Die Chronik von Beerbach

Die Chronik von Beerbach von Maurermeister Peter Wießmann in Beerbach ( 15. April 1885) Auszug aus der Beilage zum „Neustädter Anzeigenblatt“ DIE HE...
Author: Jens Pfaff
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Die Chronik von Beerbach

von Maurermeister Peter Wießmann in Beerbach ( 15. April 1885) Auszug aus der Beilage zum „Neustädter Anzeigenblatt“ DIE HEIMAT (April bis Juli 1930)

Elektronisch erfasst und überarbeitet von Friedrich Winkler 2006

Die Chronik von Beerbach

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Inhaltsverzeichnis VORREDE ....................................................................................................................................3 Erste Erwähnung bis Ende des dreißigjährigen Krieges............................................................... 4 Nach dem dreißigjährigen Krieg bis 1769......................................................................................6 Die Ära Tubeuf 1769 bis 1785..................................................................................................... 10 Die Jahre 1786 bis 1791.............................................................................................................. 12 Auszug aus dem Kaufbrief vom 6. Februar 1787................................................................... 13 Beschreibung des ehemaligen Schloßhofes samt der Lage: ................................................ 15 Beschreibung des großen Bauernhauses: ........................................................................... 15 Die Häuserbesitzer im Jahre 1784:..............................................................................................17 Die Häuserbesitzer im Jahre 1825...............................................................................................19 Die Häuserbesitzer im Jahre 1825...............................................................................................20 Errichtung der Siebnerei zu Beerbach .......................................................................................22 Die Auswanderer nach Nordamerika .......................................................................................... 26 Das Bürgermeister- oder Vorsteheramt in Beerbach ................................................................. 29 Im Jahre 1863 befanden sich dahier folgende Katholiken ........................................................ 30 Von der Vergrößerung des Ortes oder die neu aufgeführten Gebäude in Beerbach betreffend31 Vorgekommene Unglücksfälle ................................................................................................... 36 Allerlei vermischte Begebenheiten ............................................................................................ 38 Im Jahre 1863 waren dahier folgende verheiratete Handwerksleute und patentisierte Händler42 In den deutsch-französischen Krieg waren folgende Soldaten von hier ausmarschiert: ...........44 Im Orte Beerbach befanden sich im Jahre 1863 folgende Gebäulichkeiten:............................. 45 Die Schule zu Beerbach.............................................................................................................. 46 Vom Hopfenbau........................................................................................................................... 50 Aus: "Bayerische Kunstdenkmale"...............................................................................................52 Ehemaliges Schloß. Haus Nr. 44/52....................................................................................... 52

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VORREDE Ich übergebe hiermit meinen Mitbürgern die Geschichte unseres Ortes Beerbach, mit dem Wunsche, daß dieselbe eine freundliche Aufnahme finden möge. Wie geringschätzig auch manche von dergleichen Arbeiten urteilen mögen, so halte ich sie doch keineswegs für wertlos. Weil wir doch erst das eigene Haus kennenlernen müssen, ehe wir das Fremde betrachten, weil uns das Schicksal unserer Vorväter näher am Herzen liegen müsse, als das fremder Völker; weil die Geschichten einzelner Orte und Gegenden gleichsam Bausteine sind aus welchen sich der große Bau vaterländischer Geschichte zusammenfügt. Weil durch die genauere Betrachtung der Unvollkommenheit ehemaliger Einrichtungen und Verwaltungen erst der hohe Wert des Gegenwärtigen erkannt, verkehrtes Urteil berichtigt und Liebe zu König und Vaterland erweckt wird. Besonders wird die Geschichte einzelner Dörfer und Städte in unseren Tagen ihren Bürgern und Dorfbewohnern als Verwaltungsbeamten unentbehrlich. Möchte es mir nur gelungen sein, meine Aufgabe nicht ganz unbefriedigend zu lösen. Niemand kann die Unvollkommenheit vorliegender Arbeit lebhafter fühlen als ich selbst. Im Hinblick auf dieselbe muß ich sogleich vorausbemerken, daß ich nach vergeblichen Versuchen, eine systematische Arbeit zu liefern, die Zeitfolge der Begebenheiten als die beste Leiterin erkannt und die Erzählung selbst aus Achtung vor dem Altertum mit größter Treue und Unbefangenheit, ferner von jeder Übertreibung, wie sie sich nach den besten Quellen bietet, dargelegt wurde. Nach ihnen mögen auch Kenner und Freunde der vaterländischen Geschichte diesen ersten Versuch würdigen und solange günstig behandeln, bis unter anderen Verhältnissen ein vollkommenerer erscheinen kann. Darum mögen auch Söhne und Enkel diese Blätter, welche von den Zeiten und Schicksalen unserer ehrwürdigen Ahnen reden, mit Liebe betrachten und mit Nachsicht aufnehmen. So geh denn hin, du anspruchsloses Buch! Biete den Bewohnern Beerbachs, biete allen deinen Lesern des Verfassers freundlichen Gruß und Segenswunsch, sei ihnen ein nicht unwillkommener Verkürzer einiger gemütlicher Stunden, erzähle ihnen, wie unsere Vorfahren im Wechsel schicksalvoller Ereignisse gelitten, gesorgt und gekämpft haben und befestige in ihnen die feste Überzeugung, daß für Beerbach die Morgenröte seiner schönsten Hoffnungen und besten Tage erst aufgegangen sei, nachdem sich sein enger Horizont durch Einverleibung in ein größeres Vaterland erweitert hat, dessen Sonne die Weisheit gerechter und väterlich gesinnter Herrscher ist.

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Erste Erwähnung bis Ende des dreißigjährigen Krieges Von dem Orte Beerbach kann keine vollständige Geschichte gegeben werden, da alle älteren Papiere, welche sich teils noch vorfanden, durch die Inhaber verschleudert und abhanden gekommen sind und da ferner viele Denkmale im Strome der Zeit untergegangen, die meisten Sagen von dem alten Leben verschollen und andere in Dunkel gehüllt sind. Und wer lüftet uns nach fast 500 Jahren den Schleier, der diese lange Vergangenheit deckt, bei den wenig sicheren historischen Mitteln? Immer bleibt es ein Wagestück, die eine oder andere Entstehungsweise mit Sicherheit behaupten zu wollen. Was man mit vieler Mühe aus allen zugänglichen Schriften und durch angestellte Untersuchungen zusammengebracht hat, gibt folgende Resultate: Der Ort Beerbach liegt 1 1/4 Stunden südlich von Neustadt an der Aisch in einer romantischen Gegend mit mächtigen Hügeln und Bergen, welche mit den schönsten Obstbäumen prangen und von fruchtbarsten Feldern, Wiesen und Wäldern eingeschlossen ist. Es bildet gegenwärtig ein Filial von dem 1 Stunde entlegenen Pfarrdorfe Dottenheim. Über die Entstehung von Beerbach sind keine sicheren historischen Nachweisungen vorhanden, doch dürfte seine Gründung in jene graue Zeit slavischer Ansiedlung in dieser Gegend hineinfallen (Fries, Würzburgische Chronik, S.447). In den älteren Zeiten war der hiesige Landstrich Besitztum des stattlichen Grafenhauses Hohenlohe. Durch die Hohenlohe, welche sich als die ersten Burggrafen in den Urkunden vorfanden, kam dieser Landstrich an das Burggrafentum Nürnberg (K.H. v. Lang Bayerns alte Grafschaften, S. 240.295). Graf Heinrich von Hohenlohe vermachte im Jahre 1327, diesen Landstrich, das Schloß Virnsberg-Haag samt Dietersheim, Diebach, Hasenlohe, Schauerheim und auch Beerbach auf seinen Todesfall hin dem Bistum zu Bamberg, wofür er lebenslänglicher Amtmann über Friedburg wurde. Diese letztwillige Verordnung wurde im Jahre 1327 aufgenommen. Er lebte noch 1329 und bereits 1338 waren die Burggrafen, ungewiß aus welchem Titel, Besitzer eben dieser Herrschaft Virnsberg-Haag nebst Nesselbach (Aus der Geschichte der ehemaligen Klöster Riedfeld, Münchsteinach und Birkenfeld von Lohnes, l. Lieferung S. 4, 3. Lieferung S. 228. Geschichte von Neustadt a.d. Aisch von Lohnes, S.72). Wann und wie es vom Bistum Bamberg wieder an die Burggrafen zu Nürnberg, welche zugleich auch Markgrafen im Fürstentum Bayreuth und Ansbach waren, gekommen ist, kann nicht angegeben werden, wiewohl ich mir alle Mühe gegeben habe, durch ein an den Erzbischof Bonifazius von Urban in Bamberg gerichtetes und durch die Post vom 17. September 1860 abgesendetes Schreiben dasselbe in Erfahrung zu bringen, habe aber gar keine Antwort hierfür erhalten. Im Jahre 1575 war in Beerbach im Unterlande eine Wildmeisterei und diese gehörte zur Ansbachischen Oberforstmeiaterei Leutershausen (Geschichte von Neustadt a.d. Aisch von Lohnes, S .173). In dem ehemaligen Klosterwalde, in dem Waldrechtsteile Pl .Nr. 702, gegenwärtig (d.h. zur Zeit der Abfassung dieser Chronik) dem Bauern Leonhard Büttner in Unterroßbach gehörig, stund ein Waldhaus mitten im Walde und auch den Hügel, auf welchem dasselbe gestanden ist, kann man heutigen Tages noch sehen, da bei einer seichten Ausgrabung Backsteine, Kalk, Ziegel nebst rauhen Steinen und Grundmauern und noch allerlei Glasscherben und Ofenkacheln zum Vorschein kommen. Der Hügel ist

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gegenwärtig mit jungen Waldpflanzen überwachsen, wo der Wald noch heute "Das Waldhaus" genannt wird. Auch kann man, wenn man rechts und links von dem Hügel aus hinunter auf den Hohenecker Wald und Schaftrieb zugeht, die zusammengefallenen, sogenannten Wolfsgruben sehen, womit dieselben gefangen worden sind. Vom Jahre 1637 bis 1665 kommen in den Kirchenbüchern der Pfarrei Dottenheim ein gewisser Nikolaus Schmuck und vom Jahre 1673 bis 1699 Michael Bayer als fürstlich brandenburgische Wildmeister in Beerbach vor. Ebenda kommen aus dieser Zeit noch folgende Inwohner in Beerbach vor: Leonhard Windsheimer vom Jahre 1656 bis 1664, von 1669 bis 1679 Hans Hochstetter und 1682 in Oberschweinach. Im Jahre 1672 kommt Hans Windsheimer als ledig vor. Dann von 1683 1691 Paulus Spreuzer der Ältere, welcher mit seiner Frau Eva Rosina aus Grässen in Oberösterreich abstammte und die erst im Jahre 1665 in Dottenheim kopeliert wurden und von dieser Zeit bis 1683 in Oberschweinach, von da an in Beerbach wohnhaft gewesen sind. Anno 1697 kommt Rück "derzeit Viehwärter des herrschaftlichen Rindviehes" vor. Dann von 1697 bis 1699 kommt noch Hans Spreuzer, ältester Sohn des Paulus Spreuzer, als Inwohner in Beerbach vor. Außer diesen genannten Personen konnten bisher keine älteren Personen als Inwohner dahier aufgefunden und namhaft gemacht werden. Vor dem 30-jährigen Kriege muß Beerbach bevölkerter gewesen sein und muß erst während des Krieges verwüstet und von sämtlichen Inwohnern verlassen worden sein, da nach Aussage alter Männer nur 2 Häuser und die Kapelle stehen geblieben sein soll.

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Nach dem dreißigjährigen Krieg bis 1769 Nach dem 30-jährigen Kriege wurden von dem Markgrafen unter dem Verwalter Johann Christoph Schüßler in Birkenfeld, wohin Beerbach ins Klosteramt gehört, im Jahre 1652 die verödeten und herrenlosen Güter an eingewanderte Oesterreicher alle Namen, welche sich auf die Silben "er" und "ei" endigen, stammen aus dem Oesterreichischen, aus der Gegend "ob der Ens"und Schweizer zum Anbaue hingegeben. Und die noch übrigen Güter verkaufte der Verwalter Johann Schammel in Birkenfeld von 1667 bis 1685 (Auszug aus der Geschichte vom Kloster Birkenfeld von Lohnes S. 218, Oesterreicher zum Anbaue hingegeben oder an dieselben verkauft worden sein, welches jedoch bisher noch nicht mit Gewißheit gesagt werden kann; denn alle oben aufgezeichnete Namen lassen darauf schließen, daß es lauter Eingewanderte gewesen sind. In den Jahren 1698 bis 1699 erkaufte Friedrich Wilhelm von Witzleben, Oberforst und Jägermeister im Unterlande, die den Spreuzerschen Erben (siehe oben) eigentümlich gehörigen Teile des Hofes zu Beerbach; umweichen Preis ist nicht bekannt. Im Jahre 1699 wurde sodann von dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Christian Ernst, Markgrafen zu Brandenburg, auch die andere Hälfte des dem Markgrafen zustehenden Hofes zu Beerbach an denselben Friedrich Wilhelm von Witzleben als ein freies adeliges Rittergut um 3000 fl. rhein. verkauft, "welcher Hof seit dem 30-jährigen Kriege ganz öde und verwachsen lieget und mit lauter Holzwerk überwachsen, außer was vor 10 Jahren (1689) von den alten gewesenen Wildmeistern zu Aeckern und Wiesen gemacht und angebaut worden ist, mit allen dessen Zu und Eingehörungen an 2 Häusern, Stallungen, Scheuern samt der alten Kapelle, welche zur Zeit sämtlich alt und das meiste fast auf den Einfall stehet, mit den Aeckern, Wiesen, Hölzern, Teichen, Trift und Heilgerechtigkeiten nebst der niederen Jagd, worunter auch die Rehe aus besonderer Gnade und ohne Konsequenz mitverstanden waren, jedoch weiter nicht, als der Beerbacher ganze Hof mit seiner Markung umfangen und dem Freiherrn von Witzleben im Jahre 1699 von uns eingewiesen und versteint worden ist. Ebenso wurden zur Erbauung eines Viehstalles 300 Stämme Bauholz aus dem Birkenfelder Gehölze waldzinsfrei, jedoch ein für alle mal, abgegeben, so wie jährlich 30 Klafter hartes Holz waldzinsfrei aus dem Hohenecker Walde zum Hofe als eine Gerechtigkeit verbleiben sollten. Der neue Besitzer erhielt auch die Erlaubnis, mehrere nutzbringende Gebäude zu Wohnungen erbauen und die Grundstücke zu den zu errichtenden Wohnungen verteilen zu dürfen. Er ließ sodann schöne Gärten und Wohnungen anlegen und erbaute an Stelle des früheren einstöckigen Wirtschaftsgebäudes ein neues zweistöckiges Gebäude, wo man heute noch im alten Kellereingang im Bräuhause oben am Bogen die eingehauenen Buchstaben und Jahrzahl F.W.v.W. 1706 sehen kann. (Auszug aus der Abschrift vom Kaufbriefe, ausgefertigt Neustadt a.d.A. vom 18 .Mai 1703 Stadtchronik Nr. l, S. 364). Nebenbei bemerkt: Im Jahre 1587 kommt als Gutsbesitzer zu Oberhöchstädt ein gewisser von Witzleben vor, Geschichte des Klosters Birkenfeld, S. 234. Am 27. März 1632 war bei dem König Gustav Adolf von Schweden, als er die Stadt Windsheim umritt und in die Stadt einzog, ein Oberster von Witzleben (Schirmer, Geschichte der Stadt Windsheim, S. 93, 166). Witzleben erbaute ferner ein herrliches zweistöckiges Schloß von ungefähr 82 ' Länge und 54 ' Breite von lauter gehauten Quadersteinen mit einem französischen oder Mansar. Dasselbe hatte auf jeder langen Seite im unteren Stockwerke 6 Fenster und

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einen Haupteingang und im oberen Stockwerke 7 Fenster. Auf der schmalen Seite gegen Mittag waren in jedem Stockwerke 5 Fenster. Auf dem Giebel gegen Norden oder gegenwärtigen Schafscheuer war eine Altane mit einem Gitter bis zum zweiten Stockwerke angebracht. In welchem Jahre das Schloß gebaut worden ist, kann nicht mit Gewißheit angegeben werden; aber soviel ist gewiß, daß es im Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut worden ist. Bis zum Jahre 1720 war Friedrich Wilhelm von Witzleben Besitzer des Rittergutes Beerbach, wo unter ihm viele Personen und Familien ihre Aufnahme und Ansiedelung gefunden und erst die Erbauung der meisten Wohnungen stattgefunden haben mag. Am 22. November 1720 verkaufte die Gemahlin des landesabwesenden Oberforst und Jägermeisters im Unterlande Friedrich Wilhelm von Witzleben, Frau Johanna Sussanna Felizitas von Witzleben, eine geborene Stettnerin von Grabenhof, mit ihrem Kurator Paul Bosch, Juristpraktikant in Christian Erlang, und ihrem Beistande, dem Hofrate Johann Heinrich von Stürzel, das Rittergut Beerbach an den Generalleutnant Freiherrn von Barner in der Person des hiezu bevollmächtigten Herrn Sebastian Leonhard Arzberger, hochfürstlich Brandenburg Kulmbachischen verordneten Kastenamtmanna des Oberamtes zu Hoheneck, um eine Kaufschilling von 1700 fl. und 500 fl. Leihkauf Kaiserl. Währung mit allen Rechten und Gerechtigkeiten, wie sie dasselbe besessen und genützet hat. Dieser Kauf ging jedoch wieder zurück, indem Generalleutnant Albrecht wegen mehreren Ursachen und Bedingnissen halber, von diesem Kaufe wieder abgestanden ist und dagegen mittelst Zession d.d. Dresden, 10. März 1721 an den Königl. Polnischen, Churfürsti. Sächsischen Kommissionsrat und Kreisamtmann zu Meißen, Johann Ernst Heubel, welcher sich darzu angeboten und auf dieses Rittergut schon gegen 12000 Gulden rhein. zu fordern hatte, um eben denselben Kaufschilling von 17000 fl. und 500 fl. Leihkauf nebst allen Unkosten übergeben hat. Bei der Genehmigung wurden vom Markgrafen Georg Wilhelm d.d. Bayreuth, 27. Oktober 1721, noch folgende Bestimmungen abgeändert und festgesetzt: 1. daß anstatt der 30 Klafter hartes künftighin nur soviel weiches Holz aus den dort herum liegenden Waldungen waldzinsfrei verabfolgt wird; 2. daß der jetzige Annehmer und künftige Besitzer davon jährlich 5 fl für den Ritterdienst zur Lehenstube, die Steuer von 46 7/8 fl von dem auf dem Bauernhofe haftenden Vermögen entrichtet und der landschaftliche Ausschlag zur Steuereinnahme Birkenfeld bezahlt werden solle; 3. ferner die 5 fl Steuer dürfe er auf die vorhandenen oder in Zukunft sich daselbst niederlassenden Hintersassen ausschlagen; 4. auch dürfe der jetzige und künftige Besitzer die im Grund darniederliegende und gänzlich abgegangene Kapelle, welche Freiherr von Witzleben erkauft hat, nicht mehr erbauen, sondern solle seine und der Seinigen sacra zu Dottenheim, wohin Beerbach gepfarret, beständig suchen; 5. wird die niedrige Jagd den künftigen Besitzern nicht privative, sondern nur cumulative, ohnausgeschlossen des herrschaftlichen Mitexercitii, vergönnt; daß die Rehe aber, so dem von Witzleben nur für seine Person aus Gnaden ohne Konsequenz mitüberlassen gewesen, von nun an Uns einig und allein zustehen und ausdrücklich reservieret bleiben,

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auch solches kleine Waidwerksexercitium sowohl als die Vogteilichkeit weiter nichts als auf dem Distrikt des Gutes Beerbach zustehe, wie solches dem Freiherrn von Witzleben durch den anno 1699 geschehenen Verkauf zugekommen ist. Das Rittergut Beerbach wurde sodann von dem Kommissionsrate Heubel durch "Einstandsrecht" wieder an das Haus Brandenburg zurückgebracht. Markgraf Georg Wilhelm überließ es aber am 16. Februar 1724 als vogtländisches (?) Rittergut dem hochfürsti. Brandenburg-Kulmbachischen Hofrate Johann Heinrich von Stürzel (siehe oben) unter den vorstehenden abgeänderten und festgesetzten Bestimmungen. Dieser Herr von Stürzel hatte am 23. April 1711 der Grundsteinlegung des neuen, jetzigen Rathauses in Neustadt a.d. Aisch beigewohnt. Am 16. September 1724 verkaufte Herr von Stürzel an seinen Untertanen Friedrich Lampert Schremler 4 Morgen unangebautes und gleich innerhalb des Wildzaunes am Neustädter Weg und Anfang des Berges aneinander gelegenen Feldes nebst einem Viertel Wieslein, so unten gegen den Neustädter Fuhrweg zwischen den 4 Morgen gelegen, um einen Kaufschilling von 87 fl. 30 Kr. auf 6 Jahresfristen mit 5 t zu bezahlen mit Ausnahme von 3/4 Morgen Feld, welches dem Schwemmier schon vor dem Kommissionsrate Heubel als Besitzer geschenkt worden war mit einem jährlichen Erbzins von 4 fl. 12 Kr. von den 4 Morgen und 30 Kr. von dem 1/4 Tagwerk Wiesen nebst der 10. Garbe als Zehnten. Am 10. Dezember 1726 ließ der Besitzer des Rittergutes, Johann Heinrich von Stürzel, eine Gemeindeordnung mit 22 Paragraphen anfertigen und durch den damaligen Bürgermeister Konrad Fetzer der Gemeinde publizieren. Jahre 1727 erbaute Herr von Stürzel den großen Keller mit dem Gebäude darüber außer dem Schlosse, die jetzige Schafscheuer Hs. Nr. 14, wo man unten im Keller, inwendig ober am Bogen über der Türe die eingehauenen Buchstaben und Jahreszahl J.H.v. St. 1727 sehen kann. Ob das Türmlein mit den Glocken und der Uhr gleich auf dieses Gebäude gemacht wurde, kann nicht mit Gewißheit gesagt werden; aber soviel ist ganz gewiß, daß auf der unteren Glocke, welche die Stunden schlägt, außen am Rande die Umschrift eingegossen ist: "Anno 1707 goß mich Johann Balthasar Herold in Nürnberg"; diese Glocke sage alter Männer soll dieses Türmlein von jeher schon auf diesem Gebäude gestanden sein, da dasselbe schon in der Stürzeischen Gemeindeordnung vom 10. Dezember 1726 vorkommt. Wahrscheinlich ist dieses Gebäude wegen Baufälligkeit wieder neu erbaut worden oder ist das Glöcklein auf einem anderen Gebäude angebracht gewesen. Johann Heinrich von Stürzel und seine Gemahlin Eva Margareta Rosina, eine geborene von Waldenfels, überließen es später ihrer Tochter Margareta Charlotte, welche sich im Jahre 1737 mit dem hochfürsti. markgräfl. Brandenburgischen Hauptmann Ludwig Johann Ernst von Holleben verehelichte. Auch die sogenannte Waldspitze, welche bei Unterroßbach lag, mit der Pechhütte und soweit die Beerbacher Markung geht, die niedere Jagd, die Rehe ausgenommen, wurden dem Hauptmann von Holleben für 600 fl. in einem Rezesse überlassen. Am 26. Januar 1738 hatte Herr von Holleben, die von seinem verstorbenen Schwiegervater von Stürzel mit 22 Paragraphen verfaßte Gemeindeordnung, auch anerkannt und genehmigt. Er hatte aber dieselbe noch um 5 Paragraphen vermehrt und ließ diese durch Herrn Sekretär Karl Salomon Besserer am l. Mai eines jeden Jahres der Gemeinde publizieren, welches auch laut einer Urkunde vom l. Mai 1762 geschehen ist. Im Jahre 1753 hatte Ludwig Johann Ernst von Holleben die vordere Seite des alten Bräuhauses, welches gegenwärtig zu einem Wohnhause eingerichtet und It. Kataster mit Haus Nr. 15 bezeichnet ist, mit einer

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massiven Mauer unterziehen lassen, wo man noch über dem runden, gewölbten Eingange oben im Schloßsteine die eingehauenen Buchstaben und Jahreszahl L. J.E. v. H 1753 sehen kann. Am 1. September 1766 hatte der hochadelige Erblehens und Gerichtsherr von Holleben den gesamten Einwohnern von Beerbach ein am Wege zur Pechhütte liegendes ödes Wadenplätzlein, welches auf der einen Seite an den herrschaftlichen Garten, auf der anderen Seite an den Acker des Wirts Kreul grenzte, zur Errichtung eines gemeinschaftlichen Viehhirtenhauses, eines Schorgärtchens und kleiner Hofraith unentgeltlich überlassen und von allen Lasten, wenn es ein Hirtenhaus bleibt, als: Erbzins, Handlohn, Bau, Boten, Frohn, Schutzgeld und Gemeindearbeiten für jetzt und für ewige Zeiten befreit sein soll; es ist gegenwärtig mit Haus Nr. 25 bezeichnet. Im Jahre 1767 erbaute dann die Gemeinde dieses Hirtenhäuschen mit Haus Nr. 25 auf dieses Plätzchen und im Jahre 1786 wurde dieses Hirtenhaus von der Gemeinde an Johann Michael Mack um 125 fl. verkauft, welches gegenwärtig Urban Schramm besitzt und mit Plan Nr. 55 bezeichnet ist. Im Jahre 1769 verkaufte Ludwig Johann Ernst von Holleben, Obrist, und dessen Gemahlin Margareta Charlotte, eine geborene von Stürzel, das Rittergut wieder an den hochfürsti. markgräfl. Brandenburgischen geh. Hofrat Simon Charles Baron de Tubeuf. Um welchen Preis es verkauft und erkauft wurde, kann nicht angegeben werden, weil sich keine älteren Urkunden darüber vorfinden.

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Die Ära Tubeuf 1769 bis 1785 Am 4. September 1769 ließ Herr von Tubeuf eine Gemeindeordnung mit 27 Paragraphen anfertigen und durch den damaligen Bürgermeister Guckenberger der Gemeinde publizieren. Johann Caspar Guckenberger war Schuster und Bürgermeister bei den 3 adeligen Herrschaften und starb am 19. April 1782 im Alter von 67 Jahren, 6 Monaten, 2 Wochen und 2 Tagen. Am 8. Februar 1770 ließ Herr von Tubeuf durch seinen Oekonomieaufseher Johann Konrad Pollau und Bürgermeister Guckenberger eine Untersuchung anstellen, um die widerspenstigen Untertanen, welche den Berg zu hacken sich weigerten, an ihre Pflichten zu erinnern und um die boshaften Leute zu entdecken, welche die Gemeinde aufgehetzt und verführt haben. Am 8. Juli 1770 erließ Herr von Tubeuf ein Verbot an seine Untertanen und Schutzverwandten, sich mit keinem Juden in einen Handel einzulassen, ohne es vorher bei Gericht anzuzeigen. Außerdem auch keine Obligationen an einen Juden auszustellen, ohne es vorher bei Gericht präsentieren zu lassen, ferner, daß solche Anzeigen und Präsentationen der Obligationen ein für allemal unentgeltlich geschehen. Am 2. Oktober 1770 hatte von Tubeuf das Kirchengehen nach Dottenheim solange verboten, bis die allgemeine Sicherheit auf dem Kirchenwege wiederhergestellt war; während dieser Zeit mußte der Schullehrer Ferdinand Autenrieh alle Son- und Feiertage eine Predigt im Schulzimmer vorlesen und dazu die gewöhnlichen Lieder singen lassen. Dieses Verbot geschah deswegen, weil der hiesige Untertan Gregor Adler am Sonntag den 30. September von dem Ipsheimer Amtsknecht vor dem Kirchentor arretiert und nach Ipsheim geführt wurde (1770). Am 20. April 1773 erließ Tubeuf anläßlich des Leichenbegängnisses der verstorbenen Ehefrau Christina des Georg Stephan Kreß eine Instruktion an den Bürgermeister Johann Caspar Guckenberger. Diese Beerdigung war die erste, welche mit dem Leichenwagen, dem Leichentuche und dem Kreuz erfolgte, welches die Gemeinde Beerbach von der hohen Herrschaft als ein freiwilliges Geschenk für immer erhalten hat. Am l. November verkaufte von Tubeuf an den hochadeligen Untertan Georg Nicol für seinen Sohn Johann Adam Nicol das herrschaftliche "Tobacksdosen Fabrickhaus" Nr. l nebst Scheune und 2 Morgen Gärten, den breiten Acker genannt, den Morgen zu 360 Ruthen gerechnet. Diese 2 Morgen aber, welche zum Hause gehören, sollen Gartenrecht haben, nämlich hutund zehentfrei sein. Dem Besitzer steht es frei, den Garten zu umzäunen und zuzuhalten. Er kostet 850 fl. und 1/2 Carolin Leihkauf, wovon 300 fl. gleich bar, 250 fl. an darauffolgender Lichtmeß und die übrigen 300 fl. in sechs Martinifristen zu bezahlen waren. Er übernimmt II fl. frank. Erbzins auf Haus, Garten, Scheune und Feld und 36 Kr. für 3 Tage im Winterbau zu schneiden, wie auch 24 Kr. für 2 Klafter Holz zu hauen und 6 Kr. beständige Rittersteuer nebst dem 10. fl. Handlohn bei allen Kauf-, Tauschund Veränderungsfällen. Im Jahre 1785 kam das Rittergut Beerbach von dem geheimen Rate Simon Charles Baron von Tubeuf um 60000 fl. wieder an das Fürstentum Ansbach. (Siehe Fischer, statistische und topographische Beschreibung des Burggrafentums Nürnberg l, Seite 110). Vom Jahre 1769 bis zum 18. November 1780 hatte der geheime Hofrat Simon Charles Baron von Tubeuf und seine Gemahlin Friederike Christine Henriette Maria Baron de Tubeuf, eine geborene Freiin von Weitershausen das Rittergut in Gemeinschaft; nachdem letztere verstorben war, hatte es Tubeuf bis zum Jahre 1785 allein besessen. Während dieser Zeit

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hatten sie manches Gute gestiftet; schöne Denkmale der Erinnerung an dieselben sind noch vorhanden. Herr von Tubeuf ist nun wieder nach Erlangen gezogen, von wo aus er das Rittergut bezogen hatte. Am 16. Januar 1795 wurde Tubeuf zu Christian-Erlangen im Auftrag der Gemeinde Beerbach, vertreten durch den Dorfmeister Johann Adam Nicol und das Gemeindeglied Georg Hegendörfer, von dem kaiserlich geschworenen Notariat Johann Nikolaus Dietz unter Beiziehung zweier Zeugen, dem Nagelschmiedmeister Johann Georg Distier und Schuhmachermeister Georg Simon Beyerbach, über mehrere Punkte, die ehemaligen Rittergutsfreiheiten und Rittersteuern betrafen, in dem ehemaligen Hauptmann Mongrandischen Hause in der Schiffsgasse, welches er zur Miete bewohnte, nochmals vernommen. So endete nun das Rittergut Beerbach, welches nur vom Jahre 1699 bis 1785 bestanden hatte und anfangs unter seinem ersten Gründer, dem Herrn von Witzleben, in seiner schönsten Blüte sich entfaltete. Nun aber ist die schimmernde Morgenröte aus der Dunkelheit hervorgebrochen und die strahlende Sonne leuchtet hell und freundlicher über Beerbachs Flurgefilden und alles fing nun an sich freier und kräftiger zu bewegen.

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Die Jahre 1786 bis 1791 Im Jahre 1786 wurde nun das Rittergut vom Markgrafen Christian Friedrich Carl Alexander zu Brandenburg durch eine beorderte und beauftragte Kommission, die Beerbacher Ritterguts-Administration, unter dem Kastenamtmanne Johann Heinrich Modrach in Neustadt a. d. Aisch unter öffentlicher Aufsicht einzeln und stückweise an die Untertanen verkauft. Am 23. Oktober 1786 hatte die Gemeinde Beerbach den großen Keller mit dem Gebäude darüber, außer dem Schlosse, gegenwärtig die Schafscheuer und mit Haus Nr. 14 bezeichnet, von obiger Kommission um 260 fl. Kaufschilling nebst 5 fl. Leihkauf erkauft und zwar mit der Bedingung, den Kaufschilling in 4 Martinifristen zu bezahlen mit einem jährlichen Erbzins von 2 fl. und 2 fl. Kammersteuer, ferner bei allen Kauf-, Tauschund Veränderungsfällen mit dem 10. Gulden Handlohn. Diese 4 fl. Gefälle, das Botengehen, die Baufrohn und Gemeindebeschwerungen dürfen von diesem Keller mit dem Gebäude darüber, solange es im Gemeindehaus ist, weggezogen werden und auf das dermalige Hirtenhaus (Nr. 25) so sie verkaufen wollen, gelegt werden. Sollte aber das Gebäude mit dem Keller weiterverkauft werden und kein Gemeindehaus mehr sein, so sollen (Auszug aus dem Kaufbrief, Neustadt a.d. Aisch, den 3. Oktober 1786. Johann Adam Nicol wurde als konstituierter Lehenträger darüber aufgestellt. Im Jahre 1787 wurde sodann die Wohnung für den Schäfer nebst der Schulstube eingerichtet, wo man an der Türe in der hinteren Wohnung oben am Überschweif die eingehauene Jahreszahl 1787 noch sehen kann. Dieses Gebäude wurde bei den adeligen Besitzern als eine Pferdestallung benützt; noch bei den französischen und russischen Durchmärschen wurden die Pferde darinnen einquartiert. Im Jahre 1770 ließ Herr von Tubeuf das Türmlein nebst Fahne reparieren, auf der Fahne befindet sich noch die Jahreszahl 1770. Im Jahre 1787 wurde die Uhr vom Schlossermeister Bischoff in Neustadt a.d. Aisch ausgeputzt und auf dem Turm angebracht (S. Gemeinderechnung von 1787, Seite 16). Am 23. Oktober 1786 wurden der Gemeinde Beerbach vermöge ergangenem hochfürsti. gnädigsten Kammer-Dekrets, d.d. 5. September, ungefähr 5 Tagwerk Wasen, über dem Zaun am Birkenfelder Weg gelegen, gegen Übernahme von jährlich 2 fl. 30 Kr. Erbzins und 2 fl. 30 Kr. Kammersteuer, dann bei Kauf-, Tauschund Veränderungsfällen den 10. Gulden Handlohn, zum gemeindlichen Hutwasen ohne weiteres Entgelt überlassen und zwar mit der Bedingung, daß, wenn der Hutwasen zu Gemeindebeeten verteilt wird, es sei zu ganzen oder halben Portionen, diese in die Häuser vererbt und die herrschaftlichen Gefälle darauf ausgeschlagen werden dürfen. (Auszug aus dem Schenkungsbrief von Bayreuth, den 12. Nov.1787). Im Jahre 1787 wurden die Gemeinde-Äcker vermessen und im Jahre 1792 vermerkt. (Gemeinderechnung von 1787 S. 21, im Jahre 1792 S. 18). Diese Teile vom Hutwasen nennt man die Wasenbeete und gehen vom Plan Nr. 146 bis Plan Nr. 196 beim Koppenoder Schafweiher. Die kleinen Stückchen, welche oben an den Wasenbeeten und oberhalb der Grenzsteine, die in den Beeten stehen und die Grenzmarkung des Klosterwaldes Bezeichnen, liegen, mußten von den Besitzern der untersten Teile von dem geheimen Staatsrate und General-Kommissar Baron von Boernberg von Ansbach in den Jahren 1812 bis 1817 noch extra angekauft werden, welche alle walzend sind.

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Am 23. Oktober 1786 hatte die Gemeinde Beerbach ungefähr 3 5/8 Tagwerk 13 Ruthen (der eingelanderte sogenannte Krautgarten hinter dem Schlosse, welcher gegenwärtig Gemeindeteil ist, geht von Plan Nr. 127 bis Nr. 144 inci., mit 4 fl. 6 Kr. Erbzins und 4 fl. 6 Kr. Kammersteuer)ob Plan Nr. 126, der Acker des Peter Gopperth, und Plan Nr. 145, dem Wagnermeister Johann Eberlein gehörig, auch dazu gehört haben, kann nicht gesagt werden dann ungefähr 5 3/8 Morgen, 28 Ruthen (der lange Garten, mit 6 fl. 18 Kr. Erbzins und 6 fl. 18 Kr. Kammersteuer) alle beide zusammen um einen Kaufschilling von 1800 fl. und 36 fl. Leihkauf gekauft, in 4 Martinifristen zu bezahlen. Die beiden Stücke sind zehent dem 10. Gulden Handlohn erkauft. Der lange Garten oder die Garten-Aeckerlein gehen von Plan Nr. 82 an bis Plan Nr. 110 incl. (Der lange Garten oder die jetzigen KühtriebAecker, welche auch eingelandert waren, ging über die Aecker von Plan Nr. 125 ab an bis zum Plan Nr. 119 incl. und an den Hutwasen oder jetzigen Wasenbeete anstoßend.) Am 6. Februar 1787 hat die Gemeinde Beerbach die ganze Schäferei samt Hutgerechtigkeit und Schafscheuer über dem herrschaftlichen Keller, welche gegenwärtig mit Haus Nr. 14, 40a und 40b bezeichnet ist, und deren Einfuhrplatz mit dem dazugehörigen Hut und Trieb von benannter Kommission um 2000 fl. und 40 fl. Leihkauf erkauft und in 4 Martinifristen zu bezahlen. Daselbst werden 500 Schafe gehalten und durfte der jetzige Herrschafts- oder frühere Klosterwald sowie die ganze Beerbacher Markung, wie sie der geheime Rat von Tubeuf besaß, behütet werden. Mit Übernahme von 8 fl. frank, jährlichem Erbzins und Kammersteuer, dann noch l fl. 36 Kr. auf die Schafscheuer, die zur Wohnung des Schäfers eingerichtet werden durfte, mit der Bedingung, daß auf keiner anderen als auf der Beerbacher Markung gepfercht werden solle und daß diese Schaflose vermöge Kammer-Dekrets vom 22. Januar zu 46 Gemeinde-Rechten in die Häuser vererbt und bei allen Veränderungen zum 10. Gulden zu verhandlohnen sind. Der Keller unter der Scheune war aber nicht mit dazu gekauft worden. Auszug aus dem Kaufbrief vom 6. Februar 1787 Diese Scheuer wurde im Jahre 1789 von der Gemeinde an Johann Stadler um 125 fl. verkauft und von demselben zur Wohnung eingerichtet. Im Jahre 1803 hatte es die Gemeinde an Veit Dietz verkauft, welches gegenwärtig mit Haus Nr. 40a bezeichnet ist (Wirtshaus von Caspar Grabe). Am 23. Oktober 1786 erkaufte der Hafnermeister Johann Wendel Schneider dahier die sämtlichen Schloßgebäude, wie solche in dem Kaufbrief näher beschrieben sind, nebst dem ganzen Schloßgarten, welcher später beschrieben wird, um die Summe von 3000 fl. Mit höchster Erlaubnis ließ er in den Jahren 1802 bis 1805 das Schloßgebäude demolieren und abbrechen und von den abgebrochenen Steinen auf dem ehemaligen Schloßgarten und dem Platz des Schloßgebäudes fünf Häuser aufbauen, welche mit den Nummern 44, 49, 50, 51 und 52 versehen wurden. Das mit Nr. 44 bezeichnete Haus, auf dessen Platz auch das Schloß gestanden hatte und gegenwärtig Peter Wießmann besitzt, wo man heute noch die alten Mauern vom Schloß sehen kann, wurde im Jahre 1805 wieder zur Wohnung eingerichtet und am 10. September 1812 von Wendel Schneider an den Taglöhner Friedrich Reichel um 350 fl. und 13 fl. 45 Kr. Leihkauf verkauft, mit l fl. 36 Kr. frank. Erbzins und bei allen Veränderungsfällen den 10. Gulden Handlohn. Das Haus war jedoch dem Justizrate Höflich in Erlangen wegen einer Kapitalsforderung von 1400 fl.

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rhein. und dem Bierbrauer Martin Boß in Ipsheim mit 5000 fl. mit verpfändet. Der Kaufschilling wurde an Boß bezahlt, weil derselbe das Johann Wendel Schneidersche Schulden-Arrangement zur Bezahlung übernommen hat. Das Haus mit Nr. 49 bezeichnet besitzt gegenwärtig Johann Wachtler. Das Haus mit Nr. 50 bezeichnet bewohnte Wendel Schneider noch im Jahre 1817 nebst 2 3/4 Morgen vom Schloßgarten. In diesem Hause wollte Schneider eine zweite Wirtschaft errichten, was ihm aber vom Gerichte abgeschlagen wurde. Dann teilte er dasselbe und machte 2 Häuser daraus, wodurch die Nr. 50a und 50b entstanden sind. Im Jahre 1812 verkaufte Schneider das Haus Nr. 50b an den Wagnermeister Martin Eberlein und im Jahre 1813 ging es an dessen Sohn Johann Michael Eberlein, Wagnermeister in Beerbach, über. Im Jahre 1819 hatte Eberlein wieder ein Stück an dasselbe angebaut, welches mit Nr. 50c bezeichnet wurde. Das Haus Nr. 51 wurde von Wendel Schneider an den Taglöhner Johann Tobias Rösch nebst einem Plätzchen vom Schloßgarten It. Protokoll vom l. April 1813 verkauft. Das Haus Nr. 52, worauf ebenfalls das Schloßgebäude gestanden hatte und im Jahre 1805 wieder zur Wohnung eingerichtet wurde, verkaufte Wendel Schneider an die ledige Sophie Scheller am 21. März 1817 um 488 fl. und II fl. Leihkauf mit l fl. 20 Kr. Erbzins und den 10. Handlohn. Später, am 19. Dezember 1817, verkaufte sie auch den Garten hinterm Haus Mit Plan Nr. 71 bezeichnet um 750 fl. Auch sind in diesem Hause noch die stehengebliebenen Mauern vom Schloß und der große Keller, welcher hinter dem Schloß war, zu sehen; dies besitzt gegenwärtig Schreinermeister Georg Gößwein. An den neu errichteten Häusern Nr. 44 und 50 a sieht man noch die Wappen des letzten adeligen Besitzers Simon Charles Baron de Tubeuf prangen. Auch in Schauerheim an dem Hause des Zimmermeisters Johann Konrad Engelhardt, welcher ebenfalls Steine vom Schloß verwendete, sieht man die Wappen des Tubeuf, worauf noch extra die Buchstaben J.G.E. mit der Jahreszahl 1802 eingehauen sind. Durch Markgraf Christian Friedrich Karl Alexander, welcher durch geheimes Übereinkommen vom 16. Januar 1791 die beiden Fürstentümer Ansbach und Bayreuth an die Krone Preußen übergeben und mittels Urkunde Bordeaux vom 2. Dezember 1791 diese Übergabe seinen Brüdern bekannt gegeben hatte, kam auch Beerbach an die Krone Preußen. Der König gab die Übernahme am 5. Januar 1792 bekannt und am 28. Januar 1792 wurde der förmliche Besitz ergriffen und die Huldigung im Namen des Königs vom geheimen Staatsund Kriegsminister Freiherrn von Hardenberg angenommen, welchem die Leitung der beiden Fürstentümer schon vom Markgrafen durch die Vollmacht von Ostende am 9. Juni 1791 übertragen worden war. (Lohnes, Geschichte von Neustadt a.d.A. 2. Teil Seite 267). Am 10. Juni 1807 wurde das Fürstentum Bayreuth an Frankreich abgetreten, wo der König von Preußen in einem Patente vom 24. Juli 1807 von seinen Untertanen im Bayreuther Fürstentum Abschied nahm. (Geschichte von Windsheim Seite 220 A 212). Nach dem Frieden von Schönbron am 14. Oktober 1808 wurde endlich von dem Französischen Kaiser am 28. Februar 1810 das Fürstentum Bayreuth an die Krone Bayern abgetreten und am 30. Juni überwiesen (Geschichte von Windsheim, Seite 222). Am 23. Oktober 1786 kaufte der Bauer Johann Wurm von Oberulsenbach ungefähr 1/2 Tagwerk, das Schmidts-Wieslein genannt und ungefähr einhalb Morgen, mit Hafer besät, das Schmidts-Aeckerlein genannt, bis hinauf zum Türlein, wo jedes 31 1/2 Kr. Erbzins und 31 1/2 Kr. Kammersteuer und mit dem 10. Gulden Handlohn belastet war. Diese beiden Stücke sind auch hegbar und mit Gartenrecht versehen, in dem sogenannten großen

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Grasgarten miteingefaßt, um die Kaufsumme von 420 fl. rhein. oder 336 fl. frank, und 8 fl. rhein. oder 6 fl. 24 Kr. frank. Leihkauf, auf 4 Martinifristen zu bezahlen. (Kaufbrief vom 23. Oktober 1786. J.H.Modrach). Beschreibung des ehemaligen Schloßhofes samt der Lage: Der ganze Schloßhof bestand bei den adeligen Besitzern aus folgenden Hofräumen und Gärten: 1. Aus dem ganzen Hof räume und kleineren Gebäulichkeiten bei Haus Nr. 41b des Landwirtes Friedrich Gamm mit Plan Nr. 63 2. Aus dem kleinen Hofraum nebst Stallchen bei Haus Nr. 42, welches damals Friedrich Gamm gehörte, der es im Jahre 1858 von Peter Harting erkaufte, mit Plan Nr. 64. Der gegenwärtig Besitzer ist Johann Ballwieser. 3. Aus dem Hofraum und vorderen Garten des Michael Lechner bei Haus Nr. 43 mit Plan Nr. 65. 4. Aus dem Hofraum und ein Stückchen Garten des Maurermeisters Peter Wießmann bei Haus Nr. 44 mit Plan Nr. 67. 5. Aus einem Stückchen Garten des Webermeisters und Musikers Johann Daniel Schneider bei Haus Nr. 49, Plan Nr. 68, nun im Besitze des Johann Machtier. Unten am Weg, wo gegenwärtig der Brunnen steht, welcher erst nach der Zertrümmerung des Rittergutes gegraben wurde, steht ein sehr großer, starker Kastanienbaum, welchen erst Michael Lechner in den Jahren 1839 bis 1846 weggehauen hat. Daselbst standen auch 2 runde Türme, welche die Einfahrt in den Schloßhof bezeichneten und zugleich als Gefängnis benützt wurden. Der ganze Schloßgarten und der Schloßhof war mit einem 6 Fuß hohen, eichenen Zaun, welcher auf einer Schicht Quader aufgesetzt war, umgeben. Von dem sogenannten steinernen Brünnlein unten am Berge bei der Pechhütte, welches die Brunnenstube war, ging eine Wasserleitung aus hölzernen Röhren über die Wiesen, durch die Hirtenäcker rechts am Pechhütter Weg, dann durch den Schloßgarten, wo ein Springbrunnen stand, dann neben dem Gesinde und Treibhaus, welches jetzt Michael Lechner gehört und mit Haus Nr. 43 bezeichnet ist, vorbei, durch den ganzen Schloßhof bis hinunter zum Bräuhaus oder jetzt Haus Nr. 15, wo auf dem freien Platz ebenfalls ein Brunnen stand und von wo aus schließlich das Wasser in das Bräuhaus gleitet wurde. Der Webermeister Christoph Schmidtner hat bei dem Hausbau von Nr. 43 mehrere solcher Röhren herausgegraben. Der Brunnen vor dem ehemaligen Bräuhause, jetzt mit Haus Nr. 15 bezeichnet und Alexander Hülf gehörig, war ein offener Kettenbrunnen mit einem Überbau versehen und mit lauter gehauenen Quadern ausgemauert. Die Ketten wurden im Jahre 1817 von dem Schmiedmeister Borger und dem Bauern Friedrich Hülf um 6 fl. 49 Kr. gestrichen; gegenwärtig ist der Brunnen ganz zugeschüttet. Beschreibung des großen Bauernhauses: Das sogenannte große Bauernhaus, welches gegenwärtig mit Haus Nr. 10, II, 12a und 12b bezeichnet ist, und Nr. 10 und II dem Bäckermeister Georg Schmidt, und Nr. 12a und 12b dem Schneider Caspar Stüber gehörig, war einstöckig und auf der vorderen Seite auf dem Dache mit einem Erker versehen, welchen der Taglöhner Johann Michael Pfund dahier abgenommen und die halbe vordere Seite zweistöckig im Jahre 1815 aufgeführt hat, wo man noch an den eichenen Ecksäulen, welche vom Erker dazu verwendet wurden, die Jahreszahlen 1617, 1737 und 1815 sehen kann. Dieses Haus soll nach Aussagen alter Männer und schriftlicher Urkunde den 30 jährigen Krieg überdauert haben. Was eigentlich die beiden Jahreszahlen 1617 und 1737 bedeuten sollen, kann nicht mit

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Gewißheit gesagt werden; es kann das Bauernhaus wohl erst im Jahre 1617 gebaut worden sein und im Jahre 1737 einer Reparatur unterworfen worden sein, es können aber die eichenen Säulen auch noch von der alten Kapelle herstammen, weil dieselbe mit einem geschnitzten Laubwerk als Verzierung besonders ausgeschmückt war. Hinter diesem Bauernhause in den beiden Gärten des Caplar Stüber und des Bäckermeisters Georg Schmidt soll die Kapelle gestanden, wo im Jahre 1825 und 1828 der Webermeister Georg Michael Schury von dem Grunde, welcher 8 Fuß breit gewesen ist, die Steine herausgebrochen und an den Juden Stein in Kaubenheim verkauft hat. Der spätere Besitzer Georg Markert hat im Jahre 1833 auch noch Steine aus dem Grund herausgegraben und selbst das hintere Eck der Scheune des Kaspar Stüber soll noch auf diesem Grunde stehen. Der Kirchhof soll bis unter das Wohnhaus des Bäckermeisters Johann Michael Schmidt, welches mit Haus Nr. 9 bezeichnet ist, gegangen sein, da der vormalige Besitzer und Bäckermeister Johann Konrad Schmidt bei der Grabung eines Kellers unter dem Hause ein ganzes Totengerippe und mehrere Gebeine von einem Menschen herausgegraben hat. Auch fand man im Jahre 1861 bei dem Bau einer neuen Scheune des Johann Michael Schmidt und bei der Grabung eines Kellers unter dem Scheunenviertel mehrere mit kleinen Steinen und Mörtel angefüllte Stellen, wo vormals die Kapelle und der Kirchhof gestanden haben und der Grund teilweise schon herausgegraben war. Bei der tieferen Grabung des Kellers stieß man ungefähr 9 Fuß tief auf ein noch stehen geblichenes altes Grundgemäuer, welches zwar teilweise ausgebrochen war, und da man kein Ende von diesem alten Gemäuer finden konnte, wurde wieder darauf gemauert. Es wurden auch in dieser Tiefe viele Menschenknochen, besonders Schädel aufgefunden. Man kam auf Flächen, wo ein Sarg gestanden sein muß, weil bei der Abmessung die Fläche 6 1/2 Fuß Länge und 2 Fuß Breite hatte und soweit diese Fläche ging, sie mit locker Auch eine Vorstecknadel wurde gefunden. Außer dieser Fläche aber war der Lehmboden ganz fest, daß man ihn beinahe nicht aufhauen konnte, was also ein Beweis von dem früheren Vorhandensein eines Kirchhofes sein könnte. Im Jahre 1863 kam man, als der Gütler Georg Wagner in seinem Scheunenviertel einen Keller graben wollte, wieder auf einen winkelrechten Grund, wo er die Steine davon herausgegraben hatte. Hinter diesem Bauernhaus war ein Garten, in dem ein Gartenhaus stand, welches im Jahre 1785 dem Maurergesellen Johann Peter Wartenbach gehörte und mit seiner langen Seite gegen Morgen gestanden hatte; dieses wurde abgebrochen und davon das gegenwärtige Haus Nr. 13 erbaut, welches dem Schuhmacher Peter Datz gehört. Hinter dem Bauernhause rechts oder hinter der gegenwärtigen Schafscheuer, mit Haus Nr. 14 bezeichnet, stand bei den adeligen Besitzern ein Kelterhaus von je 19 Fuß Länge und Breite, worin die Weinkelter angebracht war, welche im Jahre 1784 mit 4 Marksteinen vermarkt worden ist. Dieses Kelterhaus erkaufte Georg Michael Schury und erbaute davon die gegenwärtige Scheuer bei Haus Nr. 12a, welcher der Maurergeselle Stephan Schwarz erwarb und sogleich vergrößerte. Vor dem Bauernhause stand ein Kellerhäuschen, worunter ein gewölbter Eingang in den großem Felsenkeller führte und gegenwärtig dem Gütler Wagner, Haus Nr. 10, gehört, welchen er von Stephan Schwarz erkaufte. Im Jahre 1784 wurde derselbe Kellerhals mit 4 Steinen Vermarkt; der Keller wurde bis zum Jahre 1813 als Bierkeller von den Bierbrauern Johann Leonhard Kreul, Johann Nikolaus Hoffmann, Hermann Geißendörfer und Johann

Die Chronik von Beerbach

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Peter Grau benützt. Das Haus, mit Nr. 15 bezeichnet, welches gegenwärtig Alexander Hülf besitzt, war das Herrschaftliche Bräuhaus und wurde im Jahre 1784 mit 8 Steinen Vermarkt; bis zum Jahre 1813 wurde das Bier darinnen gebraut, weil Geißendörfer das jetzt stehende große Wirtshaus samt Brauerei erst im Jahre 1813 erbaute. Die Häuserbesitzer im Jahre 1784: Hs. Nr. 1

Johann Adam Nickol

2a

Johann Leonhard Deller

2b

Lorenz Bauer (Schneider)

3a

Friedrich Keil

3b

Georg Hegendörfer

4

Johann Georg Datz

5

Konrad Rupp

6

Johann Leonhard Kreul

7

Leonhard Großbeinder

8

Johann Georg Popp

9

Urban Billenstein

10

Friedrich Schneider

11

Johann Peter Wartenbach

12

Georg Baß

13

Johann Peter Wartenbach

14

Gemeindehaus (Schäfereihaus)

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Bräuhaus herrschaftlich

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Konrad Simon

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Konrad Popp

18

Rochus Vorläufer

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Johann Georg Debert

20

Samuel Nehr

21

Heinrich Hegendörfer

22

Konrad Guckenberger

23

Philipp Bauer

24

Konrad Rabenau

Die Chronik von Beerbach

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25

Hirtenhäuslein

26

Johann Stadler

27

Johann Jakob Dasch

28

Konrad Fetzer

29

Reichert Hoffmann

30

Kaspar Steiner

31

Johann Georg Endreß

32

Johann Georg Edelhäußer

33

Kaspar Riesbeck

34

Georg Friedrich Biller

35

Philipp Reichel

36

Johann Friedrich

37

Peter Dietz

38

Johann Körber und Konrad Endreß

39

Johann Trümmer

40a, b

Schafscheuern

41a, b

Viehstallungen (Kutscherhalle)

42

Philipp Preiß

43

Gesindehaus

44

Schloßgebäude

45

Leonhard Geißbardt

46

Matthäus Koch

47

Leonhard Schwarz

48

Simon Ruckenberger Der Felsenkeller Das Kelterhaus

Die unter den Nummern 27 bis 38 aufgeführten Besitzer waren in der Pechhütte und waren die Häuserbesitzer im Jahre 1782. Die Häuserbesitzer im Jahre 1825

Die Chronik von Beerbach

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Hs. Nr. 1

Elisabetha Nickol, Witwe

2a

Georg Ickelsheimer

2b

Michael Reizammer (Schmiedemeister)

3a

Peter Goppert

3b

Paulus Goppert

4

Jakob Hegendörfer

5

Valentin Keck, Webermeister

6

Johann Georg Keil, Bierbrauer und Wirt

7

Christian Schwender, Büttner

8

Johann Georg Dietz

9

Johann Michael Schmidt, Bäckermeister

10

Jobst Wittmann, Schneider

11

Eva Burkhardt, Witwe

12

Stephan Schwarz, Maurer

13

Paulus Goppert

14

Gehört den 48 Schafberechtigten

15

Alexander Hülf

16

Leonhard Kraft

17

Friedrich Reichel, Schuster

18

Simon Schneider

19

Johann Georg Schemm

20

Georg Meixner

21

Jakob Hegendörfer

22

Bernhard Dollinger

23

Thomas Dietz

24

Paulus Kettler

25

Johann Michael Hörn

26

Andreas Loos

27

Johann Georg Pfeiffer, Zimmermann

28

Johann Michael Kästler

29

Egidius Kraft

30

Simon Dietz

Die Chronik von Beerbach

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31

Maria Hartung

32

Johann Michael Geißbarth

33

Georg Hegendörfer

34

Stieberischen Relikten

35

Paulus Reichel

36

Gottfried Scheuenatuhl

37

Sixtua Endreß

38

Sixtua Endreß

39

Valentin Goppert

40a, b

Simon Gundel

41a, b

Friedrich Gamm

42

Friedrich Gamm

43

Michael Lechner

44

Peter Wießmann

45

Friedrich Hegendörfer

46

Johann Röach

47

Johann Konrad Pfund

48

Johann Chriatian Ruckenberger Johann Michael Bauer Scheune des Stephan Schwarz

Die unter den Nummern 27 bis 38 aufgeführten Besitzer waren in der Pechhütte und waren die Häuserbesitzer im Jahre 1859.

Die Häuserbesitzer im Jahre 1825 Hs. Nr. 1

Leonhard Nickol

2a

Georg Michael Berger

2b

Leonhard Frank

3a

Paulus Goppert

3b

Johann Pröschel

Die Chronik von Beerbach

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4

Georg Peter Datz

5

Michael Rupp

6

Peter Frau

7

Bartholomäus Großbeinder

8

Bartholomäus Wolf

9

Johann Konrad Schmidt

10

Barbara Köhler

11

Michael Pfund

12

Johann Schwarz

13

Michael Schury

14

Adam Ickelsheimer

15

Gemeindehaus oder Schäfereihaus

16

Georg Dörfer

17

Jakob Eitel

18

Leonhard Volleiniger

19

Adam Simon

20

Michael Meixner

21

Adam Hegendörfer

22

Rosina Schmidtlein

23

Johann Rackelmann

24

Friedrich Hülf

25

Adam Kraft

26

Michael Schweinötzer

27

Agatius Kräutlein

28

Heinrich Fetzer

29

Leonhard Kaufmann

30

Michael Schuster

31

Veit Biegler

32

Michael Endreß

33

Nikolaus Pfeiffer

34

Paulus Müller

35

Konrad Reichel

Die Chronik von Beerbach

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36

Georg Dasch

37

Nikolaus Großbeinder

38

Thomas Endreß

39

Friedrich Debert

40 a

Veit Dietz

40 b

Andreas Rupprecht

41

Konrad Keil

42

Andreas Wagner

43

Christoph Schmidtner

44

Valentin Wießmann

45

Friedrich Hegendörfer

46

Simon Biller

47

Leonhard Schwarz

48

Jakob Reckenberger

49

Leonhard Stellwag

50 a

Konrad Förster

50 b

Michael Eberlein

51

Johann Rösch

52

Sophia Schellerin

53

Apollonia Fetzer

Errichtung der Siebnerei zu Beerbach Am 23. April 1779 wurde von der hochadeligen Herrschaft zu Beerbach, das hochwohlgeb. geheimen Hofrates Simon Charles Baron de Tubeuf eine Siebnerei und Siebnerei-Ordnung eingerichtet und am 12. März 1779 wurden die ersten Siebner verpflichtet: 1. Konrad Rabenau 2. Johann Leonhard Kreul 3. Georg Nicol 4. Johannes Stadler 5. Johann Heinrich Hegendörfer 6. Johann Leonhard Geißbarth

Die Chronik von Beerbach

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7. Johann Georg Debert 8. Konrad Rupp 9. Johann Lorenz Loew 10. Bartholomäus Wolf 11. Johann Nikolaus Hoffmann 12. Georg Michael Schury 13. Johann Adam Nikol 14. Johann Michael Borger (1809 1862) 15. Hermann Geißendörfer, 1812 16. Georg Friedrich Hülf, 1812 17. Georg Peter Datz, 1812 18. Johann Konrad Schmidt, 1815 19. Johann Konrad Keil, gest. 1827 20. Johann Friedrich Debert 21. Johann Georg Dörfer, gest. 1829 22. Friedrich Hegendörfer, 1829 23.

Georg Leonhard Nicol

24. Johann Georg Frühwald 25. Konrad Schury 26. Georg Paulus Kettler, 1852 1863, gest. 27. Johann Georg Keil, 1852 28. Peter Simon, 1852, gest. 29. Peter Gopperth, 1855, gest. 30. Alexander Hülf, 1855, gest. 31. Michael Reizammer, gest. 32. Konrad Rackelmann, 1862 33. Konrad Rühlein, im Jahre 1864 ausgewandert 34.

Johann Friedrich Hülf, ausgewandert

35. Johann Tobias Rösch 36. Johann Michael Lechner 1.

Im Jahre 1784 wurde das Dorf vermarkt und an dem Bräuhaus der Anfang gemacht mit 8 Steinen.

Die Chronik von Beerbach 2.

Mathäus Kuchs Garten, am Bräuhaus anstoßend, geht unten bis an das Bächlein an der herrschaftl. Wiese und an Konrad Simon anstoßend, mit 14 Steinen.

3. Konrad Simon, Haus und Garten, 9 Steine 4. Konrad Popp, 4 Steine 5.

Rochus Vorläufer, 6 Steine

6. Johann Georg Debert, 6 Steine 7. Samuel Rohr, 5 Steine 8. Johann Trümmer, 10 Steine 9. Johann Stadtler, 11 Steine 10. Adam Nickol, 26 Steine 11. Johann Leonhard Deller, 8 Steine 12.

Lorenz Beyer, 8 Steine

13. Friedrich Keil, 8 Steine 14. Georg Hegendörfer, 12 Steine 15.

Johann Georg Datz, 11 Steine

16. Konrad Rupp, 8 Steine 17. Leonhard Kreul, 9 Steine 18. Leonhard Geißbarth, 7 Steine 19. Mathäus Kuch, 6 Steine 20. Leonhard Schwarz, 6 Steine 21. Simon Reckenberger, 10 Steine 22. Johann Georg Popp, 8 Steine 23. Johann Urban Billenstein, 12 Steine 24. Friedrich Schneider, 10 Steine 25. Georg Baß, 14 Steine 26. Johann Peter Wartenbach, 9 Steine 27.

24

Der Felsenkeller, 4 Steine

28. Das Kelterhaus, 4 Steine 29. Hirtenhäuslein, 4 Steine 30. Konrad Rabenau, 8 Steine 31. Heinrich Hegendörfer, 9 Steine 32. Philipp Bauer,

5 Steine

Die Chronik von Beerbach

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33. Konrad Guckenberger, Haus und Garten, 15 Steine Die Scheunen mit 4 Steinen 42. Philipp Preß, Haus und Garten, 6 Steine 43. Christoph Schmidt, 13 Steine 49. Saugenfinger, 4 Steine Leonhard Großbeiner, sein Haus (und Garten) 12 Steine Am 29. März 1862 wurde von kgl. Landgericht Neustadt a.d. Aisch eine neue SiebnereiOrdnung herausgegeben und am 23. April öffentlich vor der Gemeinde vorgelesen. Im Jahre 1854 hat die Siebnerei zu Beerbach den ganzen Klosterwald mit der Grenzmarkung von den Klosterwald-Siebnern zu Oberroßbach zur Vermarkung erhalten. In den Monaten Oktober/November des Jahres 1776 wurde die ganze Grenzmarkung des Herrn von Tubeuf von den Klosterwald-Siebnern zu Oberroßbach mit 170 neuen Steinen Vermarkt. (Laut Protokoll Beerbach, dem 31. Oktober 1776). Die ganze Grenzmarkung mit dem Klosterwalde ist mit 232 Marksteinen Vermarkt; der Markstein Nr. 1 steht beim Totenplätzchen am Dietersheimer Weg zu Beginn des Waldes auf der Anhöhe mitten im Fußwege, welcher zugleich der Eckstein der alten Flurmarkung und des Klosterwaldes ist, mit folgender Inschrift und Jahreszahl versehen: C.F.M.Z.B. 1766, d.h.Christian Friedrich Markgraf zu Brandenburg 1766. Der letzte Stein steht hinter der Pechhütte. Von 1812 an wurde der ganze Klosterwald in kleinere Parzellen geteilt und durch Landrichter Wächter und General-Kommissar Baron von Doernberg an die Leute verkauft, worauf das meiste abgeholzt und in Ackerfeld verwandelt wurde. Am 25. März 1817 wurde der sogenannte Schaftrieb, 30 rhein. Schuh breit außenherum durch den ganzen Klosterwald mit Steinen Vermarkt. Es wurden auch im Jahre 1812 mehrere DomänenForsten verkauft; denn der Kommissar und Finanzrat Fickenscher bewirkte unterm 12. Oktober 1812 die einzelnen öffentlichen Verkäufe der Domänen-Forsten und hat auch mittels Zuschrift S. kgl. Majestät von Bayern unterm 30. November 1812 die Genehmigung erhalten. Am 24. Dezember 1812 hatte der Bauer Johann Adam Nicol dahier den Herrnrangen (Plan Nr. 531) mit 10 Morgen 13 Dezimalen nebst dem Aeckerlein am Neustädter Weg und am Walde anstoßend (Plan Nr. 532), dann das Aeckerlein mit Plan Nr. 552a und b mit 29 Dezimalen an Plan Nr. 551 anstoßend und dem Siemandel gehörig mit 7 5/8 Tagwerk 14 altes und 10 Morgen 42 Dez. neues Maß, um die Summe von 526 fl. bei Gelegenheit des Verkaufs der Domänen Forsten als Meistbietender gestrichen, wo zufolge Reskripts der kgl. Finanzadministration zu Bayreuth vom 10. Dezember unter dem Rentamtmann Butters, dem kgl. Forstmeister Wunder und kgl. Forstverwalter Ebenauer die Einweisung am 24. Dezember 1812 vollzogen wurde. Auch hatte sich auf die Waldung Herrnrangen Seine kaiserliche Majestät von Frankreich 10 Millionen Fr. vorbehalten, welche aber am 26. Februar 1813 in Neustadt a.d. Aisch gelöscht wurden. Der mittlere Herrenrangen oder die sogenannten Weinberge hatten im Jahre 1784 schon folgende Besitzer: Den 1.

Weinberg hatte Johann Georg Debert, jetzt Alexander Hülf, mit Plan Nr. 543.

Den 2.

Weinberg hatte Wirt Nikolaus Hoffmann, jetzt Simon Siemandel, Plan

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Nr. 544 1/2 und Sophia Scheller mit Plan Nr. 544. Den 3.

Kaspar Riesbeck, jetzt Bäckermeister Johann Michael Schmidt, Plan Nr. 545 mit dem unteren Wieslein, Plan Nr. 547.

Den 4.

Jakob Beckenberger, jetzt Friedrich Hegendörfer, mit Plan Nr. 546 und Peter Harting, Plan Nr. 546 1/2.

Den 5.

Georg Leonhard Frank, jetzt Georg Wagner, Plan Nr. 548. Den 6. Georg Michael Schury, jetzt Peter Goppert, Plan Nr. 549.

Den 7.

Georg Leonhard Schwarz, jetzt Konrad Pfund, Plan Nr. 550.

Den 8.

Konrad Rupp, an das herrschaftliche Holz oder Herrnrangen anstoßend, jetzt Simon Siemandel, mit Plan Nr. 551.

Den hinteren Herrnrangen, auch Schafrangen genannt, mit Plan Nr. 592, und 5 Morgen 90 Dez. Flächeninhalt, besitzen gegenwärtig die 48 Schafhutberechtigten oder die Schäferei, haben aber hierüber keinen Erwerbs oder Kaufbrief aufzuweisen; er wurde bei der Vermessung Haus Nr. 14 zugeschrieben. Den Koppen oder sogenannten Schafweiher, Plan Nr. 197, mit 60 Dez. und die sogenannte Winterung bei der Pechhütte, Plan Nr. 570 1/2 mit 2 Dez. hatte die Schäferei von den Justina Granischen Erben im Jahre 1833 um 27 fl. 30 Kr. erworben. Die Ordnung in der sogenannten Neuensorge oder Kohlplatten unter den 14 Morgen (Plan Nr. 511) wurde im Jahre 1852 öffentlich auf 6 Jahre, von 1852 bis Martini 1858, verpachtet und zu Ackerfeld kultiviert. Die ersten Pächter waren Simon Schneider und Thomas Dietz dahier, welche es erst zu Ackerfeld herrichten und in die Schäferei jährlich 3 fl. 39 Kr. Pachtgeld zahlen mußten. Es standen auch daselbst ganz auf der Grenze zwei große Pappelbäume, welche zugleich den Eintritt in die Beerbacher Markung bezeichneten und noch von den adeligen Besitzern herstammten; diese wurden am Freitag, den 23. März 1860 von Valentin Goppert um 17 fl. 15 Kr. gestrichen, welche sodann weggemacht wurden. Nahe bei der Pechhütte bei dem Kästlers Wieschen unten am Berge, Plan Nr. 648, stand ein Häuschen, welches die Rußhütte war und Kienruß darinnen gemacht wurde; dasselbe wurde erst im Jahre 1818 abgebrochen, wovon das noch brauchbare Holz zur Scheune des Heinrich Fetzer, zum Haus Nr. 28 gehörig, verwendet wurde. Die Auswanderer nach Nordamerika Im Jahre 1836 ging der Witwer und Webermeister Christoph Schmidtner mit seinen rechten Töchtern l. Barbara, 2. Margaretha Barbara, geb. II. März 1814 und 3. Katharina Schmidtner, dann mit einer Stieftochter Elisabetha Schneider, welche noch mehrere Kinder hatte, als l. Johann Martin Schneider, geb. den 6. Feb. 1823, 2. Agnes Barbara, geb. am 27. März 1833. Im Jahre 1837: Der Büttnermeister V. Biegler, geb. am II. Aug. 1797 und gestorben am 3. August 1863 von der Pechhütte mit seiner Ehefrau Anna Barbara, eine geb. Endreß, nebst ihren 4 Kindern: l. Georg Leonhard, geb. 7. Dez. 1822, 2. Maria Katharina, geb. 2. Nov. 1824, 3. Anna Margaretha, geb. 31. Oktober 1823, 4. Johann Christoph. Der Büttnermeister Paulus Endreß, welcher heimlich fortging. Die ledige Maria Stieber. Der ledige Georg Ickelsheimer hielt sich ungefähr 2 Jahre in Amerika auf, ging dann wieder im

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Jahre 1839 in seine Heimat zurück, wo er sich dann verehelichte. Im Jahre 1839 der ledige Schmiedsgeselle Konrad Dörfer, geb. 3. Sept. 1811. Im Jahre 1841: Der ledige Bauernsohn Georg Leonhard Hegendörfer. Der ledige Schmiedsgeselle Johann Georg Hülf, geb. 28. Juli 1816. Der ledige Bauernsohn Johann Georg Friedrich Hülf, geb. 4. Juli 1818. Die Witwe Maria Barbara Ickelsheimer, geb. Sponseil, mit ihren 2 Töchtern Margaretha Barbara und Anna Barbara Ickelsheimer, geb. 16. Oktober 1820. Im Jahre 1844: Der ledige Georg Paulus Meixner, geb. 31. Juli 1807. Der Büttnergeselle Johann Konrad Dörfer, geb. 25. März 1822. Der Schuhmachergeselle Johann Andreas Köhler, geb. 10. November 1815. Der Schuhmachergeselle Georg Friedrich Loew, geb. 12. Sept. 1814. Der Maurergeselle Johann Michael Simon, geb. 18. Mai 1823, welcher sich vom Militär heimlich entfernte. Im Jahre 1844 den 15. April wanderte Johann Andreas Stieber, Sohn der Rosina Stieber, aus, geb. 31. März 1828. Im Jahr 1845: Der Metzger Andreas Rupprecht, geb. 26. Okt. 1794, mit seinen rechten Kindern: l. Valentin Rupprecht, geb. 16. Sept. 1822, 2. Anna Barbara, geb. 17. Dez. 1826, 3. Andreas, geb. 18. Juli 1835, und 4. Johann Rupprecht. Dann mit seiner zweiten Frau Anna Susanna Barbara, geb. Eitel geb. 12. Juli 1824 und Katharina Barbara Eitel, geb. 17. Okt. 1826. Im Jahre 1846: Die ledige Anna Elisabetha Rupprecht, geb. 5. März 1824. Die ledige Anna Sybilla Anselstetter, geb. 8. Febr. 1816. Der Wagnergeselle Johann Michael Eberlein, geb. 17. Juli 1819. Die ledige Maria Stieber. Die ledige Anna Maria Schramm, geb. 8. April 1824. Im Jahre 1847: Die Witwe Eva Margaretha Beckenberger, eine geb. Simon. Der ledige Bierbrauer und Büttnergeselle Georg Simon Farn Im Jahre 1848: Der ledige Maurergeselle Johann Friedrich Schwarz, geb. 31. Januar 1822. Im Jahre 1849: Der ledige Maurergeselle Nikolaus Friedrich Köhler, geb. 25. Juni 1821. Die ledige Anna Margaretha Großbeinder, geb. 24. Febr. 1823, Tochter des Bartholomäus Großbeinder. Der ledige Johann Friedrich Endreß, geb. 18. April 1824, Sohn des Michael Endreß in der Pechhütte. Im Jahre 1850: Die ledige Anna Barbara Eberlein, geb. 8. Nov. 1823, Tochter des Wagnermeisters Michael Eberlein. Im Jahre 1851: Die ledige Maria Stieber, geb. am 22. Nov. 1834, Tochter der Rosina Stieber in der Pechhütte. Der ledige Bäckergeselle Andreas Billenstein, geb. 13. März 1813, wanderte am 10. März 1850 aus. Die ledige Margaretha Barbara Loew, geb. II. März 1833, Tochter des Melbers Christoph Loew. Die ledige Anna Katharina Schmidt, geb. 12. März 1833, Tochter der ledigen Margaretha Barbara Schmidt. Die ledige Kunigunda Schwarz, geb. 10. Juli 1834, Tochter des Zimmergesellen Johann Schwarz. Die ledige Anna Maria Eberlein. Der ledige Müllergeselle Gg. Andreas August Markert, geb. 17.Juli 1831. Im Jahre 1852: Der ledige Schustergeselle Martin Billenstein. Der Büttnergeselle Georg Friedrich Goppert, geb. 29. November 1830. Die Witwe Elisabetha Barbara Schwarz mit ihren Kindern: l. Anna Katharina, geb. 17. Dezember 1836, 2. Webergesellen Martin Schwarz, geb. 8. August 1838. Der Hacker Valentin König, geb. 12. Juni 1799, mit seiner Frau Anna Barbara, geb. Frieß, mit seinen 2 Töchtern: l. Margaretha Barbara, geb. 4. Okt. 1833, 2. Elisabetha Barbara, geb. 16. Jan. 1836. Der ledige Georg Johann Mathäus Biller, geb. 18. Oktober 1827 und die ledige Elisabetha Barbara Biller, geb. 29. September 1834, beide Kinder des Bauern Simon Biller. Die ledige Anna Barbara Borger, geb. 10. Jan.

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1835, Tochter des Taglöhners Georg Michael Borger. Der ledige Zimmergeselle Johann Georg Großbeinder, geb. 5. Jan. 1825. Der ledige Schneidergeselle Georg Michael Rupp, geb. 29. Juli 1829. Im Jahre 1855: Die ledige Regina Barbara Pfund, geb. 20. Nov. 1832, Tochter des Michael Pfund in der Pechhütte, mit ihren 2 Kindern: Johann Leonhard, geb. 12. Juni 1851 und 2. Anna Margaretha, geb. 25. Mai 1854. Die ledige Maria Margaretha Barbara Reckenberger, geb. 25. Juli 1832, Tochter des Mathäus Reckenberger mit ihrem Kinde Johann Georg, geb. 10. März 1852. Im Jahre 1856: Laut Wochenblatt von Neustadt a.d. Aisch vom l. April 1856: Die ledige Margareta Barbara Schmidt, geb. 27. Febr. 1809 mit ihren Kindern: l. Eva Friederika, geb. 9. Juli 1840, Johann Konrad, geb. 10. März 1845, 3. Johann Andreas, geb. II. Aug. 1850. Die ledige Margaretha Barbara Loew, geb. 27. August 1793, Schwester des Christoph Loew. Die ledige Katharina Marg. Dorothea Rackelmann, geb. 6. Aug. 1825, Tochter des Johann Rackelmann. Der Schuhmachergeselle Konrad Rackelmann, Amerika auf, dann kehrten sie beide in ihre Heimat zurück, wo sie sich verehelichten. Im Jahre 1857: Der ledige Dienstknecht Johann Georg Reckenberger, geb. 15. April 1822. Im Jahre 1859: Der ledige Maurer Johann Michael Schwarz, vulgo Hagenauer, geb. 25. Mai 1836. Im Jahre 1860: Die ledige Maria Barbara Wellhöfer, Tochter des Schusters Leonhard Wellhöfer, geb. II. Februar 1826, mit ihrem Sohne Johann Leonhard Wellhöfer, geb. 19. April 1854. Im Jahre 1861: Die ledige Magdalena Schneider, geb. 12. Mai 1838, und Margaretha Barbara Schneider, geb. 30. Dezember 1835, beide Töchter des Musikers und Webermeisters Johann Daniel Schneider dahier. Die ledige Anna Margaretha Wagner, geb. 19. Juli 1833, Tochter der Witwe Burkhardt. Die ledige Anna Marg. Schmidt, geb. 16. Dez. 1826, Stieftochter des Andreas Großbeinder. Der ledige Michael Körner, auch "Groschenmichel" genannt, welcher freiwillig zum Militär ging, schoß sich dann zwei Finger von der linken Hand weg, worauf er mit Dimmissionsschein entlassen wurde und als gefürchteter Vagabund und Dieb die ganze Umgegend unsicher machte und auch eine schöne Zeit im Zuchthaus zugebracht hatte. Die ledige Maria Apollonia Stieber mit einem Sohne Job. Stieber. Im Jahre 1864 ging der Witwer Johann Markert, geb. 6. April 1795, nach Amerika in einem Alter von 69 Jahren. Die ledige Anna Elisabetha Müller, Tochter des Paulus Müller (vulgo Lieseis Paula, geb. 17. Juli 1832, mit ihren 3 Kindern: l. Job. Georg Müller, 2. Maria Barbara Müller, geb. 18. Juni 1854, 3. Katharina Müller. Im Jahre 1865: Der ledige Bäckergeselle Johann Georg Reckenberger, geb. 15. April 1822, Sohn des Mathäus Reckenberger. Der ledige Dienstknecht Johann Andreas Kettler, Sohn des Paulus Kettler. Im Jahre 1867 wanderten Johann Stephan Schwarz, geb. am 17. Juni 1815, und seine Ehefrau Maria Magdalena, geb. Farnbacher, mit folgenden Verwandten aus: Anna Margaretha Farnbacher, geb. 31. Okt. 1837, Stieftocher, Regina Barbara Schwarz, geb. 8. Nov. 1848, Katharina Barbara Schwarz, geb. 22. Okt. 1857, Johann Georg Schwarz, geb. 31. Okt. 1851, mit den außerehelichen Kindern seiner Stieftochter: Johann Georg Schwarz, geb. 31. Okt. 1851, mit den außerehelichen Kindern seiner Stieftocher : Johann Georg Farnbacher, geb. 18. April 1867. Im Jahre 1868: Johann Georg Schwarz und Johann Georg Endreß; diese beiden sind heimlich ausgewandert. Im Jahre 1867: Anna

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Barbara Schneider, Tochter der schon nach Amerika ausgewanderten Magdalena Schneider, welche 1867 kam und dieselbe mit nach Amerika nahm. Johann Schneider, Maurer und Tünchnergeselle. Im Jahre 1871 ging der ledige Bierbrauergeselle Johann Konrad Kraft, Stiefsohn des Gütlers Georg Hegendörfer in der Pechhütte. Die ledige Maria Kraft, Tochter des Gütlers Egidius Kraft in der Pechhütte. 1872 ging die ledige Elisabetha Barbara Goppert, Tochter des Bauern Peter Goppert dahier. Der ledige Zinmergeselle Valentin Pfeif fer, Sohn des Zimmergesellen Konrad Pfeif f er dahier. Die ledige Margaretha Eberlein, Tochter des Wagnermeisters Johann Georg Eberlein, mit ihrem Sohn Johann Friedrich Eberlein. Der ledige Johann Konrad Kettler, Sohn des verstorbenen Vorstehers Paulus Kettler. Die ledige Anna Katharina Gamm, Tochter des verstorbenen Vorstehers Johann Friedrich Gamm dahier. Johann Sebastian Schneider (vulgo Stammer), Musikus, und seine Frau geb. Leidel, mit 2 Söhnen und 1 Tochter. Johann Georg Schneider (vulgo Stammer), Schneidermeister, und seine Frau Anna Margaretha, geb. Leidel, mit l Tochter. Der ledige Dienstknecht Johann Peter Kraft, Sohn des Gütlers Egidius Kraft in der Pechhütte. Georg Michael Simon, geb. 13. Sept. 1835. Das Bürgermeister- oder Vorsteheramt in Beerbach Im Orte Beerbach haben nachstehende Personen das Bürgermeister- oder Vorsteheramt bekleidet: 1. Konrad Fetzer kommt in einer Gemeindeordnung bei von Stürzel und von Holleben am 22. Mai 1726 als Bürgermeister vor. 2.

Johann Caspar Guckenberger war Schuster und Bürgermeister bei den 3 adeligen Herrschaften und starb am 19. April 1782 in einem Alter von 67 Jahren, 2 Monaten, 2 Wochen und 2 Tagen. Er kommt ebenfalls in einer Verordnung von Herrn von Tubeuf vom 8. Februar 1770 und in einer Instruktion vom 20. April 1773 als Bürgermeister vor.

3. Adam Nicol war Bürger- und Dorfmeister (1782 bis 1797) 4. Friedrich Schneider kommt im Jahre 1791 als erster Schultheiß bis zum Jahre 1811 vor. 5. Hermann Geißendörfer, Wirt und Bierbrauer, kommt im Jahre 1812 bis 1818 vor. 6. Friedrich Hülf, Bauer, war Vorsteher von 1818 bis 1824. 7.

Adam Hegendörfer kommt im Jahre 1824 bis zum Jahre 1830 als Vorsteher vor.

8. Konrad Keil war Vorsteher von 1830 bis 1833, wo derselbe verstorben ist. 9.

Simon Biller war Vorsteher vom Jahre 1833 bis zum Jahre 1842, wo derselbe gestorben ist. Während seines Vorsteheramtes wurde das neue Schulhaus erbaut und eine Glocke auf das Türmlein geschafft. Die wöchentlichen Betstunden, sowie die Kindstaufe und das Abendmahl wurden eingeführt; der Gemeindebehälter angeschafft; die Handfeuerspritze angekauft, sowie auch die große Feuerspritze in Schauerheim angeschafft. Das Kirchenpflaster bis zur Markung am Feldhäuslein ausgeführt; der Leichenwagen und das Kreuz angestrichen; der Leichenmantel und das Leichen-Bahrtuch angeschafft; die Pappelbäume bei dem sog. Koppen- oder Schafweiher angepflanzt; die Ortstafeln und Wegweiser aufgestellt; eine neue Feuerspritze, sowie die Gemeinde-Schnellwaage angeschafft: Das

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Lindenbäumchen auf dem Totenplätzchen im Jahre 1837, wie die Obstbäumchen auf dem hinteren Herrnrangen eingepflanzt. 10. Friedrich Hegendörfer war Vorsteher vom Jahre 1842 bis 1851. 11. Paulus Kettler war Vorsteher vom 1. Oktober 1860. 12. Georg Friedrich Gamm war Vorsteher vom 1. Oktober 1860 bis zum 6. Februar 1861, wo er durch einen Sturz tödlich verunglückte. Vom 6. Februar bis 25. März 1861 hatte der Gemeindepfleger Johann Michael Schmidt das Vorsteheramt verwest. 13.

Peter Goppert wurde am 25. März 1861 zum Vorsteher gewählt und blieb bis zum 31. Dezember 1869; unter seinem Vorsteheramte wurde die Verbindungsstraße nebst dem Brücklein nach Dietersheim ganz neu angelegt und ausgeführt und das meiste der Gemeindeuhr neugemacht und hergerichtet.

Im Jahre 1863 befanden sich dahier folgende Katholiken 1. Maurermeister Johann Peter Wießmann, trat aber am 1. März 1863 zur evang.lutherischen Kirche über 2. Schuhmachermeister Georg Schramm und dessen Sohn 3. Johann Schramm 4. Schneidermeister Georg Gabriel Stieber und dessen Kinder 5.

Die ledige Anna Katharina Stieber

6. Der ledige Johann Nikolaus Stieber 7. Die Witwe Barbara Frank, eine geborene Schramm 8. Die ledige Anna Barbara Schramm und deren Sohn 9. Der ledige Johann Peter Schramm Durch allerhöchstes Reskript vom l. Juni 1829 wurden die im Neustädter Gerichtsbezirk wohnenden Katholiken ausgepfarrt und zur katholischen Pfarrei Ullstadt, 2 1/2 Stunden von hier, eingepfarrt. Am 20. Oktober 1832 hielt der katholische Geistliche, Herr Lindner von Ullstadt, die erste katholische Leiche in Neustadt a.d. Aisch. (Lohnes, Geschichte von Neustadt a.d. Aisch, II. Band, Seite 279 und 280). Im Jahre 1861 wurden die dahier wohnenden Katholiken von der bisherigen katholischen Pfarrei Ullstadt wieder ausgepfarrt und in Neustadt a.d. Aisch, weil daselbst ein eigener Betsaal und Pfarrei errichtete wurde, wieder eingepfarrt. Von der Vergrößerung des Ortes oder die neu aufgeführten Gebäude in Beerbach betreffend Der Ort Beerbach war im Jahre 1699 sehr klein; es befanden sich in demselben nur 2 Häuser, Scheunen und Stallungen nebst einer alten Kapelle, welches aber alles alt und sehr baufällig war und Freiherr von Witzleben mit erkauft hat. Im Jahre 1617 solle das sogenannte große Bauernhaus, jetzt mit Haus Nr. 10, 12a und 12b bezeichnet, erbaut worden sein und dieses soll noch vom 30 jährigen Kriege stehen geblieben sein.

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In den Jahren 1700 bis 1706 erbaute Freiherr von Witzleben ein herrliches Schloßgebäude und ließ schöne Gärten anlegen. Im Jahre 1706 erbaute Freiherr von Witzleben ein einstöckiges Wirtschaftsgebäude. Im Jahre 1727 erbaute Herr von Stürzel den großen Keller mit dem Gebäude darüber, jetzt Haus Nr. 14. Im Jahre 1731 wurden die beiden Häuser Nr. 37 und 38 neu erbaut, nämlich Nr. 37 mit den Buchstaben N.W. an der Ecksäule und Haus Nr. 38 mit H.G.S.L., welches heiße: Hans Georg Schattier Im Jahre 1767 erbaute die Gemeinde das Hirtenhäuschen, jetzt mit Nr. 25 bezeichnet. Im Jahre 1768 hatte Georg Nicol das Haus, mit Nr. 2a bezeich Im Jahre 1819 hatte die Jungfer Sopie Scheller das Gebäude über dem Schloßkeller, welches früher als Scheune benutzt wurde, erbauen lassen, welches zu Haus Nr. 52 gehört. Im gleichen Jahre 1819, hatte der Bauer Johann Adam Nicol neben der schon stehenden ein Stück hinterm Haus im Garten eine zweite Scheune von 39 Fuß Länge und 33 Fuß Breite erbaut, welche dann im Jahre 1853 von Johann Melchior Nicol in Dottenheim erkauft, abgebrochen und in Dottenheim wieder aufgebaut wurde. Ebenfalls im Jahre 1819 erbaute der Bäckermeister Johann Konrad Schmidt die Scheune zum Haus Nr. 9 gehörig. Diese wurde im Jahre 1861 nach Riedfeld verkauft. Im Jahre 1820 hatte der Bierbrauer und Gastwirt Johann Peter Grau die große zweistöckige Scheune neu erbaut. Im Jahre 1821 erbaute die Jungfer Sophie Scheller den Stall hinter ihrem Haus Nr. 52. Im gleichen Jahre erbaute der Schmiedmeister Georg Michael Borger die neue Scheune und den Backofen, welches zu Haus Nr. 2a gehörte. Im Jahre 1821 hat Webermeister Georg Peter Datz die Scheune zu Haus Nr. 4 ganz neu erbaut. Im Jahre 1821 hat der Schneidermeister Johann Michael Rupp die Scheune zu Haus Nr. 5 gehörig, ganz neu erbaut. Im Jahre 1823 hatte Appollonia Fetzer in der Pechhütte das Wohnhaus Nr. 53 neu erbaut, wozu sie den Bauplatz von der Gemeinde gegen eine jährliche Abgabe von l fl. 2 1/2 Kr. Erbzins erhielt. Im Jahre 1819 hatte der Wagnermeister Johann Michael Eberlein das Wohnhaus Nr. 50c neu erbaut. Im Jahre 1815 hatte der Taglöhner Johann Michael Pfund das Haus Nr. II auf der vorderen Seite zweistöckig aufgebaut. Im Jahre 1827 wurde der Backofen, zu Haus Nr. 28 gehörig, von dem Metzgermeister Schemmel in der Pechhütte neu erbaut. Im Jahre 1828 hatte Adam Hegendörfer den Backofen auf dem Berge neu erbaut, welcher im Jahre 1857 wieder abgebrochen wurde. Im Jahre 1831 hatte der Hacker und Webergeselle Konrad Schury das Wohnhaus Nr. 54 ganz neu auf dem ehemaligen Schloßgarten erbaut. Im Jahre 1832 ließ der Bauer Johann Adam Hegendörfer den Stall zu Haus Nr. 21 erbauen, nachdem kurz vorher die Scheune abbrannte. Im Jahre 1833 baute der Bauer Johann Adam Hegendörfer seine im Jahre 1832 niedergebrannte Scheune, wobei ungefähr 6 Ztr. Hopfen, der Ztr. zu 270 fl., mitverbrannten, wieder auf. Im Jahre 1834 ließ die Witwe Elisabetha Schwarz das Haus auf ihrem Garten mit Nr. 47 1/2 bezeichnet, neu erbauen. Im Jahre 1833 baute der Schmiedemeister Christian Hoffmann die zu Haus Nr. 2b gehörige Scheune ganz neu auf.

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Im Jahre 1832 hatte der Taglöhner Georg Ludwig Borger das Haus mit Nr. 55 bezeichnet, ganz neu erbaut. Der vormalige Büttnermeister Veit Biegler ließ das gegenwärtige Wohnhaus Nr. 31 1/2 in der Pechhütte zu einer Werkstatt umbauen Im Jahre 1832 ließ Büttnermeister Veit Biegler ein Stück an das von Leonhard Kaufmann erkaufte Wohnhaus als Werkstatt anbauen, welches mit Haus Nr. 29 bezeichnet ist. Veit Biegler hatte an die Scheune bei Haus Nr. 29, wo früher Pech gemacht wurde, noch ein Stück angebaut. Im Jahre 1833 hatte der Bauer Friedrich Hülf das Wohnhaus Nr. 48 1/2 ganz auf das Gartenaeckerlein Plan Nr. 95 erbaut. In den Jahren 1833 bis 1834 haben der Melbermeister Christoph Loew und der Taglöhner Ludwig Borger den Brunnen gemeinschaftlich gegraben und erbaut, welcher gegenwärtig zu Haus Nr. 7 und 55 gehört. Im Jahre 1834 hatte der Hacker Leonhard Bolleininger die hintere Wohnung an sein Haus Nr. 17 angebaut. Im gleichen Jahre baute der Taglöhner Adam Schneider an der Pechhütte an sein Wohnhaus Nr. 53 eine neue Scheune. Im Jahre 1835 hatte der Zimmergeselle Andreas Großbeinder die Scheune, zu Haus Nr. 50a gehörig, neu erbaut. Im Jahre 1836 baute Paulus Goppert die gegenwärtig zu Haus Nr. 3 gehörige Scheune, ganz neu auf. Im gleichen Jahre hatte der Bauer Friedrich Debert den Backofen hinter dem Haus Nr. 39 neu erbaut und im Jahre 1829 hatte er das Haus um 4 Fuß angebaut. Im Jahre 1837 baute der vormalige Schmiedemeister Christian Hoffmann das jetzige Wohnhaus 2b ganz neu zweistöckig auf, nachdem er zuvor das alte Haus abgebrochen hatte und richtete die Schmiedewerkstätte im unteren Stockwerke ein. In den Jahren 1837 bis 1838 ließ der Hacker Leonhard Kraft das von der Witwe Rosina Schmidlein in Brand geratene und dann gekaufte Haus Nr. 22 gänzlich abbrechen und an dessen Stelle ein neues errichten. Im Jahre 1837 haben die Gemeinden Beerbach und Walddachsbach das gegenwärtig neue, zweistöckige Schulhaus erbaut. Im Jahre 1838 ließ der Bauer Adam Hegendörfer sein altes Häuschen abbrechen und dagegen das neue Haus Nr. 21 erbauen. Der Bauer Alexander Hülf ließ an sein Wohnhaus Nr. 15 eine neue Scheune erbauen. Die Witwe Regina Keil hat die Holzlege in ihrem Hof, zu Haus Nr. 41b gehörig, neu erbaut. Im Jahre 1839 hat der Metzger Georg Schemm die zu Haus Nr. 23 gehörige Scheune neu erbaut. Im Jahre 1842 hat der Spezereihändler Georg Simon die zu Haus Nr. 50 b gehörige Scheune neu erbaut. Der Hacker Georg Meixner ließ an sein Wohnhaus Nr. 20 einen Stall erbauen. Im Jahre 1834 hatte der Webergeselle Konrad Schury den Backofen hinter dem Hause Nr. 54 ganz neu erbaut. Im Jahre 1841 hatte Konrad Schury die zu Haus Nr. 54 gehörige Scheuer ganz neu erbaut. Im Jahre 1832 erbaute Konrad Schurv den Brunnen vor dem Hause Im Jahre 1844 hatte der Malermeister Christoph Loew seine in Klausaurach gekaufte Scheune abgebrochen und auf seiner Markung, welche zu Haus Nr. 7 gehört, wieder erbauen lassen. Der Hacker Michael Hörn hat die Scheune, welche zu Haus Nr. 25 gehört erbaut. Der Zimmergeselle hatte in der Pechhütte die zu Haus Nr. 33 gehörige Scheune erbaut. Friedrich Hegendörfer ließ seinen Backofen hinter dem Hause Nr. 45 erbauen. Im Jahre 1847 ließ der Taglöhner Mathäus ein in Mettelaurach angekauftes altes Haus abbrechen und in seinem Garten, mit Haus Nr. 54 1/2 bezeichnet, wieder aufbauen. Im

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Jahre 1848 hatte der Hacker Konrad Reichel in der Pechhütte seine zu Haus Nr. 35 gehörige Scheune neu erbaut. Im Jahre 1850 erbaute Paulus Goppert mitten in seinem Hofe einen Backofen, zu Haus Nr. 3a gehörig. Im Jahre 1851 erbaute der Spezereihändler Peter Simon den zu Haus Nr. 50b gehörigen Backofen. Die ledige Anna Barbara Stieber in der Pechhütte erbaute neben Haus Nr. 34 einen Stall. Gottfried Scheuenstuhl hat den Backofen vor seinem Hause Nr. 36 ganz neu erbaut. Im Jahre 1852 ließ der Vorsteher Paulus Kettler die Streuschüpfe, welche er von Wagnermeister Eberlein erkaufte, abbrechen und wieder auf seine Markung bei Haus Nr. 24 erbauen. Der Schuhmachermeister Johann Rackelmann ließ noch ein Stück an seine bei Haus Nr. 48 schon stehende Scheune anbauen. Der Bierbrauer und Gastwirt Georg Keil hatte die Kegelbahn hinter der großen Scheune erbaut. Der Wagnermeister Johann Eberlein hatte die Scheune, welche er vom Haus Nr. 22 abgebrochen hatte, auf seine eigene Markung wieder erbaut, zu Haus Nr. 50b gehörig. Im Jahre 1853 hatte der Zimmergeselle Johann Pfeiffer in der Pechhütte die vom Zimmermeister Rost in Ipsheim erkaufte Scheune abbrechen und auf seine Markung samt den Schweineställen wieder erbaut, welche zu Haus Nr. 27 gehörig. Gottfried Scheuenstuhl in der Pechhütte hatte an seine Scheune, welche zu Haus Nr. 36 gehört, ein Stück von 16 Fuß angebaut. Der Webermeister Martin Schury ließ seinen Viehstall im und am Hause neu erbauen. Die Witwe Elisabetha Nicol ließ die Schweineställe hinter der Scheune bei Haus Nr. l neu erbauen. Der Bauer Alexander Hülf hatte nochmals ein Stück von 20 Fuß Länge an seine Scheune bei Haus Nr. 15 angebaut. Der Taglöhner Michael Schwarz ließ die Schweineställe an seinem Hausgiebel, zu Nr. 47 1/2 gehörig, neu erbauen. Der Wagnermeister Johann Eberlein und der Spezereihändler Peter Simon haben den Brunnen miteinander gegraben und erbaut, zu Haus Nr. 50b und 50c gehörig. Der Schneidermeister Simon Siemandel ließ seine Ställe im Hof bei Haus Nr. 40 a verändern. Im Jahre 1855 ließ der Bauer Jakob Hegendörfer seinen Keller hinter dem Hause Nr. 21 neu erbauen. Der Bauer Peter Goppert Im Jahre 1857 ließ Konrad Pfund an seinen Stall bei Haus Nr. 47 noch ein Stück mit 4 Fuß anbauen. Im Jahre 1855 ließ Georg Meixner noch ein Stück an seinen Stall bei Haus Nr. 20 anbauen. Im Jahre 1856 hatte der Schneidermeister Simon Siemandel das Haus Nr. 40b von Joseph Hühnerkopf um 325 fl. gekauft und hatte es wieder zu einer Scheune eingerichtet. Bei den adeligen Besitzern war es die Schafscheuer gewesen. Der Bauer Johann Rösch hatte ein Stück von seiner alten Scheune abgebrochen und eine neue von 48 ' Länge und 36! Breite an die noch stehen gebliebene Scheune angebaut; zu Haus Nr. 46 gehörig. Der Bauer Friedrich Hegendörfer ließ an seine alte Scheune bei Haus Nr. 45 noch ein Stück mit 13 1/2 Fuß Länge anbauen. Im Jahre 1857 ließ der Schmiedemeister Michael Reizammer den von Schmiedemeister Borger im Jahre 1821 erbauten Backofen einlegen und dagegen einen neuen mitten im Hofe, zu Haus Nr. 2b gehörig, erbauen. Der Bauer Jakob Hegendörfer hatte den Vorkeller nebst Kellerhaus und Backofen hinter dem Hause Nr. 21 ganz neu erbaut.

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Der Schneidermeister Jobst Wittmann hatte eine neue Scheuer erbaut, zu Haus Nr. 10 gehörig, da ihm vorher der Stall gänzlich abgebrannt ist. Im Jahre 1858 hatte der Hacker Bernhard Dollinger auf dem Platze, wo Eberlein die Scheune abgebrochen hatte, eine neue bei Haus Nr. 22 erbaut. Im Jahre 1859 erbaute der Schuhmachermeister Johann Konrad Rackelmann das neue Wohnhaus Nr. 54 1/3, wo er zuvor das Gartenäckerlein, Plan Nr. 82 und dem Leonhard Kraft gehörig, gegen einen Sandbuchacker, Plan Nr. 728a, b vertauschen mußte. Der Zimmergeselle Johann Konrad Pfeiffer hat vor dem Hause Nr. 27 einen neuen Backofen erbaut. Der Hacker Georg Hegendörfer hatte in seinem Garten bei Haus Nr. 33 einen neuen Backofen erbaut. Der Hacker Johann Christoph Reckenberger hatte bei Haus Nr. 48 einen Brunnen gegraben und gebaut. Im Jahre 1860 hatte der Schneidermeister Simon Siemandel, zum Haus Nr. 40a gehörig, einen Brunnen gegraben und gebaut. Der Schuhmachermeister Johann Konrad Rackelmann hatte, zu Haus Nr. 54 1/3 gehörig, eine neue Scheune erbaut. Der Schmiedemeister Michael Reizammer ließ seinen alten, hölzernen Stall bei Haus Nr. 2b wegreißen und dagegen eine neue, unten mit massiven Mauern versehene Kohlenkammer und das obere Stöckchen mit Holzwerk wieder neu erbauen. Alexander Hülf baute seine Schweineställe an seinen Scheunengiebel gegen Morgen, zum Haus Nr. 15 gehörig. Im Jahre 1860 und 1861 erbaute der ledige Bauer Johann Jakob Hegendörfer dahier seine unten ganz massive Scheune, wozu er aber zuvor den Bauplatz vom Bierbrauer und Gastwirt Georg Keil eintauschen mußte. Im Jahre 1861 erbaute der Bäckermeister Johann Michael Schmidt alten Scheune, wozu er sämtliche Steine vom Herrnrangen herausgebrochen hatte. Der Gütler Johann Leonhard Kraft erbaute eine Streuschüpfe an seinem Hausgiebel, welche er bei Haus Nr. 24 stehend, erkauft und abgebrochen hatte. Im Jahre 1862 erbaute der Schuhmachermeister Johann Friedrich Reichel auf Plan Nr. 96, dem Bäckermeister Johann Michael Schmidt gehörig, und auf Plan Nr. 97, dem Gütler Johann Michael Kästier in der Pechhütte gehörig, ein neues Wohnhaus, wozu er den Bauplatz gegen sein eigenes Gemeindeäckerlein, Plan Nr. 102, eintauschen mußte. Der Gütler Peter Harting baute noch ein Stück an sein Wohnhaus bei Haus Nr. 47 1/2. Der Schuhmachermeister Konrad Rackelmann erbaute seine Schweineställe hinter Haus Nr. 54 1/3. Der Schneidermeister Simon Siemandel erbaute in seinem Hof einen neuen Stall, ein anderer in seinem Hof stehender Stall wurde abgebrochen und an die Witwe Maria Goppert verkauft. Die Witwe Maria Goppert erbaute diesen abgebrochenen Stall an das Wohnhaus Nr. 13. Im Jahre 1863 erbaute der Gütler Johann Michael Lechner eine neue Scheune im ehemaligen Schloßhof und zum Haus Nr. 43 gehörig, wo man bei der Grabung des Kellers auf eine ausgefüllte Stelle kam, wo die schönsten zugerichteten Mauersteine in einer Tiefe von 8 Fuß gefunden wurden. Nach Aussage alter Männer soll hier eine ausgemauerte, mit Wasser angefüllte Grube gewesen sein, worin sich die Gänse und Enten ausschwimmen konnten. Auch kam man auf verfaulte, föhrene Baumröhren, welche über dieses Loch hinüberliefen und wahrscheinlich zum Anfüllen der Grube mit Wasser dienten, denn bei der Herausnahme und Abhauen der Röhren lief reines, helles Wasser

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heraus. Der Gütler Peter Harting erbaute eine neue Scheune und Schweineställe in seinem Hofraum, zu Haus Nr. 47 1/2 gehörig, von 23 Fuß Länge und 28 ' Breite. Der Schneidermeister Simon Siemandel erbaute ein zweistöckiges Haus zu einem Wirtshaus auf dem Platz, wo zuvor ein einstöckiges Haus stand. Dieses war früher eine Scheune und wurde von Stadler in eine Wohnung umgewandelt. Jetzt Haus Nr. 40a. Im Jahre 1864 erbaute der angehende Bauer Johann Friedrich Hülf dahier seine 3 Schweineställe, hinter seinem Wohnhaus Nr. 8 stehend, ganz neu auf. Der Webermeister und Musiker Johann Daniel Schneider dahier erbaute in seinem Schorrgarten eine 27 ' lange und breite Scheune. Bei der Grabung des Grundes stieß man an der hinteren Seite auf einen l ' tiefen und breiten Kanal, welcher noch vom ehemaligen Schlosse herstammte; dieser Kanal diente zum Auffangen des Regenwassers vom Schloßdach und reichte über den Schneiderschen Garten hinaus bis über den Hof des Michael Lechner Im Jahre 1862 erbaute der Metzgermeister Sixtus Löscher hinten an seinen Hausgiebel ein paar neue Schweineställe. Im Jahre 1865 erbaute der Gütler Thomas Dietz ein Wohnhaus und eine Scheune, wozu er den Bauplatz erst von dem Schuhmachermeister Emskirchen dazu verwendete, welche er um 897 fl kaufte. Der Taglöhner und Lumpensammler Johann Konrad Biller erbaute ein neues Wohnhaus; den Bauplatz hierzu, welcher zu Haus Nr. 26 gehörte, muß er erst von Andreas Loos erkaufen. Der Wagnermeister Johann Georg Eberlein erbaute auf Plan Nr. 77, zu Haus Nr. 50c gehörig, ein paar neue Schweineställe. Der Stall hinter dem Gemeindehaus Nr. 14, dem Gütler Johann Georg Wagner gehörig, wurde durch Kauf wieder an die Schäferei gebracht und auch gleich noch ein Stück zum Schweinestall an demselben angebaut. Im Jahre 1866 erbaute der Bauer Johann Friedrich Hülf eine neue Scheune, zu Haus Nr. 8 gehörig. Desgleichen erbaute der Metzgermeister Friedrich Löscher eine neue Scheune auf sein Gemeindeäckerlein, zum Hause Nr. 48 1/2 gehörig. Der Gütler Sixtus Endrep in der Pechhütte erbaute hinter seinem Hause, zu Haus Nr. 38 gehörig, eine neue Scheune. Im Jahre 1866 hatte der Webermeister Martin Schury die Scheune des Zimmergesellen Johann Konrad Pfeiffer dahier, zum Haus Nr. 50a gehörig, gekauft; dieselbe wurde auf die Markung des Schury, ungefähr 30 Fuß weit, gewalzt. Im gleichen Jahre brach der Zimmergeselle Johann Konrad Pfeiffer die in der Pechhütte zu Haus Nr. 27 gehörige Scheune ab und brachte sie auf den Platz der abgewälzten Scheune bei Haus Nr. 50a. Im Jahre 1866 baute der Schuhmachermeister Johann Konrad Rackelmann noch ein Stück an seine Scheune, sodaß Haus und Scheune zusammengebaut waren. Im Jahre 1867 erbaute der Schmiedemeister Michael Reizammer ein paar neue Schweineställe hinter seinem Backofen, zu Haus Nr. 2b gehörig. Im Jahre 1867 erbauten die Hebamme Anna Katharina Löscher von hier und Jakob Lindner von Mosbach ein neues Wohnhaus; den Bauplatz hierzu kauften sie von dem Gütler Georg Hegendörfer in der Pechhütte und zwar 4 Dez. von Plan Nr. 98 und vom Gütler Johann Georg Wagner in Beerbach 4 Dez. von Plan Nr. 99, das Dezimal um 16 fl. Im Jahre 1867 baute der Gütler Johann Michael Lechner zwei neue Schweineställe an seine Scheune auf Plan Nr. 65. Im gleichen Jahre erbaute der Bauer Paulus Hegendörfer einen ganz neuen gewölbten Keller im Haus Nr. 24. Im Jahre 1870 ließ der Bäckermeister

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Johann Michael Schmidt sein altes einstöckiges Wohnhaus abbrechen und ließ dagegen wieder ein neues zweistöckiges Haus darauf aufbauen; beim Graben des Grundes stieß man auf viele Menschenknochen und Schädel; besonders an der langen hinteren Seite und am vorderen Giebel sind immer 5 6 Schädel beieinander gelegen; bei dem üblen Geruch konnte man fast nicht auf dem Grunde bleiben. Im Jahre 1871 erbaute der Gütler Johann Rieder hinter seinem Wohnhaus zwei Schweine und einen Schafstall. Der Metzgermeister Johann Friedrich Löscher hatte hinter seinem Hause einen Brunnen gegraben. Der Gütler Thomas Dietz hatte ebenfalls neben seinem hinteren Hausgiebel einen Brunnen gegraben. Im Jahre 1872 hatte der Bauer Valentin Goppert noch ein Stück von 31 Fuß Länge an seine schon stehende Scheune angebaut. Der Bauer Johann Lorenz Nicol erbaute in seinem Grasgarten eine Schupfe von 32 Fuß Länge und 18 Fuß Breite. Im Jahre 1876 baute der ledige Bäckermeister Johann Georg Schmidt noch ein Stück vom 25 1/2 Fuß Länge an sein neu erbautes zweistöckiges Wohnhaus an; auch die Schweineställe wurden abgebrochen und auf der entgegengesetzten Seite an Georg Wagner wieder aufgebaut . Im Jahre 1875 baute der Gütler Fetzer (Peter) in der Pechhütte bei Haus Nr. 27 einen Stall an sein Wohnhaus an. Im Jahre 1873 baute der Gütler Thomas Dietz ein Stück an seine Scheune an, so daß Haus und Scheune verbunden waren. Im Jahre 1875 baute der Wagnermeister Johann Eberlein eine Werkstatt, angrenzend an seine neuen Schweineställe und an die Scheune des Georg Gößwein. Im Jahre 1870 baute der Bäckermeister Johann Georg Schmidt einen Schafund Geflügelstall an sein Wohnhaus an. Der Bürgermeister Jakob Gerber baute bei Haus Nr. 41 einen Backofen. Der Wagnermeister Johann Eberlein baute einen neuen Backofen in seinem Garten zu Haus Nr. 52c gehörig. Georg Leonhard Hegendörfer baute noch ein Stück von 3 Fuß Länge an sein Wohnhaus beim hinteren Giebel an. Johann Wachtier baute 1878 einen Schweinestall an sein Wohnhaus an, nachdem er im Jahre vorher einen Backofen errichtete; zuvor mußte sein Keller gewölbt werden. Vorgekommene Unglücksfälle Am 21. Juni 1740 fielen der Maurer Johann Korntheuer und seine Ehefrau Barbara von Dettendorf vom Dache des Schlosses herunter, wo sie den Rauchschlot reparieren wollten. Die Frau war sofort tot; er aber brach den rechten Arm dreimal und den linken Arm zweimal und starb dann auch am 7. Juli 1740. Bei der im Januar 1831 von Assessor Weingärtner von Neustadt veranstalteten Treibjagd wurde hinter der Pechhütte von dem Schützen Christ. Engelhardt von Schauerheim unvorsichtigerweise ein Bursche namens Johann Reizammer von Oberroßbach durch einen Schuß in den Unterleib getroffen; er war sofort tot. Im Oktober 1832 brach in der Scheune des Bauern Adam Hegendörfer Feuer aus; sie brannte gänzlich ab; ungefähr 6 Ztr. Hopfen, der Ztr. zu 270 fl. verbrannten mit. Der ledige 20 jährige Bäckergeselle Georg Johann Pröschel von hier hatte einen Handwerksburschen auf der Wanderschaft ermordet und dessen Kleidung an sein Felleisen an sich genommen; nach etlichen Jahren konnte er verhaftet werden und wurde nach eingestandener Tat am 9. April 1832 zu Bamberg enthauptet. Im Winter 1834 brach im Stalle bei dem Hacker Leonhard Bolleininger Feuer aus, welches das Meiste in Asche legte. Das Feuer soll durch einen Kohlenhaufen, welcher der sehr strengen Kälte wegen in den Stall gestellt wurde, ausgebrochen sein. In den Jahren 1836

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und 1837 brach in dem Wohnhaus der Witwe Rosina Schmidtlein Feuer aus, wobei das ganze Dachwerk abgebrannt ist. Im Jahre 1846 hat sich der Taglöhner Johann Konrad Förster, als er in Neustadt a.d. Aisch arbeitete, ertränkt. Im Jahre 1855 hat sich der Taglöhner Paulus Müller, vulga Lisels Paula in der Pechhütte in seiner eigenen Wohnstube im Haus Nr. 37 erhängt. Im Jahre 1857 brach in dem Stall und in der Streuschüpfe des Schneidermeisters Jobst Wittmann bei Haus Nr. 10 Feuer aus, wobei der Stall ganz niederbrannte. Am 25. Mai 1860 kam der ledige Dienstknecht Johann Leonhard Hertlein von hier, welcher in Altheim beim Bauern Windsheimer in Dienst war, und mit noch einigen Bauern Steine vom Zeilingers Steinbruch in Walddachsbach holen wollte, den Berg herunter. Als er seine Ochsen anhalten und vorspringen wollte, fiel er unter den beladenen Steinwagen. Er wurde am Kopfe gequetscht und verwundet. Noch bevor ihm jemand helfen konnte, war er tot. Am 27. Mai, den 1. Pfingstfeiertag, wurde er begraben. Im Jahre 1853 ist der Gütler Johann Stefan Kraft in der Pechhütte beim Herrichten des Brunnens des Hackers Leonhard Kraft beim Hause Nr. 16 tödlich verunglückt. Als sie die Brunnenröhren hinunter lassen wollten, wurde er von einem Rohr so stark an den Kopf geschlagen, dass er wenige Stunden darauf sterben musste. Im Jahre 1832 hat sich der ledige Johann Heinrich Stieglitz, geb. am 9. Sept. 1815, welcher beim Stadtmusikus Scherzer in Neustadt a.d. Aisch die Musik erlernte und dann freiwillig beim 6. Chevaulegers-Regiment in Bamberg als Trompeter eintrat, durch eine Kugel selbst entleibt. In dem Häuschen Nr. 42, gegenwärtig dem Bauern Gamm gehörig, sind 2 Kinder verbrannt oder erstickt, da sie in die Stube eingesperrt waren und niemand zuhaus war. Das eine war ein Knäblein namens Georg Michael, das andere ein Mädchen. Im Jahre 1864 wurde das Gerippe, nämlich ein Schenkel und ein Füßchen eines kleinen Kindes auf dem Streuhaufen des Bierbrauers und Gastwirts Georg Frühwald aufgefunden. Es konnte jedoch nicht ermittelt werden, welche Person diese ruchlose Tat begangen hat, obgleich etliche Frauen ärztlich untersucht wurden. Im Jahre 1851 hatte sich der ledige Dienstknecht Michael Halbritter von hier im Schweinebach, links oberhalb der steinernen Brücke am Beerbach-Dietersheimer Weg in einem Wassertümpfel ersäuft. Im Jahre 1853 hatte sich der ledige Friedrich Pfeiffer, auch "Steffelsfriedel" genannt, im Hause Nr. 13 mit einem Rasiermesser die Drossel abgeschnitten und mußte daran sterben. Am 6. Febr. 1861 nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr ist der Vorsteher und Bauer Georg Friedrich Gamm dahier, welcher Bauholz für den Bauern Peter Goppert in Hohenroth holte, tödlich verunglückt; als er mit seinem mit 2 Baumstämmen beladenen Wagen mit den 3 Pferden den Pechbuck bei der Pechhütte ohne einzuhemmen herunterfahren wollte, rutschte er aus, fiel auf den Rücken und verunglückte so schwer, daß er wenige Minuten darauf sterben mußte. Er hinterließ 8 Kinder (5 Söhne, 3 Töchter) und seine Frau war in gesegneten Umständen. Er war 39 Jahre, 9 Monate, 14 Tage alt, geboren am 22. April 1821. Konfirmiert im Jahre 1835, getraut am 13. Oktober 1844 mit Elis Barbara Goppert; begraben wurde er am 9. Februar 1861. Am 21. Februar 1861 wurde der ledige Müllergeselle Johann Kraft, ältester Sohn des

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Hackers Egidius Kraft in der Pechhütte, welcher als Taglöhner in der Dietersheimer Mühle einen Keller graben wollte, durch das Nachrutschen des Erdreiches so arg zugeschüttet und gequetscht, daß er sogleich bei der Herausgrabung als tot gefunden wurde. Begraben wurde er am 24. Febr. 1861. Am 27. August 1867 ist der Webermeister und Musikus Johann Daniel Schneider dahier, als er auf dem Felde hinter der Pechhütte eggte, auf dem Acker umgefallen und wurde tot nach Hause gebracht. Er war 61 Jahre , 11 Monate alt. Im Jahre 1872 hatte sich der verheiratete Johann Georg Müller von der Pechhütte von seiner Frau entfernt und wurde im Rüdisbronner Gemeindewald erhängt aufgefunden. Am 9. Sept. 1885 morgens 8 Uhr bemerkte man in der sogenannten Schafscheuer Feuer, welche in etlichen Stunden vollends abgebrannt war. Die Ursache des Feuers war unbekannt. Die Schlagglocke ist teilweise geschmolzen, die Uhr gänzlich verbogen, die Läutglocke wurde gerettet. Allerlei vermischte Begebenheiten Im Jahre 1806 wurde der Leichenwagen nach Hausenhof zur Beerdigung des Kriegsrates Sauber geliehen, welches 2 fl. 45 Kr. kostete. Im Jahre 1807 wurde der Leichenwagen von Ludwig Rammler repariert, was l fl. 45 Kr. kostete. Im Jahre 1810 wurde das Kreuz von Schreiner Großkopf repariert und kostete 36 Kr. Im Jahre 1814 wurde zur Anschaffung der Feuerlöschgerätschaften aus der Brandkasse zu Neustadt a.d. Aisch durch Kammeramtmann Heim zur Gemeindekasse dahier 6 fl. 20 Kr. bezahlt, welche aber 7 fl. 4 Kr. kosteten. Im Jahre 1815 wurde der Leichenwagen nach Markt Erlbach zur Beerdigung des Dekan und Consistorialrates Oetter geliehen und kostete 5 fl. Am 15. Sept. 1834 wurde der Gemeindebehälter vom Vorsteher Biller angeschafft, welcher 4 fl. kostete. Im Jahre 1835 wurde die messingene Feuer-Handspritze vom Vorsteher Biller und Bierbrauer Georg Frühwald angeschafft, welche 17 fl. 30 Kr. kostete. Im Jahre 1835 wurde der Leichenwagen von Christian Loew und Valentin Wießmann repariert und angestrichen. Das Kreuz wurde von Wießmann angestrichen und vergoldet, welches 57 Kr., der Wagen 3 fl. 15 Kr. kostete. Im Jahre 1835 wurde auch der Leichenmantel und das Bahrtuch angeschafft. Der Mantel kostete 3 fl. 37 Kr. Ferner wurden die ersten Ortstafeln und Wegweiser-Säulen aufgestellt. Im Jahre 1836 wurde eine neue Feuerleiter angeschafft, welche 3 fl. 39 Kr. kostete. Ebenso wurde auch die Gemeinde-Schnellwaage von Christoph Loew angeschafft und kostete 10 fl. Am 24. August 1839 wurde die neue Glocke auf dem Türmlein angeschafft. Dieselbe wog 52 1/2 Pfd. ä 36 Kr., das macht 49 fl., der Schwengel l fl. 6 Kr. und der Riemen 18 Kr., macht in Sa. 50 fl. 24 Kr. Hiervon ging aber die alte Glocke wieder ab, welche daran gegeben wurde. Diese wog 16 1/2 Pfd. ä 32 Kr., macht 8 fl. 48 Kr. Somit hatte der

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Glockengießer noch 41 fl. 36 Kr. bares Geld erhalten. Mit dem Aufrichten auf das Türmlein und der Fracht kam die Glocke auf 46 fl. 51 Kr. zu stehen. Außenherum um die Glocke stand eingegossen: Gegossen von M. Rupprecht in Nürnberg 1839. In den Jahren 1839 bis 1846 wurde das Kirchenpflaster oder der Der steinerne Steg wurde schon im Jahre 1831 errichtet. Den Stein hatten der Schmiedmeister Borger und Vorsteher Konrad Keil unentgeltlich hergegeben, deren Namen im Stein eingehauen sind. Im Jahre 1832 und 1833 wurde die große Feuerlöschmaschine, welche in Schauerheim steht, angeschafft, wozu auch Beerbach beigetragen und einen Anteil daran hat. Von 100 fl. Brandsteuer wurden im Jahre 1833 abschlägig 10 Kr. und 1834 wieder 15 Kr. erhoben. In den Jahren 1836/37 mußte die Gemeinde zum Bau einer Halle zur Aufbewahrung der Feuerlöschmaschine an Schauerheim wieder 20 fl. 9 Kr. nach der Brandsteuer bezahlen. Im Jahre 1832 wurde zur Vorsorge für die an der asiatischen Cholera erkrankten Personen im Hause Nr. 50a des Zimmergesellen Andreas Großbeinder eine Wohnung hergerichtet, wo schon Bettstellen und wollene Decken angekauft und aufgestellt waren. Durch die Gnade Gottes ist diese Seuche, welche sich schon den Grenzen des Königreiches nahte, wieder abgewendet worden. Die angeschafften Bettstellen und die wollenen Decken wurden wieder an den Meistbietenden verstrichen. Im Jahre 1834 ist die Hebamme Kreußelmeier dahier nach Themesvar-Ungarn zu ihrem dort verheirateten Sohne ausgewandert, ist aber auf dem Wasser verstorben. Sie hatte im Jahre 1817 als Hebamme gelernt und war hier bis 1834. Im Jahre 1834 lernte dann die ledige Anna Barbara Stieglitz, nun verehelichte Schneider dahier, als Hebamme und hatte seit dieser Zeit diese Stelle mit bestem Erfolge bekleidet. In den Jahren 1836 bis 1837 hatte der Bauer Johann Paulus Schemm in Dietersheim, Haus Nr. 6, seinen großen Wald auf dem grauen Hofe, Plan Nr. 694a und 694 1/2, mit sehr starkem Holze, namentlich Buchen und Föhren, an den Müllermeister Georg Christoph Förster in Fürth verkauft, welcher dann den Wald abhauen und alle Stämme nach Fürth fahren ließ. Den Grund und Boden hatte hernach Schemm wieder käuflich an sich gebracht und zum Teil wieder mit Waldung, zum Teil mit Ackerfeld anlegen lassen. In den Jahren 1832 bis 1835 kauften der Büttnermeister Veit Biegler, der Vorsteher Konrad Keil, Bauer Jobst Hertlein und Simon Biller von hier, dann Johann Georg Goos von Oberroßbach die Waldungen rechts hinter der Pechhütte, den Burggraben genannt und dem Bäckermeister Grau in Ipsheim, der Bierbräuerswitwe Justina Grau dahier und Georg Nikolaus Krönlein von Neustadt a.d. Aisch gehörig, um den Kaufschilling von 4300 fl. Der Wald wurde abgehauen, der Grund und Boden in kleinere Parzellen aufgeteilt und verkauft, welche gegenwärtig Ackerfeld sind. In den Jahren 1844-45 wurde die untere Waldung am Salzleckenkopf, Plan Nr. 203 und dem Bauern Platzöder in Dietersheim gehörig, von seinem Tochtermann reap. Erben, dem Bierbrauer Simon Treuheit in Neustadt a.d. Aisch, abgeholzt und kleinere Parzellen verteilt und verkauft, welche gegenwärtig Ackerfeld sind und den Namen "Treuheitsstücker" führen. In den Jahren 1853 bis 1856 wurde von der oberen Waldung der Salzleckenkopf mit Plan Nr. 204, früher dem Bauern Simon Biller gehörig, das Holz nach und nach weggeräumt und nach Billers Tod von seinem nach Nordamerika ausgewanderten Sohne Mathäus

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Biller sodann gänzlich abgeholzt und in kleinere Parzellen geteilt und verkauft, welche gegenwärtig Ackerfeld sind. Zu Plan Nr. 204 I/O (?) muß noch bemerkt werden, daß sich nach Aussage alter Männer, z.B. Adam Hegendörfer und Leonhard Fetzer, hieran eine Sage knüpft. Wo der Weg von Beerbach nach Oberdachsbach führt, soll in den sogenannten Salzleckenkopfäckern und zwar in dem Plan Nr. 204 I/O (?) ein Schlößchen gestanden haben, welches den Namen Grabenhof führte, von dem auch alle dort herum liegenden Äcker ihren Namen haben und die Grauen- oder Grabenhofs-Äcker genannt werden. Es soll auch ein gewisser Andreas Weiß von der Pechhütte beim Herumreuthen dieses Grundstücks die Grundmauern gefunden und herausgegraben haben und es schien, als ob dasselbe erst zwischen dem Bauernkrieg und 30 jährigen Krieg zerstört worden wäre. Nach geometrischer Ummessungstabelle vom 29. Juni 1855 und Regierungsgenehmigung vom 4. Sept. 1856 wurde der Wald der ehemals Holzberechtigten vom Klosterwalde auf dem Sandbuck Plan Nr. 702 1/2 und 716, im ganzen 56 Morgen 21 Dez. Forstrechtsentschädigungsteil, geteilt und es erhielt nun jeder Holzberechtigte seinen eigenen Anteil und am 18. Mai 1855 wurde angefangen, diese Teile zu vermarken. Am 4. Februar 1852 wurde das Debertsche Bauerngut, Haus Nr. 39, von den Käufern, Gastwirt Johann Georg Keil, Schmiedmeister Michael Reizammer und Vorsteher Georg Paulus Kettler, welche es gemeinschaftlich kauften, wieder öffentlich an den Meistbietenden verstrichen, wo für das Haus und Scheune, Grasgarten nebst Gemeinde und Schafrecht 915 fl., für ungefähr 20 Morgen 99 Dez. Ackerfeld 3587 fl., für 3 Morgen 31 Dez. Wiesen 1117 fl, dann für 4 Morgen 94 Dez. Waldung im Klosterwald 957 fl., also zusammen ungefähr 6576 bis 6600 fl. gelöst wurden. Im Jahre 1856 hatte der Schuhmachermeister Johann Rackelmann sein dahier liegendes Anwesen Haus Nr. 48 aus freier Hand öffentlich an den Meistbietenden versteigert, weil seine beiden Kinder Katharina und Konrad nach Nordamerika ausgewandert sind. Im Jahre 1857 wurde das Haus Nr. 37 in der Pechhütte durch Gemeinde- und Schafrecht wieder an Valentin Goppert um 180 fl. verkauft, welches jetzt bei Haus Nr. 39 ist. Im Jahre 1859 wurde das Beyerleinsche Anwesen Haus Nr. 50b infolge Konkurs durch eine gerichtliche Kommission öffentlich versteigert, wo außer dem Haus, Scheune, Backofen, Hofraum Grasgarten noch 10 Morgen 38 Dez. Aecker und 22 Dez. Wiesen dabei gewesen sind. Im Jahre 1860 hatte der Vorsteher Georg Paulus Kettler sein hiesiges Anwesen, Haus Nr. 25, öffentlich aus freier Hand versteigern lassen, wo für das Haus, Scheune, Schupfe, Schweineställe nebst Hofraum mit Gemeindeund Schafrecht 1501 fl., dann für 23 Morgen 65 Dez. Aecker, worunter sich 85 Dez. Wiesen befanden, 7071 fl., für 2 Morgen 46 Dez. Waldung im Klosterwald 2500 fl., im ganzen also ungefähr 12650 fl. gelöst wurden. Am 6. Oktober 1860 wurde in Neustadt a.d. Aisch ein landwirtschaftliches Distriktsfest abgehalten, wo der Bäckermeister Johann Michael Schmidt dahier auf seine 2 jährige, trächtige Kalbin, welche er selbst gezogen, einen Preis von 4 preußischen Thalern nebst einer seidenen Fahne erhalten hat. Am 12. Dezember 1860 wurde dahier eine Hauskollekte für die syrischen Waisenkinder, deren Eltern von den Türken ermordet wurden, von dem Deputierten Konrad Rackelmann eingesammelt. Es ist eine Summe von 17 fl. 39 Kr. zusammengekommen. Im Jahre 1860 wurde das Anwesen des Schneidermeisters Jobst Wittmann, Haus Nr. 10 durch eine gerichtliche Kommission

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öffentlich an den Meistbietenden versteigert, weil dessen Ehefrau Katharina, eine geb. Köhler, nicht lange nach seinem Tod ebenfalls und zwar im Brautstande stehend, gestorben ist und 3 unmündige Kinder hinterlassen hat. Im Jahre 1860 ist der Metzger und Altsitzer Georg Schemm dahier an den schwarzen Blattern gestorben und ohne Gesang und Klang begraben worden. Im Jahre 1834 ist die ledige Eva Maria Katharina Rackelmann ebenfalls an den schwarzen Blattern oostorben. Im Jahre 1860 mußte die Gemeinde im Auftrag des kgl. Landgerichts Neustadt a.d. Aisch einen Zuchtstier oder Reitochsen anschaffen, welcher 102 fl. kostete. Gehalten wurde er von dem Schäfer Michael Bauer, welcher jährlich für die Fütterung und Mühewaltung von den Kühebesitzern 77 fl. erhalten hatte. Er hielt aber nicht lange aus zum Reiten und wurde unfähig, weshalb er an den Bauern Gerber in Oberdachsbach verkauft wurde, welcher ihn dann auswerfen ließ und als Zugochsen benützte. Im Jahre 1862 wurde wieder ein Zuchtstier um 51 fl. gekauft, dieser wurde aber krank und ist an seiner Krankheit unter der Gewährschaft zu Grunde gegangen. Gehalten wurde derselbe von Im Jahre 1863 mußte die Gemeinde abermals einen Reitochsen anschaffen. Dieser wurde in Schauerheim beim Bauern Büchner um 84 fl. gekauft. Gehalten wurde derselbe vom Bierbrauer und Gastwirt Johann Georg Keil, welcher für Fütterung und Mühewaltung jährlich 88 fl. erhielt. Am II. Dez. 1862 wurde die Gemeindeuhr von dem Uhrmacher Johann Neußer in Markt Dietenhofen neu angefertigt, um die Akkordsumme von 66 fl. und wieder auf das Gemeindehaus Nr. 14 gemacht. Was von der alten Uhr noch brauchbar war, wurde verwendet. Jedes Haus mußte abschlägig 54 Kr. zahlen. Im Jahre 1864 mußte jedes Haus wieder 36 Kr. zahlen. Am 7. Januar 1861 waren 26 Grad Kälte und der Schnee war so stark gefallen, daß selbst die Raben in den Dörfern ihre Nahrung suchten. Auch die Hasen kamen in die Dörfer, um ihre Nahrung dort zu suchen und nächtigten in den Streuschüpfen. Am 16. Januar 1861 waren 20 Grad Kälte. Im Jahre 1863 waren dahier folgende verheiratete Handwerksleute und patentisierte Händler 1 1 1 1 1 2

Schmiedemeister: Bierbrauer und Gastwirt Büttnermeister: Bäckermeister: Maurergeselle: Zimmergesellen:

2

Schneidermeister:

1

Maurermeister:

3

Webermeister:

1

Webergeselle:

Michael Reizammer Johann Georg Keil Christian Schwender Michael Schmidt Johann Stephan Schwarz Konrad Pfeiffer Andreas Großbeinder Georg Gabriel Stieber Simon Siemandel Johann Peter Wießmann Martin Schuri Daniel Schneider Valentin Keck Johann Konrad Schury

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1

Wagnermeister:

Johann Georg Eberlein

3

Schuhmachermeister:

1

Metzgermeister:

Johann Friedrich Reichel Georg Schramm Johann Konrad Rackelmann Sixtus Löscher

1

Spezereihändler:

Johann Konrad Rackelmann

1

Hebamme:

1

Musikant:

Anna Barbara Schneider, geb. Stieglitz Johann Stephan Schwarz

1

Hopfenhändler:

Johann Konrad Rackelmann

1

Kleesamenhändler:

2

Schnittwarenhändlerinnen:

1

Schafhändler

Witwe Maria Goppert, geb. Datz Barbara Loos Maria Goppert, geb. Datz Valentin Goppert

1

Lumpensammler

Konrad Biller

1

Schankwirtschaft:

Simon Siemandel

1

Viktualienhändlerin:

Witwe Barbara Hühnerkopf geb. Pröschel

Im Jahre 1855 betrug die Seelenzahl dahier 384 in 109 Familien, in den Jahren 1858 1861 396; Kinder unter 14 Jahren waren es 141 und 77 Werktagsschüler. Nach der im Jahre 1861 vorgenommenen Volkszählung waren dahier 409 Seelen, Kinder unter 14 Jahren 141. Im Jahre 1861 wurden dahier 10 Kinder geboren, 7 männliche, 3 weibliche (davon 6 eheliche, 4 uneheliche); konfirmiert wurden 7 Kinder, nämlich 6 Knaben, l Mädchen; getraut wurden drei Paare und ein Paar (katholisch) in Neustadt a.d. Aisch; zur Kommunion gingen 379 Personen, nämlich 181 männlichen und 198 weiblichen Geschlechts; gestorben sind 10 Personen: Johann Rackelmann, Paulus Goppert, Friedrich Gamm, Barbara Bolleininger (in Schellert), Johann Michael Autenrieth, Georg Schneider, Johann Kraft, Anna Barbara Markert (in Nürnberg) und 4 Kinder. Im Jahre 1862 wurden dahier 24 Kinder geboren, nämlich 14 männliche und 10 weibliche, davon 13 eheliche und II uneheliche; konfirmiert wurden 9 Kinder, nämlich 2 Knaben und 7 Mädchen; getraut wurden 3 Paare: Johann Schemel, Andreas Großbeinder, Michael Stadtler; gestorben sind 10 Personen, nämlich 2 Witwer, 2 Ehemänner, 2 ledige Personen und 4 Kinder (Georg Michael Borger, Friedrich Hoffmann, Andreas Pfund, Michael Loos, Elisabetha Barbara Frank, Sophia Schellerin); zur Kommunion gingen 393 Personen, nämlich 176 männliche und 217 weibliche. Zu den Sterbefällen kommen noch 2 Katholiken: Rosina Dietz, geb. Stieber sowie eine Tochter des Schneidermeisters Georg

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Stieber. Im Jahre 1863 wurden dahier 18 Kinder geboren, nämlich 12 Knaben und 6 Mädchen, davon 10 eheliche, 8 uneheliche; konfirmiert wurden II Kinder, nämlich 8 Knaben, 3 Mädchen; getraut wurden 3 Paare: Konrad Reichel, Christ. Gräbner, Konrad Rühlein; zur Kommunion gingen 417 Personen, nämlich 119 männliche, 227 weibliche; gestorben sind 10 Personen, nämlich 8 männliche, 2 weibliche (l Ehemann: Jobst Hühnerkopf, 2 Witwer: Simon Dietz, Paul Kettler, 4 ledige Personen: Margaretha Hegendörfer, Lorenz Schuster, Johann Endreß und Autenrieth, l Witwe: Endreß von der Pechhütten, sie starb in Ipsheim auf der Wiese; ferner 3 Kinder. Bei der am 3. Dezember 1864 vorgenommenen Volkszählung war folgender Bevölkerungsstand zu verzeichnen: 115 Familien, 124 Männer und Jünglinge über 14 Jahre, 147 Frauen und Mädchen über 14 Jahre, 87 Knaben unter 14 Jahren, 74 Mädchen unter 14 Jahren, im ganzen 432 Seelen. Im Jahre 1860 wurden hier 16 Kinder geboren, nämlich 8 männliche und 8 weibliche (davon 8 eheliche und 8 uneheliche); konfirmiert wurden 7 Kinder, 4 Knaben und 3 Mädchen; getraut wurden 3 Paare; zur Kommunion gingen 393 Personen, nämlich 185 männliche und 208 weibliche Personen, gestorben sind 20 Personen, nämlich 7 männliche und 13 weibliche. Im Jahre 1866 wurden 17 Kinder geboren, nämlich 8 männlichen und 9 weiblichen Geschlechts (davon 10 eheliche und 7 uneheliche); konfirmiert wurden 8 Kinder, nämlich 3 Knaben und 5 Mädchen; getraut wurden 5 Paare; zur Kommunion gingen 404 Personen, nämlich 182 männliche und 222 weibliche; gestorben sind 13 Personen, nämlich 7 männliche und 6 weibliche und zwar 2 Witwen mit 61 und 58 Jahren: Ehefrau des Hoffmann und Diethlein; 2 Ehemänner mit 35 und 58 Jahren; Christ. Gräbner und Alexander Hülf; 1 ledige Frau mit 45 Jahren: Anna Barbara Müller; 1 Jungfrau mit 75 Jahren: Anna Barbara Schwarz; 1 Witwe mit 79 Jahren: Anna Barbara Frank, geb. Schramm, diese katholisch. Im Jahre 1845 war ein so kalter Winter, daß an Ostern der Schnee noch halbmannstief gelegen war und die Leute noch Schlitten gefahren sind; die Hasen und Vögel mußten verhungern und erfrieren. Im Jahre 1846 ist ein sehr trockener Sommer gewesen, sodaß man die Brache nicht ackern konnte; einen Tag vor Andreas schneite es und dann den ganzen Winter hindurch soviel, daß man nicht weit gehen konnte. Am 17. April 1847 schneite es so stark, daß man am 20. April den Schnee wegschaufeln mußte. Das Simra Weizen kostete 55 fl., Korn 39 fl., Hafer 32 fl., Gerste 72 fl., der Ztr. Futter 2 fl. 42 Kr. der Ztr. Stroh l fl. 30 Kr., die Metz Kartoffel l fl. 24 Kr. Im Jahre 1849 kostete das Simra Weizen 14 fl., Korn 8 fl., Hafer 9 fl., die Metz Kartoffeln 3 fl., der Ztr. Futter 54 Kr., der Ztr. Stroh 42 Kr., das Simra Gerste 16 fl. Im Jahre 1850 kostete das Simra Weizen 18 fl., Korn 14 fl., Hafer 15 fl., Gerste 26 fl., der Ztr. Futter 45 Kr., der Ztr. Stroh 30 Kr Im Jahre 1852 war wenig Korn gewachsen, sodaß das Simra Korn 33 fl kostete, der Weizen 20 fl., die Gerste 33 fl., der Ztr. Futter l fl 12 Kr., der Ztr. Stroh l fl. 30 Kr., der Hafer 12 fl. Im Jahre 1853 kostete das Simra Korn 44 fl., Weizen 50 fl., Hafer 30 fl., Gerste 60 fl., Kartoffeln II fl., der Ztr. Futter l fl. 18 Kr. und das Stroh 45 Kr. Im Jahre 1854 kostete das Simra Korn 33 fl., Weizen 40 fl., Hafer 27 fl., Gerste 42 fl., Kartoffeln II fl., der Ztr. Futter l fl. 30 Kr., das Stroh l fl. Am 30. Juni 1863 abends 1/2 10 Uhr war ein starkes Gewitter mit Kiesel, welches dem Hopfen die Spitzen abgeschlagen, in Reutersfelde und im roten Berge die Kartoffeläcker

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sehr beschädigte. Es traf die ganze Flur, in manchen Lagen mehr oder weniger. Das Blitzen und Donner und der Wind waren so heftig, wie es schon Im Jahre 1865 hat es nicht einmal geschneit, sodaß auch die Ernte schlecht ausfiel. Das Getreide konnte nicht aufgehen; Heu gab es nur die Hälfte, Grummet dagegen sehr viel, Obst gar keines; Zwetschgen kostete die Metz 2 fl., der Hopfen 110 fl., das Simra Weizen 18 fl., der Hafer 5 fl., das Korn 14 fl., der Schober Stroh 20 bis 22 fl., Kartoffeln gab es sehr viele. Am 10. August 1866 war das 3. Jäger-Bataillon, 336 Mann stark, mit 1 Major, Offizieren und Musik hier einquartiert. Vom 8. 10. Dezember 1868 hatte es so stark geschneit, daß in den Wäldern viele Baumkronen und auch ganze Bäume in der Mitte geknickt wurden und somit großer Schaden entstanden ist. Die ältesten Leute konnten sich einen so starken Schneebruch nicht denken. Im Herbst 1870 war ein so großer Sturmwind fast wie bei einem Erdbeben; er beschädigte die Häuser- und Scheunendächer nebst Schloten so stark, daß hernach die Ziegelein fast nicht das Material, welches zu den Reparaturen benötigt wurde, herbeischaffen konnten. In den Wäldern wurde noch größerer Schaden als im Jahre 1868 angerichtet; die Bäume lagen kreuz und quer am Boden. In den deutsch-französischen Krieg waren folgende Soldaten von hier ausmarschiert: Johann Konrad Dietz, Leonhard Dornauer, Johann Urban Schramm, J. Lindner (sämtliche Kanoniere), Konrad Kettler (Gemeiner), Leonhard Dietz, Friedrich Datz, Georg Hühnerkopf, Konrad Pröschel, Johann Peter Fetzer (freiwillig), Leonh. Fetzer, Martin Fetzer, Johann Billenstein, Simon Schneider (Musiker), Stephan Pfeif fer, Georg Gößwein, Friedrich Eberlein, Georg Dietz, Nikolaus Stieber, Friedrich Müller, Johann Müller, Peter Scheuenstuhl, Lorenz Reckenberger, Johann Kreutlein, Joh. Gamm, Michael Gamm; der Bierbrauer Joh. Pfeiffer ging fort in die Fremde und hat sich während des Krieges bei seinem Regiment nicht mehr gestellt; er wurde als Deserteur abgeschrieben. Martin Fetzer, Friedrich Eberlein und Friedrich Müller wurden verwundet. Im Jahre 1871 wurden dahier 121 bis 125 Ztr. Hopfen gebaut; der Ztr. kostete anfangs 120 fl., dann 140 bis 150 fl., im Oktober wurde er um 115 bis 120 fl. verkauft; die Gesamteinnahme betrug 14700 bis 15125 fl. Im Orte Beerbach befanden sich im Jahre 1863 folgende Gebäulichkeiten: 66 Wohnhäuser mit 2 Nebengebäuden, welche keine Hausnummer hatten; 45 Scheunen, darunter 9, welche an die Wohnhäuser angebaut, während 7 zusammengebaut waren; 48 Ställe, welche zum Teil frei standen und zum Teil an die Häuser und Scheunen angebaut waren; 7 Schupfen, welche für Streu und Holz benützt wurden und teils frei standen, teils an die Wohnhäuser und Scheunen angebaut waren; 27 Backöfen, worunter 9 an die Häuser angebaut waren und l sich ganz im Haus befand; 19 Brunnen, worunter 2 Schöpfbrunnen waren. Die ganze Flurmarkung Beerbach mit dem Klosterwalde betrug 1666 Morgen, der Flächeninhalt der Wege und Gewässer war nicht speziell ausgeschieden und betrug für die ganze Steuergemeinde Beerbach 50 Tagwerk 30 Dez. Die Summe der steuerbaren Objekte im Klosterwalde betrug 1065 Tagwerk 44 Dez., die unsteuerbaren Wege und

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Gewässer betrugen ungefähr 33 Tagwerk; sonach hatte der Klosterwald eine Fläche von 1098 Tagwerk 44 Dez; hiervon gehörten vom Klosterwald nach Beerbach in den Monaten August und September 1871 435 Tagwerk 49 Dez. In den Jahren 1816 bis Juni 1817 hatten die Lebensmittel die äußerste Grenze erreicht: l Schaff Korn zu 6 Metz kostete 66 fl, l Schaff Dinkel 30 fl, l Schaff Hafer 18 fl, l Schaff Gerste 48 fl, die Metz Kartoffel 2 fl., l Metz weißes Mehl 12 fl. 48 Kr., I Maß Mehl 48 Kr., l Maß Linsen 12 Kr., l Pfd. Schweinefleisch 20-24 Kr., l Maß Schmalz 2 fl. 12 Kr., l Pfd. Butter l fl. 6 Kr.; l neunpfündiger Laib Brot 2 bis 2 fl. 12 Kr. und die kleinste Semmel wurde nur zu 4 Kr. gebacken. (S. Geschichte von Windsheim Seite 227 und Geschichte von Neustadt a.d. Aisch 2. Band Seite 295). Urnso fruchtbarer waren dagegen die Jahre 1818 und 1819, wo das Schaff Korn auf 6 fl., das Schaff Dinkel auf 4 fl. 12 Kr., das Schaff Gerste auf 6 fl. und das Schaff Hafer auf 3 fl. 40 Kr. und ein 9 pfundiger Laib Brot auf 16 Kr. herabfiel (S. Geschichte v. Windsheim, Seite 228). Im Jahre 1817 ließ der Bauer Johann Adam Nicol wegen einer gehabten guten Ernte und dem daraus gelösten Gelde infolge der großen Teuerung ein ganzes Simra Hafer rendeln und teilte dasselbe als Haf ergries unter die Armen aus. Im Jahre 1823 24 kostete das Simra Korn 9 fl. Im Jahre 1872 wollten die 48 Schafhutberechtigten die sogenannte Koppelhut der Dietersheimer im Klosterwalde schätzen und ablösen lassen. Sie wurde dann im Termin im Beisein der Schätzungsleute und der gerichtlichen Kommission nach getroffener Übereinkunft von beiden Seiten um die Summe von 1450 fl. gekauft; hierauf durfte die Dietersheimer Gemeinde nicht mehr im Klosterwalde hüten lassen. Im Jahre 1867 wurde aus dem Schwarzsehen Anwesen Haus Nr. 12a und b im ganzen 3561 fl. 42 Kr. gelöst, für Mobiliar noch 381 fl. II Kr., also ein Gesamterlös von 3942 fl. 53 Kr., davon kostete das Haus mit 2 Wohnungen 877 fl. 42 Kr. und die Scheune kostete allein auch 300 fl. Unter der Scheunenschwelle des Valentin Goppert, Haus Nr. 39, liegt noch ein Stein von der dort gestandenen Schmiede, welcher den Namen Johann Zischler und die Jahreszahl 1723 führte. Im Garten bei dem Hause Nr. 25, jetzt dem Andreas Loos gehörig, stand eine kleine Scheune, welche Johann Adam Kraft erbaut hatte; dieselbe verkaufte er wieder an den Maurergesellen Joseph Müller in Dietersheim, welcher dieselbe abbrach und in Dietersheim wieder aufbauen ließ. In den Jahren 1824/25 betrugen dahier die Einnahmen II fl. 2 Kr., die Ausgaben 27 fl. 30 Kr.; dieser Ausfall mit 16 fl. 28 Kr. wurde Die Schule zu Beerbach In dem Orte Beerbach war anfangs kein eigentliches Schulhaus, sondern der Unterricht wurde abwechselnd jeden Tag in einem anderen Hause abgehalten. Die Schulmeister, wie sie damals genannt wurden, betrieben meistens ein Handwerk und arbeiteten während der Schule, weil ihnen nur ein kärgliches Einkommen zugesichert war; außerdem mußten sie sogar Hauszins für ihr eigenes Logis zahlen. Die Lehrer waren folgende: 1. Johann Georg Popp, kommt bis zum Jahre 1762 als Schuster und Schulmeister vor und wurde am 31. Oktober 1762 in einem Alter von 55 Jahren 7 Monaten begraben. 2. Ferdinand Autenrieth, kommt in einem Verbot wegen dem Kirchen-gehen von Herrn

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von Tubeuf im Jahre 1770 als Schulmeister vor und kam von hier nach Unterschweinach. 3. Michael Ulsch war Schuster und Schulmeister dahier und kommt in der ersten Gemeinderechnung vom Jahre 1787 vor. In diesem Jahre wurde die Schulstube in das gegenwärtige Gemeindehaus Nr. 14 oder Schaf scheuer eingerichtet und mit 2 großen eichenen Schultafeln und Bänken versehen. Neben der Schulstube war eine Kammer, von wo aus man durch eine Stiege hinauf zur Uhr gelangen konnte, welche von der Schulstube aus geläutet wurde und von Schulmeister Ulsch mitversehen werden mußte; Ulsch mußte für die Wohnung Mietzins zahlen und das Holz selbst beschaffen. Auch für jedes Kind, welches in die Schule ging, mußten, wenn die Eltern keinen Anteil am Gemeindehaus hatten, 6 bis 9 .Kr. Stubengeld bezahlt werden. 4. Konrad Fichenscher von Altheim war ungefähr in den Jahren 1817 bis 1823 als Schullehrer dahier. 5. Nach diesem kam Pfänder als Lehrer hierher, ungefähr in den Jahren 1823 bis 1825, wo 11 Knaben und 18 Mädchen in die Sonntagsschule. gingen. Im Jahre 1822 ließ sich die Gemeinde Unterwalddachsbach von der Schule zu Dottenheim ausschulen und nach Beerbach einschulen, wo dann im Jahre 1825, nachdem die Schulstube zu klein geworden war, die Scheidewand herausgenommen und die Kammer noch zur Stube genommen wurde. Für den Lehrer wurde ein Kabinett eingerichtet, worin er wohnen und schlafen konnte. Die 2 eichenen Tafeln und die Bänke wurden öffentlich versteigert und dafür neue Schulbänke für die Kinder augefertigt und aufgestellt. 6. Lehrer Bayer war ungefähr in den Jahren 1825 bis 1827 hier, wo von Monat Mai bis November 1826 15 Knaben und 20 Mädchen in die Sonntagsschule gingen. 7. Michael Hannemann von Bullenheim war vom Jahre 1827 bis 4. Nov. 1832 als Lehrer dahier. Im Jahre 1832 besuchten 94 Kinder, nämlich 48 Knaben und 14 Mädchen, die Schule, wovon 8 Knaben und 4 Mädchen zu Walddachsbach gehörten. EÆ_ _8. Lehrer Müller von Roßstall von 1833 bis 1835. Im Jahre 1833 gingen 103 Kinder in die Schule, nämlich 50 Knaben und 53 Mädchen, wovon 7 Knaben und 8 Mädchen nach Dachsbach gehörten. +> 9. Lehrer Vogel von Diespeck vom Jahre 1835 bis 1839. Im Jahre 1836 waren es 104 Kinder nämlich 50 Knaben und 54 Mädchen, wovon 9 Knaben und 9 Mädchen nach Dachebach gehörten. 1837 waren es 102 Kinder, nämlich 50 Knaben und 52 Mädchen, wovon 9 Knaben und 10 Mädchen zu Dachsbach gehörten. +)

1834: 1835: 1838: 1839: 1840: 1841: 1842: 1843: 1844: 1845:

111 103 104 99 94 96 103 103 101 97

Kinder Kinder Kinder Kinder Kinder Kinder Kinder Kinder Kinder Kinder

(53 (52 (52 (48 (44 (38 (42 (42 (39 (36

+ 58), + 51), + 52), + 51), + 50), + 58), + 61), + 61), + 62), + 61),

davon davon davon davon davon davon davon davon davon davon

Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach

10 + 9+ 10 + 12 + 7+ 9+ 10 + 8+

10 8 10 8 12 12 12 10 12 9

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1846: 10. 11. 12.

13.

14.

15.

16.

17. 18. 19. 20. 21.

100

Kinder

47

(38 + 62),

davon

Walddachsbach

6~

10

Heinrich Juhus Fichenscher vom Jahre 1839 biß 1843 kam als erster verheirateter Schullehrer von Unterlaimbach hierher. Friedrich Karl Hochstein von Uehlfeld kam von Unterschweinach hierher und war vom 7. Juli 1843 bis 1852 als Lehrer dahier und kam von hier nach Linden. Friedrich Hörtner aus Neustadt a.d. Aisch kam als Lehrer am 1. Jan. 1,853 von Reinhardshofen hierher und war bis zum 1. Nov. 1865 da; unterdessen verehelichte er sich mit Margaretha Schneider und kam von hier wieder nach Reinhardshofen. Juhus Autenrieth kam am 1. November 1865 als verheirateter Lehrer~mit 2 Kindern hierher und blieb bis 1. Dez. 1870, wo er dann nach Equarhofen gekommen ist. Von dieser Zeit an bis zum 1. März 1871 wurde die Schule von dem Verweser Meinking aus Roth versehen. Friedrich Neubauer kam am 1. März 1871 als verheirateter Lehrer mit einem Kinde von Georgensgmünd hierher; am 1. Oktober 1872 kam er nach Neustadt. Vom 1. Oktober 1872 bis zum 1. Juli 1873, also 9 Monate, wurde die hiesige Schulstelle von dem Verweser Friedel aus Diespeck versehen. Am 1. Juli 1873 hatte die Schulstelle der Lehrer Kühlwein, welcher in Georgensgmünd Schulverweser war, erhalten und mit seiner Frau bezogen. Später wurde die hiesige Schulstelle von dem Lehrer Maurer in Unterschweinach und Lehrer Rost in Dottenheim verwest. Am 1. Okt. 1876 hat der ledige Lehrer Thomas Schmidt von Diespeck die Schulstelle dahier erhalten, hat sich hier mit einer Kantoretochter von Merkendorf verheiratet und ist auf dieser Stelle bis zum 1. Oktober 1880 gewesen, wo er dann nach Ingolstadt kam. Vom 1. Okt. 1880 bis 1. Aug. 1881, mithin 10 Monate, wurde die hiesige Schule von Lehrer Friedrich Wüst verwest. Am 1. Oktober 1881 hat der verheiratete Lehrer Georg Veeh von Platz in Unterfranken die Schulstelle erhalten und ist mit Frau und 3 Kindern aufgezogen; er war bis 1. September 1882 hier. Vom 1. Sept. 1882 ab wurde diese Stelle wieder verwest von dem ledigen Lehrer Loos, der am 1. Mai 1884 durch den Verweser Leonhard Förster ersetzt wurde. Am 1. Mai 1885 erhielt die Schulstelle mit H. Wild einen definitiven Lehrer. Nachfolger: Schulverweser Bub von Neustadt a.d. Aisch.

Im Jahre 1837 wurde das gegenwärtige Schulhaus von dem Maurermeister Konrad Eber von Lenkersheim und dem Zimmermeister Hopp von Ipsheim um die Akkordsumme von 2075 fl. neu erbaut. Maurermeister Eber stellte für geleistete Mehrarbeit eine Nachforderung von 73 fl. 24 Kr. und Zimmermeister Hopp eine solche von 36 fl. 22 Kr.; außerdem mussten an den Bezirksingenieur Schwarze 15 fl. und an den Baukondukteur Widhalm 25 fl. für Aufsichts- und Reisekosten bezahlt werden; somit beliefen sich die Baukosten auf 2224 fl. 46 Kr. Hierzu bewilligte die Kgl. Regierung von Ansbach eine Unterstützung von 1800 fl., wo die ganze Schulgemeinde noch 424 fl. 46 Kr. darauf bezahlen mußte und die Gemeinde Walddachsbach nach Vergleich vom 22. Aug. 1838 einen Betrag von 159 fl. geleistet und ausbezahlt hat. Den Bauplatz hierzu hatte der

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Gütler Joh. Georg Dörfer, Simon Biller und die Gemeinde Beerbach unentgeltlich dazu hergegeben, wo dann im Oktober 1837 das Schulhaus feierlich eingeweiht wurde. Am 17. Sept. 1838 hatte der Pfarrverweser Vetter, welcher seit dem 1. Sept. 1838 die Pfarrei Dottenheim verweste, die erste Betstunde im neuen Schulhaus abgehalten. Laut Verfügung vom 21. Aug. 1839 wurde Beerbach am 26. August 1839 zu einer Filial erhoben, wonach wöchentlich einemal eine Betstunde und Kinderlehre gehalten werden durften; ferner durften Kindtaufen und jährlich zweimal das Abendmahl für Arme und Schwache abgehalten werden. Am 27. Mai 1853 wurde vom Landgericht Neustadt a.d. Aisch die große Reparatur des Schulhauses um die Summe von 160 fl. dem Maurermeister Wießmann als Weningstnebmenden übergeben. Im Jahre 1864 wurde der Schulgarten neu errichtet, wo die Schulgemeinde 5 Dez. Land von dem Bäckermeister Joh. Michael Schmidt erkaufte, das Dezimal um 11 fl., von dem sogenannten Kühtriebsacker, welcher mit einem Haselrutenzaun umgeben wurde. Im Jahre 1822 ließ sich die Gemeinde Walddachsbach von der Schule zu Dottenheim ausschulen und nach Beerbach einschulen; im Jahre 1852 verlangte sie wieder nach Dottenheim, was aber abgeschlagen wurde. (Siehe das Protokoll vom 19. Sept. 1852). Im Jahre 1874 mußte eine Reparatur im Keller des Schulhauses vorgenommen werden. Der ganze Keller stund 2 Fuß hoch mit Wasser angefüllt, sodaß er lange Zeit überhaupt nicht benützt werden konnte. Um dieses Wasser zu beseitigen, wurde außerhalb des Kellers ungefähr 5 Fuß tiefer ein Brunnen gegraben und ausgemauert, durch die den Brunnen ablaufen konnte und von da aus wurde es ausgepumpt. Dies kostete zusammen: 1.

Für den Brunnen zu graben und auszuputzen, den Keller auszuputzen 2. Für die Steine zum Brunnen und Tal auszumauern 3. Für den Brunnenstock mit Rohr zu machen 4. Für den Brunnenkranz 5. Für ein Lager mit Brettern im Keller 6. Für 2 neue Dachrinnen 7. Für 2 blecherne Ablaufrohre ans Haus 8. Für die Wand im Schulzimmer zu verschalen 9. Für eine Rücklehne zu machen 10. Für 5 Roulleaux aufzumachen 11. Für nötige Schmiedearbeit an Reizammer also insgesamt

40 fl.

31 1/2 Kr.

10 14 3 4 9 14 9

6 Kr. 30 Kr. 45 Kr. 45 Kr. 30 Kr. 51 Kr.

fl. fl. fl. fl. fl. fl. fl.

42 Kr. 24 Kr. 10 fl. 26 Kr. 118 fl. 30 Kr.

Am 1. März 1882 wurden die Gemeinden Ober- und Unterwalddachsbach von der Schule zu Beerbach ausgeschult und wieder nach Dottenheim eingeschult, von der sie erst 1822 ausgeschult wurden. 60 Jahre waren sie der hiesigen Schule einverleibt. Von 1846 bis 1947 waren es 103 Kinder xx. (hier die weitere Aufstellung über Schulbesuch usw.) 1846: 103 Kinder (43 + 60), davon Walddachsbach 1847: 103 Kinder (49 + 54), davon Walddachsbach

8 11

+ 10 + 10

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1849: 1850: 1851: 1853: 1854: 1856: 1857: 1858:

100 101 105 93 92 92 92 86

Kinder Kinder Kinder Kinder Kinder Kinder Kinder Kinder

49

(56 (56 (55 (45 (44 (42 (41 (41

+ 44), davon + 45), davon + 50), davon + 48), davon + 48), davon + 50), davon + 51), davon + 45), davon

Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach Walddachsbach

13 13 15 10 10 7 8 8

+ 7 + 8 + 10 + 9 + 12 + 15 + 15 + 12

Am 9. Sept. 1885 brach in dem Schäfereigebäude durch unbekannte Ursache Feuer aus, welches den alten Bau vollständig einäscherte. Nur der geräumige Keller erlitt keinerlei Schaden. Zugrunde ging die Schlagglocke durch teilweißes Schmelzen, die Uhr und die beiden Bahrtücher. In der Scheune waren sehr viele Erntevorräte untergebracht, welche samt und sonders verbrannten. Ein geringer Teil davon war versichert. Die Läutglocke konnte gerettet werden. Von den Nachbargebäuden erlitten die Häuser Nr. 13, 15 und 49 einigen Schaden. In äußerster Gefahr schwebte Haus Nr. 15. Da jedoch der Brand schon morgens um 8 Uhr ausbrach, um welche Zeit Herd beschränkt. Als Versicherungssumme wurden 3522 M ausbezahlt. Nach vielen Streitigkeiten entstand auf derselben Stelle ein neues Schäfereigebäude. Das Türmchen erbaute die Gemeinde für 300 M. Die neue Glocke wurde in Rothenburg von Ph. Heller gegossen und am 26. August 1886 eingeweiht. Da sie aber einen Sprung hatte, kam an ihre Stelle eine größere Glocke, welche auf D stimmte, die kleine stimmte auf A. Das Türmchen errichtete Leonhard Knauer von Neustadt a.d. Aisch. In der Kapsel des Türmchens befindet sich eine Urkunde. Die Maurerarbeiten besorgte Peter Wießmann von Beerbach um 1100 M. Die in dem Schäfereigebäude verbrannten Bahrtücher wurden im Jahre 1886 wieder gekauft und zwar lieferte daß Tuch der Schnittwarenhändler Trapp von Markt Erl-bach. Gemacht wurden sie vom Schneider Kaspar Stüber. Die Jahreszahl 1886 wurde wieder darauf gestickt. Vom Hopfenbau Anfangs September 1835 kostete der Ztr. Hopfen 40 fl., anfangs Dezember 1844 und Ende Dezember 50 fl. 1 Kr. Im Februar 1836 kostete der Ztr. Hopfen wieder 40 fl., von Weihnachten bis zum 2. Februar wurde kein Hopfen verkauft; am 1. Mai kostete er wieder 40 fl., im September ebenfalls 40 fl. und 1 fl. 45 Kr. Leibkauf, im Oktober 50 fl. und 2 fl. 42 Kr. Leihkauf und an der Kirchweih 60 fl. 1 Kr. Am 13. Januar 1837 kostete der Ztr. Hopfen 60 fl. 1 Kr., im September 30 fl. an Martini 25 fl. und an Weihnachten 30 fl. 1 Kr. Im Jahre 1848 kostete der Ztr. Hopfen 50 fl. 1 Kr. und 6 Wochen darnach 36 - 38 fl., das Simra Weizen 19 fl., das Simra Korn 11 fl. und das Simra Hafer 14 fl. Im Jahre 1857 kostete der Ztr. Hopfen 45 fl. und 3 Wochen darnach 27 fl., das Simra Weizen 36 fl., das Simra Korn 24 fl., der Hafer 21 fl. Im Jahre 1858 kostete der Ztr. Hopfen während der Pf ücke 66 fl., einige Tage darnach 70

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fl., dann 80 fl., dann kostete er ungefähr 4 Wochen 145 fl; das Simra Weizen 21 - 22 fl., Gerste 38 - 39 fl. Das Jahr 1860 war ein fruchtbares Jahr; es gab so viele Apfel, Birnen, Zwetschgen und Kirschen, daß sie nicht unterzubringen waren. Die Bayer. Metz Aepfel kostete 24 - 30 Kr., die Metz Birnen 18 - 24 Kr. Die Kirschen kosteten das Hundert 2 - 3 Kr., das hölzerne Maß 4 Kr. Von den Aepfeln und Birnen wurden viele zu­ sammengestoßen und Most daraus gemacht, wovon die Maß um 4 Kr. verkauft wurde. Es wurde auch soviel Obst gedörrt, wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Die Hopfenernte fiel hier nicht zum Besten aus, denn es wurde viel schwarz; aber im Preise erreichte er eine solche Höhe, daß für den Ztr. 175 bis 280 fl., auch 300 fl. bezahlt wurden. Im ganzen wurden hier ungefähr 80 – 100 Ztr. Hopfen gebaut. Die Maß Schenkbier kostete 5 – 5 ½ Kr., die Maß Sommer- oder Lagerbier 6 - 6 1/2 Kr. und am Ende des Jahres kostete die Maß Schenkbier 6 - 6 1/2 Kr. Das Viermäßlein Schmalz kostete 18 - 22 Kr., um einen Batzen erhielt man 4 - 6 Eier; das Pfund Ochsenf leisch kostete 13 1/2 bis 14 Kr., das Schweinefleisch 17 - 18 Kr., das Hammelfleisch 12 1/2 - 13 Kr. Am 10. März 1861 wurde ein Sack Hopfen (134 Pfd.) um 80 fl. per Ztr. verkauft, angekauft wurde der Ztr. um 280 fl, sodaß an diesem Sack Hopfen 300 fl. verloren wurden. Von der Ernte 1861 wurde der Ztr. Hopfen hier um 44 - 50 fl. verkauft, später auch zu 60 70 fl. Gebaut wurden ungefähr 200 - 212 Ztr. Die Maß Sommer- oder Lagerbier kostete auf dem Lande 8 Kr., in der Stadt 8 1/2 Kr., das Viermäßlein Schmalz kostete 18 -22 Kr., 5 - 7 Eier 5 Kr., das Pfd. Schweinefleisch 17 1/2 18 Kr., Ochsenfleisch 13 1/2 - 14 Kr., das Pfund Hammelfleisch 12 1/2 - 13 Kr; das Kalbfleisch hatte keine gerichtliche Taxe, sondern wurde den Metzgern freigegeben und kostete 10 - 11 Kr. Der Ztr. Stroh kostete 2 fl. und das Futter der Ztr. 2 fl. 15 Kr. Im Jahre 1862 kostete der Ztr. Hopfen anfangs 60 - 95 fl., auch wurden etliche Zentner um 100 fl verkauft, dann ging derselbe wieder zurück auf 70 - 85 fl. und zuletzt gar bis 40 - 45 fl. Die Maß Winterbier kostete 5 Kr. und das Lagerbier 6 Kr. Im Jahre 1863 kostete der Ztr. Hopfen anfangs 70 - 75 fl., im Oktober 50 - 55 fl. und anfangs November 60 - 66 fl. Die Maß Winterbier kostete 5 Kr., das Sommerbier 6 Kr. Im Jahre 1864 kostete der Ztr. Hopfen anfangs Oktober 50 - 75 fl., Mitte Oktober 80, 90 95 fl.; .5 wurde auch einer um 100 fl. und Leihkauf gekauft, doch ging letzterer Kauf sehr langsam und flau. Die Maß Schenkbier kostete 5 Kr., das Lagerbier 6 Kr. Das Viertelmäßlein Schmalz kostete 20 - 23 Kr., 1/4 Maß Milch 1/2 Kr., 1 Ei 1 1/4 Kr., das Pfund Schweinefleisch 18 Kr., das Ochsenfleisch 14 1/2 - 15 Kr., das Schützenfleisch 12 - 14 Kr., das Pfd. Butter 26 - 28 Kr.

Die Chronik von Beerbach

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Aus: "Bayerische Kunstdenkmale" Landkreis Neustadt a. d. Aisch Seite 27 BEERBACH Ehemaliges Schloß. Haus Nr. 44/52 1700-1706 erbaute Wilhelm von Witzleben ein neues Schloß. Es wird als "zweistöckig von 82' Länge und 54 'Breite von lauter gehauenen Quadersteinen mit Mansardendach und großem Keller" geschildert. 1724 an Johann Heinr. v. Stürzel, 1737 v. Holleben, 1769 von de Tubeuf, 1802 - 1805 abgebrochen, vom Material die Häuser Nr. 44, 49 - 52 errichtet. Reste erhalten im eingeschossigen Quaderbau Nr. 44/52: Profilierter, an den Ecken verkröpf ter Sockel; Ecklisenen und Gurtband. An der Westseite (jetzt Scheune zu Nr. 44) Wappen des Simon Charles Baron de Tubeuf, von 2 Löwen gehalten und die Devise: Deo et virtuti). Privathäuser Haus Nr. 6: (Gasthaus Chr. Schmidt) Zweigeschossiges Walmdachhaus von 8 zu 3 Achsen, genutete Ecklisenen, verkropftes Gurtband, profiliertes Traufsims. Im Sturz der Haustür 18 JHGD 13. Haus Nr. 14: Ehemalige Schäferei, 1727 als Kellergebäude errichtet, 1885 neu gebaut. Eingeschossiges Satteldachhaus auf Quadersockel. Zwei Dachgeschosse. Glockentürmchen. Rundbogige Kellertür war bez. J.H.v.St(ürzel) 1727. modern verändert. Im Keller großes Tonnengewölbe. Haus Nr. 15: Ursprünglich Brauerei. An Neubau des 19. Jh. Bogenstein in Wiederverwendung: LIE v(on) H(olleben) / 1753. In der Scheune an der Nordseite im Putz: Erbaut von Johann Friedrich Hülf 1854. Haus Nr. 50: l. Viertel 19. Jh. Zweigeschossiges Walmdachhaus, im Erdgeschoß teilweise verändert. Quadersockel, Ecklisenen, verkropftes Gurtband. Obergeschoß verputztes Fachwerk. An der Westseite Erdgeschoß Wappenstein der Tubeuf, zwei Löwen halten (glattes) Wappen, mit Devise Deo et virtuti