Die anderen Verheissungen

Die ‚anderen‘ Verheissungen 1 Die ‚anderen‘ Verheissungen Gibt es Momente in deinem Leben, in denen du dich buchstäblich ‚in die Ecke‘ gedrängt fühl...
Author: Eleonora Kaiser
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Die ‚anderen‘ Verheissungen

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Die ‚anderen‘ Verheissungen Gibt es Momente in deinem Leben, in denen du dich buchstäblich ‚in die Ecke‘ gedrängt fühlst? Situationen, wo du das Gefühl hast, dass du erdrückst wirst von Erwartungen (deinen eigenen und anderen), dass einiges schief läuft, dass das Leben einfach anstrengend ist – zu anstrengend. Du hast den Eindruck: ‚Das schaffe ich nicht! Wieso nun das auch noch Gott? Was soll das?!‘ Manchmal ist das Leben nicht ganz einfach. Manchmal verlangt es uns tatsächlich ganz schön etwas ab… Und das können dann die Momente sein, in denen Leute in die Seelsorge kommen und fragen: ‚Wo ist Gott? Wieso lässt er das zu? Warum immer ich? Mutet er mir nicht zu viel zu? Verlangt er nicht zu viel von mir?‘ Sind dir diese Gedanken fremd? Hast du so etwas noch nie erlebt, noch nie gedacht? Ja, dann bist du wahrscheinlich bis jetzt vor gröberen Lebensstürmen verschont geblieben… Danke Gott dafür – und nimm es nicht als selbstverständlich. ‚Verlangt Gott nicht zu viel von mir? Mutet er mir nicht zu viel zu?‘

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Ja, was möchte Gott eigentlich von mir, von uns? Im 5. Mose 10,12 habe ich eine interessante, kompakte Antwort gefunden: „Was verlangt der Herr, euer Gott, von euch? Nichts anderes, als dass ihr ihn achtet und immer seinen Wegen folgt, dass ihr ihn liebt und ihm von ganzem Herzen mit aller Hingabe dient. Richtet euch nach seinen Geboten und Ordnungen, die ich euch heute gebe! Dann wird es euch gut gehen.“ Wirklich eine schöne Zusammenfassung, oder? Was möchte Gott von uns? Dass wir ihn achten (in anderen Übersetzungen ‚fürchten‘ – Ehrfurcht haben vor ihm), lieben, dass wir ihm dienen und ihm gehorchen. Und dass wir das alles von ganzem Herzen und mit aller Hingabe tun. Hmm, ganz Ohne ist das nicht. Wenn wir uns so richtig überlegen, was das bedeutet, merken wir, dass Gott ALLES möchte von uns. Ja, dass wir IHM unser ganzes Leben anvertrauen dürfen! Dass ER Herr sein möchte - über jeden Bereich. In Momenten, wo wir das Gefühl haben, dass uns alles zu viel wird, dass Gott uns zu viel zumutet, dass er zu viel von uns verlangt, ist häufig das Problem, dass wir zu fest auf das Schwierige, Herausfordernde, fokussiert sind.

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Wir konzentrieren uns zu fest auf das, was Gott uns zumutet – und schauen zu wenig auf die Ausrüstung, die ER uns gibt! Und ich möchte hier anmerken: wir sprechen jetzt von schwierigen Situationen, die wir nicht oder kaum beeinflussen können. Manchmal gehts uns vielleicht schlecht, weil wir uns zu viele Sorgen machen, zu viel in unseren Tag einpacken, in ungesunden Beziehungen oder bewusst in Sünde (also am Ziel vorbei) leben. Da sollen und können wir etwas ändern. Da müssen wir aktiv werden! Auch gibt es Situationen wo klar ist, dass der Feind uns eins auswischen will, dass er uns verführen, zerstören will – das wäre dann die Anfechtung. Und da dürfen wir die bösen Mächte im Namen von Jesus klar zurückweisen, da sollen wir geistlich kämpfen, aktiv werden. Aber es gibt auch Situationen, die wir grundsätzlich nicht beeinflussen können – wir können nichts tun, ausser sie mit Gottes Hilfe auszuhalten, zu ertragen, durchzustehen. Die Unterscheidung ist da sehr wichtig! Und ich beginne nun gar nicht, Dinge aufzuzählen, die in diese Kategorie gehören. Du weißt das von dir selber am besten…

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Wenn wir denken, dass Gott uns zu viel zumutet, sollten wir uns überlegen, was ER denn für uns getan hat! Was ER bereits gegeben hat. Hat er irgendetwas zurückbehalten? Nein! Er gab MEHR als alles! Er schickte seinen Sohn in diese Welt, der sein eigenes Leben für uns hingab. In Römer 8,32 lesen wir: „Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dem Tod ausgeliefert. Sollte er uns da noch etwas vorenthalten?“ Und mehr noch: Jesus hat das freiwillig getan! Aus Liebe für dich – für uns! In Johannes 10,18 sagt Jesus: „Niemand nimmt mir mein Leben, ich gebe es freiwillig.“ Max Lucado hat das mal so ausgesdrückt: „Es waren nicht die Nägel, die Jesus am Kreuz festhielten. Es war Liebe.“ Wir sind nun in der Karwoche, die ihren Höhepunkt an Karfreitag hat. Und so oft überspringen wir als feurige Christen Karfreitag einfach und freuen uns über Ostern. Jesus hat den Tod besiegt. ER hats vollbracht. Mit Jesus stehen wir auf der Siegerseite. Wieso sich also noch mit dem Leid von Karfreitag auseinandersetzen? Ich muss gestehen, dass ich jahrelang so gelebt habe.

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Und ich muss auch zugeben, dass ich beim Schreiben dieser Predigt kurz googeln musste, was eigentlich Kar-Woche bedeutet. Ich weiss schon, dass es irgendwie mit Leiden zu tun haben muss, aber… Also, Karwoche bedeutet: ‚Stille Woche‘, Kara heisst: Klage, Kummer, Trauer, sagte mir Wikipedia. Wir unterschätzen oft, was Jesus am Kreuz erlitten hat. Was das für ihn bedeutet hat. Ganz nachvollziehen werden wir es wohl auch nie können. Aber es war ein unendlicher Schmerz, dieses aufgehängt Sein am Kreuz, verspottet und verlassen von Menschen, getrennt von Gott. Wir haben letzte Woche im Rahmen der Kampagne Lukas 9 gelesen. Und dort ist mir ein Vers ins Auge gestochen, den ich so noch nie bewusst gelesen habe: „Als der von Gott bestimmte Zeitpunkt näher rückte, an dem Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, fasste Jesus fest in den Blick, was auf ihn zukam, und machte sich auf den Weg nach Jerusalem.“ Und in der Fussnote steht die wörtliche Übersetzung: „…machte er sein Gesicht hart/fest, um nach Jerusalem zu gehen…“

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Leute, das war nicht einfach so ein idyllischer Spaziergang! Jesus wusste, dass es ihn alles kosten würde. Und er hat ALLES gegeben! ER hat gelitten. Er hat sein Leben freiwillig gegeben. Er war Gott gehorsam bis in den Tod. Und auch durch dieses Leiden wird letztlich Gott verherrlicht! Durch diese totale Hingabe von Jesus wird Ostern erst möglich. Vergessen wir nicht: ohne Karfreitag gibt’s keine Ostern, kein Pfingsten. Weil Jesus das Ziel nie aus den Augen verloren hat, bekam er die Kraft, diesen Weg zu gehen. Und da kommen wir nun zurück zu uns. Gott verlangt nichts von uns, das ER nicht bereits für uns getan hätte oder tun würde. Und er fordert nichts von uns, das unsere Kräfte und Möglichkeiten übersteigt. „Wenn euer Glaube auf die Probe gestellt wird, schafft Gott auch die Möglichkeit, sie zu bestehen.“ Eine meiner Lieblingsstellen (1. Korinther 10,13), das ist ein Vers, der mich stärkt und ermutigt, wenn ich manchmal meine gesundheitlichen Einschränkungen sooooo satt habe!! Und ich möchte dir diese Verheissung gerade jetzt bewusst zusprechen – in deine Herausforderungen, Prüfungen, Anfechtungen hinein!

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Gott hat uns nicht nur seinen Sohn geschenkt – er hat uns auch versprochen, dass der Heilige Geist uns stärken wird! Dass wir Kraft bekommen durch den Heiligen Geist. ER stärkt unsere kraftlosen Hände und lässt unsere zitternden Knie wieder stark werden. Und wisst ihr, wenn wir wirklich als Nachfolger von Jesus leben, wenn wir wirklich an der Front stehen, dann kann es vorkommen, dass wir mal kraftlose Hände und zitternde Knie haben… Aber: Jesus stärkt! ER ermutigt! ER befähigt! ER gibt Kraft für den nächsten Schritt! Und das ist das entscheidende Wunder! Paulus, der wirklich Krasses erlebt hat, oft ans Limit kam, kann sogar sagen: „Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt.“ Phil. 4,13 Und das geht dann nicht immer linear von Sieg zu Sieg – sondern Gott ist eben oft gerade im dunklen Tal besonders erlebbar. Oder anders gesagt: gerade wenns schwierig wird, zeigt sich, ob unser Glaube wirklich ‚verhäbt‘ oder ob er – wie Vieles andere – nur eine Art Weltanschauung, nur eine schöne Philosophie ist…

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Ab und zu treffe ich Christen, die aus allen Wolken fallen, wenn ihnen etwas zugemutet wird, das über ihren bisherigen geistlichen Hoirzont hinausgeht. Wenn etwas schief geht, das Leben gerade ein bisschen herausfordernd ist. Es kann schon nur eine Grippe sein, die sie aus dem Konzept bringt. Denn: Wenn ich mit Gott unterwegs bin, passiert mir das doch nicht. Gott ist ja gut – also hat er dafür zu sorgen, dass es mir als Sohn oder Tochter schon hier und jetzt - und immer - gut geht! Merken wir, wie arrogant so eine Ansicht ist? Weshalb denken wir, wir hätten das Recht, das es uns gut geht? Was ist mit den Christen weltweit, die unter Repressalien leiden müssen, im Gefängnis gefoltert werden, Zwangsarbeit leisten müssen…? Sind das schlechtere Christen? Sind das weniger ‚Gottes Kinder‘ als wir…?! Ich bin immer wieder tief berührt, wenn ich von verfolgten Christen lese, die mitten im Leid, ja, sogar im Tod, Freude und Zufriedenheit ausstrahlen. Diese Menschen haben erfasst, worum es wirklich geht. Nämlich darum, Jesus zu lieben, ihn zu achten, IHM ähnlicher zu werden, ihm zu dienen und zu gehorchen – koste es, was es wolle.

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Ja, die Bibel ist voll von Verheissungen. Wunderschöne Worte, die uns ermutigen, die uns zeigen, was für einen liebevollen und mächtigen Vater wir haben. Und auf diese Verheissungen sollen und dürfen wir uns auch voll verlassen, an ihnen dürfen wir uns festhalten, auf sie sollen wir bauen – es sind Worte Gottes: „Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben zu geben, Leben im Überfluss.“ Joh. 10,10 „Bittet, so wird euch gegeben…‘ Joh. 7,7 „ Das alles sage ich euch, damit meine Freude euch ganz erfüllt und eure Freude dadurch vollkommen wird.“ Joh. 15,11 oder die wunderbare Zusage aus Jer. 29,11 „Denn mein Plan mit euch steht fest: Ich will euer Glück und nicht euer Unglück…“ Das sind Verheissungen von Gott! Und die dürfen wir für uns in Anspruch nehmen. Manchmal hängen wir uns diese ermutigenden Verse auch an den Kühlschrank oder an die Pinwand im Büro als Memo – und das ist gut so! Gefährlich wird’s dann, wo wir unsere Sicht von Gott und vom Glauben ausschliesslich auf diese Verse aufbauen.

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Wo wir (den falschen) Schluss ziehen, dass es uns doch einfach gut gehen muss – immer gut gehen muss – wenn wir mit Gott unterwegs sind. Ich kenne Leute, die ihren Glauben frustriert über Bord geworfen haben, weil es in ihrem Leben Schwierigkeiten und Herausforderungen gab – und sie diese nicht mit ihrem bisherigen Glauben in Einklang bringen konnten. Sie gingen von einer falschen Grundannahme aus – der Annahme, als Königskinder hätten sie das Recht, dass sie schon hier und jetzt Himmel auf Erden geniessen können. So ein Glaube kann fatal enden. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die ganze Bibel kennen – und deshalb finden wir die Kampagne so gut. In einem Jahr das NT durchlesen: so genial! Da bekommen wir einen echten Überblick über das Wirken von Jesus, über die Brief an die ersten christlichen Gemeinden, über unsere Zukunft. Und wir werden gaaaanz vielen Menschen begegnen, in deren Leben der Segen Gottes nicht einfach so prall sichtbar war. Aber es sind Menschen, die durch Stürme und harte Prüfungen an Gott festhielten und erleben durften, dass ER treu ist! Es gibt ein englisches Sprichwort das sagt, dass uns schwierige Zeiten ‚either bitter or better‘ machen.

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Lebensprüfungen, schwere Schläge, die wir einstecken müssen, können uns entweder bitter oder besser machen. Wenn wir nur auf das Leid, die Not schauen, wenn wir vergleichen und meinen, anderen gehe es viel besser, wenn wir in Selbstmitleid versinken – ist die Chance gross, dass wir bitter werden, verbittert. Und wahrscheinlich auch einsam, weil die Leute um uns herum es satt haben, sich unser Gejammer anzuhören. Aber wo wir lernen, in schwierigen Momenten unser Herz vor Gott auszuschütten, IHM unsere Not, die tiefe Verzweiflung zu klagen, wo wir beginnen, echte Beziehung mit ihm zu leben, werden wir auch immer wieder erleben, dass ER da ist. Dass seine Hand uns hält – mitten im Leid. Und dass er sogar manchmal heilend eingreift, die Umstände verändert, ein Wunder tut. Oder aber eben Kraft schenkt, zu tragen. Fakt ist und bleibt: Gerade in harten Zeiten wächst unser Glaube, unser Vertrauen. Auch wenn uns das gegen den Strich geht und es genau die Zeiten sind, die wir am liebsten aus unserm Leben wegradieren würden.

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Ich möchte uns heute Mut machen, unsern Blick weiten zu lassen – und auch die Verheissungen anzunehmen, die uns vielleicht nicht gefallen. Aussagen, die mit Leid, Schmerz, Not, Verzicht zu tun haben. Das sind nicht gerade die Verse, die wir in der Stube aufhängen. Aber sie gehören dazu. Wenn wir sie ignorieren, schustern wir uns eine eigene Theologie zurecht, die nicht verhäbt, weil sie einen wichtigen Teil der Realität einfach ausklammern will. Was wird also echten Nachfolgern von Jesus auch noch verheissen, vorausgesagt? „Doch vergiss nicht: Jeder, der an Jesus Christus glaubt und so leben will, wie es Gott gefällt, muss mit Verfolgung rechnen.“ 2. Tim. 3,12 – eine Tatsache, die schon die ersten Christen erleben mussten und die weltweit heute 100 Mio Christen erleben! Die meisten der Aposteln starben den Märtyrertod, wurden hingerichtet. Weit entfernt von unserer Vorstellung – Himmel auf Erden. „Betrachtet es als Grund zur Freude, wenn euer Glaube immer wieder hart auf die Probe gestellt wird. Denn durch solche Bewährungsproben wird euer Glaube fest und unerschütterlich.“ Jakobus 1,2-3

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„Dort ermutigten Paulus und Barnabas die jungen Christen, im Glauben festzubleiben, und erinnerten sie noch einmal: "Der Weg in Gottes neue Welt führt durch viel Leid." Apg. 14,22 „Erträgt aber jemand Leid, obwohl er nur Gutes getan hat, dann ist das ein Geschenk Gottes. Dazu hat euch Gott berufen. Denn auch Christus hat für euch gelitten, und er hat euch ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt.“1. Petrus 2,21 „Wie wir mit Christus leiden, sollen wir auch seine Herrlichkeit mit ihm teilen.“ Römer 8,17 … und es gäbe noch mehr. Ja, nicht wirklich die Verse, von denen wir sagen würden: ‚name it and claim it‘ – sprich es aus und nimm es in Anspruch. In unserer leidensscheuen Wohlstandsgesellschaft klammern wir Schmerz, Leid, Krankheit aus. Wir empfinden sie als mühsame Störung bei einem Leben, das doch komfortabel und einfach sein sollte. Oder wir erleben sie als Rückschlag in unserer vermeintlichen geistlichen Entwicklung. Wir schreien nach Wundern, nach Heilung – und haben dabei genaue Vorstellungen, wie so ein Wunder sein sollte…. wenn Gott ja gut ist.

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Ich sage nicht, dass wir nicht um Wunder beten sollen, dass wir uns nicht nach Heilung ausstrecken sollen. Oh nein, da bin ich weit davon entfernt. Auch, weil Gott schon so oft heilend eingegriffen hat in meinem Leben. Aber ich möchte uns ermutigen, weiter zu sehen. Das Ganze zu sehen. Nicht in erster Linie Gottes Gaben, sondern Gott selber zu suchen. Seine Gegenwart zu suchen – und dann das zu empfangen, was ER uns schenkt. Johannes der Täufer wurde im Gefängnis geköpft – während Jesus nicht weit von ihm entfernt Kranke heilte und Tote auferweckte. Was für eine krasse Spannung! Und was ist das Wunder? Dass Johannes an diesem Messias, dem Retter, festhielt, auch als es ihm buchstäblich an den Kragen ging. Gott sieht weiter. Gestehen wir ihm – immer wieder neu zu – dass ER Gott ist und dass ER weiss, was das Beste ist! Wir dürfen selbstverständlich bitten, dass ‚der Kelch‘ an uns vorübergehen möge. Das hat Jesus auch getan. Aber ER blieb nicht dabei stehen, sondern betete weiter, dass nicht ‚mein, sondern dein Wille geschehe‘. Das ist Ausdruck eines tiefen Vertrauens von Jesus in seinen Vater. ‚Dein Wille geschehe…!‘

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Ziemlich herausfordernd für uns. Weil wir uns gewohnt sind, dass Vieles machbar ist! Und weil wir deshalb erwarten, dass das auch im Glauben so ist! Genau deshalb werden wir offen für Verführer, für falsche Propheten – weil sie uns sagen, was wir hören möchten. Auch wenn es nicht oder nur teilweise stimmt. Eine Christin aus Ägypten, die viel leiden musste wegen ihrem Glauben sagte mal: ‚Ja, wir sind die verfolgte Kirche! Leute leiden – und sterben sogar – wegen ihrem Glauben. Aber ihr im Westen seid die versuchte Kirche! Und ich möchte nicht tauschen…‘ Krass, oder? Die Versuchung ist eben wirklich real – und wir müssen wachsam sein, dass wir nicht auf eine falsche Schiene geraten und unseren Glauben auf einem wackligen ‚Fundament‘ aufbauen. Fassen wir zusammen: Wenn wir wirklich Nachfolger von Jesus sein wollen, sollte es uns nicht erstaunen, wenn auch wir Zeiten des Leidens durchleben müssen. Jesus gings nicht anders – seinen Jüngern auch nicht. Wenn wir also mit ihm unterwegs sind, müssen wir damit rechnen, dass es in dieser Welt noch die eine oder andere Beule geben könnte.

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Aber wir dürfen auch wissen und erleben, dass wir nicht alleingelassen sind mit unseren Verletzungen (welcher Art sie auch immer sein mögen). Was erwartet Gott von dir – heute, in der nächsten Woche? Scheint es dir ein bisschen zu viel zu sein? Fühlst du dich überfordert, in die Ecke gedrängt? Denke dran: alles was er von dir erwartet ist, dass du IHM dein Leben bedingungslos anvertraust. In allen Prüfungen, durch alles hindurch. Und du wirst, vielleicht gerade auch durch leidvolle Zeiten hindurch, SEINE Kraft erleben! SEINE Kraft, die dann in uns wirksam wird, wenn wir kapitulieren vor ihm und zugeben, dass wirs nicht im Griff haben. Wenn unser Stolz, unser Egoismus, unser Machbarkeitswahn zerbrochen wird. Und dann wird das Leben als Christ spannend, weil wir nicht mehr so sehr von den Umständen abhängig sind, sondern mehr und mehr von SEINER Gnade, von SEINER Gegenwart. Jesus hat uns nichts vorgemacht. In Johannes 16,33 sagt er: „Dies alles habe ich euch gesagt, damit ihr durch mich Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst, aber lasst euch nicht entmutigen: Ich habe die Welt besiegt."

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Warum können wir also mutig vorwärtsgehen – trotz Schwierigkeiten? Weil diese Welt nicht alles ist. Weil Jesus diese Welt besiegt, überwunden hat – und weil ER uns zu Überwindern machen will! Und für diejenigen, die echte Überwinder sind, gibt’s dann nochmals ganz geniale Verheissungen, die weit über unsere Vorstellungskraft, ja sogar bis in die Ewigkeit hineinreichen. Aber darüber können wir ein anderes Mal nachdenken ☺ Jesus hält seine Versprechen – auch das, dass er jeden Tag bei uns ist, bis ans Ende der Welt. Durch schöne – und schwierige Zeiten hindurch. Deshalb können wir mutig, zuversichtlich, hoffnungsvoll, fröhlich, gestärkt, überzeugt, einladend, vertrauensvoll vorwärtsgehen. Segen: Epheser 3,16-20: „Ich bitte Gott, dass er euch aus seinem unerschöpflichen Reichtum Kraft schenkt, damit ihr durch seinen Geist innerlich stark werdet und Christus durch den Glauben in euch lebt. In seiner Liebe sollt ihr fest verwurzelt sein; auf sie sollt ihr bauen. Denn nur so könnt ihr mit allen anderen Christen das ganze Ausmaß seiner Liebe erfahren, die wir doch mit unserem Verstand niemals fassen können. Dann wird diese göttliche Liebe euch immer mehr erfüllen. Gott aber kann viel mehr tun, als wir jemals von ihm erbitten oder uns auch nur vorstellen können. So groß ist seine Kraft, die in uns wirkt.“