DIE BERGREGIONEN IN DER SCHWEIZ

EIDGENÖSSISCHE VOLKSZÄHLUNG 2000 DIE BERGREGIONEN IN DER SCHWEIZ DANIEL HORNUNG THOMAS RÖTHLISBERGER HORNUNG Wirtschafts- und Sozialstudien, Bern N...
Author: Hansl Bergmann
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EIDGENÖSSISCHE VOLKSZÄHLUNG 2000

DIE BERGREGIONEN IN DER SCHWEIZ

DANIEL HORNUNG THOMAS RÖTHLISBERGER HORNUNG Wirtschafts- und Sozialstudien, Bern

Neuchâtel, Dezember 2005

2

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

IMPRESSUM

Herausgeber: Autoren: Projektleitung:

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Grafisches Konzept und Layout: Vertrieb:

Bestellnummer: Preis: Reihe: Fachbereich: Originaltext: Copyright:

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Bundesamt für Statistik (BFS) Daniel Hornung, Thomas Röthlisberger, HORNUNG Wirtschafts- und Sozialstudien, Bern Werner Haug, Leitung des Analyseprogramms Marie-Cécile Monin, Koordination des Analyseprogramms Auskunftszentrale für die Volkszählung Tel. +41 (0)32 713 61 11 Fax +41 (0)32 713 67 52 e-Mail: [email protected] www.volkszaehlung.ch Rouge de Mars, Neuchâtel Bundesamt für Statistik CH - 2010 Neuchâtel Tel. +41 (0)32 713 60 60 001-0069 Fr. 20.– (exkl. MWST) Statistik der Schweiz 21 Nachhaltige Entwicklung Deutsch BFS, Neuchâtel, Dezember 2005 Abdruck – ausser für kommerzielle Zwecke – unter Angabe der Quelle gestattet 3-303-21013-6

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

3

INHALTSVERZEICHNIS Vorwort

5

1

Einleitung

7

2

Begriffe und Grundlagen

9

2.1

Begriffe: Berggebiet/Nichtberggebiet und Zentren/Umland

9

2.2

Zentren und Umland im Berggebiet

12

3

Bevölkerung: Stand und Entwicklung

15

3.1

Überdurchschnittlicher Einwohnerzuwachs in den Zentren

15

3.2

Hoher Beitrag der Wanderungen zum Bevölkerungszuwachs

19

3.3

Enge Wanderungsverflechtungen mit dem Ausland in Tourismusund Grenzregionen

22

Wanderungen innerhalb der Schweiz: Voralpenregionen geraten in den Sog der Mittellandregionen, Berggebiet ist beliebter Wohnsitz von älteren Personen

25

4

Bevölkerungs- und Haushaltsstruktur

33

4.1

Altersaufbau: Unterdurchschnittlicher Anteil von Personen im Erwerbsalter

33

4.2

Ausländische Wohnbevölkerung: Anteil tiefer als im Nichtberggebiet

39

4.3

Zivilstand: Anteil Geschiedener und Anteil Lediger tiefer als im Nichtberggebiet

41

4.4

Haushalte: Weniger Einpersonenhaushalte, mehr Grosshaushalte, aber kein höherer Anteil Einelternhaushalte

45

4.4.1

Haushaltsgrösse

45

4.4.2

Haushaltstyp

49

5

Wirtschaftsstruktur und Erwerbstätigkeit

53

5.1

Starker Strukturwandel in der Wirtschaft

53

5.2

Geringe Unterschiede bei der Erwerbsbeteiligung und der Teilzeit-Erwerbstätigkeit

60

5.2.1

Erwerbsbeteiligung

60

5.2.2

Teilzeit-Erwerbstätigkeit

66

5.3

Personen mit höherer Ausbildung und höherer beruflicher Qualifikation untervertreten, höherer Anteil Selbständige

68

5.3.1

Ausbildung

68

5.3.2

Berufliche Qualifikation und Selbständige

72

5.4

Arbeitspendler: Fast alle Bergregionen weisen negativen Pendlersaldo auf

76

3.4

Eidgenössische Volkszählung 2000

4

Die Bergregionen in der Schweiz

6

Wohnverhältnisse

81

6.1

Hohe Wohneigentumsquoten in den Zentren des Berggebietes

81

6.2

West-Ost-Gefälle bei Wohndichte und Wohnungsgrössen

85

6.3

Hohe Anteile Zweitwohnungen im Alpenraum

88

7

Flächenbeanspruchung und Besiedlungsdichte

91

7.1

Grosse landwirtschaftliche Nutzfläche und starker Anstieg der Siedlungsfläche im Berggebiet

91

8

Zusammenfassung

99

8.1

In welcher Hinsicht unterscheidet sich das Berggebiet von der übrigen Schweiz, in welcher Hinsicht nicht?

99

8.2

Wo stehen die einzelnen Bergregionen?

102

Definitionen und Begriffe

107

Abkürzungen

111

Literaturnachweise

113

Abbildungsverzeichnis

115

Anhang

119

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

5

VORWORT

Im Rahmen der eidgenössischen Volkszählung 2000 führt das Bundesamt für Statistik (BFS) eine Reihe von wissenschaftlichen Analysen durch. Das Analyseprogramm sieht sowohl Übersichtsanalysen als auch Vertiefungsanalysen vor. Zwischen 2002 und 2005 werden elf Übersichtsanalysen zu den grossen Themen der Volkszählung publiziert. Diese werden mit Vertiefungsanalysen ergänzt, welche spezifischere Themen behandeln und komplexere Analysen beinhalten. Die vorliegende Publikation zum Thema Bergregionen in der Schweiz wurde im Auftrag des BFS von Daniel Hornung und Thomas Röthlisberger, HORNUNG Wirtschafts- und Sozialstudien, Bern, realisiert. Das Berggebiet ist ein grosser und bedeutender Teil der Schweiz. Diesen Teil des Landes vertieft zu analysieren ist deshalb das Ziel dieser Publikation. Fragen nach den spezifischen Eigenschaften und der Entwicklung des Berggebiets stehen im Vordergrund. Stimmt es, dass die Bevölkerung im Berggebiet älter ist als in den übrigen Gebieten? Wie geht es dem Berggebiet in wirtschaftlicher und arbeitsmarktlicher Hinsicht? Unterscheidet sich das Berggebiet in Bezug auf die Haushaltsstruktur vom Nicht-Berggebiet? Folgende und ähnliche Fragen werden im Weiteren beantwortet. Auf der Grundlage der Daten der Volkszählungen sowie weiteren Quellen werden in diesem Beitrag die interessierenden Grössen innerhalb des Berggebiets auch entlang den Gegensatzpaaren Stadt–Land sowie Zentrum–Umland untersucht. Dies ermöglicht einen differenzierteren Einblick in die Eigenheiten und Charakteristiken der Berggebiete und macht deutlich, dass nicht nur Unterschiede zwischen Berggebieten und Nicht-Berggebieten bestehen, sondern dass sich auch die verschiedenen Regionen innerhalb des Berggebietes durch sehr unterschiedliche Eigenschaften auszeichnen. Ausgehend von dieser Erkenntnis werden je nach ihrer Bevölkerungsentwicklung vier Typen von Bergregionen unterschieden und miteinander verglichen. Diese Publikation enthält eine sehr differenzierte Darstellung des Schweizer Berggebiets mit detaillierten Informationen über die Bevölkerungsstruktur und -entwicklung sowie die Bereiche Haushalte, Erwerbstätigkeit, Wohnverhältnisse und Besiedelung. An dieser Stelle möchte ich mich deshalb beim Autor für die interessante und aufschlussreiche Arbeit ganz herzlich bedanken. Mein Dank geht auch an alle Personen, die sich von Seiten des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE), des Staatssekretariat für Wirtschaft (seco), der IHG-Regionen und des BFS für das Gelingen dieses Projektes eingesetzt haben.

Werner Haug, Bundesamt für Statistik (BFS), Neuchâtel

6

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Die Bergregionen in der Schweiz

1

Eidgenössische Volkszählung 2000

7

EINLEITUNG

Die mannigfaltige Bedeutung des Berggebietes für die Schweiz dürfte kaum umstritten sein. Weltweit einzigartige Landschaften und Kulturgüter sind nicht zuletzt für den Tourismus von zentraler Bedeutung. Etwa ein Viertel der Schweizer Bevölkerung lebt im Berggebiet, das ungefähr zwei Drittel der Fläche der Schweiz umfasst. Ein verhältnismässig kleiner Teil der Schweizer Bevölkerung stellt somit Erhalt und Pflege eines grossen Teils der Landesfläche sicher. Wie hat sich die Bevölkerung in diesem flächenmässig bedeutenden Teil des Landes entwickelt? Wie sieht die Bevölkerungs- und Haushaltsstruktur im Berggebiet aus? Welche Feststellungen lassen sich zur Wirtschaftsstruktur und zur Erwerbstätigkeit machen? Wie wohnt die Bevölkerung im Berggebiet? Wie steht es um die Flächenbeanspruchung und die Besiedlungsdichte? In welcher Hinsicht unterscheidet sich das Berggebiet von der übrigen Schweiz, in welcher Hinsicht nicht? Diese und weitere Fragen werden im vorliegenden Bericht beantwortet. Dabei wird grundsätzlich auf die Daten der Volkszählung abgestellt. Zur Verdeutlichung der Ergebnisse werden einige zusätzliche Quellen herangezogen (z.B. die Eidgenössische Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes ESPOP und die Arealstatistik). Für den vorliegenden Bericht wird das Berggebiet in zweifacher Weise gegliedert und definiert: •

In räumlicher Hinsicht gemäss Bundesgesetz über Investitionshilfe für Berggebiete (IHG).



In gemeindetypischer Sicht nach Zentren und Umland, basierend auf der Definition der städtischen und ländlichen Gebiete gemäss BFS und der Raumtypen gemäss ARE.

Diese Gliederung und Definition wurde erstellt in Zusammenarbeit mit den Vertretern und Vertreterinnen des BFS, des ARE, des seco und den Bergregionen, die die Erarbeitung des Berichtes mit ihren konstruktiv-kritischen Beiträgen in verdankenswerter Weise begleitet haben. Den Anfang des vorliegenden Berichtes bildet ein Kapitel mit den wichtigen Begriffen und Grundlagen (Kapitel 2). Danach werden Aussagen über den Stand und die Entwicklung der Bevölkerung im Berggebiet gemacht (Kapitel 3) und es wird auf die Bevölkerungs- und Haushaltsstruktur im Berggebiet eingegangen (Kapitel 4). Kapitel 5 gibt in der Folge Auskunft über die Wirtschaftsstruktur und die Erwerbstätigkeit im Berggebiet. Die Wohnverhältnisse im Berggebiet werden in Kapitel 6 beschrieben. Schliesslich wird in Kapitel 7 auf die Flächenbeanspruchung und die Besiedlungsdichte eingegangen. Eine kurze Zusammenfassung mit den Schlussfolgerungen ist in Kapitel 8 zu finden. Der Anhang enthält eine Reihe von Tabellen, in denen Daten zu den einzelnen Bergregionen ausgewiesen sind. Weitere Tabellen mit separaten Angaben je zu Zentren und Umlandgemeinden in den einzelnen Bergregionen stehen auf dem Statistikportal des Bundesamtes für Statistik zur Verfügung.

8

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Die Bergregionen in der Schweiz

2

Eidgenössische Volkszählung 2000

9

BEGRIFFE UND GRUNDLAGEN

2.1 BEGRIFFE: BERGGEBIET/NICHTBERGGEBIET UND ZENTREN/UMLAND Bezogen auf den Perimeter der Alpenkonvention umfasst das schweizerische Berggebiet rund 14 Prozent der Gesamtfläche und 6,1 Prozent der Bevölkerung.1 Diese im Zentrum der Alpen liegende Fläche und deren Bevölkerung sind Gegenstand der vorliegenden Analyse „Die Bergregionen in der Schweiz“.2 Das schweizerische Berggebiet wird dabei anhand von ausgewählten Daten der eidgenössischen Volkszählung sowie von weiteren Quellen mit demjenigen Gebiet der Schweiz verglichen, das ausserhalb des Berggebietes liegt. Viele Bergregionen sind heute mehr oder weniger stark städtisch geprägt, sei es weil gemäss Definition des BFS ein Teil der Regionsgemeinden Agglomerationen und Städte sind oder zu einer Ag-glomeration gehören, sei es weil einzelne Gemeinden innerhalb der Region eine Zentrumsfunktion ausüben. Um diese Gegebenheiten zu berücksichtigen und vor dem Hintergrund des in letzter Zeit gestiegenen Interesses an Fragen der Entwicklung städtischer Gebiete einerseits und des ländlichen Raumes andererseits wird im vorliegenden Bericht auch die Dimension Stadt – Land bzw. Zentren – Umland berücksichtigt. Die in diesem Bericht verwendete Gliederung ist eine zweifache. In räumlicher Hinsicht wird zwischen folgenden Gebieten differenziert: •

Bergregionen, Berggebiet. Dieses Gebiet umfasst alle Gemeinden, die in den 54 Bergregionen gemäss Bundesgesetz vom 28. Juni 1974 über Investitionshilfe für Berggebiete (IHG) situiert sind (BFS, 2005a). Gleichbedeutend mit „Bergregionen“ und „Berggebiet“ wird auch der Begriff „IHG-Regionen“ benützt.3



Nichtberggebiet oder übrige Schweiz: Dabei handelt es sich um die Gemeinden ausserhalb des Berggebietes.

In gemeindetypischer Sicht unterscheiden wir zwischen Zentren und Umland. •

Die hier verwendete Kategorie Zentren besteht zum einen aus den städtischen Gemeinden gemäss Volkszählung 2000, d.h. aus allen Gemeinden, die gemäss Volkszählung 2000 Teil einer Agglomeration sind (inkl. Kernstadt) bzw. als Einzelstadt gelten (Gemeinde mit mehr als 10 000 Einwohnern) (BFS, 2005a). Verschiedene Bergregionen weisen keine städtischen Gemeinden im Sinne der Volkszählung auf, verfügen aber dennoch über Gemeinden, die zentrale Funktionen für die Bevölkerung ausüben und die Entwicklung der gesamten Region mehr oder weniger umfassend prägen. Würde man die Gliederung in städtisch und ländlich gemäss Volkszählung anwenden, könnten der Einfluss dieser zentralen Gemeinden auf die gesamtregionale Entwicklung sowie innerregionale Disparitäten nicht genügend aufgezeigt werden.

1) Vgl. www.alpenkonvention.org 2) Da verfügbare Daten (BFS, Eurostat) betreffend Definition, Erhebungszeitpunkt oder Aggregation z.T. beträchtliche Unterscheide aufweisen, wird im Rahmen des vorliegenden Berichts auf Vergleiche mit ausländischen Bergregionen verzichtet. 3) Das Oberengadin und Davos, die keine Bergregionen im Sinne des IHG sind, sind damit nicht Bestandteil des Berggebietes nach der Definition des vorliegenden Berichtes.

10



Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Das Bundesamt für Raumentwicklung hat im Rahmen einer problem- und potenzialorientierten Gliederung des ländlichen Raums u.a. solche Gemeinden mit zentralen Funktionen bestimmt (Bundesamt für Raumentwicklung, 2005). Gestützt auf diese Gliederung werden hier, zusätzlich zu den städtischen Gemeinden gemäss Klassifikation der Volkszählung, folgende Gemeindetypen gemäss der erwähnten Gliederung ebenfalls als Zentren bezeichnet: - periurbane ländliche Zentren - alpine Tourismuszentren ausserhalb der Agglomeration - periphere Zentren - periphere Kleinzentren.4



Die nicht zur Kategorie der Zentren gehörenden Gemeinden werden in diesem Bericht als Umland bezeichnet.

Karte 1 gibt einen Überblick über die im vorliegenden Bericht verwendete zweifache Gliederung.

4) Der vorliegende Bericht stützt sich auf eine provisorische Einteilung des ARE. Diese – und damit die Zahlen im vorliegenden Bericht – unterscheiden sich geringfügig von der inzwischen definitiven Klassierung: Disentis wird darin als peripheres Kleinzentrum klassiert (im vorliegenden Bericht als alpines Tourismuszentrum), Meiringen als Gemeinde des periurbanen ländlichen Raumes (im vorliegenden Bericht ebenfalls als alpines Tourismuszentrum).

Die Bergregionen in der Schweiz

11

Eidgenössische Volkszählung 2000

Karte 1 IHG-Regionen, Agglomerationen, Einzelstädte und Zentren, 2000 nach Gemeinden

151 11

261

161

171

111 22

241 243

172

51

29 31

52 81

71

242

185

61

101

222

184

21

27 28 104

41

189

181

25

186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

233

232

188

182 211

235 236 237

214 213

Agglomerationen und Einzelstädte

Periurbane ländliche Zentren

Alpine Tourismuszentren ausserhalb der Agglomeration

Periphere Zentren

Periphere Kleinzentren

IHG-Regionen* 11 Zürcher Berggebiet 21 22 23 24 25 26 27 28 29

Oberes Emmental Jura-Bienne Oberland-Ost Kandertal Thun-Innertport Obersimmental-Saanenland Kiesental Schwarzwasser Trachselwald

31 Luzerner Berggebiet* 41 Uri 51 Einsiedeln 52 Innerschwyz* 61 Sarneraatal* 71 Nidwalden* 81 Glarner Hinterland-Sernftal

101 102 103 104

Sense Gruyère Glâne-Veveyse Haute-Sarine

111 Thal 151 Appenzell A. Rh. 161 Appenzell I. Rh. 171 Toggenburg 172 Sarganserland-Walensee 181 182 183 184 185 186 187 188 189

Surselva Moesano Regio Viamala Prättigau Schanfigg Mittelbünden Bregaglia Poschiavo Unterengadin-Münstertal*

211 212 213 214

Locarnese e Vallemaggia Tre Valli Malcantone Valli di Lugano

221 Pays-d'Enhaut 222 Nord Vaudois 223 Vallée de Joux 231 232 233 234 235 236 237 238

Goms Brig-Östlich Raron* Visp-Westlich Raron Leuk Sierre Sion Martigny Chablais

241 Centre Jura 242 Val-de-Travers 243 Val-de-Ruz 261 Jura

* Die im vorliegenden Bericht verwendete Nomenklatur der IHG-Regionen beruht auf der Eidg. Volkszählung 2000 (Bundesamt für Statistik, Dez. 2000). Einige aktuelle Regionsbezeichnungen weichen von dieser Nomenklatur ab (Staatssekretariat für Wirtschaft, Sept. 2005) Bezeichnung Eidg. Volkszählung 2000: 31 Luzerner Berggebiet 52 Innerschwyz 61 Sarneraatal 71 Nidwalden 189 Unterengadin-Münstertal 232 Brig-Östlich Raron © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

Bezeichnung September 2005: 31 RegioHER 52 Rigi-Mythen 61 Sarneraatal/Obwalden 71 Nidwalden/Engelberg 189 Engiadina Bassa 232 Brig-Altesch

Quellen: Eidgenössische Volkszählung 2000, BFS Staatssekretariat für Wirtschaft 2005

12

Eidgenössische Volkszählung 2000

2.2 ZENTREN

UND

UMLAND

IM

Die Bergregionen in der Schweiz

BERGGEBIET

Im Jahr 2000 wohnte knapp ein Viertel der Schweizer Bevölkerung in den Bergregionen. Über die Hälfte davon lebte in den Zentren.

Im Vergleich zum Nichtberggebiet sind die Bergregionen sowohl bezüglich der Fläche als auch bezüglich der Bevölkerung stärker ländlich geprägt. Rund vier Fünftel der Gemeinden im Berggebiet liegen im Sinne der in diesem Bericht verwendeten Definition im Umland. Sie machen 74 Prozent der Gesamtfläche aus und umfassen 43 Prozent der Einwohner und Einwohnerinnen des Berggebietes. Im Nichtberggebiet liegt dagegen nur gut die Hälfte der Gemeinden (52,3 Prozent) im Umland. Sie umfassen 47 Prozent der Fläche und 15 Prozent der Bevölkerung (vgl. Grafik 1). Obwohl stärker ländlich geprägt als die übrige Schweiz machen Zentren einen nicht unwesentlichen Teil des Berggebietes aus: Rund ein Fünftel der Gemeinden im Berggebiet sind Zentren. Sie umfassen 26 Prozent der Fläche und 57,1 Prozent der gesamten Bevölkerung aller Bergregionen (Stand Volkszählung 2000). Der Anteil Bevölkerung in den Zentren des Berggebietes hat sich seit 1990 nur unwesentlich verändert. Damals war er mit 56,9 Prozent geringfügig tiefer als im Jahr 2000 (vgl. Tabelle 1). Ebenfalls nur sehr geringfügig verändert hat sich der Anteil Personen in den Zentren ausserhalb des Berggebietes. Hier ist allerdings nicht eine leicht zunehmende, sondern eine leicht abnehmende Tendenz des Bevölkerungsanteils in Zentren festzustellen.

Tabelle 1:

Bevölkerung und Fläche in Zentren und Umland, 1990 und 2000 Anzahl Personen

Anteile in Prozent

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

1 613 928 1 723 964

917 911 983 566

696 017 740 398

100.0 100.0

56.9 57.1

43.1 42.9

5 259 759 5 564 046

4 487 253 4 709 013

772 506 855 033

100.0 100.0

85.3 84.6

14.7 15.4

6 873 687 7 288 010

5 405 164 5 692 579

1 468 523 1 595 431

100.0 100.0

78.6 78.1

21.4 21.9

Bergregionen 1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990 2000 Fläche 1992/97

Hektaren

Bergregionen Nichtberggebiet Schweiz total

Anteile in Prozent

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

2 717 865 1 281 010 3 998 875

707 680 676 875 1 384 555

2 010 185 604 135 2 614 320

100.0 100.0 100.0

26.0 52.8 34.6

74.0 47.2 65.4

Quellen: Eidgenössische Volkszählungen, BFS; Arealstatistik, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

Grafik 1:

13

Eidgenössische Volkszählung 2000

Zentren und Umland in den Bergregionen und im Nichtberggebiet, 1992/97 bzw. 2000 Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Fläche 1992/97

Bevölkerung 2000

Fläche 1992/97

Bevölkerung 2000

Zentren

Fläche 1992/97

Bevölkerung 2000

Umland

Quellen: Eidgenössische Volkszählung, BFS; Arealstatistik, BFS

Die einzelnen Bergregionen unterscheiden sich im Jahr 2000 stark bezüglich dem Anteil der in den Zentren lebenden Bevölkerung.

Zwischen den einzelnen Bergregionen sind bezüglich des Anteils der in Zentren lebenden Bevölkerung sehr grosse Unterschiede festzustellen. Die vier IHG-Regionen Moesano, Viamala, Bregaglia und Goms weisen gemäss der in diesem Bericht verwendeten Definition keine Zentren auf. Auf der anderen Seite liegen die Anteile der Bevölkerung in Zentren in den sieben Regionen Nidwalden, Locarnese e Vallemaggia, Malcantone, Valli di Lugano, Brig-Östlich Raron, Sierre und Sion besonders hoch. In allen diesen Regionen wird das Landesmittel von 78 Prozent erreicht bzw. mit bis zu 89 Prozent teilweise markant übertroffen. Mit über 76 Prozent weist die Region Thun-Innertport einen Anteil von in Zentren lebenden Personen auf, der das Landesmittel nur wenig unterschreitet. Karte 2 zeigt, dass sich bezüglich des Anteils von in Zentren lebenden Personen kein bestimmtes räumliches Muster ablesen lässt. Zwar liegen einige IHG-Regionen mit besonders hohem Anteil der Bevölkerung in Zentren im Einzugsgebiet von grösseren Städten, was u.a. auf die Regionen Valli di Lugano, Malcantone und Nidwalden zutrifft. Andererseits liegen Regionen mit hohen Anteilen von als Zentren definierten Gemeinden auch abseits der grossen Städte (z.B. Sierre und Sion) und schliesslich weisen einige IHG-Regionen in der Nähe von grösseren Agglomerationen tiefe Anteile der Bevölkerung in Zentren auf (z.B. Val-de-Ruz und Kiesental). Diese räumliche Unregelmässigkeit ist wesentlich auf die in diesem Bericht verwendete Definition des

Eidgenössische Volkszählung 2000

14

Die Bergregionen in der Schweiz

Begriffes „Zentren“ zurückzuführen. Dieser umfasst wie weiter vorne erwähnt nicht nur die Städte und Agglomerationen im Sinne der Volkszählung, sondern auch Zentren des ländlichen Raumes sowie Tourismusorte, die räumlich dispers über das ganze Land verteilt und damit auch im Berggebiet zu finden sind.

Karte 2 In Zentren wohnhafte Wohnbevölkerung, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der in Zentren wohnhaften Wohnbevölkerung am Total der Wohnbevölkerung

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

51

31

172

52 71

242

27 101

222

61 28

104

81

184

21 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 0,1 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

0,1 – 34,9

35 – 54,9

55 – 74,9

> 74,9

Schweiz: 78,1 % Bergregionen: 57,1 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

3

15

Eidgenössische Volkszählung 2000

BEVÖLKERUNG: STAND UND ENTWICKLUNG

3.1 ÜBERDURCHSCHNITTLICHER EINWOHNERZUWACHS

IN DEN

ZENTREN

Die Bergregionen wiesen zwischen 1990 und 2000 einen überdurchschnittlichen Einwohnerzuwachs auf. Dieser ist ausschliesslich auf die Entwicklung in den Zentren zurückzuführen.

In den 54 Bergregionen der Schweiz wohnten im Dezember 2000 1 723 964 Personen. Das entspricht 23,7 Prozent der Wohnbevölkerung5 der Schweiz (Flächenanteil der Bergregionen: 68 Prozent6). Die Gesamtheit der Bergregionen wies, wie bereits in den 1980er Jahren, auch im Jahrzehnt 1990–2000 einen höheren prozentualen Bevölkerungszuwachs auf als das Nichtberggebiet und das Landesmittel (vgl. Grafik 2). Dieser überdurchschnittliche Einwohnerzuwachs ist allein auf die Entwicklung in den Zentren zurückzuführen. Das Umland des Berggebietes wies eine deutlich unterdurchschnittliche Bevölkerungsdynamik auf (vgl. Grafik 3). Grafik 2:

Veränderung der Einwohnerzahl, 1970–2000

12% 11% 10% 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% -1% Bergregionen

Nichtberggebiet 1970-1980

1980-1990

Schweiz total 1990-2000

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

5) Die kursiv geschriebenen Ausdrücke werden im Kapitel „Definitionen und Begriffe“ erläutert. 6) Fläche gemäss Arealstatistik 1992/97; ohne Seen, Kommunanzen und Staatswald Galm.

Eidgenössische Volkszählung 2000

16

Grafik 3:

Die Bergregionen in der Schweiz

Veränderung der Einwohnerzahl, 1990–2000

12% 11% 10% 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% Gesamt

Zentren Bergregionen

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

In den Umlandgemeinden des Berggebietes stagnierte die Einwohnerentwicklung in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre.

Wie andernorts bereits festgestellt (Schuler et al., 2004), trat im ländlichen Gebiet der Schweiz Mitte der 1990er Jahre eine Trendwende ein: Nach einer Periode starken Bevölkerungswachstums schwächten sich die Zuwachsraten nach 1994 merklich ab.7 Wie Grafik 4 zeigt, trifft dieses Phänomen auch auf die Bergregionen zu. Betrachtet man die Gesamtheit der Bergregionen, liegt der Index der Bevölkerungszahl (1990 = 100) im Jahr 2003 zwar nach wie vor über dem Landesmittel. Der Abstand hat sich aber gegenüber Mitte der 1990er Jahre markant verringert. Die Differenzierung nach Zentren und Umland zeigt, dass zwar auch die Zentren der Berggebiete nach 1994 an Wachstumsdynamik eingebüsst haben. Der geringer gewordene Vorsprung beim Bevölkerungswachstum des Berggebietes ist aber eindeutig auf die Mitte der 1990er Jahre eingetretene Wachstumsschwäche in den Umlandgemeinden des Berggebietes zurückzuführen. Hier stagnierte die Einwohnerentwicklung zwischen 1994 und 2001. Ab 2002 ist wieder ein geringfügiger Anstieg festzustellen.

7) Die Aussagen in diesem und den beiden folgenden Abschnitten beziehen sich auf die ständige Wohnbevölkerung gemäss Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes ESPOP.

Die Bergregionen in der Schweiz

Grafik 4:

17

Eidgenössische Volkszählung 2000

Jährliche Veränderung der Einwohnerzahl*, 1990–2003

Zentren und Umland 120

Index 1990 = 100

115

110

105

100

95 1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

Zentren 120

Index 1990 = 100

115

110

105

100

95 1990 Umland 120

Index 1990 = 100

115

110

105

100

95 1990

Bergregionen

Quelle: ESPOP, BFS *Ständige Wohnbevölkerung am Jahresende.

Nichtberggebiet

Schweiz total

Eidgenössische Volkszählung 2000

18

Die Bergregionen in der Schweiz

4 von 54 Bergregionen verzeichneten zwischen 1990 und 2000 einen Einwohnerrückgang.

Karte 3 zeigt, dass überdurchschnittliche Einwohnerzunahmen vor allem in den Westschweizer Alpen- und Voralpenregionen, in der Zentralschweiz, im Tessin sowie in Teilen des Kantons Graubünden festzustellen sind. Die meisten IHG-Regionen, die stark überdurchschnittliche Einwohnerzunahmen aufweisen, liegen in der Nähe von Gross- und Mittelzentren bzw. sind Bestandteil entsprechender Agglomerationen, so die Regionen Glâne-Veveyse, Haute-Sarine, Sense und Gruyère, Nidwalden, Innerschwyz und Einsiedeln oder Malcantone und Valli di Lugano. Nur vier der 54 IHG-Regionen verzeichneten in der Periode 1990–2000 einen Einwohnerrückgang. Zwei dieser Regionen befinden sich im Jura (Jura-Bienne und Centre-Jura), zwei am Alpenrand (Glarner Hinterland-Sernftal und Pays d’Enhaut).

Karte 3 Veränderung der Wohnbevölkerung, 1990-2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Veränderung der Wohnbevölkerung

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

In % < 0,0

0,0 – 5,9

© BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

6 – 11,9

12 – 17,9

> 17,9

Schweiz: 6,0 % Bergregionen: 6,8 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

19

Eidgenössische Volkszählung 2000

3.2 HOHER BEITRAG

DER

WANDERUNGEN

ZUM

BEVÖLKERUNGSZUWACHS

Die Bergregionen waren zwischen 1990 und 2000 kein Abwanderungsgebiet.

Was die Wanderungen betrifft, lässt sich feststellen, dass die Schweizer Bergregionen im Jahrzehnt 1990–2000 gesamthaft gesehen durchaus kein Abwanderungsgebiet waren: Der Wanderungssaldo für die Gesamtheit der 54 Bergregionen fiel nämlich deutlich positiv aus, d.h. die Zahl der Zuwanderer war erheblich grösser als die Zahl der Wegwanderer.8 Der Wanderungsgewinn belief sich auf 60 539 Personen. Zum gesamten Bevölkerungszuwachs zwischen 1990 und 2000 trug er fast 55 Prozent bei. Das ist deutlich mehr als die Geburtenüberschüsse, die nur 45 Prozent des gesamten Bevölkerungszuwachses von rund 110 000 Personen ausmachten. Im Weiteren fällt auf, dass in den Bergregionen der Wanderungssaldo auch in Relation zur Bevölkerung markant höher ausfiel als in den Vergleichsgebieten (vgl. Tabelle 2 und Grafik 5). Die Wohnbevölkerung des Berggebietes wuchs zwischen 1990 und 2000 infolge der Zuwanderungsüberschüsse um 3,80 Prozent – erheblich mehr als das Nichtberggebiet, dessen Bevölkerungszahl sich durch Zuwanderungsüberschüsse nur um 2,92 Prozent erhöhte. Wie bei der Bevölkerungsveränderung insgesamt zeigt sich auch beim Wanderungssaldo ein starker Einfluss der Zentren. Werden nur letztere betrachtet, weisen die Bergregionen weit überdurchschnittliche Werte auf. Der Wanderungssaldo in Prozent der Bevölkerung liegt dort nicht nur deutlich über dem entsprechenden Wert des Umlandes des Berggebietes, sondern auch über dem entsprechenden Wert der Zentren in der übrigen Schweiz. Das Umland innerhalb des Berggebietes geriet dagegen zunehmend ins Hintertreffen. Dass es bevölkerungsmässig nicht stärker zurückblieb und seinen Anteil an der gesamten Berggebietsbevölkerung zwischen 1990 und dem Jahr 2000 bei rund 43 Prozent praktisch halten konnte, liegt einzig am hohen Geburtenüberschuss. Im Vergleich zu den Umlandgemeinden ausserhalb des Berggebietes nahm sich der Geburtenüberschuss in den Umlandgemeinden des Berggebietes allerdings gering aus.

Tabelle 2:

Geburtenüberschuss und Wanderungssaldo, 1991–2000 Geburtenüberschuss 1991 bis 2000 in % der Wohnbevölkerung 1990

Bergregionen Nichtberggebiet Schweiz total

Wanderungssaldo 1991 bis 2000 in % der Wohnbevölkerung 1990

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

3.16 2.80 2.89

2.94 2.41 2.50

3.46 5.08 4.31

3.80 2.92 3.13

4.53 2.40 2.76

2.83 5.97 4.48

Quelle: ESPOP, BFS

8) Die Aussagen in diesem Kapitel beziehen sich auf die ständige Wohnbevölkerung gemäss Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes ESPOP.

Eidgenössische Volkszählung 2000

20

Grafik 5:

Die Bergregionen in der Schweiz

Geburtenüberschuss* und Wanderungssaldo*, 1991–2000

Geburtenüberschuss 7%

6%

5%

4%

3%

2%

1%

0% Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Wanderungssaldo 7%

6%

5%

4%

3%

2%

1%

0% Bergregionen

Nichtberggebiet Gesamt

Zentren

Schweiz total Umland

Quelle: ESPOP, BFS *Saldo 1991–2000 in Prozent der Wohnbevölkerung 1990.

Während die Bergregionen zwischen 1990 und 2000 im Einzugsgebiet von Gross- und Mittelzentren Zuwanderungsgewinne aufwiesen, verzeichneten die peripher gelegenen Bergregionen Wanderungsverluste.

Die Bergregionen in der Schweiz

21

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die räumlich differenzierte Betrachtung zeigt grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen (vgl. Karte 4). Besonders hohe Zuwanderungsgewinne weisen Regionen auf, die im Einzugsgebiet von Gross- und Mittelzentren liegen: so die Regionen Sense, Gruyère und HauteSarine im Raum Freiburg, die Regionen Malcantone und Valli di Lugano im Raum Lugano, Einsiedeln und Innerschweiz im Grossraum Zürich/Zug, die Region Chablais am oberen Genfersee oder das Val-de-Ruz zwischen Neuchâtel und La Chaux-de-Fonds. Auf der anderen Seite verzeichneten nicht weniger als 10 der 54 Bergregionen Wanderungsverluste. Es handelt sich dabei zumeist um peripher gelegene Regionen fernab von Hauptverkehrsachsen und/oder grösseren Städten. Zu dieser Kategorie gehören u.a. die Regionen Oberes Emmental, Trachselwald, Thal, Centre-Jura, Glarner Hinterland-Sernftal, Toggenburg, Schanfigg und Poschiavo. Aber auch die Regionen Kandertal und Uri, beide an Alpen querenden Hauptverkehrsachsen gelegen, zählen zu den IHG-Regionen mit Wanderungsverlusten während der 1990er Jahre.

Karte 4 Wanderungssaldo, 1991-2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Wanderungssaldo am Total der Wohnbevölkerung

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

In % < 0,0

0,0 – 2,9

© BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

3 – 5,9

6 – 8,9

9 – 11,9

> 11,9

Schweiz: 3,1 % Bergregionen: 3,8 % Quelle: ESPOP, BFS

22

Eidgenössische Volkszählung 2000

3.3 ENGE WANDERUNGSVERFLECHTUNGEN IN TOURISMUS- UND GRENZREGIONEN

Die Bergregionen in der Schweiz

MIT DEM

AUSLAND

Die vom Tourismus geprägten Bergregionen wiesen zwischen 1990 und 2000 eine überdurchschnittliche Wanderungsbewegung (Zu- und Wegwanderungen) mit dem Ausland auf.

Etwas mehr als ein Fünftel aller ins Berggebiet zugewanderten Personen der Jahre 1991–2000, nämlich 21,7 Prozent, kam aus dem Ausland. Dieser Anteil liegt leicht unter dem Landesmittel (23,0 Prozent).9 Je nach Region war der Anteil der aus dem Ausland zugewanderten Personen aber sehr unterschiedlich. Hohe und sehr hohe Anteile sind namentlich in den vom Tourismus geprägten Berner, Walliser und Bündner Alpen festzustellen (vgl. Karte 5). Das ist ein Hinweis darauf, dass der Bevölkerungszuwachs in diesen Bergregionen auf den Tourismus zurückzuführen ist. Ebenfalls hoch ist der Anteil der aus dem Ausland zugewanderten Personen in der Region Innerschwyz, was weniger mit dem Tourismus als mit der Zuwanderung von Arbeitskräften zusammenhängen dürfte, die im Grossraum Zürich/Zug eine Arbeit angenommen haben. Besonders tief war der Anteil der aus dem Ausland zugewanderten Personen andererseits in den Voralpen und im Raum Lugano. Hier widerspiegelt sich der Trend, wonach ein Teil der IHGRegionen in den Sog der Agglomerationsbildung geraten ist. Die Zuwanderung in diese Regionen erfolgte u.a. durch Personen aus den nahen Agglomerationen. Ein ähnliches Bild wie bei der Zuwanderung lässt sich auch bei der Wegwanderung zeichnen (vgl. Karte 6). Regionen mit einem hohem Anteil von zugewanderten Personen aus dem Ausland weisen auch hohe Anteile von Personen auf, die während der 1990er Jahre ins Ausland weggezogen sind. Analoges mit umgekehrtem Vorzeichen gilt für die Regionen mit tiefem Anteil von aus dem Ausland zugewanderten Personen. Eine besondere Stellung unter den IHG-Regionen nimmt die Region Centre-Jura mit dem Zentrum La Chaux-de-Fonds ein. Diese weist ähnlich hohe Anteile grenzüberschreitender Zu- und Wegwanderungen auf wie Regionen im Alpenraum. Hier dürfte jedoch nicht der Tourismus als Arbeitgeber Ursache der hohen Auslandsverflechtung sein, sondern vielmehr die Grenznähe eine bedeutende Rolle spielen. Wohnsitzverlegungen über die Grenze in beide Richtungen waren häufig: Vom (französischen) Ausland in die Schweiz, um in die Nähe des Arbeitsplatzes zu ziehen und umgekehrt, um von den tieferen Lebenshaltungskosten und Bodenpreisen (in Frankreich) zu profitieren. Für diese Hypothese spricht im Übrigen die Tatsache, dass auch im Kanton Genf die Anteile der Zu- und Wegwanderungen über die Landesgrenze hinweg während der 1990er Jahre besonders hoch waren (laut ESPOP erreichten sie mit einem Anteil von je rund 80 Prozent am Total der Zu- bzw. Wegwanderungen sogar noch mehr als das Doppelte der Region Centre-Jura).

9) Die Aussagen in diesem Kapitel beziehen sich auf die ständige Wohnbevölkerung gemäss Statistik des jährlichen Bevölkerungs-standes ESPOP.

Die Bergregionen in der Schweiz

23

Eidgenössische Volkszählung 2000

Karte 5 Zuzüge aus dem Ausland, 1991-2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der Zuzüge aus dem Ausland am Total aller Zuzüge

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 15,0 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

15 – 20,9

21 – 26,9

27 – 32,9

> 32,9

Schweiz: 23,0 % Bergregionen: 21,7 % Quelle: ESPOP, BFS

Eidgenössische Volkszählung 2000

24

Die Bergregionen in der Schweiz

Karte 6 Wegzüge ins Ausland, 1991-2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der Wegzüge ins Ausland am Total aller Wegzüge

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 12,0 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

12 – 15,9

16 – 19,9

20 – 24,9

> 24,9

Schweiz: 19,7 % Bergregionen: 17,1 % Quelle: ESPOP, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

25

3.4 WANDERUNGEN

INNERHALB DER SCHWEIZ: VORALPENREGIONEN GERATEN IN DEN SOG DER MITTELLANDREGIONEN, BERGGEBIET IST BELIEBTER WOHNSITZ VON ÄLTEREN PERSONNEN

Zwischen 1995 und 2000 ist bei den Wanderungen innerhalb der Bergregionen eine klare Tendenz vom Alpen- in den Voralpenraum bzw. in agglomerationsnahe Gebiete zu erkennen.

Werden nur die Wohnortswechsel zwischen den verschiedenen IHG-Regionen betrachtet, zeigt sich im Zeitraum 1995–2000 eine klare Tendenz der Wanderungen vom Alpen- in den Voralpenraum bzw. in agglomerationsnahe Gebiete. Wie Karte 7 zeigt, weisen zahlreiche Regionen des Alpenraums einen negativen Saldo von Wohnortswechseln mit anderen IHG-Regionen auf, während ein grosser Teil der Regionen im Voralpenraum einen positiven Saldo gegenüber anderen IHG-Regionen verzeichnet. Ein analoges Phänomen zeigt sich auch im Jura, wo die Regionen Thal und Jura einen negativen Saldo, alle anderen IHG-Regionen im Berner, Neuenburger und Waadtländer Jura dagegen einen positiven Saldo von Wohnortswechseln zwischen 1995 und 2000 aufweisen. Umfangmässig machen die Wanderungen zwischen den IHG-Regionen allerdings nicht sehr viel aus. Gemessen an der Einwohnerzahl des Jahres 2000 bewegten sich die Saldi der Wohnortswechsel zwischen 1995 und 2000 meist zwischen +1 Prozent und -2 Prozent. Von allen Bergregionen weist die Region Goms mit -4,4 Prozent (-231 Personen) den grössten Negativsaldo, die benachbarte Region Brig-Östlich Raron mit +2,0 Prozent (+508 Personen) den grössten Wanderungsgewinn auf. Von wenigen Ausnahmen abgesehen waren in allen Bergregionen die Wanderungsverluste gegenüber anderen IHG-Regionen deutlich tiefer als die Wanderungsverluste gegenüber dem Nichtberggebiet. Bei den genannten Ausnahmen, wo die Wanderungsverluste gegenüber anderen Bergregionen höher lagen als gegenüber dem Nichtberggebiet, handelt es sich um die Regionen Schwarzwasser, Goms und Martigny. Hier haben Personen ihren Wohnsitz vor allem in die benachbarten IHG-Regionen verlegt, nämlich •

von der Region Schwarzwasser in die Regionen Thun-Innertport und Sense



von der Region Goms in die Region Brig-Östlich Raron und



von der Region Martigny in die Regionen Sion und Chablais.

Die genannten Zielregionen waren damit so etwas wie ein Auffangbecken für die Wegwanderung aus dem Berggebiet.

Eidgenössische Volkszählung 2000

26

Die Bergregionen in der Schweiz

Karte 7 Wohnortswechsel-Saldo zwischen Bergregionen, 1995-2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Wohnortswechsel-Saldo zwischen Bergregionen am Total der Wohnbevölkerung 2000

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

184 185

41

28

104

172

52

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

232

182

188

0,0 – 0,9

> 0,9

211

236

237

214 213

In % < -1,9 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

-1,9 – -1,0

-0,9 – -0,1

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Während die peripheren Bergregionen zwischen 1995 und 2000 mit dem Nichtberggebiet einen negativen Wanderungssaldo aufwiesen, war dieser bei den agglomerationsnahen Bergregionen positiv.

Wohnortswechsel zwischen IHG-Regionen und der übrigen Schweiz waren zwischen 1995 und 2000 rund 2 1/2 Mal häufiger als Wohnortswechsel zwischen den einzelnen IHG-Regionen, stehen doch den 46 226 Personen, die ihren Wohnsitz innerhalb von IHG-Regionen wechselten, 120 413 Personen gegenüber, die den Wohnsitz von einer IHG-Region in die übrige Schweiz verlegten. 100 058 Personen sind in die umgekehrte Richtung gezogen, haben also ihren Wohnsitz von der übrigen Schweiz in das Berggebiet verlegt. Insgesamt verlor damit das Berggebiet zwischen 1995 und 2000 20 357 Personen (entsprechend 1,2 Prozent der Wohnbevölkerung des Jahres 2000) durch Wohnortswechsel in die übrige Schweiz. Karte 8 zeigt, dass drei Viertel aller IHG-Regionen zwischen 1995 und 2000 einen negativen Saldo von Wohnsitzwechseln mit dem schweizerischen Nichtberggebiet aufwiesen. 13 der 54 IHG-Regionen verzeichneten gegenüber dem Nichtberggebiet einen positiven Saldo. Erwartungsgemäss liegen diese 13 Regionen am Alpen- oder Jurarand. Drei dieser Regionen, nämlich Thun-Innnertport, Sense und Chablais, gehören auch zu den oben erwähnten Gewinnern

Die Bergregionen in der Schweiz

27

Eidgenössische Volkszählung 2000

bei den Wanderungen innerhalb des Berggebietes. Zahlenmässig machte indessen die Wohnsitzverlegung aus Nichtberggebieten mehr aus als aus anderen Berggebieten. Dies trifft auch auf fast alle anderen IHG-Regionen zu, die gegenüber der übrigen Schweiz einen positiven Saldo von Wohnsitzverlegungen aufweisen. Karte 8 Wohnortswechsel-Saldo zwischen Bergregionen und Nichtberggebiet, 1995-2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Wohnortswechsel-Saldo zwischen Bergregionen und Nichtberggebiet am Total der Wohnbevölkerung 2000

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27

81

71

21

28

104

172

52

61

101

222

51

31

184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

In % < -3,9

-3,9 – -2,0

© BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

-1,9 – -0,1

0,0 – 1,9

> 1,9

Bergregionen: -1,2 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Die Bergregionen lassen sich aufgrund der Wanderungen zwischen 1995 und 2000 in vier Gruppen gliedern: die „Starken“, die „Etappenorte“, die „Aufsteiger“ und die „Abwanderungsgebiete“.

Werden die IHG-Regionen nach dem Saldo der Wohnortswechsel 1995–2000 zwischen anderen IHG-Regionen und dem Nichtberggebiet typisiert, lassen sich vier Typen unterscheiden (vgl. Tabelle 3 und Karte 9): Die Starken (Typ 1): Diese Regionen weisen sowohl gegenüber anderen Bergregionen als auch gegenüber der übrigen Schweiz einen positiven Saldo von Wohnortswechseln zwischen 1995 und 2000 auf. Diese 12 Regionen befinden sich im Jura (Nord-Vaudois, Val-de-Ruz), im Unterwallis (Chablais), im Freiburger und Berner Voralpengebiet (Gruyère, Sense, Haute-Sarine, Thun-Innerport), in der Zentralschweiz (Nidwalden, Innerschwyz, Einsiedeln) sowie im Tessin (Locarnese e Vallemaggia und Valli di Lugano). Es handelt sich um Regionen, deren Gebiet zum Teil in städtischen Agglomerationen oder die in der Nähe von Agglomerationen liegen (vgl. Kap. 2.1)

28

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

In den 12 „starken“ Regionen wohnte zum Zeitpunkt der Volkszählung 2000 knapp ein Drittel der gesamten Bevölkerung des Berggebietes. Flächenmässig beträgt der Anteil indessen lediglich knapp 19 Prozent. Die Regionen des Typs 2 weisen gegenüber anderen IHG-Regionen einen positiven, gegenüber der übrigen Schweiz einen negativen Saldo der Wohnortswechsel auf. Auch gesamthaft gesehen (IHG-Regionen und übrige Schweiz) ist der Saldo der Wohnortswechsel negativ. Diese Regionen sind eine Art Etappenorte: Sie fangen Abwanderer aus dem peripherer gelegenen Berggebiet auf und verlieren gleichzeitig eine grössere Zahl von Personen an das Nichtberggebiet. Zu dieser Kategorie gehören 11 IHG-Regionen, die häufig zwischen den peripheren (Alpen-)Regionen und städtischen Agglomerationen liegen. Zu erwähnen sind etwa die Regionen Jura-Bienne, CentreJura und Val-de-Travers, Brig-Östlich Raron und Sion, Prättigau oder Sarganserland-Walensee. Der Anteil der Bevölkerung dieser 11 „Etappenorte“-Regionen am Total des Berggebietes beträgt knapp einen Viertel, derjenige der Fläche rund 18 Prozent. Als Aufsteiger (Typ 3) können diejenigen beiden Regionen bezeichnet werden, deren Saldo der Wohnortswechel mit anderen IHG-Regionen negativ und der Saldo der Wohnsitzwechsel mit dem Nichtberggebiet positiv ausgefallen ist und die auch gegenüber IHG-Regionen und Nichtberggebiet zusammen einen positiven Wanderungssaldo aufweisen. Bei den beiden betreffenden Regionen handelt es sich um die Region Glâne-Veveyse und das Malcantone, beides Gebiete, die zu einem beträchtlichen Teil zu einer Agglomeration gehören. Bevölkerungsmässig (rund 3 Prozent) wie bezüglich der Fläche (1 Prozent) machen die beiden Aufsteiger-Regionen nur einen sehr geringen Anteil am gesamten Berggebiet aus. Mehr als die Hälfte aller Bergregionen, nämlich 29, sind der Gruppe der Abwanderungsgebiete zuzuordnen (Typ 4). Hier ist der Saldo der Wohnortswechsel sowohl gegenüber anderen Bergregionen als auch gegenüber dem Nichtberggebiet negativ. Trotz diesen negativen Wanderungssaldi haben aber nur 2 dieser 29 Regionen, nämlich das Pays d’Enhaut und die Region Glarner Hinterland-Sernftal, in der Zeit zwischen 1990 und 2000 auch einen Bevölkerungsrückgang hinnehmen müssen. Die Bevölkerungszahl der übrigen 27 Regionen ist zwischen 1990 und 2000 angestiegen, und zwar hauptsächlich durch Zuwanderung aus dem Ausland. Die meisten Abwanderungsgebiete liegen im Alpenraum und im Wallis. Betroffen sind aber auch der Jura (Region Jura) sowie das Voralpengebiet (Schwarzwasser, Emmental, Luzerner Berggebiet, das Toggenburg und die beiden Appenzell). In den Abwanderungsgebieten wohnten zur Zeit der Volkszählung 2000 über 40 Prozent der Bevölkerung des Berggebietes. Der Anteil an der Gesamtfläche des Berggebietes macht dagegen über 60 Prozent aus.

Die Bergregionen in der Schweiz

Tabelle 3:

29

Eidgenössische Volkszählung 2000

Typisierung der Bergregionen nach Saldo Wohnortswechsel, 1995–2000 Saldo Wohnortswechsel 1995–2000 gegenüber...

Regionstyp

Anzahl

anderen

Regionen

Anteil am Total aller Bergregionen

anderen

Wohn-

Bergregionen Bergregionen

Fläche

bevölkerung

und übriger

(VZ 2000)

Schweiz

1 2 3 4

Die Starken Die Etappenorte Die Aufsteiger Die Abwanderungsgebiete

12 11 2 29

positiv positiv negativ negativ

positiv negativ positiv negativ

32.1 % 23.8 % 2.7 % 41.4 %

18.9 % 18.3 % 1.3 % 61.5 %

Quellen: Eidgenössische Volkszählung, BFS; Arealstatistik, BFS

Karte 9 Typisierung der Bergregionen, 1995-2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Typisierung der Bergregionen (Zentren und Umland) nach Saldo Wohnortswechsel

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

51

31

172

52 71

242

27 101

222

81

184

21 61

28

185

41

189

181

104

25 186

23 183

103 223

102 24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

182

232

188

211

236

237

214 213

Typ Die Abwanderungsgebiete © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

Die Aufsteiger

Die Etappenorte

Die Starken

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

30

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Während die Bergregionen zwischen 1995 und 2000 bei der 20 bis 64 Jahre alten Bevölkerung einen negativen Wanderungssaldo aufwiesen, verzeichneten sie bei Personen im Alter von 65 und mehr Jahren einen Zuwanderungsüberschuss.

Welchen Einfluss haben die Wanderungen auf den Altersaufbau der Bevölkerung? Gewinnt oder verliert das Berggebiet Personen im Erwerbsalter? Ist eine Abwanderung von Jugendlichen festzustellen? Wie präsentiert sich die Situation bei der älteren Bevölkerung? Zur Beantwortung dieser Fragen soll der Saldo der Wanderungen einzelner Altersgruppen der Bevölkerung näher betrachtet werden. Wir stellen dabei wiederum auf die Daten der Volkszählung 2000 ab (Wohnort zum Zeitpunkt der Volkszählung 2000 und vor 5 Jahren). Was die Wohnortswechsel zwischen der Schweiz und dem Ausland betrifft, sind aus der Volkszählung allerdings nur die Zuzüge ersichtlich. Die Wegzüge ins Ausland werden in der Volkszählung aus nahe liegenden Gründen nicht erfasst. Wir müssen uns daher im Folgenden auf die Analyse der Wohnortswechsel innerhalb der Schweiz beschränken. Wie erwähnt hat die Gesamtheit der 54 Bergregionen zwischen 1995 und 2000 netto 20 357 Personen durch Wohnortswechsel an die übrige Schweiz verloren (120 413 Wohnortswechsel von einer Bergregion in die übrige Schweiz, 100 056 Wohnortswechsel von der übrigen Schweiz in eine Bergregion). Eine Differenzierung nach dem Alter zeigt Folgendes: Der mit Abstand grösste Teil des negativen Saldos von Wohnortswechseln zwischen Berggebiet und Nichtberggebiet entfiel auf Personen, die zum Zeitpunkt der Volkszählung 2000 20 bis 64 Jahre alt waren. Diese Altersgruppe erlitt einen Rückgang von 2 Prozent ihres Bestandes. Ebenfalls ein Bevölkerungsverlust war in der Altersgruppe der unter 20-Jährigen zu verzeichnen. Er fiel aber mit 0,7 Prozent des Bestandes vergleichsweise gering aus. Bei den Personen im Alter von 65 und mehr Jahren fiel der Saldo der Wohnortswechsel zwischen 1995 und 2000 positiv aus, d.h. bei den älteren Personen im Berggebiet war ein Zuwanderungsüberschuss aus der übrigen Schweiz festzustellen. Dieser Zuwanderungsüberschuss fiel zwar mit 3200 Personen oder rund einem Prozent der betreffenden Altersklasse relativ bescheiden aus. Auffallend ist aber, dass diese Zahl nicht auf die Entwicklung in einigen wenigen Regionen zurückzuführen ist. Vielmehr wird diese Tendenz in einer grossen Mehrheit – nämlich in 44 der 54 Bergregionen – sichtbar. Nur in 10 Regionen war ein meist geringfügig negativer Saldo von Wohnortswechseln in die übrige Schweiz bei der Bevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren zu verzeichnen. In den einzelnen nach dem Wanderungsverhalten gebildeten Regionstypen zeigen sich folgende Besonderheiten (Zahlen vgl. Anhang, Tabelle A4). Die 12 „starken Regionen“ (Typ 1) verzeichneten wie erwähnt einen insgesamt positiven Saldo von Wohnortswechseln, und zwar sowohl gegenüber den anderen Bergregionen als auch gegenüber dem Nichtberggebiet. Die Hälfte dieser 12 „starken Regionen“ musste aber einen negativen Saldo von Wohnortswechseln bei den 20- bis 64-Jährigen gegenüber dem Nichtberggebiet hinnehmen. Gegenüber dem übrigen Berggebiet war in diesen Regionen und bei der erwähnten Altersgruppe ein positiver Saldo von Wohnortswechseln festzustellen.

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

31

Die Zahl der 65-und-mehr-Jährigen hat in den starken Regionen infolge von Zuwanderungsüberschüssen aus dem Nichtberggebiet überall zugenommen. Die 11 Regionen des Typs 2 („Etappenorte“) wiesen wie erwähnt einen insgesamt positiven Saldo von Wohnortsverlegungen gegenüber den übrigen IHG-Regionen auf. Dies gilt insbesondere auch für die Altersgruppe von 20 bis 64 Jahren. Gegenüber dem Nichtberggebiet wies die erwähnte Altersgruppe in sämtlichen Regionen des Typs 2 aber stark negative Saldi von Wohnortswechseln zwischen 1995 und 2000 auf. Diese Wanderungsverluste waren weit grösser als die Zuwanderungsgewinne gegenüber dem übrigen Berggebiet. Auch bei den Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren war in den Regionen des Typs 2 der Wanderungsverlust gegenüber dem Nichtberggebiet grösser als gegenüber dem übrigen Berggebiet. Nur bei den 65-und-mehr-Jährigen traten mehrheitlich Wanderungsgewinne auf. Die beiden „Aufsteiger-Regionen“ (Typ 3) wiesen zwar gegenüber den übrigen IHG-Regionen in praktisch allen Altersklassen einen negativen Saldo infolge von Wohnsitzwechseln aus. Anders aber gegenüber dem Nichtberggebiet: Hier sind in den zum Teil in Agglomerationen liegenden Regionen Glâne-Veveyse und Malcantone deutliche Gewinne durch die Wohnsitznahme von ausserhalb des Berggebietes zu verzeichnen. Was schliesslich die Mehrheit der Regionen des Typs 4 betrifft, bestätigt sich die Bezeichnung „Abwanderungsgebiete“ nicht nur bezüglich der Gesamtbevölkerung, sondern auch bei den einzelnen Altersgruppen. Allerdings sind auch hier Ausnahmen von der Regel zu finden, und zwar wiederum bei der Bevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren. Fast alle Abwanderungsregionen verzeichneten nämlich bei der älteren Bevölkerung einen Zuzug infolge von Wohnortswechseln aus dem Nichtberggebiet. Diese Wanderungsgewinne fielen allerdings meist nur gering aus. Sie vermochten die Wanderungsverluste in den unteren und mittleren Altersklassen nicht zu kompensieren. Zusammenfassend kann zur Wanderung Folgendes festgehalten werden: Die Bergregionen verloren zwischen 1995 und 2000 Bevölkerung an die übrige Schweiz, dies vor allem durch Abwanderung von 20- bis 64-Jährigen. Diesem Verlust an Personen im Erwerbsalter stand ein Wanderungsgewinn von Personen im Alter von 65 und mehr Jahren gegenüber. Auch wenn dieser zahlenmässig deutlich unter dem Abwanderungsverlust von Personen im Erwerbsalter blieb, bildete er doch ein gewisses Gegengewicht zum verschiedentlich untersuchten Brain-Drain jüngerer Personen aus dem Berggebiet (Egger et al., 2003; Kanton Wallis, 2004): Dass Brain-Drain aus dem Berggebiet besteht, wird durch die vorliegenden Ergebnisse nicht in Frage gestellt. Der Zuzug von älteren Personen ins Berggebiet bringt diesem aber oftmals willkommenes Steuersubstrat; ein Aspekt, der in bestehenden Analysen zum Brain-Drain bislang nicht untersucht wurde.

32

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Die Bergregionen in der Schweiz

4

Eidgenössische Volkszählung 2000

33

BEVÖLKERUNGS- UND HAUSHALTSSTRUKTUR

4.1 ALTERSAUFBAU: UNTERDURCHSCHNITTLICHER ANTEIL VON PERSONEN IM ERWERBSALTER Während die Zentren im Berggebiet zwischen 1990 und 2000 einen überdurchschnittlichen Zuwachs an Personen im Erwerbsalter aufwiesen, war der Zuwachs in den Umlandgemeinden des Berggebietes unterdurchschnittlich.

Welches sind die Konsequenzen der vorstehend erläuterten Wanderungen auf die Altersgliederung im Berggebiet? Bestätigt sich das Vorurteil, wonach im Berggebiet der Anteil Kinder und Jugendlicher einerseits, älterer Personen andererseits höher ist als in der übrigen Schweiz? Hier sei zunächst ein Blick auf die Veränderung der Zahl der Personen im Erwerbsalter geworfen. Die Zuwachsrate zwischen 1990 und 2000 lag im Berggebiet nicht etwa tiefer als im Nichtberggebiet oder im Landesmittel, sondern im Gegenteil deutlich darüber (vgl. Grafik 6). Allerdings trifft dies nur auf die Zentren der Bergregionen zu. In den Umlandgemeinden der Bergregionen blieb der Zuwachs an Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren merklich hinter dem Landesmittel und dem Nichtberggebiet zurück. Grafik 6:

Veränderung Anzahl 20- bis 64-Jähriger, 1990–2000

11% 10% 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% Gesamt

Zentren Bergregionen

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

34

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Die Umlandgemeinden des Berggebietes wiesen im Jahr 2000 den höchsten Anteil älterer Personen auf.

Relativ stärker als die Zahl der 20- bis 64-Jährigen hat sich die Zahl der Personen im Alter von 65 und mehr Jahren verändert, und zwar nicht nur im Berggebiet, sondern auch in der übrigen Schweiz und im Landesmittel (vgl. Grafik 7, rechte Seite). Als Folge dieser Entwicklung ist der Altersquotient10 (65-und-mehr-Jährige in Prozent der 20- bis 64-Jährigen) zwischen den letzten beiden Volkszählungen gestiegen. Dies gilt sowohl für das Berggebiet als auch für das Nichtberggebiet. Es trifft ausserdem auf die Zentren wie auf das Umland zu (in den Umlandgemeinden des Nichtberggebietes allerdings nur in sehr geringem Umfang). Auffallend ist auch die Tatsache, dass der Altersquotient im Berggebiet ein höheres Niveau erreicht als in der übrigen Schweiz. Insofern bestätigt sich das Vorurteil des „überalterten Berggebietes“. Allerdings: Der Abstand zum Landesmittel und zum Nichtberggebiet ist ziemlich gering, dies vor allem in den Zentren. Nur in den Umlandgemeinden des Berggebietes ist der Altersquotient merklich höher als in den Umlandgemeinden des Mittellandes (28,3 Prozent gegenüber 22,7 Prozent im Jahr 2000). Auch bezüglich der Relation zwischen der Zahl von Kindern und Jugendlichen einerseits und der Bevölkerung im Erwerbsalter andererseits steht das Berggebiet schlechter da als die übrige Schweiz und das Landesmittel. Der Jugendquotient (0- bis 19-Jährige in Prozent der 20- bis 64Jährigen) erreicht in den Bergregionen einen deutlich höheren Wert als in der übrigen Schweiz, zumal in den Zentren (vgl. Grafik 7, linke Seite). Dort hat sich der Quotient zudem zwischen den beiden letzten Volkszählungen verringert. Die Relation zwischen der künftig und der aktuell im Erwerbsalter stehenden Bevölkerung hat sich also im Berggebiet (Zentren) innerhalb der letzten 10 Jahre verschlechtert. Im Nichtberggebiet ist gerade das Umgekehrte der Fall. Wird nur das Umland betrachtet, unterscheidet sich der Jugendquotient zwischen Berggebiet und Nichtberggebiet praktisch nicht. Hier sind auch keine gegenläufigen Entwicklungen im Zeitablauf festzustellen.

10) Die kursiv geschriebenen Ausdrücke werden im Kapitel „Definitionen und Begriffe“ erläutert.

Die Bergregionen in der Schweiz

Grafik 7:

35

Eidgenössische Volkszählung 2000

Jugend- und Altersquotient, 1990 und 2000

Zentren und Umland 60%

60%

Jugendquotient

Altersquotient

50%

50% 42,8% 41,7%

40% 35,0% 35,6%

40%

36,8% 37,0%

30%

30%

25,9%

27,4% 22,1%

20%

20%

10%

10%

0%

24,1%

23,0%

24,8%

0% Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Zentren 60%

60%

Jugendquotient

Altersquotient

50% 40%

50% 40,4% 39,4%

40% 33,3% 34,0%

34,5% 34,9%

30%

30% 25,1%

26,8% 22,1%

20%

20%

10%

10%

0%

24,3%

22,6%

24,7%

0% Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Umland 60%

60%

Jugendquotient 50%

46,1% 44,9%

45,7% 45,0%

Altersquotient 50%

45,9% 45,0%

40%

40%

30%

30%

28,3% 27,0% 22,3% 22,7%

20%

20%

10%

10%

0%

24,5% 25,2%

0% Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Bergregionen 1990

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

2000

Nichtberggebiet

Schweiz total

Eidgenössische Volkszählung 2000

36

Die Bergregionen in der Schweiz

Die Bergregionen des Alpenraums und des Juras weisen im Jahr 2000 überdurchschnittliche Altersquotienten auf.

Wie sieht die Situation bezüglich des Altersaufbaus in den einzelnen Bergregionen aus? Was zunächst die Veränderung der 20- bis 64-jährigen Bevölkerung betrifft, zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei der Entwicklung der Gesamtbevölkerung (vgl. Karte 10 sowie Karte 3 in Kap. 3.1). Überdurchschnittliche Zunahmen der Bevölkerung im Erwerbsalter sind namentlich in den Westschweizer Alpen- und Voralpenregionen, in der Zentralschweiz, im Tessin sowie in Teilen Graubündens festzustellen, während Teile des Juras, das Pays d’Enhaut und die Region Glarner Hinterland-Sernftal Abnahmen zu verzeichnen hatten. Wie Karte 11 zeigt, weisen die meisten dieser Regionen mit einer hohen Zuwachsrate bei der (erwerbsfähigen) Bevölkerung auch tiefe Altersquotienten auf. Besonders hohe Altersquotienten sind umgekehrt in den meisten Regionen des Alpenraums, in den Bündner Südtälern sowie im Jura festzustellen. Beim Jugendquotienten zeigt sich ein uneinheitliches Bild (vgl. Karte 12). Die höchsten Quotienten sind in den Voralpenregionen, besonders der Kantone Freiburg, Luzern, St. Gallen und AppenzellInnerrhoden festzustellen. Besonders tiefe Jugendquotienten weisen andererseits die Bergregionen im Tessin sowie das Schanfigg auf. Karte 10 Veränderung der 20- bis 64-jährigen Wohnbevölkerung, 1990-2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Veränderung der 20- bis 64-jährigen Wohnbevölkerung

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

In % < 0,0

0,0 – 4,9

© BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

5 – 9,9

10 – 14,9

15 – 19,9

> 19,9

Schweiz: 4,7 % Bergregionen: 6,5 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

37

Eidgenössische Volkszählung 2000

Karte 11 Altersquotient, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der über 64-Jährigen an der 20- bis 64-jährigen Wohnbevölkerung

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 22,5 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

22,5 – 27,4

27,5 – 32,4

32,5 – 37,4

> 37,4

Schweiz: 24,8 % Bergregionen: 27,4 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Eidgenössische Volkszählung 2000

38

Die Bergregionen in der Schweiz

Karte 12 Jugendquotient, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der unter 20-Jährigen an der 20- bis 64-jährigen Wohnbevölkerung

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 32,5 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

32,5 – 38,4

38,5 – 44,4

44,5 – 49,4

> 49,4

Schweiz: 37,0 % Bergregionen: 41,7 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

39

Eidgenössische Volkszählung 2000

4.2 AUSLÄNDISCHE WOHNBEVÖLKERUNG: ANTEIL IM NICHTBERGGEBIET

TIEFER ALS

Im Berggebiet war im Jahr 2000 der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung tiefer als im Nichtberggebiet. Dies trifft vor allem auf die Zentren zu.

Gesamtschweizerisch lag der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung im Jahr 2000 bei 20,5%. Dieser Anteil war im Berggebiet mit 14,7% deutlich geringer als im Nichtberggebiet (22,3%) und in den Umlandgemeinden deutlich geringer als in den Zentren (vgl. Tab 4, rechts sowie Grafik 8). Dabei sind die Unterschiede zwischen Zentren und Umland grösser als zwischen Berggebiet und Nichtberggebiet. Die Zentren verzeichneten zwischen 1990 und 2000 die stärkste Zunahme beim Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung. Betrachtet man die Altersstruktur der ausländischen Wohnbevölkerung, kann man feststellen, dass in den Bergregionen bei den 20- bis 64-Jährigen der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung höher ist als bei den 0- bis 19-Jährigen (vgl. Tabelle 4). Im Nichtberggebiet verhält es sich gerade umgekehrt: Bei den 20- bis 64-Jährigen ist der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung tiefer als bei den 0- bis 19-Jährigen. In den stark vom Tourismus geprägten Regionen dürfte der Anteil der ausländischen Bevölkerung ohne Kinder überdurchschnittlich sein, da in diesen Regionen die Arbeitsplätze oft saisonal befristet sind und die ausländischen Erwerbstätigen deshalb seltener mit ihrer Familie in der Schweiz wohnen. Der Anteil der älteren (65+ Jahre) ausländischen Wohnbevölkerung ist sowohl in den Bergregionen wie im Nichtberggebiet wie auch in den Zentren und den Umlandgemeinden deutlich geringer als bei der jungen (0 bis 19 Jahre) und der erwerbsfähigen (20 bis 64 Jahre) ausländischen Wohnbevölkerung.

Tabelle 4:

Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung nach Altersklassen, 1990 und 2000 Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung an der Gesamtbevölkerung nach Altersklassen in % 0 bis 19 Jahre gesamt

Zentren

1990

12.3

2000

16.1

1990 2000

20 bis 64 Jahre

65 und mehrJahre

Total

Umland

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

15.3

8.6

15.5

18.1

11.9

3.5

4.3

2.4

12.8

15.4

9.5

20.2

11.2

16.8

19.9

12.4

4.9

6.0

3.3

14.7

17.7

10.6

21.6

23.8

11.4

22.3

23.8

12.9

5.4

6.0

1.8

19.7

21.2

11.0

25.7

28.3

14.3

24.6

26.5

13.7

7.8

8.6

3.0

22.3

24.1

12.4

1990

19.2

22.2

10.1

20.8

22.8

12.4

4.9

5.7

2.1

18.1

20.2

10.3

2000

23.3

26.8

12.9

22.8

25.4

13.1

7.1

8.1

3.2

20.5

23.0

11.6

Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Eidgenössische Volkszählung 2000

40

Grafik 8:

Die Bergregionen in der Schweiz

Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung, 2000

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0% Gesamt

Zentren Bergregionen

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Bergregionen mit relativ grossen touristischen oder industriellen Zentren weisen einen höheren Anteil an ausländischer Wohnbevölkerung auf.

Betrachtet man die einzelnen Bergregionen, zeigt sich, dass der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung im Jahr 2000 tendenziell in denjenigen Bergregionen überdurchschnittlich war, die relativ grosse touristische oder industrielle Zentren aufweisen oder sich in der Nähe solcher befinden (vgl. Karte 13). In den (teilweise stark industrialisierten) Regionen Jura-Bienne, Locarnese e Vallemaggia, Tre Valli, Nord-Vaudois, Sierre, Chablais und Centre Jura ist der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung höher als im gesamtschweizerischen Durchschnitt.

Die Bergregionen in der Schweiz

41

Eidgenössische Volkszählung 2000

Karte 13 Ausländische Wohnbevölkerung, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung am Total der Wohnbevölkerung

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 8,0

8 – 11,9

12 – 15,9

16 – 19,9

© BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

4.3 ZIVILSTAND: ANTEIL GESCHIEDENER ALS IM NICHTBERGGEBIET

> 19,9

Schweiz: 20,5 % Bergregionen: 14,7 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

UND

ANTEIL LEDIGER

TIEFER

Im Jahr 2000 war bei der 20- bis 64-jährigen Bevölkerung in den Bergregionen der Anteil Geschiedener und Lediger tiefer und der Anteil Verheirateter höher als in der übrigen Schweiz. Die Unterschiede haben sich seit 1990 kaum verändert.

In sämtlichen Regionen der Schweiz hat sich zwischen 1990 und 2000 der Anteil der 20- bis 64-jährigen Verheirateten an der 20- bis 64-jährigen Bevölkerung reduziert und der Anteil der Geschiedenen erhöht (vgl. Tabelle 5). Der Anteil Lediger hat sich in dieser Zeitspanne nur in den Zentren erhöht. Im Umland blieb der Anteil Lediger stabil. Diese Entwicklung verlief im Berggebiet und in der übrigen Schweiz parallel.

42

Tabelle 5:

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Anteil Lediger, Verheirateter und Geschiedener im Alter von 20- bis 64 Jahren, 1990 und 2000 Anteil am Total der 20 bis 64-jährigen Bevölkerung in %

Bergregionen 1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990 2000

20 bis 64-jährige Ledige

20 bis 64-jährige Verheiratete

20 bis 64-jährige Geschiedene

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

26.1 26.6

26.5 27.5

25.5 25.5

67.1 65.0

66.1 63.7

68.5 67.0

4.4 6.3

5.1 6.9

3.5 5.6

28.7 29.6

29.3 30.4

24.8 24.7

63.0 60.8

62.0 59.7

69.1 67.5

6.3 7.9

6.7 8.2

4.0 6.2

28.1 28.9

26.5 29.9

25.2 25.1

63.9 61.8

62.6 60.3

68.8 67.2

5.9 7.6

6.4 8.0

3.8 5.9

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Betrachtet man den Zivilstand der Bevölkerung in den Bergregionen und in der übrigen Schweiz nach Altersklassen, zeigt sich, dass die Personen in den Bergregionen zur Zeit der Heirat jünger waren als in der übrigen Schweiz (vgl. Grafik 9). Das höhere Heiratsalter in der übrigen Schweiz dürfte damit zusammenhängen, dass Personen für eine Tertiärausbildung häufig vom Berggebiet in die Zentren der übrigen Schweiz ziehen und dort erst nach abgeschlossener Ausbildung heiraten. Der Anteil an verheirateten Personen ist in den Bergregionen höher und der Anteil Geschiedener tiefer. Das gleiche Bild wie in den Bergregionen insgesamt zeigt sich auch, wenn man nur die Zentren des Berggebietes mit denjenigen der übrigen Schweiz vergleicht. In den Zentren ist der Anteil Geschiedener allgemein etwas höher als im Umland. Im Umland sind zwischen den Bergregionen und der übrigen Schweiz Unterschiede bei den über 40-Jährigen festzustellen. Diese sind in den Umlandgemeinden des Berggebietes seltener verheiratet und häufiger ledig als in den Umlandgemeinden der übrigen Schweiz. Der Anteil Geschiedener unterscheidet sich zwischen den Umlandgemeinden im Berggebiet und in der übrigen Schweiz hingegen kaum.

Die Bergregionen in der Schweiz

Grafik 9:

43

Eidgenössische Volkszählung 2000

Anteil Lediger, Verheirateter und Geschiedener, 2000

Zentren und Umland 100%

ledig Bergregionen

80%

ledig Nichtberggebiet

60%

verheiratet Bergregionen

40%

verheiratet Nichtberggebiet

20%

geschieden Bergregionen geschieden Nichtberggebiet

15

-1 9 20 Jah r -2 4 e 25 Jah r -2 9 e 30 Jah r -3 4 e 35 Jah r -3 9 e 40 Jah r -4 4 e 45 Jah r -4 9 e 50 Jah r -5 4 e 55 Jah r -5 9 e 60 Jah r -6 4 e 65 Jah r -6 9 e 70 Jah r -7 4 e 75 Jah r -7 9 e 80 Jah r -8 4 e 85 Jah r -8 9 e 90 Jah r -9 4 e 95 Jah r -9 9 e Ja hr e

0%

Zentren 100%

ledig Bergregionen

80%

ledig Nichtberggebiet

60%

verheiratet Bergregionen

40%

verheiratet Nichtberggebiet

20%

geschieden Bergregionen

-7 9 e 80 Jah r -8 4 e 85 Jah r -8 9 e 90 Jah r -9 4 e 95 Jah r -9 9 e Ja hr e

e

hr

4

75

-7

geschieden Nichtberggebiet

Ja

hr

e -6

70

9

Ja

hr

e -6

65

4

Ja

hr

e -5

60

9

Ja

hr

e -5

55

4

Ja

hr

e -4

50

9

Ja

hr

e -4

45

4

Ja

hr

e -3

40

9

Ja

hr

e -3

35

4

Ja

hr

e -2

30

9

Ja

hr Ja

4 -2

25

20

15

-1

9

Ja

hr

e

0%

Umland 100%

ledig Bergregionen

80%

ledig Nichtberggebiet

60%

verheiratet Bergregionen

40%

verheiratet Nichtberggebiet

20%

geschieden Bergregionen

-7 9 e 80 Jah r -8 4 e 85 Jah r -8 9 e 90 Jah r -9 4 e 95 Jah r -9 9 e Ja hr e

hr

e -7

75

4

Ja

hr

e -6

70

9

Ja

hr

e -6

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS *Differenz zu 100% = verwitwete Personen.

65

4

Ja

hr

e -5

60

9

Ja

hr

e -5

55

4

Ja

hr

e -4

50

9

Ja

hr

e -4

45

4

Ja

hr

e -3

40

9

Ja

hr

e -3

35

4

Ja

hr

e -2

30

9

Ja

hr Ja

4 -2

25

20

15

-1

9

Ja

hr

e

0%

geschieden Nichtberggebiet

Eidgenössische Volkszählung 2000

44

Die Bergregionen in der Schweiz

Die peripher gelegenen Bergregionen wiesen im Jahr 2000 einen tieferen Anteil Geschiedener auf.

In den peripher gelegenen Bergregionen ist bei den 20- bis 64-Jährigen der Anteil an Geschiedenen unterdurchschnittlich (vgl. Karte 14). In den Westschweizer Bergregionen Pays d'Enhaut und Chablais, in den Juraregionen Nord-Vaudois, Vallée de Joux, Centre Jura, Val-de-Travers und Jura-Bienne sowie in der Region Locarnese e Vallemaggia liegt der Anteil der Geschiedenen über dem Anteil in der übrigen Schweiz und dem Landesmittel. Der Anteil an Ledigen und an Verheirateten unterscheidet sich in den einzelnen Bergregionen kaum.

Karte 14 Geschiedene Personen, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der 20- bis 64-jährigen Geschiedenen am Total der 20- bis 64-jährigen Wohnbevölkerung

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 4,0 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

4,0 – 5,2

5,3 – 6,4

6,5 – 7,7

> 7,7

Schweiz: 7,6 % Bergregionen: 6,3 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

45

4.4 HAUSHALTE: WENIGER EINPERSONENHAUSHALTE, MEHR GROSSHAUSHALTE, ABER KEIN HÖHERER ANTEIL EINELTERNHAUSHALTE 4.4.1 Haushaltsgrösse Die Bergregionen wiesen im Jahr 2000 einen überdurchschnittlichen Anteil an Grosshaushalten und einen unterdurchschnittlichen Anteil an Einpersonenhaushalten auf.

In den Bergregionen sind Kleinhaushalte insgesamt weniger, Grosshaushalte stärker verbreitet als in der übrigen Schweiz und im Landesmittel. Die Verhältnisse sind allerdings in den Zentren und im Umland unterschiedlich. Einpersonenhaushalte sind in den Zentren des Berggebietes weniger stark, in den Umlandgemeinden dagegen stärker verbreitet als in den jeweiligen Gebietstypen des Nichtberggebietes (vgl. Tabelle 6 und Grafik 10, linke Seite). Der höhere Anteil Einpersonenhaushalte in den Umlandgemeinden des Berggebietes hängt einerseits mit dem in diesem Gebietstyp überdurchschnittlichen Anteil von Personen im Alter von 65 und mehr Jahren zusammen (16,3 Prozent der Bevölkerung im Vergleich zu lediglich 13,5 Prozent im Umland des Nichtberggebietes); ältere (verwitwete) Personen leben bekanntlich häufiger allein als jüngere Personen. Andererseits ist aber auch in den Umlandgemeinden des Berggebiets der Anteil Lediger (und mithin allein lebender) Personen höher als in den Umlandgemeinden des Nichtberggebiets, und zwar nicht nur bei den über 65-Jährigen, sondern bei allen Altersklassen ab 40 Jahren (vgl. Kap. 4.3). Die Zentren des Berggebietes weisen wie erwähnt einen tieferen Anteil Einpersonenhaushalte auf als die Zentren des Nichtberggebietes. Hierin spiegelt sich der im Vergleich zu den Zentren des Nichtberggebietes höhere Anteil von Verheirateten (in allen Altersklassen) wider, der zu einem höheren Anteil von grösseren Haushalten führt (vgl. Kap. 4.3 und Grafik 9) Grosshaushalte (5 und mehr Personen) sind im Berggebiet denn auch wesentlich stärker vertreten als in der übrigen Schweiz (vgl. Tabelle 6 und Grafik 10, rechte Seite). Besonders deutlich sind die Unterschiede zwischen Berggebiet und Nichtberggebiet in den Zentren. Das Umland im und ausserhalb des Berggebietes unterscheidet sich praktisch nicht. Ähnliches wie für die Haushalte mit 5 und mehr Personen lässt sich auch bei den Haushalten mit 3 und 4 Personen feststellen. Diese Kategorie von Haushalten ist im Berggebiet ebenfalls stärker vertreten als im Nichtberggebiet. Bei den Zweipersonenhaushalten sind dagegen praktisch keine Differenzen zwischen Berggebiet und übriger Schweiz festzustellen.

46

Tabelle 6:

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Privathaushalte nach Haushaltsgrösse, 1990 und 2000 Anteil am Total der Privathaushalte in %

Bergregionen 1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990 2000

Einpersonenhaushalte

Haushalte mit 3 und 4 Personen

Haushalte mit 5+ Personen

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

28.2 32.4

30.3 34.3

25.1 29.7

31.7 28.2

31.0 27.6

32.7 29.2

9.1 8.1

7.4 6.8

11.7 9.9

33.6 37.0

35.1 38.5

22.8 27.2

28.8 25.5

28.0 24.7

34.5 30.7

5.7 5.8

4.9 5.1

11.5 9.8

32.4

34.3

23.9

29.5

28.5

33.7

6.5

5.3

11.6

36.0

37.8

28.4

26.1

25.1

30.0

6.3

5.4

9.9

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

Grafik 10: Haushalte* nach Haushaltsgrösse, 2000

Einpersonenhaushalte 40%

35%

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0% Gesamt

Zentren

Umland

Haushalte mit 5 und mehr Personen 40%

35%

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0% Gesamt

Zentren Bergregionen

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS *In Prozent aller Privathaushalte.

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

47

Eidgenössische Volkszählung 2000

48

Die Bergregionen in der Schweiz

Die vorwiegend katholischen Bergregionen wiesen im Jahr 2000 häufig einen höheren Anteil an Grosshaushalten auf.

Was die Verteilung der verschiedenen Haushaltstypen und insbesondere die Haushalte mit 5 und mehr Personen auf die einzelnen Bergregionen betrifft, zeigt sich folgendes Bild (vgl. Karte 15): Die Regionen mit den geringsten Anteilen an Grosshaushalten befinden sich im Kanton Tessin, in mehreren Regionen des Neuenburger, Waadtländer und Berner Jura (nicht aber im Kanton Jura) sowie im Berner Oberland. Die Bergregionen mit den höchsten Anteilen von Grosshaushalten liegen im Kanton Freiburg, in der Innerschweiz sowie in der Ostschweiz. Im Gegensatz zu anderen Merkmalen kann hier weniger die Nähe zu einer Agglomeration als Erklärungsgrund herangezogen werden. Vielmehr zeigt sich ein allerdings nicht durchwegs vorhandener Zusammenhang mit der konfessionellen Prägung der Landesgegend. Karte 15 Haushalte mit 5 und mehr Personen, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der Haushalte mit 5 und mehr Personen am Total aller Privathaushalte

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 6,0 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

6,0 – 8,4

8,5 – 10,9

11,0 – 13,4

> 13,4

Schweiz: 6,3 % Bergregionen: 8,1 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

49

4.4.2 Haushaltstyp Die Bergregionen wiesen im Jahr 2000 gleich hohe Anteile an kinderlosen Paaren, an Einelternhaushalten und an Konsensualpaaren mit Kindern auf wie das Nichtberggebiet.

Sind bei den Klein- und den Grosshaushalten zwischen dem Berggebiet und dem Nichtberggebiet wie gezeigt zum Teil deutliche Unterschiede feststellbar, zeigen sich bei einer Betrachtung in anderer Hinsicht nur sehr geringe bzw. überhaupt keine Unterschiede zwischen Berggebiet und Nichtberggebiet: So sind die Anteile von Paaren ohne Kinder (Ehepaare und Konsensualpaare) am Total aller Haushalte innerhalb und ausserhalb des Berggebietes nahezu identisch. Lediglich in den Umlandgemeinden ausserhalb des Berggebietes ist diese Haushaltskategorie etwas stärker vertreten als im Berggebiet (vgl. Tabelle 7, linke Seite oben). Auch bei Einelternhaushalten sind keinerlei Unterschiede festzustellen. Deren Anteil am Total aller Privathaushalte liegt bei 5 Prozent, und zwar sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Berggebietes und sowohl in den Zentren als auch in den Umlandgemeinden (vgl. Tabelle 7, linke Seite unten und Grafik 11, oben). Auch beim Anteil Konsensualpaare mit Kindern sind keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Bergregionen und dem Nichtberggebiet festzustellen. Der Anteil dieser Haushaltskategorie ist in allen Gebieten seit 1990 leicht angestiegen und beträgt 1–1,5 Prozent (vgl. Tabelle 7, rechte Seite unten und Grafik 11, unten). Die traditionelle Haushaltsform von Ehepaaren mit Kindern ist in den Umlandgemeinden der Bergregionen und des Nichtberggebietes überdurchschnittlich vertreten. Der Anteil dieser Haushaltskategorie beträgt jeweils etwas mehr als ein Drittel, wobei dieser Anteil seit 1990 kleiner geworden ist. Am geringsten ist der Anteil von Ehepaaren mit Kindern mit 25 Prozent in den Zentren des Nichtberggebietes (vgl. Tabelle 7, rechte Seite oben).

50

Tabelle 7:

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Haushalte nach Haushaltstyp, 1990 und 2000 Anteil am Total der Privathaushalte in % Paare ohne Kinder *

Ehepaare mit Kindern

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

26.3 27.2

26.5 27.1

26.0 27.4

36.0 31.5

33.7 29.6

39.3 34.1

26.7 27.3

26.6 27.0

27.5 29.0

30.2 26.6

28.6 25.2

40.9 35.5

26.6 27.3

26.6 27.0

26.8 28.3

31.4 27.7

29.4 25.9

40.1 34.8

Bergregionen 1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990 2000

Einelternhaushalte

Konsensualpaare mit Kindern

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

5.2 5.1

5.3 5.4

5.1 4.7

0.9 1.2

0.9 1.2

0.9 1.2

5.1 5.2

5.2 5.3

4.5 4.6

0.9 1.2

0.9 1.1

1.1 1.5

5.1 5.2

5.2 5.3

4.8 4.6

0.9 1.2

0.9 1.1

1.0 1.3

Bergregionen 1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990 2000

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS * Ehepaare und Konsensualpaare.

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

Grafik 11: Haushalte* nach Haushaltstyp, 2000

Einelternhaushalte 6%

5%

4%

3%

2%

1%

0% Gesamt

Zentren

Umland

Konsensualpaare mit Kindern 6%

5%

4%

3%

2%

1%

0% Gesamt

Zentren Bergregionen

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS *In Prozent aller Privathaushalte.

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

51

Eidgenössische Volkszählung 2000

52

Die Bergregionen in der Schweiz

Die Bergregionen der Westschweiz und des Tessins wiesen im Jahr 2000 einen überdurchschnittlichen Anteil an Einelternhaushalten auf.

Wie erwähnt unterscheidet sich der Anteil an Einelternhaushalten zwischen den Bergregionen und dem Nichtberggebiet praktisch nicht. Betrachtet man die einzelnen Bergregionen, stellt man fest, dass vorwiegend die Bergregionen der Westschweiz und des Tessins einen überdurchschnittlichen Anteil an Einelternhaushalten aufweisen (vgl. Karte 16). Im Voralpengebiet und in den Alpenregionen der Deutschschweiz ist der Anteil Einelternhaushalte tiefer und liegt unter dem Landesmittel.

Karte 16 Einelternhaushalte, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil Einelternhaushalte am Total aller Privathaushalte

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

232 182 211

236

237

214 213

Anteil in % < 4,0 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

4,0 – 4,7

4,8 – 5,4

5,5 – 6,2

> 6,2

Schweiz: 5,2 % Bergregionen: 5,1 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

5

53

Eidgenössische Volkszählung 2000

WIRTSCHAFTSSTRUKTUR UND ERWERBSTÄTIGKEIT

5.1 STARKER STRUKTURWANDEL

IN DER

WIRTSCHAFT

Der Anteil Erwerbstätiger des 1. und 2. Sektors war im Jahr 2000 im Berggebiet höher als im Nichtberggebiet.

Die im Berggebiet wohnhaften Erwerbstätigen arbeiteten auch im Jahr 2000 noch häufiger im 1. und 2. Sektor, dafür weniger häufig im 3. Sektor als im Nichtberggebiet. Diese Unterschiede sind vor allem in den Zentren festzustellen. Die Umlandgemeinden innerhalb und ausserhalb des Berggebietes weisen eine recht ähnliche Sektoralstruktur bei den Erwerbstätigen auf (vgl. Tabelle 8 und Grafik 12).

Tabelle 8:

Sektoralstruktur der wohnhaften Erwerbstätigen, 1990 und 2000 Anteile wohnhafter Erwerbstätiger in den jeweiligen Sektoren am Total der Erwerbstätigen in %*

Bergregionen 1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990 2000

1. Sektor

2. Sektor

3. Sektor

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

7.9 6.9

4.5 4.2

12.6 10.5

35.1 30.3

34.5 29.4

35.9 31.6

57.0 62.8

60.9 66.5

51.5 57.9

3.2 3.0

1.8 1.9

11.3 8.9

30.6 24.9

29.7 23.7

36.5 31.6

66.2 72.1

68.5 74.4

52.2 59.6

4.2 3.9

2.3 2.3

11.9 9.6

31.6 26.1

30.5 24.6

36.2 31.6

64.2 70.0

67.3 73.1

51.9 58.8

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS * In Prozent des Totals der wohnhaften Erwerbstätigen mit Angabe zum Wirtschaftssektor.

Eidgenössische Volkszählung 2000

54

Die Bergregionen in der Schweiz

Grafik 12: Sektoralstruktur der wohnhaften Erwerbstätigen, 2000

Anteil Erwerbstätige im 1. Sektor* 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Gesamt

Zentren

Umland

Zentren

Umland

Anteil Erwerbstätige im 2. Sektor* 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Gesamt Anteil Erwerbstätige im 3. Sektor* 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Gesamt

Zentren Bergregionen

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS * In Prozent des Totals der wohnhaften Erwerbstätigen mit Angabe zum Wirtschaftssektor.

Die Bergregionen in der Schweiz

55

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen der Voralpen wiesen im Jahr 2000 im 1. Sektor, diejenigen des Juras im 2. Sektor und diejenigen der Alpen im 3. Sektor einen überdurchschnittlichen Anteil an Erwerbstätigen auf.

Eine Betrachtung der einzelnen Bergregionen zeigt, dass der Anteil an Erwerbstätigen im 1. Sektor in den voralpinen Bergregionen Oberes Emmental, Trachselwald, Luzerner Berggebiet, Schwarzwasser, Obersimmental-Saanenland und Pays d’Enhaut sowie in den Bergregionen Appenzell I.Rh. und Viamala am höchsten ist (vgl. Karte 17). Den höchsten Anteil an Erwerbstätigen im 2. Sektor weisen Bergregionen in Gebieten auf, die über eine lange Industrietradition verfügen, nämlich im Jura und im Kanton Glarus (vgl. Karte 18). In den vom Tourismus geprägten Bergregionen in den Walliser-, Berner- und Bündneralpen sowie im Tessin ist der Anteil an Erwerbstätigen im 3. Sektor am höchsten (vgl. Karte 19).

Karte 17 Erwerbstätige im 1. Sektor, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der wohnhaften Erwerbstätigen im 1. Sektor am Total der Erwerbstätigen mit Angabe zum Wirtschaftssektor

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

172

52 81

71

21 61

28

184 185

41

189

181

104

25 186

23 183

103 102

223

26

24

221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 5,0 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

5 – 7,9

8 – 10,9

11 – 13,9

> 13,9

Schweiz: 3,9 % Bergregionen: 6,9 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Eidgenössische Volkszählung 2000

56

Die Bergregionen in der Schweiz

Karte 18 Erwerbstätige im 2. Sektor, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der wohnhaften Erwerbstätigen im 2. Sektor am Total der Erwerbstätigen mit Angabe zum Wirtschaftssektor

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 23,5 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

23,5 – 30,4

30,5 – 37,4

37,5 – 44,4

> 44,4

Schweiz: 26,1 % Bergregionen: 30,3 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

57

Eidgenössische Volkszählung 2000

Karte 19 Erwerbstätige im 3. Sektor, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der wohnhaften Erwerbstätigen im 3. Sektor am Total der Erwerbstätigen mit Angabe zum Wirtschaftssektor

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 50,5 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

50,5 – 57,4

57,5 – 64,4

64,5 – 71,4

> 71,4

Schweiz: 70,0 % Bergregionen: 62,8 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

58

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Der Strukturwandel zwischen 1970 und 2000 verlief in den Bergregionen gleich wie in der übrigen Schweiz.

Der Strukturwandel wird hier anhand der Verteilung der Arbeitsplätze11 auf die Wirtschaftssektoren aufgezeigt. Als Näherungswert für die Sektoralstruktur der Arbeitsplätze in einer Region können die in einer Region arbeitenden Erwerbstätigen herangezogen werden. Dabei wird der Anteil der in einer Region arbeitenden Erwerbstätigen pro Sektor an allen in einer Region arbeitenden Erwerbstätigen ausgewiesen. Die Auswertung in Grafik 13 zeigt, dass nicht nur der Anteil der in den Bergregionen wohnhaften, sondern auch der Anteil der in den Bergregionen arbeitenden Erwerbstätigen im 1. und 2. Sektor höher, im 3. Sektor tiefer ist als im Nichtberggebiet. Diese Strukturunterschiede existierten bereits 1970. Die Abnahme an Arbeitsplätzen im 1. und 2. Sektor sowie die Zunahme im 3. Sektor verlief in den Bergregionen seit 1970 praktisch im gleichem Ausmass wie im Nichtberggebiet. Die Entwicklung seit 1970 zeigt auch, dass in den Zentren der Anteil der im 3. Sektor arbeitenden Erwerbstätigen bereits in den 1970er Jahren den Anteil der im 2. Sektor Arbeitenden übertraf. In den Umlandgemeinden fand diese Wende erst in den 1980er Jahren statt.

11) Die kursiv geschriebenen Ausdrücke werden im Kapitel „Definitionen und Begriffe“ erläutert.

Die Bergregionen in der Schweiz

59

Eidgenössische Volkszählung 2000

Grafik 13: Entwicklung der Sektoralstruktur der Arbeitsplätze*, 1970–2000

Zentren und Umland 80% 70%

1. Sektor Bergregionen

60%

1. Sektor Nichtberggebiet 2. Sektor Bergregionen

50% 40%

2. Sektor Nichtberggebiet

30% 20%

3. Sektor Bergregionen

10%

3. Sektor Nichtberggebiet

0% 1970

1980

1990

2000

Zentren 80%

1. Sektor Bergregionen

70%

1. Sektor Nichtberggebiet

60%

2. Sektor Bergregionen

50%

2. Sektor Nichtberggebiet

40%

3. Sektor Bergregionen

30% 20%

3. Sektor Nichtberggebiet

10% 0% 1970

1980

1990

2000

Umland 80% 70%

1. Sektor Bergregionen

60%

1. Sektor Nichtberggebiet

50%

2. Sektor Bergregionen

40%

2. Sektor Nichtberggebiet

30% 20%

3. Sektor Bergregionen

10%

3. Sektor Nichtberggebiet

0% 1970

1980

1990

2000

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS * Arbeitsplätze approximiert durch die in den jeweiligen Gebieten arbeitenden Erwerbstätigen mit einem Arbeitspensum von mindestens 6 Arbeitsstunden pro Woche.

60

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

5.2 GERINGE UNTERSCHIEDE BEI DER ERWERBSBETEILIGUNG UND DER TEILZEIT-ERWERBSTÄTIGKEIT 5.2.1 Erwerbsbeteiligung Im Berggebiet war die Erwerbsbeteiligung im Jahr 2000 – wie auch 1990 – geringer als in der übrigen Schweiz.

Die Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung ist im Berggebiet etwas tiefer als in der übrigen Schweiz. Die Bruttoerwerbsquote betrug zum Zeitpunkt der Volkszählung 2000 im Berggebiet 51,4 Prozent gegenüber 54,2 Prozent im Landesmittel (vgl. Tabelle 9 und Grafik 14, oben). Unterdurchschnittlich war die Erwerbsquote gleichermassen in den Zentren wie im Umland des Berggebietes. Der Abstand ist in beiden Gebietstypen etwa gleich gross. Eine wesentliche Veränderung während der 1990er Jahre lässt sich nicht fest-stellen. Die tiefere Erwerbsquote (brutto) im Berggebiet wird zum Teil durch den höheren Anteil älterer und jüngerer Personen beeinflusst. Wird nämlich die Nettoerwerbsquote betrachtet, zeigt sich, dass der Unterschied zwischen Berggebiet und übriger Schweiz geringer ist (vgl. Tabelle 9 und Grafik 14, unten).

Tabelle 9:

Erwerbsquoten, 1990 und 2000 Bruttoerwerbsquote

Nettoerwerbsquote

(Erwerbspersonen total

(Erwerbspersonen 15 bis 64 Jahre

in % der Bevölkerung total)

in % der Bevölkerung 15 bis 64 Jahre)

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

50.0 51.4

50.9 52.1

48.8 50.6

74.5 77.6

74.6 77.4

74.5 77.8

54.2 55.0

54.6 55.2

51.5 54.0

76.7 79.3

76.7 79.1

76.6 80.2

53.2 54.2

54.0 54.6

50.3 52.4

76.2 78.9

76.3 78.8

75.6 79.1

Bergregionen 1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990 2000

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

Grafik 14: Erwerbsquoten, 2000

Bruttoerwerbsquote * 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Gesamt

Zentren

Umland

Nettoerwerbsquote ** 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Gesamt

Zentren Bergregionen

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS *Erwerbspersonen total in Prozent der Bevölkerung total. **Erwerbspersonen 15 bis 64 Jahre in Prozent der Bevölkerung 15 bis 64 Jahre.

61

Eidgenössische Volkszählung 2000

62

Die Bergregionen in der Schweiz

Die Erwerbsbeteiligung unterschied sich im Jahr 2000 zwischen den verschiedenen Bergregionen kaum. In den Voralpenregionen war sie tendenziell etwas höher, in den Bergregionen der Alpensüdseite und der Westschweiz etwas geringer.

Nicht nur zwischen dem Berggebiet und der übrigen Schweiz, auch innerhalb des Berggebietes sind die Unterschiede bei der Erwerbsquote (netto) recht gering (vgl. Karte 20). Die meisten Bergregionen weisen Quoten auf, die relativ nahe beim Gesamtdurchschnitt des Berggebietes liegen. Die Voralpenregionen weisen tendenziell höhere Nettoerwerbsquoten auf als die Regionen im Alpenraum, im Wallis und vor allem auf der Alpensüdseite. In praktisch allen Bergregionen auf der Alpensüdseite ist eine unterdurchschnittliche Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung festzustellen. Dies dürfte im Zusammenhang mit der Arbeitsmarktlage (geringeres Stellenangebot) stehen.

Karte 20 Nettoerwerbsquote, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der 15- bis 64-jährigen Erwerbspersonen an der 15- bis 64-jährigen Wohnbevölkerung

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 72,5 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

72,5 – 75,9

76,0 – 79,4

79,5 – 82,9

> 82,9

Schweiz: 78,9 % Bergregionen: 77,6 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

63

Eidgenössische Volkszählung 2000

In den Bergregionen hat die Erwerbsbeteiligung der Frauen zwischen 1990 und 2000 stärker zugenommen als in der übrigen Schweiz. Die Erwerbsbeteiligung der Frauen war im Jahr 2000 aber immer noch unterdurchschnittlich.

Wird bei der Erwerbsbeteiligung nach dem Geschlecht unterschieden, lässt sich Folgendes feststellen (vgl. Tabelle 10 und Grafik 15): •

Frauen sind in geringerem Umfang erwerbstätig als Männer, und zwar sowohl im Berggebiet als auch in der übrigen Schweiz. Im Berggebiet ist zudem der Unterschied zwischen den Erwerbsquoten (netto) der Männer und derjenigen der Frauen grösser als im Nichtberggebiet. Die Erwerbsbeteiligung der Frauen ist damit im Berggebiet nicht nur geringer als in der übrigen Schweiz, sie bleibt auch stärker hinter der Erwerbsbeteiligung der Männer zurück.



Auch zwischen Zentren und Umland sind Unterschiede festzustellen. Frauen in Zentren weisen nämlich höhere Nettoerwerbsquoten auf als in den Umlandgemeinden. Dies trifft wiederum sowohl auf das Berggebiet als auch auf die übrige Schweiz zu. In den Umlandgemeinden sind die Unterschiede am grössten. Hier weisen die Frauen die tiefsten Erwerbsquoten auf.



Bemerkenswert ist sodann die Entwicklung zwischen den letzten beiden Volkszählungen. Bezogen auf beide Geschlechter hat die Nettoerwerbsquote im Berggebiet stärker zugenommen als im Landesmittel und ausserhalb des Berggebietes. Die Erwerbsquote der Männer ist zwischen 1990 und 2000 sowohl im Berggebiet als auch in der übrigen Schweiz gesunken. Die Erwerbsquote der Frauen dagegen ist gestiegen, und zwar besonders ausgeprägt in den Umlandgemeinden innerhalb und ausserhalb des Berggebietes (vgl. Grafik 16).

Tabelle 10: Nettoerwerbsquote nach Geschlecht, 1990 und 2000 Erwerbspersonen 15 bis 64 Jahre in % der Bevölkerung 15 bis 64 Jahre

Bergregionen 1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990 2000

Männer und Frauen

Frauen

Männer

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

74.5 77.6

74.6 77.4

74.5 77.8

56.7 67.2

57.8 67.7

55.0 66.4

91.5 87.7

91.0 87.1

92.2 88.5

76.7 79.3

76.7 79.1

76.6 80.2

62.4 71.1

63.0 71.3

58.8 70.1

90.5 87.4

90.1 87.0

92.7 89.9

76.2 78.9

76.3 78.8

75.6 79.1

61.2 70.2

62.2 70.7

57.0 68.4

90.7 87.5

90.3 87.0

92.5 89.2

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Eidgenössische Volkszählung 2000

64

Die Bergregionen in der Schweiz

Grafik 15: Nettoerwerbsquote nach Geschlecht, 2000

Frauen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Gesamt

Zentren

Umland

Männer 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Gesamt

Zentren Bergregionen

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

Grafik 16: Veränderung der Nettoerwerbsquote nach Geschlecht, 1990–2000

Frauen 12

10

8

%-Punkte

6

4

2

0

-2

-4 Gesamt

Zentren

Umland

Männer 12

10

8

%-Punkte

6

4

2

0

-2

-4 Gesamt

Zentren Bergregionen

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

65

66

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

5.2.2 Teilzeit-Erwerbstätigkeit Die Teilzeit-Erwerbstätigkeit hat im Berggebiet zwischen 1990 und 2000 stärker zugenommen und war im Jahr 2000 fast gleich stark verbreitet wie in der übrigen Schweiz.

Teilzeit-Erwerbstätigkeit war zum Zeitpunkt der Volkszählung 2000 im Berggebiet nahezu gleich häufig wie in der übrigen Schweiz (vgl. Tabelle 11 und Grafik 17). Im Berggebiet arbeiteten 25,3 Prozent der Erwerbstätigen (exkl. Lehrlinge) teilzeitlich, in der übrigen Schweiz 26,2 Prozent. Im Vergleich zu 1990 hat auch hier das Berggebiet aufgeholt. Damals war nämlich Teilzeitarbeit im Berggebiet merklich weniger verbreitet als in der übrigen Schweiz. Nicht nur zwischen den Bergregionen und dem übrigen Gebiet, auch zwischen Zentren und Umland – sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Berggebietes – bestehen kaum noch Unterschiede, was den Anteil der Teilzeit-Erwerbstätigkeit betrifft. Etwas grössere Differenzen zwischen dem Berggebiet und der übrigen Schweiz lassen sich bei einer geschlechterspezifischen Betrachtungsweise feststellen. So arbeiteten Frauen in den Umlandgemeinden des Berggebietes weniger häufig teilzeitlich (und häufiger vollzeitlich) als Frauen in den Umlandgemeinden ausserhalb des Berggebietes. In den Zentren der Bergregionen und des Nichtberggebietes sind die Anteile teilzeitlich arbeitender Frauen kaum unterschiedlich. Bei Männern ist Teilzeitarbeit vor allem in den Zentren ausserhalb des Berggebietes deutlich stärker verbreitet als in Zentren des Berggebietes. Dies ist indessen nicht auf einen besonders tiefen Anteil teilzeitlich arbeitender Männer in den Zentren des Berggebietes zurückzuführen. Vielmehr fällt der verhältnismässig hohe Anteil teilzeitlich arbeitender Männer in Zentren ausserhalb des Berggebietes auf. In den Umlandgemeinden des Berggebietes arbeiten Männer hingegen häufiger teilzeitlich als in den Umlandgemeinden der übrigen Schweiz.

Tabelle 11: Teilzeit-Erwerbstätigkeit nach Geschlecht, 1990 und 2000 Teilzeit-Erwerbstätige in % der Voll- und Teilzeit-Erwerbstätigen

Bergregionen 1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990 2000

Männer und Frauen

Frauen

Männer

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

18.5 25.3

18.4 25.2

18.7 25.5

41.9 49.4

40.5 48.1

43.9 51.3

5.1 7.7

4.9 7.7

5.3 7.6

20.2 26.2

20.3 26.2

19.8 26.2

43.1 48.4

42.5 47.6

47.4 53.2

5.1 8.7

5.2 9.1

4.3 6.6

19.8 26.0

20.0 26.1

19.3 25.9

42.9 48.6

42.2 47.7

45.8 52.4

5.1 8.5

5.2 8.8

4.8 7.1

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

Grafik 17: Teilzeit-Erwerbstätigkeit nach Geschlecht, 2000

Männer und Frauen 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Gesamt

Zentren

Umland

Gesamt

Zentren

Umland

Frauen 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%

Männer 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Gesamt

Zentren Bergregionen

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

67

Eidgenössische Volkszählung 2000

68

Die Bergregionen in der Schweiz

Der Anteil an Teilzeit-Erwerbstätigen im Jahr 2000 war in den einzelnen Bergregionen nur geringfügig unterschiedlich.

Werden die einzelnen Bergregionen betrachtet zeigen sich auch hier verhältnismässig geringe Unterschiede in der Verbreitung der Teilzeit-Erwerbstätigkeit. Aus Karte 21 wird ersichtlich, dass in 43 der 54 IHG-Regionen zwischen 23 und 29 Prozent der Erwerbstätigen teilzeitlich arbeiten. Nur in wenigen Regionen ist der Anteil teilzeitlich Erwerbstätiger besonders tief (Regionen Visp-Westlich Raron und Schanfigg mit deutlich unter 20 Prozent) bzw. bemerkenswert hoch (Pays d’Enhaut, Haute-Sarine und Schwarzwasser mit rund 30 Prozent). Karte 21 Teilzeit-Erwerbstätigkeit, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der Teilzeit-Erwerbstätigen (Männer und Frauen) an den Vollund Teilzeit-Erwerbstätigen (alle Erwerbstätige ohne Lehrlinge) 151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 20,0 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

20 – 22,9

23 – 25,9

26 – 28,9

> 28,9

Schweiz: 26,0 % Bergregionen: 25,3 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

5.3 PERSONEN MIT HÖHERER AUSBILDUNG UND HÖHERER BERUFLICHER QUALIFIKATION UNTERVERTRETEN, HÖHERER ANTEIL SELBSTÄNDIGE 5.3.1 Ausbildung Im Berggebiet war im Jahr 2000 – wie auch 1990 – der Ausbildungsstand weniger hoch als in der übrigen Schweiz.

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

69

Der Anteil Hochqualifizierter ist im Berggebiet geringer als in der übrigen Schweiz und im Landesmittel. Dies zeigt sich namentlich anhand der Anteile von Personen mit abgeschlossener Ausbildung auf Sekundarstufe 1 einerseits und der Tertiärstufe andererseits. Der Anteil von Personen, deren höchste abgeschlossene Ausbildung eine Schule der Sekundarstufe 1 ist (obligatorische Schule oder Diplommittelschule bzw. berufsvorbereitende Schule), liegt im Berggebiet merklich über dem entsprechenden Anteil des Nichtberggebietes und des Landesmittels. Dies gilt gleichermassen für die Zentren wie für das Umland (vgl. Tabelle 12 und Grafik 18, oben). Bei den Personen mit abgeschlossener Ausbildung auf Tertiärstufe (Fachhochschule, Universität) präsentiert sich die Situation gerade umgekehrt. Hier liegen die Anteile im Berggebiet unter denjenigen der übrigen Schweiz und des Landesmittels (vgl. Tabelle 12 und Grafik 18, rechte Seite). Besonders deutlich sind die Unterschiede in den Zentren, und zwar nicht etwa deshalb, weil die Anteile im Berggebiet besonders tief wären, sondern weil die Anteile in den Zentren ausserhalb des Berggebietes bemerkenswert hoch sind (Knapp 19 Prozent der Bevölkerung im Alter von 15 und mehr Jahren. In den Zentren des Berggebietes beläuft sich dieser Anteil auf lediglich 13 Prozent). Praktisch keine Unterschiede zwischen Berggebiet und Nichtberggebiet sind beim Anteil Personen ohne abgeschlossene Ausbildung einerseits und mit abgeschlossener Ausbildung auf Sekundarstufe 2 (Berufslehre, Maturitätsschule, Lehrerseminar) festzustellen. Zwischen 1990 und 2000 haben sich die Ausbildungs-Disparitäten nur wenig verändert. Beim Anteil Personen mit abgeschlossener Ausbildung auf Sekundarstufe 1 sind sie etwas geringer, beim Anteil Personen mit abgeschlossener Tertiärausbildung etwas grösser geworden. Hier konnte das Berggebiet mit der übrigen Schweiz nicht Schritt halten.

Tabelle 12: Höchste abgeschlossene Ausbildung, 1990 und 2000 Anteil an allen über14-jährigen Personen in % Sekundarstufe 1

Tertiärstufe

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990

40.5 30.7

38.1 29.1

43.7 32.7

8.5 12.0

9.5 13.1

7.1 10.5

31.3 24.1

30.7 23.6

35.0 26.9

13.2 18.1

13.7 18.9

9.8 13.9

33.4

31.9

39.1

12.1

13.0

8.5

2000

25.6

24.6

29.6

16.7

17.9

12.3

Bergregionen

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Eidgenössische Volkszählung 2000

70

Die Bergregionen in der Schweiz

Grafik 18: Höchste abgeschlossene Ausbildung*, 2000

Sekundarstufe I 35%

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0% Gesamt

Zentren

Umland

Tertiärstufe 35%

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0% Gesamt

Zentren Bergregionen

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS *Anteil an allen über14-jährigen Personen in Prozent.

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

Die Bergregionen in der Schweiz

71

Eidgenössische Volkszählung 2000

Peripher gelegene Bergregionen wiesen im Jahr 2000 die höchsten Anteile Personen mit tiefem Ausbildungsstand auf.

Zwischen den einzelnen Bergregionen bestehen teilweise deutliche Unterschiede, dies namentlich beim Anteil Personen mit abgeschlossener Tertiärausbildung. In 13 der 54 IHGRegionen lag der Anteil Personen mit Tertiärausbildung am Total der Bevölkerung im Alter von 15 und mehr Jahren unter 10 Prozent. Nur eine Bergregion (Val-de-Ruz) wies im Jahr 2000 (wie übrigens auch 1990) einen Anteil auf, der über dem Landesmittel liegt. Karte 22 zeigt zudem, dass der Anteil von Personen mit abgeschlossener Tertiärausbildung im Alpenraum tendenziell tiefer liegt als im Voralpengebiet und im Jura. Bergregionen mit grösseren Zentren und solche, die in der Nähe von Agglomerationen im Mittelland liegen, weisen häufig (aber nicht in jedem Fall) höhere Anteile von Personen mit Tertiärausbildung auf als peripher gelegene Regionen.

Karte 22 Abgeschlossene Tertiärausbildung, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil der Personen mit Ausbildung auf Tertiärstufe an allen über 14-jährigen Personen

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

51

31

172

52 71

242

27 101

222

184

21 61

28

104

81 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 9,5 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

9,5 – 11,4

11,5 – 13,4

13,5 – 15,4

> 15,4

Schweiz: 16,7 % Bergregionen: 12,0 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

72

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

5.3.2 Berufliche Qualifikation und Selbständige Die Bergregionen verzeichneten im Jahr 2000 einen tieferen Anteil an hochqualifizierten Erwerbstätigen und einen höheren Anteil an Selbständigen als die übrige Schweiz.

Die berufliche Qualifikation der erwerbstätigen Bevölkerung im Berggebiet reflektiert die Arbeitsplatzstruktur im Berggebiet (vgl. Tabelle 13 und Grafik 19): Der Anteil an Selbständigen sowie an ungelernten Erwerbstätigen liegt über den entsprechenden Anteilen im Nichtberggebiet. Gerade umgekehrt verhält es sich bei den hochqualifizierten Erwerbstätigen. Deren Anteil ist im Berggebiet deutlich tiefer als in der übrigen Schweiz. Diese Unterschiede sind sowohl in Zentren als auch im Umland festzustellen, fallen jedoch in den Zentren akzentuierter aus. Beim Anteil intermediärer und qualifizierter Erwerbstätiger sind die Unterschiede zwischen Berggebiet und übriger Schweiz sehr gering.

Tabelle 13: Berufliche Qualifikation, 1990 und 2000 Anteile der jeweiligen Kategorie am Total der Erwerbstätigen in %*

Bergregionen 1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990 2000

Selbständige

Hochqualifizierte

Ungelernte

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

14.2 15.7

12.0 13.9

17.2 18.2

6.7 9.0

7.7 10.1

5.4 7.4

25.8 18.0

25.5 18.1

26.2 17.9

9.5 12.8

8.6 12.1

14.8 16.7

11.1 14.9

11.7 15.8

7.6 9.9

21.8 15.1

21.7 15.1

22.2 15.2

10.5 13.4

9.2 12.4

15.9 17.3

10.2 13.6

11.1 14.9

6.6 8.8

22.6 15.7

22.3 15.6

24.0 16.4

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS * In Prozent des Totals der Erwerbstätigen mit Angabe zur beruflichen Qualifikation.

Die Bergregionen in der Schweiz

73

Eidgenössische Volkszählung 2000

Grafik 19: Berufliche Qualifikation, 2000

Hochqualifizierte Erwerbstätige*

Selbständige* 60%

60%

50%

50%

40%

40%

30%

30%

20%

20%

10%

10%

0%

0% Gesamt

Zentren

Umland

Gesamt

Umland

Ungelernte Erwerbstätige*

Intermediäre und qualifizierte Erwerbstätige* 60%

60%

50%

50%

40%

40%

30%

30%

20%

20%

10%

10%

0%

Zentren

0% Gesamt

Zentren

Umland

Bergregionen

Gesamt Nichtberggebiet

Zentren Schweiz total

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS * In Prozent des Totals der Erwerbstätigen mit Angabe zur beruflichen Qualifikation.

Umland

74

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Peripher gelegene Bergregionen ohne grosse Tourismuszentren wiesen im Jahr 2000 einen geringeren Anteil hochqualifizierter Erwerbstätiger auf. Der Anteil Selbständiger war in diesen Regionen höher.

Wird die Qualifikationsstruktur in den einzelnen Bergregionen betrachtet zeigt sich ein uneinheitliches Bild (vgl. Karte 23). Nur schwach vertreten sind hochqualifizierte Erwerbstätige namentlich in Regionen des Alpenraums ohne grosse Tourismuszentren – u.a. Pays d’Enhaut, Kandertal, Goms, Surselva und Viamala – sowie in peripher gelegenen Voralpenregionen wie beispielsweise in den Regionen Oberes Emmental, Trachselwald, Luzerner Berggebiet und Appenzell-Innerrhoden. Die höchsten Anteile an hochqualifizierten Erwerbstätigen weisen IHG-Regionen auf, die in der Nähe von Gross- oder Mittelzentren ausserhalb des Berggebietes liegen oder in denen sich Zentren befinden. Zu diesen Regionen gehören u.a. das Val-de-Ruz, Haute-Sarine, Nidwalden, das Malcantone, die Valli di Lugano sowie die Walliser Regionen Brig-Östlich Raron, Sierre und Sion. Diese Verteilung geht im Wesentlichen mit dem Anteil Personen in Zentren dieser Regionen einher (vgl. Karte 2 in Kap. 2.2). Andererseits gibt es auch agglomerationsnahe IHG-Regionen, die nur sehr tiefe Anteile von hochqualifizierten Erwerbstätigen aufweisen. Dazu gehören beispielsweise die Region Schwarzwasser und die Region Einsiedeln. Beide Regionen weisen dagegen einen hohen Anteil von Selbständigen auf (vgl. Karte 24). Hohe Anteile von Selbständigen sind ausserdem festzustellen in Regionen des Alpenraums ohne grosse Tourismuszentren sowie in peripheren Voralpenregionen – also in denjenigen Gebieten, in denen der Anteil hochqualifizierter Erwerbstätiger gering ist. Der hohe Anteil von Selbständigen in den erwähnten Regionen reflektiert die grosse Bedeutung der Landwirtschaft in diesen Regionen. Die Höhe des Anteils selbständig Erwerbender weist nämlich einen verhältnismässig engen Zusammenhang mit der Bedeutung des 1. Sektors auf, in dem die Selbständigen (Landwirte) besonderes Gewicht haben.12

12) Das Bestimmtheitsmass der Regression zwischen dem Anteil Erwerbstätiger im 1. Sektor und dem Anteil Selbständigerwerbender erreicht den Wert von 0,5.

Die Bergregionen in der Schweiz

75

Eidgenössische Volkszählung 2000

Karte 23 Hochqualifizierte Erwerbstätige, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil von hochqualifizierten Erwerbstätigen an allen Erwerbstätigen mit Angabe zur beruflichen Qualifikation

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

172

52 81

71

21 61

28

184 185

41

189

181

104

25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 7,0 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

7 – 8,9

9 – 10,9

11 – 12,9

> 12,9

Schweiz: 13,6 % Bergregionen: 9,0 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Eidgenössische Volkszählung 2000

76

Die Bergregionen in der Schweiz

Karte 24 Selbständige, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil von Selbständigen an allen Erwerbstätigen mit Angabe zur beruflichen Qualifikation

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

182

232

188

211

236

237

214 213

Anteil in % < 15,0

15 – 17,9

18 – 20,9

© BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

5.4 ARBEITSPENDLER: FAST PENDLERSALDO AUF

21 – 23,9

> 23,9

Schweiz: 13,4 % Bergregionen: 15,7 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

ALLE

BERGREGIONEN

WEISEN NEGATIVEN

Der Anteil an Wegpendlern aus dem Berggebiet hat zwischen 1990 und 2000 zugenommen. Insgesamt wiesen die Bergregionen für das Jahr 2000 einen negativen Pendlersaldo auf, der allein auf die Umlandgemeinden des Berggebietes zurückzuführen ist.

Die Gesamtheit der Bergregionen weist einen negativen Pendlersaldo auf. Wie Grafik 20 zeigt, hat sich dieser zudem zwischen 1990 und 2000 von -8,8 Prozent auf -11,4 Prozent der wohnhaften Erwerbstätigen vergrössert. Zwischen den Zentren und dem Umland sind markante Unterschiede festzustellen. Stark negativ ist der Pendlersaldo der Umlandgemeinden. Wie für das Berggebiet insgesamt hat er sich zwischen 1990 und 2000 vergrössert. Im Jahr 2000 belief er sich auf -26,8 Prozent der wohnhaften Erwerbstätigen. Die Zentren des Berggebietes verzeichneten dagegen einen geringfügig positiven Pendlersaldo (+0,1 Prozent der wohnhaften Erwerbstätigen). Im Vergleich zur Volkszählung 1990 (+2,1 Prozent

Die Bergregionen in der Schweiz

77

Eidgenössische Volkszählung 2000

der wohnhaften Erwerbstätigen) hat er sich verringert. Dies lässt auf eine rückläufige Bedeutung der Zentren in den Berggemeinden als Arbeitsplatzstandorte schliessen. Die Zahl der (nichtlandwirtschaftlichen) Arbeitsplätze in den Zentren des Berggebietes nahm zwischen den eidgenössischen Betriebszählungen 1991 und 2001 denn auch deutlich ab. Der Rückgang belief sich auf 4,5 Prozent; in den Zentren des Nichtberggebietes gingen im gleichen Zeitraum lediglich 1,9 Prozent der Arbeitsplätze verloren. Grafik 20: Pendlersaldo der Bergregionen, 1990 und 2000 5%

Pendlersaldo in % der wohnhaften Erwerbstätigen

2,1% 0,1%

0%

-5%

-10%

-8,8% -11,4%

-15%

-20%

-23,6%

-25%

-26,8% -30% Gesamt

Zentren 1990

Umland 2000

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

49 der 54 Bergregionen wiesen im Jahr 2000 einen negativen Pendlersaldo auf.

Werden die einzelnen Bergregionen betrachtet, zeigt sich, dass die überwiegende Mehrheit der Regionen im Jahr 2000 einen negativen Pendlersaldo aufweist. Nur in fünf der 54 IHG-Regionen lag die Zahl der Zupendler über derjenigen der Wegpendler. Vier dieser fünf Regionen – Visp-Westlich Raron, Sion, Centre-Jura und Obersimmental-Saanenland – befinden sich relativ weit weg von den grossen Arbeitsmärkten in den Agglomerationen des Mittellandes und/oder verfügen über verhältnismässig grosse Zentren. Bei der fünften IHG-Region mit einem Zupendlerüberschuss (Jura-Bienne) handelt es sich insofern um einen Spezialfall, als das Zentrum Biel/Bienne eine mittelgrosse Stadt ausserhalb des eigentlichen Berggebietes ist, die wie andere Mittelstädte einen grossen Arbeitsmarkt und damit auch einen entsprechend grossen Zupendlerüberschuss aufweist. Zwischen 1990 und 2000 haben sich die Verhältnisse nicht grundlegend verändert, d.h. auch bei der vorletzten Volkszählung wiesen nur vier IHG-Regionen einen Zupendlerüberschuss auf.

Eidgenössische Volkszählung 2000

78

Die Bergregionen in der Schweiz

Einzig in der Region Centre-Jura war zum Zeitpunkt der Volkszählung 1990 kein Zupendler-, sondern ein geringer Wegpendlerüberschuss festzustellen. 49 IHG-Regionen wiesen bei der Volkszählung 2000 einen Wegpendlerüberschuss auf. Dieser war tendenziell umso grösser, je näher sich die betreffenden Regionen bei den Arbeitsmärkten der grossen Agglomerationen befinden (vgl. Karte 25). Grafik 21 zeigt überdies, dass die Wegpendlerüberschüsse zwischen 1990 und 2000 in den meisten Bergregionen gestiegen sind. Teilweise hängt diese Erscheinung mit der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zusammen. So sind die Wegpendlerüberschüsse in einzelnen Regionen, die während der 1990er Jahre einen hohen Arbeitsplatzverlust aufwiesen, markant gestiegen. Dies trifft namentlich auf die Regionen Val-de-Ruz, Thal und Tre Valli zu. In anderen Regionen, so in der Haute-Sarine, in Nidwalden, in der Region Innerschwyz und in den Valli di Lugano, sind dagegen die Wegpendlerüberschüsse gestiegen, weil im Laufe der 1990er Jahre sehr viele Personen aus dem (nahen) Nichtberggebiet zugewandert sind. Es handelt sich hier um Bergregionen, die Teil der sich räumlich ausdehnenden Agglomerationen wurden und die während der zweiten Hälfte der 1990er Jahre hohe positive Wanderungssaldi gegenüber dem Nichtberggebiet aufwiesen (die entsprechenden Regionen wurden in Kap. 3.4 aufgrund der Wanderungsströme als „starke“ Regionen bezeichnet).

Karte 25 Pendlersaldo, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Pendlersaldo am Total der wohnhaften Erwerbstätigen

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

In % < -29,9

-29,9 – -20,0

© BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

-19,9 – -10,0

-9,9 – -0,1

0,0 – 9,9

> 9,9

Bergregionen: -11,4 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

79

Grafik 21: Pendlersaldo der einzelnen Bergregionen, 1990 und 2000

20% Pendlersaldo in % der wohnhaften Erwerbstätigen

1990

2000

10% 0% -10% -20% -30% -40%

Jura-Bienne Visp-Westlich Raron Sion Centre Jura Obersimmental-Saanenland Unterengadin-Münstertal Oberland-Ost Vallée de Joux Sierre Goms Locarnese e Vallemaggia Poschiavo Jura Surselva Uri Chablais Pays d’Enhaut Brig-Östlich Raron Kandertal Viamala Prättigau Oberes Emmental Sarneraatal Mittelbünden Martigny Schanfigg Gruyère Nord-Vaudois Luzerner Berggebiet Innerschwyz Appenzell I. Rh. Toggenburg Glarner Hinterland-Sernftal Thun-Innertport Nidwalden Tre Valli Sarganserland-Walensee Appenzell A. Rh. Bregaglia Val-de-Travers Malcantone Trachselwald Moesano Leuk Schwarzwasser Glâne-Veveyse Einsiedeln Zürcher Berggebiet Kiesental Thal Sense Valli di Lugano Val-de-Ruz Haute-Sarine

-50%

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Die Pendlerströme im Jahr 2000 zeigen die wirtschaftliche Bedeutung der Regionszentren als Arbeitsorte.

Werden die Pendlerströme der einzelnen Bergregionen nach Zentren und Umland differenziert, zeigt sich die wirtschaftliche Bedeutung mancher Regionszentren als Arbeitsorte. Namentlich in verschiedenen peripher gelegenen Regionen weisen die Zentren Zupendlerüberschüsse auf, auch wenn der Pendlersaldo der betreffenden Region insgesamt negativ ist. Das gilt u.a. für die Regionen Martigny, Jura, Oberland-Ost, Uri, Surselva und Unterengadin-Münstertal (vgl. Karte 26).

Eidgenössische Volkszählung 2000

80

Die Bergregionen in der Schweiz

Karte 26 Pendlersaldo nach Zentren und Umland, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Pendlersaldo absolut (Anzahl Personen) +9250

8000 6000 4000 2000 0

171

111

-4000

151

11

261

-2000

161

-5568 22

Zentren Umland

241

31

29

243

51 172

52

184

81 27

242 101 222

71 21

61 185

28

41

189

181

25

104

23

103

183

186

102

223

24 26 221

212

231

187 238

188

182

232

234

211

235 233 236

214

237 213

© BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

6

Eidgenössische Volkszählung 2000

81

WOHNVERHÄLTNISSE

6.1 HOHE WOHNEIGENTUMSQUOTEN BERGGEBIETES

IN DEN

ZENTREN

DES

Wohneigentum war im Jahr 2000 – wie auch 1990 – im Berggebiet deutlich stärker verbreitet als in der übrigen Schweiz. Diese Unterschiede manifestieren sich vor allem in den Zentren.

Anlässlich der Volkszählung 2000 waren in den Bergregionen 47,2 Prozent der Wohnungen selbstbewohntes Eigentum. Im Landesdurchschnitt belief sich dieser Anteil lediglich auf 34,6 Prozent, im Nichtberggebiet auf 31,0 Prozent. Werden allein die Umlandgemeinden betrachtet, sind die Unterschiede zwischen Bergregionen (55,9 Prozent) und Nichtberggebiet (54,1 Prozent) verhältnismässig gering (vgl. Tabelle 14, linke Seite und Grafik 22). Deutlich stärker unterscheiden sich die Verhältnisse dagegen in den Zentren. In den Zentren der Bergregionen ist Wohneigentum wesentlich stärker verbreitet als in den Zentren im Nichtberggebiet (41,0 Prozent gegenüber 27,5 Prozent). Diese markante Differenz wird zwar durch die grossen Städte des Mittellandes beeinflusst, in denen die Wohneigentumsquote13 besonders tief ist. Aber auch unter Ausklammerung der acht grössten Städte der Schweiz bleibt die Wohneigentumsquote in den Zentren ausserhalb des Berggebietes mit 36,6 Prozent deutlich unter dem Wert der Zentren im Berggebiet (41,0 Prozent). Dass hier die Wohneigentumsquote deutlich höher liegt als in den Zent-ren ausserhalb des Berggebietes, ist auf die im Berggebiet häufig tieferen Land- und Liegenschaftspreise zurückzuführen. Seit 1990 ist der Eigentümeranteil in allen Gebietstypen gestiegen (vgl. Tabelle 14 und Grafik 23), am stärksten in den Zentren ausserhalb des Berggebietes. Diese Tatsache ist eine Folge der hohen Bautätigkeit von Einfamilienhäusern in zahlreichen Agglomerationsgemeinden des Mittellandes während der 1990er Jahre. Die Wohneigentumsquote hat sich damit etwas an das hohe Niveau der Zentren im Berggebiet angenähert. In den Umlandgemeinden sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Berggebietes scheint sich dagegen eine Sättigung beim Wohneigentum abzuzeichnen. In diesen Gemeinden lagen die Wohneigentumsquoten bereits im Jahr 1990 bei deutlich mehr als 50 Prozent. Bis zum Jahr 2000 ist in den Bergregionen wie im Nichtberggebiet nur noch ein geringer Anstieg von weniger als zwei Prozentpunkten festzustellen.

13) Die kursiv geschriebenen Ausdrücke werden im Kapitel „Definitionen und Begriffe“ erläutert.

Eidgenössische Volkszählung 2000

82

Die Bergregionen in der Schweiz

Tabelle 14: Wohneigentumsquote, 1990 und 2000 Anteil von Eigentümern selbst bewohnte Wohnungen an allen dauernd bewohnten Wohnungen in % gesamt

Zentren

Umland

44.9 47.2

38.4 41.0

54.2 55.9

27.5 31.0

24.0 27.5

52.2 54.1

31.3 34.6

26.3 29.7

53.2 55.0

Bergregionen 1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990 2000

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Grafik 22: Wohneigentumsquoten, 2000

60% 55% 50% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Gesamt

Zentren Bergregionen

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

Grafik 23: Wohneigentumsquoten nach Zentren und Umland, 1990 und 2000

Zentren 60%

50%

40%

30%

20%

10%

0% Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Umland 60%

50%

40%

30%

20%

10%

0% Bergregionen

Nichtberggebiet 1990

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Schweiz total 2000

83

Eidgenössische Volkszählung 2000

84

Die Bergregionen in der Schweiz

Die Bergregionen wiesen im Jahr 2000 stark unterschiedliche Wohneigentumsquoten auf.

Eine regional differenzierte Betrachtung zeigt die höchsten Wohneigentumsquoten in den Bergregionen des Wallis sowie in mehreren Kantonen der Ostschweiz (Appenzell-Innerrhoden, Glarus und Graubünden) (vgl. Karte 27). Am tiefsten liegen die Wohneigentumsquoten in einem Teil der Bergregionen des Jura-Bogens (Nord-Vaudois, Val-de-Travers, Centre-Jura und Jura-Bienne). Diese Unterschiede zeigen sich nicht nur bei Betrachtung der Bergregionen insgesamt (d.h. der Zentren und des Umlandes zusammen). Auch eine separate Betrachtung je von Zentren und Umland zeigt im Grossen und Ganzen die selben Unterschiede. In den regional unterschiedlichen Wohneigentumsquoten widerspiegeln sich traditionell unterschiedliche Bau- und Siedlungsstrukturen. So hängen die besonders hohen Wohneigentumsquoten in den Walliser Regionen mit dem in diesem Kanton schon seit langer Zeit bestehenden Stockwerkeigentum zusammen, das auf das Erbrecht mit Realteilung zurückgeht. Andererseits ist beispielsweise die Siedlungsstruktur im Jura grossenteils durch kompakte, durch die Industrialisierung und mithin durch Mehrfamilienhäuser stark geprägte Dörfer bestimmt, was die tiefen Wohneigentumsquoten in den erwähnten IHG-Regionen erklärt. Eine Ausnahme bildet hier die Region Jura-Bienne. Die tiefe Wohneigentumsquote wird dort wesentlich durch die Stadt Biel bestimmt, die mehr als 60 Prozent des gesamtregionalen Wohnungsbestandes umfasst. Karte 27 Wohneigentumsquote, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil von Eigentümern selbst bewohnter Wohnungen an allen dauernd bewohnten Wohnungen

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221 212

231 234 238

235

233

187

232

188

182 211

236

237

214 213

Anteil in % < 35,0 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

35 – 44,9

45 – 54,9

55 – 64,9

> 64,9

Schweiz: 34,6 % Bergregionen: 47,2 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

85

Eidgenössische Volkszählung 2000

6.2 WEST-OST-GEFÄLLE

BEI

WOHNDICHTE

UND

WOHNUNGSGRÖSSEN

Die Bevölkerung des Berggebietes wohnte in den Jahren 1990 und 2000 weder dichter noch weniger dicht als die Bevölkerung ausserhalb des Berggebietes.

Die (dauernd bewohnten) Wohnungen weisen im Berggebiet durchschnittlich mehr Zimmer auf als in der übrigen Schweiz. Dies gilt allerdings nur für das Berggebiet insgesamt und für die Zentren im Berggebiet. In den Umlandgemeinden des Berggebietes weisen die Wohnungen durchschnittlich weniger Zimmer auf als in den Umlandgemeinden ausserhalb des Berggebietes (vgl. Tabelle 15, linke Seite und Grafik 24, oben). Bedingt durch den höheren Anteil grösserer Haushalte im Berggebiet (vgl. Kap. 4.4) liegt auch die Belegungsdichte (Bewohner pro Wohnung) mit 2,40 Personen pro Wohnung über derjenigen des Nichtberggebietes (2,22 Personen pro Wohnung). Dies trifft wiederum nur für die Gesamträume und für die Zentren zu. In den Umlandgemeinden des Berggebietes ist die Belegungsdichte tiefer als in den Umlandgemeinden der übrigen Schweiz (vgl. Tabelle 15, Mitte und Grafik 24, mitte). Wird die Wohndichte (Bewohner pro Zimmer) betrachtet, zeigen sich praktisch keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Gebietstypen. Ob Berggebiet oder Nichtberggebiet, Zentren oder Umland – die Wohndichte im Jahr 2000 bewegte sich zwischen 0,59 und 0,61 Personen pro Zimmer. Innerhalb wie ausserhalb des Berggebietes nahm sie innerhalb von 10 Jahren um 0,04 Punkte ab (vgl. Tabelle 15, rechte Seite und Grafik 24, unten).

Tabelle 15: Durchschnittliche Zimmerzahl, Belegungs- und Wohndichte, 1990 und 2000

Bergregionen 1990 2000 Nichtberggebiet 1990 2000 Schweiz total 1990 2000

Durchschnittliche Zimmerzahl

Belegungsdichte

Wohndichte

pro dauernd bewohnte Wohnung

(Bewohner pro Wohnung)

(Bewohner pro Zimmer)

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

gesamt Zentren Umland

3.88 3.92

3.72 3.77

4.12 4.12

2.52 2.40

2.43 2.32

2.66 2.51

0.65 0.61

0.65 0.61

0.65 0.61

3.63 3.72

3.52 3.63

4.32 4.32

2.31 2.22

2.26 2.17

2.71 2.56

0.64 0.60

0.64 0.60

0.63 0.59

3.68 3.77

3.56 3.65

4.23 4.23

2.36 2.26

2.28 2.19

2.69 2.53

0.64 0.60

0.64 0.60

0.64 0.60

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Eidgenössische Volkszählung 2000

86

Die Bergregionen in der Schweiz

Grafik 24: Durchschnittliche Zimmerzahl, Belegungs- und Wohndichte, 2000

Durchschnittliche Anzahl Zimmer Durchschnittliche Anzahl Zimmer pro dauernd bewohne Wohnung

5

4

3

2

1

0 Gesamt

Zentren

Umland

Zentren

Umland

Belegungsdichte 3,0

Bewohner pro Wohnung

2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Gesamt Wohndichte 3,0

Bewohner pro Zimmer

2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Gesamt

Zentren Bergregionen

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

Die Bergregionen in der Schweiz

87

Eidgenössische Volkszählung 2000

In der Westschweiz war die Wohndichte im Jahr 2000 höher als in der Ostschweiz, und zwar sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Berggebietes.

Zwischen den einzelnen Bergregionen sind allerdings deutliche Unterschiede bei der Wohndichte zu beobachten, liegt diese doch in den meisten IHG-Regionen der Westschweiz deutlich höher als in den meisten Ostschweizer Bergregionen. Ein solches West-Ost-Gefälle zeigt sich übrigens nicht nur in den Bergregionen, sondern auch ausserhalb des Berggebietes (BFS, 2004). Wie bei der Wohndichte zeigt sich auch ein West-Ost-Gefälle bei der Grössenstruktur des Wohnungsbestandes. Im Berggebiet der Westschweiz weisen die Wohnungen nämlich durchschnittlich weniger Zimmer auf als im Berggebiet der Ostschweiz (vgl. Karten 28 und 29).

Karte 28 Durchschnittliche Zimmerzahl, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Durchschnittliche Anzahl Zimmer pro dauernd bewohnter Wohnung

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Anzahl Zimmer

< 3,80

© BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

3,80 – 3,99

4,00 – 4,19

4,20 – 4,39

> 4,39

Schweiz: 3,77 Bergregionen: 3,92

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Eidgenössische Volkszählung 2000

88

Die Bergregionen in der Schweiz

Karte 29 Wohndichte, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Bewohner pro Zimmer

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

184 185

41

28

104

172

52

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26

221

231

212 187

234 238

235

233

188

182

232 211

236

237

214 213

Bewohner pro Zimmer

< 0,57

0,57 – 0,59

0,60 – 0,62

0,63 – 0,65

© BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

6.3 HOHE ANTEILE ZWEITWOHNUNGEN

> 0,65

Schweiz: 0,60 Bergregionen: 0,61

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

IM

ALPENRAUM

Die Bergregionen, insbesondere diejenigen des Alpenraums, wiesen im Jahr 2000 hohe Zweitwohnungsanteile auf. In einzelnen Gebieten war die Zahl der Zweitwohnungen höher als diejenige der dauernd bewohnten Wohnungen.

Mehr als jede fünfte Wohnung in den Bergregionen ist zeitweise bewohnt und wird in der Folge als Zweitwohnung bezeichnet (vgl. Tabelle 16 und Grafik 25). Obwohl nicht alle Zweitwohnungen für Erholungszwecke genutzt werden, spielen sie vor allem in den klassischen Tourismusgebieten des Alpenraums eine bedeutende Rolle (vgl. Karte 30). Dort wird nicht nur jede fünfte, sondern jede dritte Wohnung als Zweitwohnung genutzt. In einzelnen Regionen ist der Bestand an Zweitwohnungen sogar grösser als die Zahl der dauernd bewohnten Wohnungen. Das ist im Goms, in der Surselva, in Mittelbünden und im Schanfigg der Fall. Auch im als touristisch geltenden Tessin könnten hohe Zweitwohnungsanteile erwartet werden. Mit rund 30 und 40 Prozent des Gesamtwohnungsbestandes erscheinen die Zweitwohnungsanteile in den Tessiner IHG-Regionen auf den ersten Blick nicht besonders hoch. Zu beachten ist indessen die Tatsache, wonach es sich bei den Tessiner IHG-Regionen nicht durchwegs um reine Ferienorte, sondern um Gebiete handelt, die zum Teil zu städtischen Agglomerationen gehören.

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

89

Im Jura sind rund 9 Prozent der Wohnungen zeitweise bewohnt. Der Anteil ist hier nur unwesentlich höher als im Nichtberggebiet.

Tabelle 16: Zweitwohnungsanteile, 2000 Zeitweise bewohnte Wohnungen in % des Gesamtwohnungsbestandes

Bergregionen Nichtberggebiet Schweiz total

gesamt

Zentren

Umland

23.0 7.8 11.8

20.4 7.6 10.2

26.4 7.8 17.7

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Grafik 25:

Zweitwohnungsanteile, 2000

30%

Zeitweise bewohnte Wohnungen in % des Gesamtwohnungsbestandes

25%

20%

15%

10%

5%

0% Gesamt

Zentren Bergregionen

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Nichtberggebiet

Umland Schweiz total

Eidgenössische Volkszählung 2000

90

Die Bergregionen in der Schweiz

Karte 30 Zweitwohnungsanteile, 2000 nach Bergregionen (IHG-Regionen)

Anteil zeitweise bewohnter Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand

151

11

261

161

111 171 22

241 243

29

242

27 101

222

51

31

81

71

21 61

28

104

172

52 184 185

41

189

181 25 186

23 183

103 102

223

24 26 221 212 231 234 238

235

233

187 188

182

232 211

236

237

214 213

Anteil in % < 16,0 © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2005

16 – 26,9

27 – 37,9

38 – 48,9

> 48,9

Schweiz: 11,8 % Bergregionen: 23,0 %

Quelle: Eidgenössische Volkszählung, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

7

Eidgenössische Volkszählung 2000

91

FLÄCHENBEANSPRUCHUNG UND BESIEDLUNGSDICHTE

7.1 GROSSE LANDWIRTSCHAFTLICHE NUTZFLÄCHE UND ANSTIEG DER SIEDLUNGSFLÄCHE IM BERGGEBIET

STARKER

Die Siedlungsflächen und die Verkehrsflächen haben in den Bergregionen während den 1980er und den 1990er Jahren überdurchschnittlich zugenommen. Auf eine Person im Berggebiet entfiel in den 1990er Jahren 5 mal mehr landwirtschaftliche Fläche als auf eine Person in der übrigen Schweiz.

Wie im Landesdurchschnitt und im Nichtberggebiet ist auch in den Bergregionen ein Wandel in der Bodennutzung14 festzustellen. Während die landwirtschaftlichen Nutzflächen insbesondere in den Umlandgemeinden abgenommen haben, ist bei den Siedlungsflächen sowie bei den darin enthaltenen Verkehrsflächen sowohl in Zentren wie in Umlandgemeinden ein deutlicher Zuwachs festzustellen (vgl. Tab 17 und Grafik 26). Prozentual gesehen haben die Siedlungsflächen (+15,9 Prozent gegenüber +11,9 Prozent) und die Verkehrsflächen (+13,5 Prozent gegenüber +7,2 Prozent) innerhalb von 12 Jahren im Berggebiet deutlich stärker zugenommen als im Nichtberggebiet. Der Anteil der Verkehrsflächen an den Siedlungsflächen hat während dieser Zeit in den Zentren und den Umlandgemeinden innerhalb und ausserhalb des Berggebietes abgenommen. In den Umlandgemeinden des Berggebietes ist dieser Anteil mit 40 Prozent am höchsten, wobei er bei einzelnen Bergregionen bei über 50 Prozent liegt. Im Nichtberggebiet machen die Verkehrsflächen knapp 30 Prozent der gesamten Siedlungsflächen aus. Pro Kopf der Bevölkerung steht im Berggebiet wesentlich mehr Siedlungsfläche zur Verfügung als in der übrigen Schweiz. Dies trifft vor allem auf die Zentren zu (vgl. Tabelle 18 und Grafik 27). Die Unterschiede zwischen den Umlandgemeinden innerhalb und ausserhalb des Berggebietes sind etwas geringer. Die Verkehrsfläche pro Kopf macht in den Bergregionen etwa doppelt so viel aus wie im Nichtberggebiet (vgl. Tabelle 18 und Grafik 28). Bedeutsam sind auch die Unterschiede bei den landwirtschaftlichen Nutzflächen pro Person: Im Berggebiet entfallen über 5000m2 landwirtschaftliche Nutzflächen auf eine Person, während es in der übrigen Schweiz lediglich rund 1000m2 sind. Besonders gross sind die Unterschiede in den Umlandgemeinden (vgl. Tab 18 und Grafik 29). Im Berggebiet muss pro Person über 9000m2 landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet werden. Das sind mehr als doppelt soviel wie in den Umlandgemeinden des Nichtberggebiets.

14) Die kursiv geschriebenen Ausdrücke werden im Kapitel „Definitionen und Begriffe“ erläutert.

92

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Tabelle 17: Flächen, 1979/85 und 1992/97 Fläche in ha Siedlungsflächen Verkehrsflächen*

Siedlungsflächen Total

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

1979/85 1992/97 Nichtberggebiet 1979/85 1992/97 Schweiz total

30 782 34 940

11 633 13 059

19 149 21 881

83 164 96 407

36 121 41 756

47 043 54 651

50 707 54 377

33 954 36 326

16 753 18 051

163 128 182 549

118 658 131 950

44 470 50 599

1979/85 1992/97

81 489 89 317

45 587 49 385

35 902 39 932

246 292 278 956

154 779 173 706

91 513 105 250

Bergregionen

Landwirtschaftliche Nutzflächen

Gesamtfläche

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

940 713 913 333

243 141 234 778

697 572 678 555

2 717 865

707 680

2 010 185

632 461 611 989

284 477 270 564

347 984 341 125

1 281 010

676 875

604 135

1 573 174 1 525 022

527 618 505 342

1 045 556 1 019 680

3 998 875

1 384 555

2 614 320

Bergregionen 1979/85 1992/97 Nichtberggebiet 1979/85 1992/97 Schweiz total 1979/85 1992/97

Quelle: Arealstatistik, BFS *Verkehrsflächen sind Bestandteil der Siedlungsflächen.

Die Bergregionen in der Schweiz

93

Eidgenössische Volkszählung 2000

Tabelle 18: Flächenbeanspruchung pro Person, 1979/85 und 1992/97 Fläche pro Person in m2 Siedlungsflächen Verkehrsflächen*

Siedlungsflächen Total

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

204 208

135 137

294 302

550 575

421 438

721 755

103 102

80 80

245 223

330 341

279 290

650 625

126 127

89 90

269 260

382 397

303 316

685 687

Bergregionen 1979/85 1992/97 Nichtberggebiet 1979/85 1992/97 Schweiz total 1979/85 1992/97

Landwirtschaftliche Nutzflächen

Gesamtfläche

gesamt

Zentren

Umland

gesamt

Zentren

Umland

6 226 5 446

2 831 2 463

10 695 9 375

17 987 16 206

8 240 7 424

30 820 27 773

1 280 1 142

668 595

5 084 4 215

2 592 2 392

1 590 1 489

8 827 7 466

2 438 2 168

1 031 919

7 822 6 651

6 197 5 686

2 706 2 517

19 559 17 053

Bergregionen 1979/85 1992/97 Nichtberggebiet 1979/85 1992/97 Schweiz total 1979/85 1992/97

Quellen: Arealstatistik, BFS; ESPOP, BFS *Verkehrsflächen sind Bestandteil der Siedlungsflächen.

Eidgenössische Volkszählung 2000

94

Die Bergregionen in der Schweiz

Grafik 26: Flächen in den Bergregionen, 1979/85 und 1992/97

Siedlungsflächen 100

1 000 ha

80

60

40

20

0 Gesamt

Zentren

Umland

Zentren

Umland

Verkehrsflächen 100

1 000 ha

80

60

40

20

0 Gesamt Landwirtschaftliche Nutzflächen 1 000

1 000 ha

800

600

400

200

0 Gesamt

Zentren 1979/85

Quellen: Arealstatistik, BFS; ESPOP, BFS

Umland 1992/97

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

Grafik 27: Siedlungsflächen pro Person, 1979/85 und 1992/97

Zentren und Umland 800 700 600

m2

500 400 300 200 100 0 Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Zentren 800 700 600

m2

500 400 300 200 100 0

Umland 800 700 600

m2

500 400 300 200 100 0 Bergregionen

Nichtberggebiet 1979/85

Quellen: Arealstatistik, BFS; ESPOP, BFS

Schweiz total 1992/97

95

Eidgenössische Volkszählung 2000

96

Die Bergregionen in der Schweiz

Grafik 28: Verkehrsflächen pro Person, 1979/85 und 1992/97

Zentren und Umland 350 300 250

m2

200 150 100 50 0 Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Zentren 350 300 250

m2

200 150 100 50 0

Umland 350 300 250

m2

200 150 100 50 0 Bergregionen

Nichtberggebiet 1979/85

Quellen: Arealstatistik, BFS; ESPOP, BFS

Schweiz total 1992/97

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

Grafik 29: Landwirtschaftliche Nutzflächen pro Person, 1979/85 und 1992/97

Zentren und Umland 11 000 10 000 9 000 8 000

m2

7 000 6 000 5 000 4 000 3 000 2 000 1 000 0 Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Bergregionen

Nichtberggebiet

Schweiz total

Zentren 11 000 10 000 9 000 8 000

m2

7 000 6 000 5 000 4 000 3 000 2 000 1 000 0

Umland 11 000 10 000 9 000 8 000

m2

7 000 6 000 5 000 4 000 3 000 2 000 1 000 0 Bergregionen

Nichtberggebiet 1979/85

Quellen: Arealstatistik, BFS; ESPOP, BFS

Schweiz total 1992/97

97

98

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Die Bergregionen in der Schweiz

8

Eidgenössische Volkszählung 2000

99

ZUSAMMENFASSUNG

8.1 IN

WELCHER HINSICHT UNTERSCHEIDET SICH DAS BERGGEBIET VON DER ÜBRIGEN SCHWEIZ, IN WELCHER HINSICHT NICHT?

Bergregionen = IHG-Regionen Das Berggebiet umfasst nach der Definition des vorliegenden Berichtes sämtliche IHG-Regionen. In diesem Gebiet, das sich auf zwei Drittel der Landesfläche erstreckt, lebte im Jahr 2000 knapp ein Viertel der Schweizer Bevölkerung. Gut drei Viertel der Bevölkerung lebten auf knapp einem Drittel der Fläche der Schweiz ausserhalb des Berggebiets. Hat diese Gegebenheit Auswirkungen auf den Stand und die Entwicklung der Bevölkerung, auf die Bevölkerungs- und Haushaltsstruktur, auf die Wirtschaftsstruktur und die Erwerbstätigkeit, auf die Wohnverhältnisse oder auf die Flächenbeanspruchung und die Besiedlungsdichte? In welcher Hinsicht unterscheidet sich das Berggebiet von der übrigen Schweiz, in welcher Hinsicht nicht? In der Folge werden die wichtigsten Ergebnisse der Volkszählung im Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Berggebiet und dem Nichtberggebiet zusammengefasst.

Zentren und Umland Viele Gemeinden des Berggebietes sind heute mehr oder weniger stark städtisch geprägt (Städte und Agglomerationen gemäss Volkszählung, Zentrumsfunktion innerhalb der Region). Um diese Gegebenheit zu berücksichtigen wird bei der folgenden Zusammenfassung nicht nur zwischen Berggebiet und Nichtberggebiet, sondern zusätzlich zwischen Zentren und Umlandgemeinden unterschieden.15 Zentren im Berggebiet umfassen 57% der Bevölkerung und 26% der Fläche, die Umlandgemeinden 43% der Bevölkerung und 74% der Fläche.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Berggebiet und Nichtberggebiet: Überdurchschnittlicher Einwohnerzuwachs Insgesamt waren die Bergregionen zwischen 1990 und 2000 kein Abwanderungsgebiet. Sie wiesen im Vergleich zur übrigen Schweiz einen überdurchschnittlichen Wanderungsgewinn, einen überdurchschnittlichen Geburtenüberschuss und somit auch einen überdurchschnittlichen Einwohnerzuwachs auf. Dies ist vor allem auf die Entwicklung in den Zentren der Bergregionen zurückzuführen. In den Umlandgemeinden des Berggebietes wuchs die Einwohnerzahl zwischen 1990 und 2000 wesentlich langsamer; in der 2. Hälfte der 1990er Jahre war gar eine Stagnation festzustellen.

15) Die Unterscheidung zwischen Zentren und Umlandgemeinden beruht auf der Raumtypologie des Bundesamtes für Raumentwicklung (vgl. Bundesamt für Raumentwicklung, 2005: Raumentwicklungsbericht 2005).

100

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Höherer Anteil an Jugendlichen und Betagten, geringerer Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung Das Berggebiet wies zwischen 1990 und 2000 einen prozentual höheren Zuwachs an Personen im Erwerbsalter (20 bis 64 Jahre) auf als das Landesmittel. Dennoch lagen im Jahr 2000 der Jugend- und der Altersquotient (0- bis 19-Jährige bzw. 65+-Jährige in % der 20- bis 64-Jährigen) im Berggebiet höher als in der übrigen Schweiz. Mit anderen Worten weist das Berggebiet ein schlechteres Verhältnis zwischen aktiver und nichtaktiver Bevölkerung auf als das Nichtberggebiet. Im Berggebiet war im Jahr 2000 der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung tiefer als im Nichtberggebiet. Dies trifft v.a. auf die Zentren zu. In den Umlandgemeinden der Bergregionen und des Nichtberggebietes unterscheiden sich die Anteile der ausländischen Wohnbevölkerung nur geringfügig.

Geringerer Anteil Geschiedener und Grosshaushalte, keine Unterschiede beim Anteil unverheirateter Paare mit Kindern und Alleinerziehender In den Bergregionen war der Anteil Geschiedener im Jahr 2000 geringer als im Nichtberggebiet. Bei den 25- bis 64-Jährigen war der Anteil Lediger geringer und der Anteil Verheirateter höher als in der übrigen Schweiz. Weiter wiesen die Bergregionen im Jahr 2000 einen überdurchschnittlichen Anteil an Grosshaushalten (5 und mehr Personen) und einen unterdurchschnittlichen Anteil an Einpersonenhaushalten auf. In anderer Hinsicht sind hingegen keine Unterschiede auszumachen. Die Anteile an Paaren ohne Kinder, an Einelternhaushalten und an Konsensualpaaren mit Kindern waren in den Bergregionen im Jahr 2000 gleich hoch wie im Nichtberggebiet.

Höherer Anteil Erwerbstätiger im 1. und 2. Sektor, keine unterschiedliche Entwicklung beim Strukturwandel Die im Berggebiet wohnhaften Erwerbstätigen arbeiteten im Jahr 2000 im Vergleich zum Nichtberggebiet häufiger im 1. und im 2. Sektor, dafür weniger häufig im 3. Sektor. Der Strukturwandel (Abnahme der Arbeitsplätze im 1. und 2. Sektor, Zunahme im 3. Sektor) entwickelte sich in den Bergregionen zwischen 1970 und 2000 in gleicher Weise wie in der übrigen Schweiz.

Geringere Erwerbsbeteiligung, keine Unterschiede bei der Teilzeit-Erwerbstätigkeit Die Erwerbsbeteiligung (= Erwerbspersonen in Prozent der Bevölkerung) war im Jahr 2000 im Berggebiet geringer als in der übrigen Schweiz. In den Bergregionen hat die Erwerbsbeteiligung der Frauen zwischen 1990 und 2000 stärker zugenommen als in der übrigen Schweiz; sie lag im Jahr 2000 aber immer noch unter dem Wert des Nichtberggebiets.

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

101

Die Teilzeit-Erwerbstätigkeit hat im Berggebiet zwischen 1990 und 2000 stärker zugenommen als in der übrigen Schweiz. Im Jahr 2000 war sie fast gleich stark verbreitet wie im Nichtberggebiet.

Geringerer Anteil Personen mit hoher Ausbildung und beruflicher Qualifikation Im Berggebiet war der Anteil Personen mit Tertiärausbildung im Jahr 2000 weniger hoch als in der übrigen Schweiz. Die Bergregionen verzeichneten im Jahr 2000 auch einen tieferen Anteil an hochqualifizierten Erwerbstätigen (oberstes Management, akademische Berufe und oberes Kader). Der Anteil an Selbständigen war im Berggebiet höher als in der übrigen Schweiz. Dies hängt v.a. mit der vergleichsweise grossen Bedeutung der Landwirtschaft zusammen. In diesem Wirtschaftszweig ist die selbständige Erwerbstätigkeit besonders stark verbreitet.

Wegpendlerüberschuss in den Umlandgemeinden und Zupendlerüberschuss in den Zentren Der Anteil an Wegpendlern aus dem Berggebiet hat zwischen 1990 und 2000 zugenommen. Dies ist zum Teil auf die Zuwanderung von Personen aus nahen Agglomerationen zurückzuführen. Insgesamt wiesen die Bergregionen im Jahr 2000 einen negativen Pendlersaldo auf. Dieser ist allein auf die Umlandgemeinden zurückzuführen. Zahlreiche Zentren des Berggebietes wiesen einen Zupendlerüberschuss auf.

Stärkere Verbreitung von Wohneigentum, höherer Anteil Zweitwohnungen Wohneigentum war in den Jahren 1990 und 2000 im Berggebiet deutlich stärker verbreitet als in der übrigen Schweiz. Dieser Unterschied manifestierte sich vor allem in den Zentren. Die Wohndichte (Anzahl Bewohner pro Zimmer) unterschied sich in den Jahren 1990 und 2000 im Berggebiet nicht von der übrigen Schweiz. Die Zweitwohnungsanteile waren in den Bergregionen im Jahr 2000 deutlich höher als im Nichtberggebiet.

Überdurchschnittliche Zunahme der Siedlungsfläche Die Bergregionen weisen grosse landwirtschaftliche Nutzflächen auf. Auf eine Person im Berggebiet entfiel in den 1990er Jahren durchschnittlich 5 mal mehr landwirtschaftliche Fläche als auf eine Person in der übrigen Schweiz. Die Siedlungsflächen und die Verkehrsflächen haben in den Bergregionen während den 1980er und den 1990er Jahren überdurchschnittlich zugenommen. Pro Kopf steht den Bewohnern in den Berggebieten mehr Siedlungsfläche zur Verfügung als den Bewohnern in der übrigen Schweiz. Die Verkehrsfläche pro Kopf ist in den Bergregionen etwa doppelt so gross wie im Nichtberggebiet.

Eidgenössische Volkszählung 2000

102

Die Bergregionen in der Schweiz

Häufig grössere Unterschiede zwischen Zentren und Umland als zwischen Berggebiet und Nichtberggebiet Die Daten der Volkszählung zeigen, dass zwischen dem Berggebiet und dem Nichtberggebiet etliche Unterschiede bestehen. Diese Unterschiede sind häufig darauf zurückzuführen, dass die Bergregionen einen höheren Anteil an Umlandgemeinden und einen tiefern Anteil an Zentren aufweisen. So unterscheiden sich der Geburtenüberschuss, der Anteil an Jugendlichen, der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung, die Bevölkerungs- und Haushaltsstruktur, die Sektoralstruktur, der Anteil Teilzeit-Erwerbstätige, die berufliche Qualifikation, die Wohneigentumsquote sowie die Flächenbeanspruchung und Siedlungsdichte stärker zwischen Zentren und Umland (innerhalb und ausserhalb des Berggebietes) als zwischen Berggebiet und Nichtberggebiet.

Typische Merkmale des Berggebietes Dennoch gibt es einige Merkmale die typisch für das Berggebiet sind: der höhere Anteil an älteren Personen, die tiefere Erwerbsbeteiligung, der tiefere Anteil an Personen mit Tertiärausbildung, der höhere Anteil ungelernter Erwerbstätiger sowie der höhere Anteil an Zweitwohnungen.

8.2 WO

STEHEN DIE EINZELNEN

BERGREGIONEN?

Weitere Erkenntnisse über das Berggebiet bietet eine Betrachtung der einzelnen Bergregionen. Die wichtigsten Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: 4 Typen von Bergregionen Anhand des Saldos des Wohnortswechsels innerhalb der Schweiz können 4 Typen von Beregregionen unterschieden werden: •

Den stärksten Einwohnerzuwachs und mithin den höchsten Wanderungsgewinn zwischen 1990 und 2000 verzeichneten 12 IHG-Regionen am Alpen- und Jurarand, die im Einzugsgebiet von Gross- und Mittelzentren und von Agglomerationen liegen (Raum Freiburg, Raum Lugano, Grossraum Zürich, oberer Genfersee, Neuchâtel/La-Chaux-de-Fonds). Diese 12 als die „Starken“ bezeichneten Regionen wiesen zwischen 1995 und 2000 sowohl gegenüber anderen Bergregionen als auch insgesamt (d.h. gegenüber anderen Bergregionen und der übrigen Schweiz) einen positiven Saldo von Wohnortswechseln auf.



11 Bergregionen wiesen zwischen 1995 und 2000 gegenüber anderen Bergregionen zwar einen positiven, insgesamt aber einen negativen Saldo an Wohnortswechseln auf. Sie können als eine Art „Etappenorte“ auf dem Weg von den peripher gelegenen Bergregionen ins Nichtberggebiet bezeichnet werden.



2 IHG-Regionen wiesen zwischen 1995 und 2000 mit anderen Bergregionen zwar einen negativen, insgesamt aber einen positiven Saldo an Wohnsitzwechseln auf. Beträchtliche Teile dieser als „Aufsteiger“ bezeichneten Regionen (Glâne-Veveyese und Malcantone) sind Teil einer Agglomeration.

Die Bergregionen in der Schweiz



Eidgenössische Volkszählung 2000

103

Gut die Hälfte aller Bergregionen (29) wiesen zwischen 1995 und 2000 einen negativen Saldo an Wohnortswechseln mit den Bergregionen und mit dem Nichtberggebiet auf und können deshalb als „Abwanderungsgebiete“ bezeichnet werden. Diese Regionen wiesen im Jahr 2000 einen überdurchschnittlichen Anteil an älteren Personen auf. Zu den Abwanderungsgebieten zählen häufig auch stark vom Tourismus geprägte Regionen.

Wanderungsverlust bei den 20- bis 64-Jährigen und Wanderungsgewinn bei den über 64-Jährigen Betrachtet man die Wanderungen (Wohnortwechsel innerhalb der Schweiz) nach dem Alter der Personen, kann Folgendes festgehalten werden: Die meisten der 54 Bergregionen verloren zwischen 1995 und 2000 Bevölkerung an die übrige Schweiz durch Abwanderung von 20- bis 64-Jährigen. Diesem Verlust an Personen im Erwerbsalter stand ein Wanderungsgewinn von Personen im Alter von 65 und mehr Jahren gegenüber. Auch wenn dieser zahlenmässig deutlich unter dem Abwanderungsverlust von Personen im Erwerbsalter blieb, bildete er doch ein gewisses Gegengewicht zum verschiedentlich untersuchten Brain-Drain jüngerer Personen aus dem Berggebiet. Dass Brain-Drain aus dem Berggebiet besteht, wird durch die vorliegenden Ergebnisse nicht in Frage gestellt. Der Zuzug von älteren Personen ins Berggebiet bringt diesem aber andererseits auch oftmals willkommenes Steuersubstrat.

Unterschiedliche Familien- und Haushaltsverhältnisse Der Anteil an Geschiedenen im Jahr 2000 war in den peripher gelegenen Bergregionen tiefer und in den Bergregionen am Alpenrand (v.a. im Jura und in der Westschweiz) höher. Der Anteil an Ledigen und an Verheirateten unterschied sich in den einzelnen Bergregionen kaum. Einen überdurchschnittlichen Anteil an Grosshaushalten wiesen im Jahr 2000 die vorwiegend katholischen Bergregionen (v.a. in der Deutschschweiz) auf. Einelternhaushalte waren in den Bergregionen der Westschweiz und des Tessins überdurchschnittlich vertreten.

Geringerer Anteil Personen mit hoher Ausbildung und beruflicher Qualifikation in peripher gelegenen Bergregionen Je nach Bergregion haben die drei Wirtschaftsektoren eine unterschiedliche Bedeutung. Im Jahr 2000 waren in den Voralpen und z.T. in Graubünden im 1. Sektor (Landwirtschaft), im Jura im 2. Sektor (Industrie) und in den Alpen im 3. Sektor (Dienstleistungen, Tourismus) überdurchschnittlich viele Personen erwerbstätig. Bei der Erwerbsbeteiligung sind keine grossen Unterschiede zwischen den Bergregionen festzustellen. In den Voralpenregionen war die Erwerbsquote tendenziell etwas höher als in den Bergregionen auf der Alpensüdseite und in der Westschweiz. Teilzeit-Erwerbstätigkeit war in den Bergregionen des Alpen- und Jurarandes, die im Einzugsgebiet von Gross- und Mittelzentren und von Agglomerationen liegen, am stärksten verbreitet.

104

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

In diesen Regionen war im Jahr 2000 auch der Anteil an Personen mit hoher Ausbildung und hoher beruflicher Qualifikation am höchsten. Der Anteil an Selbständigen war in den Bergregionen der Voralpen (und z.T. in Graubünden) am höchsten, die auch den höchsten Anteil an Erwerbstätigen im 1. Sektor aufwiesen. Wirtschaftliche Bedeutung der Regionszentren als Arbeitsorte Der Pendlersaldo war im Jahr 2000 in fünf der 54 Bergregionen positiv. Entsprechend wiesen 49 Bergregionen einen Wegpendlerüberschuss auf, der tendenziell umso grösser war, je näher sich die betreffenden Regionen bei den Arbeitsmärkten der grossen Agglomerationen befinden. Durch eine Differenzierung der Pendlerströme nach Zentren und Umland kann festgestellt werden, dass zahlreiche Zentren (v.a. in peripher gelegenen Bergregionen) einen positiven Pendlersaldo aufwiesen, auch wenn der Pendlersaldo der gesamten Region negativ war. Dies zeigt die wirtschaftliche Bedeutung der Regionszentren als Arbeitsorte. Regional grosse Unterschiede beim Wohnen Bei der Wohneigentumsquote des Jahres 2000 sind grosse Unterschiede festzustellen. Die höchsten Wohneigentumsquoten wiesen die Bergregionen des Wallis und der Ostschweiz auf, die tiefsten Wohneigentumsquoten sind in den Bergregionen des Jura-Bogens festzustellen. Deutliche Unterschiede zwischen den Bergregionen sind auch bei der Grössenstruktur des Wohnungsbestandes (durchschnittliche Zimmerzahl) und bei der Wohndichte (Anzahl Bewohner pro Zimmer) festzustellen. In den Bergregionen der Westschweiz war im Jahr 2000 die durchschnittliche Zimmerzahl pro Wohnung geringer, die Anzahl Bewohner pro Zimmer (Wohndichte) dagegen höher als in den Bergregionen der übrigen Schweiz. Der Zweitwohnungsanteil war im Jahr 2000 in den klassischen Tourismusgebieten am höchsten. In einzelnen Gebieten war die Zahl der Zweitwohnungen höher als diejenige der dauernd bewohnten Wohnungen.

Das Schweizer Berggebiet ist heterogen Die Betrachtung der 54 einzelnen Bergregionen verdeutlicht die Heterogenität des Berggebietes in der Schweiz. Je nach Thematik verlaufen die Grenzen innerhalb der Bergregionen unterschiedlich und müssen auch entsprechend unterschiedlich erklärt werden: •

Bei der Bevölkerungsentwicklung und -struktur sowie bei der Teilzeit-Erwerbstätigkeit, beim Ausbildungsstand, bei der beruflichen Qualifikation und beim Pendlersaldo können die Unterschiede zwischen den Bergregionen v.a. mit der Nähe der Bergregionen zu den Gross- und Mittelzentren und zu den Agglomerationen erklärt werden.



Unterschiede bei der Haushaltsstruktur, bei der Grössenstruktur der Wohnungen und bei der Wohndichte verlaufen mehr oder weniger entlang der deutsch-französischen Sprachgrenze.



Bei der Haushaltsgrösse spielt zusätzlich die konfessionelle Prägung eine Rolle.

Die Bergregionen in der Schweiz

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Bei der Erwerbsstruktur können landschaftliche und/oder historische Gegebenheiten (z.B. Landwirtschaft in den Voralpen, Industrie im Jura, Tourismus in den Hochalpen) zur Erklärung der Unterschiede herangezogen werden.



Bei der Erwerbsbeteiligung sind die Unterschiede u.a. auf die grossregionale Arbeitsmarktsituation zurückzuführen.



Die unterschiedlichen Wohneigentumsquoten in den Bergregionen können v.a. durch die unterschiedliche Bau- und Siedlungsstruktur erklärt werden.



Für den unterschiedlichen Anteil Zweitwohnungen dient schliesslich die touristische Bedeutung einer Region als Erklärung.

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Die Bergregionen in der Schweiz

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DEFINITIONEN UND BEGRIFFE

Die im vorliegenden Bericht verwendeten Definitionen und Begriffe werden im gleichen Sinn verwendet wie in der Volkszählung 2000. In der Folge werden die für den vorliegenden Bericht relevanten Definitionen und Begriffe zusammenfassend erläutert. Weiterführende Definitionen und Erklärungen sind in der entsprechenden Literatur zu finden (vgl. Literaturnachweise).

KAPITEL 3: BEVÖLKERUNG: STAND

UND

ENTWICKLUNG

Geburten Der Geburtenüberschuss ist die Differenz zwischen Lebendgeborenen und Gestorbenen. Wanderungen Die Angaben zu den Wanderungen basieren grundsätzlich auf der Eidgenössischen Statistik des jährlichen Bevölkerungsbestandes ESPOP. Der Wanderungssaldo ist die Differenz zwischen Zuwanderungen und Wegwanderungen. Eine räumlich genaue Differenzierung zwischen Quell- und Zielgemeinde von Wanderungen (Wanderungsmatrix) lässt sich anhand der Wanderungen gemäss ESPOP nicht darstellen. Eine solche Differenzierung ist nur anhand von Wohnortswechseln der Bevölkerung möglich. Diese Angaben sind aus den Volkszählungsdaten (Wohnort vor 5 Jahren) ersichtlich. Die Daten zeigen allerdings die Wanderungen nicht lückenlos auf, sondern geben lediglich den Wohnort zum Zeitpunkt der Volkszählung und 5 Jahre zuvor wieder. Zwischenzeitlich stattgefundene Wanderungen werden nicht erfasst. Wohnbevölkerung Die alle 10 Jahre im Rahmen der eidgenössischen Volkszählung erhobene gesamte Wohnbevölkerung stellt auf den wirtschaftlichen Wohnsitz ab. Die jährlich ausgewiesene ständige Wohnbevölkerung gemäss der Eidgenössischen Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes ESPOP stellt auf den zivilrechtlichen Wohnsitz ab.

KAPITEL 4: BEVÖLKERUNGS-

UND

HAUSHALTSSTRUKTUR

Altersstruktur Die Altersstruktur der Bevölkerung kann mit dem Jugend- und dem Altersquotient beschrieben werden. Der Jugendquotient ist das Verhältnis der 0- bis 19-Jährigen zu den 20- bis 64-Jährigen, der Altersquotient das Verhältnis der über 64-Jährigen zu den 20- bis 64-Jährigen. Ausländische Wohnbevölkerung Die ausländische Wohnbevölkerung ist Teil der gesamten Wohnbevölkerung gemäss eidgenössischer Volkszählung (vgl. oben).

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KAPITEL 5: WIRTSCHAFTSSTRUKTUR

Die Bergregionen in der Schweiz

UND

ERWERBSTÄTIGKEIT

Arbeitsplätze Die Anzahl Arbeitsplätze einer Region werden im vorliegenden Bericht näherungsweise durch die Anzahl in dieser Region arbeitenden Erwerbstätigen bestimmt. Die so bestimmten Arbeitsplätze bilden die Basis für die Aussagen zur Sektoralstruktur und zum Strukturwandel. Ausbildung Die Angaben zur höchsten abgeschlossenen Ausbildung werden im vorliegenden Bericht in Übereinstimmung mit den Kategorien der Volkszählung wie folgt unterteilt: •

Personen ohne abgeschlossene Ausbildung,



Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe 1 (Obligatorische Schule, Diplommittelschule, Berufsvorbereitende Schule),



Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe 2 (Berufslehre, Maturitätsschule, Lehrerseminar),



Personen mit einem Abschluss auf Tertiärstufe (Höhere Fach- und Berufsausbildung, Fachhochschule, Hochschule und Universität).

Berufliche Qualifikation Die Angaben zur beruflichen Qualifikation werden im vorliegenden Bericht in Übereinstimmung mit den Kategorien der Volkszählung wie folgt unterteilt: •

ungelernte Erwerbstätige (ungelernte Arbeiter und Angestellte),



intermediäre und qualifizierte Erwerbstätige (gelernte Arbeiter und Angestellte),



hochqualifizierte Erwerbstätige (oberstes Management, akademische Berufe und oberes Kader),



Selbständige (freie Berufe, Landwirte, Handwerker und Selbständige im Dienstleistungsbereich).

Erwerbsquote Als Erwerbsquote wird der Anteil Erwerbspersonen (Erwerbstätige und Erwerbslose) in Prozent der Wohnbevölkerung bezeichnet. Es wird unterschieden zwischen der Bruttoerwerbsquote (Erwerbspersonen total in Prozent der Wohnbevölkerung total) und der Nettoerwerbsquote (Erwerbspersonen im Alter von 15 bis 64 Jahren in Prozent der Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren). Pendler Als Pendler werden im vorliegenden Bericht alle Erwerbstätigen bezeichnet, deren Arbeitsgemeinde nicht identisch ist mit ihrer Wohngemeinde. Aus Sicht der Arbeitsgemeinde sind sie Zupendler, aus Sicht der Wohngemeinde Wegpendler. Der Pendlersaldo ist die Differenz zwischen Zupendlern und Wegpendlern.

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Vollzeit- und Teilzeit-Erwerbstätigkeit Liegt der Beschäftigungsgrad einer Person bei 90 und mehr Prozent der betriebsüblichen Wochenarbeitszeit, gilt sie als Vollzeit-Erwerbstätige/r. Als Teilzeit-Erwerbstätige/r gilt, wer weniger als 90 Prozent der betriebsüblichen Wochenarbeitszeit arbeitet.

KAPITEL 6: WOHNVERHÄLTNISSE Wohnverhältnisse Als Wohneigentümer gelten Allein- und Miteigentümer sowie Stockwerkeigentümer. Die Wohneigentumsquote ist der Anteil der von Eigentümern selbst bewohnten Wohnungen in Prozent aller dauernd bewohnten Wohnungen. Die Belegungsdichte ist die Anzahl Personen pro dauernd bewohnte Wohnung. Die Wohndichte ist die Anzahl Personen pro Zimmer. Zweitwohnungen Der Ausdruck „Zweitwohnungen“ wird im vorliegenden Bericht vereinfachend anstelle des in der eidgenössischen Volkszählung verwendeten Begriffes „zeitweise bewohnte Wohnungen“ benützt. Dieser wird wie folgt definiert: „Als zeitweise bewohnte Wohnungen gelten alle Wohnungen oder Einfamilienhäuser, die nicht dem dauernden Wohnen dienen. Dazu zählen insbesondere: •

Ferien- und Wochenendwohnungen sowie die Ferien- und Wochenendhäuser, die von ihren Eigentümern selbst benutzt bzw. für kürzere oder für längere Zeit vermietet werden.



Wohnungen in Aparthotels, sofern dort nicht hotelähnliche Dienstleistungen angeboten werden.



Wohnungen, die von einer Firma ihren Angestellten (Kader, Praktikanten usw.) während eines begrenzten Zeitraums zur Verfügung gestellt werden.“

Als zeitweise bewohnt gelten auch Wohnungen, für die auf dem Gebäudefragebogen der Volkszählung der Name von Bewohner/innen angegeben wurde, aber keine Verknüpfung mit einem entsprechenden Haushalt aus der Personenerhebung erstellt werden konnte. „Dahinter steht die Annahme, dass die betreffende Wohnung zwar vermietet ist, zur Zeit der Zählung aber nicht als Erstwohnung bewohnt war“ (BFS, 2004).

KAPITEL 7: FLÄCHENBEANSPRUCHUNG

UND

BESIEDLUNGSDICHTE

Bodennutzung Die Angaben zur Bodennutzung werden im vorliegenden Bericht in Übereinstimmung mit den Kategorien der Arealstatistik wie folgt unterteilt: •

Bestockte Flächen (Wald, Gehölze, Gebüschwald),



Landwirtschaftliche Nutzflächen (Wies- und Ackerland, Heimweiden, alpwirtschaftliche Nutzflächen, Obstbau, Rebbau, Gartenbau),

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Siedlungsflächen • • • • •



Die Bergregionen in der Schweiz

Gebäudeareal inkl. Umschwung, Industrieareal inkl. Umschwung, Besondere Siedlungsflächen (z.B. Energieversorgungsanlagen, Abbau, Deponien und Baustellen), Erholungs- und Grünanlagen, Verkehrsflächen (z.B. Autobahnen, Strassen, Wege, Parkplätze, offene Bahnstrecken, Strassen- und Bahngrün, Flugplätze),

unproduktive Flächen (Stehende Gewässer, Fliessgewässer, vegetationslose Flächen, unproduktive Vegetation).

Die Arealstatistik wurde nicht für alle Gemeinden gleichzeitig erstellt (z.B. wurde die Arealstatistik 1992/97 während der Jahre 1992 bis 1997 erstellt). Für die Berechnung der Flächenbeanspruchung pro Kopf muss somit für jede Gemeinde die Bevölkerung des jeweiligen Erhebungsjahres der Arealstatistik herangezogen werden. Dabei wird auf die ständige Wohnbevölkerung gemäss ESPOP abgestellt.

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ABKÜRZUNGEN

ARE

Bundesamt für Raumentwicklung

BFS

Bundesamt für Statistik

ESPOP

Eidgenössische Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes

GEOSTAT

Servicestelle des BFS, die raumbezogene Daten verschiedener Quellen verwaltet, harmonisiert und vertreibt

IHG

Investitionshilfe für Berggebiete

seco

Staatssekretariat für Wirtschaft

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Die Bergregionen in der Schweiz

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LITERATURNACHWEISE

BAK Basel Economics (2004), CH-Plus. Analysen und Prognosen für die Schweizer Wirtschaft, Basel BFS (2002), Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden 1850–2000, Neuchâtel: Bundesamt für Statistik BFS (2003), Bevölkerungsstruktur, Hauptsprache und Religion, Neuchâtel: Bundesamt für Statistik BFS (2004), Gebäude, Wohnungen und Wohnverhältnisse, Neuchâtel: Bundesamt für Statistik BFS (2005a), Die Raumgliederung der Schweiz, Neuchâtel: Bundesamt für Statistik BFS (2005b), Nomenklaturen. Inventare – Arealstatistik 1992/97, www.bfs.admin.ch, September 2005 BFS (2005c), Statistisches Jahrbuch der Schweiz 2005, Hg. Bundesamt für Statistik, Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung Bundesamt für Raumentwicklung (2005), Raumentwicklungsbericht 2005, Bern Egger T., Stalder U. und Wenger A. (2003), Brain Drain in der Schweiz, Hg. Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), Bern Kanton Wallis, Departement für Volkswirtschaft, Institutionen und Sicherheit/Departement für Erziehung, Sport und Kultur (2004), Wegziehen – Bleiben – Zurückkehren. Eine wissenschaftliche Studie der Arbeitsmarktbeobachtung Wallis zur Abwanderung von Kompetenzen von Walliserinnen und Wallisern, Sitten Kerngruppe des Bundesnetzwerks ländlicher Raum (2005), Politik des ländlichen Raumes. Werkstattbericht Januar 2005, Hg. Bundesamt für Raumentwicklung, Bern Schuler M., Perlik M. und Pache N. (2004), Nicht-städtisch, rural oder peripher – wo steht der ländliche Raum heute? Hg. Bundesamt für Raumentwicklung, Bern Staatssekretariat für Wirtschaft (2002), Der Wachstumsbericht, Determinanten des Schweizer Wirtschaftswachstums und Ansatzpunkte für eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik, Grundlagen der Wirtschaftspolitik Nr. 3D, Bern Staatssekretariat für Wirtschaft (2005), Regionssekretariate IHG, www.seco.admin.ch, September 2005

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Die Bergregionen in der Schweiz

Die Bergregionen in der Schweiz

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Verzeichnis der Tabellen 1. Bevölkerung und Fläche in Zentren und Umland, 1990 und 2000 2. Geburtenüberschuss und Wanderungssaldo, 1991–2000 3. Typisierung der Bergregionen nach Saldo Wohnortswechsel, 1995–2000 4. Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung nach Altersklassen, 1990 und 2000 5. Anteil Lediger, Verheirateter und Geschiedener im Alter von 20- bis 64 Jahren, 1990 und 2000 6. Privathaushalte nach Haushaltsgrösse, 1990 und 2000 7. Haushalte nach Haushaltstyp, 1990 und 2000 8. Sektoralstruktur der wohnhaften Erwerbstätigen, 1990 und 2000 9. Erwerbsquoten, 1990 und 2000 10. Nettoerwerbsquote nach Geschlecht, 1990 und 2000 11. Teilzeit-Erwerbstätigkeit nach Geschlecht, 1990 und 2000 12. Höchste abgeschlossene Ausbildung, 1990 und 2000 13. Berufliche Qualifikation, 1990 und 2000 14. Wohneigentumsquote, 1990 und 2000 15. Durchschnittliche Zimmerzahl, Belegungs- und Wohndichte, 1990 und 2000 16. Zweitwohnungsanteile, 2000 17. Flächen, 1979/85 und 1992/97 18. Flächenbeanspruchung pro Person, 1979/85 und 1992/97 Verzeichnis der Grafiken 1. Zentren und Umland in den Bergregionen und im Nichtberggebiet, 1992/97 bzw. 2000 2. Veränderung der Einwohnerzahl, 1970–2000 3. Veränderung der Einwohnerzahl, 1990–2000 4. Jährliche Veränderung der Einwohnerzahl, 1990–2003 5. Geburtenüberschuss und Wanderungssaldo, 1991–2000 6. Veränderung Anzahl 20- bis 64-Jähriger, 1990–2000 7. Jugend- und Altersquotient, 1990 und 2000 8. Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung, 2000 9. Anteil Lediger, Verheirateter und Geschiedener, 2000 10. Haushalte nach Haushaltsgrösse, 2000 11. Haushalte nach Haushaltstyp, 2000 12. Sektoralstruktur der wohnhaften Erwerbstätigen, 2000 13. Entwicklung der Sektoralstruktur der Arbeitsplätze, 1970–2000 14. Erwerbsquoten, 2000 15. Nettoerwerbsquote nach Geschlecht, 2000 16. Veränderung der Nettoerwerbsquote nach Geschlecht, 1990–2000 17. Teilzeit-Erwerbstätigkeit nach Geschlecht, 2000 18. Höchste abgeschlossene Ausbildung, 2000 19. Berufliche Qualifikation, 2000 20. Pendlersaldo der Bergregionen, 1990 und 2000

S. 12 S. 19 S. 29 S. 39 S. 42 S. 46 S. 50 S. 53 S. 60 S. 63 S. 66 S. 69 S. 72 S. 82 S. 85 S. 89 S. 92 S. 93

S. 13 S. 15 S. 16 S. 17 S. 20 S. 33 S. 35 S. 40 S. 43 S. 47 S. 51 S. 54 S. 59 S. 61 S. 64 S. 65 S. 67 S. 70 S. 73 S. 77

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21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29.

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Pendlersaldo der einzelnen Bergregionen, 1990 und 2000 Wohneigentumsquoten, 2000 Wohneigentumsquoten nach Zentren und Umland, 1990 und 2000 Durchschnittliche Zimmerzahl, Belegungs- und Wohndichte, 2000 Zweitwohnungsanteile, 2000 Flächen in den Bergregionen, 1979/85 und 1992/97 Siedlungsflächen pro Person, 1979/85 und 1992/97 Verkehrsflächen pro Person, 1979/85 und 1992/97 Landwirtschaftliche Nutzflächen pro Person, 1979/85 und 1992/97

Verzeichnis der Karten 1. IHG-Regionen, Agglomerationen, Einzelstädte und Zentren, 2000 2. In Zentren wohnhafte Wohnbevölkerung, 2000 3. Veränderung der Wohnbevölkerung, 1990–2000 4. Wanderungssaldo, 1991–2000 5. Zuzüge aus dem Ausland, 1991–2000 6. Wegzüge ins Ausland, 1991–2000 7. Wohnortswechsel-Saldo zwischen Bergregionen, 1995–2000 8. Wohnortswechsel-Saldo zwischen Bergregionen und Nichtberggebiet, 1995–2000 9. Typisierung der Bergregionen, 1995–2000 10. Veränderung der 20- bis 64-jährigen Wohnbevölkerung, 1990–2000 11. Altersquotient, 2000 12. Jugendquotient, 2000 13. Ausländische Wohnbevölkerung, 2000 14. Geschiedene Personen, 2000 15. Haushalte mit 5 und mehr Personen, 2000 16. Einelternhaushalte, 2000 17. Erwerbstätige im 1. Sektor, 2000 18. Erwerbstätige im 2. Sektor, 2000 19. Erwerbstätige im 3. Sektor, 2000 20. Nettoerwerbsquote, 2000 21. Teilzeit-Erwerbstätigkeit, 2000 22. Abgeschlossene Tertiärausbildung, 2000 23. Hochqualifizierte Erwerbstätige, 2000 24. Selbständige, 2000 25. Pendlersaldo, 2000 26. Pendlersaldo nach Zentren und Umland, 2000 27. Wohneigentumsquote, 2000 28. Durchschnittliche Zimmerzahl, 2000 29. Wohndichte, 2000 30. Zweitwohnungsanteile, 2000

S. 79 S. 82 S. 83 S. 86 S. 89 S. 94 S. 95 S. 96 S. 97

S. 11 S. 14 S. 18 S. 21 S. 23 S. 24 S. 26 S. 27 S. 29 S. 36 S. 37 S. 38 S. 41 S. 44 S. 48 S. 52 S. 55 S. 56 S. 57 S. 62 S. 68 S. 71 S. 75 S. 76 S. 78 S. 80 S. 84 S. 87 S. 88 S. 90

Die Bergregionen in der Schweiz

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Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Die Bergregionen in der Schweiz

Eidgenössische Volkszählung 2000

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ANHANG VERZEICHNIS

DER

Tabelle A1: Tabelle A2: Tabelle A3: Tabelle A4: Tabelle A5: Tabelle A6: Tabelle A7:

Wohnbevölkerung, 1970–2000 S. 120-121 Ständige Wohnbevölkerung am Jahresende, 1990–2003 S. 122-123 Geburtenüberschuss und Wanderungen, 1991–2000 S. 124-125 Wohnortswechsel, 1995–2000 S. 126 Wohnbevölkerung nach Altersklassen, 1990 und 2000 S. 127 Ausländische Wohnbevölkerung nach Altersklassen, 1990 und 2000 S. 128 Anteile der ausländischen Wohnbevölkerung nach Altersklassen, 1990 und 2000 S. 129 Veränderung der Wohnbevölkerung nach Altersklassen,1990–2000, Jugend- und Altersquotient, 1990 und 2000 S. 130 Zivilstand der 20- bis 64-Jährigen, 1990 und 2000 S. 131 Anteile der Zivilstandsklassen bei den 20- bis 64-Jährigen, 1990 und 2000 S. 132 Haushaltsgrösse, 1990 und 2000 S. 133 Anteile der Haushaltsgrössenklassen, 1990 und 2000 S. 134 Haushaltstyp, 1990 und 2000 S. 135 S. 136 Anteile der Haushaltstypen, 1990 und 2000 S. 137 Erwerbstätige nach Wirtschaftssektor, 1990 und 2000 S. 138 Sektoralstruktur der wohnhaften Erwerbstätigen, 1990 und 2000 S. 139 Strukturwandel, 1970–2000 Erwerbsquoten, 1990 und 2000 S. 140 Arbeitsmarktstatus der Frauen, 1990 und 2000 S. 141 S. 142 Arbeitsmarktstatus der Männer, 1990 und 2000 S. 143 Arbeitsmarktstatus (Frauen und Männer), 1990 und 2000 S. 144 Höchste abgeschlossene Ausbildung, 1990 und 2000 Anteile der Ausbildungsklassen, 1990 und 2000 S. 145 Berufliche Qualifikation, 1990 und 2000 S. 146 Anteile der Berufsklassen, 1990 und 2000 S. 147 Pendler und Pendlersaldo, 1990 und 2000 S. 148 Wohnungen, 1990 und 2000 S. 149 Wohnverhältnisse, 1990 und 2000, Zweitwohnungen, 2000 S. 150 Fläche, 1979/85 und 1992/97 S. 151 Flächenbeanspruchung pro Person, 1979/85 und 1992/97 S. 152

Tabelle A8: Tabelle A9: Tabelle A10: Tabelle A11: Tabelle A12: Tabelle A13: Tabelle A14: Tabelle A15: Tabelle A16: Tabelle A17: Tabelle A18: Tabelle A19: Tabelle A20: Tabelle A21: Tabelle A22: Tabelle A23: Tabelle A24: Tabelle A25: Tabelle A26: Tabelle A27: Tabelle A28: Tabelle A29: Tabelle A30:

ANHANGSTABELLEN

Sämtliche Tabellen stehen in drei Versionen (Zentren + Umland, Zentren, Umland) auf der Homepage des Bundesamtes für Statistik zur Verfügung (http://www.bfs.admin.ch/bfs/ portal/de/index/themen/volkszaehlung/uebersicht/blank/publikationen/bergregionen.html).

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Die Bergregionen in der Schweiz

Tabelle A1: Wohnbevölkerung, 1970–2000 Anzahl Personen 1970

1980

1990

2000

ZENTREN + UMLAND 11

Zürcher Berggebiet

34 129

34 761

40 206

43 764

21

Oberes Emmental

24 992

24 436

24 958

25 361

22

Jura-Bienne

106 172

92 250

90 583

88 286

23

Oberland-Ost

40 802

41 275

44 786

46 371

24

Kandertal

13 796

13 690

14 777

15 702

25

Thun-Innertport

96 400

99 697

108 540

114 621

26

Obersimmental-Saanenland

14 653

14 516

15 689

16 743

27

Kiesental

21 298

21 650

23 346

24 762

28

Schwarzwasser

15 516

15 398

16 631

17 141

29

Trachselwald

32 215

30 482

31 679

32 033

31

Luzerner Berggebiet

57 382

57 230

61 772

67 299

41

Uri

34 091

33 883

34 208

34 777

51

Einsiedeln

14 580

14 225

16 408

19 249

52

Innerschwyz

46 693

47 823

53 807

60 132

61

Sarneraatal

21 668

22 902

26 067

28 883

71

Nidwalden

28 475

31 580

36 002

40 779

81

Glarner Hinterland-Sernftal

11 884

10 549

11 058

10 612

101

Sense

28 134

29 613

33 805

38 299

102

Gruyère

28 017

27 905

33 080

38 070

103

Glâne-Veveyse

19 407

20 222

23 919

27 270

104

Haute-Sarine

5 754

6 816

8 327

10 421

111

Thal

14 065

12 773

13 587

14 038

151

Appenzell A.Rh.

51 819

51 083

55 981

57 379

161

Appenzell I. Rh.

11 257

11 113

12 088

12 822

171

Toggenburg

35 171

33 176

35 440

36 608

172

Sarganserland-Walensee

35 447

35 870

39 471

42 745

181

Surselva

23 231

22 893

23 652

25 275

182

Moesano

7 319

6 806

6 849

7 471

183

Regio Viamala

10 662

10 724

11 460

12 451

184

Prättigau

12 770

12 467

13 403

14 713

185

Schanfigg

4 465

4 413

4 125

4 741

186

Mittelbünden

9 064

8 933

9 762

10 596

187

Bregaglia

1 484

1 395

1 434

1 503

188

Poschiavo

4 907

4 552

4 398

4 427

189

Unterengadin-Münstertal

8 085

8 085

8 394

8 888

211

Locarnese e Vallemaggia

51 871

54 993

56 877

62 217

212

Tre Valli

26 517

27 153

26 276

27 326

213

Malcantone

12 105

14 097

16 810

19 675

214

Valli di Lugano

12 136

14 175

17 331

20 365

221

Pays d'Enhaut

4 498

4 156

4 416

4 357

222

Nord-Vaudois

52 566

50 484

57 386

62 075

223

Vallée de Joux

7 708

6 130

6 155

6 396

231

Goms

4 612

4 752

4 995

5 261

232

Brig-Östlich Raron

18 829

21 251

23 318

25 102

233

Visp-Westlich Raron

27 663

29 155

30 926

34 631

234

Leuk

10 076

10 115

11 094

11 631

235

Sierre

28 274

30 603

35 900

38 146

236

Sion

51 942

55 140

62 759

67 988

237

Martigny

38 061

38 700

44 883

49 861

238

Chablais

52 053

52 738

64 432

70 847

241

Centre Jura

80 990

69 694

67 940

66 994

242

Val-de-Travers

13 953

11 381

12 088

12 174

243

Val-de-Ruz

11 704

12 644

14 417

16 462

261

Jura

67 325

64 986

66 233

68 224

Bergregionen

1 498 687

1 487 533

1 613 928

1 723 964

übrige Schweiz

4 771 096

4 878 427

5 259 759

5 564 046

Schweiz

6 269 783

6 365 960

6 873 687

7 288 010

Quelle: Eidgenössische Volkszählungen, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

Veränderung absolut 1970–1980

121

Eidgenössische Volkszählung 2000

Veränderung in %

1980–1990

1990–2000

1970–1980

1980–1990

1990–2000

8.8

632

5 445

3 558

1.9

15.7

- 556

522

403

-2.2

2.1

1.6

- 13 922

- 1 667

- 2 297

-13.1

-1.8

-2.5 3.5

473

3 511

1 585

1.2

8.5

- 106

1 087

925

-0.8

7.9

6.3

3 297

8 843

6 081

3.4

8.9

5.6

- 137

1 173

1 054

-0.9

8.1

6.7

352

1 696

1 416

1.7

7.8

6.1

- 118

1 233

510

-0.8

8.0

3.1

- 1 733

1 197

354

-5.4

3.9

1.1

- 152

4 542

5 527

-0.3

7.9

8.9

- 208

325

569

-0.6

1.0

1.7

- 355

2 183

2 841

-2.4

15.3

17.3

1 130

5 984

6 325

2.4

12.5

11.8

1 234

3 165

2 816

5.7

13.8

10.8

3 105

4 422

4 777

10.9

14.0

13.3

- 1 335

509

- 446

-11.2

4.8

-4.0

1 479

4 192

4 494

5.3

14.2

13.3

- 112

5 175

4 990

-0.4

18.5

15.1

815

3 697

3 351

4.2

18.3

14.0

1 062

1 511

2 094

18.5

22.2

25.1

- 1 292

814

451

-9.2

6.4

3.3

- 736

4 898

1 39

-1.4

9.6

2.5

- 144

975

734

-1.3

8.8

6.1

- 1 995

2 264

1 16

-5.7

6.8

3.3

423

3 601

3 274

1.2

10.0

8.3

- 338

759

1 623

-1.5

3.3

6.9

- 513

43

622

-7.0

0.6

9.1

62

736

991

0.6

6.9

8.6

- 303

936

1 310

-2.4

7.5

9.8

- 52

- 288

616

-1.2

-6.5

14.9

- 131

829

834

-1.4

9.3

8.5

- 89

39

69

-6.0

2.8

4.8

- 355

- 154

29

-7.2

-3.4

0.7

309

494

0.0

3.8

5.9

3 122

1 884

5 340

6.0

3.4

9.4

636

- 877

1 050

2.4

-3.2

4.0

1 992

2 713

2 865

16.5

19.2

17.0

2 039

3 156

3 034

16.8

22.3

17.5

- 342

260

- 59

-7.6

6.3

-1.3

- 2 082

6 902

4 689

-4.0

13.7

8.2

- 1 578

25

241

-20.5

0.4

3.9

140

243

266

3.0

5.1

5.3

2 422

2 067

1 784

12.9

9.7

7.7

1 492

1 771

3 705

5.4

6.1

12.0

39

979

537

0.4

9.7

4.8

2 329

5 297

2 246

8.2

17.3

6.3

3 198

7 619

5 229

6.2

13.8

8.3

639

6 183

4 978

1.7

16.0

11.1

685

11 694

6 415

1.3

22.2

10.0

- 11 296

- 1 754

- 946

-13.9

-2.5

-1.4

- 2 572

707

86

-18.4

6.2

0.7

940

1 773

2 045

8.0

14.0

14.2

- 2 339

1 247

1 991

-3.5

1.9

3.0

- 11 154

126 395

110 036

-0.7

8.5

6.8

107 331

381 332

304 287

2.2

7.8

5.8

96 177

507 727

414 323

1.5

8.0

6.0

Eidgenössische Volkszählung 2000

122

Die Bergregionen in der Schweiz

Tabelle A2: Ständige Wohnbevölkerung am Jahresende, 1990–2003 Anzahl Personen 1990

1991

1992

1993

1994

1995

ZENTREN + UMLAND 11

Zürcher Berggebiet

39 842

40 758

41 242

41 781

42 314

42 821

21

Oberes Emmental

25 291

25 024

25 308

25 318

25 473

25 554

22

Jura-Bienne

91 050

89 909

90 364

91 104

90 423

90 150

23

Oberland-Ost

43 272

44 096

44 614

45 247

45 724

45 914

24

Kandertal

14 371

15 153

15 384

15 592

15 678

15 696

25

Thun-Innertport

107 085

109 133

109 626

110 263

110 805

111 345

26

Obersimmental-Saanenland

15 513

16 182

16 477

16 773

16 961

17 081

27

Kiesental

23 121

23 587

23 868

23 992

24 160

24 260

28

Schwarzwasser

16 441

16 473

16 619

16 708

16 836

16 824

29

Trachselwald

31 149

32 272

32 481

32 573

32 617

32 554

31

Luzerner Berggebiet

60 251

63 351

64 674

65 335

66 072

66 752

41

Uri

33 650

35 363

35 544

35 727

35 933

35 876

51

Einsiedeln

15 909

16 745

17 215

17 557

17 850

18 232

52

Innerschwyz

52 484

54 077

55 256

56 578

57 479

58 205

61

Sarneraatal

25 538

26 685

27 138

27 588

27 670

27 961

71

Nidwalden

35 903

37 371

37 975

38 642

39 271

39 815

81

Glarner Hinterland-Sernftal

10 845

11 288

11 441

11 512

11 604

11 537

101

Sense

33 246

33 995

34 489

35 181

36 066

36 690

102

Gruyère

31 958

32 944

33 561

34 480

35 071

35 475

103

Glâne-Veveyse

23 123

23 567

24 207

24 798

25 305

25 366

104

Haute-Sarine

8 150

8 690

8 997

9 180

9 507

9 672

111

Thal

13 289

13 979

14 074

14 309

14 355

14 391

151

Appenzell A.Rh.

55 206

56 271

57 342

57 976

58 113

57 966

161

Appenzell I. Rh.

11 782

12 422

12 658

12 793

12 884

12 932

171

Toggenburg

34 416

35 977

36 588

37 077

37 286

37 207

172

Sarganserland-Walensee

38 665

39 865

40 613

41 275

41 822

42 096

181

Surselva

23 200

25 276

25 647

25 986

26 188

26 246

182

Moesano

6 848

7 136

7 239

7 349

7 485

7 567

183

Regio Viamala

11 387

11 548

11 811

12 111

12 239

12 332

184

Prättigau

13 281

13 619

13 857

14 315

14 590

14 823

185

Schanfigg

4 030

4 366

4 542

4 650

4 784

4 668

186

Mittelbünden

9 637

10 425

10 818

10 995

11 268

11 292

187

Bregaglia

1 504

1 708

1 720

1 749

1 748

1 753

188

Poschiavo

4 552

5 035

5 048

5 063

5 066

5 003

189

Unterengadin-Münstertal

8 635

9 074

9 280

9 355

9 460

9 475

211

Locarnese e Vallemaggia

58 672

58 924

59 835

60 509

61 080

61 865

212

Tre Valli

26 519

27 232

27 644

28 005

28 445

28 690

213

Malcantone

17 354

17 837

18 234

18 620

18 997

19 109

214

Valli di Lugano

17 587

18 188

18 635

18 926

19 275

19 638

221

Pays d'Enhaut

4 327

4 457

4 476

4 528

4 521

4 532

222

Nord-Vaudois

55 340

56 735

57 286

57 777

58 339

58 847

223

Vallée de Joux

5 876

6 250

6 275

6 313

6 342

6 307

231

Goms

4 961

5 338

5 437

5 664

5 771

5 785

232

Brig-Östlich Raron

23 645

23 882

24 359

24 667

24 986

25 181

233

Visp-Westlich Raron

31 510

32 846

33 441

34 342

34 977

35 270

234

Leuk

11 005

11 467

11 669

11 954

12 141

12 246

235

Sierre

35 486

37 354

37 915

38 305

38 459

38 569

236

Sion

62 254

63 968

65 096

65 940

66 466

66 931

237

Martigny

44 508

46 520

47 409

48 080

48 486

48 842

238

Chablais

62 270

64 794

66 261

67 485

68 272

68 460

241

Centre Jura

66 495

67 454

67 697

67 967

67 805

67 870

242

Val-de-Travers

11 572

12 167

12 244

12 342

12 349

12 343

243

Val-de-Ruz

14 340

14 405

14 688

15 155

15 251

15 382

261

Jura

65 770

67 598

68 392

68 698

69 053

69 261

Bergregionen

1 594 115

1 640 780

1 664 710

1 686 209

1 701 122

1 710 659

übrige Schweiz

5 156 578

5 201 988

5 243 249

5 282 361

5 317 897

5 351 695

Schweiz

6 750 693

6 842 768

6 907 959

6 968 570

7 019 019

7 062 354

Quelle: ESPOP, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

123

Eidgenössische Volkszählung 2000

Anzahl Personen 1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

43 130

43 221

43 445

43 384

43 468

43 960

44 689

44 966

25 373

25 451

25 501

25 512

25 378

25 215

25 138

24 898

89 676

89 301

88 555

88 218

88 319

87 556

87 785

88 085

45 889

45 630

45 639

45 820

45 514

45 536

45 622

45 711

15 592

15 497

15 588

15 494

15 621

15 827

15 788

15 829

111 699

112 077

113 020

113 588

113 732

114 381

115 217

116 198

17 069

17 087

16 809

16 673

16 574

16 524

16 458

16 442

24 347

24 324

24 558

24 696

24 769

24 663

24 668

24 636

16 819

16 821

16 902

16 901

16 764

16 910

16 921

16 895

32 500

32 582

32 428

32 350

32 290

32 165

32 184

31 970

67 017

67 507

67 622

67 940

67 917

68 010

68 059

68 074

35 861

35 769

35 612

35 487

35 246

34 992

35 209

35 118

18 380

18 565

18 863

18 979

19 086

19 391

19 534

19 782

58 618

59 298

59 447

60 205

61 100

61 107

61 888

62 639

28 135

28 437

28 580

28 773

29 031

29 261

29 482

29 632

40 099

40 626

40 729

41 109

41 383

41 806

42 215

42 580

11 395

11 199

11 052

10 926

10 680

10 494

10 432

10 390

37 271

37 491

37 839

38 273

38 398

38 497

38 692

38 969

36 165

36 633

37 085

37 483

37 834

38 440

39 218

40 001

25 821

25 940

26 093

26 296

26 359

26 973

27 334

27 820

9 897

10 105

10 282

10 397

10 531

10 605

10 776

10 895

14 429

14 345

14 201

14 204

14 180

14 166

14 160

14 181

58 046

57 956

57 761

57 708

57 467

57 142

57 068

56 994

13 008

13 081

13 073

13 107

13 194

13 133

13 163

13 171

37 006

36 929

36 871

36 728

36 454

36 385

36 137

36 045

42 394

42 205

42 171

42 481

42 510

43 017

42 957

43 122

26 402

26 197

26 133

26 138

26 048

25 902

25 838

25 978

7 612

7 629

7 658

7 572

7 545

7 626

7 653

7 657

12 347

12 260

12 319

12 343

12 373

12 440

12 465

12 548

14 884

14 891

14 793

14 744

14 723

14 660

14 599

14 722

4 573

4 587

4 536

4 406

4 370

4 314

4 271

4 270

11 460

11 187

11 185

11 013

10 921

10 779

10 794

10 786

1 716

1 706

1 697

1 676

1 667

1 655

1 617

1 638

4 975

4 946

4 945

4 937

4 875

4 809

4 782

4 717

9 550

9 509

9 462

9 371

9 281

9 258

9 332

9 304

61 804

62 164

62 169

62 475

62 761

63 428

63 748

64 196

28 510

28 459

28 216

28 193

28 145

28 160

28 399

28 529

19 207

19 401

19 475

19 648

19 955

20 303

20 538

20 690

19 873

20 120

20 404

20 569

20 732

21 082

21 398

21 670

4 478

4 479

4 505

4 465

4 459

4 372

4 385

4 434

59 153

59 131

59 272

59 743

59 920

60 267

60 914

61 498

6 269

6 298

6 217

6 218

6 207

6 136

6 090

6 141

5 793

5 728

5 792

5 640

5 553

5 450

5 398

5 334

25 399

25 616

25 653

25 711

25 777

25 638

25 762

25 927

35 351

35 514

35 514

35 521

35 277

35 334

35 336

35 383

12 318

12 372

12 336

12 162

12 048

11 991

11 991

12 081

38 303

38 253

38 356

38 578

38 570

39 016

39 430

40 036

67 566

67 739

68 137

68 480

68 823

69 221

69 995

70 896

48 993

49 073

49 365

49 518

49 663

50 789

51 446

52 690

68 430

68 806

69 134

69 938

70 489

70 863

72 253

73 560

67 643

67 280

66 922

66 539

66 172

66 515

66 465

66 605

12 304

12 376

12 375

12 344

12 138

12 114

12 139

12 156

15 497

15 698

15 847

16 029

16 228

16 392

16 507

16 758

68 948

68 964

68 995

68 818

68 794

68 930

69 074

69 064

1 714 994

1 718 460

1 721 138

1 725 521

1 727 313

1 733 600

1 743 413

1 754 311

5 366 352

5 378 005

5 402 399

5 438 923

5 476 742

5 522 053

5 570 440

5 609 837

7 081 346

7 096 465

7 123 537

7 164 444

7 204 055

7 255 653

7 313 853

7 364 148

Eidgenössische Volkszählung 2000

124

Die Bergregionen in der Schweiz

Tabelle A3: Geburtenüberschuss und Wanderungen, 1991–2000 Geburtenüberschuss 1991–2000

Wanderungssaldo 1991–2000

Anzahl

in % der Wohn-

Anzahl

in % der Wohn-

Personen

bevölkerung 1990

Personen

bevölkerung 1990

ZENTREN + UMLAND 11

Zürcher Berggebiet

2 123

5.33

1 445

3.63

21

Oberes Emmental

655

2.59

- 243

- 0.96

22

Jura-Bienne

- 408

- 0.45

3 215

3.53

23

Oberland-Ost

454

1.05

1 222

2.82

24

Kandertal

578

4.02

- 152

- 1.06

25

Thun-Innertport

137

0.13

5 062

4.73

26

Obersimmental-Saanenland

481

3.10

410

2.64

27

Kiesental

544

2.35

630

2.72

28

Schwarzwasser

246

1.50

199

1.21

29

Trachselwald

451

1.45

- 272

- 0.87

31

Luzerner Berggebiet

4 149

6.89

912

1.51

41

Uri

1 288

3.83

- 1 000

- 2.97

51

Einsiedeln

1 123

7.06

1 571

9.87

52

Innerschwyz

2 838

5.41

4 631

8.82

61

Sarneraatal

1 296

5.07

1 663

6.51

71

Nidwalden

2 123

5.91

2 762

7.69

81

Glarner Hinterland-Sernftal

- 15

- 0.14

- 407

- 3.75

101

Sense

1 757

5.28

3 137

9.44

102

Gruyère

1 704

5.33

3 864

12.09

103

Glâne-Veveyse

1 486

6.43

1 893

8.19

104

Haute-Sarine

870

10.67

1 281

15.72

111

Thal

372

2.80

- 86

- 0.65

151

Appenzell A.Rh.

1 484

2.69

651

1.18

161

Appenzell I. Rh.

760

6.45

103

0.87

171

Toggenburg

1 598

4.64

- 677

- 1.97

172

Sarganserland-Walensee

1 574

4.07

1 943

5.03

181

Surselva

469

2.02

289

1.25

182

Moesano

- 44

- 0.64

623

9.10

183

Regio Viamala

375

3.29

800

7.03

184

Prättigau

564

4.25

706

5.32

185

Schanfigg

186

4.62

- 66

- 1.64

186

Mittelbünden

295

3.06

373

3.87

187

Bregaglia

- 1

- 0.07

9

0.60

188

Poschiavo

- 154

- 3.38

- 1

- 0.02

189

Unterengadin-Münstertal

72

0.83

217

2.51

211

Locarnese e Vallemaggia

104

0.18

3 957

6.74

212

Tre Valli

38

0.14

909

3.43

213

Malcantone

304

1.75

2 132

12.29

214

Valli di Lugano

524

2.98

2 337

13.29

221

Pays d'Enhaut

- 32

- 0.74

60

1.39

222

Nord-Vaudois

1 397

2.52

2 575

4.65

223

Vallée de Joux

- 80

- 1.36

85

1.45

231

Goms

123

2.48

136

2.74

232

Brig-Östlich Raron

779

3.29

1 362

5.76

233

Visp-Westlich Raron

2 209

7.01

753

2.39

234

Leuk

654

5.94

235

Sierre

1 451

4.09

374

0.00 1.05

236

Sion

2 857

4.59

3 108

4.99

237

Martigny

2 353

5.29

1 594

3.58

238

Chablais

3 325

5.34

4 565

7.33 - 2.21

241

Centre Jura

140

0.21

- 1 470

242

Val-de-Travers

- 11

- 0.10

120

1.04

243

Val-de-Ruz

1 003

6.99

1 113

7.76

261

Jura

1 865

2.84

122

0.19

Bergregionen

50 433

3.16

60 539

3.80

übrige Schweiz

144˙ 558

2.80

150 819

2.92

Schweiz

194 991

2.89

211 358

3.13

Quelle: ESPOP, BFS

Die Bergregionen in der Schweiz

125

Eidgenössische Volkszählung 2000

Zuwanderung 1991–2000

Wegwanderung 1991–2000

Anzahl Personen

Zuzüge Ausland

Anzahl Personen

Wegzüge Ausland

Total

vom Ausland

in % des Totals

Total

ins Ausland

in % des Totals

31 171

4 637

14.9

29 726

3 628

12.2

13 243

1 490

11.3

13 486

895

6.6

56 570

12 110

21.4

53 355

10 283

19.3

38 293

9 323

24.3

37 071

6 069

16.4

7 077

1 944

27.5

7 229

1 025

14.2

75 634

9 298

12.3

70 572

7 402

10.5

10 262

3 216

31.3

9 852

1 806

18.3

16 244

1 649

10.2

15 614

1 147

7.3

9 398

921

9.8

9 199

595

6.5

17 418

1 983

11.4

17 690

1 361

7.7

35 037

5 596

16.0

34 125

3 185

9.3

16 681

2 981

17.9

17 681

2 146

12.1

8 720

2 011

23.1

7 149

1 186

16.6

35 133

9 956

28.3

30 502

5 620

18.4

15 316

3 325

21.7

13 653

2 045

15.0

29 384

6 484

22.1

26 622

4 287

16.1

7 566

1 438

19.0

7 973

1 023

12.8

23 787

2 968

12.5

20 650

1 674

8.1

29 504

5 524

18.7

25 640

4 180

16.3

19 796

3 344

16.9

17 903

2 398

13.4

7 703

901

11.7

6 422

529

8.2

7 130

1 613

22.6

7 216

1 236

17.1

38 812

7 425

19.1

38 161

5 787

15.2

8 134

1 730

21.3

8 031

1 161

14.5

22 453

4 148

18.5

23 130

3 018

13.0

27 166

5 939

21.9

25 223

3 901

15.5

15 439

3 575

23.2

15 150

2 323

15.3

3 957

998

25.2

3 334

661

19.8

9 568

1 583

16.5

8 768

1 102

12.6

9 595

2 097

21.9

8 889

1 362

15.3

5 223

1 131

21.7

5 289

826

15.6

10 083

3 158

31.3

9 710

2 358

24.3

773

165

21.3

764

151

19.8 22.6

1 271

341

26.8

1 272

287

5 673

1 685

29.7

5 456

1 153

21.1

45 864

9 073

19.8

41 907

6 516

15.5

14 562

3 928

27.0

13 653

2 345

17.2

15 434

2 498

16.2

13 302

1 841

13.8

13 921

1 787

12.8

11 584

1 298

11.2

2 765

889

32.2

2 705

637

23.5

43 903

8 235

18.8

41 328

7 309

17.7

3 618

834

23.1

3 533

668

18.9

3 049

1 258

41.3

2 913

744

25.5

13 736

3 582

26.1

12 374

2 717

22.0

17 569

6 408

36.5

16 816

3 737

22.2

5 705

2 151

37.7

5 705

1 053

18.5

29 254

11 064

37.8

28 880

9 578

33.2

36 903

9 637

26.1

33 795

7 960

23.6

25 115

8 136

32.4

23 521

6 467

27.5

55 719

19 976

35.9

51 154

17 207

33.6

30 369

9 365

30.8

31 839

8 601

27.0

8 701

1 431

16.4

8 581

1 304

15.2

14 476

2 018

13.9

13 363

1 755

13.1

38 508

7 677

19.9

38 386

6 242

16.3

1 088 385

236 634

21.7

1 027 846

175 789

17.1

4 201 854

977 509

23.3

4 051 035

826 996

20.4

5 290 239

1 214 143

23.0

5 078 881

1 002 785

19.7

126

Eidgenössische Volkszählung 2000

Die Bergregionen in der Schweiz

Tabelle A4: Wohnortswechsel, 1995–2000 Saldo Wohnortswechsel Wanderung von/nach anderen IHG-Regionen

Wanderung von/nach der übrigen Schweiz

Anzahl Personen

in % der Wohn-

Anzahl Personen

in % der Wohn-

nach Altersklasse

bevölkerung

nach Altersklasse

bevölkerung