DIE REGIERUNG VON UNTERFRANKEN TEILT MIT

- Es gilt das gesprochene Wort Grußwort des Herrn Regierungspräsidenten Dr. Paul Beinhofer anlässlich der Ausstellungseröffnung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz „Seht, welch kostbares Erbe“ im Heimatspielhaus in Münnerstadt am 1. April 2015

Anrede

Der Einladung zur heutigen Eröffnung der Wanderausstellung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz „Seht, welch kostbares Erbe“ hier im Heimatspielhaus in Münnerstadt bin ich sehr gerne gefolgt.

Dies zum Einen, um die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als größte deutsche Bürgerbewegung für den Denkmalschutz zu würdigen, leistet die Stiftung doch einen unverzichtbaren Beitrag zur Erhaltung unserer Denkmale bundesweit und damit natürlich auch hier in unserer schönen fränkischen Heimat. Die Wanderausstellung „Seht, welch kostbares Erbe“ gibt hierzu einen Einblick und zeigt Förderprojekte in ganz Deutschland, welche mit Fördermitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erhalten und restauriert werden konnten.

Zudem freut es mich sehr, dass die Wanderausstellung hier in diesem historischen Gebäude präsentiert wird, bietet sich damit doch die Gelegenheit, das Heimatspielhaus auch aus diesem Anlass ausgiebig in Augenschein zu nehmen. Dabei stellt man fest, dass hier sorgsam und beispielhaft einer der herausragenden Fachwerkbauten in UnPressesprecher:

Johannes Hardenacke

Postanschrift: Regierung von Unterfranken 97064 Würzburg

Telefon: (09 31)3 80-11 09

[email protected]

Hausadresse: Peterplatz 9 97070 Würzburg

Telefax: (09 31)380-21 03 http://www.regierung.unterfranken.bayern.de

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terfranken bewahrt und einer neuen Nutzung zugeführt werden konnte. Darauf können alle hierfür Verantwortlichen ganz besonders stolz sein! Das Heimatspielhaus, welches mit sehr viel Engagement von Bürgerinnen und Bürgern hier in Münnerstadt erhalten und wieder nutzbar gemacht wurde, ist geradezu prädestiniert, diese Ausstellung zu präsentieren.

Das bürgerschaftliche Engagement bei der Sanierung des Heimatspielhauses ist bewundernswert. In seiner Vorbildwirkung strahlt es weit über die Stadt hinaus. Diese Art von Dienst an der Gemeinschaft ist nur möglich, wenn es Persönlichkeiten gibt, die die Fähigkeit besitzen, andere in ihrer Begeisterung mitzureißen. Mit dieser Fähigkeit sind Sie, sehr geehrter Herr Kuchler, offensichtlich ganz besonders ausgestattet, haben Sie es doch verstanden, Mitstreiter um sich zu scharen, die gemeinsam mit Ihnen diesem Baudenkmal wieder Leben eingehaucht haben. Für Ihre hier geleistete Arbeit möchte ich Ihnen meinen Dank und meine Anerkennung zum Ausdruck bringen. Mit Enthusiasmus und unermüdlichem Einsatz in Ihrer Funktion als 1. Vorsitzender des Vereins „Zukunft für das Heimatspielhaus e.V.“ haben Sie als Motor gemeinsam mit weiteren geschichtsbewussten Bürgerinnen und Bürgern den Erhalt dieses denkmalgeschützten Kleinods ermöglicht und damit einen wichtigen Beitrag sowohl für das Stadtbild als auch für die Lebendigkeit der Münnerstädter Innenstadt geleistet.

Die Verleihung des Denkmalpreises der Hypokulturstiftung 2014 an den Verein „Zukunft für das Heimatspielhaus“ macht deutlich, dass die Leistung der Sanierung und Instandsetzung dieses Fachwerkbaus auch von außerhalb registriert und als besonders gelungen gewürdigt worden ist.

An dieser Stelle möchte ich auch der Deutschen Stiftung Denkmalpflege meinen Dank dafür aussprechen, dass sie neben weiteren Fördergebern wie der Regierung von Unterfranken mit Mitteln aus der Städtebauförderung und der Stadt Münnerstadt einen finanziellen Beitrag zur Erhaltung des Heimatspielhauses geleistet hat.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Pressesprecher:

Johannes Hardenacke

Postanschrift: Regierung von Unterfranken 97064 Würzburg

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historische Zentren als vitale und lebenswerte Ortsmitten sind keine Selbstverständlichkeit mehr. Kommunen müssen sich hierfür aktiv bemühen. Derartige Bemühungen zum Erhalt der Zentren – auch im Zusammenwirken mit der Denkmalpflege – gibt es erfreulicherweise seit vielen Jahrzehnten. Bereits im Jahr 1975, also vor vierzig Jahren, fand das europäische Denkmaljahr unter dem Motto „Eine Zukunft für unsere Vergangenheit“ statt. Damals ging es nach dem Wiederaufbau der Bundesrepublik Deutschland in erster Linie um die Erhaltung historischer Stadtbilder und um die Verhinderung der Stadtzerstörung durch unangemessene Großbauvorhaben. Unsere stadtplanerischen Grundsätze haben sich seitdem den gewandelten Herausforderungen angepasst und kontinuierlich weiter entwickelt. Dies beweisen viele nach wie vor lebendige oder wieder belebte Ortszentren, welche eine Leitfunktion für die Identität und Zukunft unserer Städte und Gemeinden haben. Der Erhalt unserer gewachsenen Zentren und die Orientierung an historischen Vorgaben sind längst wieder ins Bewusstsein der Kommunen und der Öffentlichkeit gerückt; dies auch Dank Unterstützung der Städtebauförderung, die hier bei uns durch das Sachgebiet „Städtebau“ der Regierung von Unterfranken wirksam wird.

Neben den fachlichen Fragen der Denkmalpflege und des Städtebaus, den planerischen Überlegungen der Architekten und Ingenieure sowie dem Engagement der Bürgerschaft ist natürlich immer die finanzielle Frage von grundlegender Bedeutung. Oft ist hier der Eigentümer auf staatliche Hilfe angewiesen. Neben den Zuschüssen des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, den Zuschüssen und Darlehen aus dem Entschädigungsfonds, der Unterstützung durch die staatliche Bayerische Landesstiftung sowie den Städtebaufördermitteln von Bund und Land sind hier auch die möglichen Steuervergünstigungen zu nennen, die notwendige Anreize zum Erhalt und zur Nutzung von Denkmalen geben. Nicht zu vergessen sind daneben die Zuschüsse von Kommunen, Landkreisen und Bezirken zur Denkmalerhaltung.

Da diese öffentlichen Mittel aber nur begrenzt zur Verfügung stehen, wird auch zukünftig bürgerschaftliches Engagement entweder einzelner Personen oder von Institutionen wie Stiftungen von besonderer Bedeutung sein. Der Verein „Zukunft für das Heimat-

Pressesprecher:

Johannes Hardenacke

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spielhaus“ und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz verdienen es, hier als Musterbeispiele genannt zu werden.

Es freut mich sehr, dass von den nahezu 300 Förderungen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Freistaat Bayern bisher 30 Maßnahmen in Unterfranken bezuschusst werden konnten; zwei davon befinden sich im Landkreis Bad Kissingen. Neben dem Heimatspielhaus hier in Münnerstadt wurde eines der ältesten Gebäude im Freistaat, das 500 Jahre alte Schreiners Haus, ein Bauernhaus in Machtilshausen, einem Ortsteil von Elfershausen, von dieser Stiftung mit einer Förderung bedacht.

Neben der Förderung von einzelnen Projekten organisiert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz auch den Tag des offenen Denkmals. Diese Aktion ist eine hervorragende Initiative der Stiftung, um für den Denkmalschutz neue Freunde zu begeistern und zu gewinnen. Der Tag wird erfahrungsgemäß von den Bürgerinnen und Bürgern in Unterfranken sehr gut angenommen. Auch im Dienstgebäude der Regierung von Unterfranken in Würzburg, einem typischen Bau der Fünfziger Jahre, fanden bereits am Tag des offenen Denkmals wiederholt Führungen statt. Auch in diesem Jahr möchte die Regierung von Unterfranken zusammen mit den staatlichen und kommunalen Baudienststellen am 13. September wieder das eine oder andere Baudenkmal in Unterfranken für Interessierte öffnen.

Sehr geehrte Damen und Herren, lassen Sie mich enden mit dem nochmaligen Dank für das bisher geleistete Engagement aller Beteiligten zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des denkmalgeschützten Ensembles in der Stadt Münnerstadt. Ich hoffe für die Stadt und ihre einmalige historische Bausubstanz, dass die „Denkmalbegeisterung“ weiter anhält. Denn die Stadt Münnerstadt, wie viele andere Kommunen, ist bei dem Erhalt ihrer lebens- und liebenswerten Innenstadt vor allem auch auf die Mitwirkungsbereitschaft und die Investitionsbereitschaft engagierter und verantwortungsbewusster Bürgerinnen und Bürger angewiesen, deren Handeln weit über ein reines Renditedenken hinausreicht! Der Begriff „sinn- und identitätsstiftende Investitionen“ in Stadt- und Ortsmitte umschreibt diese Haltung der verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürger treffend. Und dies ist insPressesprecher:

Johannes Hardenacke

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besondere im ländlichen Raum von Bedeutung, da dort bei oft gleich hohen Bau- und Sanierungskosten nur geringere Miet- bzw. Wertsteigerungen in Aussicht stehen, so dass Investitionen hier bei „klassischen“ Geldanlegern kaum Interesse finden werden.

Möge die Ausstellung dazu beitragen, Eigentümern, Bewohnern und Besuchern die Arbeit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und die hinter dieser Arbeit stehende Philosophie näherzubringen.

In diesem Sinne wünsche ich mir, dass viele Interessierte diese Ausstellung besuchen und Anregungen mitnehmen, damit auch zukünftig innovative Ideen zum Erhalt unserer Baudenkmale entstehen und verwirklicht werden können.

Pressesprecher:

Johannes Hardenacke

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