Die Douglasie als Alternative Baumart im Klimawandel
Die Douglasie als Alternative Baumart im Klimawandel Hubert Hasenauer Institut für Waldbau Universität für Bodenkultur Wien
CO2 Konzentration am Mou...
Waldwirtschaft im Klimawandel Was können wir tun? 1. Minderung – Mitigation
– Kohlenstoffspeicherung – Verwendung von Holz – Ersatz fossiler Brennstoffe
2. Anpassung - Adaptation – Baumartenwahl – Anbau von Neophyten z.B. Douglasie
Natürliches Verbreitungsgebiet der Douglasie • Nordammerikanische Baumart – Küstendouglasie - Grüne Douglasie (Pseudotsuga menziesii var. menziesii) – Inlandsdouglasie - Blaue Douglasie (Pseudotsuga menziesii var. glauca) – Mexikanische Douglasie (Wei et al. 2011)
Little 1971
Douglasie in Europa • • • • •
Erste wiss. Beschreibung 1803 Eingeführt 1827 von David Douglas Anbau in Europa seit Ende des 19. Jhdt. heute in 37 europäischen Ländern Fläche = 848.202 ha oder 0.39% der europäischen Waldfläche -
Frankreich 420 000 ha Deutschland 217 604 ha UK 45 000 ha Spanien 25 400 ha Slowenien 18 066 ha Österreich 8 000 ha Tschechischen 5 800 ha Slowakei: 1 353 ha
(Bastien et al. 2013) (Federal Forest Inventory BWI 2012) (Forestry Statistics 2014) (National Forest Inventory 2012) (Slovenian Forest Service 2012) (Englisch 2008) (Slodicak et al. 2014) (Ťavoda 2007)
Douglasieneigenschaften Küste
Inland
höher
geringer
Kälteresistenz
geringer
höher
Schattentoleranz
geringer
höher
SO2Empfindlichkeit
geringer
höher
Schütteanfälligkeit (Rhabdocline pseudotsugae)
geringer
höher
Wüchsigkeit
Generell: trockenresistent und gute holztechnologische Eigenschaften
Mexiko
Douglasie eine Baumart im Klimawandel
Empfehlungen zur Herkunft • Tschechien (Orange) • Bayern (Violett)
• Slowakei (Gelb) • Österreich (Blau)
Douglasienanbau in Europa Warum? • • • • •
Hohe Wuchsleistung seht gute Holzeigenschaften Hohe genetische Variabilität daher Herkunft wichtig Weniger Schädlinge als Fichte – stimmt das? Douglasie hält lange Trockenperioden aus Potentielle Baumart im erwarteten Klimawandel – Adaptionsmaßnahme für Forstbetriebe - Ersatz für Fichte
• Douglasie gilt als Neophyt
Waldbauliche Möglichkeiten • Nischen für Douglasienanbau – Sekundäre Bestockung niederer Wuchsleistung – Instabile Fichtenbestände – Unproduktive Niederwälder • Waldbauliche Behandlung – Verjüngung unter Schirm – Pflege wichtig (Astung) – Rechtzeitiger Abtrieb des Schirms (Entwicklung zu Lichtbaumart)
Douglasienanbau in Mitteleuropa Klimawandel und Waldbau Woher stammen die alten Douglasien? • Genetische Charakterisierung … Bestimmung der geographischer Herkunft
• Naturverjüngungsdynamik • Standortsanalysen • Stoffkreislaufmodellierung … Warum ist die Douglasie trockenresistent?
Schritt 1: Beprobung für Referenzpopulationen • 38 Pop. aus dem gesamten natürlichen Verbreitungsgebiet – 21 Pop. aus Kambiumproben des IUFRO - Provinienzversuchs – 17 Pop. aus Saatgut aus den USA
Schritt 2: Beprobung und genetische Analyse 79 Bestände von 26 Forstbetriebe
Schritt 3: Laboranalyse • DNA - Gewinnung • DNA - Vervielfältigung • DNA - Auswertung • DNA – Mikrosatteliten • Bestimmung der genetischen Struktur und Diversität Jeder Balken ein Baum des Saatgutbestand (Programm STRUCTURE) Reine blaue Douglasie
2. Geographische Herkunft: Altbestand - Analysen mit Software GeneClass 2.0 - Analyse auf 3 Ebenen (I + II + III)
I
II
III
Douglasie eine Baumart im Klimawandel
Ergebnisse geographischer Ursprung • geographische Zuordnung möglich • meisten Saatguterntebestände kommen aus dem Bereich westlich der Kaskaden in Washington und Oregon • Saatgut aus dortigen Samenzonen für Österreich empfohlen
Warum gilt die Douglasie trockenresistent ? • Im Herkunftsgebiet hohe Niederschläge • Lange trockene Sommer • Douglasie gilt als interessante Baumart im Klimawandel – WARUM? … Stoffkreislaufmodelles (BIOME-BGC) als diagnostisches Werkzeug
Trockenresistenz der Douglasie – Warum? • Volumenleistung und Kohlenstoffspeicherung auf Buchenstandorten für Buche, Fichte und Douglasie • Trockenstressrisiko der Baumarten • Daten: 28 Bestände mit detaillierten Bodenanalysen
Stoffkreislaufmodelle - diagnostische Werkzeuge im Klimawandel
Wie wird ein BGC-Modell verwendet: • Self Initilization oder Spin up run • Historische Landnutzungseffekte • Simulation der aktuellen Bestände • Vergleich der Ergebnisse • Für Douglasie ist das neu • Für Fichte und Buche bekannt
Schaftholzvolumen Dichtekorrigiert über SDI
Volumen und Kohlenstoffspeicherung Baumart Fagus sylvatica Picea abies Pseudotsuga menzisii
Ergebnis: •höherer Schaftholzanteil bei Fichte und Douglasie •Unterschiede bei StammKohlenstoff gering •Höheres Volumen ist nicht gleich höhere C-Speicherung
Trockenresistenz der Douglasie? NPP – NETTO PRIMÄR PRODUKTION (kg C m2 a-1) Kohlenstoffspeicherung nach Abzug der Respiration von GPP
Gesteuert durch: Temperatur Luft- und Bodenfeuchte Sonnenschein Blattfläche Assimilationseffizienz der Pflanze CO2 Gehalt der Atmosphäre
C-Allokationsmuster:
Stamm Grobwurzeln Feinwurzeln Blätter
WACHSTUM
Trockenresistenz der Douglasie? LEITFÄHIGKEIT DER SPALTÖFFNUNGEN FÜR H20 UND CO2 Spaltöffnungen schließen sich bei Trockenheit
Gesteuert durch: Trockenheit im Boden/Blättern Niederschlag Wasserhaltefähigkeit des Bodens Wasserverbrauch durch Verdunstung und Transpiration
Klimaszenario bis 2100
Verringerte CO2-Aufnahme Verringertes Wachstum
Douglasie eine Baumart im Klimawandel
Zusammenfassung
• • • • • • •
Alten Douglasien kommen aus empfohlenen Gebieten Grüne Douglasie besser als Blaue Durchmischung gering und das ist gut so Douglasie hält längere Trockenperioden im Sommer aus Geringeres Stressrisiko und damit höhere Effizienz Hohes Wachstum sehr gute Holzqualität Eignet sich sehr gut im Mischbestand