Deutsch - Omanische Gesellschaft. Newsletter 2, Dezember 2015

Deutsch - Omanische Gesellschaft Newsletter 2, Dezember 2015 Sehr geehrte Mitglieder der Deutsch-Omanischen Gesellschaft, liebe Leser, liebe Freunde d...
Author: Edmund Beutel
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Deutsch - Omanische Gesellschaft Newsletter 2, Dezember 2015 Sehr geehrte Mitglieder der Deutsch-Omanischen Gesellschaft, liebe Leser, liebe Freunde des Sultanats Oman, mit Freude komme ich dem Wunsch nach, dem aktuellen NEWSLETTER der Deutsch-Omanischen Gesellschaft (DOG) ein Grußwort beizusteuern. Als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Maskat freut es mich außerordentlich, dies zu einem Zeitpunkt tun zu dürfen, in welchem wir in Deutschland 25 Jahre Deutsche Einheit und im Sultanat 45 Jahre an‘nahda (Renaissance) feiern. Wir wünschen Seiner Majestät Sultan Qabus Al Said zu seinem 75. Geburtstag, den er am 18. November feierte, Gesundheit und alles Gute! Gute bilaterale Beziehungen sind in den seltensten Fällen Ergebnis von Verträgen, Erklärungen oder Staatsbesuchen. Weitaus wichtiger als jede erklärte, immer wieder bemühte oder beschworene Gemeinsamkeit sind aus meiner Sicht die zwischenmenschlichen Beziehungen, aus denen sich Gemeinsamkeiten erst entwickeln. Die DOG und ihre Mitglieder haben einen wesentlichen Anteil an genau diesen, was zuletzt die von der DOG im Zusammenwirken mit dem omanischen Religionsministerium entwickelte Wanderausstellung über religiöse Toleranz in Oman bewies. Omans geostrategisch sensible Lage zwischen den Regionalmächten Saudi Arabien, Iran, Pakistan und Indien, am Ausgang des Golfes und mit Blick nach Asien fordert seiner Regierung höchstes politisches Geschick und stete Aufmerksamkeit ab – zumal in unruhigen Zeiten, durch die die Region geht. Seine Öl- und Gasexporte erlaubten lange ein robustes Wachstum, deren relative Bescheidenheit verlangte aber schon frühzeitig nach Diversifikation. Heute bemüht sich das Land, unter Ausbau seiner Infrastruktur, den Schwerpunkt auf Bildung und Ausbildung sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen für Omanis durch die Förderung leistungsfähiger kleiner und mittlerer Unternehmen zu legen. Für deutsche Unternehmen bieten sich damit viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit, sei es im Infrastrukturbereich, der Umwelttechnik, der Energie- und Wasserwirtschaft, dem Tourismus, aber auch in der Aus- und Fortbildung. Kenntnis des Landes, seiner Menschen und seines natürlichen und kulturellen Reichtums ist Grundlage für eine gute Zusammenarbeit. Zur Verbreiterung dieser Grundlage haben die DOG und ihre Mitglieder seit langem erfolgreich beigetragen. Herzlich Dank dafür! Ich wünsche Ihnen allen bereits jetzt ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2016 und viele wertvolle Kontakte mit Oman. Hans-Christian Freiherr von Reibnitz, Botschafter im Sultanat Oman

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Liebe Mitglieder und Freunde der Deutsch-Omanischen Gesellschaft, Zu den bevorstehenden Festtagen senden wir Ihnen unsere herzlichen Grüße und besten Wünsche. Wir danken Ihnen für die vielfältige Hilfe und Unterstützung, die wir bei unseren Projekten und Aktivitäten von Ihnen erfahren haben. Für die Feiertage wünschen wir Ihnen besinnliche Stunden im Kreis Ihrer Lieben und für das Neue Jahr Gesundheit, Glück und Erfolg. Bruno Kaiser, Präsident und Georg Popp, Generalsekretär Deutsch-Omanische Gesellschaft e.V.

Oman, der 45. Nationalfeiertag Besonders in diesen Tagen der grausamen Selbstmordanschläge von Beirut und Paris sehnen wir uns nach stabilen Ländern. So ist der 18. November 2015, Nationaltag des Sultanats Oman, für alle geladenen Gäste ein wahrer Feiertag. Der Palais-Saal des Berliner Hotels Adlon war festlich geschmückt. Und während das reichliche Buffet auf seine Eröffnung, die Geburtstagstorte auf ihre Anschnitts-Zeremonie warteten, lauschten die zahlreichen Gäste der deutschen sowie der omanischen Nationalhymne und danach den Worten des Botschafters von Oman, S.E. Khalid S. Ba‘Omar. Er erwähnte in Arabisch (mit deutscher Video-Übersetzung) die omanische Politik, die auf religiöser Toleranz sowie auf Harmonie mit allen Nationen beruhe. „Die Außenpolitik des Sultanats hat dem Land Respekt und Wertschätzung eingebracht“. In diesem Zusammenhang blieb der Besuch des Außenministers von Oman, S.E. Yousuf bin Alawi bin Abdullah, am 18. August 2015 bei seinem Amtskollegen Frank W. Steinmeier in Berlin nicht unerwähnt. Ehrengast und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Claudia Roth brachte es in ihrer kurzen Rede auf den Punkt: „Oman shows us how peace could be - Oman zeigt uns wie Frieden praktiziert werden kann“. Heidemarie Blankenstein Berlin, November 2015 2

Greetings from Oman - Franz-Josef Pütz Die von der Deutsch-Omanischen Gesellschaft e.V. initiierte und in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation Berlin gezeigte Ausstellung „Greetings from Oman“ fand nicht nur auf Grund der herausragenden Exponate reges Interesse bei vielen an Oman interessierten Besuchern. Führungen und Fachvorträge rundeten das Angebot der Ausstellung ab. Neben dem Botschafter des Sultanats Oman, S. E. Khalid Suleiman Abdulrahman Ba´Omar, zu „Oman through the eyes of the Ambassador“ sprachen Joachim Düster zu „Oman: 150 Jahre Post und Politik, 1864 - 2014“ und Prof. em. Dr. Dr. h. c. Fred Scholz über „Das Sultanat Oman und sein Weg in die Moderne“. Mit teilweise über 60 Zuhörern fanden diese Vorträge eine überaus starke Resonanz. Auch die von Joachim Düster und Franz-Josef Pütz angebotenen Führungen wurden von jeweils über 20 Teilnehmern gut angenommen. Beide trafen die Erwartungshaltungen der Besucherinnen und Besucher mit ihren sachkundigen und von Sympathie für das Thema getragenen Erläuterungen. Da der allgemeine, geschichtliche und kulturelle Teil der Ausstellung durch die informativen und optisch ansprechenden Schautafeln umfassend abgedeckt wurde, konnten sich die Referenten bei den insgesamt drei Führungen auf wesentliche Ausführungen, z. B. die Rolle Omans als Seefahrer-Nation, die Besitzungen in Ostafrika und in den Häfen des heutigen Irans und Indiens konzentrieren. Auch die künstlerischen und handwerklichen Exponate waren bestens beschrieben, so dass auch dazu nur wenige zusätzliche Erläuterungen notwendig waren. Für die Philatelisten wurden sechs ausgewählte und hoch prämierte Sammlungen präsentiert, darunter einige von Weltruf, die noch nie in Berlin zu sehen waren. Vier davon waren in Englisch beschrieben, so dass die beiden Ausstellungsführer den deutschen Gästen mit Kompetenz und Fachwissen hilfreiche Informationen, insbesondere zum postgeschichtlichen Hintergrund, geben konnten. Zur Einführung in die Ausstellung präsentierte Joachim Düster, der neue Vizepräsident der Deutsch-Omanischen Gesellschaft e. V., alte Ansichtskarten von Maskat. Sie waren Blickfang und exzellenter Einstieg in den philatelistischen Teil der Ausstellung. Maskat war für die meisten Reisenden vor ca. 110 Jahren nicht Ziel, sondern Zwischenstation auf einer Seereise nach Indien oder Persien. Oftmals verbrachten die Schiffsreisen¬den nur eine Nacht im Hafen von Maskat und gingen gar nicht an Land. Sie dokumentierten ihren „Besuch“ aber durch den Versand einer Ansichtskarte. Diese konnte vermutlich auf dem Schiff von geschäftstüchtigen Verkäufern erworben werden, wurde an Land gebracht und im anglo-indischen Postamt in Maskat frankiert und versandt. Ansichtskarten, die von dort zwischen 1900 und 1920 abgingen, waren fast ausschließlich nach Europa adressiert. Ihre Absender waren europäische Reisende. Freilich gibt es aus dieser Zeit auch „normale“ Postkarten ohne Bild. Dabei handelt es sich ganz überwie¬gend um die Geschäftskorrespondenz indischer Kaufleute in Maskat. Diese Postkarten sind daher auch meist an Empfänger in indischen Hafenstädten adressiert. Das Exponat von Franz-Josef Pütz „Das Sultanat Oman - Das Land und seine Menschen“ widmete sich den Themenbereichen Staatswesen, Geschichte, Militär, Polizei, Wirtschaft und Wissenschaft, Kultur und Religion, Natur und Umwelt sowie dem Sport. Ihm ging es darum, die rasante gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung des Landes unter S. M. Sultan Qabus bin Said darzustellen. Die Besucher konnten sich anhand der attraktiven Darstellung ein gutes Bild davon machen. Zur Geschichte des heutigen Sultanats gehört z. B. auch die Epoche, in der Oman postalisch hauptsächlich über das 1864 eingerichtete britisch-indische Postamt in Maskat mit der weiten Welt verbunden war und dort Marken Britisch-Indiens (bis 1947), Pakistans (1947-48) und britische Marken mit Aufdruck (1948-1966) verwendet wurden. Diese Zeiträume wurden durch die Sammlungen des Parlamentspräsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, S. E. Dr. Mohammed Ahmed Al Murr, zu „The Cancellations and Postal History of Muscat, 1835 - 1948“, und des Stifters der Alternativen Nobelpreises, Jakob von Uexküll, zu „Philatelic Rarities from Oman / Muscat and former Dependencies“ abgedeckt. In diesen Sammlungen befanden sich z. B. der erste aus Maskat versandte Brief eines US-Schiffsarztes und die erste, frankierte und nach Maskat gerichtete Postsendung. Naturgemäß glänzten diese Exponate durch eine Vielzahl äußerst seltener und postgeschichtlich bedeutsamer Belege. Der Sekretär der Omani Philatelic Society, Hatim al-Attar, beschäftigte sich in seinem Exponat mit den Markenausgaben des Sultanats zu den Nationalfeiertagen. Wurden diese nach Übernahme der Regentschaft des jetzigen Herrschers am 23. Juli 1970 erst zur Würdigung dieses Tages herausgegeben, hat man diese dann später jedoch auf Geburtstag S. M. des Sultans, den 18. November, verlegt. Hatim al-Attar zeigte den Besuchern die ganze Palette der ansprechenden Marken-Ausgaben, bei denen der Herrscher fast immer, nach britischem Beispiel, abgebildet ist. Eine ganz besondere Attraktion stellten die Belege des Exponats von Mohammed Nidham alBalushi dar. Unter der Überschrift „Mail Art“ hatte der Künstler zahlreiche gelaufene Belege ausgestellt, die auf der Anschriftenseite grafisch aufwändig gestaltet waren. Viele „Nicht-Philatelisten“ schienen sich von diesen kleinen Kunstwerken besonders anziehen zu lassen. Mohammed Nidham war von 1985 bis 2012 der Designer der omanischen Post, so dass der Betrachter einen BriefmarkenGestalter in seinem Element sehen konnte. Hörte man sich im Museum für Kommunikation Berlin um, war allenthalben Meinung, dass diese Ausstellung „Greetings from Oman“ einen besonders regen Zuspruch gefunden habe. Auch die Ausstellungsmacher zogen eine positive Bilanz, denn das „Unternehmen“ endete organisatorisch und technisch völlig problemlos und professionell. 3

Das Sultanat Oman und sein Weg in die Moderne

Vortrag von Professor em. Dr. Dr. h.c. Fred Scholz am 24. März 2015 „Das Sultanat Oman und sein Weg in die Moderne“, im Rahmen der Ausstellung GREETINGS FROM OMAN. Ein grandioser Blick öffnet sich auf langen, feinen Sandstrand. Dahinter leuchtet das fluoreszierende Azurblau des Golfs von Oman - dazu kupferfarbene Berge und Burgen, von dunkelgrünen Oasen gesäumt. Diese traumhaften Foto-Landschaften zeigt Prof. Dr. Fred Scholz während seines Vortrags den zahlreichen Zuhörern im Berliner Museum für Kommunikation. Touristisch ist das Sultanat Oman durch Wüsten, Gebirge, Strände, archäologische Raritäten, Luxushotels und durch seine liebenswürdigen Bewohner längst bekannt. Aber ist auch bekannt, welche Zeitenwende sich im Sultanat in den letzten 45 Jahren abspielte? Professor Scholz erklärt anhand von Beispielen, wie sich das mittelalterliche Oman rapide zu einem modernen Staat entwickelt hat und dennoch im Einklang mit arabischen Traditionen lebt. Die Voraussetzungen für die Zäsur von 1970 lieferten die Entdeckung des Erdöls im Landesinneren und die Übernahme der Regierung durch Sultan Qaboos. Dieser versprach, den neuen Reichtum mit dem Volk zu teilen. Er verbesserte das Bildungswesen, Infrastruktur, Beteiligung des Volkes an der Regierung, Rechtstaatlichkeit und Religionsfreiheit. Scholz beschrieb, wie damalige Bergnomaden ihre Höhlen und Zelte aufgaben und heute in festen Häusern mit Bad und Küche leben. Als lebende Beispiele für das moderne Staatswesen verwies Scholz auf die omanischen Gäste der Vortragsveranstaltung Scheich Salim Al Siyabi und seinen Sohn Ali Al Siyabi. Salim wuchs als Bergnomade in den 50er Jahren auf, fand nach 1970 bei der Straßenbaufirma Hochtief Anstellung und konnte seinen 5 Töchtern und Söhnen eine gute Ausbildung ermöglichen. Den Zuhörern wurde klar, dass Fortschritte in einem arabischen Land nicht zwingend mit dem Verlust von kultureller Identität und Menschlichkeit einhergehen müssen. Berlin, April 2015 Heidemarie Blankenstein Foto: Wolfgang Zimmermann

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Post und Politik

Im Rahmen der Ausstellung „Grüße aus Oman“ im Berliner Museum für Kommunikation hielt Joachim Düster, Diplomat und Leiter des Oman Studies Centre, am 17. März 2015 einen bemerkenswerten Vortrag zum Thema: „150 Jahre Post und Politik in Oman“. Nichtphilatelisten werden sofort fragen: „Was hat denn Post mit Politik und Oman zu tun“? - Um diese Frage zu beantworten, entführt Düster die Zuhörer an den äußeren Rand Arabiens. Oman nur marginal in unserem Bewusstsein? Düster rückt das Land in zentrale Lage; macht aus ihm eine Drehscheibe zwischen Indien, Arabien, Persien und Afrika und eine der wichtigsten Handelsnationen seit der Antike. Von Oman wird die Straße von Hormus überblickt, die den Golf von Oman mit dem Persischen Golf verbindet und eine wichtige Passage auf dem Seeweg nach Indien darstellt. Wir erinnern uns, dass 1854 in Bayern die erste Briefmarke Deutschlands, der Schwarze Einser herausgegeben wurde. 1864, nur zehn Jahre später wurde in Oman - mit Beginn der modernen Dampfschifffahrt - das erste Postamt eröffnet, allerdings ein angloindisches Auslandspostamt. Erste Briefmarken in Maskat zeigten das Portrait der britischen Königin. Über das Postamt in Maskat war der Oman mit seinen wichtigsten Handelspartnern auf dem indischen Subkontinent und in Ost-Afrika postalisch verbunden. Erst 1966 wurde das Land - damals offiziell noch „Maskat und Oman“ genannt - auch postalisch unabhängig; änderte erst 1970 den Landesnamen in „Sultanat Oman“ und baute in den folgenden Jahren eine flächendeckende Postversorgung auch im Inland auf. 2005 wurde das omanische Postwesen privatisiert. Zur Veranschaulichung zeigte Joachim Düster den staunenden Besuchern wertvolle Belege, die bis 1864 zurückreichten. Heidemarie Blankenstein

Begegnungen im Sultanat Oman Am 4. November 2015 eröffnete der deutsche Botschafter in Oman, Hans-Christian R. Freiherr von Reibnitz, die Ausstellung „Tolerance, Understanding, Coexistence - Oman‘s Message of Islam“ an der Ahmad bin Majid Private School Vom 20. Oktober bis 6. November 2015 besuchten deutsche Schüler der Sabel Schulen Oman. Partnerschule in Maskat ist seit mehreren Jahren die Ahmad bin Majid Private School. DOG-Generalsekretär Georg Popp berichtet, dass das von der Deutsch-Omanischen Gesellschaft initiierte Projekt „Schüleraustausch“ inzwischen selbständig läuft und mit großem Enthusiasmus der beteiligten Lehrer und Schüler betrieben wird. Der 3. Oktober wurde in der Residenz des deutschen Botschafters in Maskat am 8. November 2015 gefeiert. Diesmal ging es um 25 Jahre Mauerfall in Deutschland. Die französische und die deutsche Botschaft hatten für den 21. Oktober 2015 im „Ministry of Education“ zu einer Konferenz „Challenges of Climate Change“ eingeladen.

Am 16. September 2015 war der deutsche Tenor Jonas Kaufmann mit Arien von Puccini, Verdi, Bizet, Massanet u.a. zu Gast im Royal Opera House von Maskat. Omans Daily Observer lobte Kaufmanns reiche, melodische Stimme sowie seinen charmanten Auftritt. Den Impressionen vom Indischen Ozean und Oman vor rund 100 Jahren widmete sich die Hermann-Burchardt-Foto-Ausstellung „Von Basra nach Maskat“ in Maskat, die am 3. Juni 2015 von dem Generalsekretär des Sultan Qaboos Higher Centre for Culture and Learning Habib bin Muhammad al-Riyami, dem deutschen Botschafter von Reibnitz und dem Präsidenten der DeutschOmanischen Gesellschaft e.V. Bruno Kaiser eröffnet wurde. Im Februar 2015 machte der deutsche Botschafter den 1. Spatenstich für den Bau des neuen Botschaftsgebäudes Stadtteil Al Khuwair von Maskat. Verantwortlich für das ProjektManagement, die Architekten-Zeichnungen und die Bauaufsicht wird die Firma Hoehler+Partner LLC sein. 5

Begegnungen in Deutschland

Am 24. November 2015 hielt Ehrenmitglied Prof. Dr. Fred Scholz in der Reisebuchhandlung Schropp, Berlin GmbH über Entwicklungen im Oman einen Vortrag.

Am 19. März 2015 fand ein deutschsprachiger ökumenischer Gottesdienst im Maskater Church Complex von Darsait/Ruwi statt, den Frau Pfarrerin Birkenstock-Koll leitete.

Auch 2015 hatte der Botschafter des Sultanats Oman in der Bundesrepublik Deutschland, Khalid S. Ba‘Omar zum Empfangam 18. November, 12.30 Uhr eingeladen. (Siehe Beitrag im NL)

Anmerkung der Redaktion:

Vom 8. bis 16. Oktober 2015 fand im InterContinental in Maskat ein bayerisches Oktoberfest im Palmengarten des Hotels statt Am 16. November 2015 fand in der Reihe der Erde“ der Gesellschaft für ERDKUNDE nachhaltige Nutzung von Oasensystemen im statt. Prof. Dr. Andreas Buerkert (Uni Kassel) jahrtausendalte Beispiele für Bewässerung.

„Trockenräume zu Berlin über Sultanat Oman berichtete über

Die 26-jährige Nora Al Balushi, die an der GUTech (German University of Technology im Oman) Geowissenschaften studiert hat, nahm im September 2015 am IPS (Sonderprogramm des internationalen Parlamentsstipendium für arabische Staaten) teil. Sie erlebte in Berlin vier Wochen lang deutschen Parlamentarismus. Am 18. August 2015 war beim deutschen Außenminister, Frank W. Steinmeier, sein omanischer Amtskollege, Yousuf bin Alawi bin Abdullah, zu Gast. Sie sprachen von den engen Kontakten und traditionsreichen Beziehungen zwischen Berlin und Maskat. Bei der Kieler Woche vom 20.-28. Juni 2015 konnte das Oman Sail Flaggschiff MOD70 MUSANDAM beim Willkommensrennen von Kiel bis Eckernförde für die 27,5 Meilen lange Strecke einen neuen Streckenrekord aufstellen. Die Omanis verbesserten die bisherige Bestzeit um 20 Minuten. Vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015 hatte Oman an der Mailänder Expo teilgenommen, die unter dem Thema: DEN PLANETEN ERNÄHREN. ENERGIE FÜRS LEBEN stand. Für Oman, zusammen mit den anderen Wüstenstaaten Qatar und Kuwait, ging es um Bewässerungsmöglichkeiten.

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1) Die Neue Zürcher Zeitung hatte am 6. Juli 2015 „Tausendundeine Nacht, vollklimatisiert - In Oman sind Tradition und Moderne leidlich miteinander versöhnt“ veröffentlicht. 2) Im Reise-Magazin ADVENTURE war im Sommer 2015 „Abtauchen im Oman - Swimming in the desert“ erschienen. 3) Das Foreign Affairs Magazine hatte am 5. Mai 2015 „Oman Balances Between Iran And Saudi Arabia“ veröffentlicht 4) ONA (Oman News Agency) meldet: Am 3. Oktober 2015 teilte die UNESCO Generaldirektorin Irina Bokova in Paris mit, dass zum 13. Mal der von Oman gestiftete Umwelt- und Friedenspreis diesmal an eine argentinische Wissenschaftsgruppe vergeben wurde. 1984 gründete Oman sein erstes Umweltministerium. Fünf Jahre später stiftete S.M. Sultan Qaboos diesen hoch dotierten internationalen Umweltpreis, der aus einer Urkunde und einer Geldsumme besteht. Sheikh Humaid bin Ali Al Maani, omanischer Botschafter in Paris, stellte fest, dass H.M. Sultan Qaboos diesen Preis gestiftet hatte, noch bevor das Thema international so wichtig wurde. 1995 fand die erste UN-Klimakonferenz in Berlin statt. Vom 30. Nov. bis 11. Dez. 2015 werden sich 194 Staaten zur 21. UN-Konferenz in Paris treffen, um verbindliche Klimaziele zu vereinbaren. 5, Nützliches: A) Wechselkurs: 100 ORial ergeben im November 2015 = 242,35 Euro B) Botschaft des Sultanats Oman, Tel. 030 - 844 16970 Clayallee 82, 14195 Berlin, Öffnungszeiten Mo-Freitg 9.oo bis 15.oo Uhr, e-mail: [email protected] C) Deutsche Botschaft in Oman, Tel + 968 24 83 24 82 e-mail: [email protected] Termine zur Visumsbeantragung werden nur noch über ein Online-System vergeben. Per e-mail oder Telefon ist die TerminVereinbarung nicht mehr möglich.

Paul Yule - Eisenzeit im südöstlichen Arabien

Der 1947 in Minneapolis geborene Archäologe und Hochschullehrer an der Universität Heidelberg Paul Yule präsentierte Ende 2014 sein Buch „Crossroads“, eine wissenschaftliche Abhandlung in englischer Sprache zum Thema: Early and Late Iron Age South-Eastern Arabia. Süd-Ost-Arabien? Das ist vor allem Oman. Dessen Archäologie widmet sich Yule, zusammen mit dem leider inzwischen verstorbenen Gerd Weisgerber, seit 1982.

 1. New discoveries regarding Oman’s past show no signs of abating. A combination of accidental finds and planned survey have brought numerous exciting finds to light. In 2012 a group of tourists visiting Oman’s back country near to the northwestern border to Saudi Arabia stumbled across numerous finds strewn in a deeplying part of the desert. Soon Italian colleagues, led by Francesco Genchi of the Ministry of Heritage and Culture, excavated what proved to be a foundry which dates to the Early Iron Age (1300300 BCE).

The geographic position of alSaffa

2. Following excavation, some 600 artefacts made of copper alloy were registered for the Department of Antiquities. Soon afterward, they formed the core of the collection of the new National Museum in Muscat. Our task was to record them three dimensionally for publication and study.

National Museum of Oman, Muscat

3. We began to docu ment the finds by means of drawing and photos. in 2014 some 160 were restored in the Ministry of Heritage and Culture Documented objects from alSaffa

Breuckmann 3D Scanner in Muscat National Museum and scanning process

4. The cataloguing continued, but now with the help of the 3D scanner in the National Museum. We compared this with conventional 2D recording. Most difficult proved to be edged weapons such as arrowheads and daggers, a large portion of the finds. Shiny surfaces, corrosion and corrosion preventive surface treatment posed problems for the scanning. It was possible to scan flat objects but if they had sharp edges, it proved difficult to merge them with the software which we used.

5. With the cataloguing completed, we will attempt to shed light on the importance of this foundry context, with its smelting facilities. It is difficult to understand why this site is not closer to the sources of ore and metal and a means of distribution. Several of the finds predate the Early Iron Age context.

Das neue Buch, herausgegeben von der Deutschen Orient-Gesellschaft, verlegt bei Harrassowitz, ist eine Zusammenfassung seiner jahrzehntelangen Feldarbeit. Dabei kreuzten sich die Wege der Archäologen der Vereinigten Emirate als auch des Sultanats Oman einerseits und der europäischer Forscher der Frühen und Späten Eisenzeit andererseits. So war der BuchTitel „Cross-roads“ entstanden. ÜberdasZielseinerneuestenVeröffentlichungschreibtderAutor:„DieEisenzeit enthält die unmittelbaren Wurzeln, aus denen die Omanis hervorgegangen sind. Als Folge von Prosperität und Bevölkerungsvermehrung werden jedoch diese Wurzeln allmählich vernichtet. Die Universität Heidelberg arbeitet mit dem omanischen Ministry of Heritage and Culture an einem Virtuellen Museums-Projekt. Dabei ermöglichen uns neue Technologien nicht nur dreidimensionales (3D)-Scanning der Artefakte sondern auch ganzer Gräberfelder. Die eindrucksvollsten Resultate dieser Arbeit werden im neuen Nationalmuseum von Oman ausgestellt, das im Sommer 2015 eröffnet wird.“

Yules Buch gliedert sich in zwei Hauptkapitel, in die Frühe und die Späte Eisenzeit. Der neue Werkstoff Eisen, der nach der Bronze zur Verfügung stand, hatte die Welt und ihr Machtgefüge verändert. Neue Handelszentren und Hierarchien waren entstanden. Es erscheint spannend, welche politische und ökonomische Rolle der Südost-Ecke der Arabischen Halbinsel in jener Zeit von 1300 v. Chr. bis 300 n. Chr. zufiel. So waren Oman sowie die heutigen Vereinigten Emirate natürlich mit Süd-Asien historisch und wirtschaftlich verflochten. Some of the scanned objects in the National Museum, Muscat

*Sprachen und Kulture des Vorderen OrientSemitistik, RuprechtKarlsUniversitӓt Heidelberg. Email: paul.yule@tonline.de **PhD candidate, Near Eastern Archaeology, University of Heidelberg. Email: [email protected]

Archäologen hatten sich bisher mehr auf Süd-Asien, Iran und Mesopotamien konzentriert und sich weniger mit der arabischen Welt und ihren schwer zugänglichen Quellen beschäftigt. Erst ab 1972 öffnete sich das Sultanat für Archäologen. Das ermöglichte Professor Yule, die Fundstellen sowie deren Artefakte genauestens zu beschreiben. Für ihn ist Südost-Arabien eine Region, die viel größeren Reichtum und mehr Mannigfaltigkeit birgt als es allgemein bekannt ist. Sein Buch wird durch eine genaue Auflistung der Fundstellen sowie mit Artefakt-Fotos abgeschlossen. Harrassowitz-Verlag, Wiesbaden Band 30, 117 Seiten, 978-3-447-10127-1, 48,-- Euro Heidemarie Blankenstein, Berlin, Sommer 2015

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Buch-Tipps

Wunderheiler vom Wadi - eine Geschichte aus Oman Rezension von Heidemarie Blankenstein

Obwohl die arabische Welt vor elf Jahren Ehrengast bei der Frankfurter Buchmesse war und damals 36 neue Buch-Übersetzungen aus dem Arabischen präsentiert wurden, sind Buchläden und Buch-Verteilungs-Systeme im Vergleich zur Bevölkerung der 22 arabischen Länder spärlich. Gibt es eine Erklärung dafür? Geschichten aufzuschreiben, gehört bekanntlich nicht zur arabischen Tradition. Vielmehr sind diese Länder reich an mündlichen Überlieferungen, besonders das Sultanat Oman. “Sehr wenig ist davon bislang dokumentiert oder veröffentlicht worden”, heißt es im Vorwort des Übersetzers Alexander Kückes. Als DAADStipendiat in Oman wurde Kückes mit dem Autor Dr. Khalid Sulaiman alKindi bekannt, der Dorf-Geschichten aufgeschrieben hatte. “Die Gallenblase des Wolfs” handelt vom kranken Sheikh Nabhan, der beim Medizinmann Khalfan Heilung sucht. Nicht einfach, denn was hilft, könnte die frische Gallenblase eines Wolfs sein, die allerdings schwer zu beschaffen ist. - Was tun? Wölfe stehen für das Sinnbild des Bösen. Auch in diesem kleinen Buch. Also muss das Böse bekämpft werden. Es folgt die Beschreibung eines Kampfes zwischen einem Rudel Hunden, den treuen und klugen, und einem Rudel listiger Wölfe. Die Hunde siegen und aus der Leber eines toten Wolfes kann die Gallenblase dem Medizinmann überreicht werden. “Sheikh Nabhans Traum auf Heilung hätte nicht ohne die Tapferkeit und Klugheit der Hunde in Erfüllung gehen können....”. Eine insgesamt seltsame Geschichte, die so gar nicht unserem Bild von einem arabischen Land entsprechen will. Wie heißt es doch beim Propheten? “Wer sich einen Hund anschafft, außer zur Jagd, verliert jeden Tag zwei qirat seines jenseitigen Lohnes, denn ein Hund ist unrein”. Al-Kindi beschreibt den Alltag im Wadi Nakhal mit seinen Herausforderungen durch Schlangen, Wölfe und Insekten, ein Alltag, der Reisenden meistens fremd bleibt und in dem auch Hunde vorkommen. Der Leser erfährt vom Abseits der großen Straßen, wo Omanis in Majlis und bei Tässchen Kaffee beieinander hocken und erzählen... Dem Autor sowie dem Übersetzer ist es gelungen, aus wenigen Sätzen mündlicher Erzählungen eine ganze Geschichte, sogar ein kleines Buch, zu verfassen. Heidemarie Blankenstein, Berlin, April 2015 DIE GALLENBLASE DES WOLFS, Dr. Khalid Sulaiman al-Kindi, Ins Deutsche übersetzt von unserem Mitglied Alexander Kückes, 80 Seiten, Bait al-Ghasham Verlag, Kontakt: [email protected], Tel. 00 968-99260386, Maskat, 2014

Impressum: Newsletter der Deutsch-Omanischen Gesellschaft e.V. • www.deutschoman.de ViSdP Bruno Kaiser • Redaktion Heidemarie Blankenstein • Gestaltung Sofia Sabarini Fotos des Newsletter: https://www.dropbox.com/sh/q3m5kn84jqkjr3l/UyH4U3Vuzp#