Die beste K aller Zeiten

Weltpremiere Größer, stärker, schöner und einfacher: das neue Flaggschiff von Arburg Seite 14 PPS drucken Additive Fertigung mit PPS senkt Kosten im ...
Author: Gundi Feld
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Weltpremiere Größer, stärker, schöner und einfacher: das neue Flaggschiff von Arburg Seite 14

PPS drucken Additive Fertigung mit PPS senkt Kosten im Sondermaschinenbau Seite 31

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25.10.16 15:46

Die beste K aller Zeiten Eine außerordentlich gute Konjunktur, die Rekordzahl von rund 230.000 investitionsfreudigen Besuchern und beste Stimmung unter den Ausstellern prägten die K 2016 Die 3.285 Aussteller freuten sich nicht nur über die Vielzahl der Besucher – hier eine Momentaufnahme vor dem Messestand der K-ZEITUNG –, sondern vor allem über deren Investitionsbereitschaft. Foto: K-ZEITUNG

47. JAHRGANG

AUSGABE 21 | 4. NOVEMBER 2016

POLYME ( H ) R

Vom Problem zum Rohstoff Überall auf der Welt nehmen giftige Algenblüten zu. Im Sonnenstaat Florida leidet die Wirtschaft bereits spürbar. Die Touristen bleiben angesichts von dicken, gesundheitsschädlichen Algenteppichen aus. Ein Start-up aus der Region will aus den ungeliebten Wasserpflanzen jetzt ein Geschäft machen. Sie werden eingesammelt und zu Kunststoffschaum verarbeitet.

AUS DEM INHALT

WIRTSCHAFT Neue Consultic-Studie zeigt Trend zu mehr Recycling ....... 2

BRANCHE

K 2016 „Eine solche Vielzahl ent-

Formnext: Evolution der Entwicklung und Herstellung....... 5

K 2016 Berichte und Analysen von der wichtigsten Kunststoffmesse der Welt auf mehr als 20 Seiten ................................ 9 Führende Manager und Managerinnen der Kunststoffbranche ziehen ein sehr positives Fazit aus der K 2016 ... 10

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unseren Abnehmerbranchen und in allen Regionen der Welt wird kräftig investiert. Die K 2016 war die beste, dynamischste und aufregendste K, die ich je erlebt habe.“ Dieses euphorische Schlusswort von Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA, bringt die Stimmung auf der Weltleitmesse der Kunststoffbranche auf den Punkt. Überaus positiv werten auch die verschiedenen Verbände den Ver-

Europas Maschinen im Plus

Kunststoff-Rohstoffe Produktkonzeption Prototypenentwicklung Material- und Bauteilprüfung

Euromap sieht 1,8 Prozent Wachstumsrate bis 2018 – VDMA sagt zwei Prozent voraus

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204.800

DIE ZAHL DER WOCHE Schwer gefragt ist PE-UHMW in der Medizintechnik. Lag der weltweite Jahresverbrauch im Jahr 2015 bei 60.900 t, soll bis 2024 mit 204.800 t mehr als dreimal so viel des ultrahochmolekularen PE für medizinische Anwendungen eingesetzt werden. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs von 15 %. Die wichtigste Anwendung bleiben einer aktuellen Studie von Grand View Research zufolge künstliche Kniegelenke. Die Gründe sehen die Marktanalysten in den Eigenschaften des Materials. Es ist selbstschmierend und zeichnet sich durch geringe Absorption aus. Über ein Drittel des PE-UHMW wurde 2015 in US-amerikanischen Medizintechnikunternehmen verbraucht.

scheidungs- und kauffreudiger Kunden habe ich auf einer Messe noch nicht erlebt. Die Anzahl und die Höhe der Abschlüsse, die hier zum Teil ganz spontan getätigt wurden, sowie die vielen konkreten Anfragen für Neuprojekte übersteigen bei Weitem unsere Erwartungen. Es war vom ersten Messetag an klar, dass die Kunden sich nicht nur über neue Technologien informieren wollen, sondern diese auch kaufen. In allen

Maschinenmärkte Die europäi-

schen Hersteller von Kunststoffund Gummiverarbeitungsmaschinen rechnen aktuell mit einem Umsatzwachstum von durchschnittlich 1,8 % für das laufende Jahr und ebenso für die beiden kommenden Jahre. Deutsche Hersteller erwarten nach VDMAAngaben sogar Wachstumsraten von 2,0 % für das laufende und für das nächste Jahr. „Die Industrie wird in den Euromap-Mitgliedsländern weiter wachsen“, resümierte Luciano Anceschi, Präsident der Euromap als Dachorganisation der wichtigsten nationalen Kunststoff- und Gummimaschinenbauorganisationen. Für den Zeitraum von 2005 bis 2015 kann er einen Umsatzsprung von 9,3 Mrd. auf 13,5 Mrd. EUR verbuchen, ein Plus von 46 %; wobei weltweit sogar ein Wachstum von 83 % zu beobachten war. „Gleichzeitig nahmen die Exporte aus den Euromap-Staaten um

lauf der Messe. So geht für Dr. Oliver Möllenstädt, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV) „eine für die deutschen Kunststoffverarbeiter sehr gute K zu Ende“. Dr. Josef Ertl, Vorsitzender von Plastics Europe, äußerte sich ebenfalls sehr positiv: „Wir haben eine sehr innovative und zukunftsorientierte K erlebt, die nach wie vor die ideale Präsentationsfläche für neue Technologien, Prozessabläu-

joinus@

fe und Werkstoffe aus unserer Branche ist.“ Auch aus Sicht der Kautschukindustrie war die K 2016 ein voller Erfolg. Entsprechend positiv fällt auch das Resümee von Werner M. Dornscheidt aus. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf freute sich über „allerbeste Stimmung“, die für ihn einen klaren Grund hat: „Auf der K 2016 wurden viele neue Technologien vorgestellt und – was noch wichtiger ist – auch geordert.“ GK

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52 Prozent zu und stiegen von 6,6 auf 10 Milliarden Euro an“, berichtete Anceschi.

Europäer liefern global „Für uns Europäer ist die gesamte Welt der Zielmarkt, während beispielsweise chinesische Anbieter vor allem von ihrem starken Heimatmarkt profitieren“, erläuterte Dr. Karlheinz Bourdon die weltweite Entwicklung. 2015 generierten die Euromap-Länder nahezu die Hälfte, 47 %, der Kunststoff- und Gummimaschinenausfuhren; chinesische Anbieter erreichten dagegen 15 % des GesamtExportvolumens. Aber ihre Marktposition gewinnt weiter an Bedeutung. Für den gesamten Weltmarkt erwarten die Fachleute von 2016 bis 2018 Wachstumsraten von insgesamt 3,4 % jährlich, China gilt auch für die Zukunft als Hauptmarkttreiber. GR www.euromap.org

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WIRTSCHAFT 2

4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

EDITORIAL

Die K bleibt konkurrenzlos Mehr Internationalität, mehr Besucher, qualifiziertere Kontakte, bessere Kommunikation, nennenswerte Geschäftsabschlüsse Unbeeindruckt von wirtschaftlichen und politi- herstellern durch starke Aktivitäten des VDMA schen Krisen verströmte diese 19. K-Messe an acht Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinen Messetagen einen bemerkenswerten Optimismus – bereits im Vorfeld der Messe stark gepusht – mehr und eine positive Stimmung, die hoffentlich für als nur präsent. die Kunststoffindustrie nachhaltig anhält. Selten Dass sich die K aber auch immer als der richtige hat der Chronist am Rhein so häufig die Aussage Präsentationsort für neue Technologien, Prozessab„Wir sind mit dem Verlauf der Messe sehr zufrieden“ läufe und Werkstoffe erweist, demonstrierten die gehört wie auf dieser K 2016. Und dabei war die Kunststofferzeuger eindrucksvoll. Auch sie waren Erwartungshaltung im Vorfeld relativ hoch. Dass mit dem Messeverlauf nach Angaben von Dr. Josef sie schlussendlich bei fast allen Beteiligten noch Ertl, Vorsitzender von Plastics Europe Deutschland, übertroffen wurde und sich dann auch noch in mehr als zufrieden. Die Sonderschau, ein Projekt nennenswerten Geschäftsabschlüssen niederschlug, der deutschen Kunststoffindustrie unter Federfühmacht die K als Weltleitmesse in dieser Form kon- rung von Plastics Europe unter dem Motto „Plastics kurrenzlos. Nirgendwo sonst werden ein so breites shape the Future“, wo letztlich Funktionalität, ÄsAngebot und so viel Spitzentechnologie präsentiert. thetik und Nachhaltigkeit von Kunststoff im BlickSelten wurden der Slogan „Unsere Zukunft gestal- punkt standen, beeindruckte einmal mehr. An ten“ und welche Rolle die Kunststoffindustrie auch sieben Thementagen informierten und diskutierten hier Experten aus Wissenschaft, in den unterschiedlichen Anwenderbranchen dabei spielt, so poinIndustrie und Politik über ökonotiert, facettenreich und vor allem mische, soziale und ökologische professionell präsentiert. Hinzu Herausforderungen und Lösungskam, dass es in den Hallen bis auf ansätze und wagten sich auch an Kern-, Zukunfts- und Reizthemen das Wochenende brummte. Bestätigt hat sich einmal mehr, dass von Kunststoff. Der Chronist hätsich die Europäer technologisch te sich allerdings mehr Besucher auf höchstem Niveau bewegen und gewünscht. Denn hier gab es echbei hochwertigen und anspruchste Infos, Zahlen, Daten und Fakvollen Lösungen weltweit weiter ten – oft in nicht gekannter geklar die Nase vorne haben. Und Joachim Rönisch | Herausgeber ballter Form. Hut ab. auch hier wird sich so schnell nichts Noch ein Wort zum Schluss. Auch ändern. So hat die K einmal mehr gezeigt, wo die die Zahl der Pressekonferenzen ist bei dieser K nochmals gestiegen, und viele – sorry – raubten Branche professionelle Orientierung findet. Für den Chronisten war es die letzte K-Messe als den Journalisten nur Zeit. Wenn nichts echt Neulangjähriger Berichterstatter für die K-ZEITUNG. es gesagt wird – von wem auch immer –, ist es für Dass sich die Weltleitmesse in den letzten Jahren beide Seiten unbefriedigend. Hier spürt man allervor allem in der Kommunikation – sprich Infor- dings auch seit Jahren, welches Unternehmen über mationspolitik – der Aussteller aus Industrie, Trä- gescheite Kommunikationsfachleute verfügt. Gleigerverbänden und Wissenschaft deutlich verändert ches gilt allerdings auch für einige Kollegen. Monound positiviert hat, war auffällig. Wenn auch auf logisierende Fragestellungen, die sich dann mit den ersten Blick kein Megatrend auszumachen war, einem knappen Ja oder Nein des Veranstalters stand vielfach die Digitalisierung im Fokus. Die beantworten lassen, nerven auch weiter ungemein. Erkenntnis, dass die Digitalisierung – sei es beim Von dieser Stelle nochmals meinen besonderen Thema Industrie 4.0 oder als Basis der generativen Dank an die Verantwortlichen der Messe Düsseldorf, Fertigung – eine zukunftsweisende Rolle spielt, war die mich seit 1992 ziel- und planlos durch die Messein vielen Hallen hör- und sichtbar. Kaum einer in hallen irren ließen. Es war schon eine verdammt der gesamten Wertschöpfungskette kommt in den schöne Zeit! nächsten Jahren an diesem Thema vorbei. Und die K nutzte die Gelegenheit ausreichend, über Chancen und Risiken von Industrie 4.0 zu informieren. Industrie 4.0 war bei den Maschinen- und Geräte-

Gute Zeiten für Polycarbonat Weltweite Trends schaffen gute Bedingungen für den Einsatz von PC Werkstoffe Der Weltmarkt für

Polycarbonat hatte im Jahr 2015 einen Umfang von 15,24 Mrd. USD (rund 14 Mrd. EUR). Einer aktuellen Studie von Grand View Research zufolge soll sich dieser Wert in den kommenden acht Jahren auf 25,37 Mrd. USD entwickeln. Die weltweit erzeugte Menge werde in diesem Zeitraum von 4,3 Mio. t auf 7,7 Mio. t anwachsen. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs von 6,9 % zwischen 2016 und 2024.

USA exportiert, China importiert Die Entwicklung der Industrie im asiatisch-pazifischen Raum führte zu einem sprunghaften Anstieg des Bedarfs an Polycarbonat in dieser Region, eine Entwicklung, die sich laut Grand View Research in den kommenden Jahren fortsetzen soll. Das regionale Wirtschaftsschwergewicht verbraucht wiederum rund 60 % des in AsienPazifik eingesetzten Polycarbonats. Trotz der Verlangsamung der konjunkturellen Entwicklung sei der Bausektor in China weiter im Aufschwung und führe in Kombination mit einem attraktiven Umfeld für Investitionen in Bauprojekte zu einem Nachfrageschub für PC. Die weltweite Handelsbilanz für den technischen Kunststoff weist ein Defizit von 2,84 Mrd. USD auf. Daran kann man ablesen, dass die Produktionskapazitäten in wenigen Weltregionen konzentriert sind. Dabei stecchen die USA hervor. Unter dem Strich wurde vom weltweit führenden Exporteur im Jahr 2015 Polycarbonat im Wert von 1,22 Mrd. USD mehr exportiert als eingeführt. Dagegen lag das Handelsdefizit des größten Importeurs China im selben Jahr bei knapp 4 Mrd. USD, dabei wurde aus China PC im Wert von 650

Im Fahrzeugbau sorgt Polycarbonat für geringes Gewicht, individuelles Design und mehr Funktionalität. Foto: Covestro

Mio. USD exportiert. Im Jahr 2015 wurden in China rund 1,5 Mio. t des technischen Thermoplasten verarbeitet. Auch wenn sich die jährliche Zunahme des Verbrauchs von 6,5 % auf 6,2 % jährliche verlangsamen werde, rechnet man bei Grand View Research bis 2024 allein im Bausektor in China mit einem jährlichen Einsatz von Polycarbonat im Wert von 1,9 Mrd. USD.

Vielfältige Anwendungsbereiche Der technische Kunststoff ist vielseitig einsetzbar und kommt so in zahreichen Anwendungsbereichen zum Einsatz. Darunter sind der Fahrzeugbau, der Bausektor, Verpackung, Konsumgüter und Medizintechnik. Haupteinsatzbereich sind neben dem Fahrzeugbau der Elektro- und Elektroniksektor, wo das Material häufig für Gehäuse eingesetzt wird. Als Blends mit ABS oder Polyester wird PC oft für den Bau von Fahrzeugen verwendet. Die zunehmen-

den Bemühungen, beim Bau von Fahrzeugen Gewicht einzusparen, beflügelten in jüngster Vergangenheit den Verbrauch von Polycarbonat zusätzlich. In Zukunft rechnen die Analysten mit einem verstärkten Einsatz in den Bereichen Sicherheitsausrüstung und Maschinenbau. Die guten optischen Eigenschaften machen PC beliebt für Schweinwerfer und andere transparente Teile. Gleichzeitig nehmen die Bemühungen zur Reduktion der CO2Emissionen weltweit zu. Diese bringen neue Regeln hervor, die Recycling und Abfallvermeidung fördern sollen. Laut Grand View Research fielen in den USA im Jahr 2012 rund 14 Mio. t Kunststoffabfälle in Form von Behältern und Verpackungen an. Seitdem haben neue Verordungen und Gesetze die Recyclingrate in den USA um 4,5 % erhöht. Die Marktexperten erwarten, das sich dieser Trend fortsetzen und zum verstärkten Einsatz von PC führen werde. PL www.grandviewresearch.com

Recycling weiter im Aufwind Die neue Consultic-Studie zeigt einen Trend zu mehr Recycling Marktentwicklung Die stoffliche

und energetische Verwertung von gebrauchten Kunststoffen funktioniert in Deutschland auf sehr hohem Niveau und wird immer mehr zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Dies zeigen die Ergebnisse der jetzt erschienenen Consultic-Studie „Produktion, Verarbeitung und Verwertung von Kunststoffen in Deutschland 2015“.

Über 99 Prozent Verwertungsrate Die wesentlichen Daten der Studie für das Jahr 2015: In Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 18,5 Mio. Tonnen Kunststoff erzeugt. Davon waren 2,8 Mio. Tonnen PE, 2 Mio. Tonnen PP und 1,55 Mio. Tonnen PVC. Insgesamt ging die Produktion um 1,6  % zurück. Insbesondere die Erzeugung von PS und PVC ließ mit

rund 8 % spürbar nach. Die Gründe liegen in Werksschließungen und Produktionsverlagerungen. Zur Herstellung von Kunststoffprodukten wurden 12,1 Mio. Tonnen eingesetzt. Davon wurde mit 4,25 Mio. Tonnen der größte Anteil zu Verpackungen verarbeitet. Den größten Zuwachs hatte mit 3,3 % der Fahrzeugbau. Die Kunststoffabfallmenge betrug im gleichen Jahr 5,9 Mio. Tonnen. Mehr als 99 % wurden wie folgt verwertet: 45 % werkstofflich, 1 % rohstofflich und 53 % energetisch.

Anwendungen im Bereich der Landwirtschaft. Wesentliche Basis des werkstofflichen Recyclings von Verpackungen sind haushaltsnahe Verpa-

ckungen vor allem der Aktivitäten der dualen Systeme, das Recycling von PET-Flaschen sowie von Folien aus den Bereichen Transport und Industrie.

Verwendung von Kunststoffrezyklaten

Strukturen funktionieren

Hohe Verwertungsrate bei Verpackungen 79 % des stofflichen Recyclings gebrauchter Produkte basieren in Deutschland auf der Verwertung von Verpackungen. Mit rund 7 % folgen Bauprodukte wie Fenster und Rohre sowie mit etwa 5 % Folien und andere Produkte aus

Kunststoffrezyklate aus Produktions-, Verarbeitungs- und PostConsumer-Abfällen finden ihren Einsatz vornehmlich in Bauprodukten, in Verpackungen sowie in landwirtschaftlichen Anwendungen. Diese drei Gruppen summieren mehr als 70 % aller Anwendungen.

Rezyklate kommen vor allem für Bauanwendungen und im Verpackungsbereich zum Einsatz. In Möbeln hingegen finden sich nur sehr wenige Rezyklate wieder. Quelle: Consultic Studie

Für den Branchenverband Plastics Europe belegt die Studie damit erneut, dass im Bereich der Kunststoffverwertung die etablierten Marktstrukturen funktionieren und zukunftsfähig sind. So erklärt sich auch die signifikante Zunahme der werkstofflichen Verwertung bei gleichzeitigem Rückgang der energetischen. Die Studie erläutert unter anderem auch anhand unterschiedlicher Anwendungsbereiche, weshalb die

Kunststoffabfallmenge deutlich unter der Verbrauchsmenge liegt. Auch zeigt die Studie auf, wo Rezyk late aus Produktions-, Verarbeitungs- und Endverbraucherabfällen verwendet werden. Haupteinsatzgebiete sind der Baubereich, die Verpackungsbranche sowie landwirtschaftliche und technische Anwendungen.

Consultic Studie Die in der Branche als „ConsulticStudie“ bekannte Erhebung wird alle zwei Jahre durchgeführt und liefert seit 1998 belastbare Zahlen und Fakten zu Produktion, Verarbeitung und Verwertung von Kunststoffen. Auftraggeber sind BKV, Plastics Europe, BVSE, der Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA sowie die IK. PL www.consultic.de

WIRTSCHAFT 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

ZKW eröffnet neues Werk in Österreich Automobilzulieferer erweitert um moderne Fertigung für Scheinwerfer-Abdeckscheiben Spritzgießverarbeitung Die ZKW-

Group wächst am Standort Wieselburg/Österreich weiter: Am 22. September eröffnete der österreichische Automotivezulieferer mit einem Festakt sein hochmodernes Produktionswerk und Logistikzentrum im Gewerbegebiet Haag, Wieselburg-Land. In rund eineinhalb Jahren Bauzeit wurden auf 20.000 m2 Fläche rund 35 Mio. EUR investiert. Zukünftig werden in Haag Abdeckscheiben für Premiumscheinwerfer im Hard-Coating-Verfahren beschichtet. Die Produktionskapazität beträgt 3 Mio. Stück pro Jahr. Das integrierte Logistikzentrum kann rund 8.000 Paletten aufnehmen. Insgesamt schafft das neue Werk 120 zusätzliche Arbeitsplätze. „Die Werkserweiterung ist ein weiterer Meilenstein für den Standort Wieselburg. Mit diesem Ausbau schaffen wir Platz für zusätzliche Kapazitäten und neue Aufträge. Gleichzeitig sichern wir damit den Standort und weitere Arbeitsplätze“, erklärt Wolfgang Muhri, Standortleiter ZKW Wieselburg. ZKW zählt sich weltweit zu den am stärksten wachsenden Automobilzulieferern und ist mittlerweile einer der größten Anbieter am Markt. „Die Entscheidung für Wieselburg ist ein absolutes Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Niederösterreich. Denn wir produzieren hier mit den modernsten Produktionsanlagen hochtechnologische Lichtsysteme. Dieser hohe Qualitätslevel ist unser Anspruch und auch der Anspruch unserer Kunden“, betont ZKWGroup-CEO Oliver Schubert.

nun 13.000 m2. Die nächste Phase des Ausbaus in Tschechien hat bereits im Juli begonnen. Am Standort Dalian/China ist der zweite Teil der Werkserweiterung auf rund 35.000 m2 abgeschlossen. Die ZKW-Niederlassung in Silao/

Mexiko, in die 70 Mio. USD investiert wurden, hat nach der Eröffnung im Mai bereits ihren Betrieb aufgenommen. Auf 21.900 m2 werden zukünftig Premium-Hauptscheinwerfer für den NAFTA-Raum produziert. GR

www.zkw-group.com

Zusätzliche Kapazitäten in Niederösterreich: Das neue Produktionswerk und Logistikzentrum auf 20.000 m² Fläche Foto: ZKW

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Streuscheiben beschichtet und lackiert Das neue Beschichtungswerk und Logistikzentrum erstreckt sich auf 12.000 m2 bebauter Fläche. In der Fertigung kommen acht Kunststoffspritzgießmaschinen, HardCoating-Anlagen zur Beschichtung von Kunststoffstreuscheiben und zwei automatische Lackieranlagen zum Einsatz. Zusätzlich umfasst das neue Werk Serviceabteilungen wie Werkzeugbau, Logistik und Büroarbeitsplätze. Ab Ende September werden im Drei- bis Vier-Schicht-Betrieb Abdeckscheiben für PremiumHauptscheinwerfer gefertigt. „Wir schaffen hier 120 neue Arbeitsplätze, zusätzlich zu den 2.600 Mitarbeitern im Werk Wieselburg und den fast 7.500 im gesamten Konzern. Damit stärken wir unsere Position als größter Arbeitgeber der Region“, erläutert Schubert weiter.

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Internationale Expansion Neben dem Ausbau des Stammsitzes in Wieselburg investiert ZKW auch an den anderen Standorten. So wird demnächst im Elektronikwerk in der Wiener Neustadt in eine 3,5 Mio. EUR teure Büroerweiterung investiert. Bereits fertiggestellt ist die erste Erweiterung des Werkes in Vratimov/Tschechien und hier beträgt die gesamte Produktionsfläche

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WIRTSCHAFT 4

4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Kein Ende des Booms

Weg vom Sparkurs

Engel wächst und investiert weiter – nächster Umsatzrekord für 2016/17 in Aussicht Wachstum Spritzgießmaschinen-

bauer Engel eilt zum nächsten Umsatzrekord: Auf der K 2016 stellte der scheidende CEO Dr. Peter Neumann für das im März 2017 endende Geschäftsjahr 1,35 Mrd. EUR Umsatz in Aussicht – ein Plus von rund 10 %. „Engel ist sehr gut aufgestellt, so dass die Aussichten für das weitere Wachstum in der Zukunft sehr, sehr positiv sind“, sagte Neumann. Zum starken Umsatzwachstum des Branchenprimus trugen alle Regionen und Geschäftsfelder bei. Europa sei dabei sehr stabil. Die größeren Wachstumsimpulse gehen indes von den Regionen außerhalb des großen Kontinents aus; vor allem von Amerika und Asien. 55 % des Umsatzes generiert Engel aktuell in Europa – Tendenz fallend. Sehr positiv entwickelt sich bei den Österreichern neben dem Maschinen- auch der Automationsabsatz: Im laufenden Geschäftsjahr werde sich die Zahl der verkauften 6-Achs-Industrieroboter der Easix-Baureihe in etwa verdoppeln, so der designierte CEO Dr. Stefan Engleder. Für die nächsten Jahre sieht das Unternehmen kein Ende des Booms, wenngleich die Wachstumsraten nach Einschätzungen der Geschäftsführung geringer

Die neue Geschäftsführung der Engel Unternehmensgruppe ab 1. Dezember 2016 (v.l.n.r.): Joachim Metzmacher (Produktion), Dr. Christoph Steger (Vertrieb, Marketing und Service), Dr. Stefan Engleder (CEO) und Klaus Siegmund (Finanzen, Personal und IT) Foto: Engel

ausfallen werden; geschuldet ist dies dem höheren Umsatzniveau. Um das hohe Tempo weiterhin halten zu können, investiert der österreichische Maschinenbauer derzeit in seine weltweiten Stand-

orte. Knapp 100 Mio. EUR fließen im laufenden Geschäftsjahr in den Ausbau in Europa. Ein Schwerpunkt ist dabei das Stammwerk in Schwertberg. Hier entstehen aktuell ein Neubau für ein neues

Technologiezentrum, eine Lehrwerkstatt und zusätzliche Bürofläche für Vertrieb und Service. Die Lehrlinge sind bereits eingezogen, das Technologiezentrum ist fast fertig. In Planung sind bereits der weitere Ausbau der Montagekapazität und ein neues Kundentechnikum. Parallel dazu werden die beiden Großmaschinenwerke in St. Valentin/Österreich und Schanghai/ China sowie das Komponentenwerk in Kaplice/Tschechien ausgebaut. In Kaplice werden die Kapazitäten verdoppelt. In St. Valentin erhält zudem das Technologiezentrum für Leichtbau-Composites mehr Platz. Zufrieden ist Engel auch mit der Entwicklung der Zweitmarke Wintec, deren Maschinen in Changzhou/China produziert werden. „Der Beginn verlief zwar langsamer als geplant, doch schon nach kurzer Zeit entwickelte sich die Nachfrage dynamisch“, so Neumann. Das Vertriebs- und Servicenetz von Wintec wird kontinuierlich ausgebaut – mit Schwerpunkt auf Südostasien. Künftig sind die Maschinen auch im Iran und in Südafrika erhältlich. Einem Vertrieb in Europa erteilte Neumann allerdings eine klare Absage. SK www.engelglobal.com

Krauss Maffei evaluiert Synergien mit Chem China für Reifenhersteller Investitionen Aufbruchstimmung

war bei Krauss Maffei auf der K  2016 spürbar. „Unser neuer Eigentümer Chem China unterstützt uns nach Kräften, um das Potenzial des Markts ausschöpfen zu können“, betonte Dr. Frank Stieler, CEO der Krauss Maffei Gruppe auf der Pressekonferenz. „Nachdem die Voreigentümer das Unternehmen zehn Jahre lang wirtschaftlich optimiert haben und die Verkäufe im Mittelpunkt standen, geht es nun darum, wieder die technische und wirtschaftliche Position einzunehmen, die uns im Markt zusteht.“ Peter Roos, Geschäftsführer und President des Segments Extrusionstechnik, bestätigte: „Es weht ein neuer Wind im Unternehmen.“ Mit der wirtschaftlichen Entwicklung kann der neue chinesische Eigentümer des Münchner Maschinenbauers mehr als zufrieden sein: Der Umsatz lag laut Stieler 2015 bei 1,212 Mrd. EUR – und damit 9  % über dem Wert des Vorjahres. Auch die aktuelle Projektlage sei sehr gut, alle Werke seien ausgelastet. „Angesichts voller Auftragsbücher stehen wir vor der Herausforderung, unsere Kapazitäten zu erhöhen. Dabei unterstützt uns Chem China“, so Stieler.

Umgekehrt hat Krauss Maffei nun im Konzern bei den Maschinenbauaktivitäten den Hut auf – einschließlich der Standorte in China. Das Interesse der Kunden in Europa und den USA sei sehr groß

Dr. Frank Stieler, CEO der Krauss Maffei Gruppe, sieht nach der Übernahme durch Chem China wieder Innovationspotenzial. Foto: Krauss Maffei

an diesen in China hergestellten und ausschließlich dort vertriebenen Produkten. Dies betreffe beispielsweise das Produktportfolio für die Extrusion im Gummibereich, also für die Reifenherstellung. Stieler: „Wir haben die Vision, künftig große Teile von Reifenfabriken aus einer Hand anzubieten.“ SK www.kraussmaffeigroup.com

Von Rekord zu Rekord

Neuer Partner für L&R

Arburg verfehlte 2015 die 600-Millionen-Euro-Marke nur ganz knapp

IWZ künftig in drei Nachbarländern aktiv

Strahlende Gesichter auf der K 2016 bei der Arburg-Geschäftsführung (v.l.n.r.): Michael Hehl, Juliane Hehl, Gerhard Böhm, Heinz Gaub und Jürgen Boll Foto: K-ZEITUNG Bilanz Bei Arburg stehen die Zei-

chen weiter auf Wachstum: Im vergangenen Jahr hat der Spritzgießmaschinenbauer aus dem Schwarzwald den Rekord von 596

Mio. EUR erwirtschaftet und damit 9 % mehr als 2014. Dies berichtete Michael Hehl, geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung,

auf der Pressekonferenz des Unternehmens auf der K 2016. Damit liegt der konsolidierte Umsatz 16 Mio. EUR über der Summe, die Hehl im März in Aussicht gestellt hatte. Die Rekordjagd von Arburg geht weiter: „Aus heutiger Sicht werden wir in diesem Jahr die Umsatzmarke von 600 Millionen Euro knacken, ja deutlich überschreiten“, so Hehl. Vertriebsgeschäftsführer Gerhard Böhm betonte, dass die Geschäfte 2016 in nahezu allen Regionen weltweit auf konstant hohem Niveau liegen. Insbesondere das Turnkey-Geschäft mit individuell automatisierten Fertigungszellen wächst kräftig. 2015 hatte Arburg hier bei den Auftragseingängen bereits ein Plus von 12 % verbucht. Auch mit der Resonanz auf den Freeformer zeigte sich Böhm zufrieden: „Einige Kunden haben nach weniger als einem Jahr bereits weitere Freeformer gekauft.“

Die Zahl der Mitarbeiter ist bei Arburg in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen: Von 2.550 Mitarbeitern (Ende 2015) auf derzeit 2.700. Mit 2.200 arbeitet der Großteil in Deutschland. Um das Wachstum weiter stemmen zu können, investiert Arburg weiter am Stammsitz in Loßburg. Nach der Eröffnung der neuen Montagehalle im Frühjahr wird derzeit eine Halle für den Messebau mit 6.400 m2 Nutzfläche gebaut. Das nächste Großprojekt, das im kommenden Frühjahr in Angriff genommen wird, ist der Bau eines mehrstöckigen Gebäudes mit 13.700 m2 Nutzfläche für Verwaltung sowie Schulungs- und Seminarräume. Die Investitionssumme liegt laut Hehl im zweistelligen Euro-Millionen-Bereich. In der gleichen Größenordnung liegen die jährlichen Investitionen in das internationale Service- und Vertriebsnetz. SK www.arburg.com

Fokussierung Zahoransky Formenbau firmiert um Werkzeug-/Formenbau Zum 1. Ok-

tober 2016 wurde das Freiburger Unternehmen Zahoransky Formenbau umbenannt in Zahoransky Automation & Molds. Sitz der Gesellschaft bleibt Freiburg. Winfried Ebner und Michael Schmidt bleiben Geschäftsführer.

Durch die Zusammenführung der beiden Bereiche Formenbau und Systemtechnik soll die Kompetenz in der Herstellung komplexer, spritzgießnaher Automatisierungslösungen noch mehr in den Fokus rücken, denn immer häufiger verlangen die Kunden

Projek te, die die ganze Wertschöpfungskette aus einer Hand anbieten. Die Zahoransky Gruppe besitzt weltweit sechs produzierende Werke. Mit den vier Geschäftsbereichen Formenbau, Maschinenbau, Automatisierung und Medizin-

technik ist Zahoransky Komplettanbieter von Spritzgießwerkzeugen, Bürsten- und Besenmaschinen, Verpackungsmaschinen sowie systemübergreifenden Automatisierungslösungen. SL www.zahoransky-group.com

Kältetechnik Mit dem Bezug eines

neuen Verwaltungsgebäudes und der Erweiterung der Produktionsflächen feierte die L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG, Sundern, im Mai das 25-jährige Firmenjubiläum. Als Unternehmen mit eigener Engineering-Kompetenz hat L&R in dieser Zeit manche Innovationen zur Marktreife entwickelt, beispielsweise die FrigoControl-Regelung (2006), die gleitende Kondensationstemperaturregelung Varikon (2009) und die Kontaktkühlung von Pharmawirkstoffen mit dem L&R-Plattenfroster (2014). Mit der Ecopro-Baureihe wurde 2015 ein neuer Standard für Industriekälteanlagen vorgestellt, der erhebliche Energieeinsparungen ermöglicht. Auch im Einsatz alternativer und natürlicher Kältemittel hat L&R Erfahrung. In diesem Jahr wurden bereits neue Vertriebs- und Servicestützpunkte und -partnerschaften in Bayern, Baden-Württemberg und in Belgien geschlossen. Mit der IWZ Industriebedarf Wilhelm Zastera GmbH, Wien, hat L&R nun einen Partner für Österreich, Tschechien und die Slowakei gewonnen. Zu den wichtigsten Einsatzbereichen der L&RKälteanlagen zählen die Kunststoffverarbeitung, Oberflächentechnik, Chemie- und Prozesstechnik sowie die pharmazeutische Produktion. In diesen Bereichen ist IWZ ebenfalls tätig und kann auf 40 Jahre Erfahrung sowohl in den einzelnen Branchen

Burkhard Rüßmann, geschäftsführender Gesellschafter von L&R Kältetechnik Foto: L&R

als auch in der Beherrschung temperaturgeführter Prozesse zurückgreifen: Zum Portfolio gehören Standard-Wasserkühlgeräte, Temperiergeräte für Temperaturen von 90 bis 360 °C und auch industriegerechte Temperatursensoren. Die Kälteanlagen von L&R schaffen die Voraussetzung dafür, dass IWZ als Komplettanbieter für Temperiertechnik auftreten kann. Zugleich erhalten die Anwender von Industriekälte kompetente Beratung und Unterstützung vor Ort, wenn es um die Auslegung, Modernisierung und Instandhaltung von Kälteanlagen geht. Burkhard Rüßmann, Geschäftsführer von L&R Kältetechnik: „Mit IWZ haben wir einen Partner gefunden, der genau wie wir sehr kundenorientiert arbeitet, flexibel ist und sich bestens in der Kältetechnik sowie den Anwenderbranchen auskennt.“ IWZ wiederum kann mit L&R sein Produkt- und Anlagenprogramm ergänzen. Einen Schwerpunkt wird dabei die neue Ecopro-Serie bilden. GR www.lr-kaelte.de | www.iwz.at

BRANCHE

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Formnext zeigt die Evolution der Entwicklung und Herstellung 272 Aussteller aus allen Bereichen der modernen Produktentwicklung und -herstellung präsentieren Besuchern aus aller Welt, wie industrielle Produkte schnell und kosteneffizient hergestellt werden können Fachmessen Die industrielle addi-

tive Fertigung bekennt sich zum Standort Frankfurt und hat mit der Formnext ein neues Zuhause gefunden. Nach der überaus erfolgreichen Auftaktveranstaltung 2015 ist Halle 3.1 des Frankfurter Messegeländes vom 15. bis 18. November 2016 komplett belegt. Sascha F. Wenzler, Bereichsleiter Formnext beim Messeveranstalter Mesago, zum Erfolgskonzept: „Die Formnext kombiniert additive und konventionelle Verfahren und trifft damit genau die Entwicklungen und Anforderungen in der modernen Produktion. Die überaus erfolgreiche Entwicklung der Formnext beweist schon bei ihrer zweiten Auflage, dass ihr Konzept genau den Puls der Zeit zeigt.“ Sowohl bei der Zahl der Aussteller als auch bei der Ausstellungsfläche legt die Formnext deutlich zu und belegt rund 18.500 m2. Der Anteil ausländischer Aussteller liegt bei nahezu 50 %.

Attraktive Sonderschauen Auf der Sonderschau „AM meets Aerospace“ erfahren Besucher, wie durch additive Fertigung und moderne Produktentwicklung Innovationen in der Luft- und Raumfahrt Einzug finden. Füh-

rende Unternehmen wie die Zivilsparte von Airbus, der Triebwerkshersteller MTU, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Raumfahrtunternehmen Airbus Safran Launchers, das Laser Zentrum Nord sowie das Netzwerk „Aerospace Factory Additive Manufacturing“ präsentieren ihr Knowhow und aktuelle Anwendungen und bieten auch Besuchern aus anderen Industriebereichen einen echten Mehrwert. Die Sonderschau „Werkstoffe“ zeigt neueste Entwicklungen im Bereich Werkstoffe für die konventionelle und additive Fertigung. Die Sonderschau thematisiert auch, welchen Einfluss Materialien für die additive Serienfertigung haben können. Dabei werden sowohl konventionell und additiv gefertigte Bauteile aus unterschiedlichen Industrien und Werkstoffen gegenübergestellt. Auf der Fläche der Start-up Challenge präsentieren die Sieger des gleichnamigen Wettbewerbs ihre Ideen und Innovationen. Offiziell prämiert werden die fünf Gewinner am ersten Messetag. Unter dem Motto „3D-Druck für den mobilen Menschen“ zeichnet zudem die Purmundus Challenge 2016 auf der Formnext zukunftsweisende Produktideen aus.

Nahezu die gesamte Weltelite der additiven Fertigung ist auf der Formnext 2016 als Aussteller vertreten – einige davon mit echten, bis zum Messebeginn streng geheimen Weltpremieren. Foto: K-ZEITUNG

Zudem erfahren Besucher, wie sich die additiven Technologien weiter in Richtung Serienfertigung entwickeln. Dazu zählen neue und schnellere Drucktechnologien zum Beispiel von Xjet oder HP, aber auch zahlreichen kleineren innovativen Unternehmen. Darüber hinaus stellen Branchenführer wie Additive Industries, Concept Laser, EOS, Renishaw oder SLM Solutions ganzheitliche Produktionskonzepte einschließlich Jobvorbereitung, Fertigung, Qualitätskontrolle, Entpacken und Weiterverarbeitung vor.

Den innovativen Mehrwert aus dem Zusammenspiel von konventioneller Fertigung mit Additive Manufacturing zeigt unter anderem auch die Hochschule Reutlingen, die mit einer Spritzgießmaschine von Arburg live produziert und dabei einen von Alphacam gedruckten Werkzeugeinsatz verwendet. Wie Mesago versichert, ist trotz der gerade erst abgeschlossenen K nahezu die gesamte Weltelite des Additive Manufacturing auf der Formnext 2016 als Aussteller vertreten, darunter 3D Systems,

MASTERBATCHES WORLDWIDE

Additive Industries, Alphacam, Arburg, Concept-Laser, DSMSomos, Envision Tec, EOS, FIT, Formlabs, HP, Keyence, Materialise, Prodways, Realizer, Renishaw, Ricoh, Sisma, SLM Solutions, Stratasys, Trumpf, Voxeljet und neu dabei Xjet. Daneben konnte die Formnext auch zahlreiche Fachbereiche entlang der Prozesskette weiter ausbauen und zeigt auch im konventionellen Bereich internationale Spitzentechnologie. Von den Branchenführern der Maschinenbauindustrie präsentieren sich

Hermle, Matsuura, Hage und die DMG-Tochter Sauer. Insgesamt 28 internationale Werkzeug- und Formenbauunternehmen stellen auf der Formnext 2016 aus und unterstreichen die stark wachsende Bedeutung dieses Sektors. Führendes Kno-whow im Bereich Prototypen sowie Werkzeug- und Formenbau zeigen unter anderem 1zu1 Prototypen, Antonius Köster, CNC Speedform, Robert Hofmann, Kegelmann, Lamy, Listemann und Schülken Form. Auf der Formnext-Konferenz laden Experten dazu ein, an den neuesten Entwicklungen der additiven Fertigung teilzuhaben. Die erfolgreiche Paralympionikin Denise Schindler erzählt in ihrer Keynote, wie additive Technologien sportliche Höchstleistungen ermöglichen. Der weltbekannte Marktanalytiker Terry Wohlers beschreibt die aktuelle Situation und zeichnet ein Bild der Zukunft. Vertreter bedeutender Anwender wie zum Beispiel BMW, Deutsche Bahn, Procter & Gamble oder das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt zeigen konkrete Anwendungen, zum Beispiel in der Ersatzteilversorgung, im Sport, im Konsumgüterbereich oder in der Luft- und Raumfahrt. GK www.formnext.de

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Vom Rohstoff zum Extruder Am 6. und 7. Dezember 2016 treffen sich in Nürnberg die Experten der Branche zur 42. Deutschen Compoundiertagung Compoundieren Das VDI-Wissen-

forum veranstaltet am 6. und 7. Dezember 2016 eine Compoundiertagung in Nürnberg mit einem breitem Themenspektrum vom Rohstoff zum Extruder. Dabei wird auch das Thema Arbeitssicherheit behandelt, das in der Compoundierung einen wichtigen Stellenwert hat. Dr. Eric Richter, Director Product Development bei Albis Plastic in Hamburg, wird sich mit dem Einsatz von Gefahrstoffen in der Compoundierung auseinandersetzen. „Die Komplexität der Arbeitssicherheit wird an vielen Stellen unterschätzt“, sagt Richter. In seinem Referat wird er einige in Regeln verankerte Maßnahmen erläutern. Außerdem wird er ein Konzept vorstellen, welches das Erfassen von Expositionen und deren Bewertung ermöglicht. „Der Vortrag soll eine Hilfestellung und ein Beispiel sein, wie man sich dem Themenkomplex der Gefahrstoffbeurteilung nähern kann“, so Richter im Vorfeld der Compoundiertagung.

Fördern und Dosieren Jörg Sommer, Vertriebsingenieur bei Lewa in Leonberg, wird das Thema Dosierung von Flüssigkeiten und Pumpensysteme präsentieren. „Durch präzises Zuführen

Austragen von schwerfließenden Schüttgütern sprechen. „Schüttgüter können sich in ihren Fließeigenschaften unterscheiden. Kunststoffgranulate haben oft günstige Fließeigenschaften. Viele Roh- und Zwischenmaterialien wie zum Beispiel Farbpigmente haben jedoch ungünstige Fließeigenschaften. Aber auch diese Materialien müssen zwischengelagert werden. Kommt es beim Austrag zu Störungen, so dass zu wenig ausgetragen wird, sich Anbackungen bilden oder der Austrag durch Brückenbildung zum Erliegen kommt, so wird sich das auf die Produktion auswirken. Eine Auslegung des Vorratsbehälters für Massenfluss wird diese Probleme vermeiden“, erklärt er.

Trends in der Compoundierung Prozessoptimierung beim Compoundieren durch selbstlernende Systeme Foto: SKZ

von zum Teil geringsten Flüssigkeitsmengen bei definierten Drücken, Temperaturen und Durchsätzen werden die Eigenschaften von Compounds exakt und gut reproduzierbar eingestellt. Hierzu zählen Härte, Abrieb- und Temperaturbeständigkeit, Elastizität, Gleitfähigkeit, Isoliereigenschaf-

ten, elektrische Leitfähigkeit, Flamm- oder Oxidationsschutz und Dichte. Flüssiggase als Treibmittel, aber auch aufgeschmolzene Massen werden so dosiert“, umreißt Sommer die Thematik. Er wird moderne Pumpensysteme beschreiben und auf deren Technik und Wirtschaftlichkeit einge-

hen. „Auch die Flexibilität der Anlagen ist entscheidend, um auf wechselnde Anforderungen mit möglichst wenig Maschinen zu reagieren“, sagt Sommer. Harald Heinrici, Geschäftsführer bei Schwedes + Schulze Schüttguttechnik in Wolfenbüttel, wird zur Tagung über das Lagern und

GKV/Tecpart-Innovationspreise überreicht Zehn Preisträger vom Verband Technische Kunststoff-Produkte während der K 2016 für ihre Innovationen ausgezeichnet Innovationspreise Am ersten Tag

der K 2016 in Düsseldorf überreichte Michael Weigelt, Geschäftsführer von GKV/Tecpart, vor mehr als 50 geladenen Gästen in Düsseldorf den Gewinnern das prestigeträchtige „K“. Prämiert wurden zehn anspruchsvolle technische Teile von zehn herausragenden Kunststoffverarbeitern, die sich als innovative, konstruktive, fertigungstechnische und kunststoffgerechte Lösungen auszeichnen. Die Expertenjury mit fünf Vertretern aus den Bereichen Maschinenbau, Industrie, Wissenschaft, Ausbildung und Materialhersteller hatte neben acht Spritzgießlösungen erstmals auch zwei Thermoformprodukte ausgezeichnet. „Der GKV/Tecpart-Innovationspreis zeigt der Öffentlichkeit und den Abnehmern die ganze Bandbreite an Möglichkeiten, die sich mit technischen Kunststofferzeugnissen ergeben. Die prämierten Produkte dokumentieren den hohen technologischen Stand und die Innovationsfähigkeit der Kunststoffverarbeiter in Deutschland“, unterstrich Weigelt. Die Preisträger des 17. GKV/Tecpart-Innovationspreises 2016: • AL-KO GmbH, Ichenhausen, mit Dachbox Packline NX 215 • BBP Kunststoffwerk Marbach Baier GmbH, Marbach a.N., mit einer Halterung für einen LkwRohluftfilter

• F&G Hachtel GmbH & Co. KG, Aalen, mit einer Trillerpfeife • GA Röders GmbH & Co. KG, Soltau, mit einem Ventilgehäuse für eine Luftfederung • Miele & Cie. KG, Warendorf, mit einer Blende für Wasch- und Trockenautomaten • Odelo GmbH, Stuttgart, mit der Rückleuchte der Mercedes E-Klasse, T-Modell • Robert Bosch GmbH, Waiblingen, mit einer Messerleiste für ein Motorsteuergerät • ROS GmbH & Co. KG, Coburg, mit einem Thermostatgehäuse für einen Verbrennungsmotor • Wagner GmbH, Lübeck, mit einem Gerätegehäuse • Weber GmbH & Co. KG, Dillenburg, mit einem KinematikMittelkonsolenmodul für BMW

Extreme Anforderungen Bei der Preisübergabe wurden die Besonderheiten der prämierten Bauteile hervorgehoben. So gelang AL-KO mit einer 215 cm langen, thermogeformten Dachbox in der Oberflächengüte ein im wahrsten Sinne des Wortes Glanzstück mit geringen Spaltmaßen. BBP ersetzte lackierte Stahlträger durch glasfaserverstärkte Kunststoffträger und reduzierte damit das Gewicht um über 50 %. Hachtel realisierte ein Einkomponenten-Werkzeug, in dem die drei Teile einer Trillerpfeife nicht nur

Wie eine energetische Prozessoptimierung möglich ist, wird Christoph Kugler, Gruppenleiter Prozessmesstechnik beim Kunststoff-Zentrum Würzburg, darstellen. „Um einen Prozess effizient zu gestalten, ist es unabdingbar, alle Parameter des Prozesses zu überwachen. Hierzu gibt es viele Verfahren, die aktuell aber noch ein Schattendasein führen“, betont Kugler. Er wird verschiedene Methoden vorstellen, die für alle

gespritzt, sondern auch gefügt wurden. Miele erfüllte extreme Anforderungen an die Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität seiner Bedienblende durch Schwindungsanalysen und dynamische Temperierung. Der Mercedes-Rückleuchte von Odelo eröffnete das LPKF-Hybridlaserschweißen neue Designfreiheiten mit kaum sichtbaren Fügezonen. Bosch realisierte eine Messerleiste, in der einzelne spritzgegossene Module so gefügt und mit Laserschweißen verbunden werden, dass eine Baugruppe mit 336 Kontakten entsteht.

ROS zauberte ein Thermostatgehäuse, das wegen seiner Durchbrüche und Hinterschnitte ungeeignet für das Spritzgießverfahren erschien, aus einem Werkzeug mit 18 Schiebern. Last, but not least gelang es Weber, auf kleinstem Bauraum ein BMW-Mittelkonsolenmodul mit großem verschließbarem Eingriff herzustellen und dabei die Steifigkeit der Mittelkonsole noch zu erhöhen. Die nächsten Innovationssprünge werden auf der K 2019 mit dem 18. GKV/Tecpart-Innovationspreis honoriert. GR www.tecpart.de www.gkv.de

www.vdi-wissensforum.de

Ein voller Erfolg Premiere der Meusburger Werkzeugund Formenbautage am 12. und 13. Oktober 2016 in Bregenz Werkzeug- und Formenbau Am 12.

Die Award-Träger mit GKV/TecPart-Geschäftsführer Michael Weigelt in ihrer Mitte (6.v.l.) nach der Preisverleihung im Rahmen der stark besuchten K 2016 Foto: K-ZEITUNG

Kunststoffverarbeitungsverfahren anwendbar sind. Durch die konsequente Anwendung seien Energieeinsparungen von über 10 % und eine Erhöhung der Ausbeute von Gutware möglich. Ein Vortrag von Prof. Daniel Schwendemann, Fachbereichsleiter Aufbereitung/Extrusion am IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung in Rapperswil/Schweiz, beleuchtet die Anforderungen an die Compoundierung bei der Entwicklung von Materialien für die additive Fertigung. „Die additive Fertigung wird als eine der Schlüsseltechnologien für die nächsten Jahre gesehen. Für die Materialaufbereitung, sprich die Compoundierung, ergeben sich jedoch Herausforderungen an die Homogenität der Mischung und an die Granulierung. Für das Aufbauen von Stützstrukturen werden wasserlösliche Materialien gefordert und im Homeprinting-Bereich werden vielfach Compounds basierend auf Polylactid eingesetzt“, erklärt er. Fest steht: Die Industrie wünscht seriennahe Prototypen oder Einzelteile – idealerweise mit dem Serienmaterial gefertigt. Die Entwicklungen sind also noch am Beginn und die Anwendungsbereiche müssen sich noch herauskristallisieren. ANNEDORE BOSE-MUNDE | MG

und 13. Oktober 2016 fand im Festspielhaus im österreichischen Bregenz die Premiere der Meusburger Werkzeug- und Formenbautage statt. Vor atemberaubender Kulisse, mit malerischem Blick auf den Bodensee, konnten über 200 Besucher pro Tag spannenden Vorträgen lauschen und sich in den Pausen über aktuelle Themen aus dem Werkzeug- und Formenbau unterhalten. Eine Hausausstellung begleitete den ausverkauften Branchentreff im Vier-Länder-Eck an beiden Tagen. Ebenso wurde ein attraktives Abendprogramm mit Schifffahrt und anschließendem Dinner geboten.

Abwechslungsreich Während des zweitägigen Events referierten Branchenexperten über verschiedenste innovative Themen rund um den Werkzeug- und Formenbau. Zwischen den erstklassigen Vorträgen konnten sich mehr als 200 Besucher pro Tag bei 36 namhaften Ausstellern der Branche über deren Produkte und Dienstleistungen erkundigen. Die vielen Pausen boten nicht nur die Möglichkeit, sich das eine oder andere gute Häppchen reichen zu lassen, sondern auch einen abwechslungsreichen Wissensaustausch wahrzunehmen. Jeder Tag fand seinen Ausklang in einer

einstündigen Schifffahrt auf dem Bodensee und einem erstklassigen Dinner mit Livemusik. Andreas Sutter, Marketingleiter bei Meusburger, über das Konzept hinter dem neuen Veranstaltungsformat: „Die Idee war, ein Event in unserer Heimatregion zu entwickeln, das Themen aus dem Werkzeugund Formenbau behandelt und in den Jahren stattfindet, an denen die Fakuma pausiert.“

Heimspiel Der Veranstaltungsort im VierLänder-Eck ist nur wenige Kilometer vom Meusburger Hauptsitz in Wolfurt entfernt und damit für den Normalienhersteller ideal gelegen. Interessierte hatten so die Möglichkeit, einen spannenden Einblick in die Meusburger Produktionsstätte zu erhalten. Zahlreiche Besucher nutzten dieses Angebot für einen kurzen Abstecher nach Wolfurt und zeigten sich nicht nur von der Veranstaltung begeistert. „Wir freuen uns sehr über so viel positives Feedback der Besucher und Aussteller. Die Tatsache, dass die Werkzeug- und Formenbautage ausgebucht waren, motiviert uns, gemeinsam mit unseren Partnern weiter daran zu arbeiten, dass sich dieser Branchentreff in Zukunft etabliert“, so Sutter. SL www.meusburger.com

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Mia fördert Ideen zur Materialhandling-Praxis Award-Night von Motan auf der K 2016 – neuer Preis kitzelt Ideen von Praktikern heraus Materialhandling-Award Auf der

K-Messe in Düsseldorf hat Motan die Gewinner des neu ausgerufenen Wettbewerbs Mia – Motan Innovation Award 2016 – bekannt gegeben und geehrt. Eine unabhängige Jury hat die im Vorfeld nominierten Lösungen nochmals intensiv und detailliert auf Innovationshöhe, Relevanz für die Praxis in der Kunststoffindustrie sowie auf Umsetzbarkeit und Marktchancen im Umfeld des Materialhandlings bewertet. Statt wie vorgesehen drei haben es vier Innovationen für verschiedene Funktionen der Werkstofflogistik und -behandlung auf das Siegertreppchen geschafft: Neben dem ersten und zweiten Platz vergab die Jury zwei dritte Plätze. Preisgelder über insgesamt 20.000 EUR stiftete die Motan Holding GmbH. „Viele Ideen bleiben im Normalfall einfach in den Schubladen – wir wollen die Praktiker ermutigen, diese zu veröffentlichen“, schildert Sandra Füllsack, Geschäftsführerin der Motan Holding GmbH, den Ansatz des neu geschaffenen Awards. Ein erfolgversprechender Nebeneffekt: Drei der vier ausgezeichneten Lösungen sind inzwischen bereits als Patent eingereicht. Mit dem Matrixkoppler, einem automatischen Materialbahnhof für kleine Förderanlagen, macht Ludwig Reissner Materialwechsel

Übergeben wurden die Preise, hier an den Hauptgewinner Ludwig Reissner, von Sandra Füllsack, Geschäftsführerin der Motan Holding GmbH sowie den vier Jury-Mitgliedern. Foto: K-ZEITUNG

noch effizienter und sicherer. Konventionelle Materialbahnhöfe verlangen bei Materialwechseln das manuelle Umstecken des zum Fördergerät führenden Schlauchs. Der Matrixkoppler automatisiert die Materialzuteilung mit einer neukonstruierten Mehrfachweiche. Auf diese Weise wird die Kontamination von Nachbarleitungen verhindert. Das ist praktisch, kostengünstig und völlig neu. Diese Entwicklung honoriert Motan mit einem Preisgeld von 10.000 EUR. Gemeinsam mit Arnulf Hörtnagl, Marc Hiefer und Oscar Lattner hat Fabian Kienzler ein alternatives Verfahren zur Granulattrock-

nung entwickelt. Kern der Innovation ist der Einsatz eines induktiv arbeitenden Heizelements – zur Energieübertragung durch Strahlung. Dabei durchströmt vorgewärmte Luft das Kunststoffgranulat, um ihm Feuchtigkeit zu entziehen. Die neuartige automatische Trocknung ist effizient und präzise steuerbar. Die Idee wurde auf der Suche nach einer Taupunktsensorik geboren. Diese Entwicklung honoriert Motan mit einem Preisgeld von 5.000 EUR. Energie, die in üblichen Materialflusskonstellationen für Trocknung und Dosierung eingesetzt wird, nutzt der von Peter Haupt

entwickelte Trockendosierer mehrfach. Die Idee zielt darauf ab, den Energieverbrauch – und damit die Kosten – insgesamt deutlich zu senken. Außerdem kann das Arbeiten so ergonomischer gestaltet werden. Diese Entwicklung honoriert Motan mit einem Preisgeld von 2.500 EUR.

Mehr Sauberkeit mit Octa-Flow-Bag Bessere Materialausnutzung und erhöhte Sauberkeit sind die Effekte beim Einsatz des Octa-Flow-Bag von Karl Wolfgang. Werden Oktabins in der Produktion mit einer

automatischen Förderanlage entleert, bleiben typischerweise Materialreste in den Ecken liegen und müssen manuell abgesaugt werden. Diese Neuentwicklung führt solche Restmengen automatisch in die Oktabinmitte, wo sie problemlos entnommen werden können. Auch diese Entwicklung honoriert Motan mit einem Preisgeld von 2.500 EUR. Die Ideeneinreichung für den nächsten zweijährigen Motan Innovation Award startet im Januar 2017. Die Preisverleihung wird auf der Fakuma in Friedrichshafen im Oktober 2018 stattfinden. GR

QUALITY LIGHTENS.

Verstärkung Infiana erhöht Produktionskapazität in Nordamerika – der Folienspezialist nimmt neuen Blasfolienextruder in Betrieb

Zurzeit arbeiten bei Infiana rund 100 Mitarbeiter in Malvern PA/USA. Foto: Infiana Extrusion Mit der Inbetriebnahme

eines neuen Blasfolienextruders hat der Folienspezialist Infiana einen weiteren Schritt bei der Umsetzung des globalen Wachstumsplans gemacht. Mit der in Malvern PA/USA installierten Anlage hat Infiana seine Führungsposition im nordamerikanischen Building & Construction-Markt nochmals gestärkt. Produktwünsche in diesen und anderen Bereichen können jetzt mit der neuen Anlage schneller und individueller umgesetzt werden. „Der Aufbau des Blasfolienextruders und der Start der Produktion verliefen genau nach Plan“, freut sich Robert Shumoski, General Manager Infiana USA. „Jetzt können wir noch besser auf die wachsende Nachfrage unserer Kunden vor Ort und weltweit reagieren“, erklärt Shumoski weiter. „Die zusätzlichen Kapazitäten bieten uns die Chance, unsere Wettbewerbsposition im Bereich Building & Construction und im Pressure Sensitive-Markt weiterhin zu ver-

bessern. Unsere Fähigkeiten, qualitativ hochwertige Produkte für die wachsenden Märkte in Nordamerika zu liefern, zum Beispiel in den Bereichen Composites und Personal Care, haben wir damit nachhaltig gestärkt.“

Weitere Kapazitäten für zweites Halbjahr 2017 Der Extruder ist Teil einer größeren 20-Mio.-EUR-Investition in die weltweite Produktion, die Infiana im Juni dieses Jahres angekündigt hat. Neben einem neuen Extruder erhält der Standort Malvern zusätzlich weitere Druck- und Beschichtungskapazitäten, deren Inbetriebnahme für das zweite Halbjahr 2017 anvisiert ist. Mit dieser Expansion will der Experte für Spezialfolien nicht nur neue Märkte erobern, sondern auch die Flexibilität in der Produktion deutlich erhöhen. Peter K. Wahsner, CEO Infiana Group, ergänzt: „Wir haben den nordamerikanischen Standort als Kompetenzzentrum weiter ausgebaut – mit effizienten Maschinen und vor allem mit unserem kompetenten Team. Der Ausbau unserer Produktionsmöglichkeiten ist eine Voraussetzung, um die maßgeschneiderten, an den Kundenwünschen ausgerichteten Folienprodukte weltweit zu vermarkten.“ SL www.infiana.com

www.motan.com

Für die Mobilität der Zukunft ist Leichtbau ein wichtiger und Erfolg versprechender Faktor. Technische Kunststoffe und Verbundwerkstoffe besitzen dabei eine zentrale Bedeutung, denn sie werden bei geringem Gewicht vielen Anforderungen an Stabilität, Haltbarkeit, Sicherheit und Ästhetik gerecht. Mit unseren HightechProdukten Durethan®, Pocan® und dem thermoplastischen Faserverbundwerkstoff Tepex® bieten wir unseren Kunden beim Leichtbau immer neue Möglichkeiten. Neben Hightech-Werkstoffen verfügt LANXESS auch über umfangreiche Erfahrung sowie modernste Konstruktions- und Simulationstechniken für die Entwicklung anspruchsvoller Leichtbauanwendungen. So sorgt die Qualität von LANXESS für Leichtigkeit in der Fortbewegung. leichtbau.lanxess.de

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Meistgeklickt auf www.k-zeitung.de Arburgs Träume sind da

Rowa Inc. bezieht ein neues Technology Center in Pennsylvania

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K 2016 Am Abend vor der K 2016 lüftete Arburg die Geheimnisse, die hinter der Ankündigung „Hallo Träume – wir sind da“ stecken. Das Highlight: Mit der neuen Spritzgießmaschine Allrounder 1120 H erweitern die Loßburger nicht nur wie erwartet den Schließkraftbereich von 5.000 auf 6.500 kN. Mit der Neuentwicklung feiern auch das neue Maschinendesign und die neue Steuerungsgeneration Gestica ihre Weltpremiere.

Dass Arburg zur K 2016 den Schließkraftbereich seiner Spritzgießmaschinen nach oben erweitert, war spätenstens seit den letzten Technologietagen Anfang des Jahres ein offenes Geheimnis. ...

Engel übernimmt MES-Anbieter T.I.G.

Foto: Engel

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Unternehmen Der Spritzgießmaschinenbauer Engel Austria übernimmt mit sofortiger Wirkung den MES-Anbieter T.I.G., die Technische Informationssysteme GmbH, in Rankweil, Österreich. Mit dieser Investition stärkt Engel seine führende Position im Bereich der Manufacturing Execution Systeme (MES) für die Spritzgießindustrie und erreicht einen weiteren Meilenstein seiner Industrie-4.0-Strategie.

Engel und T.I.G. arbeiten auf dem Gebiet der MESLösungen schon seit vielen Jahren eng zusammen. Unter anderem basiert das MES des Spritzgießmaschinenbauers E-Factory auf der Entwicklungsarbeit von T.I.G. Mit E-Factory ist Engel nach eigener Aussage als einer der wenigen Spritzgießmaschinenbauer weltweit in der Lage, seinen Kunden ein eigenes, auf die Anforderungen der Spritzgießindustrie exakt zugeschnittenes MES anzubieten. ...

Engel peilt nächsten Umsatzrekord an

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Foto: Engel

K 2016 Spritzgießmaschinenbauer Engel eilt zum nächsten Umsatzrekord: Auf der K 2016 stellte der scheidende CEO Dr. Peter Neumann für das laufende Geschäftsjahr 1,35 Mrd. EUR Umsatz in Aussicht – ein Plus von rund 10 %.

„Unsere Firma ist sehr gut aufgestellt, so dass die Aussichten für das weitere Wachstum in der Zukunft äußerst positiv sind“, sagte Neumann, der die Leitung des Unternehmens auf der Messe an seinen Neffen Dr. Stefan Engleder übergeben wird. ...

Kompetenz in den USA gestärkt

K 2016: „Größte Kunststofffabrik“ der Welt ist angelaufen

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K 2016 Seit heute Morgen präsentieren zur K 2016 in Düsseldorf 3.285 Unternehmen das komplette Leistungsspektrum der internationalen Kunststoff- und Kautschukbranche. Im Mittelpunkt stehen Energie-, Ressourcen- und Materialeffizienz. Die K 2016 ist noch bis Mittwoch, 26. Oktober, täglich von 10.00 bis 18.30 Uhr, die größte Kunststofffabrik der Welt.

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Ihr komplettes Leistungsspektrum und die ganze Vielfalt innovativer Anwendungen präsentiert die Kunststoff- und Kautschukbranche auf ihrer weltweit wichtigsten Messe, der K 2016 vom 19. bis 26. Oktober in Düsseldorf. 3.285 Aussteller von allen Kontinenten werden ihre neuesten Entwicklungen vorstellen. Die Netto-Ausstellungsfläche liegt bei 173.966 m2, das Düsseldorfer Messegelände mit allen 19 Hallen ist komplett ausgebucht. ...

Amerika Der Hamburger Compoundeur und Masterbatchhersteller Rowa zieht mit seiner amerikanischen Niederlassung in ein neues Technology Center in Croydon PA/USA. Der Umzug soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. Der neue Standort erweitert die Produktionsanlagen in den Bereichen Compounding und Grafting. Außerdem werden die Labore in Bezug auf die Prüfmethoden der Farbtechnologie, Mechanik, Witterungsbeständigkeit sowie Analytik weiter ausgebaut. Aktuell produziert und vertreibt Rowa Inc. die Produkte von Tramaco, Rowa Masterbatch sowie Romira. Der Umzug hat zum Ziel, Kundenbedürfnisse weltweit noch optimaler zu befriedigen und auf dem nord- sowie zentralamerikanischen Markt weiter zu wachsen. „Wir freuen uns darauf, den Umzug bald endgültig abzuschließen

Boris Zipser verstärkt Geschäftsführung der Weber Gruppe und verantwortet die weltweiten Produktionswerke Weber Gruppe Mit Wirkung zum 1. Oktober übernahm Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Boris Zipser als weiterer Geschäftsführer der Weber Gruppe die Produktionsverantwortung für die Werke Dillenburg, Legnica/Polen und Suzhou/China sowie für das Qualitätsmanagement und die internationale Werksentwicklung. Künftig hat das Unternehmen eine dreiköpfige Spitze mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Dr.-Ing. Thomas Zipp, dem kaufmännischen Geschäftsführer Boris Zipser Jan Thomas Schmidt sowie Geschäftsführer Foto: Weber Boris Zipser. Fokus für Zipser ist die Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz der produzierenden Werke, mit stetiger Verbesserung der Prozess- und Technologiekompetenz. Boris Zipser ist Maschinenbauund Wirtschaftsingenieur und hat rund zwei Jahrzehnte intensive Werksaufbau- und Managementerfahrung in der Automobilzulieferindustrie. „Ich freue mich, dass wir mit Boris Zipser eine wertvolle Persönlichkeit für unser Haus gewinnen konnten, die sowohl menschlich als auch mit hoher Fach- und Führungskompetenz unser Unternehmen und das Team der Weber Gruppe bereichern wird“, so Dr. Thomas Zipp bei der Einführung Zipsers im Führungskreis. SL

Kerstin Artenberg wird Vice President Human Resources bei Borealis

Foto: K-ZEITUNG

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Elektrische Spritzgießmaschinen sind bekannt für Präzision und Effizienz – allerdings auch für eingeschränkte Ausstattungsoptionen. „Bislang konnte man sich meist nur zwischen Low-Budget und High-End-Bauweisen entscheiden. Nun präsentiert KraussMaffei die erste vollelektrische Maschinen am Markt, die der Kunde ähnlich wie beim Baukastenprinzip im hydraulischen Bereich gezielt auf seine Fertigungsbedürfnisse abstimmen kann. ...

www.rowa-group.com

PERSONEN

Weltpremiere: vollelektrisch und hochmodular K 2016 Am ersten Messetag um Punkt 11:30 Uhr fiel bei Krauss Maffei der Vorhang: Dahinter standen gleiche mehrere der neuen PX Spritzgießmaschinen, mit denen Krauss Maffei neue Maßstäbe bei den vollelektrischen Spritzgießmaschinen setzen will. Die neue Baureihe vereint die Vorteile einer vollelektrischen Spritzgießmaschine mit maximaler Modularität in noch nie dagewesener Weise.

und die neue Ausstattung komplett nutzen zu können. Das Technology Center wird hochmoderne Fertigungsanlagen und Labore für Produktion und Entwicklung einsetzen“, kommentiert Dave Baglia, Präsident der Rowa Inc. „Dabei nehmen wir Aspekte des Umweltschutzes sehr ernst und haben die komplette Anlage energieeffizient geplant: Frequenzumrichter (VFDs) sowie LEDLampen für die Beleuchtung sind im gesamten Gebäudekomplex verarbeitet. Wir sind sehr glücklich über unseren neuen Standort in Pennsylvania, wo nicht nur viele Fachkräfte zu finden sind, sondern die Nähe zu Universitäten besonders attraktiv ist. Logistisch liegen wir in direkter Nähe der wichtigsten Autobahnen und Flughäfen – wir finden also beste Bedingungen vor.“ MG

Kerstin Artenberg Vice President HR & Communications Foto: Borealis

Borealis Kerstin Artenberg (44) ist seit September 2016 Vice President Human Resources (HR) & Communications von Borealis. Sie löst damit Claus Haar ab, der in den Ruhestand tritt. Artenberg stammt aus Deutschland und trat bereits 2007 in das Unternehmen ein. Sie hatte Positionen in den Bereichen Media Relations, Communications und HR inne und erwarb vor Kurzem einen Masterabschluss für Strategic HR Management. MG

IMPRESSUM

Die K-ZEITUNG (früher K-Plastic & Kautschuk-Zeitung) ist die einzige Zeitung der Kunststoff- und Kautschukbranche. Sie enthält aktuelle Nachrichten über Produktion, Verkauf, Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen und Elastomeren in allen Industriezweigen.

47. Jahrgang Herausgeber: Joachim Rönisch (roe) Tel. 0511 7304-136 [email protected] Verlag: Giesel Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9 30173 Hannover Tel. 0511 7304-0 Fax 0511 7304-157 www.giesel.de www.k-zeitung.de Geschäftsführung: Lutz Bandte Die Giesel Verlag GmbH ist ein Tochterunternehmen der Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG www.schluetersche.de Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Günter Kögel (gk) (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Gögginger Str. 105a 86199 Augsburg Tel. 0821 319880-50 [email protected] Dipl.-Inf. Arne Grävemeyer (gr) (stv. Chefredakteur) Tel. 0511 7304-152 [email protected] Dipl.-Vw. Jürgen Lindemann (jl) (Content Manager) Tel. 0821 319880-55 juergen.lindemann@ schluetersche.de Dipl.-Phys. Matthias Gutbrod (mg) Tel. 0511 7304-132 [email protected] Ing. Stefan Lenz (sl) Tel. 0821 319880-54 [email protected] Dipl.-Bw. (FH) Philipp Lubos M.A. (pl) Tel. 0821 319880-51 [email protected] Miriam Lenz (mm) Tel. 0821 319880-53 [email protected] Dr. rer. nat. Stefan Albus (dsa) Tel. 0151 15296944 [email protected] Sabine Koll (sk) Tel. 0176 10428359 [email protected] Anzeigenverkauf: Axel Gerhartz (Leitung) Tel. 0821 319880-52 Fax 0821 319880-80 [email protected] Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 37 vom 1. 10. 2015 Druckunterlagen: anzeigendaten-kuk@ schluetersche.de Tel. 0511 8550-2521 Fax 0511 8550-2401 Leser-/Abonnement-Service: Tel. 0511 8550-2639 Fax 0511 7304-233 [email protected] Erscheinungsweise: 23 Ausgaben im Jahr Bezugspreis: Jahresabonnement: € 172,50 inkl. Versand und MwSt.; (außerhalb Deutschlands: € 176,50 inkl. Versand zzgl. MwSt.) Im Abonnementpreis enthalten ist ein Anteil von € 3,00 für das E-Paper. Studenten erhalten einen Rabatt von 50 Prozent. Einzelheft: € 7,60 zzgl. Versandkosten. Die Mindestbezugszeit eines Abonnements beträgt ein Jahr. Danach kann es jederzeit mit einer Frist von 6 Wochen zum Ende des Bezugszeitraums gekündigt werden. Mitglieder des WIP-Kunststoffe e.V., Kunststoffland NRW e.V. und des Kunststoff-Cluster Österreich erhalten die K-ZEITUNG im Rahmen ihres Mitglieder-Beitrages. ISSN 1436-6401 Druck: Sedai Druck GmbH & Co. KG Böcklerstraße 13, 31789 Hameln

K-MESSE 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

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Prädikat: Hervorragend 230.000 investitionsfreudige Besucher aus mehr als 160 Ländern besuchten die K 2016

Fachmessen An den acht Tagen der

K 2016 konnten die 3.285 Aussteller rund 230.000 Fachbesucher aus mehr als 160 Ländern in den Messehallen begrüßen – das sind 5,5 % mehr als bei der letzten K im Jahr 2013. Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, zeigte sich bei der AbschlussPressekonferenz begeistert: „Schon allein die Zahl der Experten, die die K 2016 besucht haben, bestätigt eindrucksvoll die Anziehungskraft und die Bedeutung der Messe.“ Was für Dornscheidt jedoch noch viel wichtiger ist: „Die Zusammensetzung der Fachbesucher lässt keine Wünsche offen. Wir können eine konstant gute Nachfrage aus Deutschland und ein überdurchschnittlich gewachsenes Interesse aus dem Ausland, vor allem aus Übersee, verzeichnen. In der ganzen Welt ist bekannt, dass die K in Düsseldorf die Innovationsplattform der gesamten Branche ist. Ein Besuch hier ist einfach unverzichtbar für jeden, der im Wettbewerb mithalten will.“ Die Ergebnisse der Besucherbefragung bestätigen die Einschätzung vieler Aussteller, dass die Internationalität der Gäste noch

Die K ist und bleibt „der“ Premierentermin der Kunststoff- und Kautschukbranche – das nächste Mal vom 16. bis 23. Oktober 2019. Foto: K-ZEITUNG

einmal zugenommen hat: Rund 70 % waren ausländischer Herkunft – mehr als 40  % davon stammten aus Übersee. Selbst aus Äthiopien, Bangladesch, Costa Rica, der Elfenbeinküste, Jamaica, dem Oman, Madagaskar, Mauritius, Surinam und Togo kamen Besucher an den Rhein.

Die größte Gruppe unter den ausländischen Besuchern stellten wie erwartet Experten aus Asien, deren Anteil noch einmal gestiegen ist: Knapp 30.000 Fachleute reisten aus Süd-, Ost- und Zentralasien an. Gäste aus Indien waren dabei einmal mehr am stärksten vertreten, sehr deutlich zugenommen

hat nach Dornscheidts Worten die Zahl der Besucher aus China, Südkorea und dem Iran. Nahezu konstant ist der Anteil der Besucher aus den USA und Kanada mit rund 6 % aller ausländischen Besucher geblieben. Bei den Gästen aus den europäischen Nachbarländern dominier-

te mit über 10.000 Besuchern Italien, gefolgt von den Niederlanden mit rund 9.500, Frankreich mit rund 6.700, Belgien mit rund 6.300 sowie Spanien und Polen mit jeweils rund 5.000 Besuchern. Spürbar zugenommen hat das Interesse aus der Türkei, Ungarn und Griechenland.

Wie Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Ausstellerbeirats der K 2016, ergänzte, waren bei den Besuchern in diesem Jahr auch „Länder mit einer größeren Präsenz vertreten, die in den letzten Jahren geschwächelt haben, unter anderem Russland und Brasilien“. Und zwar ebenfalls mit ganz konkreten Investitionsabsichten. Generell ist für Ulrich Reifenhäuser klar zu erkennen, dass die Internationalität der Besucher auf der K weiter zunimmt, was er mit Erfahrungen am eigenen Stand untermauern kann: „Wir hatten sogar 60 Japaner auf dem Stand.“ Auf außerordentlich hohem Niveau bewegt sich über alle Ländergrenzen hinweg der Anteil der Führungskräfte bei den Fachbesuchern. Laut Besucherumfrage gehören rund zwei Drittel dem Top- und Mittelmanagement an. Nahezu 60  % sind ausschlaggebend oder mitentscheidend an Investitionen in ihren Unternehmen beteiligt. Bei der Entscheidung, welche Investitionen getätigt werden, spielt die K eine herausragende Rolle: Rund die Hälfte der Besucher gab an, die Messe abzuwarten, bevor Kaufvorhaben umgesetzt würden. GK www.k-online.de

Besucher begeistert vom Angebot der K 97 Prozent der Besucher haben ihre Besuchsziele voll erreicht – 96 Prozent waren beeindruckt vom Angebot Besucherbefragung Die Fachbesu-

cher waren begeistert von der Fülle technologischer Neuentwicklungen, die ihnen die Rohstofferzeuger, Maschinenbauer und Hersteller von Halbzeugen und technischen Teilen präsentierten. Mehr als 70 % der Gäste bestätigten, Informationen über Neuheiten und Trends erhalten zu haben. Diese neuen Erkenntnisse wollten nach eigenen Angaben zahlreiche Besucher umgehend in Investitionen umsetzen: 60 % der industriellen Entscheider äußerten, mit konkreten Kaufvorhaben zur Messe gekommen zu sein, 58 % hatten bereits neue Lieferanten gefunden.

Aktuelle Lage: gut bis sehr gut Mit den Neuanschaffungen verfolgen die Besucher vor allem drei Ziele für ihre Unternehmen: Erweiterung ihres Produktspektrums, Ausbau der Produktionskapazität, Steigerung der Effizienz. Die Ergebnisse der Besucherbefragung bestätigen die positive wirtschaftliche Situation auch bei den Abnehmerbranchen der Kunststoff- und Kautschukindustrie: Mit „sehr gut“ und „gut“ beurteilen rund 60 % die aktuelle Lage, ebenso viele gehen sogar von einer Verbesserung in den nächsten zwölf Monaten aus.

Energie-, Material- und Ressourceneffizienz waren die dominierenden Themen der K 2016; auf viel Interesse stießen auch neue Werkstoffe, innovative Recyclingkonzepte, neue Einsatzbereiche für Biokunststoffe und additive Fertigung. Smarte, schnelle, flexible Anlagen und Services waren ebenfalls sehr gefragt bei den Kunden; Industrie 4.0 beherrschte nicht nur Vorträge und Diskussionen, sondern war ganz praktisch an vielen Ständen erlebbar. Dazu Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Ausstellerbeirats der K 2016: „Die Möglichkeiten, die das ,Internet der Dinge‘ bietet, wecken großes, ernsthaftes Interesse – vor allem bei den jüngeren, IT-affinen Kunden aus der ganzen Welt. Industrie 4.0 ist ein Zukunftsthema, das uns noch viele Jahre beschäftigen wird.“ Der Maschinen- und Anlagenbau, mit über 1.900 Ausstellern der größte Ausstellungsbereich der K 2016, stand auch im Mittelpunkt des Besucherinteresses, gut zwei Drittel aller befragten Experten nannten diesen Bereich an erster Stelle. 46 % gaben an, vorrangig an Roh- und Hilfsstoffen interessiert zu sein, für 25 % waren Halbzeuge und technische Teile aus Kunststoff und Gummi der Hauptgrund ihres Kommens (Mehrfachnennungen möglich).

Neuheiten zur K-2016

Die Kautschukbranche, wenngleich der kleinere Sektor, hatte einen deutlich sichtbaren Auftritt auf der K 2016 und untermauerte ihre Bedeutung unter anderem für die Lebensbereiche Mobilität, Freizeit, Haushalt und Energie.

Bestnoten von den Besuchern Die Besucher stammten aus allen wichtigen Anwenderbranchen – von der Bauwirtschaft und dem Fahrzeugbau über Verpackung sowie Elektro- und Medizintechnik bis hin zur Landwirtschaft. Insgesamt vergaben sie erneut Bestnoten für das Angebot in den 19 Messehallen: 97 % versicherten, ihre Besuchsziele voll erreicht zu haben, 96 % zeigten sich beeindruckt vom Angebot der K 2016. Auf großes Interesse bei den Fachleuten aus aller Welt stieß auch das Rahmenprogramm der K 2016, allen voran die Sonderschau mit dem Titel „Plastics shape the future“ und der Science Campus. Die Sonderschau, zentrales Forum zum Informations-, Gedanken- und Meinungsaustausch in Halle 6, ergänzte bereits zum neunten Mal das Ausstellungsangebot der K und zeigte in diesem Jahr, wie sehr Kunststoffe die Gestaltung moderner Lebensräume prägen. GK

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K 2016

K-MESSE

10 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Rundum zufriedene Gesichter Aussteller, Verbände und Veranstalter ziehen ein überaus positives Fazit der K 2016 – hervorragende Stimmung – rege Nachfrage – Zahl und Qualität der Messebesucher weiter gestiegen K 2016 Mit der diesjährigen Ver-

anstaltung hat die K ihre Führungsposition unter den weltweiten Kunststoffmessen eindrucksvoll untermauert. Die für viele „beste K aller Zeiten“ hat sich aber auch gewandelt. Neben Image und der Demonstration der eigenen

Für Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Ausstellerbeirats der K, war die diesjährige Messe „die beste, dynamischste und aufregendste K, die ich je erlebt habe“. Die Messe war für das Unternehmen Reifenhäuser „unglaublich erfolgreich“ und „es hat sich wieder einmal bestätigt, dass die K die Innovationsplattform der Branche ist. Ein Besuch hier ist einfach unverzichtbar für jeden, der im Wettbewerb mithalten will“. Foto: K-ZEITUNG

Stärke zählte 2016 mehr denn je das konkrete Business, was sich überaus positiv auf die Auftragsbücher der Aussteller ausgewirkt hat. Stimmen aus dem Topmanagement führender Unternehmen und Verbände und des Veranstalters. GK

„Ich habe selten so gute und qualitativ hochwertige Gespräche geführt wie auf der K 2016. Die Qualität der Besucher ist sicherlich besser geworden, und die Anfragen waren wesentlich konkreter als bei den letzten K-Messen. Früher war es vor allem eine ImageSache, auf der K auszustellen. Doch dies hat sich mit der diesjährigen Veranstaltung geändert“, so das K-Resümee von Matthias Grafe, Geschäftsführer der Grafe Gruppe. Foto: K-ZEITUNG

Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf: „Ich freue mich, dass wir hier ein freundliches Miteinander vieler Nationen erleben durften. Die Besucher waren gut vorbereitet, kompetent und bereit zu investieren. Die Kunststoffbranche präsentierte sich auf der K in allerbester Verfassung und überzeugte durch Innovationsstärke.“Foto: K-ZEITUNG

Juliane Hehl, geschäftsführende Gesellschafterin, Arburg: „Die K 2016 verlief durchweg positiv! Wir sind äußerst zufrieden: Tausende internationale Besucher auf dem Stand in überaus guter Stimmung und mit beinahe flächendeckend hervorragenden Reaktionen, eine dreifache Weltpremiere mit dem neuen ‚Schmuckstück‘ Allrounder 1120 H, wieder einmal der absolute Publikumsmagnet in Sachen Anwendungen, ein absolut gelungener Erstaufschlag in Sachen Markenpositionierung. Mehr geht ja fast nicht! Die K ist ihrem hervorragenden Ruf einmal mehr gerecht geworden – und Arburg seinem auch.“ Foto: K-ZEITUNG Petra Cullmann, Direktorin der K und Global Portfolio Director for Plastics and Rubber der Messe Düsseldorf, und Erhard Wienkamp, Bereichsleiter der Messe Düsseldorf, bedankten sich am letzten Tag der K bei der Fachpresse für deren großen Anteil am Erfolg der K 2016. Foto: K-ZEITUNG

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Dipl.-Wirt.-Ing. Peter Steinbeck, Geschäftsführer Vertrieb, Windmöller & Hölscher: „Wir sind mit dem Verlauf der Messe sehr zufrieden, sie hat sogar unsere Erwartungen überstiegen. In den ersten Tagen sind wir sprichwörtlich von Kunden überrollt worden. Man konnte eine sehr gute regionale Verteilung der Besucher ausmachen, sehr stark war beispielsweise das Interesse aus Asien und Südamerika, aber auch aus den europäischen Ländern. Auch das Vormessegeschäft hat uns sehr beeindruckt. Wir hatten im Vorfeld der Messe schon gute Gespräche mit Kunden, die sich die Maschinen jetzt auf der Messe noch mal in Aktion angesehen haben. Das heißt, wir hoffen auf viele Geschäftsabschlüsse im Nachgang der Messe.“ Foto: K-ZEITUNG

K 2016

K-MESSE

4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 11

Dr. Josef Ertl, Vorsitzender von Plastics Europe Deutschland: „Wir haben eine sehr innovative und zukunftsorientierte K erlebt, die nach wie vor die ideale Präsentationsfläche für neue Technologien, Prozessabläufe und Werkstoffe aus unserer Branche ist – und damit ein absoluter Pflichttermin für die Kunststofferzeuger.“ Foto: Plastics Europe

Philip O. Krahn, CEO bei Albis: „Wir hatten täglich über 50 wirklich neue Kontake – das ist mehr als auf der K vor drei Jahren. Darunter waren zahlreiche Gespräche von hoher Qualität. Insgesamt sind wir mit dem Messeverlauf sehr zufrieden – sowohl bei der Distribution als auch im Bereich der Compounds.“ Foto: K-ZEITUNG Für Dr. Oliver Möllenstädt, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende Industrie, ist die K sehr zufriedenstellend verlaufen. Besonders erfreut war er über den Erfolg der KunststoffAusbildungs-Initiative KAI: „Es sind sehr viele junge Leute gekommen und waren überrascht von der Attraktivität unserer Branche.“ Foto: Messe Düsseldorf/ctillmann

Sandra Füllsack, Geschäftsführerin Motan: „Die K ist vom Start weg super gelaufen. Die erstmals vergebenen Mia-Innovationspreise kommen gut an; Kunden geben uns zu verstehen, dass sie innovative Partnerunternehmen suchen. Der Markt stellt sich als sehr stabil dar. Die Internationalität der Besucher ist hoch, insbesondere trägt auch unser vor zwei Jahren eröffnetes Regionscenter in Südamerika Früchte.“ Foto: K-ZEITUNG

Dr. Christoph Steger, Geschäftsführer Vertrieb, Engel: „Wir sind mit der K 2016 außerordentlich zufrieden. Die Zunahme der Messebesucher insgesamt gegenüber der bereits sehr guten K 2013 spürten wir auch an unserem Stand, wobei – und das ist das Entscheidende – auch die Qualität der Gespräche auf einem sehr hohen Niveau lag. Wir haben während der Messe zahlreiche neue Projekte diskutiert und auf den Weg gebracht. Auch die Zahl der konkreten Abschlüsse lag deutlich über unseren ohnehin schon hohen Zielen. Erfreulich ist vor allem, dass die positiven Signale aus allen Regionen kommen.“ Foto: Engel

Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann, (r.) Leiter des IKV: „Die Qualität der Fachbesucher und der Ausstellung ist überragend. Ich bin sehr angetan von den vielen überzeugenden Ansätzen für die digitalisierte Produktion, die dazu geeignet sind, den Verarbeitern ihre Ängste zu nehmen. Es muss ja darum gehen, dem Kunden einen konkreten Nutzen zu stiften. Dazu gibt es hier einige Ansätze, und zwar sowohl von Maschinenbauern als auch von Equipment-Lieferanten.“ Helmut Gries, (l.) Geschäftsführer GWK: „Mein Feedback zur K: Schauen Sie sich den emsigen Betrieb an unserem Stand an! Auch die Besprechungen im Hinterzimmer sind stark frequentiert. Ich habe noch keine K-Messe mit so vielen ganz konkreten Projekten erlebt. Auch vernetzte Projekte gemeinsam mit Maschinenherstellern und Anbietern für Werkzeugtechnik werden konkret geführt – eine besondere Stärke gerade der K. Düsseldorf erweist sich als Nabel der Kunststoffwelt.“ Foto: K-ZEITUNG

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SPRITZGIESSTECHNIK 12 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Arburg sorgte mal wieder für die längsten Schlangen von Mitbringsel-Jägern auf der K: Neben einer Armbanduhr war dieser gebrauchsfertige klappbare Trittschemel, produziert auf dem neuen hybriden Allrounder 1120 H, sehr begehrt. Foto: Messe Düsseldorf/Constanze Tillmann

Protoyp: Wittmann Battenfeld zeigte in Düsseldorf eine vollelektrische Ecopower Xpress Maschine für den Verpackungsbereich, die in acht Varianten im Schließkraftbereich von 2.100 bis 5.000 kN kommen soll. Foto: Wittmann Battenfeld

Elektrisch oder hydraulisch? Auf der K 2016 entbrennt ein neuer Kampf um die Antriebstechnik bei den Spritzgießmaschinen – neue beziehungsweise überarbeitete elektrische Maschinenbaureihen von Arburg, Krauss Maffei, Sumitomo (SHI) Demag und Wittmann Battenfeld

Volle Stände: Die Spritzgießmaschinenbauer freuten sich über den regen Publikumsverkehr. Ein großes Thema auf der Messe waren – nicht nur bei Sumitomo (SHI) Demag – elektrische Maschinen. Foto: Messe Düsseldorf/Constanze Tillmann

auf ein modernes Design legt – und dass mit der Gestica nun eine neue Steuerungsgeneration Einzug hält: Wie der Name schon sagt, lässt sie sich mit Gesten steuern wie bei mobilen Geräten heute üblich. Mit der Gestica reiht sich Arburg in die Riege der Spritzgießmaschinenbauer ein, die eine moderne, intuitiv zu bedienende Steuerung heute als „Muss“ betrachtet: Boy, Engel, Krauss Maffei, Sumitomo (SHI) Demag und Wittmann Battenfeld haben diesen Weg schon länger eingeschlagen. Bei Wittmann Battenfeld beispielsweise sind seit der K 2016 nun alle Maschinen mit der neuen Unilog B8 Steuerung mit schwenkbarem, 21,5 Zoll großem HD Multitouchscreen verfügbar.

Krauss Maffei startet spät elektrisch Am Morgen des ersten K-Messetags wurde dann ein zweiter Premierenvorhang gelüftet, diesmal auf dem Stand von Krauss Maffei: Die Münchner stellten mit der PX eine vollelektrische Spritzgießmaschinenbaureihe vor. „Wir sind spät dran im Bereich der vollelek-

Modernes Design Überraschend war bei dieser Maschine vielmehr, dass Arburg nach dem Freeformer nun auch bei den Spritzgießmaschinen großen Wert

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tionen suchte, wurde eher auf der Anwendungsseite fündig. „Bei aller Digitalisierung sollte man die Weiterentwicklung der Spritzgießmaschinentechnik nicht vergessen. Wir brauchen vor allem neue Plastifizierungskonzepte“, mahnte Professor Helmar Franz, Mitglied des Aufsichtsrats von Haitian, einmal mehr auf der K 2016. Eine Lösung dafür konnte der chinesische Spritzgießmaschinenbauer vor Ort ebenso wenig präsentieren wie seine europäischen Mitbewerber.

ANALYSES

war zwar das große Thema auf der K 2016. Doch überlagerte dieses nicht unbedingt die Maschinenseite: In Düsseldorf gab es für die Besucher etliche Weltpremieren zu sehen. Allerdings blieben wirkliche technische Sensationen aus. Die Hersteller runden vielmehr mit neuen Maschinen ihr Portfolio ab, um den Kunden möglichst viele Produkte aus einer Hand anbieten zu können. Unübersehbar war dabei der Trend zu elektrischen Antrieben. Wer Innova-

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Spritzgießmaschinen Industrie 4.0

Diese zogen das Interesse der Besuchermassen hingegen mit neuen Maschinen auf sich: Den Anfang machte am Vorabend der Messe Arburg: Die Geschäftsführung enthüllte auf dem Stand ihren neuen Sprössling, den hybriden Allrounder 1120 H mit 6.500 kN Schließkraft – und lüftete damit das Geheimnis, das spätestens seit den Technologie-Tagen im März dieses Jahres in Loßburg keines mehr war: Die Geschäftsführung dementierte damals nicht, dass eine größere Maschine oberhalb 5.000 kN Schließkraft in der Entwicklung ist. Die Frage war seitdem lediglich: Wie groß wird die neue Maschine schließlich sein? Vertriebs-Geschäftsführer Heinz Gaub sorgte auf der K für Aufklärung: „Wir haben mit dieser Maschine die Schließkraft um 30 Prozent und den Säulenabstand um 20 Prozent auf 1.120 Millimeter erhöht.“

trischen Spritzgießmaschinen“, gestand Dr. Hans Ulrich Golz, Geschäftsführer Krauss Maffei und President des Segments Spritzgießtechnik bei der Krauss Maffei Gruppe. „Doch dafür können wir nun dem Kunden eine sehr durchdachte Produktpalette anbieten, aus der er sich die für seine Bedürfnisse ideale Maschine konfigurieren kann.“ Insgesamt 44 Kombinationen mit verschiedenen Schließ- und Spritzeinheiten sowie Schließkräften zwischen 500 und 2.000 k N stehen zur Verfügung. „Eine vergleichbar hohe Modularität werden Sie auf dem Markt nicht finden“, ist sich Golz denn auch sicher. Verkaufsstart für die „Universalmaschinen“ (Golz) war auf der Messe. Vollelektrische Maschinen sind mittlerweile bei allen großen Spritzgießmaschinenbauern ein Thema, nachdem sie lange Zeit Hydraulikmaschinen auf Energieeffizienz getrimmt haben. Arburg hat bereits im Frühjahr dieses Jahres mit der Golden Electric eine entsprechende neue Maschinenbaureihe auf den Markt gebracht, im Gegensatz zu Krauss Maffei allerdings hochgradig standardisiert. Das heißt, die Kunden können zwischen vier Baugrößen mit festen Kombinationen von Säulenabstand, Größe der Spritzeinheit und Schließkräften zwischen 600 und 2.000 kN wählen. Auch Wittmann Battenfeld erweitert sein Portfolio an elektrischen Maschinen Zug um Zug: In Düsseldorf war ein Prototyp der neuen Ecopower Xpress Maschinen zu sehen, die allerdings erst ab Herbst kommenden Jahres zu ordern sind, und zwar in acht verschiedenen Varianten im Schließkraftbereich von 2.100 bis 5.000 kN. Zielgruppe sind vor allem Hersteller von Verpackungen, die Schnellläufer benötigen. Damit zielen die Österreicher in die Anwender von Netstal, die mit der neuen Elios eine neue Hochleistungs-Packaging-Baureihe lanciert haben, und Sumitomo (SHI)

Demag. Der deutsch-japanische Maschinenbauer hat seine vollelektrische Intelect-Baureihe, die bis 4.500 kN Schließkraft verfügbar ist, zur K 2016 überarbeitet. „Mittelgroße elektrische Maschinen über 1.000 Kilonewton Schließkraft erfahren derzeit am Markt eine dramatisch positive Entwicklung, und dies vor allem im Packagingbereich“, begründet Gerd Liebig, designierter CEO von Sumitomo (SHI) Demag, den Boom bei neuen vollelektrischen Spritzgießmaschinen. Deshalb will sich sein Unternehmen künftig vor allem auf die mittleren Größen konzentrieren. Vor der neuen Konkurrenz ist Liebig allerdings nicht bange: „Wir haben die längeren Erfahrungen mit elektrischen Maschinen vorzuweisen und sind außerdem einer der wenigen Hersteller, die ihre Antriebe selbst herstellen. Die Konkurrenz kauft zum Teil Antriebe von außen zu, die nicht explizit für diese Anwendung entwickelt wurden.“

Engel setzt einen Kontrapunkt Engel setzte hingegen gewissermaßen einen Kontrapunkt und zeigte mit neuen Spritzeinheiten, dass bei der Präzision, Effizienz und Ergonomie von hydraulischen Spritzeinheiten auch noch nicht das Ende erreicht ist: Einspritzdruck, Einspritzgeschwindigkeit und Plastifizierleistung der Spritzeinheiten der Victory- und DuoMaschinen hat der Branchenprimus aus Österreich optimiert. Insgesamt ermöglichen die neuen Einheiten ein präziseres Einspritzen und eine höhere Prozesskonstanz. Dazu tragen die Temperatur- und die Druckregelung im Massezylinder bei. Der Traversentemperierung galt bei der Entwicklung ein besonderes Augenmerk, auch der Temperaturregelbereich wurde vergrößert. Servohydraulik gehört bei beiden Maschinenbaureihen nun zum Standard. S ABINE K OLL

K 2016

SPRITZGIESSTECHNIK 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 13

Erfolg auf der ganzen Linie mit neuen Lösungen Stimmen der Spitzgießmaschinenbauer zu ihren Eindrücken von der K 2016 und ihren Produkthighlights

Gerhard Böhm, Geschäftsführer Vertrieb, Arburg: „Unser Highlight war natürlich die hybride Hochleistungsmaschine Allrounder 1120 H in neuem Design und mit neuer Steuerung. Von allen Seiten bekamen wir großes Lob für das ästhetische, dynamische und moderne Design. Kunden und Interessenten freuen sich gleichermaßen sehr über die Erweiterung unseres Schließkraftspektrums bis 6.500 Kilonewton, das ihnen Einsatzmöglichkeiten der Arburg-Technik bietet. Hervorragend war auch das Feedback auf unsere neue Steuerungsgeneration Gestica.“ Foto: K-ZEITUNG

Alfred Schiffer, geschäftsführerender Gesellschafter, Dr. Boy: „Die K 2016 zählte für uns zu den bislang erfolgreichsten Veranstaltungen. Zahlreiche getätigte Abschlüsse bereits während der Messe sowie eine Vielzahl an aussichtsreichen Projekten lassen für Boy noch viel Positives erwarten. Wir konnten feststellen, dass Industrie 4.0 in der Kunststoff- und Kautschukbranche immer mehr Fuß fasst. Besonders gefragt waren bei uns die neue Boy XXS, Automationslösungen, die Industrie-4.0-Anwendung und unsere neue Steuerung Procan Alpha 4.“ Foto: Boy

Dr. Stefan Engleder, CTO, Engel: „Viele Kunden fragten Lösungen für ihre individuellen Herausforderungen an. Dafür haben wir auf der K maßgeschneiderte Systemlösungen gezeigt, mit denen sich Qualitätsund Effizienzpotenziale ausschöpfen lassen. Industrie 4.0 eröffnet dabei eine weitere Dimension. Greifbar gemacht haben wir das Thema mit einer E-Motion 80 TL Maschine, bei der wir intelligente Assistenzsysteme ein- und ausschalten konnten, um deren Einfluss auf die Prozesskonstanz und Bauteilqualität zu demonstrieren.“ Foto: Engel

Dr. Hans Ulrich Golz, President des Segments Spritzgießtechnik der Krauss Maffei Gruppe: „Die K 2016 war für uns ein großer Erfolg. Unsere Produkte und Technologien haben überzeugt. Vor allem die neue vollelektrische PX-Baureihe hat begeistert. In zahlreichen Kundengesprächen wurde uns bestätigt, dass wir damit neue Maßstäbe bei den vollelektrischen Spritzgießmaschinen gesetzt haben. Sehr gut angenommen wurde das modulare Konzept. Alle Maschinen, die auf dem Messestand zu sehen waren, wurden im Laufe der Messe bereits verkauft.“ Foto: Krauss Maffei

Georg Tinschert, Geschäftsführer Wittmann Battenfeld: „Die Messe verlief für uns sehr gut. Wir hatten eine hohe Besucheranzahl, sehr gute Gespräche mit Kunden und, besonders erfreulich, mit vielen wiedergewonnenen Kunden, die durch unseren integrierten Auftritt mit Maschine, Robotik und Peripherie wieder sehr interessiert sind. Sehr großes Interesse hat die neue schnelllaufende Ecopower Xpress gefunden und überraschend das Thema Condition Monitoring für Spritzgießanlagen; das war Thema bei fast allen Kundengesprächen.“ Foto: Wittmann Battenfeld

K 2016

SPRITZGIESSTECHNIK 14 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Neue Größe, neue Steuerung, neues Design Weltpremiere des hybriden Allrounders mit 6.500 Kilonewton Schließkraft bei Arburg – mit neuer Gestica-Steuerung und ästhetischer Form- und Farbgebung – Turnkey-Anlage produzierte gebrauchsfertigen, klappbaren Trittschemel Großmaschine Zur K 2016 wagte

Arburg den „Dreisprung“ und präsentierte – wie schon im Vorfeld erwartet – erstmals einen größeren hybriden Allrounder 1120 H mit einer Schließkraft bis 6.500 kN im neuen Maschinendesign sowie mit der neuen Gestica-Steuerung. Erhältlich sein wird das neue Allrounder-Familienmitglied ab Herbst 2017. „Die neue Baugröße mit einer

schine erleichtern, zählen eine ausklappbare Treppe zur Schließeinheit, Servicetüren für die Versorgungseinrichtungen und integrierte LED-Lichtleisten, die den Betriebszustand anzeigen. „Wir haben das Produktdesign derart entscheidend weiterentwickelt, weil wir der Meinung sind, dass hervorragende Technik ein hervorragendes Produktdesign braucht“, erklärte Juliane Hehl, Anzeige

Our Experience. Your Success! www.rjginc.com 6.500-Kilonewton-KniehebelSchließeinheit ist das Ergebnis des zielgerichteten Ausbaus unseres Produktportfolios“, erklärte Heinz Gaub, Geschäftsführer Technik bei Arburg. Der hybride Allrounder 1120 H erweitert das Leistungsspektrum nach oben und verbindet elektrische Schnelligkeit und Präzision mit hydraulischer Kraft und Dynamik. Die Trockenlaufzeit beträgt 2,4 s, der maximale Öffnungsweg 1.050 mm. Neben Ästhetik und der modernen Farb- und Formgebung zeichnet sich das durchdachte Design vor allem durch noch mehr Funktionalität sowie eine deutlich verbesserte Ergonomie aus. Zu den praktischen Extras, die das Rüsten und die Arbeitsabläufe der Großma-

geschäftsführende Gesellschafterin von Arburg, während der Pressekonferenz am Vorabend der Messe. „Dafür war die Zeit einfach reif. Wir wollten diesen Technologiesprung dauerhaft erlebbar machen und visuell unterstreichen. Mit dem neuen Design bekommt unsere hochwertige Technologie nun ein adäquates visionäres Erscheinungsbild: ästhetisch, dynamisch und modern.“ Juliane Hehl schloss nicht aus, dass es in Zukunft noch größere Maschinen bei Arburg geben wird. Zu den Elementen des neuen Designs der Maschine gehört die Wangenoptik mit charakteristischem Winkel, die sich an Schließeinheit, Spritzeinheit und Schaltschränken wiederholt. Außerdem

hat Arburg dem Allrounder 1120  H ein neues Farbkonzept spendiert: Das bekannte Mintgrün wird nicht mehr durch Gelb, sondern durch Dunkel- und Hellgrau unterstützt. Daneben gehören integrierte Signalleuchten und ergonomische Griffe zum neuen Design – und natürlich das Bedienpanel der neuen Gestica-Steuerung. Deren Look and Feel entspricht dem smarter mobiler Endgeräte. Dazu zählen eine moderne Glasfront, ein hochauflösender FullHD-Bildschirm sowie industrietaugliche Multitouchtechnik und Klick-ergonomische Hardwaretasten. Das Bedienpanel ist zudem ergonomisch geneigt sowie schwenk- und höhenverstellbar. Die Gestica baut auf der SelogicaSteuerung auf, kann jedoch noch einfacher und intuitiver bedient werden. So lassen sich zum Beispiel mit dem neuen Bedienelement „Easyslider“ Bewegungen beim Einrichten einfach und präzise steuern und über farbvariable LEDTechnik anzeigen. Beschleunigt oder verlangsamt wird „mit einem Wisch“ entlang einer Leiste am Rand des Bildschirms. Die Datensätze der neuen Gestica- und der Selogica-Steuerung sind vollkompatibel; der hierarchische Aufbau und die grafische Programmiersystematik bleiben gleich. „Die neue Gestica-Steuerung wird zunächst ausschließlich für den Allrounder 1120 H verfügbar sein. Nach und nach soll sie dann auch für andere Baureihen folgen“, stellte Gaub in Aussicht. Die Selogica-

Strahlende Gesichter am Vorabend der K 2016 am Arburg-Stand. Die Geschäftsführung präsentierte – sichtlich stolz – ihr neues großes Flaggschiff, den hybriden Allrounder 1120 H (v.l.n.r.): Jürgen Boll, Michael Hehl, Juliane Hehl, Heinz Gaub und Gerhard Böhm Foto: Arburg

Steuerung soll sie nicht vollständig ablösen, Arburg will beide Steuerungsgenerationen über einen längeren Zeitraum parallel anbieten. „Mit dem neuen Allrounder 1120 H erfüllen wir die Anforderungen unserer Kunden nach effizienten größeren Hochleistungsmaschinen“, betonte Gerhard Böhm, Arburg-Geschäftsführer Vertrieb. Seine Leistungsfähigkeit stellte das Exponat mit 6.500 kN Schließkraft und einer Spritzeinheit der Größe 4600 auf der K 2016 im Rahmen einer innovativen Turnkey-Lösung unter

Beweis. Produziert wurde ein klappbarer, gut 1  kg schwerer Trittschemel.

Montage im Spritzgießtakt Der hybride Allrounder 1120 H spritzte in einer Zykluszeit von rund 60 s mit einem Familienwerkzeug in einem Schuss acht Einzelteile aus PP. Beim Öffnen des Werkzeugs wurden die acht Hinterschnitte über gefederte Schleppschieber entformt. Exakt auf die neue Maschinengröße konfiguriert ist das zugehörige

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Hochdynamisch oder mit maximalem Freiraum

Wittmann Battenfeld zeigte erste Maschine der hochdynamischen Ecopower Xpress auf der K 2016 – vertikale Rundtischmaschine überarbeitet

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Packaging Großes Interesse auf

dem Stand von Wittmann Battenfeld in Halle  11 fand die neue schnelllaufende, vollelektrische Spritzgießmaschine Ecopower Xpress 400/1100+, die vor allem auf die Anforderungen der Verpackungsindustrie beziehungsweise Dünnwandanwendungen ausgerichtet ist. Die hochdynamischen Antriebsachsen für Einspritzen, Schließen und Öffnen sind für schnelle Bewegungen und höchste Regelgenauigkeit ausgelegt. Darüber hinaus wird auch durch den Einsatz von Servoantrieben ein hohes Maß an Ener-

gieeffizienz erzielt. Ecopower Xpress steht für hohe Leistung mit optimiertem Energieeinsatz. Die in Düsseldorf vorgestellte Ecopower Xpress 400/1100+ ist die erste Baugröße dieser Maschinenbaureihe, die ab Herbst 2017 in acht verschiedenen Varianten im Schließkraftbereich von 2.100 bis 5.000 kN angeboten wird. Auf der K 2016 in Düsseldorf war die Maschine mit einer Wittmann W837 IML-Anlage zu sehen. Mit einem 8-fach-Werkzeug von Greiner Packaging wurden Deckel aus PP mit einer Zykluszeit von 4,7 s gespritzt. Der W837 Side-entry-

Roboter von Wittmannn legte die IML-Folien ein, entnahm die folierten Deckel, führte sie in weiterer Folge einer integrierten Kamera zur Prüfung zu und separierte die Gut- und Schlechtteile. Kompakte Bauweise und schneller Wechsel von Folien zeichnen diese IML-Anlage aus.

Rundtischmaschine mit neuer Steuerung Daneben hat Wittmann Battenfeld zur Messe seine vertikale Rundtischmaschine überarbeitet, die offenen Zugang zum Werk-

großzügig dimensionierte Variante mit 1.280 mm Durchmesser zur Verfügung. Die CM 80 mit 800  kN Schließkraft kann mit einem Rundtisch mit 1.280 oder 1.520 mm ausgestattet werden. Anzeige

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Die neue Ecopower Xpress 400: Den ersten Prototypen der neuen hochdynamischen, vollelektrischen Baureihe, natürlich mit neuer Unilog B8 Steuerung, zeigte Wittmann Battenfeld auf der K 2016.

zeugbereich von allen Seiten gewährt. Die neue CM-Baureihe verfügt über eine C-RahmenKonstruktion, Servoantriebstechnik und die neue Unilog B8-Steuerung. Bei diesen Maschinen, die aktuell mit 400 kN und 800 kN Schließkraft verfügbar sind, sind die barrierefreie Schließeinheit wie auch die servogeregelte Spritzeinheit vertikal aufgebaut. Durch die vertikale C-Rahmen-Bauweise mit zwei symmetrischen Schließzylindern sind ein maximaler Freiraum im Werkzeugbereich und damit eine bestmögliche Zugänglichkeit gegeben. Die CM-Baureihe ist standardmäßig mit einem Servopower-Antrieb ausgestattet. Dies sorgt für ein hohes Maß an Energieeffizienz, Geräuscharmunt und Präzision. Erhältlich sind die Maschinen sowohl als reine Vertikalmaschinen, in Schiebetischausführung wie auch mit Rundtisch. Die Rundtischmaschinen können je nach Anforderungsprofil in jeweils zwei Größen ausgeführt werden. So steht für die CM 40 mit 400 k N Schließkraft eine kompakte Rundtischversion mit Durchmesser 752 mm oder die

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Auf der K 2016 wurde die Funktionalität der neuen CM-Baureihe anhand einer CM 40/210 R1280 vorgestellt. Auf dieser Maschine wurde mit einem 2-fach-Werkzeug ein Steckergehäuse aus PBT in Einlegetechnik gefertigt. Die Maschine ist mit einer Einlege- und Entnahmeautomatisierung ausgestattet. Ein Wittmann Roboter des Typs W821 legte die Einlegeteile ins Werkzeug ein, entnahm die Fertigteile und transportierte sie zum Roboter W818. Dieser nahm die Fertigteile unter Zuhilfenahme eines Kamerasystems wieder auf und legte sie in Trays ab.

Die neue Vertikalmaschine CM 40 mit Rundtisch und Uunilog B8-Steuerung Foto: Wittmann Battenfeld

Die Rundtischmaschinen des österreichischen Maschinenbauers sind im Schließkraftbereich von 400 bis 2.700 kN und mit Rundtischdurchmessern von 752 mm bis 1.755 mm verfügbar. Die Absicherung des Einlage- und Entnahmebereichs kann durch Lichtvorhänge erfolgen, wodurch ein optimaler Zugang zur Teileentnahme wie auch bei der Umsetzung von Automatisierungskonzepten gegeben ist. Dadurch eignet sich diese Maschinenbaureihe sowohl für manuelle als auch für automatische Entnahmevorgänge. SK www.wittmann-group.com

K 2016

SPRITZGIESSTECHNIK 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 15

Der vollelektrische Maßanzug Neue PX-Baureihe von Krauss Maffei punktet mit umfangreichem Baukastenprinzip – verfügbar sofort mit 500 bis 2.000 Kilonewton Schließkraft – hohe Flexibilität für den Verarbeiter

Elektrisch I Eine feierliche Enthüllung gab es am Stand von Krauss Maffei am Morgen des ersten Messetags: Mit der PX steigt der Münchner Maschinenbauer in den Bereich der vollelektrischen Spritzgießmaschinen ein. Im Vergleich zu den Wettbewerbern bietet er dabei eine hohe Modularität bei Schließ- und Spritzeinheiten an, so dass Kunststoffverarbeiter aus insgesamt 44 Kombinationen wählen können. „Bislang konnte man sich bei vollelektrischen Maschinen meist nur zwischen Low-Budget- und HighEnd-Bauweisen entscheiden. Nun präsentiert Krauss Maffei die erste vollelektrische Maschinen am Markt, die der Kunde ähnlich wie beim Baukastenprinzip im hydraulischen Bereich gezielt auf seine Fertigungsbedürfnisse abstimmen kann. Dazu zählen beispielsweise vergrößerte Platten, schnellere Einspritzgeschwindigkeiten, mehr Auswerferkraft oder aber die Möglichkeit zum Betrieb mit lebensmittelverträglichen NSF

H1-Schmierstoffen“, erklärte Dr. Hans Ulrich Golz, Geschäftsführer Krauss Maffei und President des Segments Spritzgießtechnik bei der Krauss Maffei Gruppe. Zur K startete der Verkauf der vollelektrischen Kniehebelmaschine mit Schließkräften von 500 bis 2.000 kN. Ihr Leitmotiv Flexibilität gilt für das gesamte Lebensalter: von der Anschaffung über die tägliche Produktion bis hin zur Nachrüstung. Die hohe Anpassungsfähigkeit verdeutlichen zwei wesentliche Merkmale der Baureihe: Zum einen lassen sich Spritz- und Schließeinheit aus einer Vielzahl von Varianten individuell kombinieren, zum anderen gibt es von Haus aus Versionen der PX mit den vergrößerten Platten der jeweils nächsthöheren Schließkraft. Diese Zwischenmodelle sind mit ungeraden Zahlen bezeichnet, also PX 51 bis PX 161. Die größere lichte Weite geht einher mit einem erhöhten maximalen Werkzeuggewicht, etwa von 750 kg bei der

PX 51 gegenüber 450 kg bei der PX 50. Da das Maschinenbett der PX geteilt ist, können zudem Schließen und Spritzeinheiten nach Bedarf vereinigt werden. Große Schließe, kleine Spritze – das bedeutet: In der Produktion wird auch nur der Platz beansprucht, der für den Fertigungsauftrag unerlässlich ist. Für jede Schließeinheit stehen fünf unterschiedlich leistungsfähige Spritzeinheiten zur Verfügung, von denen jede wieder drei bis vier verschiedene Schneckendurchmesser haben kann.

Mit ein wenig Servohydraulik Die Grundeigenschaften von vollelektrischen Maschinen kommen dem Wunsch nach Flexibilität entgegen, denn Elektromotoren arbeiten unabhängig voneinander. Dies ermöglicht eine beliebige Zahl an Parallelprozessen und sorgt für Tempo. Die drei Haupt-

Schnelligkeit. In allen drei Bereichen bietet die PX Möglichkeiten, um die Maschine auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen“, erklärte Golz. Die Platten lassen sich, wie erwähnt, über die ungeraden Zwischentypen vergrößern, wobei dann immer das gesamte Maschinenbett der nächstgrößeren Maschine zum Einsatz kommt. So ist sichergestellt, dass das höhere Werkzeuggewicht die nötige lineare Abstützung erhält. Durch die sehr breite Abstützung der beweglichen Werkzeugaufspannplatte auf Linearführungen

wird immer eine exakte Parallelfahrt erreicht. Die Holme sind freigestellt und somit frei von Schmiermittel und immer sauber. Das Schließenbett wurde so gestaltet, dass der gesamte Bereich unter der Schließeinheit für die Ausfall- und Teilelogistik längs und quer zur Maschine bis zum Boden frei bleibt. Somit können Teilebehälter oder Förderbänder sehr einfach und praktisch unter die Maschine gerollt werden, ohne dass ein Querträger dies behindert. SK www.kraussmaffei.com

© Schneider Form GmbH

Nadine Buhmann, Vice-President Sales bei Krauss Maffei im Segment Spritzgießtechnik, bei der feierlichen Vorstellung der neuen PX-Baureihe auf dem Stand von Krauss Maffei auf der K 2016 Foto: K-ZEITUNG

achsen der PX für das Einspritzen, die Plastifizierung und die Schließeinheit werden von luftgekühlten Servomotoren angetrieben, was die Maschine sehr sparsam im Energie- und Wasserverbrauch macht. Alle Servomotoren arbeiten auch im sogenannten rekuperativen Betrieb, bei dem die Bremsenergie wieder zu Strom umgewandelt wird. Bis zu 60 % können so innerhalb der Maschine zwischengespeichert, selbst genutzt oder wieder ins Netz eingespeist werden. Die Nebenachsen, also jene für die Spritzaggregatund Auswerferbewegungen, sind in der Standardfassung servohydraulisch. Die Spritzaggregatbewegung erfolgt über zwei parallele Aggregatzylinder, um Düsenanlagekräfte sehr schnell und frei von Querkräften aufzubauen – anders als mit nur einem elektrischen Zylinder. Für besonders hohen Materialdurchsatz, etwa beim Dünnwandspritzgießen, lässt sich bei der PX optional die Einspritzgeschwindigkeit mehr als verdoppeln und die Plastifizierleistung deutlich steigern. Das Aggregat kann schwenkbar ausgeführt werden, um den Wechsel der Rückstromsperre oder einen Schneckentausch zu erleichtern. Bei den Auswerfern liegt der Grund für die Servohydraulik in der Robustheit: Elektrische Antriebe sind empfindlich gegen die auftretenden mechanischen Schläge, wenn Kunststoffteile mittels Rüttelplatte entformt werden. Wer dies in seiner Fertigung nicht tut und noch mehr Präzision benötigt, kann seine PX optional mit einem elektrischen Auswerferantrieb ausstatten. „Bei der Schließeinheit zählen drei Dinge: Geometrie, Kraft und

Dynamischer und präziser Neue Generation der Intelect-Baureihe mit neuem Bedienpanel Elektrisch II Die zweite Generation

seiner elektrischer Spritzgießmaschinen der Intelect-Baureihe hat Sumitomo (SHI) Demag auf der K 2016 vorgestellt. Es ist die erste elektrische Maschine, die der deutsch-japanische Spritzgießmaschinenbauer auf einer global einheitlichen Plattform entwickelt hat. Die Intelect verfügt über spezifische Direktantriebe. Ihr Anschaffungspreis soll wettbewerbsfähig zu vergleichbaren hydraulischen Maschinen sein. „Der Markt für kleine elektrische Maschinen mit Schließkräften bis 1.000 Kilonewton Schließkraft stagniert meiner Einschätzung nach derzeit und ist daher preissensitiv. Deshalb müssen wir den heute üblichen Preisaufschlag von 15 Prozent, den elektrische Maschinen mehr kosten als hydraulische, unterbieten“, sagte Gerd Liebig, derzeit Geschäftsführer Vertrieb und ab Januar 2017 neuer CEO von Sumitomo (SHI) Demag. Die erste Maschine der neuen Generation ist eine Intelect 50 mit 500  kN Schließkraft. Die neue Intelect liefert das Unternehmen

mit der Steuerung NC5 Plus aus, die ein neues Bedienpanel erhielt: Über den kapazitiven Glas-Farbtouchscreen lässt sich die Maschine bei verbesserter Brillanz und Schärfe der Anzeige so sicher, intuitiv und komfortabel bedienen wie ein Smartphone. „Das neue Human Machine Interface (HMI) wollen wir Zug um Zug in die europäischen Maschinen integrieren“, sagte CTO Andreas Schramm auf der Pressekonferenz des Maschinenbauers auf der K 2016.

Die neue Intelect wird in zwei Leistungsstufen verfügbar sein: Die Standardausstattung ist für Standardanwendungen mit 3 bis 12 s Zykluszeit ausgelegt, für die bislang häufig hydraulische Spritzgießmaschinen eingesetzt werden. Die leistungsstärkere Version Toptec erfüllt höhere Anforderungen an Dynamik und Präzision. Auf der K 2016 stellte eine Intelect 50-110 einen wiederverschließbaren Dosierverschluss aus PP RF365MO von Borealis mit MFI 20

Die neue Intelect benötigt weit weniger Aufstellfläche und arbeitet dynamischer, präziser und effizienter als ihre Vorgängermodelle. Als äußeres Merkmal wurden ihr dunkelblaue Verkleidungen spendiert. Foto: Sumitomo (SHI) Demag

her. Das Werkzeug von Horst Hähl besaß zwei Kavitäten für die 7,6 g leichten Verschlüsse, die Wanddicken zwischen 0,8 und 1,2 mm sowie eine komplexe Membran enthielten. Die Maschine muss zur sicheren Füllung des Membrandeckels eine hohe Spritzdynamik und zur Vermeidung von Überspritzungen eine hohe Präzision und Prozesskonstanz bieten. Dies ist durch hochdynamische Direktantriebe und das Modul Active Dynamics gesichert, die für ein sicheres und exaktes Umschaltverhalten sorgen. Unterstützt wird die Präzisionsfertigung durch die schaltbare Rückstromsperre Active Lock und die Maschinenfunktion Active Flow Balance, die beim Übergang von Spritz- auf Nachdruck die Expansion der komprimierten Schmelze nutzt, um die teilgefüllten Kavitäten durch ihren geringeren Gegendruck stärker zu füllen und die Füllstände der beiden Kavitäten auf natürliche Weise auszubalancieren, ohne die Zykluszeit zu verlängern. SK www.sumitomo-shi-demag.eu

HIER TREFFEN SICH DIE BESTEN Auf diese Messe hat die Industrie gewartet: Die MOULDING EXPO ist der neue Branchentreffpunkt der Werkzeug-, Modell- und Formenbauer. Die Branche ist sich einig. Erfahren Sie, weshalb die MOULDING EXPO 2017 für Sie ein Muss ist.

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K 2016

SPRITZGIESSTECHNIK 16 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Hohe Durchsätze bei geringer Scherbelastung Engel zeigte auf der K 2016 neue Plastifizierschnecken – Bereich Plastifiziersysteme neu aufgestellt – Verdoppelung der Zahl der produzierten Schnecken in den nächsten vier Jahren geplant

Ob Standard-PP, glasfaserverstärktes PA oder scherempfindliches PC-ABS, die Universal Automotive Screw G18 (UAS) wird den unterschiedlichen Anforderungen gerecht und erreicht über das gesamte Materialspektrum höchste Leistungen. Foto: Engel Plastifizierung Um die individuel-

len Anforderungen seiner Kunden an die Plastifiziereinheit noch gezielter erfüllen zu können, hat Engel sein Portfolio an Plastifizierschnecken überarbeitet und erweitert. Neu im Angebot sind die Universal Automotive Screw G18 (UAS), die über ein breites Materialspektrum sehr hohe Plastifizierleistungen garantiert, und die Mixing Barrier Screw G16S (MBS), die beim Einfärben mit Masterbatches in Hochleistungsanwendungen eine besonders hohe Homogenität erzielt. Die UAS ist auf die Anforderungen der Automobilindustrie zugeschnitten, steigert aber auch in

anderen Bereichen, vor allem dem technischen Spritzguss, die Effizienz und Qualität der Plastifizierung. Die Herstellung vor allem großer Automobilkomponenten erfordert ein Schneckenkonzept, das sehr hohe Plastifizierleistungen und Materialdurchsätze über ein breites Materialspektrum ermöglicht. Stoßfänger, Spoiler und Instrumententafeln werden oft auf derselben Spritzgießmaschine, aber aus Materialien mit höchst unterschiedlichen Eigenschaften produziert. Über das gesamte Materialspektrum sichert die neue UAS viel Flexibilität und garantiert eine sehr hohe Produktivität bei kurzen Zykluszeiten.

Basierend auf Grundsatzversuchen und Simulationsmodellen hat Engel für diese Anwendungen ein neues Schneckenkonzept entwickelt, das von Standardkunststoffen wie HDPE und PP über glasfaserverstärktes PP und PA bis zu scherempfindlichen PC-ABS- und PC-PET-Blends universell eingesetzt werden kann. Das Ergebnis ist eine Schnecke, die aufgrund der großen Oberfläche sehr hohe Plastifizierleistungen ermöglicht und mit ihrem innovativen Mischkopf sicherstellt, dass scherempfindliche Materialien schonend homogenisiert werden. Sowohl die Schneckengeometrie als auch die Rückstromsperre und die Werkstoffe wurden für das breite Material-

spektrum optimiert. Zur Erhöhung der Standzeit setzt Engel auf ein neuartiges Laserverfahren für das Aufschweißen von Metallcarbiden auf die Schneckenstege. Mit ihrem breiten Einsatzspektrum und ihrer hohen Abrasionsbeständigkeit erhöht die UAS deutlich die Produktivität der Spritzgießmaschine. Die neue Schnecke wird im Standard mit Durchmessern von 80 bis 120 mm angeboten. Größere Durchmesser sind auf Anfrage erhältlich. Wenn Spritzgussteile in vielen unterschiedlichen Farben produziert werden, ist es oft sinnvoll, den Kunststoff direkt auf der Maschine einzufärben. Um ausge-

zeichnete Mischergebnisse zu erreichen, kommt es zum einen auf die Qualität der eingesetzten Masterbatches und zum anderen auf die Geometrie der Schnecke an. Auf diese Anforderungen ist die neue MBS zugeschnitten, deren Barrieregeometrie und dynamischen Schermischkopf Engel in Zusammenarbeit mit der Johannes Kepler Universität, Linz/Österreich, und einem Kunden in Deutschland entwickelt hat. Bereits vor ihrer Markteinführung hat die neue Schnecke bei Testanwendern unter Beweis gestellt, dass sie auch bei sehr hohen Materialdurchsätzen die Farbpigmente in der Schmelze besonders gleichmä-

ßig verteilt. Sie erfüllt die strengen Anforderungen der Verpackungsindustrie und ermöglicht es mittels Feststoff-Schmelze-Trennung, in vielen Hochleistungsanwendungen die Zykluszeit weiter zu reduzieren. Bei der Produktion der MBS kommt ebenfalls das neue Laserschweißverfahren zum Einsatz. Die MBS ist mit Durchmessern von 35 bis 90 mm erhältlich. Eine MBS mit einem Durchmesser von 90 mm stellte ihre Leistungsstärke während der Messe in einer Engel E-Speed Spritzgießmaschine mit der Herstellung von Kartuschen für den Heimwerkerbedarf unter Beweis. SK www.engelglobal.com

Millionen-Investitionen Höhere Schlagzahl Um auf die individuellen Anforderungen an die Plastifiziersysteme noch besser reagieren zu können, hat Engel seinen Bereich Plastifiziersysteme neu aufgestellt. Zudem investiert der Spritzgießmaschinenbauer am Standort St. Valentin/Österreich 17 Mio. EUR in die Erweiterung der Fertigungskapazität und neue Technologien. Pro Jahr produziert Engel mehr als 6.000 Plastifiziersysteme-Einheiten. Diese Zahl soll bis 2020 verdoppelt werden. „Wir wollen den Markt für Ersatzschnecken nicht länger dem Wettbewerb überlassen“, betonte der scheidende CEO Dr. Peter Neumann auf der Pressekonferenz in Düsseldorf. Deshalb investiert der Spritzgießmaschinenbauer in weitere Werkzeugmaschinen, neue Wärmebehandlungseinrichtungen und Bearbeitungstechnologien. Um die Plastifiziereinheiten ganzheitlich sowie im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten der Spritzgießmaschine betrachten zu können, bündelt der neue Bereich Plastifiziersysteme verschiedene Kompetenzen – von der Metallurgie und Schweißtechnik über die Rheologie und Kunststofftechnik bis zu Konstruktion, NC-Programmierung, Fertigungstechnik und Support. Die Experten erforschen die komplexen physikalischen und chemischen Zusammenhänge des Plastifizierprozesses und arbeiten zudem an der Optimierung der eigenen Fertigungsprozesse.

Spritzgießmaschinen kommunizieren

Ganz klein, aber oho

Euromap 77 ist veröffentlicht

Neue Boy XXS für Labor- und industriellen Einsatz

Schnittstelle Die neue Euromap-

77-Schnittstelle für den Datenaustausch zwischen Spritzgießmaschinen und Leitrechnern oder Manufacturing Execution Systems

(MES) ist jetzt als Release-Kandidat veröffentlicht. Basis dafür ist OPC Unified Architecture (OPC UA). „Mit dieser vorläufigen Fassung sind die technischen Inhalte

IR-TEMPERATUR SENSOREN für berührungslose Temperaturmessung von -50°C bis 2200°C  Kleinste Messobjekte ab 0,45 mm  Ideal für schnelle Messungen  Sensor-Modelle mit Laser-Justierung & Videosignal  Temperaturbeständigkeit der Sensoren bis zu 250°C

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zu 98 Prozent beschlossen“, sagte Dr. Harald Weber, Leiter des Euromap-Arbeitskreises. Nun gehe es um die Umsetzung und Tests bei den Maschinenbauern und Softwareanbietern. Dabei könne es im Laufe der nächsten Wochen noch zu geringfügigen Änderungen kommen. Weber rechnet damit, dass die finale Version Anfang kommenden Jahres verabschiedet wird. Euromap 77 ist der Kommunikationsstandard für den sicheren und zuverlässigen Datenaustausch im Bereich der industriellen Automatisierung in einer Vielzahl von Branchen. Die OPC Foundation ist als Non-Profit-Industrieverband für seine Entwicklung verantwortlich. Durch die Plattformunabhängigkeit und die Sicherstellung eines lückenlosen Informationsflusses über Herstellergrenzen hinweg hat Euromap OPC UA als ideale Basis für die neue Schnittstelle angesehen. Entwickelt wurde Euromap 77 durch Experten der Spritzgießmaschinenbauer Arburg, Engel, Ferromatik Milacron, Krauss Maffei, Netstal, Negri Bossi, Sumitomo (SHI) Demag und Wittmann Battenfeld. Sie wurden dabei durch die OPC Foundation und Ascolab unterstützt und erhielten Input von den wichtigsten MES-Anbietern. Die Spezifikation hat Euromap als Release Candidate veröffentlicht. SK www.euromap.org

Tischmaschine Mit einer Weltpremiere überraschte Boy die Besucher auf der K 2016: Der Spritzgießautomatenbauer zeigte mit der Boy XXS eine neue Table-TopMaschine mit 63 kN Schließkraft. Die neue XXS, eine Weiterentwicklung der etablierten XS, punktet mit kleinster Aufstellfläche. Durch ein rollbares Untergestell ist sie sogar fahrbar und damit sehr flexibel einsetzbar. Eigentlich konzipiert für den Labor- und Versuchsbereich, interessierten sich nach Aussagen von Alfred Schiffer, geschäftsführender Gesellschafter von Boy, auch viele Unternehmen für die neue Maschine, die sie im industriellen Betrieb einsetzen wollen. Zur Standardausführung gehört der energieeffiziente Servoantrieb ebenso wie die intuitive Maschinensteuerung Procan Alpha. Die XXS hat alle Vorteile der kompakten Spritzgießautomaten, dabei ist der Energieverbrauch laut Schiffer sehr niedrig. Auf dem Boy-Messestand zeigte der Maschinenbauer aus NeustadtFernthal die Produktion einer zweiteiligen Schneemann-Spielzeugfigur. Zur K 2016 wurde die XXS auf einem fahrbaren Untergestell positioniert; die Abmessungen sind mit 1,2 m Breite × 0,8 m Tiefe und 1,3 m Höhe (beziehungsweise 0,7  m ohne das optional verfügbare Untergestell) dabei sehr kompakt. Mit einem Maschinengewicht von 340  kg ist die

„Kleine“ im Vergleich zu anderen Maschinen um einiges leichter zu transportieren. Optional ist es möglich, einen frei erreichbaren Ausfallschacht einzusetzen, der den optimalen Abtransport der gespritzten Teile gewährleistet. Die Boy XXS verwendet nicht die bei dieser Maschinengröße auf dem Markt übliche Kolbenplastifizierung, sondern setzt eine nach dem First-in-first-out-Prinzip arbeitende Schneckenplastifizierung mit Durchmessern von 8 bis 18 mm ein. Somit sind Plastifiziervolumina von 0,06 bis zu

Die neue Boy XXS ist wahlweise mit oder ohne fahrbares Untergestell erhältlich. Foto: Boy

10,2 cm3 möglich. Temperatursensible Werkstoffe lassen sich damit ebenfalls verarbeiten. Die Aufspannplatten der Boy XXS sind speziell für Mikroformen vieler Normalienhersteller optimiert. Die diagonale Anordnung der beiden Holme macht Plastifiziereinheit, Werkzeugraum und Auswerfer sehr gut zugänglich. „Mit der neuen XXS bedienen wir zwar eine ausgesprochene Nische, doch der Response auf der Messe stimmt uns sehr positiv“, so Schiffer. SK www.dr-boy.de

K 2016

WERKSTOFFE 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 17

Mit Kunststoffen mutiges Design realisieren BASF präsentierte ein Konzeptauto und einen Bürostuhl, die Kunststoffe für eine mutige Gestaltung nutzen. Beim Auto wurde dabei bewusst auf den Einsatz von CFK verzichtet Leichtbaudesign Ein neues Kon-

zeptauto – gemeinsam entwickelt von BASF und Hyundai Motor – vereint neue Materialien mit aerodynamischem Design. Der RN30 wurde auf der K-Messe in Düsseldorf auf den Stand der BASF vorgestellt. „Wir sind sehr stolz

Schwerpunkt entscheidend. Dabei lösten sich die Partner von der naheliegenden Idee, carbonfaserverstärkten Kunststoff (CFK) zu verwenden, um Gewicht zu reduzieren. Stattdessen leistet nun das neue BASF-Polyamid Ultramid Advanced N einen Beitrag zu

semistrukturelle Sandwichlösungen für den Innenraumboden. Elastoflex E, ein BASF-PUR zur Sprühimprägnierung für leichte und steife Sandwichstrukturen, besteht aus einer langfaserverstärkten Oberflächenschicht und einer Papierwabenstruktur.

verstärkung in spritzgegossenen Strukturen. Dies ermöglicht es, das Gewicht des Sitzes bei gleichbleibend optimaler Festigkeit und Steifigkeit zu reduzieren. Die Sitzschale und -lehne verdanken ihre endgültige Form einer abgestimmten Kombination von Halbzeugen wie Tapes oder Laminaten und Umspritzmaterialien.

Stuhl als Arbeitsplatz

Hyundai Rennwagen RN30 auf dem BASF-Messestand: Um Gewicht zu reduzieren, lösten sich die Entwicklungspartner von der naheliegenden Idee, CFK zu verwenden. Foto: Messe Düsseldorf

darauf, eine wesentliche Rolle beim RN30 zu spielen“, sagte Raimar Jahn, Leiter des Bereichs Performance Materials bei BASF. „Aufgrund unserer guten Partnerschaft lud Hyundai Motor uns ein, die Stärken unserer Kunststoffe in diesem Konzept zu demonstrieren.“

Auf CFK verzichtet Da der RN30 als Rennwagen konzipiert ist, sind ein niedriges Gewicht und ein tief liegender

Miniaturisierung, Funktionsintegration und Gestaltungsfreiheit. Er kann in elektronischen Komponenten sowie für Strukturteile am Motor und im Getriebe in Kontakt mit heißen, aggressiven Medien und verschiedenen Kraftstoffen eingesetzt werden. Darüber hinaus ermöglichen PUR-RIMund Hartintegralschäume aus Elastolit aufgrund ihrer guten Fließfähigkeit die Realisierung anspruchsvoller Designelemente wie Kotflügel und Spoiler. Der RN30 verfügt darüber hinaus über

Bei maximaler Fahrgeschwindigkeit muss sich der Fahrer auf die Qualität der Materialien verlassen können. Infinergy von BASF ist das weltweit erste expandierte thermoplastische PUR. Wegen seiner Haltbarkeit und sehr guten Elastizität wird es in der Polsterung des Überrollbügels verwendet. Für Teile mit komplexer Geometrie wie Sitzschale und -lehne bietet BASF Ultracom an, ein thermoplastisches Verbundsystem für Bauteile mit Endlosfaser-

Auch im Büro verändern sich die Lösungen. BASF hat in Zusammenarbeit mit Ito Design und Interstuhl das Stuhlkonzept Teamup Chair, eine Art Ad-hocMikroarbeitsplatz, entwickelt. Viele der Eigenschaften des Stuhls ergeben sich erst durch die eingesetzten Kunststoffe. Ein paar Beispiele: Bestehend aus einer Kombination aus Ultramid und Ultraform sorgen die Räder für optimale Gleit-Reib-Eigenschaften. Eine zusätzliche Ummantelung mit dem PUR-Gießelastomer Elasturan optimiert die Griffigkeit der Räder für eine Vielzahl von Bodenbelägen. Der Tablarträger besteht aus Ultramid Structure LFX, einem Hochleistungspolyamid mit Langglasfaserverstärkung. Es ist besonders steif und zäh. Das Tablar selbst kann wahlweise aus Ultramid, umspritzt mit Elastollan, oder aus Ultramid SI hergestellt werden. Dieses neuartige Sichtpolyamid findet sich auch im Gestellrahmen des Teamup Chairs. Es vereint die für Polyamide typischen technischen Eigenschaften mit einer besonders wertigen Oberflächenanmutung. MG www.basf.com

Ein multiaxialer Faserlagenaufbau in Thermoplast-Composites macht erstmals ein Vollkunststoff-Bremspedal möglich ist von der Society of Plastics Engineers (SPE) ein VollkunststoffBremspedal mit einem ersten Platz ausgezeichnet worden. Das Sicherheitsbauteil kommt im Porsche Panamera NF und Bentley Continental GT zum Einsatz. Es wurde von Boge Elastmetall zusammen mit Lanxess entwickelt. „Besondere Anerkennung fand, dass das Bremspedal um rund die Hälfte weniger wiegt als eine vergleichbare Stahlkonstruktion. Außerdem kann es in einem wirtschaftlichen OneShot-Prozess in Großserie gefertigt werden und erfüllt die hohen LastanDas Bremspedal wiegt um rund die Hälfte weniger als eine vergleichbare Stahlkonstruktion. Außerdem kann es in einem One-Shot-Prozess in Großserie gefertigt werden. Foto: Boge Elastmetall

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Auch ohne Metall voll auf die Bremse Fahrzeugbau Zu Beginn der K 2016

Teamup Chair auf der K 2016: Fast 20 verschiedene Materialien der BASF, von den Rädern bis hin zur Polsterung Foto: Messe Düsseldorf

die Innenlagen für eine hohe Torsionsbelastbarkeit des Bremspedals. „Mit diesem Laminat gelang es, die sehr hohen technischen Vorgaben an die mechanische Performance des Sicherheitsbauteils zu erfüllen und gleichzeitig ein Optimum an Leichtbaupotenzial auszuschöpfen“, so Münker.

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One-Shot-Prozess

Dr. Michael Münker, Leichtbauexperte bei Lanxess, zeigte auf der K 2016 ein Bremspedal aus Vollkunststoff für den Porsche Panamera NF. Foto: K-ZEITUNG

forderungen dank eines multiaxialen Faserlagenaufbaus im Einleger aus Tepex“, erklärte Dr. Michael Münker, Tepex Business Manager bei Lanxess, auf der K 2016.

Hohe Zug-, Biege- und Torsionsbelastbarkeit Bei Tepex Dynalite handelt es sich um vollständig konsolidierte

Halbzeuge mit einer thermoplastischen Matrix, die üblicherweise mit Endlosglasfasergewebe verstärkt ist. Im Fall des Bremspedals wurde ein Verbundaufbau mit PA6-Matrix gewählt, der mit unidirektionalen Faserdecklagen und mehreren Gewebeinnenlagen mit +45°- beziehungsweise –45°-Faserausrichtung verstärkt ist. Die Decklagen sorgen für die exzellente Zug- und Biegebelastbarkeit und

Das Bauteil wird per Hybrid Moulding in einem One-Shot-Prozess in kurzen, für die Großserie geeigneten Zykluszeiten gefertigt. Das Verfahren integriert das Umformen des Einlegers aus Tepex in denSpritzguss.AlsSpritzgießmaterial dient das mit 60 % Kurzglasfasern hochverstärkte Polyamid 6. „Dank des Spritzgießschritts können zahlreiche Funktionen wie etwa Führungen und Aufnahmen für den Pedallagerbock in das Bauteil integriert werden, was sich kostensenkend auswirkt. Außerdem wird das Bauteil in hochbelasteten Bereichen gezielt mit Rippen verstärkt“, erläuter te Leichtbauexperte Münker. MG www.lanxess.de

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K 2016

WERKSTOFFE 18 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Mit Kunststoffen in eine bessere Welt Covestro zeigte an einem Lifestyle-

Auto, wie sich die Grenzen beim Design verschieben

Auf der K 2016 stellte Covestro ein ganz neues Konzept für die Gestaltung von Elektrofahrzeugen vor. Foto: Covestro

Visionen Mit neuen Materiallösun-

gen die Welt lebenswerter zu machen – das ist die Vision von Covestro. „Wir entwickeln Lösungen zum Wohle der Gesellschaft und der Umwelt“, sagte Patrick Thomas auf der K in Düsseldorf. Der Covestro-Vorstandsvorsitzende führte weiter aus: „Wir haben zum Beispiel einen Weg gefunden,

um aus dem Treibhausgas Kohlendioxid wertvolle Kunststoffe zu gewinnen.“ Noch in diesem Jahr sollen erste Matratzen und Polstermöbel aus CO2-basiertem Schaumstoff auf den Markt kommen. Zusammen mit Designstudenten und Partnern aus der Autoindustrie entwickelte Covestro ein neu-

es Designkonzept für Elektroautos und präsentierte es in Form eines Lifestyle-Autos als eines der Highlights auf der Messe. Zu sehen war ein Auto mit einem Frontbereich ohne sichtbare Fugen und einer Verscheibung mit Rundumsicht. Ein weiteres Highlight sind holografische Folien, mit denen sich verschiedene Lichtfunktionen an

der Karosserie realisieren lassen. Kurz: Statt Scheinwerfern gibt es nur noch leuchtende Flächen.

Neue Folientechnik für effektvolles Licht So besteht das Heck des Fahrzeugs aus einer dreiteiligen Leuchte, wovon jedes Teil mit einer spezi-

Covestro-Vorstandsvorsitzender Patrick Thomas auf der K in Düsseldorf: „Wir haben einen Weg gefunden, um aus dem Treibhausgas Kohlendioxid wertvolle Kunststoffe zu gewinnen.“ Foto: K-ZEITUNG

ellen Holografiefolie ausgestattet ist. Die Holografiefolie wird mithilfe von LED-Lichtquellen und Reflektoren von hinten beleuchtet. So entsteht ein 3D-Effekt. Zudem ist das Schlusslicht mit dem Blinklicht optisch verbunden. Dazu kommt eine von Covestro entwickelte Diffusorfolie mit diffraktiver Optik zum Einsatz. Diese

sorgt für eine homogene Lichtverteilung. Die dahinterliegenden LEDs sind in den beiden äußeren Teilen zweifarbig ausgeführt, so dass sich sowohl die Blinklicht- als auch die Schlusslichtfunktion erzeugen lassen. Die Funktionen sind darüber hinaus animiert. So lässt sich etwa der Effekt eines „wischenden“ Blinklichts umsetzen. Nicht nur das Heck, sondern auch die Front des Fahrzeugs ist neu designt. Es wurde eine fugenlose, homogene Oberfläche geschaffen. Signalfunktionen sind mithilfe eines dreiteiligen Edge-LightLichtleiters realisiert. Dieser erstreckt sich als durchgehendes Leuchtband über die gesamte Fahrzeugfront. Die beiden äußeren Lichtleiter erzeugen das Blinklicht sowie das Tagfahrlicht, das sich zum Positionslicht dimmen lässt. Auch diese Funktionen lassen sich animieren. MG www.covestro.com

Auch bei Feuchtigkeit steif und fest

Kunststoffe für heiße Luft

Akro-Plastic stellte ein neues Polyamidblend vor, das sich auch bei Feuchtigkeit durch eine sehr hohe Festigkeit auszeichnet

Mittels hitzefestem PA rückt der Ladeluftkühler noch näher an den heißen Motor

Metallersatz Das Thema Leichtbau

sieht Akro-Plastic als maßgeblichen Einflussfaktor auf seine Produktentwicklung. Auf der K 2016 in Düsseldorf betrachtete der Compoundeur daher dieses Thema schwerpunktmäßig. „Mittlerweile haben wir zahlreiche Leichtbauanwendungen mit unseren kohlenstofffaserverstärkten Compounds ,ICF‘ realisieren können“, so Thilo Stier, Bereichsleiter Vertrieb und Innovation bei Akro-Plastic. Einige dieser Bauteile wurden beispielhaft auf dem Messestand präsentiert. Auf der K 2016 stellte der Compoundeur erstmals Akroloy Para ICF 40 vor, ein Polyamidblend, das sich durch extrem hohe Festigkeit und gleichzeitig eine sehr gute Oberfläche auszeichnet. Durch das Blenden von Polyamid 6.6 mit einem teilaromatischen Polyamid ist es gelungen, den feuchtigkeits-

Thilo Stier, Akro-Plastic: Ein neues Polyamidblend, verstärkt mit einem PA6.6-Tape, garantiert höchste Festigkeit. Foto: K-ZEITUNG

bedingten Abfall von Steifigkeit und Festigkeit sehr deutlich zu reduzieren. Werden zusätzlich Tapes aus verstärktem PA6.6 aufgebracht, sind Bauteile höchster Festigkeit möglich. Ein anderes Produkt, die Typenreihe Akromid Lite (basierend auf Polyamid mit chemisch gekoppel-

tem Polypropylen), wurde durch neue Compounds, die nicht nur Gewicht sparen, sondern auch technische Verbesserungen liefern, ergänzt. Die Produktreihe zeichnet sich durch niedrige Dichte, besondere Chemikalienbeständigkeit und eine gute Haftung zu olefinbasierenden TPE-Typen aus.

Führungspositionen – unsere Kompetenz Harald Seitz Dr. Ludwig Pierkes

+49 (228) 713 1418 +49 (228) 713 1012

[email protected]

Auf der K 2016 wurden folgende Neuentwicklungen bei den Akromid Lite-Typen vorgestellt: Akromid B28 LGF 40 1 L ist eines der ersten Polyamidblends mit Langglasfasern und hoher Chemikalienbeständigkeit – auch gegen Zinkchlorid. Das Produkt erzielt exzellente Festigkeitswerte auch bei höheren Temperaturen. Und Akromid B3 ICF 20 1 L bietet eine hohe Gewichtsreduzierung (vergleichbar mit unverstärktem Polyamid) bei gleichzeitig hohen mechanischen Eigenschaften. Akro-Plastic stellte zudem gemeinsam mit Plasmatreat eine weitere neue Entwicklung vor, die einen überlegenen Haftverbund zwischen Metall und Kunststoff garantiert. Es handelt sich hierbei um einen Edelstahlbügel, an den Akromid B3 GF 30 angespritzt wird. MG www.akro-plastic.com

www.zav.de/ managementvermittlung

Zentrale Auslandsund Fachvermittlung (ZAV)

Klaus Bender, Marketing Leader Automotive bei Du Pont, zeigt eine Sauganlage aus hochalterungs- und temperaturbeständigem Polyamid mit integriertem Ladeluftkühler. Foto: K-ZEITUNG Fahrzeugbau Du Pont stellte auf

der K-Messe eine Reihe neuer Produktlinien für zahlreiche Anwendungen vor. Für den Automobilbau präsentierte das Unternehmen unter anderem die Zytel XT-Reihe als seine neueste hochtemperaturbeständige PA66+PA6Produktfamilie. Die Entwicklung dieser Serie ist die Reaktion auf den zunehmenden Bedarf an kostengünstigen und äußerst temperaturbeständigen Materialien für Luftmanagementsysteme im Auto. „Zytel XT bietet neben einer guten Verarbeitbarkeit beim Spritzgießen und Schweißen auch gute mechanische Eigenschaften bei Einsatztemperaturen von bis zu 200 Grad Celsius und bei Spitzentemperaturen bis zu 220 Grad Celsius“, sagte Klaus Bender, Marketing Leader Automotive bei Du Pont. Zudem beeindrucke es hinsichtlich Materialermüdung und Steifigkeit im Einsatzbereich von

turboaufgeladenen Motoren. Die neuen Typen werden demnächst mit einem Glasfasergehalt von 35 und 50 % erhältlich sein. Zytel BM74G18HS gesellt sich als neueste Produktreihe zum Portfolio der glasfaserverstärkten, blasformbaren Polyamide. Das neue PA66+PA6 wurde speziell für Heißluftrohre bei turboaufgeladenen Motoren entwickelt. Dieses Produkt punktet mit einer hohen Wärmealterungsbeständigkeit im Dauereisatz bis zu 210 °C und bei Spitzentemperaturen von bis zu 230 °C, kombiniert mit sehr guter Ermüdungsbeständigkeit. Die wesentlichen Differenzierungsmerkmale beim Einsatz des 3DSaugblasverfahrens umfassen insbesondere Schlauchstabilität, geringe Kristallisationsgeschwindigkeit sowie die optimale Strangaufweitung im Vergleich zu anderen glasfaserverstärkten Polyamiden. MG

K 2016

WERKSTOFFE

TEMPERIERTECHNIK

4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 19

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Steifer und fester

Über Metall hinausdenken

Ter Plastics präsentierte neue LFT-Typen

DSM führte die nächste Generation an Hochleistungspolyamiden ein und nennt sie einen Quantensprung in der Metallsubstitution

Leichtbau Neue langfaserverstärk-

te LFT-Typen aus der eigenen Produktion stellte Ter Plastics aus. Die Produkte eignen sich für Strukturbauteile und schließen die Lücke zwischen Composites und kurzglasfaserverstärkten Thermoplasten. Composites werden für anspruchsvolle Strukturbauteile verwendet, ihre guten Eigenschaften wie Steifigkeit und Festigkeit leiten sich von den großen Faserlängen ab. Jedoch sind die Fertigungskosten in der Regel hoch – für Massenanwendungen oft zu hoch.

Dagegen erreichen Bauteile aus Compounds, die im Spritzguss kostengünstig verarbeitet werden, nur selten die metalltypische Eigen schaftskombination von Steifigkeit und Zähigkeit. „Diese Lücke kann mit LFT-Compounds auf Basis von Hochtemperaturpolymeren geschlossen werden,“ erklärt Wolf J. Koehler, COO bei Ter Plastics. „Damit können sehr gute Steifigkeiten bei gleichzeitig hohen Zähigkeiten erreicht werden – und das mit den Vorteilen im Spritzguss.“ MG www.terplastics.com

DSM führt mit Fortii Ace die nächste Generation der Hochleistungspolyamide ein. Foto: DSM Fahrzeugbau Einen weiteren Schritt

Wolf J. Köhler (l.) und Henning Kroemer, Ter Plastics, auf der K 2016: Mit LFT-Compounds steife und zugleich zähe Bauteile kostengünstig im Spritzguss herstellen Foto: K-ZEITUNG

hin zur Substitution von Druckgussmetallen und teuren technischen Hochleistungskunststoffen versprach DSM mit der Einführung eines neuen Polymers. Fortii Ace, ein Polyphthalamid (PPA) auf der Basis von PA4T-Chemie, zeichnet sich durch ein sehr gutes Profil mechanischer, thermischer und chemischer Eigenschaften aus.

„Damit setzen wir im Bereich der Substitution von Druckgussmetallen zu einem Quantensprung an, der es den Automobilherstellern ermöglichen wird, Kunststoff in Anwendungen zu bringen, deren Ansprüche dafür bisher zu hoch waren“, sagt Konraad Dullaert, Manager für Fortii bei DSM. „Typische Einsatzbereiche sind Antriebsstrang, Getriebe und Wärmemanagement.“

„Wir haben den neuen Kunststoff auf die Substitution von Druckgussmetallen in Anwendungen ausgerichtet, die selbst bei Dauerbetriebstemperaturen bis 150 Grad Celsius stabile hohe mechanische Eigenschaften sowie überlegene Chemikalienbeständigkeit erfordern“, so Dullaert weiter. Fortii Ace hat eine Glasübergangstemperatur – der Punkt, an dem die amorphe Phase des Materials ihre

Konraad Dullaert, DSM: „Quantensprung im Bereich der Substitution von Druckgussmetallen“ Foto K-ZEITUNG

Steifigkeit und Härte zu verlieren beginnt – von 160 °C, was erheblich über der anderer Polyphthalamide (einschließlich bisheriger Fortii-Typen) und mindestens 80 °C über der von PA66 liegt. Darüber hinaus bietet es eine höhere Beständigkeit gegen Öle und Chemikalien im Fahrzeugumfeld und übertrifft in dieser Hinsicht sogar PEEK. MG www.dsm.com

Straße zu neuen Lösungen Barlog zeigte sich als Dienstleister für kreative und ganzheitliche Lösungen aus Kunststoff – von der 3D-Lackierung bis zum Magnetspritzguss Innovationsstraße Am Gemein-

schaftsstand des Landes NRW erwartete den Besucher ein optisches Highlight: Bei der BarlogGruppe stand das Concept Car Rinspeed Etos zum Bestaunen. An diesem Konzeptauto ist Barlog mit seiner Keballoy 3D-Technologie in Form einer individualisierbaren Frontblende mit 3D-Effektlackierung beteiligt. Möglich wird dieser Effekt durch einen magnetisierbaren Kunststoff und einen Speziallack. „Unsere Kompetenz liegt in der Lösung ganz kundenspezifischer

Aufgaben und in der stetigen Produktverbesserung sowie unserem Serviceverständnis“, sagt Peter Barlog, Geschäftsführer von Barlog Plastics. „Mit unserer Vielzahl an Themen und den jeweiligen Ausstellungsstücken zeigen wir auf der K-Messe, welche unausgeschöpften Potenziale der Werkstoff Kunststoff für die verschiedenen Branchen immer noch bietet. Jede neue Aufgabenstellung ist für uns auch Ansporn, die Kundenerwartung zu übertreffen und unser Know-how unter Beweis zu stellen.“

Erfahrbar war dies auf einer „Road of Innovation“, auf der die ganze Lösungskompetenz des Unternehmens verdeutlicht wird. Der Etos war Ausgangspunkt dieser Innovationsstraße. Es folgten die Bereiche Prototypenfertigung und Spritzgießsimulation, die eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Mit dem Rapid Tooling lassen sich Prototypen schnell, kostengünstig und seriennah herstellen. Beim nächsten Boxenstopp auf dieser Straße war ein erweitertes Produktsortiment im Bereich der Hochleistungs-

kunststoffe zu sehen – unter dem Motto „Mehr Leistung bei steigenden Temperaturen“. Mit Kebaflex TPE wurde das Sortiment auch um maßgeschneiderte flexible Lösungen erweitert.

Funktionsintegration Weitere Stationen waren die klassische Barlog-Kompetenz im Metallersatz über erweiterte Prüflabore bis hin zu spritzgegossenen Magneten aus dem Sortiment Kebablend/M. Ob bei Drehzahlsensoren, Befestigungssystemen

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Peter Barlog, Geschäftsführer Barlog Plastics, vor dem Rinspeed Etos: Frontblenden mit individuellem 3D-Effekt Foto: K-ZEITUNG

oder berührungslosen Federelementen, mit spritzgegossenen Magneten können Kosten gesenkt

und Funktionen in einem Bauteil integriert werden. MG www.barlog.de

K 2016

ELASTOMERE 20 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Neues Leben für alte Kaugummis Teknor Apex hat eine Methode zur Produktion von TPE aus Kaugummiabfällen entwickelt Wiederververtung Kaugummi-

abfälle von Mülldeponien können zukünftig in ein Rohmaterial für thermoplastische Elastomere (TPEs) verwandelt werden. Dies ist das Ergebnis eines Entwicklungsprojekts von Teknor Apex und Gumdrop.

Riesige potenzielle Rohstoffbasis Gumdrop hat sich auf das Recycling von Kaugummiabfällen spezialisiert. Nach Auflegung eines Programms zur Erfassung von frischem und gekautem Kaugummi als Rohstoff zur Materialherstellung namens Gum-Tec hat das Unternehmen sich mit dem Auftrag an Teknor Apex gewandt, aus dem großen Müllaufkommen der 500.000 jato produzierenden Kaugummibranche Compounds zu entwickeln und herzustellen. Die Herausforderung bestand darin, Formulierungs- und Produktionstechniken für einen völlig neuen

Rohmaterialtyp zu entwickeln, um Compoundmengen im kommerziellen Maßstab zu produzieren, die die Anforderungen bestimmter Anwendungen erfüllen. Dazu gehören optimierte Elastizität, optimierter Druckverformungsrest, erstklassige Zugeigenschaften und andere mechanische Eigenschaften sowie die Verarbeitbarkeit. Teknor Apex hat die Herausforderung angenommen und seine Expertise als führender internationaler Auftragscompoundierer mit umfassenden Erfahrungen in der Produktion von TPEs genutzt, so Stef Hordijk, leitender Marktmanager von Teknor Apex. „Wir haben ein multidisziplinäres Team zusammengestellt, in dem unsere Kompetenzen in den Bereichen Materialanalyse, Verfahrenstechnik und Produktion vertreten sind“, sagte Hordijk. „Das Team kümmerte sich um grundlegende Gesichtspunkte wie die Beschickung unserer Maschinen, die

Formulierung von Compoundrezepten mit diesem einzigartigen Rohstoff, die Festlegung optimaler Parameter für den Compoundierungsprozess und die sonstigen Probleme, die ein so ungewöhnlicher Ausgangsstoff mit sich bringt.“

TPEs aus bis zu 30 % Kaugummiabfällen

Diese Gummistiefel bestehen bereits teilweise aus dem neuen Material. Foto: Teknor Apex

„Die von uns entwickelten GumTec-Compounds weisen einen geringen Druckverformungsrest auf, sie können für glänzende und matte Oberflächen verwendet und problemlos eingefärbt werden und sind recyclingfähig, genau wie Standard-TPEs“, sagte Hordijk. Rund 30 % des Compounds soll auf Kaugummiabfällen baieren. Eine der ersten kommerziellen Anwendungen von Gum-TecCompounds waren WellingtonGummistiefel, die man bereits im Internet bestellen kann. Die aller-

neueste sind Schuhsohlen. Weitere sind unter anderem Rollen und Räder, Stoßstangen und Bodenmatten für Autos, Fensterdichtungen, Uhrarmbänder, Zahnbürstengriffe und extrudierte Stifte.

Zukunftsvision „Unser Ziel ist es, einen wesentlichen Teil des Kaugummiabfalls stofflich zu nutzen und daraus Gum-Tec-Compounds für den Kunststoffmarkt herzustellen. Auf diese Weise schenken wir dieser Müllfraktion ein zweites Leben und können hochwertige Endprodukte daraus herstellen, die einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten“, sagte Anna Bullus, Geschäftsführerin von Gumdrop „Jedes Kilogramm Kaugummi, aus dem ein Gum-Tec-Compound wird, bedeutet, dass ein Kilogramm weniger auf die Mülldeponie wandert.“ PL www.teknorapex.com www.gumdropltd.com

Verbesserte Nachhaltigkeit

WDK zeigt sich zufrieden mit der K 2016

Arlanxeo hat auf der K 2016 Keltan EPDM-Produkte vorgestellt, die auf Bio-PE basieren

Der Verband war erstmals mit einem eigenen Stand auf der Gummistraße

Biobasiert Arlanxeo, weltweit füh-

render Anbieter für Hochleistungselastomere, stellt sich aktiv aktuellen Herausforderungen. Dazu gehören neben der Reduzierung von Treibhausgasemissionen eine höhere Kraftstoffeffizienz und ein Abbau der Abhängigkeit

Nutzung der Keltan ACE-Katalysatortechnologie und die neuen EPDM-Typen Keltan Eco – der weltweit erste EPDM-Kautschuk aus Bio-Ethylen –, die wir kürzlich auf den Markt gebracht haben.“ Die Keltan ACE-Technologie hat Arlanxeo in seinen größten An-

Typen bewertet, für gut befunden und bereits eingesetzt.

Aus Bio-PE Keltan Eco EPDM von Arlanxeo wird aus biobasiertem Ethylen hergestellt, das aus Zuckerrohr gewonnen und von Braskem geliefert wird. Je nach Ethylengehalt des jeweiligen Typs liegt der Gehalt

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Biobasierte Keltan EPDM-Typen in Fensterdichtungen Foto: Arlanxeo

von fossilen Brennstoffen, heißt es von dem Joint Venture zwischen Lanxess und Saudi Aramco. „Arlanxeo wappnet sich mit der Entwicklung einer nachhaltigeren EPDM-Produktionstechnologie für die Zukunft“, sagte Niels van der Aar, Leiter Technischer Service und Anwendungsentwicklung für Keltan-Elastomere bei Arlanxeo. „Dazu gehören insbesondere die

lagen erfolgreich umgesetzt. Die Keltan ACE-Katalysatoren sind extrem produktiv und die Polymerisation kann bei weitaus höheren Temperaturen stattfinden als bei herkömmlichen ZieglerNatta-Katalysatoren. Die neue Post-Metallocen-Technologie ist also überaus energieeffizient. Kunden haben die seit 2013 verfügbaren Keltan ACE-

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an biobasiertem Material bei Keltan Eco EPDM-Kautschuk zwischen 50 und 70 %. Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, dass die Eigenschaften des Polymers und die technische Leistung von Keltan Eco EPDM den entsprechenden herkömmlichen Produkten in nichts nachstehen. Im Rahmen unabhängiger Lebenszyklusanalysen wurden die Keltan Eco EPDM-Typen mit den entsprechenden Keltan EPDM-Produkten verglichen. Dabei zeigte sich, dass mit Keltan Eco EPDM der CO2Ausstoß um mehr als 50 % reduziert wird. Diese neuen biobasierten EPDMTypen werden bereits in Marktanwendungen eingesetzt, so zum Beispiel in leichtgewichtigen, mikroporösen Dichtungen für Fahrzeuge, wiederverwertbaren TPVs, Böden und Fensterdichtungen. PL www.arlanxeo.com

Messeauftritt „Für die erstmalige

Präsenz des WDK mit einem eigenen Stand auf der Gummistraße im Rahmen der K 2016 möchte ich die Prädikate gelungen und erfolgreich vergeben“, resümierte Präsident Dr. Ralf Holschumacher. „Außerdem“, so Holschumacher weiter, „war die K das perfekte Schaufenster, die WDK-Imagekampagne ,Rubber – We move our World‘ zu präsentieren.“ „Einen Tag nach Beendigung der überaus erfolgreichen K  2016 bilanzieren wir eine Vielzahl an Gesprächen mit Fachbesuchern zum Leistungsangebot des Verbands und über konkrete fachliche Themen aus unserer Branche“, stellte Holschumacher zufrieden fest. „Mit der Präsenz von Mitarbeitern aus dem WDK-Team haben wir dem Verband, ganz im ursprünglichen Wortsinn, ein Gesicht gegeben. Das ist, wie die Kontakte zeigen, sehr gut bei den

Auf dem Stand in der Gummistraße: (v.l.) Michael Berthel, WDK; Claudia Rüther WDK; Dr. Veronika Beer, DKG Foto: WDK

Besuchern angekommen.“ Mit der Präsentation der gerade angelaufenen Öffentlichkeits- und Imagekampagne „Rubber – We move our World“ waren nicht nur Kautschukinsider angesprochen. Die Kampagne spricht ganz besonders die Besucher an, denen die Vielfältigkeit der Produkte und ihre Bedeutung für das Funktionieren weiter Lebensbereiche noch nicht vertraut ist. „Mit den Erfahrungen aus den zurückliegenden acht

Messetagen sehe ich eine gute Voraussetzung gegeben, dass der WDK bei der K in drei Jahren wieder eine feste Größe auf der Gummistraße sein wird und auch 2019 die Tradition der Trägerschaft fortsetzt“, so Holschumacher. „Auf der weltgrößten Fachmesse vertreten zu sein ist ein tragendes Element in der konzeptionellen Ausrichtung des WDK.“ PL www.wdk.de

Folie eröffnet Möglichkeiten Wacker hat auf der K 2016 Textilsensoren aus hauchdünnen Silikonfolien gezeigt. Das Spektrum der Anwendungen ist enorm Sensorik Die Silikonfolie ist zwi-

schen zwei leitfähigen Elektroden aus rußgefüllten Silikonen eingebettet. Gemeinsam bilden die Schichten einen flexiblen Kondensator, der in der Lage ist, elektrische Ladung aufzunehmen. Wird dieser mechanisch verformt, ändert sich auch dessen Kapazität. Diese Änderungen lassen sich messen und damit für sensorische Zwecke nutzen, etwa um Körperbewegungen sichtbar zu machen. Elastosil Film gehört aufgrund seiner dielektrischen Eigenschaften zu den elektroaktiven Polymeren (EAP). Silikonfolien sind beispielsweise in der

Lage, auf elektrische Stimulation zu reagieren. Das passiert dann, wenn sich das Elastomer zwischen zwei dehnbaren und flexiblen Elektroden befindet. Das Silikon leitet dabei keinen Strom, ist aber durchlässig für elektrische Felder. Silikonschicht und Elektroden bilden gemeinsam einen flexiblen Kondensator. Liegt Gleichspannung an, ziehen sich die Elektroden elektrostatisch an und drücken die weiche Silikonfolie zusammen. Die Folie wird dünner, dehnt sich aber zugleich in der Ebene aus. Der Kondensator wird somit insgesamt flacher und breiter. Im entladenen

Zustand nimmt der Elastosil Film aufgrund seiner Elastizität wieder seine ursprüngliche Gestalt an. PL www.wacker.com

Textilien mit eingearbeiteten Sensoren aus Elastosil Film können Bewegungen sehr exakt abbilden. Foto: K-ZEITUNG

K 2016

EXTRUSION 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 21

Intelligente Blasfolienanlage Windmöller & Hölscher zeigte auf der K 2016 eine Fünf-Schicht-Blasfolienanlage Varex II mit dem Automationsmodul Turboclean für schnelle Materialwechsel und kurze Spülzeiten Produktivität Varex II von Wind-

möller & Hölscher ist eine intelligente Maschine, weil sie dank Turboclean den Materialwechsel selber durchführen kann und so die Produktivität der Anlage signifikant erhöht wird. Aufgrund innovativer Technologie kann der Wechselprozess in weniger als einem Drittel der üblichen Zeit durchgeführt werden. Bei den heute üblichen kleineren Auftragsgrößen stellen Auftragswechsel die größte Herausforderung im Hinblick auf die Produktivität einer Blasfolienanlage dar. „Neun Prozent der Produktivität gehen hierdurch verloren – das ist mit Abstand der größte Anteil an der gesamten Maschinenstillstandzeit“, sagt Dr. Lennart Ederleh, Leiter Kundenberatung Extrusionsanlagen bei Windmöller & Hölscher. „Das heißt im Umkehrschluss: Kürzere Auftragswechselzeiten bedeuten mehr Produktionszeit.“ Will man also die Produktivität einer Blasfolienanlage steigern, liegt hier das größte Potenzial. „Mit dem intelligenten Automationsmodul Turboclean ist es uns

gelungen, die Produktionszeit um bis zu sechs Prozent zu steigern.“

fen. Dies ist nur möglich, weil in der Varex II alle Module in einer Steuerung integriert sind und die Anlage damit nicht nur eine intelligente, sondern auch eine integrierte Maschine ist.“ Das Exponat war mit dem neuen Wendewickler Filmatic II T ausgerüstet. Dieser zeichnet sich durch sein kompaktes Design aus, da die beiden Wickelstellen übereinander angeordnet sind und so sehr wenig Aufstellfläche benötigen. Neben einem überarbeiteten Sicherheitskonzept wurde der maximal mögliche Rollendurch-

Drastische Zeitersparnis Heutzutage kann der Auftragswechselprozess bei einer Mehrschichtanlage schnell bis zu 40 min dauern. Das liegt daran, dass die Umstellung durch den Maschinenführer händisch sowie Schritt für Schritt erfolgt, eine Komponente nach der anderen. Bei der Varex II mit Turboclean reduziert sich diese Zeit jetzt auf nur 12 min. Möglich wird dies, weil alle Arbeitsschritte automatisiert sind und parallel ablaufen, alle Prozesse in der Maschine integriert sind und der Maschinenführer durch die intuitive Bedienoberfläche des Procontrol TS durch den Auftragswechsel geführt wird. Mit einem einfachen Knopfdruck leitet der Operator den Wechselprozess ein, wird von Turboclean aufgefordert, lediglich die Sauglanze von einem Rohstoffbehälter in den anderen umzustecken, und ab dann erledigt

Der Auftritt von W & H stand auf der K 2016 unter dem Motto Packaging 4.0. Die Varex II ist eine intelligente Blasfolienanlage, da sie dank Turboclean den Materialwechsel selber durchführen kann. Foto: K-ZEITUNG

Turboclean den Auftragswechsel komplett selbstständig.

Reserven ausschöpfen „Mit der Entwicklung von Turboclean konnte die Zeit, die für den Auftragswechsel anfällt, auf nur noch etwa drei Prozent reduziert werden, so dass sich die Produk-

tivität des Folienherstellprozesses insgesamt signifikant erhöht“, erläutert Dr. Lennart Ederleh und ergänzt: „Setzt der Folienhersteller zusätzlich zu Turboclean auch unser Automationsmodul Easy Change ein, sozusagen der Autopilot für Formatumstellungen, lassen sich sogar noch weitere Produktivitätsreserven ausschöp-

messer erhöht, was in einer 17,5 % größeren Lauflänge auf dem Wickel resultiert. Auf dem Messestand auf der K 2016 zeigte W & H auf einer 5-SchichtBlasfolienanlage Varex II mehrmals täglich live einen kompletten Auftragswechsel; verarbeitet wurde Granulat von Exxon. Die Produktion wird von Feinschrumpffolie auf Verpackungsfolie für Lebensmittel umgestellt, inklusive Farbund Formatwechsel – ein typischer Produktwechsel, wie er in der Praxis Tag für Tag vorkommt. SL www.wuh-group.com

CREATIVE POLYMERS

Erhöhter Verschleißschutz Coperion stellte auf der K 2016 die neue Unterwassergranulierung UG 750W vor te gesteigerte Durchsatzbereich erreicht werden. Dank der Verwendung von Produkten aus dem bestehenden Portfolio bietet die bei der UG 750W eingesetzte Technologie Anwendern, bei denen bereits eine UG750 in Betrieb ist, die Möglichkeit, den Durchsatz ihrer Anlage deutlich zu steigern. Dazu ist lediglich der Austausch weniger Bauteile erforderlich, und damit bleibt sowohl der technische als auch der wirtschaftliche Aufwand sehr überschaubar.

Neuer Verschleißschutzwerkstoff

Mit Durchsätzen von – je nach Material – 60 bis 70 t/h überbrückt die neue Unterwassergranulierung UG 750W als wirtschaftlich attraktive Lösung den bisherigen Leistungsabstand zwischen der sehr häufig in PE-Applikationen eingesetzten UG750 (55 t/h) und der sehr viel größeren UG1000 (82 t/h). Grafik: Coperion

Polyolefinherstellung Zur K 2016 präsentierte Coperion die Lochplatte der für die Herstellung von Polyolefinen ausgelegten neuen Unterwassergranulierung UG 750W, die mit Durchsätzen von 60 bis 70 t/h den mittleren Leistungsbereich abdeckt. Für ihre groß dimensionierte Lochplatte setzt Coperion erstmals einen neuen, hoch abrieb- und zugleich korrosionsfesten Werkstoff ein, der die Standzeiten verdoppelt. Die neue UG 750W überbrückt als wirtschaftlich attraktive Lösung

den bisherigen Leistungsabstand zwischen der sehr häufig in PEApplikationen eingesetzten Unterwassergranulierung UG 750 mit einem maximalen Durchsatz von 55 t/h und der sehr viel größeren UG 1000 für Durchsätze bis 82 t/h. Sie basiert dabei auf der UG 750, ist aber mit der verbreiterten Schneidefläche der UG 1000 ausgerüstet. Somit kommen sowohl für das System Lochplatte/Messer (UG 1000) als auch für die mechanischen Komponenten Messerwellenlagerung, Granulierhau-

be und Antriebsstrang (UG 750) Komponenten zum Einsatz, die sich bereits seit vielen Jahren bewähren.

Deutliche Steigerung des Durchsatzes Aufgrund der Verbreiterung des Schneidkreises und einer optimierten Anordnung der Produktbohrungen konnten deren Zahl gegenüber dem Typ UG 750 um knapp 27 % auf über 5.700 erhöht und damit zugleich der angestreb-

Für die große Lochplatte der UG 750W setzt Coperion erstmals den neuen, zusammen mit DEW Deutsche Edelstahlwerke GmbH entwickelten Verschleißschutzwerkstoff Nikro Dur ein. Gegenüber herkömmlichem Ferro-Titanit bietet dieser pulvermetallurgisch hergestellte Metallmatrixverbund eine um mindestens 50 % höhere Verschleißfestigkeit und zugleich eine um über ein Drittel höhere Korrosionsfestigkeit. Die um ein Fünftel reduzierte Wärmeleitfähigkeit optimiert den thermischen Haushalt der Lochplatte und die Schneidfähigkeit auch bei niederviskosen Schmelzen. Zudem erlaubt die Wärmeausdehnung von Nikro Dur, die dem Trägerwerkstoff der Lochplatte entspricht, eine optimierte Anordnung der einzelnen Verschleißschutzsegmente. In Pilotanwendungen wurden mit dieser neuen Ausrüstung Verdoppelungen der Standzeiten gegenüber dem bisherigen Stand der Technik realisiert. SL

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K 2016

EXTRUSION 22 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Höchste Produktivität für globale Anforderungen Battenfeld-Cincinnati stellte auf der K 2016 den Extruder Con Ex NG und die erweiterte Steuerungs- und Monitoringfunktion für Extrusionsanlagen vor Flexibilität Auf dem Messestand

von Battenfeld-Cincinnati erwarteten den Besucher in diesem Jahr mehrere Premieren. Darunter die Con Ex NG-Serie, bestehend aus drei Modellen, die alle aktuellen Anforderungen der weltweiten Extrusionsindustrie nach einer enormen Flexibilität zur Herstellung verschiedenster hochwertiger Produkte bei niedrigen Kosten erfüllt. Als Extruderspezialist mit über 50-jähriger Erfahrung kennt Battenfeld-Cincinnati die Marktanforderungen und die Bedürfnisse seiner Kunden sehr genau. Mit der neuen Con Ex NG bringt der Maschinenbauer eine Weltmaschine auf den Markt, die mit einem mechanisch flexiblen und robusten Antriebsstrang und mit verbesserter Schneckentemperierung aufwartet. Diese ist aufgrund des identischen mechanischen Aufbaus des Schneckenrohlings somit leicht adaptierbar an verschiedene Temperiersysteme und dadurch auch an Markt und Endprodukt. Die Maschine zollt auch den stetig wachsenden Werkzeugdrücken Tribut und kann unter einem permanenten Prozessdruck von bis zu 520 bar produzieren.

Verfahrenstechnisch komplett überarbeitet Um mit der Con Ex NG deutliche Verbesserungen gegenüber den bewährten Konos- und Con ExVorgängerserien aus dem eigenen Hause, aber auch gegenüber Wett-

Mobile Bedienstation mit der neuen BC touch UX, die am Messestand zu sehen war. Auch die neuen Extruderserien Con Ex NG und Sol Ex NG sind bereits mit der neuen Steuerung ausgerüstet. Foto: Battenfeld-Cincinnati

bewerbsextrudern zu erzielen, hat Battenfeld-Cincinnati seine konischen Extruder verfahrenstechnisch komplett überarbeitet. Eine verlängerte Vorheizzone und ein optimiertes Schneckendesign sorgen für höhere Ausstoßleistungen. Gleichzeitig gewährleistet die Auslegung eine Balance zwischen mechanischem Energieeintrag über Scherung und thermischem Energieeintrag, was die Bandbreite der verarbeitbaren PVC-basierten Materialien erweitert. So wird einerseits der Maschinenverschleiß minimiert und andererseits sichergestellt, dass verschiedenste Materialmischungen mit einer Schneckenkonfiguration verarbeitet werden können. Die robuste mechanische Maschinenkonstruktion sorgt dafür, dass der Extruder die hohen Werkzeugdrücke von bis zu 520 bar, die sich aus immer komplexeren Geometrien und dünneren Wandstärken des Endprodukts ergeben, aufbringen kann. Auch auf die steigende Nachfrage nach Coextrusionslösungen ist die Con Ex NG die richtige Antwort. Sie ist in mehreren Säulenversionen erhältlich und lässt sich dank verbesserter Höhen- und Neigungsein-

stellung optimal an jeden Basisextruder anpassen. Weitere Vorteile der komplett überarbeiteten Con Ex NG sind ein reduzierter Platzbedarf, geringe Investitionskosten in Bezug auf die Ausstoßleistung und ein niedrigerer Energieverbrauch. Damit passen die Con Ex NGExtruder perfekt in das breite Maschinenspektrum von Battenfeld-Cincinnati, in welchem für Rohr-, Profil-, Tiefziehfolien-, WPC- und Granulieranwendun-

Die neueCon Ex NG Extruderserie bietet durch die neue Verfahrenseinheit hohe Flexibilität und außerdem ein gutes PreisLeistungs-Verhältnis. Foto: Battenfeld-Cincinnati

gen stets die passenden Extruder zu finden sind.

Schritt zu Industrie 4.0 Das Motto „driven by innovation“ stellte das Unternehmen mit seiner Steuerungsgeneration BC touch UX während der K  2016 unter Beweis. Einen Schwerpunkt bei der Neuentwicklung bildete das Bedienkonzept. In Anlehnung an moderne Kommunikationsmedien wurde eine Plattform mit intui-

tiver Menüführung geschaffen. Mit erweiterten Funktionen unterstützt die neue Steuerung die Produktionsplanung, vorausschauende Wartungsintervalle und erfüllt zukünftige Anforderungen hinsichtlich Konnektivität mit Servern und mobilen Einheiten. Somit sind die Voraussetzungen für eine umfängliche Prozessdatenerfassung und -auswertung sowie für eine vertikale Integration im Sinne von Industrie 4.0 gegeben. SL www.battenfeld-cincinnati.com

Baureihenergänzung Krauss Maffei Berstorff stellte in Düsseldorf den neuen Laborextruder ZE 28 Bluepower für F+E-Aufgaben sowie für die Kleinchargenproduktion der Weltöffentlichkeit vor Weltpremiere Krauss Maffei Bers-

torff präsentierte auf der K 2016 eine weitere Weltpremiere: den Laborextruder der ZE Bluepower Serie. Der 28-mm-Zweischneckenextruder rundet nicht nur die vor drei Jahren vorgestellte Maschi nenserie ZE Bluepower nach unten ab, er bietet sowohl für Forschungs- und Entwicklungsaufgaben als auch in der Kleinchargenproduktion ein deutlich erweitertes Prozessfenster gegenüber bisherigen Laborextrudern. „Mit der ZE Bluepower Serie ist es Krauss Maffei Berstorff gelungen, eine zukunftsfähige Maschinenserie auf den Markt zu bringen, die mit zahlreichen Alleinstellungsmerkmalen aufwartet und in Bezug auf Gesamtanlageneffizienz (OEE plus) die gestiegenen Anforderungen der Verarbeiter und Entwickler problemlos erfüllt, insbesondere bei Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, Verfügbarkeit, Leistung und Produktqualität“, erläuterte Peter Roos, President des Segments Extrusionstechnik der Krauss Maffei Gruppe und Geschäftsführer von Krauss Maffei Berstorff, die Neuentwicklung. „Viele Details der ZE Blue-

power-Extruderserie wurden auch für den Laborextruder übernommen wie das Durchmesserverhältnis Da/Di von 1,65 für großes Volumen, die bewährten Vieroder Sechs-D-Gehäuse für eine größtmögliche Flexibilität und die eingepressten Buchsen für optimalen Verschleißschutz. Die verbesserten Seitenfütter und -entgasungseinheiten, die neue Steuerung BPC-Touch, die in den Maschinengrundrahmen integrierte Antriebs- und Steuerelektrik sowie ein optional erhältliches Energiemanagementtool runden die neue Labormaschine ab“, so Roos weiter.

bar, bei volumenbegrenzten Prozessen sogar um bis zu 70  %. Ausgelegt ist der neue Laborextruder ZE 28 Bluepower mit Drehzahlen von bis zu 1.200 U/min für Ausstoßleistungen von 20 bis zu 200 kg/h. Dank seiner enormen Flexibilität ist er für vielfältige Verarbeitungsaufgaben einsetzbar und ein Up-Scaling von Verarbeitungsparametern auf eine Produktionsanlage ist dank der identischen Ausführung innerhalb der kompletten Bluepower-Serie jederzeit problemlos möglich. Der auf dem Messestand ausgestellte Laborextruder hat eine Verfahrenslänge von 44 D.

Bewusste Wahl

Neu entwickelte Seitenaggregate

Ganz bewusst hat man für den Laborextruder einen Schneckendurchmesser von 28 mm gewählt. Mit der gewählten Motor-Getriebe-Kombination, die für eine hohe Drehmomentdichte ausgelegt ist, erreicht der Extruder im Vergleich zum bisherigen 25-mm-ZELaborextruder deutlich höhere Leistungen: Bei drehmomentbegrenzten Prozessen ist ein um bis zu 43 % höherer Durchsatz erziel-

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Ein weiteres Highlight an der Laboranlage ist ein Zweischnecken-Seitenaggregat zur seitlichen Entgasung (ZSA-E). Dieses erhöht die Produktionssicherheit und -verfügbarkeit speziell bei zähen oder klebrigen Produkten, die in einem vertikalen Entgasungsdom aufsteigen könnten. Zusätzlich verfügt der gezeigte Laborextruder ZE Bluepower über ein Zweischnecken-Seitenaggregat (ZSA-D) zur Dosierung von Füllstoffen, welches mit der Ultra Feed-Technologie ausgerüstet ist. Dieses sorgt durch Vakuum dafür, dass dem Extruder ein hoher Füllstoffanteil zudosiert werden kann. Typischerweise sind alle seitlichen Zusatzaggregate über einen Schwenkarm am Grundrahmen des Extruders montiert, so dass ein geringer

Weltpremiere auf der K 2016: Laborextruder ZE 28 Bluepower für F+E-Aufgaben sowie für die Kleinchargenproduktion Foto: Krauss Maffei Berstorff

Platzbedarf und ein einfaches Handling garantiert sind.

Modernste Steuerungstechnik Ein weiteres Highlight des Laborextruders ist die standardmäßige Ausstattung mit dem neuen BPCTouchpanel, welches die einfache, übersichtliche und intuitive Bedienung sicherstellt. Die Bediensoftware mit ihrer Menüstruktur führt den Maschinenbediener sicher durch alle Prozesse. Sämtliche relevanten Peripheriegeräte und Nachfolgemaschinen sind über standardisierte Schnittstel-

len schnell in die Software integriert. Per RFID-Chipkarte muss sich jeder Mitarbeiter an dem integrierten Transponder legitimieren. Unterschiedliche Benutzerlevels geben danach zugewiesene Funktionen frei. Die Steuerung protokolliert lückenlos jeden Bedienschritt des jeweiligen Bedieners. Das Messeexponat ist in der bewährten Ultraglide-Version ausgeführt, diese erlaubt das Ausfahren der gefüllten Schnecken mit der Antriebseinheit aus der feststehenden Verfahrenseinheit. Die Vorteile für den Kunden sind eine schnelle optische Inspektion und

Bewertung der Mischprozesse sowie der Austausch von Schneckenelementen ohne Demontage der Nachfolgeaggregate. „Bei der Entwicklung des neuen Laborextruders stand maßgeblich die Optimierung der Gesamtanlageneffizienz im Vordergrund. Das ,Mehr an Wirtschaftlichkeit‘ durch bessere Qualität, höhere Leistung und längere Verfügbarkeit entscheidet bei Forschungsund Entwicklungslaboren sowie Compoundeuren maßgeblich über den Return on Investment“, erläuterte Roos. SL www.kraussmaffeiberstorff.com

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MATERIALVERSORGUNG 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 23

Gravimetrische Batch-Dosiererreihe wächst Protec Polymer Processing ergänzt die Somos-Batchmix-Reihe für Mehrkomponentenmischungen mit bis zu sechs Komponenten Batchmix Als international tätiger

Systemlieferant der Kunststoffindustrie hat die Protec Polymer Processing GmbH, Bensheim, auf der K erstmals das gravimetrische Chargendosiergerät Somos Batchmix XL für rieselfähige Mehrkomponentenmischungen präsentiert.

Ausgelegt sind alle drei Typen für jeweils bis zu sechs rieselfähige Komponenten. Die intelligenten, Industrie-4.0fähigen Chargendosierer werden über die Touchscreen-Steuerung Somos Control/Professional mit grafischer Bedienoberfläche an-

gespeicherten Rezepturen sind über eine standardmäßige USBSchnittstelle möglich. Die Steuerung kann auch die Durchsatzregelung eines Extruders mitübernehmen, die Einbindung von Fördergeräten ist ebenso möglich. Um nicht autorisierte Änderungen zu verhindern, hat die Steuerung zwei Bedienebenen mit Passwortschutz zur Administratorebene.

Genaue gravimetrische Batchdosierung

Reproduzierbar hohe Dosierpräzision: Manfred Horsch, Manager im Vertrieb von Protec Polymer Processing, an der erweiterten Somos-Batchmix-Baureihe auf der K-Messe Foto: K-ZEITUNG

Das Gerät erweitert die BatchmixBaureihe hin zu hohen Durchsätzen bis 1.900 kg/h. Komplettiert wird die Baureihe mit den Größen Batchmix M für Durchsätze bis 240 kg/h und Batchmix L für bis zu 1.100 kg/h. Die gravimetrischen Dosierer eignen sich sowohl zur Versorgung von Spritzgießmaschinen als auch von Extrudern.

gesprochen. „Mit TouchscreenSchnittstelle und SPS-basierter Steuerung haben wir diese Geräte inzwischen netzwerkfähig ausgerüstet“, berichtete Manfred Horsch, Manager im Vertrieb von Protec. Im lokalen Speicher der Steuerung lassen sich Rezepturen abspeichern. Der Datenexport sowie der Import von extern

Bei der gravimetrischen Batchdosierung entsteht die benötigte Materialmischung rezepturkonform aus den verwogenen Komponenten. Mehrere Einzelchargen gelangen in einen nachgeschalteten Mischer und werden nach dem Homogenisieren bei Bedarf entnommen. Protec bietet mit der Somos-Batchmix-Serie gravimetrische Chargendosierer mit reproduzierbar hoher Dosierpräzision. Hierzu sind sowohl der Wäge- als auch der nachgeschaltete Mischbehälter mit je zwei Wägezellen ausgestattet. Mit den auf der K präsentierten energieeffizienten Geräten und Anlagen für die Aufbereitung von rieselfähigen Kunststoffen deckt Protec die gesamte Prozesskette vom Fördern und Trocknen bis zum Dosieren und Mischen ab. GR www.sp-protec.com

Mobile Granulattrockner an die Maschinen Koch-Technik stellte mobile KKT-Trockner mit Touchpanel vor – die Geräte trocknen auch anspruchsvolle technische Kunststoffe Trockner Unter anderem mit einer

neuen Steuerung für seine Granulattrockner vom Typ KKT machte die Koch Maschinentechnik GmbH, Ispringen, zur K auf sich aufmerksam. Die kompakten, mobilen Trockenlufttrockner empfehlen sich, wenn eine größere Menge Granulat direkt an der Verarbeitungsmaschine getrocknet werden muss. Serienmäßig lassen sich die Granulattrockner für alle praxisrelevanten, besonders aber für stark hygroskopische Kunststoffe einsetzen, „weil sich gerade in diesem Fall lange Wege zur Verarbeitungsmaschine ungünstig auswirken können“, erläutert Firmenchef Prof. Werner Koch. Ungefähr 50 % des Umsatzes macht sein Unternehmen mit

Trocknern und Zentralfördertechnik von der Lagerung bis zur Verarbeitung. Daneben dominieren Dosier- und Mischtechnik, gerade im Spritzgießbereich häufig volumetrisch gesteuert wegen der Kostenvorteile gegenüber gravimetrischen Systemen.

Eiliges Granulat wird im Schnelllauf getrocknet Koch-Technik hat seine kleinste Trockner-Serie mit Trockenlufttechnologie weiterentwickelt und ihr eine neue Steuerung spendiert. Die eigens entwickelte Touchpanel-Steuerung löst die bisherige Steuerung über Klartextdisplay ab. Ein Basisprogramm trocknet das Material auf die zur Verarbei-

Der mobile Granulattrockner KKT 55 mit neuer Steuerung über Touchpanel eignet sich vor allem für den Einsatz an der Verarbeitungsmaschine: Senior Werner Koch und Juniorchef Carsten Koch freuen sich über regen Betrieb am K-Messestand. Foto: K-ZEITUNG

tung notwendige Restfeuchte. Ein Schnelllaufprogramm ist für höchste Materialdurchsätze in gleichzeitig optimaler Trocknungsqualität ausgelegt und ein Öko-Energiesparprogramm passt intelligent den Trocknungsprozess energiesparend an aktuelle Durchsätze und die Anfangsfeuchte des Granulats an. Während der Trocknung sind so Energieeinsparungen von bis zu 40 % möglich. Im Trockner selbst sorgen Mikrofilter, Überlastschutz, Luftkontrolle und Temperaturbegrenzer für einen sicheren Betrieb. Über Sensoren wird der Trocknungsprozess kontinuierlich überwacht. Um die Feuchtigkeit des Granulats aufzunehmen, ist die Erzeugung von Trockenluft mit einem Taupunkt von –35 °C möglich, was geringe 0,19 g Wasser auf 1 m3 Trockenluft entspricht. Durch zwei unabhängig voneinander arbeitende Trocknungskreisläufe bieten die KKTBeistelltrockner eine permanente Bereitstellung von tiefgetrockneter Luft – auch während der Regenerierung des Trockenmittels – und garantieren eine kontinuierlichgleichmäßige Granulattrocknung. Durch die Möglichkeit, in hohen Temperaturbereichen von bis zu 180 °C zu arbeiten, können auch extrem anspruchsvolle Kunststoffe wie PSU, PPS oder PEEK getrocknet werden. GR www.koch-technik.com/de

Abläufe der Materialförderung Mo erklärt, worauf es bei der Zeit- oder der Sondenförderung ankommt Folge 39 Das Prinzip der Saugförderung beruht darauf, dass ein Vakuumerzeuger einen Unterdruck erzeugt, der durch die Materialförderleitungen und die Fördergeräte bis zur Materialaufgabe reicht. Je nach Fördersteuerung und Ausführung des Fördergeräts ist eine sogenannte Sondenförderung oder eine Zeitförderung möglich. Für die Sondenförderung muss im Fördergerät eine Füllstandssonde installiert sein. Die Abläufe beider Varianten sind im Prinzip vergleichbar: Ein Sensor am Fördergerät signalisiert der Steuerung den Materialbedarf. Darauf startet der Vakuumerzeuger und die Förderung beginnt. Bei einer reinen Sondenförderung wird das Fördergerät so lange mit Material beschickt, bis die Füllstandssonde erreicht ist. Diese löst dann einen Impuls aus, der die Förderung stoppt. Bei einer reinen Zeitförderung beschickt das System hingegen das Fördergerät für die Dauer der zuvor eingestellten Förderzeit. Falls anschließend das Leersaugen der Leitung erforderlich und eingestellt ist, läuft nun die Leersaugzeit ab. In diesem Zusammenhang ist insbesondere bei langen Förderstrecken zu berücksichtigen, dass das in der Leitung verbliebene Material beim Leersaugen ebenfalls in das Fördergerät fließt. Das heißt, die Zeiten beziehungsweise die Posi-

tion der Füllstandssonde sind so abzustimmen, dass die insgesamt geförderten Mengen das Fördergerät nicht überfüllen. Vielfach wird die Sondenförderung zusätzlich mit einer Zeitförderung kombiniert. Dabei wird der maximale Füllstand des Fördergeräts von einer Sonde gesteuert und zugleich zeitlich überwacht. Hat der Materialpegel innerhalb der eingestellten Förderzeit die Sonde nicht erreicht, erfolgt eine Störungsmeldung. Ein Vorteil dieser Überwachungsmethode ist, dass sie auch erkennt, ob genügend Material gefördert wurde. Die einfache, indirekte Methode – bei Fördergeräten mit Auslaufklappe – erkennt hingegen lediglich, ob Material ankommt oder nicht. www.motan-colortronic.com www.moscorner.com

Stichwörter • Zeitförderung • Sondenförderung • Förderzeit • Leersaugzeit

Fördergerät mit einstellbarer Füllstandssonde (am Glaszylinder) und Auslaufklappe mit Sensor Foto: Motan-Colortronic

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MATERIALVERSORGUNG 24 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Kleinster Farbdosierer aus dem 3D-Druck

Jetzt sicher vernetztes Polyethylen

Der neue kleinste Farbdosierer von Movacolor dosiert das Granulat kornweise und funktioniert „optometrisch“

PEX-Dosiergerät von Process Control ermöglicht die Inlinedosierung einer PE-Peroxid-Mischung in den Extrusionsprozess

Dosiertechnik Mit dem neuen MC

Nexus hat die niederländische Movacolor, Sneek, zur K ein ultrakompaktes Farbdosiergerät vorgestellt, das volumetrisch sowie mithilfe eines Lochscheibensystems und optischer Sensoren eine granulatkornweise sichere Dosierung garantiert.

Der Clou: Um die sehr kompakte Bauweise zu realisieren, setzten die Niederländer einen 3D-Drucker ein und passten die Konstruktion diesem Produktionsmittel an. „Durch die neue Produktionsmethode konnten wir viele Funktionen in sehr wenige Bauteile integrieren, beispiels-

Bereit für den Praxiseinsatz: Movacolor-Geschäftsführer Gerhard Dersjant präsentiert den kleinen MC Nexus. Foto: K-ZEITUNG

weise haben wir Druckluftanschluss und Venturi-Düse direkt in die Innenseite des Gehäuses integriert“, berichtete Gerhard Dersjant, Geschäftsführer von Movacolor. Das Kompaktgerät kann nun sehr fein kornweise dosieren, bis hinauf zu zehn Körnchen in der Sekunde beziehungsweise 200 g/h. Einsatzfelder sieht man vor allem bei Masterbatches, beim Mikrospritzgießen oder im Laborextruder. Noch bis zum Jahresende will man zehn Geräte des neuen Farbdosierers in den Praxiseinsatz bringen und noch weiter an der Steuerung feilen. Im zweiten Quartal 2017 soll das Gerät dann auf den Markt kommen. „Die Dosierung erfolgt nicht gravimetrisch und auch nicht einfach volumetrisch, ich spreche lieber von optometrisch“, scherzte Dersjant. Eine Entwicklung, die sich anbiete, da Sensoren deutlich im Preis zurückgegangen sind. Für die Zukunft sieht Dersjant noch Potenzial für eine weitere Verringerung der Baugröße. Ein Vorteil der Produktion im 3D-Drucker ist außerdem, dass die Geräte individuell an Kundenwünsche beispielsweise bezüglich der Mischkammer und der Flansche an der Maschine angepasst werden können. GR www.movacolor.com

Inlinedosierung Als Neuheit auf der

K 2016 zeigte die Process Control GmbH, Birstein, erstmals der Öffent lichkeit ihr neues PEXDosiergerät. Mit dieser Anlage lassen sich Polyethylenpulver oder -pellets inline mit Stabilisatoren, Additiven und Peroxid vermischen, um vernetzte PE-Rohre zu

Jürgen Mohr, Senior Expert des Unternehmens. Eine Stärke des Systems ist die kontinuierliche gravimetrische Dosierung für die Extrusionsfertigung, und das auch in extrem kleinen Mengen. „Wir können das flüssige Peroxid selbst mit 20 Gramm pro Stunde dosieren“,

Gravimetrisch dosiert für kleinste oder größere Mengen Peroxidmischung zur direkten Extrusion: Jürgen Mohr präsentiert das neue PEX-Dosiergerät auf der K bei Process Control. Foto: K-ZEITUNG

extrudieren. „Eingesetzt wird vernetztes PE vor allem für Trinkwasserleitungen und Heizungsrohre, für Heiß-Kalt-Anwendungen, die besonders hohen mechanischen Belastungen, Drücken und auch langen Gewährleistungsfristen unterliegen“, schilderte

berichtete Mohr. Der technische Pfiff der Lösung, der die sehr kleinen Durchsätze möglich macht, liegt in der Dosierung über Kapillarrohre in die Mischkammer. So ist ein Minimumausstoß von 12 kg/h möglich, ebenso sind aber auch Ausstoßleistungen im drei-

stelligen Bereich realisierbar. „In dieser Ausführung sehen wir unsere gravimetrische Anlage als eine einzigartige Lösung an“, sagte Mohr. Konkrete Nachfragen direkt auf der Messe ließen dementsprechend nicht lang auf sich warten. Etwa 15 Anlagen arbeiten bereits in Europa, Asien und den USA. Ein großer Vorteil der neuen Anlage: Viele vergleichbare Lösungen bei Verarbeitern erzeugen zunächst eine Vormischung in einem herkömmlichen Mischer, die dann im Anschluss verarbeitet wird. Das Problem dabei: Eine gleichmäßige Verteilung der Additive ist hierbei nicht gewährleistet und das Peroxid verflüchtigt sich schnell, wodurch die Mischung mit der Zeit an Qualität verliert. Das PEXDosiergerät erlaubt die Dosierung im Inlineprozess, aus dem direkt überfütterte oder auch unterfütterte Extruder gespeist werden können. Ein zusätzliches Sicherheitsfeature ist die Inertisierung der Anlage mit Schutzgas, um der Selbstzersetzung beziehungsweise Selbstentzündung entgegenzuwirken. Für die Zukunft ist auch die Konstruktion größerer Anlagen mit mehr Durchsatz oder auch mit gewogenen Trichtern für bis zu acht Komponenten denkbar, berichtete Process-Control-Mann Mohr. GR www.processcontrol-gmbh.de

Geschüttelt und gerührt MTI präsentierte Mischtechnik mit großem Kuka-Sechs-Achser – keine Reinigung erforderlich Mischtechnik Mit C Tec Pro prä-

sentiert die MTI Mischtechnik, Detmold, ein komplett neu entwickeltes, vollständig automatisiertes Containermischer-System. Anders als bei allen bisherigen Maschinen für Aufgaben dieser Art erfordern Rezepturwechsel keine Stillstandzeiten für die Reinigung, denn der neue C Tec Pro wechselt mit der Charge den zugehörigen Container und zugleich auch dessen bereits mit Mischwerkzeug konfektionierten Deckel. Dies ermöglicht einen nahezu unterbrechungsfreien Betrieb

und damit Steigerungen der Chargenanzahl pro Zeiteinheit. Daneben stellt das Unternehmen mit Vent Tec 2.0 eine neue Generation seiner Hochleistungsaspirationen für Heiz-KühlmischerKombinationen vor. Diese regeln erstmals ihre Wirkung selbstständig in Abhängigkeit von den Prozessparametern und halten so konstante Verarbeitungsbedingungen, unabhängig von sich änderndern Prozess- und Umgebungseinflüssen. Hauptanwendungen sind die Herstellung von Hart- und Weich-PVC-Dryblends, Naturfa-

ser-Compounds sowie thermische Verfahren, wo Vent-tec-Systeme dem Mischgut Feuchtigkeit sowie flüchtige Bestandteile entziehen.

Vollautomatisiert ohne manuelle Reinigung „Aber die größte Messeaufmerksamkeit erregte unser C Tec Pro, wenn da der große Sechs-AchsRoboter einen Container griff und schwenkte, dann blieben auf drei Gängen die Besucher stehen und staunten“, berichtete MTI-Geschäftsführer Christian Hone-

meyer während der K. Das Patent für diese Technik ist eingereicht. Dabei lassen sich Containergröße und Mischwerkzeugkonfiguration individuell an die Anforderungen anpassen. „MTI ist auf kundenindividuelle Anwendungen ausgerichtet, Lösungen von der Stange sind nicht so unser Ding“, sagte Honemeyer. Alle Mischprozesse laufen ohne manuelle Produktionsschritte ab. Ein Schlüsselelement dieses Verfahrens ist, neben dem anwendungsspezifisch optimierten Kuka-Industrieroboter, der neuartige Containerdeckel mit integrierter Mischerwelle für die Aufnahme unterschiedlichster Mischwerkzeug-Konfigurationen. Er ermöglicht ein vollständig geschlossenes System, in dem das Mischen erfolgt. Geschäftsführer Honemeyer: „Bei bestehenden Konzepten muss der fest mit der Maschine verbundene Mischkopf bei jedem Produktwechsel manuell gereinigt werden. Mit dem geschlossenen Konzept ist selbst der Wechsel von Schwarz zu Weiß ohne Stillstand der Maschine möglich.“ Das neue System kommt bei den Kunden gut an: So habe beispielsweise der internationale Kunde Clariant bereits 72 Stunden nach der Neuvorstellung des Mischsystems seine Kaufentscheidung mitgeteilt, berichtete Honemeyer nicht ohne Stolz. Auch bei der

Imposante Innovation: Wenn der C Tec Pro auf der K einen Mischvorgang startete, stockte der Besucherstrom in drei Messegängen. Foto: K-ZEITUNG

„Lösungen von der Stange sind nicht so unsere Welt.“: MTI-Geschäftsführer Christian Honemeyer auf der K an der Hochleistungsaspiration Vent Tec 2.0, dahinter das imposante MTI C Tec Pro Robotermischsystem. Foto: K-ZEITUNG

Finanzierung des C Tec Pro geht MTI neue Wege. Anstelle einmaliger Anschaffungskosten stellt das Unternehmen Betreibern der neuen Batchmischer die System- und Servicekosten im Rahmen eines Full-Service-Konzepts monatlich

in Rechnung. Das schließt alle Ersatz- und Verschleißteile für die Dauer von 36 Monaten ein, ebenso wie eine jährliche vorbeugende Wartung und den Onlinesupport durch Spezialisten. GR www.mti-mixer.de

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WERKZEUG- UND FORMENBAU 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 25

Der neue Standard für sequenzielles Spritzgießen SVG+-Systeme beinhalten Synventives neueste Heißkanalentwicklungen für optimale und zuverlässige Spritzgießlösungen für Anwendungen bei großen Bauteilen – vorgestellt auf der K 2016 Nadelverschlusssystem Synventive,

führend bei sequenziellen Nadelverschlussanwendungen, stellt seine SVG+-Heißkanalsysteme am Markt vor. SVG+ beinhaltet zahlreiche patentierte konstruktive Erweiterungen für höchste Prozesssicherheit und Effizienz beim sequenziellen Spritzgießen von Großbauteilen. Sie bestechen durch ein einfache Designs, da keine Kühlleitungen und -platten für die Zylinderkühlung benötig werden, was zu erhöhter Prozessstabilität beim Spritzgießen führt. Überwachungs- und Diagnosefunktionen außerhalb der Spritzgießmaschine sorgen für ein einfaches Einrichten und Troubleshooting. Dies bringt signifikante Zeiteinsparung durch weniger Ausfallzeiten, Ausschussreduktion und erhöhte Zuverlässigkeit. Des Weiteren lässt sich SVG+ einfach mit Synventives Active Gate-Technologie zur Prozesskostenminimierung und Verbesserung der Bauteilqualität aufrüsten. Topoberflächen und Bauteile mit komplexen Geometrien und hoher Formstabilität sind dadurch leichter und in kürzerer Zeit herzustellen.

Neue modulare Zylinder Die SVG+-betätigten Systeme sind mit neuen modularen Zylindern und der zum Patent angemeldeten Syn Cool3-Technologie ausgestat-

SVG+ – der neue Standard für alle sequenziellen Nadelverschlussanwendungen Foto: Synventive

tet. Mit Syn Cool3 wird eine passive Zylinderkühlung durch eigene thermische Leiter, die einen Kontakt zur Aufspannplatte herstellen, erzielt. Das eliminiert bei den meisten Anwendungen den Gebrauch von Kühlplatten aktiv gekühlter Betätigungszylinder und den aufwendigen Verbau von Kühlleitungen am System. Die wichtigsten Vorteile von Syn Cool3 sind die Möglichkeit des Vorheizens ohne Schädigung der Zylinder, Dichtungen sowie der Hydraulikflüssigkeit und eine verlän-

gerte Zylinderlebensdauer bei weniger Serviceaufwand. Durch den Wegfall der Kühlplatte wird die Temperaturhomogenität des Verteilers verbessert und da der Nadelverschlusszylinder nicht nachgekühlt werden muss, ist ein schnellerer Werkzeugwechsel möglich. Zum einfachen Einrichten von sequenziellen Nadelverschlussbetätigten Anwendungen sind die SVG+-Systeme mit einer Verschlussnadel-ÜberwachungsEinheit (VMI – Valve Monitoring

Interface) zur Überwachung, Diagnose und zum Troubleshooting außerhalb der Spritzgießmaschine ausgestattet. VMI liefert individuelle Messwerte der Nadelbewegungs- und -öffnungszeiten und erlaubt es dem Anwender somit zu überprüfen, ob sich die Verschlussnadeln wie vorgegeben bewegen. VMI bietet eine EchtzeitNadelpositionsabfrage, Troubleshooting (von Öffnungs-/Schließproblemen) außerhalb der Spritzgießmaschine, Kontrolle, ob sich die Verschlussnadel gemäß Vor-

gaben bewegt, und die Erfassung der Zylinderöffnungszeiten während des Spritzgießprozesses.

Anpassbare Technologie Zur Generierung weiterer Kontrollmöglichkeiten, sind die SVG+Zylinder mit Sensoren ausgestattet, durch die das System einfach mit einer entsprechenden Active-GateKontrolltechnologie aufgerüstet werden kann. Active Gate ist eine anpassbare Technologie, die eine

Eine Düse, 1.000 Möglichkeiten Hasco hat anlässlich der K 2016 das Düsenprogramm um die leistungsstarke, effiziente Düsenbaureihe Vario Shot ergänzt Heißkanaltechnik In der Entwick-

lung der komplett neuen Düsenbaureihe Vario Shot von Hasco standen kompakte Einbaumaße, optimale Temperaturführung, einfacher Service sowie eine modu lare Bauweise im Vordergrund. Die einfache Umsetzung von mehr als 1.000 Düsenvarianten ermöglicht unzählige anspruchsvolle Anwendungen. Von der Anspritzung auf Unterverteiler bis zur High-End-Nadelverschlusslösung. Die verschiedenen Vario Shot Düsen erlauben Eintauchtiefen bis 300 mm, die Verarbeitung technischer und verstärkter

Kunststoffe sowie die Fertigung mittelgroßer Spritzteile mit bis zu 2.000 g Schussgewicht. Die komplette Austauschbarkeit aller relevanten Bauteile wie Heizung, Thermofühler, Düsenkörper, Spitzen und Vorkammern erleichtert die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten signifikant. Durch die konstruktive Gestaltung ist ein Tauschen der Heizung und des Thermofühlers auch ohne Demontage der Düsenspitze möglich.

Homogenes Temperaturprofil Die akribisch ermittelte Heizleistungsverteilung sowie die materialschonende Schmelzeführung durch großzügige Fließkanaldurch-

Eine große Auswahl an Düsenlängen bei Verteilerdüsen und Einzeldüsen bietet einen hohen Freiheitsgrad im Rahmen der Formkonstruktion. Foto: Hasco

messer s o r g e n f ü r ein homogenes Temperaturprofil und eine scherungsarme Formteilfüllung. Durch die ideale Anordnung der Fe-CuNi-Thermofühler und die effiziente Isolierung zur kalten Form wird eine exakte und gleichmäßige Temperatur über die gesamte Düsenlänge erreicht. Auch technische Kunststoffe mit engem Temperaturfenster können so prozesssicher verarbeitet werden. Alle Vario Shot Torpedospitzen sind aus einer innovativen Hightechlegierung hergestellt und strömungsgünstig konzipiert. Neben der ausgezeichneten Wärmeleitfähigkeit weisen sie eine hohe Verschleißbeständigkeit auf. Bei Bedarf wird zusätzlich eine Spezialbeschichtung angewendet. Größtmöglicher Massedurchsatz bei kleinstmöglicher Bauweise und höchster Stabilität waren weitere Vorgaben bei der Konstruktion der Düse. Die kompakte Ausführung ermöglicht kleine Einbauräume, enge Stichmaße bei Mehrfachanwendungen sowie einen insgesamt geringen Energiebedarf. Durch das Auslegen der Einbauräume analog zur Techni Shot Baureihe können bestehende Werkzeuge ergänzt, optimiert oder umgebaut werden. SL www.hasco.com

Der Milacron eSTORE ist ab sofort online. Der neue eSTORE bietet mit DME-Formkomponenten, Industriebedarf, Mold-Masters Heißkanalsystemen und Ersatzteilen sowie Ersatzteilen für Milacron Spritzgießmaschinen alles aus einer Hand – rund um die Uhr. Sind Sie bereit für die neue Generation eSTORE? Kontaktieren Sie uns und erfahren Sie mehr unter:

estore.milacron.com

größere Kontrolle über den Spritzgießprozess bietet und die Bauteilqualität verbessert. Durch die Kontrolle der Kunststoffschmelze an jedem Anschnitt minimieren oder eliminieren die Active-GateKontrolltechnologien eine Vielzahl an Oberflächendefekten am Bauteil. Sie bieten eine präzise Kontrolle der Position, Beschleunigung, Geschwindigkeit und des Hubs für jede einzelne Verschlussnadel. Neben der Verbesserung der Oberflächenqualität von Bauteilen ermöglicht Active Gate ein perfektes Spritzgießen von Bauteilen mit komplexen Geometrien und hoher Formstabilität und einen idealen Einsatz in Familien- oder modularen Werkzeugen. Die Schließkraft wird reduziert und prozesstechnisch können höhere Produktionsraten, weniger AusschussundschnellereProduktionsstarts erzielt werden. „Mit der Einführung von SVG+ ist Synventive bestens aufgestellt, um die zukünftigen Anforderungen in der Spritzgießindustrie zu erfüllen“, sagte Mark Moss, Vice President, Sales. „Unser modularer Ansatz stellt dem Kunden effiziente Optionen zur Verfügung, Heißkanalsysteme mit zusätzlichen Technologien aufzurüsten, um die steigenden Qualitätsansprüche an Kunststoffteile umzusetzen.“ SL www.synventive.com

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AUTOMATION 26 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

R9-Robotsteuerung unterstützt mit Screen und taktilen Tasten Touch & Feel-Steuerung mit visueller und taktiler Rückmeldung – neue R9-Teachbox mit größerem Display Teaching Wurden von der Witt-

mann Gruppe in den vergangenen Jahren vor allem Neuerungen bei den Maschinensteuerungen vorgenommen, wurde nach der vielversprechenden Einführung der W8 pro-Roboterserie nun auf der K 2016 die neue R9-Robotsteuerung präsentiert. Ab 2017 werden Wittmann-Roboter mit der neuen R9-Teachbox ausgeliefert. Die neue R9, die eine komplette Überarbeitung der bisherigen R8Steuerung darstellt, bringt einige Verbesserungen mit sich. Grundsätzliche Unterschiede in der Bedienweise bestehen zwischen den beiden Steuerungen nicht, jedoch wurden bestimmte Merkmale wie die Zugänglichkeit, die Vornahme kundenspezifischer Anpassungen und das Achsverfahren nochmals erleichtert beziehungsweise verbessert. Und die Hardware der R9 wurde einem kompletten Relaunch unterzogen. Den augenscheinlichsten Unterschied zur Vorgängergeneration stellt die geänderte Form der Teachbox dar. Verfügte der bisherige Panoramabildschirm mit einer Auflösung von 800 × 600 Pixel über eine Bildschirmdiagonale von 8,4“, kommt die Teachbox

Teachbox mit Touch & Feel-Steuerung auf der K 2016: Bei den Messebesuchern erregte die Einführung der neuen Robotersteuerung reges Interesse. Foto: K-ZEITUNG

R9 nun auf eine Diagonale von 10,1“, die Auflösung beträgt 1.280 × 800 Pixel. Mit dem neuen Bildschirm im Porträtformat nähert sich die Anmutung der Robotsteuerung jener der Unilog-Maschinensteuerung an. Der größere Bildschirm der R9 eignet sich nun besser für die Abbildung komplexer Abläufe. Das gehärtete Glas in Verbindung mit der kapazitiven Touchtechnologie gewährt eine höhere mechanische Festigkeit als das vorher zur Anwendung gelangte resistive, auf Druck reagierende Bildschirmkonzept. Darü-

ber hinaus bietet die neue Lösung die Möglichkeit der Gestenbedienung.

Visuelle und taktile Rückmeldung Neben dem großzügigen Touchdisplay verfügt die R9 über Folientasten mit visueller und taktiler Rückmeldung. So ist die Starttaste der Teachbox grün hinterleuchtet, wenn sich der Roboter im Automatikbetrieb befindet. Ähnlich wird mit den anderen Drucktasten verfahren, die sich zusätzlich

Die neue R9-Robotsteuerung auf der neuen Teachbox mit Touchtechnik und Folientasten mit taktilem Feedback für konzentriertes Arbeiten mit dem Roboter Foto: Wittmann

durch ihre Form unterscheiden, was die Identifizierung durch Erfühlen ermöglicht: Statustasten sind rechteckig, während die Bewegungstasten in runder Form ausgeführt sind. Die Bewegungstasten stellen auch eine der wichtigsten Neuerungen dar. Durch ihre Ausführung als Folientasten wurde für die Bediener die Möglichkeit geschaffen, bei voller Konzentration auf die Aktionen des Roboters die Bewegungstasten immer noch exakt zu treffen, da diese einfach ertastet werden können. Die R9 verfügt über eine Ein/

Aus-Anzeige (hinterleuchtetes Wittmann-Logo bei aktiver Stromzufuhr), einen zentralen Zustimmtaster auf der Rückseite und einen USB-Port. Durch das speziell designte Gehäuserückteil neigt sich die Teachbox dem Bediener zu, ein Vorteil, der besonders bei der Programmierung komplexer Anlagen zum Tragen kommt. Dieser Neigungswinkel – ist die Steuerung etwa auf einem Tisch abgelegt – beträgt in etwa 5°, woraus sich verbesserte Lesbarkeit und größerer Komfort bei der Eingabe ergeben.

Für Anwender, die Großanlagen betreiben, steht die Option einer zweiten Teachbox zur Wahl. Hier verbleibt beispielsweise im Fall eines längs aufgespannten Roboters, der die Ablage hinter der Schließeinheit der Maschine vornimmt, eine der beiden Steuerungen beim Terminal der Spritz gießmaschine, während die zweite im Ablagebereich verortet ist. „Was die R9 besonders spannend macht, ist die taktile Rückmeldung. Im Gegensatz zur Touchonly-Programmierung haben wir uns für eine Kombination aus Touch- und Tastenfunktionalität entschieden.Mithilfe des Konzepts von Touch & Feel möchten wir die Eingabe komfortabler und intuitiver gestalten“, erklärte Martin Stammhammer, internationaler Verkaufsleiter Roboter und Automatisierungssysteme der Wittmann-Gruppe. „Neben der verbesserten Ergonomie, die wir erzielt haben, konnten wir auch das Gewicht der Steuerung reduzieren.“ Das Gesamtgewicht der Teachbox ist demnach um 10 % gesunken. GR www.wittmann-group.com

Neue Giganten auf der K 2016

Größer und vernetzter

Mit zwei neuen großen Robotern, aber auch mit neuen kleinen Modellen hat Sepro zur K seine Angebotspalette erweitert

Wemo zeigte zur K neue, größere Linearroboter in einer Automobilanwendung und ebenso Smart Automation

Fünf- und Sechs-Achser Die SeproGroup hat ihr Angebot an Robotern für die Spritzgießtechnik im großen und kleinen Robotersegment erweitert und auf der K 2016 sowohl zwei der bisher größten Roboter des Unternehmens als auch einen der kleinsten vorge-

lang – und das ist nur die Hälfte der lieferbaren Länge. Der Vertikalhub des Teleskoparms beträgt 3,2 m und die maximale Nutzlast 100 kg. Der 6-Achs-Knickarm 6X400 ist das Ergebnis einer neuen Fertigungspartnerschaft mit Yaskawa Motoman. Er hat eine Reich-

Die neuen Großen bei Sepro: der 7X-100XL, ein 5-achsiger servomotorisch angetriebener Linearroboter (hinten), und der neue 6X400, ein 6-achsiger Knickarmroboter, waren vermutlich die größten Roboter auf der Kunststoffmesse. Foto: K-ZEITUNG

stellt. So wurde der Sepro-Stand in Düsseldorf mit fast einem Drittel der 300 m2 Ausstellungsfläche von zwei der größten Roboter dominiert, die das Unternehmen je gebaut hat. In der Tat waren der neue 7X-100XL, ein 5-achsiger servomotorisch angetriebener Linearroboter und der neue 6X-400, ein 6-achsiger Knickarmroboter, vermutlich die größten Roboter auf der Kunststoffmesse. Die horizontale Ausquerachse des 7X-100XL war schon am Stand 5 m

weite von 4 m und eine maximale Nutzlast von 120 kg. Die von Servomotoren angetriebenen Gelenke beider Roboter erlauben die Umsetzung komplexer Anwendungen – zum Beispiel die komplizierte Entnahme von Teilen aus dem Werkzeug, das Handhaben von Einlegeteilen, die Bahnverfolgung zur Beflammung von Graten, Montagearbeiten, einfache oder komplexe Positionierung auf Paletten und vieles mehr.

Der 7X-100XL vervollständigt Sepros Baureihe der 5-achsigen Linearroboter (Serie 5X und 7X). Mit den nun sechs Modellen lassen sich Spritzgießmaschinen von 200 bis 50.000 k N automatisieren. Der Sepro Yaskawa 6X-400 ist das größte von vier Modellen, die kürzlich eingeführt wurden, um Spritzgießmaschinen von 8.000 bis 50.000 kN auszustatten. Vier kleinere 6-achsige Knickarmroboter, die in Partnerschaft mit Stäubli Robotics entwickelt wurden, sind seit mehreren Jahren zur Ausstattung von Spritzgießmaschinen mit bis zu 8.000 kN Schließkraft einsetzbar.

Linearroboter Zur K-Messe präsen-

tierte sich die gewachsene Wemo Automation, Värnamo/Schweden, nach der Verschmelzung von Wemo und Hahn Automation als Roboter- und Automationsspezialist mit Fokussierung auf Linearrobotereinsatz in der K-Industrie.

K-Messestand mit bereits existierenden und neuen Funktionen für mehr und kosteneffektivere Standardlösungen. Um überall online Informationen zum Produktionsstatus zu erhalten, bietet Wemo zum einen die W-App an. Diese vermeidet Still-

online zugänglich und kann somit weltweit verfolgt und bearbeitet werden. „Mit diesen Lösungen unterstützen wir beispielsweise die Einrichtung von Geisterschichten in kleinen Produktionsbetrieben oder auch die Arbeit der Instandhaltung bei größeren Verarbeitern“, erläuterte Olof Ståhl, General Manager der Wemo Automation AB. Letztlich ließen sich damit auch der Roboter mit einem MES (Manufacturing Execution System) verknüpfen und über eine OPC-UA-Schnittstelle auch Maschinenfunktionen in die Steuerung integrieren.

Neue kleine Roboter

Neue Robotergröße

Sepro hat darüber hinaus auch neue kleine Roboter vorgestellt, einschließlich des S5-Pickers, eines servogesteuerten Angussentnahmegeräts. Es basiert auf dem gleichen mechanischen Grunddesign wie die SuccessRoboter, eine Baureihe wirtschaftlich und universell einsetzbarer Roboter. Der S5-Picker hat das gleiche 3-Achs-Lineardesign mit Servoantrieben auf allen Achsen. Standardmäßig ist er mit einer einfachen Angusszange ausgestattet, kann aber optional auch mit einer R1-Rotation zur Aufnahme einfacher Greifer aufgerüstet werden. Der schnelle Picker hat seinen Arbeitsbereich komplett innerhalb der Standfläche der Spritzgießmaschine inklusive einer Rutsche und Schutzabschrankung. GR

Für große Anwendungen und Mehrkomponentenmaschinen hat Wemo neu zur Messe seine X-LineBaureihe um zwei Modelle erweitert. Zur X-Line-Serie gehören nun drei neue Roboter für Spritzgießmaschinen mit Schließkräften von 750 kN bis 25.000 kN. Die kleineren Modelle kommen hauptsächlich bei Mehrkomponentenmaschinen mit vertikalen Spritzeinheiten zum Einsatz. So ist der Bereich zwischen den Aufspannplatten besser zugänglich. Die neue 600 X-Line ist auf dem Wemo-Stand erstmals gezeigt worden. Dieses Modell ist extrem stabil für Großteile, speziell für Anwendungen aus der Automobilindustrie und Haushaltsgeräte mit Entnahmegewichten bis 60 kg für Spritzgießmaschinen von 13.000 bis 25.000 kN. GR

www.sepro-group.com

Premiere auf der K: (v.l.) Olof Ståhl, General Manager der Wemo Automation AB, Mario Müller, Geschäftsführer Deutschland, Sven und Bengt Ståhl, Wemo-Geschäftsführung Foto: K-ZEITUNG

„Unser Portfolio reicht von Pick and Place bis zum Großroboter und bis zur kompletten Automationszelle rund um die Verarbeitungsmaschine“, erläuterte Mario Müller, Geschäftsführer der Wemo Automation GmbH, Reinheim. Er sieht durch Industrie-4.0Bestrebungen und Smart Automation die Bedeutung des Roboters ansteigen. Schon seit einigen Jahren arbeitet man bei Wemo an industriefähigen Lösungen und zeigte nun ein Beispiel einer kompletten Fertigungsanlage am

standzeiten beim Produktionsablauf, denn sie ermöglicht die vollständige Produktionskontrolle. Mit einem Klick lassen sich Zykluszeiten, Zustand der Ausrüstung und Push-Nachrichten per Smartphone oder Tablet abfragen. Die WRS (Wemo Remote Service) ist eine komplette Verbindungsund Servicebedienung; eine ebenso wichtige Komponente des Industrie-4.0-Konzepts. Mit dieser Software können Roboter verknüpft und online programmiert werden. Jeder Prozess ist überall

www.wemogroup.com/de

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AUTOMATION 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 27

Robotikpartner liefern Lösungspakete ready to use In Kooperation mit Systempartnern hat Kuka zur K 2016 mehrere Ready-to-use-Lösungen vorgestellt – das Spektrum reicht dabei von anwendungsgerechten Fertigungszellen bis hin zu einem neuen System zum intuitiven Führen eines Kuka Roboters

Fertigungszelle Auf der K-Messe

sich automatisch auch der Bewegungsablauf des Roboters. Neben Auswertungen der Produktivitätskennzahlen ist die SubitoMessage-App das Werkzeug für die Reduktion von Stillstandzeiten: Jede Störung wird sofort auf das Smartphone per Push versandt – ohne Verzögerung. Eine zusätzliche Videoauswertung der letzten Sekunden vor der Störung wird zur einfachen Ursachenanalyse mitgeliefert.

hat sich die Kuka Roboter GmbH, Augsburg, als Lösungsanbieter präsentiert, der mit einer wachsenden Zahl an Systempartnern und deren technischen Stärken anwendungsbereite Pakete entwickelt. „In dieser Konstellation kann Kuka mit seinem globalen Vertriebsnetz punkten. Ebenso stellen wir weltweiten Support sicher. Viele unserer Systempartner als Mittelständler mit technischem Fokus können das sonst nicht gewährleisten“, erläuterte Philipp Kremer, Kuka-Market Segment Manager Plastics. In Systempartnerschaft wird es beispielsweise auch möglich, großen asiatischen Maschinenherstellern Paketangebote zu machen.

Ein Beispiel ist die Ready2-RunRoboterzelle für die Automatisierung an einer Spritzgießzelle. Diese Paketlösung zeigt Kuka zusammen mit seinem Partner FPT Robotik, Amtzell. In Düsseldorf wurden alle Funktionen der Ready-to-use-Roboterzelle live präsentiert, etwa „hot plug and play“ der intelligenten Komponenten, das mobile Überwachungssystem oder die Umschaltung zur gewünschten Bedienoberfläche auf dem Bedienpanel. Alle Komponenten, vom Roboter bis zum Förderband, werden im Konfigurator ausgewählt, an der Zelle eingesteckt und automatisch erkannt. Die Programmierung entfällt. Wird eine Plug-and-PlayKomponente nachgerüstet, ändert

Intuitives Führen eines Kuka Roboters Industrieroboter über die Richtungstasten am Bediengerät richtig zu bewegen erfordert vom Werker Fachwissen, räumliche

Vorstellungskraft und Übung. Die Very Important Product (VIP) Maschinenvertriebs GmbH, Mühlacker, hat jetzt einen Roboter-Navigator entwickelt, der kein Vorwissen mehr erfordert. Damit wird der Roboter einfach per Hand intuitiv im Raum geführt. Gewünschte Bewegungen werden per Druck auf den Navigatorknopf abgespeichert. Die dazu bereitgestellte Software erfasst dabei einzelne Punkte oder Aufzeichnungen von ganzen Bahnbewegungen. Die einfache Bedienbarkeit ohne Kenntnis der Koordinaten eines Roboters war bisher nicht möglich, was Unternehmen ohne entsprechende Fachkräfte in der Automatisierung limitierte.

Mould Change vollautomatisch in 60 Sekunden Stäubli demonstriert sichere Werkzeugwechsel fast ohne Produktionsstillstand Wechselsystem „Eigentlich sind

wir kein Systemhaus, gehen aber mit der auf der K gezeigten Anlage einen neuen Schritt voran“, betonte Gerald Vogt, Geschäftsführer Robotics bei Stäubli. Mit dem vollautomatisierten QuickMould-Change-System (QMC) wende man sich direkt an den Spritzgießer. Steigende Ansprüche an Design und Qualität von Spritzgussteilen kennzeichnen die Situation kunststoffverarbeitender Betriebe. Hinzu kommt eine zunehmende Variantenvielfalt, was die Losgrößen schrumpfen lässt. Das Resultat sind häufige Werkzeugwechsel, die mitt lerweile bei vielen Unternehmen mehrmals pro Schicht anstehen. Wie diese innovativen Lösungen im Detail aussehen können, demonstrierte Stäubli am K-Messestand in Düsseldorf. Hier bildete das Unternehmen in einer zukunftsweisenden Demozelle die wesentlichen Prozessschritte einer ganzheitlichen Automation einer Spritzgießmaschine ab, von der Vorwärmstation über das Werkzeug-Magnetspannsystem bis zur eingesetzten Robotertechnik. Mit den QMC-Lösungen gelingt der reine Wechsel der Spritzgießwerkzeuge mit Produktionsstillstand innerhalb von 60 s, und das unter hohen Sicherheitsstandards.

Dazu gehört im Vorfeld natürlich auch eine Vortemperierung des einzubauenden Werkzeugs parallel zur laufenden Produktion. Dazu schließt der Bediener sämtliche Medien-, Energie- und Signalverbindungen mit einem einzigen Handgriff über ein StäubliMultikupplungssystem an und koppelt sie ebenso leicht wieder ab. „Auf Wunsch ist selbst diese manuelle Tätigkeit vollautomatisch auszuführen“, erklärt Vogt.

Module sowie auf Echtzeit-Ethernet-Feldbussysteme, die maximale Sicherheit und Kompatibilität garantieren. Wie komplex die Technik hinter dem Sicherheitskonzept auch sein mag, die Praxis ist denkbar einfach: Nähert sich ein Mensch dem Roboter innerhalb einer definier-

ten Zone, verlangsamt dieser seine Geschwindigkeit gegebenenfalls bis zum Stillstand. Der Bediener kann so Teile für Qualitätssicherungsprozesse direkt am Roboter abholen oder sonstige Aufgaben wie Bestücken oder Entnehmen direkt am Greifer ausführen. GR

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Sichere MenschRoboter-Kollaboration Auf der anderen Seite demonstrierte dieselbe Automationszelle am Stand auch ein Beispiel für sichere Mensch-Roboter-Kollaboration. Möglich macht es eine Sicherheitstechnik mit neuen Safety-Funktionen. Die TX26-Achser mit der CS9-Sicherheitssteuerung verfügen über einen eigenen digitalen Sicherheitsencoder pro Achse und ein integriertes Safetyboard. Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, wird jede Bewegung des Roboters sensorisch überwacht. Dazu werden sämtliche Koordinaten des Roboters sowie Geschwindigkeit und Beschleunigung in Echtzeit erfasst. Stäubli setzt bei der TX2-Baureihe auf konfigurierbare, sichere I/O-

wenig eingesetzt werden. Dazu ist die Lösung sehr flexibel. Der Sockel, auf den der Navigator aufgesteckt wird, wird an beliebiger Stelle am Tool des Roboters befestigt. Mit dem Justagesensor erfolgt die Errechnung der Sockelkoordinaten, die Verbindung zur Robotersteuerung erfolgt über Funk, so dass keine störenden Kabel eingesetzt werden müssen. Der Zustimmtaster im T1-Modus gewährleistet durchgehende Sicherheit. GR

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Ready to use: Joachim Waitkus vom Systempartner FPT an der modularen Ready2-Run-Zelle mit intelligent vernetzten Komponenten für den Einsatz an Spritzgießmaschinen Foto: K-ZEITUNG

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Lösungsanbieter, mit wachsender Zahl an Systempartnern: Frank Petrolli, (l.) Kuka-Vicepresident Strategic Channel Management, und Philipp Kremer, Market Segment Manager Plastics Foto: K-ZEITUNG

Der VIP Navigator führt zu Produktivitätssteigerung durch Zeitersparnis und zur Vermeidung von Fehlerquellen durch intuitives Handführen. Roboter können ihre Aufgabengebiete erweitern und als Hebezeuge für schwere Lasten genutzt werden. Diese können mit dem Navigatorknopf an eine gewünschte Stelle geführt werden, wo die Weiterverarbeitung erfolgt. Dies entlastet die Mitarbeiter und erhält langfristig deren Leistungsfähigkeit. Zudem können Bereiche erschlossen werden, in denen Roboter noch

Wir wissen, auf was es wirklich ankommt - kurze Drehzeiten sowie robuste und schlanke Bauweise sind die herausragenden Eigenschaften unserer Drehteller.

Nach 35 s Das neue, vorgeheizte Werkzeug fährt ein. Die Magnetspanntechnik und auch die Ankopplung sämtlicher Anschlüsse erfolgt vollautomatisch – nach Sekunde 60 wird der Spritzgießvorgang fortgesetzt. Foto: K-ZEITUNG

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RECYCLING 28 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Bahn frei für Recycling Cedo und Erema sehen Qualitätssicherung bei Rezyklaten und ein gesteigertes Bewusstsein der Öffentlichkeit als entscheidende Faktoren für einen geschlossenen Kunststoffkreislauf in Europa

Recyclingprofis unter sich (v.l.): Clemens Kitzberger, Business Development Manager bei Erema, Ton Emans, Managing Director von Cedo, und Erema-CEO Manfred Hackl Foto: Erema

Auf der K 2016 rezyklierte Erema live im Careformance Center Abfälle von der Messe.

Recyclingpraxis Cedo Recycling

wickelten Extruder-SchneckenMischer in der TVE plus-Zone, in der die Homogenisierung stattfindet. Die homogene Schmelze wird auf Entgasungstemperatur gebracht. Nach der Doppelentgasung folgt die zweite Filtration mittels des SW RTF, des Erema Teilflächenrückspülers. Dieser filtriert minimale gummiartige Restpartikel durch seine große Filterfläche und mit gröberen 200-µm-Sieben auf geringstem Druckniveau – die hohen Siebstandzeiten bedeuten eine beträchtliche Kostenersparnis. Das Ergebnis sind bestmöglich entgaste und filtrierte Rezyklate für die Blasfolienindustrie. „Dank der engen Zusammenarbeit mit Cedo konnten wir das Homogenisierungspaket mit der Doppelfiltration für diese applikationsspezifische Anpassung der Anlage entwickeln und in die Serienreife führen. Das größte Lob für uns ist, dass Cedo zwei weitere Intarema Anlagen in Auftrag gegeben hat“, freut sich Clemens Kitzberger.

mit Sitz in der niederländischen Stadt Sittard-Geleen produziert mit 49 Mitarbeitern etwa 30.000 t Kunststoffrezyklat jährlich. Das Tochterunternehmen des Cedo Konzerns verarbeitet neben Agrarfolien auch DSD 310 mit der neuen Intarema Technologie von Erema. Die Cedo Recycling produziert auf der neuen Intarema 1512 TVE plus mit Laserfilter und Homogenisierungspaket etwa 1.050 kg an Rezyklat pro Stunde. Die produzierten Kunststoffrezyklate werden komplett der Cedo Großbritannien zur Verfügung gestellt, um daraus wiederum Folienprodukte wie etwa Müllsäcke zu erzeugen.

DSD 310, unterschätzte Rohstoffquelle Das Recycling von DSD 310 – Kunststofffolien aus dem PostConsumer-Haushaltsbereich – ist noch immer eine Herausforderung für Rezyklierer, betont Ton Emans. Nach der Übernahme von Cedo durch Straco im Jahr 2014 entschied sich der neue Aktionär in Abstimmung mit Ton Emans trotzdem bewusst dafür, in das

Recycling von Haushalts-Post Consumer Abfällen zu investieren. „DSD 310, also Folienverpackungen für Lebensmittel, ist aufgrund der vielen Barriereschichten aus PET und PA und aufgrund der hohen organischen Verschmutzung sehr schwierig zu rezyklieren. Die bis dato übliche thermische Verwertung von DSD 310 war in meinen Augen schlichtweg nicht im Sinne von Circular Economy. Ich war davon überzeugt, dass man den Rohstoff gewinnbringend und umweltfreundlich wiederverwenden kann.“

Maßgeschneiderte Anlage Als Unterstützung beim Recyclingprozess holte sich Emans Erema an seine Seite. Eine Intarema 1512 TVE plus wurde speziell auf die Anforderungen zugeschnitten. „Es war keine leichte Aufgabe, ein so schwieriges Material zu hochwertigen Rezyklaten zu verarbeiten. Die technische Entwicklung erforderte ein spezielles Add-on für die Intarema Anlage, das Doppelfiltrations-Homogenisierungspaket, da die komplexen Verschmutzungen Schritt für

Schritt abgetrennt werden müssen. Monatelange Versuchsreihen führten zum gewünschten Ergebnis der Rezyklatqualität“, blickt Clemens Kitzberger, Business Development Manager für den Bereich Post Consumer bei Erema, zurück. Dank der Counter Current-Technologie können die Vorteile der Preconditioning Unit noch besser und stabiler umgesetzt werden. In Kombination mit der Erema Airflush-Technologie können bereits vor dem Extruder Folienanhaftungen – wie Feuchte, organische Verschmutzungen, oder Druckfarben – entgast werden. Im Anschluss gelangt das vorentgaste und durchgewärmte Inputmaterial in die Extruderschnecke, wo das Polyethylen mit geringer mechanischer Belastung aufgeschmolzen wird. Polymere mit höherer Schmelztemperatur wie PET, PA oder PP als auch Feststoffe wie Alu oder Holz bleiben unberührt und können somit mittels eines Laserfilters mit 90-µm-Sieben abgetrennt werden.

Neuer Mischer Danach gelangt das Material in den neu für dieses Material ent-

Foto: K-ZEITUNG

Nachweisbare Qualität Das Recycling wird ein immer wichtigerer Bestandteil der Kunststoffindustrie, hält Manfred Hackl

fest. „Spätestens seit der K, Ende Oktober, steht fest, dass Recycling einen einmalig hohen Stellenwert in der Kunststoffbranche einnimmt – Tendenz steigend. Wir sehen unsere Rolle als Weltmarktführer auch darin, das Thema Recycling weiter voranzutreiben und die Chancen und Möglichkeiten durch Qualitätsrezyklate aufzuzeigen“, beschreibt Manfred Hackl die Mission von Erema. Das Ziel muss sein, dass die gesamte Kunststoffindustrie integriert denkt und handelt, um ein positives Image zu schaffen – wie bereits von der Papier-, Glas- und Metallindustrie erfolgreich vorgezeigt wird. „Umso mehr freuen wir uns über Kunden, und im Fall von Cedo Recycling über Partner, die auch schwierige Materialien in Angriff nehmen und die Ressource Kunststoff bestmöglich nutzen wollen.“

Smart Factory Erema hat dieses Jahr das erste Smart-Factory-Paket der Kunststoffrecyclingbranche auf der K präsentiert und großen Zuspruch von Rezyklierern und Convertern erhalten. Careformance zielt da-

rauf ab, Maschinen-, Produktionsund Qualitätsdaten live zu messen und zu analysieren sowie Produktions- mit Recyclinganlagen zu vernetzen. International tätige Unternehmen wie Cedo können mit einem MES-System wie mit Re360 von Erema ihren gesamten Maschinenpark weltweit in Echtzeit verfolgen. „Bei unseren Entwicklungen waren wir von zwei Ansprüchen geleitet: die Produktivität unserer Kunden zu steigern und das Qualitätsrecycling voranzutreiben. Dies eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten für unsere Kunden und bedeutet einen bedeutsamen Schritt in der Umsetzung von Circular Economy“, führt Manfred Hackl weiter aus. Mit Quality On, der Onlinemessung von Farbe und MVR-Wert direkt während der Produktion, ist ein unmittelbarer Nachweis der Rezyklatqualität erstmals möglich. Der Rezyklierer kann via Knopfdruck dem Abnehmer die Eigenschaftsprofile der Rezyklate vorlegen. Somit steht europäischen Qualitätsstandards im Kunststoffrecycling nichts mehr im Wege. PL www.erema.at www.cedo.com

Schredder für dicke Brocken Hellweg stellte zur K 2016 eine neue Hochleistungsschneidmühle vor Mahlgut Hellweg Maschinenbau

präsentierte zur K 2016 die neue Hochleistungsschneidmühle

MDSG 1000/600 BR (BR steht für Brocken), die nach dem Schälschnittprinzip arbeitet und für die

einstufige Zerkleinerung massiver Anfahrbrocken und von Rohren und Platten ausgelegt ist.

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Die Maschine ist als schwere Schweißkonstruktion ausgeführt und mit einem massiven Schälrotor ausgestattet. Sie ist in der Lage, schwere Anfahrbrocken sowie Rohre und Platten mit Wandstärken von beispielsweise 500  mm Dicke in einem Schritt zu Mahlgut zu verarbeiten, das sich durch eine homogene und staubarme Mahlgutqualität auszeichnet. Die eingesetzte Messergeometrie ermöglicht ein Schneidprinzip, das

auf dem sogenannten „Schälschnitt“ in Verbindung mit einer Schnitttiefenbegrenzung beruht. Hierdurch wird verhindert, dass die Rotormesser zu tief in die zu zerkleinernden Kunststoffmaterialien eingreifen. Das Material wird vom Brocken „abgeschält“, wodurch ein Blockieren des Rotors verhindert und eine schnelle, ruhige und energiesparende Zerkleinerung gewährleistet werden. Der Durchmesser des eingesetzten 12-Messer U-Cut Rotors beträgt 600 mm bei einer Arbeitsbreite von 1.000 mm. Die wendbaren U-Cut Messer können beidseitig eingesetzt und vielfach nachgeschliffen werden. Der Rotor ist aus einem Materialrohling gefertigt

und wiegt rund 4.000  kg. Das Gesamt gewicht der Maschine beträgt etwa 11.000 kg.

Bis zu drei Tonnen pro Stunde Die erzielbare Durchsatzleistung liegt in Abhängigkeit vom zu zerkleinernden Material zwischen 800 und 3.000 kg/h bei Sieblochdurchmessern von 5 bis 20 mm sowie einer installierten Antriebsleistung von 75 bis 90 kW. Optional werden für die neuen Brockenmühlen komplette Schallschutzkabinen sowie Zuführeinheiten für Platten- oder Rohrwaren angeboten. PL www.schneidmühlen.de

Der Schredder hat ein Gesamtgewicht von 11 t – allein der Rotor wiegt 4 t. Foto: Hellweg

RECYCLING 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 29

Schneller und effizienter zum gewünschten Ergebnis Mineralbrunnen Teinach stellt Getränke her. Das Unternehmen verdichtet nun die PET-Flaschen mit drei neuen Maschinen von Strautmann Umwelttechnik. Das bringt dem Unternehmen zufolge einige Vorteile Aufbereitung Die Mineralbrunnen

Teinach GmbH ist ein Unternehmen der Mineralbrunnen von Überkingen-Teinach. Das regionale Markenunternehmen produziert Mineralwasser und Süßgetränke. Auf einer Produktionsfläche von circa 2.500 m2 werden jährlich über 160 Mio. Flaschen abgefüllt. Diese gelangen dann in den Getränkefachgroß- oder -einzelhandel. Das Unternehmen verdichtet nun die PET-Flaschen mit drei Strautmann Maschinen. „Wir haben einen Partner gesucht, der unsere Entsorgung automatisiert und uns Zuverlässigkeit garantiert“, so Michael Schanz, Betriebsleiter der Bad Teinach Mineralbrunnen GmbH.

Entsorgung leerer und voller PET-Flaschen In der Getränkeherstellung gelten strenge Regeln bei der Abfüllung von Flaschen. In der Produktion der Mineralbrunnen Teinach GmbH werden auch nur leicht beschädigte Flaschen automatisch aus dem Produktionsprozess entnommen. Diese Flaschen gelangen auf ein Förderband, welches durch

einen Schacht in die nebenstehende Halle führt. In der Halle sind die drei Strautmann Maschinen positioniert und warten auf ihren Einsatz. Über die Förderbänder gelangen die leeren PET-Flaschen direkt in die beiden redundanten Brikettierpressen. So werden die PET-Flaschen wirtschaftlich, vollautomatisch und schnell verdichtet. Die Entsorgung voller PET-Flaschen übernimmt der Liqui Drainer. Volle PET-Flaschen, bei denen zum Beispiel das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, werden in kleinen Mulden gesammelt und mittels Stapler in den Liqui Drainer gekippt. Hier werden die PETFlaschen entleert und sicher entwertet. Die nun entleerten PETFlaschen werden über den Ausschub auf das Förderband der Brik Press transportiert und dann zu Briketts verdichtet.

Brik Press Rinnensystem Die hochverdichteten Briketts werden über Rinnen nach draußen zum Dreifachverteiler geschoben. Der Transport der Briketts erfolgt ohne zusätzlichen Energiever-

kosten, einen Zeitverlust durch langwierige Entsorgung sowie die Notwendigkeit zahlreicher Entladungen mit sich.

Vollautomatische Entsorgungslösung

Die Brik Press schiebt die Briketts automatisch aus. Foto: Strautmann

brauch, da durch die starke Presskraft der Brik Press die Briketts automatisch ausgeschoben werden. Dies spart Energie und Zeit ein. Über den Dreifachverteiler gelangen die Briketts dann in die Container. Sobald ein Container voll ist, bekommt die Logistikabteilung eine Meldung und kann die Abholung des Containers in Auftrag geben. Vorher wurden die PET-Flaschen durch einen Perforator und eine Kanalballenpresse entsorgt. Die beiden Anlagen standen sehr weit von der Produktion entfernt, somit

hatte die Mineralbrunnen Teinach GmbH lange Transportwege und ein hohes betriebsinternes Handling. Der Ausstoß von Füller und Blasmaschine wurde in Containern gesammelt und von einem Stapler nach draußen zur Entsorgungsanlage gefahren. Die Flaschen wurden dann in den Perforator eingeworfen und somit vorverdichtet und entleert. Das vorsortierte Leergut wurde nach dem Ausstoßer über einen Lufttransport in eine Kanalballenpresse geblasen. Die PET-Flaschen wur-

den in große Ballen gepresst. Diese mussten dann gelagert werden. Wenn sich genügend Ballen für einen Lkw angesammelt hatten, mussten die Ballen vom Entsorger abgeholt werden. Auch dies war wieder ein zeitintensiver Schritt, da die Ballen aufgeladen werden mussten.

Nachteile der vorherigen Lösung Die bisherige Auslegung der Anlage brachte ein hohes betriebsinternes Handling, hohe Energie-

Für die Mineralbrunnen Teinach GmbH war es wichtig, eine zuverlässige und vollautomatische Entsorgungslösung zu erhalten, die in die Produktion mit eingebunden werden kann. Durch die Redundanz der Brik Press ist zusätzlich eine äußerst hohe Zuverlässigkeit gewährleistet. Durch die Aufstellung des Liqui Drainers, der beiden Brik Press und der Brikettbeförderung durch Rinnen ist das interne Betriebshandling auf ein Minimum gesenkt worden. Michael Schanz ist zufrieden: „Wir haben uns für die Strautmann Maschinen entschieden, weil wir Zeit- und Engergieaufwand reduzieren wollten. Seitdem haben wir wesentlich weniger Transportwege – die Verladung fällt sogar komplett weg.“ PL www.strautmann-umwelt.de www.teinacher.de

Systalen schont messbar die Umwelt Neue Produkte der Marke Systalen in preisgekrönten Verpackungen Rezyklat Mit einer Reihe von Innovationen zeigte sich der Grüne Punkt auf der K 2016 in Düsseldorf. Die Unternehmensgruppe stellte neuartige Regranulate der Marke Systalen vor, die sich für transluzente Verkaufsverpackungen im Wasch-, Putz- und Reinigungsmittelbereich eignen. Die Granulate aus PE-HD sind aus Kunststoffabfällen aus dem Dualen System (gelber Sack, gelbe Tonne) gewonnen, sie sind geruchlos und transparent oder rein weiß. Mehrere namhafte Hersteller setzen die Granulate bereits ein.

mit den Kunden neue SystalenProdukte entwickelt und getestet werden.

Riesenpotenzial für Kunststoffrecycling

Längst mehr als Abfall „Was noch vor wenigen Jahren einfach nur Abfall war, wird immer mehr zu einer wertvollen Rohstoffquelle“, sagt Michael Wiener, CEO der Duales System Holding. „Gleichzeitig wächst das Bewusstsein dafür, dass das Recyc ling von Verpackungen dank seiner besonders guten CO2Bilanz einen zentralen Baustein für das Erreichen der Klimaziele darstellt. Diese Entwicklungen zeigen ganz klar, dass wir auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft große Fortschritte machen.“ „Systalen Granulate ermöglichen hochwertige Produkte und schonen dabei Umwelt und Ressourcen“, betont auch Dr. Markus Helftewes, Geschäftsführer des Grünen Punkts. „Wir zeigten auf unserem Stand auf der Messe K, was heute im Kunststoffrecycling

Unter dem Markennamen Systalen vermarktet der Grüne Punkt nicht nur PE-HD-Regranulat (ganz links), sondern auch PE-LD (daneben) und PP. Foto: K-ZEITUNG

möglich ist und wie wir uns die weiteren Fortschritte vorstellen.“ Dazu gehören Ökoprofile für alle Systalen-Granulate, die genau beziffern, welchen Vorteil der Einsatz von Systalen gegenüber Granulaten aus neuem Kunststoff bietet. Die Ökoprofile wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Ifeu Institut für Umweltforschung Heidelberg errechnet und zeigen, dass der Einsatz von Systalen bis zu 50 % der Treibhausgasemissionen bei der Herstellung von Kunststoffprodukten einspart.

Am Stand des Grünen Punkts konnten Systalen-Granulate, -Flakes sowie Produkte aus Systalen besichtigt und in die Hand genommen werden. Darüber hinaus ließ sich ihre Herstellung von der Sortierung über die Aufbereitung bis zur Compoundierung virtuell verfolgen. Möglich machten das „Cycle Spaces“, die virtuelle Umgebung mit 3D-Visualisierungstechnik. „Cycle Spaces“ gaben auch einen Einblick in das Technikum des Grünen Punkts, in dem in enger Zusammenarbeit

Flankiert wurde der Messeauftritt des Grünen Punkts von der Vorstellung einer neuen Studie des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung. Das RWI hat den ökonomischen Nutzen des Dualen Systems erforscht und sich insbesondere mit dem heutigen Markt und den künftigen Entwicklungschancen des Kunststoffrecyclings befasst. Demnach hat der Markt für Sekundärkunststoffe aus dem Recycling von Leichtverpackungen das Potenzial, erheblich zu wachsen. Die Autoren halten einen Zuwachs um das Siebenfache für möglich. Von heute 189 Mio. EUR könnte sich der Markt bis 2030 auf über 1,4 Mrd. EUR entwickeln. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass bestehende Fehlanreize korrigiert werden und neue Impulse durch eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen entstehen. „Wir befinden uns momentan an einem Wendepunkt. Die Zukunftsaussichten sind ganz klar positiv“, sagt Dr. Michael Rothgang, Studienleiter des RWI. „Mit den richtigen Weichenstellungen kann das große Potenzial des Kunststoffrecyclings in Deutschland voll ausgeschöpft werden.“ PL www.gruener-punkt.de

NEU

ADDITIVE FERTIGUNG 30 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Nach der K ist vor der Formnext Arburg präsentierte drei Neuheiten zum Freeformer auf der K in Düsseldorf – zwei weitere folgen auf der Formnext in Frankfurt Additive Fertigung Auf der K 2016 in Düsseldorf zeigte Arburg, wohin die Reise mit dem Freeformer gehen wird: in Richtung hoher Prozesssicherheit, Individualisierung von Bauteilen und neuer Werkstoffe.ZumHochtemperaturkunststoff PEI werden auf der Formnext in Frankfurt noch medizinisches Polylactid (PLA) und Biopolyamid dazukommen. Dr. Eberhard Duffner, Bereichsleiter Entwicklung bei Arburg, auf der K in Düsseldorf: „Wir erschließen zielgerichtet die Potenziale, die das Arburg Kunststoff-Freiformen und der Freeformer für die industrielle additive Fertigung bieten. Schwerpunkte sind die Qualifizierung neuer Materialien und die Steigerung der Prozesssicherheit.“ Welche aktuellen Fortschritte Arburg hier gemacht hat, zeigen die drei Exponate der K, allen voran die Verarbeitung von Hochtemperaturkunststoffen. Denn ein großer Vorteil des Arburg Kunststoff-Freiformens (AKF) ist die Möglichkeit, qualifizierte Standardgranulate verarbeiten zu können, wie sie auch für das Spritzgießen eingesetzt werden. Der Originalwerkstoff wird zunächst im Plastifizierzylinder aufgeschmolzen und auf einen über drei Achsen beweglichen Bauteilträger aufgetragen.

Hochtemperaturkunststoff PEI Mit dem Polyetherimid (PEI) Ultem 9085 verarbeitete der Freeformer auf der K erstmals ein Material, das zu den Hochtemperaturkunststoffen zählt. Bemerkenswert ist bei dieser Anwendung auch die Schichthöhe von nur rund 0,14 mm und damit verbunden die Bauteilqualität. In einer Kleinserie entstanden je 0,09  g wiegende Abstandshalter, die in AllrounderSpritzgießmaschinen verbaut wurden. Die Bauzeit für 70 Stück betrug rund drei Stunden. Die PEI-Teile bieten gute mechanische Eigenschaften und eignen sich für hohe Dauergebrauchstem-

Während der K 2016 fertigte ein Freeformer additiv ein Kniehebelmodell, bei dem sich nach Auflösen der Stützstrukturen rund 30 Gelenke bewegen lassen. Foto: Arburg

In rund drei Stunden Bauzeit produzierte ein Freeformer auf der K 2016 aus dem Hochtemperaturkunststoff PEI eine Kleinserie von 70 Abstandshaltern. Foto: Arburg

peraturen. Sie verfügen über eine sehr hohe spezifische Festigkeit und Steifigkeit sowie elektrische Durchschlagfestigkeit und sind beständig gegen UV- und Gammastrahlen. Das Material eignet sich daher auch sehr gut für Anwendungen in der Automobilindustrie und Luftfahrt. Wie sich mit AKF komplexe Funktionsbauteile prozesssicher im Dauerbetrieb und ohne hohe Stückkosten produzieren lassen, zeigte auf der K ein Freeformer am Beispiel eines Kniehebelmodells einer Arburg Spritzgießmaschine im Maßstab 1  :  16. Das Bauteil wurde in rund 200 Stunden über die gesamte Laufzeit der Messe Tag und Nacht im Dauerbetrieb additiv aus ABS gefertigt.

Die zweite Austragseinheit trägt Stützmaterial auf, um die erforderlichen komplexen Geometrien zu realisieren. Das aus rund 100 Mio. Tropfen entstehende Bauteil füllt praktisch den gesamten Bauraum aus, der für bis zu 154 × 134 × 230 mm große Teile ausgelegt ist. Nach Auflösen der Stützstruktur im warmen Wasserbad verfügt das 738 g schwere Modell – wie der Kniehebel einer echten Arburg-Spritzgießmaschine – über rund 30 bewegliche Gelenke. Im Rahmen einer informationstechnisch vernetzten, räumlich verteilten Produktion individualisierte auf der K ein weiterer Freeformer „smarte“ Kofferanhänger in Losgröße eins. Er brachte eine vom Besucher vorher ausgewähl-

Vor drei Jahren feierte der Freeformer auf der K seine Weltpremiere. Jetzt präsentierte sich das additive Fertigungssystem gereift, prozesssicher einsetzbar und mit neuen Werkstoffen. Foto: K-ZEITUNG

te 3D-Grafik mit dem Kunststoff TPE additiv auf und demonstrierte damit, wie sich im Zusammenspiel von additiver Fertigung, Spritzgießen und Industrie-4.0Technologien Großserienteile veredeln und Kundenwünsche direkt in die Wertschöpfungskette einbinden lassen. Neben dem Hochtemperaturkunststoff PEI werden auf der Formnext zudem das medizinische Polylactid PLA und ein Biopolyamid (PA) zu sehen sein.

PLA ideal für Implantate Dies zeigt, dass dem Freeformer hinsichtlich Branchen und Einsatzbereichen kaum Grenzen ge-

setzt sind. So kann er in der Medizintechnik für die additive Fertigung von persönlich angepassten Implantaten und Orthesen sowie für Modelle zur Operationsvorbereitung eingesetzt werden. Dass sich auf dem Freeformer zudem prinzipiell die gleichen Materialien verarbeiten lassen wie auf einer Allrounder-Spritzgießmaschine, zeigt Arburg am Beispiel eines medizinischen Polylactids. Das PLA-Material wird langsam im Körper abgebaut und eignet sich daher besonders fürImplantate. Auf der Formnext 2016 produziert ein Freeformer aus einem PLA-Granulat exemplarisch additiv ein individuell angepasstes Implantat für Gesichts- und Schädelknochen.

Wirtschaftlich interessant ist laut Arburg auch die Möglichkeit der Funktionsintegration durch Kombination von Teilefertigung und Montage in nur einem Arbeitsgang. Komplette Bauteilgruppen können so im bereits montierten Zustand additiv gefertigt werden. Dies demonstriert das dritte Formnext Exponat am Beispiel eines belastbaren Funktionsbauteils aus dem chemisch widerstandsfähigen Biopolyamid Grilamid BTR 600. Der Biokunststoff besteht zu 58 % aus erneuerbaren Ressourcen. Innerhalb eines Tages entsteht mithilfe von Stützstrukturen eine frei bewegliche Seilrolle mit Gehäuse und Befestigungshaken. Die Stützstrukturen werden anschließend im warmen Wasserbad aufgelöst. Ein weiterer denkbarer Einsatzbereich des Freeformers ist die schnelle, flexible und kostengünstige Herstellung von Montagevorrichtungen, Greifern für die Automation und anderen Betriebsmittel. Bezüglich des Themas Gewichtsreduktion und Leichtbau können beispielsweise bionisch optimierte Bauteile konstruiert und hergestellt werden – und zwar ohne fertigungstechnische Zwänge, wie sie beim Spritzgießen gegeben sind, berücksichtigen zu müssen. GK www.arburg.com

Das medizinische Polylactid wird langsam im Körper abgebaut und eignet sich daher besonders für Implantate. Foto: Arburg

ADDITIVE FERTIGUNG 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 31

Additive Fertigung senkt Kosten im Sondermaschinenbau Kleine Stückzahlen, große Teilevielfalt und hohe Materialanforderungen – Inocon spart durch additive Fertigung und druckfähiges Hochtemperaturdruckmaterial in der Produktion einiger Teile bis zu 90 Prozent der Kosten zu beschichtenden Oberflächen beschädigt werden – angesichts der hohen Schmelztemperaturen der Pulver eine bemerkenswerte Eigenschaft. Anwendungen derartiger Leiterbahnen sind zum Beispiel Handyantennen, LEDStrukturen oder auch reibwerterhöhende und verschleißmindernde Schichten.

Additive Fertigung mit PPS als Lösung Die Vielzahl an Anwendungsgebieten bringt aber ebenso vielfältige und unterschiedliche Anforderungen an die einzelnen Anlagen mit sich, die oftmals in

Dr. Fritz Pesendorfer, Inhaber der Inocon Technologie GmbH: „Neben der erhöhten Flexibilität können wir bei den Bauteilen zusätzlich noch bis zu 90 Prozent der Kosten einsparen.“ Foto: Evotech

»Mit dem Evolizer 3D-Drucker haben wir nun ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem wir sehr schnell Einzelteile und Kleinserien aus technischen Kunststoffen fertigen können.« Dr. Fritz Pesendorfer

Die additiv gefertigten Bauteile aus PPS benötigen außer dem Schneiden der Gewinde keine Nacharbeit und sind sofort einsetzbar. Foto: Evotech

Anwendung Die Inocon Techno-

logie GmbH verfügt über große Erfahrungen, Erfolge und zahlreiche Patente im Bereich Plasmahärten, -schweißen und -löten sowie über einen Plasmavorheizer für die Siliziumindustrie. Eines der vielen Highlights des Unternehmens ist eine neue Pul-

verzuführungstechnologie für feinste Pulver, mit der Funktionsschichten auch auf sensiblen Substraten aufgebracht werden können. So lassen sich mit der Inocon Plasmatechnologie zum Beispiel Leiterbahnen aus Kupfer oder Zinn auf praktisch allen Kunststoffen aufbringen, ohne dass die

vollautomatischen Systemen integriert sind. Die daraus resultierenden kleinen Stückzahlen und hohe Teilevarianz führen in der Produktion der erforderlichen Bauteile zu enormen Produktionskosten. Aus diesem Grund besuchte Inhaber Dr. Fritz Pesendorfer Anfang Februar die Eröffnung der neuen Produktionsstätte der Evotech GmbH in Schörfling am Attersee. „Ich war überrascht, dass bei uns in Oberösterreich ein so innovatives Unternehmen 3DDrucker produziert. Für mich war besonders die große Materialvielfalt wie zum Beispiel das Hochtemperaturfilament oder das UV-

beständige Filament interessant. Bisher haben uns diese fehlenden Eigenschaften am Einsatz der additiven Fertigung gehindert“, sagt Dr. Pesendorfer. Der Praxistest erfolgte mit einer Schutzabdeckung am Plasmakopf, bestehend aus drei verschraubbaren Teilen, die additiv gefertigt werden sollten. Neben hoher Genauigkeit waren vor allem die Temperaturbeständigkeit sowie die elektrische Durchschlagfestigkeit ein entscheidendes Kriterium für den Einsatz der additiven Fertigung in der Kleinserienfertigung dieser Teile. „Ich war überrascht, dass PPS bereits additiv

verarbeitet werden kann. Noch mehr hat mich jedoch das Einsparungspotenzial von 90 Prozent im Vergleich zur zerspanenden Fertigung überzeugt“, sagt Pesendorfer. Der Grund der Kostenersparnis liegt klar auf der Hand. Müssen doch bei der spanabtragenden Fertigung die drei Bauteile aus 2,3 kg Rohmaterial herausgefräst werden, wobei 85 % des Materials im Abfall landen. Bei der additiven Fertigung wird nur das Material aufgetragen, das auch benötigt wird. Außerdem läuft die additive Fertigungsanlage von Evotech mannlos und durch die geringen Anschaffungskosten ist ein deutlich geringerer Stundensatz als bei einer Fräsmaschine anzusetzen, was zu wesentlich niedrigeren Stückkosten führt. „Durch die Möglichkeit, Bienenwabenstrukturen in unsere Bauteile zu integrieren, ermöglicht es

3D-Drucken mit PPS auf der K

uns der 3D-Drucker, das Bauteilgewicht um 50 Prozent zu senken, was enorme Vorteile für unsere bewegten Achsen birgt“, sagt Konstrukteur Markus Rotter.

Hohes Potenzial für die Zukunft Die Anwendungsmöglichkeiten sind bei Inocon noch lange nicht erschöpft. Durch die hohe Durchschlagfestigkeit des PPS von Evotech sollen in Kürze elektronische Isolationsbauteile aus PEEK durch gedruckte PPS-Bauteile ersetzt werden, um auch in diesem Bereich die Produktionskosten zu senken und die Flexibilität zu steigern. Außerdem sieht die Firmenleitung vor allem auch in der Produktion von Montagehilfsmitteln und der Herstellung von Einzelteilen hohes Potenzial für die Zukunft. GK www.evo-tech.eu | www.inocon.at

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Werkstoffe Auf der K 2016 stellte Evotech nicht nur seine neue Baureihe des 3D-Druckers Evolizer mit 7‘‘-Touchdisplay und einer Smartphone-Funktion vor. Ein Novum am Stand der

Spritzgiessautomaten Spritzgiessautomaten

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Teile aus einem Guss – statt schichtweise Speziell für den Prototypenbau sowie Kleinserien lassen sich Spritzgießteile mithilfe von 3D– Kassettenwerkzeug-Einsätzen kostengünstiger herstellen.

Österreicher war auch der 3DDruck mit PPS. Ein weiteres Highlight hat sich Geschäftsführer Markus Kaltenbrunner, der auf der K 2016 noch keine Details preisgeben wollte, für die Formnext in Frankfurt aufgehoben: „Ich kann nur so viel sagen: Jeder, der Interesse an neuen, zukunftsorientierten Lösungen zum 3D-Druck hat, sollte uns auf jeden Fall auf der Formnext besuchen – es lohnt sich.“ GK

für e z t ä s n i e 3D – Form eile Spritzgießt

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Die aus Standardgranulat spritzgegossenen Teile (auch glasfaserverstärkt) weisen die gleichen physikalische Eigenschaften auf wie bei der Teileproduktion mit herkömmlichen Werkzeugen. BOY XS, BOY 25 E und BOY 35 E sind mit den entsprechenden Stammformen lieferbar. Ein 3D–Drucker steht im BOY– Technikum für Sie bereit.

Stefan Lenz Zuständig für den Bereich Extrusion

EXTRUSION

0821 319880-54 [email protected]

32 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Kosten senken – nur wie? Effizienter reinigen durch innovative Reinigungsgranulate – in Zusammenarbeit mit dem SKZ wurden verschiedene Reinigungsmethoden an Extruderanwendungen getestet Reinigungstechnologie Die Frage,

wie man Kosten senken könnte, drängt sich bei sehr vielen kunststoffverarbeitenden Unternehmen immer häufiger in den Vordergrund. Denn vor allem durch die immanente Forderung nach häufigen und schnellen Farb- und Materialwechseln, sowohl bei der Auf bereitung/Herstellung als auch bei der Verarbeitung von Kunststoffen, die meist auf Schneckenmaschinen erfolgen, entstehen für die Firmen hohe Kosten. Daher ist es unumgänglich, diese Kosten zu minimieren, um die Flexibilität und somit auch die Produktivität zu steigern.

Eigene Strategien verfolgen Eine Kostenersparnis kann beispielsweise durch eine effiziente Reinigung des Aufschmelzaggregats erzielt werden. Jede Firma verfolgt zur Schnecken- und Zylinderreinigung jedoch häufig ihre eigene Strategie. Hierbei kommen verschiedene Reinigungsverfahren oder auch Kombinationen von diesen zum Einsatz: Oft wird nur mit naturfarbenem Polymer gespült oder die Schnecke mechanisch oder mittels Pyrolyse gereinigt. Die Reinigung der Maschine führt durch Stillstandzeiten zu zusätzlichen Kosten. Insbesondere die Reinigung von Polycarbonat oder von Hochtemperaturthermoplasten erweist sich

Chemikalien und Bestandteile lebensmittelkonform sind, so dass keine gesundheitsgefährdenden oder unangenehm riechenden Stoffe entstehen und die Nitrierschicht der Schnecke nicht beschädigt wird. Somit sind die HPCReinigungsgranulate von Acano auch bei Anwendungen im Lebensmittelsektor einsetzbar.

Prozess wird mit Kunden optimiert

Die Reinigung von Polycarbonat oder von Hochtemperaturthermoplasten erweist sich als sehr schwierig, so dass bislang am Markt erhältliche Reinigungsgranulate an ihre Grenzen stoßen. Foto: Lichtkunst.73/Pixelio

als sehr schwierig, so dass bislang erhältliche Reinigungsgranulate an ihre Grenzen stoßen. Folglich ist meist ein aufwendiges Schneckenziehen mit anschließender mechanischer Reinigung erforderlich. Allerdings führt dies gerade bei größeren Anlagen zu erheblichen Verzögerungen und Stillstandzeiten im laufenden Betrieb.

Verschiedene Reinigungsmethoden In Zusammenarbeit mit dem SKZ wurden verschiedene Reinigungsmethoden an Extrudern und bei Spritzgießanwendungen getestet.

Versuche zur Reinigung von polycarbonatverarbeitenden Maschinen wurden mit High-Performance-Cleaning-Reinigungsgranulaten der Acano GmbH sowie mit handelsüblichen Granulaten durchgeführt. Ein genauer Versuchs- und Bewertungsablauf machte die Ergebnisse vergleichbar. Zusätzlich wurden alternative Reinigungsverfahren wie die Kombination aus Sandstrahlen und Ultraschallbad beziehungsweise aus Pyrolyse und Ultraschallbad untersucht und der Zeit- und Energieaufwand ermittelt. Anhand der Ergebnisse konnte schließlich auch eine ökologi-

Versuche zur Reinigung von polycarbonatverarbeitenden Maschinen wurden mit High-Performance-Cleaning-Reinigungsgranulaten der Acano GmbH sowie mit handelsüblichen Granulaten durchgeführt. Foto: SKZ

sche Bewertung erfolgen. Aufgrund des geringen Prozessabfalls ist bei der mechanischen Reinigung das Umweltbelastungspotenzial im Gegensatz zur Verwendung von Reinigungsgranulaten sehr gering. Betrachtet man allerdings die Lebenszykluskostenanalyse, haben Reinigungsgranulate einen deutlichen Vorteil gegenüber herkömmlichen Verfahren, denn die relativ kurzen Reinigungszeiten rufen niedrige Maschinen- und Personalkosten hervor. Durch die Zusammenarbeit mit dem SKZ konnte der Bereich Hochtemperaturthermoplaste wie PPS, PPSU und PEEK

neben Polycarbonat getestet werden. Die Acano-HPC-Reinigungsgranulate sind für einen Temperaturbereich von 160 °C bis 380 °C geeignet. Des Weiteren sind bei einem Reinigungsprozess mit den Reinigungsgranulaten von Acano keine Temperaturänderungen oder Einwirkzeiten mehr nötig. Es zeigte sich, dass nicht nur beim Spritzguss und der Extrusion, sondern auch bei Blasfolienanwendungen sowie bei Extrusionswerkzeugen von einer optimalen Reinigungswirkung auszugehen ist. Bei der Produktion der Acano Reinigungsgranulate wurde besonders darauf geachtet, dass alle

Die Herstellung und der Vertrieb der Reinigungsgranulate erfolgen über die Acano GmbH. Diverse Reinigungsgranulate sind für verschiedene Anwendungen vorhanden wie beispielsweise für den Einsatz bei Standardkunststoffen (PE, PP, Polyamiden, PBT, PET, ABS), bei glasklaren Polymeren (PS, PC), bei Hochtemperaturthermoplasten (PPS, PPSO, PEEK) sowie zum Herausspülen von Verbrennungen und Vercrackungen. Das Team von Acano steht jederzeit für Fragen zur Verfügung. Der Reinigungsprozess wird zusammen mit dem Kunden optimiert. Das Forschungsprojekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) im Rahmen des Förderprogramms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ gefördert. SL www.skz.de

Neue Nanopartikelbeschichtung Die Xaloy MPX-Technologie von Nordson für Einzel- und Doppelschnecken bietet mit 61 Prozent weniger Masseabrieb in Abriebtests eine verbesserte Abrieb- und Korrosionsfestigkeit Oberflächentechnik Eine Techno-

logie, bei der winzigste Wolframcarbidkügelchen – kaum größer als die Partikel in Zigarettenrauch – zum Einsatz kommen, hat eine Beschichtung für Einzel- und Doppel-Plastifizierungsschnecken erbracht, die Verschleiß durch Abrieb und Korrosion besser standhält als Standardbeschichtungen, die mit dem HVOFVerfahren (High Velocity Oxy Fuel) aufgebracht werden. Die neue thermische Sprühbeschichtung Xaloy MPX von Nordson besteht aus Partikeln mit einem Durchmesser von nur 5 µm. Vorwiegend aus Wolframcarbid bestehend, sind die Partikel sechs bis sieben Mal kleiner als die in üblichen HVOF-Beschichtungen. Aufgrund einer einheitlichen Kugelform, die in einem kontrollierten Plasmaprozess entsteht, sind sie dichter gepackt. Die Kombination aus ultrafeiner Partikelgröße, höherer Beschichtungsdichte und 2,5-facher Aufspritzgeschwindigkeit führt zu einer stärkeren Haftung am Grundmaterial der Schnecke und zu einer höheren Verschleißfestigkeit.

Geringerer Masseverlust Im Vergleich zu normalen HVOFWolframcarbidbeschichtungen ergab die Xaloy MPX-Technologie

alien einschließlich Brandhemmern und PVC. Für Füllungsgrade über 35 % liefert Nordson die Beschichtung mit hohem Härtegrad Xaloy X-8000. Die neue Xaloy MPX-Technologie kann bei allen Schneckendurchmessern zum Einsatz kommen und auf die gesamte Schnecke oder gezielt auf bestimmte Bereiche aufgebracht werden. Die Standardschichtdicke beträgt 300 µm mit Schwankungen je nach Schneckenzone. Die MPX-Schneckenbeschichtung sollte zusammen mit einem Zylinder mit einer Innenbeschichtung aus Nordsons Nickel-Wolframcarbid-Legierung

Xaloy X-800 oder einer vergleichbaren Innenbeschichtung verwendet werden. Die Xaloy MPX-Technologie erweitert Nordsons Angebot an Schneckenbeschichtungen für Anwendungen mit großem Verschleiß. Die Xaloy X-8000 Beschichtung ist eine Legierung auf Nickelbasis mit hohem Wolframcarbidanteil, die zunächst mithilfe eines HVOF-Verfahrens aufgebracht und dann mit dem Trägermaterial der Schnecke so verschweißt wird, dass eine metallurgische Bindung entsteht. SL www.nordson.com

Die Xaloy MPX-Technologie erweitert Nordsons Angebot an Schneckenbeschichtungen für Anwendungen mit großem Verschleiß. Foto: Nordson

bei Abriebtests nach ASTM G65 einen um 61 % geringeren Masseverlust, einen um 18 % geringeren Masseverlust bei Gleitverschleißtests nach ASTM G77 und bei Haftfestigkeitsprüfungen nach ASTM C633 eine um 8,5 % größere Haftung. Als Beispiel für die Korrosionsfestigkeit überstand die Xaloy MPX-Beschichtung einen Salznebeltest von mehr als 1.000 Stunden auch deshalb, weil die Porosität fast bei null liegt.

„Die Xaloy MPX-Schneckenbeschichtung von Nordson bietet im Vergleich zu herkömmlichen HVOF-Beschichtungen den besten Verschleißschutz, und dank ihrer höheren Haftung kann es nicht zu Absplitterungen kommen“, sagte Mark Colella, globaler Produktmanager der Marke Xaloy. „Diese neue Technologie verlängert die Standzeiten von Schnecken bei Extrusion und Spritzgießen und ermöglicht es den Verar-

beitern, mit einigen der derzeit schwierigsten Materialien zu arbeiten.“

Für alle Durchmesser geeignet Nordson empfiehlt die Xaloy MPX-Technologie als Schutz vor Abrieb durch Compounds mit mittleren Füllungsgraden (15 bis 35 %) und als Schutz vor Korrosion durch halogenhaltige Materi-

Die neue thermische Sprühbeschichtung Xaloy MPX von Nordson besteht aus Partikeln mit einem Durchmesser von nur 5 µm. Foto: Nordson

SPEZIAL

MEDIZINTECHNIK 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 33

Ideale Fertigungsbedingungen sind nur ein Baustein des Leistungsportfolios eines modernen Medizintechnikherstellers. Foto: Frank Plasic

Moderne Zulieferung

Um als Medizintechnikzulieferer bestehen zu können, bedarf es heute mehr als guter Produkte. Dr. Markus Schönberger, Leiter Produktentwicklung bei Frank Plastic weiß, worauf es heute noch ankommt Zulieferer Inverkehrbringer von

medizintechnischen Produkten stehen vor der Herausforderung, nicht nur bestehende Produkte zu verwalten, sondern gleichzeitig Weiter- und Neuentwicklungen anzustoßen, so Dr. Markus Schönberger. Beispielsweise steige konsequent das Interesse von Medi-

zinprodukteheräteherstellern an Einwegkunststoffprodukten, oft fehle es aber an entsprechender Expertise. Hier ist der Medizintechnikzulieferer gefragt. Der typische Kunststoffzulieferer fokussiere sich auf die kunststoffgerechte Auslegung von Bauteilen, die Betriebsmittel und geeignete

Produktionsbedingungen. Dies, davon ist Schönberger überzeugt, ist zukünftig nicht mehr ausreichend. Der ideale Medizintechnikzulieferer der Zukunft muss neben seiner Kernexpertise, in diesem Falle Kunststofftechnik, die ganze Bandbreite der Medizintechnik

von normgerechter Produktentwicklung über regulatorische Dienstleistungen bis hin zu validierten Prozessen beherrschen. Seine Werkstoffe muss er in Hinblick auf Patientenkontakt, Anwendungsfall und Sterilisation mit den notwendigen Nachweisstrategien beherrschen. Die Entwick-

lung von der Idee bis zum serienreifen Produkt ohne diese Expertise erhöhe den Aufwand beim Inverkehrbringer zusätzlich. Die Produktion unter Reinraumbedingungen etwa sei verhältnismäßig leicht zu realisieren. Sie aber entsprechend den Regularien zu gestalten erfordert zunehmend die

Expertise des Medizintechnikzulieferers im Bereich der regulatorischen Dienstleistung, die Expertise des Inverkehrbringers, das Spezialwissen des Zulieferers und das gemeinsame regulatorische Know-how, die wie Zahnräder ineinandergreifen, um schlagkräftiger zu werden. PL

Editorial www.netstal.com

E-Health Die Digitalisierung ist in vielen Branchen bereits weit fortgeschritten. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass die Medizintechnikbranche eher konservativ auf neue Entwicklungen reagiert. Ein funktionierendes System hat den Vorteil, dass man weiß, dass es funktioniert. In der Medizin müssen aufwendige Zertifizierungen durchgeführt werden, die mitunter eine erhebliche Zeit dauern. Jetzt scheint der Zeitpunkt jedoch erreicht zu sein, an dem die digitale Medizin breitflächig Einzug hält in unseren Alltag. Die digitaler werdende Medizin erfordert entsprechende Komponenten. Das Bundesgesundheitsministerium versteht unter dem Begriff E-Health Anwendungen, die für die Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten die Möglichkeiten nutzen, die moderne Informations- und Kommunikationstechnologien bieten. Dieser Markt wird einer Marktstudie von Grand View Research zufolge in den kommenden Jahren jährlich um 15 % zulegen. Die Aussichten sind also rosig. PL

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MEDIZINTECHNIK 34 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

Digitalisierung erreicht Medizintechnik Neue Entwicklungen zum Megatrend Digitalisierung werden die Compamed 2016 in Düsseldorf prägen. Die international führende Branchenplattform für die Zulieferer der Medizintechnikindustrie feiert in diesem Jahr ihr 25. Jubiläum Branchenübersicht Die Medizin-

technikfirmen zeigten sich bisher beim Thema Digitalisierung eher zurückhaltend. Dr. Jens Nitsche, Direktor Research & Development des Beratungsunternehmens Ingenics, erklärt dies mit den speziellen Strukturen des Sektors. „Die Branche ist geprägt von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Und diese haben es schwer, die Potenziale der vernetzten Fabrik für sich zu identifizieren.“ Für die kommende Compamed vollzieht sich aber offenbar eine Wende, hat der IVAM Fachverband für Mikrotechnik festgestellt, der gerade kleine und mittelständische Unternehmen vertritt: „Ein Trend, den wir aktuell sehen, ist das Thema Digitalisierung. Daher sind Hersteller von miniaturisierten, elektronischen Komponenten wie Sensoren und Aktoren auch wieder stark auf dem IVAM-Gemeinschaftsstand vertreten“, betont Mona Okroy-Hellweg, Sprecherin des IVAM, der dieses Jahr wieder rund 50 Unternehmen auf seinem Gemeinschaftsstand in Halle 8a der Compamed zusammenbringt. „Die fortschreitende Digitalisierung im Bereich der Gesundheitsversorgung prägt derzeit maßgeblich auch das Geschehen rund um die medizinische

Produktentwicklung“, bestätigt auch Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf.

3D-Druck verändert alles „Ob in der Forschung, der industriellen Fertigung oder im Krankenhaus: Der 3D-Druck revolutioniert die Medizintechnik“, konstatiert Kathrin Schäfer, Redakteurin der Fachzeitschrift Device Med, die seit Jahren zusammen mit der Messe Düsseldorf das Compamed Suppliers Forum veranstaltet. Wie richtig diese These ist, beweist etwa das Forschungsprojekt Light Flex, das das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT mit verschiedenen Industriepartnern durchführt. Ziel des Vorhabens sind medizinische Prothesen, die in Kombination aus 3D-Druck und Faserverbundtechnologie hergestellt werden sollen. Faserverstärkte Spritzgussteile haben für medizintechnische Anwendungen einen großen Nachteil. Sie lassen sich kaum an individuelle Wünsche und Bedürfnisse anpassen. Da die entsprechenden Werkzeuge teuer und unflexibel sind, ist eine Fertigung in der Regel nur als Großserie möglich. Deshalb sollen

Spritzgießkomponenten durch generativ gefertigte ersetzt werden. Durch den 3D-Druck lassen sich Bauteile den Angaben zufolge nahezu beliebig individualisieren und funktionalisieren, bevor sie mit einem thermoplastischen Faser verbundkunststoff gefügt werden und so die geforderte Belastbarkeit erreichen. Seit 2004 ist der Markt für das Additive Manufacturing dem Wohlers Report zufolge jährlich um rund 20 % gewachsen. Für die kommenden Jahre kündigt sich weiteres starkes Wachstum an, auch getrieben von Anwendungen in der Medizintechnik.

Sensoren und Aktoren für beste Vernetzung Nach Vorstellungen der neu gegründeten ITG-Fachgruppe „Nutzerorientierte, sichere, dynamische Systeme im Gesundheitswesen“ im VDE sollen künftig interoperable Sensoren und Aktoren Daten zu Parametern wie Gewicht, Blutdruck, Temperatur, Aktivität oder EKG am Patienten aufnehmen und digitalisiert ins Intranet oder Internet übertragen. Sie machen es möglich, eine Historie über das Wohlbefinden des

„Nicht nur sauber, sondern rein.“ Wenn es um Funktionsteile und Verpa-

350.000 Partikel/m3 bis herab zu einer Größe

ckungen für die Pharmaindustrie geht, ist

von 0,5 µm und weniger als 100 Keimbilder/m . 3

dieser Satz kein Werbeslogan, sondern ein entscheidender Unterschied. Denn für die

Höchste Ansprüche an Sauberkeit –

Herstellung bestimmter Kunststofflösun-

ein Beispiel aus der Praxis.

gen bei Pöppelmann FAMAC® bedarf es

Ein Projekt, das von Pöppelmann FAMAC®

einer Umgebung, in der die Luft extrem

unter Reinraumbedingungen erfolgreich

sauber ist.

umgesetzt wurde, ist die Produktion eines Bauteils für einen Inhaler. Ein medizinisches

In unserer Umgebungsluft wimmelt es gerade-

Produkt, das bei der Behandlung von Atem-

zu von Feinstaub, Bakterien, Viren oder Pollen.

wegserkrankungen Anwendung findet. Für

Unter normalen Produktionsbedingungen ist

dieses scheinbar kleine, aber höchst empfind-

diese Verunreinigung der Luft nicht weiter von

liche Bauteil gelten enorm hohe Reinheitsbestimmungen. Als Patrick Keim, Projektkoordinator bei Pöppelmann FAMAC®, mit dem Projekt des Inhaler-Bauteils beauftragt wurde, war ihm die große Verantwortung bewusst. „Der Hauptfokus liegt immer auf dem Schutz des Patienten“, so Patrick Keim. „Alles muss auf ein Hundertstel Millimeter genau passen und den Reinheits- und Hygieneanforderungen entsprechen.“ Bei Pöppelmann FAMAC® wird

Bedeutung – anders bei der Reinraumproduk-

alles bis ins kleinste Detail geprüft, um am

tion. Bei Pöppelmann FAMAC® werden bereits

Ende höchste Qualität zu gewährleisten.

seit 2004 Kunststofflösungen unter Reinraum-

Nicht nur im Sinne der Kunden, sondern vor

bedingungen produziert. Mit dem Ziel, anfällige

allem für das Wohl der Patienten.

Zur Compamed erwartet die Messe Düsseldorf wieder über 750 Aussteller und zahreiche Fachbesucher. Foto: Messe Düsseldorf

Patienten in verschiedenen Umgebungen darzustellen. Aus diesen gespeicherten Gesundheitsdaten lassen sich Dienste generieren, die online bereitgestellt werden und Handlungsempfehlungen geben, etwa sich zu bewegen oder ein Medikament einzunehmen.

Jeder Dritte verwendet Gesundheits-App Auf dem Vormarsch sind MobileHealth-Anwendungen. Gesundheits-Apps werden immer beliebter. Allein im engeren Bereich der Gesundheitsversorgung gibt es rund 100.000 Apps, die zunehmend auch von Medizintechnikunternehmen angeboten werden. Insgesamt sind fast 500.000 Angebote über App-Stores erhältlich, die Zahl der Downloads hat 2015 die Zahl von 3 Mrd. überschritten – eine Verdoppelung in nur zwei Jahren. Nach einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung haben schon 30 % der Deutschen eine Gesundheits-App auf ihrem Smartphone. Bei den Anwendungen geht es laut BV Med beispielsweise um die Stärkung der Gesundheitskompetenz, um Analyse und Erkenntnisgewinne, um indirekte Interventionen durch das kontinuierliche Erfassen und Auswerten von gesundheitsbezogenen Informationen, um Onlinekurse, um die Dokumentation von Gesundheitsund Krankheitsgeschichten, um die Organisation und Verwaltung von Prozessen oder um den Ein-

kauf und die Versorgung über Onlineapotheken.

Wachstumsmarkt Durchflusszytometrie Der internationale Markt für die Durchflusszytometrie ist in den zurückliegenden fünf Jahren jährlich um mehr als 10 % gewachsen. Neueste Prognosen gehen von einem zusätzlichen Wachstum des Marktvolumens auf 5 Mrd. EUR im Jahr 2020 aus. Treiber ist die zunehmende Nachfrage nach Einzelzelluntersuchungen auch in der personalisierten Krebstherapie.

Licht als Werkzeug Der Einsatz von Laser bleibt ein Dauerthema in der Medizintechnik. Micreon zählt weltweit zu den renommiertesten Auftragsfertigern und Technologieberatern für die Mikrobearbeitung mit Ultrakurzpulslasern, die im Piko- und Femtosekundenbereich arbeiten. Die Bearbeitung mit derartigen Lasern ermöglicht eine deutlich höhere Bearbeitungsqualität als herkömmliche Lasertechnik. „Der Vorteil unserer Lasertechnik liegt in der extrem schädigungsarmen Bearbeitung aller festen Materialien mit Genauigkeiten von einem Mikrometer“, erklärt Dr. Frank Korte, Geschäftsführer und Leiter Forschung und Entwicklung bei Micreon. Charakteristisch für die Ultrakurzpulslaser ist, dass die Energie im Festkörpermaterial lokal so stark konzentriert wird,

dass eine direkte Ionisierung des Materials ohne Schädigung der Umgebung möglich ist. Micreon bietet in der Lasermikrobearbeitung insbesondere die Verfahren Feinschneiden, Mikrobohren und Strukturierung an. Beim Bearbeiten von Stents aus Biopolymeren etwa sind vor allem die Qualität der Schnittkanten und die geringe Schädigung des Bauteilmaterials von großem Vorteil.

Branchenmagnet Compamed Mit 18.800 Besuchern hat die Compamed im Vorjahr eine neue Bestmarke gesetzt. In diesem Jahr werden wieder viele Produktentwickler, Produktionsverantwortliche oder Einkaufsentscheider in den Hallen 8a und 8b erwartet. Zu den Highlights aus Sicht der Besucher dürften neben den Ausstellerpräsentationen auch die beiden etablierten Foren zählen. Das Compamed High-Tech Forum by IVAM, zu sehen in Halle 8a, bietet beispielsweise eine ganze Session zum Thema „Tragbare Elektronik“, das Compamed Suppliers Forum by Device Med behandelt unter anderem die Themen „Vorteile und Herausforderungen beim 3D-Druck“ sowie „Industrie 4.0 und Medizintechnik: Neue Geschäftsmodelle für Hersteller“. PL www.compamed.de www.medica.de www.messe-duesseldorf.de

Prozesse vor kleinsten Verunreinigungen zu schützen. Um den besonderen Anforderungen

Erfahren Sie mehr über die Reinraum-

der Medizin- und Pharmaindustrie, sowie

produktion bei Pöppelmann FAMAC® unter

der Biotechnologie zu entsprechen, verfügt

www.poeppelmann.com/reinraumproduktion

man in Lohne über eine Reinraumfertigung

oder auf der Compamed 2016 in Halle 8b, J32.

Klasse 7, GMP Standard – C. Das heißt, der

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Partikel- und Keimanteil beträgt weniger als

Knapp 20.000 Besucher treffen auf der Compamed weit über 700 Aussteller. Foto: Messe Düsseldorf/ctillmann PPF-1609-006-FAMAC_Anz_Patrick_Keim_K-Zeitung_130x175mm.indd 1

29.09.16 15:43

Mit Leight Flex kombiniert das Fraunhofer IPT die Flexibilität des 3D-Drucks mit der Stabilität von Faserverbundwerkstoffen. Foto: Fraunhofer IPT

SPEZIAL

MEDIZINTECHNIK 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21 35

Smart und sehr sensibel

Sicher verbunden

An der TU Graz macht man Fortschritte bei der Erforschung künstlicher Haut

Neuartiges Polymer entwickelt

Biotechnologie Die Haut ist ein zentrales menschliches Sinnesorgan. Mit ihr fühlen wir Feuchtigkeit, Temperatur und Druck – Sinneseindrücke, die als Signale an das Gehirn weitergeleitet werden. Die technische Nachahmung eines Systems wie der menschlichen Haut und ihrer Informationsverarbeitung stellt eine enorme Herausforderung in der Technologie intelligenter Materialien dar. Dieser Herausforderung stellt sich die Chemikerin Anna Maria Coclite vom Institut für Festkörperphysik der TU Graz, die für ihren Forschungsansatz zur Entwicklung smarter künstlicher Haut vom European Research Council eine Förderung in Höhe von 1,5  Mio. EUR erhält.

Sensibler als Fingerspitzen Ziel des ERC-geförderten Projekts Smart Core von Anna Maria Coclite ist die Entwicklung eines Hybrid materials, das simultan Temperatur, Feuchtigkeit und Druck wahrnimmt und entsprechend reagiert. Stand der Technik sind derzeit Materialien mit drei unterschiedlichen Sensoren für die Wahrnehmung und Übertragung der einzelnen Reize. Das

Anna Maria Coclite mit einem Teil ihres Forschungsteams (v.l.): Martin Tazreiter, Anna Maria Coclite, Paul Christian und Stephan Tumphart im CVD-Labor an der TU Graz Foto: Lunghammer/TU Graz

3-in-1-Hybridmaterial, an dem Coclite mit ihrem Team arbeitet, soll die Sensorik künstlicher Haut vereinfachen und die sensorische Auf lösung im Vergleich zu menschlicher Haut um das 20-Fache steigern. Diese enorm gesteigerte sensorische Auflösung des neuartigen Hybridmaterials wird mittels einer Vielzahl von Nanostäbchen auf einer Oberfläche erzielt. Der smarte Kern dieser Nanostäbchen, daher auch der Projektname „Smart Core“, besteht aus einem Polymer, das auf Temperatur und Feuchtigkeit anspricht und sich dann ausdehnt. Diese Dickenänderung des Poly-

mers erzeugt einen Druck auf seine Hülle, die Nanostäbchen, die darauf sensitiv reagieren und wiederum Stimuli auslösen. Das Hybridmaterial wird es auf 2.000 Sensoren pro Quadratmillimeter bringen und damit auf räumliche Auflösungen weit unter 1 mm, wie dies etwa in unseren Fingerspitzen der Fall ist.

Neuartiges Hybridmaterial Coclite, erfreut über die Auszeichnung mit einem ERC-Grant, erklärt: „Diese Förderung ermöglicht es uns, mit einer neuen Me-

thode ein völlig neuartiges Material zu entwickeln, das gleichzeitig auf multiple Reize anspricht und als künstliche Haut für verschiedenste Anwendungen eingesetzt werden kann. Der Erfolg von ,Smart Core‘ wird Disziplinen wie die Biotechnologie, biologische Sensorik oder Tissue-Engineering maßgeblich beeinflussen.“ Zur Entwicklung dieses Hybridmaterials verwendet Coclite die initiated Chemical Vapor Deposition-Methode (iCVD), eine chemische Gasphasenabscheidung, die am Massachusetts Institute of Technology entwickelt wurde. Coclite kombiniert diese mit der Atomic Layer DepositionMethode (ALD), der sogenannten Atom lagenabscheidung. Durch diese Weiterentwicklung der iCVD-Methode, die Coclite aus den USA an die TU Graz brachte und die in Europa nur an vier Universitäten im Einsatz ist, werden nun notwendige Materialmanipulationen im Nanobereich möglich. Als weitere Forschungsergebnisse aus dem Projekt Smart Core sind Erkenntnisse über die Herstellung von Nanocompositematerialien für verschiedenste Anwendungen zu erwarten. PL www.tugraz.at

Werkstoffe Bei Infusionen ist die

Dichtheit der Kanülen lebenswichtig. Durch rissige Verbindungen eindringende Luft könnte schlimmstenfalls eine Embolie auslösen. Forscher der TU Kaiserslautern haben sich dieses Problems angenommen und einen Kunststoff entwickelt, der wesentlich resistenter gegen Spannungsrisse ist. Bei Infusionen kommt das sogenannte Luer-System zum Einsatz. Es verbindet zum Beispiel verschiedene Spritzen, Schläuche sowie Kanülen – etwa mit Infusionsflaschen. Es handelt sich hierbei um eine Art Steckverbindung, die durch eine Drehung fixiert und so nicht leicht gelöst werden kann. „Wie viele andere Medizinprodukte besteht sie aus Kunststoff“, sagt Doktorand Nicholas Ecke, der an diesem Projekt gemeinsam mit seiner Kollegin Jiraporn Nomai am Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe bei Prof. Alois Schlarb an der TU Kaiserslautern forscht. „Bei diesen Verbindungen lässt sich mit der Zeit ein bestimmtes physikalisches Phänomen beobachten, eine Spannungsrissbildung.“ Diese tritt bei gleichzeitiger mechanischer Belastung und der Einwirkung einer Flüssigkeit auf. „Durch diese Risse kann es mit der Zeit zum Beispiel zu einer Verunreinigung der Infu-

sionslösung kommen“, so Nomai weiter. Außerdem besteht die Gefahr, dass Luft in die Lösung kommt. Kommt diese ins Blut, kann es zu einer Embolie und in der Folge zu einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt kommen. Die Forscher um Ecke und Nomai haben diese Steckverbindung nun mit einem neuartigen Kunststoff nachgebaut. „Er enthält Nanopartikel aus SiO2, die gleichmäßig im Kunststoff eingearbeitet sind“, erklärt der Doktorand. Das Medizintechnikunternehmen B. Braun Melsungen AG hat die Kaiserslauterer Forscher bei ihrer Arbeit unterstützt. Es hat für sie das Luer-System aus dem neuen Verbundwerkstoff angefertigt. In aufwendigen Versuchen haben die Ingenieure im Anschluss untersucht, wie lange es bei dem neuen Kunststoff dauert, bis sich Risse bilden. „Sie wachsen deutlich langsamer“, fasst Nomai die Ergebnisse ihrer Untersuchungen zusammen. „Das Material ist wesentlich beständiger als bei herkömmlichen Produkten.“ Auf der Medica in Düsseldorf stellen die Wissenschaftler ihre Arbeit am Gemeinschaftsstand Rheinland-Pfalz vor. PL

Medica | Gemeinschaftsstand Rheinland-Pfalz, Halle 7a, Stand B01

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KELVIPLAST GmbH & Co. KG Sandweg 14, 63589 Linsengericht (Gro) Tel. 06051/96 65-0, Fax 06051/96 65 65 [email protected], www.kelviplast.de

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siehe unter „Granulieranlagen“

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Tel. 05 21/93 20 70, Fax 93 20 711 www.kvt-bielefeld.de DOTHERM GmbH & Co. KG Hesslingsweg 65-67, 44309 Dortmund Tel.-Nr.: 0231/925000-0 www.dotherm.com [email protected]

LPKF WeldingQuipment GmbH Tel. +49 (0) 911-669859-0, 90765 Fürth www.lpkf-laserwelding.com

Klapplager

Dosier- und Mischanlagen Werner Koch Maschinentechnik GmbH Industriestraße 3 D-75228 Ispringen Tel. 07231/8009-0 Fax 07231/800960 [email protected], www.koch-technik.com

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siehe unter „Granulieranlagen“

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WORLD OF PLASTICS 40 4. NOVEMBER 2016 | AUSGABE 21

INTERVIEW

Ein Fahrrad wie ein Spinnennetz Gemeinsam mit der Firma Paul Martin und Partnern des Kunststoffnetzwerks Rheinland-Pfalz wurde ein erstes Muster des futuristisch anmutenden Fahrraddesigns des Iso Grid Bike in integraler Gitterstrukturbauweise entworfen und bei Cir Comp gefertigt CFK-Anwendung Durch die orga-

nische Anordnung kontinuierlich kohlenstofffaserverstärkter (CFK) Rippen im Faserwickelverfahren entsteht eine Struktur mit herausragendem Leichtbaupotenzial, welche aufgrund der extrem hohen Festigkeiten und Steifigkeiten des CFK-Materials anderen Fertigungsverfahren wie zum Beispiel dem 3D-Druckverfahren bei Weitem überlegen ist. Hauptrahmen, Hinterbau, Sattel sowie die Verbindungselemente werden integral gefertigt, so dass gegenüber bekannten Fahrradrahmenkonzepten zahlreiche Verbindungsstellen entfallen. Dazu ermöglicht die Integral-Gitterstrukturbauweise futuristische Designmöglichkeiten sowie die Umsetzung bionischer Formen. Das patentierte Iso Grid Bike steht als Technologieträger für weitere Anwendungen in der Robotik, der Medizintechnik und dem Maschinenbau. Martin Paul Hoffmann, Gründer der Paul Martin Designschmiede, erklärt in einem Interview, was ihn antreibt und warum er solche Projekte realisiert. : Warum realisieren Sie so ein kompliziertes Projekt? Martin Paul Hoffmann: Kommerzi-

elle Produkte gibt es genügend, doch wir wollten den Aufbau und die Fertigung von Fahrrädern infrage stellen. Es geht uns um

zwar von eingefleischten Radprofis gesteinigt, aber bekommen dafür ein radikales Produkt. : Wo liegt der Unterschied zu einer gedruckten Struktur? Hoffmann: Der Unterschied liegt

im Aufbau der einzelnen Stränge. Die Kräfte werden ähnlich wie bei einem Seil oder Stahlträger abgefangen und verteilt. Es gibt keine Bruchstellen. Das ist gerade die Stärke der langen Carbonfasern. Gedruckte Strukturen bestehen hingegen aus Millionen von miteinander verklebten Partikeln.

: Welche Projekte beziehungsweise Produkte realisieren Sie noch mit Ihrem Unternehmen? Hoffmann: Dr. Funck von Circomp

Ein Fahrrad wie ein Spinnennetz: aus fünf miteinander verbundenen Carbonfäden. Eine Technik, die aus der Raumfahrt kommt und extrem leicht ist. Das Rad ist dabei absolut an den Fahrer angepasst. Foto: Jörg Heieck

Methodik und nicht um einen Verkaufstrend. : Soll das Produkt nicht zu kaufen sein? Hoffmann: Vielleicht schon, aber

nicht unbedingt. In den nächsten Monaten geht es mit der Entwicklung weiter und final werden wir ein produzierbares Produkt haben. Doch bei dieser Technologie wür-

de man das Produkt nicht an jeder Ecke sehen. Das sind Maßanfertigungen und keine Massenfertigungen. : Warum machen Sie das überhaupt, was treibt Sie an? Hoffmann: Es ist der Wunsch, etwas

Außergewöhnliches zu machen. Wir hatten das große Glück, uns über das Kunststoffnetzwerk

Rheinland-Pfalz kennengelernt zu haben. Dann haben wir Steve Jobs’ Rat befolgt: „Connecting the Dots“. Ehrlicherweise müssen wir sagen, dass wir den Luxus haben, Ungewöhnliches zu probieren, ohne gleich die Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Aber wer weiß, vielleicht findet man am Ende gerade eine besonders lukrative Marktnische. Es war jedenfalls nicht unser Ziel.

: Themenwechsel: Sitzt man auf dem Fahrrad nicht schrecklich unbequem? Hoffmann: Für den Sitzbereich gibt

es „Überzieher“ mit unterschiedlicher Polsterung, die in das Gitter geclipst oder mit Klett fixiert werden. Das ist kein Problem. Hat Ähnlichkeit mit einer Socke. Wie gesagt, wir wollten mit Konventionen brechen. Dafür werden wir

macht Faserverbundstoffe aller Art. Dann haben wir im Kunststoffnetzwerk noch Ingenieure, Hersteller, Materialberater, Werkzeugbauer und Modellbauer. Da hat zum Beispiel die Firma Zimatec mit den ersten Modellen geholfen. Alle sind in der Produktoder Kunststoffentwicklung tätig. Paul Martin arbeitet mit der Industrie an neuen Konzepten. Momentan sind wir zum Beispiel an einem weiteren Fahrrad, einem Campingkonzept, Kochgeschirr, einem Computeraccessoire und einer Waschmaschine beteiligt. SL www.circomp.de www.paulmartin.design http://adete.com

Textil fürs Fahrrad Ein Gründerteam der TU Chemnitz will mit Speichen aus Hightechfasern Fahrräder noch leichter machen Leichtbau Mit Speichen aus syn-

thetischen Fasern sollen Fahrräder künftig noch leichter werden. Mit dieser Geschäftsidee streben vier Nachwuchsforscher der Technischen Universität Chemnitz auf den Markt. Entwickelt wurden die textilen Speichen in den Forschungslabors der Fakultät für Maschinenbau an der Professur Fördertechnik. Vor Kurzem hat das Team auf der internationalen Fahrradmesse Eurobike in Friedrichshafen seinen Standpunkt in der Branche bestimmt und potenzielle Geschäftspartner und Zulieferer versucht zu gewinnen. Während konventionelle Fahrradspeichen meistens aus rostfreiem Edelstahl, Aluminium oder im Profibereich aus Carbon gefertigt werden, setzen die Chemnitzer auf synthetische hochfeste Hightechfasern, die einen wesentlichen Vorteil haben: Sie sind sehr leicht. „Wir erreichen so im Bereich der Speichen eine Gewichtsersparnis von mehr als 50 Prozent, vergleichbar mit Carbon“, versichert Ingo Berbig, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Fördertechnik. Seine Kollegin Daniela Storch, die zum Gründerteam gehört, weiß als erfahrene Mountainbikerin, wie wichtig dieser

Das Gründerteam der TU Chemnitz: Die vier Nachwuchsforscher (v.l.) Ingo Berbig, Daniela Storch, Stephanie Mager und Dirk Fischer wollen mit Speichen aus Hightechfasern Fahrräder noch leichter machen. Foto: TU Chemnitz/Wolfgang Thieme

Aspekt ist. „Bei Wettkämpfen muss ich mein etwa acht bis neun Kilogramm schweres Rad mitunter über unwegsame Strecken bewegen, da ist bereits eine Gewichtsreduzierung von wenigen Hundert Gramm willkommen“, so die international erfolgreiche Sportlerin. „Und auch am Berg zählt bei jedem Hobbysportler und Profi jedes Gramm“, weiß Berbig, der selbst leidenschaftlicher Rad-

fahrer und Trainer einer Jugendgruppe beim Radsportverein Chemnitz ist.

Ausdauerprüfung erfolgreich bestanden Die textilen Speichen, deren genaue Zusammensetzung geheim ist, haben im Unilabor bereits eine 100.000-km-Ausdauerprüfung erfolgreich bestanden. „Rund um

die Uhr wurden die dünnen Speichen Belastungen, die das Auftreffen auf Hindernisse simulieren, ausgesetzt“, berichtet Berbig. Zudem wurden unzählige Zugversuche mit den Faserseilen durchgeführt. Das Fazit: Die textilen Speichen sind äußerst widerstands- und leistungsfähig. „Und aus betriebswirtschaftlicher Sicht lässt sich positiv anmerken, dass die neuartigen Laufräder aus

Chemnitz, basierend auf textilen Speichen, im Vergleich zu anderen Laufrädern ähnlicher Leistungsklassen konkurrenzfähig sind“, so TU-Absolventin Stephanie Mager, die ihr Know-how aus dem Studium an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ins Gründerteam einbringt. Im Rahmen seiner Masterarbeit an der Professur Fördertechnik konnte Dirk Fischer die einzelnen Komponenten der Laufräder entwickeln. „Wir können jedem Radfahrer hinsichtlich seines eigenen Nutzungsprofils in puncto Beschleunigung, Dämpfungsverhalten, Gewicht, Design etc. einen passenden Laufradsatz konfigurieren“, so Fischer. Dies wird vor allem dadurch gewährleistet, dass die Einstellung des Massenträgheitsmoments durch die spezielle Auswahl der Komponenten ermöglicht wird. Ein neuartiges Speichenkonzept garantiert zusätzlich eine Gewichtseinsparung im Bereich der Radnabe.

Speichensystem in die Serienreife bringen Den ausgründungswilligen Forschern stehen durch den vom Europäischen Sozialfonds und

dem Bundeswirtschaftsministerium geförderten „Exist-Gründerstipendium“ 95.000 EUR zur Verfügung, um die Forschungsergebnisse in ein Start-up-Unternehmen zu überführen. Ein Jahr haben sie nun Zeit, einen Businessplan zu erstellen und ihr innovatives Speichensystem an die Serienreife heranzuführen. Eine Patentanmeldung ist bereits erfolgt. Die Speichen sollen gleichermaßen für Hobbyräder, Profiräder und E-Bikes angeboten werden. Beim Sprung in die Selbstständigkeit wird das Team an der TU Chemnitz von der Professur Fördertechnik und vom Gründernetzwerk Saxeed unterstützt. Aktuell planen die Nachwuchsforscher einen Dauerprüfstand und weitere Dauertests. „Dadurch können wir die Qualität unserer Produkte garantieren“, sagt Storch. Parallel dazu folgen Fahrten auf der Straße und im Gelände. Seit 12. September 2016 ist ein Prototyp eines mit dem neuen Speichensystem ausgestatteten Rads im Rahmen der Sonderausstellung „Das Fahrrad“ des Industriemuseums Chemnitz zu besichtigen. „Anfassen ist ausdrücklich erlaubt“, meint Storch. SL www.tu-chemnitz.de

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