Diakonisches Werk Hochtaunus. Jahresbericht 2012

Diakonisches Werk Hochtaunus Jahresbericht 2012 2  Jahresbericht 2012  Editorial Inhalt  Jahresbericht 2012  Vorwort zum Jahresbericht Wir freue...
Author: Meike Kaufman
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Diakonisches Werk Hochtaunus

Jahresbericht 2012

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Jahresbericht 2012  Editorial

Inhalt  Jahresbericht 2012 

Vorwort zum Jahresbericht Wir freuen uns, Ihnen heute den Jahresbericht für das Jahr 2012 vorstellen zu können. Mit vielen Beispielen und Themen aus der praktischen Arbeit wollen wir Ihnen einen breiten Einblick in die vielfältige Tätigkeit des Diakonischen Werkes Hochtaunus geben. Dabei werden wir von vielen Freiwillig Engagierten, sei es im Bereich der Tafelarbeit als auch im Mehrgenerationenhaus unterstützt, wofür wir uns an dieser Stelle sehr herzlich bedanken. Unser besonderer Dank geht aber auch an die Stiftungen und Spender, die mit ihrer finanziellen Unterstützung die Arbeit erst möglich machen. Gerade im Bereich der Tafel und insbesondere für den Arbeitsbereich Epilepsieberatung sind wir auf Spenden angewiesen. Ein ganz besonderer Dank geht an die HansMagiera-Stiftung, ohne deren Hilfe, wir die Beratungsarbeit nicht fortführen könnten. Wir freuen uns Ihnen zwei neue Arbeitsgebiete vorstellen zu können. Zum einen die Schulsozialarbeit an der Philipp-ReisSchule in Friedrichsdorf, mit der wir im Sommer 2012 beginnen konnten und zum anderen das von der Aktion Mensch finanzierte Projekt „Ratgeber“ mit der Aufgabe, anerkannte Asylberechtigte beim Auszug aus der Gemeinschaftunterkunft in Grävenwiesbach bei der Wohnungssuche und der weiteren Integration zu unterstützen. Umfangreiche Informationen, insbesondere über die Arbeit im Offenen Atelier, im Mehrgenerationenhaus Wehrheim, der Tafel und der Epilepsie-Stiftung erhalten Sie über die verschiedenen Homepages (siehe Seite 37). An dieser Stelle danken wir herzlich den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für die engagierte Arbeit und unseren Auftraggebern und Kooperationspartnern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit!

Michael Hibler Leiter des Diakonischen Werk Hochtaunus Stefanie Limberg Stellv. Leitung Diakonisches Werk Hochtaunus

Bad Homburg, im Mai 2013

Titelbild: Sebastian Möhle, Offenes Atelier Wehrheim

Inhalt 02

Vorwort Michael Hibler, Leiter des Diakonischen Werkes Hochtaunus

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Inhaltsverzeichnis

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Verwaltungsrat

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Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

06 Allgemeine Lebensberatung (ALB) Sozialberatung Kooperation mit Stiftungen und am Gemeinwohl orientierten Organisationen 08 Schwangerenberatung/Bundesstiftung „Fallbeispiel aus der Beratung“ Schwangerenberatung in Zahlen 09 Mutterkuren, Mutter-Kind-Kuren, Seniorenreisen, Kinder- und Familienerholung 10

Bad Homburger Tafel -Tafel im Hochtaunuskreis

13 Wohnheim für Flüchtlinge in Grävenwiesbach Integrationsprojekt „Beratung und Begleitung von Flüchtlingsfamilien“ 16

Mehrgenerationenhaus/Familienzentrum in Wehrheim

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Schulsozialarbeit an der Philipp-Reis-Schule Friedrichsdorf

18 Epilepsieberatung / EpilepSie-Stiftung 21 Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) Clearingstelle Gesprächsreihe in Wehrheim „Gespräche über seelische Gesundheit“ PSKB in Zahlen Club-Cafés in Wehrheim und Bad Homburg und Club-Brunch in Friedrichsdorf Club-Café in Zahlen 24

Soziotherapie

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Tagesstätten für Menschen mit psychischen Erkrankungen Tagesstätte Bad Homburg: Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen Tagesstätte Wehrheim: Die Bedeutung des Spiels Tagesstätte Friedrichsdorf: Erarbeiten von Bewältigungsstrategien Tagesstätten in Zahlen

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Gerontopsychiatrische Versorgung im Hochtaunuskreis Tagesstätte für ältere Menschen in Friedrichsdorf: Die Bedeutung der sozialen Einbindung im Alter Tagesstätte für ältere Menschen in Neu Anspach : Kreativität im Alter Tagesstätten für Ältere Menschen in Zahlen

30 Das Offene Atelier 34 Schreibwerkstatt Gedichte aus der Schreibwerkstatt der Tagesstätte Wehrheim 36 37

Organigramm Angebote des Diakonischen Werkes Hochtaunus im Überblick

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Jahresbericht 2012 Verwaltungsrat

Diakonie Hochtaunus  Jahresbericht 2012 

Verwaltungsrat

Diakonie Hochtaunus - wer wir sind - was wir machen

Nach der Satzung und der Geschäftsordnung des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau ist das Diakonische Werk Hochtaunus eine „Außenstelle mit selbstständiger Betriebsführung“ und untersteht direkt dem Vorstand des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau.

Allgemeine Informationen zum Diakonischen Werk Hochtaunus Das Diakonische Werk Hochtaunus ist eine der insgesamt 19 regionalen Diakonischen Werke des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau, dem Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche.

Nach dem Kirchengesetz über die Diakonie vom 01.07.2001 ist das Diakonische Werk Hochtaunus für das Dekanat Hochtaunus zuständig. Das Diakonische Werk Hochtaunus wird gemäß dem Diakoniegesetz und der Satzung des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau von einem Verwaltungsrat mit beaufsichtigt und unterstützt. Der Verwaltungsrat genehmigt u. a. den Stellen- und Wirtschaftsplan. Das Aufsichtsratsgremium wird regelmäßig über die Entwicklung des Diakonischen Werkes Hochtaunus informiert und entscheidet über die Aufgabe und Aufnahme neuer bzw. bestehender Arbeitsgebiete.

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Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Beratung, in den Tagesstätten und in den anderen Arbeitsbereichen sind SozialpädagogInnen, SozialarbeiterInnen und ErgotherapeutInnen, die überwiegend über sehr umfangreiche und vielfältige Weiterbildung verfügen (u.a. in Gestaltpädagogik, Musiktherapie, Gesprächsführung, Systemische Beratung, Sozialpsychiatrie, Sozialmanagement u.v.m.)

Der Verwaltungsrat war 2012 vertreten durch:

Psychosoziales Zentrum Clearing Psychosoziale Kontakt- u. Beratungsstelle Club Café + Club Café Programme Gesprächskreis für seelische Gesundheit Angehörigengruppe Gesprächsreihe Offenes Atelier

Michael Tönges-Braungart, Dekan des Dekanat Hochtaunus, als Vorsitzender des Verwaltungsrates Christoff Jung, Leitung Personal, Diakonisches Werk in Hessen und Nassau,

Tagesstätten Tagesstätte für Menschen mit seelischer Behinderung Tagesstätte für über 65-jährige mit einer seelischen Behinderung

EpilepsieBeratung Das Beratungsangebot ist kostenfrei und vertraulich.

Pfarrer Klaus Rüb Nicht stimmberechtigte Mitglieder des Verwaltungsrates sind der Leiter des Diakonischen Werkes Hochtaunus, Michael Hibler, und die stellvertretende Leiterin, Stefanie Limberg

Schwangeren-Beratung Schwangerschaftskonflikt-Beratung Bundesstiftung Online-Beratung im Rahmen der Schwangerenberatung

Existenzsicherung Allgemeine Lebensberatung Bad Homburger Tafel

Schulsozialarbeit Philipp-Reis-Schule Friedrichsdorf

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Stand 31.12.2012)

1 2

Satzung vom 19.01.2002 Geschäftsordnung vom 01.01.2002

Jahr

2011 2012

MitarbeiterInnen Anzahl der MitarbeiterInnen (absolut)

33,50 36,5

MitarbeiterInnen nach Berufsgruppen (nur besetzte Stellen) (in Vollzeitst.) Sozialarbeit/Sozialpäd./Pädag./Ergotherap. Heilerziehungspfl. 16,88 18,78 Verwaltung (in Vollzeitst.)

5,54 6,04

Sozialarbeit/Sozialpäd. Anerkennungsjahr (in Vollzeitst.)

0,00 0,88

Haustechnik/Reinigung/Fahrer (in Vollzeitst.)

1,38 0,62

Migration Flüchtlingswohnheim Integrationsberatung Gemeinwesenarbeit Mehrgenerationenhaus Familienzentrum

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Jahresbericht 2012  Allgemeine Lebensberatung

Allgemeine Lebensberatung  Jahresbericht 2012 

Wege finden Allgemeine Lebensberatung - für Menschen in sozialer Notlage

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Statistische Daten der Allgemeine Lebensberatung Im letzten Jahr wurden 173 Personen in 488 Kontakten beraten und unterstützt. Der Großteil der Kontakte erfolgt im Rahmen der offenen Sprechstunden.

■ Männer: 521

■ Paare / Familien 2

■ Frauen: 121

1%

30% 25%

Kooperation mit Stiftungen 2012 An dieser Stelle bedanken wir uns für die Unterstützung der Stiftungen mit deren Hilfe wir Menschen in Not unterstützen können. Text: Cornelia Krawczak Die allgemeine Lebensberatung ist vielfach erster Ansprechpartner und Clearingstelle für Menschen in unterschiedlichen Problemlagen. Diese reichen von akuten seelischen Notlagen bis zu existenzbedrohenden finanziellen Schwierigkeiten. In den offenen Sprechstunden, die an drei Tagen in der Woche angeboten werden, können Einzelpersonen, Paare oder Familien kurzfristig Hilfe erhalten. Die Menschen, die unsere Unterstützung suchen, sind oft alleinerziehend, arbeiten im Niedriglohnsektor, haben Minijobs und/oder erhalten Grundsicherung oder sie sind Rentner. Viele leiden unter (schweren) Krankheiten, physischen und/ oder psychischen, die ihnen den Weg auf den Arbeitsmarkt schwer oder sogar unmöglich machen. Viele unserer Klienten leben isoliert, ohne Familie oder Freunde, die sie emotional oder finanziell unterstützen könnten. Einen besonderen Augenmerk möchten wir den finanziellen Sorgen der Klienten widmen, denen wir immer wieder Dank der

Jahr

Spendenbereitschaft sozialengagierter Bürger und Bürgerinnen, evangelischer und katholischer Kirchengemeinden und diversen Stiftungen in besonderen Fällen helfen können. Hervorheben möchten wir den im Jahr 2012 gegründeten Gesundheitsfond. In 55 Fällen konnte 32 Frauen und 13 Männern finanziell geholfen werden.

Fallbsp.: Frau D. kümmert sich seit Jahren um die Kinder der schwerstkranken, alleinerziehenden Tochter. Diese ist wegen ihrer neurologischen Erkrankung seit längerem wieder im Krankenhaus. Sie musste lange intensivmedizinisch versorgt werden. Die Großmutter bemühte sich, ihre Tochter regelmäßig gemeinsam mit den Enkelkindern zu besuchen, die sich Sorgen um ihre Mutter machen. Sie selber lebt von einer kleinen Rente, aus der sie das Fahrgeld nur selten aufbringen kann. Dank des Gesundheitsfonds konnten die für die Kinder so wichtigen Besuche der Mutter ermöglicht werden.

2010 2011 2012

Anzahl der Anträge bei Stiftungen 155

172

191

Anzahl der unterstützten Personen 155

172

191

Gesamtsumme in Euro

Die finanzielle Unterstützung erfolgte bei folgenden Notlagen:

19.662,00 18.334,00 20.021,00

Bei den Stiftungen und Organisationen handelt es sich um den Verein Schnelle Hilfe in Not e. V. aus Bad Homburg, der Frieda-Schröppel-Stiftung aus Oberursel, dem Deutschen Frauenring, (Ortsring Bad Homburg), Paul-Kurz Altenstiftung Bad Homburg und der Bräckler-Anker-Stiftung Bad Homburg. Auch mit der Hilfe des Rotary-Clubs Bad Homburg können wir Menschen in besonderen Notlagen unterstützen. Wir danken den Organisationen und Stiftungen für die Hilfe und Unterstützung. Die Menschen, die unsere Beratungsstelle aufsuchen, sind dringend auf ihre Mithilfe angewiesen.

Hilfebedarfe: Anzahl der Hilfen Ermöglichung eines Arztbesuches / Arztgebühr 5 x Fahrtkosten zur Klinik / Kinderklinik 6 x Medikamentenzuschuss 16 x Sonderbedarfe: Schuheinlagen, orthop. Schuhe, Spezialstrümpfe / Verbandsmaterial, Perücke nach Krebsbehandlung 7 x Fahrtkosten zur Selbsthilfegruppe 2 x Zahnarztkosten 7 x Medizinische Fußpflege 1 x Ernährungsberatung 2 x Zuzahlung Krankenhauskosten 2 x Hörgeräte/ Sehhilfen / Brillen für Erwachsene oder Kinder 11 x Zuschuss zur Operation 1 x

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Jahresbericht 2012  Schwangerenberatung/Bundesstiftung

Mutter-Kind-Kuren und Mutter Kuren  Jahresbericht 2012 

Die richtige Hilfe für wichtige Entscheidungen

Fallbeispiel aus der Schwangerenberatung/Schwangerschaftskonfliktberatung Frau T. ist 20 Jahre alt und kommt Anfang des Jahres zur Schwangerenberatung. Sie lebt bei ihrer Mutter und befindet sich im zweiten Ausbildungsjahr zur Bürokauffrau. Der Kindsvater ist ungefähr im gleichen Alter und wohnt während seiner Ausbildung in einer Wohngemeinschaft im Wetteraukreis. Frau T. ist verzweifelt und sieht sich selbst als alleinerziehende Mutter ohne Berufsausbildung in einer existentiellen und psychosozialen Notlage. In dieser Situation ist es für die Schwangerenberaterin primäre Aufgabe eine Krisenintervention zu leisten und die junge Frau in ihrer Verfassung, die fast noch schockartig ist, anzunehmen. Viel kann daher beim ersten Treffen nicht geplant werden. Es geht um das gemeinsame Planen der nächsten Tage und die Verhinderung von Kurzschlusshandlungen. Es folgen mehrere Beratungsgespräche, anfangs in wöchentlichen Abständen. Dabei strukturiert die Beraterin die Inhalte der Sitzungen, so dass Frau T. eine klare Linie erkennen kann und planerisches Handeln einübt. Priorität hat die Existenzsicherung, im konkreten Fall die Information über die Möglichkeit der Unterbrechung der Ausbildung und damit verbundener sozialhilferechtlicher Ansprüche. Auch der Anspruch auf eine eigene kleine Wohnung wird besprochen, obgleich Frau T. hier widersprüchliche Aussagen von der SGB II Behörde vorträgt.

aus der Arbeit der Schwangeren-Beratung und Schwangerschaftskonflikt-Beratung Text: Sheila Korte

Schwangerenberatung/Bundesstiftung Im Rahmen der Allgemeinen Lebensberatung bietet das Diakonische Werk Hochtaunus kurzfristige sowie langfristige Beratung und Begleitung von schwangeren Frauen und von Müttern an. Dazu gehört die Vermittlung von Erholungshilfen (Mutter-Kuren und Mutter-Kind-Kuren) wie auch finanzielle Unterstützung durch die Vergabe von Mitteln aus der „Bundesstiftung Mutter und Kind - Schutz des ungeborenen Lebens“ als auch Mittel aus der kirchlichen „Stiftung für das Leben“, die sich an schwangere Frauen sowie Frauen mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr richtet.

»Nach der aktuellen Gesetzeslage informieren wir auch über finanzielle Möglichkeiten, und wir werden die Frauen in ihrer eigenen Entscheidung unterstützen.«

Schwangerschaftskonfliktberatung nach § 219

An konkreten Beispielen wird in der Beratung erarbeitet, welche Situationen mit dem Baby belastend werden könnten und welche Möglichkeiten es gibt, dass beide Partner sich ein Stück Autonomie erhalten können. Gegen Ende der Schwangerschaft kann Frau T., die bei der Beraterin einen Bundesstiftungsantrag gestellt hat, sich die ersten Kindermöbel kaufen und sich einrichten. Einen Geburtsvorbereitungskurs möchte das Paar nicht besuchen, da sie sich nach der Altersstruktur der Teilnehmer/innen dort erkundigt haben und glauben, sich dort nicht wohl zu fühlen. Hebammenleistungen im Wochenbett werden von den beiden gerne akzeptiert, da es sich dabei um eine Einzelbetreuung handelt. Für die Schwangerenberaterin ist dieses Fallbeispiel auch eine Motivation im Netzwerk „Frühe Hilfen“, dem sie im Hochtaunuskreis angehört, den speziellen Bedarf geburtsvorbereitender Maßnahmen für junge Eltern zu thematisieren.

aus der Arbeit der Vermittlung von Erholungshilfen für Familien, Mutter-Kind-Kuren und MutterKuren. Mutter-/Vater-Kind-Kuren, Mütterkuren und Kinder-und Familienerholung 2012 Die Beratung der Schwangeren in einer Not- und Konfliktlage dient dem Schutz des ungeborenen Lebens. Sie hat sich von dem Bemühen leiten zu lassen, die Frau zur Fortsetzung der Schwangerschaft zu ermutigen und ihr Perspektiven für ein Leben mit dem Kind zu eröffnen. Jahr Konfliktberatung nach § 219

Im Rahmen der Allgemeinen Lebensberatung bietet das Diakonische Werk Hochtaunus auch Beratung nach dem Schwangerschaftskonfliktgesetz § 219 an. Unabhängig von Konfessions- und Religionszugehörigkeit oder Nationalität werden Frauen, Paare oder Eheleute bei der Entscheidungsfindung beraten und begleitet. Damit ein Schwangerschaftsabbruch nicht rechtswidrig ist, schreibt das Gesetz nach § 218a eine Beratung vor.

Es kann vermittelt werden und Frau T. bezieht kurz vor der Geburt eine 2-Zi-Wohnung. In dieser Zeit kommt es auch zu Paargesprächen, da der junge Vater viele Ängste bezüglich seiner neuen Rolle hat, vor allem Befürchtungen, seine Unabhängigkeit einzubüßen.

»Manchmal ist einfach alles zu viel ...«

Im Jahre 2012 wurden in unserer Beratungsstelle in Bad Homburg und Wehrheim zusammen 116 Anträge auf finanzielle Un-

terstützung aus den Mitteln der Bundesstiftung „Mutter und Kind“ von schwangeren Frauen, wohnhaft im Hochtaunuskreis, gestellt. Die Vergabe der Mittel aus der kirchlichen „Stiftung für das Leben“ erfolgte im Jahr 2012 in 7 Fällen, alle Anträge wurden bewilligt.

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2012 2011 2010 33

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Aus den 33 Konfliktberatungen ergaben sich auch einige Nachfolgeberatungen. Sei es, dass die Frauen nach der Entscheidung für das Kind einen Bundes-stiftungsantrag stellten, Unterstützung durch die kirchliche „Stiftung für das Leben“ erhielten oder sozialrechtlichen/ psychologischen Beistand wünschten.

Die Beratungs- und Vermittlungsstellenarbeit verläuft nach den Grundsätzen des Müttergenesungswerkes und ist in den Rahmen der therapeutischen Kette eingebunden. Die Kurberatung informiert über die Ziele und Inhalte der Kur. Mütter/Väter die wegen einer Kur bei uns anrufen, werden telefonisch über das Antragsverfahren informiert und die nötigen Unterlagen werden zugeschickt. Liegen alle Unterlagen vor, Arztatteste, Selbstauskunftsbögen , laden wir die Frauen /Männer zu einem persönlichen Gespräch in unsere Beratungsstelle ein. In den Gesprächen über die Gründe für einen Kurantrag spielen neben körperlichen Beschwerden auch persönliche Konflikte eine Rolle. Im Rahmen der Allgemeinen Lebensberatung (ALB) und der psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) können zusätzlich klärende Gespräche , auch nach einer Kur, angeboten werden.

Im Jahr 2012 kamen 74 Frauen zu einem Kur- Beratungsgespräch nach Bad Homburg oder Wehrheim. Für 41 Frauen wurde ein Antrag bei der Krankenkasse gestellt davon wurden 34 bewilligt. Die übrigen Frauen entschieden sich aus unterschiedlichen Gründen nicht für einen Antrag. Die Berichte der Frauen/Männer nach der Kur sind sehr positiv. Trotz der relativ kurzen Kurdauer von 3 Wochen können sich die Frauen/Männer- und die Kinder- sehr gut erholen. Das ganzheitliche Konzept der Müttergenesung (medizinische und therapeutische Betreuung) trägt wesentlich dazu bei, aber auch die Tatsache, dass die Häuser in der Regel klein und überschaubar sind, so dass sich die Kurenden von Angang an wohl fühlen. Im Bereich der Kinder- und Familienerholung konnten wir einer bedürftigen Familie , 1 Erwachener, 2 Kinder, einen zehntägigen Erholungsurlaub ermöglichen.,

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Jahresbericht 2012  Die Bad Homburger Tafel

Die Bad Homburger Tafel  Jahresbericht 2012 

Zur Sozialen Lage im Hochtaunuskreis Der 3. Reichtums- und Armutsbericht der Evangelischen Kirche im Hochtaunus (zu beziehen über Evangelisches Dekanat Hochtaunus ISBN 978-3-00-040680-5) Text: Michael Hibler Bad Homburger Tafel –Tafel im Hochtaunuskreis Die Tafel im Hochtaunuskreis wurde Ende 2004 gegründet und hat vor fünf Jahren - im Oktober 2007 in Bad Homburg mit der Ausgabe von Lebensmitteln begonnen. Am Anfang wurde stark angezweifelt, ob überhaupt ein Bedarf im „reichen Hochtaunuskreis“ dafür besteht, obwohl die statistischen Daten für den Hochtaunuskreis einschließlich Bad Homburg 11.000 Personen, die Unterstützung durch SGB II und SGB XII erhielten, auswiesen. Innerhalb von wenigen Monaten kamen über 100 Familien zur Ausgabe. Bald wurden die Ausgabetage von zwei auf drei Tage pro Woche erhöht und nachdem sich eine lange Warteliste aufgebaut hatte, mussten wir die Entscheidung treffen, nur noch alle 14 Tage an Personen/ Haushalte Lebensmittel abzugeben. Inzwischen gibt es im Hochtaunuskreis drei Tafelläden in Bad Homburg, Oberursel und Friedrichsdorf. Dort wird sortiert und ausgegeben. Hinzu kommen zwei Ausgabestellen in Königstein und Neu - Anspach. Aktuell erhalten 600 Haushalte mit 1350 Personen regelmäßig Lebensmittel von der Tafel im Hochtaunuskreis. Die erste Tafel in Deutschland wurde 1993 in Berlin gegründet. Richtig Schwung in die Tafellandschaft kam aber erst 2004/2005, mit der Agenda 2010 und den Änderungen der Sozialgesetzgebung. Die bis dato für Personen, die länger ohne Arbeit waren, gewährte Arbeitslosenhilfe wurde abgeschafft und in das SGB II, umgangssprachlich auch Hartz IV, genannt, überführt. Mit der Absenkung der Sozialleistungen und der allgemeinen gesellschaftlichen Diskussion über ein Existenzminimum - wie viel braucht ein Mensch, eine Familie um menschenwürdig zu leben - kam es vielerorts zur Gründung von Tafeln. Heute gibt es fast 900 Tafeln in ganz Deutschland.

Was ist die Tafel und was kann die Tafel nicht leisten?. Die Tafel reagiert auf die Tatsache, dass wir in einer „Überflussgesellschaft“ leben mit einer schier unübersehbaren Produktvielfalt, nicht nur bei Textilien, sollen auch bei Lebensmitteln. Die Lebensmittelmärkte einschließlich der Discounter sind in den letzten Jahren immer größer geworden, die Verkaufsflächen wachsen auch jetzt noch. In einen durchschnittlichen Supermarkt gibt es allein - nur im Lebensmittelbereich- über 15.000 Produkte zu kaufen. Die Auswahl an Produkten besonders, die der so genannten Halbfertigprodukte, steigt kontinuierlich: Hintergrund ist die Erwartungen von uns Konsumenten, dass alles jederzeit vorhanden sein muss. Auch bei einem Einkauf abends um 22:00 Uhr möchten wir gerne unseren Lieblingsjoghurt im Kühlregal vorfinden. Die Distribution und Steuerung einer solchen großen Produktvielfalt wäre ohne moderne Technologie gar nicht möglich. Trotzdem werden von den produzierten Lebensmitteln zwischen 30-40 Prozent weggeworfen, sei es weil sie beispielsweise wegen einem schief geklebten Etikett gar nicht in den Handel kommen, weil sie kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen, oder im Privathaushalt aus Unachtsamkeit weggeworfen werden. Das Prinzip der Tafel ist einfach und einleuchtend. Gute Lebensmittel die sinnlos vernichtet oder weggeworfen werden sollen an diejenigen weitergegeben werden, die von wenig leben müssen. Viele Menschen und Organisationen unterstützen die Tafel gemäß dem Motto „Jeder gibt was er kann“. In der gesellschaftspolitischen Diskussion zum Thema Tafel wird gelegentlich Ursache und Wirkung verwechselt. Die Existenz der Tafeln hat nicht gesellschaftliche Ungleichheit entstehen lassen oder gar Armut. Beides gibt es und gab es unabhängig davon, d.h. die Abschaffung von Tafeln würde nicht die Frage der gesellschaftlichen Ungleichheit oder gar von Armut in einer reichen Gesellschaft lösen. Sie hat auch nicht den Abbau sozialer Rechte bzw. den „Umbau“ des Sozialstaates ausgelöst oder verursacht. Auch der Einwand die großen Lebensmittelkonzerne würden durch die Zusammenarbeit mit den Tafeln profitieren, indem sie zum Beispiel Entsorgungskosten sparen oder im Rahmen von

Grüne Soziale Arbeit Damen Diakonisches Werk Hochtaunus

Caritasverband für den Bezirk Hochtaunus e. V.

DIE JOHANNITER

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verkaufsfördernden Aktionen zu Gunsten der Tafel einen höheren Gewinn erzielen, stellt sich bei genauer Betrachtung als nicht haltbar heraus. Nach fünfjähriger Erfahrung können wir sagen, dass von uns nur ein ganz kleiner Teil der Lebensmittel bei den Märkten abgeholt wird. Die Einsparung bei den Entsorgungskosten stellt sich für die Märkte als nicht wesentlich dar. Wir könnten viel mehr Lebensmittel holen, stoßen aber, trotz des Einsatzes von drei Fahrzeugen an logistische und organisatorische Grenzen. Die Lebensmittelkonzerne die mit Pfand-

»Allein die Existenz des Tafelladens in Bad Homburg hat dazu geführt, dass wahrgenommen wurde: Auch hier gibt es Menschen denen es materiell nicht so gut geht« boxaktionen oder ähnlichem die Tafeln unterstützen, profitieren damit in der Öffentlichkeit, der finanzielle Gewinn ist aber eher unbedeutend. Vielmehr verursachen die meisten Aktionen Kosten. Dass damit auch Öffentlichkeitsarbeit gemacht wird ist ebenfalls kein Phänomen, das durch die Tafeln entstanden ist, sondern spiegelt eine gesellschaftliche Entwicklung der letzten 20 Jahre wieder. Heute verfolgt jede „Charity – Veranstaltung“, „Spendenaktion“ das Ziel:„Tue Gutes und rede darüber“. Warum sollen sich Lebensmittelkonzerne anders verhalten, wenn sie mit ihren Aktionen die Tafel unterstützen und das öffentlich machen? Was hat die Tafel noch bewirkt? Allein die Existenz des Tafelladens in Bad Homburg hat dazu geführt, dass wahrgenommen wurde: Auch hier gibt es Menschen, denen es materiell nicht so gut geht. Im Zuge der Oberbürgermeisterwahl in Bad Homburg geschah dann mit der Einführung des Bad-Homburg-Passes ein kleines Wunder. Mit diesem Pass wird Bewohnern und Bewohnerinnen von Bad Homburg mit wenig Einkommen die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Einrichtungen wie z. B. der Volkshochschule finanziell erleichtert. Sicherlich hat die Exi-

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Jahresbericht 2012  Die Bad Homburger Tafel

stenz der Tafel diesen Schritt nicht alleine ausgelöst, zumal es schon eine lange Diskussion darüber gab, aber einen wichtigen Impuls dazu gegeben. Nach der Eröffnung des Tafelladens in Oberursel wurde auch dort der Oberursel Pass eingeführt. Die Tafel hat bewirkt, dass sich in großartiger Art und Weise viele Menschen und Organisationen für eine gute Sache begeistern und engagieren. Zirka 200 freiwillig Tätige/Ehrenamtliche engagierten sich, viele Spender, Organisationen und Wohlfahrtsverbände helfen mit. Auch das macht eine Region, eine Stadt lebenswert und ist ein gutes Beispiel für gelebte Gemeinschaft. Sind Lebensmittel zu teuer? Eine immer wieder geführte Diskussion mit reflexartig folgender Antwort ist die Frage: Sind Lebensmittel zu teuer? Kaum wird an einer Stelle eine Erhöhung von Lebensmittelpreisen angekündigt wie zum Beispiel bei Milch, kommt die Antwort: „viele

Wohnheim Grävenwiesbach  Jahresbericht 2012 

Menschen könnten sich das dann nicht mehr leisten“. Dies stimmt sicherlich für den Kreis der Kunden der Tafel, ist aber eine Verkürzung der Frage. Das Thema kann hier nicht vertieft werden, aber es bleibt offen: Was bedeutet es, wenn immer mehr Lebensmittel, beispielsweise aus der Volksrepublik China nach Deutschland exportiert werden und es scheinbar billiger ist, frische Erdbeeren von dort oder aus anderen Ländern der Erde hierher zu bringen ? Wird es auch in Zukunft die Tafel im Hochtaunuskreis geben? Solange die Tafel von vielen Menschen unterstützt wird und die „Überflussgesellschaft“ in dieser Art und Weise weiter wächst, steht die Sinnhaftigkeit der Tafel außer Frage, denn: Es ist besser gute Lebensmittel – Mittel zum Leben - zu verteilen, anstatt sie wegzuwerfen.

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Menschlichkeit braucht Unterstützung aus der Arbeit im Wohnheim für Flüchtlinge in Grävenwiesbach

Text: Iris Laphani Ein Brief einer Tafelkundin an alle Helferinnen und Helfer der Bad Homburger Tafel

Helfen Sie uns mit einer monatlichen Spende und werden Sie ein TAFELFREUND! Ihre monatliche Spende, wo sie hingehört. www.bad-homburger-tafel.de

Sehr geehrte Damen und Herren, heute war ich zum zweiten mal in der Abholstelle. Wie auch schon beim ersten mal, war ich positiv überrascht über die Räumlichkeiten, die Organisation, und die Vielfalt der Produkte die ich bekommen habe. Heute gab es sogar Blumen. Ich fragte eine Dame ob ich welche nehmen darf und sie sagte freundlich: „Ja aber natürlich nehmen Sie dafür stehen sie ja da.“ Ich weis gar nicht mehr, wann ich das letzte mal Blumen in meiner Wohnung stehen hatte. Ich nahm mir zweimal Lilien und einmal Rosen. Der Strauß steht nun in meinem Wohnzimmer und der freundliche Duft der Bad Homburger Tafel strömt nun durch meine Wohnung. Ich freue mich sehr daran. … Seit fast zehn Monaten bin ich arbeitslos und trotz … Bewerbungen ist keine Änderung in Sicht. Sie können sich sicher vorstellen wie sehr meine Existenzängste in der Zeit gewachsen sind, da mir zum Leben nur ca.150 Euro bleiben. Als ich das erste mal bei der Tafel war, war mir etwas mulmig und irgendwie ist einem das ja auch unangenehm. Doch als ich heute wieder von den netten Menschen mit ganz viel Herz meinen Korb bekam, dachte ich: ‚Wie schön das es so etwas gibt und egal was passiert du wirst nicht verhungern‘ Ich wollte Ihnen und all den Menschen dafür danken das meine Existenzängste etwas verringert werden, denn es ist nicht nur so das einem die Lebensmittel helfen, sondern auch die Menschen, die einem mit ganz viel Herz und Freundlichkeit behandeln, als wäre man ein ganz normaler Kunde. Das tut so unglaublich gut das ich das einfach mal mitteilen wollte. Kurz gesagt: VIELEN DANK für die Hilfe und Ihre großartige Arbeit..

Als Mitarbeiterin des Flüchtlingswohnheimes höre ich oft den Satz: „Wegen unserer Kinder entschied ich mich endgültig zur Flucht!“. Und diese Bewohner/innen unserer Gemeinschaftsunterkunft für ausländische Flüchtlinge erläutern weiterhin, dass sie selbst die Unterdrückung durch Menschenrechtsverletzungen in ihrem Herkunftsland vielleicht noch irgendwie ertragen hätten. Aber für die Zukunft ihrer Kinder machen sie sich auf den Weg in ein fremdes, aber freies und die Menschenrechte achtendes Land. Sie nehmen wehmütig in Kauf, von ihren Verwandten und Bekannten getrennt zu leben. So auch zum Beispiel derzeit eine Frau aus Pakistan, die mit ihrem Sohn nach Deutschland vor den Todesdrohungen und Entführungsversuchen ihres islamistisch-extremistischen Ex-Manns und dessen Parteigenossen floh, da sie sich von ihm getrennt hatte. Erst sehr spät erkannte sie seine Absichten und erfuhr von seinem gewalttätigen Verhalten. Umgebracht werden würde sie, berichtete sie, und ihr Ex-Mann habe bereits zwei Mal versucht,

»Ich habe solche Angst! Wenn mein Asylantrag endgültig abgelehnt wird, was soll ich dann tun?« sie zu ermorden. Des Weiteren versuchte ihr Exmann, mit Gewalt ihr den Sohn wegzunehmen. Der Junge ist mittlerweile acht Jahre alt geworden, und nun hat der Vater ganz offiziell vom pakistanischen Gesetz her das Recht, allein über den Aufenthaltsort des Jungen zu entscheiden. So flohen sie nach Deutschland, wo bereits ihr Bruder und weitere Verwandten seit Jahrzehnten leben. Ihr Asylantrag wurde abgelehnt, auch in zweiter Instanz vom Verwaltungsgericht. Nun liegt ihre ganze Hoffnung in einer Petition

für sie, und in einem Folgeantrag. Einen ähnlichen Fall las ich unlängst in einer einschlägigen Fachzeitschrift von einer iranischen Frau; sie erhielt volles politisches Asyl, eine Asyl-Anerkennung. Diese extreme Differenz in der Entscheidung, trotz gleicher Ausgangsgegebenheiten demonstriert deutlich die bestehende Ungerechtigkeit, mit dem Hintergrund der unterschiedlichen politischen Beziehungen Deutschlands zu den Herkunftsländern. „Ich habe solche Angst! Wenn mein Asylantrag endgültig abgelehnt wird, was soll ich dann tun?“ sind ihre verzweifelten Worte, mit denen man gemeinsam umgehen muss. Die Beherbergung von Asylsuchenden und Spätaussiedler/innen in unserer „Gemeinschaftsunterkunft für ausländische Flüchtlinge“ in Grävenwiesbach erfolgt auf der Grundlage eines Beherbergungsvertrages zwischen dem Hochtaunuskreis und dem Diakonischen Werk Hochtaunus. Wir danken den Mitarbeiter/innen des Landratsamts herzlich für die gute Zusammenarbeit! Und wir danken den Mitgliedern des Wohnheimfreundeskreises für ihre Unterstützung!

Im Jahr 2012 waren Familien und Einzelpersonen im Wohnheim untergebracht, die aus 14 verschiedenen Ländern stammen (Äthiopien, Afghanistan, Eritrea, Ghana, Iran, Jemen, Jugoslawien, Pakistan, Nigeria, Russland, Serbien, Somalia, Syrien, Vietnam). In den Herkunftsländern der ehemals bzw. momentan politisches Asyl suchenden Bewohner/innen sind schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen der Regierungen alltäglich, wie man in den Jahres-Berichten von internationalen Menschenrechtsorganisationen, wie z.B. „amnesty international“, nachlesen kann

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Jahresbericht 2012  Wohnheim Grävenwiesbach

Wohnheim Grävenwiesbach  Jahresbericht 2012 

»Ohne die Hilfsangebote auch nach dem Umzug wäre die Familie doch sehr alleine mit ihrer Situation gewesen.« Die Statistik zeigt, dass die Beratungen zu Einzelnen mit 29% sowie die Hilfe bei der Wohnungssuche mit 25% die häufigsten Hilfeangebote im ersten Projektjahr waren. Trotz der Erschwernisse bei der Wohnungssuche, konnten wir im ersten Projektjahr Erfolge vermelden: Von den 10 Familien konnten vier Familien in eine eigene Unterkunft ziehen. Für drei weitere Familien stand im Dezember 2012 fest, dass sie im ersten Halbjahr 2013 eine Wohnung beziehen können. Besonders freute sich eine sechsköpfige Familie aus Afghanistan über den Bezug eines Hauses in Grävenwiesbach. Nach vielem hin und her konnte die Familie im November ihre paar Habseligkeiten in ihr neues zu Hause bringen. Glücklich wurde das Haus eingerichtet. Jedes Kind verfügt jetzt über ein eigenes Zimmer. So können die Hausaufgaben in Ruhe gemacht

werden. Die Nachbarn waren auch gleich zuvorkommend und so wurde die Familie schnell in die Nachschaft integriert. Vor dem Einzug gab es zunächst Vorurteile, die jedoch schnell beiseitegelegt wurden. Ohne die Hilfsangebote auch nach dem Umzug wäre die Familie doch sehr alleine mit ihrer Situation gewesen.

Fazit: Ein Anfang ist gemacht! Das Integrationsprojekt wurde von den Familien und deren Kindern gut genutzt. Durch eine Intensivierung und Weiterführung der Arbeit in den zuvor umrissenen verschiedenen Hilfemaßnahmen können in den nächsten zwei Projektjahren sicher noch mehr betroffene Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern von dem Integrationsprojekt profitieren.

Überblick über die prozentuale Verteilung der Hilfsangebote für Flüchtlingsfamilien:

aufsuchende Sozialarbeit

Beratung zu Einzelnen

Hilfe bei der Wohnungssuche, Umzug etc.

Beratung mit der Familie

3%

Fremd und doch vertraut Wie Integration gelingt Integrationsprojekt: »Beratung und Begleitung von Flüchtlingsfamilien«

29% 25% 10% 8% 13%

12%

Text: Claudia Ahlers Mit Unterstützung der Aktion Mensch startete im Februar 2012 ein auf drei Jahre konzipiertes Integrationsprojekt, angedockt an das Flüchtlingswohnheim in Grävenwiesbach. Das Ziel dieses Integrationsprojektes ist Bewohnerinnen und Bewohnern des Flüchtlingswohnheimes in Grävenwiesbach dabei zu helfen, eine eigene Wohnung zu finden und sich zu orientieren. Dabei ist es uns wichtig mit freiwillig Engagierten, Vereinen, anderen regionalen Akteuren und Institutionen zusammen zu arbeiten, um den Familien die Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Insbesondere Kinder und Jugendli-

che brauchen Unterstützung, um sich in die sozialen Strukturen gut einzugewöhnen. Im Laufe des Jahres sind insgesamt 10 Familien aus folgenden Herkunftsländern begleitet worden: eine Familie aus Afghanistan, vier aus dem Iran, drei aus Eritrea, eine Familie aus dem Jemen und eine Familie aus Pakistan. Dabei handelte es sich um 17 Erwachsene und 29 Kinder und Jugendliche. Im ersten Projektjahr wurde das Integrationsprojekt nach einer Anlaufphase von den Kindern und Jugendlichen, sowie deren Eltern sehr gut angenommen.

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Kontakt telefonisch Hilfe bei der Ausführung von Anträgen Begleitung zu Behörden/ Schule/Arzt und telefonischer Kontakt zu Behörden etc.

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Jahresbericht 2012  Mehrgenerationenhaus Wehrheim

Schulsozialarbeit  Jahresbericht 2012 

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„Was ist überhaupt Schulsozialarbeit?“ Schulsozialarbeit an der Philipp-Reis-Schule in Friedrichsdorf

Text: Sven Küster

Wo Menschen aller Generationen sich begegnen Mehrgenerationenhaus/Familienzentrum Wehrheim Text: Stefanie Limberg Das Mehrgenerationenhaus in Wehrheim hat im Jahr 2012 die Anerkennung als Familienzentrum vom Hessischen Sozialministerium erhalten. Neben der Begegnung der Generationen, der Nachbarschaftshilfe und dem Freiwilligen Engagement ist die Stärkung der Netzwerke für Familien ein weiterer Schwerpunkt. Durch das Familienzentrum wurde der Bereich der Wunschomas ergänzt durch sogenannte „Notfallomas“, die in den Kindergärten in Wehrheim einmal wöchentlich zu einem Spielenachmittag mit den Kindern zusammen kommen. Falls ein Kind erkrankt und die Eltern aufgrund ihrer Berufstätigkeit keine Betreuung organisieren können, springt die „Notfalloma“ für die Betreuung des kranken Kindes ein. Des Weiteren bieten zwei Hebammen Rückbildungsgymnastik an sowie eine Gruppe für Mütter mit ihren Kleinkindern, die „Waldminis“. In dieser Gruppe besteht die Möglichkeit, sich bei Fragen zur Kleinkinderbetreuung auszutauschen. Die Tagesmütter aus Wehrheim treffen sich einmal wöchentlich, um eine gegenseitige Vertretung sicher zu stellen. Die Angebote im Rahmen des Familienzentrums sind eng verknüpft mit den Angeboten des Mehrgenerationenhauses. Gerade in Wehrheim stellen die gegenseitige Hilfe und die Lösung für individuelle Pro-

bleme einen Schwerpunkt der Arbeit dar. An öffentlichen Aktivitäten war das Mehrgenerationenhaus im letzten Jahr am Apfelblütenfest, der Eröffnung der Wehrheimer Mitte und dem Weihnachtsmarkt beteiligt.

Die zweite Ehrenamtsmesse im Usinger Land fand 2012 in Usingen statt. Hier trat das Mehrgenerationehaus auch als Veranstalter in Kooperation mit dem Ehrenamtsbüro Usingen und der Ehrenamtsagentur Neu-Anspach auf. Im letzten Jahr wurde die eigene Homepage für das Mehrgenerationenhaus/Familienzentrum in Wehrheim fertig gestellt. Auf der Internetseite: www.mehrgenerationenhaus-wehrheim.de erhalten Interessierte Auskunft über die Arbeit und Angebote des Mehrgenerationenhauses /Familienzentrums. Mit Berichten und Bildern geben wir Impressionen aus dem Alltag des Mehrgenerationenhauses/Familienzentrums.

Die Schulsozialarbeit an der Philipp-Reis-Schule(PRS) in Friedrichsdorf begann nicht erst mit der Stellenbesetzung ab dem 01.08.2012, sondern hatte einen Vorlauf in den Pädagogischen Tagen der Schule 2011 und 2012. Hier leiteten Stefanie Limberg vom Diakonischen Werk Hochtaunus und Sven Küster Diakonischen Werk Offenbach-Dreieich-Rodgau die Workshops, zum einen zu dem Thema „Was ist überhaupt Schulsozialarbeit?“, zum anderen „Wie sieht Schulsozialarbeit an der PRS aus? – Wie muss sie eingebunden sein bzw. mit wem muss sie sich vernetzen?“ Mit diesen Erkenntnissen begann die Schulsozialarbeit nach den Sommerferien in den schönen Räumlichkeiten des neuen Schulgebäudes. Zu Beginn stand der Aufbau einer

»Zusammenfassend kann man feststellen, dass sich Schulsozialarbeit als eigenständiges Arbeitsfeld und Angebot an der Philipp-ReisSchule etabliert hat.« Vernetzungs- und Kooperationsstruktur im Mittelpunkt. Parallel dazu wurden die Aufgabengebiete und Schnittstellen der Gemeindepädagogin und der Schulsozialarbeit herausgearbeitet und Zuständigkeiten geklärt. Diese wurden dann auf einer Gesamtkonferenz dem Kollegium und dem Elternbeirat vorgestellt. Mit der Schulleitung und der Gemeindepädagogin wurde eine verbindliche wöchentliche Besprechungskultur vereinbart. Zu Beginn des Schuljahres wurden die neue Schulleiterin, die Gemeindepädagogin und der Schulsozialarbeiter Jahrgangsweise den Schülerinnen und Schülern in der Aula vorgestellt und im Gespräch nach ihren Wünschen und Anliegen gefragt. Im Büro finden vertrauliche Einzelgespräche mit Schülerinnen

und Schülern, Eltern und Lehrerinnen und Lehrern statt; Hauptthemen sind hier u.a. belastende Situationen zu Hause, mit Freunden oder in der Schule. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern werden Lösungswege gesucht, bei Bedarf mit anderen Institutionen und Personen wie z.B. dem ASD (Allgemeine Sozialer Dienst des Hochtaunuskreises), Rebus (Regionale Beratungs- und Unterstützungsstelle Hochtaunuskreis), der Gemeindepädagogin, den Beratungslehrern, verschiedenen Beratungsstellen, etc. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Durchführung von unterrichtsbegleitenden Einheiten z.B. Teamtraining zur Förderung des sozialen Lernens oder Antimobbing bis hin zur Intervention nach der Methode „no blame approach“. Die beiden Freizeiträume der Schule werden von 13.15-15.20 Uhr von Oberstufenschülern geöffnet, der Schulsozialarbeiter ist beratend aktiv und steht als Ansprechperson zur Verfügung. Am Vormittag können Schülerinnen und Schüler nach Absprache mit dem Schulsozialarbeiter die Räumlichkeiten in den Freistunden nutzen. Nach den Herbstferien starteten zwei Kampfesspiele-AG´s mit jeweils 15 Schülern der Jahrgangsstufe 5, dies ist eine Methode der geschlechtsspezifischen Jungenarbeit. Die Jungen lernen den „inneren Schiedsrichter“ kennen und können spielerisch miteinander Kräfte messen und in Aktion gehen. Die Betreuung, Anleitung und Fortbildung der Streitschlichter (Schülerinnen und Schüler) gehört auch zum Aufgabengebiet der Schulsozialarbeit. Mit ihnen zusammen wurde die Arbeit und die Aufgaben der Schulsozialarbeit an dem Tag der offenen Tür Mitte Dezember vorgestellt. Zusammenfassend kann man feststellen, dass sich Schulsozialarbeit als eigenständiges Arbeitsfeld und Angebot an der Philipp-Reis-Schule etabliert hat, und von allen Seiten als Bereicherung und Notwendigkeit angesehen wird.

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Jahresbericht 2012 Epilepsie-Beratung

Epilepsie-Beratung  Jahresbericht 2012 

bis die Anfälle – bei Dauergabe – seltener werden oder ausbleiben und die Nebenwirkungen erträglich gering sind. Daneben stellen sich die Eltern viele Fragen rund um die Erkrankung: Kann unser Kind weiter die gewohnte Schule besuchen? Darf es am Sportunterricht teilnehmen, schwimmen und Fahrrad fahren? Wie offen sollen und können wir in der Schule und im Bekanntenkreis über die Epilepsie unseres Kindes sprechen? Trotz bester medizinischer Versorgung, wie sie Eltern in Hessen finden, können diese Fragen im ärztlichen Gespräch oft nicht erschöpfend behandelt werden. Hier hilft die psychosoziale Epilepsie-Beratung im Diakonischen Werk Hochtaunus. Epilepsie-Berater Bernhard Brunst hat auch im Jahr 2012 viele Familien mit einem an Epilepsie erkrankten Kind betreut. „Oft bleibt es nicht bei einem einzelnen Beratungsgespräch. In der Regel begleite ich die Familie über einen längeren Zeitraum. Dann spreche ich nicht nur mit den

»Was viele nicht wissen: Epilepsie im Kindesalter ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des Gehirns.« Eltern, sondern auch mit den Erzieherinnen oder Lehrer/innen des Kindes“, sagt der Diplom-Sozialpädagoge. So war es auch im folgenden Fall: Das achtjährige Mädchen – nennen wir es Clara – hatte zwar nur eine leichtere Form von Epilepsie. Aber die Schulleitung hatte schnell in Frage gestellt,

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»Oft bleibt es nicht bei einem einzelnen Beratungsgespräch. In der Regel begleite ich die Familie über einen längeren Zeitraum.« Berater Bernhard Brunst, Diplom-Sozialpädagoge.

ob Clara die Schule weiter besuchen könne. Bernhard Brunst handelte rasch. Mit Zustimmung der Eltern vereinbarte er einen Termin mit der Klassenlehrerin und der Schulleiterin, um in seiner neutralen Funktion sachlich die Einschränkungen und Bedürfnisse des Mädchens zu erläutern. So erreichte er, dass Schulleitung und Lehrerteam dem Verbleib Claras in der Klasse zustimmten. Das Gespräch hatte auch zum Ziel, über das richtige Verhalten bei einem Anfall zu informieren und einen individuellen Notfallplan zu erstellen. Bernhard Brunst: „Die erste Reaktion der Schule auf Claras Anfälle lässt sich vor allem damit erklären, dass die Lehrerin kaum etwas über Epilepsien wusste. Durch unsere Informationen ist sie nun in der Lage, im Falle eines Falles richtig und besonnen zu handeln.“ Claras Eltern können inzwischen aufatmen. Ihre Tochter ist heute medikamentös gut eingestellt und weitgehend anfallsfrei. Im Familienleben ist wieder eine wohltuende Normalität eingekehrt Für ihre großzügige und zum Teil langjährige Unterstützung danken wir der Aktion Mensch, der Hans Magiera-Stiftung und der Stadt Bad Homburg sowie allen privaten Förderern.

Sechs Kinder beim Spielen. Ob eines von ihnen eine Epilepsie hat, sieht man nicht.

Was tun bei Epilepsien im Kindesalter? Diakonisches Werk berät und begleitet Eltern mit einem an Epilepsie erkrankten Kind

Text: Bernhard Brunst / Christiane Sadtler Was bedeutet es wohl für Eltern, wenn ihr Kind – zum Beispiel im Alter von acht Jahren – zum ersten Mal einen epileptischen Anfall hat? Von einem Moment auf den anderen stehen sie vor einer Wand aus Schrecken, Ratlosigkeit und Angst um die Gesundheit und Zukunft ihres Kindes. Bestimmt suchen sie zuerst den Kinderarzt auf, dann vielleicht eine Kinderneurologin, dann möglicherweise die Epilepsieambulanz eines Sozialpädiatrischen Zentrums. Vielleicht gelingt es, rasch ein Medikament zu finden, das dem Kind hilft und gut vertragen wird. Doch oft müssen mehrere verschiedene Präparate „eindosiert“ werden,

INFO

Was ist Epilepsie? Epilepsien sind eine Gruppe ganz unterschiedlicher Erkrankungen. Allen ist gemeinsam, dass von Zeit zu Zeit Anfälle auftreten, meist ohne erkennbaren Anlass. Epileptische Anfälle werden durch Funktionsstörungen des Gehirns hervorgerufen. Ihre Erscheinungsbilder sind weitgehend davon abhängig, welche Bereiche des Gehirns gestört werden. Epileptische Anfälle werden in zwei Gruppen eingeteilt: in „fokale Anfälle“, die von einem umschreibbaren Teil des Gehirns ausgehen, und in „generalisierte Anfälle“, die von Anfang an das ganze Gehirn einbeziehen. Die Zuordnung bezieht sich nur auf den Anfallsbeginn. Grundsätzlich kann jeder fokale Anfall im Verlauf generalisieren. Quelle: Bethel, Epilepsie verstehen, Gesellschaft für Epilepsieforschung e.V. Saronweg 46, 33617 Bielefeld- Bethel

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Jahresbericht 2012  Epilepsie-Beratung

Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle  Jahresbericht 2012 

Beratungsarbeit der Clearingstelle

EpilepSIE-Stiftung der Diakonie in Hessen klärt auf und wird dafür geehrt

Psychosozialen Kontakt- und Bertungsstelle

Foto: Arno F. Kehrer

Von der Stigmatisierung zur Akzeptanz

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Brunst. „Bei Besuchen im Bundesgesundheitsministerium und im Bundesfamilienministerium konnten wir unsere Fragen und Anliegen zu politischen Perspektiven im Umgang mit tabuisierten Erkrankungen wie der Epilepsie vortragen“, berichtete er erfreut. September 2012: Schüler-Plakate klären über Epilepsie auf Schülerinnen und Schüler des Bad Homburger Kaiserin-FriedrichGymnasiums hatten über Wochen Plakate zum Thema „Epilepsie und Gesellschaft“ gestaltet. Im September präsentierten sie die Werke. Ihre Aussagen in Wort und Bild waren provokant, ermutigend, ermahnenden und sogar humorvoll. Als Wanderausstellung sind die Plakate zum Beispiel in neurologischen Kliniken zu sehen, ebenso auf der Website der Stiftung.

Am deutschlandweiten Tag der Epilepsie überreichte Sozialminister Stefan Grüttner die Auszeichnungsurkunde und einen symbolischen Scheck über 500 Euro an den Beiratsvorsitzenden der EpilepSIE-Stiftung, Prof. Dr. Felix Rosenow. Stefanie Limberg und die Stiftungsbeiräte Wolfgang Walther und Dr. Karsten Krakow freuen sich sichtlich (v. li.).

Ein in Teamarbeit entstandenes Doppelplakat ermutigt Menschen mit Epilepsien und ruft zu einem offenen Umgang mit der Erkrankung auf.

Text: Bernhard Brunst / Christiane Sadtler Wissen Sie eigentlich, wie Sie sich verhalten sollten, falls Sie einmal Zeuge eines epileptischen Anfalls werden? Wenn nicht, geht es Ihnen so wie den meisten Menschen: Nur die wenigsten Beobachter könnten bei einem Anfall souverän handeln. Zudem kommen Anfälle im öffentlichen Leben eher selten vor. Dafür gibt es zwei Erklärungen: Erstens verhelfen die heutigen Medikamente rund 70 Prozent der Epilepsie-Patienten zu einem anfallsfreien Leben. Und zweitens ziehen sich diejenigen Betroffenen, bei denen dies nicht der Fall ist, oft aus dem öffentlichen Raum zurück. Zu groß ist ihre Angst, beim Einkaufen, im Kino oder auf Reisen urplötzlich die Kontrolle über den eigenen Körper zu verlieren. Zu oft haben sie negative Reaktionen und Ausgrenzung erlebt.

Oktober 2012: Das Land Hessen zeichnet die EpilepSIEStiftung als Stiftung des Monats aus. Sozialminister Grüttner betonte in seiner Ansprache, wie wichtig es ist, „in der Gesellschaft ein Klima zu schaffen, damit Menschen mit Epilepsie sich ohne Nachteile offen zu ihrer Krankheit bekennen können.“ Der EpilepSIE-Stiftung attestierte er, hier „schon einen erheblichen Beitrag geleistet“ zu haben. Ziel müsse es u. a. sein, die Öffentlichkeit über Epilepsien aufzuklären und damit der Isolation der Betroffenen entgegenzuwirken.

Die EpilepSIE-Stiftung hat sich u. a. zum Ziel gesetzt, der Stigmatisierung der Epilepsie entgegenzuwirken und eine bessere Teilhabe der Betroffenen am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Im Jahr 2012 ist die noch junge Stiftung dabei gut vorangekommen. Juni 2012: Vorsprache im Bundesfamilienministerium in Berlin Eine Gruppe von zehn Personen aus dem Umfeld der Stiftung reiste im Juni 2012 in die Bundeshauptstadt. Mit dabei war der Epilepsie-Berater des Diakonischen Werkes Hochtaunus, Bernhard

www.epilepsie.stiftung.de Spendenkonto der EpilepSIE-Stiftung: Konto 5044360203, Bankleitzahl 500 500 00, Landesbank Hessen-Thüringen

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Epilepsie, die Plakate und weitere Informationen finden Sie auf www.epilepsiestiftung.de. Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende, Menschen mit Epilepsien zu helfen.

Text: Stefanie Limberg Die „Clearingstelle“ ist die erste Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die sich noch nicht im Klaren sind, welche Hilfen sie brauchen und welche entsprechenden Angebote es in der Region gibt. Feste Ansprechpartnerin ist eine Mitarbeiterin der Psychosozialen Kontakt- und Bertungsstelle. Sie berät im Rahmen der Clearingstelle alle Anfragenden und gestaltet und begleitet den Klärungsprozess, bis die gewünschten bzw. möglichen Hilfen vermittelt werden können. An die Clearingstelle können sich auch Angehörige und Bezugspersonen von psychisch erkrankten Menschen wenden, genauso wie andere Einrichtungen, Beratungsstellen, Kirchengemeinden etc. Im Jahr 2012 wurden in der Clearingstelle insgesamt 18 (2011 22) Menschen beraten und begleitet; davon waren 10 (2011 10) Frauen und 8 (2010 12) Männer. Es wurden zwei Personen ins Betreute Wohnen, vier Personen zur weiteren Beratung in die Psychosoziale Kontaktund Beratungsstelle, zwei Personen ins Offene Atelier nach Wehrheim, sechs Personen in die Tagesstätte für Menschen mit einer psychischen Erkrankung, die über 65 Jahre alt sind und eine Person in die Tagesstätte bis 65 Jahren vermittelt. Bei drei Personen konnte keine Vermittlung durchgeführt werden. Diese wurden über einen längeren Zeitraum von der Clearingstelle begleitet, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

Das Offene Atelier wurde im letzten Jahr als tagesstrukturierendes Angebot vom Landeswohlfahrtsverband anerkannt. Es wurden 11 Anträge auf Persönliches Budget gestellt, mit dem das Offene Atelier als Tagesstruktur finanziert wird. Der Bedarf an einem tagesstrukturierenden Angebot für Menschen über 65 Jahren mit einer psychischen Erkrankung ist weiter gestiegen. Das Café Sonnenschein, ein offener Treff, der von der Tagesstätte in Friedrichsdorf angeboten wird, stellt für viele Interessent/innen einen wichtigen Ort dar, um die Wartezeit auf einen Tagesstättenplatz zu verkürzen. Im letzten Jahr fand im Stadtteil- und Familienzentrum Gartenfeld eine Gründungsfeier statt, bei der das Diakonische Werk Hochtaunus als Kooperationspartner der Stadt Bad Homburg beteiligt ist. Die Stadtteilorientierung bedeutet auch in der Arbeit mit Menschen, die an einer psychischen Erkrankung leiden, einen wichtigen Schritt, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. So haben sich die Besucher/innen der Tagesstätte wieder beim Festaufbau beteiligt und besuchen auch immer wieder Veranstaltungen, die im Stadtteilund Familienzentrum Gartenfeld angeboten werden. Die Kooperation mit den Gemeindepsychiatrischen Einrichtungen wie dem Sozialpsychiatrischen Dienst, der Suchtberatungsstelle, dem Verein Perspektiven, aber auch mit der Vitosklinik, der Institutsambulanz und der Tagesklinik sind eine wichtige Voraussetzung für die Beratungsarbeit der Clearingsstelle.

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Jahresbericht 2012  Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle

Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle  Jahresbericht 2012 

Gespräche über Seelische Gesundheit aus der Arbeit der Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle Text: Anja Mahne Neben unseren Beratungsangeboten in Bad Homburg und Wehrheim fanden auch 2012 unsere alljährlichen Gespräche über Seelische Gesundheit statt, dieses Mal im November in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde in Wehrheim. Die Gesprächsreihen zu Themen seelischer Gesundheit und Krankheit bietet die Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) seit vielen Jahren mit evangelischen Kirchengemeinden im Hochtaunuskreis an. In den Vorträgen werden Impulse gegeben zum nachund weiterdenken, zur Auseinandersetzung mit eigenen Erfahrungen, für den ermutigenden Blick nach vorn – und ganz besonders für einen lebendigen Austausch, der sich an jeden der drei Abende anschließt.

»Es tat gut, mit wildfremden Menschen über die Anregungen des Vortrags nachdenken zu können und auch relativ persönliche Dinge nicht außen vor zu lassen.« (Ein Besucher) Außerdem bieten die Gesprächsreihen anregende Kooperationsmöglichkeiten mit den evangelischen Kirchengemeinden: Nicht nur die Überschneidungen von „Beratung“ und „Seelsorge“ werden uns Organisatoren bei der Zusammenarbeit deutlich, sondern die thematisch orientierten Abende bieten vor allem den Besuchern, die sich bei weitem nicht alleine aus Gemeindemitgliedern zusammensetzen, interessante Anknüpfungspunkte, Kirche und Diakonisches Werk in der Vielfalt ihrer Angebote kennenzulernen. Immer wieder melden sich nach diesen Abenden Menschen in der Beratungsstelle an, weil sie darauf aufmerksam gemacht wurden, dass „es dort Menschen mit

Ebenso gut waren die beiden weiteren Abende besucht: Am zweiten Abend beschäftigte sich der Klinikseelsorger Sven Joachim Haack mit „der Kunst des Verzeihens“, die bei der Versöhnung mit sich selbst anfangen muss. Die nachdenklichen Gesichter und Fragen der Zuhörer verrieten, dass die meisten wussten, dass gerade diese schmerzvolle Selbstbegegnung „nicht eine meiner leichtesten Übungen im Leben“ ist, wie ein Besucher im Abschlussgespräch selbstkritisch einwarf. Den letzten Vortrag hielt der Theologe und Autor Kurt Bangert mit den unterschiedlichen Erwartungen von Männern und Frauen an Paarbeziehungen, von der großen Sehnsucht danach und den vielen Gründen, im Alltag kläglich zu scheitern. „Frauen sind anders - Männer erst recht!“ So war der Vortrag überschrie-

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ben, der Männern, aber auch Frauen neue Impulse geben konnte. „Lasst uns eine Männergruppe gründen!“ Das war ein Vorschlag eines Besuchers, der sich berührt von den Ausführungen des Referenten fühlte und gemerkt hatte, wie erleichternd es ist, wenn Unausgesprochenes Worte findet und ein Mensch sich in den Erfahrungen seiner Mitmenschen wiederfinden kann. „Ach wie schade, dass mein Mann heute Abend nicht da war!“, bedauerte beim gemeinsamen „Tee danach“ eine Zuhörerin. – Ja, schade, aber erzählen konnte sie ihm danach von ihren Eindrücken … und wer weiß, vielleicht entstand dann ja zuhause das, was wir alles so brauchen für unsere seelische Gesundheit: Heilsame, respektvolle, gelingende Kommunikation.

Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle in Zahlen in Wehrheim Beratungen 2012 Jahr

2010 2011 2012

Jahr

Klienten/Innen insgesamt

454 439 441

Teilnehmerzahl pro Treffen

Davon in der PSKB Bad Homburg

392 357 368

(Durchschnitt)

5 7 5

Davon in der PSKB Wehrheim

62 82 73

Anzahl der Gruppensitzungen

15 20 18

Die Wehrheimer Gespräche 2012 nahmen Themen auf, die sich im Alltag unserer Beratungsstelle immer wieder als Katalysator für die Entwicklung psychischer Erkrankungen erweisen: Psychische Erkrankungen haben immer viel mit Beziehungsstörungen zu tun, mit dem Abgeschnitten-sein von der Umwelt, den Menschen im engeren Umfeld, aber auch von sich selbst und der Erfahrung von Sinnhaftigkeit, die Menschen durch das Leben tragen kann. Die Erfahrung von Sinn – das „innere Wissen“ um die Zugehörigkeit zur Welt und um „einen roten Faden“ im eigenen Leben,- erschließt sich dem Menschen von Geburt an durch die Beziehungen, in denen er lebt und die er mitgestaltet. Entsprechend beschlossen wir im Vorbereitungsteam, uns dem Themenkreis „Kommunikation und Beziehung“ anzunähern. Der erste Vortrag widmete sich eher allgemein dem Thema Kommunikation: „Miteinander reden – warum es so schwierig ist und wie es doch gelingen kann.“ Michael Gallisch, Leiter der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Beratung Dietzenbach traf mit seinem lebendigen Vortrag auf ca. 45- 50 interessierte Zuhörer.

2010 2011 2012

Gesprächskreise für seelische Gesundheit in Bad Homburg

Angehörigengruppe Bad Homburg

Jeden 2. Und 4. Dienstag im Monat von 17.30 bis 19.00 Uhr

Jeden 1. Donnerstag im Monat von 18:00 bis 19:30 Uhr

Jahr

einem offenen Ohr gibt, bei denen ich Dinge aussprechen kann, die ich immer versteckt habe“ (eine Klientin).

Jeden 2. Und 4. Donnerstag im Monat von 17.30 bis 19.15 Uhr

2010 2011 2012

Jahr

2011 2012

Teilnehmerzahl pro Treffen (Durchschnitt)

Teilnehmerzahl pro Treffen 6 8 7

(Durchschnitt)

11 10

Anzahl der Gruppensitzungen

18 20 21

Anzahl der Gruppensitzungen

11 11

Club-Cafés in Zahlen Club-Café Bad Homburg

Club-Brunch in Friedrichsdorf

Dienstag 15.00 bis 17.30 Uhr

Donnerstag 11.00 bis 13.30 Uhr



2010 2011 2012



2010 2011 2012

Öffnungstage insgesamt

87 52 44

Öffnungstage insgesamt

45 45 46

BesucherInnen insgesamt

117 95 92

BesucherInnen insgesamt

74 71 61

Durchschnittl. Besucherzahl

14 15 13

Durchschnittl. Besucherzahl

7 7 5

Club-Café Wehrheim Mittwoch 15.00 bis 17.30 Uhr

2010 2011 2012

Öffnungstage insgesamt

46 46 46

BesucherInnen insgesamt

38 42 46

Durchschnittl. Besucherzahl

10 9 9

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Jahresbericht 2012 Soziotherapie

Tagesstätten  Jahresbericht 2012 

Soziotherapie des Diakonischen Werkes Hochtaunus Ein Angebot der psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle

verordnete Leistungen in Anspruch zu nehmen und psychosoziale Defizite abzubauen. Dadurch soll die Krankenhausbehandlung vermieden bzw. verkürzt werden. Die Indikationsstellung und Verordnung von Soziotherapie erfolgt nur durch Fachärzte für Psychiatrie/Neurologie mit einer Befugnis durch die Kassenärztliche Vereinigung. Der Soziotherapeut erstellt in Absprache mit dem Klienten und dem verordnenden Arzt einen Betreuungsplan, der zusammen mit der Verordnung der Krankenkasse zur Genehmigung vorgelegt wird. In regelmäßigen Zeitabständen finden Koordinationsgespräche zur Abstimmung und Anpassung der Therapieziele statt.

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Mit Erfahrung leben helfen...

Neben der Vermeidung oder Verkürzung stationärer psychiatrischer Behandlung und der Motivation bzw. Hinführung zur regelmäßigen ambulanten Behandlung können mögliche weitere Ziele sein: ■ Abklärung der Therapiefähigkeit ■ Koordination ärztlich verordneter

Text: Susanne Dahmen Das Diakonische Werk Hochtaunus hat seit 2007 aufgrund der Qualifikation einer Mitarbeiterin die Genehmigung der Verbände der Krankenkassen in Hessen zur Durchführung von Soziotherapie. Im Jahr 2012 wurde für vier weitere Mitarbeiter/innen ein Antrag auf Zulassung zur Durchführung von Soziotherapie gestellt. Soziotherapie gemäß § 37a SGB V ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Der Gesetzgeber hat für eine bestimmte Gruppe von schwer psychisch kranken Menschen die ambulante Soziotherapie zur Verbesserung der ambulanten Versorgung eingeführt. Die Indikation ist gegeben bei Schizophrenien (ICD F20.0F20.6), schizotypen Störungen (ICD F21), anhaltend wahnhaften und schizoaffektiven Störungen (ICD F22,F24,F25) sowie affektiven Störungen (ICD F35.5, F32.3, F33.3). Soziotherapie soll es schwer psychisch kranken Menschen im gewohnten sozialen Umfeld ermöglichen, ärztliche und ärztlich

Maßnahmen sowie Anbahnung von Hilfen komplementärer Dienste ■ Motivation zur selbständigen Inanspruchnahme ärztlicher Verordnungen ■ Besserung der Krankheitseinsicht ■ Steigerung der Krankheitswahrnehmung, Psychoedukation ■ Vermeidung einer Krankheitsverschlimmerung ■ Aktive Hilfe in Krisensituationen Die ambulante Soziotherapie findet hauptsächlich im häuslichen Umfeld des Patienten/der Patientin unter Berücksichtigung der familiären, sozialen und beruflichen Situation statt. Die Soziotherapeutin des Diakonischen Werkes Hochtaunus arbeitete im Jahr 2012 erfolgreich mit einem verordnenden Psychiater in der Betreuung eines Patienten zusammen, bei dem hierdurch eine stationäre Einweisung vermieden werden konnte und eine bessere Integration im sozialen Umfeld gelang. Durch unseren Antrag auf Zulassung weiterer Mitarbeiter/innen zur Durchführung von Soziotherapie und in der Hoffnung, weitere niedergelassene Fachärzte zur Verordnung von Soziotherapie zu gewinnen, streben wir in den nächsten Jahren den Ausbau dieses wichtigen Bausteins in der gemeindepsychiatrischen Versorgung psychisch erkrankter Menschen an.

Tagesstätten für Menschen mit einer psychischen Erkrankung Die Tagesstätten für Menschen mit einer psychischen Erkrankung haben das Ziel der sozialen Rehabilitation. Sie haben die Aufgabe als Teil der gemeindenahen Versorgung, die Betroffenen zum einen bei der Alltagsbewältigung zu unterstützen sowie Fähigkeiten durch verschiedene Arbeits- und Beschäftigungsangebote zu erproben und zu erweitern. In diesem Bericht haben wir drei Schwerpunktthemen herausgestellt. Die Tagesstätte Bad Homburg beschäftigt sich mit dem Zusammenleben verschiedener Kulturen und somit mit dem Thema „Psychische Erkrankung und Migration“. Die Tagesstätte Wehrheim hat einige Aspekte der Bedeutung des „Spiels“ zur Förderung des sozialen Lernens im Tagesstättenalltag herausgearbeitet. Die Kolleg/innen der Tagesstätte Friedrichsdorf haben sich mit dem „Erwerb von Bewältigungsstrategien im Tagesstättenalltag“ auseinander gesetzt. Text: Elke Paasch

Tagesstätte Bad Homburg: Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Zum Jahresende war unter unseren Klient/innen ein Viertel ausländischer Herkunft. Folgende Nationen und Glaubensrichtungen waren vertreten:

■ Eine Serbin orthodoxen Glaubens

der ersten Gastarbeitergeneration ■ Eine Kroatin katholischen Glaubens der ersten Gastarbeitergeneration ■ Eine Frau aus Montenegro orthodoxen Glaubens der ersten Gastarbeitergeneration ■ Eine Frau türkischer Nationalität muslimisch-alevitischen Glaubens der zweiten Gastarbeitergeneration ■ Ein Mann deutscher Nationalität muslimisch-alevitischen Glaubens der zweiten Gastarbeitergeneration ■ Eine Türkin muslimischen Glaubens der zweiten Gastarbeitergeneration Diese Diversität führt im Tagesstättenalltag zu mehr Toleranz und einem größeren Verständnis untereinander. Jeder darf in der Tagesstätte so sein wie er ist. Allerdings wird es zunehmend notwendig, Informationen über die Besonderheiten der unterschiedlichen Kulturkreise sowie die Situation im Heimatland zu erhalten. Es kommt immer wieder vor, dass die Herkunft bzw. die Religion eines Besuchers, einer Besucherin zu Spannungen unter den Beteiligten führen können, wenn von den Betreuer/innen nicht zeitnah gegengesteuert und interveniert wird. Es erfordert eine hohe Sensibilität von den Mitarbeiter/innen, Konflikte zwischen den Nationalitäten wahrzunehmen und an einer gegenseitigen Akzeptanz zu arbeiten. Dies bedeutet für die Mitarbeiter/innen sich über die Herkunft und die politische Situation im Heimatland zu informieren, um Dis-

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Jahresbericht 2012 Tagesstätten

Tagesstätten  Jahresbericht 2012 

»Das Spiel leistet einen sozialen Beitrag, es führt Menschen zusammen und fördert Geselligkeit und Kommunikation, Spaß und Freude. Das Spiel ist eine Brücke, die Menschen zusammenführt.«

Förderung der sozialen Kompetenz bei. Anhand der folgenden Aufzählung wird dies deutlich:

kussionen richtig einschätzen zu können. Im Alltag bedeutet dies, dass zwar auf die Besonderheit jedes Einzelnen Rücksicht genommen wird (z.B. wenn jemand aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch isst), aber trotzdem eine Atmosphäre gepflegt wird, in dem das Leitbild eines toleranten Miteinanders verwirklicht wird. Seinen Höhepunkt findet dieses Miteinander jedes Jahr bei der gemeinsamen Weihnachtsfeier, wenn jeder Tagesstättenbesucher und jede Tagesstättenbesucherin eine Spezialität aus seiner/ihrer Heimat zum gemeinsamen Büfett beisteuert und die Tagesstättenbesucher/innen sich austauschen über ihre ganz persönliche Art, Weihnachten zu feiern.

Tagesstätte Wehrheim: Die Bedeutung des Spiels Text: Miriam Jonas In diesem Bericht wird die Bedeutung von Gesellschaftsspielen in der Tagesstätte erörtert. Trotz Computer, Handy und Internet verlieren die klassischen Gesellschaftsspiele nicht an Bedeutung. Spiele sind älter als Schreiben und Lesen; so alt wie die Menschheit. Das Spiel leistet einen sozialen Beitrag, es führt Menschen zusammen und fördert Geselligkeit und Kommunikation, Spaß und Freude. Das Spiel ist eine Brücke, die Menschen zusammenführt. Soziales Verhalten wird trainiert, im Spiel setzen sich Menschen gemeinsam auseinander, sie lernen sich verstehen, akzeptieren und achten. Spielen fördert eigenes Handeln und somit die Aktivität. Langeweile wird entgegengewirkt, das Spiel unterhält, bringt Abwechslung und Spaß. Ebenso dient Spielen dem Stress- und Aggressionsabbau, stimmt friedlich und entspannt; man kann sich im Spiel ausleben. Sprachbarrieren werden gleichgültig, lernen in eigener Regie ermöglicht. Die Bedeutung des Spielens trägt zur Strukturierung und zur

-Denken und Kombinieren -Lernen, sich in eine Gemeinschaft einzufügen -Planen -Verlieren lernen -Entscheiden -Sich und andere kennen lernen -Konzentrieren -Phantasie und Kreativität einsetzen -Gedächtnis trainieren -Geschicklichkeit üben -Wissen erwerben -Reaktion üben Die Jahrespraktikantin ermöglichte es den Besucher/innen, sich beim gemeinsamen Spiel an einem Fußball Kickertisch auszuprobieren. Mit dem Projekt wurden Tagesstätten übergreifend Turniere veranstaltet mit dem Ziel, Gruppenübergreifende Kontakte zu knüpfen und Freude am gemeinsamen Spiel und an der Spannung zu erleben. Dabei galt es auch an der Frustrationstoleranz zu arbeiten, wenn ein Spiel verloren wurde.

Tagesstätte Friedrichsdorf: Erarbeitung von Bewältigungsstrategien „Gebrauchsanweisung für sich selbst“

lässt, kommt bald zum nächsten Schritt: Was hilft mir in bestimmten Gefühlslagen bzw. was ist kontraproduktiv? Mit Hilfe der Mitarbeiter/innen können sie verschiedene Möglichkeiten überlegen. Wenn jemand beispielsweise an einem Tag sehr sensibel ist und sich sehr angreifbar fühlt, könnte er z.B. ausprobieren, sich einen Moment hinzulegen, sich kreativ zu betätigen oder andere Dinge zu tun Der/die Klient/in probiert nach und nach die verschiedenen Optionen aus und achtet darauf, ob es hilfreich war. Auf diese Weise wird eine Art „Gebrauchsanweisung für sich selbst“ erstellt, die dafür sorgt, dass ein besserer Umgang mit den eigenen Gefühlen, der Erkrankung und den Mitmenschen erfolgt. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass viele unserer Klient/innen im Laufe ihrer Erkrankung in eine gewisse Passivität gefallen sind. Oft haben sie wenig Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten, können sich nicht vorstellen, dass sie selbst etwas an ihrer Situation ändern könnten oder geben die Verantwortung ab. Hier versuchen wir, neben der oben beschriebenen „Gebrauchsanweisung für sich selbst“ mit den Klient/innen zu erarbeiten, auf welche Faktoren sie in ihrem Leben Einfluss haben und auf welche nicht. Empfindet zum Beispiel ein Klient, der noch bei den Eltern wohnt, die Einmischungen der Eltern als übergriffig, so hat er die Optionen, sich besser abgrenzen zu lernen oder sich um eine eigene Wohnung zu bemühen. Wir erarbeiten mit den Klient/innen Handlungsräume und machen ihnen deutlich, dass sie sehr wohl Möglichkeiten haben, an ihrer Situation etwas zu verändern. Veränderungen machen vielen jedoch Angst, weshalb sie lieber in der gewohnten, wenn auch unbequemeren Situation verweilen. Wir versuchen, ihnen diese Angst zu nehmen, indem wir die einzelnen dafür notwendigen Schritte mit ihnen durchgehen. In der Regel stößt man dabei auf mindestens einen Faktor, an dem es eine Blockade gibt. Dies könnte, um im Beispiel zu bleiben, der mögliche Auszug aus dem Elternhaus sein, der mit großer Angst verbunden ist, alleine in der eigenen Wohnung überfordert zu sein. Gemeinsam würden wir dann die einzelnen anfallenden Arbeiten durchgehen und überlegen, in welchen Bereich der/die Klient/in Unterstützung benötigt. Oft wird der

Text: Petra Fischer Ein Thema in diesem Jahr war die Erarbeitung von Bewältigungsstrategien. Jede/r Klient/in bringt sein/ihr ganz persönliches „Päckchen“ aus Fähigkeiten und Kenntnissen sowie Handicaps und Einschränkungen mit. Ein Aspekt der Arbeit der Tagesstätten ist die individuelle Förderung jedes Einzelnen. Dies bedeutet, sich mit der Fragestellung zu befassen, wie man besser mit sich und seiner Erkrankung zu recht kommen kann. Aus diesem Grunde fordern wir unsere Klient/innen in Alltagssituationen immer wieder auf, zu versuchen, Gefühle zu benennen. Viele haben nicht gelernt, Gefühle zu differenzieren. Sätze wie „Ich fühl mich heute irgendwie nicht so“ sind nicht selten. Eigene Gefühle konkreter auszudrücken fördert die Selbstwahrnehmung. Wer sich auf diese „Innenschau“ ein-

„Angst-Berg“ im Laufe der Erörterung schon deutlich kleiner und bei den verbliebenen Punkten könnte man überlegen, was gemeinsam in der Tagesstätte eingeübt werden könnte (z.B. kochen, Wäsche waschen) oder, ob eine andere Institution dafür geeignet wäre, zum Beispiel Betreutes Wohnen. Die Entwicklung eigener Perspektiven und die Überlegung der Umsetzung erfolgt in kleinen Schritten gemeinsam mit den Klient/innen. Das tägliche Einüben, erproben und, Gespräche darüber in der Tagesstätte helfen, das eigene Leben selbstverantwortlich zu gestalten.

Tagesstätten in Zahlen Tagesstätte Bad Homburg: Jahr

2010

Genehmigte Plätze

18 (ab 01.12.:22 22

2011 2012

Öffnungstage

252

250 252

BesucherInnen gesamt

29

27

25

davon Frauen

18

16

15

davon Männer

11

11

10

Abmeldungen

2

5 2

Neuaufnahmen

4

5 3

22

Tagesstätte Wehrheim: Jahr

2010 2011 2012

Genehmigte Plätze

15

Öffnungstage

250 250 250

BesucherInnen gesamt

24

23

18

davon Frauen

7

7

6

davon Männer

17

16

12

Abmeldungen

7 9 4

Neuaufnahmen

7 8 4

15

15

Tagesstätte Friedrichsdorf

Das Team v.l. Miriam Jonas, Karin Malekyar, Ulrich Schepko, Elke Paasch, Sven Lischeid, Sanae Soultani, Petra Fischer, Tina Erbe.

27

Jahr

2010

Genehmigte Plätze

12 (ab 01.12.: 14) 12

2011

Öffnungstage

250

2012 14

252 250

BesucherInnen insgesamt 22

22

18

davon Frauen

11

12

9

davon Männer

11

10

9

Abmeldungen

8

8 1

Neuaufnahmen

8

8 2

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Jahresbericht 2012  Gerontopsychitrische Versorgung

Gerontopsychiatrische Versorgung  Jahresbericht 2012 

Gerontopsychiatrische Versorgung im Hochtaunuskreis

Einweihungsfeier der Tagesstätte in Neu Anspach, Frau Pfarrerin Sus spricht einen Segensgruß.

Das Thema der älter werdenden Gesellschaft erfährt mittlerweile eine große öffentliche Aufmerksamkeit. Neben den vielen Betätigungsfeldern für ältere Menschen insbesondere im Bereich des ehrenamtlichen Engagements, nimmt auch die Zahl der Menschen zu, die an einer psychischen Erkrankung im Alter leiden. Neben der psychischen Symptomatik zeigen gerade älteren Menschen mit psychischer Erkrankung häufig auch körperliche Erkrankungen. Das führt dazu, dass diese Menschen unter Ängsten als Folge von Krankheit leiden und sich dadurch isolieren oder vereinsamen. Das Ziel in der gerontopsychiatrischen Arbeit ist es die gesundheitliche, körperliche, psychische und soziale Stabilität der Klient/innen lange zu erhalten und/oder nach Krankheiten die Kontrolle über ihr Leben so weit wie möglich zurückzugewinnen. Im Tagesstättenalltag ist uns die Erhaltung und Förderung der Selbstständigkeit unter Berücksichtigung der Eigenverantwortlichkeit sehr wichtig. Der zentrale „Wirkfaktor“ unserer Arbeit in der Tagesstätte ist und bleibt die Beziehungsarbeit. In den folgenden Berichten über die Arbeit in den Tagesstätten in Friedrichsdorf und Neu Anspach haben wir zwei Schwerpunkte herausgearbeitet. Die Kollegin der Tagesstätte in Friedrichsdorf beschäftigt sich mit der Bedeutung der sozialen Einbindung im Alter und in Neu Anspach mit der des Kreativ Tätig seins im Alter. Tagesstätte Friedrichsdorf: Die Bedeutung der sozialen Einbindung im Alter Text: Marina Radszwill Von den Besucher/innen der Tagesstätte für ältere Menschen mit einer psychischen Erkrankung kommen im Alltag immer

wieder folgende Aussagen: „Wie gut, dass ich nach dem allein verbrachten Wochenende, wieder mit jemandem sprechen kann“, „Zu Hause bin ich für meinen kranken Mann da. Es ist schön, mal wieder raus zu kommen und andere Menschen zu sehen“, „Hier kann ich mit anderen gemeinsam aktiv sein“. Diese Aussagen machen deutlich, wie wichtig den Tagesstätten-Besucher/innen das Eingebunden sein in einer festen Gruppe, die Gespräche und das gemeinsame Aktiv-Sein sind. Die meisten leben in ihrem Wohnumfeld sehr isoliert und fühlen sich häufig einsam. Die Gründe hierfür sind sehr unterschiedlich. Bei einigen ist in den letzten Jahren der Lebenspartner verstorben und die Kinder leben sehr weit weg, andere sind aufgrund einer körperlichen Erkrankung kaum in der Lage, die eigene Wohnung zu verlassen, wieder andere haben aufgrund ihrer Depression und Ängste große Mühe, ihren Alltag mit seinen Anforderungen zu meistern. Das häufige Alleinsein verstärkt oft die depressive Symptomatik, die sich u.a. um die Themen „nicht mehr wichtig zu sein und nicht mehr gebraucht zu werden“, „allein mit den täglichen Anforderungen überfordert zu sein“ und „wen spreche ich an, wenn ich Probleme habe“ drehen. Vor allem am Anfang des Tagesstätten-Besuches beschreiben Besucher/innen, dass sie sich einen regelmäßigen Kontakt zu anderen Menschen wünschen, um aus der sozialen Isolation zu kommen. Gleichzeitig ist aber auch die Angst da, sich auf diesen Kontakt einzulassen, da sie in ihrem Leben immer wieder die Erfahrung gemacht haben, dass soziale Kontakte durch z.B. psychische Krisen oder andere Lebensumstände wegbrechen und sie dann wieder auf sich gestellt sind. Durch den Besuch der Tagesstätte für psychisch erkrankte Menschen machen sie die Erfahrung, dass sie nicht alleine sind, sondern wieder als ein wichtiges Mitglied einer Gruppe angesehen werden. Es wird sich gegenseitig Rückhalt gegeben, wenn es einem anderen nicht gut geht. Es wird nachgefragt, wenn jemand nicht da ist. Dieses Eingebunden sein in eine Gruppe und die aktive Mitgestaltung des Alltags stärkt das Selbstwertgefühl und setzt der depressiven Symptomatik etwas entgegen. Die Neugierde und Offenheit Neuem gegenüber wächst wieder, z.B. die Freude kreativ tätig zu sein. Der Einzelne macht die Erfahrung, dass er selbst noch einiges bewältigen kann und kommt während dieses gemeinsamen Aktiv-Seins ins Gespräch mit den anderen. Dadurch wird Vertrauen zueinander aufgebaut und über Erlebtes, Vergangenes und Aktuelles kann mit anderen gesprochen werden. Die Gespräche miteinander, das Diskutieren, seinen Standpunkt vertreten, andere Standpunkte zu hören, bedeuten, wieder am sozi¬alen Leben teil zu haben. Auch im Café Sonnenschein – dem offenen Treff für über 60jährige Menschen mit einer psychischen Erkrankung – spielt

der Kontakt zueinander eine große Rolle. Im Verlauf des vergangenen Jahres ist die Besucherzahl des Cafés stetig gestiegen. Die meisten stehen bzw. standen auf der Warteliste für die Tagesstätte und wollten die Wartezeit aktiv nutzen. An den Nachmittagen finden neben Kaffee und Kuchen viele Gespräche, Spiele oder kreative Angebote statt. Es ist zu beobachten, wie wichtig vielen dieser regelmäßige Kontakt geworden ist. Es kommen immer wieder Aussagen, wie „auf den gemeinsamen Nachmittag freue ich mich sehr“, „hier kann ich erzählen, wenn es mir nicht gut geht“. Es zeigt sich, wie wichtig es ist, sich wieder zugehörig zu fühlen, wieder die Möglichkeit zu haben über Erlebnisse, Ängste und Sorgen sprechen zu können – selbst wenn es „nur“ einmal in der Woche ist.

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Christoff Jung. Die Tagesstättenbesucher/innen bereiteten ein Buffet für die Gäste und es konnten schon die ersten selbst gefertigten Werke, die in der Tagesstätte entstanden sind, gezeigt

Tagesstätte Neu Anspach: Offenheit für die Kreativität im Alter Text: Gintare Bertasius Von links: Antonia Köhler, Anna Engelhardt, Gintare Bertasius, Marina Radsziwill

Wir haben im letzten Jahr beobachtet, dass insbesondere das kreative Arbeiten einen hohen Stellenwert im Tagesstättenalltag einnimmt und ein wesentlicher Bestandteil der Tagesstrukturierung ist. Unter ergotherapeutischer Begleitung wurden verschiedene Techniken, wie Seidenmalerei, Mosaikarbeiten, Malen, Holzarbeiten und Stricken erprobt. Einige Frauen haben längst verloren geglaubte Fähigkeiten für sich wieder entdeckt und freuen sich über die Fertigstellung und das Gelingen ihrer Handarbeiten. Diese kreativen Arbeiten stärken das Selbstvertrauen. Es gelingt wieder, eine Aufgabe gemeistert zu haben. Kreativität bedeutet etwas Neues zu schaffen, Neues zu entdecken. Die Gerontologie geht heute in der Altersforschung davon aus, dass eine lebenslange Förderung der Persönlichkeit möglich ist. Dafür ist Kreativität wichtig und notwendig . Ältere Menschen haben viele Ressourcen auch wenn sie im Verborgenen liegen. Unser Ziel in der Tagesstätte ist die vorhandenen Ressourcen und Interessen zu erkennen und auf etwas Neues einzuladen. Einige ältere Menschen empfinden das kreative tätig sein in einer kleinen Gruppe als erholsam und aufbauend. Dadurch gewinnen sie neue Erkenntnisse und werden ermutigt und gestärkt. Das Gestalten von Bildern fördert die Selbstakzeptanz und die Ausdrucksfähigkeit. Kreativ sein heißt nicht nur offen für neue Wege zu sein, der eigenen Phantasie Raum zu geben, sondern auch zu lernen sich seiner eigenen Wünschen und Bedürfnissen bewusst zu werden und diesen nachzugehen. Dieses trägt dazu bei, möglichst lange im vertrauten Umfeld selbständig zu leben. Einweihung der Räume in Neu Anspach Im Januar 2012 feierten wir die Einweihung der Tagesstätte in Neu Anspach. Zu Gast waren der Kreisbeigeordnete Uwe Kraft, der Bürgermeister von Neu Anspach Herr Hofmann, die Leiterin des Fachbereiches Behindertenhilfe des Hochtaunuskreises Frau Dr. Heil und ein Vertreter unseres Verwaltungsrates, Herr

Tagesstätte für Menschen ab 65 Jahren in Zahlen Tagesstätte für ältere Menschen Friedrichsdorf Jahr

2010 2011 2012

Genehmigte Plätze 12 12 12 Öffnungstage

252 250 252

BesucherInnen insgesamt 15 15 15 davon Frauen

12 10 8

davon Männer

3 5 7

Abmeldungen

2 2 3

Neuaufnahmen 6 2 3

Tagesstätte für ältere Menschen Neu Anspach Jahr

ab 01.07 2011 2012

Genehmigte Plätze

12

Öffnungstage

115 250

BesucherInnen insgesamt

5

12

Davon Frauen

2

7

Davon Männer

3

5

12

Abmeldungen 1 4 Neuaufnahmen 5

Café Sonnenschein in Zahlen Dienstag 14.30 Uhr – 16.00 Uhr Jahr

2011 2012



38 49

Besucher/innen insgesamt

18

Durchschnittl. Besucherzahl 3

250 5

5

30 

Jahresbericht 2012  Das Offene Atelier

Das Offene Atelier  Jahresbericht 2012 

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Mittlerweile kommen 38 Personen regelmäßig ins Atelier, davon 25 Personen zwei bis/oder drei Mal wöchentlich, Der offene Charakter des Ateliers konnte erhalten werden. Das Atelier steht Menschen zum Kunstschaffen zur Verfügung und jede/r ist herzlich willkommen, sich kreativ zu betätigen und verschiedene Techniken auszuprobieren Im letzten Jahr konnte eine Ausstellung in der Volkshochschule Bad Homburg zum Thema „Innenwelten“ durchgeführt werden. Die Künstler präsentierten ihre Arbeiten und kamen mit den Besuchern der Ausstellung im Rahmen einer Vernissage ins Gespräch. Es gelingt über die Kunst in den Dialog zu treten und voneinander etwas zu erfahren. Im Rahmen der KunstWerkStadt, die von der Stadt Bad Homburg organisiert wurde, kam es zu einer zweiten Ausstellung in den Räumen des Diakonischen Werkes Hochtaunus in der Heuchelheimerstraße 20. Am 14. und 15. September 2012 konnten die Gäste weitere Werke der Kunstschaffenden betrachten. Am Samstag, den 14. September präsentierte der Musikworkshop des Offenen Ateliers mit Trommeln und gemeinsamen Liedern selbst vertonte und geschriebene Texte.

Cellharmonics, ermöglicht durch den Verein Yehudi Menuhin Live Music Now

Als Abschlusspräsentation der Projektförderung wurde ein Katalog mit Arbeiten der Künstler erstellt. Dieser ist beim Diakonischen Werk Hochtaunus erhältlich. Die Teilnehmer berichten über die Bedeutung des Ateliers für ihre Persönlichkeit und es

Das Offene Atelier in Wehrheim

Der Katalog mit Arbeiten der Kunstschaffenden ist beim Diakonischen Werk Hochtaunus erhältlich.

Tagung „Zugänge zum Kunstschaffen- für Menschen in schwierigen Lebenssituationen“ am 20. November in der Englischen Kirche.

Das Kunst- und Kulturprojekt »Der Seele Raum geben« Text: Stefanie Limberg Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns und mit der wichtigsten Information möchten wir beginnen: nach der Projektphase, die von der Aktion Mensch gefördert wurde, konnten wir den Landeswohlfahrtsverband (LWV) als Kostenträger für das Offene Atelier gewinnen. Die Besucherinnen und Besucher haben sich engagiert dafür eingesetzt, dass die Arbeit im Atelier erhalten bleibt. Neben der künstlerischen Arbeit hat auch die Tagesstrukturierung einen wichtigen Stellenwert. Das Atelier wurde vom LWV als alternative Tagesstruktur zu den Tagesstätten anerkannt. Über das Persönliche Budget ist es den Besucherinnen und Besuchern möglich, sich diese Form der Tagesstruktur „einzukaufen“. Mit dem Persönlichen Budget gibt der Gesetzgeber

Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohten Menschen die Möglichkeit, ihren Bedarf an Rehabilitations- und Teilhabeleistungen in eigener Verantwortung und Gestaltung mit Hilfe eines monatlich ausgezahlten Geldbetrages (Budget) zu decken. Das heißt, Menschen mit einer Behinderung können eigenverantwortlich bestimmen, in welcher Form und von wem sie Leistungen erbringen lassen. Über die Verwendung der Geldleistungen kann der Budgetnehmer auf der Basis einer Zielvereinbarung frei verfügen (www.lwv-hessen.de). Zwölf Besucher/innen konnten das Persönliche Budget beantragen und haben die Voraussetzungen für die Genehmigung erfüllt.

sind einige Grußworte und Einführungsvorträge veröffentlicht. Unter dem Titel „Zeit zu sehen“ gibt es einen guten Eindruck über die ersten Jahre der Arbeit im Atelier. Ein besonderer Höhepunkt war die Tagung „Zugänge zum Kunstschaffen - für Menschen in schwierigen Lebenssituationen“, die am 20. November in der Englischen Kirche stattgefunden hat. Die Kulturdezernentin der Stadt Bad Homburg, Frau Beate Fleige, begrüßte das Fachpublikum und es gab eine Vortragsreihe von geladenen Wissenschaftlern. Diese können auf der Homepage des Offenen Ateliers gelesen werden. Am Nachmittag übernahm Dr. Thomas Röske, der Leiter des Museum Sammlung Prinzhorn Heidelberg, die Moderation

Gesprächsrunde von links: Prof. Dr. Heinfried Duncker, Chris James Kappeller, Dr. Thomas Röske, Esther Scholz-Zerres, Kala Gehrmann, Andreas Hett

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Jahresbericht 2012  Das Offene Atelier

und unterstrich dabei die besondere Bedeutung der Arbeit im Atelier durch ihre wertungsfreie Atmosphäre und die Offenheit gegenüber jedem künstlerischen Ausdruck. Den Vortrag von Herrn Christopher James Kappeller geben wir in diesem Bericht wieder, da er einen guten Einblick der Atmosphäre im Atelier vermittelt: Für rund 15 Jahre habe ich meine eigene Kreativität eingesperrt, ignoriert, vergessen, was es bedeutet, kreativ zu sein. Arbeiten, ‚vernünftige Dinge‘ tun, das war viel wichtiger. So wichtig, dass es irgendwann normal für mich wurde, 60-70 Stunden in der Woche zu arbeiten und sich immer noch faul dabei zu fühlen. Doch das Leben macht solch einen Raubbau nur begrenzt mit und irgendwann versagten alle Systeme. Das Leben schmiss mich gegen die Wand und am Ende standen wir beide dumm da und betrachteten die Scherben, die dort am Boden lagen. Viele, sehr viele Scherben und so bunt und chaotisch und schillernd und verlockend. Die Tagesklinik wurde zum ersten Ort seit vielen Jahren, wo es um mich ging. Wo ich es zulassen konnte, Hilfe zu brauchen, hilflos und leer zu sein. Wo ich entdeckte, dass ich mich zwar leer fühlte, aber nicht leer war. Im Gegenteil, ich war übervoll, randvoll. Mein Gehirn quoll über, wusste aber nicht wohin mit sich. In der Ergo- und Gestaltungstherapie entdeckte ich diesen Teil wieder. Ich suchte einen Platz, wo ich diesem Füllhorn einen Raum geben konnte und durfte, wo meine Kreativität leben

Schreibwerkstatt  Jahresbericht 2012 

durfte. Wo ich Kreativität wieder als etwas ‚Kreierendes‘ und nicht als etwas ‚Chaotisches, Hinderliches‘ erleben und ausleben durfte. Über eine Mitpatientin hörte ich zum ersten Mal vom Offenen Atelier, doch zunächst glaubte ich nicht, dass ich die Berechtigung besäße, dort hinzugehen, denn: ‚Ich bin nicht talentiert genug! ‚‘Mir geht es nicht so schlecht, dass ich Anrecht auf solch eine Möglichkeit habe!‘ ‚Darf ich etwas tun, das mir guttut und Spaß macht?‘ Doch eine weitere Mitpatientin sprach mich abermals darauf an und ich erlaubte mir selber, es einfach zu wagen, und das Offene Atelier zu besuchen. Es ist eines der besten Dinge, die mir je passiert sind. Zunächst verfolgte ich mit meinen Besuchen im Offenen Atelier in erster Linie folgenden Zweck: Malen/Zeichnen, um Ruhe zu finden, abzuschalten, Gedanken zu ordnen, ohne Bedeutung und Zwang zum Ziel. Struktur in den Wochenalltag zu bringen, soziale Kontakte zu pflegen in einem sicheren Raum. Tagesaktuellen Gedanken Ausdruck zu verleihen und Raum einzuräumen. Dabei waren die Technik und die Wahl der Ausdrucksmittel nur Mittel zum Zweck und noch nicht eigenständige künstlerische Entscheidung. All dies durfte im Offenen Atelier einfach sein, ich wurde unterstützt, ohne in eine Richtung gedrängt oder geschoben zu werden. Doch über die Zeit geschah ein Wandel, bei dem ich mich immer durch die Kunsttherapeuten des Offenen Ateliers begleitet wusste. Heute reflektiere ich eine zentrale Idee/Gedanken des

entstehenden Kunstwerkes während der Arbeit daran. Die Idee wird erweitert, weitergesponnen und ausgestaltet. Die zentralen Ideen sind in aller Regel Fragen und Gedanken, die für mich als Individuum Bedeutung haben und gleichzeitig die großen Fragen der Menschheit an sich reflektieren: Leben, Sterben, Tod, Wiedergeburt, Individualität versus Gemeinschaft, wie wird man zu dem, der man ist, Mann/Frau.... Darüber versuche ich einen ganz unverwechselbaren Ausdruck zu finden, so dass nicht nur die Inhalte „meine Sprache sprechen“, sondern auch die Art und Weise, wie ich die Inhalte in künstlerischen Ausdruck übersetze. Wenn auch meine Formensprache noch keine einheitliche ist, so haben sich doch schon Merkmale herausgebildet, die ich bei meinen Kunstwerken immer beobachten kann und die in gewisser Hinsicht meinen eigenen Charakter, Aspekte meines Ichs widerspiegeln: Viele kleinere, manchmal widersprüchliche Elemente ergeben ein Ganzes. Zum Teil nehme ich bestehende Dinge auseinander, um sie neu zusammenzufügen. Gegensätze, gegensätzliche Elemente werden durch Kippen, Spiegeln, Drehen oder symbolische Verknüpfungen zusammengeführt. Der Betrachter wird auf eine Entdeckungsreise geschickt. Die Inspiration für meine Arbeit, Anregungen für meine Ideen finde ich in der Mythologie verschiedener Völker aller Zeiten und Kontinente, den Gothic Novels, Bildern und der Architektur des Viktorianischen Zeitalters, der sogenannten schwarzen Romantik im Zusammenspiel und der Auseinandersetzung von moderner Wissenschaft mit archaischem Brauchtum und Ma-

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gie, sowie dem Spiel von Licht und Schatten und der Verbindung des Grotesken mit dem Schönen, das viele Dichter und Künstler schon immer zu ihren Werken angeregt hat. Hier im Offenen Atelier, habe ich den Freiraum und die Möglichkeit zum Austausch, meinen Ideen nachzugehen, mich inspirieren zu lassen und zu sehen, wie vor meinen Augen ein Kunstwerk entsteht, dass letzten Endes nur Ausdruck davon ist, dass ich mich selber entfalten kann und dass ich meiner Seele Raum geben darf. Christopher James Kappeller

Konzerte im Atelier: An dieser Stelle möchten wir uns bedanken beim Verein Yehudi Menuhin Live Music Now, der es ermöglicht hat, im letzten Jahr drei Konzerte im Atelier zu veranstalten. Peter von Lee, ein Organisator des Vereins vermittelte die Musikerinnen und Musiker, die mit ihren Darbietungen besondere kulturelle Höhepunkte im Atelier setzten. Im März begann die Reihe mit dem Saxophonduo Conversus. Anlässlich des Sommerkonzertes trat das Arisquartett auf. Die Cellharmonics schlossen mit ihrem Konzert im November die Reihe im Jahr 2012 ab. Die Konzerte bieten den Gästen einen wunderbaren Hörgenuss und ermöglichen Begegnungen im Atelier zwischen Musikern, Künstlern und den Besucher/innen der Konzerte. Im Anschluss besteht bei Kaffee und Kuchen Zeit, zu verweilen und den Klängen nachzuspüren.

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Jahresbericht 2012 Schreibwerkstatt

Schreibwerkstatt  Jahresbericht 2012 

Die Schreibwerkstatt Die Schreibwerkstatt findet nach wie vor einmal wöchentlich in den Räumen des Mehrgenerationenhauses statt. Wir freuen uns über neue Mitglieder und insbesondere über die Teilnahme von Karin Breither, die sich als Lyrikerin schon einen Namen gemacht hat. Das Thema des Sommerkonzertes im letzten Jahr war „Harmonie“. Und wir wurden wieder zur Mitgestaltung der ökumenischen Adventsandachten in der katholischen Kirchengemeinde in Wehrheim eingeladen, zum Thema „Advent-mit Gott rechnen“.

Innen Meine Mutter liebte weiße Brötchen. Sie liebte es, wenn die Butter hart war und eiskalt. Sie liebte Orangenmarmelade. Sie mochte Taschen, glattes Leder, mit Clipverschluss, und teure Pelzmützen. ALLES ANDERE HASSTE SIE!

Advent Mit Gott rechnen

Perlen

In der Anfechtung

Die enttäuschte Seele musste hinaus in die Welt, bekam den Wald zu spüren und atmete befreit den Duft des Sommers wie hatte ein Mensch so roh den Abschied planen können, wo er sich so liebebedürftig erwiesen hatte. Es reihten sich Geschehnisse, Ereignisse wie Perlen an einer Kette. In Gedanken zerriss diese Kette, und all ihre Perlen fielen zu Boden. Sanft trat sie auf jede einzelne Perle, sodass der weiche Boden sie aufnahm. Da durchfuhr sie eine große Befreiung: eine große Last wich von ihr.

Jetzt ist Adventszeit die Zeit in der ich mich frage, was habe ich erreicht und welche Wege bin ich gegangen. Was war gut und was war schlecht. In meinem Leben ringe ich oft mit Gott, so als würde man dem Meer Land abgewinnen. In der Anfechtung, dem Kampf zwischen Gut und Böse, dem Hadern und Zweifeln, hoffe ich auf Gott und seine Gnade mich zu heilen.

Lutz Überschär Weihnachten 2012

MEIN VATER War ein turkmenischer LKW-Fahrer. Seine Route bis hinunter zum kaspischen Meer. Steppe, Weite. Nachts der turkmenische Uhu. Er sagte meiner Mutter, er sei Diplomat. Diplomat sein, das bedeutet: Viele teure Pelzmützen. Übrig von ihm blieben: zwei kleine Holzpuppen mit wackelnden Köpfen. UND ICH

Karin Breither

Weil ich nicht aus dem Gewebe, das meine Mutter umgab, fliehen konnte, drängte sie in meine Innenwelt.

Er ist wie ein Fels in der Brandung, wo Wellen brechen, wo ich mich von ihm getragen und gestärkt fühle. Ich wünsche mir ein Netz, welches mich fängt und mich zum Menschsein führt.

Sie hasste mit solcher Inbrunst, dass um sie herum immer viel Platz war. Ihr Hass: eine Litanei aus wirrem schneidenden Draht. Ein Gewebe, das sie umgab und in dem sich selten jemand verfing.

Feengold Rote Berge Der Vogel im Sonnenreich aufgehender Knospen welche liebevoll den Wind streicheln Sie sagten: Blut ist im Schuh Die Sonnen zitterten während die Flöte traurig erklang Lutz Überschär

ICH – MAG – KEINE - PELZMÜTZEN! Ich nahm eines Tages die Puppen mit den Wackelköpfen und verschwand. Anfangs fand mich die Mutter. Dann nicht mehr. Aber sie denkt in mir. Flucht in mir. Hasst in mir. Das ICH ist irgendwo in einem drin. Geht bis an die Grenze des Körpers, geht noch eine Armeslänge weiter. DAHIN SOLL MUTTER VERSCHWINDEN. UND MEINE INNENWELT VERLASSEN. Ich mag keine weißen Brötchen und keine Taschen mit Clipverschluss Ein halber Meter, Mutter! EINE ARMESLÄNGE. Das muss doch wohl drin sein. Kala Gehrmann

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Jahresbericht 2012  Organigramm 2013

Zahlen & Fakten  Jahresbericht 2012 

Diakonisches Werk Hochtaunus

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Arbeitsbereiche des Diakonischen Werkes Hochtaunus Die Angebote werden von Fachkräften, die der Schweigepflicht unterliegen, begleitet. Die Angebote sind kostenfrei. 1. Allgemeine Lebensberatung:

Leitung Michael Hibler

Verwaltungsleitung

Stellv. Leitung Clearing PSKB

Karlheinz Zindel

Stefanie Limberg

Tagesstätte Bad Homburg Elke Paasch

Soziale Fachberatung – Hilfe bei sozialen Fragestellungen Offene Sprechstunde Montag, Mittwoch und Freitag 10.00 Uhr - 12.00 Uhr Heuchelheimerstraße 20, Telefon 0 61 72-30 88 03 2. Schwangerenberatung

Sozialberatung/Begleitung von Schwangeren und Müttern Anerkannte Beratungsstelle für Frauen in Konfliktsituationen Heuchelheimer Straße 20 61348 Bad Homburg Telefon: 06172/308803 Industriestraße 8 b, 61273 Wehrheim Telefon: 06081/953190

Telefon: 06172/308803 Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ Frankfurt Mitte,EpilepsieAmbulanz) Theobald-Christ-Strasse 16, 60316 Frankfurt Sprechzeiten nach Vereinbarung Telefon: 069/94340950 oder 06172/308803 www.epilepsie-stiftung.de 8. Psychosoziale Kontaktund Beratungsstelle:

Beratungsstelle für psychisch erkrankte oder seelisch belastete Menschen sowie für Angehörige: - Klärende Gespräche bei Konflikten und in Lebenskrisen - Langfristige Beratung - Informationen über das psychosoziale Angebot im Hochtaunuskreis und Hilfen bei der Weitervermittlung - Gruppenangebote

Ulrich Schepko Karin Malekyar Verwaltung

Wohnheim für Flüchtlinge GW

Bad Homburger Tafel

Friedhelm Emmel

PSKB Bad Hbg. Wehrheim

NN

Annette Mangels

Gabriele Herbertz

Susanne Dahmen

Werner Busch

Bernd Grübel Siegfried Orlopp

Doreen Döring

Annette Mangels

Anja Mahne

Reza Lapahni

Nadine Rexterroth

Conny Krawczak

Claudia Ahlers

Mehrgenerationen-Haus Familien-Zentrum Wehrheim Gabriele Ohl

Tagesstätte Wehrheim Miriam Jonas

Melanie Blecher

Tina Erbe Sanae Soultani ALB / Schwangerenberatung

Kunst & Kultur Wehrheim

Sheila Korte

Ester Scholz-Zerres

Conny Krawczak

Tagesstätte Friedrichsdorf 1 Petra Fischer Sven Lischeid

Epilepsieberatung Bernhard Brunst

Tagesstätte Friedrichsdorf 2 Anna Engelhardt Marina Radsziwill

Schulsozialarbeit

Tagesstätte Friedrichsdorf 2

Sven Küster

Gintare Bertasius Antonia Köhler

Stand: Mai 2013

3. Tafeln

Heuchelheimerstraße 20 61348 Bad Homburg Telefon: 06172/308803 www.bad-homburger-tafel.de 4. Flüchtlingswohnheim Grävenwiesbach

Forstweg 4 – 18, 61279 Grävenwiesbach Telefon: 06086/268 Integrationsberatung Heuchelheimer Straße 20, 61348 Bad Homburg, Telefon: 06172/308803

Vordertaunus: Heuchelheimer Str. 20, 61348 Bad Homburg, Tel.: 06172/308803 Usinger Land: Industriestr. 8 b, 61273 Wehrheim, Telefon: 06081/953190

9. Soziotherapie

Heuchelheimer Strasse 20, 61348 Bad Homburg, Telefon 06172/308803 10. Gesprächsgruppen:

5. Mehrgenerationenhaus/Familienzentrum

Gruppenangebote für Menschen mit einer psychischen Erkrankung und für Angehörige von psychisch erkrankten Menschen.

Montag und Mittwoch von 10.00 – 12.00 Uhr Wiesenau 28 61273 Wehrheim Telefon 06081-9589930 www.mehrgenerationenhaus-wehrheim.de

Gesprächsgruppe Bad Homburg: Jeden 2. und 4. Dienstag im Monat im Gruppenraum des Diakonischen Werkes in Bad Homburg Telefon: 06172/308803

6. Schulsozialarbeit

Gesprächsgruppe Wehrheim: Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat im Gruppenraum des Diakonischen Werkes in Wehrheim Telefon: 06081/953190

Philipp-Reis-Schule Friedrichsdorf Färberstrasse 10, 61381 Friedrichsdorf Telefon: 06172/590157 7. EpilepsieBeratung

Diakonisches Werk Hochtaunus Heuchelheimer Straße 20 61348 Bad Homburg Telefon: 06172/308803 Asklepios Neurologische Klinik Falkenstein - Epilepsie Ambulanz Asklepiosweg 15, 61462 Königstein/Falkenstein Sprechzeiten nach Vereinbarung

Gesprächskreis für Angehörige psychisch erkrankter Menschen: (seit Juni 2010) Jeden 1. Donnerstag im Monat Im Gruppenraum des Diakonischen Werkes Hochtaunus Telefon: 06172/308803 11. Treffpunkt Club-Café :

Begegnungsstätte für seelisch belastete und psychisch erkrankte Menschen Vordertaunus: Club-Café-Öffnungszeiten:

Dienstag 15.00 bis 17.30 Uhr Heuchelheimer Str. 20 61348 Bad Homburg Telefon: 06172/308803 Club-Café-Brunch Öffnungszeiten: Donnerstags 11.00 bis 13.30 Uhr Hugenottenstr. 85 a 61381 Friedrichsdorf Telefon: 06172/1392805 Café Sonnenschein: Dienstag 14.30 bis 16.00 Uhr Cheshamerstr. 51, 61381 Friedrichsdorf Telefon: 06172/7899057 Usinger Land: Club-Café: Mittwoch 15.00 bis 17.30 Uhr Industriestr. 8b 61273 Wehrheim Telefon: Über DW Wehrheim 06081/953190 12. Tagesstätten für psychisch erkrankte Menschen:

Die Tagesstätten sind teilstationäre Einrichtungen. Siesind von Montag bis Freitag täglich geöffnet. Die gemeinsame Gestaltung des Tagesstättenalltags in der Gruppe dient der Förderung der Kontakt- und Beziehungsfähigkeit der Einzelnen. Vordertaunus: Heuchelheimer Str. 20, 61348 Bad Homburg Telefon: 06172/308803 Hugenottenstr. 85 a, 61381 Friedrichsdorf Telefon: 06172/1392805 Cheshamerstr. 51, 61381, Friedrichsdorf Telefon: 06172/7899057 Usinger Land: Industriestr. 8b, 61273 Wehrheim Telefon: 06081/953190 Rudolf-Diesel-Strasse 11, 61267 Neu-Anspach Telefon: 06081/4496552 13. Offenes Atelier:

Das Atelier steht für das Kunstschaffen und die Entwicklung des eigenen künstlerischen Ausdrucks für Menschen in schwierigen Lebenssituationen zur Verfügung. Industriestr. 8a, 61273 Wehrheim Telefon: 06081/9589711 Mittwoch 14.30 bis 17.30 Uhr www.offenes-atelier-wehrheim.de Diakonisches Werk Hochtaunus Heuchelheimer Str. 20, 61348 Bad Homburg [email protected] | www.diakonie-htk.de

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Jahresbericht 2012 Impressum

Impressum Diakonisches Werk Hochtaunus Heuchelheimer Str. 20 61348 Bad Homburg Telefon 0 61 72 - 30 88 03 Telefax 0 61 72 - 30 88 37 E-mail [email protected] www.diakonie-htk.de Bankverbindung: Taunus-Sparkasse Bad Homburg v.d.H. Kto. 1 092 766 BLZ 512 500 00 IBAN: DE4251250000 0001 092766 BIC: HELADEF1TSK Steuer-Nr. 04525067318 Umsatzster ID-Nr. DE 114235519 Inhaltlich verantwortlich: Michael Hibler Leiter des Diakonischen Werkes Hochtaunus Das Diakonische Werk Hochtaunus ist Teil des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau e.V., Ederstr. 12, 60486 Frankfurt/M. Das Diakonische Werk Hochtaunus verfolgt ausschliesslich gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke im Sinne des Abschnitts „steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Gestaltung Blazek Grafik Frankfurt am Main www.blazekgrafik.de Druck Plag gGmbH gemeinnützige Gesellschaft zur Entwicklung neuer Arbeitsplätze mbh www.plagdruck.de

Seitenthema  Jahresbericht 2012 

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Jahresbericht 2012 Seitenthema

Diakonisches Werk Hochtaunus Heuchelheimer Str. 20 61348 Bad Homburg Telefon 0 61 72 - 30 88 03 Telefax 0 61 72 - 30 88 37 www.diakonie-htk.de

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