Die neuen Berufskrankheiten (BK-Nr. 1319, BK-Nr. 2113, BK-Nr. 2114, BK-Nr. 5103)
Arbeitsmedizinisches Forum Berlin Fred-D. Zagrodnik Referent Berufskrankheiten, DGUV
Einführung 3. Verordnung zur Änderung der Berufskrankheitenverordnung (BKV) : • Larynxkarzinom (BK-Nr. 1319) • Carpaltunnel-Syndrom (BK-Nr. 2113) • Hypothenar-Hammer-Syndrom und Thenar-Hammer-Syndrom (BK-Nr. 2114) • Hautkrebs durch UV-Strahlung (BK-Nr. 5103)
Zeitpunkt: 01.01.2015 Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Rechtliche Rahmenbedingungen -
§ 9 Abs. 1 SGB VII in Verbindung mit BKV (Anlage 1 der BKV: Liste der Berufskrankheiten)
anwendbar: ab Aufnahme der Krankheit in die Liste der Berufskrankheiten
-
§ 9 Abs. 2 SGB VII (Übergangsphase)
anwendbar: vor Aufnahme der Krankheit in die Liste der Berufskrankheiten
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Definition: Berufskrankheiten
§ 9 Absatz 1 S.1 Sozialgesetzbuch (SGB) VII „ Berufskrankheiten sind Krankheiten, die die Bundesregierung durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates als Berufskrankheiten bezeichnet und die Versicherte infolge einer dem Versicherungsschutz nach den §§ 2,3 oder 6 begründenden Tätigkeit erleiden“
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Berufskrankheit nach § 9 Abs. 2 SGB VII (I) „ Die Unfallversicherungsträger haben eine Krankheit, die nicht in der Rechtsverordnung bezeichnet ist oder bei der die dort bestimmten Voraussetzungen nicht vorliegen, wie eine Berufskrankheit als Versicherungsfall anzuerkennen, sofern im Zeitpunkt der Entscheidung nach neuen Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft die Voraussetzungen für eine Bezeichnung nach Absatz 1 Satz 2 erfüllt sind.“
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§ 9 Abs. 2 SGB VII (II) • Voraussetzungen des § 9 Abs. 1 Satz 2 SGB VII:
• nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft • durch besondere Einwirkungen • verursacht sind, • denen bestimmte Personengruppen • durch ihre versicherte Tätigkeit • in erheblich höherem Grade als die übrige Bevölkerung • ausgesetzt sind
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Von der Erkrankung zur Berufskrankheit 1. Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft 2. Beratungen im Ärztlichen Sachverständigenbeirat „Berufskrankheiten“ (unabhängiges beratendes Gremium des BMAS) 3. Veröffentlichung einer Wissenschaftlichen Begründung 4. Sozialpolitische Prüfung durch die Bundesregierung 5. Änderung der Berufskrankheiten-Verordnung mit Erweiterung der BK-Liste (zuletzt zum 01.01.2015 = 3. Änderungs-VO zur BKV) 6.
Rückwirkung (Erweiterung des Anwendungsbereiches der BKV)
7.
§ 9 Abs. 2 SGB VII als Übergangsphase vor Aufnahme in Liste
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Der Versicherungsfall Berufskrankheit (BK) (I) § §
§
§ §
§
Versicherte Person Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Der Versicherungsfall Berufskrankheit (BK) (II) § §
§
§ §
§
Versicherte Tätigkeit Versicherte Person Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Der Versicherungsfall Berufskrankheit (BK) (III) § §
§
§ §
§
Äußere Einwirkung Versicherte Tätigkeit Versicherte Person Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Der Versicherungsfall Berufskrankheit (BK) (IV) § §
§
§ §
§
Erstschaden/ Krankheit Äußere Einwirkung Versicherte Tätigkeit Versicherte Person Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Der Versicherungsfall Berufskrankheit (BK) (V) § §
§
§ §
§
Evtl.Folgesch. Erstschaden/ Krankheit Äußere Einwirkung Versicherte Tätigkeit Versicherte Person Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Der Versicherungsfall Berufskrankheit BK (VI) § §
§ §
§
§
Ursachenzusammenhang „infolge“ (sachlicher Zusammenhang)
Erstschaden Krankheit Äußere Einwirkung Versicherte Tätigkeit Versicherte Person Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Folgesch.
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Beweisanforderungen für eine Berufskrankheit Versicherte Person
Vollbeweis
Versicherte Tätigkeit
Vollbeweis
Äußere Einwirkung
Vollbeweis
Einwirkungskausalität
Wahrscheinlichkeit
Krankheit Ursachenzusammenhang Einwirkung - Krankheit
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Vollbeweis Wahrscheinlichkeit
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Definition "Vollbeweis" Feststellung eines Sachverhalts mit einem so hohen Grad an Gewissheit, dass bei vernünftiger, lebensnaher Würdigung kein begründbarer Zweifel an seinem Vorliegen besteht.
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?
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Definition "Wahrscheinlichkeit" •
Bei vernünftigem Abwägen aller Umstände überwiegt ein Faktor so stark, dass darauf die Entscheidung gestützt werden kann.
•
„Es spricht mehr dafür als dagegen"
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Nie ausreichend:
• Vermutungen • Möglichkeiten • Annahmen • "kann sein"
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Theorie der wesentlichen Bedingung
1. Jedes Ereignis ist dann Ursache eines Erfolges, wenn es nicht hinweggedacht werden kann ohne das Erfolg entfiele (conditio sine qua non). 2. Welche Ursachen haben wesentlich zum Eintritt des Erfolges mitgewirkt?
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"Ursachenmix" Anlage
Vorschaden
Vorerkrankung
private Unfälle frühere BK
früherer Arbeitsunfall Belastung des täglichen Lebens
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Fallvarianten (I) I. Äußere Einwirkung allein wesentlich
Versicherungsfall !
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Fallvarianten (II) II. Anlagen/Vorschäden rechtl. allein wesentlich
Kein Versicherungsfall!
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Fallvarianten (III) III. Versicherte äußere und nicht versicherte Ursachen wirken zusammen: Wenn äußere Ursache rechtlich wesentlich mitwirkt, gilt sie als ursächlich für den Schaden !
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Verwaltungsverfahren • § 8 ff SGB X • Zur Feststellung einer Berufskrankheit • Beginn: Mit Kenntnis der UV-Träger • Amtsermittlungsgrundsatz, § 19 SGB IV, Behörde ermittelt von Amts wegen den vollständigen Sachverhalt • Beschleunigungsgebot
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Meldung einer Berufskrankheit (Verdacht) • alle Ärzte (§ 202 SGB VII) • Unternehmer (§ 193 Abs. 2 SGB VII) • Krankenkassen (§ 20 SGB V) • Erkrankte • Sonstige
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}
formalisiert (BK-Anzeige)
}
formlos
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Larynxkarzinom BK-Nr. 1319 (I) (Wissenschaftliche Begründung v. 1.8.2011) 1. Krankheitsbild: Kehlkopfkrebs NICHT: maligne Erkrankung von Lunge bzw. Bronchien 2. Exposition: Aufnahme von schwefelsäurehaltigen Aerosolen über die Atemwege Intensive Schwefelsäuereeinwirkung: Expositionshöhe von 0,2 mg/m³ und mehr Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Larynxkarzinom BK-Nr. 1319 (II) Intensive Exposition bei: • Isopropanolproduktion, Metalloberflächenbehandlung, Ethanolproduktion, Seifenherstellung, Salpetersäureproduktion mehrjährige Exposition: > 5 Jahre vollschichtige Exposition 3. Kausalität: Konkurrierende Faktoren: Tabakrauchen, Alkoholkonsum, Arsen, Asbest Bei Exposition gegenüber Schwefelsäureaerosolen erhöht sich das Risiko für Raucher und Nichtraucher gleichmäßig Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Carpaltunnel-Syndrom BK-Nr. 2113 (I) (Wissenschaftliche Begründung v. 30.6.2009)
1. Krankheitsbild: • chronische Kompressionsneuropathie des Nervus medianus im Bereich des Handgelenks • beginnt meist mit örtlichen Schmerzen im Handgelenk, v.a. bei Dorsalflexion der Hand • Beschwerden beginnen häufig während der Nachtruhe
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Carpaltunnel-Syndrom BK-Nr. 2113 (II) 2. Exposition: repetitive manuelle Tätigkeiten mit Beugung und Streckung der Handgelenke (z.B. Sortiervorgänge am Fließband, Montagetätigkeiten, Polsterer, Masseur, Zahntechniker) UND/ODER erhöhter Kraftaufwand der Hände (kraftvolles Greifen) UND/ODER Einwirkungen von Hand-Arm Schwingungen (z.B. Forstarbeiter, Steinmetze, Gussputzer, Bauarbeiter)
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Carpaltunnel- Syndrom BK-Nr. 2113 (IV) 3. Kausalität: Kausalzusammenhang ist plausibel, wenn der Erkrankungsbeginn in einem zeitlichen Zusammenhang mit Exposition steht (z.B. Auftreten der Erkrankung innerhalb eine Jahres) Konkurrierende Faktoren: Traumata, Schwellungszustände des Sehnengleitgewebes bei degenerativen, rheumatischen, hormonellen und stoffwechselbedingten Erkrankungen, Tumorerkrankungen, Schwangerschaft, Dialysepatienten
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• http://publikationen.dguv.de/dguv/ pdf/10002/20111122-dguvhandlungsanleitung-cts-august2011-red-kor_anp-fxk-fin-uh-.pdf Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Zu berücksichtigende Zeiträume
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Ausübungsdauer pro Tag/pro Woche
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Repetition:
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Tätigkeitsbeschreibung für Kraftaufwand
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Vibration
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Weitere Tools der Unfallversicherung zum CTS • Anamnese-Software zur Expositionserfassung • BGIA-Report 2/2007: MSE der oberen Extremitäten • http://www.dguv.de/ifa/Publikationen/Reports-Download/BGIAReports-2007-bis-2008/BGIA-Report-2-2007/index.jsp
• Empfehlungen der Unfallversicherungsträger zur Begutachtung bei Berufskrankheiten • http://www.dguv.de/medien/landesverbaende/de/med_reha/docume nts/bk_empf.pdf
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Hypothenar-Hammer-Syndrom BK-Nr. 2114 (I) (Wissenschaftliche Begründung v. 6.6.2012) 1. Krankheitsbild: Hypothenar-Hammer-Syndrom: Arterielle Durchblutungsstörung im Versorgungsgebiet der Arteria (A.) ulnaris (Hohlhand, Kleinfingerballen, meist die Finger III bis V, aber auch Finger II) Thenar-Hammer-Syndrom: Arterielle Durchblutungsstörungen im Versorgungsgebiet der Arteria (A.) ralialis (insbesondere Finger II) Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Hypothenar-Hammer-Syndrom BK-Nr. 2114 (II) 2. Exposition: wiederholte stumpfe Gewalteinwirkung auf die Hohlhand bei der Verwendung der Hand, Handkante oder des Kleinfingerballens oder des Daumenballens als Schlagwerkzeug oder Tätigkeiten mit direkter mechanischer Gewalteinwirkung auf diese anatomische Region Beispiele für betroffene Berufsbilder: Zimmermänner, Kfz-Mechaniker, Möbeltransporteure, Installateure, Schreiner, Fußbodenverleger, Mechaniker, Elektriker, Maschinisten
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Hypothenar-Hammer-Syndrom BK-Nr. 2114 (III) 3. Kausalität: Konkurrierende Faktoren: Arterielle Verschlusskrankheiten, Vaskulopathien, Kollagenosen, hämatologische Erkrankungen, Traumata, sonstige Ursachen wie z.B. neurologische Ursachen insbesondere Abgrenzung zum vibrationsbedingten vasospastischen Syndrom im Sinne der BK-Nr. 2104
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Abgrenzung BK-Nr. 2114 zu BK-Nr. 2104 BK-Nr. 2114
BK-Nr. 2104
• anfallsartig und örtlich begrenzt • sekundäres Raynaud-Phänomen auftretenden Störungen der Durchblutung und Sensibilität an den Händen • einmalige, meist aber wiederholte oder chronische stumpfe Gewalteinwirkung, auch in Form von Vibrationen
• Bedienung von hochtourigen Bohrern, Meißeln, Fräsen, Sägen, Schneide-, Schleif- und Poliermaschinen sowie Niethämmern und Anklopfmaschinen, ferner bei Handrichtern. • Zwang zur Tätigkeitsaufgabe!
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Hautkrebs durch UV-Strahlung BK-Nr. 5103 (I) (Wissenschaftliche Begründung v. 17.8.2013) 1. Krankheitsbild: Plattenepithelkarzinome der Haut inclusive der Bowen-Karzinome Morbus Bowen Aktinische Keratosen können eine Berufskrankheit sein, wenn sie multipel auftreten, das heißt, wenn sie mit einer Zahl von mehr als 5 pro Jahr einzeln oder konfluierdend (zusammenfließend) in einer Fläche von größer als 4 cm² (Feldkanzerisierung) auftreten die Hauttumoren können an einzelnen oder an mehreren arbeitsbedingt exponierten Körperstellen auftreten Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Hautkrebs durch UV-Strahlung BK-Nr. 5103 (II) Basalzellenkarzinom: Zur Zeit keine Anerkennung als Berufskrankheit nach BK-Nr. 5103 möglich Epidemiologische Studienergebnisse nicht eindeutig Dies gilt auch für Basalkarzinome, die gemeinsam mit aktinischen Keratosen und/oder Plattenepithelkarzinomen auftreten (In diesem Fall sind nur die aktinischen Keratosen/ Plattenepithelkarzinome anerkennungsfähig)
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Hautkrebs durch UV-Strahlung BK-Nr. 5103 (III) Maligne Melanome: Zur Zeit keine Anerkennung als Berufskrankheit nach BK-Nr. 5103 möglich Studienlage nicht gesichert ebenso nicht für Lentigo-Maligna Melanom (LMM)
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Hautkrebs durch UV-Strahlung BK-Nr. 5103 (IV) 2. Exposition: ausschließlich natürliche UV-Strahlung der Sonne Nicht: UV- Strahlung aus künstlichen Quellen (z.B. Schweißen, UVHärtung) Unterschied: Spektrum, Wellenlänge und Intensität Betroffene Berufsgruppen: Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Seefahrt, Baugewerbe und Handwerk, Straßenarbeiter, Bademeister, Bergführer, Arbeiten im Ausland und auf See Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Hautkrebs durch UV-Strahlung BK-Nr. 5103 (V) 3. Kausalität: Plattenepithelkarzinome und Bowen-Karzinom, Morbus Bowen, multiple aktinische Keratosen möglichst histologisch sichern Konkurrierende Faktoren: Private UV-Einwirkungen, genetische Faktoren, Pigmentierungsdefekte (erworbene, z.B. Vitiligo und angeborene, z.B. Albinismus), Immunsuppression (z.B. infolge Organtransplantation), Phototherapie, relevante Einwirkungen nach den BK-Ziffern 1108, 2402, 5102 Einholung eines Vorerkrankungsverzeichnisses rückwirkend für ca. 10 Jahre Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Hautkrebs durch UV-Strahlung BK-Nr. 5103 (VI) Verwaltungsverfahren: einzelne aktinische Keratosen nicht mit F6000 als BK anzeigen Für Hautkrebserkrankungen gelten nicht: das Hautarztverfahren und der Hautarztbericht betriebsärztlicher Gefährdungsbericht
• Zuständig ist der UV-Träger, in dessen Mitgliedsbetrieb vor der Meldung zuletzt eine Exposition vorlag
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www.bmas.de
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www.dguv.de
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Beispiel berufliche Exposition 40 % Fall1
Fall 2
Fall 3
Fall 4
Alter (Jahre)
50
60
70
80
Wert A (SED)
6500
7800
9100
10400
130 x Jahre
Wert B (SED)
2600
3100
3640
4160
170 x Jahre
0,4
0,4
0,4
0,4
15
18
21
24
B/A Volle Outdoorarbeitsjahre
Aus Drexler et al. 2012, ASU (Heft 10) S. 550
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Bestimmung des beruflichen Anteils (Wittlich‘sche Formel)
۶ ܊/ = ܉ fWT ∙ fᇣ fbᇧᇤ ∙ᇧ fTZ fLatᇧ∙ᇧfᇧHöhe ∙ fSchutz ᇥ ∙ ᇣᇧ ᇧᇤᇧ∙ᇧfᇧ ᇧᇧᇥ ∙ fᇣᇧ MS JZ ∙ ᇣ Reflex Körp ᇧᇤ∙ᇧfᇥ ᇧᇧᇤᇧ ᇧᇧᇥ ∙ ۶ ܊/)܍ܚ(܉ Stunden Tage ᇣᇧᇧᇧᇧᇧᇧᇤᇧᇧᇧ ᇧᇧᇧᇥ geographische Faktoren persönliche Faktoren Zeitfaktoren
Berechnungsmethode soll von allen UVT verwendet werden (ebenfalls Absichtserklärung / Beschluss des AK Ermittlung FB 170)
• Jährliche berufliche Bestrahlung Hb/a • ist auf alle Tätigkeiten im Freien anwendbar • spezifizierbar für individuelle Betrachtungen • ist eine Summe (Σ) aller Einzeltätigkeiten Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D. Zagrodnik
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Individualprävention bei der BK-Nr. 5103 Vorbeugende Leistungen gem. § 3 Absatz 1 Satz 1 BKV: „ Besteht für Versicherte die Gefahr, dass eine Berufskrankheit entsteht, wiederauflebt oder sich verschlimmert, haben die Unfallversicherungsträger dieser Gefahr mit allen geeigneten Mitteln entgegenzuwirken“
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§ 3 BKV bei BK-Nr. 5103 Präventive Maßnahmen: technische organisatorische vorbeugende medizinische
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BK-Nr. 5103: To Do • Positionspapier der DGUV zur Prävention steht vor Verabschiedung Sozialpartner müssen sich verständigen • Präventions- bzw. Maßnahmekonzept geplante Informationen für Unternehmer, Betriebsärzte, Aufsichtspersonen • Einordnung in die arbeitsmedizinische Vorsorge ArbMedVV Beratungen laufen beim AfAmed • Entwicklung eines G-Grundsatzes • Konsequenzen bei positiven Befunden im Rahmen arbeitsmedizinischer Vorsorge? (Behandlung bzw. Gefahrenabwehr) Die neuen Berufskrankheiten, Fred-D.Zagrodnik
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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Fred-D. Zagrodnik Referat Berufskrankheiten der DGUV Glinkastr. 40, 10117 Berlin 030 – 28 87 63 875
[email protected]
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