Die Freude an Gott ist unsere Kraft

Die Freude an Gott ist unsere Kraft Geistliche Übungen für die Seelsorgebereiche und ihre Gremien Aus der Quelle schöpfen, den Schatz unseres Glaubens...
Author: Bella Maus
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Die Freude an Gott ist unsere Kraft Geistliche Übungen für die Seelsorgebereiche und ihre Gremien Aus der Quelle schöpfen, den Schatz unseres Glaubens miteinander teilen, unser Tun in unserem Fundament verwurzeln, miteinander entdecken, wohin Gott uns führen will … so oder ähnlich könnte man das Ziel dieser geistlichen Übungen formulieren. Denn: Die Folgen der Umstrukturierungen in Seelsorgebereiche kosten Kraft. Deshalb ist es gut, bewusst und gemeinsam aus der Kraftquelle unseres Glaubens zu schöpfen. Die Umstrukturierungen sind nicht nur ein Verwaltungsakt. Es ist daher notwendig, sie mit Geist und Leben zu erfüllen. Die Umstrukturierungen bieten die Chance, Weichen neu zu stellen. Die Beteiligten können neue Schwerpunkte setzen und so die Frohe Botschaft in das Heute und Morgen hineinbuchstabieren.

Sie finden: Hinführung Übung I-VI Hinweise für den Austausch/ Hinweise für den Abschluss Vorschlag für den Ablauf

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Geistliche Übungen für die Seelsorgebereiche und ihre Gremien 1

Hinführung Es geht nicht darum, den ohnehin stark belasteten Aktiven in den Gemeinden noch ein Päckchen aufzuladen und einen weiteren Termin in den Kalender zu setzen. Diese Übungen sind vielmehr die Einladung, das, was ohnehin ansteht und zu tun ist, im Kraftfeld der gemeinsamen Orientierung am Gotteswort geschehen zu lassen. Dieses Kraftfeld entsteht, wenn die Verantwortlichen des Seelsorgebereichs und der Gemeinden sich über einen längeren Zeitraum (bis zur nächsten Sitzung etwa) gemeinsam unter je einen Abschnitt des Evangeliums stellen. Die Einzelnen könnten den Text auf dem Schreibtisch oder an der Pinnwand haben, um sich immer wieder daran zu erinnern, wenn sie „darüberstolpern“. Die Gruppen und Gremien könnten ihre Sitzungen mit einem Austausch beginnen, wie es ihnen mit diesem Wort geht und was es in ihnen in Bewegung bringt. Wenn jemand mit dem vorgelegten Abschnitt nicht zurechtkommt, gibt es noch einen Alternativtext. Dieser Text kann aber auch als Ergänzung und Bereicherung hinzugenommen werden. Das „Begleitwort den Tag über und unterwegs“ ist so etwas wie eine Kurzformel des Themas der vorgelegten Bibelstellen. Es kann zum Stoßgebet oder Stoßseufzer in den Stoßzeiten des Alltags werden. Sicher werden sich damit nicht alle Konflikte auflösen. Sicher werden nicht alle Fragen beantwortet sein. Sicher werden sich die gemeinsamen Ziele nicht von selber ergeben. Es ist aber damit zu rechnen, dass sich Berührungspunkte zwischen den Texten der heiligen Schrift und dem persönlichen und gemeindlichen Alltag ergeben. Möglicherweise gelingt es, Entscheidungen im Licht dieses oder eines anderen erst noch zu entdeckenden Bibeltextes zu treffen. Möglicherweise erwächst aus der Freude am Gotteswort neue Kraft und Energie für das Miteinander und den Einsatz. Voraussetzung für diese „Geistlichen Übungen“ ist bei den Einzelnen die Bereitschaft zum Mitmachen. Für das Gelingen des Austausches ist gegenseitige Ehrfurcht und Wertschätzung jeder Person und jeder Meinung notwendig.

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I Eines Tages stieg Jesus mit seinen Jüngern ins Boot und sagte zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer des Sees hinüberfahren. Und sie fuhren ab. Während der Fahrt aber schlief er ein. Plötzlich brach über dem See ein Wirbelsturm los; das Wasser schlug in das Boot, und sie gerieten in große Gefahr. Da traten sie zu ihm und weckten ihn; sie riefen: Meister, Meister, wir gehen zugrunde! Er stand auf, drohte dem Wind und den Wellen, und sie legten sich, und es trat Stille ein. Dann sagte er zu den Jüngern: Wo ist euer Glaube? Sie aber fragten einander voll Schrecken und Staunen: Was ist das für ein Mensch, dass sogar die Winde und das Wasser seinem Befehl gehorchen? (Lk 8, 22-25) Ein paar Gedanken dazu: Ans andere Ufer des Sees hinüberfahren: losfahren, zurücklassen, an neue Ufer gelangen – können wir uns darin wiederfinden? Vielleicht kommt es uns ungerecht vor, dass Jesus den Jüngern mangelnden Glauben vorhält. Hätten sie ihn denn geweckt und um Hilfe gebeten, wenn sie kein Vertrauen hätten? Oder bedeutet das: Euer Anfangsglaube reicht nicht aus, wenn Schwierigkeiten kommen? Der schlafende Jesus im Boot - ein Bild für unsere Situation. Jesus lenkt das Boot nicht. Wir sind die Handelnden. Wir müssen schauen, wie wir zurechtkommen. Und dennoch ist er anwesend und lässt uns nicht im Stich … Als Alternative: Als der Pharao das Volk ziehen ließ, führte sie Gott nicht den Weg ins Philisterland, obwohl er der kürzere war. Denn Gott sagte: Die Leute könnten es sonst, wenn sie Krieg erleben, bereuen und nach Ägypten zurückkehren wollen. So ließ Gott sie einen Umweg machen, der durch die Wüste zum Schilfmeer führte. Geordnet zogen die Israeliten aus Ägypten hinauf. Mose nahm die Gebeine Josefs mit; denn dieser hatte die Söhne Israels beschworen: Wenn Gott sich euer annimmt, dann nehmt meine Gebeine von hier mit hinauf! Sie brachen von Sukkot auf und schlugen ihr Lager in Etam am Rand der Wüste auf. Der Herr zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule, um ihnen den Weg zu zeigen, bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten. So konnten sie Tag und Nacht unterwegs sein. Die Wolkensäule wich bei Tag nicht von der Spitze des Volkes, und die Feuersäule nicht bei Nacht. (Ex 13, 17-22) Als Begleitwort den Tag über und unterwegs: Du Herr, verlässt keinen, der dich sucht. (Ps 9, 11)

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II Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu Jesus und sagten: Der Ort ist abgelegen, und es ist schon spät. Schick doch die Menschen weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können. Jesus antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische bei uns. Darauf antwortete er: Bringt sie her! Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten, und alle aßen und wurden satt. (Mt 14, 15-20)

Ein paar Gedanken dazu: Fünf Brote und zwei Fische sind wirklich nicht ausreichend, um eine große Menschenmenge zu speisen. Größere Strukturen in der Seelsorge, weniger Hauptamtliche, schrumpfende Kerngemeinden und neue Herausforderungen … unsere Mittel reichen hinten und vorne nicht. Jesus will anscheinend dreierlei: dass wir die Leute nicht wegschicken, dass wir ehrlich sagen, das haben und können wir, mehr nicht, und dass wir das geben und einsetzen, was wir haben und können. Für alles weitere übernimmt Jesus die Verantwortung.

Als Alternative: An den Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: So spricht der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, so dass niemand mehr schließen kann, der schließt, so dass niemand mehr öffnen kann: Ich kenne deine Werke, und ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann. Du hast nur geringe Kraft, und dennoch hast du an meinem Wort festgehalten und meinen Namen nicht verleugnet. (Offb 3, 7-8)

Als Begleitwort den Tag über und unterwegs: Der Herr denkt an uns; er wird uns segnen. (Ps 115, 12)

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III Die Pharisäer fassten den Beschluss, Jesus umzubringen. Als Jesus das erfuhr, ging er von dort weg. Viele folgten ihm, und er heilte alle Kranken. Aber er verbot ihnen, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden. Auf diese Weise sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Seht, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem ich Gefallen gefunden habe. Ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Völkern das Gottesrecht verkünden. Er wird nicht zanken und nicht schreien, und man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er dem Gottesrecht zum Sieg verholfen hat. Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen. (Mt 12, 14-21)

Ein paar Gedanken dazu: Die Hoffnung der Völker ist das Gottesrecht. Die rechte Weise, es durchzusetzen, ist nicht das Lärmen, Zanken oder Schreien und nicht die laute Öffentlichkeit. Der Weg Jesu ist es, das Geknickte zu stützen und das nur noch Glimmende wieder zu entfachen und alle Krankheiten und Schwächen zu heilen – auch die unseren. Als Alternative: Am Gottesberg Horeb ging Elija in eine Höhle, um darin zu übernachten. Doch das Wort des Herrn erging an ihn: Was willst du hier, Elija? Er sagte: Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heere eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übriggeblieben, und nun trachten sie auch mir nach dem Leben. Der Herr antwortete: Komm heraus, und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanfter, leiser Hauch. Als Elija das hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle. (1 Kön 19, 9-13) Als Begleitwort den Tag über und unterwegs: Der Herr ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Gnade. (Ps 145, 8)

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IV Jesus brach auf und zog von dort in das Gebiet von Tyrus. Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr; doch es konnte nicht verborgen bleiben. Eine Frau, deren Tochter von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie kam sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen. Die Frau, Syrophönizierin der Herkunft nach, war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben. Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Sie erwiderte ihm: Ja, du hast recht, Herr! Aber auch für die Hunde unter dem Tisch fällt etwas von dem Brot ab, das die Kinder essen. Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen. Und als sie nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah, dass der Dämon es verlassen hatte. (Mk 7, 24-30)

Ein paar Gedanken dazu: Ist es nicht tröstlich zu erfahren, dass Jesus auch dazulernen musste? Unter Stress stehend, wäre er beinahe der Versuchung erlegen, sich von der Frau abzuwenden und sie dadurch auszugrenzen. Nicht Jesus, sondern sie erweist sich als Meisterin der Kommunikation. Bitten wir Gott, dass wir immer wieder solche Chancen zum Nach- und Umdenken bekommen.

Als Alternative: Jesus stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. (Mk 9, 36-40)

Als Begleitwort den Tag über und unterwegs: Der Herr ist gütig zu allen, sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. (Ps 145, 9)

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V Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief genug war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach. (Mk 4, 3-8) Ein paar Gedanken dazu: In diesem Gleichnis erzählt Jesus von sich selbst. Seine Botschaft findet ganz unterschiedliche Resonanz: Sie wird nicht aufgenommen, sie bleibt ein kurzes Strohfeuer, sie unterliegt im Wettstreit der verschiedenen Anbieter oder sie kommt an – und dann geschieht immer ein Wunder. Wenn wir für Jesus unterwegs sind, geht es uns nicht anders. Als Alternative: Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber ließ wachsen. So ist weder der etwas, der pflanzt, noch der, der begießt, sondern nur Gott, der wachsen lässt. Wer pflanzt und wer begießt: beide arbeiten am gleichen Werk, jeder aber erhält seinen besonderen Lohn, je nach der Mühe, die er aufgewendet hat. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld, Gottes Bau. Der Gnade Gottes entsprechend, die mir geschenkt wurde, habe ich wie ein guter Baumeister den Grund gelegt; ein anderer baut darauf weiter. Aber jeder soll darauf achten, wie er weiterbaut. Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist. Jesus Christus. (1 Kor 3, 6-11)

Als Begleitwort den Tag über und unterwegs: Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut. Wenn nicht der Herr die Stadt bewacht, wacht der Wächter umsonst. (Ps 127, 1)

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VI Es entstand unter ihnen ein Streit darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei. Da sagte Jesus: Die Könige herrschen über ihre Völker, und die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch soll werden wie der Kleinste, und der Führende soll werden wie der Dienende. Welcher von beiden ist größer: wer bei Tisch sitzt oder wer bedient? Natürlich der, der bei Tisch sitzt. Ich aber bin unter euch wie der, der bedient. (Lk 22, 24-27)

Ein paar Gedanken dazu: Diese Umkehrung von „klein“ und „groß“ ist die Revolution des Christentums. In der Geschichte war es immer dann anziehend und überzeugend, wenn davon etwas sichtbar war. Fragen wir nicht so sehr danach, wie wir uns in der Gesellschaft Gehör verschaffen können, sondern mehr danach, wie wir ihr dienen können – den Menschen unserer Umgebung zuallererst.

Als Alternative: Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. (Joh 13, 3-6)

Als Begleitwort den Tag über und unterwegs: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. (Lk 1, 51-52)

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Hinweise für den Austausch Wenn Sie in Ihrem Gremium mit diesen Geistlichen Übungen beginnen wollen, ist es gut, auch zu überlegen, in welcher Form Sie sich darüber austauschen werden. Sie können sich eigens dazu treffen. Sie können den Austausch aber auch in ihre Sitzung einbauen. Je nach Zahl der Teilnehmer/-innen müssen Sie 20 bis 35 Minuten dafür einplanen. Damit die Freude nicht verloren geht, ist es notwendig, bei anderen Tagungspunkten zu kürzen. Falls es in Ihrer Runde Bedenken gibt, ob Ihnen der Austausch gut gelingt, können Sie sich für den Anfang einen Begleiter, eine Begleiterin von außerhalb (haupt- oder ehrenamtlich, aus dem Nachbardekanat oder aus der Region) einladen, die darauf achten, dass alle gehört werden und es nicht zu Kränkungen kommt. Wenn alle Fragen geklärt sind, geben Sie allen Beteiligten Übung I an die Hand. Vielleicht wollen Sie das mit einem kurzen Gebet verbinden: Etwa: Gott. Du kennst unser Herz. Du kennst unseren guten Willen und unsere Grenzen. Segne unser Bemühen. Hilf uns, offen zu sein für deinen Anruf in den Worten der heiligen Schrift und in unserem Leben. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Für den Austausch selbst ist es hilfreich, einen Gegenstand, etwa einen handlichen Stein oder eine Schale mit einem brennenden Teelicht, bereitzustellen. Wer den Gedanken-Austausch beginnt, nimmt den Gegenstand in die Hand. Wenn er/sie fertig ist, wird der Gegenstand weitergegeben.

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Hinweise für den Abschluss der Übungen Wenn Sie bei Übung VI angelangt sind oder nach einer für Sie angemessenen Zeit sollten Sie darüber reflektieren, wie es war: Was war gut? Was war nicht gut? Wie wollen wir weitermachen? Vielleicht möchten Sie auch die Verfasserin an Ihren Erfahrungen teilnehmen lassen: [email protected] T: 0951/502-637 F: 0951/502-584 Jakobsplatz 9, 96049 Bamberg

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Gemeinsames Lied

Vorschlag für den Ablauf

Gebet Gott. Wir sind als deine Jüngerinnen und Jünger versammelt und bitten dich: Öffne unser Ohr, damit wir hören und verstehen, was du uns heute sagen willst. Gib uns ein gläubiges Herz, damit unser Sprechen dir gefällt und unser Leben vor dir bestehen kann. Amen. Oder: Gott. Dein Wort bringt Licht und Freude in die Welt. Es macht das Leben reich. Es stiftet Frieden und Versöhnung. Hilf, dass wir es nicht achtlos überhören. Mach uns aufnahmebereit und lass es in unserem Leben Frucht bringen. Amen. Oder: Gott. Du bist uns nahe, ehe wir zu dir kommen. Du bist bei uns, noch bevor wir uns aufmachen zu dir. Sieh unsere Sehnsucht nach Glück, unseren Willen zum Guten und unser Versagen. Erbarme dich unserer Armut und Leere. Fülle sie mit deinem Leben, mit deinem Glück, mit deiner Liebe. Amen. Hören auf das Wort Der Schrifttext (evtl. auch der Alternativ-Text) wird Satz für Satz reihum gelesen. Danach folgen zwei Minuten Stille, deren Ende mit einem Klangzeichen angezeigt wird. Aufeinander hören (Austausch) Der Leiter/die Leiterin führt dazu kurz ein. Etwa so: „Wir wollen einander nun mitteilen, was uns zu den Texten der Schrift in der vergangenen Zeit gekommen ist, ob wir etwas mit ihnen anfangen konnten, welche Gedanken uns bewegt haben, welche Verbindungen sich zum eigenen Alltag und zu unseren Aufgaben in der Gemeinde ergeben haben. Wir wollen gut aufeinander hören, um einander zu verstehen. Nach jedem Beitrag halten wir einen Augenblick der Stille, um das Gehörte in uns wirken zu lassen.“ Dann beginnt jemand, sich zu äußern und nimmt dazu den Gegenstand (Stein, Schale o. ä.) in die Hand. Wenn er/sie fertig ist, wird der Gegenstand weitergegeben. Wer sich nicht äußern möchte, kann einen ihm/ihr wichtigen Satz des Schrifttextes wiederholen. Die Beiträge werden nicht kommentiert oder diskutiert. Miteinander beten Alle sind eingeladen, die Anliegen der Einzelnen und der Gemeinde auszusprechen. Eventuell kann jeweils ein Antwortruf angeschlossen werden. Als Alternative kann auch zum stillen Gebet für- und miteinander eingeladen werden. Gemeinsames Vaterunser Ref. Spiritualität der Erzdiözese Bamberg:

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