Die ganz andere Enzyklika: Laudato si

Hans Joachim Türk Die ganz andere Enzyklika: Laudato si‘ Schon die Anfangsworte der neuen Enzyklika lösen Verwunderung aus: Was ist das für eine Spra...
Author: Marta Winter
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Hans Joachim Türk

Die ganz andere Enzyklika: Laudato si‘ Schon die Anfangsworte der neuen Enzyklika lösen Verwunderung aus: Was ist das für eine Sprache? Weder heutiges Italienisch noch Latein. Das Wörtchen „si“ heißt im Italienischen und in Latein alles mögliche, was aber hier nicht paßt. Spät kam die Erleuchtung: Im frühen Italienisch und heute noch in der poetischen und gesungenen Sprache werden Endlaute gerne elidiert, so hier beim Konjunktiv von essere = sein das a von sia. Es ist der Anfang des Sonnengesangs der heiligen Franziskus im damaligen toskanischen Idiom. Also ein poetischer Beginn in Gebetsform – bisher ungewöhnlich für eine päpstliche Enzyklika. Der Untertitel „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ verrät einen anderen als nur einen sachlich-abstrakten literarischen Stil. Auch an das Ende seiner Schrift setzt der Papst zwei lange Gebete, das eine von allen Menschen, die an Gott glauben, zu beten, das andere für Christen. Diese spirituelle Einrahmung ist deshalb erwähnenswert, weil sich in der ganzen Enzyklika von 248 Seiten in der deutschen Fassung verschiedene literarische Stile abwechseln.

Literarische Arten Zutreffend kommentiert der Sozialethiker Friedhelm Hengsbach SJ die unterschiedlichen Sprachformen: „Die Sprache des Rundschreibens versprüht ein farbiges Spektrum präziser Umweltanalysen und internationaler Vereinbarungen, biblischer Erzählungen, zorniger Vorwürfe und Schuldzuweisungen an die Machthaber der reichen Länder, tiefsinniger Spurensuche nach den Gründen des ökologischen und gesellschaftlichen Zerfalls, lyrischen Staunens über die zauberhafte Schönheit kleinster Lebewesen, einfühlsamer pädagogischer Ermutigung und religiöser Reflexion.“1 Daher verbietet es sich, einzelne ausgewählte Sätze als päpstliche Lehre zu zitieren. Der Verbindlichkeitsgrad ist je nach der literarischen Art einer Stelle höchst unterschiedlich einzuschätzen. Es ist zu untersuchen, ob es sich um eine empirische Beschreibung (die meistens nicht unumstritten ist), um einen persönlichen Eindruck des Papstes, um einen Appell an Regierungen oder an uns alle als einzelne oder um einen dogmatischen Lehrinhalt handelt. Laudato Si‘ ist weder eine dogmatische Lehre noch eine pastorale Anweisung noch ein spirituelles Dokument, sondern dies alles und mehr. Frühere Sozialenzykliken in ihrem einheitlichen, sachlichen Stil waren im Grad ihrer Verbindlichkeit viel leichter zu identifizieren. Bemerkenswert erscheint auch der mehrmalige Hinweis, daß es Meinungsverschiedenheiten (60 f.) geben kann und daß zur Diskussion aufgefordert wird (3, 14, 60 f., 180, 201; das fünfte Kapitel gibt „Einige Leitlinien für Orientierung und Handlung“ u.a.). Auch überraschen Formulierungen, die sich früher in päpstlichen Schreiben so nicht fanden, wie „Ich will versuchen“, „ich schlage vor“ (z.B. 15, 16). Allerdings hatte auch schon Papst Johannes Paul II. in „Centesimus annus“ 336

zugegeben, daß es nicht Aufgabe des Lehramtes sei, eine endgültige Antwort zu geben (5). Zwar waren schon frühere Enzykliken an alle Menschen guten Willens gerichtet, aber diese Adressierung ist hier umfassender und eindringlicher als bisher (15).

Die Themen Als das Erscheinen von Laudato Si‘ nach der vatikanischen Bekanntgabe am 24. Mai in den Medien mitgeteilt wurde, meldeten sich unzählige Kommentatoren zu Wort und lobten den „grünen Papst“ und den Einsatz für die Umwelt. Man mußte den Eindruck gewinnen, daß diese Leute die ganze Enzyklika mit ihren 246 Kapiteln gar nicht gelesen hatten und ihre Vielfalt nicht kannten, zumal das spanische Original erst am 18. Juni in mehreren Sprachen von der Libreria Editrice Vaticana veröffentlicht wurde. Ob von den Journalisten jemand den Text vorher einsehen konnte, entzieht sich der Kenntnis. Für Leser, die den bei Herder Anfang Juli erschienenen Text nicht vor sich haben, seien hier die Kapitel mit ihren Themen angeführt. Nach einer Einführung beschreibt das erste Kapitel „Was unserem Haus widerfährt“ die Umweltzerstörung, das zweite „Das Evangelium von der Schöpfung“ argumentiert theologisch, im dritten wird der Mensch als Verursacher dargestellt: „Die menschliche Wurzel der ökologischen Krise“, das vierte entwirft „Eine ganzheitliche Ökologie“, das fünfte gibt „Einige Leitlinien für Orientierung und Handlung“, das sechste verlangt „Ökologische Erziehung und Spiritualität“. Die Lektüre dieser Ausführungen ist geradezu angenehm, es wird geworben und vorgeschlagen, auch da, wo der Leser sich distanziert oder widerspricht, bleibt die Sprache versöhnlich, ermunternd und ohne doktrinäre Arroganz. Angesichts der thematischen Vielfalt muß gefragt werden, was das Hauptanliegen des Papstes ist, was wie ein roter Faden sich durch alle Ausführungen hindurchzieht. Der schon zitierte Hengsbach setzt an die erste Stelle des Profils der Enzyklika den engen Zusammenhang zwischen der Verletzung der natürlichen Umwelt und der Erosion des gesellschaftlichen Zusammenhalts. „Der Schrei der Erde … ist zugleich der Schrei der Armen und Unterdrückten.“ Der Papst selbst sagt: „Die menschliche Umwelt und die natürliche Umwelt verschlechtern sich gemeinsam.“ (46, 141) Man muß die Klage der Armen ebenso hören wie die Klage der Erde (49). Die Schädigung der Gesellschaft und der Umwelt treffen besonders die Schwächsten. Das war zwar schon von Johannes Paul II. angesprochen (37 f.), aber nicht so breit entfaltet worden wie hier. Der Mainzer Sozialethiker Gerhard Kruip bestätigt dies: „Bei all dem ist es ein großes Anliegen des Papstes, ökologische und soziale Probleme, den Einsatz für die Umwelt und für die Armen, auf keinen Fall zu trennen.“2 Die am wenigsten zur Umweltzerstörung beigetragen haben, müssen am meisten darunter leiden. Ebenfalls zitiert der Direktor des Weltethos-Instituts in Tübingen, Claus Dierksmeier, denselben Sachverhalt: „Wir sollten jedoch keinesfalls versuchen, ‚unsere Beziehungen zur Natur und zur Umwelt zu heilen, ohne alle grundlegenden Beziehungen des Menschen zu heilen‘ (119). Ökologische und soziale Nachhaltigkeit gehören untrennbar zusammen.“3

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Als weiterer Zeuge sei Reinhard Kardinal Marx angeführt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Der Papst … benennt sowohl die unbestreitbar großen Umweltprobleme als auch die weltweite soziale Ungerechtigkeit. Er blickt aus der Perspektive der Armen auf die Wirklichkeit, weshalb auch der ökologische Ansatz nicht vom sozialen Ansatz zu trennen ist. Wenn auch die Ursachen unterschiedlich sein mögen, sind doch die Zusammenhänge zwischen Armuts- und Umweltfrage offensichtlich. ‚Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozioökologische Krise‘ (139)“4. Obwohl das Thema des Klimawandels in der Beschreibung der Gegenwart zunächst im Vordergrund steht, ist die Enzyklika keineswegs ein „grünes“ Klimadokument, sondern trotz ihrer ungewöhnlichen Sprache eine echte Sozialenzyklika, wie der Papst sich auch versteht (15 und viele Zitierungen früherer Enzykliken). Mehrere internationale Beratergruppen haben zusammen mit dem Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit Textvorschläge erarbeitet, die der Papst selbst fast ein Jahr lang bearbeitet hat. Der Präsident dieses Rates hat am 27. Juli 1015 in Paderborn den deutschsprachigen Sozialethikern einen Bericht erstattet. Auch er betonte das Hauptanliegen der Enzyklika: Leitmotiv schon in den ersten Entwürfen war die Zusammenschau der menschlichen Ökologie und der Ökologie der übrigen Schöpfung/Natur. Laudato Si‘ stellt eine integrale Ökologie vor. Verbunden wurde dieser Ansatz mit einem weiteren zentralen Anliegen von Papst Franziskus – der Überwindung von Ausgrenzung/Exklusion. Die Enzyklika hat daher drei zentrale Stichworte: die Armut (soziale Frage), die Umwelt/Natur (ökologische Frage) und die Entwicklung. „Es geht um einen ganzheitlichen Ansatz, eine integrale Ökologie.“5 Für alle folgenden Gedanken macht der Papst eine wichtige erkenntnistheoretische Bemerkung: „Es bedarf einer Sprache, die über Mathematik und Biologie hinausgeht und uns mit dem Eigentlichen des Menschen verbindet, eine Sprache der Brüderlichkeit und der Schönheit“ (11, 199). Vehement plädiert er für die Vereinbarkeit von Glaube und Vernunft in den empirischen Wissenschaften und der Philosophie (63, 81). Gewissermaßen nebenbei ergeht auch eine Absage an das gegenwärtige naturalistisch-materialistische Menschenbild: „Die Fähigkeit zu Reflexion, Beweisführung, Kreativität, Interpretation und künstlerischem Schaffen … zeigen eine Besonderheit, die den physischen und biologischen Bereich überschreitet.“ (81) Dies ist etwas Neues, von unten her nicht erklärbar. Es erübrigt sich, hier nochmals in das Lob vieler unterschiedlicher Menschen und Gruppen einzustimmen, die sich geradezu begeistern an dem Einsatz für eine bessere Entwicklung der Natur und der Gesellschaft.

Die Zerstörung der Erde Es kennzeichnet den Stil dieses Papstes auch hier in der Enzyklika, nicht von abstrakten, theoretischen und normativen (und seien sie auch richtig) Sätzen auszugehen, sondern zunächst die Realität wahrzunehmen und diese konkret zu beschreiben. Normative Aussagen müssen zur erkannten Wirklichkeit in Beziehung

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gebracht werden. Das Verhältnis von Sein und Sollen ist vielschichtig und komplex; weder folgt logisch aus dem empirischen Sein eine Norm, noch kann die Norm ohne Bezug zur Realität auskommen. So geht das erste Kapitel auf die wahrgenommene und auch empirisch exakt beschreibbare Wirklichkeit ein. Diese Befunde sind von Fachleuten verschiedener Disziplinen erstellt und vom Papst redigiert worden. Der Titel des Kapitels offenbart bereits den schlimmen Befund: „Was unserem Haus widerfährt“. Zwar räumt der Papst wie nebenbei an einigen Stellen ein, daß auch Erfreuliches im Blick auf Natur und Gesellschaft festzustellen ist (26, 37, 53), auch, daß es andere als seine Meinungen gibt (23, 60, 61), aber das Negative überwiegt, wie es noch nie dagewesen sei. Fazit: „Verschlechterung der Lebensqualität und sozialer Niedergang“ – so die Überschrift über ein Unterkapitel. Am Schluß des ganzen Kapitels heißt es, daß das gegenwärtige weltweite System unhaltbar geworden sei – Politik, Wirtschaft, Technik. Der Reihe nach werden beschrieben: die Beschleunigung des menschlichen Handelns, die Verschmutzung durch Gase und Abfälle, die Klimaerwärmung, der Wassermangel, der Verlust der Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren, die weltweite soziale Ungerechtigkeit. Unter den genannten Schäden leiden die Armen der Welt am meisten. Niemand kann die Beobachtungen bestreiten, aber die Frage ist, ob der Blick nicht verengt ist und ob die Ursachenzuschreibung so zutrifft, wie hier behauptet. Auf einige Stellen soll hier verwiesen werden, die nicht überzeugen. Ob man deshalb die Meinung des Wirtschaftsjournalisten Jan Grossarth teilen soll, daß der Papst irrt, steht dahin.6 Der für Catholica zuständige Redakteur Daniel Dekkers von der FAZ schrieb sogar von „einem moralinsauren Gebräu“, das dieses „Manifest mitunter ungenießbar“ macht.7 Franziskus hat die ganze Welt im Blick, die Zustände in Afrika, in Teilen Südamerikas und Asiens sind so, wie hier beschrieben. Aber Leser in Europa und Nordamerika sehen manches anders. Vor allem ist zu fragen, ob die Kausalität zwischen Umweltzerstörung und sozialer Ungerechtigkeit einleuchtend ist, denn letztere hat viele Ursachen. In späteren Passagen greift der Papst das ungerechte Wirtschafts- und Finanzsystem an, das sich nicht nur auf die Umwelt schädigend auswirke. Ob der Zusammenhang von Umweltzerstörung und Ungerechtigkeit so total und zwingend ist, bedarf genauerer Untersuchungen. Die benannten Frevel an der Natur erscheinen dem Leser in der nördlichen Welt der Erde nicht die einzig mögliche Sichtweise. Ob, wie es hier heißt, der größte Teil der unbestreitbaren Klimaerwärmung auf menschliche Faktoren zurückzuführen ist (23), ist immer noch umstritten. Es werden zwar auch andere Faktoren aufgezählt, aber weiterhin ignoriert. Der Papst folgt hier dem Mainstream, der z.B. vom Potsdamer Klimainstitut vertreten wird. Professor H.J. Schellenhuber von diesem Institut war Berater und stellte in Rom die Enzyklika der Öffentlichkeit vor. Wenn immer wieder die Reduzierung von Schadstoffausstoß gefordert wird (z.B. 169 ff.), so würde die politisch geforderte Größenordnung an der Gesamtbilanz auf der Erde wenig ändern. Der Umstieg auf erneuerbare Energien: Sonnenkollektoren, Windräder, Biomasse verursacht nicht viel weniger CO2-Ausstoß als

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Kohle- oder Gaskraftwerke (165). Auf die Erwärmung muß die Menschheit reagieren, aber sie läßt sich mit den hier vorgeschlagenen Maßnahmen kaum verhindern.8 So muten auch die persönlichen Anweisungen, Heizung herunterzufahren und Pullover anzuziehen, Autofahren einzuschränken oder mit anderen zu teilen, Wasser zu sparen u.ä. unrealistisch an (211). Es bleibt die Gesamtbilanz des Papstes negativ. Manche Diagnosen treffen für die nördliche Halbkugel mit der geschilderten Wucht wohl nicht ganz zu. Luft und Wasser sind schon besser geworden, die Menschen leben länger und sind gesünder geworden, einige Länder haben den Hunger ihrer Bevölkerung minimiert, die Großstädte sind durchaus lebenswert, was der Papst in gewisser Hinsicht teilweise zugibt (151-153). Tatsächlich gibt es auch bei uns Quartiere, auf die das Verdikt des Papstes zutrifft. Andererseits sind viele Arbeiten technisch erleichtert worden, für die Abfallverwertung hat sich eine ganzer Industriezweig etabliert, das Verhältnis zur Natur ist keineswegs nur ausbeuterisch und zerstörerisch; daß ein Großteil der Menschen damit nicht glücklicher geworden ist, liegt an etwas ganz anderem: dem sich ausbreitenden individualistischen Konsumverhalten, Hedonismus und Werterelativismus, was die letzten Päpste schon eindringlich kritisiert hatten (hier: 122 f.). Die Verurteilung eines „maßlosen Anthropozentrismus“ in der Moderne hat zwar ihre Berechtigung, trifft aber nicht generalisierend zu. In der pluralistischen Gesellschaft von heute finden sich durchaus ethische Bestrebungen, die dem entsprechen, was der Papst fordert, auch in geringem Maße zugibt. Eine Problemlösung durch Rationierung der Geburtenzahlen lehnt der Papst ab, zu Recht, was die entwickelten Länder angeht (50, 148). Aber wie soll der unkontrollierte Geburtenreichtum in Afrika ohne jede Einschränkung geringer werden – mit der hohen Mütter- und Kindersterblichkeit? Ein weiterer diskutabler Ansatz ist die wiederholte Aussage, Wirtschaft und Technik übten maßlose Macht aus und ordneten sich die Politik unter (54, 189). Solche Tendenzen zeigen sich sowohl in einigen gesellschaftlichen Phänomenen und vor allem in der südlichen Hemisphäre. Aber um den Tatsachen gerecht zu werden, muß auch das Gegenteil festgestellt werden: Politik widerspricht oft wirtschaftlicher Vernunft und stranguliert Wirtschaft und Gesellschaft zum Schaden der Betroffenen (z.B. bei der Rettung des Euro oder in den Diktaturen in Afrika wie Simbabwe). Bewundernswert ist die Fähigkeit des Papstes, sich in die leidende Mutter und Schwester Erde und in die leidenden Menschen einzufühlen und dies zur Sprache zu bringen. Aber es überwiegt doch eine eher pessimistische Sicht auf die gegenwärtige Realität. Auch wenn immer wieder gewisse Verbesserungen eingeräumt werden, so vermißt man doch eine Differenzierung nach Regionen und unterschiedlichen Populationen. So wird die Unternehmertätigkeit eigens gelobt, wenn sie zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen und zur Humanisierung von Arbeit beiträgt (129). Nicht ganz zu Unrecht bemerkt aber der Kritiker Grossarth: „Hier liegt die Totalität, die der Enzyklika innewohnt.“9 Auch die in Paderborn versammelten deutschen Sozialethiker haben im Gespräch mit Kardinal Turkson (wie oben schon erwähnt) zu mehreren Aussagen kritische

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Einwände erhoben: Ist die Verurteilung der Großstädte überall auf der Welt ökologisch berechtigt? Das Problem des Bevölkerungswachstums wird heruntergespielt. Es werden keine wirtschaftlichen Steuerungsmaßnahmen benannt, ebensowenig das Prinzip der Nachhaltigkeit. Vor allem ist die positive Rolle des Marktes gar nicht gesehen. Allerdings widersprachen auch einige diesen Kritikern und verteidigten den Papst.10 Die positiven Errungenschaften der Moderne, besonders die personale Freiheit, werden überzeugend von Otfried Höffe in einer neuen Publikation dargelegt – trotz Umweltzerstörung und Ungerechtigkeiten, die er feststellt.11

Zur Theologie Das zweite Kapitel „Das Evangelium von der Schöpfung“ bietet schöne theologische Deutungen. Fern von einer falschen historischen und wörtlichen Auffassung der Erzählungen der Genesis vom Paradies, dem Sündenfall, dem Brudermord, der Sintflut wird deren symbolischer Gehalt für heute herausgearbeitet. Psalmen, Propheten, Dekalog werden auf ihre Bedeutung für die Beziehung der Menschen zur Schöpfung untersucht. Es wird gründlich mit der tradierten Auffassung abgerechnet, daß der Mensch sich die Erde als Herrscher untertan machen darf. Es geht um hüten und pflegen (Gen 128 u. 2,15). Die Propheten und das Ende der babylonischen Gefangenschaft zeigen, daß Ungerechtigkeit nicht das letzte Wort in dieser Welt ist. „Die Schöpfung kann nur als ein Geschenk begriffen werden, daß aus der offenen Hand des Vaters aller Dinge hervorgeht, als eine Wirklichkeit, die durch die Liebe erleuchtet wird, die uns zu einer allumfassenden Gemeinschaft zusammenruft.“ (76) „Die Liebe Gottes ist der fundamentale Beweggrund der Schöpfung“ (77). Der Papst spricht sogar von einer grenzenlosen Zärtlichkeit (84) in der Schöpfung. Obwohl Gott in seiner Schöpfung anwesend mit seiner Liebe ist, wird sie durchaus entmythologisiert, gegenüber dem Heidentum entgöttlicht. Damit ist die Natur auch zerbrechlich geworden, der Sünde geöffnet, so daß der Mensch die Verpflichtung zur Weiterentwicklung hat. Das Ziel ist der auferstandene Christus, der einmal alles umgreift (78, 100). Bei der Erwähnung des kosmischen Christus ist es bedauerlich, daß nicht auf Teilhard de Chardin Bezug genommen wird. Von Jesus wird gesagt, daß er in völliger Harmonie mit der Schöpfung lebte und in seinen Gleichnissen sie für Gott durchsichtig machte. Im Sinn des erwähnten roten Fadens wird auch im Schöpfungskapitel der Bezug zur sozialen Gemeinschaft der Menschen und der Gerechtigkeit hergestellt mit der von Thomas von Aquin her bekannten Lehre, daß die Güter der Erde Gemeinschaftseigentum der Menschheit sind und das Privateigentum diesem Ziel untergeordnet werden muß (93) Dies hatte schon Johannes Paul II. deutlich ausgesprochen

Natur und Technologie Im dritten und vierten Kapitel, „Die Menschlichen Wurzeln der ökologischen Krise“ und „Eine ganzheitliche Ökologie“, wird das Verhältnis des technischen ökonomischen Menschen von heute zur Natur behandelt. Der Kerngedanke ist die Verurteilung eines hemmungslosen „Anthropozentrismus“ (115f., 116, 119 u. passim). Dieser stellt die Wirklichkeit über die Natur, spricht dieser jeden Eigenwert 341

ab, obwohl in ihr eine eigene Teleologie herrscht zur Entfaltung ihres Eigenwertes (117f.). Die Enzyklika spricht von einem Größenwahn, der sich alle Dinge verfügbar macht. Es ist eine Technik des Beherrschens, des Besitzens und der Umgestaltung. Früher hat der Mensch auch schon in die Natur eingegriffen, aber er fügte sich den in den Dingen angelegten Möglichkeiten Es ging um ein Empfangen eines Angebots, jetzt ist es zu einer feindseligen Beziehung geworden (106). Nützlichkeit und Genuß bestimmen die Beziehung zur Umwelt. Die Technik verbindet sich mit der Wirtschaft und der Finanzwelt und hat als Ziel die Gewinnmaximierung (195). Die technische und wirtschaftliche Macht liegt in den Händen weniger, die Mehrheit wird an den Rand gedrängt oder ausgeschlossen (158). Der Markt allein kann die Probleme nicht lösen, es bedarf der Institutionen, national und international, der politischen Gestaltung (109, 175,210). Leider geht der Papst hier nicht näher auf den Begriff und die Realität einer sozialen Marktwirtschaft ein, die mit einem Ordo- oder Neoliberalismus, der sich vom ungehemmten alten Liberalismus distanziert, durchaus kompatibel ist. Die Funktion des Wettbewerbs zur Findung des Besseren wird nicht erwähnt.12 In dieser Hinsicht differenzierte Johannes Paul II. in „Centesimus Annus“ (35, 42f.) viel genauer Formen der Marktwirtschaft und des Kapitalismus, der hier ebensowenig wie der Sozialismus behandelt wird. Wenn Technik und Wirtschaft nicht auf das Gemeinwohl und ethische Ziele ausgerichtet sind, Machtausübung nicht im Dienst des Gemeinwohls steht, entartet der Fortschritt (112, 136). Alles, was nicht dem Fortschritt der technischen und wirtschaftlichen Macht dient, wird relativiert, schließlich sogar der Mensch selbst und seine Würde (118 f.). Die falsche und gefährliche Anthropologie ist äußerst klar und sogar scharf gezeichnet. Die einzige Anfrage wäre die, wieweit diese in den verschiedenen Regionen und Bevölkerungskreisen bereits um sich gegriffen hat. Sehr engagiert wird hier eine „Kulturökologie“ gefordert (143-146). Interessant sind die Ausführungen über die Notwendigkeit, in den verschiedenen Kulturen Varianten einer umweltverträglichen und humanen Anthropologie zu verwirklichen (144f.). Der technokratische Einfluß zerstört auch die Kultur. Das Verschwinden von Kultur ist ebenso eine Folge der schädlichen Einflüsse wie das Verschwinden biologischer Arten (145). Immer wieder ist von der Beziehung zur Natur die Rede (76 ff., 118, 228 usw.). Der Begriff wird aber nicht genau definiert. Es heißt lediglich: „Die Natur wird gewöhnlich13 als ein System verstanden, das man analysiert, versteht und handhabt, doch die Schöpfung kann nur als Geschenk begriffen werden, das aus der offenen Hand des Vaters aller Dinge hervorgeht, als eine Wirklichkeit, die durch die Liebe erleuchtet wird, die uns zu einer allumfassenden Gemeinschaft zusammenruft.“ (76) Die so verstandene Natur ist offen für die Transzendenz Gottes, der Glaube sieht ihren Sinn und ihre Schönheit. In diesem Sinn ist die Natur „nichts anderes als die Vernunft einer gewissen Kunst, nämlich der göttlichen, die den Dingen eingeschrieben ist und durch die die Dinge sich auf ein bestimmtes Ziel zubewegen.“(ebd.) Hier stellt sich aber das ernste Problem der Theodizee. Welchen Sinn und welche Schönheit liegen in den ungeheuren physischen Übeln der Natur mit ihren Katastrophen zu Wasser und zu Land, die nicht auf die Bosheit und Unvernunft der 342

Menschen zurückzuführen sind? Der Hinweis auf den Römerbrief, in dem von den Geburtswehen der Welt die Rede ist, gibt keine befriedigende Antwort. Für den unbefangenen Beobachter zeigt die Natur eine Ambivalenz zwischen schön und schlimm, zwischen Sinn und Unsinn, ja zwischen Himmel und Hölle. Das Problem der Theodizee ist letztlich nicht lösbar, aber übergangen werden sollte es nicht; denn es gibt durchaus einige Verständnishilfen.14 Der Papst bezieht sich mehrmals in diesem Zusammenhang auf Romano Gardini in seinem Buch „Das Ende der Neuzeit“15 (105, 108, 115). Auch Guardini definiert Natur nicht ausführlich. In seinen Ethikvorlesungen sagt er: „Diese (d.h. die Natur) wird sich weder wissenschaftlich noch metaphysisch jemals eindeutig beantworten lassen. Die Frage muß lauten: Wie definieren und verstehen wir Natur und unser Verhalten ihr gegenüber? Die Antwort hierauf kann keine über alle Zeiten und Menschen hinweg gültige sein, sondern verlangt immer neu gegeben zu werden.“16 Der Begriff variiert nach dem Gegenüber: Kunst, Technik, Vernunft usw. Die Beschreibung des neuzeitlichen technokratischen Verhältnisses zur Natur ist ähnlich wie beim Papst, aber Guardini bestimmt dies noch zusätzlich anders und datiert dies seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts: „Der Mensch empfindet sie (d.h. die Natur) nicht mehr als das wunderbar Reiche, harmonisch Umfangende, weise Geordnete, gütig Spendende, dem er sich anvertrauen kann. Er würde nicht mehr von einer ‚Mutter Natur‘ reden; viel eher erscheint sie ihm als etwas Unvertrautes und Gefährliches.“17 Was die neue Erfahrung bestimmt, ist die Endlichkeit der Natur, die eine Hingabe an sie nicht mehr ermöglicht. Doch Guardini sieht auch in der Natur einen Ruf zur Verantwortlichkeit, auch etwas Geheimnisvolles, als ob das Nur-Endliche uns riefe, etwas Unsägliches.18 Wie der Papst, so konstatiert auch Guardini, daß der technokratische Machtmensch nicht nur die Natur, sondern auch die Kultur zerstört. „Die Wildnis in ihrer ersten Form ist bezwungen: die unmittelbare Natur gehorcht. Sie kehrt aber innerhalb der Kultur selbst wieder, und ihr Element ist eben das, was die erste Wildnis bezwungen hat: die Macht selbst … Der Mensch steht wieder vor dem Chaos; und das ist um so furchtbarer, als die meisten es gar nicht sehen, weil überall wissenschaftlich gebildete Leute reden, Maschinen laufen und Behörden funktionieren.“19 Aber das Anliegen des Papstes, die Wiederherstellung der Natur, wird von Guardini nicht weiter verfolgt, es geht hier nicht um die Wiedergewinnung eines sorgfältigen, schonenden und liebevollen Umgangs mit der Natur, sondern um die Folie, von der aus christlicher Glaube und christliche Existenz eine neue Form finden. Die jetzt notwenige christliche Existenz ist geprägt von Sachlichkeit und Ernst, der die Wahrheit will, von Tapferkeit gegenüber allem Widrigen, innere und von innerer, geistiger Freiheit.20 Bei sonstiger Gemeinsamkeit beider Autoren ist es bemerkenswert, daß die Enzyklika die Leiden, Übel, Gefährlichkeit der Natur nicht beachtet, sondern nur die Schönheit und Gutheit der Schöpfung sieht. So negativ generell die Macht, Technokratie und Wirtschaft geschildert wird, so verklärend die Natur. Beide Sichtweisen bedürfen der Ergänzung, so wichtig das Hauptanliegen des Papstes unzweifelhaft ist. Der Naturwissenschaftler und Theologe Hans-Dieter Mutschler beschreibt diese Leerstelle der Enzyklika, ohne sie zu kennen, so: „Auf den Kanzeln 343

wird die verschwenderische Fülle und Schönheit der Natur gerne als Hinweis auf Gottes überfließendes Geschenk der Gnade gelesen und gepriesen. Die Natur sei großzügig, der Mensch egoistisch … Doch woher kommt die verschwenderische Fülle der Natur? Erst einmal nicht aus der überfließenden Gnade Gottes, sondern aus der harten Not des Überlebenskampfes. Die Natur bringt nur deshalb so viele Nachkommen hervor, weil die meisten von ihnen sterben oder gefressen werden; damit überhaupt noch einige übrig bleiben, braucht es eben die große Zahl. … Wer den ständigen Kampf in der Natur nicht sieht, sieht auch die Natur nicht und eine vorschnelle theologische Deutung erscheint wie eine unverzeihliche Naivität. Zunächst ist die Natur keine romantische Idylle, sondern ein Schlachthaus. … Deren gnadenloser Kampf und deren Grausamkeit spricht zunächst einmal gegen die Existenz eines guten Gottes.“21 Es bedarf schwieriger und ernsthafter Gedanken, um die Vereinbarkeit von Gott und den physischen Übeln der Natur einsichtig zu machen Mutschler spricht daher vom Christentum als einer riskanten, voraussetzungsreichen Religion, weil die ganze Natur und die Einbettung des Menschen in die Naturgesetze erst die Existenz eines freien und kommunikativen Menschen möglich macht; das heißt: Der Kosmos ist um des Menschen willen da (anthropisches Prinzip). Welche Ungeheuerlichkeit!22 Wenn Gott einen solchen Menschen will und liebt, sind moralische und physische Leiden unausweichlich; sie dürfen nicht das letzte Wort sein, sondern in einer verwandelten Welt mit ausgleichender Gerechtigkeit aufgehoben werden.23 Für die realistische Beschreibung der beschädigten Welt und dem Verdikt einer technokratischen und ökonomischen Machtausübung ohne ethische Inhalte und Grenzen muß man dem Papst dankbar sein. Das Bild einer heilen Natur darf und muß Einwendungen zulassen. Doch die Aussage von Grossath, daß hier eine Rückkehr zu vorindustriellen Zeiten –„eine schreckliche Vorstellung“24 – gemeint sei, ist absurd.

Handlungen und Spiritualität Das fünfte Kapitel schlägt öffentliche Maßnahmen vor, das sechste eher persönliche und aus dem Glauben geforderte Verhaltensweisen. Eine gemeinsame Welt verlangt einen gemeinsamen Plan. Nachdem das vergangene Jahrhundert das verantwortungsloseste der Geschichte war, muß jetzt die internationale Politik gemeinsame Maßnahmen ergreifen (164 f.). Es werden bisherige internationale Konferenzen und Beschlüsse gelobt, die aber bisher nicht ausreichen. Einerseits sind globale Vereinbarungen besonders gegen die Klimaerwärmung und die Verunreinigung von Luft und Wasser erforderlich (173ff.). Andererseits darf eine gleichmäßige Verteilung von Auflagen nicht auf Kosten der schwächsten Länder gehen. So bedarf es einer nach lokalen Gegebenheiten unterschiedlichen Vorgehensweisen (180). Eine Beteiligung der jeweils betroffenen Bevölkerung ist notwendig (183). Lokale Energiegewinnung wird gelobt, die Emissionszertifikate erfüllen ihren Zweck nicht. Der Papst wagt sich in konkrete Maßnahmen, die Aufgabe der Politik sind, sehr weit vor.

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Die Reaktionen auf die Finanzkrise waren verkehrt; Realwirtschaft und Finanzwelt driften auseinander. (189) Der Papst wehrt sich gegen den Vorwurf, er sei gegen alle Neuerungen; diese müßten aber langsamer kommen und naturnäher werden (193). Der Schatz an Weisheit, den alle Religionen bieten, sollte dazu dienen, Sinn und Ziel von Technik und Wirtschaft wieder zu bedenken. Im letzten Kapitel wendet sich die Enzyklika an jeden einzelnen Menschen, von dem eine Änderung der Lebensweise verlangt wird. Wie vorher in den Appellen an die nationale und internationale Politik geht der Text hier in viele konkrete Details. Manche dieser Forderungen werden Widerstand hervorrufen. Es geht um ein maßloses Konsumverhalten, um überflüssige Anschaffungen und Ausgaben. Schon Guardini, der hier wieder zitiert wird, hatte festgestellt, daß dieser Konsumzwang nicht bemerkt wird und das Gefühl hervorruft, dies alles sei vernünftig und richtig (203). Personale Freiheit, diese positive Errungenschaft der Moderne, verkommt zur Freiheit des Konsums.25 Interessant ist die von Franziskus geäußerte Überzeugung, daß kein politisches System und keine Umstände in der Tiefe des Menschen die Offenheit für das Wahre, Gute und Schöne abtöten könnte, ebensowenig die Fähigkeit zur Gemeinschaft (205). Deshalb kann und muß man Menschen dazu erziehen, was aber nicht allein durch Information erreicht wird, sondern durch Taten und Gewohnheiten. Es werden viele Beispiele aufgezählt, wo sich das Verhalten ändern läßt: Wasserverbrauch Heizung, Kleidung Verkehrsmittel, Lichtverbrauch Abfallvermeidung, Nahrung u.a.m. Familien, Schulen, Kirchen sind in der Pflicht zu solcher Erziehung. Die ökologische Umkehr muß individuell und gemeinschaftlich vollzogen werden. Obwohl dazu alle Menschen aufgerufen sind, bietet unser christlicher Glaube eine starke Motivation. Deshalb wendet sich die Enzyklika gegen ihr Ende zu einer christlichen Spiritualität aus dem Schöpfungsglauben, dem Beispiel Jesu und des heiligen Franz. Die ökologische Umkehr ist eine des Herzens, der Zärtlichkeit und der Liebe. Genügsamkeit, Demut und Achtsamkeit sind wichtige Tugenden. Diese Haltungen richten sich auf die Schöpfung und auf die Mitmenschen. Einfachheit, die Fähigkeit, mit wenigem froh zu sein, gebiert Friede, auch Frieden mit sich selbst (222f.). Die sakramentalen Zeichen sind Hinweise auf die Gutheit der Schöpfung: Wasser, Öl, Brot und Wein, schön die Anmahnung zum Tischgebet! Ein Blick auf die Trinität und die trinitarische Struktur des Gläubigen eröffnet den Zugang zur Gemeinschaft im Menschen. Tiefsinnige und beglückende Einsichten vermittelt der Papst im Blick auf die Menschwerdung und Auferstehung Christi, die Vollendung der Mutter Gottes, da sich darin die Gegenwart Gottes in der materiellen Welt offenbart. Die letzten Abschnitte strömen über von geistlichen Impulsen, wie sie frühere Papstschreiben so nicht kannten. Zwei Gebete, wie schon anfangs erwähnt, für die Erde stehen am Schluß eines von allen an Gott Glaubenden, das andere von Christen zu beten. Mit Laudato Si‘ beginnt ein neuer Stil päpstlicher Schreiben: ungeschminkter Blick auf die Wirklichkeit, vielfältiges Angebot zum Dialog mit allen, tiefe Frömmigkeit. Die Einwände mindern dies nicht, deren Möglichkeit entspricht dem neuen Stil.

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Anmerkungen 1) Webseite des Oswald-von-Nell-Breuning-Institutes St. Georgen Frankfurt am Main. 2) Herder Korrespondenz 7/2015, S. 14. 3) a.a.O. 8/2015, S. 51. 4) FAZ v. 17.07.2015, Nr. 163, S.14. 5) Webseite des Instituts für christliche Sozialwissenschaft, Universität Münster. 6) FAZ v. 20.06.2015 „Wo der Papst irrt“. 7) FAZ v. 18.06.2015. 8) Dazu: Björn Lomborg, Deutschlands gescheiterte Klimapolitik, in: FAZ v. 08.05.2015, S. 18. 9) Grossarth, a.a.O. 10) S. Anm. 5. 11) Otfried Höffe: Kritik der Freiheit. Das Grundproblem der Moderne, C.H.Beck München, 2015. 12) Hayek gegen Keynes. 13) z.B. Holm Tetens: Gott denken. Ein Versuch über rationale Theologie, Reclam Stuttgart, S. 71ff. 14) Heß Verlag, Basel 1950. 15) Ethik. Vorlesungen an der Universität München. Aus dem Nachlaß hrsg. v. Hans Merker, Mainz/Paderborn 1993, Bd. 2 S. 158. Vgl. Hans Joachim Türk: Der Begriff der Natur in Romano Guardinis Ethik, in: Festschrift für Alojsy Marcol „Ad Libertatem in Veritate“, Opole 1996, S. 651-672. Ders.: Sakralisierung der Natur, in: Stimmen der Zeit 117. Jg. 1992, S. 569-572. 16) Guardini, Neuzeit S. 68. 17) a.a.O. S. 69. 18) a.a.O. S. 109. 19) a.a.O. S. 110f. 20) Hans-Dieter Mutschler: Halbierte Wirklichkeit. Warum der Materialismus die Welt nicht erklärt, WBG (Lizenzausg.) Darmstadt 2014, S. 311f. 21) a.a.O., S. 312. 22) S. Anm. 11. 23) FAZ v. 20.06.2015. 24) Vgl. Otfried Höffe: Kritik der Freiheit. Das Grundproblem der Moderne, C.H. Beck München 2015.

Prof. Dr. Hans Joachim Türk lehrte Philosophie und Sozialethik an der GeorgSimon-Ohm-Technische Hochschule Nürnberg.

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