Die Personalzeitung des Waidspitals. Schichten im OP. Drei Betroffene über die Auswirkungen des neuen Arbeitszeitmodells

www.waidspital.ch [email protected] Waidsicht D i e P e r s o n a l z e i t u n g d e s Wa i d s p i t a l s Alarm Schichten im OP Mini-Ch...
Author: Uwe Morgenstern
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www.waidspital.ch [email protected]

Waidsicht D i e P e r s o n a l z e i t u n g d e s Wa i d s p i t a l s

Alarm

Schichten im OP

Mini-Chirurgen

Füsse

Eine Anekdote über einen ganz speziellen Feuerwehreinsatz.

Drei Betroffene über die Auswirkungen des neuen Arbeitszeitmodells.

Die Larventherapie ist sehr erfolgreich in der Wundheilung.

Zum Beispiel: Was lässt sich gegen einen Hallux valgus tun?

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Botschaften des Wassers

Faszinierend, wie Wasser überall wirkt. Und manchmal auch geheimnisvoll: Auf welchen Wegen das Wasser in eine Zelle hinein- und hinausgelangt, wurde zum Beispiel erst 1991 entdeckt.

Der Wassergehalt beträgt bei der Frau beträchtliche 50 Prozent ihres Körpergewichtes, 60 Prozent beim Mann und sogar 80 Prozent beim Säugling! Als Hauptbestandteil aller Lebewesen erfordert das Gleichgewicht im Wasserhaushalt absolute Vorrangigkeit und muss auch täglich errungen werden. Pro Tag verlieren wir 2,5 Liter Wasser durch die Atemluft, die Haut und den Urin. In den Fokus unserer asser tarnt sich mit verAufmerksamkeit drängt sich der schiedenen Farben: rot, Wasserhaushalt immer dann, wenn blau, gelb, grün und einerseits die Wasserverluste Überdurchsichtig. Es dringt in jeden hand gewinnen und /oder wenn die Schlupfwinkel unseres Körpers nächste Wasserquelle unerreichbar ein, ist stets in Bewegung, fliesst ist. Seien es Verbrennungen, hohes geräuschlos von einem Ende zum Fieber, ein Marathonlauf, ein hefanderen, um alle Zellen unseres tiger Durchfall, ein Aufenthalt in Organismus mit Energie und InforGegenden über 4000 m Höhe oder mationen zu versorgen – es ist die Erkrankungen mit unterdrücktem Rede von einer Substanz, die nicht Durstgefühl (Demenz) – ale len gemeinsam ist ein akuter b a g us T h e ma d i e s e r A Mangel an Wasser, der sich sehr rasch vital auswirkt. Ein g, igun Rein Wasser: Es bedeutet Leben, Verlust von mehr als zehn es sogar Naturgewalt. Und manchmal täuscht Prozent wird akut lebensbet. Waidsich die Feuerwehr. Das alles in dieser drohlich; ohne Wasserzufuhr überleben wir kaum 72 bis 96 Stunden bei normalen Umgebungstemperaturen. Relevandurch ihre einfache Struktur Neute Flüssigkeitsschwankungen kann gier oder Aufsehen erwecken würde man einfach und kostengünstig – denn das Wassermolekül besteht durch regelmässige Gewichtsmesnur aus einem Sauerstoff- und zwei sungen feststellen. Wasserstoff-Atomen. Und trotzdem Wie das Wasser die Zelle verlasist Wasser die essenzielle Grundlage sen und in sie hineindringen kann, allen Lebens auf unserem Planeten entzog sich den Zellbiologen über Erde geworden. Dieses Wassermolemehr als hundert Jahre. Die Zellkül hat es in sich: Als einzige chemembranen bestehen aus lipidreimische Verbindung auf der Erde chen Substanzen und sind dadurch kommt es als Gas, Flüssigkeit und eigentlich stark wasserabstossend. Festkörper vor. Peter Agre konnte 1991 erstmals die Existenz der Wasserkanäle in den Menschlicher Körper aus roten Blutkörperchen nachweisen. 50 bis 80 Prozent Wasser Diese durch ihn benannten AquaWürden Sie Ihren Wassergehalt porine («Wasserlöcher») bestehen exakt schätzen können, wenn Sie aus komplexen Membraneiweises nicht von vornherein wüssten?

sen, welche winzige Poren bilden und Wassermolekülen den raschen Durchtritt gewähren, und zwar in beide Richtungen, je nach den osmotischen Kräfteverhältnissen. In der Membran eines roten Blutkörperchens ist die enorme Anzahl von geschätzten 200 000 solcher Wasserkanäle eingebaut; pro Sekunde und Kanal fliessen eine Milliarde Wassermoleküle hindurch! Aquaporine erlauben der Zelle, ihr Volumen durch den Wassergehalt zu steuern. Sie wurden sowohl bei den Pflanzen (Wasseraufnahme über die Wurzeln) als auch bei allen Organismen von den Bakterien bis zu den Säugern nachgewiesen. Die Aquaporine sind zum Beispiel auch verantwortlich für die Bildung der Hirnflüssigkeit, der Innenohr-Flüssigkeit und des Glaskörperwassers in unseren Augen.

Seltene Krankheit: Mehr als zehn Liter Urin pro Tag Am deutlichsten sichtbar ist die enorme Bedeutung der Wasserkanäle beim Wasser-Recycling durch die Nieren. Um unser grosses Wasservolumen adäquat von den anfallenden Abfallstoffen reinigen zu können, filtrieren unsere Nierenkörperchen täglich eine riesige Menge an Wasser, nämlich 150 bis 200 Liter. Diese Menge muss zu 99 Prozent in den Nierenkanälchen zurückgewonnen werden, damit unser Wasserhaushalt im Gleichgewicht bleibt, nur 1 Prozent wird als Urin mit den Giftstoffen ausgeschieden. Falls diese Aquaporine defekt sind, kommt es zu einer seltenen Krankheit, genannt Diabetes insipidus: Die betroffenen Personen lösen über 10 Liter Urin täglich und müssen jeden Tag auch diese grosse Wassermenge trinken, um im Wassergleichgewicht zu bleiben.

fokus

Wasser: Die Grundlage allen Lebens

W

Nr. 2/2014 März

Aufbruch Jedes erreichte Ziel ist ein hervorragender Startplatz für einen Aufbruch zu neuen Ufern. Ernst Ferstl, Österreichischer Lehrer

Das Jahr 2013 ist Geschichte und bleibt als Erinnerungen und Zahlen, die aus Erfahrung schnell von den Eindrücken des neuen Jahres abgelöst werden. Aber trotzdem ein kurzer Blick zurück auf das, was im vergangenen Jahr erreicht werden konnte. Was ist wichtig und beständig? Sicher das Wissen, dass wiederum mehr als 9000 Menschen aus Zürich bei uns aufgenommen, untersucht, behandelt, gepflegt und betreut wurden. Mit grossem Aufwand, mit viel persönlicher Zuwendung, nach sorgfältiger Abwägung aller für die Betreuung wichtigen Aspekte durch die verantwortlichen Teams haben wir für die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten versucht das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Und dies mit überwiegend positiver Rückmeldung, wie Sie aus den im Dezember publizierten Patientenkommentaren entnehmen konnten. Das ist wichtig und bleibt auch als positive Erinnerung bei den Menschen, die unsere Dienstleistungen in Anspruch nahmen. Seit Ende Januar wissen wir noch etwas Neues. Der Rechnungsabschluss zeigt ein hervorragendes Ergebnis. Wir konnten im vergangenen Jahr unseren Aufwandüberschuss um zwei Drittel reduzieren. Ein riesiger Schritt, für den die Spitalleitung bereits im letzten Semester positive Zeichen hatte, der sich jedoch noch positiver zeigte als erwartet. Dieses Ergebnis ist Ihr Verdienst. Es wurde möglich durch einen sorgfältigen Umgang mit den Ressourcen, was sich in einer nur moderaten Steigerung beim Aufwand äussert. Insbesondere aber durch die massiv gesteigerten Erträge bei der ambulanten und stationären Tätigkeit. Praktisch überall haben die Leistungen zugenommen. Sie haben damit gezeigt, dass das Waidspital sich auch unter der neuen Spitalfinanzierung behaupten kann und die Entwicklung in die gewünschte Richtung geht. Damit ist das erreichte Ziel 2013 ein hervorragender Startplatz für einen Aufbruch zu neuen Ufern. Ich danke Ihnen für alles Geleistete im vergangenen Jahr und für das Teilhaben am Aufbruch ins 2014. 

Tiere, die in Wüstenregionen ihr Dasein fristen, sind wahre Wasserkünstler: Die Wüstenspringmaus zum Beispiel löst nur wenige Tropfen Urin pro Tag und kann deshalb ihren Wassertagesbedarf allein und dauernd durch die Nahrung und die Wasser-Produktion des eigenen Stoffwechsels decken. Ihre Nieren können eine achtfach höhere Harnkonzentrierung erbringen (wegen deutlich längeren Henle-Schleifen) als die Nieren des Menschen. Zum Vergleich: Der minimale Wasserverlust, zu dem unsere Nieren fähig sind, beträgt 500ml Urin pro Tag. Eine häufig an uns gerichtete Frage lautet: Wie viel Wasser soll man am Tag trinken? Die Volksmeinung besagt, dass man mehre-

Lukas S. Furler, Spitaldirektor

re Liter täglich trinken sollte, um die Nieren gut «durchzuspülen». Als klarer Nutzen erweist sich diese Massnahme bei allen Patientinnen und Patienten mit Nierensteinen und bei solchen mit Zystennieren. Allgemein wird eine Trinkmenge von 1,5 Litern täglich empfohlen, dazu sollte mit der Nahrung durchschnittlich noch ein weiterer Liter Wasser aufgenommen werden. Ob Patienten mit nur moderat eingeschränkter Nierenfunktion von einer grösseren Trinkmenge profitieren können, wird noch sehr kontrovers diskutiert; bisher gibt es keine überzeugenden Daten, welche belegen, dass mit einer Wasserzufuhr von 3 bis 4 Litern täglich das Fortschreiten einer Nierenfunktionsverschlechterung

2 WASSER Überschwemmungen: Wie gefährlich für Zürich und das Waidspital?

Viel Testosteron zu früher Stunde

Hochwasser trifft uns alle

Wasser. Aussersihl steht unter

Nach heftigen Regenfällen können Flüsse und Bäche anschwellen und über die Ufer treten – die Sihl, die Limmat oder der Oerisbach und der Wolfgrimbach links und rechts vom Waidspital…

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rinnern Sie sich, wie es im August 2005 nonstop regnete, die Flüsse anschwollen und das Berner Mattenquartier unter Wasser stand? Damals mussten 340 Personen evakuiert werden, teilweise sogar per Helikopter. Dass die Stadt Zürich damals einer Katastrophe entkommen ist, wissen die wenigsten. Die Sihl konnte nur noch knapp unter dem Hauptbahnhof hindurch abfliessen. Hätten sich die entscheidenden Regenwolken nicht über dem Berner Oberland, sondern im Einzugsgebiet

Der Wasserdruck sprengt einen

an. Dolendeckel weg und hebt ein Auto

Zürich entkommt kna

pp einer Katastrophe.

der Sihl entleert, hätte sich eine Situation wie die von 1910 wiederholt: Weite Teile von Aussersihl hätten zentimetertief unter Wasser gestanden. Ein solches Hochwasser würde Sachschäden an Gebäuden von 3 bis 5 Milliarden Franken verursachen. Die Betriebsunterbrüche und die Schäden an Infrastruktur sind hier nicht eingerechnet. In der Folge dieser Beinahe-Katastrophe startete der Kanton Zürich eine umfassende Planung zur Verbesserung des Hochwasserschutzes. Diese Planung erfolgt unter Einbezug der betroffenen Kantone an Sihl, Zürichsee und Limmat. Ein Bündel von Massnahmen ist vorgesehen, das in naher Zukunft umgesetzt wird und das Hochwasserrisiko minimieren soll.

Das heftige Unwetter vom 2. Mai 2013 Dass schon kleinere Ereignisse sich fatal auswirken können, zeigte das

Unwetter vom Sonntag, 2. Mai 2013. Da regnete es im Raum Zürich heftig. Die Strassenentwässerung konnte das Wasser nicht mehr geordnet abführen. Schwere Kanaldeckel lösten sich auf Grund des Wasserdrucks in der Kanalisation. Die Folge waren Unfälle auf den Strassen und geflutete Kellergeschosse.

Überschwemmung auch im Stadtspital Waid Auch im Stadtspital Waid drang an diesem Tag Wasser in die Untergeschosse. Regenwasser aus der Vorplatzentwässerung drängte das Schmutzwasser zurück in den Korridor des V1 und von dort in die Sterilisationsabteilung. Solche Schlechtwetterereignisse wiederholen sich gemäss Meteoschweiz alle fünf Jahre. Eigentlich sollten diese bei uns keine Flutungen verursachen. Es stellte sich jedoch heraus, dass wir zur Emil-Klöti Strasse einen ungenügenden Randstein hatten. So

floss am 2. Mai das Wasser von der Strasse ungehindert bis vor den Eingang. Den betreffenden Randstein haben wir inzwischen erhöht. Ein Ereignis wie das vom 2. Mai kann sich heute im Waidspital nicht wiederholen. Wasser kommt nicht nur vom Himmel, auch Trinkwasserleitungen können plötzlich bersten. Am 28. März 2013 brach ein Rohr in der Uetlibergstrasse. Innert Sekunden wurden mehrere Wohnungen unbewohnbar, es entstand Totalschaden am Mobiliar und an den parkierten Autos. Auch bei uns kann dies passieren; so brach am 27. August 2013 eine Leitung in der Emil-Klöti Strasse. Der Strassenbelag wurde angehoben und unterspült. Sand und Schotter wurden fortgespült und verstopften die lokale Kanalisation. Glücklicherweise entstand uns hier kein Schaden. Das Grundstück des Stadtspitals Waid wird von zwei Bächen um-

flossen, dem Wolfgrimbach (oder Waidbach) im Osten und dem Oerisbach im Westen. Dass diese anschwellen und über die Ufer treten können, würde man von den kleinen Rinnsalen nicht erwarten. Bei einem Hochwasser wird zuerst das überschüssige Wasser in die reguläre Kanalisation geleitet. Dass diese bei einem extremen Ereignis nicht alles schlucken kann, versteht sich von selbst. So wird vom Wolfgrimbach bei einem Jahrhundertereignis eine Flutung bis zur Rosengartenstrasse erwartet. Einige Keller werden dann unter Wasser stehen. Das Stadtspital Waid ist da nur am Rande betroffen, und mit ein paar kleinen Massnahmen werden wir auch diese Risiken aus der Welt schaffen. Jean-Pierre Aebersold, Projektleiter Infrastruktur

Zum Thema «Wasser» fällt mir spontan ein herrliches Anekdöteli ein: Es ist zwar schon ein paar Jahre her, jedoch erinnere ich mich immer wieder gerne an jenen Morgen, als eine Horde Feuerwehrmänner in Vollmontur unsere Abteilung AB1 stürmte. Es brennt!! Hmmmm… Noch sehr angetan von so viel Testosteron zu früher Stunde musste ich mich erst einmal sammeln, scharf nachdenken, um dann kurz und bestimmt mit «eigentlich nid – NEI!?» antworten zu können. Dem schenkten die flotten Herren jedoch keine Beachtung und rückten schwer bewaffnet mit Schläuchen und Helmen und allem, was dazugehört, vor. Zentrum der Katastrophe war ein Patienten-Badezimmer. Nun gut. Ich folgte dem Trupp in sicherem Abstand. Die Tür zum Bad wurde geknackt – die Jungs hielten ihre Schläuche im Anschlag –, man war bereit. Der Anblick, der sich uns hinter besagter Türe bot, war auch heiss (etwas anders als erwartet, aber definitiv heiss!): Eine etwa 90-jährige Patientin, nackt wie Gott sie schuf, umhüllt von heissen Wasserdämpfen und sichtlich verwirrt angesichts der vielen Männer im Feuerwehr-Tenue!

Die Verirrung des Feuermelders

Wir lernten, dass Feuermelder lediglich Hitze und Rauch erkennen. Heisse WasserdampfSchwaden werden folglich auch als Feuer interpretiert. Und natürlich sind die lieben

So viel Wäsche, wie wir brauchen, könnten wir niemals bei uns reinigen. Einige spezielle Stücke werden aber dennoch im Waidspital gewaschen.

Sexappeal der Feuerwehrmänner: Ein Blatt aus dem diesjährigen Feuerwehrkalender. (Bestelladresse: www.berufsfeuerwehr.ch)

Herren der Feuerwehr stets auf den Ernstfall vorbereitet. Dieses Mal wurde glücklicherweise (nach kurzem gegenseitigem Bewundern der

«Der Anblick, der sich uns hinter besagter Türe bot, war auch heiss. (Etwas anders als erwartet, aber definitiv heiss!)» Uniformen) direkt wieder zum Rückzug geblasen. Und mir blieb die nackte Frau und eine schuldige Erklärung. Nach ein paar Schenkelklopfern betref-

fend die gängigen erotischen Feuerwehrmann-Fantasien (die übrigens mit steigender Jahreszahl nicht weniger werden!), packte ich die Dame wieder in ihr schickes Nachthemd und brachte sie in Sicherheit, respektive ins Bett. Sie war total begeistert, wie toll unsere Alarmsysteme funktionieren, und machte sich lediglich Sorgen, die jungen Herren könnten angesichts ihrer Nacktheit psychische Schäden davongetragen haben.

Glückliche Schwestern und Patientinnen

Fazit: Der «Füüürio-gate» hatte nebst glücklichen Schwestern

und glücklichen Patientinnen noch andere positive Nebenwirkungen: Den heissen Wasserdampf-Schwaden sei’s verdankt, dass die Blutdruckwerte der Patientin von viel zu hoch auf akkurate 20-Jährigen-Werte gesunken sind (zumindest für einige Minuten). Und die Patientin nahm sich vor, künftig nur noch kalt zu duschen. Nicht etwa, damit kein Feueralarm mehr ausgelöst würde («Neinei! Diä jungä Burschtä dörfed gern wider ämol go bsüachlä cho»), sondern weil das Gewebe durch das kalte Wasser viel straffer aussehe! Jeannine Nigg

Fortsetzung von Seite 1

Infusionen: Allgegenwärtig im Spitalalltag

Osmosewasser: Wir brauchen im Spital «reines Wasser» und «Reinstwasser»

verlangsamt werden könne. Die Maxime viel zu trinken kann sich unter gewissen Umständen sogar schädlich auswirken: Gerade Patientinnen und Patienten mit einer schweren Herz-, Leber- oder Nierenkrankheit müssen ihre Wasser- und Salz-Zufuhr einschränken, damit den Wasseransammlungen im Körper Einhalt geboten werden kann. Viele Patienten an der Blutwäsche (Hämodialyse) produzieren keinen Urin mehr und müssen deshalb auch eine Flüssigkeitseinschränkung von 800ml pro Tag einhalten. Wie wir gesehen haben, geht unser Körper mit seinem Körperwasser sehr ökonomisch um. Der grosse Kreislauf des Wassers auf unserer Erde verbindet und verkettet alle Lebewesen und Pflanzen unvermeidlich und unverzichtbar miteinander. Diejenigen Organismen, die das Meer während der Evolution definitiv verlassen haben und auf der Erde leben, spüren dies umso mehr, als nur drei Prozent des gesamten Wasservorkommens auf dem Planeten Erde Süsswasser sind. Der weltweit zunehmende Mangel an sauberem Trinkwasser wird uns dies immer drastischer vor Augen führen. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser wurde 2010 von der Organisation der Vereinten Nationen (UNO) als Menschenrecht erklärt. Dr. Albin Schwarz, Oberarzt m.e.V. Nephrologie

Nicht einfach nur Wasser!

Die grosse Reise der Wassermoleküle

«Bekomme ich hier drin auch etwas gegen die Schmerzen?» Die Patientin im Aufwachraum schaut mich fragend an. «Wofür brauche ich das? Wie lange ist das denn nötig?»

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Wassermolekül und fliessen mit diversen Mineralstoffen und weiteren Partikeln, die sich im Wasser herumtreiben, durch ein Wasserrohr…

I

Infusionsflüssigkeit: Die richtige Konzentration ist entscheidend.

nfusionen gehören zum Spital: Patientinnen und Patienten spazieren durch die Gänge, sitzen im Park, in der Cafeteria oder stehen an einem der Raucherplätze, und über ihren Köpfen baumeln ein oder mehrere Plastikbeutel in unterschiedlichen Formen an einem auf Rollen schiebbaren metallenen Ständer. In den Zimmern steht dieser dann neben dem Bett, manchmal ergänzt ein weisses Kästchen (ein Infusomat) die Vorrichtung – einer der Schläuche läuft da hindurch. So ist eine zeitlich präzise Verabreichung gewährleistet: Die

Geschwindigkeit lässt sich pro eingegebenen Zeitraum auf einen Zehntel Milliliter genau einstellen. Bestimmt im ungeeignetsten Moment gibt dann der Infusomat Alarm: Die Flasche ist leer.

Was ist das für eine Flüssigkeit, die geradewegs in eine Vene verabreicht werden darf? In unserem Blut werden – unter anderem – Elektrolyte transportiert. Diese werden auch als Mineralien, Mineralstoffe oder Salze bezeichnet. Die Verteilung dieser kleinsten Teilchen innerhalb der einzelnen Körperzellen, im Raum dazwischen und im Blutkreislauf ist für den reibungslosen Ablauf verschiedener wichtiger Prozesse im Körper lebenswichtig. Dieses Gleichgewicht ermöglicht den einzelnen Zellen, ihre Aufgaben zu erfüllen. Damit dies so bleibt, muss die dem Körper zugeführte Flüssigkeit ebenfalls solche Elektrolyte enthalten – in einer dem Blut angeglichenen Konzentration. In dieser Form kann sie fehlende Flüssigkeit ersetzten, wenn der Patient nicht trinken darf, oder sie kann Trägerlösung für

Der tägliche Trommelwirbel

FOTO: SPORTCLUB BERUFSFEUERWEHR ZÜRICH

2013

2005

Waschmaschinen: Viel flexibler, seit wir sie haben

Liebe Waidianerinnen und Waidianer

Foto: Stadtpolizei Zürich

: awel Fotos links und Mitte

1910

WASSER 3

Nr. 2 März 2014 Waidsicht

Waidsicht Nr. 2 März 2014

Medikamente sein, zum Beispiel Antibiotika. Weiter erlaubt der direkte Zugang zum Blutkreislauf während einer Operation das Verabreichen der Narkosemedikamente. Für einige Zeit danach wird dieser Zugang noch belassen. Wenn der Patient oder die Patientin Schmerzen verspüren sollte, kann die Pflegefachperson das Schmerzmittel direkt in den Blutkreislauf geben. Dies bedeutet eine schnellere Wirkung und ist erst noch schmerzfrei möglich – keine Spritze mit der Nadel!

Tropfen um Tropfen in die durchsichtige Kammer Reguliert wird die Infusionsmenge mittels einer kleinen Rollklemme, die unterhalb der Tropfenkammer am Schlauch angebracht ist. Jeder Tropfen, der in der durchsichtigen Kammer sichtbar wird, bedeutet zeitgleich einen Tropfen der Infusionsflüssigkeit ins Blutgefäss des Patienten. Ein hygienisch angebrachter Verband schützt diese empfindliche Eintrittspforte. Verena Landmann

unreinigung wirklich ausgeschlossen werden. 2000 Liter Reinstwasser pro Stunde werden auf diese Weise erzeugt.

«Reinst» für die Dialyse

N

achdem der Kalk schon in der Enthärteranlage entfernt wurde, gelangen Sie zusammen mit den anderen Wassermolekülen in die erste von zwei Osmose-Anlagen* des Waidspitals. Hier treffen Sie plötzlich auf eine Membrane (Filter) mit winzigen Öffnungen. Auf Sie und den Rest des Wassers wird ein enormer Druck ausgeübt und Sie werden durch die Öffnungen gedrückt, während die grösseren Mineralstoffe und weiteren Partikel auf der anderen Seite der Membrane abfliessen… Sie als Wassermolekül gelten nun als Osmosewasser.

«Rein» für Desinfektion und Küche 3500 Liter Osmosewasser pro Stunde werden so hergestellt, während gleichzeitig 1000 Liter gefiltertes Konzentrat pro Stunde anfallen und

Haustechniker Franco Guarcello überprüft die Osmoseanlage.

Druck

Wasser mit Partikeln

reines Wasser

Wasseraufbereitung

in die Kanalisation abfliessen. Ein Teil des aufbereiteten Osmosewassers aus der ersten Anlage wird für die Dampfproduktion, für die Reinigungs- und Desinfektionsmaschinen der Sterilisation, für die BandAbwaschmaschine und die Steamer in der Küche gebraucht. Für uns als Wassermolekül geht die Reise aber noch weiter. Wir gelangen nun zur zweiten OsmoseAnlage des Waidspitals, durchlaufen hier nochmals eine Osmosestufe und werden dabei zum sogenannten Reinstwasser. Darin kann eine Ver-

Benötigt wird dieses Reinstwasser in der Dialyse: Rund 1,3 Millionen Liter davon brauchen unsere Dialysegeräte pro Jahr, um damit das sogenannte Dialysat herzustellen. Dieses nimmt die «Abfallprodukte» des Körpers auf. Das Reinigungsverfahren per Osmose ist technisch einfacher als eine Kläranlage mit verschiedenen Reinigungsstufen. Für grosse Wassermengen sind Osmose-Anlagen nicht geeignet, da sie einen hohen Wasser- und Strombedarf haben. Für die Reinstwasseraufbereitung jedoch ist dies das einfachste Verfahren, das die geforderte Qualität erreicht. Nachdem wir das Dialysegerät verlassen haben, geht unsere Reise als Wassermolekül nun in den riesigen Abwasserleitungen der Stadt Zürich zu Ende. George Scherer, Leiter Medizintechnik *Physikalisch korrekt ausgedrückt ist es eigentlich eine Umkehrosmose-Anlage. Aber da die Waidsicht kein Physikbuch ist, verzichten wir hier auf die komplizierte Erklärung des kleinen Unterschieds.

In einem Betrieb wie dem Stadtspital Waid fallen täglich enorme Berge von Wäsche an: Die benötigte Patientenwäsche und Berufskleidung macht pro Monat rund dreissig Tonnen aus. Diese werden von der Zentralwäscherei Zürich aufbereitet. Daneben gibt es aber auch Wäschestücke sowie einige Spezialartikel, für die es praktischer ist, wenn sie direkt hier im Haus gewaschen werden können. Solange bei uns die entsprechende Einrichtung nicht vorhanden war, mussten auch diese Artikel an verschiedene Wäschereien extern vergeben werden. Oft haben zum Beispiel alleinstehende Patientinnen und Patienten das Bedürfnis, private Wäsche reinigen zu lassen. Um flexibler und

schneller auf diese Kundenwünsche reagieren zu können, haben wir als erstes eine Haushaltwaschmaschine inklusive Tumbler angeschafft. Dieses Angebot wird mit durchschnittlich zwei Maschinen täglich rege benützt. Dazu kommen diverse Kleinteile wie Blutdruckmanschetten, Antirutschsocken, Hüftprotektoren und Ähnliches, die auch regelmässig anfallen. Während der Gesamtrenovation der Wäscherei vor etwa zehn Jahren konnten wir zudem eine 20kg-Industriewaschmaschine plus einen 25kgTumbler beschaffen, um die Bettinhalte intern aufbereiten zu können. Die durchschnittlich verarbeitete Menge pro Monat: 140 Duvets, 150 Kissen, 140 Hansli (kleine Kissen). Vor drei Jahren konnte noch eine zweite Industriewaschmaschine beschafft werden, damit wir genug Kapazitäten haben, um all die Vorhänge und MikrofaserReinigungstücher auch selbständig zu verarbeiten. Diese Maschine ist täglich von 7 bis 22 Uhr in Betrieb. Mit diesen hausinternen Möglichkeiten zur Aufbereitung der Wäsche sind wir viel flexibler geworden und benötigen nicht mehr so viel Ware, weil weniger im Umlauf ist: Die Wäsche gelangt nun viel schneller an ihren Ursprungsort zurück. Cornelia Hugentobler,  

Co-Leiterin Hotellerie

4 Aktuell

Waidsicht Nr. 2 März 2014

Aktuell 5

Nr. 2 März 2014 Waidsicht

Einführung Schichtdienst in der Operationsabteilung

Larventherapie: Ausgesprochen wirksam bei schwierigen und chronischen Wunden

Sind die Arbeitsbedingungen attraktiver geworden?

Die kleinsten Chirurgen der Welt haben kein Skalpell

Brahim Achour, Ivanka Basic und Fabienne Sägesser im Gespräch mit Steffi Wunderlin.

Aufgrund einer politischen Entscheidung (Motion Bucher) mussten im Waidspital Pikettund Präsenzdienste per 1. Januar 2013 in reguläre Dienste umgewandelt werden. Welche Erfahrungen hat die Operationsabteilung damit gemacht?

D

ie Arbeits- und Präsenzzeiten entsprachen nicht mehr dem Arbeits- und Ruhezeitreglement der Stadt Zürich und mussten deshalb umgestellt werden. Neben anderen Berufsgruppen waren auch das Pflege- und Fachpersonal der Operationsabteilung, das Anästhesiepflegeteam und das Lagerungsteam von der Umstellung betroffen. Eine solche Veränderung kann nicht stellenneutral umgesetzt werden. Es mussten neue Stellen geschaffen, zusätzliches Fachpersonal gesucht und angestellt werden. Aber woher nehmen und nicht stehlen…? Es ist allseits bekannt, dass es an qualifiziertem Pflegeund Fachpersonal fehlt. Obwohl das Stadtspital Waid ein attraktiver Arbeitgeber ist, erging es uns nicht besser als anderen Spitälern. Die zu-

sätzlichen Stellen konnten erst mit Verzögerung besetzt werden. Die Umsetzung bei den drei betroffenen Teams erfolgte etappenweise: am 1. Mai 2013 beim Pflege- und Fachpersonal der Operationsabteilung, am 1. September 2013 beim Anästhesiepflegeteam und am 1. November 2013 beim Lagerungsteam. Was hat sich verändert? Sind die neuen Arbeitszeiten besser und attraktiver für das Personal? Die Waidsicht hat sich mit drei betroffenen Personen unterhalten. An diesem Gespräch haben teilgenommen:  Fabienne Sägesser, Diplomierte Fachfrau Operationstechnik HF   Ivanka Basic, Diplomierte Pflegefachfrau NDS Anästhesiepflege   Brahim Achour, Lagerungsfachmann Waidsicht: Das OP-Team hat ja unter suboptimalen Bedingungen umgestellt, das heisst, nicht alle zusätzlich benötigten Stellen waren zu diesem Zeitpunkt besetzt. Was hat sich grundsätzlich verändert? Sind die Arbeitsbedingungen attraktiver geworden? Fabienne Sägesser: Dem ganzen Team war bewusst, dass es personell

«Ich kann mein Privatleben mit dem neuen Modell viel besser organisieren. Heute weiss ich genau, wann mein Arbeitsende ist.» Brahim Achour

sehr eng werden wird. Aber die Umstellung per 1. Mai 2013 hat sich gelohnt. Es ist super! Wir kommen ausgeruht zum Dienst und wir wissen, wann unsere Schicht zu Ende

zwischen den Teams Unstimmigkeiten. Die waren im Grundsatz nicht bösartig gemeint, aber die lange Präsenzzeit und Müdigkeit förderte das Verständnis zwischen

«Vorher mussten wir im schlimmsten Fall, wenn es viele Notfalloperationen gab, bis zu 16 Stunden am Stück arbeiten.» Fabienne Sägesser ist. Vorher mussten wir quasi zwei Schichten hintereinander arbeiten – einen regulären Dienst und dann Pikettdienst zu Hause oder Präsenzdienst im Spital. Wir wussten im Voraus nie, wann unsere Arbeitszeit zu Ende ist. Im schlimmsten Fall, wenn es viele Notfalloperationen gab, mussten wir bis zu 16 Stunden am Stück arbeiten. Unglücklich war jedoch, dass nicht alle drei Teams gleichzeitig umstellen konnten. Die Kolleginnen und Kollegen von der Anästhesie und vom Lagerungsteam hatten ja immer noch Präsenz- beziehungsweise Pikettdienst. Die hatten nach 10 Stunden Arbeit nicht mehr den gleichen Elan, wollten auch einmal etwas essen oder sich ausruhen. Wir vom OP-Team waren frisch und wollten vorwärts schaffen. Brahim Achour: Natürlich habe ich dem OP-Team gegönnt, dass sie schon im Mai umstellen konnten, aber jetzt, wo alle Teams umgestellt haben, läuft es um einiges besser und entspannter. Ivanka Basic: Für das Arbeitsklima war die etappenweise Umstellung nicht förderlich. Es gab

einzelnen Personen der verschiedenen Berufsgruppen nicht. Heute ist das Schnee von gestern – alle sind glücklich und zufrieden mit den neuen Arbeitszeiten. Waidsicht: Nachtdienst wird von vielen als belastend für Körper und Geist empfunden. Wie geht es euch dabei?

Sägesser: Früher, nach einer Doppelschicht, hatte ich ähnliche Beschwerden wie bei einem Jetlag. Für das Privatleben war es auch unbefriedigend – im Pikettdienst wusste ich nie, ob noch ein effektiver Einsatz folgt, ob ich wegen einer notfallmässigen Operation noch einmal ins Spital muss. Sicher, nach zwei bis drei Nachtschichten merke ich, dass ich «uneffektiver» werde. Den Tag zur Nacht machen ist für mich nicht so einfach. Der Schlaf hat tagsüber nicht die gleiche Qualität wie nachts. Auch ist die Umstellung vom Nachtauf den Tagrhythmus schwierig – ich brauche etwa zwei Tage, bis ich mich wieder fit fühle. Trotzdem, ich mache sehr gerne Nachtdienst. Achour: Ich kann mein Privatleben mit dem neuen Modell viel besser organisieren. Heute weiss ich genau, wann mein Arbeitsbeginn und mein Arbeitsende sind. Waidsicht: Hat das neue Arbeitszeitmodell auch Einfluss auf die Zusammenarbeit – auf die Teambildung?

«Die Atmosphäre in der Nacht ist entspannter. Viele Störfaktoren, die tagsüber normal sind, reduzieren sich in der Nacht drastisch.» Ivanka Basic Basic: Sicherlich ist er für die Gesundheit auf die Dauer belastender. Bei mir stellt sich nach einiger Zeit ein anderer Rhythmus ein. Wenn ich vom Nachtdienst nach Hause komme, gehe ich sofort ins Bett. Ich versuche so den Tag zur Nacht zu machen.

Achour: Ja, ganz klar. Nachts ist nur ein Team an der Arbeit. Es besteht aus einem bis zwei Chirurgen, zwei OP-Pflegepersonen, einem Anästhesie-Kaderarzt, einer Pflegeperson Anästhesie und einem Lagerungsfachmann. An einem Wochentag hat es mindestens

viermal so viele Mitarbeitende der verschiedenen Berufsgruppen. Bei so vielen Akteuren können schon Missverständnisse und Informationsdefizite auftauchen. Die Arbeit in einer kleinen Gruppe ist in der Regel entspannter. Man hilft und unterstützt sich gegenseitig. Sägesser: Als wir noch Doppelschichten hatten, haben immer alle pressiert, alle wollten so schnell wie möglich nach Hause, einen langen Arbeitstag beenden. Zu kurz kam das Zwischenmenschliche unter uns Kolleginnen und Kollegen, jedoch haben wir nie die Qualität und Sicherheit für die Patientinnen und Patienten ausser Acht gelassen. Heute sind die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Kommunikation wieder um einiges besser, wir sind weniger gereizt und empfindlich. Nachtarbeit hat einen speziellen Charakter. Auch wenn es extrem streng ist – bei einem guten Team läuft alles Hand in Hand, man kennt und schätzt sich gegenseitig, das schweisst zusammen. Davon profitieren wir auch im Tagdienst. Basic: Die Atmosphäre in der Nacht ist entspannter. Viele Störfaktoren, welche tagsüber normal sind, reduzieren sich in der Nacht drastisch – die Konzentration ist besser, wir sind nicht nur weniger gestört, sondern auch ausgeruht. Sägesser: Ich denke, auch die Patientinnen und Patienten profitieren von unseren Arbeitszeiten. Wir sind entspannter und können noch mehr auf ihre Bedürfnisse eingehen. Waidsicht: Wenn nachts keine Notfalloperationen sind, wie «schlagt» ihr euch die Zeit um die Ohren? Sägesser: Nachts sind wir vom OPTeam für das Aufbereiten und Sterilisieren der Instrumente zuständig, die tagsüber gebraucht wurden. Da kann eine grosse Menge an Arbeit anfallen, wenn die Kolleginnen am Tag nicht dazu kamen. Auch verrichten wir unsere «Ämtli» und bereiten die Operationssäle und das Material für den nächsten Tag vor. Wenn gegen Morgen nichts mehr zu tun ist, nimmt die Konzentration ab und man ist froh, wenn die Leute vom Tagdienst kommen und ablösen. Basic: im Tagesprogramm haben wir sehr wenig Zeit für andere Tätigkeiten. Nachts füllen wir Verbrauchsmaterial auf, putzen die Anästhesiegeräte – es gibt immer etwas zu tun. Achour: Wir machen nachts Bestellungen, räumen vom Tagesprogramm noch auf, putzen und kontrollieren das Lagerungsmaterial. Wenn der eine nichts mehr zu tun hat, dann unterstützt und hilft er den anderen. Das klappt sehr gut. Niemand «liegt auf der faulen Haut»… Waidsicht: Möchtet ihr wieder zum alten Arbeitsmodell zurück? Alle: (einstimmig) NEIN. Es gibt zwar schon zwei/drei Kolleginnen und Kollegen welche dem Pikettund Präsenzdienst nachtrauern… Gesprächsleitung: Steffi Wunderlin

Sie haben keine Arme und keine Beine und eigentlich auch keinen Kopf. Und trotzdem können sie sehr nützlich sein: Fliegenlarven oder auch Maden.

S

chon seit langem ist bekannt, dass bestimmte Fliegenlarven oder Maden die Wundheilung verbessern. Deshalb wurden Maden auch schon früh gezielt für die Wundreinigung eigesetzt. Interessanterweise waren es oft Kriegschirurgen, die den positiven Einfluss der Maden auf die Wundheilung der verletzten Soldaten beobachteten. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts begann auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit den besonderen Helfern. Nach Entdeckung der Antibiotika gerieten die kleinen Viecher dann in Vergessenheit. Erst in letzter Zeit sind sie wieder ins Zentrum des Interesses bei der Behandlung von schwierigen und chronischen Wunden (Ulkus cruris und diabetisches Fusssyndrom) gekrabbelt. Auch die zunehmende Resistenz einiger Bakterien gegen gängige Antibiotika spielt dabei eine Rolle. Siegerin aus der grossen Gruppe der Maden ist die Larve der Goldfliege, sie dringt zum Beispiel nicht in gesundes Gewebe ein. Was macht sie nun so besonders?

Fressen resistente Bakterien Diese Maden geben Verdauungssäfte ab, die dann ausserhalb ihres Körpers die Nahrung verflüssigen, so dass sie nur noch aufgesaugt zu werden braucht. Abgestorbenes Gewebe, das sich auf chronischen und schwer heilenden Wunden reichlich findet, wird dabei zuerst aufgenommen. Dieser Vorgang ist für die meisten Patienten schmerzfrei. Nur gelegentlichen berichten

Die nützlichen Tierchen verrichten ihr Werk unter dem Verband.

würden sich jetzt verpuppen. Zum einen brauchen sie dazu jedoch eine trockene Umgebung und zum anderen werden sie davor aus der Wunde entfernt. Es kann also nicht dazu kommen, dass auf der Wunde eine neue Fliege heranwächst und mit einem leisen Summen aus dem Fenster fliegt. Wenn es sich um sehr tiefe oder zerklüftete Wunden handelt, können im Einzelfall die Maden auch einmal in der Wunde frei «herumlaufen» und werden dann durch einen speziellen Gazeverband daran gehindert, einfach wegzulaufen. Allerdings braucht es in jedem Fall die Mitarbeit des überzeugten Patienten. Da die Madentherapie jedoch oft am Ende einer langen und nicht erfolgreichen Behandlung der Wunde steht, wird sie von den Patienten schnell akzeptiert und gut toleriert. Schön ist es natürlich auch, wenn das Pflegepersonal ebenso von dieser Behandlung überzeugt ist.

Steril gezüchtet

In solchen Säckchen kommen die Larven auf die Wunde.

Patienten über Juckreiz, Kribbeln oder Schmerzen. Ziel der Behandlung ist also die schonende Abtragung der Beläge der Wunde, da diese die Wundheilung behindern. Im Gegensatz zu einer operativen Reinigung der Wunde wird kein Narkose- und Chirurgieteam benötigt und gesundes Gewebe wird geschont. Ausserdem sind die kleinen Helfer in der Lage, auch die meisten Bakterien in der Wunde zu vertilgen. Dabei ist es egal, ob diese Bakterien gegen bestimmt Antibiotika resistent sind. Lediglich «Pseudomonas aeruginosa»-Bakterien mun-

den ihnen nicht, in diesem Fall können sie sogar absterben. Neben der Wundreinigung und der antimikrobiellen Wirkung fördern die Larven auch die Wundheilung, indem sie bestimmte Proteine und Wachstumsfaktoren (EGF) stimulieren, Ödeme verringern und die Kapillardurchblutung steigern. Die Maden werden in der Regel in kleinen teebeutelähnlichen Säcken aufgelegt und bleiben dann etwa drei Tage auf der Wunde. Während dieser Zeit «grasen» sie die Wunde ab und nehmen deutlich an Grösse und Gewicht zu. Dann hören sie auf zu fressen und

Einer gewöhnlichen Schmeissfliege haftet nicht ganz zu Unrecht der Ruf eines Krankheitsüberträgers an. Aus diesem Grund werden die im Spital verwendeten Maden der Goldfliege unter «sterilen» Bedingungen gezüchtet, die optimale Hygiene garantieren. Übrigens handelt es sich um ein «swiss made» Produkt, die Maden werden «frisch» geliefert und dann innerhalb eines Tages auf die Wunde aufgebracht. Und weil es sich um eine etablierte Methode handelt, werden die Kosten seit 2011 von der obligatorischen Grundversicherung getragen. Die gereinigte und hoffentlich auch infektfreie Wunde kann dann mit anderen Methoden der Wundbehandlung oft erfolgreich zu Ende behandelt werden. Made sei Dank. Dr. Frank-Rainer Müller, Leitender Arzt Chirurgie

Geriatrienetz Zürich: Der Vertrag ist unterschrieben

Stadt Zürich gemeinsam mit Universität und Universitätsspital Am 31. Januar 2014 fand die feierliche Vertragsunterzeichnung im Waidspital statt: Das Geriatrienetz Zürich wurde gegründet.

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nwesend waren hohe VertreterInnen der Universität Zürich, des Universitätsspitals sowie der Stadt Zürich mit dem Stadtspital Waid und den Städtischen Pflegezentren. Am langen Tisch im Kongressforum haben sie die künftige Zusammenarbeit ihrer Institutionen im «Geriatrienetz Zürich» vertraglich besiegelt. Im neuen Geriatrienetz geht es einerseits um die medizinische Versorgung von betagten Patientinnen und Patienten. Vorgesehen ist etwa, dass das Stadtspital Waid dem Universitätsspital Bettenkapazitäten zur Verfügung stellt. So

(v.l.) Von der Universität: Rektor a.i. Prof. Otfried Jarren, Prorektor Medizin und Naturwissenschaften Prof. Daniel Wyler und Dekan Medizinische Fakultät Prof. Klaus Grätz. Vom Universitätsspital: Spitaldirektorin Rita Ziegler, Ärztlicher Direktor Prof. Jürg Hodler und Direktorin Klinik für Geriatrie Prof. Heike Bischoff-Ferrari. Vom Stadtspital Waid: Spitaldirektor Lukas S. Furler und Chefarzt Dr. Daniel Grob. Von den Städtischen Pflegezentren: Direktor Kurt Meier und Ärztliche Direktorin Dr. Gabriela Bieri-Brüning. Von der Stadt Zürich: Vorsteherin des Gesundheits- und Umweltdepartements Dr. Claudia Nielsen.

können betagte Patientinnen und Patienten nach einer Operation im USZ in unserer Klinik für Akutgeriatrie weiter betreut werden. Ein weiterer wichtiger Teil im neuen Geriatrienetz ist die gemeinsame medizinische Altersforschung. In diesem Rahmen haben

die Universität Zürich und das Stadtspital Waid ihre gemeinsame Trägerschaft des ZAM (Zentrum Alter und Mobilität) erneuert. Nach der erfolgreich verlaufenen fünfjährigen Pilotphase ist nun das ZAM mit Sitz am Waidspital auch weiter ausgebaut worden.

Schliesslich soll auch die geriatrische Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten verstärkt werden. Die beteiligten vier Institutionen wollen diese gemeinsam vorantreiben, um so dem drohenden Fachärztemangel in diesem Fachgebiet zu begegnen.  Katja Rauch

6 PERSONAL

Waidsicht Nr. 2 März 2014

Über den eigenen Tellerrand hinaus

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d e r

pf l e g e

aum ein Berufsumfeld ist so vielfältig wie das eines Spitals. Hinter der Fassade des Waidspitals steckt eine Vielzahl von Abteilungen und Bereichen mit einer Dimension von Kleinunternehmen. Sie alle sind zusammen für den Betrieb des Spitals und somit für die Gewährleistung der Patientenversorgung verantwortlich. Aber wie so oft ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile. Um einen Einblick in die unterschiedlichen Bereiche zu ermög-

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Jan Buckenberger

Ich bin seit Anfang November 2013 als Projektleiter Unternehmensentwicklung mit dem Schwerpunkt Qualitätsmanagement am Stadtspital Waid tätig.

Nach meinem Studium der Gesundheitsökonomie in Köln habe ich zwei Jahre am Stadtspital Triemli in verschiedenen Funktionen des Qualitätsund Umweltmanagements, der Unternehmensentwicklung und der IT gearbeitet. Meinen Teil dazu beizutragen, dass sich das Waidspital den Herausforderungen der Zukunft nach aussen und auch nach innen stellt, empfinde ich als extrem reizvolle Aufgabe.

2013 haben insgesamt 25 Mitarbeitende von diesem Angebot Gebrauch gemacht. Am häufigsten wurden die Dialysestation und die Küche besucht. Neu ist seit Anfang 2013 der Seitenwechsel GUD: Mitarbeitende, die länger als drei Jahre am Spital tätig sind, können einmal im Jahr für einen Arbeitstag in eine andere Abteilung des Departements wechseln. Dies hat auch Anästhesiepflegefachmann Hannes Klopfenstein mit einem Schnuppertag im Lebensmittelinspektorat des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Zürich getan. «Der Seitenwechsel war eine höchst interessante Horizonterweiterung», konstatiert er. «Der grösste Teil des Auftrages dort sowie die Arbeitsmethode und das Arbeitsumfeld waren mir unbekannt.» Das GUD bestehe ja nicht nur aus dem Waidspital, betont er, und die Möglichkeit dieser Art des Seiten-

wechsels sollte unbedingt auch in Zukunft angeboten werden. Formulare zum Antrag für den Seitenwechsel finden Sie im Intranet auf der Seite des Qualitätsmanagements (SpitaldirektionDienste). Als Ansprechpartner für den Seitenwechsel können Sie sich gerne an mich wenden. Jan Buckenberger, Projektleiter Unternehmensentwicklung / QM.

Hannes Klopfenstein besuchte das Lebensmittelinspektorat.

Veränderungen im ärztlichen Kader Meilenstein für die Pflege der Nephrologie Den Berufsverbänden ist es gelungen, endlich eine leistungsgerechte Abbildung der Pflegeleistungen in den Fallpauschalen DRG durchzubringen.

«Ein Meilenstein für die Pflege» – mit dieser Überschrift lancierten im Juli 2013 der Schweizerische Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) und die Schweizerische Vereinigung der Pflegedienstleiterinnen und Pflegedienstleiter (SVPL) eine Medienmitteilung. Und tatsächlich, die Überschrift versprach nicht zu viel. Den beiden Verbänden war es gelungen, die leistungsgerechte Abbildung der Pflegeleistungen in den Fallpauschalen DRG mit dem zweiten Antrag beim Bundesamt für Statistik BFS durchzubringen. Denn bis anhin ist die Pflege in den Fallpauschalen DRG nicht oder unzureichend abgebildet. Der erste Antrag wurde im Frühjahr 2012 zurückgewiesen. Auf der Grundlage dieser Rückweisung wurde die komplexe Systematik zur Abbildung der Pflegeleistungen nochmals grundlegend überdacht und erfolgreich überarbeitet. Wie wir ja wissen, wird jede Patientin, jeder Patient entsprechend seiner Hauptdiagnose, den Nebendiagnosen, den angewendeten Prozeduren, dem Alter, Geschlecht und dem Schweregrad der Erkrankung einer Fallgruppe zugewiesen, anhand welcher ein Preis ermittelt wird. Die Prozeduren werden in einer Klassifikation, der Schweizerischen Operationsklassifikation CHOP, definiert. Der CHOP beschreibt Interventionen, wie zum Beispiel Operationen, aber auch verschiedene diagnostische und therapeutische Massnahmen. Als komplexe Massnahmen werden im sogenannten CHOP-Katalog auch Komplexbehandlungen beschrieben. Eine Komplexbehandlung ist wie ein Rezept zu

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lichen, wurde im Jahr 2008 die Aktion «Seitenwechsel» initiiert. Die Aktion hat sich inzwischen zu einem dauerhaften Bestandteil des Angebotsprogramms für die Mitarbeitenden entwickelt.

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2013 haben 25 Mitarbeitende einen halb- oder ganztägigen Besuch in einer anderen Abteilung des Waidspitals oder des GUDs gemacht.

Jede/r Mitarbeitende hat durch einen halbtägigen Seitenwechsel in einer anderen Abteilung oder einem anderen Bereich die Möglichkeit, nicht nur einen Blick über die Schultern der Kolleginnen und Kollegen im Haus, sondern vor allem über den eigenen Tellerrand hinaus zu werfen. Das Stadtspital Waid unterstützt damit den interdisziplinären Austausch und möchte das gegenseitige Verständnis für das Arbeitsumfeld der verschiedenen Abteilungen und ihrer Mitarbeitenden fördern. Dies soll auch das Gemeinschaftsgefühl in der Waid stärken.

verstehen. Alle Zutaten, welche es braucht, sind aufgelistet und es wird darin definiert, wovon und von wem es wie viel benötigt. Als Beispiel kann die geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung der Akutgeriatrie hinzugezogen werden, wo die Therapieeinheiten, der Interdisziplinäre Rapport, die aktivierend therapeutische Pflege und vieles mehr als Vorgabe für diese Komplexbehandlung gelten. Diese vorgegebenen «Zutaten» müssen eingehalten, umgesetzt und dokumentiert werden, damit eine Komplexbehandlung auch finanziell relevant wird. Pflege-Komplexbehandlung Der Pflegeaufwand von unseren Patientinnen und Patienten kann nun mit einer solchen Komplexbehandlung erfasst werden. Die Pflege-Komplexbehandlung besteht aus 5 Leistungsgruppen und 11 Interventionsprofilen. In den Leistungsgruppen sind die Dimensionen definiert: Bewegung, Körperpflege, Ausscheidung, Wundmanagement sowie Kommunikation und Sicherheit. In den Interventionsprofilen sind Pflegehandlungen enthalten wie zum Beispiel systematisches Gehtraining oder Beratungsgespräche. Ebenso sind Zeitdimensionen, beispielsweise «zweimal täglich», vorgegeben. Dieser Algorithmus führt am Ende zu Aufwandspunkten pro Tag. Pro Leistungsgruppe kann täglich ein Punkt erreicht werden, maximal also fünf Punkte pro Tag. 2014 und 2015 werden nun Daten und Erfahrungen mit der Pflege-Komplexbehandlung gesammelt, welche der Anwendung dienen werden. Ab dem Jahr 2016 sollte der CHOP Pflege-Komplexbehandlung ertragswirksam werden. Nadja Lüthi, Pflegeleiterin Akutgeriatrie

Von links: Dr. Johannes Trachsler, Leitender Arzt und Chefarzt-Stellvertreter, sowie Dr. Albin Schwarz und Dr. Christoph Etter, Oberärzte m.e.V.

Im Rahmen der Entwicklung und Neuorganisation der Nephrologie am Waidspital wurden auf Anfang Jahr diverse Anpassungen im Bereich des ärztlichen Kaders vorgenommen. Diese wurden erforderlich durch die Ausweitung des nephrologischen Dienstes auf das Triemlispital vor zwei Jahren und die Eröffnung einer Dialysestation am STZ im Oktober 2012. Dr. Johannes Trachsler ist per 1. Januar 2014 zum Leitenden Arzt am Institut für Nephrologie ernannt worden. Er übernimmt zudem die Funktion als ChefarztStellvertreter. Dr. Trachsler hat seine Weiterbildung zum Spezialarzt für Innere Medizin und Nephrologie in Bülach, Wetzikon, an den Stadtspitälern Waid und Triemli sowie am Universitätsspital Zürich absolviert. Zuletzt war er Leitender Arzt Nephrologie am Regionalspital Lachen. Mit seinem Stellenantritt im Waidspital kehrt Dr. Trachsler an eine frühere Wir-

kungsstätte zurück, wo er bereits während dreier Jahre als Oberarzt Nephrologie tätig gewesen war. Johannes Trachsler wird bei uns hauptsächlich für den Konsiliardienst und die nephrologische Betreuung stationärer Patientinnen und Patienten zuständig sein. Dr. Albin Schwarz und Dr. Christoph Etter wurden per 1. Februar zu Oberärzten m.e.V. befördert. Beide Kollegen verfügen über langjährige Kaderarzterfahrung auf der Nephrologie am Waidspital und vorgängig als internistische Oberärzte an anderen grossen Kliniken der Schweiz. Dr. Schwarz übernimmt in seiner neuen Funktion die Bereichsleitung Hämodialyse für die beiden Standorte Waid- und Triemlispital. Mit über 13 500 Dialysebehandlungen im letzten Jahr gehören die Dialysestationen der Stadtspitäler zu den fünf grössten der Schweiz. Dr. Etter ist per 1. Februar für den Bereich ambulante Nephrolo-

gie zuständig. Das nephrologische Ambulatorium des Waidspitals ist mit 2200 Konsultationen im Jahr 2013, davon 270 neu zugewiesene Patienten, ein grosser Wachstumsbereich unseres Institutes. Wir sind glücklich, mit dem Zugang von Dr. Johannes Trachsler und den Beförderungen von Dr. Albin Schwarz und Dr. Christoph Etter die nephrologische Kompetenz am Waidspital weiter stärken zu können und mit den neu geschaffenen Bereichsstrukturen unsere Dienstleistungen weiter zu optimieren. Ich wünsche allen dreien viel Freude und Erfolg in ihrer neuen Funktion.  Prof. Dr. Patrice Ambühl, Chefarzt Institut für Nephrologie

Dr. Sebastian Braun.

husen, am Waidspital und am Universitätsspital in Zürich. Zuletzt

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Neuer Medizinischer Direktor Prof. Dr. Patrice Ambühl, Chefarzt des Instituts für Nephrologie, hat am 1. Februar die medizinische Gesamtleitung im Stadtspital Waid übernommen.

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er 51-jährige Patrice Ambühl ist seit sieben Jahren am Stadtspital Waid tätig. Als Chefarzt leitet er unter anderem eine der grössten Häemodialysestationen der Schweiz. Hier werden pro Jahr mehr als 13 000 Hämodialyse-Behandlungen für Patientinnen und Patienten mit Nierenversagen durchgeführt. Patrice Ambühl hat auch die nephrologische Zusammenarbeit seines Instituts mit dem Stadtspital Triemli intensiviert: Seit 2012 betreut er zusammen mit seinen Kaderärztinnen und -ärzten zusätzlich die Nierenpatientinnen und -patienten im Triemlispital. Prof. Ambühl ist somit als neuer Medizinischer Direktor bestens für die weitere Vernetzung der

Prof. Dr. Patrice Ambühl.

Medizin innerhalb der Stadt Zürich gerüstet. Wir freuen uns, mit ihm einen hochkarätigen neuen Medizinischen Direktor gefunden zu haben. Bevor Patrice Ambühl ans Stadtspital Waid kam, arbeitete er mehrere Jahre als Oberarzt am Universitätsspital Zürich. Er be-

sitzt eine Titular-Professur für das Fach Nephrologie an der Universität Zürich. Patrice Ambühl ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Der bisherige Medizinische Direktor Dr. Daniel Grob ist nach vier intensiven Jahren von seiner Funktion zurückgetreten. Mit grossem und erfolgreichem Engagement hatte er in dieser Zeit die Umsetzung der neuen Leistungsaufträge und der neuen Spitalfinanzierung vorangetrieben. Ich danke ihm vielmals für seine wertvolle geleistete Arbeit. Daniel Grob wird sich künftig als Chefarzt der Klinik für Akutgeriatrie auf die Weiterentwicklung seiner Klinik sowie auf die vereinbarte neue Zusammenarbeit zwischen Stadt, Universität und dem Universitätsspital im Geriatrienetz Zürich konzentrieren. Patrice Ambühl danke ich für seine Bereitschaft noch mehr Verantwortung zu tragen und heisse Ihn herzlich willkommen in der Spitalleitung.  Lukas S. Furler Spitaldirektor

Traumatologie / Orthopädie: Nachfolger von PD Dr. Christoph Meier

Neuer Chefarzt für Unfallchirurgie und Orthopädie Dr. Michael Dietrich wird neuer Chefarzt Traumatologie / Orthopädie. Er nimmt ab dem 1. Mai 2014 seine Arbeit in der von PD Dr. Stefan Wildi geführten Klinik für Chirurgie auf.

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er 43-jährige Michael Dietrich ist zurzeit als Oberarzt in der Orthopädischen Universitätsklinik Balgrist in Zürich tätig, wo er auch klinisch forscht. Zuvor war er mehrere Jahre lang Oberarzt an der Chirurgischen Klinik am Stadtspital Triemli. Im Stadtspital Waid wird Dr. Dietrich Nachfolger von Chefarzt PD Dr. Christoph Meier. Dieser ist als Chefarzt der Unfallchirurgie ans Kantonsspital Winterthur berufen worden. Michael Dietrich übernimmt am Waidspital die wichtigen Fach-

Dr. Michael Dietrich.

se in der Unfallchirurgie bei betagten Menschen. Die bestehende Orthopädie soll unter dem neuen Chefarzt weiterentwickelt und ausgebaut werden. Michael Dietrich verfügt über eine Facharztausbildung in Orthopädie und Traumatologie und zudem über eine Weiterbildung als Executive Master of Business Administration (EMBA) der Universität St. Gallen. Er ist damit für die neuen Aufgaben als Chefarzt bestens vorbereitet. Michael Dietrich ist in Zürich aufgewachsen. Er ist verheiratet und Vater von Zwillingen. Ich wünsche ihm einen guten Start und viel Erfolg in dieser wichtigen Funktion.  Lukas S. Furler Spitaldirektor

gebiete Traumatologie und Orthopädie. Dazu gehören aktuell auch die Arthroskopie, Handchirurgie und Sportmedizin. Zudem bietet die Abteilung spezielle Kenntnis-

war er als Oberarzt am Spital in Lachen tätig. Seinen Facharzttitel für Allgemeine Innere Medizin hat er 2012 erlangt. Wir heissen Dr. Sebastian Braun herzlich willkommen und wünschen ihm einen guten Start und viel Erfolg in seiner Tätigkeit.  PD Dr. Manuel Fischler, Chefarzt Medizinische Klinik

Im Januar wurden die Leitenden Ärzte Dr. Thomas Betschart und Dr. Nikola Nikolic zu ChefarztStellvertretern ernannt. Die beiden Fachärzte für Radiologie sind durch ihre jahrelange und ausgezeichnete Arbeit im Hause besten bekannt. Dr. Nikolic hat die Stelle als Leitender Arzt am Stadtspital Waid im September 2004 angetreten. Dr. Betschart hat einen Teil seiner Ausbildung zum Facharzt Radiologie am Stadtspital Waid absolviert, bevor er ans Universitätsspital Zürich wechselte. Im Juli 2006 ist er als Oberarzt ans Stadtspital Waid zurückgekehrt, wo er im Jahr 2009 zum Leitenden Arzt befördert wurde.

Sibel Kinali, Colin Wälti und Verena Landmann.

Abraham Chemmalakuzhy, Christine Sutter, Joji Moonjelil Antony, Tanja Freund Stössel.

10 DIENSTJAHRE Abraham Chemmalakuzhy, Pflegeassistent mit FA, Bettenstation D2, am 28. Februar

Colin Wälti, RZ Betrieb, Informatik Projekte, am 31. Januar 25 DIENSTJAHRE Verena Landmann-Schaffner, Dipl.Pflegefachfrau HF, Überwachungsstation, am 28. Februar

15 DIENSTJAHRE Tanja Freund Stössel, Dipl. Pflegefachfrau HF FA Anä, Pflege Anästhesie /  Lagerungsteam, am 28. Februar

35 DIENSTJAHRE Christine Sutter, Diabetesberaterin, am 5. Januar

Liselotte Graf, Stv.Leiterin Einkauf/Materialverwaltung, am 28. Februar

Doris Wegmann, Dipl. Biomedizinische Analytikerin, Sekretariat, am 3. Februar

Ute Hitz, Diätköchin, Hotellerie / Ökonomie, am 10. Januar Sibel Kinali Scherrer, Gruppenleiterin Support, Informatik Support, am 31. Januar Joji Moonjelil Antony, Spitalangestellter, Pflege Anästhesie / Lagerungsteam, am 28. Februar 20 DIENSTJAHRE Karin Oertle, Katholische Seelsorgerin, am 1. März

Berichtigung In der letzten Waidsicht ist uns leider ein Fehler unterlaufen. Die Überschrift «20 DIENSTJAHRE» hätte eigentlich «25 DIENSTJAHRE» lauten sollen. Wir bitten Orumees Philip Arackal, Stefan Arnold, Vesna Babic, Roberta Christen und Monica Kuhn um Entschuldigung, dass wir ihnen unbeabsichtigt fünf Dienstjahre unterschlagen haben.

Weiterbildung Pflege Karin Berlinger hat im November 2013 den Masterabschluss «Master of Advanced Studies in Managed Health Care» erworben. Der Titel ihrer Abschlussarbeit lautete: «Ausarbeitung eines spezifischen Führungsleitbildes und Kommunikationskonzepts für eine Pflegegruppe in einem Akutspital».

Zu Chefarzt-Stellvertretern befördert: Dr. Thomas Betschart (links) und Dr. Nikola Nikolic.

Mit ihrer neuen Funktion nehmen die beiden Ärzte zusätzliche Verantwortung war und sorgen dafür, dass die Vertretung des Chefarztes jederzeit sichergestellt ist. Ich wünsche Thomas Betschart und Nikola Nikolic in ihren alten

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Danke für die jahre­l ange Mitarbeit

Neue Chefarzt-Stellvertreter Radiologie

Neuer Oberarzt Medizin Dr. Sebastian Braun ist Anfang Februar 2014 wieder ins Waidspital zurückgekehrt. In der Funktion als Oberarzt auf der Medizinischen Klinik übernimmt er die Nachfolge von Dr. Christoph Schreen. Sebastian Braun schloss sein Medizinstudium 2006 an der Ludwig-Maximilian Universität in München ab. Für seine Weiterbildung zum Facharzt nahm er verschiedene Tätigkeiten in der Schweiz wahr, unter anderem am Luzerner Kantonsspital in Wol-

Medizinische Gesamtleitung: Von Daniel Grob zu Patrice Ambühl

und neuen Aufgaben weiterhin viel Erfolg. Dr. Tarzis Jung, Chefarzt Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Wir gratulieren Ihnen ganz herzlich und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute! Alexandra Heilbronner, Leiterin Pflegebereich

imp r e s s u m

Seitenwechsel: Ein neuer Blick ins Waid oder ins GUD

Personal 7

Nr. 2 März 2014 Waidsicht

Waidsicht Nr. 2/2014 März Personalzeitung des Stadtspitals Waid Herausgeberin Spitaldirektion Stadtspital Waid Redaktion Redaktionsausschuss: Katja Rauch, Redaktorin; Karin Bögli, Leiterin Direktionsstab

Redaktionsmitglieder: Herbert Bachofner, Technischer Dienst; Roland Brändli, Spitalfotograf; Andreas Jaeger, Informatik; Verena Landmann, Pflegefachfrau Überwachungsstation; Jeannine Nigg, Pflegefachfrau Station AB1, Steffi Wunderlin, Leiterin Spezialgebiete Pflege Mitarbeit an dieser Nummer Jean-Pierre Aebersold, Prof. Dr. Patrice Ambühl, Jan Buckenberger, PD Dr. Manuel

Fischler, Lukas S. Furler, Nicole Grolimund, Alexandra Heilbronner, Cornelia Hugentobler, Dr. Tarzis Jung, Nadja Lüthi, Dr. Frank-Rainer Müller, George Scherer, Dr. Albin Schwarz, Gerald Vogel. Fotos Roland Brändli Gestaltung bbdesign, Zürich Druck Neidhart + Schön, Zürich Redaktionsadresse Waidsicht Tièchestrasse 99 8037 Zürich [email protected] Telefon 044 366 22 75 Auflage: 2000 Exemplare

8 SCHAUPLATZ

Waidsicht Nr. 2 März 2014

Waidforum: Grosserfolg

Wenn die Füsse nicht mehr tragen wollen Für das Waidforum vom 22. Januar mussten immer mehr Stühle herangeschafft werden… Das Thema «Füsse» stiess offenbar auf ein brennendes Publikumsinteresse.

I nt e rvi e wpartn e r Lesen

Dr. med. Gerardo J. Maquieira ist Facharzt FMH für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates. Im Stadtspital Waid arbeitet er als Belegarzt.

Waidsicht: Herr Dr. Maquieira, wie erklären Sie sich, dass am Thema «Füsse» so viele Menschen interessiert sind? Dr. Gerardo J. Maquieira: Wenn etwas am Fuss nicht stimmt, verliert man sehr schnell die Mobilität. Das bedeutet eine grosse Einbusse in der Lebensqualität. Oft wurden die Füsse im Leben halt etwas vernachlässigt, deshalb sind sie dann auf einmal ein brennendes Thema. Was meinen Sie mit vernachlässigt? Maquieira: Man steckt die Füsse einfach in die Schuhe, wo man sie nicht mehr sieht. So ist sich der westliche Mensch gar nicht bewusst, was die Füsse alles leisten im Verlauf eines Lebens. Beim Älterwerden nehmen die Probleme natürlich überall am Körper zu, aber an den Füssen insbesondere, weil die mechanische Belastung dort enorm gross ist. Welche Fussprobleme treten denn am häufigsten auf? Maquieira: Die Gelenke bekommen Arthrose, die Sehnen werden immer

länger, entzünden sich oder reissen. Das ist ein Grund für das Entstehen einer Deformität. Durch diese wiederum kann es zu Druckstellen kommen – und das sind die häufigsten Probleme an den Füssen. Wie ist das beim Hallux valgus, von dem man so viel hört? Maquieira: Dabei handelt es sich um eine Deformität der Grosszehe, die durch verschiedene Faktoren bedingt ist. Die Genetik ist ein wichtiger Faktor, aber natürlich auch die Mechanik, zum Beispiel das Tragen gewisser Schuhe. Seit einiger Zeit sind bei den Frauen wieder äusserst hohe Absätze gross in Mode. Spüren Sie die Auswirkungen bei Ihrer Arbeit? Maquieira: Überhaupt nicht, diese Mode ist ja nichts Neues. Die Frau will wenn immer möglich schöne Schuhe tragen und sie ist bereit dafür zu leiden. Aufgrund der individuellen Konstellation des Fusses können die einen solche Schuhe länger tragen als andere.

Das grosse Los

Meike Winnemuth gewinnt im Herbst 2011 bei Günther Jauchs «Wer wird Millionär?» 500 000 Euro. Für sie ist sofort klar: Das ist die Chance, endlich einen verrückten Lebenstraum wahr zu machen und zwölf Monate lang durch die Welt zu reisen. Doch Frau Winnemuth reist etwas anders, nämlich immer nur zum Monatswechsel und immer nur von Grossstadt zu Grossstadt. So wohnt und lebt sie schliesslich jeweils einen Monat lang in Mumbai, Kopenhagen, Buenos Aires, San Francisco, Shanghai, Honolulu, Havanna, London, Barcelona, Addis Abeba, Tel Aviv und Sydney. Keiner, der das Gefühl von Fernweh kennt, sollte sich dieses Buch entgehen lassen! Nun haben wohl die wenigsten von uns eine halbe Million Euro auf der hohen Kante, und wahrscheinlich träumt auch nicht jeder davon, gleich ein ganzes Jahr lang zu verschwinden oder in Städten wie Mumbai, Tel Aviv oder Havanna zu leben! Aber wie wär’s denn

mit zwei Wochen San Francisco oder einem Monat London? Egal, wovon Sie träumen, ich bin sicher, Sie werden es geniessen, mit der lebensfrohen Meike Winnemuth durch die Städte dieser Welt zu ziehen und eine gehörige Portion Vogelfreiheit zu schnuppern. Und vielleicht lassen Sie sich dann sogar von einer ihrer wichtigsten Erkenntnisse überzeugen: dass es im Leben nicht immer «entweder oder» heissen muss, sondern dass es durchaus Raum für «sowohl als auch» gibt. Auch ohne 500 000 Euro im Gepäck. Nicole Grolimund 

Autorin: Meike Winnemuth Verlag: Knaus Erschienen: 2013 Preis: ca. 29.90 Fr.

K I N O

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nnähernd 200 Personen sind zu den Vorträgen unter dem Titel «Fussbehandlung mit oder ohne Operation?» erschienen – ein eindrücklicher Erfolg. Die Waidsicht hat den Hauptreferenten Dr. Gerardo J. Maquieira gefragt, worauf er dieses grosse Publikumsinteresse zurückführt.

Wie gehen Sie bei einem Halluxproblem vor? Maquieira: In einer ersten Konsultation wollen die Leute erfahren, wie schlimm ihr Hallux valgus ist und ob sie etwas machen müssen oder sollen. Ich erkläre ihnen dann zuerst ausführlichst die Diagnose und die Behandlungsmöglichkeiten, die es gibt. Für viele Fussprobleme existieren gute Hilfsmittel, wenn die Patientinnen und Patienten solche möchten: Einlagen oder orthopädisch angepasste Schuhe. Aber bei einer Druckstelle und einem breiten Fuss können Sie mit Schuhen nur bedingt etwas ausrichten: Sie können offene Schuhe tragen oder sehr weite Schuhe anfertigen lassen, was sehr aufwändig ist. Eine Einlage bringt bei einer Druckstelle aufgrund des Hallux valgus nicht viel. Deshalb sind die konservativen Therapie-Methoden hier sehr eingeschränkt. Bei einer Operation des Hallux valgus ist das Hauptziel, den Vorfuss schmäler zu machen. Dadurch wird die Druckstelle verschwinden. Wie erfolgreich sind diese Operationen? Maquieira: Sehr erfolgreich, in der Literatur spricht man von etwa 90 Prozent zufriedener Patientinnen und Patienten. Diese Zufriedenheit tritt erfahrungsgemäss etwa ein halbes bis ein ganzes Jahr nach der Operation ein. Die Leute unterschätzen gerne, dass eine Fussoperation wie eine Fussverletzung ist – der Fuss bleibt sehr lange geschwollen. Dadurch wird der Profit nicht sofort spürbar, sondern erst nach und nach. Welche Rolle spielt die Physiotherapie beim Hallux valgus? Maquieira: Wenn diese Fehlstellung einmal da ist, kann auch Physiotherapie sie nicht mehr rückgängig machen. Wenn Sie aber zusätzlich eine

Schleimbeutel- oder Sehnenentzündung haben, kann die Physiotherapie helfen. Auch bei einer Schwellung des Fusses, bei einem Lymphödem oder beim postoperativen Zustand ist Physiotherapie hilfreich. Sie arbeiten auch mit Prothesen – wie und wo? Maquieira: Es gibt zum Beispiel Prothesen für das obere Sprunggelenk. Funktioniert das Gelenk dann wieder wie ein natürliches? Maquieira: Nicht ganz. Arthrosen im Sprunggelenk werden – anders als beim Knie- oder Hüftgelenk – in 80 Prozent der Fälle durch Unfälle verursacht, etwa Bein- oder Knöchelbrüche. Dadurch entstehen oft Vernarbungen, die die Beweglichkeit einschränken. Hinzu kommt, dass das Sprunggelenk viel weiter unten in der Belastungskette liegt, so dass es wesentlich stärker belastet ist als das Knie- und Hüftgelenk, allein durch die Schwerkraft und das Gewicht des Patienten. Zusätzlich weist das Sprunggelenk die kleinste Fläche dieser drei Gelenke auf. So sind die Resultate bei Hüft- oder Knieprothesen alles in allem etwas besser. Doch auch beim Sprunggelenk kann man heutzutage mit einer Prothese schon sehr gute Resultate erzielen. Interview: Katja Rauch

Nächstes Waidforum

«Gefahr Spitalinfektion – Was wir am Stadtspital Waid dagegen unternehmen» Mittwoch, 9. April 2014 ReferentInnen: Astrid Cathomas, Leiterin Spitalhygiene Stadtspital Waid Dr. Benjamin Preiswerk, Oberarzt Infektiologie /  Spitalhygiene Stadtspitäler Waid und Triemli Dr. Gerhard Werner Eich, Abteilungsleiter Infektiologie /  Spitalhygiene / Arbeitsmedizin Stadtspital Triemli

Traumland

Die Stadt Zürich diente schon vielen Filmen als Spielort. Hier ist sie allerdings nicht attraktive Kulisse, sondern eher ein düsterer, kalter und abweisender Ort an einem winterlichen Heiligabend. Der Titel «Traumland» bezieht sich denn auch weniger auf einen Ort, als auf die Wünsche und Träume der einzelnen Protagonisten. Allen gemeinsam ist die quälende Einsamkeit, der sie gerne entfliehen möchten, und sei dies auch nur für kurze Zeit. Mia, eine junge bulgarische Prostituierte, wird von ihrem brutalen Zuhälter schlecht behandelt. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre kleine Tochter endlich wiederzusehen. Im selben Haus wie Mia wohnt Maria, eine einsame Witwe, die seit langem wieder ein wenig Hoffnung in sich spürt, als sie für Heiligabend einen Bekannten zu sich einlädt. Und da ist Rolf, der nach seiner Scheidung alleine lebt, sich regelmässig ein klein wenig Zuwendungszeit von Mia erkauft, aber unbedingt den

Weihnachtsabend mit seiner ihn ablehnenden Tochter verbringen möchte. Diese und andere Charaktere dieser kalten Zürcher Weihnachtsgeschichte sind auf ganz eigene Weise miteinander verknüpft. Der Film ist sehr eindringlich gestaltet und lässt uns betroffen und Gerald Vogel nachdenklich zurück. 

Kinostart: 20. Februar 2014 Regie: Petra Volpe Besetzung: Marisa Paredes, Luna Mijovic, Bettina Stucky, André Jung, Stefan Kurt.