die neue Kirchenzeitung

Keine Zeit die neue Kirchenzeitung 21/2015 24. Mai 2015 € 1,- „T´schuldigen Herr Pforra, I was eh, dass sie keine Zeit haben…“ Dieser immer häufig...
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Keine Zeit

die neue Kirchenzeitung 21/2015

24. Mai 2015

€ 1,-

„T´schuldigen Herr Pforra, I was eh, dass sie keine Zeit haben…“ Dieser immer häufiger gehörte Satz ist eine pastorale Katastrophe. Immer mehr Gläubige gehen davon aus, dass ihr Seelsorger für sie ohnehin keine Zeit hat. Von den Gläubigen wird immer mehr Bescheidenheit eingefordert. Dieser Tage sagte mir ein Mitglied einer vom Nachbarpfarrer mitbereuten 3.000 Seelen-Pfarre mit 60 Prozent Katholiken-Anteil: „Wir wissen eh, dass der Pfarrer keine Zeit für uns hat… Jetzt hat er Gott sei Dank einen Kaplan, den wir (sprachlich) verstehen, beim Vorgänger war das nicht so.“ Jüngst erhielt ich ein Trauungsprotokoll eines Großpfarrers. Er hatte Zeit, Personaldaten aufzunehmen (oder aufnehmen zu lassen), alles ordnungsgemäß zu stempeln und zu unterschreiben, jedoch keine, um sich mit dem bei ihm auch in Zukunft wohnenden Brautpaar zusammenzusetzen und das Zentrale – den Stand (Vorehen? Kinder?) und den Ehewillen – zu erfragen. Kein Witz, er gab mir völlig blind die Trauungsvollmacht. Keine Zeit! Eines der Ergebnisse der hochgelobten Großpfarren. Kirchliche Reformgruppen fordern zu Recht Reformen ein: Lieber auf den Zölibat verzichten als auf lebendige Gemeinden. Vergangene Woche ist Papst Franziskus mit 100 freikirchlichen Pastoren zusammengetroffen. Vielleicht nimmt er sich auch einmal Zeit für besorgte Priester aus den eigenen Reihen. P. Udo

Offener Brief von Reformgruppen aus 10 Ländern an Papst Franziskus „Sie brauchen lebendige Gemeinden und die Gemeinden brauchen Sie!“ 23 internationale Kirchenreformgruppen aus 10 Ländern – unter ihnen die „Pfarrer-Initiative“ und „Wir sind Kirche“ - appellieren in einem gemeinsamen Offenen Brief an Papst Franziskus, den Weg für eine Öffnung des katholischen Priesteramts und neue Modelle in der Leitung von Pfarrgemeinden freizumachen. „Öffnen wir das priesterliche Leitungsamt für alle, die dazu begabt sind! Etablieren wir eine neue Kultur der Mitverantwortung und Mitentscheidung in allen Strukturen unserer Kirche!“, heißt es in dem am 12. Mai veröffentlichten Schreiben. Die Gruppierungen betonen darin ihre Sorge über die „massiv bedrohte“ Zukunft der Pfarrgemeinden, weil Bischöfe dem Priestermangel „überall auf der Welt immer öfter mit der Zusammenlegung aktiver und lebendiger Pfarrgemeinden zu anonymen und unüberschaubaren Großpfarren“ begegneten. Sie seien nicht länger bereit, den Weg des „Fusionierens“ von Pfarrgemeinden mitzugehen, halten die Unterzeichner fest. Aktive Gemeinden seien Voraussetzung, damit die von

Papst Franziskus vertretene Vision einer Kirche „in der Spur und im Geist Jesu nahe bei den Menschen“ leben könne. „Papst Franziskus, Sie brauchen lebendige Gemeinden und die Gemeinden brauchen Sie!“, rufen die Reformgruppen den Papst zum Handeln auf. Kirche finde im Alltag der Menschen statt, und werde dort „lebendig oder auch nicht“, wird in dem Schreiben weiter ausgeführt. „Hier und nur hier erfährt Kirche tagtäglich ihren Daseinsgrund.“ Notwendig seien daher neue Strukturen und Leitungsmodelle, die Katholiken „entsprechend ihrer Charismen beteiligen“. Solche Wege gebe es in der Praxis bereits: Frauen und Männer, Ehepaare, Geschiedene und Wiederverheiratete, Homosexuelle und

Foto: [email protected]. Heterosexuelle, Junge und Alte, die durch ihren persönlichen Einsatz Priester in deren wachsenden Aufgaben entlasten und „kreative Lösungen“ finden würden, wo es keinen Priester mehr vor Ort gebe. „Erinnern wir uns daran, wie Jesus Gemeinde verstanden und gelebt hat!“, wird in dem Aufruf appelliert. Man stehe

Vatikan erkennt „Staat Palästina“ an Nach sechsjähriger Arbeit wurde am 13. Mai ein „Grundlagenvertrag“ zwischen dem Vatikan und den „palästinensischen Gebieten“ fertiggestellt, in dem die Rechtsstellung der katholischen Kirche festgeschrieben wird. Damit hat der Vatikan als 136. von 193 Staaten Palästina als Staat anerkannt. Israel, mit dem der Vatikan seit 1993 über einen ähnlichen Vertrag verhandelt, zeigt sich enttäuscht. Der Staat Palästina wird u.a. von Russland und China, nicht jedoch von Österreich,

Deutschland, Frankreich und den USA anerkannt. Am Sonntag, 17. Mai, hat Papst Franziskus in Rom zwei palästinensische Ordensfrauen Mariam Baouardy (18461878) und Marie Alphonsine

Danil Ghattas (1843-1927) heiliggesprochen. Unter den 1.500 Pilgern aus dem Heiligen Land waren auch Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas und Patriarch Fouad Twal. Ausdrücklich wird im Grundlagenvertrag der Wunsch nach einer Friedenslösung zwischen Israelis und Palästinensern im Rahmen einer Zwei-Staaten-Lösung hervorgehoben.

bereit, Erfahrungen und Ideen einzubringen, um Papst und Bischöfe bei der Umsetzung der Vision einer Kirche als „echte Weggefährtin“ der Menschen „tatkräftig zu unterstützen“, so die Gruppierungen: „Packen wir es mutig miteinander an!“ Lesen Sie den Offenen Brief auf Seite 3!

Zölibat nicht erforderlich Zölibatsgesetz hin oder her: Der verheiratete 52-jährige ehemalige anglikanische US-Priester Vaughn Treco wurde am 3. Mai in Minneapolis zum katholischen Priester geweiht, berichtete “National Catholic Reporter” Er ist Vater und Großvater.

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USA: Erstmals mehr Atheisten als Katholiken Laut einer Studie des unabhängigen Pew Research Centers ist die Anzahl der Christen in den USA von 2007 bis 2014 um 7,8 Prozent von 78,4 auf 70,6 Prozent zurückgegangen. Protestantische und evangelikale Kirchen fielen um 4,8 Prozent erstmals unter die 50 Prozent-Marke (46,5 Prozent), die Katholiken um 3,1 Prozent auf 20,8 Prozent. Andere Religionen – Muslime, Juden, Hindus, Buddhisten etc. – legten um 1,2 Prozent auf 5,9 Prozent zu. Stark angestiegen ist der Anteil der „Kirchenungebundenen“. Er stieg binnen sieben Jahren um 6,7 Prozent auf 22,8 Prozent.

Neue Führung von Caritas Internationalis Kardinal Luis Antonio Tagle (57), Erzbischof von Manila, ist neuer Präsident von Caritas Internationalis. Die 20. Generalversammlung des Dachverbandes von 165 nationalen Caritasverbänden und anderen katholischen Wohlfahrtsorganisationen wählte Tagle am Hochfest Christi Himmelfahrt in Rom zum Nachfolger von Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga (72). Der Generalsekretär der Caritas Wien, Alexander Bodmann, wurde zum Schatzmeister gewählt.

Vor dem Konklave im März 2013 handelten manche Beobachter Kardinal Tagle als einen der Favoriten. Doch „die große Hoffnung Asiens“ war damals mit 55 Jahren wohl noch zu jung. Alexander Bodmann wurde 1972 in Wien geboren und hat Betriebswirtschaft an der WU Wien mit Schwerpunkt Controlling studiert. Seine Tätigkeit für die Caritas begann 1997 als Zivildiener im Haus Miriam, einer Obdachloseneinrichtung für Frauen in psychischen und sozialen Notsituationen.

Kubas Präsident Raul Castro könnte wieder katholisch werden Der kubanische Präsident Raul Castro ist am 10. Mai im Vatikan mit Papst Franziskus zusammengetroffen. Das vom Vatikan als „rein privat“ bezeichnete Gespräch dauerte rund eine Stunde und war damit ungewöhnlich lang. Präsident Raul Castro erwägt, jetzt wieder in die katholische Kirche einzutreten: „Ich habe alle Reden des Papstes gelesen - das habe ich schon meinem Beratergremium gesagt“, zitiert der amerikanische Nachrichtensender CNN Kubas Präsidenten. Castro sagte weiter: „Wenn der Papst damit weitermacht, so zu reden, werde ich früher oder später wieder zu beten beginnen. Und ich werde möglicherweise in die katholische Kirche zurückkehren das ist kein Witz!“

Luxemburgs Erzbischof will in Laizismus-Debatte Stärke zeigen Luxemburgs Erzbischof Jean-Claude Hollerich will sich stärker in die Diskussionen um die Trennung von Kirche und Staat einbringen. „Wir sind viele Kompromisse eingegangen, doch nun kommt eine Zeit, in der wir härter durchgreifen müssen“, sagte Hollerich der Tageszeitung „Luxemburger Wort“. Von den Plänen der Regierung, Kirchengebäude künftig für nichtkirchliche Zwecke zu nutzen, hält Hollerich nichts. Viele

würden sich dadurch auf die Füße getreten fühlen. Auch wenn der Staat nicht für alle Kosten zum Erhalt der Gotteshäuser aufkommen könne und daher die Pfarren selbst mithelfen müssten, gehöre die Kirche den Menschen, die für sie gezahlt und Geld gespendet hätten. „Im französischen Laizismus haben die Kommunalgemeinden die Pflicht, die Kirchengebäude zu unterhalten - was in Luxemburg Staat und Gemeinden nicht mehr tun“, so Hollerich.

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In Kürze Papst Franziskus hat anlässlich des römischen Marschs gegen Abtreibung und Sterbehilfe Initiativen für den Lebensschutz gefordert. Papst Franziskus hat mit dem Kopten-Papst Tawadros II. telefoniert. Beide Kirchenoberhäupter haben dabei den Willen zu einer engeren Gemeinschaft bekundet. Europa. Die Vereinigung der Katholischen Familienverbände Europas fordert eine familienfreundlichere Politik. Der Vatikan hat die katholischen Bischofskonferenzen in Europa aufgefordert, sich nicht von einem negativen Islambild beeinflussen zu lassen und den Dialog mit den Muslimen fortzusetzen. Der Vatikan will den Vorschlag prüfen, Flüchtlingen mit eigenen Visa eine legale Einreise nach Europa zu ermöglichen. Es sei schwer, diese Idee zu verwirklichen, „doch wir können sie auch nicht verwerfen“, sagte der Präsident des päpstlichen Migrantenrates, Kardinal Antonio Maria Veglio, gegenüber „Radio Vatikan“. China. Katholische und protestantische Kirchenführer von Zhejiang haben dagegen protestiert, dass in den vergangenen 18 Monaten 470 Kreuze und 35 Kirchen in ihrer 50 Millionen Einwohner zählenden Provinz zerstört worden sind, berichtet ucanews. In der Ukraine sind alle Glaubensgemeinschaften künftig von der Grundsteuer für Immobilien und Landbesitz befreit. Das hat das Parlament in Kiew beschlossen. Ebenfalls verabschiedet wurde ein Gesetz zur Gefängnisseelsorge. Demnach haben Häftlinge einen gesetzlichen Anspruch auf einen Seelsorger. Israels Menschenrechtsorganisation Association for Civil Rights zeichnet in ihrem jüngsten Bericht ein düsteres Bild von Ostjerusalem: Drei Viertel der arabischen Bewohner leben unterhalb der Armutsgrenze. Albanien. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat am 13. Mai in Al-

banien den Grundstein für die größte Moschee des Balkans gelegt. Das Projekt gehört zum internationalen Moscheebauprogramm der Türkei. Bisher wurden in 25 Ländern insgesamt rund 100 Moscheen und religiöse Ausbildungsstätten errichtet. Deutschland. Seelsorger sind laut einer Studie, an der sich 22 der 27 Diözesen des Landes beteiligten, weniger oft von Burnout bedroht als andere Berufsgruppen wie etwa Lehrer. Das Risiko sei mit etwa ein bis drei Prozent eher gering. Rumäniens Staatspräsident Klaus Werner Johannis ist am 15. Mai von Papst Franziskus zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen worden. Der lutherische Deutsch-Siebenbürger Johannis und der Papst begrüßten sich im Apostolischen Palast auf Deutsch. Südafrika. Die beiden Mörder der 86-jährigen niederösterreichischen Missionsschwester Stefani Tiefenbacher sind zu lebenslanger Haft verurteil worden. Belgiens ältester Bürger ist derzeit der 105-jährige katholische Priester Jacques Clemens in Nalinnes bei Charleroi. Österreich Wien. Franz Grabner, langjähriger TV-Sendungsverantwortlicher der Hauptabteilungen Religion und Kultur beim ORF und „kreuz und quer“-Erfinder, ist nach langer schwerer Krankheit im 60. Lebensjahr verstorben. In Salzburg ist der Startschuss für das mobile Kinderhospiz „Papageno“ gefallen: Betreut werden Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr und deren Familien. Finanziert wird der Start des Hospizes nach vergeblichem Warten auf finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand, mit Geldern von Spendern und der Caritas. Niederösterreich. Generalvikare aus dem gesamten deutschen Sprachraum sind in der vergangenen Woche zu einem dreitägigen Arbeitstreffen nach St. Pölten zusammengekommen. Thema: Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen.

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Offener Brief von 23 Reformgruppen aus 10 Ländern an Papst Franziskus Offener Brief von 23 Reformgruppen aus Österreich, Deutschland, Irland, Italien, England, der Schweiz und der Slowakei sowie aus Australien, Indien und den USA an Papst Franziskus Papst Franziskus, Ihre Vision von Kirche bewegt uns: eine Kirche in der Spur und im Geist Jesu nahe bei den Menschen, ihnen in Respekt und Offenheit verbunden, auf Augenhöhe, als echte Weggefährtin – zugewandt gerade jenen, die am Rand stehen und besonderer Solidarität bedürfen. Statt Gräben zu vertiefen, führen Sie zusammen. Statt zu urteilen, suchen Sie zu verstehen. Statt Türen zu schließen, öffnen Sie Herzen. Hier wird die Urform von Kirche, wie Jesus sie uns vorgelebt hat, endlich wieder spürbar. Unzählige Menschen überall auf der Welt jubeln Ihnen zu, denn sie teilen diese Vision – so sehr im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils. Mehr noch: Sie leben sie, so gut es geht. Ihre Heimat sind die Gemeinden vor Ort, an der Kirchenbasis. Hier, im Alltag der Menschen findet Kirche statt, wird sie lebendig oder auch nicht. Hier, und nur hier, erfährt Kirche tagtäglich ihren Daseinsgrund. Papst Franziskus, Sie brauchen die Gemeinden, damit Ihre Vision von Kirche lebt. Ohne aktive Gemeinden fehlt Ihrer Vision das Fundament und die notwendige Kraft, Widerstände zu überwinden. Unsere Gemeinden sind die Zukunft der Kirche Jesu. Doch genau diese Gemeinden sind in ihrer Zukunft massiv bedroht. Unsere Bischöfe begegnen dem Priestermangel überall auf der Welt immer öfter mit der Zusammenlegung aktiver und lebendiger Pfarrgemeinden zu anonymen und unüberschaubaren Großstrukturen. Fusionieren scheint das Rezept der Stunde. Doch in den neuen Pfarr-Großverbänden geht der persönliche Kontakt zu den Menschen verloren. Die Sakramente und der Priester entfernen sich immer weiter vom Alltag der KirchenbürgerInnen. Und wo die Quelle von Gemeinschaft, die Eucharistiefeier, immer seltener gefeiert wird, bleibt die communio bald auf der Strecke. Derweil sind Priester, statt mit Seelsorge, mit Koordination und Verwaltung beschäftigt, sollen überall sein und sind dabei selbst nirgends mehr zu Hause. In solchen Gemeinden weht nicht der lebendige Atem Jesu, sondern herrscht Verunsicherung und eine begründete Angst vor Heimatverlust. Hier ist die Kirche nicht mehr nah bei den Menschen, sondern entfernt sich wissentlich von ihrer Basis. Wir, besorgte Priester und Diakone, Seelsorgerinnen und engagierte Kirchenbürgerinnen und Kirchenbürger in den Gemeinden dieser Welt, sind nicht länger bereit, diesen Weg mitzugehen. Gemeinsam suchen wir nach neuen Wegen für eine Zukunft unserer Kirche mit lebendigen Gemeinden; mit Gemeinden, die jeden einladen – ohne Ausnahme. Und solche Wege gibt es! Längst wird in vielen Gemeinden vorgelebt, wie es anders gehen kann. Es sind Frauen und Männer, Ehepaare, Geschiedene und Wiederverheiratete, Homosexuelle und Heterosexuelle, Junge und Alte, die im Mittelpunkt Stehenden und die an den Rand Gedrängten – es sind engagierte Menschen, die dem Zusammenlegen ihrer Gemeinden zu immer größeren Einheiten Einhalt gebieten wollen. Sie helfen durch persönlichen Einsatz, kraft ihrer Tauf-Berufung, die Priester in ihren wachsenden Aufgaben zu entlasten, um den Dienst der Gemeinde an den Menschen lebendig zu erhalten. Dort, wo es keinen Priester vor Ort mehr gibt, entwickeln sie kreative Lösungen, um den Zusammenhalt und die alltägliche Leitung ihrer Gemeinde zu sichern. Dabei sind vielfach Strukturen und Modelle entstanden, die tragen und von denen wir für die Zukunft lernen können. Noch gibt es viel Bereitschaft an der Basis, für eine erneuerte Kirche im Geiste Jesu zu kämpfen. Papst Franziskus, wir – Priester und Diakone, SeelsorgerInnen, Kirchenbürgerinnen und Kirchenbürger – brauchen Sie! Wir appellieren an Sie, den Weg freizumachen für neue Wege und Formen des Gemeindelebens und deren Leitung: Öffnen wir das priesterliche Leitungsamt für alle, die dazu begabt sind! Entwickeln wir neue Leitungsmodelle, die Menschen aus den Gemeinden entsprechend ihrer Charismen beteiligen! Etablieren wir eine neue Kultur der Mitverantwortung und Mitentscheidung in allen Strukturen unserer Kirche! Erinnern wir uns daran, wie

Jesus Gemeinde verstanden und gelebt hat! Der Geist Gottes drängt uns. Packen wir es mutig miteinander an! Papst Franziskus, Sie brauchen lebendige Gemeinden, um Ihre Vision von Kirche mit Leben zu füllen. Und die Gemeinden brauchen Sie. Wir – die Priester, Diakone, Seelsorgerinnen und Seelsorger und viele engagierte Kirchenbürgerinnen und Kirchenbürger in den Gemeinden weltweit – stehen bereit, unsere Erfahrungen und Ideen einzubringen und Sie und die Bischöfe bei der Verwirklichung Ihrer Vision an der Basis tatkräftig zu unterstützen.

Vorsitzende der Katholischen Frauen fordert Diakoninnen Einsatz für „kirchenrechtliche Gleichberechtigung auf allen Ebenen“ hat die neue Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreich (kfbö), Veronika Pernsteiner, für ihre Amtszeit angekündigt. Wie die 56-jährige Oberösterreicherin im Interview mit der Tageszeitung „Der Standard“ erklärte, fordere sie im ersten Schritt die Öffnung der Diakonen-Weihe für Frauen: Zumal ohnehin die Hälfte der Menschen in der Kirche Frauen seien und diese zudem überwiegend die diakonische Arbeit leisten würden, entspräche dies nur der Realität. Die im April gewählte kfbö-Vorsitzende forderte in der Kirche ein „Ende falscher Bescheidenheit“, zumal diese durchaus Mitschuld sei an einem negativen Kirchenbild: Die Gläubigen sollten „selbstbewusst auftreten und all die vielen positiven Dinge in der Kirche nach außen tragen - aber auch Fehlentwicklungen deutlicher benennen“, so Pernsteiner.

Veronika Pernsteiner, kfbö-Vorsitzende. Foto: Diözese Linz. Sie selbst beschrieb sich als „optimistischen Menschen“ mit einem „von Kindesbeinen an sehr positiven“ Kirchenbild.

Vorarlberg: Nur 8 Pfarren bleiben Einzelpfarren Eine erste Bilanz zum seit 2008 laufenden Umstrukturierungsprozess der Pfarrlandschaft in der Diözese Feldkirch hat Bischof Benno Elbs gezogen. Es sei schön zu sehen, dass erste Früchte sichtbar werden, gleichzeitig verstehe er aber den Widerstand gegen die Strukturreformen. „Vertrautes geht zu Ende. Das schafft Verunsicherung“, so der Bischof im Vorarlberger „KirchenBlatt“. 18 Pfarrverbände, die 45 Pfarren zusammenfassen und 5 städtische Pfarrverbände, die 22 Pfarrgemeinden vereinen, sind seither entstanden bzw. stehen teils kurz vor der Umsetzung. Bis 2025 sollen weitere 51 Pfarren zu Verbänden zu-

Bischof Benno Elbs. Foto: [email protected]. sammengeschlossen werden. Nur 8 Pfarren werden Einzelpfarren bleiben.

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Deutschland: Katholikenkomitee für Segnung von Homo-Paaren Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) fordert Formen der Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sowie von Partnerschaften Geschiedener. Dazu müssten liturgische Formen weiterentwickelt werden, heißt es in einem einstimmig von der Vollversammlung in Würzburg verabschiedeten Papier zur anstehenden Weltbischofssynode im Herbst. Es brauche zudem eine „vorbehaltlose Akzeptanz des Zusammenlebens in festen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften“ und eine klare Positionierung gegen noch bestehende Ausgrenzungen homosexueller Menschen. Zudem forderte das Katholikenkomitee eine Neubewertung der Methoden künstlicher Empfängnisverhütung. In keinem anderen Lebensbereich gebe es eine vergleichbar große Differenz zwischen dem päpstlichen Lehramt und den persönlichen Gewissensentscheidungen der meisten gläubigen Katholiken. Kardinal Marx rügt ZdK Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat ZdK-Forde-

rungen nach einer Segnung homosexueller Paare gerügt. „Die Forderung nach einer Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und einer zweiten kirchlich nicht anerkannten Ehe ist mit Lehre und Tradition der Kirche nicht vereinbar“, erklärte DBK-Vorsitzender Kardinal Reinhard Marx. Auch die Forderung nach einer „vorbehaltlosen Akzeptanz“ des Zusammenlebens in festen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften widerspreche der Lehre und Tradition der Kirche. Zuvor hatte bereits der Passauer Bischof Stefan Oster mit scharfer Kritik auf das ZdK-Papier reagiert und den Beschluss zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften als „nicht nachvollziehbar“ bezeichnet.

Syrische Flüchtlinge bedeuten für den Libanon eine „Zeitbombe“ Die Präsenz von 1,5 Millionen zumeist sunnitischen Flüchtlingen aus Syrien kann dramatische Auswirkungen auf das religiöse Gleichgewicht im Libanon haben. Dies betonte der maronitische Patriarch, Kardinal Bechara Boutros Rai, in einem Gespräch mit dem „Kirche in Not“-Pressedienst. Wörtlich sagte der Kardinal: „Das ist eine tickende Zeitbombe. Der Krieg in Syrien und im Irak muss beendet werden, damit die Leute nach Hause zurückkehren können. Die Zeit arbeitet nicht für uns“. Alle Libanesen, ob Christen oder Muslime, seien für das Zusammenleben, betonte der Patriarch. Aber die syrischen Flüchtlinge seien ein Problem, „auch wenn sich alle einig sind, dass wir die humanitäre Pflicht haben, ihnen zu helfen“. Weil die meisten syrischen Flüchtlinge sunnitische Muslime sind, könnten sie „politisch und religiös“ von libanesischen Sunniten instrumentalisiert werden. Genau das habe sich vor wenigen Jahrzehnten auch mit den Palästinensern ereignet, erinnerte Kardinal Rai. Die Palästinenser hätten in den 1970er Jahren den Bürgerkrieg gegen die Libanesen und gegen die libanesische Armee gestar-

Kardinal Bechara Boutros Rai. tet. Etwas Ähnliches könne wieder geschehen. 40 Prozent der Libanesen sind Christen, 54 Prozent Muslime – je zur Hälfte etwa Schiiten und Sunniten. In Syrien und im Irak bekämpfen einander Schiiten und Sunniten.

24. Mai 2015

Österreicher baut Berliner Hedwigsdom um Ein Österreicher, der Kremser Maler, Bildhauer und Designer Leo Zogmayer, hat die künstlerische Leitung des Umbaus der Berliner Hedwigskathedrale über. Wie die deutsche katholische Nachrichtenagentur KNA am Mittwoch berichtet, habe jetzt auch die Politik ihre Zustimmung zu dem Großprojekt gegeben und Bundesförderung in Aussicht gestellt. Vorgesehen ist ein tiefgreifender Umbau des Kircheninneren. „An der Kulturnationalen Bedeutung der Hedwigs-Kathedrale besteht kein Zweifel“, sagte Staatssekretärin Monika Grütters der KNA zur Begründung. Bei aller Trennung von Kirche und Staat stehe der Bund „den Plänen aufgeschlossen gegenüber“, er werde „entsprechende Anträge selbstverständlich prüfen“. In einem Beitrag für die Freiburger „Herder Korrespondenz“ hob Zogmayer die Eignung des Kuppelbaus als „Kathedrale des 21. Jahrhunderts“ hervor. Sie solle „für Begegnung und Versöhnung stehen“, schrieb er. Das aktuelle Umbaukonzept sieht vor, die seit 50 Jahren bestehende Bodenöffnung mit Freitreppe zur

Leo Zogmayer. Unterkirche zu schließen. Die Hedwigskirche wurde unter Preußenkönig Friedrich dem Großen besonders für die katholischen Einwohner Berlins aus Schlesien gebaut und deshalb der Schutzpatronin von Schlesien, Hedwig von Andechs, geweiht. Die Kirche entstand zwischen 1747 und 1773. Mit der Gründung des Bistums Berlin im Jahr 1930 wurde sie die Kathedralkirche des Berliner Bischofs. 1943 brannte sie nach einem Luftangriff aus. 1952 bis 1963 wurde sie wieder aufgebaut und erhielt die heute kritisierte Raumaufteilung mit der großen Freitreppe zur Unterkirche.

Caritas: Zeltstädte „Armutszeugnis“ Scharfe Kritik übt die Caritas an den Plänen des Innenministeriums, in einzelnen Bundesländern Zeltstädte für Flüchtlinge zu errichten. Es sei „zynisch“ und entbehre auch jeder Grundlage, angesichts von 300 schutzsuchenden Menschen den Notstand auszurufen, erklärte der Generalsekretär der Caritas Wien, Klaus Schwertner, in einer Aussendung. Er mahnte die verantwortlichen Politiker zu Besonnenheit und Menschlichkeit im Umgang mit den schutzsuchenden, zum Teil schwer traumatisierten Menschen und deren Versorgung. Zeltstädte seien „keine Option, sondern ein Armutszeugnis“, denn Alternativen der Unterbringung könnten leicht gefunden werden, so Schwertner. Die vom Innenministerium angepeilte Maßnahme würde allein einem „politischen Muskelspiel am Rücken von Flüchtlingen“ dienen.

Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas Wien. Foto: [email protected]. Kein einziges Zelt habe aufgestellt werden müssen, als Österreich in den 1990er-Jahren im Jugoslawienkrieg 90.000 Menschen kurzfristig aufnahm, betonte Schwertner. In diesem Jahr würden laut Innenministerium bis zu 50.000 Asylanträge erwartet, nach 28.000 Anträgen im Vorjahr.

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Reliquien der Heiligen Barbara in Athen wie Staatsoberhaupt empfangen Zum ersten Mal seit mehr als 1.000 Jahren haben die auf der Insel Burano in der Lagune von Venedig aufbewahrten Reliquien der frühchristlichen Märtyrerin Barbara Italien verlassen. Der katholische Patriarch von Venedig, Francesco Moraglia, hatte einem Ersuchen der „Apostoliki Diakonia“ der orthodoxen Kirche von Griechenland stattgegeben und einer „Pilgerfahrt“ des Reliquienschreins nach Athen zugestimmt. Ökumenische Beobachter sprechen von einer Wiederaufnahme der „Ökumene der Reliquien“, die unter Papst Paul VI. in den sechziger Jahren zur Überwindung der traditionellen Abneigung der Orthodoxen gegen die katholische

Kirche beigetragen hatte. Die Reliquien der Heiligen Barbara wurden am 10. Mai mit einem Sonderflugzeug nach Athen gebracht und auf dem Flughafen der griechischen Hauptstadt mit den Ehren eines Staatsoberhaupts empfangen. Sie werden bis zum 24. Mai in Athen verbleiben. Die „Pilgerfahrt“ der Reliquien der Heiligen Barbara nach Athen bildet den Auftakt zu den 80Jahr-Feiern der „Apostoliki Diakonia“, die für die Planung, Organisation und Durchführung der karitativen, missionarischen, katechetischen, verlegerischen und kulturellen Aktivitäten der Kirche von Griechenland zuständig ist. Die Heilige Barbara wird als Patronin der „Apostoliki Diakonia“ verehrt.

Wieder wird in der Türkei eine „Hagia Sophia“ Moschee In der Türkei wird erneut eine Kirche mit dem Namen Hagia Sophia in eine Moschee umgewandelt. Diesmal betrifft die Umwidmung ein Gotteshaus aus dem 12. Jahrhundert in Enez an der türkisch-griechischen Grenze, wie die Zeitung „Hürriyet Daily News“ berichtet. Die Kirchenruine wird seit Jahren restauriert. Zuletzt waren bereits die Hagia-Sophia-Kirchen im westtürkischen Iznik und im nordosttürkischen Trabzon zu Moscheen gemacht worden. In der Türkei mit ihren rund 80.000 Moscheen besteht kein dringender Bedarf an neuen muslimischen Gotteshäusern. Daher vermuten Kritiker hinter den Umwandlungen der früheren Kirchen die Absicht, auch die Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Medienclub ja, 3508 Paudorf, Hellerhof. Redaktion: P. Mag. Dr. Udo Fischer (Chefredakteur) Univ.-Doz. Dr. Franz Schmatz Dr. Michael Mayr Redaktionsadresse: 3508 Paudorf, Hellerhof; Tel. 02736-7340; E-Mail: [email protected] Hersteller: Druck Hofer GmbH. 2054 Haugsdorf, Leopold-Leuthner-Str. 2. JA - online: www.ja-kirchenzeitung.at

weltberühmte Hagia Sophia in Istanbul wieder zur Moschee zu machen. Während Hagia-Sophia-Kirchen zu Moscheen gemacht werden, können türkische Christen andernorts restaurierte Kirchen wieder übernehmen. So feierte der griechisch-orthodoxe Patriarch Bartholomaios I. zuletzt in einer restaurierten Kirche im westtürkischen Izmir die erste christliche Liturgie seit 93 Jahren.

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Pfingsten: ORF III zeigt Gespräche von Ordensleuten und Promis Die Pfingsttage stehen in ORF III im „Jahr der Orden 2015“ ganz im Zeichen der Ordensgemeinschaften. Vom 24. bis 26. Mai sendet der Kultursender die sechsteilige Gesprächsreihe „viel mehr wesentlich weniger“, die von den heimischen Orden konzipiert und produziert worden ist. Gezeigt wird, „dass ein Mehr und immer größeres Wachstum nicht in die Zukunft führen“, erklärte Ferdinand Kaineder, Initiator und Moderator der Reihe, in einer Aussendung des Medienbüros der Orden.

Den Auftakt macht am Pfingstsonntag (9.15 Uhr) der Film über ein Treffen von BenediktinerAbtpräses Christian Haidinger, Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Orden Österreichs, mit dem Waldvierter „Schuhrebellen“ Heini Staudinger zum Thema „Mehr Widerstand“. In der Folgesendung (10.20 Uhr) diskutiert Sr. Beatrix Mayrhofer vom Orden der armen Schulschwestern, zugleich Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, mit dem Schriftsteller Alfred Komarek über das Thema „Weniger ist wesentlich mehr“.

Kardinal Sandri warnt Kirchen im Irak vor Konkurrenzdenken Kurienkardinal Leonardo Sandri hat die Kirchen im Irak vor Selbstisolation, Lamentieren und Konkurrenzdenken gewarnt. Die „Logik von Mehrheit und Minderheit, die diesem Land so viel Übel zufügt“, dürfe nicht auf die Kirchen abfärben, sagte Sandri nach Angaben des katholischen italienischen Pressedienstes Acistampa zum Abschluss einer Irak-Reise in Erbil. Sandri sprach von „Schatten“ über der katholischen Kirche im Irak. Konkret nannte er neben einer Versuchung zur Nabelschau eine teils überhand nehmende „weinerliche Art“ und Diffamierungen von Angehörigen anderer Kirchen. Er rief die Katholiken im Irak auf, Gremien wie

Kardinal Leonardo Sandri. die Irakische Bischofskonferenz und ökumenische Strukturen zu achten. Es gelte „jede Form von Isolation oder Selbstreferenzialität“ zu vermeiden.

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JA - die neue Kirchenzeitung erscheint wöchentlich seit Jänner 1996 und bringt Informationen, Kommentare, spirituelle Impulse und konkrete Lebenshilfen, um zu einem erfüllteren Leben aus dem christlichen Glauben zu ermutigen. JA - Ihr Begleiter auf Ihrem christlichen Lebensweg. Einzelpreis: c 1,- (Österreich) - c 1,35 (Ausland)

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24. Mai 2015

Eine junge Oberösterreicherin eröffnet auf den Philippinen neues Katastrophenschutzzentrum Feierlich eröffnet wurde am 13. Mai ein neues, von der österreichischen Hilfsorganisation Jugend Eine Welt ermöglichtes Katastrophenschutzzentrum auf der philippinischen Insel Cebu. Eine der Festrednerinnen: Christina Schatzl-Gruber aus Neuhofen/Krems. Die 31-jährige

lich bei der Betreuung benachteiligter Kinder. Der Auslandseinsatz wurde

wüstete, suchten zahlreiche Menschen bei den Don Bosco Schwestern Schutz, die nahe der Handelsstadt Cebu City Schulen für benachteiligte Kinder und Jugendliche betreiben.

Wo zu Pfingsten rote Rosen regnen Ein Regen roter Rosen - alle Jahre zu Pfingsten ereignet sich im römischen Pantheon dieses Wunder.

Christina Schatzl-Gruber und Don Bosco Schwester Sarah Garcia, FMA-Provinzialin der Philippinen, bei der Eröffnung des neuen Katastrophenschutzzentrums. Foto: Jugend Eine Welt / Cécile Roch-Penet. Oberösterreicherin, die u.a. an der FH Wiener Neustadt Projektmanagement studiert hat, ist allerdings nicht zum Feiern auf den Philippinen - sie unterstützt die Don Bosco Schwestern von Jänner bis Juli 2015 ehrenamt-

über „Eine Welt Arbeit“ organisiert, das Volontariatsprogramm für qualifizierte Erwachsene von Jugend Eine Welt. Während des verheerenden Taifuns „Haiyan“, der im November 2013 die Philippinen ver-

Graz: Vinzenzgemeinschaft errichtet erstes Hospiz für Obdachlose In Graz entsteht derzeit Österreichs erstes Hospiz für Obdachlose. Mit dem „Hospiz Elisabeth“ in der Sozialeinrichtung „VinziDorf“ soll es künftig möglich sein, „dass ehemals obdachlose Männer bis zuletzt in ihrem ‚Zuhause‘ bleiben können“, erklärte Nora Musenbichler, Koordinatorin der „VinziWerke“. Hospize für Obdachlose gibt es bislang erst in Deutschland und Belgien. Alkoholkranke und obdachlose Menschen haben einen „Horror vor dem Krankenhaus, sie wollen sich nicht mehr umstellen“ und brauchen zudem einen Ort, an dem sie von ihren Freunden besucht werden können, erläuterte Christian Lagger, Geschäftsführer des Krankenhauses der Elisabethinen in Graz, die Ausgangsmotivation. Noch heuer soll das Hospiz St. Elisabeth umgesetzt werden, wobei sich die Grazer Elisabethinen - die seit 1998 im Spital eine eigene Palliativstation betreiben - erstmals im Bereich pflegeorientierter Hospizarbeit engagieren. Eine „letzte Ruhestätte für Menschen ohne Zuhause“ ermöglicht

Dr. Christian Lagger. das Vinzidorf schon bisher in einem eigenen Bereich am Friedhof der Pfarre St. Leonhard unter dem Titel „Gemma ham“.

Um in Zukunft für Naturkatastrophen besser gerüstet zu sein, wurde nun ein neues Evakuierungszentrum errichtet, das im Krisenfall rund 1.000 Menschen Schutz bieten kann.

Dann tanzen zum Ende der Messe Abertausende Blütenblätter durch die Luft, fallen auf die gedrängt stehende Menge, während der Chor den traditionellen Pfingst-Hymnus der katholischen Kirche singt: „Veni creator spiritus ... komm, Heiliger Geist“. Inzwischen gilt der Gottesdienst als Attraktion auch für Besucher, die nicht der Frömmigkeit wegen kommen. Lange in Vergessenheit geraten, belebte ein süditalienischer Priester den Brauch neu: Don Antonio Tedesco, damals Leiter des Deutschen Pilgerzentrums in Rom und ein Ta-

lent für Inszenierungen. Auf seine Initiative hin findet das Blütenwunder seit zwei Jahrzehnten wieder statt. Seine Wurzeln reichen jedoch in die frühe Geschichte der Kirche zurück, erklärt Daniele Micheletti, Erzpriester des Pantheon: „Es ist eine Tradition aus den ersten Jahrhunderten der Kirche. Zur Herabkunft des Heiligen Geistes wurden die Blüten geworfen. Der Papst nahm am Gottesdienst teil und verkündete das Datum des Osterfestes im nächsten Jahr.“ Warum aber gerade das Pantheon diese besondere Feier hervorbrachte, begründet der Priester ganz prosaisch: „Es war eine der bekannten Hauptkirchen der Stadt, und es ist die einzige mit einer Öffnung im Dach.“

Göttweig sucht Jugend-Schauspieler für „Nathan der Weise“ Nach der umjubelten „Jedermann“-Jugendtheaterproduktion des Vorjahres im Stift Göttweig werden Schauspielerinnen und Schauspieler für das Stück „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing gesucht. Aufführungstermine sind im August 2016. Das Werk „Nathan der Weise“ hat als Themenschwerpunkte den Humanismus und den Toleranzgedanken der Aufklärung. Besonders berühmt wur-

im Originaltext aufgeführt werden, Regie für das Jahresprojekt führt wie zuletzt Thomas Koller. Jugendliche zwischen 15 und 27 Jahren können sich bis 27.

Prior Maximilian Krenn und Thomas Koller suchen wieder Schauspieler/innen. Foto: Wolfgang Zarl. de die Ringparabel im dritten Aufzug des Dramas. Das Stück soll zeitgemäß, aber möglichst

Juni 2015 bewerben: nathan [email protected] oder 0664 / 80 18 13 15.