Die Reform Johannes XXIII

Die Reform Johannes’ XXIII. Posted By Antimodernist On 13. Februar 2014 @ 18:00 In Liturgie, Traditionalisten Ein nicht unerheblicher Streitpunkt unte...
Author: Eugen Gehrig
8 downloads 1 Views 93KB Size
Die Reform Johannes’ XXIII. Posted By Antimodernist On 13. Februar 2014 @ 18:00 In Liturgie, Traditionalisten Ein nicht unerheblicher Streitpunkt unter den Restkatholiken unserer finsteren Tage ist die Frage der Liturgie. Zwar sind sie sich alle ziemlich einig in der grunds€tzlichen Ablehnung des „Novus Ordo“, wenngleich auch hier die Begrƒndung durchaus verschieden ist, von „absolut ungƒltig“ ƒber „gƒltig, aber in sich schlecht“ bis zu „nicht so sakral“. Doch welche Liturgie denn nun die richtige ist, ob es genƒgt, bis zu Johannes XXIII. zurƒckzukehren, oder ob man auf die „Messe des hl. Pius V.“ zurƒckgreifen mu„, darƒber ist man uneins. Die Debatte wurde vor allem in den frƒhen Jahren des katholischen Widerstands recht lebhaft gefƒhrt, bis sich ein fƒhrender „Traditions“-Vertreter Ende der 1970er Jahre auf die „Bƒcher von 1962“ festlegte und dies als die einheitliche Position seiner Gemeinschaft und von deren Umfeld mit allen, teilweise recht drastischen, Mitteln durchsetzte, weshalb bis heute in den Reihen der „Traditionalisten“ die „alte Messe“ oder „alte Liturgie“ nichts anderes bedeutet als die Liturgie Johannes’ XXIII. Damit schien die Sache entschieden, zumal vor allem die jƒngere Generation der „Traditionalisten“ diese Formel von „alte Messe“=1962=vorkonziliar=gut und „neue Messe“=1969/70=nachkonziliar=schlecht unreflektiert und unhinterfragt ƒbernahm. Das ging gut, bis der Postmodernist Ratzinger als Benedikt XVI. mit seinem sagenumwobenen Motu proprio „Sanctorum Pontificum“ und seiner Unterscheidung in die „ordentliche“ und „au„erordentliche Form“ des „einen r†mischen Ritus“ wieder Bewegung in die liturgische Frage brachte. Es ist daher sicher nicht fruchtlos, einen Blick zurƒck zu werfen und zu sehen, auf welch wackligen Beinen letztlich die Entscheidung jenes fƒhrenden Traditionsvertreters fƒr den 1962er Ritus stand. Wir beleuchten dazu einige seiner Argumente, mit welchen er vor gut 30 Jahren den Hinauswurf einer Zahl von Priestern aus seiner Gemeinschaft begrƒndete, die sich geweigert hatten, die Reform Johannes’ XXIII. anzunehmen. Erstes Argument: Die Reform Johannes’ XXIII. verwendet dieselben Prinzipien wie der heilige Pius X. in „Divino Afflatu“. „Wenn Sie diese Bulle des heiligen Papstes Pius X. lesen, •ber seine liturgische Reform, werden Sie die gleichen Prinzipien finden, die Johannes XXIII. f•r seine Reform verwendete.“ Und zwar ging es haupts€chlich darum, das Psalterium wieder zu Ehren zu bringen. „Dies ist die Tradition, d.h. jede Woche alle Psalmen zu beten… dies ist eine alte Regel in der Kirche… alle Psalmen in der Woche zu beten … und das ist die Regel Papst Johannes’ XXIII.“ Die Heiligenfeste waren so zahlreich geworden, da„ nicht mehr alle Psalmen in einer Woche gebetet wurden. „Und so versuchten sie, diese Regel beizubehalten, d.h. s…mtliche Psalmen in einer Woche zu beten, und einige Feste zu haben, jedoch nicht so viele, dass wir immer die gleichen Psalmen haben im allgemeinen Teil der Feste… und so ist es die gleiche Regel, die befolgt wird von Papst Johannes XXIII.“ Zweites Argument: „In Wirklichkeit wurde diese Reform von Papst Pius XII. vorgenommen, nicht von Papst Johannes XXIII.“ Die Behauptung, dass die eigentlichen Drahtzieher dieser Reform die gleichen waren, welche die Reform Papst Pauls VI. betrieben, ist „nicht wahr“. „Vielleicht in der Kommission ist es m†glich, dass einige dieser M…nner in dieser waren… vielleicht war Bugnini ein Mitglied dieser Kommission (von Papst Pius XII.)“, doch Papst Johannes XXIII. hat Msgr. Bugini von seiner Lehrstelle an der Universit€t vom Lateran beseitigt, er „war gegen Bugnini“. Der Pr€sident der Kommission, welche die Reform des Papstes Johannes XXIII. machte, war Msgr. De Matto, der Abt von ‘St. Paul vor den Mauern’. Er war der Pr€sident der Kommission der Liturgiereform unter dem Pontifikat von Papst Johannes’ XXIII. und „ein betonter Traditionalist… Die Reform Johannes XXIII.

1 von 5

sehr traditionell“. Unter Papst Paul VI. wurde er beseitigt, „weil er ein Traditionalist war, und sie ersetzten ihn durch Msgr. Bugnini“. „Das ist eine gro‡e ˆnderung… ein gro‡e ˆnderung… es ist nicht das gleiche. Es ist nicht wahr zu sagen, dass diese Reform von Papst Johannes XXIII. der Anfang der Reform von Papst Paul VI. war… es ist nicht wahr.“ Drittes Argument: „So habe ich betreffend dieser Reform (Papst Johannes’ XXIII.) gesagt, wir m•ssen dem Papst gehorchen, besonders da wir keinen Grund haben, sie abzulehnen.“ Nur, wenn es um den Glauben geht, kann ich dem Papst ungehorsam sein. In den Bƒchern Johannes’ XXIII. ist aber nichts gegen den Glauben. Darum mu„ ich die Reform Johannes’ XXIII. annehmen, w€hrend der „Novus Ordo“ Pauls VI. abzulehnen ist, weil er eine Gefahr fƒr den Glauben darstellt. „Vielleicht in einigen Details k†nnen wir sagen, sollte es besser sein, usf.; Ihr wisst, wir haben keinen wichtigen Grund, diese Reform abzulehnen.“ Ad 1: Es ist richtig, da„ die Reform des hl. Pius X. das Ziel hatte, die Grundregeln des Breviergebets wieder herzustellen, n€mlich erstens, jede Woche alle 150 Psalmen zu beten, und zweitens, die Hl. Schrift im Lauf eines Jahres vollst€ndig zu lesen. Er erreichte dies zum einen durch eine Neuordnung des Psalteriums, bei der sich nun alle sieben Tagzeiten in das wechselnde Psalterium teilen (bis anhin waren Laudes, die kleinen Horen und die Komplet t€glich unver€ndert geblieben), w€hrend das Heiligen-Offizium gew†hnlich erst vom Kapitel der Laudes an in Erscheinung tritt. Daneben wurde die laufende Schriftlesung und die TemporalResponsorien „strikte zur Geltung gebracht“. Des weiteren wurde das Kalendarium so geordnet, da„ die Sonntage und Feriae majores in Messe und Brevier wieder in den Vordergrund traten gegenƒber den bisher ƒberwiegenden Heiligen-Offizien und somit in ihre ursprƒngliche Stellung zurƒckkehrten. Eine Verdr€ngung des regelm€„igen Sonntags- und Ferialtagsoffiziums durch ein Heiligenfest wurde auf die Feste Duplex II. class. hinaufgesetzt und somit sehr stark reduziert. Damit war das Ziel der Reform erreicht. Wieso also nun noch einmal die gleiche Reform mit dem gleichen Ziel? Tats€chlich war das Ziel der Reform Johannes’ XXIII. ein ganz anderes. Begonnen hatte diese Reform unter Pius XII. Im Jahr 1955 erlie„ dieser nicht nur eine „Neuordnung der Karwoche“, sondern gab auch den Auftrag zu einer „Vereinfachung“ der Rubriken. In einem Dekret der Ritenkongregation vom 23. M€rz 1955 hei„t es: „Da in unserer Zeit die Priester und besonders die Seelsorgsgeistlichen von Tag zu Tag mehr mit verschiedenartigen und neuen pastoralen Aufgaben belastet werden, so da‡ sie sich der Rezitation des Officium divinum kaum mit der notwendigen inneren Ruhe widmen k†nnen, haben mehrere Ortsoberhirten an den Heiligen Stuhl die dringende Bitte gerichtet, er m†ge huldvoll diese Schwierigkeit beseitigen und wenigstens die gro‡e F•lle der Rubriken vereinfachen. Der Heilige Vater Papst Pius XII. •bergab in seiner gro‡en Sorge um die Seelsorge dieses Anliegen zur Pr•fung einer besonderen Kommission von Fachleuten, die zugleich mit den Vorstudien f•r eine Gesamtreform der Liturgie betraut sind. Diese kamen nach sorgf…ltiger Pr•fung zu dem Ergebnis, man solle die geltenden rubrizistischen Regeln vereinfachen, und zwar so, da‡ die neuen Normen sofort angewandt werden k†nnten ohne ˆnderung der liturgischen B•cher, die bis zu einer sp…teren anderweitigen Regelung unver…ndert bleiben sollten.“ Es wurde angeordnet, da„ „die Vorschriften dieses Dekretes mit dem 1. Januar 1956 in Kraft treten“ sollten. Es geht also eigentlich um eine „Gesamtreform der Liturgie“, deren Ziel die „Vereinfachung“ ist zum Zwecke der Entlastung der Seelsorger. „Die Rubrikenreform beabsichtigt, dem Officium eine gr†‡ere Einfachheit zu geben, damit der moderne Seelsorger eine tiefere Ruhe zu seiner Rezitation gewinne“, wie Dr. Theodor Schnitzler kommentiert. Man fragt sich freilich, ob der „moderne Seelsorger“ tats€chlich mit so viel mehr „neuen pastoralen Aufgaben“ ƒberlastet ist als es die Seelsorger frƒherer Zeiten waren, etwa ein hl. Johannes Vianney, der „Pfarrer von Ars“, ein heiliger Johannes Bosco oder ein heiliger Vinzenz von Paul, Franz von Sales usw. Sie alle fanden Die Reform Johannes XXIII.

2 von 5

neben ihrer aufreibenden T€tigkeit offensichtlich noch genƒgend Ruhe, ihr Breviergebet zu verrichten, und sie wu„ten, da„ dies ihre erste Pflicht auch als Seelsorger war, denn woher sonst sollten die Gnaden fƒr die ihnen anvertrauten Sch€flein kommen wenn nicht aus ihrem Gebet? Das Breviergebet ist wesentlicher und vornehmster Teil gerade der Seelsorge. So gibt uns denn Dr. Schnitzler auch noch einen weiteren Grund fƒr die „Vereinfachung“ an: „Die liturgische Wissenschaft, die sich in das Studium der christlichen Antike vertiefte, lie‡ den Wunsch wach werden, da‡ manche liturgischen Anweisungen wieder zur alten basilikalen Einfachheit zur•ckkehrten, und damit verband sich das Anliegen des liturgischen Apostolates, da‡ gr†‡ere Einfachheit der Rubriken eine leichtere ‘actuosa participatio’ der Liturgie durch die Gemeinde erm†glichten.“ Damit ist die „liturgische Wissenschaft“ auch schon als die „Liturgische Bewegung“ enttarnt, welche eine Erneuerung der Liturgie im Geiste des „Arch€ologismus“, einer phantastischen Urkirchen-Romantik, und im Sinne der „t€tigen Teilnahme“ der Gl€ubigen, sprich des „allgemeinen Priestertums“ der Laien, anstrebte. „Es geschieht am ‘formenreichen Geb…ude’ der Liturgie das gleiche, was in unseren Jahren an so manchem Gotteshaus geschieht: Fialen, T•rmchen, Schnitzwerk, Aufbauten werden entfernt, damit das Gotteshaus dem gehetzten Menschen des technischen Zeitalters eine immer klarere Ruhe entgegenstrahle“, so wiederum Dr. Schnitzler. Also war auch Anpassung an den Zeitgeist, „Aggiornamento“, ein Ziel dieser Reform. Johannes XXIII. hat diese Reform nur aufgegriffen und fortgefƒhrt und sie in die entsprechenden Bƒcher gefa„t. Er hat also keineswegs die gleichen Prinzipien fƒr seine Reform verwendet wie der heilige Pius X. Letzterer wollte die Liturgie in ihrer ursprƒnglichen Form wiederherstellen, ersterer wollte sie an den Zeitgeist und die – gefƒhlten – „Zeitbedƒrfnisse“ anpassen. Ad 2: In der Tat war es Pius XII., welcher diese Reform begonnen hat, die schlie„lich mit dem „Novus Ordo“ endete. Und es war ein und derselbe Mann, welcher die ganze Reform vom Anfang bis zum Ende verantwortlich durchgefƒhrt hat, n€mlich Annibale Bugnini. „1948 wurde eine Kommission f•r die Liturgiereform gebildet … Zum Sekret…r wurde ein junger Lazaristenpriester ernannt, Annibale Bugnini, Herausgeber der ‘Ephemerides Liturgicae’. In den zw†lf Jahren ihres Bestehens (28. Juni 1948 – 8. Juli 1960) – erw…hnt Bugnini – hielt die Kommission 82 Zusammenk•nfte ab und arbeitete unter absoluter Geheimhaltung. ‘Die Kommission geno‡ das volle Vertrauen des Papstes, der von Msgr. Montini auf dem Laufenden gehalten wurde, und mehr noch w†chentlich durch P. Bea, den Beichtvater Pius’ XII.’ Praktisch alle liturgischen B•cher wurden erneuert, insbesondere das Divinum Offizium und die Heilige Woche. … Die ganze ratio dieser Reform – dies wurde zu Recht beobachtet – erscheint durchdrungen von einem Gemisch aus Rationalismus und Arch…ologismus mit zuweilen phantasievollen Beigaben“ (Roberto de Mattei: Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine bisher ungeschriebene Geschichte, S. 70f). Bugnini war also nicht nur „vielleicht“ ein „Mitglied dieser Kommission“, er war ihr Sekret€r und damit der entscheidende Mann, und das bis zum vorl€ufigen Abschlu„ der Reform im Jahr 1960. Zwar ist es richtig, da„ er bei Johannes XXIII. schlie„lich in Ungnade fiel und sowohl von seinem Universit€tsposten entfernt als auch nicht in die eigentliche liturgische Konzilskommission ƒbernommen wurde, obwohl er auch noch Sekret€r der Vorbereitenden Konzilskommission gewesen war; doch da war das Unglƒck bereits geschehen. M†gen auch die Bƒcher zuletzt von einem anderen herausgegeben worden sein, es steht fest: Sowohl die Reform von 1962 als auch das Konzilsdekret ƒber die Liturgie „Sacrosanctum Concilium“ sind unbestritten wesentlich das Werk Annibale Bugninis, das er nach kurzer Unterbrechung unter Paul VI. gleich wieder fortsetzen konnte bis zu seinem letzten gro„en Ziel, dem „Novus Ordo“. Es ist also sehr wohl wahr zu sagen, da„ die Reform Johannes’ XXIII. oder besser Pius’ XII. der Anfang der Reform von Paul VI. war.

Die Reform Johannes XXIII.

3 von 5

Ad 3: Im Jahr 1928 gab es einen Vorsto„ der „Amici di Israele“, unter denen sich auch etliche Bisch†fe und Kardin€le befanden, in der Karfreitagsfƒrbitte fƒr die Juden das „perfidis“ zu streichen oder zu €ndern. Die Ritenkongregation unter Kardinal Ildefons Schuster billigte dieses Anliegen. Die Sache ging nun an das Heilige Offizium unter Kardinal Merry del Val, der das Ansinnen scharf zurƒckwies. Der Antrag sei „v†llig unakzeptabel, ja sogar unsinnig“, denn die Liturgie sei durch Jahrhunderte inspiriert und geheiligt, so der damalige Glaubenshƒter. Pius XI. gab ihm recht, und die „Amici di Israele“ samt Kardinal Schuster mu„ten nicht nur ihren Antrag zurƒckziehen, sondern auch vor dem Heiligen Offizium ihrem Irrtum abschw†ren. Gleichzeitig verbot Pius XI. die „Freunde Israels“ wegen anst†„iger ‰u„erungen und „religi†sem Indifferentismus“. Wenn nun schon diese einzige Streichung oder ‰nderung eines kleinen W†rtchens den Charakter der durch Jahrhunderte inspirierten und geheiligten Liturgie und damit den Glauben an die Heiligkeit der Kirche in Frage stellte, wie ist dann erst eine v†llige ‰nderung und teilweise Neuschaffung der gesamten Karliturgie etwa zu beurteilen, wie sie 1955 geschah und in die Bƒcher von 1962 einging? Abgesehen davon, da„ die Liturgie von 1962 durch die Abschaffung vieler Gebete, Feste und Riten den Zuflu„ der Gnaden sehr verminderte (darunter jene Gnaden, deren man gerade in dieser Zeit besonders bedurft h€tte wie Zuwachs an den g†ttlichen Tugenden, Schutz der Muttergottes und aller Heiligen, Hilfe fƒr Papst und Kirche, Schutz gegen ihre Feinde…); abgesehen davon also hatte sie die alten Prinzipien der katholischen Liturgie aufgel†st und enthielt bereits die neuen Prinzipien, nach welchen die humanistische, freimaurerische Umgestaltung erfolgen sollte. Aufgel†st worden war insbesondere die exklusive Stellung des Priesters als des einzigen in persona Christi handelnden Liturgen, die unaufl†sliche Verbindung von Priester, Opfer und Altar, die Verherrlichung Gottes als haupts€chlicher Zweck der Liturgie, der Charakter der Liturgie als †ffentlicher Kult der Kirche (durch die Unterscheidung zwischen „privatem“ und gemeinsamen Breviergebet) etc. Eingefƒhrt worden war das Prinzip der „t€tigen Teilnahme“ des Volkes als Mit-Liturge und Adressat einer wesentlich als Gemeinschaftsfeier aufgefa„ten Liturgie. Das „allgemeine Priestertum“ der Laien war neben das sakramentale Priestertum getreten, denn auch der zelebrierende Priester konnte nun die „Messe h†ren“ („sitzt und lauscht“), der Laie die „Messe lesen“. Vor allem aber war die Liturgie zu einer st€ndigen Baustelle geworden, an der man nach Herzenslust herumbasteln konnte; ihr Charakter heiliger und unantastbarer ‹berlieferung war dem zeitbedingter Beliebigkeit gewichen. Das Werk des Heiligen Geistes war nur noch Menschenwerk. So schreibt auch unser ehrenwerter Dr. Schnitzler: „Haben wir nicht einmal im Religionsunterricht gelernt, die r†mische Liturgie sei von der Eigenschaft der stabilitas, der Unver…nderlichkeit, gekennzeichnet? Mag diese alte Schulweisheit auch manches Richtige aussagen – , sie zerrinnt schon zu Nichts, wenn wir die Reformen der Liturgie im Laufe des gegenw…rtigen Jahrhunderts [20. Jhdt.] •berschauen. … In der Tat, wie das Leben der Kirche, ist auch ihr liturgisches Leben in st…ndigem Flu‡ begriffen. Wir haben den Auftrag, in der Liturgiefeier den Tod des Herrn zu verk•nden bis er wiederkommt. Also m•ssen wir die Feier seines Todes und seiner Auferstehung immer wieder den Zeiten anpassen und den N†ten der Gegenwart zuordnen…“ Und das alles soll nicht gegen den Glauben gehen, keine Gefahr fƒr den Glauben sein? „Vielleicht in einigen Details k†nnen wir sagen, sollte es besser sein, usf.“, aber wir haben keinen Grund, das abzulehnen? Wie naiv oder realit€tsfremd mu„ man sein, um so etwas zu sagen? Zeigt uns nicht schon die weitere Geschichte, wie sehr diese Reformen den Glauben ausgeh†hlt und unterminiert haben? Wie sonst w€re das „II. Vatikanum“ mit seinem Massenabfall zu erkl€ren, Die Reform Johannes XXIII.

4 von 5

wenn nicht durch die vorausgegangen liturgischen Reformen? Und wie der Niedergang der „Piusbruderschaft“, wenn nicht u.a. durch ihr verbohrtes Festhalten an den „Bƒchern von 1962“? Sicher ist, da„ auf dieser Basis keine Reform der Kirche und keine Erneuerung des Priestertums geschehen kann. Nur eine Rƒckkehr zur wahren Liturgie der heiligen Kirche, zur unver€nderlichen r†mischen Liturgie, zur Liturgie der heiligen P€pste Pius V. und Pius X., kann der Weg nach vorne sein. Vgl. hierzu unsere Artikelserie Liturgische Metamorphose – 1. Teil [1] - 2. Teil [2] - 3. Teil [3] - 4. Teil [4]

Die Reform Johannes XXIII.

5 von 5