chain & Logistics Survey 2016

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Einführung von verteilten OrdermanagementSystemen gehören zu wichtigen Hebeln in diesem Bereich. Das gilt übrigens nicht mehr nur für Multilabel-Anbieter, die auch produktseitig im direkten Wettbewerb mit Amazon, Zalando & Co stehen, sondern zunehmend auch für vertikale Unternehmen.

gen wichtiger. Best Practice-Einzelhändler setzen zur Lösung an stärker flächen- und bedarfsorientierte Filialzuteilungen und -nachlieferungen an. Best Practice-Marken fokussieren sich auf die enge Integration von Bedarfs- und Beschaffungs­planung (sog. S&OP).

Für das Stationärgeschäft steht die Erhöhung der Bestandstransparenz in der gesamten Lieferkette an erster Stelle. Im Kontext von Omnichannel Management ist diese hohe Priorität leicht nachzuvollziehen: Bestandsinformationen in nahezu Echtzeit und auf granularer Ebene (in Bezug auf Artikel, Kanäle, Filialen) sind Grundvoraussetzung, um kosten- und serviceoptimale Fulfilment-Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig sind heute viele Unternehmen weder systemisch noch orga­nisatorisch so aufgestellt, um a) diese Transparenz zu schaffen und b) daraus optimale Entscheidungen abzuleiten.

BLICK NACH VORNE: OMNICHANNEL VERÄNDERT DIE LOGISTISCHEN STRUKTUREN

Weitere wichtige Themen sehen die Entscheider in einer Senkung der Bestandskosten und Erhöhung der LUG sowie der Verbesserung der Nachfrageprognose. Mit wachsendem Online-Sortiment (inkl. sog. Long Tails) sowie den Anforderungen von Filialen und Großhandelskunden nach häufigeren und kleineren Nachschublieferungen (statt einem großen initialen Push) werden diese Anforderun-

Ein klarer Trend zeichnet sich in der Netzwerkstruktur und Lagerstrategie ab. Statt kanalspezifische Logistikzentren zu betreiben, wollen Unternehmen zunehmend ihre Läger kanalübergreifend integrieren. 90 % der befragten Entscheider gaben an, dass sie entweder bereits Omnichannel-Läger betreiben, planen auszubauen oder einzuführen (s. Abb. 3). Damit einher geht ein verstärktes Insourcing bisher ausgelagerter Lagerlogistik-Dienstleistungen im E-Commerce-Segment. Im Rahmen von Logistik­ netzwerk-Strategien hilft Kurt Salmon seinen Kunden, die optimale Anzahl, Lage, Rolle sowie Größe von Lägern zu bestimmen – deutschland- wie europaweit. Mögliche Strukturen reichen dabei von produkt- sowie markenspezifischen Zentrallägern über Regionallagerkonzepte bis hin zu kombinierten, mehrstufigen Zentral- sowie Regionallagerund/ oder Cross-Dock Center-Konzepten.

Abb. 3: Zukünftige Trends und Entwicklungen der Logistiknetzwerk-Strukturen Frage: Welche Trends und Entwicklungen sehen Sie im Bereich Logistiknetzwerk-Struktur? Markt 3 7

Multichannel-Lager statt kanalspezifischer Läger

90

27

4 4

7

Eigenes Unternehmen

27

46

11

13

27

10 3

Zentralisierung von Lägern

21

Nutzung von Filialbeständen für die Erfüllung von E-Commerce-Aufträgen

82

53

87

Dezentralisierung von Lägern: Regionallagerkonzepte Dezentralisierung von Lägern: Lokale E-Commerce-Satelliten

24

10

7

35

48

14

31

10

31

7

41

45

10

65

21

14

21

Weiß nicht

Existiert, Reduktion geplant

Abnehmende Bedeutung

Nicht geplant

Gleiche Bedeutung

Einführung geplant

Steigende Bedeutung

Existiert, keine Veränderung geplant

Quelle: Kurt Salmon Supply Chain und Logistics Survey 2016

|

21

14

Existiert, Ausbau geplant

4

10

Kurt Salmon Retail Supply Chain & Logistics Survey 2016

Angaben in %

Abb. 4: Zukünftige Trends und Entwicklungen im Endkunden-Fulfilment 3

Frage: Welche Trends und Entwicklungen sehen Sie im Bereich Endkunden-Fulfillment (Auszug)? Markt 17

Eigenes Unternehmen Direktbelieferung zum Endkunden vom Lager oder einer Filiale

83

33

94

3 10 10

4 7

77

29

3 3 14

60

80

33

Retourenmöglichkeit in der Filiale

20

30

27

23

24

31

21

Next-Day-Delivery

24

13

Pick-&-Pack i. d. Filiale (m. Abholung durch Kunden oder Lieferung nach Hause) 3

33

38

41

28

75

Abholung an weiteren Punkten (z. B. Arbeitsplatz, Abholstation, Paket-Shop)

3 7

14

76

Same-Day-Delivery

82

38

17

14

11

23

23

Click-&-Collect (Kommissionierung im Lager, Abholung in der Filiale)

7 4

7

3 13

47

Innovative Zustelldienste (Fahrradkurier, Drohne, private Taxidienste etc.)

37

3

7

23

24

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40

83

7 3 7

Weiß nicht

Existiert, Reduktion geplant

Abnehmende Bedeutung

Nicht geplant

Gleiche Bedeutung

Einführung geplant

Steigende Bedeutung

Existiert, keine Veränderung geplant Existiert, Ausbau geplant

Quelle: Kurt Salmon Supply Chain und Logistics Survey 2016

Um die nachgefragten Lieferzeiten für Endkunden flächendeckend abbilden zu können, können lokale E-Commerce-Satelliten (auch bekannt als sog. Dark Stores) eine relevante Ergänzung sein. 87 % der Befragten glauben an eine wachsende Bedeutung entsprechender Satelliten. Allerdings planen zwei Drittel der Unternehmen keine entsprechenden Implementierungen. Das kann darin begründet sein, dass solche Satelliten aktuell in Großstädten wie London und Paris Einzug halten, während dies in Deutschland mit seiner stärker verteilten Bevölkerungsstruktur zunächst noch nicht ansteht. Ein stärkerer Fit von marktseitiger Bedeutung und eigenen Maßnahmen besteht bei der Nutzung von Filialbeständen für die Erfüllung von Online-Bestellungen. Mehr als 40 % planen entsprechende Veränderungen. Die Einbeziehung der Filialen in die Abwicklung erfordert neue Prozesse und Verantwortlichkeiten, ausreichende Filialkapazitäten und innovative Anreizsysteme. Change Management muss diese Veränderungen proaktiv begleiten, damit Online-Bestellungen und -Abschlüsse auf der Fläche nicht als Konkurrenz, sondern als Erfolg gewertet werden.



Angaben in %

DIE ENDKUNDENABWICKLUNG: MÖGLICHST FLEXIBEL, BEQUEM UND SCHNELL Endkunden-Fulfilment wird zunehmend von Omnichannel Services geprägt, weil gerade dieser Bereich als Kernelement zur Differenzierung gegenüber Pure Playern identifiziert wurde. Click&-Collect ist bereits im Markt etabliert. Die Hälfte der Befragten bietet den Service an – 37 % davon wollen ihn weiter ausbauen – und weitere 33 % planen dessen Einführung (s. Abb. 4). Click-&-Reserve (d. h. Be­zah­lung nicht online sondern erst bei Abholung in der Filiale) ist dagegen noch weit weniger verbreitet. Die Abholung online bestellter Ware kann Cross-Selling-Potenziale in der Filiale heben. Maximieren lassen sich solche Hebel allerdings erst dann, wenn Big Data beherrscht werden, um personalisierte und relevante Kundeninformationen zu gewinnen und dem Verkaufspersonal zur Ver­ fügung zu stellen. Der Fokus der künftigen Entwicklung liegt u. a. darauf, online bestellte Ware in den Filialen retournieren zu können, ebenso wie auf Schnelligkeit

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durch Next-Day-Lieferung bzw. -Abholung. Interessant ist zudem der doch recht hohe Anteil (40 %) der Befragten, die Same-Day-Lieferungen künftig einführen wollen. Ebenfalls ein wesentlicher Grund für die steigende Bedeutung von Pick-&-Pack in den Filialen, auch wenn sich bisher nur ca. ein Viertel der Unternehmen an diese Abwicklung herangetraut hat. Das Potenzial lohnt jedoch den Aufwand: Projektbeispiele von Kurt Salmon zeigen, dass sich damit nicht nur Bestände in der Supply

Chain für die Erfüllung von Online-Aufträgen um bis zu 15 – 20 %, sondern auch Roherträge – gewichtet und bezogen auf das Gesamtsortiment – um bis zu 3 %-pkt. verbessern lassen. Schnell wird klar: Wer durch Pick-&-Pack in den Filialen den sonst verloren gegangenen Umsatz sichert oder so 20 – 30 %-ige Abschriften auf Filialüberbestände vermeidet, bei dem fallen auch die 2,5 – 3-fach höheren Logistikkosten für das Handling in den Filialen nicht mehr so stark ins Gewicht.

FALLSTUDIE: KURT SALMON UNTERSTÜTZT EINZELHÄNDLER BEI OMNICHANNEL-BESTANDSMANAGEMENT Ausgangssituation: Der Kunde, ein europäisches Luxus-Warenhaus, hat erfolgreich E-Commerce als Vertriebskanal aufgebaut. Um nachhaltig und langfristig die Synergieeffekte aus Omnichannel nutzen und ausbauen zu können, wurde Kurt Salmon beauftragt die Einkaufs- und Planungsprozesse samt Organisations- und Systemstrukturen zu bewerten und Potenziale aufzuzeigen. Vorgehensweise: Zunächst wurden die bestehenden Prozesse, implementierte Systeme und Organisationsstrukturen analysiert und Omnichannel Benchmarks gegenübergestellt. Die Potenziale gegenüber Best Practice wurden aufgezeigt und kurzfristige Verbesserungen insbesondere im Rahmen der Bestandsplanung und Einkaufsmengen identifiziert. Ein Maßnahmenkatalog mit Zeitplan wurde entwickelt und die Potenziale in einem Business Case kalkuliert. Ergebnisse: Die operativen Anforderungen und geplanten Maßnahmen wurden nach der erstellten Roadmap umgesetzt. Der Planungsprozess konnte verschlankt und unterstützende Tools gemeinsam mit den Kundenteams eingeführt werden. Schon nach wenigen Monaten wurden sowohl in der Supply Chain als auch auf der Fläche signifikante Verbesserungen gemessen: • Erhöhung des Lagerumschlags um +10 bis +15 % • Verbesserung der Vollpreis-Abverkaufsquote um +11 bis +15 %-punkte • Erhöhung des Bruttoergebnisses um 2 %-punkte

FAZIT Die Kurt Salmon-Studie zeigt, dass sich der Markt mit E-Commerce und Omnichannel drastisch verändert und gerade Logistik und Fulfilment – neben dem digitalen Einkaufserlebnis – die Bereiche mit den größten Veränderungen sind. Das haben auch Händler und Marken erkannt und beginnen ihre Prioritäten zu verschieben. Dennoch zeigt sich, dass bei vielen Händlern noch eine Lücke zwischen „Bedeutung erkennen“ und „Aktivität auslösen“ klafft. Das zeigt sich auch bei einem Blick nach Amerika. Dort sind die Diskussionen über Bestands­ transparenz, Omnichannel-Ordermanagement, Next-Day-Pick-Up und -Delivery etc. bereits auf

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einer deutlich operativeren Ebene – dort geht es nicht mehr um das „Was“, sondern nur noch um das „Wie“. Und auch im Vergleich mit UK und Frankreich zeigt sich, dass Deutschland bei Omnichannel Supply Chain-Themen hinterherläuft. Mit Amazon, Zalando, Asos & Co im eigenen Land wird dieser Abstand eher noch größer. Stationäre Händler sollten die Veränderungen als Chance begreifen und beginnen, ihre Kompetenzen – in dem neuen technologischen und gesellschaftlichen Umfeld – zu erweitern und sich so erfolgreich von den Pure Playern zu differenzieren. Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig; sie müssen nur angegangen werden.

KURT SALMON SUPPLY CHAIN & LOGISTIK-SERVICES Kurt Salmon unterstützt Händler und Marken beim Aufbau einer leistungsstarken Supply Chain. Wir greifen dabei auf ein globales Netzwerk an Supply Chain- und Logistik-Experten und langjährige Projekterfahrung in allen relevanten Industriesegmenten zurück. Durch das detaillierte Wissen zu Best Practices, Expertise in der Operationalisierung von Omnichannel sowie Kenntnisse der Erfolgsfaktoren im internationalen Supply ChainUmfeld helfen wir unseren Kunden, Verbesserungspotenziale ganzheitlich schnell zu erkennen und nachhaltig umzusetzen. Supply Chain-Strategien • Logistiknetzwerk-Design und Simulation • Warenfluss- und Bestandshaltungsstrategien • Omnichannel Supply Chain-Strategien Lagerdesign, Implementierung, Optimierung • Konzept- und Detail-(Re-)Design von Lägern • Auswahl und Implementierung von Materialflusstechnik • Design von Omnichannel Fulfilment-Abläufen (Lager, Filialen)



• Verbesserung der Leistungsfähigkeit bestehender Läger Bestandsmanagement • End-to-End Supply Chain-Bestands optimierung • Design und Umsetzung kanalübergreifender Bestandsintegration • Integration von Angebots- und Nachfrage planung/ Prognoseoptimierung Logistik- und Supply Chain-Organisation • Design von Supply Chain-Organisations strukturen • In-/ Outsourcing-Strategie, 3PL-Auswahl Supply Chain IT-Systeme • Auswahl und Impl. von LMS, TMS, T&T, Forecast und Supply Chain-Planungssystemen • Auswahl und Implementierung verteilter Auftragsmanagementsysteme für Omnichannel • RFID Business Cases und Implementierungs Support (Pilot, Rollout)

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Kurt Salmon ist ein global agierendes Management ConsultingUnternehmen mit einzigartiger Branchenexpertise und Spezialisierung auf Konsumgüter und Handel. Kurt Salmon erarbeitet und implementiert Strategien und Lösungen mit deutlichem und messbarem Nutzen für die Branchenführer von heute und morgen. Die Kombination aus langjähriger Erfahrung, ganzheitlichem Ansatz, Methoden und Tools sowie kultureller Anpassungsfähigkeit ermöglicht es uns, unsere Kunden zu unterstützen, heute und zukünftig erfolgreich zu sein – egal wie die Zukunft aussehen wird.

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DER AUTOR:

Strategie und Transformation

Dr. Sven Kromer

» Unternehmens- und Markenstrategie

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