DEVELOPMENT INVESTMENTS

DEVELOPMENT INVESTMENTS EINE ANTWORT AUF GLOBALE HERAUSFORDERUNGEN PUBLIC PAPER 03 INHALTSVERZEICHNIS 1 PRIVATE GELDER FÜR ENTWICKLUNG 6 2 WAS...
Author: Heiko Fried
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DEVELOPMENT INVESTMENTS EINE ANTWORT AUF GLOBALE HERAUSFORDERUNGEN

PUBLIC PAPER 03

INHALTSVERZEICHNIS

1

PRIVATE GELDER FÜR ENTWICKLUNG

6

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WAS SIND DEVELOPMENT INVESTMENTS?

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2.1

DIE INVESTITIONSMÖGLICHKEIT

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2.2

RELEVANZ FÜR INSTITUTIONELLE INVESTOREN

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PRIVATSEKTOR, ENTWICKLUNG, NACHHALTIGKEIT

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3.1

WAS MUSS ÖFFENTLICH SEIN UND WAS PRIVAT?

16

3.2

KANN ENTWICKLUNG ÜBERHAUPT NACHHALTIG SEIN?

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3.3

NEUE WEGE BESCHREITEN

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FALLBEISPIEL EINER ÖFFENTLICH-PRIVATEN PARTNERSCHAFT

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4.1

DENKANSTOSS UND AUFBRUCH

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4.2

ERSTE PRIVATE ANLAGELÖSUNG

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4.3

AUSBAU DER EIGENKAPITALANLAGEN

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AUSBLICK

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GESPRÄCH MIT IVO GERMANN, STAATSSEKRETARIAT FÜR WIRTSCHAFT (SECO)

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3

„In diesem Bereich eröffnen sich Chancen für die Schweizer Finanzbranche, indem neue, wachsende Geschäftsfelder und Investitionsmöglichkeiten eröffnet werden. Die Schweiz hat dank ihrer allgemeinen Expertise im Umweltbereich und dem Fachwissen im Finanzsektor das Potenzial für einen langfristigen Wettbewerbsvorteil.“ Bundesrat, 20. Oktober 2016 Quelle: Finanzmarktpolitik für einen wettbewerbsfähigen Finanzplatz Schweiz

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ENTWICKLUNG BIRGT CHANCEN, UND DIESE SIND INVESTIERBAR Veränderungen bieten Chancen. responsAbility will diese nutzen – und mehr. Mit Development Investments als Anlageansatz arbeiten wir aktiv auf positive Veränderungen hin.

Wir bieten unseren Anlegern Zugang zu rund 100 aufstrebenden lokalen Märkten weltweit, in denen wir direkt in Unternehmen mit skalierbaren Geschäftsmodellen investieren. Deren Produkte und Dienstleistungen bereichern den Markt und sorgen damit für Entwicklung. Die globale Armut hat sich seit 1990 halbiert, auch wenn gemäss einer Befragung von 26000 BürgerInnen in 24 Ländern nur 1 % der Bevölkerung sich dessen bewusst ist.1

Wir zeigen, warum Rendite und Wirkung einhergehen und weshalb Development Investments den heutigen globalen Herausforderungen gewachsen sind.

Es lohnt sich, den Hunderten von Millionen neuer KonsumentInnen Beachtung zu schenken. Ihre Bedürfnisse und Ambitionen sind ein Motor des Wandels. Ihre Welt verändert sich schnell, oft aber nicht schnell genug und nicht mit der erhofften Qualität und Nachhaltigkeit. Diese Märkte investierbar zu machen, ist eine grosse Herausforderung der Gegenwart. Wie dieses Ziel erreicht werden kann, zeigt das vorliegende Diskussionspapier. Wir beleuchten die Schnittstelle von Anlagemarkt und Entwicklungsförderung über die letzten 15 Jahre und lassen auch den öffentlichen Partner zu Wort kommen. Wir zeigen, warum Rendite und Wirkung einhergehen und weshalb das Modell Development Investments aufgrund seiner Innovationskraft und Skalierbarkeit den heutigen globalen Herausforderungen gewachsen ist.

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Oxfam, September 2016: Towards 2030 without poverty

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PRIVATE GELDER FÜR ENTWICKLUNG

Die im September 2015 verabschiedete globale Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) sowie das 2016 von 177 Staaten unterzeichnete Weltklimaabkommen (COP21) haben einen zentralen Punkt gemeinsam: Beide wollen für die Finanzierung ihrer ehrgeizigen Ziele den Privatsektor einbinden.

Ohne Finanzierung durch den Privatsektor lassen sich globale Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen. Durch Anfangsinvestitionen hilft der öffentliche Sektor, mehr privates Kapital zu mobilisieren.

Dies hat mit der Grösse des Finanzierungsbedarfs zu tun: Dieser wird für die nächsten Jahre auf mindestens USD 1,4 Billionen jährlich geschätzt (davon USD 343 – 360 Milliarden für „Low Income Countries“ und USD 900 – 944 Milliarden für „Lower Middle Income Countries“).2 Dieser Bedarf lässt sich nicht mit staatlichen Budgets decken.3 Gelder in dieser Grössenordnung kann nur der Anlagemarkt mobilisieren. Deshalb unternehmen die traditionellen Akteure der Entwicklungsförderung Anstrengungen, den Privatsektor nicht mehr nur bei der Projektausführung, sondern auch bei der Mobilisierung von Kapital einzubinden. Führend sind die grossen Entwicklungsbanken wie KfW, IFC oder FMO,4 welche vermehrt die Effizienz und das dezentrale Know-how des Privatsektors bei der Ausführung nutzen, andererseits die zur Verfügung gestellten staatlichen Gelder strategisch einsetzen, um zusätzliche Mittel vom privaten Anlagemarkt anzuziehen. Wird dies erfolgreich gemacht, verändert sich die Relation von öffentlichem zu privatem Geld über die Zeit, was man „Leveraging“ nennt. Schiesst die staatliche Entwicklungsbank anfänglich USD 100 Millionen in einen Fonds ein und kommen dann jährlich USD 50 Millionen vom Privatsektor hinzu, so verändert sich das Leverage nach vier Jahren von 1:0 auf 1:2. Um „Leveraging“ zu beschleunigen, werden privaten Anlegern oft risikomindernde Anreize gesetzt (sogenanntes De-Risking). Der Ansatz ist intuitiv und auf öffentlicher wie privater Seite auf grosse Akzeptanz gestossen. Die auf diesem Weg mobilisierten privaten Gelder stellen ein wichtiges Element der Entwicklungsfinanzierung dar. Der für die Finanzierung der ehrgeizigen Entwicklungsagenda benötigte Mittelbedarf ist allerdings enorm und übersteigt das Angebot bei Weitem. Im innovativen Konzept der Entwicklungsbanken bleiben die öffentlichen Gelder der limitierende Faktor.

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GUT ZU WISSEN Nun ist es privaten Akteuren gelungen, mit eigenen Finanzierungslösungen und ohne „De-Risking“ Milliardenbeträge aus verschiedenen Anlegergruppen zu mobilisieren. In der institutionellen wie privaten Vermögensverwaltung hat sich unter dem Label Development Investments eine interessante Nische etabliert. Wie es dazu kam, zeichnen wir in der vorliegenden Publikation nach. Dabei wird deutlich, dass sich die beiden Ansätze optimal ergänzen, wenn sich öffentliche Hand und Privatsektor an ihren jeweiligen Vorteilen orientieren. Die Knappheit öffentlicher Mittel motiviert einen strategischen Einsatz. Öffentliche Akteure dürften dort am meisten leisten, wo sich der Privatsektor noch nicht alleine hinwagt. Beispiele sind langfristige Fremdkapitalfinanzierungen, Finanzierungen in exotischen Lokalwährungen oder Sektoren, in denen skalierbare Geschäftsmodelle selten sind. Damit kann die öffentliche Hand den Privatsektor in schwierigem Terrain verankern, sodass dieser anschliessend seine Breitenwirkung ausspielen und über die Erzielung von Renditen grosse Investitionsvolumina anziehen kann.

Development Investments ziehen als Anlage mit finanzieller Rendite und Entwicklungswirkung grosse Investitionsvolumina an. Der private Anlagemarkt spielt eine wachsende Rolle in der Entwicklungsfinanzierung.

In den letzten 15 Jahren wurden die Grundlagen dafür geschaffen, dass der private Anlagemarkt eine weit grössere Rolle in der Entwicklungsfinanzierung spielen kann. Dazu gehört, dass sich private Anbieter einen Erfolgsausweis geschaffen und mit eigenen Produkten Milliarden angezogen haben. Allerdings zeigen wir auch, dass öffentliche Akteure bei der Entstehung dieser neuen Art der Entwicklungsfinanzierung den aufstrebenden Unternehmen gleich mehrfach Pate standen – so dass sie sich die genannten Milliardenbeiträge durchaus als Leverage gutschreiben könnten. Kapitel 2 gibt einen Überblick über den Markt für Development Investments und erklärt, weshalb die Nische mittlerweile eine kritische Grösse erreicht hat. Kapitel 3 spürt den entwicklungspolitischen Ansätzen der letzten 50 Jahre nach und untersucht, inwieweit sich öffentliches und privates Engagement ergänzen und wie Nachhaltigkeit und Entwicklung zusammenpassen. Kapitel 4 liefert den Praxisfall und verfolgt nach, was aus einer 2003 getätigten Anfangsinvestition der Schweizerischen Eidgenossenschaft in einen Fonds von responsAbility Investments geworden ist. Kapitel 5 schliesslich blickt nach vorn und wagt eine Prognose angesichts der sich abzeichnenden Chancen und Herausforderungen der nächsten Jahre.

Sustainable Development Solutions Network, 2015: Investment Needs to Achieve the Sustainable Development Goals 3 IWF / Weltbank, 2015: From Billions to Trillions: Transforming Development Finance 4 KfW – Kreditanstalt für Wiederaufbau, IFC – International Finance Corporation, FMO – The Netherlands Development Finance Company 2

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WAS SIND DEVELOPMENT INVESTMENTS?

2.1 DIE INVESTITIONSMÖGLICHKEIT Development Investments konzentrieren sich auf entwicklungsrelevante Sektoren in Entwicklungs- und Schwellenländern. Skalierbare Geschäftsmodelle bieten angesichts der Bevölkerungszahl grosses Wachstumspotenzial. Vom kommerziellen Erfolg der finanzierten Unternehmen profitieren Investoren in Form von Renditen.

Development Investments sind renditeorientierte Anlagen in private Unternehmen, von deren integrativen Geschäftsmodellen breite Bevölkerungsschichten in Schwellen- und Entwicklungsländern profitieren. Sie konzentrieren sich auf Sektoren, deren Dienstleistungen zentral für den Wohlstand einer Gesellschaft sind. Beispiele sind die Finanzwirtschaft, Energieversorgung und Anpassung an den Klimawandel, Landwirtschaft, Bildung, Gesundheit, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung oder der Wohnungsbau (siehe Abbildung 1). Hunderte Millionen Endverbraucher in diesen Ländern sind eine unerschöpfliche Quelle für Nachfragewachstum. Hiervon profitieren private Unternehmen, indem sie Güter und Dienstleistungen anbieten, die nach Einschätzung der Endverbraucher besser als herkömmliche verfügbare Alternativen sind. Ein gutes Beispiel sind kostengünstige Solaranlagen für Wohnungen und Häuser, mit denen sich Petroleum und andere gesundheitsschädliche fossile Energieträger ersetzen lassen. Stark skalierbare Geschäftsmodelle bieten angesichts einer riesigen Bevölkerung grosses Wachstumspotenzial. Allerdings sind die meisten dieser Unternehmen nicht an einer Börse kotiert, sodass nur Direktanlagen möglich sind. Mithilfe privaten Kapitals können Unternehmen in für die Entwicklung eines Landes wichtigen Sektoren neue Produkte und Dienstleistungen für unterversorgte Endverbraucher anbieten. Das so verbesserte Angebot fördert die allgemeine Entwicklung und den Wohlstand im Land und verhilft den Unternehmen zu kommerziellem Erfolg, von dem die Investoren wiederum in Form angemessener finanzieller Renditen profitieren können.

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Abbildung 1: Development Investments nach Sektoren Wohnungsbau USD 1000 Mio.

Gesundheit USD 160 Mio.

Landwirtschaft USD 1300 Mio.

Bildung USD 26 Mio.

Wasser und Abwasser USD 1700 Mio.

Energie und Klima USD 9000 Mio.

Finanzwirtschaft USD 17000 Mio.

Quelle: GIIN ImpactBase, Preqin, Symbiotics MIV Survey

MARKT Eine Analyse verfügbarer Datenbanken5 hat ein Marktvolumen von USD 30 Milliarden an verwaltetem Vermögen bei auf Entwicklungsinvestitionen spezialisierten Finanzintermediären ermittelt. In den letzten zehn Jahren ist dieses Segment um mehr als 20 % pro Jahr gewachsen. Dabei gehört die Schweiz mit einem verwalteten Vermögen von USD 9 Milliarden zu einer der weltweit führenden Drehscheibe für Development Investments.6 Künftig dürften solche Anlagen durch das Übereinkommen von Paris sowie durch die Ziele nachhaltiger Entwicklung7 der Vereinten Nationen und die mit ihnen verbundenen umfangreichen Verpflichtungen vieler staatlicher und bedeutender privater Akteure erheblichen Rückenwind erhalten.

GUT ZU WISSEN Der Markt für Development Investments ist in den letzten zehn Jahren um mehr als 20 % pro Jahr gewachsen.

GIIN ImpactBase, Preqin, Symbiotics MIV Survey, Websites von Unternehmen Umfrage der Universität von Zürich und von Swiss Sustainable Finance, 2016 7 Die Ziele nachhaltiger Entwicklung sind eine zwischenstaatliche Vereinbarung, angenommen von der UN-Vollversammlung am 25. September 2015 5 6

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Das starke Wachstum der Transaktionsvolumina erfordert die vorausschauende Abfolgeplanung und Skalierung von Fonds mit begrenzter Laufzeit oder aber zeitlich unbegrenzte Anlagevehikel.

ANLAGEINSTRUMENTE Development Investments zielen auf marktübliche Renditen ab. Die empfohlene Haltedauer ist im Schnitt länger als bei vergleichbaren Anlagen in etablierten Märkten.

Entwicklungsinvestitionen zeichnen sich üblicherweise durch einfache und transparente Strukturen aus und zielen auf marktübliche Renditen ab. Die Anlageprodukte sind entweder reine Fremd- oder Eigenkapitalinstrumente bzw. eine Mischung aus beiden. Bei den zugrunde liegenden Anlageinstrumenten handelt es sich hauptsächlich um Private Debt (private Fremdfinanzierung) und Private Equity (Beteiligungskapital). Schuldinstrumente bestehen aus erst- und nachrangigen Krediten. Zudem bildet sich ganz allmählich ein wenn auch noch sehr begrenzter Markt für Sekundärtransaktionen heraus. Meist bieten die Instrumente Investoren nur eingeschränkte Liquidität mit monatlicher oder vierteljährlicher Rücknahme. Währungsengagements können selbst bei exotischen Währungen gegen Wechselkursschwankungen abgesichert werden. Private-Equity-Investments haben üblicherweise die Rechtsform einer Kommanditgesellschaft (Limited Partnership) oder einer Holdinggesellschaft. Die empfohlenen Anlagezeiträume sind im Durchschnitt länger als bei vergleichbaren Investments in etablierten Märkten, da die Entwicklung der Buchwerte durch die Umsetzung des Geschäftsmodells der wichtigste Treiber für den Wert der Anlage ist. Hier zeigt die Erfahrung, dass eine längere Haltedauer sowohl im Interesse des Sponsors wie auch des Investors sein kann.8

Die Weiterentwicklung des Sektors führt zu einem starken Wachstum beim durchschnittlichen Transaktionsvolumen von Development Investments.

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Mit der Weiterentwicklung des Sektors in Schwellenländern ist auch das durchschnittliche Transaktionsvolumen der Fremd- und Eigenkapitalinstrumente spürbar gestiegen. Im Finanzsektor beispielsweise waren früher PrivateEquity-Transaktionen in Mikrofinanzinstitute in Höhe von USD 2 Millionen bis USD 5 Millionen die Regel. Mit den Jahren sind die Institute jedoch gewachsen, sodass heute Transaktionen im Volumen von USD 20 Millionen keine Seltenheit mehr darstellen. Das starke Wachstum der Transaktionsvolumina erfordert die vorausschauende Abfolgeplanung und Skalierung von Fonds mit begrenzter Laufzeit oder aber zeitlich unbegrenzte Anlagevehikel.

SEKTOREN, IN DIE DIE MEISTEN ENTWICKLUNGSINVESTITIONEN FLIESSEN

Wohnungsbau: Zugang zu hochwertigem und erschwinglichem Wohnraum

Landwirtschaft: nachhaltige Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung im Inland, Ernährungssicherheit

Finanzsektor: Finanzdienstleistungen für Mikro-, Klein- und Mittelunternehmen sowie einkommensschwache Haushalte einschliesslich Mikrofinanz, KMU-Banken und Mikroversicherungen

Energieversorgung und Anpassung an den Klimawandel: Produktion von und Zugang zu sauberer Energie, Verringerung von CO2-Emissionen und Anpassung an den Klimawandel

Wasserversorgung und Abwasserentsorgung: Zugang zu sauberem Trinkwasser und zur Abwasserentsorgung, Gewässerschutz Gesundheit: Gesundheitsdienstleistungen und Zugang zu Medikamenten

Bildung: bessere Bildungschancen und Ausbildungsqualität

ANLAGETHEMEN Thematisch können sich die Produkte auf einen einzelnen Sektor oder auf verschiedene Sektoren beziehen, aber auch sektorunabhängig sein. Investmentteams spezialisieren sich gewöhnlich auf einen Sektor, weil die Analyse der sektorspezifischen Geschäftsmodelle und die Evaluierung ihrer Umsetzung durch kompetente Unternehmer vor Ort von zentraler Bedeutung sind. Investoren können einem Geschäftsmodell zum Durchbruch verhelfen, indem sie mehreren Unternehmen in einem Markt Kapital zur Verfügung stellen. Dies war etwa im Mikrofinanzsektor zu beobachten, in dem Investoren mit ihrem Kapital erheblich zum Aufbau des Sektors beigetragen haben.9 Eine durch Development Investments geförderte ähnlich positive Wirkung zeichnet sich auch in anderen Sektoren ab.

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GUT ZU WISSEN Investoren können einem Geschäftsmodell zum Durchbruch verhelfen – Beispiel Mikrofinanz. Neben dem Finanzsektor ziehen neuere Anlagethemen wie Energie und Landwirtschaft immer mehr institutionelles Kapital an.

Peter Olds, Cleary Gottlieb Steen & Hamilton LLP, 2015 David Roodman, „Due diligence: An impertinent inquiry into microfinance“, CGD Books, 2012

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Der erste Sektor, der in erheblichem Masse Entwicklungsinvestitionen anzog, war der Finanzsektor. Finanzinstitute spielen eine zentrale Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Ihr Auf- und Ausbau ist eine Voraussetzung dafür, dass andere Sektoren der Realwirtschaft wachsen können. Einige institutionelle Investoren erkannten frühzeitig die zentrale Bedeutung von Mikrofinanzinstituten. Als diese schliesslich mehrjährige finanzielle Leistungsausweise vorlegen konnten, folgten zu Beginn dieses Jahrzehnts viele andere dem Beispiel institutioneller Investoren. Heute ist der Mikrofinanzsektor ein wichtiges Standbein der institutionellen Entwicklungsinvestitionen. Andere Anlagethemen wie Energie und Landwirtschaft haben sich erst in letzter Zeit entwickelt und ziehen inzwischen immer mehr institutionelles Kapital an.10 In allen Sektoren profitieren private Investoren heute von jahrzehntelanger wegweisender Arbeit öffentlicher Entwicklungsfinanzierer, darunter grosse Entwicklungsfinanzierungsinstitute (EFI) wie IFC, EBRD oder KfW. Die geografischen Zielmärkte für Development Investments sind breit über mehr als 100 Länder in Lateinamerika, Afrika und Asien gestreut.

Marktnähe und eine sorgfältige Überprüfung der Anlagen vor Ort sind entscheidend.

ANBIETER Da die zugrunde liegenden Anlageinstrumente vor Ort und direkt beschafft werden, ist Marktnähe entscheidend. Die Qualität der Transaktionsbeschaffung ist von zentraler Bedeutung, und eine sorgfältige Überprüfung muss vor Ort erfolgen. Deshalb verfügen die grösseren Vermögensverwalter über globale Sourcing-Plattformen, über die die lokalen Spezialisten die Transaktionen in Übereinstimmung mit den Anforderungen eines aktiven Portfoliomanagements abwickeln können. Darauf spezialisierte Anbieter bieten ein zunehmend nach Anlagethema und -instrument, Renditemerkmalen und Transaktionsvolumen differenziertes Angebot.

10

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Alex Nicholls, Rob Paton, Jed Emerson, „Social Finance“, S. 218, Oxford University Press, 2015

BEISPIELE FÜR DEVELOPMENT INVESTMENTS Fondsthema

Beschreibung

Instrument

Investoren

Renditeziel

Volumen (USD)

Energieversorgung und Anpassung an den Klimawandel

Begrenzt den Klimawandel durch Reduktion von Treibhausgasemissionen mithilfe der Finanzierung von Energieeffizienz- und Erneuerbare-EnergieProjekten

Private Fremdfinanzierung / Mezzanine-Kapital

Institutionelle Investoren, EFI

10 – 15 %

100 – 500 Mio.

Finanzinstitute

Langfristig orientierte Private-EquityPositionen bei Finanzintermediären mit solidem Leistungsausweis in der Bereitstellung von Finanzdienstleistungen für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen, Mikrounternehmen und KMU

Private Equity

Institutionelle Investoren

15 – 25 %

100 – 500 Mio.

Finanzinstitute

Private Fremdfinanzierungen an Finanzintermediäre mit solidem Leistungsausweis in der Bereitstellung von Finanzdienstleistungen für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen, Mikrounternehmen und KMU

Private Fremdfinanzierungen

Institutionelle und private Investoren

3–6%

250 Mio. – 1 Mrd.

Bildung

Kredite für auf den Bildungssektor zugeschnittene, bedarfsorientierte und finanziell nachhaltige Finanzdienstleistungen

Private Fremdfinanzierungen

EFI, institutionelle Investoren

2–5%

100 – 200 Mio. (angestrebt)

Klimaversicherungen

Unterstützt die Anpassung an den Klimawandel durch verbesserten Zugang zu und den Einsatz von Versicherungen in Entwicklungsländern

Private Fremdfinanzierungen oder Private Equity

EFI, institutionelle Investoren

2–5%

100 – 200 Mio. (angestrebt)

MultisektorBeteiligung

Investiert in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft in rentable Unternehmen, die einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen essenzielle Güter und Dienstleistungen anbieten wie Zugang zu erschwinglichem Wohnraum, Gesundheitsdienstleistungen, Bildung, Energie, Möglichkeiten der Existenzsicherung, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung

Private Equity

Institutionelle und private Investoren

15 – 25 %

100 – 200 Mio. (angestrebt)

MultisektorDachfonds

Investiert als Multistrategieprodukt in verschiedene Themen, Märkte, Regionen und Anlageklassen mit angestrebter Allokation von 60 % festverzinsliche Anlagen, 30 % Hochzinsanlagen und 10 % Eigenkapitalanlagen

Private Fremdfinanzierung, Private Equity

Institutionelle und private Investoren

10 – 15 %

100 – 200 Mio. (angestrebt)

Quelle: responsAbility Investments AG, 2016

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Asset Owner können einen wesentlichen Beitrag zu einer beschleunigten Entwicklung und zur Armutsreduktion leisten, indem sie mit ihren Investitionen das Unternehmertum vor Ort stärken, das so Lösungen für die vielen Probleme armer Haushalte entwickeln kann.

2.2 RELEVANZ FÜR INSTITUTIONELLE INVESTOREN Development Investments sind kaum mit Mainstream-Anlageklassen korreliert und verbessern das RisikoRendite-Profil von Anlegerportfolios.

Mit dem Aufkommen investierbarer und skalierbarer Unternehmen in schnell wachsenden Marktsegmenten der Entwicklungsländer – und dem besseren Zugang zu ihnen – bieten sich zunehmend Anlagechancen mit marktüblichen Renditen. Letztere korrelieren meist nur mässig bis minimal mit denen der Vermögensanlagen, die die meisten Investoren üblicherweise in ihren Portfolios halten. Private-Debt- oder Private-Equity-Anlagen in nicht börsennotierte Unternehmen aus der Realwirtschaft sind den Schwankungen an den globalen Finanzmärkten kaum ausgesetzt. Zudem bietet das durch Development Investments erweiterte Anlageuniversum zusätzliche und meist unkorrelierte Risikoprämien, die jedoch in einigen Fällen auf Kosten einer im Vergleich zu anderen Anlagen geringeren Liquidität gehen. Im Weiteren verbessern Entwicklungsinvestitionen die Diversifizierung der Anlegerportfolios und damit ihr Risiko-Rendite-Profil. Zum einen resultiert die geringe Korrelation von der Tatsache, dass Entwicklungsinvestitionen oft nach einer „Hold to Maturity“-Methode bewertet werden und daher eine geringe Volatilität aufweisen. Darüber hinaus mindern sie allerdings auch wirksam den sogenannten „Home Bias“, das heisst die Neigung der Investoren, sich bevorzugt am Heimatmarkt zu engagieren. Entwicklungsinvestitionen sollten deshalb Teil eines jeden Anlageportfolios sein. MIT WERTEN WERT SCHAFFEN Der gesellschaftliche Trend zu mehr Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen beginnt gerade erst auch die Finanzmärkte zu durchdringen. Asset Owner können einen wesentlichen Beitrag zu einer beschleunigten Entwicklung und zur Armutsreduktion leisten, indem sie ihr Kapital dort investieren, wo es dringend gebraucht wird und grosse Wirkung entfaltet. Mit ihren Investitionen stärken sie das Unternehmertum vor Ort, das so Lösungen für die vielen Probleme armer Haushalte entwickeln kann.

GUT ZU WISSEN Grosse Asset Owner suchen verstärkt nach Anlagemöglichkeiten, die einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Entwicklung leisten.

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Asset Owner wie Stiftungen suchen auf Anregung ihrer Beiräte oder Mitglieder verstärkt nach Anlagemöglichkeiten, die ihren Werten entsprechen. Gleiches gilt für Pensionskassen, die ihren Mitgliedern gegenüber zunehmend Rechenschaft darüber ablegen müssen, wie sie ihr Pensionsvermögen anlegen.11 Aufgrund ihrer Grösse und Schlagkraft fällt institutionellen Anlegern bei den Entscheidungen, in welche Projekte das Kapital fliessen soll, eine zentrale Rolle zu. Langfristig orientierte Investoren begleiten nicht nur einzelne Unternehmen bei ihrem Wachstum, sondern den Aufbau ganzer Branchen, die die ständig wachsende Zahl an Konsumenten mit Waren und Dienstleistungen versorgen. Auch in der Entwicklung des Finanzsektors war dieser Trend über die letzten zehn Jahre zu beobachten.12

ANLAGEHORIZONT UND EINFLUSSNAHME Über Private Equity bietet sich Investoren die Möglichkeit, direkt auf die Entwicklung und das Wachstum eines Unternehmens Einfluss zu nehmen. Da eine solche Entwicklung aber nicht in kurzer Zeit vonstattengeht, eignet sich Private Equity besonders als Instrument für Entwicklungsinvestitionen. Im Fall von Investoren, die Fremdkapital bereitstellen, reichen die Möglichkeiten der Einflussnahme zwar nicht bis auf die Unternehmensebene. Dafür sind sie breiter angelegt, da grosse Kapitalsummen auf viele Investoren verteilt werden können. Private Fremdfinanzierungen zeichnen sich durch ihre stabile Performance dank ihrer Diversifizierung über zahlreiche Länder aus. Zudem bieten sie Investoren die Möglichkeit, ihre Engagements taktisch anzupassen.

GUT ZU WISSEN Private Equity und Private Debt eignen sich als Instrumente für Entwicklungsinvestitionen.

KLASSIFIZIERUNG DER ANLAGEN In den letzten Jahren wurden private Fremdfinanzierungen, zum Beispiel im Rahmen von Microfinance Debt Funds, wegen ihrer stabilen Renditen häufig der Kategorie „Fixed Income Emerging Markets“ zugeordnet. Bei Pensionskassen erfolgte die Allokation in sie im Rahmen festverzinslicher Anlagen. Die meisten Entwicklungsinvestitionen werden jedoch der Anlageklasse „alternative Anlagen“ zugeordnet – ein Trend, der sich nach dem Inkrafttreten der geänderten Schweizer BVV-2-Anlagevorschriften 2015 verstärkt hat. Bereits seit 2009 galt für Schweizer Pensionskassen eine Anlagegrenze von 15 % für alternative Anlagen.13 Dies ist auch der Grund dafür, dass Development Investments häufig mit anderen alternativen Anlageklassen mit zum Teil höheren Renditezielen konkurrieren. Eine Anhebung dieser Grenze, um beispielsweise Entwicklungsinvestitionen berücksichtigen zu können, hat der Gesetzgeber explizit ins Auge gefasst. Cathy Clark, Jed Emerson und Ben Thornley, „The Impact Investor“, S. 264, 2014 David Roodman, „Due diligence: An impertinent inquiry into microfinance“, 2012 13 Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVV 2), Artikel 50, Absatz 4 11 12

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PRIVATSEKTOR, ENTWICKLUNG, NACHHALTIGKEIT

3.1 WAS MUSS ÖFFENTLICH SEIN UND WAS PRIVAT? Der öffentliche Sektor deckt Grundbedürfnisse, die für den Privatsektor uninteressant oder sogar unmöglich zu finanzieren sind, wie zum Beispiel Infrastruktur oder Grundschulbildung. Die Serviceleistungen, die durch den Staat organisiert und durch Steuergelder finanziert sind, garantieren so ein Grundniveau eines funktionierenden Staates. In Entwicklungsländern ist der öffentliche Sektor aufgrund mangelnden Steuersubstrats zumeist spärlich ausgestattet. Das Fehlen einer steuerzahlenden Mittelschicht führt dazu, dass der Staat dem Bürger nicht in dem Mass rechenschaftspflichtig ist wie in den meisten Industriestaaten. Das führt nicht selten zu verheerenden Fehlanreizen: Im schlimmsten Fall werden gesetzlich vorgesehene staatliche Leistungen von Bürokraten privatisiert und dabei Gefälligkeiten und Schmiergelder verlangt. Der Ausweg sind zum einen Reformen in der staatlichen Verwaltung wie eine Erhöhung der Transparenz im Finanzmanagement und die Verbesserung des Geschäftsumfelds sowie zum anderen die Bereitstellung eines zusätzlichen Produkt- und Dienstleistungsangebots durch den Privatsektor, der sich über Wettbewerb den Kundenbedürfnissen anpasst. Die beiden Ansätze ergänzen sich. Entscheidend ist, dass der Bürger Wahlmöglichkeiten erhält, sodass er ein für ihn unbefriedigendes Angebot überhaupt ausschlagen kann.

Armut beeinträchtigt die menschliche Leistungsfähigkeit und führt zu kurzfristigem Denken und notgedrungenen Entscheidungen. Von der Hand in den Mund lebende Haushalte investieren nicht in die Zukunft.

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Der Wirtschaftsnobelpreisträger Amartya Sen betrachtet Armut als das Fehlen solcher Wahlmöglichkeiten.14 Armut beeinträchtigt die menschliche Leistungsfähigkeit und führt zu kurzfristigem Denken und notgedrungenen Entscheidungen. Von der Hand in den Mund lebende Haushalte investieren nicht in die Zukunft. Die Folgen für Gesellschaft und Umwelt werden in Entwicklungsländern als Elend und Verschmutzung sichtbar.

Der öffentliche Sektor deckt Grundbedürfnisse – der private Sektor wird aktiv, wo der Staat nicht mehr leistungsfähig ist. Investitionen in lokales Unternehmertum generieren Arbeitsplätze, Einkommen und Steuern.

Die Reaktion darauf sollte sich nicht in Forderungen nach mehr staatlichen Hilfsgeldern, gesetzlichen Massnahmen oder in angewidertem Wegschauen erschöpfen. Eine Ergänzung sind Investitionen in lokales Unternehmertum, das Wahlmöglichkeiten schafft und – wenn das Angebot des Unternehmers auf nachhaltigen Anklang stösst – Arbeitsplätze, Einkommen und Steuern generiert.

14

Amartya Sen, 1999: Development as Freedom

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3.2 KANN ENTWICKLUNG ÜBERHAUPT NACHHALTIG SEIN? Nachhaltigkeit wird oft mit Bewahren, Minderung und Mässigung assoziiert. Entwicklung ist mit den Begriffen Veränderung und Wachstum eng verknüpft. Auf den ersten Blick handelt es sich also um einen Gegensatz. Die Abholzung der Regenwälder und andere Umweltschäden in der Dritten Welt legen den Reflex nahe, Schlimmeres verhindern zu wollen und die Entwicklung in diesen Erdteilen zu stoppen. Diese Betrachtung ist falsch und verwechselt Ursache und Wirkung. In Tat und Wahrheit ist die Armut der grösste Feind der Nachhaltigkeit. Not und der Mangel an Alternativen führen zu kurzfristig orientierten Verhaltensweisen, die für den Einzelnen, sein gesellschaftliches Umfeld oder die Umwelt längerfristig nachteilig sind. Armut ist der grösste Feind der Nachhaltigkeit. Kleinbauern und Kleinstunternehmer in Entwicklungsländern betreiben aus Not Raubbau an natürlichen Ressourcen.

In reichen Ländern ist materieller Wohlstand allgegenwärtig. Natürliche Ressourcen sind hingegen rar. Entsprechend wird die Natur gehegt und gepflegt. Bergbauern werden als Landschaftsgärtner geschätzt und unterstützt und können dank Verkehrs- oder Internetanschluss gar einem städtischen Nebenerwerb nachgehen. Kleinbauern und Kleinstunternehmer in Entwicklungsländern leben dagegen oft von der Hand in den Mund. Aus Not betreiben sie Raubbau an natürlichen Ressourcen. Die resultierende Verödung, Bodenerosion oder Gewässerverschmutzung schaffen ein Nachhaltigkeitsproblem, indem der nachfolgenden Generation dieselben Ressourcen nicht mehr zur Verfügung stehen. Als einziger Ausweg verbleiben Ab- oder gar Auswanderung. Die Schweiz des 19. Jahrhunderts war mit dieser Situation vertraut. Eine verarmte Landbevölkerung wurde zum Auswandern motiviert. Gleichzeitig erlebte aber der Privatsektor einen tief greifenden Strukturwandel, indem er sich industrialisierte. Aus der Heimarbeit am Webstuhl wurden Spinnereien, Textilfabriken, Chemiefirmen und letztlich Pharmakonzerne. Die Entwicklungsländer stehen im 21. Jahrhundert vor ähnlichen Herausforderungen, die weitgehend mit den gleichen Rezepten überwunden werden können: Der technologische Fortschritt verhilft neuen Geschäftsmodellen zum Durchbruch, um die enorme Aufholnachfrage von Millionen von Haushalten zu erschliessen. In aller Regel produzieren diese Geschäftsmodelle ungleich effizienter und umweltfreundlicher als diejenigen, die sie verdrängen.

Anleger stossen durch ihre Investitionen Entwicklung an und tragen damit zur Problemlösung bei.

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Selbstverständlich hat der Anleger die Möglichkeit und den berechtigten Anspruch, in besonders umweltfreundliche Firmen zu investieren. Entscheidend ist aber, dass er über seine Investition überhaupt Entwicklung anstösst und damit zur Problemlösung beiträgt. Als Direktinvestor in nicht börsennotierte Unternehmen ist er ohnehin langfristig orientiert. Damit passt er zur schrittweisen Evolution der Wirtschaft, die Wohlstand schafft und letztlich der Umwelt einen rasch steigenden Wert gibt.

3.3 NEUE WEGE BESCHREITEN Aus diesen Erkenntnissen wird in der Entwicklungszusammenarbeit nach Wegen gesucht, den Privatsektor stärker einzubinden. Aufgrund der Grösse, Breite und Vielfalt des Privatsektors stellt sich allerdings zusehends die Frage, woher die benötigten Finanzierungsmittel kommen sollen und inwieweit der Einsatz von Steuergeldern sachgerecht ist. Der Monterrey Consensus aus dem Jahr 2002 setzte noch grosse Hoffnung in die Aufstockung der öffentlichen Entwicklungsbudgets. Einen unkonventionelleren Ansatz verfolgte damals mit wenigen anderen Ländern die Schweiz. Namentlich beschlossen das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) das Aufkeimen der ersten Geschäftsmodelle im Bereich Entwicklungsinvestitionen auf dem Schweizer Finanzplatz konkret zu fördern. In einer Volumenbetrachtung hat sich die damalige Anschubhilfe fallweise mit einem Faktor 1000 gelohnt (siehe Kapitel 4). Diese Grössenordnung mag verblüffen, passt aber durchaus zum Wachstum, das in Entwicklungsländern entfacht werden kann, wenn das immense Potenzial mittels unternehmerischer Initiative und technologischen Fortschritts auf breiter Front geweckt wird. Unternehmen, die von Tausend auf Hunderttausend oder gar eine Million Kunden skaliert haben, sind beispielsweise aus der Finanzsektorentwicklung bekannt. Durchschnittlich zweistellige jährliche Wachstumsraten sind auch in anderen Sektoren wie den erneuerbaren Energien keine Seltenheit. Entscheidend sind die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells sowie die sorgfältige Einschätzung der Fähigkeiten der Geschäftsführung, dieses umzusetzen. Wer solches Wachstum finanzieren will, braucht Mittel in grossen Mengen.

Durchschnittlich zweistellige jährliche Wachstumsraten sind in Sektoren wie den erneuerbaren Energien keine Seltenheit. In reichen Ländern suchen Billionen an privatem Sparkapital und Pensionskassengeldern Rendite.

In den reichen Ländern sind Milliarden – aggregiert gar Billionen – an privatem Sparkapital sowie Pensionskassengeldern vorhanden. Dieses Kapital sucht Rendite. Eine robuste Verbindung zwischen Anlegeranspruch und Finanzierungsnachfrage herzustellen, ist die Rolle von Finanzintermediären.

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PRIVATSEKTORFÖRDERUNG DURCH DIE ÖFFENTLICHE HAND Nationale und internationale Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen sind spezialisierte Entwicklungsbanken oder zur Förderung des Privatsektors in Entwicklungs- und Schwellenländern eingerichtete Tochtergesellschaften. Diese zumeist mehrheitlich im Staatsbesitz befindlichen Institutionen erhalten ihr Kapital von nationalen oder internationalen Entwicklungsfonds oder profitieren von staatlichen Garantien. Dies gewährleistet ihre Kreditwürdigkeit, wodurch sie in der Lage sind, grosse Summen an den internationalen Kapitalmärkten aufzunehmen und zu sehr konkurrenzfähigen Konditionen Finanzierungen bereitzustellen. Nationale und internationale Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen müssen Einnahmen aus ihren Investitionen erwirtschaften, um Ressourcen für weitere Projekte zu haben. Diese Institutionen spielen eine wichtige Rolle in der Bereitstellung von Darlehen mit höherem Risiko, Eigenkapitalbeteiligungen und Risikogarantie-Instrumenten für Investitionen des Privatsektors in Entwicklungsund Schwellenländern.

Wir unterscheiden zwischen folgenden Rollen: 1. Zuschüsse: Bereitstellung von Kapital ohne Rückzahlungsverpflichtung / -erwartung – die vielleicht transparenteste Form von konzessionärer Finanzierung, da die Subventionskomponente dem Nennwert des Zuschusses entspricht. Da sich die DFI selbst tragen müssen, hat diese Form der Finanzierung gewöhnlich nur einen sehr kleinen Anteil an ihrem Geschäft und wird von Geldgebern separat finanziert. 2. Seed-Capital: Seed-Capital ist Startkapital, das für eine Unternehmensgründung benötigt wird. Neben dem Eigenkapital kann es zum grösseren Teil auch aus Fremdkapital wie beispielsweise Risikokapital von Darlehensgebern und Investoren bestehen.

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3. Derisking-Instrumente: Instrumente zur Reduzierung der Transferrisiken, denen Investoren gegenüber Akteuren des öffentlichen Sektors wie Entwicklungsbanken ausgesetzt sind. Beispiele sind: Konzessionäre Kredite: Finanzierungen mit flexibleren oder grosszügigeren Rückzahlungsbedingungen sowie günstigeren Zinsen, als sie am Markt verfügbar sind. Anstatt von Finanzinstituten werden sie häufig von Regierungsbehörden bereitgestellt und auch als weiche Kredite bezeichnet. Garantien: Finanzielle Garantien sind ein Risikotransferinstrument. Auf einfachster Ebene zahlen die Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen bei einem Zahlungsausfall die Schulden eines Kreditnehmers, wenn sich die Bank zuvor bereit erklärt hat, als Garantiegeber zu agieren. 4. Produktentwicklung (Product Development Partnerships, PDP): Das Modell der PDP entstand in den 1990erJahren. Ziel war es, innovative Ansätze zu finden, um die Bürde durch armutsbedingte Krankheiten wie Malaria zu verringern. PDP sind Stiftungen, die aus öffentlichen und privaten Mitteln finanziert werden. Darin sind Industriezweige (Pharmazie, Biotechnologie) und Forschungseinrichtungen vertreten, die ihren Sachverstand und ihr Wissen für

die Entwicklung von erschwinglichen, den Bedürfnissen und Lebensbedingungen der Menschen entsprechenden Produkten zur Verfügung stellen.

im Zusammenhang mit Infrastrukturvorhaben verwendet. Die heute geläufige breitere Definition umfasst auch andere Dienstleistungen.

5. Öffentlich-private Partnerschaft (Public Private Partnership, PPP): Der Begriff „öffentlich-private Partnerschaft“ beschreibt eine Reihe möglicher Beziehungen zwischen öffentlichen und privaten Organisationen bzw. Unternehmen. In der Vergangenheit wurde der Begriff vorwiegend

6. Beratung und Wissen: Entwicklungsbanken stellen häufig gemeinsam mit Regierungen und anderen Organisationen Mittel für technische Unterstützung, Machbarkeitsstudien und Managementberatung bereit. Ausserdem dienen sie oft als Kanal für die Umsetzung der Regierungspolitik.

ENTWICKLUNGSFINANZIERUNGSINSTITUTIONEN Bilateral

Regional

CDC – Grossbritannien

ADB – Asian Development Bank

PROPARCO – Frankreich

IADB – Inter-American Development Bank

FMO – Niederlande

AfDB – African Development Bank

DEG – Deutschland

EIB – European Investment Bank

OPIC – USA

EBRD – European Bank for Reconstruction and Development

Multilateral Quelle: Taylor Dimsdale und Marcela Jaramillo, 2014: Designing smart green incentive schemes: The Role of Development Finance Institutions

IFC – International Finance Corporation MIGA – Multilateral Investment Guarantee Agency (World Bank)

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FALLBEISPIEL EINER ÖFFENTLICHPRIVATEN PARTNERSCHAFT

Die in Zürich ansässige responsAbility Investments AG hat sich auf Development Investments spezialisiert. Das 2003 gegründete Unternehmen gewann für seine erste Anlagelösung das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO als Gründungsinvestor.

Staatliche Anfangsinvestitionen als Anschub für private Anlagen mit Rendite und Entwicklungswirkung – dieses Prinzip repliziert responsAbility seit 2003 erfolgreich.

Dank dieser Anfangsinvestition der öffentlichen Hand konnte responsAbility über die Jahre erfolgreich Gelder aus dem privaten Sektor mobilisieren. Gewinnbringende Investitionen, finanziell und mit Entwicklungswirkung, wurden zum Markenzeichen von responsAbility und resultierten in der Zeitspanne von 2005 bis 2015 in einem durchschnittlichen Wachstum des Anlagevolumens von 53 % pro Jahr. Konkret wuchs das Anlagevolumen in diesem Zeitraum um den Faktor 70 von USD 43 Millionen auf USD 3 Milliarden. Das Prinzip, dass der Staat als Pionier eine Anschubfinanzierung gewährt und der Privatsektor anschliessend ein Vielfaches daraus macht, konnte responsAbility seither mehrmals erfolgreich replizieren, wie wir im nächsten Kapitel darlegen werden.

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Abbildung 2: Entwicklung der responsAbility Development Investments und Beitrag von SECO und DEZA

Quelle: responsAbility Investments AG, 2017

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4.1 DENKANSTOSS UND AUFBRUCH Inspiriert von seiner zweijährigen Fahrradtour quer durch Afrika, entschloss sich der ehemalige Banker Klaus Tischhauser, dem Schweizer Finanzplatz einen neuen Anstoss zu geben. Er erkannte die Möglichkeit, durch kommerzielle Privatinvestitionen die Entwicklung in Entwicklungs- und Schwellenländern nachhaltig voranzutreiben. Nachhaltige Investitionsmöglichkeiten beschränkten sich damals auf die entwickelte Welt und versuchten, durch Filter und Auswahl die nachhaltigeren Unternehmen von den weniger nachhaltigen zu unterscheiden. Zudem war der Aspekt der Entwicklung kaum durch diese sogenannten nachhaltigen Produkte abgedeckt; der Fokus lag vor allem auf Umweltaspekten. Den Gründern von responsAbility reichte das nicht. Kapital sollte dort wirken, wo fehlende Nachhaltigkeit lebensbedrohend ist. Und Kapital sollte geradewegs dorthin gehen, wo es am meisten Wirkung erzielt. responsAbilitys Mission: verantwortungsbewusste Anleger mit Unternehmen zusammenzubringen, die einen positiven Entwicklungsbeitrag leisten können.

Die Mission lautete, verantwortungsbewusste („responsible“) Anleger mit Unternehmen zusammenzubringen, die einen positiven Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten können („ability“).15 Den Fokus legte das junge Unternehmen auf Sektoren mit starkem Einfluss auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Investiert wird bis heute direkt in den Privatsektor und in Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen für einkommensschwache Haushalte und Kleinst-, Klein- und mittelgrosse Unternehmen anbieten. Um eine möglichst breite Akzeptanz und Unterstützung zu erhalten, wurden bei der Gründung von responsAbility unterschiedliche Vertreter des Schweizer Finanzplatzes eingebunden, namentlich Grossbanken, Retailbanken, Privatbanken, ethische Banken und auch Vermögensverwalter. Kompetente Privatpersonen wie Walter Fust, der damalige Direktor der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), engagierten sich als Berater.

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4.2 ERSTE PRIVATE ANLAGELÖSUNG Im November 2003 lancierte responsAbility das erste Anlageprodukt. Der Fonds investiert weltweit in den Mikrofinanzsektor und verfolgt das Ziel, den Finanzsektor in Entwicklungs- und Schwellenländern auf- und auszubauen. Die breit diversifizierten Anlagen erfolgen entweder direkt in Mikrofinanzinstitutionen (MFI) oder indirekt über Institutionen oder Anlageprodukte, die ihrerseits Investitionen in MFI tätigen. Einen namhaften Sponsor für den Fonds fand man in der Schweizer Grossbank Credit Suisse. Bei einem Fonds mit dem Ziel, die Entwicklung in Entwicklungs- und Schwellenländern zu fördern, lag es nahe, dass neben dem Schweizer Finanzsektor auch der Bund involviert sein sollte. Nicht nur konnte die private Initiative von dessen Erfahrung profitieren, auch wurde dadurch sichergestellt, dass man entwicklungspolitisch die grösste Wirkung entfalten konnte. Während die DEZA Know-how beisteuerte, entschied das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), das vom Privatsektor investierte Kapital in responsAbility bis zu einem Betrag von USD 3 Millionen zu verdoppeln und stellte somit Gründerkapital zur Verfügung. Privates Kapital kam von der Bank Baumann & Cie und der Raiffeisengruppe, gefolgt von Geldern der Swiss Re, der Sammelstiftungen Ethos und NEST, des Hilfswerks Swissaid sowie von Privatpersonen. Der responsAbility Mikrofinanzfonds erhielt die öffentliche Vertriebsbewilligung der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) im Jahr 2004. Damit erreichte man ein Novum: Am Schweizer Kreditmarkt wurde dadurch erstmals ein auf Development Investments spezialisiertes Produkt einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Ausgestattet mit der öffentlichen Vertriebsbewilligung im von der UN zum „International Year of Microcredit“ deklarierten Jahr 2005, erfuhr der erste responsAbility Fonds grossen Aufwind. Bereits 2007 wurde der vom SECO investierte Betrag vollumfänglich zurückbezahlt. Per Mitte 2016 verwaltet der Fonds über USD 1 Milliarde und ist in mehr als 90 Ländern und über 300 Gegenparteien investiert.

responsAbilitys erstes Anlageprodukt: ein breit diversifizierter Mikrofinanzfonds. Der öffentliche Sektor steuert Know-how und Kapital bei. Der Fonds verwaltet heute über USD 1 Milliarde und ist in mehr als 90 Ländern und über 300 Gegenparteien investiert. Neue Anlagevehikel mit Entwicklungswirkung: ein Dachfondsprodukt und ein Private-Equity-Fonds.

Schon bald erkannte man bei responsAbility weitere Möglichkeiten für Anlagevehikel mit einem Entwicklungsaspekt, die vom Bund unterstützt wurden. Ende 2007 lancierte man mit Seed-Capital vom SECO ein Fund-of-Funds-Produkt, welches die Entwicklungsarbeit von SIFEM16 erstmals für Privatinvestoren zugänglich machte.

15

16

Der Firmenname „responsAbility“ setzt sich aus den zwei Worten „responsible“ and „ability“ zusammen. Der Swiss Investment Fund for Emerging Markets (SIFEM) ist die Entwicklungsfinanzierungsgesellschaft des Bundes. SIFEM fördert ein langfristiges, nachhaltiges und breit abgestütztes Wirtschaftswachstum in Entwicklungs- und Transitionsländern, indem es kommerziell existenzfähige kleine, mittlere und schnell wachsende Unternehmen (KMU) bei ihrem Wachstum finanziell unterstützt und dadurch hilft, sichere und formelle Arbeitsplätze zu schaffen und die Armut zu reduzieren.

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Neben Mikrofinanz wollte responsAbility in weitere Sektoren diversifizieren. Ende 2010 wurde der erste reine Private-Equity-Fonds lanciert. Wieder waren staatliche und internationale Organisationen in die Gründung involviert. Dank dieses neuartigen Anlageinstruments gewann responsAbility viele wertvolle Erfahrungen und ein vertieftes Verständnis neuer Sektoren und Geschäftsmodelle in den Sektoren Landwirtschaft und Energie. GUT ZU WISSEN Diversifikation in neue Anlagebereiche: nachhaltige Landwirtschaft, Klimawandel und Energie.

Zu einer ersten frühen Diversifikation kam es bereits 2005. Zu diesem Zeitpunkt tätigte responsAbility erste Investitionen in Kaffeekooperativen und Fair-TradeOrganisationen. Da immer mehr Investitionsmöglichkeiten ersichtlich wurden, lancierte responsAbility 2011 einen auf nachhaltige Landwirtschaft ausgerichteten Debt Fonds. 2016 verwaltet dieses Vehikel über USD 200 Millionen und ist in mehr als 40 Ländern und Agrarrohstoffen investiert. Ein weiterer Meilenstein gelang responsAbility 2013 mit dem Gewinn des Mandats für einen Fonds mit Fokus auf den globalen Klimawandel von der deutschen Kreditgesellschaft für Wiederaufbau (KfW). Die Zusammenarbeit mit der KfW, die 6000 Mitarbeitende beschäftigt und eine Bilanzsumme von EUR 500 Milliarden aufweist, unterstreicht, dass responsAbility als privater Schweizer Anbieter auch aus internationaler Optik für Public Private Partnerships attraktiv ist. Im Jahr 2015 lancierte responsAbility eine Anlagelösung, die massgeschneiderte Investitionen für den Zugang zu Energie ermöglicht. Der Fonds wird begleitet von einem weiteren Förderfonds, der mit CHF 500000 vom SECO finanziert wurde. Das Anlagekapital stammte aus öffentlicher wie privater Hand.

4.3 AUSBAU DER EIGENKAPITALANLAGEN Dank stetigem Wachstum verwaltet responsAbility heute mehr als USD 3 Milliarden. Im Einklang mit der Development-Investments-Anlagestrategie (siehe Kapitel 2) hat die Finanzkrise, welche das Jahrzehnt prägte, keine signifikanten Spuren in der finanziellen Performance der Anlageinstrumente hinterlassen. Verglichen mit den USD 3 Millionen an Anfangsfinanzierung vom SECO konnte responsAbility das Volumen an Development Investments um den Faktor 1000 erhöhen. Bei rund USD 600 Millionen handelt es sich Mitte 2016 um öffentliche Gelder (19 % des verwalteten Vermögens), die in der Mehrheit von internationalen Entwicklungsbanken stammen. Die Gründungspartner von responsAbility verfügen noch immer über eine Mehrheit des Aktienkapitals. Bis zu 30 % halten die Mitarbeitenden. responsAbility beschäftigt rund 250 Mitarbeitende in zehn Büros weltweit: Zürich, Lima, Mumbai, Nairobi, Paris, Bangkok, Hongkong, Genf, Luxemburg und Oslo. Die regionalen Büros ermöglichen es, lokale Bedürfnisse und Investitionsmöglichkeiten vor Ort rasch und umfassend zu identifizieren und zu analysieren.

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responsAbility ist durch die lokalen Transaktionsspezialisten, das zentralisierte Risiko- und Portfoliomanagement sowie das erfahrene Management für den Ausbau des Anlageangebots gerüstet. Sind die Investitionen heute mehrheitlich in festverzinslichen Wertpapieren wie Darlehen und Schuldscheinen vergeben, ist ein weiterer Ausbau in der Vergabe von Eigenkapitalanlagen in den Themen Landwirtschaft und Energie im Gange. Dazu wurde 2016 eigens eine Kapitalerhöhung durchgeführt.

Development Investments sind weitgehend unbeschadet durch die globale Finanzkrise gekommen. Regionale Büros sorgen für fundierte Einblicke in lokale Bedürfnisse und Investitionsmöglichkeiten. Das Anlageangebot wird weiter ausgebaut.

Die pragmatische Anfangsunterstützung durch SECO und DEZA hat responsAbility den Start deutlich erleichtert. Weitere Impulse der öffentlichen Hand – die SeedInvestments in den ersten Private-Equity-Fonds sowie die Zuschüsse in die Förderfonds – dienten der Diversifikation in die Sektoren Landwirtschaft und erneuerbare Energien, womit das Angebot an Development Investments die notwendige Breite und Tiefe erreichte. responsAbility kann daher als erfolgreiches Public Private Partnership gewertet werden.

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AUSBLICK

„Die bislang durch den Klimawandel aufgeworfenen Herausforderungen verblassen gegenüber dem, was noch kommen könnte.“ Mark Carney, Gouverneur der Bank of England; London, September 2015

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Development Investments erfahren in jüngster Zeit einen weiteren Anschub: Die im September 2015 verabschiedete globale Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen sowie das kurz darauf in Paris abgeschlossene Klimaabkommen benötigen für die Finanzierung zwingend den Privatsektor. Der Finanzierungsbedarf für die Erreichung der „Sustainable Development Goals“ alleine wird jährlich auf USD 1400 Milliarden veranschlagt. Mindestens die Hälfte dieser Investitionen müssen durch Private finanziert werden.17

„Länder entwickeln sich von innen. (…) Neben dem Handel gibt es noch viele andere Dinge, die wir tun könnten, ohne uns direkt ins Land einzumischen. (…) Ich sage, dass die Zahl der von Armut betroffenen Menschen in nur drei Jahrzehnten von zwei Milliarden auf eine Milliarde gesunken ist. Das ist ein Resultat des Kapitalismus, der Globalisierung, der Ausbreitung von Märkten.“ Angus Deaton, Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften; Interlaken, Juni 2016

Kaum eine private Finanzierungsquelle ist ergiebig genug, um dieser Dimension gerecht zu werden. Eine Ausnahme bildet der private Anlagemarkt. Rund USD 75000 Milliarden werden heute weltweit institutionell verwaltet, davon stammen knapp zwei Drittel aus der privaten Vermögensverwaltung (die Segmente „High Net-Worth Individuals (HNWI) sowie „Affluent“) sowie ein Drittel von institutionellen Investoren (Pensionskassen und Versicherungen).18 Gemäss gleicher Quelle mehren sich diese Vermögen jährlich um rund 6 %. Der Schweizer Finanzplatz allein verwaltet USD 6700 Milliarden an Vermögen, die mit marktgerechten Argumenten mobilisiert werden könnten.19 Private Finanzierung erfordert ein Risiko-Rendite-Profil, das am Markt gegenüber konventionellen Anlagen bestehen kann. Der Beweis, dass eine risikogerechte Rendite über einen mehrjährigen Zeithorizont erzielt werden kann, liegt heute vor. Den Beweis geführt haben innovative Kräfte des Schweizer Finanzplatzes mit koordinierter Unterstützung vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Zudem konnte gezeigt werden, dass das Modell Development Investments international skalierbar ist. Die Branche investiert heute allein in der Schweiz USD 9 Milliarden, was einem Drittel aller globalen Development Investments entspricht.20 Mit professionellen Strukturen wurde die Voraussetzung geschaffen, eine noch weit bedeutendere Rolle zu spielen.

Die Ziele der globalen Entwicklungsagenda und des Klimaabkommens von Paris lassen sich nur mithilfe des privaten Anlagemarkts erreichen. Dass Development Investments über einen mehrjährigen Anlagehorizont eine risikogerechte Rendite erzielen können, ist inzwischen bewiesen. Der Regulierungsrahmen muss weiter verbessert werden, um die aktuelle Dynamik aufrechtzuerhalten und Development Investments neue Impulse zu verleihen.

Angesichts des globalen Momentums sollte es nun gelingen, die Entwicklungsinvestitionen entschieden zu mehren. Die Diskussion zur Entwicklungsfinanzierung sollte sich nicht im Streit über Ausgaben von 0,4 % oder 0,48 % des Bruttonationaleinkommens erschöpfen, wie dies momentan in der Schweiz der Fall ist. Diese Debatte verkennt fundamentale Trends sowohl in den Entwicklungsländern als auch im privaten Anlagemarkt. Entscheidend ist vielmehr, welche Mittel zusätzlich vom privaten Anlagemarkt mobilisiert werden können. Dafür sind die regulatorischen und steuerlichen Rahmenbedingungen massgebend. Beide behindern heute in vielen Ländern den privaten Investor, wobei sie Gefahr laufen, gegenüber anderen, visionäreren Märkten ins Hintertreffen zu geraten. Nach Luxemburg ist inzwischen London aktiv geworden, ohne über einen vergleichbaren Erfolgsausweis zu verfügen. Langfristiges Denken, Subsidiarität und Raum für private Initiative könnten der Entwicklungsfinanzierung neue Impulse verleihen. Die Weltgemeinschaft sucht heute nach Finanzierungsmodellen. responsAbility hat in den letzten 15 Jahren ein Modell entwickelt, das sich im Markt behauptet hat.

Sustainable Development Solutions Network, 2015: Investment Needs to Achieve the Sustainable Development Goals 18 PricewaterhouseCoopers, 2014: Asset Management 2020 19 Schweizerische Bankiervereinigung, 2014: Der Finanzplatz Schweiz 20 Swiss Sustainable Finance (SSF), 2016: Swiss investments for a better world – The first market survey on investments for development 17

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RESPONSABILITY – DIE ERFOLGSGESCHICHTE responsAbility lancierte 2003 ein erstes Anlageprodukt im Volumen von USD 5,8 Millionen, wobei das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) fast die Hälfte beisteuerte. 15 Jahre später verwaltet responsAbility über USD 3 Milliarden an Entwicklungsinvestitionen. Über die Jahre baute responsAbility ihr Angebot an Anlagelösungen stetig aus. Heute verwaltet responsAbility zwölf Anlagelösungen in den Sektoren Finanz, Energie und Landwirtschaft, wobei in festverzinsliche Wertpapiere und Eigenkapitalanlagen investiert wird. Einige Fonds sind in bestimmten Märkten, wie etwa der Schweiz, für den öffentlichen Vertrieb zugelassen und somit dem Privatkunden zugänglich. responsAbility Investments AG ist ein weltweit führender Asset Manager im Bereich von Development Investments und bietet privaten wie institutionellen Investoren professionell verwaltete Anlagelösungen.

responsAbility beschäftigt rund 250 Mitarbeitende in zehn Büros weltweit: Zürich, Lima, Mumbai, Nairobi, Paris, Bangkok, Hongkong, Genf, Luxemburg und Oslo. responsAbility Investments AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA zugelassen. responsAbility Management Company SA in Luxemburg ist von der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) als Alternative Investment Fund Manager (AIFM) zugelassen.

responsAbility: Aktionäre und Investoren

Aktionäre Vertreter des Schweizer Finanzplatzes – Bank Baumann & Cie, die Raiffeisengruppe, Swiss Re Foundation, Bank Vontobel, Alternative Bank Schweiz, weitere. Bis zu 30 % halten die Mitarbeitenden.

responsAbility Investments AG

12 Anlageprodukte Investoren: KfW, SECO, DEZA, DOEN Foundation, SNV Netherlands Development Organisation, HELVETAS, IFC, FMO, OeEB, Department of Business, Energy and Industrial Strategy BEIS, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit BMUB.

Quelle: responsAbility Investments AG, 2016

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RESPONSABILITY IN ZAHLEN (2015)

USD 3 MRD. VERWALTETES VERMÖGEN

USD 1 MRD.

700

AN JÄHRLICHEN INVESTITIONEN

TRANSAKTIONEN PRO JAHR

95 ANLAGELÄNDER

6 GESCHÄFTSFELDER: 3 SEKTOREN UND 2 ANLAGEKLASSEN

522 FINANZIERTE UNTERNEHMEN

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„WIR HABEN DAS POTENZIAL ERKANNT, EINE NEUE ANLAGEKATEGORIE ZU SCHAFFEN.“ Gespräch mit Ivo Germann, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO Ivo Germann ist beim SECO der Operationelle Leiter im Bereich „Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“. Er hat miterlebt, wie das SECO 2003 in den ersten Mikrofinanz-Anlagefonds von responsAbility investierte. Für die im gleichen Jahr gegründete responsAbility wurde die Kooperation zum Meilenstein und auch das SECO machte einen grossen Schritt: Zum ersten Mal investierte es via einen privaten Anbieter. Ivo Germann blickt zurück und sagt zudem, wie öffentlichprivate Partnerschaften künftig funktionieren sollen.

W

ie kam es 2003 zur Zusammenarbeit von SECO und responsAbility?

Das SECO hatte bereits im Rahmenkredit von 1996 den Einbezug des Privatsektors und der PrivatsektorInstrumente zu stärken gesucht. Doch die wenigen privaten Investitionslösungen verfügten über knappe Erfolgsausweise und Development Investments waren erst eine Vision. Das SECO erkannte indes das Potenzial und war bereit, eine Anfangsinvestition zu tätigen, als responsAbility anfragte. Der Entscheid war 2003 also nicht bloss opportunistisch, sondern Teil der SECOStrategie. Für diese Investition kam ausschliesslich ein Schweizer Fondsmanager infrage, der die Kluft zwischen dem Schweizer Kapitalmarkt und dem KMU-Markt in den SECO-Partnerländern überbrücken konnte.

W

as waren die Hürden?

Heute wird die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor kaum mehr infrage

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gestellt und der internationale Diskurs läuft auf dieser Linie. Doch damals war das Konzept der öffentlich-privaten Partnerschaften noch nicht überall akzeptiert. Wir mussten die Subsidiarität sicherstellen, mit anderen Worten aufzeigen, wie sich der öffentliche Beitrag rechtfertigen lässt und was für ein Mehrwert damit generiert wird. Widerstände gab es intern insbesondere aus Risikoerwägungen. Eine direkte Beteiligung bringt gewisse Verlustund Reputationsrisiken mit sich. Auch wurde darüber diskutiert, ob der Staat in der Rolle des Risikokapitalinvestors auftreten darf – obschon es aus unserer Sicht offensichtlich um einen guten Zweck ging, der perfekt zur Strategie passte. Wir mussten intern viel Überzeugungsarbeit leisten, weil Entwicklungshilfegelder nicht vor Ort in einem Land investiert wurden, sondern via das Vehikel eines Schweizer Verbands. responsAbility war damals ja noch ein Verband. Zudem kam die Frage auf, weshalb die junge responsAbility in einem Land wie der Schweiz, wo es renommierte Gross-

banken und Vermögensverwalter gab, der passende Partner war. Wir haben damals das Potenzial gesehen, mit der Investition das Entstehen einer neuen Anlagekategorie zu unterstützen, die das bestehende Angebot bereichern und erst noch die wirtschaftliche Entwicklung in unseren Zielländern fördern sollte.

I

st die Rechnung für das SECO aufgegangen?

Ja. Das SECO konnte mit responsAbility einen relevanten und fähigen Partner testen. Der Mobilisierungsfaktor war enorm und die Wirkung über responsAbility hinaus am ganzen Markt spürbar. responsAbility und SECO teilen auch heute noch die Vision, ein neues Investitionsthema am Markt zu etablieren und eine neue Anlagekategorie aufzubauen. Diese Vision wird auch von Swiss Sustainable Finance mitgetragen. Klar ist unsere Überzeugung, dass eine gute nachhaltige Investition einerseits eine Entwicklungswirkung entfaltet

Ivo Germann (links), Leiter Operationen Süd/Ost im SECO, im Gespräch mit Christian Etzensperger, Head Corporate Strategy und Autor der Publikation.

und zudem einen finanziellen Ertrag abwerfen darf und soll. Der Demonstrationseffekt wird nur dann erzielt, wenn der Staat danach via Exit aus der Investition wieder aussteigt. Aus SECO-Sicht war Mikrofinanz 2003 eher ein Randbereich, der Fokus lag auf dem Thema KMU. Aber uns war die Bedeutung der Finanzmarktentwicklung in unseren Zielländern bekannt. Zudem gab es Hinweise, dass Mikrofinanz bei den Anlegern auf Resonanz stösst. Jetzt beobachten wir mit Interesse, wie responsAbility im nächsten Schritt die Themen Landwirtschaft und erneuerbare Energien anvisiert.

W

ohin geht die Reise der Development Investments?

Ich hatte in der ersten Podiumsdiskussion von Swiss Sustainable Finance bereits 2014 ein Schlüsselerlebnis: Es sassen nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ aus dem Bereich Nachhaltigkeit auf dem Diskussionspanel, sondern auch Finanzchefs und Anlagestrategen renommierter Banken.

Das Umfeld für nachhaltige, umweltfreundliche und sozialverträgliche Investitionen ist heute gut. Der Rahmen ist mit den UN Sustainable Development Goals (SDG) und mit den Ergebnissen der Pariser UN-Klimakonferenz COP21 gesetzt. Wir wissen, dass wir mit öffentlichen Geldern allein die Probleme nicht lösen können. Wenn wir weiter Fortschritte im Bereich Armutsbekämpfung erzielen wollen, braucht es öffentlich-private Partnerschaften.

W

elche Rolle kommt dabei dem Schweizer Finanzplatz zu?

Wenn Schweizer Akteure ein Drittel der weltweiten Anlagen in der Nische Development Investments bewirtschaften, dann ist das relevant. Das SECO erwartet, dass Development Investments an Bedeutung gewinnen werden. Der Schweizer Finanzplatz ist gut positioniert, um von dieser Entwicklung zu profitieren und sie aktiv zu gestalten. Man beginnt auch international zu realisieren, dass die Schweiz auf diesem Feld führend ist.

D

azu braucht es das passende Umfeld. Welche Entwicklung erwarten Sie auf der regulatorischen Ebene?

Hier besteht noch sehr viel Handlungsbedarf. Tatsache ist, dass das regulatorische Umfeld zielführender und zweckdienlicher werden muss. Bei einem Entwicklungsfonds, den das SECO mitfinanzierte, testete man bewusst eine Struktur mit Schweizer Rechtsform. Doch es bestanden hohe administrative Hürden und bei den Regulierungsbehörden fehlt das Know-how. Das macht solche Investitionen schwierig und es dauert lange bis zur Umsetzung. Wenn die Nachfolgefonds dann nicht mehr in der Schweiz, sondern beispielsweise in Luxemburg domiziliert werden, hat das SECO Verständnis für den betriebswirtschaftlichen Entscheid, betrachtet ihn aus übergeordneter Perspektive aber als grossen Rückschritt. Dieses Bewusstsein gilt es im Dialog zwischen Finanzakteuren und Regulierungsbehörden noch vermehrt zu verankern, und es gilt, gemeinsam aktiv nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen. Das SECO leistet dazu einen aktiven Beitrag.

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„Auch in Zukunft stellt sich genau diese Frage: Wo braucht es staatliche Mittel und wo nicht? responsAbility ist ein positives Beispiel: Die Idee der Subsidiarität ist hier bereits beim privaten Partner so gut verankert, dass er sich genau überlegt, für was er eine öffentliche Starthilfe benötigt.“ Ivo Germann, Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

D

er private Sektor wird wichtiger für die Arbeit des SECO. Wie wollen Sie die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft stärken?

Die Stärkung öffentlich-privater Partnerschaften ist ein grosses Anliegen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit des SECO. Dabei ist das SECO subsidiär aktiv, das heisst wir verlieren das Grundprinzip, dass der Staat insbesondere die Rahmenbedingungen schafft, damit sich ein Markt etablieren kann, nie aus den Augen. Unternehmertum schafft Innovation. Das SECO öffnet vermehrt Sitzungen mit multilateralen Partnern (wie Weltbank, IFC oder EBRD) und lädt private Akteure wie responsAbility ein, an der Diskussion teilzunehmen. Auch das ermöglicht die gemeinsame Arbeit an innovativen Lösungen. Im Rahmen von öffentlichen Ausschreibungen motiviere ich meine Leute, vermehrt innovative Lösungen zu identifizieren. Statt wochenlang im Büro in Bern über „Terms of Reference“ für ein Mandat zu brüten, kann ein „Call for Proposals“ die Problemstellung umreissen und dann schauen wir, was der Markt an innovativen Ideen einbringt.

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Zurzeit überlegen wir uns, im Hinblick auf den neuen Rahmenkredit einen Ideenwettbewerb zu lancieren. In diesem Wettbewerb würden die Vermögensverwalter ihre Projekte im Bereich „Technical Assistance“ vorlegen und diese würden in einem kompetitiven Verfahren ausgewertet.

W

as erwartet das SECO von der Privatwirtschaft?

Aus der Erfahrung mit responsAbility konnten wir für die Strukturierung von öffentlich-privaten Partnerschaften enorm viel Wissen ziehen. Auch in Zukunft stellt sich genau diese Frage: Wo braucht es staatliche Mittel und wo nicht? responsAbility ist ein positives Beispiel: Die Idee der Subsidiarität ist hier bereits beim privaten Partner so gut verankert, dass er sich genau überlegt, für was er eine öffentliche Starthilfe benötigt. Ist ein Fonds erfolgreich, können die Subventionen rasch abgebaut werden und es braucht den Staat nicht mehr. So sieht das auch responsAbility, und das ist der ideale Fall.

Aus SECO-Sicht wäre es positiv, wenn sich die privaten Akteure vor dem Hintergrund des Referenzrahmes mit SDG und COP21 Gedanken dazu machen würden, wie wir auch in Zukunft solche öffentlich-privaten Partnerschaften generieren und wie das SECO dabei als Katalysator dienen kann. Zentral ist dabei, dass private Mittel für unsere Zielmärkte mobilisiert werden. Der Privatsektor ist agiler und innovativer als wir das je sein können. Allerdings müssen auch die Ziele zueinander passen. Das SECO hält Landwirtschaft und Energie für relevante Schwerpunkte in den Entwicklungsländern und Finanzsektorentwicklung bleibt ein Pfeiler der IZA21-Strategie des Bundes. So gesehen hat responsAbility für weiteres Wachstum in den nächsten Jahren sicherlich die passenden Grundpfeiler gesetzt. Mit Ivo Germann sprach Christian Etzensperger

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Internationale Zusammenarbeit

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UNSERE BÜROS ZÜRICH (HAUPTSITZ)

LIMA

OSLO

BANGKOK

LUXEMBURG

PARIS

GENF (ZWEIGNIEDERLASSUNG)

MUMBAI

HONGKONG

NAIROBI

ÜBER RESPONSABILITY responsAbility Investments AG ist ein weltweit führender Asset Manager im Bereich von Development Investments und bietet privaten wie institutionellen Investoren professionell verwaltete Anlagelösungen. Über seine Anlageprodukte stellt das Unternehmen nicht börsennotierten Firmen in Schwellen- und Entwicklungsländern Fremd- und Eigenkapitalfinanzierung zur Verfügung. Diese Unternehmen tragen durch ihre Geschäftstätigkeit zur Grundversorgung von breiten Bevölkerungsschichten und zur Entwicklung der Volkswirtschaft bei, was langfristig zu grösserem Wohlstand führt.

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in den Vereinigten Staaten oder an eine US-Person abgegeben werden. Mit jeder Anlage sind Risiken, insbesondere diejenigen von Wert- und Ertragsschwankungen verbunden. Bei Fremdwährungen besteht zusätzlich das Risiko, dass die Fremdwährung gegenüber der Referenzwährung des Anlegers an Wert verliert. Zu beachten ist, dass historische Renditeangaben und Finanzmarktszenarien keine Garantie für zukünftige Ergebnisse sind.

Texte: Christian Etzensperger, Danielle Brassel, responsAbility Lektorat: Anke Bryson, Alain Vannod Foto: Willy Spiller Design und Layout: Liebchen + Liebchen GmbH responsAbility Investments AG Josefstrasse 59, 8005 Zürich, Schweiz Telefon: +41 44 403 05 00 www.responsAbility.com

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