Die Lehrpraxis Kurzinformationen

Die Lehrpraxis Technische Universität München Fakultät für Medizin Kurzinformationen Institut für Allgemeinmedizin an der Technischen Universität Mün...
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Die Lehrpraxis Technische Universität München Fakultät für Medizin

Kurzinformationen Institut für Allgemeinmedizin an der Technischen Universität München

Institut für Allgemeinmedizin Klinikum rechts der Isar

Direktor: Univ.-Prof. Dr. Antonius Schneider Nr. 18 Redaktion:

Oktober 2010, 12. Jahrgang Reinhold Klein, Frank H. Mader(verantwortl.), Nicola Möll, Anna Jäger

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Inhalt Instituts-Team........................................... 2 Lehrärzte .................................................. 3 Neue Lehrbeauftragte ............................... 3 Stand der Lehre und Ausblick auf künftige Entwicklungen ............................. 6 1. Vorlesungen....................................... 6 2. Seminare ........................................... 7 3. Tutorien und Kolloquien ..................... 9 4. Ausbildung in Lehr- und PJ-Praxen .... 9 5. Querschnittsbereiche und weitere fachübergr. Lehrveranst. .................. 10 6. Prüfungen ........................................ 11 Neugestaltung des medizinischen Ausbildungscurriculums .......................... 12 Lehrärztetreffen ...................................... 12 2. Tag der Allgemeinmedizin (TdA) ......... 13 Fortbildung für Allgemeinärzte ................ 16 Weiterbildungsverbünde ......................... 17

das vor nun gut einem Jahr ins Leben gerufene Institut für Allgemeinmedizin hat sich inzwischen nahezu explosionsartig entwickelt: Eine Fülle von Forschungsprojekten befindet sich in Bearbeitung (S. 19), die Lehre wird intensiv gepflegt und neu strukturiert (S. 6), drei neue Lehrbeauftragte sind zu unserer Gruppe gestoßen (S. 3), der Tag der Allgemeinmedizin (TdA) am Klinikum der TU München hat sich inzwischen gut etabliert (S. 13), die Umgestaltung des Blockpraktikums (S. 9) konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Das Institut für Allgemeinmedizin hat sich die Nachwuchsförderung auf die Fahnen geschrieben: Vier Weiterbildungsverbünde sind in der Gründungsphase (S. 17). Die explosionsartige Entwicklung unserer Abteilung hat dazu geführt, dass die Räumlichkeiten in der Wolfgangstrasse 8 inzwischen „aus allen Nähten platzen!“ Am 26. Oktober 2010 zieht unser Institut in wesentlich größere und komfortablere Räume direkt am Ostbahnhof um. Der rasanten Weiterentwicklung unserer allgemeinmedizinischen Abteilung steht nun nichts mehr im Wege.

PJ-Logbuch Allgemeinmedizin................ 17 Forschung und sonstige wissenschaftliche Aktivitäten....................................... 19 1. Laufende Forschungsprojekte.......... 19 2. Sonstige wiss. Aktivitäten................. 22 Auszeichnungen ..................................... 24 Kanon Allgemeinmedizin ........................ 25

Ihnen allen einmal mehr unser Dank für den reibungslosen und erfolgreichen Ablauf in den Praktika. Wir bemühen uns, den Kontakt zu Ihnen weiter zu intensivieren; deshalb planen wir in nächster Zeit Besuche im Rahmen unserer Praxisvisitationen (S. 9). Mit freundlichen Grüßen Ihr

Hinweis an alle Lehrärzte........................ 25 Zu guter Letzt ......................................... 26

Prof. Dr. Reinhold Klein Leiter der Lehre

Die Lehrpraxis Heft 18, Oktober 2010, 12. Jahrgang

Instituts-Team Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Antonius Schneider Wissenschaftliche Mitarbeiter in Vollzeit: PD Dr. med. Klaus Linde Dr. med. Isabelle Schumann Wissenschaftliche Mitarbeiter in Teilzeit: Dr. med. Margrit Fäßler Linn Heiss Dr. med. Marlies Karsch-Völk Dr. med. Karin Meissner Sekretariat / Organisation: Nicola Möll Studentische Mitarbeiter: Andreas Forstner Claudia Kantert Susan Vlachakis Lehrbeauftragte Prof. Dr. med. Reinhold Klein (Leiter der Lehre) Dr. med. Wolfgang Blank Dr. med. Hannes Blankenfeld, MPH (neu seit 29.04.2010) Dr. med. Anna-Maria Frangoulis Dr. med. Andreas Hofmann Dr. med. Peter Landendörfer Dr. med. Felizitas Leitner (neu seit 29.04.2010) Dr. med. Claudia Levin Prof. Dr. med. Frank H. Mader Dr. med. Florian Vorderwülbecke (neu seit 29.04.2010) ausgeschieden: Dr. med. Lothar Schmittdiel (MME)

neue Anschrift ab 26. Oktober 2010: Institut für Allgemeinmedizin Orleansstraße 47 81667 München Tel. 089/6146589-13 Fax 089/6146589-15 E-Mail: [email protected]

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Lehrärzte Die Namen und Adressen unserer Lehrärzte finden sich auf der Homepage des Instituts für Allgemeinmedizin: http://www.med.tum.de/de/gesundheitsversorgung/zentrale_einrichtungen/Allgemeinmedizin/ 4042_Lehre_Lehrpraxen.php Allen im Berichtszeitraum neu aufgenommenen Lehrärzten wünschen wir viel Freude und interessante Erfahrungen bei der Ausbildung unserer Studenten. Wir danken allen Lehrärzten, die im Berichtszeitraum ausgeschieden sind, für ihre Arbeit im Rahmen der Ausbildung unserer Studenten am Klinikum rechts der Isar und wünschen ihnen alles Gute für ihre Zukunft: Dr. Michael Buchhorn (Oktober 2009), Dr. Ludwig Gruber/ Thomas Gruber (März 2010), Dr. Michael Hartmann (Oktober 2009), Dr. Adina Jansen (November 2009), Dr. Michael Schnetzer (Oktober 2009)

Neue Lehrbeauftragte Entsprechend den gewaltigen zeitlichen und organisatorischen Herausforderungen in der Lehre wurde der Kreis der bisherigen Lehrbeauftragten erweitert (s. u.). Zum SS 2010 ist Dr. med. Lothar Schmittdiel, MME, als Lehrbeauftragter ausgeschieden. Er war ein engagierter und kenntnisreicher Kollege, dem wir zu Dank verpflichtet sind. Er wird sich weiterhin als Lehrarzt für eine qualifizierte Ausbildung unserer Studenten engagieren.

Dr. med. Hannes Blankenfeld, MPH Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin, Diabetologe BLÄK Ich freue mich sehr, seit dem Frühjahr 2010 der Runde der Lehrbeauftragten am Institut für Allgemeinmedizin anzugehören. Ich wurde 1972 in München geboren und absolvierte hier, nach einer längeren, mich sehr prägenden Zeit im Ausland, auch mein Medizinstudium von 1993 bis 1999 an der LMU. In meiner Assistenzzeit war ich zunächst mehrere Jahre in der Inneren Medizin im Städtischen Krankenhaus München Bogenhausen tätig. Von 2004 bis 2006 habe ich berufsbegleitend das Studium Public Health am Institut für Epidemiologie und Biometrie der LMU absolviert, um meinen wissenschaftlichen Tätigkeiten ein besseres Fundament zu bieten. 2007 konnte ich nach einem Jahr in der allgemeinmedizinischen Praxis den Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin erlangen. Anschließend habe ich einen kurzen Ausflug in die gesundheitsökonomische Forschung gewagt, bin aber gerne in die „richtige Medizin“ zurückgekehrt und seit Januar 2009 in eigener Praxis in München–Schwabing niedergelassen. Seit 2008 darf ich die Zusatzbezeichnung Diabetologe (BLÄK) führen.

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Über den OSCE bin ich vor 4 Jahren zum Team der Lehrärzte an der TUM gestoßen und konnte relativ bald in der Organisation und Entwicklung dieser neuen Unterrichtsform mitarbeiten. Ich freue mich sehr, dass ich seit diesem Jahr zusammen mit Herrn Dr. Florian Vorderwülbecke die Leitung und Weiterentwicklung des OSCE übernehmen durfte. Sehr spannend finde ich die Entwicklung des Lehrstuhls unter Herrn Professor Schneider; mein besonderes Interesse gilt der epidemiologischen und der Versorgungsforschung. Ich wünsche mir viele zukunftsweisende Projekte, eine anregende Zusammenarbeit mit den Kollegen des Lehrstuhls und den Lehrärzten der TU München und freue mich auf die Herausforderungen der nächsten Jahre.

Dr. med. Felizitas Leitner Fachärztin für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren, Akupunktur Gelbfieberimpfstelle Meine Begeisterung für die Medizin entstand aus der Verbindung von Humanität und naturwissenschaftlichem Denken, die mir in diesem Fach besonders eng zu sein scheint. Dabei erwuchs mein Bedürfnis zu helfen schon früh aus meiner Familiensituation als Älteste von neun Kindern einer rheinischen Ingenieursfamilie. Das logische und systematische Denken faszinierte mich im Lateinunterricht und begeisterte mich genauso im naturwissenschaftlichen Unterricht der gymnasialen Oberstufe. So lockte mich der Arztberuf. Geboren in Aachen 1957, studierte ich in Homburg/Saar von 1976 bis 1983 Medizin, das PJ absolvierte ich in der Pädiatrie der Städtischen Krankenanstalten Winterberg in Saarbrücken, wo ich dann auch einen Teil meiner Weiterbildung durchführte. Außerdem arbeitete ich als Assistenzärztin der Inneren im St. Hedwigs Krankenhaus in Illingen/Saar. Doch die Kliniktätigkeit schien mir oft zu weit entfernt vom Patienten, und so gründete ich 1988 meine erste Hausarztpraxis in Köllerbach/Stadtverband Saarbrücken; 1992 zog ich wegen der Liebe zu meinem Mann nach Weßling im oberbayerischen Fünfseenland. Im Nachbarort Gilching war ich erneut ein Jahr lang internistisch als Assistenzärztin in einer Praxis tätig, bevor ich 1993 meine jetzige Praxis in Weßling gründete. Die Arbeit nah am Menschen fasziniert mich bis heute. Vor allem die tägliche Herausforderung, Patienten aller Altersklassen, sozialen Schichten und Lebenssituationen mit ihren individuellen Beratungsanlässen vor mir zu sehen und ihnen medizinisch und menschlich in kurzer Zeit gerecht zu werden, reizt mich dabei. Von der Begeisterung, die ich auch nach so langen Jahren immer noch für mein Fach empfinde, etwas an die nächste und übernächste Ärztegeneration weiterzugeben, ist mein Antrieb für meine Tätigkeit als Lehrbeauftragte am Institut für Allgemeinmedizin.

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Florian Vorderwülbecke Facharzt für Allgemeinmedizin, Sportmedizin, Chirotherapie, Naturheilverfahren, Homöopathie Leiter Kriseninterventionsteam (DGPTSD) durch die International Critical Incident Stress Foundation Gelbfieberimpfstelle Erfolgreicher Promotionsabschluss 6.8.2010

Meine Faszination für die Medizin entstand bereits früh in der Schulzeit, wo ich als eifriger Sportler doch öfter selbst Patient war und meine „Erfahrungen“ immer wieder an meinen Mitspielern anbrachte. Gesegnet mit einem mittelprächtigen Abitur und getrieben von der Abenteuerlust, verpflichtete ich mich (Jahrgang 1967) bei der Bundeswehr und studierte von 1988 bis 1995 Humanmedizin in Regensburg und München. Die weitere Ausbildung erfolgte im Bundeswehrkrankenhaus Ulm (Innere / Chirurgie / Anästhesie) und bei hervorragenden Allgemeinärzten innerhalb und außerhalb der Bundeswehr. Es folgten 5 Jahre als Truppenarzt, in denen ich unter anderem zwei sehr beeindruckende Einsätze im Kosovo und in Afghanistan absolvierte. Nach dem Ende meiner Bundeswehrzeit 2003 hatte ich das große Glück, als gebürtiger Münchener eine Praxis in Deisenhofen übernehmen zu können und sozusagen als Hausarzt „heimzukehren“. Die Tätigkeit als Allgemeinarzt begeistert mich nach wie vor mit ihrem unglaublichen Facettenreichtum. Ich betrachte es als wundervolle tägliche Herausforderung, für meine Patienten als Menschen mit ihren großen und kleinen Problemen, im Hier und Jetzt, mit den vorhandenen Möglichkeiten da zu sein und gemeinsam individuelle Lösungen zu suchen. Als Lehrbeauftragter hoffe ich bei unserem medizinischen Nachwuchs die Freude am Arztsein und natürlich das Interesse für unser faszinierendes Fachgebiet wecken zu können.

Die Gruppe der Lehrbeauftragten und der neue Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin beim alljährlichen, mittlerweile 11. Arbeitstreffen im oberösterreichischen Vichtenstein im Februar 2010 (von links: Prof. Mader, Dr. Levin, Dr. Blankenfeld, Dr. Landendörfer, Dr. Vorderwülbecke, Dr. Blank, Prof. Klein, Dr. Hofmann, Dr. Leitner, Prof. Schneider, Dr. Frangoulis)

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Stand der Lehre und Ausblick auf künftige Entwicklungen Übersicht über die Lehrveranstaltungen Am Institut für Allgemeinmedizin werden unterschiedliche Typen von Lehrveranstaltungen angeboten. Sie unterscheiden sich in didaktischer Ausrichtung und erfordertem Qualifikationsgrad der Teilnehmer. Zudem gibt es praktisch und theoretisch angelegte Lehrveranstaltungen (Seminare, Vorlesungen, Praktika, Tutorien). Die Vorlesungen und Seminare werden von den Lehrbeauftragten gehalten. Bei den Tutorien werden in der Regel Studenten aus höheren Semestern in die Lehre eingebunden. Für die Hospitationen in den Hausarztpraxen („Blockpraktikum“) stehen unsere akkreditierten Lehrpraxen zur Verfügung. Derzeit wird in der Studienkommission lebhaft über eine Veränderung der interdisziplinären Vorlesungen (s. unten) mit dem Ziel diskutiert, eine noch stärker praxisorientierte Ausbildung für die Medizinstudenten zu ermöglichen.

1. Vorlesungen Interdisziplinäre Vorlesung 1 (1. und 2. klin. Semester) Die interdisziplinäre Vorlesung im ersten klinischen Studienjahr (IDV 1) ist im Wesentlichen nach Symptomen, wie z. B. Gewichtsverlust, Fieber, Thoraxschmerz usw. gegliedert. Jede Woche finden Vorlesungen zu einem anderen Symptom statt. Die Vorlesungen selbst werden von allen Lehrbeauftragten gemeinsam getragen. Die Lehrinhalte der Allgemeinmedizin sind mit den spezialistischen Fächern koordiniert. Allgemeinmedizinische Themen sind u. a. Berufstheorie der Allgemeinmedizin, Depression, Hypertonie, Herzinsuffizienz, Ohrenschmerzen, diabetischer Fuß, Husten, Harnwegsinfekt, stille Notfälle, Verletzungen. Es finden pro Jahr 21 Vorlesungsstunden Allgemeinmedizin im Rahmen der interdisziplinären Vorlesung 1 statt. Interdisziplinäre Vorlesung 3 (3. und 4. klin. Semester) Die interdisziplinäre Vorlesung im dritten klinischen Studienjahr geht vertiefend auf kleinere Fächer ein und setzt sich unter dem Leitthema „KopfSensorium“ mit folgenden Themen auseinander: Schlaganfall/ Ischämien und Hirnblutungen, Kraniale und spinale Tumoren, Schädel-Hirn-Trauma, Bewegungsstörungen, Augenbewegungsstörungen, Schwindel. Die Allgemeinmedizin ist derzeit an 5 Vorlesungsterminen pro Jahr beteiligt (z. B. Rückenschmerz, akuter Schulter-/Armschmerz). Hausarzt – Ein Beruf mit Zukunft Auf Nachfrage zahlreicher Studierender hielt Prof. Schneider erstmals im Sommersemester 2010 eine Vorlesung, die sich mit Chancen und Perspektiven für den Facharzt für Allgemeinmedizin beschäftigte. Themen der Vorlesung waren die Ausbildung, die Weiterbildung und die Niederlassung.

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Berufsfelderkundung Dr. Wolfgang Blank vertritt die Allgemeinmedizin in der „Auftaktveranstaltung“ für Studienanfänger in der Vorklinik mit 2 Vorlesungsstunden „Einblicke in eine Hausarztpraxis“. Die Auftaktveranstaltung wird gemeinsam für die Studierenden der LMU und der TU (die kein eigenes vorklinisches Studium hat) durchgeführt.

2. Seminare Einleitung ins Blockpraktikum Das einwöchige Blockpraktikum Allgemeinmedizin ist das Herzstück unserer allgemeinmedizinischen Ausbildung. Voraussetzung zur Teilnahme am Blockpraktikum ist die erfolgreiche Teilnahme an einer fünfstündigen Einleitung, an der sich neben den Lehrbeauftragten mit großem Engagement auch Lehrärzte beteiligen. In Kleingruppenarbeit werden die Studenten auf ihre Aufgaben im Blockpraktikum vorbereitet. Die Einleitung findet im 2. Studienjahr unter der Leitung von Dr. Wolfgang Blank statt. Wahlfach Allgemeinmedizin Im Wintersemester 2005/06 wurde das Pflicht-Wahlfach Allgemeinmedizin eingeführt. Verantwortlich für die Organisation ist Dr. Anna-Maria Frangoulis. Das Wahlfach wird für max. 24 Studenten pro Semester angeboten. Schwerpunkte sind der praxisorientierte Umgang mit dem unausgelesenen Krankengut. Mehrere Dozenten (Dr. Frangoulis, Dr. Hofmann, Prof. Klein, Dr. Leitner, Dr. Levin, Prof. Mader, Dr. Scholze) erarbeiten während des Semesters jeweils in einer Doppelstunde mit den Studierenden die einzelnen Themen (z. B. häufige Beratungsursachen in der Allgemeinmedizin, chronische Erkrankungen, Prävention, Palliativmedizin, Geriatrie, Notfälle in der Allgemeinmedizin, Selbsthilfegruppen sowie Psychosomatik und Gesprächsführung). Zwei Doppelstunden sind der „Dia-Praxis“ gewidmet, die z. T. mit TED-Befragung der Gruppe durchgeführt wird. Darüber hinaus macht jeder Student während des Semesters selbstständig einen Hausbesuch bei einem Patienten mit chronischer Krankheit und arbeitet seine Erhebungen schriftlich aus. Die Benotung im Wahlfach Allgemeinmedizin erfolgt im Wesentlichen aufgrund dieser Leistung sowie der mündlichen Mitarbeit. Wahlfach Geriatrie Zum Seminar „Wahlfach Geriatrie“ gehört auch eine Exkursion. Die Seminarstunden finden jeweils im Wintersemester statt, die Exkursion wird im Sommersemester durchgeführt. In den beiden letzten Jahren wurden verschiedene Pflege- und Betreuungseinrichtungen in Heiligenstadt (Nähe Bamberg) besucht. Hintergrund des Seminars ist die Notwendigkeit, dass Hausärzte durch die demographischen Veränderungen unserer Gesellschaft gezwungen sind, sich mit Krankheitsbildern, die mit dem Altern des Menschen einhergehen, auseinander zu setzen. Das Wahlpflichtfach „Der ältere Patient beim Hausarzt“ (Leiter: Dr. Peter Landendörfer) soll den Studenten geriatrisches Grundwissen praxisnah vermitteln. PJ-Begleitseminare Derzeit gibt es nur ganz wenige PJ-Studenten, die ein nicht obligates PJ-Tertial in speziell ermächtigten Allgemeinpraxen absolvieren. Im Rahmen des PJ Allgemeinmedizin finden jeweils an einem Samstag im ersten und letzten Drittel des PJ-Tertials Begleitseminare für PJ-Studierende und -Lehrärzte statt. Die Aufarbeitung studentischer Erfahrungen ist zentrales Ziel der Seminare. Um möglichst viele Studierende frühzeitig mit der Realität des Praxisalltags vertraut zu machen, sind darüber hinaus Studierende aller Studienjahre eingeladen. Für PJ-Studierende ist es Pflicht, zwei Seminartermine zu besuchen. Das PJ-Begleitseminar wird von Prof. Dr. Klein unter Mitbeteiligung von Dr. Frangoulis, Dr. Leitner und Dr. Landendörfer geleitet. Die Ausbildung während des PJ-Tertials orientiert sich am „PJ-Logbuch“ (Seite 17).

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Ärztliche Gesprächsführung Seit SS 2008 werden alle Studenten ab dem 1. klin. Studienjahr in der ärztlichen Gesprächsführung geschult. Die Kleingruppenseminare (6-8 Teilnehmer) umfassen drei Doppelstunden. In der dritten Stunde werden Schauspielerpatienten eingesetzt. Mittlerweile wird das Training in einer zweiten Kurseinheit innerhalb des Psychosomatik-Kurses ergänzt (Gesprächsführung in emotional schwierigen Situationen: z. B. "der aggressive Patient"). Mit Beginn des WS 2010/11 soll eine dritte "Schwierigkeitsstufe" in der ärztlichen Gesprächsführung ("Überbringen schlechter Nachrichten", "interkulturelle Kommunikation", "Sexualanamnese") mit 32 Studenten im 3. Studienjahr zunächst probeweise laufen und später verpflichtend für alle Studenten angeboten werden. Dr. Andreas Hofmann ist an der Implementierung und Kursgestaltung zusammen mit PD Dr. Martin Sack (Psychosomatik) sowie PD Dr. Berberath (Chirurgie) federführend beteiligt. Famulaturvorbereitung Zweimal pro Semester bietet Prof. Reinhold Klein das Seminar Famulaturvorbereitung Teil 1 und Teil 2 an. Das Seminarangebot richtet sich an alle Studierenden, die gut gerüstet in eine Famulatur in einer Allgemeinarztpraxis starten möchten. Zum WS 2009/10 wurde die Seminarreihe unter aktiver Unterstützung durch Dr. Klaus Tiedemann umstrukturiert: An insgesamt 8 Stationen (einfache „Spiegelungen“, Blutdruckmessung, Verbände, Injektionstechniken, EKG, Notfall, Wundversorgung, Lungenfunktion) haben die teilnehmenden Studenten Gelegenheit, praktische Grundlagen für ihre Famulatur zu erwerben. Die gute Ärztin/der gute Arzt Unter dem Motto "Raus aus der Theorie der Vorklinik und rein in die Praxis der klinischen Tätigkeit" rief Dr. Wolfgang Blank im Sommersemester 2008 ein Einstiegsseminar in den klinischen Studienabschnitt ins Leben. Es handelt sich dabei um eine dreitägige Einführungsveranstaltung zu Beginn des ersten Studienjahres. „Der gute Arzt“ findet in der Woche vor Semesterbeginn statt und bereitet fächerübergreifend auf die Schwerpunkte des klinischen Studienabschnitts vor.

Forschung in der Allgemeinmedizin Oberarzt PD Dr. Linde leitet ein methodisches Forschungsseminar, das für alle Doktoranden und Mitarbeiter des Instituts sowie weitere Interessierte einmal monatlich stattfindet und Themen wie beispielsweise Literaturrecherche und statistische Auswertungsmethoden behandelt. VHB-Online-Seminar Seit Oktober 2009 bearbeitet Linn Heiss das Online Seminar Teil 1, in welchem 16 typisch hausärztliche Beratungsprobleme dargestellt werden; dadurch sollen die Studierenden besser auf das einwöchige Blockpraktikum in den Hausarztpraxen vorbereitet werden. Derzeit befindet sich das Online-Seminar Teil 1 in der Implementierungsphase. Mit dem bis WS 2011/12 zu entwickelnden Online-Seminar Teil 2 sollen Studierende auf das Praktische Jahr (PJ) in der hausärztlichen Praxis vorbereitet werden.

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3. Tutorien und Kolloquien Untersuchungstechniken Im WS 2009/10 fand erstmals unter Leitung von Dr. Wolfgang Blank ein Pilotprojekt zur Optimierung der studentischen Untersuchungsfertigkeiten statt. Durch ausgebildete studentische Tutoren werden Kleingruppen curriculär geschult. Die Gruppen üben untereinander und an ausgewählten Patienten. Der Lernerfolg wird anhand eines OSCE überprüft. Das Projekt ist so erfolgreich, dass es ab dem WS 2010/11 im Rahmen des ersten Studienjahres intensiver erprobt wird. Examenscoaching Im WS 2007/08 fand erstmals die Veranstaltungsreihe „Examenscoaching" statt. Die einzelnen Coachingtermine sind fachspezifisch ausgerichtet und beschäftigen sich unter anderem mit Orthopädie, Chirurgie, Allgemeinmedizin, Gynäkologie, Pädiatrie und Innerer Medizin. Die allgemeinmedizinischen Vertiefungsseminare werden von Prof. Klein und Dr. Frangoulis durchgeführt. Die Studierenden werden z.B. durch praktisches Üben anhand von Fallvorstellungen und durch das Einüben von Bearbeitungs- und Lösungsstrategien auf die spezielle Prüfungsform im schriftlichen und mündlichen Teil des Staatsexamens vorbereitet. Hausärztliche Palliativmedizin Beim Lehrärztekolloquium „Hausärztliche Palliativmedizin“ erarbeiten 30 Hausärzte anhand von Fallbeispielen die wichtigsten Behandlungsstrategien. Leiterin: Dr. Claudia Levin.

4. Ausbildung in Lehr- und PJ-Praxen Blockpraktikum Allgemeinmedizin Zum Blockpraktikum Allgemeinmedizin gehört obligat die fünfstündige „Einführung ins Blockpraktikum“ (siehe dort). Verantwortlich für die Organisation ist Dr. Wolfgang Blank. Während des Blockpraktikums haben die Studenten verschiedene Aufgaben zu erfüllen und diese auf entsprechenden Arbeitsblättern, die sich im Laufe der Jahre bewährt haben, zu dokumentieren (z. B. Dokumentation von Anamnestik und Untersuchung in Form von standardisierten Checklisten [„Programmierte Diagnostik“], Gesprächsprotokolle, Hausbesuch mit MiniAssessment, Untersuchung eines chronisch Kranken, Gesundheitsberatung [ARRIBA] und Fallpräsentationen). Die neuen Inhalte wurden parallel zur Einleitung auch allen Lehrärzten in einer fünfstündigen Schulung vermittelt. Die Note im Blockpraktikum setzt sich zu einem Drittel aus der Bewertung des Lehrarztes und zu zwei Dritteln aus der Note im OSCE zusammen. Im Rahmen der Betreuung der Lehrpraxen wurde für die Lehrärzte der PREMIUMZugang zur Anlaufstelle im Klinikum geschaffen; dieser „heiße Draht“ (vgl. Die Lehrpraxis 16/2009, S. 16f) erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Die seit langem geplante Visitation der Lehrpraxen ist inzwischen angelaufen: Jeder unserer Lehrbeauftragten besucht nach Voranmeldung einige Lehrpraxen. Da der Einzugsbereich unserer Lehrpraxen bis zu 200 km von München aus beträgt, werden sich die Besuche noch einige Zeit hinziehen. Die Verteilung der Praxen für das Blockpraktikum wird ab WS 2010/11 durch einen Google-MapsZugang noch einfacher gestaltet. Die Lehrpraxen selbst werden ab diesem Semester auf der Homepage des Instituts vorgestellt. PJ Allgemeinmedizin Für das PJ Allgemeinmedizin ist seit Februar 2010 Dr. Peter Landendörfer zuständig. Ziel des PJ ist es, den PJ-Studenten das gesamte Spektrum der hausärztlichen Versorgung vorzustellen und sie zu selbstständigem ärztlichen Arbeiten mit Patienten im hausärztlichen Umfeld anzuleiten. Das PJ-Logbuch (vgl. Seite 17) soll dabei dem Lehrarzt und dem Studierenden die Orientierung im Tertialzeitraum erleichtern. Das Logbuch liegt ab WS 2010/11 neu

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auf. In den beiden vergangenen Semestern standen 21 PJ-Praxen zur Verfügung. 7 Studierende absolvierten ihr Wahltertial in einer allgemeinmedizinischen PJ-Lehrpraxis und hatten damit im mündlichen Teil des Zweiten Staatsexamens (STEX) das Fach Allgemeinmedizin schwerpunktmäßig als Prüfungsfach. Exkursion Geriatrie Unter dem Titel „Praktische Geriatrie des Hausarztes“ fand im SS 2010 die geriatrische Exkursion unter Leitung von Dr. Peter Landendörfer statt. Für ein ganzes Wochenende waren interessierte Studenten nach Heiligenstadt/Ofr. eingeladen, um im Familienzentrum Heiligenstadt in Kleingruppen mit verschiedenen Fachreferenten einen praxisnahen Einblick in den geriatrisch-therapeutischen Ansatz der Fachbereiche Ergotherapie, Logopädie, Ernährungstherapie, ambulante Pflege und Sozialberatung zu erhalten. Zum Einstieg in das ExkursionsWochenende haben sich die Studenten mittels einer Analyse des mehrfach ausgezeichneten Films „Mein Vater, coming home“ in die verschiedenen Problembereiche „Demenz als Familienkrankheit“ eingearbeitet, welche der Film in herausragender didaktischer Art und Weise darstellt.

5. Querschnittbereiche und weitere fachübergreifende Lehrveranstaltungen Querschnittsbereiche Die Allgemeinmedizin nimmt an folgenden Querschnittsbereichen der Fakultät teil: • Infektiologie, Immunologie (Dr. Claudia Levin) • Medizin des Alterns (Dr. Peter Landendörfer) • Prävention, Gesundheitsförderung (Dr. Wolfgang Blank) • Rehabilitation (Prof. Dr. Reinhold Klein) Jeweils zwei Vorlesungsstunden werden in den jeweiligen Querschnittsbereichen von der Allgemeinmedizin gelesen. Wahlpflichtfach Palliativmedizin Dr. Claudia Levin ist in das fachübergreifende Wahlfach Palliativmedizin eingebunden. In 11 Doppelstunden sollen hier die verschiedenen Aspekte der Medizin am Lebensende vermittelt werden. Die Studierenden sollen Einblick in die Lebendigkeit und die Vielschichtigkeit der Arbeit mit Schwerstkranken und Sterbenden bekommen; zudem sollen sie sich mit den verschiedenen in der Palliativmedizin tätigen Berufsgruppen austauschen können. Auf dem Programm steht auch der Besuch eines Hospizes und einer Palliativstation. Seminar und Ringvorlesung: "Humanität in der Medizin" Seit dem Wintersemester 2009/10 gestaltet Dr. Claudia Levin das Seminar "Humanität in der Medizin" aktiv als Dozentin mit. Dort haben Studenten Gelegenheit, sich damit auseinander zu setzen, wie sich ihr künftiger Beruf mit ihren privaten Interessen vereinbaren lässt. Sie begreifen den Patienten als eine leibhaftige Person im Kontext zu Tod, Leiden, Fragen der Hierarchie und anderem mehr.

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Problemorientiertes Lernen (POL) Interdisziplinär und selbstbestimmt am Patientenproblem zu lernen und dadurch nachhaltig Wissen und Fertigkeiten zu erwerben, ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die seit dem WS 2008/09 unter Leitung von Dr. Claudia Levin in Zusammenarbeit mit Dr. Hubert Hautmann (Pneumonologie) stattfindet. Angesprochen werden mit diesem Angebot alle Studierenden des 1. bis 3. Studienjahres. Der Kurs verspricht effektives Lernen, das Spaß macht. An jeweils drei aufeinander folgenden Dienstag-Abenden werden in jeder Gruppe POL-Fälle „geknackt“. Am letzten Abend werden die erarbeiteten Ergebnisse und notwendigen Untersuchungen am realen Patienten überprüft und mit dem behandelnden Spezialisten erörtert. Showtime Für die Verbesserung des theoretischen Wissens der Studierenden wurde vom Studiendekanat das Konzept SHOWTIME (Symptome & highlight orientated worst case scenario thematic interactive monthly exercise) entwickelt. In dieser neuen Säule der PJ-Ausbildung präsentieren erfahrene Dozenten des Klinikums den Studierenden in interaktiven Übungen monatlich Notfälle aus der klinischen Praxis verschiedener Fachrichtungen. Ziel dieser theoretischen Ausbildung ist es, den PJ-Studierenden anhand exemplarischer Fälle konkretes problemorientiertes Vorgehen im Ernstfall zu demonstrieren. Von Seiten der Allgemeinmedizin sind Prof. Reinhold Klein und Dr. Anna-Maria Frangoulis beteiligt.

6. Prüfungen OSCE im Rahmen des Blockpraktikums Seit dem Wintersemester 2007/08 wird das Blockpraktikum (s. dort) durch eine OSCEPrüfung abgeschlossen. Verantwortlich für die Organisation des OSCE sind Dr. Hannes Blankenfeld und Dr. Florian Vorderwülbecke. Die Studierenden durchlaufen 7 OSCEStationen zu den Themen • Langstationen Thorax oder Abdomen (entsprechen drei Stationen) • Impfung • Untersuchung eines Diabetikers • Geriatrisches Assessment • ARRIBA Beratung. Das Ergebnis der OSCE-Prüfung geht zu zwei Dritteln in die Note für das Blockpraktikum Allgemeinmedizin ein. Die Evaluationen des OSCE sind überaus positiv. Mündlicher Teil des 2. Staatsexamens (STEX) Die Allgemeinmedizin an der TUM ist seit vielen Semestern an den mündlichen Prüfungen des 2. Staatsexamens beteiligt. Die Prüfung wird von vier Fachprüfern (obligat Chirurgie und Innere Medizin sowie ein Vertreter des nicht-fakultativen Wahlfachs im PJ – z.B. Allgemeinmedizin – und einem Vertreter eines anderen Faches – z.B. Allgemeinmedizin) an zwei Tagen durchgeführt. Am ersten Tag werden die praktischen Fähigkeiten des Kandidaten am Krankenbett überprüft, am zweiten Tag die fachlichen Kenntnisse in einer für jeden Kandidaten insgesamt einstündigen mündlichen Prüfung. In der Regel nehmen 4 Kandidaten an dieser Prüfung teil. Die Prüfer sind verpflichtet, an beiden Tagen anwesend zu sein, anderenfalls muss die gesamte Prüfung wiederholt werden. Diese Prüfungsaufgabe ist erfahrungsgemäß für unsere Dozenten zeitlich und organisatorisch besonders belastend, da in der Regel zwei Arbeitstage in der Praxis ausfallen. Klausur Interdisziplinäre Vorlesung 1 Die Klausur zur Interdisziplinären Vorlesung 1 (IDV 1) findet jeweils am Ende eines Semesters statt. Es werden Multiple-Choice(MC)-Fragen von allen an der IDV 1 beteiligten Fächern gestellt. Für die Allgemeinmedizin werden die Fragen von den Dozenten entwickelt und for-

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muliert und im Rahmen einer Gruppensitzung in unserem Institut ausgewählt und validiert. Inhaltliche Schwerpunkte der Klausur liegen dabei auf den in der Vorlesung vermittelten Themen, wobei sowohl Fallbeispiele als auch theoretisches Wissen überprüft werden. Grundlage hierfür sind die Vorlesungsfolien, welche parallel zur Vorlesung für die Studenten ins Netz gestellt werden, sowie einschlägige Handouts.

Neugestaltung des medizinischen Ausbildungscurriculums Die Fakultät hat jüngst beschlossen, das gesamte Curriculum Medizin neu zu gestalten: Bis WS 2011/2012 soll das vollständig neue Konzept umgesetzt werden. Aus 39 Einzelfächern wurden 8 Lehrbereiche definiert, für die je ein Lehrkoordinator sowie ein Stellvertreter zuständig sind, bestimmte Aufgaben wahrnehmen. • •

Abstimmung der Lehrinhalte und Koordination der Lehre innerhalb und zwischen den Lehrbereichen Entwicklung des Gesamtcurriculums in Kooperation mit dem Studiendekanat, Sicherung der Lehr- und Prüfungsqualität in den einzelnen Bereichen.

Die Bereiche gliedern sich wie folgt: • • • • • • • •

Kopf und Geist Herz, Gefäße, Lunge, Niere Bauch, Blut Knochen, Weichteile, Haut Entwicklung und Geschlecht Propädeutik, Klinisch-Theoretische Medizin Longitudinal begleitende Fächer (hier ist die Allgemeinmedizin angesiedelt) Praktisches Jahr

Lehrkoodinator für den Lehrbereich Longitudinal ist derzeit Dr. Rainer Haseneder (Anästhesie). Stellvertretender Lehrkoordinator für diesen Lehrbereich ist Prof. Dr. Reinhold Klein, der hier die Allgemeinmedizin vertritt. Derzeit werden von allen beteiligten Abteilungen Lernzielkataloge erarbeitet – so auch für die Allgemeinmedizin. Da immer wieder beobachtet wurde, dass den Studierenden Grundwissen im Blockpraktikum fehlt, wurde beschlossen, die Blockpraktika vom 2. in das 3. Studienjahr zu verlegen. Die allgemeinmedizinischen Lehrärzte können also damit rechnen, dass frühestens ab WS 2011 die Studierenden für das Blockpraktikum in der Praxis besser gerüstet sein werden.

Lehrärztetreffen Weiterhin finden regelmäßige Lehrärztetreffen statt. Für alle Lehrärzte ist die Teilnahme mindestens einmal im Jahr obligat. Vorübergehend war dieses Treffen zugunsten von Schulungen für das neue Blockpraktikum-Konzept ausgesetzt worden. Diese Schulungen sind jetzt abgeschlossen. Der Besuch unseres 2. Tags der Allgemeinmedizin am 23.10.2010 (TdA – siehe S. 13-15) zählt in diesem Jahr als Lehrärztetreffen.

Das nächste reguläre Lehrärztetreffen ist für Mittwoch, den 06. April 2011, vorgesehen (18.00-20.00 Uhr, voraussichtlich Hörsaal D). Bitte reservieren Sie sich diesen Termin bereits jetzt.

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2. Tag der Allgemeinmedizin (TdA) Zum zweiten Mal findet an unserem Institut für Allgemeinmedizin der „Tag der Allgemeinmedizin (TdA)“ statt. Dabei handelt es sich um eine eingetragene, geschützte Bezeichnung, deren Führung an verschiedene Bedingungen geknüpft ist. Veranstaltungen dieser Art gibt es inzwischen an vielen deutschen Universitäten. Bereits der 1. TdA war überaus erfolgreich (vgl. Die Lehrpraxis 17/2009). Ziel des TdA am Klinikum rechts der Isar ist es, Hausärzte, Spezialisten der Klinik und Studierende miteinander ins Gespräch zu bringen. Dazu wurde ein neues Seminarkonzept entwickelt: Hausärzte und Spezialisten aus der Klinik beleuchten gemeinsam aus unterschiedlichen Blickwinkeln aktuelle Themen der Medizin. Wir verzichten bewusst auf traditionelle Frontalvorträge und bieten stattdessen „Mitmach“-Seminare an. Praxisrelevante Themen werden an Hand von Beispielfällen aus der Praxis in Kleingruppen bearbeitet und diskutiert. Sämtliche Veranstaltungen sind absolut frei von Einflussnahmen Dritter und werden aus den bescheidenen eigenen Mitteln sowie aus einer Schutzgebühr der Teilnehmer von 30 € bestritten. Die Moderation übernimmt ein erfahrener Allgemeinarzt aus dem Kreis der Lehrbeauftragten. Es sind jeweils acht Seminare vormittags bzw. nachmittags geplant. Als Gastreferenten konnten wir Herrn Prof. Dr. Szecsenyi vom Institut für Allgemeinmedizin in Heidelberg gewinnen, bei dem sich Prof. Dr. Schneider habilitiert hatte. Im Anschluss an die Veranstaltung ist ein kollegialer Erfahrungsaustausch im Unions Bräu Haidhausen geplant. Schon heute freuen wir uns über Ihr Kommen am 23. Oktober 2010 und versprechen Ihnen einen interessanten interkollegialen Erfahrungsaustausch.

Eindrücke vom 1. TdA am Klinikum rechts der Isar, 21.11.2009

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2. Tag der Allgemeinmedizin am Klinikum rechts der Isar der TU München 23. Oktober 2010 Programm 9.00 – 10.00 Uhr

Eröffnung und Begrüßung Begrüßung durch Univ.-Prof. Dr. med. Antonius Schneider, Direktor und Prof. Dr. med. Reinhold Klein, Leiter der Lehre, Institut für Allgemeinmedizin Forschung und Lehre in der Allgemeinmedizin – was läuft bei uns? Kurzvorträge und Grußworte Dr. med. Gabriel Schmidt, Stellvertretender Vorsitzender der KV Bayern Dr. Helmut Platzer, Vorstandsvorsitzender der AOK Bayern Dr. med. Wolfgang Hoppenthaller, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes (angefragt)

10.15 – 11.45 Uhr

12.00 12.45 Uhr

Vormittagsseminare 1.

Das rote Auge – Untersuchungstechniken und Differentialdiagnosen/abwendbar gefährliche Verläufe Dr. med. Matthias Klopfer, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, TUM (Moderation: Dr. med. Felizitas Leitner)

2.

Praktische Tipps und Kniffe für die Routine-Abdomensonographie Prof. Dr. med. Christian Lersch, Leiter der Abteilung Sonografie, II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Klinikums rechts der Isar, TUM (Moderation: Dr. med. Wolfgang Blank)

3.

Atemwegserkrankung in der Hausarztpraxis Prof. Dr. med. Hubert Hautmann, Leiter der Pneumologischen Abteilung, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, TUM (Moderation: Dr. med. Hannes Blankenfeld)

4.

Entwicklungen in der Strahlentherapie – Was ist interessant für den Hausarzt? Dr. med Stefanie Pigorsch, Klinikum für Strahlentherapie und radiologische Onkologie, Klinikum rechts der Isar, TUM (Moderation: Dr. med Florian Vorderwülbecke)

5.

Kindliche Adipositas - Diabetes Mellitus Typ 2. Bewegung als nichtmedikamentöse Therapieoption. Dr. phil. Monika Siegrist, Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin, Klinikum rechts der Isar, TUM (Moderation: Dr. med. Anna-Marie Frangoulis)

6.

Gedächtnisstörungen: Schnittstelle Hauarzt – Zentrum für kognitive Störung Referent: NN, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar, TUM (Moderation: Dr. med. Peter Landendörfer)

7.

Osteoporose: Früherkennung – Prophylaxe - Risikoadaptierte Therapie PD Dr. med. Vanadin Seifert-Klauss, Frauenklinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, TUM (Moderation: Prof. Dr. med. Frank H. Mader)

8.

Könnte das HIV sein? Diagnostik und Beratung in der hausärztlichen Praxis Dr. med. Roger Vogelmann, II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, TUM (Moderation: Dr. med. Claudia Levin)

Gastvortrag: Qualitätsperspektiven in den Hauarztverträgen Prof. Dr. med. Joachim Szecsenyi, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Universität Heidelberg

Hörsaal Pavillon

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13.0014.00 Uhr

Imbiss

14.00 15.30 Uhr

Nachmittagsseminare

15.45 16.30 Uhr

1.

Patientenmotivation und Inhalte der Ernährungsberatung in der Allgemeinarztpraxis PD Dr. med. Johannes Erdmann, Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin - Klinik für Ernährungsmedizin am Klinikum rechts der Isar, TUM (Moderation: Dr. med. Felizitas Leitner)

2.

Physiotherapie bei Rückenschmerzen - was ist sinnvoll, wirtschaftlich, machbar? Marie – Isabel von Schweinitz, Physikalische Therapie und Rehabilitation (Moderation: Prof. Dr. med Reinhold Klein)

3.

Der Hüft- und Leistenschmerz. Was der Allgemeinarzt wissen sollte. PD Dr. med. Hans Gollwitzer, Klinikum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinikum rechts der Isar, TUM (Moderation: Dr. med. Anna – Maria Frangoulis)

4.

Fünf Fälle aus der Urologie Dr. med. Michael Autenrieth, Urologische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, TUM (Moderation: Dr. med. Andreas Hofmann)

5.

Kreislaufstillstand beim Hausbesuch – Leitlinien, Realität und Lösungsansätze Dr. med. Martin Bretschneider, Klinik für Anästhesiologie, Klinikum rechts der Isar, TUM (Moderation: Dr. med. Florian Vorderwülbecke)

6.

Akute und chronische Durchfallerkrankungen in der Hausarztpraxis Dr. med. Roger Vogelmann, II. Medizinische Klinik und Poliklinik (Moderation: Dr. med. Hannes Blankenfeld)

7.

Akupunktur – Praxis und Wissenschaft: Was ist dran? Prof. Dr. med. Antonius Schneider, Institut für Allgemeinmedizin, Klinikum rechts der Isar, TUM

8.

Komplizierte ethische Fragestellungen im hausärztlichen Alltag PD. Dr. med. Gerith Hohendorf, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Klinikum rechts der Isar, TUM (Moderation: Dr. med. Claudia Levin)

Verabschiedung Univ.-Prof. Dr. med. Antonius Schneider, Prof. Dr. med. Reinhold Klein Aufnahme neu akkreditierter Praxen in den Kreis der akademischen Lehrpraxen der Technischen Universität München

ab ca. 17.00 Uhr

Kollegialer Erfahrungsaustausch im „Unions-Bräu-Haidhausen“, Einsteinstraße 42

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Hörsaal Pavillon

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Fortbildung für Allgemeinärzte Die Zeitschrift PROFUND, das offizielle Rundschreiben der KV Bayerns (9/2010), sprach mit Prof. Frank H. Mader über das Fortbildungsangebot für Allgemeinärzte in Bayern.

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Weiterbildungsverbünde Das Institut für Allgemeinmedizin des Klinikums (Direktor: Prof. Antonius Schneider) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Weiterbildungsverbünde für Allgemeinmedizin zu errichten und auszubauen. Ziel dieser Verbünde ist es, dem drohenden Hausarztmangel entgegen zu wirken; zudem erhalten die Ärzte in Weiterbildung die Möglichkeit, ihre Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ohne große belastende Wechsel von einer Abteilung zur anderen bei weiterbildungsbegleitender Schulung in Seminarform zu absolvieren. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Vermittlung von qualifizierten Hausarztpraxen gelegt. Inzwischen wurden Weiterbildungsverbünde in den Regionen Dillingen-Wertingen, Landshut, Freising und Ebersberg gegründet (http://www.hausarzt-in-bayern.de).

PJ-Logbuch Allgemeinmedizin Die Fakultät für Medizin hat für die Studierenden der verschiedenen Tertiale des Praktischen Jahres ein einheitliches Format für ein „PJ-Logbuch“ entwickelt. Für die Allgemeinmedizin haben Prof. Dr. Klein, Dr. Landendörfer und Prof. Dr. Mader ein spezifisches „PJ-Logbuch Allgemeinmedizin“ im Kitteltaschenformat umgesetzt, das inzwischen auch vom Studiendekanat der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg für den Bereich Lehr- und Arbeitsbereich Allgemeinmedizin übernommen wurde. Die einzelnen Themen des Logbuchs erschließen sich aus dem Inhaltsverzeichnis.

INHALTSVERZEICHNIS Seite 1. Allgemeine Informationen...........................................................................................5 2. Rolle und Aufgaben des Mentors................................................................................5 3. Tagesablauf / Wochenplan..........................................................................................6 4. Rotation .......................................................................................................................7 5. Gerätekunde................................................................................................................7 6. Dokumentation............................................................................................................7 7. Manuelle Fertigkeiten .................................................................................................8 8. Betreuung eigener Patienten ......................................................................................8 9. Hausbesuche................................................................................................................8 10. Empfehlungen für PJ-begleitende Literatur................................................................8 11. Links / Weitere Informationen....................................................................................8 12. Fortbildungsveranstaltungen ......................................................................................9 13. Anmerkungen / Verbesserungsvorschläge / Kritikpunkte ..........................................9 14. Fallvorstellung .............................................................................................................9 15. Lernziele PJ im Fach Allgemeinmedizin.......................................................................9 16. Gesamterrechnung der Credit Points........................................................................15 17. Evaluation der PJ-Praxis / des PJ-Arztes....................................................................16 18. Anhang (Dokumentationsbögen)..............................................................................17

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Dem PJ-Logbuch vorangestellt ist ein Vorwort von Prof. Dr. Schneider:

Liebe Studentin, lieber Student, hiermit möchte ich Sie sehr herzlich in unserem PJ-Tertial Allgemeinmedizin begrüßen. Wir freuen uns, dass Sie die Offenheit und Neugier mitbringen, Ihr PJ-Tertial in diesem „neuen Fach“ abzuleisten. Die Bezeichnung „neues Fach“ ist dabei „Paradoxie“ und „Ironie“ zugleich. Eigentlich ist die Hausarztmedizin eine der ältesten Disziplinen der modernen Medizin – noch in den 80er Jahren wollte die Hälfte aller Studierenden der Medizin Hausarzt werden. Sie bietet einen umfassenden, biopsycho-sozialen Ansatz zum ganzheitlichen Verständnis der Beschwerden unserer Patienten. Darüber hinaus werden circa 80% bis 90% der medizinischen Probleme bereits auf hausärztlicher Versorgungsebene gelöst. Die Paradoxie ergibt sich also dadurch, dass trotz der offensichtlichen Versorgungsrealität und der hohen praktischen Relevanz des Faches die Disziplin Allgemeinmedizin auf universitärer Ebene beinahe nur stiefmütterlich vertreten war. Ironie ist es also, eine der ältesten Disziplinen als „neues Fach“ zu bezeichnen – aber universitär gesehen ist es tatsächlich neu. Umso mehr freue ich mich, dass es meinen Kollegen und Freunden Dr. Peter Landendörfer, Prof. Dr. Reinhold Klein und Prof. Dr. Frank Mader gelungen ist, ein PJ-Logbuch Allgemeinmedizin auszuarbeiten, das zugleich auf dem modernsten Stand der Didaktik und auf dem besten wissenschaftlichen Stand bezüglich der Berufstheorie der Allgemeinmedizin ist. Das Logbuch ist in Bezug auf die wissenschaftliche und praktische Durchdringung für das Fach Allgemeinmedizin einzigartig. Ich denke, hierdurch werden Sie als Student / -in im Praktischen Jahr sehr profitieren können, da mit dem Logbuch die Chance gegeben ist, hausärztliches Arbeiten authentisch und tiefgründig in seiner umfassenden Breite kennen zu lernen. Darüber hinaus können Sie mit dem Logbuch gleichzeitig Ihre Anforderung an uns Lehrende begründen. Damit möchte ich gleichzeitig den Autoren des Logbuchs meinen Dank für Ihre Mühen bei der Erstellung des Logbuches aussprechen – sie sind die Stütze der Lehre am Institut für Allgemeinmedizin. Jetzt wünsche ich Ihnen noch viel Spaß und Freude und lehrreiche Monate in der Hausarztpraxis. Zögern Sie nicht, mit uns in Kontakt zu treten, in allen Belangen – wir freuen uns über positives Feedback, aber auch über kritische Reflexionen und Nachrichten, damit wir stetig unsere Arbeit verbessern können. Univ.-Prof. Dr. med. Antonius Schneider

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Forschung und sonstige wissenschaftliche Aktivitäten Innerhalb des letzten Jahres gibt es erfreulicherweise umfangreiche wissenschaftliche Aktivitäten im und außerhalb des Instituts für Allgemeinmedizin, die neben der nicht minder aufwändigen Lehre laufen. Über die laufenden Forschungsprojekte des Instituts sowie über bereits bewilligte Projekte und die Themen der Doktoranden informiert ein spezieller Forschungsbericht des Instituts (s. unten). Nachfolgend werden die laufenden Projekte nur im Ansatz dargestellt.

1. Laufende Forschungsprojekte Auszugsweises Vorwort aus dem „Jahresbericht 2009/2010“ des Instituts für Allgemeinmedizin Liebe Leserin, lieber Leser, am 01. Juli 2010 jährte sich die Einrichtung des ersten Bayerischen Lehrstuhls für Allgemeinmedizin an der TU München. Im Zug unseres einjährigen Bestehens haben wir uns entschlossen, eine Jahresbilanz zu erstellen. Vor Ihnen liegt nun der erste Jahresbericht des Instituts für Allgemeinmedizin am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Der Jahresbericht für das Wintersemester 2009/2010 und das Sommersemester 2010 präsentiert die Ereignisse und die Ergebnisse aus Forschung und Lehre unseres Instituts. Für unsere Institutsmitarbeiter, Lehrbeauftragten und Lehrärzte erwiesen sich die letzten beiden Semester als sehr arbeitsintensiv. Für die geleistete qualifizierte Arbeit, die vielen konstruktiven Vorschläge im Zusammenhang mit dem strukturierten Aufbau unseres Instituts sowie die enorme Motivation sei allen Beteiligten an dieser Stelle herzlich gedankt. Ihrer engagierten, mit hohem Fachwissen geleisteten Arbeit gilt meine große Anerkennung. Ihre geleistete Arbeit trägt wesentlich dazu bei, dass sich die allgemeinmedizinische Forschung und Lehre im bayerischen Universitätswesen fest etabliert. ….. Ich wünsche mir, dass wir diese gute Zusammenarbeit wie auch unsere fachliche Arbeit auf hohem Niveau weiter fortsetzen können. Herzlich, Ihr

Univ.-Prof. Dr. med. Antonius Schneider

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Sturzprävention im Alter Mobilitätsstörungen im Alter werden zunehmend nicht nur zu einem persönlichen gesundheitlichen, sondern auch zu einem wichtigen ökonomischen Problem, da Stürze im Alter eine existentielle Gefährdung der Selbständigkeit bedeuten und in vielen Fällen in eine Pflegebedürftigkeit führen. Mehr als 80 Prozent der älteren Patienten werden meist über Jahrzehnte regelmäßig von ihrem Hausarzt betreut. Dennoch wird das Sturzrisiko älterer Menschen viel zu selten frühzeitig erfasst. Primäres Ziel dieses Projektes ist es, im Rahmen einer clusterrandomisierten Studie ein 16-wöchiges Sturzpräventionsprogramm bei über 65-jährigen, selbständig lebenden Sturzrisikopatienten bezüglich seiner Wirksamkeit auf die Reduktion von Sturzhäufigkeit und sturzbedingten Verletzungen, auf die Verminderung von Sturzrisikofaktoren und auf den Erhalt der Lebensqualität und der körperlichen Aktivität der Betroffenen zu untersuchen. Parallel dazu soll ein standardisiertes Sturzrisikoassessment im hausärztlichen Bereich etabliert werden. Ansprechpartner: Dr. med. Peter Landendörfer, Dr. med. Wolfgang Blank

Ansprüche bezüglich der gesundheitlichen Versorgung von Personen über 50 Jahre im Markt Heiligenstadt In den vergangenen Jahrzehnten haben sich in Deutschland die Struktur und insbesondere die Altersstruktur der Bevölkerung teilweise erheblich verändert. Veränderte Lebensbedingungen, die eine steigende Lebenserwartung zur Folge haben und gleichzeitig sinkende Geburtenraten führen zu einer zunehmenden Bedeutung der älteren Bevölkerungsgruppen, sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht. Die als „Demographischer Wandel“ bezeichneten auftretenden Veränderungen und damit verbundenen Aufgaben und Herausforderungen betreffen vor allem die kommunale und regionale Ebene. In der oberfränkischen Marktgemeinde Heiligenstadt soll ein interdisziplinäres Modellprojekt „Analyse der Lebensund Wohnsituation von Senioren aus medizinischer und kommunal-wissenschaftlicher Sicht“ durchgeführt werden. Ziel des Gesamtprojektes sind die exemplarische Erfassung der aktuellen Situation, die Erarbeitung von Prognosen und die Erfassung und Zusammenstellung von Informationen, die für planerische Entscheidungen benötigt werden. Die Befragung ist abgeschlossen. Die Ergebnisse werden derzeit analysiert. Ansprechpartner: Dr. med. Peter Landendörfer, Dr. med. Marlies Karsch

Diagnostische Bedeutung von Cystatin C zur Bestimmung der Nierenfunktion bei sehr alten Menschen Korrelationen verschiedener Bestimmungsmethoden der Nierenfunktion bei alten Menschen Bei älteren Patienten in der Hausarztpraxis ist Niereninsuffizienz eine sehr häufige Erkrankung. Das Serumkreatinin alleine und die MDRD- (Modification of Diet in Renal Disease) oder die Cockroft-Gault-Formel sind bei der Einschätzung der Nierenfunktion oft zu ungenau. Die genaue Einschätzung der Kreatininclearance im 24h-Sammelurin ist im Praxisalltag v.a. bei Inkontinenz oder Demenz nicht realisierbar. In dieser Studie soll untersucht werden, ob die Bestimmung von Cystatin C und Cystatin C-basierte Berechnungen der glomerulären Filtrationsrate zu einer anderen Einschätzung der Nierenfunktion führt als die Bestimmung des Serumkreatinins und Kreatinin-basierte Berechnungen. Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Antonius Schneider, Dr. med. Marlies Karsch

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Bestimmung des diagnostischen Nutzens von exhaliertem fraktioniertem NO und spontanem Sputum bei Patienten mit Verdacht auf Asthma bronchiale Die Diagnostik von Asthma bronchiale ist dadurch eingeschränkt, dass die Lungenfunktionsdiagnostik mit Spirometrie oder Bodyplethysmographie im anfallsfreien Intervall häufig negativ ausfällt. Entsprechend einer leitliniengerechten Diagnostik muss in diesem Fall eine Bronchoprovokation bei einem Pneumologen durchgeführt werden. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass unter Umständen die Messung der Konzentration von exhaliertem Stickstoffmonoxid (FeNO) die Bronchoprovokation ersetzen kann. In dieser Studie soll die diagnostische Genauigkeit einer FeNO-Messung untersucht und der Frage nachgegangen werden, ob die FeNo-Messung Vorteile bei der prognostischen Einschätzung des Asthmaverlaufs hat. Als Nebenaspekt soll der diagnostische Zusatznutzen der Spontansputumzytologie von Patienten mit Verdacht auf Asthma bronchiale überprüft werden. Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Antonius Schneider

Psychosomatische Aspekte bei der Arzt-Patienten-Begegnung: eine Erhebung in hausärztlichen Praxen Somatoforme Störungen, Depressionen und Angststörungen sind häufige Probleme in der hausärztlichen Praxis. Die gemeinsame diagnostische und therapeutische Entscheidungsfindung gestaltet sich insbesondere bei Patienten mit somatoformen Störungen schwierig, da diese die psychische Genese ihrer Erkrankung häufig nur schlecht akzeptieren können. Hierbei stellt sich die Frage, wie die Kommunikation mit den Patienten optimiert werden kann, um zu einer für beide Seiten zufrieden stellenden Kooperation zu gelangen. In einer Querschnittserhebung sollen die Prävalenz somatoformer, depressiver und Angststörungen im unselektierten hausärztlichen Klientel erfasst werden. Mit diesen Ergebnissen soll der Einfluss der psychischen Komorbidität auf die hausärztliche Kontaktrate, Überweisungsrate und Arbeitsunfähigkeit ermittelt werden. Es wurden über 1000 Patienten rekrutiert. Derzeit werden die Ergebnisse analysiert. Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Antonius Schneider, Dr. med. Isabelle Schumann

Depressionsdiagnostik in der hausärztlichen Praxis Die Ergebnisse zahlreicher Studien legen nahe, dass in der hausärztlichen Versorgung Depressionen häufig übersehen werden. Aus hausärztlicher Sicht erscheint das psychiatrisch orientierte Konzept der Depressionsdiagnostik jedoch häufig schwer umsetzbar in Bezug auf die Primärversorgung. In den vergangenen Jahren ist eine Reihe qualitativer Studien durchgeführt worden, in denen Hausärzte in Bezug auf das Konzept Depression, auf Prozesse und Hindernisse bei der Diagnostik depressiver Störungen befragt wurden. In einem systematischen Review sollen die vorhandenen Ergebnisse zusammengefasst werden. Ansprechpartner: Dr. med. Isabelle Schumann, PD Dr. med. Klaus Linde

Bedeutung von Placebointerventionen in der ärztlichen Praxis Obwohl ethisch umstritten, setzen erstaunlich viele Ärzte von Zeit zu Zeit Placebointerventionen ein. So hat eine amerikanische Untersuchung ergeben, dass jeder zweite niedergelassene Internist oder Rheumatologe Placebointerventionen unter bestimmten Voraussetzungen befürwortet. Befragungen von Allgemeinmedizinern in der Schweiz (Fässler et al., 2009) und von Ärzten und Pflegepersonal eines deutschen Krankenhauses (Bernateck et al., 2008) kommt zu vergleichbaren Ergebnissen. Das Ziel der aktuellen Befragung ist es, entsprechende Daten für die medizinische Basisversorgung in Deutschland zu ermitteln. Hierfür werden 400 niedergelassene Allgemeinmediziner mittels eines Fragebogens nach ihren Einstellungen zum Einsatz von Placebos in der Praxis befragt. Dabei wird sowohl auf „reine“ Placebos (z. B. Zuckertabletten, Kochsalzinjektionen) als auch auf „unreine“ Placebos (z. B. Vitamintabletten ohne Vorliegen eines Vitaminmangels) eingegangen werden. Zusätzlich wer-

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den an einer kleineren Gruppe von Allgemein-medizinern vertiefende qualitative Interviews durchgeführt, um auch komplexere Hintergründe für den Rückgriff auf Placebointerventionen erfassen zu können. Ansprechpartner: Dr. med. Karin Meissner, PD Dr. med. Klaus Linde

Vergleich der Effekte unterschiedlicher Placebointerventionen in klinischen Studien Das Ziel dieser Studie ist die Erstellung von zwei systematischen Übersichtsarbeiten zur Frage, ob unterschiedliche Arten von Placebointerventionen (z. B. Schein-akupunktur und Placebotabletten) mit unterschiedlich großen, klinischen Effekten einhergehen. In der ersten systematischen Übersichtsarbeit soll nach Studien gesucht werden, in denen zwei Placebointerventionen parallel zum Einsatz kamen. Die Anzahl solcher Studien dürfte jedoch sehr begrenzt sein. Deshalb wird in einer zweiten systematischen Übersichtsarbeit ein indirekter Vergleich durchgeführt, d.h. die Veränderungen in den Placebogruppen werden zwischen Studien mit unterschiedlichen Arten von Placebotherapien, z. B. Scheinakupunktur, falschem Biofeedback, Placebotabletten, etc. verglichen. Sollte sich herausstellen, dass bestimmte Placebointerventionen tatsächlich mit größeren Placeboeffekten einhergehen als andere, würde das Konsequenzen für die Interpretation klinischer Studien haben: Verfahren, die dem „eigenen“ Placebo nicht überlegen sind, könnten gleichzeitig anderen „spezifisch wirksamen“ Verfahren im direkten Vergleich überlegen sein. Ansprechpartner: Dr. med. Karin Meissner, PD Dr. med. Klaus Linde

Spezifische und unspezifische Effekte der Akupunktur Die Ergebnisse mehrerer großer randomisierter Studien der letzten Jahre belegten einerseits, dass viele Schmerzpatienten von einer Akupunkturbehandlung profitieren, andererseits aber auch, dass Studienpatienten, die eine Placebo- oder Scheinakupunkturbehandlung erhielten, ähnliche Besserungen zeigten. Dies wirft die Frage auf, ob die in Studien eingesetzten Placebo- oder Scheinakupunkturbehandlungen möglicherweise „besonders wirksame Placebos“ sind oder selbst als aktive Interventionen betrachtet werden müssen. In einer Meta-Analyse aller randomisierten Akupunkturstudien, die neben einer Gruppe mit Placebo- oder Scheinakupunkturbehandlung auch eine unbehandelte Kontrollgruppe mitführten, wird sowohl die Größe „unspezifischer Effekte“ (Differenz Scheinakupunktur vs. keine Behandlung) wie auch „spezifischer Effekte“ (Differenz Verum- vs. Scheinakupunktur) untersucht. Ansprechpartner: PD Dr. med. Klaus Linde

2. Sonstige wissenschaftliche Aktivitäten Publikationen 2009 Bieber C, Nicolai J, Hartmann M, Blumenstiel K, Ringel N, Schneider A, Härter M, Eich W, Loh A: Training physicians in shared decision-making-who can be reached and what is achieved? Patient Educ Couns 2009; 77: 48-54 Blank WA: Vorsorgeuntersuchungen in der hausärztlichen Praxis. In Nixdorff U: Check-Up-Medizin, Thieme Verlag, 1. Auflage 2009, 6-26 Blank WA, Chenot JF: Welche Medikamente bewerten Hausärzte für ihre Hausbesuchstasche als wichtig? Zeitschrift für Allgemeinmedizin, Sonderausgabe DEGAM/DKVF 2009, Deutscher Ärzteverlag, 150 Blank WA, Schmidt R, Schneider A.: Anwendung des Troponin-T-Schnelltests in der Hausarztpraxis. Z Allg Med 2009; 85: 418-422 Blank WA, Weingart O: EbM von unten: Sind Fragen nach Evidenz zu klinischen Alltagsproblemen beantwortbar? Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 2009; 103 (7): 425-430 Eustachi A, Pajtler H, Linde K, Melchart D, Weidenhammer W: Patients of an interdisciplinary cancer treatment centre: use of, knowledge about, and demand for CAM treatment options. Integr Cancer Ther 2009; 8: 56-63 Hoppe A, Weidenhammer W, Wagenpfeil S, Melchart D, Linde K: Correlations of headache diary parameters, quality of life and disability scales. Headache 2009; 49: 868-78

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Kaduszkiewicz H, Zimmermann T, Van Den Bussche H, Bachmann C, Wiese B, Bickel H, Mösch E, Romberg HP, Jessen F, Cvetanovska-Pllashniku G, Maier W, Riedel-Heller SG, Luppa M, Sandholzer H, Weyerer S, Mayer M, Hofmann A, Fuchs A, Abholz HH, Pentzek M: Do general practitioners recognize mild cognitive impairment in their patients? The Journal of Nutrition, Health & Aging, Online First™, 6 May 2010 (DOI: 10.1007/s12603-0100038-5) Landendörfer P: Dokumentation der Fachtagung „Dem Leben am Lebensende dienen“, Hrsg. Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. Li Y, Linde K, Dai J, Zhang J, Hager S, Saller R, Melchart D: Zur Reliabilität der beschreibung morphologischer Merkmale in der traditionellen chinesischen Zungendiagnostik. Forsch Komplementärmed 2009; 16: 98-104 Linde K: Can you trust systematic reviews of complementary and alternative therapies? Eur J Integrat Med 2009; 1: 117-123 Linde K, Allais G, Brinkhaus B, Manheimer E, Vickers A, White AR: Acupuncture for migraine prophylaxis. Cochrane Database Syst Rev 2009, issue 1: CD 001218 Linde K, Allais G, Brinkhaus B, Manheimer E, Vickers A, White AR: Acupuncture for tension-type headache. Cochrane Database Syst Rev 2009, issue 1:CD 007587 Löwe B, Wahl I, Rose M, Spitzer C, Glaesmer H, Wingenfeld K, Schneider A, Brähler E: A 4-item measure of depression and anxiety: Validation and standardization of the Patient Health Questionnaire-4 (PHQ-4) in the general population. J Affect Disord 2009 (Epub ahead of print) Mader FH, Landendörfer P, Förstl H: Demenz: Herausforderung für den Vertragsarzt, Teil 1. Geriatrie Journal 2009; 3: 17-20 Mader FH, Landendörfer P, Förstl H: Demenz: Herausforderung für den Vertragsarzt, Teil 2. Geriatrie Journal 2009; 4: 31-35 Schneider A, Meyer FJ, Schermer T, Dinant GJ, Gindner L, Tilemann L, Laux G, Szecsenyi J: Diagnostic accuracy of spirometry in primary care. BMC Pulm Med 2009; 3: 9 Schneider A, Tilemann L, Schermer T, Gindner L, Laux G, Szecsenyi J, Meyer FJ: Diagnosing asthma in general practice with portable nitric oxide measurement – results of a prospective diagnostic study. Resp Med 2009; 10: 15 Stock-Schröer B, Albrecht H, Betti L, Endler PC, Linde K, Lüdtke R, Musial F, van Wijk R, Witt C, Baumgartner S: Reporting experiments in homeopathic basic research (REHBaR)--a detailed guideline for authors. Homeopathy 2009; 98: 287-98 Stock-Schroer B, Albrecht H, Betti L, Dobos G, Endler C, Linde K, Ludtke R, Musial F, van Wijk R, Witt C, Baumgartner S: Reporting experiments in homeopathic basic research - description of the checklist development. eCAM 2009 doi:10.1093/ecam/nep170 (Epub ahead of print) Tilemann L, Gindner L, Meyer FJ, Laux G, Szecsenyi J, Schneider A: Diagnostischer Wert der Peak-flowVariabilität bei Verdacht auf Asthma bronchiale in der Hausarztpraxis. DMW 2009; 134 (41): 2053-2058

Publikationen 2010 Angermayr L, Melchart D, Linde K: Multifactorial Lifestyle Interventions in the Primary and Secondary Prevention of Cardiovascular Disease and Type 2 Diabetes Mellitus-A Systematic Review of Randomized Controlled Trials. Ann Behav Med. 2010 Jul 21. [Epub ahead of print] Blank W, Chenot JF: Was gehört in die Hausbesuchstasche? Eine Befragung erfahrener Hausärzte. Z Allg Med 2010; 86(6): 14-19 Blank W, Wehner C, Stahl K: Nahtstellen in der Primärversorgung. In: EbM – ein Gewinn für die Arzt-PatientBeziehung? Forum Medizin 21 der Paracelsus Privatuniversität & EbM-Jahrestagung des Deutschen Netzwerkes Evidenzbasierte Medizin. Salzburg, 25-27.2.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010 Blank WA, Blankenfeld H, Schneider A: Tutorium Untersuchungstechniken – Eigenübungen im Rahmen des curricularen Untersuchungskurses an der TU München. Z Allg Med 2010, 86: 23 Blank WA, Landendörfer P, Freiberger E, Linde K, Siegrist M: Prevention of Falls (PreFalls) – Multidisziplinäre Intervention zur Sturzreduktion im häuslichen Umfeld. Z Allg Med 2010, 86: 26 Faessler M, Meissner K, Schneider A, Linde K: Frequency and circumstances of placebo use in clinical practice a systematic review of empirical studies. BMC Med 2010 Feb 23; 8(1): 15 Landendörfer P: Gedächtnisstörungen. Diagnostik - Behandlung - Betreuung. Reihe "Praxishilfen Praktische Geriatrie. Der ältere Patient beim Hausarzt". Hrsg. Peter Landendörfer u. Frank H. Mader. Kirchheim-Verlag, Mainz 2010. 72 S., ISBN 978-3-87409-480-1 Kristen AV, Schuhmacher B, Strych K, Lossnitzer D, Friederich HC, Hilbel T, Haass M, Katus HA, Schneider A, Streitberger KM, Backs J: Acupuncture improves exercise tolerance of patients with heart failure: a placebo-

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controlled pilot study. Heart 2010 Jun 15. [Epub ahead of print] Löwe B, Wahl I, Rose M, Spitzer C, Glaesmer H, Wingenfeld K, Schneider A, Brähler E: A 4-item measure of depression and anxiety: Validation and standardization of the Patient Health Questionnaire-4 (PHQ-4) in the general population. J Affect Disord 2010 Apr; 122(1-2): 86-95 Schneider A, Loewe B, Barie S, Joos S, Engeser P, Szecsenyi J: How do primary care doctors deal with uncertainty in making diagnostic decissions? The developement of the "Dealing with Uncertainty Questionaire" (DUQ). Journal of Evaluation in Clinical Practice 2010; 16: 431-437

Vorträge (soweit gemeldet) Blank WA: 10. Chancen eines altersentsprechenden Check Up für 60 – 70jährige. Wissenschaftliche Grundlagen und praktische Umsetzbarkeit. Münchener Geriatrie Forum, Klinikum Großhadern, 26.6.2010 Landendörfer P: 30. Workshop des Zukunftsforum Demenz, Fa. Merz, Berlin 2009: Leitlinien bei Demenz: Inhalte, Umsetzung, Perspektiven: „Leitlinien zur Therapie und Pflege bei Demenz“ Landendörfer P: „Dem Leben am Lebensende dienen: Medizinische Aspekte und Erkenntnisse“; Fachtagung „Dem Leben am Lebensende dienen“, Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg, 25.11.2009, Bamberg; Landendörfer P: Geriatrie-Forum MDK Bayern; Beilngries, 2010 „Geriatrie und Allgemeinmedizin: Perspektiven für die Zukunft“ Landendörfer P: Gerontopsychiatrisches Symposium, Augsburg 2010: „Diagnostik und Therapie der Demenz im Praxisalltag“: „Wie hilfreich sind Leitlinien im Praxisalltag?“ Landendörfer P: Symposion „Gehirn und Geist in Gegenwart und Zukunft“, Fa. Lundbeck, München, 2009: Workshop „Demenz in der Praxis – Organisation und Leistungsspektrum“ Mader FH: Charakteristische und uncharakteristische Hautveränderungen bei hausärztlichen Patienten. 18. Jahreskongress der Sächsischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (SGAM) e. V., Lichtenwalde bei Chemnitz, 13.6.2009 Mader FH: Allgemeinmedizin im Wandel der Zeit. Festvortrag, 40. Kongress für Allgemeinmedizin, Graz, 26.11.2009 Mader FH: Allgemeinmedizin zwischen Praxis und Berufstheorie. Was Sie schon immer wussten, aber vielleicht noch nicht hinterfragt haben. 19. Jahreskongress der Sächsischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (SGAM) e. V., Lichtenwalde bei Chemnitz, 12.6.2010 Schneider A: Hausarztmedizin – Aufgaben und Herausforderungen für die Zukunft. BHÄV Qualitätsinitiative, München, 2010 Schneider A, Schumann I, Hörlein E, Wartner E, Linde K: Psychische Komorbidität, shared decision making und Utilisierung im Gesundheitswesen: eine Erhebung in hausärztlichen Praxen. DEGAM Kongress, Dresden, 2010 Schneider A: Hausarzt – Ein Beruf mit Zukunft: Ausbildung – Weiterbildungsverbünde – Niederlassung. Fortbildungsveranstaltung im Rahmen der Verbundweiterbildung, Ebersberg, 2010 Schneider A, Faderl B, Ay M: Diagnostic accuracy of clinical signs and symptoms of patients suspected to suffer from obstructive airway disease. IPCRG Kongress, International Primary Care Respiratory Group, Toronto, Canada 2010 Schneider A: Geriatrie und Allgemeinmedizin: Perspektiven für die Zukunft. Geriatrie Forum des MDK Bayern, Beilngries, 2010 Tröger-Weiß G; Landendörfer P: Der Lebens- und Wohnsituation von Senioren aus medizinischer und kommunalwissenschaftlicher Sicht – das Beispiel des Marktes Heiligenstadt / Ofr. (Landkreis Bamberg) 2. Gemeinsamer Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie und der Schweizerischen Gesellschaft für Gerontologie, Berlin, 17.09.2010

Auszeichnungen Prof. Dr. Frank H. Mader erhielt im Rahmen des inzwischen 19. Kongresses der Sächsischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin in Lichtenwalde/Chemnitz den SGAM-Ehrenpreis 2010 für seine Verdienste um die Allgemeinmedizin.

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Kanon Allgemeinmedizin Eine Gruppe von Allgemeinärzten, der u. a. von unserem Institut Prof. Schneider, Prof. Mader, Dr. Blank und Dr. Landendörfer angehörten, entwickelte ein umfangreiches Arbeitspapier „Kanon Allgemeinmedizin („Vichtensteiner Papier“)“, das als Diskussionsgrundlage Ansprüche und Anforderungen an die Kompetenzen und das Leistungsspektrum des Facharztes für Allgemeinmedizin von heute und morgen beschreibt. Die achtköpfige Arbeitsgruppe, der u. a. die Kollegen Dr. Engeser, Dr. Klement, Dr. Mühlenfeld und Dr. Sturm angehörten, sollte die verschiedenen hausärztlichen Interessen- und Fachgruppen wie DEGAM, Geriatrie und Palliativmedizin, Praxisforschung, hausärztliche Fortbildung (IhF), KBV und Universität (Ost und West) sowie evidenzbasierte Medizin repräsentieren. Das Papier beschreibt die „allgemeinärztlichen Kompetenzen in der Primärversorgung der Zukunft“ bezüglich des diagnostischen und therapeutischen Prozesses, der Betreuungs- und Präventivaufgaben sowie in Praxismanagement. Der 4-seitige Kanon, der Anfang 2010 formuliert und mehrfach überarbeitet wurde, wurde inzwischen in Heft 15/2010 der Zeitschrift „Der Allgemeinarzt“ veröffentlicht und kann Ihnen auf Wunsch über die Redaktion kostenlos an Ihre Mailadresse weitergeleitet werden: Redaktion Der Allgemeinarzt, 93152 Nittendorf, Fax 09404-952020, Mail: [email protected]

Hinweis an alle Lehrärzte Bitte berücksichtigen Sie, dass durch die Errichtung des Lehrstuhls für Allgemeinmedizin sämtliche (!) Korrespondenzen, telefonischen Anfragen und Abrechnungen der Blockpraktika nicht mehr über die ehemalige Zentrale in Nittendorf abgewickelt werden können, sondern ausschließlich über das Institut für Allgemeinmedizin mit seiner (ab 26.10.2010) neuen Anschrift Orleansstraße 47 81667 München Tel. 089/6146589-13 Fax 089/6146589-15 E-Mail: [email protected]

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Zu guter Letzt ….. Auch in Rundfunk und Fernsehen ist die Meinung von Mitgliedern des Instituts für Allgemeinmedizin gefragt:

In der Sendung „Notizbuch“ des Bayerischen Rundfunks vom 13.9.2010 wurde ein Gespräch mit Prof. Schneider zum Thema „Placebos“ geführt. Schneider ging dabei auf folgende Punkte ein: • Heilung durch falsche Annahme: Umfrage zum Placebo-Effekt • Wissenschaftliche Erklärungen für den Placebo-Effekt • Wie könnte man den Placebo-Effekt in der Medizin nutzen?

Am 23.9.2010 wurde in Maybrit Illners Polit-Talk zum Thema „Kassen gerettet, Patient pleite?“ ein viel beachtetes Interview mit Dr. Wolfgang Blank geführt. Weitere Gäste waren Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler, die stellv. SPD-Bundesvorsitzende Manuela Schwesig, Jürgen Graalmann als stellv. Vorstandsvorsitzender des AOKBundesverbandes, Stefan Etgeton vom Bundesverband der Verbraucherzentrale und Elisabeth Niejahr, Wirtschaftsjournalistin „Die Zeit“. http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1147850/Praktizieren-ohnePharmareferenten#/beitrag/video/1147850/Praktizieren-ohne-Pharmareferenten

In der Sendung „Gesundheit“ im Bayerischen Fernsehen am 5.10.2010 wurde Dr. Hannes Blankenfeld zum Thema IGe-Leistungen interviewt. Mit einem Kamerateam war das Bayerische Fernsehen zu Gast in der Lehrpraxis Prof. Dr. Mader/ Dr. Bawidamann/ Dr. Mader/ Dr. Kißkalt. Schwerpunkt: Ein Feature über die Belastung durch die hausärztliche Tätigkeit bei sinkenden Einnahmen. Ausgestrahlt wurde dieser Beitrag in der Sendung „Geld & Leben“ am 2.8.2010.

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