die neue Kirchenzeitung

Nicht voll, nur unterstützend die neue Kirchenzeitung 32/2012 5. August 2012 c 1,- In Österreich stehen neue Bischofsernennungen an. Ihre Form hat...
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Nicht voll, nur unterstützend

die neue Kirchenzeitung 32/2012

5. August 2012

c 1,-

In Österreich stehen neue Bischofsernennungen an. Ihre Form hat mit Bibel und altem Kirchenrecht genauso viel zu tun wie der Kommunismus der Sowjetära mit jenem der Urgemeinde von Jerusalem. Und das ist breites Allgemeinwissen. Selbst der engste Vertraute eines konservativen Bischofs sagt, dass „Ernennungsvorgänge schwerer zu durchschauen sind als das Muster in einem Teller Spaghetti.“ Doch nicht nur Ernennungen sind es, auch Absetzungen, wie das jüngste Beispiel aus der Slowakei zeigt. Der Sprecher der slowakischen Bischöfe erklärte, das Volk habe keinerlei Recht, die Gründe zu erfahren. Der Papst wisse schon, was er tue. Das Volk hat aber auch keinerlei Recht zu erfahren, wer, wie und warum jemand als Bischof eingesetzt wird. Der Papst wisse schon, was er tue. Ist er gottgleich allwissend? Kann er verantwortungsvoll unterschreiben, was ihm die sich selbst als unfehlbar wähnenden Zirkel unterbreiten? Kirche bemühe sich, ein „Haus aus Glas“ zu sein, hat einst Johannes Paul II. vollmundig verkündet. In Wahrheit führen ihre Führer sie der Welt als Geheimbund mit zahllosen Kasten vor. Nur wenige Personen sind handlungsberechtigte Vollmitglieder des Vereins Kirche, die Masse bringt es, Taufe hin oder her, zeitlebens bestenfalls zur „unterstützenden Mitgliedschaft“. P. Udo

Bischof Klaus Küngs persönlicher Medienreferent: „San ma si mal ehrlich: ein Bischof ist ein armes Schwein“ von Hans Hermann Groer (1986), Kurt Krenn (1987) sowie Georg Eder und Klaus Küng (beide 1989) hatte Bischof Franz Zak 1991 Rom in Hinblick auf St. Pölten geraten, „einmal einen ´fortschrittlichen´ Bischof einzusetzen und nicht nur einseitig Bischöfe auszuwählen.“ Der Salzburger Erzbischof Eder hat den vornehmen Wunsch daraufhin als Verunglimpfung gebrandmarkt.

In Vorarlberg, Salzburg und in der Steiermark stehen Bischofsernennungen an. Eduard Habsburg-Lothringen, „Bischöflicher Medienreferent“ des St. Pöltner Bischofs Klaus Küng, hat dazu auf http://habichtsburg.blogspot.co.at Ernüchterndes von sich gegeben, das weder Rom noch seinen Brotgeber zu amüsieren vermag. Es gäbe zwar, schreibt er, viele Spekulationen, doch „keiner weiß wirklich etwas, weil die Ernennungsvorgänge schwerer zu durchschauen sind als das Muster in einem Teller Spaghetti“. Hinter „furchtbaren Ängsten“ vor konservativen Bischöfen stehe „neben unguten Erfahrungen der Vergangenheit“ ein veraltetes Bischofsbild, das eines „absolutistischen Herrschers, der, kaum an die Macht gekommen mit einem irren Kichern alle Hebel umlegt und aus einer weltoffenen, modernen Diözese einen finsteren, reaktionären Ort macht…“ Der hochadelige Bischofsvertraute kommt zu einem deftigen Schluss: „san ma si mal ehrlich: ein Bischof ist ein ar-

mes Schwein.“ Er müsse versuchen, in einer mächtigen Umbruchszeit einen riesigen Apparat zusammenzuhalten. Liberal oder konservativ: arme Bischofs-Schweine In Unkenntnis der Tatsachen und der Biographie seines eigenen Bischofs glaubt der Medienreferent, dass die meisten Bischofskandidaten „Pfarren geführt oder in Dekanatskonferenzen“ gesessen sind. Keiner von ihnen werde mit eisernen Hand Ministrantinnen verbannen, Wortgottesdienste ersatzlos streichen und ein Regiment des Schrekkens einführen. „Nein, es ist so, dass alle diese armen BischofsSchweine, ob ´konservativ´ oder ´liberal´, nur ein Ziel haben: mög-

70 Reform-Priester tagten in London Am 2. Juni haben sieben Priester aus Portsmouth in der Zeitschrift „The Tablet“ einen Reformaufruf erlassen und Gleichgesinnte eingeladen, sich zusammenzuschließen. Das Echo war enorm. Eineinhalb Monate später, in der dritten Juli-Woche, versammelten sich 70 Priester in London, um nach einer Reform der Kirche von England und Wales zu rufen, berichtet „The Tablet“. Beim Treffen in der anglikanischen Kirche St. Johns, Waterloo, wurde über eine größere Rolle der Laien in der Kirche, eine auf den Erfahrungen der Gläubigen basierende Theologie der Sexualität und die Missachtung der Lehre des Zweiten Vatikanums zur Kollegialität durch die römische Kurie diskutiert. Eine weitere, größere Konferenz unter Einbeziehung von Laien wird für Oktober geplant.

Eduard Habsburg-Lothringen. Foto: Diözese St. Pölten. lichst unter Gottes Führung, soweit man das als Mensch sagen kann, zu erraten, was die Kirche von morgen braucht, und in all dem Chaos des Bischofsalltags zu versuchen, behutsam die Weichen in diese Richtung zu stellen.“ Der vornehme Franz Zak Nach den Bischofsernennungen

Konzilstexte: One-World-Romantik Am 10. Juli schrieb der bischöfliche Medienreferent in der „Tagespost“, dass er die Konzilstexte „noch nie“ gelesen habe. Erst das Geschehen um die Piusbrüder hätte ihn dazu gebracht: „Texte wie ´Gaudium et spes´ mit ihrer freudigen Umarmung der Welt und der Moderne enthalten sehr viel, Verzeihung, Geschwurbele. Schönreden. One-World-Romantik der sechziger Jahre.“

Erste anglikanische Bischöfin Afrikas Im Geburtsland der anglikanischen Kirche wird noch über die Zulassung von Frauen für das Bischofsamt diskutiert, in den USA, in Neuseeland, Polynesien, Australien, Kanada und Kuba gibt es sie bereits und seit vergangener Woche auch in Afrika. Die 61-jährige Studentenseelsorgerin Elllinah Ntombi Wamukoya wurde zur Bischöfin von Swaziland gewählt. Sie ist die 24. anglikanische Bischöfin weltweit. In Südafrika dürfen Frauen seit 20 Jahren anglikanische Priesterinnen werden.

Bischöfin Allinah Ntombi Wamukoya.

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Neuer Präfekt der Glaubenskongregation: Befreiungstheologie nicht pauschal verurteilen Der neue Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, hat sich gegen eine pauschale Verurteilung der südamerikanischen Befreiungstheologie gewandt. Man müsse zwischen einer „falschen“ und einer „richtigen“ Theologie der Befreiung unterscheiden, sagte Müller in einem Interview mit dem „Osservatore Romano“ (Ausgabe 26. Juli). Eine „Vermischung von marxistischen Selbsterlösungslehren und dem von Gott geschenkten Heil“ sei zwar „grundsätzlich abzulehnen“. Andererseits stelle sich jedoch

ken haben und deren Rechte von den Mächtigen missachtet würden, von Gottes Liebe und Barmherzigkeit sprechen könne, so Müller. Eine Glaubensverkündigung sei in überzeugender Weise nur möglich, wenn man die Armen „ohne Paternalismus von oben herab“ als Geschwister in einer großen Familie Gottes betrachte, sagte Müller. Diese müsse dazu beitragen, solche menschenunwürdigen Erzbischof Gerhard Ludwig Müller. die Frage, wie man angesichts des Leidens vieler Menschen, die nichts zu essen und zu trin-

Spenden für Unwetter-Opfer Die Caritas der Diözese Graz-Seckau bittet nach den schweren Unwettern und Murenabgängen in der Steiermark um Spenden für die betroffenen Menschen. Etliche Bewohner der betroffenen Region stehen vor den Trümmern ihrer Existenz und benötigen umgehend Hilfe. Spendenkonto der Caritas Diözese Graz Seckau: PSK 7.925.700, BLZ 60000, „Soforthilfe Unwetterkatastrophe Steiermark“.

Priesterweihe für Ungetaufte? Paul Pallath (53), aus Indien stammender Kirchenrechtler und Mitarbeiter des Gerichtshofs der Römischen Rota, leitet dort künftig das neu eingerichtete Büro für Nichtigkeitsverfahren von Weihen sowie für die Auflösung bestimmter Ehen. Dies teilte der Vatikan am 26. Juli mit. Pallath ist seit Oktober 2011 an der Rota tätig. Zuvor lehrte er seit 2003 als Professor am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom. Papst Benedikt XVI. hatte die Zuständigkeiten im September 2011 von der vatikanischen Gottesdienstkongregation an die Römische Rota übertragen, um die Kompetenzen für diese Angelegenheiten zu bündeln. Der zweithöchste Gerichtshof der katholischen Kirche befasst sich hauptsächlich mit Prozessen zur Eheannullierung. Pallath ist nun für Fälle von „geschlossenen, aber nicht vollzogenen Ehen“ zuständig. Der lateinische Fachausdruck im Kirchenrecht lautet „matrimonium ratum et non consummatum“. In diese Kategorie können etwa Ehen Minderjähriger fallen, die von ihren Eltern geschlossen wurden. Insgesamt gibt es jährlich weltweit mehrere Hundert Ehen, die in

Katholische Monatsschrift „30Giorni“ wird eingestellt Die italienische katholische Zeitschrift „30Giorni“ stellt nach fast 30 Jahren ihr Erscheinen ein. Die aktuelle Ausgabe sei die letzte, teilte die Redaktion am 26. Juli auf ihrer Internetseite mit. Ein Grund sei der Tod des geistlichen Leiters Giacomo Tantardini, der für die inhaltliche Ausrichtung verantwortlich war. Tantardini war im April im Alter von 66 Jahren gestorben. Auch wolle der Herausgeber, der inzwischen 93-jährige frühere Ministerpräsident Italiens Giulio Andreotti, die Leitung des Monatsmagazins nicht mehr wahrnehmen, hieß es in Jour-

diesem Zusammenhang überprüft werden. Zudem bearbeitet Pallath Fälle, in denen geklärt werden muss, ob eine Priesterweihe etwa aufgrund eines Formfehlers nichtig ist. Ein solcher liegt zum Beispiel vor, wenn der Weihekandidat nicht getauft ist.

nalistenkreisen. Die 1983 gegründete Zeitschrift steht seit 1993 unter der Führung Andreottis. Sie erschien außer auf Italienisch in sechs internationalen Ausgaben auf Französisch, Deutsch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Arabisch. In der Grundausrichtung eher spirituell, brachte „30Giorni“ auch immer wieder exklusive Interviews mit Persönlichkeiten aus Kirche und Politik. Die Auflage betrug nach Branchenangaben rund 97.000 Exemplare. Die Zeitschrift stand der katholischen Bewegung „Comunione e liberazione“ nahe, die in Italien über eine starke Anhängerschaft verfügt.

In Kürze Schweiz. Die „Lutherisch/Römisch-katholische Kommission für die Einheit“ hat mit Blick auf das 500-Jahr-Gedenken der Reformation im Jahr 2017 ein gemeinsames Dokument erarbeitet, jedoch noch nicht veröffentlicht.

Paul Pallath.

Verhältnisse zu ändern. Jede gute Theologie habe mit der „Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes“ zu tun. Zugleich bekräftigte Müller die Nichtzulassung von Frauen zum Diakonen- und Priesteramt. Es sei letztlich nicht die Kirche, die die Bedingungen für eine solche Zulassung vorgebe, sondern „der Wille und die Berufung Christi“, so der Präfekt der Glaubenskongregation.

Libanon. Politische Positionierungen von Christen im innermuslimischen Konflikt schwächen nach Ansicht des maronitischen Patriarchen Bechara Rai deren Rolle im Land. Christen sollten versuchen, zwischen Sunniten und Schiiten zu vermitteln.

tet Kirill) geschrieben. Die Frau wurde verhaftet. Polens katholische Kirche hat die vorläufige Ablehnung von eingetragenen Partnerschaften für homosexuelle Paare durch das Parlament begrüßt. Eine deutliche Mehrheit der Polen ist gegen die Homo-Ehe, spricht sich jedoch dafür aus, Homosexuellen ein Informationsrecht bei Erkrankung des Partners, einen Splittingtarif bei der Einkommenssteuer sowie das gesetzliche Erbrecht zuzuerkennen. Österreich

Ukraine. Bei der Ankunft des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill in Kiew am 26. Juli lief ihm eine halbnackte Aktivistin der Protestgruppe Femen entgegen und rief: „Hau ab!“. Auf ihrem Rücken war in großen Buchstaben „Kill Kirill“ (Tö-

Steiermark. 180 Familien haben am zehnten viertägigen „Jungfamilientreffen“ in Pöllau teilgenommen. Bischof Klaus Küng unterstrich dabei, dass der Weg der Erneuerung der Kirche über die Familien führe.

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Diözese Limburg: Pfarren, Pastoraler Raum, zuletzt „Pfarre neuen Typs“ „Bereitschaft zur Bewegung“ oder „Wanderung ins Ungewisse“? Auf dem Gebiet der deutschen Diözese Limburg leben 2,4 Millionen Menschen, von denen 650.000 katholisch sind. Nach dem Prozess „Sparen und Erneuern“ wurde ein Prozess „Bereitschaft zur Bewegung“ begonnen. Dessen Ziel ist es, die derzeit bestehenden 300 Pfarren in 40 bis 45 „Pfarreien neuen Typs“ zusammenzufassen. Zwischenstufe war die Bildung „Pastoraler Räume“. Die „neuen Pfarren“ mit durchschnittlich 15.000 Katholiken sollen von einem Pfarrer geleitet werden, unter Mithilfe eines weiteren Priesters und von Laienseelsorgerinnen und – seelsorgern. Bischof Franz-Peter Tebartzvan Elst geht davon aus, dass sich die Zahl der Katholiken jährlich um ein Prozent vermindern wird.

Wanderung ins Ungewisse Gegenüber der „Taunus Zeitung“ sagte Paul Freiling, Vorsitzender der Bezirksversammlung Hochtaunus, dass katholisches Leben in Hinkunft vor allem durch „Ortsausschüsse“, die von Verwaltungs- und Pfarrgemeinderat beauftragt

werden, erfahrbar sein werde. Kirchen sollen nicht geschlossen werden, solange darin noch Gottesdienste gefeiert werden, das müssen nicht immer Eucharistiefeiern sein. „Andere Andachtsformen könnten daher künftig größere Bedeutung bekommen.“ Hans-Jörg Meiler, Leitender Priester eines Pastoralen Raums, warnt vor zu großem Optimismus: „Es ist eine Wanderung ins Ungewisse.“

Priesterkongress in Australien Mehr als 170 Priester des „National Council of Priests of Australia“ (NCP) haben vom 17. bis 21. Juli in Warrnambool ihre alle zwei Jahre stattfindende Konferenz abgehalten. Thema: „Bewältigung der derzeitigen Kirchenkrise“.

Beispiel St. Ursula Ein Beispiel von vielen: die Pfarre St. Ursula in OberurselSteinbach (Hochtaunus). Sie besteht aus den ehemaligen Pfarreien Liebfrauen (Oberursel) St. Ursula (Oberursel), St. Aureus und Justina (Oberursel-Bommersheim), St. Sebastian (Oberursel-Stierstadt), St. Crutzen (Oberursel-Weißkirchen), St. Bonifatius (Steinbach) und St. Hedwig (Oberursel) mit der Kirchengemeinde St. Petrus Canisius (Oberursel-Oberstedten).

rei neuen Typs“. Oberursel und Steinbach haben mehr Einwohner als St. Pölten.

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. Seit 2010 bildeten die acht katholischen Pfarrgemeinden von Oberursel und Steinbach zusammen mit der italienischen Gemeinde einen gemeinsamen „Pastoralen Raum“. Seit 1. Januar 2012 sind sie eine „Pfar-

Der Sitzungsbeginn stand unter dem Eindruck des neu aufgeflammten Missbrauchsskandals. In einer Dokumentation war Anfang Juli bekannt geworden, dass drei prominente Kirchenführer einen Priester, der Buben unter 10 Jahren miss-

des Landes immer lauter. NCP-Vorsitzender Eugene Mc Kinnon drückte den Missbrauchsopfern seine Solidarität aus. Stargast der Versammlung war P. Timothy Radcliffe, von Rom gemaßregelte ehemaliger Generaloberer der Dominikaner. Er kritisierte, dass die Kirche angesichts moderner Herausforderungen zu defensiv agiere. Seiner Meinung nach würde die Welt das Gute der Kirche ak-

Augsburger Raumplanung in Kraft Bischof Konrad Zdarsa hat mit Wirkung vom 13. Juli 2012 die heftig umstrittene Pastorale Raumplanung für die Diözese Augsburg sowie den Orientierungsrahmen für die pastoralen Berufe in der Territorialseelsorge für zunächst fünf Jahre in Kraft gesetzt. In einer Sonderausgabe des Amtsblatts der Diözese Augsburg ist die Planung für jede Seelsorgeeinheit im Bistum nachzulesen. Zug um Zug sollen die etwa 1.000 Pfarreien bis zum Jahr 2025 zu 203 neuen Seelsorgeeinheiten zusammengelegt werden. Des Bischofs Ziel: „Zusammenwachsen aller zu einer größeren Einheit.“ In der Pfarrseelsorge werden laut Diözesan-Erklärung „ voraussichtlich 203 leitende Pfarrer, 154,5 weitere Priester zur Mitarbeit und 218 pastorale Mitarbeiter/innen tätig sein.“ Die durchschnittliche Pfarre wird etwa 7.000 Katholiken umfassen. Bischof Zdarsa will die Pfarrgemeinderäte durch Pastoral-

NCP-Vorsitzender Eugene McKinnon.

Bischof Konrad Zdarsa. räte ersetzen und von Laien gefeierte Wortgottesdienste weitgehend streichen.

braucht hatte, der staatlichen Autorität nicht gemeldet hatten: Brian Lucas, Generalsekretär der Bischofskonferenz, John Usher, früherer Chef der „Catholic Social Welfare Commission“ und Wayne Peters, Generalvikar der Diözese Armidale. Peinlicherweise nahm der Erzbischof von Sydney, Kardinal George Pell, die drei hochrangigen Geistlichen auch noch in Schutz. In Australien wird der Ruf nach einer Untersuchung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche durch das Höchstgericht

P. Timothy Radcliffe. zeptieren, umgekehrt jedoch nicht – etwa die Gleichheit aller Menschen, den Respekt vor Homosexuellen oder den Beitrag der Frauen. Radcliffe hofft auf eine weniger Männer-dominierte Kirche und fordert die Diakonatsweihe von Frauen. Ein Konferenzteilnehmer endete seinen Konferenz-Bericht mit den Worten: „Die Strandung eines Wales Anfang der Woche am Ufer von Warrnambool war rein zufällig.“

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5. August 2012

Vatikan erkennt Päpstlicher Universität Perus den Titel ab und kritisiert Bischofskonferenz Der Vatikan hat der Päpstlichen Katholischen Universität von Peru das Recht aberkannt, die Bezeichnung „päpstlich“ und „katholisch“ zu führen. Das vatikanische Staatssekretariat begründet seinen Schritt unter anderem damit, die Universität folge in ihrer Tätigkeit Kriterien, die „nicht mit der Disziplin und Moral der Kirche vereinbar“ seien. Dessen ungeachtet hat die Universitätsversammlung der Universität am Montagabend ( 3. Juli) nach ganztägiger Beratung bekanntgegeben, dass sie sich vorerst weiter „PäpstlichKatholisch“ nennen will. Der Name sei durch peruanische Gesetze geschützt und unterstehe nicht dem Kirchenrecht, hieß es.

Kardinal Juan Luis Cipriani.

Rektor Marcial Rubio. Der Rechtsstreit um die Führung der 1917 gegründeten Hochschule mit ihren rund 23.000 Studenten geht damit weiter. „Wir sind nicht erschrocken, sondern entrüstet“, kommentierte ein Universitätssprecher das vatikanische Schreiben. Für die Verantwortlichen der Hochschule steht weniger der Vatikan selbst denn der dem Opus Dei angehörende Erzbischof von Lima, Kardinal Juan Luis Cipriani, hinter dem Bemühen, die Universität und ihre Liegenschaften unter kirchliche Kontrolle zu stellen.

Der seit vielen Jahren schwelende Streit hat seit 2007 an Brisanz gewonnen, als Kardinal Cipriani, auch Großkanzler der Universität, eine Mitbeteiligung an der Vermögensverwaltung der Hochschule forderte. Der Fall ist seit Jahren vor peruanischen Gerichten anhängig. Streitobjekt ist ein Testament, in dem der 1944 verstorbene peruanische Gelehrte und Aristokrat Jose Riva-Aguero die Universität als Alleinerbin seines beträchtlichen Vermögens einsetzte. In den Konflikt ist auch die Peruanische Bischofskonferenz involviert. Die Tageszeitung „El Comercio“ veröffentlichte am 22. Juli in Auszügen zwei von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone unterzeichnete Briefe. In einem Brief an den Rektor der Universität, Marcial Rubio,

Obamas Religionszugehörigkeit Die US-Amerikaner sind noch immer weithin orientierungslos über die Religionszugehörigkeit ihres Präsidenten. Knapp die Hälfte - 49 Prozent - bezeichneten Barack Obama in einer Umfrage korrekt als Christen. 17 Prozent hielten ihn laut am 26. Juli veröffentlichten Zahlen des Washingtoner Pew Research Center für einen Muslim, 31 Prozent wussten keine Antwort. Vor allem unter konservativen Republikanern sei die Unkenntnis seit dem Wahljahr 2008 deutlich gestiegen: 34 Prozent meinen demnach, der Demokrat Obama folge dem Islam; vor vier Jahren waren es 16 Prozent.

wird dieser direkt für das Scheitern der Verhandlungen verantwortlich gemacht. Aber auch Erzbischof Salvador Pineiro Garcia-Calderon als Vorsitzender der Bischofskonferenz ist ins Visier geraten. Die Bischöfe hatten in dem Streit zwischen dem Vatikan und der Universität zu vermitteln versucht. Damit hätten sie nur mehr Verwirrung gestiftet, wirft Bertone dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz vor. Salvador Pinheiro betonte daraufhin im Gespräch mit peruanischen Medien den Gehorsam gegenüber Rom, gab aber auch der Hoffnung Ausdruck, dass es doch noch zu einer Übereinkunft zwischen Hochschule und Vatikan kommen könnte. Sollte es dazu nicht kommen, könnte die Universität wohl auf den Titel „Päpstlich“ verzichten, so ein Sprecher der Universität. Am Prädikat „Katholisch“ dagegen wolle sie unbedingt festhalten: Die Hoch-

Erzbischof Salvador Pineiro Garcia-Calderon. schule, so die Universitätsversammlung aus Studierenden, Professoren und Verwaltung, beziehe ihre Richtlinien weiter aus katholischen Werten. Genau jene inspirierten sie als autonome, demokratische, kreative, kritische und pluralistische Universität.

Abtprimas Wolf: Kirchenvertretern fehlt Dialogfähigkeit Der Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf, beklagt mangelnde Dialogbereitschaft bei katholischen Kirchenvertretern. „Ich weiß nicht, ob wir überhaupt begriffen haben, was Dialog ist“, sagte Wolf in einem Interview für mehrere bayerische Radiosender, wie das „Münchner Kirchenradio“ mitteilte. Vielen Amtsträgern falle es schwer, mit Gegenwind umzugehen, kritisierte der oberste Benediktiner. Um Widerstand auszuräumen, beriefen sie sich einfach auf den „Heiligen Geist“ oder die eigene Autorität, statt sich mit kritischen Stimmen auseinanderzusetzen. Die Kirche besitze die „Gnadengabe, alle Unterwürfigkeit und alle menschliche Unreife noch theologisch zu verbrämen“. Gehorsam bedeute jedoch nicht Unterwürfigkeit, so der Ordensmann. Führungskräfte müssten ihre Autorität aus einer natürlichen Kompetenz heraus beziehen und in der Lage sein, Probleme mit allen betroffenen Mitarbeitern zu besprechen. Nur dann könnten diese Anordnungen wirklich gehorchen.

Abtprimas Notker Wolf. Auch der heilige Benedikt setze in seiner Ordensregel auf den Dialog zwischen Abt und Mönch, unterstrich Wolf. Erst wenn beide ihre Argumente ausgetauscht hätten, könne es eine Entscheidung des Abtes geben, die der Bruder dann annehmen soll, „im Glauben, dass es so gut für ihn ist“. Mangelnde Dialogbereitschaft gebe es aber nicht nur in der Kirche, sondern auch in den Unternehmen. „Querdenker werden auch in Vorständen ausgemerzt“, räumte der Abtprimas ein.

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Vatileaks-Affäre: Vatikan informiert nicht, sondern dementiert nur In der „Vatileaks“-Affäre gibt der Vatikan weiterhin keine Informationen preis, sondern erschöpft sich in Dementis unerwünschter Berichte. Die Öffentlichkeit ist daher völlig auf säkulare Medien angewiesen.

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Medienclub ja, 3508 Paudorf, Hellerhof. Redaktion: P. Mag. Dr. Udo Fischer (Chefredakteur) Univ.-Doz. Dr. Franz Schmatz Dr. Michael Mayr Redaktionsadresse: 3508 Paudorf, Hellerhof; Tel. 02736-7340; E-Mail: [email protected] Hersteller: Druck Hofer GmbH. 2054 Haugsdorf, Leopold-Leuthner-Str. 2. JA - online: www.ja-kirchenzeitung.at

her. Als mögliches Motiv nennt „La Repubblica“ Neid und Missgunst. Die drei Genannten würden Gänswein nach Darstellung von „La Reppublica“ verübeln, dass er sie vom Papst fernhalte und sie ihren Einfluss auf Be-

Privatsekretär Georg Gänswein: Ist er der Grund der Affäre? Foto: [email protected]. nedikt XVI. eingebüßt hätten. Die Zeitung spricht von einem „Kampf unter Deutschen“. Clemens war bis Anfang 2003 Privatsekretär des damaligen Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation und ist heute Sekretär des päpstlichen Laienrates. Ingrid Stampa war zeitweilig Haushälterin von Papst Benedikt XVI. und arbeitet heute im vatikanischen

arbeitete lange Zeit als einer der Redenschreiber von Papst Johannes Paul II.

Kubanischer Menschenrechtler Paya bei Autounfall getötet Der Menschenrechtler Osvaldo Paya Sardinas ist bei einem Autounfall im ostkubanischen Bayamo ums Leben gekommen. Das berichtet der regimekritische Radiosender Marti. Der 60-jährige Paya war als Vorsitzender der illegalen Oppositionspartei „Christliche Befreiungsbewegung“ einer der bekanntesten kubanischen Regimekritiker. „Wir glauben, dass es kein Unfall war“, sagte Payas Bruder Carlos dem US-Sender CNN in einer ersten Stellungnahme. Nach Angaben von Carlos Paya habe ein anderes Auto am 22. Juli versucht, das Fahrzeug des Aktivisten von der Straße zu drängen. Paya wurde 2002 mit dem Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet. Ein Jahr später erhielt er den Averell-Harriman-Preis des US-amerikanischen National Democratic Institute. Paya wurde nach Parlamentsangaben bereits als 17-Jähriger zu Zwangsarbeit verurteilt und verbrachte fast drei Jahre auf einer Gefängnisinsel. Später musste er die Universität von Havanna verlassen. 1988 gründete er die Christliche Befreiungsbewegung (MCL), eine nicht-konfessionelle, gewaltfreie Opposition, die tiefgreifende politische und wirtschaft-

Osvaldo Paya Sardinas. liche Veränderungen der Gesellschaft forderte. Bekannt wurde Paya mit dem Versuch, seit 1996 die kubanische Opposition zu versammeln. Es entstand das „VarelaProjekt“, benannt nach einem Pater, der im 19. Jahrhundert für die Unabhängigkeit Kubas arbeitete. Das Bündnis sammelte Unterschriften für ein Referendum über wirtschaftliche und soziale Reformen auf Kuba. Trotz aller behördlicher Behinderungen gelang es der Opposition, die erforderliche Zahl der Unterschriften zu erreichen. Allerdings wurde das Gesetzesprojekt im Sommer 2002 vom damaligen Staatsund Parteichef Fidel Castro im Parlament gestoppt.

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Nach Informationen der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ hat der päpstliche Diener Paolo Gabriele in einem Brief Papst Benedikt XVI. um Vergebung für den Diebstahl vertraulicher Dokumente gebeten. Gleichzeitig habe er versichert, völlig allein gehandelt zu haben. Zuvor hatte Vatikansprecher Federico Lombardi einen Bericht der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ zurückgewiesen, wonach in der Vatileaks-Affäre nun auch drei weitere Personen aus dem unmittelbaren Umfeld des Papstes verdächtigt werden. Das linksliberale Blatt nennt dessen früheren Privatsekretär Bischof Josef Clemens, die frühere Haushälterin Ingrid Stampa sowie den italienischen Kurienkardinal Paolo Sardi. Der Verdacht der vatikanischen Justiz und der vom Papst mit Ermittlungen beauftragten Kardinalskommission konzentriere sich „unter anderen“ auf diese drei, schrieb die Zeitung am 23. Juli. Der Vatikan-Korrespondent von „La Repubblica“ wiederholt im Wesentlichen den Inhalt eines jüngst erschienenen Artikels der deutschen Tageszeitung „Die Welt“ und stellt einen Zusammenhang zwischen der Vatileaks-Affäre und persönlichen Animositäten zwischen dem päpstlichen Privatsekretär Georg Gänswein und den drei anderen Vertrauten des Papstes

Staatssekretariat. Kardinal Sardi war bis Januar 2011 VizeCamerlengo des Papstes und

Name und Adresse des von mir Beschenkten:

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5. August 2012

Kinofilm über Leben Edith Steins entsteht in Stift Kremsmünster Das oberösterreichische Benediktinerstift Kremsmünster wird in den kommenden Monaten zum „Film-Set“. Unter dem kurzen, prägnanten Titel „Edith“ wird der US-amerikanische Autor und Regisseur Joshua Sinclair das Stift als Kulisse für eine Verfilmung des Lebens der Heiligen Edith Stein nutzen, wie die „Oberösterreichischen Nachrichten“ am 25. Juli berichteten. Von Mitte August bis Mitte Oktober sollen Szenen in der Abtei, im Gang des stiftseigenen Gymnasiums, vor dem Pfarrheim, in der Stiftsbibliothek und im Sternwartepark gedreht werden. In der Hauptrolle wird die deutsche Schauspielerin Anja Kruse zu sehen sein. Der Film werde insbesondere das Leben der Heiligen „als junge Frau und ihre Konversion zum Katholizismus beleuchten, aber natürlich auch den Weg ins KZ“, heißt es dazu im Mitteilungsblatt des Stiftes Kremsmünster. Dass Sinclair Kremsmünster als Kulisse wählt, ist kein Zufall: So drehte der seit fünf Jahren in Österreich lebende Regisseur bereits zuvor für den Film „Jump“ über die Lebensgeschichte des jüdischen

Pressefotografen Philippe Halsmann u.a. mit dem inzwischen verstorbenen US-Schauspieler Patrick Swayze im Stift. Der Karmelitenorden, dem Stein angehörte, hat für 2011/12 ein „Edith-Stein-Gedenkjahr“ ausgerufen. Anlass sind verschiedene Gedenktage. So jährt sich u.a. im August ihr 70. Todestag: Stein war am 9. August 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet worden. Außerdem jährte sich zum 25. Mal ihre Seligsprechung am 1. Mai 1987. Bereits im Oktober des vergangenen Jahres wurde ihres 120. Geburtstages gedacht. Von 6. bis 11. August 2012 findet eine internationale Wallfahrt mit Begegnungs- und Besinnungstagen in Auschwitz zum 70. Todestag der Heiligen statt. Auch das Europäische Forum Alpbach wird sich im August 2012 mit Edith Stein auseinandersetzen. Abgeschlossen wird das Gedenkjahr mit einem feierlichen Triduum vom 12. bis 14. Oktober in Innsbruck. Den Schlussgottesdienst am 14. Oktober 2012 um 17 Uhr im Innsbrucker Dom wird Erzbischof Alois Kothgasser leiten. Edith Stein wurde 1891 als Tochter einer jüdischen Kauf-

Edith Stein. mannsfamilie in Breslau (heute: Wroclaw) geboren. Sie studierte Philosophie, Germanistik, Geschichte und Psychologie. Am 1. Jänner 1922 trat Edith Stein zum katholischen Glauben über. Im Herbst 1922 nahm sie eine Stelle als Lehrerin am Lehrerinnenseminar in Speyer an. In der Sorge um die jüdischen Menschen angesichts des NSTerrors ab 1933 wollte Edith Stein nach Rom zu Papst Pius XI. fahren und ihn persönlich bitten, eine Enzyklika gegen die Judenverfolgung zu veröffent-

lichen. Dazu kam es nicht, aber sie schrieb dem Papst einen Brief. Am 15. Oktober 1933 trat sie in den Kölner Karmel ein. Nach dem NS-Pogrom am 9. November 1938 war klar, dass Edith Stein aufgrund ihrer jüdischen Herkunft auch als Ordensfrau nicht mehr in Deutschland bleiben konnte. Sie konnte nach Holland fliehen und lebte fortan im Karmel in Echt. 1942 ließen die katholischen Bischöfe in allen niederländischen Kirchen einen Hirtenbrief verlesen, in dem sie gegen die Judenverfolgung protestierten. Daraufhin wurden die katholischen Juden von den Nazis als die gefährlichsten Gegner erklärt, die sofort deportiert werden müssten. Am 2. August 1942 wurden Sr. Teresia Benedicta und Rosa von SS-Schergen verhaftet und in das KZ Westerbork gebracht, das als Sammellager diente. Am 9. August kam der Transport in Auschwitz an, wo Stein ermordet wurde. Papst Johannes Paul II. sprach Edith Stein 1987 bei seinem Deutschlandbesuch in Köln selig. Am 11. Oktober 1998 wurde sie in Rom heiliggesprochen und ein Jahr später zur Mitpatronin Europas erhoben.

Caritas: EZA-Budget erhöhen und Nahrungsmittelspekulation stoppen „Für eine Zukunft ohne Hunger“ Die Caritas hat ihre Forderung nach einer Erhöhung des Budgets für die Entwicklungszusammenarbeit bekräftigt und zugleich einen internationalen Schulterschluss gegen Nahrungsmittelspekulation gefordert. Angesichts der massiven Hungersnot in der Sahelzone, die rund 18 Millionen Menschen betreffe, müsse rasch gehandelt werden. Die massiv gestiegenen Nahrungsmittelpreise erschwerten dabei die Arbeit der Hilfsorganisationen, so Schweifer bei einem Pressegespräch am 26. Juli in St. Pölten aus Anlass des Starts der heurigen Caritas-Augustsammlung. Die heuer zum 40. Mal durchgeführte Augustsammlung steht unter dem Motto „Für eine Zukunft ohne Hunger“. Die gesammelten Gelder kommen zur Gänze den Bedürftigen vor Ort zu Gute - so unterstützt etwa die Caritas rund 350 Projekte in Äthiopien, dem Senegal, Burkina Faso, Niger, Pakistan oder im Südsudan. Mit ihrer Hilfe erreicht die Caritas Österreich über eine Million

Menschen. Allein in der Diözese St. Pölten konnten bei der Sammlung im Vorjahr rund 500.000 Euro an Spenden gesammelt werden. Auch heuer hofft der St. Pöltner Caritas-Direktor Friedrich Schuhböck wieder auf einen ähnlichen Betrag. Schwerpunktland der St. Pöltner Hilfe ist der Senegal. „Wer hungert, isst sein Saatgut und riskiert damit seine Zukunft; Eltern hungern, um ihren Kindern das Überleben zu ermöglichen“, skizzierte Schuhböck bei dem Pressegespräch die dramatische Lage. Die Gründe für die Hungersnot in der Sahelzone seien vielfältig, führte Schweifer aus. Zum einen sei die letzte Regenzeit nur sehr kurz und unergiebig ausgefallen. Wie die Ernte im Oktober aussieht, könne man noch

Start der Augustsammlung 2012 der Caritas für eine Zukunft ohne Hunger. Das Pressegespräch fand bei einem eigens eingerichteten Caritas-Marktstand am St. Pöltner Wochenmarkt statt, um zu veranschaulichen, wie unverhältnismäßig teuer Lebensmittel für Menschen im Senegal sind. Foto: Caritas. nicht abschätzen: da und dort gebe es zwar Regen, in anderen Gebieten sei es aber trokken geblieben. Weiters fehlten die Überweisungen jener, die vor der Revolution in Libyen Geld verdienten und an ihre Familien überwiesen. Überdies

seien Hunderttausende Flüchtlinge aus Mali zu versorgen, so Schweifer. Caritas-Spendenkonto: P.S.K. 7. 700.004, BLZ 60.000, Kennwort: „Hungerhilfe“, OnlineSpenden unter www. caritas.at.