Deutscher Schaustellerbund e.v. Jahresbericht 2016

Deutscher Schaustellerbund e.V. Jahresbericht 2016 Wir machen Freizeit zum Vergnügen! Inhaltsverzeichnis Vorwort Präsident Albert Ritter. . . . . ...
76 downloads 12 Views 7MB Size
Deutscher Schaustellerbund e.V.

Jahresbericht 2016 Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

Inhaltsverzeichnis

Vorwort Präsident Albert Ritter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Gestatten, Deutscher Schaustellerbund!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Freizeitvergnügen Volksfest, Kirmes, Jahrmarkt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Erfolgsgeschichte Weihnachtsmärkte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Präsidium und Bundesfachberater.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Das Jahr in Schlaglichtern Eindrucksvoller 67. Delegiertentag 2016 in Augsburg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 181. Hauptvorstandssitzung des DSB in Berlin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Der DSB im Gespräch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Verbände berichten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 DSB-Positionen Rahmenbedingungen für Volksfeste müssen stimmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 DIN EN 13814 – EU-Sicherheitsnorm für Fahrgeschäfte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Einführung des Mindestlohngesetzes / Änderung des Arbeitszeitgesetzes. . . . . . . . . . . . . 55 Pferdereiten auf Volksfesten .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Verbandsarbeit DSB-Fachthemen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Marketing. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Bildung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Arbeitskreis Zukunft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Schaustellerseelsorge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Europäische Schausteller-Union .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 DSB-Mitgliedsverbände. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Rahmenabkommen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 Fördermitglieder.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Entscheider aus Politik und Verwaltung, liebe Kirmesfreunde und Volksfestbesucher, liebe Schaustellerkolleginnen und -kollegen, liebe Schaustellerjugend,

in unserer heutigen von Umbrüchen, Hektik und ständigen Neuerungen geprägten Gesellschaft sind Volksfeste, Jahrmärkte, Kirmessen und Weihnachtsmärkte in ihrer fortwährenden Beständigkeit mehr denn je ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in Deutschland. Die stabilen Besucherzahlen auch in diesem Jahr zeigen es ganz deutlich: Das Volksfest ist und bleibt des Deutschen liebstes Kind. Trotz der derzeit angespannten Weltlage, die sich auf das Sicherheitsgefühl der Menschen auswirkt, haben uns die Besucher auch in diesem Jahr die Treue gehalten und sind auf die Volksfeste und Weihnachtsmärkte in ganz Deutschland geströmt. Vom kleinsten Dorffest bis zum Münchner Oktoberfest – das Volksfest ist nach wie vor die größte Brauchtumskultur mit weitreichenden wirtschaftlichen Aspekten. Deutschland ist dabei das Volksfestland Nr. 1 in der Welt: In keinem anderen Land finden so viele Volkfeste und Weihnachtsmärkte statt wie hier. Wir Schausteller bieten den Menschen schon seit Jahrhunderten auf den bunten Festen landauf, landab eine kleine Auszeit von den Sorgen ihres Alltags – oder um es mit den Worten von Papst Franziskus zu sagen: „Schausteller bringen Licht in das Dunkel der Welt!“. 2016 war ein sehr bewegtes Schaustellerjahr – der DSB hat sich mit großem Tatendrang für die Belange der Schaustellerbranche eingesetzt und

2

engagierte Diskussionen mit Entscheidern in Politik, Wirtschaft und Verwaltung, mit Marktmeistern und Verbandsvertretern geführt. Der DSB hat Lösungen für die drängenden Herausforderungen des Berufsstandes aufgezeigt und freut sich über weitere Fortschritte auf den unterschiedlichsten Gebieten, so zum Beispiel dem Baurecht und dem Gaststättenrecht. Aber: Die Schaustellerbranche befindet sich nach wie vor in einem harten Konkurrenzkampf zu den zahlreichen alternativen Angeboten im Freizeitund Unterhaltungsbereich. Hinzu kommen die immerwährenden Bemühungen um akzeptable Rahmenbedingungen für das Schaustellergewerbe. Der tägliche Kampf zur Sicherung der Zukunft des Berufsstandes geht unvermindert weiter. Die dabei vom DSB erzielten Erfolge sind das Ergebnis einer konstruktiven Zusammenarbeit. Nur in einer starken Gemeinschaft werden wir die zukünftigen Herausforderungen meistern können. Wir haben in unserer Jahresbilanz bewusst auf eine trockene Abfolge von Zahlenmaterial verzichtet – stattdessen geben wir einen Überblick zu den Aktivitäten des DSB in Nachrichtenform. So kann der Jahresbericht des DSB ganzjährig als wichtiges Werkzeug zur Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes eingesetzt werden.

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Wir sind der DSB Im Jahr 1950 schlossen sich die Schausteller in Deutschland zum Deutschen Schaustellerbund e.V. zusammen. Als Dachorganisation der Schausteller in Deutschland folgt er dem gemeinsamen Leitbild „Einigkeit macht stark“. Von diesem Ausspruch sind wir als Schausteller im DSB nach wie vor fest überzeugt. „Einigkeit macht stark“ erinnert unseren Berufsstand daran, dass wir auf eine jahrhundertealte, von familiären Werten geprägte Schausteller-Tradition zurückblicken und aufeinander zählen können. In sechs Jahrzehnten harter Arbeit ist unser erfolgreicher Berufsverband nicht nur größer, sondern auch stärker geworden. Nur durch unsere Einigkeit und die personelle Stärke einer großen Mitgliederzahl konnten wir in der Vergangenheit die für das Schaustellergewerbe so wichtigen Erfolge erzielen. Daran wollen wir auch in Zukunft anknüpfen. Die Zukunftssicherung ist das Kernthema des Verbandes. Es freut uns daher sehr, dass immer mehr junge Schaustellerinnen und Schausteller den Weg zum DSB finden. Die konstant steigende Mitgliederzahl ist der Beweis, dass der DSB durch Leistung überzeugt.

Ich danke allen Schaustellerinnen und Schaustellern sowie besonders der Jugend, die sich auch in diesem Jahr als Ehrenamtsträger mit Engagement und Herzblut so eindrucksvoll für das Wohl und den Bestand unseres Berufsstandes eingesetzt haben.

Glück auf! Ihr

Albert Ritter Präsident

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

3

tphone auf dem Smar t und laden e Möglichkei Nutzen Sie di ationen ende Inform Sie sich ergänz artphone richt auf Ihr Sm zum Jahresbe r. blet-Compute oder Ihren Ta tikeln Ar n de h den in Hierzu einfac dem QR-Code mit abgebildeten n. scanne Smartphone

n Informatione

zur Per QR-Code e: ag ep m Ho BDS e .d www.dsbev

4

Was ist ein QR-Code? Die Abkürzung „QR“ steht für Quick Response – schnelle Rückmeldung bzw. Reaktion. Bei diesem Code handelt es sich um einen zweidimensionalen Strichcode, in dem man jede beliebige Internetadresse hinterlegen kann. Ein QR-Code kann mit jedem modernen Smartphone, das über eine Kamera verfügt, gescannt werden. Voraussetzung ist zum einen eine Internetverbindung, zum anderen die Installation eines entsprechenden Programms. Die sogenannten QR-Code-Reader sind als Download im AppStore oder AndroidMarket erhältlich.

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Gestatten, Deutscher Schaustellerbund!

D

er Deutsche Schaustellerbund e.V. (DSB) vertritt seit über 65 Jahren die wirtschaftspolitischen Interessen der Schaustellerbranche gegenüber Parlament und Regierung, politischen Parteien sowie wichtigen gesellschaftlichen Gruppen.

Der DSB hat die Aufgabe, die rechtliche und wirtschaftliche Lage des Gewerbes zu sichern und zu verbessern. • Der DSB steht für die Erhaltung und Förderung der traditionellen Jahrmärkte, Kirmessen, Volksfeste und Weihnachtsmärkte in Deutschland. • Der DSB setzt sich für tragbare gesetzliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen des Schaustellergewerbes ein. • Der DSB vermittelt Fachwissen und fördert die Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder. • Der DSB unterstützt durch seine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit das Schaustellergewerbe sowie die Volksfeste und Weihnachtsmärkte in Deutschland. Der Deutsche Schaustellerbund ist Gründungsmitglied der Europäischen Schausteller-Union (ESU)

und engagiert sich seit 1954 zusammen mit den Schaustellerorganisationen anderer Länder auf europäischer Ebene für den Berufsstand. Sieben Fachgruppen für die Sparten Schau- und Belustigungsgeschäfte, Fahrgeschäfte, Ausspielungsgeschäfte, Schießgeschäfte, Verkaufsgeschäfte nach Schaustellerart, Reisende Zeltgaststätten nach Schaustellerart sowie Bildung sind im DSB Multiplikatoren für Fachwissen und Entwicklung. Die Mitglieder im Deutschen Schaustellerbund sind selbstständige Vereine und Verbände, die wiederum die Interessen ihrer Mitglieder auf kommunaler und regionaler Ebene wahrnehmen.

Gemeinsam für das deutsche Schaustellergewerbe

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

5

Gestatten, Deutscher Schaustellerbund!

Auf Landesebene arbeiten die Vereine in Zweiggeschäftsstellen und Arbeitsgemeinschaften zusammen. Die ersten Vorsitzenden der Mitgliedsvereine bilden gemeinsam mit dem Präsidium und den Bundesfachberatern sowie einem gewählten Protokollführer den Hauptvorstand, das „kleine Schaustellerparlament“. Anfang eines jeden Jahres tagt der DSB-Delegiertentag, das „weltgrößte Schaustellerparlament“. Es ist das höchste beschlussfassende Gremium im Deutschen Schaustellerbund. Das Präsidium, als geschäftsführender Vorstand, wird alle zwei Jahre vom Delegiertentag gewählt und setzt sich zusammen aus dem Präsidenten und vier Vizepräsidenten mit den Arbeitsschwerpunkten Berufsfragen, Organisationsfragen, Marketing und Finanzen. Eine ständige Anlaufstelle für die Mitglieder und Bindeglied zu den Institutionen des öffentlichen Lebens ist die Hauptgeschäftsstelle in Berlin. „Einigkeit macht stark!“ lautet der Leitspruch des Deutschen Schaustellerbundes. Er soll verdeutlichen, dass die Gemeinschaft nur stark sein kann, wenn jeder für sie einsteht. Nur durch diese Einigkeit und die personelle Stärke einer großen Mitgliederzahl im Rücken, konnten in der Vergangenheit Erfolge, wie die Befreiung von der

LKW-Maut oder steuerliche Entlastungen, erzielt werden. Diese Sonderregelungen und Vorteile für die 5.000 Schaustellerunternehmen mit ihren 45.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fallen nicht so einfach vom Himmel. Sie sind das Ergebnis harter Arbeit. Jeden Tag setzen sich überall in Deutschland Schausteller im Namen des DSB für die Interessen ihrer Kolleginnen und Kollegen ein. Da wird mal mit Engelszungen geredet und mal knallhart argumentiert. Immer jedoch geht es um das Wohl des Berufsstandes und die Zukunftssicherung des Gewerbes. Deutschland hat eine einmalige Kulturlandschaft – ein bedeutender Teil davon sind die traditionellen Volksfeste, Kirmessen und Weihnachtsmärkte. Sie zu schützen ist die Aufgabe des Deutschen Schaustellerbundes. Ohne den Deutschen Schaustellerbund wäre Deutschland um viele Volksfeste ärmer. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle allen Schaustellerinnen und Schaustellern, die sich durch ihr Ehrenamt, durch ihre Persönlichkeit, durch die ehrenhafte und gewissenhafte Ausübung ihres Berufs um den Berufsstand verdient machen. Sie alle haben das Image dieser Branche nachhaltig geprägt.

Das DSB-Präsidium (v.l.): Vizepräsident für Berufsfragen Klaus Wilhelm, Vizepräsident für Organisationsfragen Lorenz Kalb, Präsident Albert Ritter, Vizepräsident für Marketing Michael Hempen, Vizepräsident für Finanzen Edmund Radlinger

6

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Freizeitvergnügen Volksfest, Kirmes, Jahrmarkt

V

olksfeste sind die Besuchermagneten Nr. 1 der deutschen Freizeitwirtschaft. Ob Kirmes, Schützenfest oder Weihnachtsmarkt – Volksfeste sind ein Stück lebendiger Traditionskultur. Denn die Menschen hierzulande sind auch heute noch ihren jahrhundertealten Bräuchen – wie dem Besuch der Volksfeste – verbunden. Das gilt auch für uns Schausteller, denn schließlich ist die große Mehrheit der heutigen deutschen Volksfeste aus den christlichen Festen der Kirchweihen oder Kirchmessen entstanden, woher sich auch der Begriff „Kirmes“ historisch ableitet. Volksfeste sind Freizeitvergnügen für jedermann und bieten Spaß für die ganze Familie. Ob Großkirmes oder Dorffest – Volksfeste passen in die heutige Zeit und ihrem Zauber kann sich kaum jemand entziehen.

Wirtschaftsfaktor Volksfest Die Städte leben davon, ihren Bürgern und Besuchern ein attraktives und vielfältiges kulturelles Angebot bieten zu können. Volksfeste sind ein unverzichtbarer Bestandteil mit weitreichenden wirtschaftlichen und touristischen Effekten in allen Regionen Deutschlands. Volksfeste steigern nicht nur die allgemeine Lebensqualität, sie erzielen auch Umsätze in Milliardenhöhe und bringen zusätzliche Einkommen und Steuereinnahmen für die Städte und Gemeinden. Laut einer repräsentativen Studie des Instituts für Freizeitund Tourismusberatung im Auftrag des DSB aus dem Jahr 2012/2013 besuchen jedes Jahr über 230 Millionen Menschen die deutschen Volksfeste und Weihnachtsmärkte. Davon profitieren auch die

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

7

Freizeitvergnügen Volksfest, Kirmes, Jahrmarkt

Regionales Brauchtum, Temperament und Charakter spiegeln sich in den Volksfesten wider. So unterschiedlich in den Regionen auch gefeiert wird, die Volksfeste eint überall die Lebensfreude und das gemeinsame Erlebnis der Besucher aus der ganzen Welt.

Leistungsschau der Schausteller umliegenden Gewerbe, Hotellerie und Gastronomie, Bäckereien, Lebensmittelhandel und Brauereien sowie Taxi-Unternehmen und der öffentliche Nahverkehr. Pro Volksfestbesuch nehmen Städte und Gemeinden rund 3 Euro an Steuern und Abgaben ein. Studie: Wirtschaftliche Bedeutung der Volksfeste in Deutschland

Volksfeste als Sympathieträger Volksfeste tragen auf besonders sympathische Art zur Vielfalt des gesamtkulturellen Angebotes bei und sind in vielen Städten und Gemeinden ein beachtlicher Anziehungspunkt für in- und ausländische Gäste. Die hohen Besucherzahlen auf den Plätzen belegen auch die breite Verankerung der Volksfestkultur in Deutschland und im Ausland und weisen darauf hin, dass Volksfeste keine Schwellen- und Berührungsängste kennen, keine formalen, sozialen oder ökonomischen Zutrittsbarrieren. Dies macht ihre soziokulturelle Dimension aus: Volksfeste unterbreiten ein Angebot, das sich an alle Menschen richtet. Sie schaffen die Möglichkeit der Teilnahme am gesellschaftlichkulturellen Leben, und zwar flächendeckend, in den Städten und auf dem Land.

8

Volksfeste sind Orte echter zwischenmenschlicher Begegnungen, sie stiften Identität und sind zugleich Tore in eine Traumwelt, voll bunter Farben, Lichter und wunderbarer Düfte. Viele volksfesttypische Speisen, wie Zuckerwatte, gebrannte Mandeln, Quarkkeulchen, kandierte Früchte, aber auch Spießbraten oder Fisch können in ihrer speziellen Machart oft nur hier genossen werden. Hinter den Volksfesten stehen die Schausteller – die Experten der Vergnügungskultur –, die die Besucher mit ihrem breitgefächerten schaustellerischen Repertoire unterschiedlichster Prägung begeistern: Achterbahnen, Karussells, Riesenräder, Autoskooter, Geisterbahnen, Laufgeschäfte, Wurf- und Schießbuden, Los- und Luftballonverkäufer, diverse Ausschank- und Verzehrgeschäfte, Schau- und Belustigungsgeschäfte – die vielfältige Mischung aus altbekannten und brandneuen Attraktionen und die immer neuen Dekorationen machen die Anziehungskraft der deutschen Volksfeste aus. Die Schausteller schaffen als Freizeitprofis die Rahmenbedingungen für einen unbeschwerten Aufenthalt. Schaustellerunternehmen sind überwiegend Familienbetriebe, die bereits über viele Generationen bestehen. Die Geschäfte werden traditionell an die Nachfolger weitergegeben. Für die Schausteller ist das Familiengeschäft weit mehr als ein Wirtschaftsunternehmen mit dem Einkünfte erzielt werden. Die Schaustellerei bedeutet Traditionspflege, Hingabe, Familienbewusstsein, Zusammengehörigkeitsgefühl und vor allem Identifikation mit dem Beruf.

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Erfolgsgeschichte Weihnachtsmärkte

Weihnachtsmärkte ziehen jedes Jahr Millionen von Besuchern in die Innenstädte

Schausteller sind die tragende Säule der deutschen Weihnachtsmärkte

Ü

ber 80 Millionen Menschen kommen Jahr für Jahr auf den deutschen Weihnachtsmärkten zusammen, um sich gemeinsam mit Familie und Freunden auf das Frohe Fest einzustimmen, sich auszutauschen und die einzigartige vorweihnachtliche Atmosphäre zu genießen. Denn die Menschen hierzulande sind auch heute noch in ihren christlichen Traditionen und den damit verbundenen, seit Jahrhunderten praktizierten Bräuchen – wie z.B. dem Besuch der Weihnachtsmärkte – verwurzelt. Die Weihnachtsmärkte, haben ihren historischen Ursprung in der kirchlichen Adventszeit: Bauern und Händler boten damals

vor den Toren der Kirchen ihre Produkte feil, um die Gläubigen nach dem Gottesdienst mit Waren für den Winter und das bevorstehende Weihnachtsfest zu versorgen. Dazu gesellten sich die Schausteller und Gaukler, die ihre Kunststücke und Attraktionen darboten und den Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Heute sind die deutschen Weihnachtsmärkte ein gesellschaftlicher Höhepunkt des Jahres für Jung und Alt, Arm und Reich sowie Anziehungspunkt für Besucher aus nah und fern. Rund 90 Prozent der deutschen

Weihnachtsmärkte sind attraktive Produkte und ein bedeutendes Zeichen für die Leistungsfähigkeit des Schaustellergewerbes.

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

9

Weihnachtsmärkte: Werbe- und Wirtschaftsfaktor

Schausteller beschicken die bundesweit 1.500 Weihnachtsmärkte. Die Schausteller sind mit ihren Geschäften seit jeher die Förderer und Finanziers dieser Veranstaltungen. • Der Begriff Weihnachtsmarkt beinhaltet das Wort „Markt“. Es steht für den wirtschaftlichen Handel, der seit jeher um Weihnachten herum betrieben wird. Weihnachtsmärkte laden die Menschen zum Flanieren in festlicher Atmosphäre ein, bieten die Möglichkeit, Geschenke für das schönste Fest des Jahres einzukaufen und passen sich den sich wandelnden Bedürfnissen der Besucher an. • Weihnachtsmärkte beginnen nur einige wenige Wochen vor dem Weihnachtsfest und haben einen echten, historisch begründeten Bezug zum christlichen Ursprung des Weihnachtsfestes. • Weihnachtsmärkte bieten den Kirchen eine exzellente Möglichkeit, auch außerhalb eines Kirchengebäudes den Kontakt zur Bevölkerung zu suchen und mit den Besuchern zu kommu-

Weihnachtsmärkte sind Impulsgeber für den Tourismus.

10

nizieren. So wird der christliche Gedanke des gemeinsamen Feierns und Trostspendens lebendig. • Weihnachtsmärkte sind Orte der Integration, laden die Besucher in sog. „No-Commerce-Ecken“ zum Besinnen ein und bieten eine Bühne für soziale Einrichtungen, Kindergärten und Kinderchöre, die frohe Botschaft zu verkünden. Die Schausteller selbst sammeln auf Weihnachtsmärkten traditionell für karitative Zwecke. • In Regionen, in denen Weihnachtsmärkte schon vor Beginn der Adventszeit öffnen, hat dies tiefe Tradition und ist mit den Kirchenvertretern in einer gemeinsamen Erklärung abgestimmt. Gerade in Industriegebieten öffnen einige Weihnachtsmärkte für die werktätige Bevölkerung früher.

Werbe- und Wirtschaftsfaktor Wie von den Volksfesten, profitieren die Kommunen und der Städtetourismus auch von der Wirtschafts- und Werbekraft der Weihnachtsmärkte, denn Weihnachtsmärkte sind Besuchermagneten. Laut einer repräsentativen Studie des Instituts für Freizeit- und Tourismusberatung im Auftrag des Deutschen Schaustellerbundes e.V. verzeichnen die deutschen Weihnachtsmärkte heute rund 85 Millionen Besuche im Jahr (zum Vergleich: 2001 waren es nur 50 Millionen). Davon profitieren Einzelhandel, Hotels und der öffentliche Nahverkehr. Die Schausteller tragen die Kosten für die Weihnachtsmärkte vollständig selbst. Weihnachtsmärkte sind Impulsgeber für den Tourismus: In einer Studie der Universität Bremen gaben 80 Prozent der Besucher einer Stadt den Weihnachtsmarkt als Grund für ihren Besuch in der Vorweihnachtszeit an. Die Öffnung einiger Weihnachtsmärkte an Wochenenden und Feiertagen auch vor der kirchlichen Adventszeit bietet gerade für auswärtige Touristen die Möglichkeit, Weihnachtsmärkte mit Übernachtung zu besuchen.

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Traditionelles Kulturgut Das Erfolgsgeheimnis der deutschen Weihnachtsmärkte liegt in ihrer jahrhundertealten Tradition. Beispiele hierfür sind der Striezelmarkt in Dresden, der – anno 1434 gegründet – als der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands gilt oder der Nürnberger Christkindlesmarkt, dessen Anfänge sich bis in das Jahr 1530 zurückverfolgen lassen. Seit über 20 Jahren sind die Weihnchtsmärkte Deutschlands Exportschlager Nr. 1 für typisch deutsches Brauchtum und Kulturgut. So findet in Chicago seit 1996 der sogenannte „Christkindlmarket“ nach Nürnberger Vorbild statt. Und in Birmingham öffnet der Frankfurter Weihnachtsmarkt jährlich zur Weihnachtszeit seine englische Zweigstelle. Weitere original deutsche Weihnachtsmärkte gibt es in Frankreich, Italien, Polen und sogar in Japan.

Schausteller stehen für Qualität Weihnachtsmarktprodukte stehen unter ständiger behördlicher Kontrolle. Die Lebensmittelhygieneverordnung fordert von jedem Betrieb, der mit Lebensmitteln umgeht und diese in Verkehr bringt, ein wirksames Managementsystem, um eine hygienisch einwandfreie Beschaffenheit der Produkte, wie etwa Glühwein, sicherzustellen. Der Deutsche Schaustellerbund hat hierfür gemeinsam mit dem Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL), dem Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure (BVLK) und der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten (BGN) eine Hygieneleitlinie für sogenannte ortsveränderliche Betriebsstätten erarbeitet, der den Betrieben konkrete Handlungsanweisungen gibt. Diese Leitlinie ist von den Überwachungsbehörden und den Fachverbänden anerkannt und zertifiziert. Sie kann im Mitgliederbereich auf den Internetseiten des DSB heruntergeladen werden. Mit dem Bundesverband der Deutschen Weinkellereien und des Weinfachhandels hat der DSB zudem eine gemeinsame Zertifizierung zur Qualitätssicherung von Glühweinprodukten auf deutschen Weihnachtsmärkten ins Leben gerufen.

Die Schausteller auf den Weihnachtsmärkten sind zu 90 Prozent familienstrukturiert, sie prägen mit ihren Ständen und Angeboten das Gesicht der Märkte. Wenn jemand über Jahrzehnte seine Stammkundschaft halten kann, dann ist dies ein Indikator für anerkannten Service und gute Produkte.

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

11

Präsidium und Bundesfachberater

Präsidium und Bundesfachberater Präsidium Albert Ritter, Präsident Albert Ritter ist seit 2003 Präsident des Deutschen Schaustellerbundes e.V. und steht seit 2006 auch der Europäischen Schausteller-Union als Präsident vor. Albert Ritter stammt aus einer alten Berliner Schaustellerfamilie und übt nunmehr schon in der fünften Generation mit Leib und Seele das Schaustellergewerbe aus. Die Schaustellerei liegt ihm im Blut: Urgroßvater Hermann Ritter reiste mit einer Schaubude, sein Vater Albert war Prinzipal im eigenen Kinematographentheater. Sohn Albert wurde, ganz nach Schaustellerart, nach der Geburt mit einem Lanz Bulldog vom Krankenhaus abgeholt und direkt zum Schützenfest Celle gefahren. Seither ist er eine feste Größe auf den deutschen Volksfestplätzen und engagiert sich mit Herzblut für sein Schaustellergewerbe. Klaus Wilhelm, DSB‑Vizepräsident für Berufsfragen Der waschechte Hannoveraner Klaus Wilhelm, DSB-Vizepräsident für Berufsfragen und 1. Vorsitzender des Niedersächsischen Schaustellerverbandes, führt in vierter Generation das Schaustellerunternehmen „Wilhelm und Söhne“, das es bereits seit 1937 gibt. Damals kaufte sich sein Vater ein Riesenrad. Aber schon seit 1871 ist die Familie Wilhelm mit verschiedenen schaustellerischen Darbietungen auf Märkten und Volksfesten unterwegs. Auch Klaus Wilhelm ist mit seinem Fahrgeschäft auf keinem Volksfest zu übersehen – denn wie sein Vater betreibt er ein Riesenrad. Bereits mit 21 engagiert er sich im Vorstand des Niedersächsischen Schaustellerverbandes, war dort unter anderem Fachberater für Fahrgeschäfte und ist seit über 40 Jahren Mitglied im DSB. Lorenz Kalb, DSB‑Vizepräsident für Organisationsfragen Der gebürtige Nürnberger Lorenz Kalb, Vorsitzender des Süddeutschen Schaustellerverbandes reisender Schausteller und Handelsleute e.V., hat in seinem bisherigen Schaustellerleben schon viele Geschäfte erfolgreich betrieben: Vom Fahrgeschäft und Autoskooter über diverse Verlosungsbetriebe, dem Kindergeschäft „Käpt‘n Reika“ bis hin zu verschiedenen exklusiven Ausschankgeschäften wie dem „Chapeau Claque“ und „Heidis Treff“. Eines steht fest: Lorenz Kalb hat reichlich Erfahrung im Schaustellergewerbe, die er seit 2003 als Vizepräsident für Organisationsfragen in den DSB einbringt.

12

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Michael Hempen, DSB‑Vizepräsident für Marketing Der Niedersachse Michael Hempen, Vorsitzender des Oldenburger Schaustellerverbandes, ist seit 2007 Vizepräsident für Marketing des DSB. Er stammt aus einer mehrere Generationen umfassende Schaustellerfamilie, die mit vielen verschiedenen Geschäften regional und überregional unterwegs war und ist. Aktuell betreibt Michael Hempen mit seinem Sohn Robert das moderne Laufgeschäft „Big Bamboo“ – eine Südsee-Insel-Erlebniswelt mit verschiedenen Live-Darbietungen. Oft verlässt Michael Hempen sein Geschäft, legt die Hawaii-Kette ab und engagiert sich mit voller Kraft für den DSB. Und das schon seit vielen Jahren. Edmund Radlinger, DSB-Vizepräsident für Finanzen Edmund Radlinger ist in München als „Wiesn Urgestein“ bekannt: Er stammt aus einer Schaustellerfamilie, die schon seit 1912 in München lebt. Seit 1978 ist er auf dem Münchner Oktoberfest vertreten und seither nicht mehr davon wegzudenken. Der Münchner hat ein gutes Herz, besonders für Kinder: Jedes Jahr lädt er über den Münchner Schaustellerverein — dem er bereits seit 1983 vorsitzt — kranke, behinderte und benachteiligte Kinder zum Bummel über die Wiesn mit anschließender Brotzeit in seinem „Münchner Weißbiergarten“ ein. Seit über 30 Jahren engagiert sich Edmund Radlinger schon im DSB, 1985 hatte er erstmals das Amt des Vizepräsidenten für Öffentlichkeitsarbeit inne. Heute ist er unser Mann fürs Finanzielle und behält als Vizepräsident für Finanzen stets einen kühlen Kopf.

Bundesfachberater Fachbereich Schau und Belustigung

Fachbereich Fahrgeschäfte

Rudolf Schütze jr.

Fritz Heitmann

Willy Kinzler

Thomas Meyer

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

13

Präsidium und Bundesfachberater

Fachbereich Ausspielungsgeschäfte

Fachbereich Reisende Zeltgaststätten nach Schaustellerart Guido Ehlers

Bernhard Kracke jr.

Philip Traber Alexander Eil

Fachbereich Schießgeschäfte

Fachbereich Bildung

Diana Schliebs

Andreas Horlbeck

Ulrich Schmidt jr.

Kevin Kratzsch

Verkaufsgeschäfte nach Schaustellerart

Bundesfahnenträger

Andreas Manke

Robert Heitmann

Christian Müller

Willy Fellerhoff jr.

Protokollführer Ewald Telsemeyer

14

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Hauptgeschäftsstelle Deutscher Schaustellerbund e.V. (DSB) Am Weidendamm 1A  I  10117 Berlin  I  Telefon: 030-59 00 99 780  I  Telefax: 030-59 00 99 787 E-Mail: [email protected]  I  Internet: www.dsbev.de  I  Facebook: www.facebook.com/dsbev

RA Frank Hakelberg

Pia Kroll

Hauptgeschäftsführer

Sekretariat

Telefon: 030-59 00 99 780 E-Mail: [email protected]

Telefon: 030-59 00 99 782 [email protected]

Nina Aufmkolk

Brigitte Zander

Assistentin der Geschäftsführung

Buchhaltung, Mitgliederverwaltung

Telefon: 030-59 00 99 781 [email protected]

Telefon: 030-59 00 99 785 [email protected]

Nina Göllinger Leiterin Kommunikation und Marketing Telefon: 030-59 00 99 783 [email protected] Hauptgeschäftsstelle des DSB im Berliner Verbändehaus für Handel, Dienstleistung und Tourismus

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

15

Das Jahr in Schlaglichtern

Eindrucksvoller 67. Delegiertentag 2016 in Augsburg Bewegende Großkundgebung mit weit über 1000 Gästen und 80 Fahnendelegationen

Foto: © Ingo Hinrichs

U

nter dem Motto „Mit Sicherheit in die Zukunft!“ tagte der 67. Delegiertentag des Deutschen Schaustellerbundes vom 22. bis 24. Januar 2016 in der Renaissancestadt Augsburg. Allein zur Großkundgebung kamen weit über 1.000 Schausteller sowie prominente Entscheidungsträger der Europa-, Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik nach Augsburg. Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sagte den Schaustellern seine Unterstützung zur Verbesserung der dringlichen Probleme für das Schaustellergewerbe zu. Das weltgrößte Parlament der Schausteller beriet auf seinem diesjährigen Delegiertentag gemeinsam Lösungen für die drängenden Schaustellerangelegenheiten.

16

Großkundgebung Auch in diesem Jahr bildete die Großkundgebung den Höhepunkt des Delegiertentages. 80 Fahnendelegationen unterstrichen eindrucksvoll den Zusammenhalt der großen Schaustellerfamilie. Im Anschluss sangen alle Teilnehmer die deutsche Nationalhymne, um die Grundwerte der deutschen Demokratie und der Gewerbefreiheit in Deutschland zu würdigen. Zu den prominenten Rednern der Kundgebung zählten neben dem EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft Günther Oettinger, Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Gabriel, die Präsidentin des Bayerischen Landtages Barbara Stamm als ranghöchste Vertreterin des Freistaates Bayern, der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration Johannes Hintersberger, der Präsident des Bayerischen Landkreistages Christian Bernreiter, der Oberbürgermeister der Stadt Augsburg Dr. Kurt Gribl sowie der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur im Deutschen Bundestag Martin Burkert. Fotos zur Großkundgebung des 67. Delegiertentages 2016 in Augsburg

DSB-Präsident Ritter mit Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles

Hochkarätige Redner - unter anderen Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel - folgten auch in diesem Jahr der Einladung zur feierlichen Großkundgebung im Rahmen des 67. Delegiertentages. Foto: © Ulrich Wagner/Augsburger Allgemeine

In seiner kämpferischen Ansprache thematisierte DSB-Präsident Albert Ritter die existenzgefährdenden Probleme der Schausteller in den Bereichen Sicherheit (insbesondere DIN EN 13814), Energieversorgung (Diskriminierung des Schaustellergewerbes durch erhöhte Strompreise gegenüber dem stehenden Gewerbe), Mindestlohn, Lärmschutz u.v.a.m. Zudem äußerte er sein Unverständnis darüber, dass die Volksfestkultur von der Deutschen UNESCO-Kommission nicht als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde. Darüber hinaus warnte Präsident Ritter mit Blick auf aktuelle Anlässe vor übereilten Absagen von Volksfesten oder Weihnachtsmärkten aufgrund von falscher Panikmache. Es könne nicht sein, dass ganze Volksfestveranstaltungen allein wegen Gerüchten abgesagt würden oder Menschen durch den Druck der Medien vom Volksfest- oder Weihnachtsmarktbesuch abgehalten werden. Denn neben der großen Bedeutung der Volksfeste für die deutsche Kultur helfen die Veranstaltungen auch hinsichtlich der aktuellen Flüchtlingskrise dabei, Brücken zu bauen: „Die Volksfeste selbst sind die beste Form der Integration!“, so Ritter. Auf den

Festen würden sämtliche ethnische Gruppen seit Jahrhunderten miteinander feiern. Der offensive Appell des Präsidenten lautete schließlich auch: „Weitermachen, weiterfeiern!“. Bundesminister Gabriel betonte in seiner Ansprache, dass die Sicherheitslage auch nach den jüngsten Ereignissen in Paris im November und Köln im Dezember 2015 weiterhin stabil sei: „Wir sollten nicht zulassen, dass unsere Feste in die Diskussion geraten. Die Volksfeste sind sicher!“. EU-Kommissar Günther Oettinger hob in seiner Rede die Bedeutung der Volksfeste als besonderes Kulturgut hervor und stimmte DSB-Präsident Albert Ritter voll und ganz darin zu, dass er keinen Grund dafür sehe, die deutschen Volksfeste nicht als Bestandteil des immateriellen Kulturerbes aufzunehmen. In jedem Fall sollten die Schausteller mit ihren Familienbetrieben dieses Kulturgut auch weiter fortsetzen, um das Überleben des Gewerbes zu sichern. Auch die weiteren politischen Vertreter sagten zu, den Fortbestand des Schaustellergewerbes tatkräftig zu unterstützen.

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

17

Das Jahr in Schlaglichtern

Fachgruppensitzungen Die Fachgruppensitzungen bilden einen wichtigen Bestandteil für die Arbeit des DSB und somit auch für das gesamte Schaustellergewerbe. Hier werden aktuelle und drängende Schaustellerthemen fachkundig diskutiert und Lösungsvorschläge für die Branche auf den Weg gebracht. Im Vorfeld des Delegiertentages stellten die Bundesfachberater auch in diesem Jahr ihre Berichte zu den Themen Fahrgeschäfte, Verkauf und Zelte, Bildung, Schau und Belustigung, Schießen und Ausspielung sowie Marketing vor. Dringliche Schaustellersachfragen wurden beraten, um gemeinsam weitere Handlungsschritte festzulegen. In der Sitzung des Arbeitskreises Marketing gab der Marketer und freie Fotojournalist Ingo Hinrichs, der für den Schwäbischen Schaustellerverband den Delegiertentag auch fotografisch dokumentiert hat, einige Impulse zur Kommunikation von Schaustellerunternehmen in sozialen Netzwerken. In der Fachgruppe Fahrgeschäfte wurden deutliche Worte zum weiteren Verfahren mit der DIN EN 13814 gesprochen. Dabei standen den Schaustellern Dipl.-Ing. Stefan Kasper vom TÜV SÜD sowie Dr.-Ing. Alexander Modrach vom TÜV Nord Rede und Antwort. Dipl.-Ing. Jürgen Klement vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., der Landesvorstand der Lebensmittelkontrolleure Bayern e.V. Thomas Simon und Siemer Ohl von der BDJ Versicherung

18

brachten ihre Fachkenntnis in der Fachgruppe Verkauf und Zelte ein. Letzterer stellte sein Wissen auch in den Fachgruppen Fahrgeschäfte sowie Schau und Belustigung vor. Die Referenten Ruud van de Rakt von den reisenden Schulen in Holland, BERiD-Vizepräsidentin Helga Sinner, Karsten Mielke von der Bezirksregierung Arnsberg und Dr. Ulrich Voigt von der Bezirksregierung Detmold stellten in der Fachgruppe Bildung aktuelle Bildungskonzepte für die Schaustellerbildung vor.

Hinweis: Die Fachberaterberichte sowie Informationen zu den Vorträgen sind online im Mitgliederbereich unter www.dsbev.de mitgliederbereich verfügbar.

Delegiertentag Josef Diebold, 1. Vorsitzender des Schwäbischen Schaustellerverbands e.V. – Sitz Augsburg –, begrüßte die Delegierten am Morgen des ersten Sitzungstages und wünschte der Tagung einen guten Verlauf. Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl blickte in seiner anschließenden Ansprache noch einmal auf die vorabendlichen Festlichkeiten zurück, die in seinen Augen hervorragend verlaufen seien. Er betonte zudem, dass die Stadt Augsburg außerordentlich stolz darauf sei, Gastgeber des diesjährigen Delegiertentages sein zu dürfen.

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Delegiertentag. | Foto: © Ingo Hinrichs

DSB-Präsident Albert Ritter (ganz rechts) und der 1. Vorsitzende des Schwäbischen Schaustellerverbandes e.V. Josef Diebold (ganz links) zogen gemeinsam mit DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg (2. v.l.) während der Pressekonferenz Bilanz zur Volksfestsaison 2015 sowie den Weihnachtsmärkten. Foto: © Ingo Hinrichs

Der 1. Bürgermeister der Stadt Bonn Reinhard Limbach war eigens nach Augsburg angereist, um die Schausteller gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden des Schausteller- und Geselligkeitsvereins Bonn e.V. Peter Barth schon jetzt zum 68. Delegiertentag im Jahr 2017 herzlich nach Bonn einzuladen.

und fachkundigen Jahresbericht über die erfolgreiche Arbeit der Hauptgeschäftsstelle ab, fasste die konkreten Arbeitsergebnisse des DSB in den genannten Bereichen zusammen und ging außerdem auf die weiteren Themen Vergaberecht, Energieversorgung auf Volksfesten, Markenschutz für volksfesttypische Produkte u.v.a.m. ein. Nachfolgend gaben die Vizepräsidenten für Berufs-, Organisations-, Finanzfragen und Marketing – Klaus Wilhelm, Lorenz Kalb, Edmund Radlinger und Michael Hempen – sowie DSB-Pressereferentin Lucinde Boennecke einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen ihrer Aufgabenbereiche. Nach ihrem Bericht verabschiedete Lucinde Boennecke sich vom DSB, da sie ab März aus familiären Gründen nach München zieht. Präsident Ritter dankte ihr herzlich für ihre stets professionelle und wertvolle Arbeit für den Verband und betonte, dass der DSB sich jederzeit freue, sie mit ihrem Nachwuchs auf den Volksfesten in ganz Deutschland wiederzusehen. Anschließend stellte sich ihre Nachfolgerin Nina Göllinger vor und beschrieb kurz ihre zukünftigen Aufgaben.

Die traditionelle Andacht mit Totenehrung wurde von den Schaustellerseelsorgern Sascha Ellinghaus und Thorsten Heinrich gehalten. Dabei erinnerte Pfarrer Ellinghaus noch einmal an die vorherrschenden Themen des vergangenen Jahres, bei denen Gerechtigkeit, aber gleichermaßen Barmherzigkeit eine wichtige Rolle spielen. Pfarrer Thorsten Heinrich führte anschließend die Totenehrung durch, indem er an die Verstorbenen erinnerte. Anschließend gab Präsident Ritter im Hinblick auf die Kernaufgaben des DSB einen Rückblick zu den Gesprächsterminen des DSB bei der EU-, Bundesund Landespolitik im Jahr 2015 – insbesondere zu den Themen Sicherheit (DIN EN 13814 und die aktuelle Sicherheitslage auf den Volksfesten) und Mindestlohn, Bildung, Infrastruktur und Kultur sowie zu den Auswirkungen der Flüchtlingskrise auf das Schaustellergewerbe. Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg gab einen detaillierten

Bundesfachberater und Delegierte nutzten im Anschluss an die Berichte die Gelegenheit, viele der angesprochenen Themen mit eigenen Wortmeldungen zu ergänzen und zu diskutieren.

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

19

Das Jahr in Schlaglichtern

Workshop AK Zukunft

mer in Social Media Communities und generell gegenüber den Medien.

Eingebunden in den Delegiertentag fand auf Initiative des DSB-Arbeitskreises Zukunft ein Workshop für die Schaustellerjugendlichen aus ganz Deutschland statt. AK-Leiterin Lisa Löw konnte gleich zwei Impulsvorträge für den Workshop organisieren: Petra Meyer von der Food Professionals Köhnen AG hielt einen Vortrag zum Thema „Snacktrends“. Dabei wurden internationale Foodtrends, beispielsweise aus Belgien und den Niederlanden unter die Lupe genommen. In einem anschließenden interaktiven Cross-Innovations-Spiel erarbeitete die Referentin gemeinsam mit den Teilnehmern neue Snackideen. Den zweiten Teil des Workshops gestaltete der Marketer Ingo Hinrichs. Sein Credo lautete: Auch wenn das Schaustellergeschäft nach außen farbig bis bunt wirke, stehe stets ein seriöses Unternehmen mit einem integren Unternehmer dahinter – das müsse sich auch in der Kommunikation widerspiegeln. Die Schaustellerjugendlichen diskutierten im Anschluss an den Vortrag insbesondere das Thema Verhaltensweisen als Unterneh-

Der Workshop rief bei den Jugendlichen ein positives Echo hervor: In der nachfolgenden AK Zukunft-Sitzung wurden viele Fragen, die sich aus dem Vortrag ergaben, nochmals intensiv mit Präsident Albert Ritter diskutiert. Zudem bekommt das Leitungsteam des AK Zukunft weitere Unterstützung: Stefan Kübler wird zukünftig mit an Bord sein. Das lebhafte und innovative Engagement des AK Zukunft sei an dieser Stelle ausdrücklich gelobt!

Herzlichen Dank im Namen aller Schausteller an den Schwäbischen Schaustellerverband e.V.– Sitz Augsburg –, die Schaustellerfrauen und die Schaustellerjugend für die hervorragende Organisation und Durchführung des 67. Delegiertentages und der überaus erfolgreichen Interschau!

Arbeitskreis Zukunft

20

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Foto: © Ingo Hinrichs

Ehrungen Mit den Ehrungen setzte Präsident Albert Ritter einen feierlichen Schlusspunkt unter den erfolgreichen 67. Delegiertentag 2016. Franz Rodemeier erinnerte in seiner Dankesrede an seinen ersten Delegiertentag vor 40 Jahren in Augsburg, bei dem ihn der Virus „Delegiertentag“ befallen habe. Seit jeher habe er jedes Jahr aufs Neue mit viel Begeisterung an den Delegiertentagen teilgenommen. Albert Ritter dankte Ewald Telsemeyer in seiner Laudatio herzlich für sein außerordentliches Engagement für den DSB in den vergangenen Jahrzehnten und seinen unermüdlichen Einsatz für die Belange der Schausteller, was ihn zu einem verdienten Träger der Goldenen Ehrennadel mache.

Mit der Silbernen Ehrennadel des DSB wurde ausgezeichnet: Franz Rodemeier Mit der Goldenen Ehrennadel des DSB wurde ausgezeichnet: Ewald Telsemeyer Der gastgebende Schwäbische Schaustellerverband e.V. – Sitz Augsburg – erhielt die Ehrenurkunde für die Ausrichtung des 67. Delegiertentages 2016.

Weitere Fotos und Berichte zum 67. Delegiertentag des Deutschen Schaustellerbundes finden Sie in der Galerie auf unserer Website sowie auf unserer Facebookseite. www.dsbev.de/aktuelles/bildergalerien

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

www.facebook.com/dsbev

21

Das Jahr in Schlaglichtern

181. Hauptvorstandssitzung des DSB in Berlin

S

chausteller ziehen gemeinsam Bilanz: Am 11. November 2016 kamen die Vorsitzenden der DSB-  Mitgliedsverbände zur 181. Hauptvorstandssitzung in Berlin zusammen.

Pressekonferenz und Präsidiumssitzung Am Tag vor der Hauptvorstandssitzung zogen Präsident Albert Ritter und DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg auf einer Pressekonferenz Bilanz zur Volksfestsaison 2016 und stellten sich den Fragen der zahlreichen Journalisten aus Hörfunk, Fernsehen und Print. Zentrale Themen waren u.a. die stabile Besucherzahl auf den deutschen Volksfesten in der diesjährigen Saison sowie die Erwartungen an die nun beginnende Weihnachtsmarktsaison 2016. Auch Fragen zur Zukunft der Volksfeste standen während des Pressegespräches im Fokus. Präsident Ritter und Hauptgeschäftsführer Hakelberg erläuterten den Journalisten, dass das Gewerbe nach wie vor mit einer Vielzahl bürokratischer Hürden zu kämpfen hat, die den Schaustellern die Ausübung

22

ihres Berufes erschweren. Auch die stark gestiegenen Kosten für erhöhte Sicherheitsauflagen, die der derzeit angespannten Weltlage geschuldet sind, belasten die Schausteller: „Sicherheit ist eine hoheitliche Aufgabe. Das kann nicht alles von den Schaustellern übernommen werden.“, sagte Albert Ritter dazu während der Pressekonferenz. Präsident Ritter und Hauptgeschäftsführer Hakelberg forderten zudem mehr Familienfreundlichkeit auf Volksfesten. Schaustellern sei stets daran gelegen, einen ausgewogenen Markt-Mix zu schaffen, der für jeden Besucher, insbesondere für die Familien, etwas bietet. Auch lasse sich ein deutlicher Trend zur Rückbesinnung auf alte Traditionen feststellen. Viele Volksfeste haben beispielsweise großen Erfolg mit historischen Bereichen, in de-

Deutscher Schaustellerbund e.V.

nen sich die Besucher u.a. an geschichtsträchtigen Fahrgeschäften erfreuen können. Die Pressekonferenz erzeugte bundesweit ein beachtliches Echo in den Medien.

auf kommunaler Ebene, Landes- und Bundesebene sowie bei der Europäischen Union – ließ Präsident Ritter zu Beginn der Sitzung wichtige Ereignisse des Jahres 2016 Revue passieren.

Auf seiner nachfolgenden Sitzung besprach das Präsidium intensiv jene Themen, die einen Tag später auf der Hauptvorstandssitzung im großen Kreis diskutiert wurden. Darunter waren die aktuellen Entwicklungen rund um die DIN EN 13814 und den Mindestlohn, Maßnahmen zum Erhalt von Volksfesten sowie das ABC der gelungenen Volksfeste, zu dem in Kürze eine Website online gehen wird. Schaustellerpräsident Albert Ritter betonte, dass der DSB auch in diesem Jahr erfolgreich für die Interessen des Gewerbes gekämpft hat.

Im Anschluss an den Bericht des Präsidenten stellte Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg die aktuellen Arbeitsschwerpunkte des DSB vor. Hinsichtlich der aktuellen Entwicklungen rund um die Sicherheitsnorm DIN EN 13814 erklärte er, dass der juristische Weg nunmehr zwar abgeschlossen sei, der politische Weg jedoch weiter beschritten werde. Insbesondere im Hinblick auf zukünftige Normenwechsel müsse es für die Schausteller eine Planungs- und Investitionssicherheit geben.

Hauptvorstandssitzung Pünktlich um neun Uhr eröffnete DSB-Präsident Albert Ritter die 181. Hauptvorstandssitzung im NHHotel in Berlin-Mitte. Mit Blick auf die Kernaufgabe des DSB – die Vertretung von Schaustellerinteressen

Ein weiteres vieldiskutiertes Schwerpunktthema waren die Auswirkungen des Mindestlohngesetzes auf das Schaustellergewerbe: Die vom DSB zur Einführung beklagte überbordende Bürokratie war auch im Jahr 2016 Gegenstand vieler Gespräche mit Spitzenpolitikern. Hauptgeschäftsführer Hakelberg berichtete dazu, dass die Befreiung der engsten Familienmitglieder von der Dokumentationspflicht

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

23

Das Jahr in Schlaglichtern

Das DSB-Präsidium mit dem Vorstand des Bonner Schaustellervereins als Ausrichter des 68. Delegiertentages im Jahr 2017 in Bonn.

ein überaus begrüßenswerter Schritt gewesen sei, dem weitere folgen müssten. Darüber hinaus berichtete er u.a. zu den Themen Vergaberecht, Ausspielungen auf Volksfesten (Lotteriesteuer), Pferdereiten auf Volksfesten, Bildung des Schaustellernachwuchses u.v.m.

Fotos von der 181. Hauptvorstandssitzung in Berlin

Im Anschluss berichteten die Vizepräsidenten Klaus Wilhelm, Lorenz Kalb, Michael Hempen und Edmund Radlinger über die aktuellen Sachstände ihrer Ressorts. Der 1. Vorsitzende des Bonner Schaustellerverbandes Peter Barth lud nochmals alle Schausteller herzlich zum Delegiertentag 2017 nach Bonn ein. Darüber hinaus stimmten die Vorsitzenden während der Sitzung mit großer Mehrheit für die Aufnahme des Schaustellerverbandes Pforzheim in den DSB.

24

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Der DSB im Gespräch Gesprächsrunde zum Thema Pferdereiten auf Volksfesten

D

ie feindselige Haltung vermeintlicher Tierschutzorganisationen gegenüber Pferdereiten auf Volksfesten und die daraus erzeugte kritische Haltung der Veranstalter sind viel diskutierte Themen im DSB. Um gemeinsam Wege aus der Krise zu finden, kamen die Betroffenen am 14. März zu einem Gespräch in Berlin zusammen. DSB-Vizepräsident für Marketing Michael Hempen moderierte die Veranstaltung und stellte zu Beginn zunächst die Positionen des DSB zum Thema Pferdereiten auf Volksfesten vor. Ein Ziel der Runde war die Entwicklung einheitlicher und abgestimmter Maßnahmen, durch die die Betreiber von Pferdereiten auf Volksfesten in der breiten Öffentlichkeit wieder positiv wahrgenommen werden. DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg stellte den Anwesenden anschließend den aktuellen Status quo der Arbeit des DSB zu dem Themenbereich vor. Ein wichtiger Punkt sei die Aufklärung der Veranstalter, Städte und Kommunen über das hohe und jederzeit überprüfbare Tierschutz- und Qualitätsniveau von Pferdereiten nach Schaustellerart.

Um sich von fachlicher Seite weitere Impulse zu holen, hatte der DSB Dr. med. vet. Karsten Zech, u.a. Fachtierarzt für Reproduktionsmedizin, Rinder- und Pferdegesundheit im Geschäftsbereich Landwirtschaft der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und Klaus Gosch, 2. Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Tammingaburg e.V., als Referenten eingeladen. Dr. Zech riet den Anwesenden dazu, gemeinsam am Image von Pferdereiten auf Volksfesten zu arbeiten. Denn die strengen Vorgaben zu Haltung, Transport, Hege, Pflege und auch Einsatz in der Reitbahn werden von den Firmen eingehalten, die Betriebe werden von den zuständigen Behörden zudem intensiv und jederzeit überprüft. Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg unterstrich am Ende der Veranstaltung, dass ein Kampf gegen die Verleumdung durch vermeintliche Tierschutzorganisationen nur im Schulterschluss aller betroffenen Verbände gelingen kann. Der DSB wird daher weiterhin engen Kontakt zu den wichtigen Akteuren, wie der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. pflegen. Vizepräsident Michael Hempen kündigte an, dass der DSB das Gespräch mit den Städten und Kommunen sowie den Veranstaltern

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

25

Das Jahr in Schlaglichtern

suchen wird, um sie über das aggressive Vorgehen vermeintlicher Tierrechts- und Tierschutzorganisationen zu informieren.

Gemeinsamer Erfolg der Träger des immateriellen Kulturgutes Volksfest in NRW Schausteller, Schützen und Karnevalisten haben federführend durch die Arbeitsgemeinschaft der Schaustellerverbände in Nordrhein-Westfalen (ArGe NRW) einen zukunftssichernden Erfolg für die nordrhein-westfälischen Volksfeste erzielt. Nach einer Vorbesprechung zum Umgang mit Freizeitlärm auf verschiedenen Ebenen fand Anfang März ein abschließender Termin zwischen dem Umweltminister des Landes NordrheinWestfalen Johannes Remmel, Albert Ritter in seiner Funktion als DSB-Präsident und 1. Vorsitzender der ArGe NRW sowie Vertretern der Schützenverbände in Nordrhein-Westfalen und des Bundes Deutscher Karneval e.V. statt. Bereits während dieses Gespräches hatte der Minister zugesichert, dass er keine nachteiligen Veränderungen am bis dato geltenden Freitzeitlärm-Erlass bei Brauchtumsveranstaltungen vornehmen wolle. Am 26. April hat das nordrhein-westfälische Umweltministerium eine Novellierung des Erlasses zum Umgang mit Freizeitlärm veröffentlicht. Im Zentrum der Neuregelung steht die begrüßenswerte Anhebung der Zahl der sogenannten seltenen Veranstaltungen wie Volks- und Schützenfeste von 10 auf 18. Für die Städte und Gemeinden in NRW bedeutet dies, dass sie zukünftig flexibler Feste und Veranstaltungen genehmigen können. Die Immissionsrichtwerte behalten als zentrale Beurteilungsmaßstäbe ihre Gültigkeit, womit auch der notwendige Anwohnerschutz gewahrt bleibt. DSB-Präsident Albert Ritter zeigte sich erfreut über den geänderten Erlass und unterstrich, dass die Neuregelung ein wichtiger Schritt dahin sei, bestehende Traditionsveranstaltungen auch in Zukunft zu schützen.

empfiehlt das nordrhein-westfälische Umweltministerium, ihre Pläne in einem Konzept vorzustellen, an dem sich auch die Öffentlichkeit beteiligen kann. Darin sollten Art und Anzahl der geplanten Veranstaltungen beschrieben sein. So erhalten die Städte und Gemeinden in NRW zukünftig einen erweiterten Spielraum, um den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort gerecht zu werden und die unterschiedlichen Belange hinsichtlich der Veranstaltung von Festen entsprechend auszugleichen.

IHK auf Seite der Schausteller: Fruchtbares Gespräch in Münster Die Sorge um eine sinkende Zahl von Volksfesten im Münsterland veranlasste den Schaustellerverband Münsterland e.V. am 14. April 2016 in einen intensiven Dialog mit der IHK Münster zu treten. Immer wieder entbrennen in Oelde, Lüdinghausen, Ascheberg und anderen Orten Diskussionen darüber, ob die Kirmes noch ein zeitgemäßes Vergnügen ist und Zukunft hat. Aus Sicht des Deutschen Schaustellerbundes werden dabei die wirtschaftlichen, touristischen und auch kulturellen Aspekte der häufig schon seit Jahrhunderten bestehenden Veranstaltungen zu selten mit in die Diskussion einbezogen. Die IHK ist hier (wie auch in anderen Orten) ein geeigneter Kooperationspartner für die Schausteller, weil sie die Befindlichkeiten auch der anderen Gewerbetreibenden vor Ort kennt, die Verbindung in die Rathäuser hält und die wirtschaftliche Struktur der einzelnen Regionen besonders gut einschätzen kann. Der IHK Hintergründe zu vermitteln und ihr gute Argumente für die Diskussion an die Hand zu geben, war wesentliches Ergebnis des Gespräches, das eine Fortsetzung mit dem Bürgermeister von Oelde – auch hier ist das Volksfest unter starken Beschuss geraten – finden soll.

Jenen Kommunen, die zudem darüber nachdenken, die bisherigen Veranstaltungen auszuweiten,

26

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Teilnehmer des Gespräches bei der IHK am 14. April 2016 (von links): Christian Korte von der IHK Münster, der erste Vorsitzende des Schaustellervereins Gütersloh-Lippstadt e.V. August Schneider sen., August Schneider jun., Philipp Heitmann, der erste Vorsitzende des Schaustellerverbands Münsterland e.V. Fritz Heitmann, Arno Heitmann, der Abteilungsleiter Handel und Dienstleistungen der IHK Münster Jens von Lengerke sowie DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg | Foto: © IHK Nord Westfalen

Schausteller setzen sich für den Erhalt des Messplatzes in Pforzheim ein Seit einiger Zeit mehren sich besorgte Stimmen hinsichtlich der Zukunft des Pforzheimer Messplatzes. Aus diesem Grund machten sich DSBVizepräsident für Finanzen Edmund Radlinger und die Vorstände der Schaustellerverbände aus Mannheim, Heidelberg, Freiburg, Stuttgart und Karlsruhe Anfang April bei der Eröffnung des Brötzinger Frühlingsfestes in Pforzheim für den Erhalt des Messplatzes in seiner gewohnten Form stark. Auch der Oberbürgermeister der Stadt Pforzheim, Gert Hager stand hinter den Schaustellern.

Mit ihrem Fahnen-Aufgebot setzten die anwesenden Schausteller ein Zeichen für den beliebten Messplatz. Ziel der Aktion war es, eine klare Position gegen mögliche Pläne zur Bebauung des Festplatzes zu beziehen. Der Platz dient traditionell mehrmals im Jahr als Veranstaltungsort für diverse größere Feste – wie unter anderen der „Pforzemer Mess“. DSB-Vizepräsident Edmund Radlinger, der eigens aus München angereist war, und die Vorsitzenden der fünf baden-württembergischen Schaustellerverbände verdeutlichten den Anwesenden mit guten Argumenten, weshalb am Erhalt des Messplatzes unbedingt festzuhalten sei. So betonte Edmund Radlinger, dass die

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

27

Das Jahr in Schlaglichtern

Mit ihrem Fahnen-Aufgebot setzten die anwesenden Schausteller ein Zeichen für den beliebten Messplatz in Pforzheim. Foto: © Martina Füger-Schmidt

Volksfeste in Pforzheim stets klassische Feste für die gesamte Familie seien. Durch das Feiern dieser Veranstaltungen könne man jedes Jahr aufs Neue dazu beitragen, alte Traditionen und somit das Kulturgut Volksfest zu bewahren. Besonders erfreut zeigten sich die anwesenden Schausteller über das beherzte Engagement des Pforzheimer Oberbürgermeisters Gert Hager, der voll und ganz hinter dem Erhalt des Messplatzes steht. Er habe keinen Zweifel daran, dass der Messplatz auch in Zukunft in das Herz Pforzheims gehöre – und daran solle es auch kein Verrücken geben. DSB-Vizepräsident Edmund Radlinger sagte Oberbürgermeister Hager daraufhin zu, dass der Deutsche Schaustellerbund auch bei kommenden Veranstaltungen gerne bereit ist, sein Anliegen zur Sicherung des Messplatzes mit ihren Traditionsfahnen zu unterstützen.

28

Konstruktives Gespräch in Düsseldorf: CDU-Landtagsabgeordnete des Münsterlandes setzen sich für den Erhalt der Traditionskirmessen in der Region ein! Am 8. Juni war eine Delegation münsterländischer Schausteller, angeführt von dem ersten Vorsitzenden des Schaustellerverbands Münsterland e.V. Fritz Heitmann, des Weiteren bestehend aus Arno Heitmann, Philipp Heitmann sowie August Schneider jun. mit Unterstützung von DSB-Präsident Albert Ritter und DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg zu einem Gespräch über die Zukunft der Traditionskirmessen im Münsterland mit CDU-Landtagsabgeordneten des Münsterlandes in den nordrhein-westfälischen Landtag nach Düsseldorf eingeladen. Während des Treffens erläuterten die Vertreter des DSB den Mitgliedern des Landtages zunächst, dass es neben vielen

Deutscher Schaustellerbund e.V.

florierenden Veranstaltungen aktuell auch Probleme mit kleinen und mittelgroßen Volksfesten im Münsterland gibt: Einige sind in ihrem Bestand bedroht, manche in den vergangenen Jahren schon unwiederbringlich verloren gegangen. Zwar herrscht im Freizeitsektor heutzutage eine ganz erhebliche Konkurrenz, trotzdem haben auch kleinere Volksfeste mit einer geringeren Strahlkraft als die großen Feste im Münsterland, wie die Bocholter Kirmes oder der Münsteraner Send, weiterhin ihre Daseinsberechtigung. Die Landtagsabgeordneten brachten den Schaustellern nicht nur viel Verständnis entgegen, sondern sagten ihnen zudem zu, in ihren Heimatbezirken für die nötige Sensibilisierung zu sorgen. Dazu werden die Schausteller die Abgeordneten zeitnah noch einmal im Detail sowohl über die Probleme, als auch die Chancen informieren, die die münsterländischen Kirmessen mit sich bringen. Alle Gesprächsteilnehmer waren sich schließlich einig, dass das Treffen als Auftakt für regelmäßige Zusammenkünfte diente, um so zu-

künftig dem Wegfall der Traditionsveranstaltungen im Münsterland gemeinsam entgegenwirken zu können.

DSB setzt sich für Verbesserung beim Verfahrensmanagement für Großraumund Schwertransporte (VEMAGS) ein Immer wieder berichten DSB-Mitglieder, die z.B. als Betreiber von Fahrgeschäften schwere Anlagen durch ganz Deutschland zu bewegen haben, von Schwierigkeiten bei der Beantragung von Streckengenehmigungen nach § 29 StVO, insbesondere auch bei Nutzung des VEMAGS-Systems (Verfahrensmanagement für Großraum- und Schwertransporte). So gibt es bundesweit keine einheitlichen Standards, die Bearbeitungszeiten sind häufig zu lang und auch hinsichtlich des Informationsaustausches mit der Vielzahl der beteiligten Behörden besteht noch Verbesserungsbedarf. Bereits im Jahr 2013 machte der DSB den für VEMAGS zuständigen Bundeskoordinator auf diese Probleme aufmerksam.

Teilnehmer des Gespräches am 8. Juni im nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf (von links): Arno Heitmann, DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg, der erste Vorsitzende des Schaustellerverbands Münsterland e.V. Fritz Heitmann, August Schneider jun., DSB-Präsident Albert Ritter, Philipp Heitmann sowie die CDU-Landtagsabgeordneten des Münsterlandes Werner Jostmeier (Dülmen), Bernhard Schemmer (Reken), Bernhard Tenhumberg (Vreden), Hendrik Wüst (Rhede), Henning Rehbaum (Albersloh), Christina Schulze Föcking (Steinfurt) und Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg (Münster) | Foto: © Volker Zierhut

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

29

Das Jahr in Schlaglichtern

Schausteller und Circusschaffende pilgern zu Papst Franziskus nach Rom Im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit hat Papst Franziskus Schausteller und Circusschaffende aus ganz Europa am 16. Juni 2016 zu einer Sonderaudienz empfangen und bedankte sich bei ihnen für ihre Arbeit. Während der Audienz fand der Heilige Vater bewegende Worte, um den Schaustellern und Circusschaffenden für ihre Arbeit zu danken und nannte sie Meister des Feierns, des Staunens und des Schönen. Teilnehmer des Gespräches am 22. Juni in Magdeburg (v.l.): DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg, Corinna Horn, der Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt Thomas Webel sowie der erste Vorsitzende des Altmärkischen Schaustellervereins Stendal e.V. Werner Jacob | Foto: © Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt

Der erste Vorsitzende des Altmärkischen Schaustellervereins Stendal e.V. Werner Jacob und DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg nahmen die beschriebene Problematik daher erneut zum Anlass, um am 22. Juni gemeinsam mit dem Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt Thomas Webel in einen Dialog zu treten. Die DSB-Vertreter appellierten an Minister Webel, sein politisches Gewicht in die Waagschale zu legen und das Genehmigungsverfahren im Sinne des Mittelstands zu verschlanken, bzw. praxistauglicher zu machen.

Zudem lobte er sie dafür, dass sie ihre Vorführungen im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit auch für die Notleidenden, Armen und Benachteiligten geöffnet haben. Die Schausteller und Circusschaffenden hätten damit laut Papst Franziskus Schönheit und Fröhlichkeit in eine manchmal auch düstere und traurige Welt gebracht. Schausteller und Circusschaffende bereicherten mit diesen Fähigkeiten die ganze Welt, da sie in der Lage seien, Hoffnung und Zuversicht zu säen.

Papst Franziskus und DSB-Präsident Albert Ritter (l.) im Gespräch. | Foto: © Photographic Service of L’Osservatore Romano

Verkehrsminister Webel zeigte großes Verständnis für das Anliegen der DSB-Vertreter und versprach, sich für eine zeitnahe Verbesserung des Systems einzusetzen.

„Schausteller bringen Licht in das Dunkel der Welt.“ Papst Franziskus

30

Deutscher Schaustellerbund e.V.

DSB-Präsident Albert Ritter war ebenso wie die anderen Teilnehmer tief beeindruckt von der Audienz. Er hatte während der Audienz die besondere Ehre, persönlich mit dem Papst zu sprechen. Im Namen der deutschen und europäischen Schausteller überreichte er dem Heiligen Vater zudem eine Einladung zu einem kostenlosen Kirmesbesuch für 1.000 bedürftige Kinder. Für Präsident Ritter war die Einladung nach Rom gleichzeitig die Anerkennung für die jahrhundertealte Bindung zwischen Kirche und Schaustellern sowie den traditionellen Volksfesten und Kirchfesten in Europa. Die Schausteller wurden bereits zum fünften Mal im Vatikan empfangen: Zuvor waren sie im Jahr 1960 bei Papst Johannes XXIII., 1966 bei Papst Paul VI., 1983 bei Papst Johannes-Paul II. und 2012 bei Benedikt XVI. zu Gast. Ein Beleg für die tiefe Verbundenheit der Schausteller mit der römischkatholischen Kirche.

Verbändegespräch mit Staatsminister Herrmann zur Zukunft der Fahrgeschäfte und zum Sonntagsfahrverbot Der Bayerische Innen- und Bauminister Joachim Herrmann hatte am 12. April die Vertreter der Schaustellerverbände zu einem Gespräch nach München eingeladen. Im Wesentlichen beschäftigen sich die Teilnehmer mit der Frage, ob bei zukünftigen Normumstellungen unbillige Härten für die Betreiber von Fliegenden Bauten vermieden werden könnten, wenn die Genehmigungen in Zukunft unbefristet erteilt würden. Die Verbände betonten, dass der Normenwechsel von der DIN 4112 zur DIN EN 13814 mit den daraus resultierenden Prüf- und ggf. Nachrüstpflichten eine deutliche Schwäche des Systems aufgezeigt hat, die die Schausteller – und damit schließlich auch die Feste – in erhebliche, in Extremfällen auch existenzielle Bedrängnis bringen kann. Die Ursache des Problems liegt in der Weigerung der Bundesländer, die Präambel „Dieses Dokument

Verbändegespräch mit Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann (4.v.r.) | Foto: © DSB

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

31

Das Jahr in Schlaglichtern

betrifft nicht Fliegende Bauten, die vor der Veröffentlichung dieses Dokuments durch CEN hergestellt wurden“ der Original-Norm zu übernehmen. Staatsminister Herrmann sagte zu, dass sein Ministerium die Möglichkeiten einer rechtlichen Neueinordnung bei gleichzeitiger Beibehaltung der Prüfintervalle und Prüfdichte begutachten wird. Er pflichtete den Verbänden darin bei, dass aber eine Lösung außerhalb des bauaufsichtlichen Systems absolut nicht erstrebenswert, weil nicht finanzierbar sei und keinen Sicherheitsgewinn zur Folge hätte. Die Runde nutzte den Termin außerdem für ein Gespräch zum Sonntagsfahrverbot (§ 30 StVO), das sich gegenwärtig in der Überarbeitung durch das Bundesverkehrsministerium befindet. Die Verbände erläuterten dem Minister, dass seit vielen Jahren zwar befreiende Regelungen auf Landesebene bestünden, eine bundeseinheitliche Regelung jedoch überfällig wäre, da der Vollzug in den einzelnen Ländern unterschiedlich sei.

DSB nimmt an Tourismuspolitischem Dialog der AG Tourismus der SPD Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag teil Rund 60 Teilnehmer, von der Deutschen Bahn bis hin zum Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. waren der Einladung der AG Tourismus der SPD Bundestagsfraktion zum tourismuspolitischen Gespräch am 22. Juni nach Berlin gefolgt. Auch der DSB nahm in diesem Jahr erneut an dem Dialog teil. Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte die tourismuspolitische Sprecherin Gabriele Hiller-Ohm die Teilnehmer und betonte in ihrer Ansprache, dass es der SPD-Bundestagsfraktion stets ein großes Anliegen sei, mit ihrer Arbeit zu einer guten touristischen Entwicklung beizutragen. Auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPDBundestagsfraktion Hubertus Heil und die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, für Mittelstand und Tourismus Iris Gleicke

Die Teilnehmer des Tourismuspolitischen Dialogs im Deutschen Bundestag. | Foto: © spdfraktion.de

32

Deutscher Schaustellerbund e.V.

hießen die Anwesenden willkommen und unterstrichen mit ihren Worten die zunehmende Bedeutung des Tourismus für die deutsche Wirtschaft. DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg nutzte die Gelegenheit, den Entscheidern aus Politik, Wirtschaft und Verbandswesen die Bedeutung der Volksfeste und Weihnachtsmärkte aufzuzeigen. Nicht nur klassische Touristenziele wie Burgen, Schlösser oder Kirchen warten mit einer jahrhundertealten Geschichte auf. Auch Volksfeste können mit ihrer Historie und gelebten Kultur Anlass und Ziel für eine Reise von Tagestouristen und Wochenendreisen sein. Was das Oktoberfest im Großen vormacht, funktioniert häufig auch schon in den Regionen, allerdings schlummern hier häufig noch ungenutzte Potenziale. Daher sollten die Chancen genutzt werden, um die Volksfestperlen in den Regionen bekannter zu machen und so für den Tourismus stärker zu nutzen, so Frank Hakelberg während des Dialogs. Vor allem Kooperationen zwischen den Veranstaltern und Verbänden vor Ort, lokalen Tourismus- und Marke-

tinggesellschaften sowie Reiseveranstaltern seien wichtig, damit sich auch die kleineren Volksfeste zukünftig zu einem festen Anziehungspunkt für Touristen aus Nah und Fern entwickeln können. Gefragt seien an dieser Stelle vor allem ein sensiblerer Umgang mit dem Thema „Volksfest“ und die Schaffung eines stärkeren Bewusstseins für die historischen Wurzeln der Feste.

Libori-Frühstück in Paderborn: Schausteller machen sich für längere Öffnungszeiten stark Während des diesjährigen Libori-Festes lud der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/ CSU Dr. Carsten Linnemann Schausteller und Politiker zum bereits zur Tradition gewordenen LiboriFrühstück in die CDU-Geschäftsstelle nach Paderborn ein. Auch DSB-Vizepräsident Klaus Wilhelm nahm daran teil. Die anwesenden Schausteller nutzten die Gelegenheit, um den Entscheidern von Seiten der Politik die Belange der Schaustellerbranche aufzuzeigen. DSB-Vizepräsident

Schausteller nutzten beim Libori-Frühstück in Paderborn die Gelegenheit, die Entscheider von Seiten der Politik auf die Belange des Berufsstandes aufmerksam zu machen. | Foto: © Hans-Dieter-Winkler

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

33

Das Jahr in Schlaglichtern

Klaus Wilhelm erläuterte den Politikern u.a., welche Probleme mit der Einführung der neuen EU-Sicherheitsnorm für Fahrgeschäfte DIN EN 13814 und der Auflösung der Festsetzung von Veranstaltungen für die Schausteller einhergehen. Ein weiteres Gesprächsthema der Teilnehmer war der Erhalt der deutschen Volksfestkultur. Besprochen wurde zudem die erneute Bitte der Schausteller, die Musik auf dem Libori-Fest nach dem Vorbild anderer Innenstadt-Kirmesveranstaltungen zukünftig an Samstagen und am Freitag in der Liboriwoche eine Stunde länger – dafür in diesem Zeitraum dann aber auch leiser – spielen zu dürfen. Es sei deutlich zu spüren, dass sich das Ausgehverhalten in den vergangenen Jahren verändert habe und die Kirmesbesucher die Feste häufig erst später am Abend besuchten. Paderborns Bürgermeister Michael Dreier versprach den Schaustellern daraufhin, sich um eine gemeinsame Lösung für ihr Anliegen zu kümmern und unterstrich die große Bedeutung der Schausteller für das Volksfest als Garanten des Libori-Festes. Die Schausteller lobten im Gegenzug das von der Stadt Paderborn entwickelte Sicherheitskonzept des Festes und die behutsame Polizeiarbeit, die bei den Besuchern gut angekommen sei.

DSB zu Gast beim Gartenfest des Seeheimer Kreises der SPD Pünktlich zum Ende der parlamentarischen Sommerpause veranstaltet der Seeheimer Kreis, ein Zusammenschluss von Abgeordneten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion, jedes Jahr sein traditionelles Gartenfest, zu dem stets hochrangige Vertreter aus verschiedenen gesellschaftlichen Institutionen eingeladen werden. In diesem Jahr fand das Fest am 8. September im Hause der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin statt. Unter den zahlreichen Besuchern von Seiten der Politik, Verwaltung, Verbände, Wirtschaft und Wissenschaft, waren auch der stellvertretende

34

DSB-Bundesfachberater Thomas Meyer mit Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks beim Gartenfest des Seeheimer Kreises der SPD. | Foto: © Thomas Meyer

DSB-Bundesfachberater für Fahrgeschäfte Thomas Meyer und Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg. Während der Veranstaltung zeigten sie den anwesenden Vertretern der Politik, wie zum Beispiel dem Mitglied des Bundestages, Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion im Haushaltsausschuss und des Seeheimer Kreises Johannes Kahrs, die Bedeutung der Volksfeste und Weihnachtsmärkte auf. Gleichzeitig machten sie auf die drängenden Probleme aufmerksam, die den Schaustellern die Ausübung ihres Gewerbes erschweren. Auch Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Dr. Barbara Hendricks war auf dem Fest zu Gast. Thomas Meyer und Frank Hakelberg nutzten die Gelegenheit, um mit ihr insbesondere über Umweltstandards, baurechtliche Vorschriften sowie das Normungswesen zu sprechen.

DSB-Vizepräsident Lorenz Kalb erhält Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste Am 16. September verlieh die Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration Emilia Müller dem DSB-Vizepräsidenten und 1. Vorsitzenden des Süddeutschen Verbands

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Waisenkindern etc. zu einem kostenlosen Volksfestbummel unter Beweis. Staatsministerin Emilia Müller betonte in ihrer Laudatio während der Verleihung mit Blick auf den Aktionstag, dass eine solche Veranstaltung bei einer Teilnehmerzahl von mehreren Tausend Menschen aus logistischer Sicht für alle Beteiligten eine große Herausforderung sei. Die Schausteller würden diese jedoch mit beispielhaftem Engagement und großem persönlichen Einsatz hervorragend meistern. Dies zeige sich vor allem durch die Freude und die vielen glücklichen Gesichter der Volksfestbesucher an diesem besonderen Tag.

Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration Emilia Müller verleiht dem DSB-Vizepräsidenten Lorenz Kalb die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste. Foto: © Gert Krautbauer

reisender Schausteller und Handelsleute e.V. die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste. Lorenz Kalb erhielt die Auszeichnung für seinen jahrzehntelangen Einsatz für sozial Benachteiligte und Menschen mit Behinderungen. Daraus entstand im Jahr 2006 auch die Idee, beeinträchtigten Menschen aus der Metropolregion Nürnberg einen besonderen Tag zu widmen. Seither werden alle relevanten Einrichtungen in Mittelfranken und der Metropolregion vom Süddeutschen Verband auf das Nürnberger Frühlingsfest zu diesem Aktionstag eingeladen. Menschen mit Handicap haben dann die Gelegenheit, sich bei freiem Eintritt auf den Fahr- und Belustigungsgeschäften des Volksfestes zu vergnügen – und das ganz in Ruhe, ohne Hast.

Bayerische Regierung folgt langjähriger Initiative des DSB zur Anpassung der Bayerischen Gaststättenverordnung Nach fortwährendem Einsatz des DSB lässt eine Pressemitteilung der bayerischen Staatskanzlei vom 4. Oktober die Schausteller nun freudig aufhorchen: Danach plant der bayerische Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer einen Bürokratieabbau für Schaustellerinnen und Schausteller. Auf Anregung von Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer wurde die Bayerische Gaststättenverordnung zum 1. November 2016 so angepasst, dass die Genehmigungspflicht für Reisegaststätten auf Volksfesten und Jahrmärkten entfällt. Der DSB setzt sich bereits seit Jahren für eine Anpassung der Gaststättenverordnung in allen Bundesländern ein und begrüßt die Initiative des bayerischen Landeskabinetts daher ausdrücklich. Mit der Anpassung der Verordnung an eine bloße Anzeigepflicht ist lediglich der Besitz einer entsprechenden Reisegewerbekarte nötig.

Sein soziales Engagement stellt Lorenz Kalb mit Unterstützung seiner Kollegen ebenso regelmäßig durch Spenden, die Einladung von Betroffenen, wie zum Beispiel Flüchtlingen, chronisch Kranken,

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

35

Das Jahr in Schlaglichtern

DSB setzt sich beim Bundesfinanzministerium erneut für die Herauslösung aus dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz ein Am 12. Oktober waren DSB-Präsident Albert Ritter, der stellvertretende DSB-Bundesfachberater für Fahrgeschäfte Thomas Meyer und Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg zu Gast bei dem Parlamentarischen Staatssekretär Jens Spahn (CDU) im Bundesfinanzministerium. Während des Gespräches hoben die DSB-Vertreter erneut die Forderung hervor, die Branche der Schausteller aus dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz herauszulösen. Die DSB-Vertreter wiesen während des Gespräches anhand vieler Beispiele darauf hin, dass sich die Schaustellerbranche in den vergangenen Jahrzehnten weiter professionalisiert habe. Auch die Einrichtung der Zentralen Arbeitsvermittlung der

Bundesagentur für Arbeit (ZAV) und die mittlerweile innerhalb Europas geltende Arbeitnehmerfreizügigkeit, speziell aus Polen und Rumänien, hätten längst dazu geführt, dass formale Verstöße bei der Anmeldung der Mitarbeiter der Vergangenheit angehören. So seien jene Gründe, die den Gesetzgeber seinerzeit dazu veranlasst hätten, das Schaustellergewerbe in das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz aufzunehmen, aktuell bei weitem nicht mehr gegeben. Die DSB-Vertreter erneuerten die Forderung, gemeinsam das Zahlenmaterial des Bundesfinanzministeriums auszuwerten, auf dessen Grundlage bisher daran festgehalten wurde, das Schaustellergewerbe in dem Katalog zu belassen. Die Verweisung des Mindestlohngesetzes (MindestlohnaufzeichnungsVO) auf das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz, die im Ergebnis zu der

Die DSB-Vertreter während des Gespräches mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Jens Spahn (2. v.r.). Foto: © DSB

36

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Pflicht der Betriebsinhaber führt, die geleisteten Stunden der Mitarbeiter zu dokumentieren, ist ein weiterer Grund, die Branche neu, zeitgemäß und fair zu bewerten. Der Parlamentarische Staatssekretär Jens Spahn sagte zu, das vom Finanzministerium erstellte Zahlenmaterial in einem nächsten Schritt zeitnah gemeinsam mit dem DSB auszuwerten.

DSB im Gespräch mit Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles Am 17. Oktober machten sich DSB-Präsident Albert Ritter und Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg bei Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles erneut für die Interessen der Schausteller stark. Das Arbeitszeitgesetz und der Mindestlohn, hier insbesondere mögliche Entlastungen der Schaustellerbranche im Hinblick auf die Dokumentations-

DSB-Präsident Albert Ritter und Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg im Gespräch mit Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles. | Foto: © DSB

pflicht, waren die Kernthemen. Bundesministerin Andrea Nahles zeigte sich während des Gesprächs kooperativ und war sehr an einem Erfahrungsaustausch mit der Schaustellerbranche interessiert.

Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel im Dialog mit Präsident Ritter während des DEHOGABranchentages am 22. November in Berlin. | Foto: © DSB

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

37

Das Jahr in Schlaglichtern

Verbände berichten Jahreshauptversammlung des Süddeutschen Verbandes Reisender Schausteller und Handelsleute e. V.

R

geehrt. Er bedankte sich mit einer bewegenden Ansprache und ehrte seinerseits die beiden Vorstände mit einer Medaille, die sie sich mit Freude umlegen ließen.

und 150 Teilnehmer – eine beachtliche Zahl in einem Geschäftsjahr ohne Vorstandswahlen – kamen am 31. Januar nach Nürnberg in das Arvena Park Hotel und folgten gespannt den informativen und motivierenden Berichten des Vorstands zu den Entwicklungen des Verbandes im vergangenen Jahr. Reges Interesse zeigten dabei nicht nur die älteren Teilnehmer, sondern vor allem auch die sehr zahlreich anwesenden jungen Schausteller. Der Vorstand lobte die Motivation, die derzeit bei vielen Jungschaustellern zu spüren ist und freute sich sehr darüber, dass die Jugend stetig neue Ideen und Tatkraft einbringt, um das Schaustellergewerbe zukunftssicher zu gestalten. Für große Freude sorgten während der Versammlung zudem die zahlreichen runden Geburtstage und Ehrungen für die langjährige Mitgliedschaft im Süddeutschen Verband Reisender Schausteller und Handelsleute. So wurde unter anderen Engelbert „Sepp“ Kainz unter Standing Ovations für seine nunmehr 40-jährige Treue als Fahnenträger

Feierlicher Jahresempfang der Arbeitsgemeinschaft der Schaustellerverbände in NRW (ArGe NRW) in Köln! Am 12. Februar beging die Arbeitsgemeinschaft der Schaustellerverbände in Nordrhein-Westfalen (ArGe NRW) in der Domstadt Köln ihren traditionellen Jahresempfang. Viele Vertreter der Kommunal- und Landespolitik waren angereist, um die Belange des Schaustellergewerbes zu unterstützen. Die Präsidentin des nordrhein-westfälischen Landtags Carina Gödecke wurde dabei als diesjährige Preisträgerin des „Goldenen Karussellpferds“ ausgezeichnet. Über 700 Gäste waren der Einladung der Schausteller der ArGe NRW und des diesjährigen Gastgebers, dem Schaustellerverband Köln e.V., in das Festhaus der Flora gefolgt. Albert Ritter, Präsident der ESU, des Deutschen Schaustellerbundes und

Jahreshauptversammlung des Süddeutschen Verbands Reisender Schausteller und Handelsleute e. V. | Foto: © Rainer Klaus

38

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Feierlicher Jahresempfang der Arbeitsgemeinschaft der Schaustellerverbände in NRW (ArGe NRW) in Köln Foto: © Christiane Rath

ArGe-Vorsitzender, sprach in seiner Rede gewohnt offen jene tagesaktuellen politischen Themen an, die den Schaustellern die Ausübung ihres Gewerbes erschweren. Zudem appellierte er an die anwesenden Politiker, den Schaustellern keine weiteren bürokratischen Hindernisse in den Weg zu stellen. Außerdem ging er auf die Panikmache der Medien ein, die nach den Ereignissen in Paris dazu geführt hat, dass viele Besucher den Weihnachtsmärkten fern geblieben sind. An dieser Stelle richtete Albert Ritter seinen Dank an die Landespolitik, die gemeinsam mit den Schaustellern gezeigt hat, dass die Schwarzmalerei der Medien unbegründet war. Ritter erklärte, dass er sich über weitere Signale dieser Art von Seiten der Politik zur Unterstützung des Schaustellergewerbes freuen würde. Die anwesenden Politiker reagierten in ihren anschließenden Reden auf Ritters Worte und sagten den Schaustellern ihre Unterstützung bei ihren drängenden Problemen zu. So bot Landesarbeits-

minister Rainer Schmeltzer in seiner Funktion als „Schaustellerminister” seinen Rückhalt bei dem Thema DIN EN 13814 an. Zudem dankte er den Schaustellern herzlich für ihre stetige Hilfe bei der Integration von Flüchtlingen in die deutsche Gesellschaft. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete auch in diesem Jahr die Verleihung des „Goldenen Karussellpferdes“. Die Schausteller zeichneten die Landtagspräsidentin Carina Gödecke für ihre Verdienste für den Erhalt und die Förderung des Kultur- und Wirtschaftsguts Volksfest, Weihnachtsmarkt und Kirmes in NRW, als Schirmherrin für den Historischen Jahrmarkt in der Jahrhunderthalle Bochum sowie für ihr Engagement für die über 600 Jahre alte Saarner Kirmes im vergangenen Jahr aus. Dank ihrer Unterstützung konnte hier ein Ausweichplatz gefunden werden. Nach der Preisübergabe betonte Carina Gödecke, dass sie sehr stolz darauf sei, mit dem „Goldenen Karussellpferd“ ausgezeichnet zu werden. Mit der

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

39

Das Jahr in Schlaglichtern

Trophäe würden nicht einfach wichtige Amtsträger geehrt werden – der Preis bringe vielmehr eine große Verantwortung für die Belange der Schausteller mit sich. Daran anschließend sagte sie direkt zu, die von Präsident Albert Ritter angesprochenen Themen auf ihre Agenda zu setzen. Zugleich rief sie die Kommunalpolitiker dazu auf, das Schaustellergewerbe, wie z.B. in Oelde, weiter zu unterstützen, da Volksfeste stets Lebensfreude mit sich bringen und so auch dazu beitragen, die Städte ein gutes Stück attraktiver zu machen. Im Anschluss an die Feierlichkeiten wurden im festlich dekorierten Saal bei Speisen und Getränken noch bis in die späten Abendstunden intensive Gespräche zwischen Schaustellervertretern und Politik geführt. Der nächste Jahresempfang der NRW-Schausteller findet am 3. März 2017 in Dortmund statt.

Hervorragende Öffentlichkeitsarbeit für das Schaustellergewerbe: 9. Historischer Jahrmarkt in der Bochumer Jahrhunderthalle Mit seinem originellen Rahmen bleibt der Historische Jahrmarkt in Bochum auch weiterhin auf Erfolgskurs. An den Wochenenden vom 20. Februar bis zum 6. März konnten die Besucher die original historischen Jahrmarktattraktionen bereits zum 9.

NRW-Landtagspräsidentin Carina Gödecke (2.v.l) übernahm erneut die Schirmherrschaft für für den Historischen Jahrmarkt in Bochum. Foto: © Kevin Kerber

40

Mal bewundern. Dabei zeigte sich das Publikum höchstinteressiert an den Schaustellerthemen und den geschichtsträchtigen Fahrgeschäften. Die historische Kulisse der Jahrhunderthalle in Bochum bildete dabei den idealen Rahmen, um den Besuchern die Geschichte der Kirmes näherzubringen. Offiziell eröffnet wurde der „europaweit größte historische Indoor-Jahrmarkt“ auch in diesem Jahr von NRW-Landtagspräsidentin Carina Gödecke, die erneut die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte.

Schaustellerverband Bad Kreuznach e.V. feiert 25-jähriges Jubiläum Am 14. Februar lud der Schaustellerverband Bad Kreuznach e.V. zu seinem Jahresempfang ein und feierte mit den Anwesenden gleichzeitig das 25-jährige Bestehen des Verbandes. Zahlreiche Gäste, darunter Vertreter der Landes- und Kommunalpolitik waren der Einladung des Verbandes gefolgt. Mit dabei als Ehrengast: die rheinlandpfälzische Wirtschaftsministerin Evelin Lemke, die dem Verband zu seinem Jubiläum herzlich gratulierte. Auch DSB-Präsident Albert Ritter ließ es sich nicht nehmen, seine Glückwünsche persönlich zu überbringen und lobte den Verband für seine beeindruckenden Leistungen in den vergangenen 25 Jahren. Trotz der Feierlichkeiten wurden im Laufe des Abends aber auch ernstere Töne angeschlagen: Der 1. Vorsitzende Ralf Leonhard und Präsident Albert Ritter gaben den anwesenden Politikern wichtige Denkanstöße mit auf den Weg und zeigten die drängenden Probleme der Schausteller auf. Dabei gingen sie auf bürokratische Hürden und Diskriminierungen ein, mit denen das Schaustellergewerbe immer wieder zu kämpfen hat. Insbesondere die Themen DIN EN 13814, die mit dem neuen Mindestlohngesetz einhergehenden Dokumentationspflichten u.v.a.m. wurden in diesem Zusammenhang angesprochen. Ralf Leonhard machte außerdem deutlich, dass Volksfeste

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Stadt Essen Thomas Kufen übernahm die Schirmherrschaft für den Delegiertentag des DSB, der im Jahr 2019 – zur Feier des 100-jährigen Bestehens des Schaustellerverbandes Essen/Ruhrgebiet von 1919 e.V. – in Essen stattfinden wird.

Schaustellerverband Bad Kreuznach e.V. feiert 25-jähriges Jubiläum | Foto: © Heidi Sturm

kostenlose Werbung für die Städte bedeuten und man gemeinsam an einem Strang ziehen müsse, um den Fortbestand der jahrtausendealten Volksfesttradition auch für die Zukunft zu sichern. Die Wirtschaftsministerin zeigte sich in ihrer anschließenden Rede verständnisvoll und betonte, dass man gemeinsam Lösungen für die Probleme der Schausteller finden werde. Besonders klar positionierte sie sich außerdem zur aktuellen Debatte zum Erhalt des Bargeldes und betonte, dass eine Abschaffung sich nicht zum Vorteil der deutschen Wirtschaft auswirken würde. Die Ministerin unterstützte damit die eindeutige Aussage des DSB, dass Bargeld Freiheit bedeutet.

Auch in diesem Jahr bereiteten die Schausteller mit dem Einzug der Schausteller-Traditionsfahnen einen eindrucksvollen Empfang und zeigten damit klar ihre Unterstützung der politischen Arbeit des gastgebenden Verbandes. In seiner Begrüßungsrede ging der 1. Vorsitzende des Schaustellerverbandes Essen/Ruhrgebiet von 1919 e.V. und DSB-Präsident Albert Ritter auf die Herausforderungen und Probleme ein, vor denen die Essener Schausteller aktuell stehen. Zudem zeigte er sich hocherfreut darüber, dass es nach positiven Verhandlungen trotz des Messeumbaus keine Einschränkungen während des Essener Sommerfestes geben wird. Weitere Punkte waren u.a. die Begrenzungen auf den Essener Volksfestplätzen ab Windstärke sechs oder die Bemühungen um den Erhalt des Weihnachtsmarktes. Auch für die anderen Herausforderungen der Schausteller hatten die Politiker ein offenes Ohr und sicherten ihnen während des Polit-Talks ihre Unterstützung zu.

Traditioneller Jahresempfang des Schaustellerverbandes Essen/Ruhrgebiet von 1919 e.V.: Schausteller-Polit-Talk zur Zukunftssicherung des immateriellen Kulturgutes der Stadt Essen Zum Auftakt der Kirmessaison 2016 lud der Schaustellerverband Essen/Ruhrgebiet von 1919 e.V. am 18. März zu seinem Jahresempfang ein. Zahlreiche Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft sowie viele Vertreter befreundeter Verbände folgten der Einladung in die Grugahalle nach Essen. Einer der Höhepunkte der diesjährigen Veranstaltung: Der Oberbürgermeister der

Der Oberbürgermeister der Stadt Essen Thomas Kufen (Mitte) beim traditionellen Jahresempfang des Schaustellerverbandes Essen/Ruhrgebiet von 1919 e.V. | Foto: © Kevin Kerber

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

41

Das Jahr in Schlaglichtern

Im Anschluss an die Diskussionsrunde luden die Schausteller alle Gäste zu weiteren politischen Gesprächen zur gemeinsamen Standortförderung der Stadt Essen in gastfreundlicher Schaustelleratmosphäre ein.

Süddeutscher Verband reisender Schausteller und Handelsleute e.V. spendet für „Die Tafeln“ Soziales Engagement ist für die Schaustellerbranche seit jeher Ehrensache. So ist es gute Tradition, dass sich Schausteller seit Jahrzehnten an sozialen Projekten beteiligen, um Menschen in Not zu helfen und ihnen Freude zu schenken. Auch der Süddeutsche Verband reisender Schausteller und Handelsleute e.V. stiftet seit 26 Jahren Erlöse aus der traditionellen Auftaktaktion des Frühlingsfestes in Nürnberg für einen guten Zweck. Dieses Jahr war es am Ostersamstag, dem 26. März, wieder soweit: Am Eingang des Festplatzes wurden Gutscheinhefte zum Preis von je 5 Euro verkauft, die neben Bons für kostenlose Fahrten in Fahrgeschäften auch Wertmarken für Speisen und Getränke im Wert von mindestens 15 Euro enthielten. Die Besucher hatten so die Möglichkeit, ein soziales Projekt zu unterstützen und ihren

Volksfestbummel gleichzeitig zu einem stattlichen Sparpreis zu genießen. Nach der Aktion konnte der zweite Vorsitzende des Süddeutschen Verbandes Rudi Bergmann der Nürnberger Tafel e. V. einen Scheck mit der stolzen Summe von 2.500 Euro überreichen. Darüber hinaus hat sich eine Reihe von Schaustellern dazu bereit erklärt, die Tafel mit Warenspenden zu unterstützen. Seit der Einführung der Spendenaktion vor mehr als zwei Jahrzehnten hat der Süddeutsche Verband bereits rund 200.000 Euro für verschiedenste soziale Zwecke gespendet.

Stuttgarter Frühlingsfest unterstützt Projekte des Kinderhilfswerks: Erfolgreiche Spendenaktion für UNICEF 25.462 Euro – so lautet die stolze Bilanz, der von Schaustellern, Marktkaufleuten, Festwirten und dem Veranstalter des Stuttgarter Frühlingsfestes initiierten Spendenaktion für UNICEF. Neben großzügigen Spenden aus ihren eigenen Reihen ermunterten sie mit kreativen Ideen am 1. Mai auch die Festbesucher dazu, einen Beitrag zu leisten. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn nahm am 3. Mai den Spendenscheck auf dem Cannstatter Wasen entgegen und bedankte sich im Namen der Stadt herzlich für die großzügige Unterstützung. Das Geld kommt vor allem Kindern in Burundi und Kairo sowie syrischen Flüchtlingskindern in der Türkei zugute, so Kuhn anlässlich der Scheckübergabe. Die Landeshauptstadt ist seit vergangenen November UNICEF-Kinderstadt und sammelt ein Jahr lang Spenden für Projekte des Kinderhilfswerks. Marcus Christen, in.Stuttgart-Abteilungsleiter für den Wasen, zeigte sich mehr als begeistert und dankte den Schaustellern, Marktkaufleuten und Festwirten, die nicht nur selbst kräftig gespendet, sondern zudem die Aktion mit Leben gefüllt hätten. So stellte Familie Kinzler extra eine historische Konzertorgel an die Cannstatter Kanne. Ebenso fand das Kuhmelken im Almhüttendorf zugunsten

Scheckübergabe an die Nürnberger Tafel e.V. Foto: © Berny Meyer

42

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Stuttgarter Frühlingsfest Scheckübergabe UNICEF Spendenaktion | Foto: © in.Stuttgart/niedermueller.de

der Aktion statt. Die in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft steuerte einen Teil des Erlöses aus dem Verkauf der Fan-Produkte des Wasenhasis zur Spendensumme bei.

hat bereits Tradition: Schon seit mehreren Jahren wird die Aktion nicht mehr als Werbemaßnahme in der Bad Kreuznacher Innenstadt durchgeführt, sondern abwechselnd in den örtlichen Förderschulen – wo die Schausteller stets mit großer Spannung erwartet werden.

Erfolg auf ganzer Linie: Mini-Jahrmarkt in Bad Kreuznach Auf dem Gelände der Bad Kreuznacher Diakonie baute der Schaustellerverband Bad Kreuznach e.V. am 8. Juni einen Mini-Jahrmarkt auf, um der Bevölkerung einen kleinen Vorgeschmack auf den diesjährigen Bad Kreuznacher Jahrmarkt zu geben. Die vielen Karussells und Buden bereiteten dabei vor allem den Kindern riesige Freude, die aufgrund ihrer Behinderungen nicht zur großen Version des Bad Kreuznacher Jahrmarktes kommen können. Dem Bad Kreuznacher Verband ist es daher stets ein ganz besonderes Anliegen, jenen Kindern ein kleines Volksfestvergnügen zu ermöglichen, die beispielsweise wegen ihres Rollstuhls oder des zu großen Trubels im August auf den Jahrmarkt verzichten müssen. Der Mini-Jahrmarkt Diakonie Mini-Jahrmarkt in Bad Kreuznach Foto: © Heidi Sturm/Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

43

Das Jahr in Schlaglichtern

Weltrekord beim ersten Wellershaus Kirmesorgeltreffen am 9. Juli 2016

Die Schirmherrin des 1. Wellershaus Kirmesorgeltreffens NRWs Ministerpräsidentin Hannelore Kraft mit Schausteller Hubert Markmann. | Foto: © DSB

14 prachtvolle Wellershaus Kirmeskonzertorgeln mit einer über 100 Jahre alten Geschichte konnten die Besucher aus Nah und Fern am 9. Juli beim weltgrößten internationalen 1. Wellerhaus Kirmeskonzert Orgeltreffen während der Saarner Kirmes

in Mülheim an der Ruhr bestaunen. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernahm die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein Westfalen Hannelore Kraft. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten. Orgelbesitzer aus vier Nationen stellten ihre Kirmesorgeln aus, um die Schausteller in Saarn, dem Geburtsort der legendären Wellershaus Orgel, zu unterstützen. DSB-Präsident Albert Ritter freute sich über die gelungene Veranstaltung und war stolz darauf, dass mit der Veranstaltung nicht nur ein neuer Entschleunigungsbereich auf der Kirmes eröffnet, sondern außerdem ein neuer Weltrekord aufgestellt werden konnte, da noch nie zuvor so viele Wellershaus Kirmesorgeln auf offener Fläche ausgestellt wurden. Das Ziel, die traditionelle Saarner Kirmes in Mülheim an der Ruhr mit verschiedenen öffentlichkeitswirksamen Aktionen weiter zu beleben, weil die Veranstaltung in diesem Jahr auf einem Ausweichplatz stattfinden musste, wurde mit dem ersten Wellershaus Kirmesorgeltreffen mit beachtlichem Erfolg erreicht. Zur großen Freude aller Schausteller wurde der neue Platz von den Besuchern sehr gut angenommen.

Backstage-Tour für Waisenkinder auf dem Augsburger Plärrer | Foto: © Ingo Hinrichs

44

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Backstagetouren auf dem Augsburger Plärrer unter sozialen Gesichtspunkten Die Unternehmer des Schwäbischen Schaustellerverbandes führen seit nunmehr zwei Jahrzehnten Gäste über den Plärrer und zeigen ihnen dabei das Leben hinter den Kulissen des größten schwäbischen Volksfestes. Der Schaustellerberuf ist oft hart und entbehrungsreich. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass gerade auf diesem beruflichen Feld besonders über die soziale Verantwortung von Unternehmern für die Gesellschaft nachgedacht wird. Da es aber nicht nur beim Nachdenken bleiben soll, laden die Schausteller des Schwäbischen Schaustellerverbandes Gruppen zu sich ein, die sonst oftmals nicht in der Lage wären, an einem unbeschwerten Jahrmarktleben teilzuhaben; seien es dabei finanzielle Gründe oder auch weil körperliche Einschränkungen dem entgegenstehen. Im Einklang mit dem Augsburger Behindertenverband werden beispielsweise zu jedem Plärrer behinderte Menschen über den Plärrer geführt. Dabei übernehmen Schausteller für diese Zeit die Aufgabe von Betreuern und helfen diesen Gästen die fröhlichen, rasanten und aufregenden Attraktionen des Plärrers zu genießen. Ob es das Hineinheben in die Gondeln des Breakdance ist oder das Mitfahren im Autoskooter, die Übersichtstour im Riesenrad, schwungvolles Kettenfliegen, oder auch leckeres Essen in einem der vielen Gastronomiebetriebe - an allem können diese Menschen dank der ehrenamtlichen Initiative des Schwäbischen Schaustellerverbandes und seiner Mitglieder teilhaben.

Beispiel für gelungene Öffentlichkeitsarbeit der besonderen Art: Neue Kirmeskönigin Sofie die Erste auf Cranger Kirmes gekürt Die Arbeitsgemeinschaft der Schaustellerverbände in NRW (ArGe NRW) hat Sofie Henzig aus Bochum am 11. August auf der Cranger Kirmes zur neuen Kirmeskönigin und Repräsentantin der NRWKirmessen ernannt. Die 20-jährige Studentin der Theaterwissenschaften und Philosophie folgt damit auf die seit drei Jahren amtierende Königin Luisa. DSB-Präsident Albert Ritter und Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bedankten

DSB-Präsident Albert Ritter (links) mit der neuen Kirmeskönigin Sofie der Ersten und Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda (rechts). | Foto: © DSB

Jüngst entwickelten die Schausteller des Augsburger Plärrers nun auch die Initiative, Kindern aus Kriegsgebieten, von denen einige ihre Eltern durch Kriegswirren verloren hatten, die Möglichkeit zu bieten, das Plärrerleben unbeschwert zu genießen. Diese Aktion fand deutschlandweit ein hohes Maß an positiver Aufmerksamkeit durch Politik und Medien.

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

45

Das Jahr in Schlaglichtern

sich bei Luisa herzlich für ihre Amtszeit sowie ihr damit verbundenes großes Engagement für die Kirmessen und die Schausteller und beglückwünschten Sofie die Erste gleichermaßen zu ihrem neuen Amt. Die NRW-Kirmesköniginnen repräsentieren und fördern mit ihren Auftritten bereits seit 1989 die Kirmessen in Nordrhein-Westfalen als immaterielles Kulturgut.

Voller Erfolg: Dritte traditionelle Kirmes-Oldtimerparade in Crange Die nunmehr dritte traditionelle Cranger KirmesOldtimerparade läutete am 13. August mit 64 teilnehmenden historischen Schaustellerfahrzeugen das zweite Kirmeswochenende der 581. Cranger Kirmes ein. Zahlreiche Schaustellerkollegen und Oldtimerfreunde aus ganz Deutschland folgten auch in diesem Jahr dem Aufruf, den Besuchern ein Stück Schaustellertradition auf ihren vier Rädern näherzubringen. Das älteste Fahrzeug der Parade wurde im Jahr 1920 gebaut.

Oldtimerparade in Crange: Schaustellerseelsorger Pfarrer Sascha Ellinghaus segnet die Fahrzeuge Fotos: © Martina Füger-Schmidt, Kevin Kerber

DSB-Präsident Albert Ritter freute sich über die gelungene Veranstaltung und unterstrich, dass die Parade nicht nur eine tolle Öffentlichkeitsarbeit für das Schaustellergewerbe, sondern auch ein einzigartiges Traditionserlebnis ist. Die Parade startete zu den Klängen der historischen Kirmesorgel des Schaustellerurgesteins Hans-Otto Schäfer. Erstmalig segnete Schaustellerseelsorger Pfarrer Sascha Ellinghaus in diesem Jahr die Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen. Gemeinsam beteten alle Teilnehmer anschließend für eine allzeit gute Fahrt.

46

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Organisiert wurde die Parade von der Historischen Gesellschaft Deutscher Schausteller in enger Kooperation mit der Stadt Herne als Veranstalter der Cranger Kirmes und der Arbeitsgemeinschaft der Schaustellerverbände NRW (ArGe NRW). Die Schirmherrschaft übernahm Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, der ab dem Herner Rathaus seinen Platz auf einem der Oldtimer einnahm.

Neuer Eingangsbereich des Nürnberger Volksfestes geschmückt mit farbenfrohen Volksfestmotiven Es gibt viel zu bestaunen auf der Wand, die seit dem Herbstvolksfest 2016 den neugestalteten Eingangsbereich des Nürnberger Volksfestes ziert. Gestaltet wurde der neue, fast 500 Meter lange Bereich, von der Künstlerin Birgit Osten.

20 verschiedene bunte Motive zeigen neben beliebten Volksfestgeschäften und fröhlichen Volksfestbesuchern auch bekannte Nürnberger Sehenswürdigkeiten. Insgesamt 250.000 Euro haben die Nürnberger Schausteller aus eigenen Mitteln und mit Hilfe von Sponsoren in den farbenprächtigen Eingangsbereich investiert. DSB-Vizepräsident und 1. Vorsitzender des Süddeutschen Verbandes Reisender Schausteller und Handelsleute e. V. Lorenz Kalb freute sich über die mehr als gelungene Eröffnungsfeier Mitte August und präsentierte voller Stolz den neuen Eingangsbereich. Denn die Weiterentwicklung des Nürnberger Volksfestes ist ein stetiges Herzensanliegen des Süddeutschen Verbandes. Auch Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly zeigte sich bei der Eröffnung begeistert von dem neuen Eingangsbereich und gratulierte den Schaustellern.

Eröffnungsfeier des neuen Eingangsbereiches auf dem Nürnberger Volksfest. | Foto: © Berny Meyer

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

47

Das Jahr in Schlaglichtern

Eindrucksvolles Geburtstagsgeschenk für Nordrhein-Westfalen: Die NRW-Schausteller schenken dem Land eine Kirmes wie vor 70 Jahren!

Foto: © Kevin Kerber

Vom 26. bis 28. August lud die Landesregierung zum diesjährigen NRW-Tag in Düsseldorf und zugleich zur großen Geburtstagsfeier ein: Zum 70-jährigen Doppeljubiläum des Landes Nordrhein-Westfalen und Düsseldorfs als Landeshauptstadt fand ein beeindruckendes Fest mit viel Kultur, Kulinarik und Einblicken hinter die Kulissen der Politik statt. Mit dabei war auch die Arbeitsgemeinschaft der Schaustellerverbände in NRW (ArGe NRW), die in enger Zusammenarbeit mit der Historischen Gesellschaft Deutscher Schausteller einen historischen Jahrmarkt organisierte. Zum Doppeljubiläum ließen sich die Schausteller in NRW ein Geschenk der ganz besonderen Art einfallen. Gemeinsam gestalteten sie eine Kirmes wie vor 70 Jahren im Gründungsjahr ihres Bundeslandes mit vielen historischen Fahrgeschäften, die in der Geburtsstunde NRWs auf keiner Kirmes

48

fehlen durften. Die Besucher konnten dabei auf eine Zeitreise gehen und erleben, wie sich die Menschen im Gründungsjahr 1946 auf der Kirmes vergnügt haben. Auch die erste Frau im Staate NRW Landtagspräsidentin Carina Gödecke, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, zahlreiche Landesminister und weitere hochrangige politische Vertreter besuchten die NRW-Schausteller und bekräftigten ihre Bereitschaft, die Volksfeste in Nordrhein-Westfalen zu erhalten und zu fördern. Der Vorsitzende der NRW-Schausteller Albert Ritter führte die Gäste über den historischen Jahrmarkt, zeigte ihnen dabei stolz die Attraktionen und beglückwünschte das Bundesland im Namen der Schausteller. Der gelungene historische Jahrmarkt war eine der Hauptattraktionen auf dem diesjährigen NRW-Tag.

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Volksfestmomente 2016 Backstagetour während des Bayreuther Sonntags

Mittendrin statt nur dabei: Auf dem diesjährigen Bayreuther Volksfest konnten u.a. Vertreter von Seiten der Politik, der Verwaltung und der Presse bei der Backstagetour während des Bayreuther Sonntags unter kompetenter Leitung der Sektionsleiterin Bayreuth des Süddeutschen Verbandes reisender Schausteller und Handelsleute e.V. Gudrun Sommerer (8. v.l) und dem zweiten Vorsitzenden Sven Sommerer (7. v.r.) einen Blick hinter die Kulissen werfen. | Foto: © Gabriele Munzert

Eröffnung der Steglitzer Woche in Berlin Der Bezirksbürgermeister für SteglitzZehlendorf Norbert Kopp (Mitte) erhielt bei der Eröffnung der Steglitzer Woche in Berlin die goldene Ehrennadel des Schaustellerverbandes Berlin e.V. für die konstruktive Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Überreicht wurde ihm die Auszeichnung vom ersten Vorsitzenden Michael Roden (rechts) und dem zweiten Vorsitzenden des Verbandes Jens Zocher (links). | Foto: © DSB

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

49

Das Jahr in Schlaglichtern

Eröffnung der Sterkrader Kirmes

Imposante Eröffnung der Sterkrader Kirmes: Schaustellergemeinschaft betreibt erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit! | Foto: © DSB

Eröffnung Rudolstädter Vogelschießen

Erfurter Oktoberfest

Fahrt mit der Wilden Maus beim Rudolstädter Vogelschießen: 1. Vorsitzender des Thüringer Schaustellervereins e.V. Fritz Krebs (2.v.l.), Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl (2.v.r.), Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (1. v.r.) | Foto: © Thüringer Schausteller Verein e.V.

Backstage-Führung auf dem Erfurter Oktoberfest: Blick unter den Autoskooter | Foto: © Thüringer Schausteller Verein e.V.

50

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Reeser Kirmes feiert 775-jähriges Jubiläum DSB-Präsident Albert Ritter (links), die NRW-Kirmeskönigin Sofie die Erste und der 1. Vorsitzende des Schaustellerverein Kleve-Geldern 1958 e.V. Dirk Janßen gratulierten den Reesern bei der Ausstellungseröffnung zum 775-jährigen Bestehen ihrer Kirmes. | Foto: © DSB

Münchner Oktoberfest

DSB-Vizepräsident Edmund Radlinger (rechts) bei der diesjährigen Eröffnung des Münchner Oktoberfestes mit dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter. | Foto: © Martina Füger-Schmidt

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

Frühschoppen im Rahmen der Erlanger Bergkirchweih

In bester Stimmung beim Frühschoppen während der Erlanger Bergkirchweih (v.l.n.r.): DSB-Vizepräsident für Marketing Michael Hempen, der bayerische Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr Joachim Herrmann und DSB-Vizepräsident für Organisationsfragen Lorenz Kalb. | Foto: © oh

51

Das Jahr in Schlaglichtern

Bad Dürkheimer Wurstmarkt feiert 600-jähriges Jubiläum

Mit einem großen Festumzug feierten Schausteller aus ganz Deutschland gemeinsam mit der Stadt Bad Dürkheim und hochrangigen politischen Vertretern das 600-jährige Jubiläum des Bad Dürkheimer Wurstmarktes. Foto: © Martina Füger-Schmidt

Mit einem großen Festumzug feierten Schausteller aus ganz Deutschland gemeinsam mit der Stadt Bad Dürkheim und hochrangigen politischen Vertretern das 600-jährige Jubiläum des Wurstmarktes, dem größten Weinfest der Welt. Dabei stellten rund 750 bunt Kostümierte und 100 Zugnummern in vier Abschnitten die Geschichte des Wurstmarktes dar. Auch Malu Dreyer, die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und Bad Dürkheims Bürgermeister Christoph Glogger nahmen an dem Festumzug teil und waren tief beeindruckt von den historischen Schaustellerfahrzeugen. Zudem begleiteten zahlreiche weitere politische Gäste wie Europa-, Bundes- und Landtagsabgeordnete sowie Mitglieder des Stadt- und Landrates den Festumzug.Nach der Durchfahrt der letzten Zugnummer wurde der Wurstmarkt u.a. mit Grußworten von Bürgermeister Christoph Glogger sowie Ministerpräsidentin Malu Dreyer offiziell eröffnet. Die Jubiläumsausgabe des Wurstmarktes wurde von rund 640.000 Menschen besucht.

52

Eröffnung Cannstatter Volksfest

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) mit dem 1. Vorsitzenden des Schaustellerverbands Südwest Stuttgart e.V. Mark Roschmann bei der Eröffnung des diesjährigen Cannstatter Volksfestes in Stuttgart. | Foto: © DSB

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Karlsruher Kinderschutzbund auf Herbstmesse

Einen schönen Tag konnten 38 Kinder vom Karlsruher Kinderschutzbund auf der diesjährigen Karlsruher Herbstmesse verbringen. Der Schaustellerverband Karlsruhe und die Beschicker der Karlsruher Herbstmess verwöhnten sie mit Freifahrten und leckeren Speisen. Beim Verlassen des Messplatzes bekamen die kleinen Gäste ein Lebkuchenherz und ein Plüschtier als Andenken geschenkt. | Foto: © Alexander Filder

Maikirmes in Nordhorn

Thüringer Schausteller helfen

Eröffnung der Maikirmes in Nordhorn bei Kaiserwetter. Foto: © Henrik Eickelkamp

Um die Arbeit des Kinderhospizes Thambach-Dietharz zu unterstützen, haben der Schaustellerfachverband Thüringen und der Thüringer Verband reisender Schausteller sich zu einer gemeinsamen Spendenaktion zusammengeschlossen. Foto: © Kinderhospiz Mitteldeutschland

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

53

DSB-Positionen

DSB-Positionen Rahmenbedingungen für Volksfeste müssen stimmen

T

raditionspflege wird in Deutschland groß geschrieben. Die Schausteller sind es, die die Tradition der Volksfeste und Weihnachtsmärkte mit Leben erfüllen – und sie finanzieren sie auch. Sämtliche Kosten, die durch ein Volksfest entstehen, werden nicht aus einem Kulturtopf oder einer Haushaltsstelle beglichen, sondern auf Heller und Pfennig von den Schaustellern. Die Schausteller sind bereit diese Kosten zu tragen, allerdings müssen dann die Rahmenbedingungen für das Gewerbe stimmen. Die auf den Plätzen geforderten Standgelder steigen exponentiell an und stehen kaum noch im Verhältnis zu den erzielten Einnahmen. Auch die willkürliche Absage von Volksfesten und Kirmessen stellt für die Schausteller ein großes Problem dar. Es darf nicht sein, dass eine einzelne Stimme im Stadtrat darüber entscheidet, ob ein jahrhundertealtes Volksfest plötzlich von der Bildfläche verschwindet. Das Bundesverwaltungsgericht hat es im Jahr 2009 deutlich gesagt: Die Erhaltung von Volksfesten ist Daseinsvorsorge für die Bürger einer Stadt. Der zunehmende Trend zur Privatisierung von Veranstaltungen und die Bebauung von Volksfestplätzen bedeuten einen Angriff auf die Volksfeste und Weihnachtsmärkte in ihrer traditionellen Form und somit auf das Schaustellergewerbe. Vor allem kleine und mittlere Feste sind hiervon betroffen und in ihrer Existenz bedroht.

DIN EN 13814 – neue EU-Sicherheitsnorm für Fahrgeschäfte Aufgrund höchster Standards, des lückenlosen bauaufsichtlichen Systems in Deutschland und den damit einhergehenden ständigen Prüfungen gehören die deutschen Fahrgeschäfte seit Jahrzehnten erwiesenermaßen zu den sichersten der Welt. Die bauordnungsrechtliche Überwachung

54

wird seit Konstituierung der Bundesrepublik durch die Bundesländer wahrgenommen. Die Prüfungen erfolgen jeweils im Rahmen der Ausführungsgenehmigungen, die von den Betreibern beantragt werden. Ohne eine solche Ausführungsgenehmigung darf kein sogenannter „Fliegender Bau“ auf einem deutschen Volksfest gastieren. Zudem werden die Karussells und Fahrgeschäfte auf jedem Volksfestplatz vor Inbetriebnahme nochmals im Rahmen einer sogenannten Gebrauchsabnahme von der örtlichen Bauaufsicht überprüft. Seit 2013 gilt in Deutschland die neue EU-Sicherheitsnorm für Fahrgeschäfte DIN EN 13814: Bei der Umsetzung der Norm in nationales Recht ging Deutschland einen Sonderweg und hat den Fahrgeschäftsbetreibern den ansonsten in allen EU-Ländern geltenden Bestandsschutz für bereits bestehende Anlagen verwehrt! Die aus den nun fälligen Überprüfungen und den evtl. Nachrüstungen entstehenden Aufwände bescheren den Schaustellern Kosten im fünf- bis sogar sechsstelligen Bereich. Um die höchste Sicherheit bei unseren Fahrgeschäften zu gewährleisten ist uns nichts zu teuer. Aufgrund der neuen Norm entstehen den Schaustellern jedoch unverhältnismäßige Mehrkosten durch anfallende Überprüfungen und evtl. erforderliche Nachrüstungen. Die Schaustellerverbände haben die Politik auf Landes- und Bundesebene auf diese drohenden Folgen aufmerksam gemacht, womit erste Erleichterungen in der Umsetzung einhergingen. Zudem haben die Landtage Bayerns, Bremens, Hessens, Niedersachsens, Nordrhein-Westfalens und Hamburgs Beschlüsse zum Schutz der Volksfeste verabschiedet. Die Landesparlamente in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein arbeiten an vergleichbaren Anträgen.

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Die jeweiligen Landesregierungen werden in den Beschlüssen sinngemäß dazu aufgefordert, ihre Gesetzgebung zu überprüfen und im Umgang mit den Bestandsanlagen der Schausteller mit Augenmaß vorzugehen. Der DSB ruft die Landespolitik auf, sich für eine branchenverträgliche Umsetzung der DIN EN 13814 einzusetzen.

Mindestlohn und Dokumentationspflichten Seit Januar 2015 gilt der neue gesetzliche Mindestlohn. Ab Januar 2017 steigt der Mindestlohn auf die Höhe von 8,84 Euro brutto/Stunde. Gute Arbeit muss auch gut entlohnt werden. Doch die Begleiterscheinungen des Mindestlohngesetzes, namentlich die Dokumentationspflicht, stellen das Schaustellergewerbe vor erhebliche Probleme, zumal diese Dokumentationspflichten auf einer überholten Schwarzarbeitsbekämpfungsregelung aus dem Jahr 2009 begründet sind. Der DSB fordert flexible, praxisorientierte Regelungen, damit die Branche ihre Aufgaben – die Veranstaltung von rund

10.000 Volksfesten und über 1.500 Weihnachtsmärkten im Jahr – erfüllen kann. Dazu gehört zunächst eine

Änderung des Arbeitszeitgesetzes Das Schaustellergewerbe folgt keinen festgelegten Arbeits- und Ruhephasen, sondern ist geprägt von Transporten, Auf- und Abbau sowie Spielzeiten und auch Tagen ohne Engagement und witterungsbedingten Pausen. Es vereint in sich die besonderen Herausforderungen des Saison- und des Reisegewerbes und ist damit – zusammen mit den Zirkussen – einmalig. Kurz gesagt: Die Organisation und Veranstaltung eines Volksfestes ist nicht mit einem korsettartigen 8-Stunden-Tag zu bewältigen. Der Aufbau und die Eröffnung einer Kirmes, eines Zirkusses oder eines Weihnachtsmarktes können nicht warten, sondern müssen zum Stichtag fertig sein, andernfalls drohen nicht nur eine große Enttäuschung der Besucher, sondern vor allem auch Konventionalstrafen und Umsatzeinbußen.

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

55

DSB-Positionen

Im Gespräch des DSB mit Bundesarbeitsministerin Nahles und Bundeswirtschaftsminister Gabriel wurde die Möglichkeit der Anwendung des § 15 Arbeitszeitgesetz favorisiert, der Ausnahmeregelungen für Saisonbetriebe zulässt. Diese grundsätzlich begrüßenswerte Regelung geht im Alltag mit einer erheblichen Bürokratie einher, die von den Schaustellern kaum bewältigt werden kann: Ärztliche Gutachten, Gefährdungsbeurteilungen, Schichtpläne usw. werden gefordert. Der DSB appelliert an die zuständigen Landesministerien und Bezirksregierungen, die 12-Stunden-Regelung für das Schaustellergewerbe zügig umzusetzen, damit die Volksfeste landauf, landab auch weiterhin wie gewohnt pünktlich und ohne Komplikationen starten können.

Dokumentationspflichten Mit dem Mindestlohngesetz gehen für das Schaustellergewerbe Dokumentationspflichten hinsichtlich der gesetzlichen Arbeitszeit einher, die das Gewerbe in der geforderten Trennschärfe kaum erfüllen kann. Denn das Schaustellergewerbe kennt keine Trennung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz. Die Mitarbeiter verbringen meist ihre gesamte Arbeits- und Freizeit auf dem Volksfestplatz. Sie leben, wohnen, essen und schlafen bei der Schaustellerfamilie bzw. in den dafür bereitgestellten Unterkünften. Auf der Reise sind Arbeits- und Wohnort identisch. Schausteller gehen nach der Arbeit nicht nach Hause, sie sind zu Hause. Das familiäre Miteinander prägt den Alltag. Ist das Gespräch beim gemeinsamen Mittagessen eine gesellige Pause? Oder ist es eine dokumentationspflichtige Dienstbesprechung? – Wo sind hier die Grenzen? Der DSB fordert einen Verzicht auf die Dokumentationspflichten bzw. eine deutliche Senkung der Gehalts-/Schwellenwerte, um diese unnötige Bürokratie zu vermeiden.

Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz Der DSB setzt sich für die Herauslösung des Schaustellergewerbes aus dem Katalog des § 2 a

56

Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz  (SchwarzArbG) ein. Mag die Einordnung des Schaustellergewerbes seinerzeit berechtigt gewesen sein, hat die mittlerweile innerhalb Europas geltende Arbeitnehmerfreizügigkeit (insbesondere für rumänische Mitarbeiter) und die Einrichtung der Zentralen Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV) längst dazu geführt, dass deutlich leichter Schaustellergehilfen gewonnen werden können. Damit treten nur noch sehr vereinzelt Fälle von Schwarzarbeit in der Schaustellerbranche auf. Mit dem Wegfall wochen- manchmal monatelanger Genehmigungsverfahren ist nun gänzlich der Anreiz verschwunden, den Schritt in die Illegalität zu wagen. Dies belegen aktuelle Zahlen des Bundesamts der Justiz (Stand 31.12.2013). Das Schaustellergewerbe hat insgesamt einen Wandel vollzogen und sich professionalisiert: Die Zahl der Arbeitsunfälle nimmt seit vielen Jahren stetig ab, die Bereitschaft an freiwilligen HACCP-Schulungen (Hygiene), an Lehrgängen im Umgang mit Flüssiggas, an Kranführerscheinkursen u.v.m. teilzunehmen, ist deutlich gestiegen. Das Bildungssystem der durch die Reisetätigkeit geprägten Branche hat sich deutlich verbessert und weist nun ein Netz von Stammschulen und Bereichslehrern auf, das seinesgleichen in Europa sucht. Der DSB ist daher der festen Überzeugung, dass die Gründe, die den Gesetzgeber seinerzeit veranlasst haben, die Schaustellerbranche in das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz aufzunehmen, in der Gegenwart bei weitem nicht mehr gegeben sind und fordert daher eine Herausnahme unserer Berufsgruppe.

Pferdereiten Angesichts der zunehmend radikalen Demonstrationen von sogenannten Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen gegen Pferdereiten auf Volksfestplätzen hat der DSB ein Positionspapier veröffentlicht, das über den akkuraten Umgang der Schausteller mit ihren Pferden im Schaustellergewerbe informiert, um die diesbezüglichen Bedenken seitens der Bürger, Politik und Veranstalter auszuräumen. Die überaus strengen

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Verbandsarbeit

Vorgaben zu Haltung, Transport, Pflege und Einsatz der Tiere beim Pferdereiten werden von den Schaustellerbetrieben eingehalten; sie werden von den zuständigen Behörden zudem regelmäßig gründlich überprüft. Den Tieren werden keine Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt, die vorgeschriebenen Ruhezeiten werden eingehalten und der Transport der Tiere erfolgt sorgfältig. Pferdereiten wird besonders durch Familien mit (kleinen) Kindern frequentiert. Insbesondere viele Großstadtkinder haben nur durch das Pferdereiten, die Gelegenheit, Pferde aus nächster Nähe zu betrachten, zu streicheln und auf ihnen zu reiten. Reitgeschäfte haben eine jahrhundertealte Tradition und gehören zu den Volkfesten dazu. Das Angebot derartiger, nicht auf technischen Errungenschaften basierender familienfreundlicher Schaustellergeschäfte rundet die Veranstaltungen positiv ab und gehört zur erfolgreichen Angebotsstruktur der Volksfeste. Daher sind Reitgeschäfte bundesweit nicht nur zugelassen, sondern weithin sehr beliebt. Der DSB appelliert daher an Politik und Veranstalter, solche Geschäfte auch weiterhin uneingeschränkt zu Volksfesten und Weihnachtsmärkten zuzulassen.

DSB-Fachthemen

D

ie Sicherung des Schaustellergewerbes und der Volksfeste ist das oberste Ziel des Deutschen Schaustellerbundes. Hierfür setzen sich das Präsidium, die Bundesfachberater, die Mitgliedsverbände und die Hauptgeschäftsstelle tagtäglich in Gesprächen und Diskussionen, auf Fachsitzungen, Tagungen und Versammlungen ein. Wichtig ist dabei der direkte Kontakt mit den Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung – sei es, um aktuelle Probleme zu lösen, oder aber, um bereits frühzeitig verbandspolitische Forderungen zu stellen, um so die Rahmenbedingungen für das Gewerbe zu verbessern.

Detaillierte Informationen zu den DSB-Verbandsthemen

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

57

Verbandsarbeit

Marketing

P

rofessionelles Marketing ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Verbandsarbeit. Die systematische Entwicklung innovativer und zukunftsfähiger Marketingkonzepte sowie deren Umsetzung und Kontrolle sind entscheidend für die Weiterentwicklung einer Berufsorganisation und ihrer Branche. Der Deutsche Schaustellerbund hat die Bedeutung moderner Marketingstrategien bereits vor Jahren erkannt und seine Verbandsaufgaben und -ziele darauf eingestellt.

unterstützen, die Attraktivität ihres jeweiligen Festes deutlich zu steigern – und es so zukunftsfähig zu machen. Das ABC gibt Volksfestveranstaltern einen Einblick in die Welt ihrer Kollegen, stellt exemplarisch erfolgreiche Marketingmaßnahmen vor, ist voller Tipps von der Konzeption über die konkrete Planung und Vorbereitung bis zur Durchführung der Veranstaltung. Zudem soll das ABC als Plattform zum Austausch und als stetig wachsende Ideenbörse dienen.

Neue Fördermitglieder 2016 Online-Leitfaden ABC des gelungenen Volksfestes Der Deutsche Schaustellerbund e.V. hat im Jahr 2016 mit Hilfe erfolgreicher Volksfestveranstalter ein ABC der gelungenen Volksfeste erstellt. Das ABC, das als Website gestaltet wird, wird Kommunen und Volksfestverantwortliche dabei

58

In diesem Jahr konnte der DSB acht neue Fördermitglieder gewinnen. Sie stammen aus benachbarten Branchen des Schaustellergewerbes und zeichnen sich durch langjährige gute Zusammenarbeit mit vielen Schaustellerbetrieben aus. Unsere Fördermitglieder bieten DSB-Mitgliedern gegen Vorlage der DSB Gold Card exklusive Rabatte auf ihre Leistungen und Produkte.

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Dr. Becher ist der Markenhersteller für Reinigungs-, Pflegeund Desinfektionsprodukte für die Gastronomie und lebensmittelverarbeitende Unternehmen. www.drbecher.de ELAUT Germany ist seit 1959 Hersteller von Unterhaltungstechnologie und bietet darüber hinaus Ersatzteile und Reparaturen an. www.elaut.com

Die EmK Vertriebs GmbH ist neben dem Vertrieb von FoodProdukten und Gastrotechnik auch selbst als Ideengeber für die Branche aktiv. www.emk-online.de Die Firma Freunde der Erfrischung GmbH, mit Sitz in Bremen, vertreibt als Spezialist seit 2004 Grundstoffe zur Herstellung von Frozen Drinks, Slush-Ice-Maschinen und entsprechendes Zubehör an Schausteller. www.unverfroren.de Die Firma Heil Deko & Illuminations-Systeme GmbH ist eines der führenden Fachunternehmen und Hersteller für vollendete und brillante Weihnachtsmarktdekoration und -beleuchtung für das Schaustellergewerbe. www.heildeko.de

Die Weinkellerei Emil Kaub & Co. KG zeichnet sich durch langjährige Erfahrung, sowie die Leidenschaft zu dem Produkt Glühwein aus. Dabei steht ein beständiges Qualitätsbewusstsein im Vordergrund. www.gluehweinsorten.de Die Philipp A. N. Köhler GmbH & Co. KG produziert Schokoküsse oder Schaumküsse in einer Kreation aus einem Waffelboden, leckerem Eiweißschaum und edler Schokolade. www.koehler-kuesse.de

Die Scharnberger + Hasenbein GmbH ist als Distributor namhafter Leuchtmittelhersteller Ansprechpartner für alle gängigen Leuchtmittel, ob ausgefallenes Spezialprodukt oder aktuellste LED-Technik. www.sh-licht.de

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

59

Verbandsarbeit

Bekannt und bewährt: DSB-Volksfestherz und DSB-Volksfest-App

D

ie Marketingkampagne „Volksfest – wir machen Freizeit zum Vergnügen!“ ist seit Jahren ein bewährtes Instrument, um für die Zukunft der Volksfeste und die Sicherung von Arbeitsplätzen im Schaustellergewerbe zu werben.

Unsere beliebten VolksfestherzAufkleber (siehe Foto) fürs Auto, Kassenhäuschen, Fahrgeschäft, Ausschank, Imbiss, Süßwaren oder Laufgeschäft sind in verschiedenen Größen in der Hauptgeschäftsstelle erhältlich. Einfach eine E-Mail mit der Stückzahl und Lieferadresse an: [email protected]

Die DSB-Volksfest-App verrät, wo sich Karussells und Riesenrad in der Umgebung drehen. Mit dem vom Deutschen Schaustellerbund entwickelten Programm lassen sich bequem aktuelle Informationen rund um die Jahrmärkte und Kirmessen im Land auf dem Smartphone und Tablet-Computer anzeigen.

Ob als Aufkleber am Kassenhäuschen oder als großformatige Zaunplane – auf den Volksfestplätzen wird kräftig die Werbetrommel für das digitale Marketingprodukt des Deutschen Schaustellerbundes gerührt. Die Druckdaten für den Aufkleber und die Zaunplane können kostenlos über die Hauptgeschäftsstelle angefordert werden.

Mit der Volksfest-App findet der Besucher leicht und schnell das Volksfest seiner Wahl. Erhältlich ist die kostenlose Volksfest-App im App Store und Android Market.

60

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Hier kommen Sie direkt zum Download der Volksfest-App. 10:30 AM

100%

10:30 Sunday, 23 October

> slide to unlock

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

61

Verbandsarbeit

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

D

ie Vielfalt der Aufgaben des Deutschen Schaustellerbundes spiegelt sich auch in seiner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wider. Mit dem Ziel, Einblick in die Arbeit des DSB zu schaffen, werden Informationen kompetent, verständlich und zeitnah an die Öffentlichkeit weitergegeben; sei es über Print-Verbandspublikationen, das Internet oder „face to face“.

Öffentlichkeitsarbeit ist Vertrauenssache und kann nur durch einen kontinuierlichen Dialog mit den Menschen erfolgreich sein. Diese Kontinuität ist eine Maxime in der PR-Arbeit des DSB.

Der DSB versteht sich dabei als Dienstleister. Fragen von Mitgliedern, Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung sowie Journalisten werden schnell und eingehend beantwortet. Zugleich lassen diese Anfragen Rückschlüsse auf den Informationsbedarf weiterer Kreise zu.

Volksfesteröffnungen, Jahresempfänge, Fest- und Fahnenumzüge – Öffentlichkeitsarbeit ist das tägliche Brot der Schausteller

In Pressemitteilungen gibt der DSB aktuelle Entscheidungen, Erkenntnisse und Ergebnisse bekannt. Pressegespräche und Interviews mit Printmedien, Hörfunk und Fernsehen tragen dazu bei, die Öffentlichkeit ausführlich über die Entwicklungen im Bereich der Volksfeste und des Schaustellergewerbes zu informieren.

62

Nachfolgend eine Übersicht der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 2016.

Schausteller sind ständig in der Öffentlichkeit präsent, ihre Öffentlichkeitsarbeit ist zugleich das Aushängeschild ihres Gewerbes. Einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit des Gewerbes leisten Schausteller schon bei ihrer täglichen Arbeit – durch einen bunten Mix an Attraktionen für Jung und Alt, Aktionstagen, Backstagetouren und die zahlreichen Festumzüge. Ob bei den zahlreichen Volksfesteröffnungen und

Deutscher Schaustellerbund e.V.

anderen Volksfestveranstaltungen, Jahresempfängen, Festumzügen, historischen Kirmessen, Glühweinstammtischen, offiziellen Empfängen oder anderen öffentlichen Veranstaltungen: Die Schausteller und DSB-Vertreter sind das ganze Jahr über unterwegs, um gemeinsam für das positive Image des Berufsstandes und damit der Volksfeste und Weihnachtsmärkte in Deutschland einzutreten. Der gute Ruf der traditionellen Kirmessen, Jahrmärkte und Weihnachtsmärkte ist nicht nur den Schaustellern ein Herzensanliegen, sondern liegt auch im Interesse der deutschen Städte, Kommunen und Gemeinden und nicht zuletzt der Bürgerinnen und Bürger.

DSB mit historischem Infostand nach Schaustellerart auf dem Sommerfest des Parlamentskreises Mittelstand vertreten

scher Zuckerwatte – und viel Informationsmaterial rund um das Schaustellergewerbe. Bei strahlendem Sonnenschein waren über 2000 Gäste, darunter hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Medien, der Einladung in den Garten des Kronprinzenpalais Unter den Linden in Berlin gefolgt. Das Sommerfest des Parlamentskreises Mittelstand gehört jedes Jahr aufs Neue zu einem der Höhepunkte des Berliner Politiksommers. Traditionell wurde das Fest auch dieses Mal von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem PKM-Vorsitzenden Christian Freiherr von Stetten eröffnet. In ihrer Rede betonte die Kanzlerin die hohe Bedeutung des Mittelstands als Herz und Motor der deutschen Wirtschaft und dankte den mittelständischen Betrieben und familiengeführten Unternehmen für ihr großes Engagement. Auch der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder war zugegen und hieß die zahlreichen Gäste herzlich willkommen. Der DSB unterstützt das Sommerfest des Parlamentskreises Mittelstand traditionell seit vielen Jahren.

Während des 42. Sommerfestes des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am 5. Juli 2016 präsentierte sich der DSB in diesem Jahr mit einem historischen Kirmesstand, gebrannten Mandeln, kirmestypi-

Der PKM-Vorsitzende Christian Freiherr von Stetten (2.v.r.) begrüßte die Mitarbeiter der Hauptgeschäftsstelle am historischen DSB-Stand. | Fotos: © DSB

Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Rundgang über das 42. PKM-Sommerfest.

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

63

Verbandsarbeit

„Viel mehr als Achterbahn und Bierzelt“: DSB-Vizepräsident Michael Hempen hält Vortrag zum Thema Marketing für Volksfeste und Weihnachtsmärkte in Deutschland beim IT-Dienstleister DATEV in Nürnberg Dienstleistungen für Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer sind die eher nüchternen Themen, mit denen es die Mitarbeiter von DATEV in ihrem Joballtag normalerweise zu tun haben. Daher bot der Vortrag von Vizepräsident Michael Hempen, den er im Auftrag des DATEV-Marketing-Clubs Anfang Juni übernommen hatte, den Teilnehmern einen willkommenen Ausflug in die lebendige Welt der Volksfeste. Bereits der Titel „Viel mehr als Achterbahn und Bierzelt – Marketing für Volksfeste und Weihnachtsmärkte in Deutschland“ gab den Anwesenden einen Vorgeschmack auf die vielen Facetten der Schaustellerbranche. So führte Michael Hempen den staunenden Teilnehmern u.a. die hohe Bedeutung der Branche vor Augen. Zugleich nahm er seine Zuhörer in gewohnt lockerer Manier mit auf eine Reise in das Leben der traditionsreichen Schaustellerbranche.

Carsten Seebass, der den Marketing-Club seit mehr als zehn Jahren regelmäßig organisiert und bei DATEV in der Unternehmenskommunikation tätig ist, zeigte sich nach Hempens Vortrag sehr zufrieden und betonte, dass es ein seltener Glücksfall sei, wenn ein Referent nicht einfach nur über sein Thema spricht, sondern geradezu eins ist mit ihm, in jeder Hinsicht aus dem Vollen schöpft und die Zuhörer in das Thema buchstäblich hineinzieht. Das positive Feedback auf den Vortrag zeigt einmal mehr, wie förderlich eine solche Vorstellung des Berufsfeldes auch für das Image der Schausteller ist, da der kurzweilige Einblick in die Schaustellerbranche großen Anklang bei den DATEV-Mitarbeitern fand.

Bundestag zu Gast beim Parlamentarischen Abend in Berlin Im Rahmen der 181. Hauptvorstandssitzung lud der DSB am 10. November Bundestagsabgeordnete, weitere politische Gäste und Schausteller zum Parlamentarischen Abend in das Gasthaus

Impressionen vom Parlamentarischen Abend in Berlin | Fotos: © Julia Nimke

64

Deutscher Schaustellerbund e.V.

„Weihenstephaner am Hackeschen Markt“ in Berlin ein. Die Veranstaltung stand in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft der bayerischen Schaustellerverbände. DSB-Präsident Albert Ritter und Vizepräsident Edmund Radlinger hießen die außerordentlich zahlreich erschienenen Parlamentarier im voll besetzten Gewölbekeller des Weihenstephaner herzlich willkommen. Präsident Ritter stellte den Anwesenden in seiner folgenden Ansprache die zentralen Themen des DSB vor und rief sie dazu auf, die Forderungen des Schaustellergewerbes in den Bundestag hineinzutragen. Die rund 25 Bundestagsabgeordneten aus allen Fraktionen sowie Gäste aus Wirtschaft und Verwaltung spendeten anschließend tosenden Applaus und versprachen den anwesenden Schaustellern, ihr Gewerbe auch in Zukunft zu unterstützen.

Zusammenarbeit mit den Fachmedien Bereits seit 1952 ist die Fachzeitschrift der KOMET das offizielle Organ des Deutschen Schaustellerbundes und damit Sprachrohr einer bedeutenden Wirtschaftsbranche mit 5.000 klein- und mittelständischen Unternehmen. Seit 2012 erscheinen in der Kirmes & Park Revue, einem der führenden Fachmedien für die Volksfeste und Freizeitparks in Deutschland, die „DSB-Nachrichten“. In der vierseitigen redaktionellen Beilage informiert der Deutsche Schaustellerbund die Leser einmal im Monat über Aktuelles aus der Verbandsarbeit. Der DSB dankt dem KOMET und der Kirmes & Park Revue für die langjährige und bewährte gute Zusammenarbeit.

Fotos vom Parlamentarischen Abend in Berlin

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

65

Verbandsarbeit

Immer top-informiert: Die DSB-Homepage, der DSB auf Facebook und der DSB-Newsletter – Bleiben Sie immer zu allen Themen rund um die Schaustellerbranche auf dem Laufenden! • DSB-Homepage im modernen Design: Die Homepage des Deutschen Schaustellerbundes erstrahlt in modernem, übersichtlichem Design – auch auf Smartphones und TabletComputern. Hier finden Sie alle aktuellen Informationen rund um das Schaustellergewerbe: www.dsbev.de • Im Mitgliederbereich stellen wir alle Informationen und Formulare für Schausteller kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung: www.dsbev.de/mitgliederbereich • Auf Facebook können Sie aktuelle Debatten um Schaustellerthemen live mitverfolgen, kommentieren und mitdiskutieren sowie mit Schaustellern aus aller Welt in Kontakt treten: www.facebook.com/dsbev • Mit dem DSB-Newsletter erhalten Sie jeden Monat bequem per E-Mail alle relevanten Brancheninformationen. Melden Sie sich einfach kostenlos auf der DSB-Homepage an: www.dsbev.de/dsb-newsletter

66

Exklusiver Service für DSB-Mitglieder: die DSB Gold Card.

DSB Gold Card bietet exklusive Angebote und Vergünstigungen Sie ist klein, handlich und spart bares Geld: Die Gold Card des Deutschen Schaustellerbundes sichert ihrem Besitzer bequem alle Vorteile einer Mitgliedschaft im weltgrößten Schaustellerverband. Sei es beim Autokauf, im Großhandel oder bei der Reisebuchung – gegen Vorlage der Gold Card winken Rabatte und Sonderkonditionen, die der DSB mit seinen Vertragspartnern ausgehandelt hat. Achtung: Die DSB Gold Card gibt es nur für Mitglieder - achten Sie deshalb darauf, dass Sie als aktives Mitglied in Ihrem Regionalverband registriert sind, um die vielen Vorteile und Vergünstigungen der DSB Gold Card nutzen zu können.

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Der DSB: Ein starker Berufsverband! Gute Gründe jetzt Mitglied zu werden: Wir vertreten Schaustellerinteressen! Der Deutsche Schaustellerbund macht sich für den Berufsstand der Schausteller und Schaustellerinnen stark. Er ist das anerkannte Sprachrohr der Schausteller bei Politik und Verwaltungen und setzt sich dort für die Schaustellerinteressen ein. Wir verschaffen uns Gehör! Der Deutsche Schaustellerbund positioniert den Berufsstand gegenüber Politik, Medien und Gesellschaft. Der DSB leistet aktiv Imagearbeit für die Schaustellerinnen und Schausteller in Deutschland und verschafft ihnen in der Öffentlichkeit Gehör. Wir sind regional und europaweit vernetzt! Wir stehen im ständigen Kontakt mit unseren über 90 Regionalverbänden und unseren zahlreichen Arbeitsgemeinschaften auf nationaler und – aufgrund unserer Mitgliedschaft in der Europäischen Schausteller-Union (ESU) – auch auf EU-Ebene. Die DSB-Fachberater bündeln das gemeinsame Wissen in einem starken Dachverband. Wir sind top-informiert! Mit ausführlichen redaktionellen Beiträgen in der Fachzeitschrift „Der Komet“, in der „Kirmes & Park Revue“ und im DSB-Newsletter informiert der Deutsche Schaustellerbund seine Mitglieder regelmäßig, schnell, verständlich und kompetent über aktuelle Schaustellerthemen und zukünftige Trends im Schaustellergewerbe. Wir handeln zukunftsorientiert! Ein starker Berufsverband braucht engagierte Mitglieder – auf unseren Delegiertentagen, Hauptvorstandssitzungen und Jahresempfängen bieten wir deshalb immer wieder Anlass und Gelegenheit, sich bundesweit mit Kollegen auszutauschen, Experten zu den verschiedensten SchaustellerThemen zu hören, mitzureden und vor allem gemeinschaftlich mitzuentscheiden. Gemeinsam für die Zukunft der Volksfeste und Weihnachtsmärkte!

Wir machen uns für Bildung stark! Der Deutsche Schaustellerbund macht sich für die Aus- und Weiterbildung von Schaustellern stark, insbesondere für die Nachwuchsförderung. In Kooperation mit verschiedenen Partnern bieten wir unseren Mitgliedern schaustellerspezifische Weiterbildungen an. Mit Workshops, Seminaren und gemeinsamen Bildungsfahrten eröffnen wir unseren Jugendlichen Perspektiven. Wir bündeln Fachwissen! Mitglieder des Deutschen Schaustellerbundes profitieren vom Fachwissen, das ihnen in Arbeitskreisen, Fachgruppensitzungen, auf den Delegiertentagen, durch Publikationen und online vermittelt wird. Ganz gleich, welches Schaustellergeschäft Sie betreiben – unsere vierzehn Fachberater stehen Ihnen jederzeit mit Rat zur Seite. Wir sind für Sie da! Der Deutsche Schaustellerbund ist Ihr Ansprechpartner in allen berufsspezifischen und rechtlichen Schaustellerfragen. Mit der DSB Card zeigen Sie nicht nur Ihre Zugehörigkeit zu einem starken Berufsverband, sondern profitieren außerdem von den attraktiven Sonderkonditionen unserer Kooperationspartner. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf! Einigkeit macht stark!

Deutscher Schaustellerbund e.V. Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin Telefon: 030-5900 99 780 Telefax: 030-5900 99 787 [email protected], www.dsbev.de, www.facebook.com/dsbev

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

67

Verbandsarbeit

Bildung

E

ine qualifizierte berufliche Aus- und Weiterbildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft. Bildung dient der Absicherung des Berufsstandes und schafft Perspektiven für die individuelle Entwicklung der Schaustellerjugend. Der Deutsche Schaustellerbund sieht in der Förderung von Bildungsangeboten eine der Hauptaufgaben seiner Verbandsarbeit. Die besondere Situation von beruflich Reisenden erfordert eine enge Kooperation mit Bildungseinrichtungen, Verbänden und politischen Entscheidungsträgern, um so die Rahmenbedingungen für die Kinder und Jugendlichen weiter zu verbessern.

Werden Sie Förderer des DSB-Bildungswerks!

für 20 Euro pro Stück in der DSB-Hauptgeschäftsstelle erwerben – schreiben Sie uns einfach eine E-Mail ([email protected]) oder rufen Sie uns an: 030 5900 997 85. Die Aufkleber machen sich ideal an Ihrem Fahrzeug, Stand, Karussell und/ oder Kassenhäuschen – der Gegenwert von 20 Euro kommt zu 100 Prozent dem Bildungswerk zu Gute! Das Bildungswerk ist als gemeinnützig anerkannt.

Bankverbindung für Spenden: Bildungswerk e.V. der Deutschen Schausteller Sparkasse Herford IBAN: DE83494501200000039164 BIC: WLAHDE44 Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Jubiläumsfotokalender zur 600. Königshöfer Messe: Spendenprojekt für die Schaustellerbildung!

Je mehr Mitglieder, desto effektiver die finanzielle Hilfe von Bildungsmaßnahmen. Um auch in Zukunft weiterhin erfolgreich tätig sein zu können, ist das Bildungswerk auf finanzielle Unterstützung angewiesen: Zum Beispiel durch eine Mitgliedschaft für nur 25 Euro im Jahr. Darüber hinaus können Sie den Aufkleber „Ich bin Förderer des Bildungswerks“ (siehe Abbildung)

Zum Jubiläum der Königshöfer Messe haben die Fränkischen Nachrichten (FN), unterstützt von einigen Sponsoren, im Jahr 2015 einen Messekalender veröffentlicht. Der Erlös floss zu 100 Prozent in das gemeinnützige Bildungswerk der Deutschen Schausteller. Am 12. Januar fand die offizielle Scheckübergabe in Tauberbischofsheim an die Vertreter der Schaustellerverbände statt. Georg Karambatsos, Geschäftsführer vom Süddeutschen Verband reisender Schausteller und Handelsleute e.V. war als Vertreter für den DSB vor Ort. Marketingleiter der FN Michael Wünsch erklärte zu Beginn der Veranstaltung, dass man den Schaustellern im Jubiläumsjahr etwas zurückgeben wollte und so die Idee für den Kalender entstanden sei. Schnell habe er auch FN-Geschäftsführer Michael Grethe für das Projekt begeistern können: Die Einnahmen aus dem Verkauf des Kalenders sollten hundertprozentig dem Bildungswerk der Deutschen Schausteller für das Bildungsprojekt „Lernen auf Reisen“ zu Gute kommen. Auch den Sponsoren gefiel die Idee auf Anhieb.

68

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Die Vertreter der Schaustellerverbände freuten sich über den Scheck in Höhe von 4.000 Euro (von links): Andreas Pfeffer (BSM), FN-Geschäftsführer Michael Grethe, Eduard Wentzl (Bayerischer Landesverband der Marktkaufleute und der Schausteller), Peter Weber (Inhaber der Bäckerei Weber), Georg Karambatsos (Süddeutscher Verband reisender Schausteller und Handelsleute e.V), FN-Marketingleiter Michael Wünsch, Michael Schneider (Vorstandsvorsitzender der Volksbank Main-Tauber), Bürgermeister Thomas Maertens und Werner Keppner (Heimat- und Kulturverein Phönix 1980 Königshofen). | Foto: © Fränkische Nachrichten/ Duda

Bei dem offiziellen Übergabetermin freuten sich die Vertreter der Schaustellerverbände sehr über den Scheck in Höhe von 4.000 Euro für die Schaustellerbildung und dankten den Fränkischen Nachrichten und den Sponsoren herzlich: „Man muss immer etwas tun, sonst findet Bildung nicht statt“, betonte Georg Karambatsos. Neben ihm waren Andreas Pfeffer, der Vizepräsident des Bundesverbands Deutscher Schausteller und Marktkaufleute sowie Eduard Wentzl, der Vorstand des Bayerischen Landesverbandes der Marktkaufleute und der Schausteller angereist, um die Spende entgegenzunehmen.

Flexible Präsenz- und Onlineseminare für Schausteller Auch in diesem Jahr haben sich wieder zahlreiche Jugendliche in den verschiedenen BeKoSchLehrgängen in Herne, Nidda und Neumünster

Grundkenntnisse in BWL, EDV, Buchführung oder Schweiß- und Airbrushtechnik erarbeitet. Via Laptop und Internet geht der Unterricht für die Berufsschüler zu Hause oder auf Reisen weiter: Über die Online-Lernplattform „moodle“ können sie auf Lernunterlagen zugreifen und Hausaufgaben erledigen. Starre Unterrichtszeiten ade: Der Fernlernunterricht trägt den besonderen Bedürfnissen der jungen Schausteller Rechnung. Denn Schaustellerjugendliche sind im Alltag oft stark in den Familienbetrieb eingebunden und brauchen daher flexible Unterrichtszeiten. Das eLearning bietet ihnen genau diese Möglichkeit: Ihre Lernzeit flexibel einzuteilen und so einfacher ihrer Berufsschulpflicht nachzukommen. Der Lehrplan ist auf die Bedürfnisse der Schausteller zugeschnitten: Der sichere Umgang mit Flüssiggas, Schulungen zum Thema Hygiene auf Volksfesten sowie ErsteHilfe-Lehrgänge bilden einen festen Bestandteil der BeKoSch-Ausbildung. Denn Sicherheit steht auf den Volksfesten an erster Stelle.

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

69

Verbandsarbeit

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Lehrganges BWL 1 Foto: © Mulvany-Berufskolleg

Stichwort BeKoSch: BeKoSch steht für „Berufliche Kompetenz für Schausteller“ und ist ein seit vielen Jahren erfolgreiches Schulprojekt in Kooperation mit den Berufsverbänden an den Standorten Herne, Nidda und Neumünster. Den Jugendlichen bietet BeKoSch die Möglichkeit, ihrer Berufsschulpflicht während der Wintermonate durch Blockunterricht nachzukommen.

INVET: Wegweiser und Werkzeug für die Feststellung der beruflichen Kompetenzen von Schaustellerjugendlichen – oder: Das alles können Schausteller!

Am 30. und 31. Mai fand das 4. INVET Partnertreffen in der DSB-Hauptgeschäftsstelle in Berlin statt. Das EU-Bildungsprojekt hilft Schaustellerjugendlichen, ihre berufliche Zukunft individuell zu gestalten. INVET ist ein Türöffner für die Vervollständigung beruflicher Kompetenzen.

70

Die Mitglieder der deutsch-niederländischen Projektgruppe hatten sich viel für das zweitägige Treffen vorgenommen: Auf der Tagesordnung standen u.a. die Dokumentation der Pilotmaßnahmen mit ausführlichen Berichten der einzelnen Partner nebst Vorstellung ihrer Arbeitsergebnisse. Mit moderativer Unterstützung der Schauspielerin sowie Sprech- und Kommunikationstrainerin Bettina Schinko werteten die Anwesenden zudem gemeinsam die zweijährige Laufzeit des Projektes aus. Geleitet wurde die Veranstaltung von dem schulfachlichen Dezernenten für Berufskollegs und Leiter der EU-Geschäftsstelle Karsten Mielke von der Bezirksregierung Arnsberg. Unter den Tagungsteilnehmern waren zudem u.a. Vertreter der BeKoSch-Stützpunkte Nidda und Herne, Frau Fey vom Ministerium für Schule und Berufsbildung in Schleswig-Holstein und Herr Vormwald für das Hessische Kultusministerium, sowie der DSB-Bundesfachberater für Bildung Andreas Horlbeck und die Hauptgeschäftsführer Werner Hammerschmidt (BSM) und Frank Hakelberg (DSB), die ihre Eindrücke zu dem Bildungsprojekt schilderten. Während der zweitägigen Veranstaltung in Berlin beschrieben die INVET-Partner ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Bildungsprojekt: In der Pilotphase hatten sich 12 Jugendliche dazu bereit erklärt, ihren Wissensstand zu den besagten Themen durch Gespräche mit den Projektverantwortlichen feststellen zu lassen. Dabei zeigte sich ganz deutlich, wie viele verschiedene Kompetenzen die Schaustellerjugendlichen bereits mitbringen. Ganz nach dem Motto „Das Glas ist halb voll“ legten die Partner nach den Eingangsgesprächen zunächst ein Portfolio mit allen Fähigkeiten des Schaustellerjugendlichen an – ganz gleich, ob der jeweilige Teilnehmer diese in seiner bisherigen schulischen Laufbahn oder durch die Tätigkeit als Schausteller im Familienbetrieb erworben hatte. Die Stärken der Schüler standen hier stets im Vordergrund. Nach intensiven Diskussionen waren sich alle Teilnehmer am Ende der Tagung in Berlin einig, dass sich die Pilotphase nicht nur gelohnt hat, sondern

Deutscher Schaustellerbund e.V.

4. INVET Partnertreffen in der DSB-Hauptgeschäftsstelle in Berlin | Foto: © DSB

INVET unbedingt fortgesetzt werden sollte. Das EU-Projekt ist jetzt erprobt, nun muss es auch im Bildungsalltag, z.B. in den BeKoSch-Kursen standardmäßig angewandt werden. Denn Schüler, die an INVET teilnehmen, sind nicht nur für die verschiedensten Tätigkeiten in der Schaustellerbranche besser gerüstet, sondern haben darüber hinaus auch die Möglichkeit, ihre Konkurrenzfähigkeit für Berufe in anderen Wirtschaftszweigen zu steigern.

INVET-Projektgruppe INVET steht für „Informal Vocational Education of Travellers“; die offizielle deutsche Bezeichnung lautet: „Feststellung und Anerkennung von non-formalen und informellen Kompetenzen in der beruflichen Bildung von jugendlichen Schaustellern“. INVET ist ein im Rahmen des Programms Erasmus+ Leitaktion 2 von der Europäischen Union gefördertes europäisches Bildungsprojekt. Projektpartner sind die Bezirksregierung Arnsberg als Antragsteller und Koordinator, die Berufskollegs der Stadt Herne, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die IHK Mittleres Ruhrgebiet, die Ruhr-Universität Bochum, das regionale berufliche Ausbildungszentrum ROC Nijmegen, das private Forschungsinstitut für Berufsbildung und Arbeitsmarkt KBA Nijmegen, die Stichting ROC Nijmegen sowie die Schaustellerverbände BOVAK, BSM und DSB. Weitere Informationen unter: www.invet.nrw.de

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

71

Verbandsarbeit

Verbesserung der schulischen Versorgung für die Kinder der beruflich Reisenden in Schleswig-Holstein: Zusätzliche Vollzeitbereichslehrerstelle ab dem kommenden Schuljahr

Anja Siegel, der Leiter der berufsbildenden Walther -Lehmkuhl-Schule Udo Runow, die Lehrkraft für beruflich Reisende Kai Jost sowie die Lehrkraft für die Beschulung der Kinder der Sinti und Roma Nicole Zwirner.

Am 20. Juni trafen sich DSB-Fachberater für Bildung Andreas Horlbeck, DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg, die Fachberater für Bildung Frank Parge (Standort Neumünster) und Oliver Deutsch (Standort Heide) sowie Thomas Horlbeck mit dem Staatssekretär im schleswig-holsteinischen Ministerium für Schule und Berufsbildung Dirk Loßack, um gemeinsam die Bildungssituation beruflich Reisender in Schleswig-Holstein zu diskutieren. Weitere Teilnehmer des Termins waren die Referentin für sonderpädagogische Förderung, Inklusion und Integration Martina Fey, die Referentin für die berufsbildenden Schulen

Zum kommenden Schuljahr wird es einige personelle Umbesetzungen am BeKoSch-Standort Neumünster geben, da zwei Lehrkräfte ihren Dienst altersbedingt beenden werden. Aktuell kümmert sich in Schleswig-Holstein einzig der Bereichslehrer Kai Jost um die Beschulung der beruflich reisenden Schülerinnen und Schüler. Dank seines enormen Einsatzes ist die schulische Versorgung des Schaustellernachwuchses in SchleswigHolstein zwar nach wie vor gesichert, um diese aufrecht zu erhalten nimmt der Bereichslehrer allerdings auch erhebliche Belastungen in Kauf.

DSB zu Bildungsfachgespräch im Ministerium für Schule und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein in Kiel (von links): Die Referentin für sonderpädagogische Förderung, Inklusion und Integration Martina Fey, der Leiter der berufsbildenden Walther-Lehmkuhl-Schule Udo Runow, DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg, Staatssekretär Dirk Loßack, Thomas Horlbeck, der DSB-Fachberater für Bildung Andreas Horlbeck, der Fachberater für Bildung in Neumünster Frank Parge, der Fachberater für Bildung in Heide Oliver Deutsch, die Lehrkraft für beruflich Reisende Kai Jost, die Lehrkraft für die Beschulung der Kinder der Sinti und Roma Nicole Zwirner sowie die Referentin für die berufsbildenden Schulen in SchleswigHolstein Anja Siegel | Foto: © DSB

72

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Die DSB-Vertreter verdeutlichten dem Staatssekretär daher während des Gespräches den Bedarf einer zweiten Lehrerstelle, die nun nach Zustimmung durch die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Frau Britta Ernst im kommenden Schuljahr eingerichtet wird. Der BeKoSch-Standort Neumünster wird zudem trotz der Pensionierung des Schulleiters Herrn Udo Runow und der federführenden Berufsschullehrerin Marlies Kozielski-Nuske mit unvermindertem Engagement weitergeführt. Staatssekretär Loßack lobte das große Engagement aller Beteiligten und betonte, dass eine qualifizierte berufliche Aus- und Weiterbildung der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft ist. Umso wichtiger sei es, mit vereinten Kräften Perspektiven für die individuelle Entwicklung der Schaustellerjugend zu schaffen. Nachdem im letzten Jahr bereits ein Gespräch mit der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Britta Ernst stattfand, schlug Staatssekretär Loßack abschließend vor, zukünftig jährlich im persönlichen Gespräch in einen Dialog zu treten, was von Seiten der Schausteller sehr begrüßt wurde. DSB-Fachberater Andreas Horlbeck wird sich auch in Zukunft gemeinsam mit der DSB-Hauptgeschäftsstelle für die Verbesserung der Lehrsituation für den Schaustellernachwuchs in SchleswigHolstein einsetzen und zeigte sich nach dem Gespräch zuversichtlich, dass das Bundesland Schleswig-Holstein auch zukünftig an diese gute Tradition anknüpfen und die schulische Versorgung für Schaustellerkinder weiter vorantreiben wird.

DSB-Bundesfachberater für Bildung Andreas Horlbeck, Staatssekretär Dirk Loßack, der Bürgermeister von Süderbrarup Friedrich Bennetreu und der Vizepräsident des Schaustellervereins Westküste mit Sitz in Heide Thomas Horlbeck (v.l.n.r.) Foto: © Andreas Horlbeck

Bildung ist das Kapital der Zukunft – das hat der DSB schon seit Jahren erkannt und Bildung zu einem seiner Kernthemen gemacht. Neben den BeKoSch-Lehrgängen (Berufliche Kompetenzen für Schausteller) in Nidda und Herne werden auch in Neumünster regelmäßig erfolgreich Weiterbildungslehrgänge für Schaustellerjugendliche angeboten. In Fachgruppensitzungen, auf Delegiertentagen und Hauptvorstandssitzungen bringt der DSB das Thema Bildung regelmäßig auf die Agenda und hat dafür mit Bundesfachberater Andreas Horlbeck einen kompetenten festen Ansprechpartner. Mit Vorträgen und Workshops bieten wir unseren Jugendlichen Perspektiven.

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

73

Verbandsarbeit

DSB-Bildungswerk spendet für den BeKoSch-Stützpunkt in Neumünster

Bereichslehrer Kai Jost (Mitte) und die ehemalige Fachbereichsleiterin von der Walther-Lehmkuhl-Schule Marlies Kozielski-Nuske freuten sich sichtlich über den Scheck, der ihnen von DSB-Bundesfachberater für Bildung Andreas Horlbeck (links) überreicht wurde. | Foto: © Andreas Horlbeck

Schleswig-holsteinischer Staatssekretär des Ministeriums für Schule und Berufsbildung Dirk Loßack zu Gast auf dem Brarup-Markt Zur Eröffnung des diesjährigen Brarup-Marktes in Süderbrarup besuchte der Staatssekretär im schleswig-holsteinischen Ministerium für Schule und Berufsbildung Dirk Loßack das Fest, um direkt vor Ort auf dem Volksfestplatz mit den Schaustellern einige Gespräche zu führen, damit die BeKoSch-Lehrgänge auch in Zukunft von Seiten des Ministeriums bestmöglich unterstützt werden können. DSB-Fachberater für Bildung Andreas Horlbeck begrüßte den Staatssekretär und sprach mit ihm über die aktuelle Entwicklung am BeKoSch-Stützpunkt Neumünster. Während des Gesprächs zeigte er sich dankbar dafür, dass das Land Schleswig-Holstein sich in diesem Maße für den Bereich der Bildung von beruflich Reisenden einsetzt und die Bildungsministerin Britta Ernst die Einrichtung einer zusätzlichen Vollzeitbereichslehrerstelle ab dem kommenden Schuljahr ermöglicht.

74

Am 12. August überreichte DSB-Bundesfachberater für Bildung Andreas Horlbeck dem Bereichslehrer für reisende Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein Kai Jost und der pensionierten Fachbereichsleiterin Marlies Kozielski-Nuske von der Walther-Lehmkuhl-Schule, die den Standort trotz ihres Ruhestandes weiter mit betreuen wird, eine Spende über 1.000 Euro zur Unterstützung des BeKoSch-Stützpunktes in Neumünster. Horlbeck sagte bei der Scheckübergabe, dass es den DSB sehr freue, mit der Spende des Bildungswerkes dazu beitragen zu können, die jungen Schaustellerinnen und Schausteller am BeKoSch-Standort Neumünster bestmöglich auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. Bereichslehrer Kai Jost zeigte sich begeistert über die Spende und dankte dem Bildungswerk herzlich für die großzügige finanzielle Unterstützung. Mit dem Geld können die Lehrkräfte in Neumünster den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des BeKoSch-Kurses wichtige Qualifizierungsbausteine anbieten, wie z.B. den Schweißkurs, den Medienworkshop und den Airbrush-Kurs. Andreas Horlbeck konnte dem Bereichslehrer neben dem Scheck des Bildungswerkes zudem eine weitere Spende überreichen: Auch der Erlös von 340 Euro des alljährlichen Fußballspiels zwischen einer Auswahl von Spielern aus Süderbrarup und den Schaustellern des diesjährigen Brarup-Marktes kommt der Schaustellerbildung am Standort Neumünster zugute.

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Arbeitskreis Zukunft Der DSB-Arbeitskreis Zukunft

D

as Thema „Zukunftssicherung“ zieht sich seit Jahren wie ein roter Faden durch die Tagungen des Deutschen Schaustellerbundes. Dabei geht es zum einen um die Sicherung des Gewerbes und der Volksfeste und zum anderen um die Zukunft des Verbandes selbst, als weltweit größte Interessensvertretung für die Schausteller. Das DSB-Motto lautet seit jeher „Einigkeit macht stark!“ Auf dem Delegiertentag im Januar 2012 in Vechta schlossen sich Schaustellerjugendliche zusammen und gründeten mit dem Arbeitskreis „Zukunft“ ein Forum, das durch Informationen, Angebote und Aktionen jungen Schaustellern Anreize bietet, sich im DSB und für die Zukunft des Gewerbes zu engagieren.

Gemeinsam für die Interessen der Schaustellerjugend

Vielen Dank an das DSB-Fördermitglied Mohaba für dessen großzügige Unterstützung der DSB-Jugendarbeit!

Fachkundige Diskussionen in Augsburg: Workshop für die Schaustellerjugendlichen aus ganz Deutschland Eingebunden in den Delegiertentag fand auf Initiative des DSB-Arbeitskreises Zukunft ein

Auch die beruflichen Chancen der Schaustellerjugend standen dieses Jahr auf der Agenda des Arbeitskreises Zukunft. Foto: © Ingo Hinrichs

Workshop für die Schaustellerjugendlichen aus ganz Deutschland statt. AK-Leiterin Lisa Löw konnte gleich zwei Referenten für den Workshop gewinnen: Petra Meyer von der Food Professionals Köhnen AG hielt einen Vortrag zum Thema „Snacktrends“. Dabei wurden internationale Foodtrends, beispielsweise aus Belgien und den Niederlanden unter die Lupe genommen. In einem anschließenden interaktiven Cross-Innovations-Spiel erarbeiteten die Teilnehmer außerdem neue SnackIdeen. Den zweiten Teil des Workshops gestaltete der Marketer Ingo Hinrichs. Sein Credo lautete: Auch wenn das Schaustellergeschäft nach außen farbig bis bunt wirke, stehe stets ein seriöses Unternehmen mit einem integren Unternehmer dahinter – und genau das müsse sich auch in der Kommunikation widerspiegeln. Die Schaustellerjugendlichen diskutierten im Anschluss an den Vortrag insbesondere das Thema Verhaltensweisen als Unternehmer in Social Media Communities und grundsätzlich gegenüber den Medien.

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

75

Verbandsarbeit

76

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Schaustellerseelsorge

Pfarrer Sascha Ellinghaus ist der Leiter der Katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge

Pfarrer Torsten Heinrich ist der Leiter der Evangelischen Circus- und Schaustellerseelsorge

Pfarrer Sascha Ellinghaus Kath. Circus- und Schaustellerseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz Godesberger Allee 125 53175 Bonn Telefon: 0172 276 55 28 E-Mail: [email protected] www.kath-css.de www.facebook.com/Schaustellerseelsorge

Pfarrer Torsten Heinrich Schaustellerseelsorge der EKD c/o Gemeindebüro Am Brauhaus 5 37213 Witzenhausen Telefon: 05542 5034122 E-Mail: [email protected] www.ev-css.de www.facebook.com/EvCSS

S

Synode, das heißt einer Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten, ableitet. Und nicht zuletzt ist die Kirmes, abgeleitet von Kirchmesse oder Kirchweihe, ursprünglich das religiöse Fest anlässlich der Einweihung eines christlichen Gotteshauses. Zum Weihetag einer Kirche kamen im Mittelalter viele Menschen zusammen. Nach der

chausteller und Volksfeste sind seit Jahrhunderten eng mit der Kirche und ihren christlichen Festen verbunden. Viele Volksfeste sind christlichen Ursprungs, wie schon im Namen zu erkennen ist: Beispiele sind der Hamburger Dom oder der Münsteraner Send, ein Begriff aus der christlichen Rechtsgeschichte, der sich von

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

77

Verbandsarbeit

liturgischen Feier war Markt und Volksfest. Noch heute findet in vielen Orten daher die jährliche Kirmes um den Weihetag oder das Patronatsfest statt. Die Circus- und Schaustellerseelsorge in Deutschland ist geprägt von den traditionellen Bindungen zwischen Kirche und Schaustellern. Die Arbeit der Seelsorger ist wichtig für das soziale Leben und das gesellschaftliche Miteinander der Schaustellerfamilien. Besonders das soziale Engagement und der Einsatz für die schulische Bildung und berufliche Weiterbildung sind von unschätzbarem Wert. Gottesdienste auf dem Autoskooter, Taufen im Festzelt, Konfirmationsseminare, Trauungen und eine intensive Besuchspraxis auf den Plätzen sind nur ein kleiner Ausschnitt der seelsorglichen Aufgaben. Wichtig sind der enge Kontakt und die Gespräche. Seelsorge auf dem Volksfest, das heißt vor allem, Gespräche von Mensch zu Mensch zu führen. Die Feiern der Gottesdienste auf den Volksfesten sind Lebensquellen christlichen Glaubens. Bei vielen Gottesdiensten nimmt auch die Bevölkerung immer wieder regen Anteil.

78

Seit über 50 Jahren begleiten die Katholische und Evangelische Circus- und Schaustellerseelsorge in Deutschland die Schausteller in ihren Lebensphasen, leisten seelische Unterstützung und geistliche Betreuung.

Bereits seit den 1950er Jahren entsenden die katholische und evangelische Kirche in Deutschland Seelsorger ins Zirkus- und Schaustellergewerbe. Das Besondere daran: Die Gläubigen kommen nicht zu den Seelsorgern, sondern die Seelsorger zu ihren Gläubigen – immerhin sind dies 80.000 Christen, die hierzulande im Schausteller- und Zirkusgewerbe leben und arbeiten.

Der Deutsche Schaustellerbund dankt allen Schaustellerseelsorgern herzlich für ihre unverzichtbare Arbeit.

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Europäische Schausteller-Union: Gemeinsam für die Sicherung der Volksfeste in Europa

E

in wirtschaftlich schwieriges Jahr liegt hinter den Schaustellern in Europa. Zum Abschluss der Saison erklärten die Präsidenten und Vorsitzenden der ESU-Mitgliedsverbände, dass vor allem das schlechte Wetter im Frühjahr sich negativ auf die Umsätze ausgewirkt hätte. Ab Juni konnten wieder mehr Besucher verzeichnet werden; ein Zeichen dafür, dass die Menschen trotz der aktuellen Krisen und politischen Entwicklungen in Europa der Kirmes treu bleiben und ihre Traditionen pflegen. Die Schaustellerbranche in Europa: das sind tausende überwiegend kleine und mittlere Unternehmen. Für die Verbesserung ihrer Rahmenbedingungen setzt sich seit über 60 Jahren

die Europäische Schausteller-Union ein. Die ESU und ihre nationalen Mitgliedsverbände kämpfen erfolgreich gegen steigende Kosten, Gebühren, Bürokratie und Behördenwillkür.

Europäischer Schaustellergipfel in Lissabon Vom 29. bis 31. Januar fand in Lissabon der 39. Kongress der Europäischen Schausteller-Union statt. Zahlreiche Vertreter aus den nationalen Verbänden waren der Einladung in die portugiesische Hauptstadt gefolgt, um aktuelle Themen des europäischen Schaustellergewerbes zu beraten. Bei den turnusmäßigen Wahlen wurde das Präsidium einstimmig in seinem Amt bestätigt.

Einigkeit macht stark! Die Teilnehmer des ESU-Kongresses 2016 in Lissabon. | Foto: © ESU

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

79

Europäische Schausteller-Union

die Folgen für das Schaustellergewerbe. Positiv sei zu berichten, dass man bei Plänen zur Einführung von elektronischen Registrierkassen durch frühzeitiges Intervenieren auf politischer Ebene Ausnahmeregelungen für Schaustellerbetriebe hätte erzielen können. Präsident Ritter erläuterte die Brisanz dieses Themas. Der von den österreichischen Kollegen erzielte Kompromiss sei wegen seiner Signalwertung für die anderen EU-Länder sehr hoch zu bewerten.

Diskussion internationaler Schaustellerthemen auf dem ESUKongress. | Foto: © ESU

Zu Beginn der Generalversammlung, die alle zwei Jahre tagt, berichteten Präsident Albert Ritter und Generalsekretär Steve Severeyns über die Arbeitsergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres. Mit Blick auf die Sicherung der Volksfeste in Europa verwies Präsident Ritter auf die Bedeutung der Arbeit auf europäischer Ebene und in den nationalen Parlamenten. Im Anschluss referierte DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg über aktuelle Schaustellerprobleme in Deutschland, wie die Umsetzung der EN 13814, die Anerkennung der Volksfeste als immaterielles Kulturgut, die Einführung des Mindestlohns sowie die Neuordnung des Vergaberechts. Die europaweite Diskussion dieser Themen sei, wie Präsident Ritter betonte, sehr wichtig, da sie schon heute oder in naher Zukunft auch die Kollegen in den europäischen Nachbarländern betreffen würden. Dem Fachvortrag von Hauptgeschäftsführer Hakelberg schloss sich eine Diskussion der Delegierten über weitere aktuelle Themen aus den nationalen ESU-Verbänden an. So informierte Ehrenpräsident Heimo Medwed über die Erhöhung der Mehrwertsteuer in Österreich und

80

Das Jahrestreffen wurde von einem bunten Rahmenprogramm begleitet. Am Ende des ersten Tages hatte der gastgebende portugiesische Schaustellerverband zu einem gemütlichen Treffen im Kollegenkreis eingeladen. Da durfte zu vorgerückter Stunde natürlich auch der Auftritt eines FadoTrios nicht fehlen, der die Gäste begeisterte. Am zweiten Abend stand zunächst der Besuch einer Indoor-Kirmes auf dem ehemaligen Gelände der EXPO 98 auf dem Programm. Anschließend wurden die Gäste in einem Restaurant mit landestypischen Spezialitäten – garniert mit portugiesischen Liedern – verwöhnt.

Ergebnisse der Präsidiumswahlen von Lissabon Europäische Schausteller-Union • Präsident Albert Ritter (Deutschland) • Vizepräsidentin Nicole Vermolen (Niederlande) • Vizepräsident Charles Senn (Schweiz) • Vizepräsident Franck Delforge (Belgien) • Vizepräsident Chris Piper (Irland) • Generalsekretär Steve Severeyns (Belgien) • Stv. Generalsekretär Bernhard Gerstberger (Österreich) • Kassenrevisor Wilhelm Schemel (Deutschland) • Kassenrevisor Luís Paulo Fernandes (Portugal) • Erster Fahnenoffizier Janny de Vries (Belgien)

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Europäische Schaustellerfrauen-Union • Präsidentin Rosa Severeyns (Belgien) • Vizepräsidentin Anika Theunisz (Niederlande) • Vizepräsidentin Jenny Bossle (Deutschland) Europäische Schausteller Jugend-Union • Präsident Kevin Kratzsch (Deutschland) • Vizepräsident Ricardo Senn (Schweiz) • Vizepräsident Bernhard Parpalioni (Deutschland) • Schriftführer: Jeffrey Bauer (Deutschland) • Finanzen: Steven Kratzsch (Deutschland)

ESU-Delegation zu Gast im französischen Senatspalast Zu einem internationalen Austausch über die Anerkennung der europäischen Volksfeste als immaterielles Kulturgut trafen sich am 6. April in Paris über 150 Politiker, Kulturschaffende und Schausteller aus Frankreich, Schottland, Belgien, Deutschland und den Niederlanden. Der französische Senator Alain Gournach und Xavier Saguet, Organisator der Fête des Loges, einem der ältesten französischen Volksfeste, hatten zu einer „Dîner Débat“ in das ehrwürdige Palais du Luxembourg, Sitz des französischen Senats, eingeladen. Von Seiten der Europäischen Schausteller-Union nahmen Präsident Albert Ritter, Vizepräsident Franck Delforge, Generalsekretär Steve Severeyns und als Vertreter der Europäischen SchaustellerjugendUnion, Präsident Kevin Kratzsch, an dem Empfang teil. Der über 300 Jahre alte „Salons de Boffrand de la Présidence“ im Senatspalast war von den französischen Schaustellerkollegen liebevoll mit Exponaten aus dem Pariser Schaustellermuseum „Musée des Arts Forains” dekoriert worden. Als Überraschung spielte im Empfangssaal eine historische Konzertorgel die französische Nationalhymne. Kein geringerer als der Präsident des

französischen Senats, Gérard Larcher, hieß die Gäste willkommen. Er verwies in seiner Begrüßung unter anderem auf das soziale Engagement der Schausteller in Europa. Volksfeste seien, betonte der Präsident, Stätten der Integration und die Arbeit der Schausteller sei mehr als anerkennenswert. ESU-Präsident Albert Ritter erinnerte in seiner Rede an die 1200 Jahre alte europäische Volksfesttradition. Dies allein sei schon ein Beleg für ihre kulturelle und historische Bedeutung. Es sei nun allerhöchste Zeit, dass die Politik in den europäischen Staaten dies nun auch anerkennt und die UNESCO, als offizielle Organisation der Vereinten Nationen, dementsprechend überzeugt. Die Gäste im Senatspalast, unter ihnen zahlreiche Deputierte des französischen Senats und Europaabgeordnete, erklärten einstimmig, die Bemühungen zur Anerkennung der Volksfeste als immaterielles Kulturgut in Europa unterstützen zu wollen.

Präsident Albert Ritter (links) und Gérard Larcher, Präsident des französischen Senats. | Foto: © ESU

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

81

Europäische Schausteller-Union

Papst Franziskus bedankt sich bei Europas Schaustellern In einer Sonderaudienz empfing Papst Franziskus am 16. Juni Schausteller und Circusangehörige aus ganz Europa im Vatikan. Mit bewegenden Worten bedankte sich der Heilige Vater bei seinen Gästen für ihr besonderes Engagement, mit dem sie „Licht in das Dunkel des Tages“ brächten. „Ihr seid Handwerker des Feierns, des Wunderbaren, des Schönen: Mit diesen Eigenschaften bereichert ihr die Gesellschaft und die ganze Welt“, sagte der Papst. Präsident Albert Ritter überreichte dem Kirchenoberhaupt im Namen der Europäischen Schausteller-Union eine Einladung für 1000 bedürftige Kinder zu einem kostenlosen Kirmesbesuch.

Fest und Freude nannte Papst Franziskus in seiner Rede an die 7000 Audienzteilnehmer als die charakteristischen Merkmale der Schausteller und Zirkusangehörigen und erklärte, dass diese beiden Elemente im Jahr der Barmherzigkeit nicht hätten fehlen dürfen. Der Heilige Vater ermutigte die Schausteller und Circusleute, selbst zu Missionaren zu werden, denn, so erklärte er: „Ihr habt eine spezielle Gabe: Mit euren stetigen Ortswechseln könnt ihr die Liebe Gottes zu allen Menschen bringen, seine Umarmung und seine Barmherzigkeit. Ihr könnt eine fahrende christliche Gemeinschaft sein, Zeugen Christi, der stets unterwegs ist, um auch die am weitest entfernten zu treffen.“

Zahlreiche Schaustellerinnen und Schausteller aus ganz Europa waren nach Rom gereist, um die Begegnung mit dem Heiligen Vater gemeinsam zu feiern. Die Katholische Ich beglückwünsche euch, denn in diesem Heiligen Jahr habt ihr eure Circus- und SchaustellerVorführungen auch für die Notleidenden geöffnet, die Armen und Ob- seelsorge hatte anlässlich dachlosen, Gefängnisinsassen und benachteiligten Jugendlichen. Auch der Papstaudienz eine Pildas ist Barmherzigkeit: Schönheit und Fröhlichkeit in einer manchmal gerfahrt mit einem bunten auch düsteren und traurigen Welt zu säen. Vielen Dank dafür!“ Reiseprogramm vorbereitet. Papst Franziskus

Präsident Albert Ritter zeigte sich, wie alle Audienzteilnehmer, von der Begegnung mit Papst Franziskus tief beeindruckt und erklärte: „Man spürte sehr deutlich, dass der Heilige Vater uns Schausteller in besonderer Weise in seinem Herzen trägt.“ Das Fest und die Freude seien Kennzeichen ihrer Identität, ihrer Berufe und ihres Lebens, hatte Papst Franziskus in seiner Rede an die Schausteller betont. Die Pilgerfahrt nach Rom war ein wunderbares Fest der Freude.

Der Heilige Vater im Gespräch mit Präsident Albert Ritter. Foto: © Photographic Service of L’Osservatore Romano

82

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Die Pilgergruppe vor der Basilika San Giovanni dei Fiorentini. Foto: © Katholische Circus- und Schaustellerseelsorge Deutschland - Nationalseelsorger Pfr. Sascha Ellinghaus

Ausblick Die Erfolge, die die Europäische Schausteller-Union seit ihrer Gründung im Jahr 1954 erzielen konnte, sind das Ergebnis intensiver Gespräche und Verhandlungen mit den Ansprechpartnern in Politik, Verwaltung und Verbänden. Die Themenpalette reicht dabei von Verkehrs- und Sicherheitsfragen, Normung, steuerlichen Entlastungen, Sicherung von Standorten, Windlast- und Umweltschutz-

zonen, kulturelle Anerkennung der Volksfeste bis hin zum Lebensmittelrecht und Weiterbildung. Und immer geht es um die Verbesserung der Rahmenbedingungen, denn nur so ist langfristig eine Sicherung von Arbeitsplätzen und der Erhalt des jahrhundertealten Kulturguts Volksfest möglich. Die ESU ist ein starker Berufsverband – für die Schausteller, das Schaustellergewerbe und die Volksfeste in Europa.

Das Präsidium der ESU mit den Vizepräsidenten Chris Piper, Charles Senn, Franck Delforge, Nicole Vermolen, Generalsekretär Steve Severeyns und Präsident Albert Ritter (v.l.). Foto: © ESU

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

83

Europäische Schausteller-Union

DSB-Mitgliedsverbände Die Mitglieder im Deutschen Schaustellerbund sind selbständige Vereine und Verbände, die die ­Interessen ihrer Mitglieder auf kommunaler und regionaler Ebene vertreten. Auf Landesebene arbeiten die Vereine in Zweiggeschäftsstellen und Arbeitsgemeinschaften zusammen. Stand: Dezember 2016

Baden-Württemberg Schaustellerverband Freiburg e.V. Im Stöckacker 10a, 79224 Umkirch 1. Vorsitzender: Thomas Koch Schaustellerverband Heidelberg e.V. Stralsunder Ring 11, 69181 Leimen 1. Vorsitzender: Horst Kräher Schaustellerverband Karlsruhe e.V. Weinweg 43, 76137 Karlsruhe 1. Vorsitzende: Susanne Filder Mannheimer Schaustellerverband e.V. Otto-Hahn-Straße 8, 68623 Lampertheim 1. Vorsitzender: Stephan Schuster Schaustellerverband Pforzheim e.V. Jahnstraße 10, 75173Pforzheim 1. Vorsitzender: Artur Dingeldein Schaustellerverband Südwest Stuttgart e. V. Marktstraße 8a, 70372 Stuttgart (Bad Cannstatt) 1. Vorsitzender: Mark Roschmann

Bayern Schwäbischer Schaustellerverband e.V. - Sitz Augsburg Markgrafenstraße 11, 86156 Augsburg 1. Vorsitzender: Josef Diebold Münchner Schausteller-Verein e.V. Edelsbergstraße 8, 80686 München 1. Vorsitzender: Edmund Radlinger Süddeutscher Verband reisender Schausteller und Handelsleute e.V. Bayernstraße 100, 90471 Nürnberg 1. Vorsitzender: Lorenz Kalb Fränkischer Schaustellerverein e.V. - Sitz Schweinfurt Sankt-Bruno-Straße 6, 97464 Niederwerrn 1. Vorsitzender: Karl Uebel Vereinigung der Schausteller Aschaffenburg e.V. Ruchelnheimstr. 1, 63743 Aschaffenburg 1. Vorsitzender: Alexander Markurth Schaustellerverband Ostbayern e.V. - Sitz Straubing Schneiderstraße 13, 94315 Straubing 1. Vorsitzender: Günter Haimerl

84

Berlin Schaustellerverband Berlin e.V. Rosenheimer Straße 5, 10781 Berlin 1. Vorsitzender: Michael Roden

Brandenburg Brandenburgischer Schaustellerverband e.V. “Sanssouci” Sitz Potsdam Einbecker Str. 23, 10317 Berlin 1. Vorsitzender: Thomas Müller Fachverband reisender Schausteller Ld. BBG e.V. – Sitz Oranienburg Werkstraße 1, 16727 Bötzow 1. Vorsitzender: Thilo-Harry Wollenschlaeger Lausitzer Schaustellerverband e.V. Triebelerstraße 95, 03149 Forst/Lausitz 1. Vorsitzender: Henry Probst

Bremen Schaustellerverband des Landes Bremen e.V. Überseetor 20, 28217 Bremen 1. Vorsitzender: Rudolf Robrahn

Hamburg Schaustellerverband Hamburg von 1884 e.V. Postfach 30 61 43, 20327 Hamburg 1. Vorsitzender: Manfred Pluschies

Hessen Darmstädter Schaustellerverband e.V. Nieder Ramstädter Str. 225, 64285 Darmstadt 1. Vorsitzender: Bernd Salm

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Schaustellerverband Frankfurt Rhein-Main ehem. Landesvereinigung der Markt- und Messereisenden e.V. 1893 Taschnerstraße 24, 60388 Frankfurt/Main 1. Vorsitzender: Thomas Roie Schaustellerverband Mittelhessen e.V. Bahnhofstraße 44, 35753 Greifenstein (Allendorf) 1. Vorsitzender: Werner Wambold Verein der Schausteller, Markt- und Messereisender Hanau-Main-Kinzig Kreis e.V. Ernst-Leitz-Straße 7, 63456 Hanau 1. Vorsitzender: Bernhard Weingärtner Schaustellerverband e.V. Kassel-Göttingen Zum Wolfhagen 18, 34537 Bad Wildungen 1. Vorsitzender: Konrad Ruppert Verband reisender Schaust. u. Berufskoll. d. Taunus-, Unterlahn- u. Westerwaldgeb. e.V. - Sitz Limburg Am Zehntenstein 12a, 65549 Limburg a.d.Lahn 1. Vorsitzender: Andreas von Fischke Schausteller-Verband e.V. Marburg Gisselbergerstraße 69, 35037 Marburg 1. Vorsitzender: Adi Ahlendorf Schaustellerverein Offenbach am Main Stadt und Land e.V. Bischofsheimer Weg 8, 63075 Offenbach/M 1. Vorsitzender: Horst Ferling Schaustellerverband Wiesbaden e.V. Petersweg 32, 55252 Mainz-Kastel 1. Vorsitzender: Hans-Jürgen Schürmann

Mecklenburg-Vorpommern Schaustellerverband Mecklenburg-Vorpommern Neubrandenburg e.V. - Sitz Torgelow Dorfstraße 14, 17379 Müggenburg 1. Vorsitzender: Karsten Simmrow Schaustellerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Sitz Rostock Pressentinstraße 41, 18147 Rostock 1. Vorsitzende: Marlies Urbigkeit Schaustellerverein Westmecklenburg e.V. - Sitz Parchim Marnitzer Straße 8, 19300 Grabow 1. Vorsitzender: Dieter Schmidt

Niedersachsen Schaustellerverband für die Region Harz und Heide e.V. Sitz Braunschweig Rheingoldstraße 23, 38112 Braunschweig 1. Vorsitzender: Stefan Franz Schaustellerverband Niedersachsen e.V. - Sitz Hannover Bruchmeisterallee 1, 30169 Hannover 1. Vorsitzender: Klaus Wilhelm Schaustellerverband Lüneburg und Umgebung e.V. In der Marsch 9A, 21339 Lüneburg 1. Vorsitzender: Benno Fabricius Verein reisender Schausteller Ostfriesland e.V. - Sitz Leer Logabirumer Straße 80, 26789 Leer 1. Vorsitzender: Karl-Heinz Langenscheidt

Schaustellerverband Nienburg und Umgebung e.V. Am Esch 9, 31608 Marklohe 1. Vorsitzender: Andreas Fick Schaustellerverband Nordhorn e.V . - Sitz Nordhorn Aslagerstraße 24, 49577 Ankum 1. Vorsitzender: Werner Wegener Schausteller-Verband Weser-Ems e.V. - Sitz Osnabrück Atterstraße 117, 49090 Osnabrück 1. Vorsitzender: Bernhard Kracke Oldenburger Schaustellerverband e.V. Baumschulenweg 21 c, 26127 Oldenburg 1. Vorsitzender: Michael Hempen Vereinigung berufsm. reisender Schausteller Wilhelmshaven e.V. Hullenwiesenstraße 1, 26316 Varel 1. Vorsitzender: Thilo Janßen Verein reisender Schausteller Vechta e.V. Postfach 1545, 49364 Vechta 1. Vorsitzender: Jürgen Meyer jun.

Nordrhein-Westfalen Schausteller-Verband e.V. Aachen Süsterfeldstraße/Bendplatz, 52072 Aachen 1. Vorsitzender: Peter Loosen Schaustellerverein Bielefeld e.V. Heidestraße 19, 33659 Bielefeld 1. Vorsitzender: Peter Schneider Verein reisender Schausteller Bochum e.V. Cruismannstraße 12, 44807 Bochum 1. Vorsitzender: Andreas Petter Schaustellerverband Bonn e.V. Rhenusallee 54, 53227 Bonn 1. Vorsitzender: Peter Barth Verband reisender Schausteller e.V. Düren Markt 27, 52445 Titz-Rödingen 1. Vorsitzender: Hans-Bert Cremer Schaustellerverband Düsseldorf e.V. Diepenstraße 30, 40625 Düsseldorf 1. Vorsitzender: Oliver Wilmering Schaustellerverein Groß-Duisburg e.V. Max-Plank-Straße 15, 47475 Kamp-Lintfort 1. Vorsitzender: Mike Bengel Schaustellerverband Essen/Ruhrgebiet von 1919 e.V. Schongauerstraße 6, 45147 Essen 1. Vorsitzender: Albert Ritter Schaustellerverein Gütersloh-Lippstadt e.V. Ostlandstraße 21, 59558 Lippstadt 1. Vorsitzender: August Schneider Schaustellerverein Kleve-Geldern 1958 e.V. - Sitz Kleve Daimlerstraße 2, 47533 Kleve 1. Vorsitzender: Dirk Janssen Mitteldeutscher Schaustellerverein von 1895 Herford e.V. Lorenweg 2, 32423 Minden 1. Vorsitzender: Willi-Adolf Parpalioni

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

85

DSB-Mitglieder

Schaustellerverband e.V. - Sitz Köln Frankfurter Straße 380 b, 51145 Köln 1. Vorsitzender: Rico von der Gathen

Rheinland-Pfalz

Schaustellerverband Krefeld e.V. Jakob-Krebs-Straße 102, 47877 Willich 1. Vorsitzende: Ute Römgens

Schaustellerverband „Barbarossa Pfalz-Saar“ e.V. Am Wurzelwoog 15, 67661 Kaiserslautern 1. Vorsitzende: Susanne Henn-Marker Verein reisender Schausteller Pfalz e.V. Landau/Neustadt - Sitz Landau An der Heide 15, 67678 Mehlingen 1. Vorsitzender: Heiko Alexander Geist Schaustellerverband Pfälzer Bund Ludwigshafen und Bad Dürkheim e.V. Petersauerstraße 5, 68307 Mannheim 1. Vorsitzender: Thomas Schulz Schaustellerverband Rheinhessen e.V. - Sitz Mainz Im Rehgarten 4, 55286 Wörrstadt 1. Vorsitzender: Georg Spreuer jun. Schaustellerverband Speyer e.V. Böcklinstr. 20, 67122 Altrip 1. Vorsitzende: Jutta Keim Verein reisender Schausteller Mosel-Eifel e.V. Sitz Trier Hans-Martin-Schleier-Straße 1, 54294 Trier 1. Vorsitzende: Angela Bruch Schaustellerverband „Wonnegau“ Worms e.V. Sitz Worms Kimmelhorstweg 50, 67547 Worms 1. Vorsitzender: René Bauer Schaustellerverband Bad Kreuznach e.V. Bretzenheimer Straße 69, 55545 Bad Kreuznach 1. Vorsitzender: Ralf Leonhard

Verein Lippischer Schausteller e.V. Heisenbergstraße 3b, 33104 Paderborn 1. Vorsitzender: Antonio Noack Verein reisender Schausteller Minden-Lübbecke e.V. Kirchplatz 13, 32547 Bad Oeynhausen 1. Vorsitzender: Wolfgang Michael Schaustellerverband Mönchengladbach e.V. 1910 Aktienstraße 44, 41069 Mönchengladbach 1. Vorsitzender: Detlef Dreßen Schaustellerverein Kreis Moers e.V. Galmesweg 25, 47445 Moers 1. Vorsitzender: Rudolf Edling Schaustellerverband Münsterland e.V. Fuggerstraße 19, 48165 Münster 1. Vorsitzender: Fritz Heitmann jun. Verein reisender Schausteller Neuss-Grevenbroich e.V. Grefrather Weg 252, 41464 Neuss 1. Vorsitzender: Josef Kremer Verein reisender Schausteller Oberhausen e.V. Franzenkamp 82, 46049 Oberhausen 1. Vorsitzender: Rudolf Schütze jun. Bocholter Schaustellerverein e.V. Hohenhorster Straße 30, 46397 Bocholt 1. Vorsitzender: Philip Traber Schaustellerverein Paderborn e.V. Waldenburger Straße 6, 33098 Paderborn 1. Vorsitzender: Hans-Otto Bröckling

Sachsen

Verein reisender Schausteller „Soester Börde” e.V. - Sitz Soest Hagengasse 3, 59494 Soest 1. Vorsitzender: Thomas Schneider Schaustellerverein Wuppertal e.V. Im Kämpchen 9d,42279 Wuppertal 1. Vorsitzender: Peter Fuhrmann Schaustellerverein Iserlohn-Schwerte e.V. Köhlerstr. 3, 59077 Hamm 1. Vorsitzender: Konstantin Müller Schaustellerverein-Gelsenkirchen e.V. Postfach 10 22 23, 45822 Gelsenkirchen 1. Vorsitzender: Max Röber Schaustellerverband Rhein-Ruhr-Wupper e.V. - Sitz Solingen Beethovenstraße 257, 42655 Solingen 1. Vorsitzender: Wilfried Hoffmann Schaustellerverein Lippstadt e.V. Brombeerweg 2, 59556 Lippstadt 1. Vorsitzender: Walter Burghard Schausteller-Vereinigung Witten e.V. Wacholderstraße 25a, 58452 Witten Schausteller-Vereinigung Herne e.V. Ackerstraße 32, 44652 Herne 1. Vorsitzender: Wolfgang Lichte

86

Mittelsächsischer Schaustellerverband e.V. - Sitz Chemnitz Einsiedler Hauptstraße 1, 09123 Chemnitz / OT Einsiedel 1. Vorsitzender: Klaus Illgen Dresdner Schaustellerverband e.V. - Sitz Dresden Postfach 29 01 55, 01147 Dresden 1. Vorsitzender: Mike Borowsky Leipziger Schaustellerverein e.V. Cottaweg 5 - Kleinmesseplatz, 04177 Leipzig 1. Vorsitzender:Jürgen Seiferth

Sachsen-Anhalt Altmärkischer Schaustellerverein Stendal e.V. Straße der Jugend 5, 39517 Tangerhütte 1. Vorsitzender: Werner Jacob jun. Schaustellerverband Sachsen-Anhalt e.V. - Sitz Halle Nußweg 2, 06112 Halle/Saale 1. Vorsitzender: Werner Meyer Verein selbstständiger Gewerbetreibender Markt- und Messereisender e.V. Neuer Sülzeweg 92, 39128 Magdeburg 1. Vorsitzender: Karl Welte

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Thüringen

Schleswig-Holstein Schaustellerverband Lübeck und Umgebung e.V. Schlehenweg 7, 23566 Lübeck 1. Vorsitzender: Holger Bock Schaustellerverband Schleswig-Holstein e.V. Hüttenkamp 6, 24536 Neumünster 1. Vorsitzender: Ludolf Fock Schaustellerverein Westküste - Sitz Heide Dorfstraße 10, 25776 Rehm 1. Vorsitzender: Dieter Fehlauer

Thüringer Verband reisender Schausteller e.V. - Sitz Erfurt Nonnenrain 26, 99099 Erfurt 1. Vorsitzender: Dirk Kirchner Schaustellerfachverband Thüringen e.V. (SFV) - Sitz Arnstadt Auf dem Tonberg 26a, 99974 Mühlhausen 1. Vorsitzender: Michael Bang Thüringer Schausteller Verein e.V. - Sitz Rudolstadt Straße der Solidarität 13, 99094 Erfurt 1. Vorsitzender: Fritz Krebs

Rahmenabkommen Eine Mitgliedschaft, die sich auszahlt. Der Deutsche Schaustellerbund hat mit bekannten Unternehmen Rahmenabkommen vereinbart. Die Mitglieder profitieren so von attraktiven Rabatten und Sonderkonditionen. Berechtigungsscheine sind in der Hauptgeschäftsstelle erhältlich.

BUCHBINDER Rent-a-Car Car Partner Nord GmbH Ob Umzugstransporter, Auto oder LKW, bei der Buchbinder Autovermietung erhalten die Mitglieder des DSB attraktive Sonderpreise. www.buchbinder.de CARE Vision Germany GmbH Der Spezialist im Bereich Augenlaserkorrekturen bietet Sonderkonditionen auf die Augenlaserbehandlung. www.care-vision.de Euromaster GmbH Zum Leistungsumfang der Vereinbarung gehören Rabatte für Fahrzeug­ bereifung, Stahlfelgen und Preisnachlässe von 20% (für Material) auf den gesamten ASB-Bereich (Auspuff, Bremsen, Stoßdämpfer). Weiterhin bietet Euromaster TÜV/AU, Ölservice und Inspektionen zu reduzierten Preisen. www.euromaster.de EuroPrice Consulting EuroPrice Consulting bietet den Mitgliedern des Deutschen Schaustellerbundes attraktive Pkw-Modelle zu Sonderpreisen. www.europrice.net

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

87

Euro Reiseservice Reisen und vieles mehr zum Sonderpreis. Euro Reiseservice gewährt DSB-Mitgliedern attraktive Rabatte. www.euro-reiseservice.de FW Automobil Einkaufsgemeinschaft Exklusive Rabatte beim Erwerb von Opel-Kfz für Mitglieder. www.automobileinkauf.de/partnerInfo.php?pcode= schausteller-127c6&hs=0

Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische ­Vervielfältigungsrechte (GEMA) Der Rahmenvertrag des Deutschen Schaustellerbundes mit der GEMA beinhaltet einen Gesamtvertragsnachlass in Höhe von 20%. www.gema.de

Hyundai Motor Deutschland GmbH Der Autohersteller gewährt beim Kauf eines Hyundai-Neufahrzeugs der aktuellen Modellpalette diverse Preisnachlässe einschließlich der ab Auslieferungslager bestellten Sonderausstattungen. www.hyundai.de

Selgros Cash & Carry Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG Der Exklusiv-Ordersatz beinhaltet Artikel aus allen Food- und Nonfood-Bereichen des Großhandelsunternehmens. www.selgros.de

88

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Fördermitglieder Der Deutsche Schaustellerbund setzt sich für die Interessen seiner Mitglieder und die Existenzsicherung des Schaustellergewerbes in Deutschland ein. Eine erfolgreiche Arbeit ist nur möglich in einer starken Gemeinschaft. Ein wichtiger Garant für die Zukunft des Verbandes sind die DSB-Fördermitglieder, denen wir recht herzlich für ihre langjährige Unterstützung danken. Stand: Dezember 2016

AVS Radziwill Postfach 3217, 21210 Seevetal www.radziwill-avs.de BDJ Versicherungsmakler GmbH & Co. KG Trostbrücke 1, 20457 Hamburg www.bdj.de Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure Naundorfer Straße 1, 01558 Großenhain www.bvlk.de Berker GmbH | Süßwaren Dieburger Straße 40, 60386 Frankfurt www.berker.com Breilmann KG Borhagener Straße 11-13, 44579 Castrop-Rauxel www.elektro-breilmann.de Circus Gerd Sperlich Langestraße 6, 49777 Groß Berssen www.circus-sperlich.de Circus Krone GmbH & Co. Betriebs-KG Zirkus-Krone-Straße/Marsstraße 43, 80335 München www.circus-krone.com/de

Circus Probst GmbH Kohlplatz 12, 67433 Neustadt/Weinstraße www.circus-probst.de

Circus Voyage Gösselnhof 7, 58093 Hagen www.circus-voyage.de Dr. Becher GmbH Vor den Specken 3, 30926 Seelze www.drbecker.de

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

89

DSB-Mitglieder

EBELING Licht GmbH Plantage 15, 28215 Bremen www.ebeling-licht.de

Edwin Grasmehr GmbH Brückenstraße 48, 35781 Weilburg-Gaudernbach www.grasmehr.de ELAUT Germany GmbH In der Wolfshecke 9, 64653 Lorsch www.elaut.com

EMK Vertriebs GmbH Domäne Albrechtshausen 1-2, 37191 Katlenburg www.emk-online.de Freunde der Erfrischung GmbH Haferwende 29 b3, 28357 Bremen www.unverfroren.de Gack Spiel- und Freizeitgeräte GmbH Brüsseler Straße 28, 48455 Bad Bentheim-Gildehaus www.gack.de GEMI Verlags GmbH Kirmes & Park Revue Pfaffenhofer Straße 3, 85293 Reichertshausen www.gemiverlag.de GENERALI Lebensversicherung AG Adenauer Ring 7, 81737 München Heil Deko & Illuminations-Systeme GmbH Industriestraße 15a, 63517 Rodenbach www.heil-deko-illumination.de

Firma Heinz Berner

Heinz Berner GmbH Festartikel Adam-Opel-Straße 14-16, 70794 Filderstadt Jürgens & Partner Wirtschaftsprüfer-Steuerberater Partnergesellschaft Helene-Weigel-Weg 5 - EKZ Meesenstiege, 48165 Münster www.wirtschaftspruefer-juergens.de

Weinkellerei Emil Kaub & Co KG Dr. Julius-Leber-Str. 7, 67433 Neustadt a. d. Weinstraße www.gluehweinsorten.de

90

Deutscher Schaustellerbund e.V.

KOMET Druck- u. Verlagshaus GmbH Postfach 22 61, 66930 Pirmasens www.komet-pirmasens.de Mack Rides GmbH & Co. KG Mauermattenstraße 4, 79183 Waldkirch www.mack-rides.com MK Illumination Handels GmbH Trientlgasse 70, A-6020 Innsbruck www.mk-illumination.de

MOHABA GmbH & Co. KG Mirweilerweg 8, 52349 Düren www.mohaba.de Privatmolkerei Naarmann GmbH Wettringer Straße 58, 48485 Neuenkirchen www.naarmann.de Philipp A. N. Köhler GmbH & Co. KG Herderstraße 31-33, 63512 Hainburg www.koehler-kuesse.de

Selgros Cash & Carry Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG Martin-Behaim-Str. 3, 63263 Neu-Isenburg www.selgros.de

Rosen Schnellbufett-Betriebsges. mbH Kreuzsteeg 12, 47906 Kempen

Sachvertständigenbüro Heinz-Hilmar Dill GmbH Am Abtsberg 3, 53859 Niederkassel www.sv-dill.de SAD Maschinenbau GmbH Dieselstraße 26, 46539 Dinslaken www.anlagenbau-dinslaken.de

Scharnberger + Hasenbein Elektro GmbH Calenberger Straße 21, 31171 Nordstemmen www.sh-licht.de

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!

91

DSB-Mitglieder

Sunkid Heege GmbH Am Gülser Weg 24-26, 56220 Bassenheim www.sunkidworld.com

Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen e.V. (VDFU) Schillstraße 9, 10785 Berlin www.freizeitparks.de

Winkler & Schorn Gewerbering 5-7, 90574 Roßtal www.winklerundschorn.de Wolf & Appenzeller GmbH Postfach 12 64, 71703 Markgröningen www.w-und-a.de Zirkus Charles Knie GmbH Braunschweiger Str. 2, 37574 Einbeck www.zirkus-charles-knie.de

92

Deutscher Schaustellerbund e.V.

Impressum Deutscher Schaustellerbund e.V. (DSB) Am Weidendamm 1 A 10117 Berlin Telefon: 030-59 00 99 780 Telefax: 030-59 00 99 787 E-Mail: [email protected] Internet: www.dsbev.de

Redaktion Albert Ritter (verantwortlich), Nina Göllinger

Layout & Druck SpreeBoPrint GmbH Am Weidendamm 1 A 10117 Berlin Telefon: 030-72 62 57 30 Telefax: 030-72 62 57 31 E-Mail: [email protected] Internet: www.spreeboprint.de Berlin, im Dezember 2016

Wir machen Freizeit zum Vergnügen!